Querschnitt 4/2014

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Nr. 4 | Juli 2014

Zeitung der Universität Siegen Crowdfunding: Wer eine gute Geschäftsidee, aber kein Kapital hat, kann im Internet Geld sammeln. Dr. Petra Moog erklärt, wie es geht. Seite 3

Studio A: In der neuen Veranstaltungsreihe erzählen Alumni in einer lockeren Talkrunde von Berufseinstieg und Karriere. Seite 6

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Workload: Von wegen immer schön ausschlafen! Eine neue Studie zeigt, womit Studierende ihre Zeit wirklich verbringen. Seite 7

Starke Sache!

Editorial

Erstes Mitarbeiterfest der Uni Siegen

Absätze in die Wiese gerammt, in die Hände gespuckt und dann hieß es: Zieht an! Sechs Mannschaften traten beim Mitarbeiterfest der Universität Siegen zum Tauziehwettbewerb an. Das Motto: „Wir ziehen an einem Strang". Es siegte das Team KoSi vor den Männern und Frauen des Dezernats 2.4 und den Kollegen vom Dezernat 5 und 6. Sie gewannen Pokale und Preise. Das Publikum feuerte die Mannschaften kräftig an. Auch sonst ging es mit Business-Yoga und Salsa sportlich zu. Dank

des guten Wetters herrschte eine lockere Stimmung. Gelegenheit, um mal abseits vom Arbeitsalltag zu reden, etwas Leckeres zu essen — oder zu spielen: Torwandschießen und Bälle werfen lockten nicht nur die Kinder. Kanzler Ulf Richter und Rektor Prof. Dr. Holger Burckhart fanden den Nachmittag wunderbar und freuten sich, dass so viele Kolleginnen und Kollegen gekommen waren. Weitere Fotos vom Mitarbeiterfest unter www.bildergalerie.uni-siegen.de/mitarbeiterfest2014

Glitzer, Glamour, Goldener Monaco 13. Filmpreis der Universität Siegen verliehen — Veranstaltung von Studierenden für Studierende Einmal im Jahr flanieren Horden von schick angezogenen Studierenden in langen Roben, mit aufwendigen Hochsteckfrisuren oder eleganten Anzügen durch die Universitätsstadt. Sie alle haben ein Ziel: Die Siegerlandhalle, wo der 13. Goldene Monaco, der Filmpreis der Universität Siegen verliehen wird. Laura Koscholke, der man die Liebe zum Film und den Spaß an der Moderation sichtlich anmerkte, sowie Sebastian Horacek, der als erster angehender Wirtschaftsingenieur überhaupt den Goldenen Monaco moderierte, führten unterhaltsam durch den Abend. Diesmal stand der Goldene Monaco unter dem Motto „Wir feiern Filmemachen!“. Insgesamt wurden 45 Filme eingereicht. Die Jury, bestehend aus Dominik Porschen (Moderator), Alexander Frieß (Alumnus und Journalist), Prof. Dr. Jürgen Kühnel (Literaturund Theaterwissenschaftler), Prof. Dr. Peter Matussek (Leiter des Lehrstuhls Medienästhetik) und Lars Steinhöfel (Schauspieler), siebte fleißig aus und präsentierte den Gästen nur noch die Crème de la Crème. Und in diesem Jahr ging der Goldene Monaco an:

Konfetti und Feierlaune: Die Gewinner des Goldenen Monacos auf der Bühne der Siegerlandhalle.

Bestes Musikvideo: „Mindweight“ von Jana Sobolewski, Caitlin Hennen, Nina Heiligensetzer, Mareike Homann und Leon Tanzki.

Beste Inszenierung: „Jelena“ von Sebastian Kobs, Mirko Buchholz, Sergio Cuomo, Henrike Fers, Natascha Grüner, Nicolas Hecker, John Kozeschnik, Fares Abou Saab, Matthias Schmidt

Beste Recherche: „Tierliebe“ von Lena Willems, Benjamin Axt- Bester Kunstfilm: „kulturESSENmann und Team von Querstrei- menschen“ von Kuno Seltmann fen des WiSe 2013/2014 Beste Comedy: „College Fighter Bester Kurzfilm: „Erasure“ von V“ von Kai Hermann und TimBenjamin Ryan Schwartz, Mar- ofei Konjaev, Tobias Arhelger, SiBeste Dokumentation: „Lovely“ cel Barion, Oliver Borchers, Lisa meon Degenhardt, Klara Dieckvon Rayan El-Dick, Sandra Faude Kleinberger, Sabine Planka und mann, Sandy Di Vece, Pascal und Jan-Christopher Föst Julia Ulonska Domrath, Nicolas Hecker, Se-

bastian Kobs, Jonathan Lobeck, Robin Mandel, Tobias Nowak, Meik Ramey, Nico Schaumburg, Viktor Stykow, Dominique Uhe und Oliver Wessler Zuschauerpreis: „Taler-Taler“ von Katrin Hedemann, Ivelina Borislavova, Nicolas Hecker, AnnChristine Narloch, Lisa Schulze, Sandra Wentland Ehrenpreis des „Netzwerk Medienwissenschaft“: Anke Godbersen (WDR/Lehrbeauftragte der Uni Siegen) Kathrin Wagner

„Ach, Sie sind das!“ „Wir haben uns aber lange nicht gesehen“ — Sätze, die man beim Mitarbeiterfest der Uni Siegen häufiger hörte. Mit manchen Kollegen hat man zwar schon oft telefoniert oder ihnen Mails geschrieben, aber welches Gesicht sich hinter dem Namen verbirgt, weiß man nicht. Man kennt sich dienstlich, aber nicht persönlich. Das Fest auf der Bistrowiese war eine schöne Gelegenheit, das zu ändern oder mit Kollegen, die an anderen Uni-Standorten arbeiten, mal wieder zu plaudern. Das Mitarbeiterfest fand in dieser Form zum ersten Mal statt und zeigte, wie wichtig es ist, wenn diejenigen, die unter einem Dach arbeiten, auch einen persönlichen Draht zueinander haben — auch wenn das Dach ein riesiges ist. Schließlich ist die Universität Siegen einer der größten Arbeitgeber in der Region und sicherlich einer mit der stärksten Bandbreite an Berufen. Auch der Querschnitt bemüht sich, immer wieder zu zeigen, was wir alles machen: in der Forschung, in der Lehre, in der Verwaltung, in der Betriebstechnik. Herausragendes, Alltägliches und die Menschen, die dahinter stehen. Das sind unsere Themen. Spannende Geschichten liefern auch immer wieder die Absolventen unserer Uni. In der neuen Querschnitt-Serie „Alumni im Gespräch“ kommen sie zu Wort. Diesmal berichtet Sozialpädagoge Carsten Blecher von seiner Arbeit als Fanbeauftragter des 1. FC Köln. Auch abseits der WM ist Fußball sein Leben. Er schreibt sogar seine Dissertation zu diesem Thema. Viel Spaß beim Lesen wünscht

Sabine Nitz Redakteurin der Unizeitung Querschnitt


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Hochschulleben

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OPUS ist ausgezeichnet

Konzept der Uni Siegen gewinnt Publikationsserver der Siegener Uni-Bibliothek erhält DINI-Zertifikat Der von der Universitätsbibliothek Siegen betriebene Publikations- und Dokumentenserver OPUS Siegen ist mit dem DINI-Zertifikat (Deutsche Initiative für Netzwerkinformation) ausgezeichnet worden. In OPUS Siegen können kostenlos elektronische Dokumente, Dissertationen sowie Artikel, Bücher und Schriftenreihen aus der Universität Siegen publiziert, archiviert und recherchiert werden. Die Universitätsbibliothek bietet die dabei notwendige Beratung und begleitet den gesamten Veröffentlichungsprozess. Durch die Einhaltung international anerkannter Qualitätsstandards ist es nun gelunBundeswirtschaftsminister Sig- gen, das DINI-Zertifikat zu ermar Gabriel hat Prof. Dr. Frie- halten. derike Welter (IfM Bonn/Universität Siegen) in den Beirat für DINI ist eine Initiative der „ArFragen des gewerblichen Mit- beitsgemeinschaft der Metelstands und der Freien Berufe dienzentren an Hochschu– kurz Mittelstandsbeirat – ge- len“ (AMH), dem Verein holt. Der Mittelstandsbeirat be- „Zentren für Komrät den Wirtchaftsminister zu munikation und allen mittelstandsrelevanten I n f o r m a t i o n s Fragen. Dem Gremium gehören verarbeitung in unabhängige Persönlichkeiten Lehre und Foraus der mittelständischen Wirt- schung“ (ZKI) schaft und der Wissenschaft an. und dem „DeutDer Mittelstandsbeirat konstitu- schen Biblioierte sich 1956 unter dem Vorsitz theksverband“ des damaligen Wirtschaftsmi- sowie weiterer nisters Ludwig Erhard. Die Mit- Wissenschaftseinglieder treffen sich in der Regel richtungen und -orzweimal pro Jahr, um über The- ganisationen. DINI hat men wie die Fachkräftesiche- sich zum Ziel gesetzt, die Verrung oder Mittelstandsfinanzie- besserung der Informationsund Kommunikationsdienstrung zu diskutieren. Um den Studieneinstieg so leicht wie möglich zu machen, hat die Uni Siegen das Konzept „Brücken ins Studium“ entwickelt. NRWWissenschaftsministerin Svenja Schulze hat die Uni Siegen nun neben vier weiteren Hochschulen als Gewinnerin des Wettbewerbs „Guter Studienstart“ ausgezeichnet. „Brücken ins Studium“ wird über einen Zeitraum von vier Jahren mit 1,25 Millionen Euro gefördert und startet zum Wintersemester 2014/2015.

