HSG Blatt Nr.5 2010

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PP 9000 St. Gallen

Nr. 5 25. Oktober 2010

Universität St.Gallen Hochschule für Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften (HSG)

HSGBlatt AUS DEM INHALT Lernen im Team ist Trend. Dies zeigt die aktuelle Studie des Swiss Centre for Innovations in Learning (scil). Seite 2

Die Autonomie der Kantone ist Thema der Antrittsvorlesung von PD Dr. Patricia Egli. Prof. Dr. Simone Westerfeld spricht über Bonitätseinschätzungen von KMU. Seite 5

Spiel mit der Unberechenbarkeit des Lebens: Laudatio zur Emeritierung von Prof. Dr. Jürg Manella. Seite 7

Die Schweizer Armee steckt in einer Sinnkrise. Wo liegen die Probleme und was sind die Gefahren? Ein Gespräch mit Marc DeVore, Ph.D. Seite 8

Kommunikation Dufourstrasse 50 CH-9000 St.Gallen kommunikation@unisg.ch www.unisg.ch

Neueinsteiger des Jahres SIM-Programm der HSG erreicht im Management-Ranking der «Financial Times» auf Anhieb Rang 4 Das Master-Programm in Strategy and International Management (SIM-HSG) der Universität St.Gallen ist von der renommierten Wirtschaftszeitung «Financial Times» unter den besten weltweit rangiert worden. Ganz überraschend kommt die gute Platzierung nicht. Die HSG zeichnet sich seit Jahrzehnten unter anderem durch international anerkannte Leistungen in Management-Forschung und -Lehre aus. Das SIM-Programm ist denn auch äusserst beliebt unter Studierenden – zum Beispiel beim Brasilianer Eduardo Rizzo Rinke. Nach seinem Bachelor-Abschluss in Brasilien schaute sich Rizzo Rinke nach einem Master-Programm in Europa um, das sein Interesse für strategische Fragen mit Internationalität verbindet. «Zu den grössten Vorteilen des SIM-Programms gehört die Möglichkeit, einer internationalen Gruppe von Studierenden aus aller Welt anzu-

gehören, die einen gemeinsamen Geist und gemeinsame Interessen teilen», sagt er. «Dies kombiniert mit dem Management-Lernpotenzial an der Universität St.Gallen, ist eine enorme Chance für Studierende.»

Berufseinstieg fällt leicht

Den meisten SIM-Studierenden geht es ähnlich wie Eduardo Rizzo Rinke. Sie schätzen die Internationalität des Programms, den interkulturellen Austausch und die beruflichen Perspektiven. SIMStudierende der Universität St.Gallen sind sehr beliebt auf dem Arbeitsmarkt, die meisten unterschreiben noch vor ihrem Abschluss einen Arbeitsvertrag.

«Auf dem richtigen Weg»

Die «Financial Times» bewertet unter anderem jährlich Master-Studiengänge in Management. Das Ranking ist weltweit offen. Über den vierten Platz in der Rangliste freuen sich besonders die Verantwortlichen des SIM. «Das Ergebnis zeigt, dass wir in St.Gallen auf dem richtigen Weg sind», sagt Prof. Dr. Günter Müller-Stewens, Akademischer Direktor

des Programms. «Unsere Studienabgänger sind gerüstet, um kompetente und verantwortungsbewusste Manager, Berater oder Unternehmer in einer globalisierten Wirtschaft zu werden.» Der integrative St.Galler ManagementAnsatz bildet die konzeptionelle Basis des SIM. «Wir legen Wert darauf, unseren Studierenden nicht nur Managementwissen, sondern auch Führungs-, Team- und Sozialkompetenzen zu vermitteln, um künftige Führungskräfte mit intellektueller Flexibilität und interkulturellen Qualifikationen auszubilden», sagt Dr. Omid Aschari, Executive Director des Programms.

InternationalerVergleich

Den ersten Platz im Ranking der «Financial Times» belegt das Programm der französisch-stämmigen, aber in vielen europäischen Ländern präsenten ESCP Europe, vor dem Joint-Degree-Programm der CEMS-Allianz aus 27 Wirtschaftsuniversitäten weltweit, zu dem die HSG als Schweizer Mitglied selbst gehört. Somit ist die HSG indirekt sogar zweimal unter den besten vier vertre-

ten. Platz drei nimmt das Programm von HEC Paris ein, knapp vor dem SIM der Universität St.Gallen.

Soziales Engagement

Das in Englisch durchgeführte SIM-Programm vertieft klassische Fachgebiete wie Strategie, Leadership, Finanzen, Marketing, Organisation oder internationales Management und integriert sie vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen des Managements. Der Studiengang vermittelt aber nicht nur Managementwissen, sondern einen ganzheitlichen Ansatz. Dabei wird auch das soziale Engagement gewichtet. In den «SIMagination»Projekten, die seit 2009 neuer und wichtiger Bestandteil des Studienprogramms sind, beweisen die Studierenden, wie sie ihren Einfallsreichtum und ihre Fähigkeiten in nachhaltigen sozialen Projekten umzusetzen wissen. Die Auswahl der «SIMagination»-Projekte basiert auf studentischer Eigeninitiative, fachlich eng begleitet von Dr. Omid Aschari und unterstützt durch die Universität St.Gallen. (jro)

Mario Vargas Llosa gastiert an der HSG Der peruanische Schriftsteller und neue Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa gastiert im Herbst 2011 für ein Master-Seminar und einen öffentlichen Vortrag an der HSG. Prof Dr. Yvette Sánchez, Inhaberin des Lehrstuhls für Spanische Sprache und Literatur und Direktorin des Centro LatinoamericanoSuizo, hat Vargas Llosa bereits vor einiger Zeit engagiert. «Es ist eine Ehre, ihn an der HSG begrüssen zu dürfen. Jetzt, da er den Nobelpreis erhalten hat, zittern wir aber natürlich ein bisschen, ob er die Abmachung einhalten kann», sagt Sánchez lachend. Ändern sollte sich an Vargas Llosas Zusage für die Gastprofessur indes nichts mehr. Vorgesehen ist, dass er während des Herbstsemesters 2011 ein viertägiges Master-Seminar zum Thema «Literatur und Geschichte» hält. Der neue Nobelpreisträger möchte dabei mit den Studierenden die Beziehungen zwischen Fiktion und politisch-gesellschaftlichen Realitäten ausloten, welche die Literatur inspirieren. Im Weiteren ist ein öffentlicher Vortrag mit dem 74-jährigen Schriftsteller geplant. Vargas Llosa hat bereits seit über 20 Jahren einen direkten Bezug zur Universität St.Gallen. 1988 wurde er an der HSG für sein Schaffen mit dem Freiheitspreis der Max-Schmidheiny-Stiftung geehrt. (jro)

Bild: Hannes Thalmann

HSG feiert «Wiederbesetzung» Seit Beginn des Herbstsemesters 2010 können die HSG-Studierenden das Hauptund Nebengebäude, die neue Mensa und die Aula wieder nutzen. Dies nach 30-monatiger Sanierung und Erweiterung. Mit einem zweitägigen Fest feierten die Universi-

tät St.Gallen und ihre Studentenschaft am 21. und 22. September 2010 die «Wiederbesetzung». Die Nachbarn und die Öffentlichkeit waren zu Bau- und Kunstführungen sowie zum Live-Konzert am ersten Abend eingeladen. (M.H.) (weiterer Artikel S.3.)


Leute – Forschung

Lebenslanges Lernen

LEUTE

An der Generalversammlung der internationalen Vereinigung wissenschaftlicher Tourismusexperten in Potchestroom, Südafrika, trat Prof. Dr. Thomas Bieger nach zwölfjähriger Tätigkeit und im Hinblick auf die Rektoratsübernahme als Generalsekretär dieses ältesten wissenschaftlichen Verbandes in der Tourismusforschung zurück. Er wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Als sein Nachfolger und neuer Generalsekretär wurde Prof. Dr. Christian Laesser gewählt. Dr. Daniel Wentzel (FCI) hat einen Ruf auf eine W3-Professur im Fach Marketing an der RWTH Aachen erhalten. Prof. Dr. Markus Schwaninger (IfB) hat für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Managementkybernetik den Norbert Wiener Award erhalten.

Impressum Oktober 2010 31. Jahrgang Auflage: 6000 Mitteilungen der Universität St.Gallen Hochschule für Wirtschafts-, Rechtsund Sozialwissenschaften (HSG) Erscheint sechs Mal pro Jahr und ist auch über Internet abrufbar: www.unisg.ch (Rubrik: Für Medien, Publikationen, HSGBlatt) Redaktion Marius Hasenböhler, Annkathrin Heidenreich, Daniela Kuhn, Jürg Roggenbauch, Edith Steiner, Markus Zinsmaier Layout Walo von Büren Herausgeber Universität St.Gallen (HSG) Kommunikation Dufourstrasse 50, CH-9000 St.Gallen Tel. 071 224 22 25 | Fax 071 224 28 15 E-Mail: kommunikation@unisg.ch www.unisg.ch Druck St.Galler Tagblatt AG 9001 St.Gallen

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Singapur und Schweiz: Gewinner der Krise? Gehören Singapur und die Schweiz zu den Gewinnern der Finanzkrise? Dieser Frage ging Prof. Dr. Peter Gomez während der «7. St.Gallen Public Lecture» der HSG Alumni Singapur nach. 170 Zuhörer, mehrheitlich aus dem Finanzsektor, fanden dabei den Weg an die Singapore Management University, welche das Auditorium zur Verfügung stellte.

scil-Trendstudie über Herausforderungen für das Bildungsmanagement In der Rezession ändern Unternehmen ihre Weiterbildungsstrategie. Gefördert wird zunehmend der Wissensaustausch unter den Mitarbeitenden. Das Ziel ist die «lernende Organisation». Dies zeigt die aktuelle Trendstudie des Swiss Centre for Innovations in Learning (scil) an der Universität St.Gallen (HSG). Die Arbeitsprozesse in Unternehmen werden zunehmend komplexer. Gleichzeitig zwingt die Rezession viele Unternehmen zu radikalen Veränderungen. Lern- und Anpassungsfähigkeit wird zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor.