Friederike Welter in Mittelstandsbeirat

leistungen an Hochschulen zu fördern. Mit der Vergabe des DINI-Zertifikats wird die Unterstützung und konzeptionelle Weiterentwicklung des elektronischen Publizierens an wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland honoriert. Es beinhaltet einen weithin beachteten Kriterienkatalog für organisatorische, technische und rechtliche Aspekte beim Betrieb von wissenschaftlichen Repositorien und den darauf aufsetzenden Publikationsdiensten. Das besondere Augenmerk liegt dabei auf dem weltweiten, kostenfreien Zugriff auf Veröffentlichungen wissenschaftlicher Forschung (Open Access). Inzwischen haben von etwa 180 Repositorien wissenschaftlicher Einrichtungen in Deutschland 46 dieses Zertifikat erhalten. Die Zertifizierung von Publikationsservices garantiert ihre weltweite Interoperabilität im entstehenden Kommunikationsnetz der Wissenschaft und verankert eine transparente Qualit ä t s ko n t ro l l e , die vor allem für Autorinnen und Autoren von besonderer Bedeutung ist. Über OPUS Siegen sind zurzeit 632 Dokumente verfügbar. Lag zu Beginn der

Über den OPUS-Server der Uni-Bibliothek sind derzeit 632 Dokuente verfügbar.

Schwerpunkt im Bereich von Dissertationen, werden inzwischen auch viele Bücher und komplette Zeitschriften aufgenommen. Es wäre ein Gewinn für die Universität Siegen, wenn künftig mehr Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Hochschule die Möglichkeit nutzen würden, ihre Zeitschriftenartikel nach Ablauf der Sperrfrist zusätzlich über OPUS Siegen

zu veröffentlichen. Sie würden so ihre Zugehörigkeit zur Universität Siegen weltweit sichtbar machen sowie den von der EU-Kommission, der DFG und weiteren Wissenschaftsorganisationen geforderten OPENSCIENCE Gedanken unterstützen. Die Voraussetzungen hat die Universitätsbibliothek mit dem Publikationsserver OPUS Siegen jetzt geschaffen.

Auf dem Weg zu einem ganzheitlichen Qualitätsmanagement Zwischenbericht zum QM-System an der Universität Siegen - Steuerungsgruppen bilden den Kern Qualitätsmanagement (QM) an der Universität Siegen hat sich etabliert, ist aber noch nicht in allen Bereichen der Universität angekommen. So könnte man die Bemühungen des vergangenen Jahres kurz zusammenfassen. Dass damit nicht alles gesagt ist, lässt sich bei diesem komplexen Thema vermuten. Vor knapp zwei Jahren hat das Rektorat eine Arbeitsgruppe QM eingesetzt, um erste Ziele zu formulieren und das weitere Vorgehen festzulegen. Nachfolgend werden die inzwischen vollzogenen Arbeitsschritte kurz skizziert. Ziel war und ist der Aufbau eines ganzheitlichen Qualitätsmanagements, das in der Lage sein soll, die komplexen Handlungsbedarfe und Problemstellungen einer Universität umfassend zu beschreiben und Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Da der Aufbau eines solchen Systems nur schrittweise erfolgen kann, hat das Rektorat beschlossen, mit dem Handlungsbereich Lehre zu beginnen - auch im Hinblick auf eine angestrebte Systemakkreditierung. Für die lehrbezogene Qualitätsentwicklung war es notwendig, in den Fakultäten wie auf universitärer Ebene Strukturen zu schaffen, die einen geschlossenen Qualitäts-

zyklus ergeben. Kern des universitären QM-Systems sind Fachausschüsse, sogenannte Steuerungsgruppen, die mit Personen besetzt werden, die entweder die Verantwortung für einen bestimmten Bereich tragen oder eine spezielle Qualifikation mitbringen. Bereits gebildet wurde die Steuerungsgruppe Lehre, die seit Juni 2013 monatlich tagt. Vorsitzender ist der Prorektor für Lehre, stimmberechtigte Mitglieder sind die Studiendekane, die Direktorin des ZLB, vier Studierende und ein Verwaltungsvertreter. Die Steuerungsgruppe hat die Aufgabe, Handlungsbedarfe im Bereich Lehre herauszufiltern, zu bearbeiten und möglichst zu lösen sowie die Systemakkreditierung vorzubereiten. Ein Ergebnis dieser Arbeit ist die Neustrukturierung von Prozessen im Bereich des Studiengangmanagements, welche notwendige administrative Abläufe (zum Beispiel Einschreibung von Studierenden, Bearbeitung von Prüfungsordnungsänderungen, Implementierung von Modulhandbuchänderungen) umfasst. Zentraler Qualitätsanspruch war, diese Prozesse fakultätsübergreifend, also in den Fakultäten einheitlich und

für die Fakultäten verbindlich zu gestalten. Ein weiterer wichtiger Baustein für die Umsetzung der Qualitätsstrategie des Rektorats war die Einrichtung des Qualitätszentrums Siegen (QZS) unter der Leitung des Prorektors für strategische Hochschulentwicklung. Arbeitsweise und Einbindung des QZS in das QM-System sowie QM-Strukturen, Qualitätsziele und Organisatorisches kann auf der Website Qualitätsmanagement (www.uni-siegen.de/start/ die_universitaet/qualitaetsmanagement), eingesehen werden. Eine zentrale Zugriffsmöglichkeit für alle Angehörigen der Universität ist das Beschwerdesystem, worüber Handlungsbedarfe und Verbesserungsvorschläge an das QZS übermittelt werden können, das sich dieser Themen annimmt und die Triage-Funktion übernimmt. Weiterhin unterstützt das QZS alle Steuerungsgruppen und den Lenkungsausschuss QM sowie die Fakultäten und das ZLB in ihren qualitätsbezogenen Arbeiten. Das übergeordnete Gremium auf universitärer Ebene ist der im Juni 2014 gegründete Lenkungsausschuss QM, der die QM-Organisation der Universität Siegen vervollständigt. Seine

Aufgabe ist es, sowohl bereichsübergreifende als auch die in den Steuerungsgruppen nicht lösbaren Probleme aufzunehmen. Zudem ist er für die Struktur- und Prozesssicherung der hochschulweiten wie der fakultäts- und lehramtsspezifischen QM-Einrichtungen verantwortlich. In diesem Rahmen bindet er in regelmäßigen Abständen externe Expertise ein. Weiterhin ist er für die eigene, externe Auditierung verantwortlich. Den Vorsitz hat der Rektor, der dem Gremium ebenso beratend angehört wie die Dekane, der Kanzler, die Direktorin des Zentrums für Lehrerbildung und der Prorektor für Strategie. Stimmberechtigt sind vier gewählte Professoren aus den Fakultäten, zwei Studierende und ein wissenschaftlicher Mitarbeiter. Parallel dazu haben die Fakultäten und das Zentrum für Lehrerbildung eigene und unterschiedliche QM-Strukturen geschaffen, die auf der Website QM einzusehen sind Trotz struktureller und prozessualer Unterschiede zeigen sich zwei Gemeinsamkeiten: Jede Fakultät wie das ZLB verfügt inzwischen über einen QM-Ausschuss, der für die Qualitätsentwicklung in den Einrichtungen verantwortlich ist. Darü-

ber hinaus hat jede Fakultät wie das ZLB einen Qualitätskoordinator, welcher die Qualitätsentwicklung in diesen Einrichtungen operativ unterstützt und die Zusammenarbeit mit dem QZS sicherstellt. Die Qualitätsstrategie des Rektorates sieht weitere Steuerungsgruppen vor, die Qualitätszirkel im Bereich Forschung, Transfers, Services sowie Leitung etablieren sollen. Diskutiert wird zudem, ob die Arbeitsergebnisse aus den Steuerungsgruppen und dem Lenkungsausschuss unter einem permanenten Tagesordnungspunkt QM in den Senat eingebracht und hier erörtert werden. Abschließend spricht der Senat entsprechende Empfehlungen an das Rektorat aus. Neben der Systemakkreditierung, für die ein solches System unerlässlich ist, soll dies auch zu einer verbesserten Qualitätskultur an der Universität führen. Qualität in Forschung und Lehre, im Service, Transfer wie auch in der Leitung kann kaum von einem Rektorat „verordnet“ werden. Es spielt sich in den Köpfen der handelnden Personen ab; ein QM-System kann hierbei nur unterstützen und ein eventuell nötiges Umdenken fördern.


Forschung & Lehre

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Geschäftsidee im Netz zu Geld machen Crowdfunding: Universität Siegen und IfM Bonn untersuchen neue Investitionsform Am Anfang einer Gründung steht in der Regel eine Idee. Gepaart ist sie mit der Überzeugung des potenziellen Jungunternehmers, dass seine Idee Zukunft hat, gewinnträchtig ist. Realisieren lassen sich Gründungsideen zumeist nur mit Kapital, an das nicht immer einfach zu kommen ist. Banken gehen auf Nummer sicher, schätzen Risiken ab. Businessangels sind nicht immer greifbar und auch Venture Capitals bilden nicht in allen Fällen eine Alternative. Seit wenigen Jahren fasst deshalb eine neue, ganz innovative Finanzierungsform zunehmend Fuß: das Crowdfunding. Crowdfunding ist ebenso wie Crowd Donation, Crowd Preselling oder Crowdlending eine Unterkategorie des Crowdinvesting. Auf installierten Plattformen werden Gründungsideen vorgestellt und Treuhandkonten eingerichtet. Wer sich angesprochen fühlt, kann investieren. In der Regel ist die Höhe des Investments nicht vorgegeben. Die Art der Teilhabe an der Gründung oder aber ein anderer Bonus werden auf der Plattform festgelegt und beschrieben. Fühlen sich Geldgeber angesprochen, und wird insgesamt eine kritische Masse erreicht, kann das Vorhaben starten. Eine „Investoren-Menge“ bildet dessen finanzielle Basis. An der Universität Siegen befasst sich Prof.in Dr. Petra Moog intensiv mit innovativen Unternehmensgründungen. Deshalb gilt ihr Interesse auch dem Crowdfunding: „Das scheint für Gründungen hochattraktiv zu sein: „Crowdfunding bietet die Möglichkeit, über Internetplattformen für Startups Geld zu akquirieren.“ Crowdfunding scheint eine Finanzierungslücke zu schließen. Moog: „Wir wissen aber nicht, ob auf sol-

Uni Siegen beim Jugendhilfetag

Der Deutsche Jugendhilfetag ist die europaweit größte Fachmesse zum Thema Kinder und Jugendhilfe und wurde vom 3. bis 5. Juni in Berlin von 50.000 Menschen besucht. Mit dabei waren Judith Pierlings und Dirk Schäfer - zwei wissenschaftliche Mitarbeiter der Forschungsgruppe Pflegekinder der Uni Siegen - mit einer Exkursionsgruppe von 20 Studierenden des Studienganges Soziale Arbeit. Die Studierenden waren begeistert von der Möglichkeit, sich einen Überblick über das breite Themenfeld der Kinder- und Jugendhilfe und deren vielfältige Angebotsformen zu verschaffen. Dabei nutzten sie die Gelegenheiten, mit anderen Teilnehmern zu diskutieren. Im Rahmen von Workshops, Vorträgen und Messeforen informierten sich die Studierenden über unterschiedliche Schwerpunkte und Handlungsfelder der Kinder- und Jugendhilfe. Während der Messe konnten die Studierenden mit den Dozenten ihre Professorin Dr. Petra Moog befasst sich mit innovativen Unternehmensgründungen. Crowdfunding bietet Startups die Mögliichkeit, Erfahrungen reflektieren und offene Fragen klären, um ihren inüber Internetplattformen Geld zu akquirieren. dividuellen Veranstaltungsplan chen Plattformen nur Ideen auf- stuhl von Prof.in Dr. Petra Moog nen Markt dafür und genügend zu organisieren. tauchen, für die ansonsten nir- gemeinsam das Zusammenspiel Leute, die Spaß haben, ihr Geld Dirk Schäfer informierte am gendwo Geld zu bekommen ist, von Unternehmensgründungen auf diese Art einzusetzen.“ Messestand der Internationalen oder ob bestimmte Gründer nur und Crowdfunding. Das Projekt auf Crowdfunding setzen.“ Auch ist auf zwei Jahre angelegt. Experteninterviews und quan- Gesellschaft für erzieherische über den Erfolg solcher Projektitative Erhebungen über Inves- Hilfen (IGfH) über die Aktivitäte gibt es bislang keine Erkennt- Prof. Dr. Petra Moog: „Die Vor- toren und Unternehmen sollen ten und Mitwirkungsmöglichkeinisse. Wie ist es um Sterbe- und stellung beim Crowdfunding ist, helfen, das Crowdfunding bes- ten des Nachwuchsnetzwerkes Verschwinderaten solcher Grün- dass jeder so viel geben kann, wie ser verstehen und einordnen zu „Forum Start“. Schwerpunktthedungen bestellt? Welche Grün- er mag und damit sein individu- können. Dabei setzen die Wis- men der Arbeitsgruppe junger der nutzen diese Plattformen? elles Risiko selbst begrenzt.“ An- senschaftlerinnen und Wissen- Fachkräfte sind dabei die theoWie sieht es mit Anschlussfinan- fangs waren eher kulturell aus- schaftler auf die Zusammen- rie- und praxisorientierten Auszierungen aus? Gibt es rechtli- gerichtete Vorhaben auf den arbeit mit Plattformen. Die einandersetzungen zu aktuellen che Lücken? Viele Fragen rund Plattformen zu finden. So spen- gewonnenen Daten und Erkennt- Themen der Hilfen zur Erziehung ums Crowdfunding sind unge- deten beispielsweise für den Film nissen sollen in konkrete Hand- und der intergenerationale Disklärt. Das soll sich ändern. Seit „Stromberg“ über 3300 Men- lungsempfehlung münden. kk kurs innerhalb des Verbandes. Anfang Mai untersuchen das In- schen mehr als eine Million Euro. Judith Pierlings und Dirk Schäfer präsentierten im Rahmen eines stitut für Mittelstandsforschung „Nun gehen alle möglichen Pro- Ansprechpartnerin Fachforums ihr zweijähriges Pra(IfM) Bonn, dessen Präsidentin jekte auf die Plattformen. Ganz Prof.in Dr. Petra Moog Prof. Dr. Friederike Welter zu- unterschiedliche Gründungside- Tel.: 0271-7403011 xis-Forschungs-Projekt „Rückgleich Professorin an der Uni- en sind vertreten.“ Petra Moog E-Mail: kehrprozesse von Pflegekindern versität Siegen ist, und der Lehr- weiter: „Es gibt ganz offenbar ei- petra.moog@uni-siegen.de in ihre Herkunftsfamilie“.

Chinesen haben offenes Ohr für Neue Musik Prof. Martin Herchenröder zu Gast beim Beijing Modern Music Festival - Gitarrenkonzert für über 2500 Zuhörer Eine Halle, in der über 2500 Menschen einer Aufführung von Neuer Musik lauschen – für Prof. Martin Herchenröder ein Grund, um ins Schwärmen zu geraten. Der Musikprofessor der Universität Siegen (Musiktheorie, Komposition, Orgel) und Initiator des Studios für Neue Musik war im Mai zum Beijing Modern Music Festival eingeladen. Aufgeführt wurde sein Konzert für zwei Gitarren und Orchester. Außerdem hielt er Vorlesungen am Chinese Central Conservatory. „Es war mein erster Aufenthalt in China und eine beeindruckende Erfahrung“, erzählt Herchenröder. Allein das National Centre for the Performing Arts, das für Olympia 2008 gebaut wurde und in dem das Festival über die Bühne ging, sprengt die Dimensionen, in denen Neue Musik sonst so präsentiert wird. Das chinesische Publikum war neugierig, und es lockte als Festivalleiter ein bekannter Name: Ye Xioagang. Ye

ist einer der führenden zeitgenössischen Komponisten Chinas. Er lud Herchenröder zum Festival ein. „Obwohl wir bislang gar keinen persönlichen Kontakt hatten“, so der Siegener Professor. Aber Xiaogang ist häufig in USA und Herchenröder lehrt regelmäßig als Gastdozent an der Eastman School of Music in Rochester/New York. So vernetzt man sich schnell. Als Herchenröder in Peking ankam, konnte er mit dem chinesischen Orchester nur wenig proben. „Es sind hervorragende Musiker, aber mir ist trotzdem bang geworden, weil man kurz vorm Konzert ja nicht mehr viel machen kann.“ Umso beeindruckter war er von dem Ergebnis. „Es war fantastisch. Das Orchester hatte in der kurzen Zeit alles umgesetzt, was ich angemerkt hatte.“ Die Halle war ausverkauft. Davon kann man bei einem Konzert mit Neuer Musik in Deutschland nur träumen. „Peking ist eine Riesenstadt und das

Prof. Dr. Martin Herchenröder (rechts) mit Professor Sam Adler (Juilliard School of Music, New York) und Professorin Emily Freeman Brown (Bowling Green State University, OH) beim Beijing Modern Music Festival.

Festival wurde groß beworben“, räumt Herchenröder ein. Dennoch beeindruckte ihn die Bereitschaft sich auf Neue Musik einzulassen. „Im Publikum waren viele Familien, sogar mit Kindern." Ob ihre musikalische Tradition den Chinesen einen leichteren Zugang zur Neuen Musik eröffnet, bezweifelt Herchenröder. „Sicherlich sind sie nicht so vom Kanon der klassischen Musik geprägt, wie europäische Musikliebhaber“, meint er. Aber nur, weil in unseren Ohren chinesische Musik auch etwas „schräg“ klingt, bedeute das nicht, dass sie deshalb Phänomenen der Neuen Musik aufgeschlossener gegenüberstehen. Er habe vielmehr den Eindruck, dass China wirtschaftlich und kulturell im Zeitraffer westliche Entwicklungen kennen lernen wolle. Herchenröder möchte die Kontakte nach China pflegen und hofft mit Xiaogang einmal ein Konzert in Deutschland organisieren zu können. san

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Forschung & Lehre

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Wenn Trauer und Tod in die Schule kommen Prof. Dr. Elisabeth Sticker bietet Seminar für Lehramtsstudierende an Damit hatte die Grundschullehrerin nicht gerechnet. Dass sie einmal vor ihrer dritten Klasse stehen und den Kindern erzählen muss, dass einer ihrer Klassenkameraden gestorben ist. Wie soll sie es sagen? Wie reagieren die Kinder? Wird sie es schaffen, die Fassung zu bewahren? Eine Situation, von der sich jede Lehrerin und jeder Lehrer wünscht, dass sie nie eintritt. Aber der Tod macht vor der Schule nicht Halt. Der Tod nicht und auch nicht die Krankheit. Für Prof. Dr. Elisabeth Sticker (Pädagogische Psychologie Fak. II) ist deshalb wichtig, künftige Lehrer mit dem Thema zu konfrontieren. Seit sie 2008 eine Vertretungsprofessur an der Uni Siegen übernommen hat, bietet die Psychologin eine entsprechende Lehrveranstaltung an. Dazu gehört auch der Workshop „Begleitung trauernder Klassen“. Elisabeth Sticker hat einen Sohn, der mit einem Herzfehler zur Welt kam. „Vielleicht lag das Thema für mich deshalb so nah.“ Sie engagiert sich im Elternverein vor Ort, im übergeordneten Bundesverband Herzkranke Kinder sowie beim Aufbau von Kinderherzsportgruppen in Deutschland. In der Schule ihres Kindes war die Krankheit natürlich auch ein Thema. „Die Lehrer mussten Bescheid wissen, und den anderen Kindern hat es unser Sohn meist selbst gesagt.“ Die großen Operationsnarben lösten ohnehin Fragen aus. Nicht immer sind Krankheiten so offensichtlich. Aber laut Sticker sind etwa 15 Prozent aller Schulkinder chronisch krank: Asthma, Diabetes, Neurodermitis, Epilepsie oder Allergien. Jeder Lehrer kann davon ausgehen, dass er mit dem Thema konfrontiert wird. Dazu

kommen schwere Erkrankungen wie Krebs. Elisabeth Sticker konzipiert ihr Seminar für Lehramtsstudierende so, dass es zur Hälfte den Umgang mit chronisch kranken Kindern thematisiert und in einem zweiten Teil Trauer und Tod behandelt.