Lernen im Team statt vom Chef

Bildungsmanager setzen im Vergleich zu den Befragungen von 2006 und 2008 immer mehr auf das Lernen voneinander. Der Vorteil: Sie sparen Ressourcen und fördern gleichzeitig die Eigenverantwortung der Mitarbeitenden. Gleichzeitig verlieren die Führungskräfte ihre tragende Rolle beim Lernprozess. Nicht sie allein sind es, die Orientierung und Wissen vermitteln, sondern die Mitarbeitenden selbst. Im Trend liegen Weiterbildungsangebote des Web 2.0 wie Wikis oder Podcasts. Vorgefertigte Bildungsprogramme verlieren dagegen zunehmend an Bedeutung.

Befragung von 150 Managern weltweit

An der schriftlichen Befragung nahmen 150 Bildungsverantwortliche teil. Im Mittelpunkt standen die zukünftigen Herausforderungen des Bildungsmanagements in Unternehmen. Durchgeführt hat scil die Studie zum dritten Mal in Folge in Zusammenarbeit mit der European Foundation for Management Development in Brüssel und der

Positive Faktoren beider Systeme

Bild: scil

Bildungsmanager sprechen über neue Tendenzen der «lernenden Organisation». Mohammed e-University in Dubai. 104 Experten stammen aus dem deutschsprachigen Raum, die übrigen aus aller Welt. Alle nehmen Führungspositionen ein, 70 Prozent auf höchster Ebene, beispielsweise als Leiter der Firmenuniversität oder der Abteilung Weiterbildung und Personalentwicklung. Die Studienteilnehmenden arbeiten in unterschiedlichsten Branchen. Rund die Hälfte ist in internationalen Grosskonzernen tätig. Die Studie wurde während des 4. inter-

nationalen scil-Kongresses am 7. und 8. Oktober 2010 am Executive Campus der HSG vorgestellt. Im Zentrum des Forums für Bildungsexperten stand die Frage nach der Wertschöpfung von Professional Learning in Zeiten konstanter Veränderung. Das 2003 gegründete scil Kompetenzzentrum ist in das Institut für Wirtschaftspädagogik (IWP-HSG) der Universität St.Gallen integriert. Unterstützt wird das Zentrum von der Gebert Rüf Stiftung. (red.)

scil – Swiss Centre for Innovations in Learning Das Swiss Centre for Innovations in Learning scil fördert die Aus- und Weiterbildung durch praktische Anwendung neuester Forschungsergebnisse, Methoden und Technologien. scil wendet sich mit seinem Angebot an mittelständische Unternehmen, international agierende Konzerne

sowie an Hochschulen. Die Anbindung des Zentrums an die Universiät erlaubt einen unmittelbaren Transfer der Lerninnovationen. Aktuelle Forschungsthemen sind Beratungs-, Führungs- und Lernkompetenzen sowie das Arbeiten und Lernen in virtuellen Teams. Kontakt: +41 (0)71 224 31 55

In seiner Funktion als Präsident des Verwaltungsrates der SIX Group kontrastierte Prof. Gomez Singapur und die Schweiz. Nur die gute Positionierung der beiden Staaten habe sie vor den Folgen der Finanzkrise bewahrt. Die internationale Orientierung der Wirtschaft, die politische Stabilität sowie die Rechtssicherheit seien Faktoren, die beiden Staaten gemein sind.

Unterschiedliches Marktumfeld

Unterschiede bestehen etwa in den Bereichen Wahrnehmung von ausländischen Fachkräften, der politischen Entscheidungsfindung, und nicht zuletzt der strategischen Positionierung: Während Singapur sich inmitten von starken Wachstumsmärkten befindet, zielt die Schweiz eher auf Regionen mit bereits hohem Lebensstandard. Trotz dieser Unterschiede sind beide Länder ausgezeichnet positioniert und scheinen die Voraussetzungen für zukünftigen Erfolg zu erfüllen: Beide verfügen über gut ausgebildete Arbeitskräfte, ein gerechtes und berechenbares Rechtssystem und adäquate regulatorische Rahmenbedingungen.

St.Gallen Public Lectures

Die «St.Gallen Public Lectures» in Singapur organisiert HSG Alumni seit 2005 unter der Leitung von Alexander Melchers. Bisher referierten die HSGDozierenden Klaus Spremann, Andrea Back, Martin Hilb, Thomas Bieger, Günter Müller-Stewens, Andreas Grüner und Peter Gomez. (red.)

Neues aus der Forschung Veranstaltungen Interdisziplinäres Forschungsgespräch «Going Public. Das Ich und sein Image». Diese Veranstaltung wird im Rahmen des Profilbereichs Kulturen, Institutionen, Märkte (KIM) der KWA am 28. und 29. Oktober 2010 stattfinden. Wissenschafter internationaler Herkunft aus Disziplinen wie Psychologie, Soziologie, Philosophie, Kulturwissenschaften und Medienwissenschaften nehmen teil: Weitere Informationen: www.kim.kwa.unisg.ch 2. KIM-Konferenz. Am 15. November 2010 treffen sich zum zweiten Mal die vier Forschungsverbünde des HSGProfilbereichs KIM, um sich untereinander und mit externen Wissenschaftern und Praktikern auszutauschen. Weitere Infos: www.kim.kwa.unisg.ch

Projektförderung Interdisziplinäres SNF-Projekt: «Disclosing New Worlds: Artistic Entrepreneuring through Designed Fictions», Kollaboration zwischen dem Lehrstuhl für Organisationspsychologie (OPSY, Prof. Chris Steyaert) und der Hochschule für Kunst und Gestaltung Basel (HGK), Förderbetrag: 334 578 Franken, Projektbeginn: 1. August 2010.

SNF-Projekt: «Regime Dependent Asset Pricing», s/bf, Projektleiter: Prof. Dr. Paul Söderlind, Förderbetrag: 150 000 Franken, Laufzeit: 1.1.2011– 31.12.2012.

schrift Kybernetes den «Outstanding Paper Award 2010» im Rahmen der Literati Network Awards for Excellence.

embeddedness and initiative performance, in: Academy of Management Journal, Vol. 53(4), 2010, 865-889.

Nachwuchs

KTI-Projekt: «SWIFT – Strategische Wettbewerbsvorteile durch innovative Fertigungstechnologien», ITEM, Projektleiter: Prof. Dr. Thomas Friedli und Dr. Maike Scherrer, Förderbetrag: 244 986 Franken, Laufzeit: 01.08.2010– 31.10.2011.

Dr. Andreas von Staden (RWA) erhielt für seine Dissertation «Shaping Human Rights Policy in Liberal Democracies: Assessing and Explaining Compliance with the Judgments of the European Court of Human Rights» den diesjährigen Preis für die «Best Dissertation on a Human Rights Topic» der American Political Science Association.

ITEM Grichnik, D./Smeja, A./Welpe, I.: The Importance of Being Emotional: How do Emotions Affect Entrepreneurial Opportunity Evaluation and Exploitation?, in: Journal of Economic Behavior and Organization, Vol. 76(1), 2010, 15-29.

KTI-Projekt: «Value of Support in Hospitals», IWI, Projektleiter: Prof. Dr. Robert Winter und Dr. Peter Rohner, Förderbetrag: 170 000 Franken, Laufzeit: 24 Monate.

Preise Die Studie «Move to the Beat: Rhythm of Change, Frequency of Change, and Firm Performance» von Prof. Dr. Sebastian Raisch (IfB) und Prof. Dr. Patricia Klarner (LMU) wurde mit dem Best Conference Paper Award for Practice Implications (BPPI) der Strategic Management Society ausgezeichnet. Prof. Dr. Markus Schwaninger (IfB) erhielt für seine Publikation «Complex versus complicated: The how of coping with complexity» in der Zeit-

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Publikationen FIM Gibbert, M./Ruigrok, W.: The ‹What› and ‹How› of Case Study Rigor: Three Strategies Based on Published Work, in: Organizational Research Methods, Vol. 13(4), 710-737. HSG Zili, D.: Zu Lob und Dank Gottes. Das St. Galler Kirchengesangbuch von 1533, herausgegeben von Frank Jehle, St.Gallen und Zürich 2010. IfB Lechner, C./Frankenberger, K./Floyd, S.: Task contingencies in the curvilinear relationships between inter-group

IVW Eling, M./Faust, R.: The Performance of Hedge Funds and Mutual Funds in Emerging Markets, in: Journal of Banking & Finance, Vol. 34(8), 2010, 1993-2009. Eling, M./Schmeiser, H.: Insurance and the Credit Crisis: Impact and Ten Consequences for Risk Management and Supervision, in: Geneva Papers on Risk and Insurance, Vol. 35(1), 2010, 9-34. Gatzert, N./Hoermann, G./Schmeiser, H.: The Impact of the Secondary Market on Life Insurers› Surrender Profits, in: The Journal of Risk and Insurance, Vol. 74(4), 2009, 887-908. KWA Schmid, U. (Hg.): Literaturtheorien

des 20. Jahrhunderts, Stuttgart 2010. OPSY Dey, P./Steyaert, C.: The politics of narrating social entrepreneurship, in: Journal of Enterprising Communities, Vol. 4(1) 2010, 85-108. RWA van Aaken, A./Feld, L./Voigt, S.: Do Independent Prosecutors Deter Political Corruption? An Empirical Evaluation across 78 Countries. in: American Law and Economics Review, Vol. 12(1), 2010, 204-244. van Aaken, A./Kurtz, J.: Emergency Measures and International Investment Law: How far can States go? in: Karl Sauvant (Ed.): Yearbook on International Investment Law & Policy 2008-2009, Oxford University Press 2010, 505-537. SIAW Kirchgässner, G.: On Minimal Morals, European Journal of Political Economy, Vol. 26, 2010, 330-339. Feld, L.P./Kirchgässner, G./Schaltegger, C.: Decentralized Taxation and the Size of Government: Evidence from Swiss State and Local Governments, in: Southern Economic Journal, Vol. 77, 2010, 27-48.


Panorama

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Bilder: Hannes Thalmann

Von Kunst- und Bauführungen, Spiel und Spass über den Einkauf im HSG-Shop bis hin zum Konzert mit regionalen Bands – für jeden war am zweitägigen Fest unter dem Motto «A is back» etwas dabei.

Zur Eröffnung ein Fest Die HSG feiert den Wiederbezug des sanierten und erweiterten Hauptgebäudes nach zweieinhalb Jahren Bauzeit Bagger, Kräne und tiefe Löcher: Der HSG-Campus zeigte sich seit Beginn der Sanierung und Erweiterung 2006 (Start Sporthallenbau) als grosse Baustelle. Seit dem Herbstsemester können die Studierenden die neue Migros-Mensa, das sanierte Haupt- und Nebengebäude sowie die Aula wieder nutzen.

Dank für das Herzstück des Campus

Um dies zu feiern, stellten die HSG und ihre Studentenschaft ein zweitägiges Fest auf die Beine. In seiner Eröffnungsrede freute sich der Studentenschaftspräsident Christian Funk, dass die HSG nach der Trennung durch den Umbau in Bibliotheksgebäude und Lehrprovisorien in der Sporthalle nun mit dem Hauptgebäude wieder ein Zentrum habe. Im Namen der Studierenden bedankte er sich insbesondere bei den Bürgerinnen und Bürgern des Kantons St.Gallen, die die Mittel dafür sprachen. Im Anschluss präsentierten sich die Vereine mit einer Infobörse. Der Unisport lud zu Spiel und Spass.

Auf einem Quiz-Parcours galt es die Zahlen und Fakten des Baus zu entdecken und fürs leibliche Wohl sorgte die Migros. Die Studierenden, die Nachbarn und die Öffentlichkeit waren zu Bau- und Kunstführungen sowie zum Live-Konzert mit den Ostschweizer Bands Thomaten und Beeren, Frantic und Starch eingeladen. Der zweite Tag wurde mit einem ökumenischen Gottesdienst mit Begleitung von Gospelsänger und Saxophonist Malcolm Green eröffnet. Am Abend lud das Unipersonal zur Bratwurst vom Grill, zudem war «Chill out» mit DJ Michael Frommenwiler angesagt.

Ausbau im Untergrund

Das Haupt- und Nebengebäude sowie Aula und Mensa wurden in einer Bauzeit von 30 Monaten (Januar 2008 bis August 2010) saniert und erweitert. Damit konnte die einst für 3500 Studierende bereitgestellte Infrastruktur auf eine Kapazität für 5000 Studierende erhöht werden. Optisch ist ausser dem wie-

der frisch wirkenden Sichtbeton wenig von den Bauarbeiten der vergangenen zweieinhalb Jahre zu sehen. Dies aus gutem Grund, steht der aus den 1960er-Jahren stammende FördererBau unter Denkmalschutz. Der Erfolg der Sanierung bestünde gerade darin, dass man die bisher verbauten 80 von 90 Millionen Franken kaum sehe, sagt Heinz Zumstein, Projektleiter des kantonalen Hochbauamts. Wesentliche Neuerungen liegen somit im Verborgenen. Teils bis zu neun Meter haben sich die Bagger ins Erdreich gearbeitet und 60‘000 Kubikmeter Erde ausgehoben. Im Untergrund wurde ein Netz von Gängen und Kanälen für Heizung, Wasser, Strom, Lüftung und IT-Verbindungen gelegt. Alleine die Zahl der verlegten Heizungsrohre von über 7600 Metern oder die 2500 eingebauten Netzwerk-Steckdosen lassen die Dimensionen erahnen. Auch die Sicherheit im Gebäude wurde auf den neusten Stand gebracht: Die Gebäude sind erdbebensicher, die Fluchtwege

definiert und fast 1400 Brandmelder installiert. Erweitert wurden auch die WC-Anlagen und Lifte sowie die Gebäude behindertengerecht erschlossen.

Neue Lehr- und Lernformen

Mit der Reform der Ausbildung und der Umstellung des Studiensystems auf den Bachelor- und Master-Abschluss hat sich auch die Art des Lehrens und Lernens geändert: weniger Frontalunterricht, mehr Lern- und Gruppenarbeit, Einbezug neuer Medien. Somit wurden in den sanierten Gebäuden flexible Raumeinheiten geschaffen, die je nach Bedarf vergrössert oder verkleinert werden können. Die Studierenden werden künftig nur noch mit Beamer und Overheadprojektoren unterrichtet. Dazu kommen mehrere PC-Labore und die Fläche im zweiten Stock des Hauptgebäudes, die in eine Lernzone umgebaut wurde. Nicht nur der HSG-Campus wurde saniert und erneuert: Auch der Speiseplan der HSG-Mensa sieht anders aus.

Seit der Eröffnung der neuen Mensa am 1. September 2010 bietet die HSG in Zusammenarbeit mit der Genossenschaft Migros Ostschweiz ein neues Gastronomie-Konzept. Einen neuen Standort hat auch der HSG-Shop, der im Hauptgebäude (Raum 007) Universitäts-Merchandising-Artikel anbietet (www.hsgshop.ch).

Letzte Bauphase

Die 2006 errichtete neue Sporthalle am Höhenweg diente den Studierenden bisher als Ersatz für fehlende Seminarräume. Der Rückbau der darin enthaltenen Lehrprovisorien hat bereits begonnen, damit im März 2011 der Unisport das Gebäude in Besitz nehmen kann. Zum Abschluss des Umbaus wird die ehemalige Mensa an der Varnbüelstrasse zu einem Servicezentrum für studentische Dienstleistungen umgewandelt. Im Sommer 2011 wird der Umbau endgültig abgeschlossen und im Herbst offiziell mit einem Tag der offenen Tür eröffnet. (M.H.)


Veranstaltungen

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Bilder: Unisport

Drahtseilakt mit Unisport Der Ostschweizer Sommer machte bereits die Organisation des HSG-Bewegungsplauschs zum kleinen Drahtseilakt: Witterungsbedingt musste Unisportlehrer Sandro Felber den Ausflug in die Alpsteinregion zweimal verschieben. Beim dritten, kurzfristig angesagten Anlauf schien die Sonne umso kräftiger. 20 HSGAngestellte machten aktiv mit bei dem abwechslungsreichen Bewegungsangebot. Ausgehend von Jakobsbad wanderte eine Gruppe auf den Kronberg. Eine zweite Gruppe versuchte sich im Seilpark in luftiger

MONTAG, 25.10.

ÖV: Marketing und Vertrieb im Business-to-Business-Geschäft, in der Reihe «Betriebswirtschaft», 25.10. (HSG 01012) und 15.11., (HSG 01-011), 18.1519.45, Prof. Dr. Dirk Zupancic. ÖV: Landschaftswandel in der «Metropole Schweiz», in der Reihe «Geographie», HSG 01-U203, 18.15-19.45, Dr. Gregor Klaus, Rothenfluh. DIENSTAG, 26.10.

Kolloquium Theologie/Religion, 12.1013.45, Haus «Steinbock», markus.anker@ unisg.ch. ÖV: Diskriminierung der Alten versus Diskriminierung der Jungen? In der Reihe «Wirtschaft und Recht einfach erklärt», HSG 01-014, 18.15-19.45, Prof. Dr. Rainer Schweizer. ÖV: The Seven Deadly Sins, in der Reihe «Englische und Amerikanische Literatur»; 26.10., 2.11., *9.11., 16.11. und *23.11, HSG 09-110, *HSG 07-002, 18.15-19.45, Prof. Dr. phil. W. Brönnimann. ÖV: L’identità italiana. IV: II «carattere» degli italiani, in der Reihe «Italienische Literatur»; 26.10., 2.11., 9.11., 16.11. und 23.11., HSG 07-002, 18.15-19.45, Prof. Dr. phil. Renato Martinoni. ÖV: Borderline-Störungen bei Kindern und Jugendlichen, in der Reihe «Psychologie/Psychotherapie», HSG 01-013, 18.15-19.45, Dr. phil. E. Zimmermann, Dr. phil. U. Germann-Müller. Event im Steinbock, Haus «Steinbock», 19.15, markus.anker@unisg.ch. ÖV: Einblick in die Arbeit des Theaterregisseurs, in der Reihe «Stadt und Region St.Gallen – Theater/Kultur» 26.10., 2.11. und 9.11., Lokremise St.Gallen, 20.00-22.00, Tim Kramer. MITTWOCH, 27.10.

Lunch mit Gästen: Vielfalt gestalteri-

Höhe. Nach dem Mittagessen auf dem Kronberg folgten einige Teilnehmende dem Panoramaweg, während andere auf dem Golfplatz Gonten unter Anleitung mit den kleinen Bällen erste Abschläge übten. Der Seilpark stand zum Schluss nochmals für akrobatische «Gehversuche» zur Verfügung. Neben einer Fussballnacht am 28. Oktober bietet der Unisport im Herbstsemester auch wieder einen «Gesundheitstag» an. Angesprochen sind hier alle HSG-Angestellten, die ihre Fitness professionell testen lassen wollen. (red.)

25. Oktober bis 8. November 2010 scher Möglichkeiten; Akademikerhaus, 12.15, mit Fredi Thalmann, organisiert durch Diakon Thomas Reschke. «Die Liberalisierung des Schweizer Strommarktes: Perspektiven und Auswirkungen für Produzenten und Verbraucher», organisiert durch den Tessiner Verein an der HSG (SGOC) HSG 09-011, 18.00-18.15, Giovanni Leonardi.

18.15-19.45, Prof. Dr. Wolfgang Stölzle. ÖV: Literatur in einer Welt der Bilder: das Beispiel von Flaubert, in der Reihe «Französische Literatur», 28.10. und 4.11., HSG 07-003, 18.15-19.45, Prof. em. Dr. Dr. h.c. Joseph Jurt. ÖV: Merkmalslehre, in der Reihe «Graphologie» HSG 01-011, 20.15-21.45, Peter Schär.

ÖV: 100 Jahre Max Frisch, in der Reihe «Deutsche Literatur», 27.10., 3.11. und 10.11, HSG 01-013, 18.15-19.45, Prof. Dr. phil. Ulrike Landfester.

Fussball Night Athletik Zentrum St.Gallen, ab 21.00, organisiert vom Universitätssport.

ÖV: Novelas musicales, in der Reihe «Spanische Literatur» 27.10. und 3.11., HSG 01-114, 18.1519.45, Prof. Dr. phil. Yvette Sánchez.