Bloggertreffen in Berlin

Unterstützt wird sie dabei vom Gastreferenten Werner Häcker, dem ehemaligen Konrektor der Klinikschule in Tübingen, der von seinen Erfahrungen in der Trauerbegleitung berichten kann. Häcker erzählt, wie er mit einer Klasse noch einmal ein todkrankes Kind in der Klinik besucht, weil es sich das so sehr gewünscht hat. Oder wie er mit einer Lehrerin und den Eltern eines krebskranken Kindes die Mitschüler auf die Rückkehrdes Mädchens vorbereitet. Offenheit, Ängste und Tränen zulassen – das ist schwer. Manchmal reißen Krankheit oder Tod Wunden auf. „Wenn man merkt, dass man die Kraft nicht hat, alleine der Klasse gegenüberzutreten, sollte man sich Hilfe holen“, empfiehlt Elisabeth Sticker. „Es gibt Trauerbegleiterinnen oder Ansprechpartner bei Hospizvereinen.“ Der Workshop findet in einem Tagungshaus außerhalb der Uni statt, denn dort herrscht eine andere Atmosphäre als in einem normalen Seminarraum. „Das Thema geht unter die Haut, die Studierenden erzählen viel über sich selbst.“ 20 Teilnehmer sind dabei. „Für die Zulassung erwarte ich ein Motivationsschreiben“, so Sticker. Häufig erklären die Studierenden darin, dass sie mit Angst an eine Situation denken, in der sie als Lehrerin oder Lehrer gezwungen sind, mit Schülern über Krankheit und Tod zu sprechen und dass sie sich deshalb gerne vorher damit auseinan-

Im digitalen Dschungel

Prof. Dr. Elisabeth Sticker mit dem Trauerkoffer, der im Workshop gepackt wird. Trotz des schweren Themas kommt die Freude beim Seminar nicht zu kurz.

der setzen möchten. Das Seminar „Krisenkompass“), oder als Matebeschreiben sie rückblickend als rial für die betroffene Klasse herausgesprochen hilfreich. angezogen werden können (vom Bilderbuch bis zum Jugendroman). Als ein Hilfsmittel stellen die Sticker: „Man sollte mit dem TheWorkshopteilnehmer einen Trau- ma nicht warten, bis es einen konerkoffer zusammen. Taschen- kreten Anlass gibt.“ tücher, Kerzen, Kuscheltiere, Aufbewahrungskästchen für Erin- Auch im kommenden Semester nerungsstücke, Materialien zum bietet Elisabeth Sticker ihr Traukreativen Gestalten – Trost kann erseminar an. Das letzte vor dem vieles spenden. In den Koffer ge- Ende ihrer Vertretungsprofessur. hören aber auch Bücher, die den Anmeldungen: sticker@psycholoLehrern im Trauerfall Anregung gie.uni-siegen.de — bitte mit eiund Hilfestellung geben (z.B. der nem Motivationsschreiben. san

Eine Expeditionsgruppe von Medienstudenten machte sich Anfang Mai auf in den digitalen Dschungel. Sie reisten zur Bloggerkonferenz RE:PUBLICA in Berlin. In diesem Jahr stand das internationale Treffen unter dem Motto „Into the Wild“. Unter der Leitung von Prof. Dr. Dagmar Hoffmann erkundeten 14 Teilnehmer das Terrain der digitalen Bohème in Berlin-Kreuzberg. Im Rahmen der Vorbereitung zur Exkursion hatte jeder eine Forschungsfrage entwickelt, mit der er seine Expedition starten sollte. Ziel des Seminars war es, kommunikativen Sphären zu beschreiben, welche auf der Konferenz auf analoge sowie digitale Weise entstehen. Bereits am ersten Tag wurde den Teilnehmern bewusst, dass das größte deutsche Bloggertreffen mit über 6000 Besucher den richtigen Raum für eine solche Erkundung bot. Neben dem klassischen Gespräch, wurde sehr viel über digitale Kanäle kommuniziert. Twitter mit seinen 140-Zeichen-Nachrichten zeigte sich als das wichtigstes Medium. Neben Vorträgen und Lesungen bot die RE:PUBLICA auch Workshops, bei denen es sich nicht nur um das Internet drehte. Insgesamt präsentierten über 500 Redner ihre Themen. In diesem Jahr ging es vor allem um Datensicherheit und Netzüberwachung. Unter den Sprechern befanden sich neben bekannten Bloggern wie Johnny Haeusler und Sascha Lobo auch Promis wie David Hasselhoff. Auch Prof. Dr. Dagmar Hoffmann stellte eines ihrer Forschungsprojekte auf der Konferenz vor. Marco da Costa Zuzarte

Neu erschienen Rüdiger Kißgen & Norbert Heinen (Hrsg.) Trennung, Tod und Trauer in den ersten Lebensjahren. Begleitung und Beratung von Kindern und Eltern.

state of the art des Themas sowie einen Beitrag, der dieses aus der Praxisperspektive (z.B. Beratungsperspektive, Psychotherapie) beleuchtet.

Stuttgart: Klett-Cotta 2014, 247 Seiten, I, 37,95 Euro, ISBN: 978-3-608-94864-6

Allein in Deutschland erleben jährlich mehr als 150.000 Kinder die Trennung, die Scheidung oder den Tod ihrer Eltern. Die Auswirkungen dieser Ereignisse auf Kleinkinder sind vielfältig. Neben den bestehenden familiären Belastungen sind die Kinder in ihren außerfamiliären Betreuungskontexten nicht selten mit verunsicherten professionellen Bezugspersonen konfrontiert. Inhaltlich erfolgen zunächst eine humanethologische und eine bindungstheoretische Fundierung der Thematik. Es schließen sich Kapitel zu dem frühen Verlust eines Kindes, zur Kinderhospizarbeit, zu jungen Waisenkindern, zu Trennung und Scheidung, zu Kindern in Pflege- und Adoptionsfa- Jens Schröter (Hrsg.) milien sowie zur Inobhutnahme Handbuch Medienwissenschaft junger Kinder an. Die Kapitel ent- Metzler Verlag, 571 Seiten, 49,95 Euro, halten jeweils einen Beitrag zum ISBN: 978-3-476-02412-1

Das Handbuch Medienwissenschaft bietet einen Überblick über die kulturwissenschaftlich orientierte Medienwissenschaft. Es werden erstens die verschiedenen allgemeinen Medientheorien (wie etwa Medienarchäologie, AkteurMedien-Theorie und Theorien der Intermedialität) und die ihnen zugeordneten Methoden vorgestellt. Zweitens werden Darstellungen der historischen Entwicklung verschiedener Einzelmedien (wie z.B. Geld, Brief, Telefon, Film,

Internet und Mobile Medien) und den ihn zugehörigen speziellen Theorien geliefert. Drittens werden Schnittstellen zu anderen Disziplinen und den ihn zugehörigen Medienforschungen aufgezeigt. Das Handbuch vernetzt die drei Teile miteinander und macht so vielfältige Bezüge deutlich.

Abendroth-Timmer, Dagmar / Hennig, Eva-Maria (Hrsg.) Plurilingualism and Multiliteracies (Kolloquium Fremdsprachenunterricht Bd. 50) Peter Lang Verlag 2014, 314 Seiten, 49,95 Euro, ISBN 978-3-631-62926-0 eBook: ISBN 978-3-653-03229-1

LANGSCAPE is a plurilingual and multicultural international research network on language acquisition and language education. The current research focus is on Identity Construction in Language Education. This volume summarizes some research results of the last four years by presenting empirical research projects as well as theoretical concepts. The

contributions all deal with topics linked to plurilingualism or to certain aspects of the concept of multiliteracies like globalization, language policy, multiculturalism, multimodal communication processes, intercultural learning etc. The authors conceptualize or analyse identity construction processes of learners and educators in different plurilingual and multicultural learning environments or media based settings.


Connect.US

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Studio:A – Talkrunde mit Alumni

Connect.US

Neue Veranstaltungsreihe von Alumniverbund und Career Service kommt bei Studierenden gut an In der neuen Veranstaltungsreihe studio:A steht der Austausch zwischen Alumni und Studierenden im Mittelpunkt. Die Alumni der Universität Siegen berichten in den Talkrunden des studio:A von ihren beruflichen Erfahrungen und die Studierenden werden aktiv in das Gespräch über die Berufsperspektiven eingebunden. Dass das Konzept aufgeht, zeigten die ersten beiden Veranstaltungen, die durchweg positiv von den Studierenden aufgenommen wurden und sehr gut besucht waren. Der Alumniverbund und Career Service der Universität Siegen kooperieren seit jeher eng und gemeinsame Veranstaltungen sind jedes Semester im Programm. Zusätzlich zu der Veranstaltungsreihe career:FORUM wurde dieses Semester die Reihe studio:A ins Leben gerufen. Das „A“ steht für Alumni – denn der Alumnibezug der Talkgäste ist bei den Gesprächsrunden garantiert. Mit einem Studium an der Uni Siegen sind sie inzwischen in interessanten Positionen und Branchen unterwegs und geben in der Talk-Reihe ihre Erfahrungen weiter. Als Career Talk mit Alumni erweitert diese Veranstaltungsreihe das gemeinsame Angebot und macht die Vernetzungsmöglichkeiten sowie das Angebot der Kooperationspartner noch vielfältiger.

beiter am Lehrstuhl für Finanzund Bankmanagement (Prof. Dr. Arnd Wiedemann). Auch in dieser Talkrunde standen die Fragen der Studierenden im Vordergrund. Der Moderator sprach gezielt Dinge an, die man so in keiner Informationsbroschüre findet. Er ermöglichte den Studierenden damit einen facettenreichen Einblick in die Tätigkeiten und Berufsperspektiven der Bankenaufsicht bei der Deutschen Bundesbank. Auch hier nutzten die Studierenden die Möglichkeit, nach dem offiziellen Teil Kontakt zu den Gästen zu knüpfen.