ÖV: Weltoffenheit und Kulturoptimismus im biblischen Israel, in der Reihe «Theologie» St. Katharinen, 09.30-11.00, T. Reschke.

ÖV: Schweizergeschichte ist Eisenbahngeschichte – Eisenbahngeschichte ist Schweizergeschichte, in der Reihe «Zeitgeschichte», 27.10., 3.11., 10.11., 17.11. und 24.11., HSG 09-114, 18.1519.45, Prof. Dr. Felix Bosshard.

ÖV: Zukunft der Arbeit ohne Grenzen – Das Web als Wirtschaftsregion, in der Reihe «Die HSG in der Region: Die Schweiz der Regionen – Zukunft für unser Land», Aula Berufs- und Weiterbildungszentrum Rapperswil, 17.4519.00, Prof. Dr. Andrea Back.

DIENSTAG, 2.11.

ÖV: Philosophinnen des 20. Jahrhunderts, in der Reihe «Philosophie» HSG 07-001, 18.15-19.45, Dr. K. Meyer. ÖV: Text und Archäologie: Toter Buchstabe, sprechende Steine? In der Reihe «Theologie», HSG 01-U203, 20.15-21.45, Pfarrer Markus Anker. DONNERSTAG, 28.10.

Informationstag für MaturandInnen Campus der Universität St.Gallen, ganztags, weitere Auskünfte: S. Fuchs, Tel. 071 224 37 02 oder infotag@unisg.ch. ÖV: Logistikmarkt Schweiz – Entwicklungen, Herausforderungen und Akteure, in der Reihe «Betriebswirtschaft/ Logistikmanagement» 28.10., 18.11. und 25.11., HSG 01-102,

ÖV: Lernen im Alter, in der Reihe «Wirtschaft und Recht einfach erklärt» HSG 01-014, 18.15-19.45, Prof. em. Dr. oec. Dres. h. c. Rolf Dubs. ÖV: Der internationale Flughafen der Zukunft, in der Reihe «Aviatik» HSG 09010 (Audimax), 18.15-20.00, Michael Eggenschwiler. ÖV: Tiere als Begleiter in der bindungsorientierten Psychotherapie, in der Reihe «Psychologie/Psychotherapie» HSG 01-013, 18.15-19.45, Dr. phil. Elisabeth Frick Tanner und Dr. med. FMH Robert Tanner-Frick. MITTWOCH, 3.11.

Lunch mit Gästen: Symbole – Lunch im

Break; Akademikerhaus, 12.15, organisiert durch Diakon Thomas Reschke. ÖV: Tonarten – haben sie einen jeweils spezifischen Charakter? In der Reihe «Musik/Musikgeschichte», HSG 02-001 (Aula), 18.15-19.45, Rudolf Lutz. «Sonne, Süden, Einfachheit. Die ganzheitliche Kur im Sanatorium Monte Verità», Tagung in Zusammenarbeit mit der Universität St.Gallen, Historischem Verein der Stadt St.Gallen sowie der Dante Alighieri Stiftung von St.Gallen, (in Deutsch), organisiert von Prof. Dr. Renato Martinoni; HSG 01-012, 18.1519.45, Dr. Andreas Schwab. ÖV: Von den Kräften, die das Innerste der Materie zusammenhalten, in der Reihe «Naturwissenschaft/Technik», HSG 01-011, 20.15-21.45, Prof. Dr. Daniel Wyler, Universität Zürich. ÖV: Gotteswort oder fromme Fiktion? Die umstrittene Bedeutung biblischer Texte, in der Reihe «Theologie» HSG 01-U203, 20.15-21.45, Pfarrer Markus Anker. ÖV: Chinas 20. Jahrhundert im Spiegel der Erzählliteratur, in der Reihe «Kulturgeschichte», 3.11., 10.11., 17.11. und 24.11., HSG 01-207, 20.15-21.45, Prof. Dr. Roland Altenburger. DONNERSTAG, 4.11.

ÖV: Saudi-Arabien - Land der heiligsten Stätten des Islam, in der Reihe «Kulturgeschichte», 4.11., 11.11., 18.11. und 25.11., Festsaal St. Katharinen, 09.3011.00, Dr. phil. Sigrid Hodel-Hoenes. ÖV: Einführung in das visuelle Denken: Nutzen, Wahrnehmungspsychologie, Gestaltungsgrundlagen, Visualisierungsformen, in der Reihe «Betriebswirtschaftslehre» HSG 01-307, 18.15-19.45, Prof. Dr. ès. sc. és. Martin

J. Eppler. Biblische Besinnungen, in der Kapelle des Akademikerhauses, 18.15, Diakon Thomas Reschke. ÖV: Typenlehre, in der Reihe «Graphologie», HSG 01-011, 20.15-21.45, Peter Schär, Graphologe SGG. FREITAG, 5.11.

ÖV: Passa-Lamm und Agape-Feier: Die Geschichte der christlichen Mahlfeiern, in der Reihe «Theologie» Festsaal St. Katharinen, 09.30-11.00, Pfarrer Markus Anker. MONTAG, 8.11.

ÖV: Einführung – Dostoevskij – Visionär und Psychologe oder Chauvinist und Boulevardschriftsteller? In der Reihe «Russische Literatur», HSG 01-102, 18.15-19.45, Prof. Dr. Ulrich Schmid. ÖV: Zwischen Erhabenheit und Schmerz – Das Pferd in Kunst und Alltagskultur der Moderne, in der Reihe «Kunstgeschichte» 8.11., 15.11. und 22.11., HSG 01-111, 18.15-19.45, Dr. phil. Anne Krauter. ÖV: Bob Dylan – Prophet wider Willen? In der Reihe «Musik/Musikgeschichte» 8.11., 15.11. und 22.11., HSG 01-U123, 18.15-19.45, Dr. phil. Martin Schäfer. ÖV: Globales Denken in der Provinz: Die Rolle von Kleinstädten in Europa und Nordamerika, in der Reihe «Geographie», HSG 01-U203, 18.15-19.45, Prof. Dr. Heike Mayer, Universität Bern. ÖV: Der Schatten in uns – die subversive Lebenskraft, in der Reihe «Psychologie/Psychotherapie», 8.11., 15.11. und 22.11., HSG 01-012, 18.15-19.45, Prof. Dr. Verena Kast. ÖV: Wie aus Memmen Helden werden…, in der Reihe «Psychiatrie/Psychotherapie», 8.11., 15.11., und 22.11., HSG 01-014, 20.15-21.45, Dr. med. Andreas Köhler.


Antrittsvorlesungen – Veranstaltungen Demografie als Chance Am 29. Oktober 2010 findet das DocNet ManagementSymposium mit Roman Herzog an der HSG statt. Für den Anlass konnte DocNet u. a. den deutschen Bundespräsidenten a. D. Prof. Dr. Roman Herzog als Referenten gewinnen. Er spricht über Herausforderungen und Chancen des demografischen Wandels. Um den verschiedenen Facetten des Themas «Managing the Demographic Change Successfully» Rechnung zu tragen, verfolgt das DocNet Management Symposium einen interdisziplinären Ansatz. Schwerpunkte bilden sowohl Innovation und Marketing («Ältere Kunden als neue Zielgruppe») als auch die HumanResources-Perspektive («Umgang mit älteren Mitarbeitenden» und «Altersvielfalt am Arbeitsplatz»). Durch den gleichzeitigen Anstieg der Lebenserwartung sowie die niedrigen Geburtenquoten sehen sich fast alle entwickelten Volkswirtschaften mit einer Überalterung ihrer Bevölkerung konfrontiert. Neben dem steigenden Druck auf die Sozial- und Rentensysteme ergeben sich auch für die Unternehmen zahlreiche Veränderungen. So kämpfen Firmen im deutschen Sprachraum zunehmend mit einem Mangel an jungen, qualifizierten Arbeitskräften («War for Talents»). Der demografische Wandel bringt aber auch Chancen für Unternehmen mit sich: So zum Beispiel steigende Absatzchancen durch kaufkräftige ältere Kundengruppen («Silver Market»). (red) Hauptgebäude Weiterbildungszentrum Holzweid, 29. Oktober 2010, 08.30 – 17.30 Uhr. Infos unter: www.docnet-management-symposium.com

ÖV: Glücksfähigkeit und Glückserleben, in der Reihe «Psychologie. 9.11., 16.11. und 23.11., St. Katharinen, 14.30-16.00, Dr. phil. Urs Imoberdorf.

Bonität als Blackbox

Antrittsvorlesung von PD Dr. Patricia Egli

Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Simone Westerfeld

Am 16. November hält PD Dr. Patricia Egli ihre Antrittsvorlesung. Die Juristin spricht über den Schutz der Kantonsautonomie. Die föderalistische Struktur der Schweiz sollte in der neuen Bundesverfassung gestärkt und klarer zum Ausdruck gebracht werden. Zu diesem Zweck wurde der Grundsatz der Eigenständigkeit der Kantone explizit in der Verfassung verankert. Vor dem Hintergrund des mehrfach betonten anhaltenden Substanzverlusts der föderalistischen Ordnung drängt sich insbesondere eine Frage auf: Kann allein durch die Verankerung dieses Grundsatzes in der Verfassung die Autonomie der Kantone ausreichend gewährleistet werden? Oder sind für einen substantiellen Föderalismus nicht zusätzliche Schutzinstrumente notwendig? In ihrer Antrittsvorlesung erläutert Patricia Egli die rechtsvergleichenden Aspekte des Schutzes der Kantonsautonomie.

an der Yale Law School und habilitierte sich an der Universität St.Gallen mit einer Arbeit zum Grundsatz der Bundestreue aus rechtsvergleichender Sicht.

Verfassungsrecht an der HSG

Der Cluster Verfassungsrechtliche Forschung an der HSG widmet sich sowohl einer Gesamtschau verfassungsrechtlichen Denkens wie auch der vertieften Diskussion von Einzelaspekten wie beispielsweise der Bildungsverfassung oder der verfassungsrechtlichen Wettbewerbskonzeption. (red) Antrittsvorlesung: «Der Schutz der Kantonsautonomie: Rechtsvergleichende Aspekte», 16. November 2010, 18.15 – 19:00 Uhr, Raum 09-011.

Recht in Theorie und Praxis

Patricia Egli studierte Rechtwissenschaften an den Universitäten St.Gallen, Fribourg und Lausanne. Sie promovierte an der Universität Zürich zum Thema der Drittwirkung von Grundrechten. Im Anschluss an die Promotion erlangte sie das Anwaltspatent des Kantons St.Gallen und forschte weiter als Oberassistentin an der HSG zu grundrechtlichen und föderalistischen Fragestellungen. Sie erwarb einen Master of Laws (LL.M.)

Über Bonitätseinschätzungen von KMU in Kreditverhandlungen mit Banken spricht Prof. Dr. Simone Westerfeld in ihrer Antrittsvorlesung. Bankinterne Ratingmodelle haben besonders durch ein gestiegenes Bewusstsein von Kreditnehmern für ihre Bonitätsbeurteilung im Kreditgespräch mit Banken an Bedeutung gewonnen. Dies weil die Ratings direkt die Preisfindung im Kreditprozess beeinflussen.

Verhandlung oder Schicksal?

Für KMU ist der Ratingprozess allerdings in den meisten Fällen eine Blackbox. Die Parameter und Stellhebel zur Beeinflussung des Ratings sind nicht bekannt. Simone Westerfeld zeigt aufgrund von zwei empirischen Forschungsprojekten die Entscheidungsund Handlungsmöglichkeiten von KMU im Kreditgespräch auf, damit eine aktive Verhandlung im Kreditprozess entstehen kann.

«The future of the amazon region», Gastvortrag organisiert von Centro Latinoamericano-Suizo de la Universidad de San Gallen; HSG 09-112, 18.15-19.45, Prof. Manuel Rodríguez Becerra. ÖV: Jugend: soziologische Aspekte einer prekären Lebensphase, in der Reihe «Wirtschaft und Recht einfach erklärt»; HSG 01-014, 18.15-19.45, Prof. Dr. Franz Schultheis. ÖV: Die Olympischen Spiele aus Sicht von Swiss Olympic, in der Reihe «Sport». HSG 01-012, 18.15-19.45, Gian Gilli.

PD Dr. Patricia Egli.

Prof. Dr. Simone Westerfeld studierte Betriebswirtschaftslehre im Vertiefungsgebiet Finanzen und Kapitalmärkte in Stockholm und St.Gallen und promovierte 2004 als externe Doktorandin an der Universität St.Gallen. Von 2000 bis 2005 war sie bei der UBS AG in Zürich im Bereich Kreditportfoliomanagement beschäftigt, zuletzt als Direktionsmitglied in leitender Funktion. 2006 ist sie als Nachwuchsdozentin, seit April 2010 als

9. bis 26. November 2010 DONNERSTAG, 11.11.

DIENSTAG, 16.11.

Besichtigung der Schokoladenfabrik Maestrani in Flawil, in der Vorlesungsreihe «Wirtschaftsinformatik». Treffpunkt: Maestrani, Flawil, Toggenburgerstrasse 41, 14.45, Prof. Dr. Walter Brenner.

ÖV: Die Infrastruktur des Bundes – welche Wirkung hat sie auf die Schweiz der Regionen? In der Reihe «Die HSG in der Region», Aula Berufs- und Weiterbildungszentrum Rapperswil, 17.45-19.00, Prof. Dr. Thomas Bieger.

ÖV: Visuelle Praktiken im Management I: Strategie, Kreativität und Innovation, in der Reihe «Betriebswirtschaftslehre». HSG 01-307, 18.15-19.45, Prof. Dr. ès. sc. és. Martin J. Eppler.

ÖV: Sinn, Rechtfertigung und praktische Gestaltung des Erbrechts, in der Reihe «Wirtschaft und Recht einfach erklärt», HSG 01-014, 18.15-19.45, Prof. Dr. Thomas Geiser.

ÖV: Literatur und Gesellschaft – welche Relevanz hat Literatur für die heutige Gesellschaft? In der Reihe «Deutsche Literatur», 11.11., 18.11. und 25.11., 18.1519.45, Ruth Schweikert.

ÖV: Mit Kindern philosophieren über Glück, Grenzsituationen und Lebenssinn, in der Reihe «Psychologie/Psychotherapie». HSG 01-013, 18.15-19.45, Maria Asada und Dr. phil. Ursula Germann-Müller.

Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin Dorothee Elmiger liest aus «Einladung an die Waghalsigen»; Bibliothek der Universität St.Gallen, 19.30, Eintritt frei, Moderation: Prof. Dr. Andreas Härter. ÖV: Möglichkeiten und Grenzen der Graphologie, in der Reihe «Graphologie», HSG 01-011, 20.15-21.45, Peter Schär.

ÖV: Brot und Wein: Die Gestaltungsformen von Eucharistie und Abendmahl, in der Reihe «Theologie». St. Katharinen, 09.30-11.00, M. Anker. MONTAG, 15.11.

MITTWOCH, 10.11.

Lunch mit Gästen: Updates zur Theologie, Akademikerhaus, 12.15, organisiert durch Diakon Thomas Reschke.

Antrittsvorlesung: «Verhandlung oder Schicksal? – Bonitätseinschätzung von KMU im Kreditgespräch mit Banken» 23. November 2010, 18.15 Uhr, Raum 09-011.

schaftslehre», HSG 01-307, 18.15-19.45, Prof. Dr. ès. sc. és. Martin J. Eppler. ÖV: Denkmuster, in der Reihe «Graphologie». HSG 01-011, 20.15-21.45, Peter Schär.

ÖV: «Dies ist mein Leib»: Deutungen und Bedeutungen der Realpräsenz, in der Reihe «Theologie». St. Katharinen, 09.30-11.00, M. Anker.

Prof. Dr. Simone Westerfeld.

Universitätsgottesdienst, Evangelische Stadtkirche St. Laurenzen, 20.15, M. Anker, T. Reschke, Prof. Dr. Ivo Schwander. MITTWOCH, 24.11.

Informationstag für MaturandInnen, Campus der Universität St.Gallen, ganztags, weitere Auskünfte: S. Fuchs, Tel. 071 224 37 02 oder infotag@unisg.ch. Kolloquium Theologie/Religion, 12.1013.45, Haus «Steinbock», Anmeldungen an: markus.anker@unisg.ch. Lunch mit Gästen: Nachgedanken zum Semestergottesdienst, Akademikerhaus, 12.15, organisiert durch T. Reschke.

MONTAG, 22.11.

FREITAG, 12.11.

ÖV: Die Lebensgeschichte des Malers Antonio Ligabue und andere Biografien von Heimkindern, in der Reihe «Psychologie/Psychotherapie». HSG 01-013, 18.15-19.45, Dr. R. Erat.

Privatdozentin und Assistenzprofessorin an der Universität St.Gallen in Lehre, Forschung und in Beratungsfunktionen tätig. Im Herbstsemester 2010 hat sie die Lehrstuhlvertretung Banking inne. Die Forschungsschwerpunkte von Prof. Dr. Simone Westerfeld sind Banking, Kreditrisiko, Kreditportfoliomanagement, Kreditderivate und Sekundärmärkte für Kreditrisiken. Mit dem «Wandel von Kreditportfoliomanagement» befasste sie sich in ihrem gleichnamigen Buch, das sie 2004 veröffentlichte. (red)

Erfahrung in Banking und Finance

FREITAG, 19.11.

ÖV: Zur Geschichte der Schweiz als einem staatsrechtlichen Gebilde von Regionen, in der Reihe «Die HSG in der Region». Aula Berufs- und Weiterbildungszentrum Rapperswil, 17.45-19.00, Prof. Dr. Lukas Gschwend.

5

Autonomie der Kantone

DIENSTAG, 9.11.

ÖV: Geschichtliche Entwicklung des spannungsreichen Verhältnisses von Glaube und Kultur, in der Reihe «Theologie. St. Katharinen, 09.30-11.00, Diakon Thomas Reschke.

25. Oktober 2010

ÖV: Eine Novelle in neun Briefen, in der Reihe «Russische Literatur», HSG 01-102, 18.15-19.45, Prof. Dr. Ulrich Schmid.

ÖV: Aufzeichnungen aus dem Kellerloch I, in der Reihe «Russische Literatur». HSG 01-102, 18.15-19.45, Prof. Dr. Ulrich Schmid.

Event im Steinbock: Tasting of the Spirits VII, Haus «Steinbock», 19.15, Anmeldung: markus.anker@unisg.ch.

ÖV: Mongolei: Wachsender Nutzungsdruck auf fragile Landschaften, in der Reihe «Geographie», HSG 01-U203, 18.15-19.45, lic. phil. Katharina Conradin.

MITTWOCH, 17.11.

DIENSTAG, 23.11.

Lunch mit Gästen: Akademikerhaus, 12.15, mit Hugo Stamm, organisiert durch Diakon Thomas Reschke.

ÖV: Glaube und Inkulturation, in der Reihe «Theologie». St. Katharinen, 09.30-11.00, T. Reschke.

ÖV: Kletten und Geckos als Vorbilder – lernen von der Natur, in der Reihe «Naturwissenschaft/Technik». HSG 01-011, 20.15-21.45, Dr. T. Bürgin.

ÖV: Regionen der Schweiz – in welche Richtung entwickeln sie sich? In der Reihe «Die HSG in der Region». Aula Berufs- und Weiterbildungszentrum Rapperswil, 17.45-19.00, Dr. rer. publ. Roland Scherer.

DONNERSTAG, 18.11.

Kolloquium Theologie/Religion 12.1013.45, «Steinbock», Markus Anker. ÖV: Visuelle Praktiken im Management II: Controlling & Projekt- und Risikomanagement, in der Reihe «Betriebswirt-

ÖV: Lernen mit neuen Medien: nur für die Netzgeneration? In der Reihe «Wirtschaft und Recht einfach erklärt». HSG 01-014, 18.15-19.45, Prof. Dr. Sabine Seufert.

DONNERSTAG, 25.11.