Über die Perspektive Wirtschaftsingenieur sprachen im Studio A (von links): Olaf Ermert (Benteler Global Procurement), Dr. Martin Stahl (Stahl Automotive Consulting), Moderator Jonas Vollrath und Martin Petermann (Adam Opel AG).

de die Möglichkeit gibt, sich bei Snacks und Drinks mit den Gästen weiter persönlich auszutauschen und zu vernetzen. So eröffnet sich für Studierende nicht nur die Chance mehr über die angestrebte Karriere zu erfahren, sondern auch persönliche Kontakte zu knüpfen, die nach dem Studium von Vorteil sein können. Pro Semester sind drei bis vier Veranstaltungen geplant, die immer mittwochs ab 16 Uhr im Studio des ZIMT (AR-X 104) stattfinden werden. Die Themen entwickeln und gestalten Alumniverbund und Career Service gemeinsam mit weiteren Kooperationspartnern wie studentische Initiativen, Lehrstühle und Alumnigruppen der Fakultäten. Ziel ist es, Synergien nutzbar zu machen — ganz im Sinne der Vernetzung, die der zentrale Gedanke des Alumniverbundes ist.

Wie läuft studio:A genau ab? In einer Talkrunde stellen sich zwei bis drei Alumni den Fragen der Studierenden. In moderierten Gesprächen stellen sie ihre Erfahrungen vor und diskutieren über Berufsperspektiven in unterschiedlichen Branchen. Die Studierenden im studio:A können gerne mal genauer nachhaken und von den Gästen weitere Details erfahren. Neu ist außer- Dass das neue Konzept gut andem, dass es nach der Talkrun- kommt, bewies bereits die erste

Unternehmerische Entscheidungen üben Planspiel von Uni Siegen und Startpunkt 57 Es war „nur“ eine Simulation – aber die fünf Teams waren mit großem Ehrgeiz und hoch motiviert bei der Sache: Das Gründerbüro der Universität Siegen bot im Rahmen von Startpunkt57 das Unternehmensplanspiel Master-Cup an, in dem Studierende ihre unternehmerischen Fähigkeiten entwickeln konnten. Dabei mussten die Teams Rücksicht auf Konjunkturentwicklungen aber auch auf die Strategie der Konkurrenz nehmen, um schließlich nachhaltig auf dem virtuellen Markt erfolgreich zu sein. „Es war spannend zu erleben, wie die Entscheidungen den Absatz des Unternehmens von Runde zu Runde beeinflussten. Ich habe ein ganz anderes Ver-

besteht aus den vier Bereichen Transfer, Alumniverbund, Gründerbüro und Career Service und versteht sich als Brückenbauer zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft.

ständnis von Kalkulation und Unternehmensstrategie bekommen“, berichtete einer der Teilnehmer des Unternehmensplanspiels. Zu Gast war die Veranstaltung in diesem Jahr bei der HF Mixing-Group Harburg-Freudenberger Maschinenbau GmbH, die die Teilnehmer offen empfing und ihre Räumlichkeiten in Freudenberg für das Unternehmensplanspiel zur Verfügung stellte. Der Geschäftsführer Prof. Dr. Andreas Limper schilderte im Rahmen einer Unternehmenspräsentation die Entwicklung und den Werdegang des Unternehmens, das heute zur Possehl-Gruppe zählt.

Veranstaltung des studio:A am 7. Mai. „Perspektive Wirtschaftsingenieur — Manager und/oder Ingenieur?“ lautete das Thema der Eröffnungsveranstaltung. Zu Gast waren Martin Petermann, Dr. Martin Stahl und Olaf Ermert. Drei ehemalige Siegener Studenten, die mit ihrem Wirtschaftsingenieurstudium inzwischen mit mehr als zehn Jahren Berufserfahrung in verschiedenen Bereichen der Automobilbranche tätig sind, hier aber unterschiedliche Positionen besetzen. Die Zuständige für das Alumni-Netzwerk, Dr. Susanne Padberg, begrüßte gemeinsam mit dem Leiter des Career Service der Universität, Marcellus Menke, die Gäste und eröffnete die neue Veranstaltungsreihe. Die Moderation übernahm dann Jonas Vollrath, Student und Vorstandsmitglied der „VWI-ESTIEM Hochschulgruppe Siegen“. Er ermutigte die rund 90 anwesenden

Kommilitoninnen und Kommilitonen Fragen zu stellen und sich in die Gesprächsrunde einzubringen. Es entstand eine anregende Diskussion, die selbst nach Beendigung des offiziellen Teils anhielt. Am 21. Mai fand bereits die nächste studio:A Talkrunde statt. Ein anderes Thema, ein anderer Moderator, gleicher Erfolg. Wieder fanden sich zahlreiche Studierende im ZIMT Studio ein. Thema diesmal: „Bankenaufsicht und Berufsperspektive“. Thomas Springmann, Alumnus der BWL und Professorin Dr. Annabelle Kehl, Alumna der Mathematik, beide bei der Deutschen Bundesbank in unterschiedlichen Funktionen tätig, freuten sich, wieder mal an ihre alte Universität zu kommen. In Kooperation mit Alumni Finanz- und Bankmanagement wurde diese Runde von Fabian Leonhardt moderiert. Er ist wissenschaftlicher Mitar-

Für die dritte Veranstaltung am 2. Juli wurde in Kooperation mit der Alumni-Gruppe Netzwerk Medienwissenschaft das Thema „Perspektive Journalismus in Zeiten der Neuen Medien“ gewählt. Zu Gast waren Nina Lindlahr, Alumna des Studiengangs Medienplanung, -entwicklung und -beratung und Vanessa Schwake, Alumna des B.A. Studienganges Literary, Cultural and Media Studies. Sie stellten sich den Fragen des Moderators Johannes Meyer vom Campusradio Radius 92,1. Nina Lindlahr ist Redaktionsleiterin und Autorin bei tvision in Köln sowie freiberuflich als Autorin tätig. Vanessa Schwake schreibt als Online-Redakteurin beispielsweise für vogue.com oder Glamour.de. Auch für das Wintersemester sind bereits Veranstaltungen in studio:A geplant, mit neuen Themen und Fragen zu Berufsperspektiven, wieder mit interessanten Alumni Talk-Gästen und verschiedenen Kooperationspartnern. Kathrin Wagner Redaktion Alumni-Team

Wie man erfolgreich einen Businessplan aufstellt 130 Teilnehmer in fünf Workshops – das ist die Erfolgsbilanz der GründerAKADEMIE classic in den vergangenen Semesterferien. Grund genug, das Workshopformat auch in der kommenden vorlesungsfreien Zeit anzubieten. Das Gründerbüro der Universität Siegen und Startpunkt57 haben ab dem 21. August fünf Work-

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shops im Programm, die Gründer und Gründungsinteressierte ganz praktisch auf die Erstellung eines Businessplans vorbereiten. Jeweils donnerstags zwischen 16 und 19 Uhr werden die folgenden Themen angeboten: 21. August: Unternehmensformen, 28. August: Steuerliche Grundlagen, Buchhaltung und Rechnungswe-

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sen, 4. September Markt- und Wettbewerbsanalyse, 11. September: Marketing-Planung, 18. September: Aufbau des Zahlenteils eines Businessplans. Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.gruenden. uni-siegen.de/veranstaltungen/ akademie_classic

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Die Bohle-Gruppe gehört mit über 650 Mitarbeitern in Deutschland, Frankreich, der Schweiz und Polen zu den renommierten Spezialanbietern und steht für ein umfassendes Angebot in den oben genannten Bereichen. Ernst Bohle GmbH Stauweiher 4 51645 Gummersbach Tel.+ 49 2261 541-0 www.bohle-gruppe.com

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Ausgezeichnet

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Promotionsurkunden und Preise

Kurz notiert

Jahresempfang der Fakultät III - Freude auf den anstehenden Umzug ins Untere Schloss Veränderungen geschehen laut Dekan Prof. Dr. Volker Wulf nicht von heute auf morgen. Doch kann Wulf nach den Umstrukturierungen der vergangenen Jahre seiner Fakultät III (Wirtschaftswissenschaften, Wirtschafsinformatik und Wirtschaftsrecht) beim 8. Jahresempfang im Siegener Haus Patmos einige erfolgreiche Veränderungen präsentieren. So habe die Fakultät III bereits vor zwei Jahren mit der Wiedergewinnung von Prof. Dr. Friederike Welter eine „notwendige Fokussierung“ auf den Forschungsschwerpunkt Mittelstand vollzogen. Welter hat an der Uni Siegen den Lehrstuhl für Management kleiner und mittlerer Unternehmen inne und leitet das Bonner Institut für Mittelstandsforschung. Zusätzlich gestärkt wurde der Fakultätsschwerpunkt „Mittelstandsforschung" durch das Siegener Mittelstandsinstitut (SMI). Neben der eigenen Einschätzung der Fakultätsstrategie seitens Wulf, wurde die Fakultät im vergangenen Jahr von unabhängigen Experten evaluiert. „Unserer Forschungsschwerpunkte Mittelstand, Governance und Logistik sind bei der Evaluierung als tragfähig und wettbewerbsfähig eingestuft worden“, fasst Wulf die Bewertung zusammen. Wie eng die Fakultät III mit der Region zusammenarbeite werde nicht zu-