ÖV: Nachteile und Risiken von Visualisierung (und wie man sie vermeidet) sowie zukünftige Trends im Bereich Visual Thinking, in der Reihe «Betriebswirtschaftslehre». HSG 01-307, 18.15-19.45, Prof. Dr. ès. sc. és. Martin J. Eppler. Indoor Cycling Marathon Athletik Zentrum St.Gallen, Gymnastikraum, ab 18.30, organisiert Unisport. ÖV: Informations- und Kommunikationstechnik, in der Reihe «Wirtschaftsinformatik», HSG 01-107, 20.15-21.45, Prof. Dr. Walter Brenner. ÖV: Abschiedsvorlesung, in der Reihe «Graphologie: Handschrift und Persönlichkeit», HSG 01-011, 20.15-21.45, Peter Schär. FREITAG, 26.11.

ÖV: Dauerstreit und Gastfreundschaft: Abendmahl, Eucharistie und Ökumene, in der Reihe «Theologie». St. Katharinen, 09.30-11.00, M. Anker.


Weiterbildung

Center for Family Business (CFB-HSG) St.Galler Seminare für Familienunternehmen 5. Durchführung: Modul à 3 Tage November 2010. Auskünfte und Anmeldung CFB-HSG, Dufourstrasse 40a, CH-9000 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 224 71 00, philipp. sieger@unisg.ch, www.cfb.unisg.ch/wb

Competence in Insurance Management (CIM-HSG) (Die Weiterbildungsplattform des Instituts für Versicherungswirtschaft I.VW-HSG) Executive MBA HSG in Financial Services and Insurance: 6 Module à 2 Wochen zwischen Oktober 2010 und Oktober 2012, Zusammenarbeit der HSG mit Vlerick Leuven Gent Management School in Belgien und HEC Montréal in Kanada, Kurssprache: Englisch, Start der 7. Durchführung: 24.10.2010, Zielgruppe: Mittlere und obere Führungskräfte der Finanzdienstleistungsindustrien. Auskünfte und Anmeldung Martin Hepenstrick, martin.hepenstrick@ unisg.ch, Tel. +41 (0)71 243 40 62

Women Back to Business – Managementweiterbildung für Umsteigerinnen und Wiedereinsteigerinnen Am 7. September 2010 startete die 3. Durchführung von Women Back to Business. Neben einer Management-Weiterbildung werden die Teilnehmerinnen umfassend in ihrem Veränderungsprozess zurück ins Erwerbsleben oder in eine anspruchsvollere Position begleitet (durch Coachings, Ressourcenworkshops und Bewerbungstrainings). Renommierte Schweizer Firmen unterstützen das Programm. Ein Einstieg bis Ende Oktober ist noch möglich. Interessierte Frauen mit einem Fachhochschul- oder Universitätsabschluss erhalten weitere Informationen bei: Auskünfte und Anmeldung ES-HSG, Anneliese Fehr, Holzstrasse 15 CH-9010 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 224 75 16 anneliese.fehr@unisg.ch www.es.unisg.ch/wbb

Executive School of Management, Technology and Law (ES-HSG) Wirtschaftsrecht für Manager (WRM-HSG); Veranstaltungsort: Executive Campus, St.Gallen Recht der Unternehmensnachfolge, 25.-27.10.2010, Prof. Dr. Leo Staub. Unternehmen und Kapitalmarkt: Börsenrecht, 22.-24.11.2010, Prof. Dr. Urs Bertschinger. Unternehmen und Globalisierung: Einführung in amerikanisches und chinesisches Recht sowie in das internationale Handelsrecht, 6.-8.12.2010. Wirtschaftsrecht für Manager (WRM-HSG), 5. Durchführung 2011-2012. Start: 7.3.2011, Informationsgespräche in Zürich: 9. und 30.11.2010 / 11.01.2011. Management for the Legal Profession (MLPHSG); Veranstaltungsort: Executive Campus, St.Gallen. Leadership: Ziel- und ergebnisorientierte Führung/Persönlichkeitsentwicklung, 8.-12.11.2010, Prof. Dr. Wolfgang Jenewein. Marketing: Dienstleistungsmarketing/Entwicklung Marketingplan, 15.-19.11.2010, Prof. Dr. Marcus Schögel. Tagung Finanzmarktregulierung: Aktuelle Rechtsprobleme, 19.11.2010, Prof. Dr. Urs Bertschinger, ConventionPoint, Zürich.

25. Oktober 2010

Weiterbildung aktuell Auskünfte und Anmeldung ES-HSG, Holzstrasse 15, CH-9010 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 75 04 und +41 (0)71 224 75 12 Fax +41 (0)71 224 75 10, nadine.studach-weder@unisg.ch und tanja.widemann@unisg.ch Global Account Manager Certification Program (GCP) 2011 – Duales Executives Programm in vier Modulen der Universität St.Gallen in Kooperation mit der Columbia Business School. Programmdirektoren: Prof. Noel Capon, Columbia Business School und Dr. Christoph Senn, Universität St.Gallen. Modul 1: 21.-25.2.2011 (St.Gallen), Modul 2: 4.-8.4.2011 (New York), Modul 3: 6.-10.6.2011 (St.Gallen), Modul 4: 19.-23.9.2011 (New York). Auskünfte und Anmeldung AMC Account Management Center AG, Bellerivestrasse 3, CH-8008 Zürich Tel. +41 (0)43 499 19 60 Fax +41 (0)43 499 19 69, Libby.Souder@amc. com, www.amc.com/gcp

Executive School of Management, Technology and Law (ES-HSG) Henri B. Meier Unternehmerschule der Universität St.Gallen ISEP International Senior Entrepreneurial Leadership Program 2010/2011 An International Brush-up Program for Highly Involved Executives, Block 2: April 05-08, 2011 (Executive Campus HSG, St.Gallen), April 10-16, 2011 (Hotels in Shanghai and Singapore near University Campuses). Institutions: University of St.Gallen, ETH Zurich, SKU Zurich.

NeuesWeiterbildungsprogramm für HSG-Alumni: Advanced Management Program (AMP-HSG) Das neue Advanced Management Program (AMP-HSG) beginnt am 23. Mai 2011 und dauert 20 Tage (4 Modulwochen). Es wird als Zertifikatsprogramm der Henri B. Meier Unternehmerschule durchgeführt. Inhalte: Unternehmensentwicklungs- und Sozial- und Persönlichkeitskompetenz. Es richtet sich an HSG-Alumni, die vor 1995 ihren Abschluss absolviert haben sowie an erfahrene und gereifte Führungskräfte unterschiedlicher Branchen, die nachhaltig in einem zunehmend dynamischen Umfeld ihr Unternehmen führen und sich weiterentwickeln wollen.

Unternehmerisches und persönliches Wachstum für Führungskräfte aus Technologiebranchen Das HSG-Diplomprogramm für TechnologieUnternehmer (TU-HSG V 2011/2012) beginnt am 23. Mai 2011 bereits zum fünften Mal. Das Programm dauert 40 Tage und ist mit sachlogischen und psychologischen Themen (Unternehmens- und Leadershipentwicklung) modular aufgebaut. Angesprochen sind CEOs, CTOs, CIOs und Leiter F&E, die in ihren Unternehmensbereichen vorankommen wollen. Auskünfte und Anmeldung unternehmerschule@unisg.ch oder Nadja Barthel, Tel. +41 (0)71 224 75 01 www.unternehmerschule.es.unisg.ch

Cases, 28.10.2010, 09.00-17.00, Dr. Sebastian Walzik. 12: Brush up your English for Teaching, 19.11.2010, 09.00-17.00, Dr. Taiga Brahm. 13: Grossveranstaltungen attraktiv gestalten, 26.11.2010, 13.00-17.30, Prof. em. Dr. Dres. h.c. Rolf Dubs. 14: Studycube zur Förderung überfachlicher Kompetenzen nutzen, 14.12.2010, 08.0010.00, Reto Käser. Auskünfte und Anmeldung HDZ, Universität St.Gallen, Dufourstrasse 40a, CH-9000 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 26 30 Fax +41 (0)71 224 26 19, hdzhsg@unisg.ch www.hdz.unisg.ch

Finanzielles Management: 24h eLearning mit eTutoring ab 15.11.2010, Präsenztage: 6.8.12.2010, mit Dr. Thorsten Truijens. Leadership Tag 2011: 30.3.2011, mit Prof. Dr. Heike Bruch. Führung mit Energie und Fokus 2011: 18.-20.5.2011, mit Prof. Dr. Heike Bruch und Prof. Dr. Bernd Vogel. Strategischer Wandel 2011: 17.-20.8.2011, mit Prof. Dr. Johannes Rüegg-Stürm, Dr. Thomas Schumacher. Strategisches Prozessmanagement 2011: 24.-27.8.2011, mit Prof. Dr. Johannes RüeggStürm, Dr. Mathias Müller, Prof. Dr. Lüder Tockenbürger. Coporate Strategy 2011: 7.-9.9.2011, mit Prof. Dr. Günter Müller-Stewens.

Institut für Betriebswirtschaft (IfB-HSG) Bevorstehendes Diplomprogramm: Diplomprogramm «Unternehmensführung», beinhaltet die Zertifikatskurse «Certified Strategy Professional», «Finanzielle Führung und Controlling», «St.Galler Leadership» sowie intensives Coaching und eLearning, Start: eLearning ab 26.4.2011, Start: 24.5.2011.

Auskünfte und Anmeldung IfB Management-Seminare Dufourstrasse 40a, CH-9000 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 23 68 management-seminare@unisg.ch www.es.unisg.ch/management-seminare

Institut für Finanzwissenschaft und Finanzrecht (IFF-HSG)

Bevorstehende Zertifikatskurse: Essentials of Management: Zertifikatskurs in Englisch, 3 Module à 3 Tage on campus und 90 interaktive Lektionen eLearning, Start eLearning: 2.11.2010, Start on campus: 9.12.2010. St.Galler Management Update: Die neue Management-Update-Serie der Universität St.Gallen. Aktuelle Video-Fallstudien und Live-Webcasts mit verschiedenen Autoren, www.managementinnovations.com. Unternehmerseminar der Universität St.Gallen 2011: Zertifikatskurs, 5 Module à 4 Tage für obere Führungskräfte, Start: März 2011. Kaderseminar der Universität St.Gallen 2011: Zertifikatskurs, 7 Module à 3 Tage für mittlere Führungskräfte, Start CH und DE: April 2011. Junior Management Training der Universität St.Gallen: Zertifikatskurs, 4 Module à 4 Tage für Nachwuchskräfte, Start: Mai 2011. Finanzielle Führung und Controlling 2011: Zertifikatskurs, 4 Module à 4 Tage für Führungskräfte mit Ergebnisverantwortung, Start: Mai 2011. Essentials of Management 2011 (Deutsch): Zertifikatskurs in Deutsch, 3 Module à 3 Tage on campus und 90 interaktive Lektionen eLearning, Start eLearning: Mai 2011, Start on campus: Juni 2011. Certified Strategy Professional: Zertifikatskurs in Deutsch, 4 Module à 4 Tage (14½ Tage) und 4 x 4 Stunden eLearning, Start: eLearning: 25. April 2011, Start Präsenzseminar Strategisches Management am 25.5.2011. St.Galler Leadership-Zertifikat: Zertifikatskurs in Deutsch, 5 Module à 3 Tage, Start: 18.5.2011.

Internationales Steuerseminar 2010, 22. und 23.11.2010, mit diversen Referenten, Weiterbildungszentrum Holzweid. Steuertagung Deutschland / Schweiz, (Vorabendseminar – Grundlagen, 11.1.2011, 17.30-19.30), 12.1.2011, 08.30-18.15, mit diversen Referenten, Marriott Hotel Zürich. Auskünfte und Anmeldung IFF-HSG, Nadia Fürst, Varnbüelstrasse 19, CH-9000 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 224 25 20, Fax +41 (0)71 224 26 70, nadia.fuerst@unisg. ch, www.iff.unisg.ch

Institut für Rechtswissenschaft und Rechtspraxis (IRP-HSG) BVG-Tagung, 26.10.2010, Grand Casino Luzern. St.Galler Tagung zum Arbeitsrecht, 28.10. 2010, Grand Casino Luzern. St.Galler Aktienrechtsforum 2010, 29.10.2010, SIX Convention Point, Zürich. St.Galler Erbrechtstag, 12.11.2010, Kongresshaus Zürich. Tagung zum öffentlichen Personalrecht, 22.11.2010, Grand Casino Luzern. 8. St.Galler Energietagung, 29.11.2010, Trafo Baden. Novembertagung zum Sozialversicherungsrecht, 30.11.2010, Grand Casino Luzern. St.Galler Eherechtstagung, 1.12.2010, Hotel Marriott, Zürich.

Sprachenzentrum Sprachkurse für Wirtschaft, Recht und Wissenschaft Schreibtraining Deutsch: Vertiefungskurs C1, *19.10.-23.11.2010. Office English: Office English 1, *12.10.-8.12.2010, Advanced, *12.10.-8.12. 2010. Diplomkurse im Intensivstudium TOEFL Vorbereitungskurs: Intensivkurs Kurs 3: Kurs 5: 29./30.10.2010, Kurs 6: 5./6.11.2010, Kurs 7: 3/.4.12.2010. Sprachkurse für Beruf und Alltag Hocharabisch: Einführungskurs A1, *27.9.20.12.2010. Französisch: Vertiefungskurs A2 20.12.2010, Vertiefungskurs B2, 22.12.2010.

*27.9.*29.9.-

Portugiesisch: Einführungskurs A1, *29.9.22.12.2010. Russische Lektüre: Vertiefungskurs, *21.10.16.12.2010. *Bei guten Sprachkenntnissen ist es möglich, während des laufenden Kurses einzusteigen. Auskünfte und Anmeldung Sprachenzentrum, Gatterstrasse 3 CH-9010 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 224 25 80 Fax +41 (0)71 224 26 69, sprachenzentrum@ unisg.ch, www.sprachenzentrum.unisg.ch

Swiss Centre for Innovations in Learning (scil) Zertifikatsprogramm «Bildungsmanagement», sieben Präsenztermine in St.Gallen, Einstieg jederzeit möglich. scil Intensivseminar 3: Methodenberatung: Aktivierende Trainingsmethoden zur Förderung der Kompetenzentwicklung 3.11.2010, St.Gallen. scil Fokusseminar 6: Für die Zukunft gerüstet: Strategisches Bildungsmanagement, 11. und 12.11.2010, (1½ Tage), St.Gallen. scil Fokusseminar 1: Innovatives Learning Design: Lernen im Net-Zeitalter, 24. und 25.3.2011, (1½ Tage), St.Gallen. scil Fokusseminar 2: Change Management im Bildungsbereich: Den Wandel gestalten und begleiten, 12. und 13.5.2011 (1½ Tage), St.Gallen. scil Intensivseminar: Die Führungskraft als Coach: Mitarbeitende fordern und fördern, 26.5.2011, St.Gallen. scil Fokusseminar 3: Nachhaltige Optimierung: Qualitätsmanagement im Bildungsbereich, 30.6. und 1.7.2011 (1½ Tage), St.Gallen. scil Fokusseminar 4: Go Global: Bildungsmanagement international verankern, 22. und 23.9.2011 (1½ Tage), St.Gallen. scil Intensivseminar 2: Den Bildungsprozess optimal unterstützen: Führungskräfte als Lernpromotoren, 13.10.2011, St.Gallen.

Bevorstehende Kurzseminare:

Entwicklungen im Recht der kollektiven Kapitalanlagen V, 7.12.2010, SIX ConventionPoint, Zürich.

Project Dynamics: 2.-4.11.2010, mit Prof. Dr. Markus Schwaninger und Stefan Grösser.

St.Galler Mietrechtstag, 10.12.2010, Kongresshaus Zürich.

scil Fokusseminar 5: Lernen für die Praxis: Gestaltung transferorientierte Bildungsmassnahmen, 27. und 28.10.2011 (1½ Tage), St.Gallen.

St.Galler Corporate Management Forum, 5.11.2010, mit Prof. Dr. Günter Müller-Stewens und Prof. Dr. Andreas Binder.

Auskünfte und Anmeldung IRP-HSG, Bodanstrasse 4, CH-9000 St.Gallen Tel +41 (0)71 224 24 24 Fax: +41 (0)71 224 28 83, irp@unisg.ch, www.irp.unisg.ch

Auskünfte und Anmeldung Swiss centre for Innovations in Learning (scil), Karen Kaspar, Dufourstrasse 40a CH-9000 St.Gallen, Tel.+41 (0)71 224 31 55 Fax +41 (0)71 224 26 19 karen.kaspar@unisg.ch, www.scil.ch

Hochschuldidaktisches Zentrum (HDZ) 11-1: Case Study Workshop I: Writing & Designing Cases, 27.10.2010, 09.00-17.00, Dr. Sebastian Walzik. 11-2: Case Study Workshop II: Teaching with

Controlling für Manager: 10.-13.11.2010, mit Prof. Dr. Stefan Sander.

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Panorama

25. Oktober 2010

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Spiel mit der Unberechenbarkeit des Lebens Zur Emeritierung von Jürg Manella, Professor für Betriebswirtschaftslehre Misst man Jürg Manella in seinen Publikationen, dann ist er nicht berechenbar und daher auch schwerlich beschreibbar. Eine seiner Kernbotschaften lautet: «Menschliches Handeln entsteht aus den Beziehungen, in denen eine Person agiert.» Jeder Mensch lebt in vielfältigen und unterschiedlichen Beziehungskonstellationen und ist daher in seinem Handeln höchst komplex und letztlich unberechenbar. Dem Kellner im Restaurant geben wir ein Trinkgeld, der Chef würde jedoch recht merkwürdig schauen, drückte ihm sein Mitarbeiter nach einem Gespräch ein Trinkgeld in die Hand. Und wir schreien auch nicht um Hilfe, wenn jemand im Fernsehen bedroht wird. Solche Gedanken finden sich in seinem Buch «Der relationale Mensch».

Lehrreich, aber nie belehrend

Und wer einmal die Gelegenheit hatte, Jürg Manella in einem Seminar zu erleben, spürt, dass es sich dabei nicht nur um amüsante Anekdoten, sondern für ihn um eine Handlungsmaxime handelt. «Gerade weil Verhaltensweisen anderer nicht vorhersehbar und berechenbar sind, haben wir zu lernen, wie mit Unvorhersehbarem umzugehen ist.» Ich durfte mit Jürg Manella gemeinsam Kurse im Rahmen des Executive MBA durchführen, in denen er seine

Bild: Hannes Thalmann

Prof. Dr. Jürg Manella: «Der Mensch ist in seinem Handeln unberechenbar.» kontextualisierte Kernbotschaft mit Engagement und Leidenschaft vertreten hat: Menschen in Organisationen sind beeinflussbar, aber nicht steuerbar! Für die einen Kursteilnehmer selbstverständlich, für die anderen völlig unverständlich – für die einen verspielter Zynismus, für die anderen intellektuelle Dribbelkünste. Jürg Manella verstand es, mit beiden «Beziehungskonstellationen» umzugehen. In einem lehrreichen, aber nie belehrenden Ton agierte er in einer Mischung aus Schärfe und Zurückhaltung. Er pflegte einen Kommunikationsstil, der sich nicht wie eine Kassette einschieben und abspulen lässt. Die Teilnehmer merkten schnell, dass er mit seinen Erkenntnissen und

Einblick in die Welt der Diplomatie Eine Gruppe HSG-Studierender lernte im Rahmen des National Model United Nations-Kurses (NMUN) die Welt der Diplomatie kennen. In der Rolle von UN-Diplomaten reisten sie im Frühjahr 2010 als Vertreter Islands nach New York. Die National Model United Nations Konferenz (NMUN) ist die mit über 4000 Studierenden aus über 25 Ländern unter anderem in den UN Headquarters die weltweit grösste internationale Nachstellung einer Konferenz der Vereinten Nationen mit all ihren verschiedenen Komitees. Ziel der Konferenz ist es, ein ganzheitliches Verstehen sowie die Herausforderungen und Dimensionen der Arbeit der Vereinten Nationen herauszustellen. Dabei sollen weiter die Fähigkeiten und Skills der Teilnehmer in Diplomatie und Völkerverständigung gefördert werden ebenso wie zu lernen, mit wirtschaftlichen Ressourcen bei den Delegierten umzugehen.