IfM-Präsidentin Prof. Dr. Friederike Welter ist auf der „World Conference On Entrepreneurship“ in Dublin in den Kreis der Wilford L. White Fellows gewählt worden. Mit der Auszeichnung würdigt das International Council for Small Business ihre Forschung zu kleinen und mittleren Unternehmen. Die Auszeichnung ist nach Dr. Wilford L. White benannt

Fahrt nach Kaliningrad

Beim Jahresempfang der Fakultät III wurden die 22 Doktorandinnen und Doktoranden mit ihren Promotionsthemen präsentiert. Neben den Promotionsurkunden wurden auch verschiedene Preise verliehen.

letzt durch große gemeinsame Forschungsprojekte wie REMONET (Regionales e-Mobility Network), mit dem ein Netzwerk für Elektromobilität in der Region angestrebt wird, deutlich. Mit Blick auf die Zukunft der Fakultät zeigt sich die Gewinnung neuer Forschungsthemen durch die jungen KollegInnen der Juniorprofessuren als vielversprechender Gewinn für die zukünftige Ausrichtung der Fakultät. Mit Vorfreude blickt die Fakultät auf den Umzug ins Untere Schloss. „Der neue Campus wird die At-

traktivität unserer Fakultät für Studierende weiter steigern und zur weiteren Urbanisierung der Universität beitragen“, so Wulf. „Ich kann der Fakultät nur gratulieren“, sagt Rektor Prof. Dr. Holger Burckhart in seinem Grußwort, „die Fakultät hat die Chancen der vergangenen Zeit genutzt und Risiken bewältigt." Neben dem Rückblick auf das vergangene Jahr hat die Fakultät III auf ihrem Jahresempfang die Promotionsthemen der 22 DoktorandInnen präsentiert, Promotionsurkunden und verschie-

dene Preise verliehen. Zudem wurde Dr. Catharine Titi mit dem Rolf-H.-Brunswig-Promotionspreis der Universität Siegen ausgezeichnet. Ariane Bresgen, M.Sc. hat den Preis der Universität Siegen für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses von der Stiftung Freie Rohrwerke Siegen erhalten. Der Althusius-Preis für wissenschaftlichen Nachwuchs ging an Dr. Claudia Müller und Dr. Tobias Arens. Der Preis der Fakultät für beste Lehre ging an Dr. Markus Rohde. Prof. Beck wurde mit dem Preis der Fakultät für innovative Lehre geehrt.

Personalia Christopher Becker: Ist der gerichtliche Eigensanierungsrahmen nach dem Gesetz zur Apl. Prof. Dr. iur. Rainer Schröweiteren Erleichterung der Sader nierung von Unternehmen be(Fakultät III – Wirtschaftsrecht) sonders geeignet für die Sanierung mittelständischer Prof. Dr. phil, Hans Rudolf Velten Unternehmen? Eine Untersu(Fakultät I – Germanistik) chung über die Anreizwirkung des SanierungsvorbereitungsRuhestand verfahrens Prof. Dr. Bernd Wenclawiak (Fakultät IV – Chemie) Alexander Eger:Leveraged Buyout einer Aktiengesellschaft Promotionen Die Auswirkung des MoMiG auf das Gestaltungsmittel der VerFakultät II (Bildung - Architetragskonzernierung kur- Künste) Benjamin Markus Engel: SteuAndreas Biela: Lernfelder als Re- eroptimale Strukturierung von präsentation der Arbeits- und Auslandsinvestitionen deutLebenswelt – Ein dynamisches scher mittelständischer UnterModell zur Curriculumkonstnehmen ruktion und Inhaltsauswahl für ökonomische BerufsbildungsAlexander Georg Eufinger: Karprozesse tellrechtliches Risikomanagement unter besonderer BerückSascha Weber: Leistungsverträsichtigung der kartellrechtlichen ge in der Eingliederungshilfe für Differenzialdiagnose Menschen mit Behinderungen – zwischen Tradition, Wettbewerb Eva Helena Gerding: Kommunaund Managerialisierung le Finanzierungsentscheidungen — Theoretische Fundierung und Handlungsempfehlungen Fakultät III (Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinfor- Johann Justus Gotthardt: Bematik, Wirtschaftsrecht) grenzung des unternehmerischen Risikos im InsolvenzverTobias Arens: Vertragliche Einfahren flussrechte auf die Geschäftsführung des Vorstandes durch Jan Heß: Evolving Practices of ein Business Combination End User Articulation in SoftAgreement ware Co-Design Ruf angenommen an die Uni Siegen

Friederike Welter ausgezeichnet

Sachin Karadgi: A Reference Architecture for Real-Time Performance Measurement Lukas Karrenbock:Die steuerliche Berücksichtigung ausländischer Betriebsstättenverluste im Inland unter dem verfassungsrechtlichen Aspekt der Folgerichtigkeit Melanie Kaufmann: Der Wettbewerb um die Elektrizitätsversorgungsnetze der allgemeinen Versorgung. Eine Untersuchung der wettbewerbsökonomischen Bedeutung unter Berücksichtigung der Grundrechtsrelevanz Eckehard Krah: Dialogorientierte Produktgestaltung: Erfinderischer - kooperativer -zukunftsfähiger Malte Krill: Mitarbeiterbindung im Einflussfeld gesellschaftlicher Modernisierung in Mittel- und Osteuropa: Eine Analyse am Beispiel der Automobilzulieferindustrie in Rumänien Daniel Metz: The Concept of a Real-Time Enterprise in Manufacturing Design and Implementation of a Framework based on Event-Driven-Architecture and Complex Event Processing Claudia Müller:Praxisbasiertes Technologiedesign für die alternde Gesellschaft. Zwischen gesellschaftlichen Leitbildern und ihrer Operationalisierung im Design

Ulf Müller: Ein Beitrag zur unternehmensweiten Suche in heterogenen Datenbeständen, Entwurf, Entwicklung und Einsatz einer Referenzarchitektur Sebastian Johannes Paul Schröder Unternehmensbewertung für Zwecke der Erbschaft- und Schenkungsteuer Kai Schubert: Wie nutzen Kinder digitale Medien? Fallstudien der alltäglichen Nutzung von Computer und Internet durch 9- bis 10- jährige Kinder Guido Schultefrankenfeld: Essays on Central Bank Forecasting Tobias Schwartz: Designing Information Technology for Sustainable Energy Use – A Practice Centered Approach to Consumption Feedback Technologies in Private Households and Work Environments Catharine Titi: The Right to Regulate in International Investment Law Ralf Jörg Vogler: „Rechtsstellung und Akzeptanz von Absolventinnen und Absolventen wirtschaftsjuristischer Studiengänge Stephanie Caroline Wang: Deutsche Direktinvestitionen in der Volksrepublik China - Eine empirische Analyse über das Direktinvestitions-verhalten deutscher Unternehmen in China

Die Partnerschaft der Uni Siegen mit der Technischen Universität Kaliningrad (KSTU) besteht seit vielen Jahren, was die Fakultät III zum Anlass eines einwöchigen Besuches nahm. Die Studierenden verschiedener Fachrichtungen und Patrick Stockebrandt (Lehrstuhl Prof. Morgenthaler, Fak. III) hatten Gelegenheit die Stadt und interessierte russischen Studierenden kennenzulernen. Auf dem Programm standen unter anderem eine Firmenbesichtigung, der Besuch des Deutsch-Russischen Hauses und der Dominsel.

Den Außenminister begleitet Die Siegener Professorin Dr. Lamia Messari-Becker (Fakultät II, Architektur) begleitete Außenminister Frank-Walter Steinmeier bei einer Reise in den Nahen Osten. Bei dem Besuch stand die humanitäre Hilfe für Flüchtlinge im Libanon sowie die Stärkung der kulturellen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit den Arabischen Emiraten und Katar im Mittelpunkt. Prof. Lamia Messari-Becker vertrat in der Delegation, die den deutschen Außenminister begleitete, den Bereich Forschung und Entwicklung an einer universitären Einrichtung.

Impressum Herausgeber: Der Rektor der Universität Siegen Redaktion: Sabine Nitz (san, verantwortl.) Katja Knoche (kk) André Zeppenfeld (zepp) Björn Bowinkelmann (bowi) Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung von Herausgeber und Redaktion wieder. Anschrift: Universität Siegen 57068 Siegen Tel.: +49 271 740 4864/4860 Fax: +49 271 740 4911 presse@uni-siegen.de Layout: Ina van der Biesen Druck und Anzeigen: VMK-Verlag für Marketing und Kommunikation GmbH & Co. KG www.vmk-verlag.de Redaktionsschluss: Diese Ausgabe: 05. Juni 2014 Nächste Ausgabe: 11. September

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Campus

Nr. 4 | Juli 2014

Womit Studierende ihre Zeit verbringen Studie untersucht den Workload im Lehramtsbachelor — Online-Tagebuch geführt Ein Semester ist ganz schön schnell vorbei. Wofür nutzen Studierende eigentlich ihre Zeit während des Semesters – in der Vorlesungszeit und in den Semesterferien? Lassen sie sich von der Jagd nach Leistungspunkten treiben oder haben sie die Regelstudienzeit längst als Illusion abgehakt? Gibt es strukturelle Hürden, die von Universitätsseite unbewusst aufgebaut werden, die das Absolvieren des Studiums unnötig in die Länge ziehen? Diese und andere Fragen haben dazu geführt, dass ein interdisziplinäres Team aus den Fakultäten I und II sowie dem Qualitätsmanagement die Zeitverwendung der Studierenden an der Universität Siegen untersucht. Dabei ist der Fokus auf Lehramtsstudierende des neuen Bachelorstudienganges Bildungswissenschaften gerichtet. Innerhalb dieser Gruppe sind vor allem die Studierenden der Anglistik von Interesse. Die Frage ist, ob das Studium einer Fremdsprache besondere Anforderungen stellt und wie diese im Vergleich zu anderen Fächern zu bewerten sind. Das Projekt bietet daher Anknüpfungspunkte sowohl in der Bildungswissenschaft und Lehrerbildung als auch im Bereich der Professionalisierung von Lehramtsstudierenden im Fach Englisch sowie in der Hochschulforschung in dem Problemfeld „Was ist gute Lehre?“. In der ersten Kohorte im Wintersemester 2013/2014 haben über 200 Studierende täglich ein Online-Tagebuch geführt und dort eingetragen, wie viel Zeit sie für welches Fach aufwenden. Sie erfassten auch die verschiedenen Arten des Lernens (Präsenzzeit, Lesen, Lerngruppen, etc.) oder organisatorische Tätigkeiten rund ums Studium. An manchen Tagen

Vortrag mit Pecha Kucha Kurz und knackig reden Vor gut zehn Jahren (2003) entwickelten zwei Architekten, Astrid Klein und Mark Dytham, in Tokio eine kurze und prägnante Power Point-Vortragstechnik, indem sie sich auf 20 ProjektBilder beschränkten, die sie jeweils nur 20 Sekunden lang erläuterten. Danach können die Teilnehmer und Zuschauer über den Inhalt diskutieren. Die Erfinder dieser Kurz-Präsentation von 6:40 Minuten nannten ihre Methode „Pecha Kucha“, gesprochen: petscha kutscha, worunter die Japaner „wildes Geplauder“, „Stimmen-Gewirr“ verstehen.

Von wegen ausschlafen...! Der Tag ist für Studierende oft eng getaktet.

waren die Studierenden durch den Nebenjob oder andere Verpflichtungen eingespannt und auch Urlaubstage wurden erfasst. Auf diesem Weg sind etwa 50.000 Eintragungen zusammengekommen. Anschließend wurden in acht Gruppendiskussionen ausgewählte Studierende nach ihrer Zeitnutzung und ihren Einstellungen zum Studium befragt. Den Studierenden wurden während der Erhebungsphase unterschiedliche Formen der Motivierung geboten: von der intensiven Betreuung durch eine Mitarbeiterin, die Fragen beantwortete, bis hin zu der Möglichkeit, am Ende die Hilfe eines Coaches für Zeitmanagement in Anspruch zu nehmen. Die Möglichkeit, alle Eintragungen auch über das Smartphone vorzunehmen, war sicher einer der ausschlaggebenden Fakto-

ren, durch den die Studierenden konsequent ihren Workload erfasst haben. Die Mühe hat sich gelohnt: Die Daten versprechen sehr hohe Qualität. Erste Ergebnisse aus dem Wintersemester liegen vor. Dabei hat sich bei der Analyse z.B. herausgestellt, dass sich die Studierenden in der Höhe ihres Workloads sehr stark unterscheiden - zwischen 5 und 50 Stunden wöchentlich für das Studium betriebenem Aufwand ist alles dabei. Diese Unterschiede sind sowohl auf die individuellen Studienstrategien der Studierenden zurückzuführen als auch auf die heterogenen Anforderungen der Fachdidaktiken und der einzelnen Seminare. Ein Leistungspunkt = 30 Stunden Workload? Diese Rechnung geht zumindest im Lichte erster Analyseergebnisse im Unialltag nicht auf. Studium, Nebenjob, Familie, Ehrenamt, Freizeit, lange Fahrzeiten - dieser Spa-

gat ist für viele Studierende mit Kompromissen verbunden. Welches Modul wird nur einmal im Jahr angeboten? Wo bekomme ich einen Platz? Zudem werden die Kurse vielfach nicht nach Interesse, sondern nach Höhe der Anforderungen und Seminarzeiten belegt. Und das hat bei den Studierenden heute nichts mehr mit Ausschlafen zu tun. In diesem Sommersemester geht die Studie in die zweite Runde. Nun nehmen knapp über hundert Studierende an der Befragung teil. Über die Hälfte davon haben bereits im vergangen Semester mitgemacht. Vielleicht hilft ja die Teilnahme an der Studie, dass einige ihre Zeit besser nutzen. Sicher liefert die Studie aber auch Erkenntnisse darüber, was die Universität selbst verbessern kann. Die Ergebnisse werden im Winter 2014/2015 veröffentlicht.

Prof. Dr. Wolfgang Hasenpusch, (Fak. II, Anorganische Chemie) lernte die Technik in diesem Jahr im Rahmen einer Weiterbildung bei der Berufsgenossenschaft „Rohstoffe und Chemische Industrie” in Laubach in kennen. „Ich bin dort seit 30 Jahren Dozent für Gefahrstoff-Management und erfahre dort sowohl Bewertungen für meine Schulungen als auch entsprechende Weiterbildungen.“ Hasenpusch hat die Vortragstechnik in seiner Vorlesung an der Uni Siegen über Glas-Produktion gleich mal ausprobiert. Die Reaktion? „Die Studierenden waren erstaunt und überrascht“, so Hasenpusch. Er kann sich vorstellen, in einem Workshop Pecha Kucha weiterzuvermitteln. Hasenpusch: „Der Einsatz von Pecha Kucha eröffnet gerade an der Universität sehr vielfältige Anwendungsmöglichkeiten.“ In über 20 deutschen Großstädten laufen bereits ehrenamtlich organisierte Pecha Kucha-Nächte mit Kurz-Präsentationen auf unterschiedlichen Gebieten. Netzwerke und Plattformen unterstützen die Organisation.

Annika Gruhn

von der Philosophischen Fakultät. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin gehört Annika Gruhn zum Organisationsteam der LaNa und erzählt in unserer Serie von Ursachen und Symptomen der „Aufschieberitis". Sie haben Lehramt studiert und promovieren jetzt. Kennen Sie das Problem mit der „Aufschieberitis“ aus eigener Erfahrung? Ja, bei meiner Examensarbeit. Es hat eine Weile gedauert, bis ich gemerkt habe, dass ich mit der Themenstellung nicht klarkam. Bis dahin habe ich die Arbeit auch immer wieder aufgeschoben. Es ist wichtig, die Gründe zu finden, warum man einfach nicht mit dem Schreiben anfängt. Das stellen wir auch bei der Langen Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten immer wieder fest. Die Gründe, warum jemand nicht weiterkommt oder gar nicht erst anfängt, sind unterschiedlich.

Können Sie ein paar Beispiele schiedene Workshops zu Schreibblockaden, richtigem Zitieren nennen? oder Formatieren in MS Word anManche kommen mit der Wis- geboten. Die Universitätsbibliosenschaftssprache nicht zurecht thek unterstützt die Lange Nacht und sind unsicher beim Formulie- unter anderem mit Angeboten ren. Manche wissen nicht, wie sie zur Datenbankrecherche und Lidie Literatur richtig sichten, oder teraturverwaltung. manche haben schlichtweg Probleme mit der Zeiteinteilung, weil Wenn man mit einer Hausarbeit sie auch noch einen Job oder Fa- oder einem Referat sehr hintermilie managen müssen. Bei der herhinkt, traut man sich vielLaNa kann man sich mit ande- leicht gar nicht mehr den Prof ren austauschen, sich Tipps holen darauf anzusprechen, oder? oder einfach Mut tanken. Ja, wenn zu viel Zeit verstrichen Es kommen also nicht nur die, die ist, ist es vielen peinlich. Aber die immer auf den letzten Drücker Dozenten wissen doch selbst wie das ist. Fast jeder kennt die Situaarbeiten? tion, dass man eine Arbeit immer Es geht ja bei der LaNa nicht da- wieder vor sich herschiebt. Die rum, einen Termin zu setzen und Studierenden sollten deshalb das eine letzte Gelegenheit zum Sch- Gespräch suchen. reiben anzubieten, sondern Tipps zu geben, wie man die Hürde Wie viele Studierende waren überwindet und einen Austausch diesmal bei der LaNa? mit anderen Studierenden zu bieten, die in derselben Situation Etwa 60. Wir haben um 18 Uhr sind. Wir haben auch diesmal ver- angefangen und am nächsten

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LaNa, die Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten fand jetzt bereits zum fünften Mal statt. Organisiert wurde sie von der OASE Lernwerkstatt (Fakultät für Bildung, Architektur und Künste) und der Lernwerkstatt Lehrerbildung (Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung) sowie erstmals auch

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Auf einen Kaffee mit: Annika Gruhn

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Morgen zum Frühstück waren noch 15 da. Keiner zwischendurch eingenickt? Zur Not kann sich jemand auf den Sofas in der Lernwerkstatt hinlegen. Aber wir haben immer viel Kaffee da und stellen Sacks wie Brötchen und Muffins für alle bereit. Außerdem gibt es auch Sportangebote. Die richtige Balance zwischen konzentriertem Arbeiten am Schreibtisch und Bewegung ist nämlich auch sehr wichtig. Das Interview führte Sabine Nitz.

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Universell

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Alumni im Gespräch Carsten Blecher, Kölner Fanprojekt Carsten Blecher (41) hat von 1994 bis 1999 an der Uni Siegen Sozialpädagogik studiert. Seit 2008 arbeitet er beim Kölner Fanprojekt, das der Kölner Jugendzentren gGmbH angegliedert ist. Das Projekt wird gemeinsam finanziert von Stadt, Land und der Deutschen Fußball Liga.

Hardcorefans, ist wichtig. Es gibt verschiedene Gruppen, auch solche, die ich als „links“ bezeichnen würde. Mit denen machen wir Veranstaltungen. Ultras haben im Stadion oft Probleme, mit der Polizei. Da versuchen wir zu vermitteln. Wenn zum Beispiel Pyrotechnik abgefackelt wird? Ja, das ist einer der größten Knackpunkte. Die Ultras sehen die Pyrotechnik als Stilmittel und behaupten, es würde weniger Probleme geben, wenn sie das Zeug legal abfackeln dürften, an einer sicheren Stelle im Stadion. Fakt ist, dass trotz des Verbots Pyrotechnik im Stadion ist, und dass Einzeltäter, auch zum Ärger vieler Ultras, damit Besucher und Spieler in Gefahr bringen. Um eine Lösung zu finden, muss man in Dialog treten. Das Verbot allein bringt nichts.

Carsten Blecher

Mit welchen Problemen komSie sind pädagogischer Mit- men jugendliche Fans zu Ihnen? arbeiter des Kölner Fanprojekts, aber schlägt auch pri- Stadionverbote sind ein spezivat ihr Herz für den 1. FC Köln? elles Thema. Ärger mit dem Sicherheitsdienst oder der Polizei. Schwierige Frage… Ich bin sozu- Ansonsten alles Dinge, mit desagen von Geburt an Schalker. nen Jugendliche auch sonst zu Die meisten Leute hier wissen tun haben: Familie, Job, Schule. das auch. Aber ich kann Berufli- Für manche ist der Verein wichtiches und Privates ganz gut tren- ger als die Freundin. Das ist konnen, — sogar wenn es um Fuß- fliktbelastet. Das Fanleben bietet ball geht. aber auch positive Aspekte für Jugendliche. Sie erfahren GemeinIn der nächsten Saison spielt schaft, Solidarität, UnterstütKöln in der 1. Bundesliga. Wird zung. das Ihre Arbeit beeinflussen? Durch den Aufstieg ändert sich insofern etwas, als dass wir dort überwiegend eine andere Infrastruktur vorfinden, also zum Beispiel größere Stadien. Dazu kommen meist gegnerische Mannschaften mit größeren Fangruppen, also insgesamt mehr Brisanz. Auf die Finanzierung oder die personelle Ausstattung hat der Aufstieg keine Auswirkungen. Sind Sie bei jedem Spiel dabei? Meine Kollegin und mein Kollege sind immer vor Ort. Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit liegt außerhalb der Spieltage. Wir verbinden Jugendarbeit mit dem Fußball. Unsere Aufgabe ist es, Gewalt und rechtsextreme Entwicklungen innerhalb der Fangruppen einzudämmen. Gleichzeitig setzen wir jugendpädagogische Maßnahmen um. Wir bieten zum Beispiel Fahrten zu Auswärtsspielen an, die kombiniert sind mit Anti-RassismusAktionen, zum Beispiel dem Besuch einer Gedenkstätte. Die Jugendlichen wollen in erster Linie die günstige Karte fürs Spiel, aber bekommen vielleicht noch den Blick für ganz andere Dinge. Erreichen Sie damit auch die eingefleischten Fans? Sie meinen die Ultras? Die dürfen Sie nicht mit Hooligans verwechseln! Hooligans sind nicht unser Klientel. Aber Kontakt zu den Ultras, also den fanatischen

Der Kölner Fan hat nicht den Ruf sehr gewaltbereit zu sein, oder? Tja, wie ist der Kölner Fan? Als Kölner liebt man seine Stadt, den Karneval und den Verein. Das vermischt sich. Man sieht sich gern als fröhlicher Fan und feiert jedes Tor mit Karnevalsliedern.

Kanzler Ulf Richter und die drei Preisträger (von links): Julian Hopmann, Meike Weiland und Julia von Cieminski.

Drei Studis, drei Ideen, drei neue Projekte Uni Siegen investiert in die Verbesserung des Campus räume“. Der Bereich „Rote Arena“ inklusive des grünen Hügels vor dem Gebäudetrakt D wird neu gestaltet. LehramtsStudent Hopmann: „Jeden Tag schaue ich auf diesen Hang, da ist so viel Fläche, die nicht genutzt wird.“ Arbeitsplätze und Rückzugsmöglichkeiten werden hier entstehen. Die Idee von Julia von Cieminski (Platz 2, 100-Euro-Gutschein der Buchhandlung Mankelmuth) wird an diesen Vorschlag gekoppelt. Die Lehramts-Studentin setzte sich für „Bänke auf der Campuswiese“ Platz 1 und ein Apple iPad Air ein, um Möglichkeiten zur Entverdiente sich Julian Hopmann spannung zu bieten. Beide Idefür seinen Vorschlag „Rückzugs- en werden innerhalb der NeuDas Ziel der Universität Siegen war klar: ein schönerer, attraktiverer und damit besserer Campus. Dafür hatte die Uni den Wettbewerb „Campus der Ideen“ gestartet. Studentinnen und Studenten konnten Vorschläge einreichen, jetzt stehen die Sieger fest. Kanzler Ulf Richter hat drei Studierende für ihre Projekt-Ideen ausgezeichnet. Insgesamt investiert die Uni Siegen 43.000 Euro in die Verbesserung des Campus. Die Umsetzung der Projekte soll zeitnah beginnen.

Wir in Siegen: Manuel Geßner, 24 Jahre Eine Stadt ist immer nur so cool wie die Leute, die man dort trifft „Schule, Abitur, Zivildienst, der Traum von der großen weiten Welt und ab nach... Siegen. „Wie jetzt? Was ist mit Köln oder Dortmund?", fragte mein Cousin mich, als ich ihm erzählte, ich würde zum Wintersemester 2010 ein Studium in Siegen beginnen. Hatte ich doch immer erzählt, ich würde „raus wollen" und „was erleben", wenn ich mit der Schule fertig bin. Als Sauerländer liegt Siegen ja eher vor der Haustür.

Gibt es Kontakte zwischen Fan- Gelandet bin ich hier aber aus eiprojekt und Verein? nem einfachen Grund: eine Zusage für meinen WunschstudienWir sind in einer Netzwerkpositi- gang Lehramt. Genau genommen on und haben durch den Fan- und zwei Zusagen, denn ich hatte Sicherheitsbeauftragten Kontakt mich auf unterschiedliche Schulzum Verein. Zur Aufstiegsfeier formen beworben und durfte mir waren wir eingeladen. Aber es ist die passende aussuchen. „Sie hanicht so, dass die Spieler mal zu ben eine Zusage für Englisch auf Gymnasiallehramt. Und dann uns kommen. wollen Sie nur an die Haupt- und Beschäftigt Sie der Fußball noch Realschule?", fragte man mich mit leicht gerümpfter Nase bei wissenschaftlich? der Einschreibung. Als würden an Fußballforschung ist mein The- dieser Schulform die Kevins der ma. Bis vor kurzem war ich wis- Nation sitzen. Ist übrigens nicht senschaftlicher Mitarbeiter an wahr. Gleich das erste Semesder Uni Siegen, und ich promo- ter in „Teaching English as a foreign Language" saß ich im Hörviere auch zu dem Thema. saal zwischen Kevin und Ali. Go, Die wichtigste Frage zum Arbeiterschicht! Mal raus und was erleben, durfte ich dank der Schluss: Wer wird Weltmeister? Uni Siegen dann trotzdem. Über Eine südamerikanische Mann- das Department für Sozialwisschaft. Wenig originell tippe ich auf Brasilien. Willst Du erzählen, was Dich Das Interview führte Sabine Nitz.

gestaltung des Außenbereichs („Rote Arena“, „Bistro-Wiese“) umgesetzt. Im Rahmen des Seminars „Entwerfen II“ des Faches Architektur im Sommersemester 2014 wird ein Architekten-Wettbewerb ausgeschrieben. Platz 3 ging an Meike Weiland (50-EuroGutschein für den neuen Campus-Store der Uni Siegen). Die Architektur-Studentin hat einen „Campus Cube“ entworfen, an dem sich Studierende sowie Bürgerinnen und Bürger über Uni-Themen informieren können. Der fertige Cube soll mobil sein und im Stadtbereich Siegens aufgestellt werden. zepp

senschaften habe ich einen Erasmusplatz an der Lancaster University im Nordwesten Englands bekommen und dort ein halbes Jahr Soziologie und Erziehungswissenschaften studiert. Außerdem konnte ich viel reisen und war in Mailand, Nordirland, Norwegen und Schottland. In dieser Zeit habe ich übrigens einen tollen Freund kennengelernt, der zufällig auch in Siegen studiert. Die Welt ist ein Dorf! Mittlerweile bin ich in den letzten Zügen meines Studiums und feile an meinem Examen. Nebenbei versuche ich etwas über den Tellerrand zu blicken und engagiere mich neben dem Studium bei ISiS, den International Studierenden in Siegen. Außerdem bin ich in der Gesamtleitung des Goldenen Monacos, der Film-

preisverleihung unserer Uni. Vor allem hier habe ich viele neue Gesichter kennengelernt, Kontakte geknüpft und tolle Freunde gewonnen. Insbesondere Arbeit in studentischen Initiativen kann ich jedem empfehlen, um sich und seine Talente auszuprobieren oder andere Leute zu treffen. Auch, wenn viel über Siegen gemeckert wird und ich an der ein oder anderen Stelle mitunter am lautesten schreie, so denke ich doch, eine Stadt ist immer nur so cool, wie die Leute, die man dort trifft. Gerade, weil ich in den letzten drei Jahren viel herumgekommen bin, denke ich, dass es mit den richtigen Leuten überall toll ist. Und daher Danke an all diejenigen, deren Wege sich mit meinen gekreuzt haben. Und Siegen - du bist doch n i c h t schlimmer als verlieren ;-)"

nach Siegen führte, was Du studierst und was Du von der Zukunft erwartest? Dann schreib uns: nitz@presse.uni-siegen.de


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