Voraussetzung Expertenwissen

Auf der Agenda der National Model United Nations-Konferenz stehen Reden, die Entwicklung von Lösungsansätzen zu international relevanten Themen sowie das Verfassen von Resolutionen. Zu wissen, wie die UNO funktioniert und welche Regeln für die Konferenzen gelten, zählte zu den Voraussetzungen für die Studenten-Delegationen. Der zentrale Bestandteil jedoch war

die Vorbereitung auf das der jeweiligen Delegation zugewiesene Land: Kultur, Politik, Wirtschaft und Aussenbeziehungen. Darunter fiel auch die Vorbereitung der AgendaThemen innerhalb der verschiedenen Komitees. Ein paar Monate in der Rolle der isländischen Diplomaten-Delegation – die Studierenden der Universität St.Gallen hatten sich intensiv auf die NMUN-Konferenz vorzubereiten.

Vorbereitung mit «echten» Diplomaten

Um sich möglichst realistisch für die NMUN in New York zu wappnen, führten die Studenten Probesimulationen an der HSG durch. Auf diese Weise sollten die an UNO-Konferenzen verwendeten Reglemente verinnerlicht werden. Im Frühling 2010 reisten sie unter anderem nach Genf, um sich beim Besuch der isländischen UN-Mission mit Diplomaten zu Themen der Politik Islands auszutauschen. Auch von Vertretern des EDA und des SECO erhielten sie einen Einblick in die schweizerisch-isländischen Beziehungen. In New York schliesslich vertraten die HSG-NMUN-Delegierten mehrere Tage lang Island und versuchten, bestmögliche Lösungen für «ihr» Land zu erreichen. Sie hielten Reden, verhandelten mit Studenten aus aller Welt, verfassten Resolutionsentwürfe und fusionierten diese mit anderen. Schliesslich wurden die HSG-Studierenden bei der Abschlusszeremonie in der General Assembly Hall für ihr Engagement mit zwei der begehrten NMUN-Awards ausgezeichnet. (red.)

Bekenntnissen Themen auf eine Ebene führen konnte, auf der man in offenen Prozessen mehr erspürend als wissend neue Wege sucht.

Von Neugierde angetrieben

Wie kann man Menschen besser darauf vorbereiten, mit dem Unberechenbaren umzugehen? Vielleicht haben die frühen pädagogischen Praxiserfahrungen wesentliche Impulse für die Herausbildung dieses Lehr- und Kommunikationsstils bei ihm ausgelöst. Vor und während seines Psychologiestudiums an der Universität Zürich arbeitete Jürg Manella als Lehrer, zunächst an der Sekundarschule in Gebenstorf, dann mit einem Teilzeitpensum an der Berufs-

mittelschule der BBC in Baden. Die längste Zeit seiner beruflichen Tätigkeit verbrachte er am Managementzentrum St.Gallen, erst als Projektleiter und Referent (1977-1979), dann als Bereichsleiter und Vizedirektor (1979-1984), schliesslich als Geschäftsführender Partner und Mitglied des Verwaltungsrates (1984-1997). Seit 1997 ist Jürg Manella Professor für Betriebswirtschaftslehre und Direktor des Executive MBA. Aus seiner Umgebung ist zu erfahren, dass bei ihm Beziehungskontexte wie Sitzungen, Strandurlaube oder Familienfeste wenig Euphorie auslösen. Er ist ein ausgesprochener Ästhet, sei es etwa im Zusammenhang mit Wein, mit Wohnen oder mit Kunst. Hingegen machen ihn Gespräche mit neugierigen Menschen selbst neugierig – diese Beziehungen lassen ihn aufleben und machen ihn fast schon berechenbar! In anderen Situationen kann man ihn als einen «netten Grantler» erleben – erst einmal weiss er alles besser, aber wenn man dann widerspricht, zieht er sich nicht rigide auf seine Position zurück, sondern wird zu einem aufmerksamen Zuhörer. Ich sass einmal bei einem Fussball-Länderspiel in der Münchner Allianz-Arena neben ihm – er grantelte genüsslich vor sich hin und ging mit seinen Analysen über die deutsche Mannschaft zuversichtlich in die Irre. Wenige Rückfragen liessen ihn erkennen, dass es für eine umfassende Spielanalyse noch nicht reichte – schnell setzte er erfolgreich auf eine weitere Stärke, seinen Humor, der es ihm erlaubt, inhaltlich sich anbahnende

Konfrontationen spielerisch aufzulösen und ein liegengebliebenes Gespräch wieder aufzuheben. Wenn man wie Jürg Manella die Unberechenbarkeit des Lebens beschwört, muss man keine Sorge haben, dass ihm die Überraschungen ausgehen und ihm nach der Emeritierung langweilig wird. Dieter Euler, Abteilungsvorstand BWA

«Menschen» Öffentliche Abschiedsvorlesung von Prof. Dr. Jürg Manella zum Thema «Menschen», 19. November 2010, 18.15 Uhr, Audimax. Menschen funktionieren nicht so, wie viele meinen. Allein schon alltägliche Erfahrungen können uns zweifeln lassen. Der gesunde Menschenverstand reicht bei weitem nicht aus, um Menschen zu verstehen. Wir dürfen uns daher nicht wundern, wenn gut gemeinte Ratschläge in der Praxis scheitern. Simplifizierende Alltagstheorien und Menschenbilder liegen oftmals unserem Denken zugrunde. Wer den Menschen verstehen will, muss sich vertieft mit ihm auseinandersetzen. Vieles ist nicht so unlogisch, wie es uns anfänglich erscheinen mag, und oft genügt es schon, wenig mehr zu wissen, um uns von Irrtümern und falschem Handeln zu bewahren. Diese Abschiedsvorlesung geht auf typisch Menschliches ein, weist aber auch auf Grenzen unseres Erkennens und Wissens hin.

«Wochen des Anstands» Haniel Seminars thematisieren Moral in Wirtschaft und Gesellschaft Die Finanzkrise und die dadurch ausgelösten realwirtschaftlichen Probleme und gesellschaftlichen Diskussionen über das Thema Boni haben die Frage nach der Moral der Ökonomie wieder zu einem Schlüsselthema gemacht. «Anstand» dient einer Gesellschaft dabei als Begriff, um korrektes und für breite Schichten akzeptables Handeln zu benennen. Jenseits von Ethikapellen zeigen sich in der Verständigung über anständiges Verhalten die unsichtbaren Regeln, die das Funktionieren einer komplexen Gesellschaft ermöglichen.

Alarmbereiten») und der Schriftsteller Ulrich Peltzer (Drehbuchautor des Kinofilms «Unter dir die Stadt», der sich mit dem Bankermilieu auseinandersetzt) untersuchen die in den Medien präsentierten Bilder des Anstands.

Neues Seminarformat

Haniel Seminars, spezielle Veranstaltungen im Rahmen des Kontextstudiums, werden von der Haniel Stiftung gefördert und finanziert. Die Veranstaltungen thematisieren Inhalte und Fragestellungen, die eine hohe Relevanz für die Handlungskompetenz der künftigen HSG-Absolventen ausweisen. Ergänzt

Die «Wochen des Anstands» finden im Break des Herbstsemesters (2.12.11.2010) statt. Es werden Lesungen, Filmvorführungen und Podien an der HSG, im Palace und im KinoK (Lokremise) angeboten. (red.)

Öffentliche Veranstaltungen

Neue Chancen für den Anstand

Die Haniel Seminars werden dieses Problemfeld wie stets aus mehreren Perspektiven beleuchten. Getrud Höhler, Bestseller-Autorin (ihr aktuelles Buch «Götzendämmerung. Die Geldreligion frisst ihre Kinder» ist im September erschienen) und Beraterin, widmet sich den neuen Chancen, als verantwortungsvolle Führungskraft vor allem den Unternehmen zu dienen. Der Wirtschaftsethiker Nils Ole Oermann stellt aus theologischer Sicht die Frage nach dem Wunsch, «anständig Geld zu verdienen». Der Berliner Soziologe Wolfgang Engler klärt im Buch «Kultur der Lüge» die historischen Voraussetzungen, die zur Forderung nach «Aufrichtigkeit» geführt haben. Die Dramatikerin Kathrin Röggla («Die

wird dieses Programm durch die erstmalige Kooperation zwischen der Universität St.Gallen, der Haniel Stiftung und dem Wittenberg Zentrum für Globale Ethik im neuen Seminar-Format «Nachhaltiges Unternehmertum». Darüber hinaus stellen sich alle Haniel-Dozenten in öffentlichen Veranstaltungen der allgemeinen Diskussion.

© Benno Kraehahn

Seminar-Referentin Gertrud Höhler.

2.11.2010, 20.00, PALACE: Lesung mit Kathrin Röggla und Wolfgang Engler 3.11.2010, 18.30 Uhr, HSG, Senatssaal: Podium mit Jürgen Kluge (Haniel-Vorstand, Ex-Chef McKinsey Deutschland), Gertrud Höhler, Peter Gomez und Nils Ole Oermann zum Thema «Anstand in Wirtschaft und Gesellschaft» 4.11.2010, 18.30 Uhr, KINOK: Vorführung «Unter dir die Stadt» mit anschliessender Diskussion mit Ulrich Peltzer und dem Filmjournalisten Simon Rothöhler 9.11.2010, 18.00, HSG: Podium «Nachhaltiges Unternehmertum» mit u. a. Andreas Suchanek


Experten-Gespräch

25. Oktober 2010

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Bild: Hannes Thalmann

Marc DeVore, Ph.D.: «Eine Cyber-Attacke auf den Schweizer Bankenplatz könnte mehr kosten als die gesamte Rettungsaktion für die UBS.»

Cyberwar statt Panzerschlachten Der vom Bundesrat abgesegnete Armeebericht 2010 hat vor allem eine Debatte über die Grösse der Armee ausgelöst. Wo liegen jedoch die grundlegenden Probleme? Welche Rolle hat die Schweizer Armee in einer nationalen Sicherheitspolitik zu spielen und was sind die wahrscheinlichen Risiken, auf die die Schweiz vorbereitet sein müsste? Ein Gespräch mit dem US-Amerikaner Marc DeVore. Der Politikwissenschafter mit einem Ph.D. des MIT arbeitet als Senior Research Fellow am C SET-IPW-HSG.

Herr DeVore, bei Amtsantritt im Dezember 2008 hat Verteidigungsminister Ueli Maurer verkündet, aus der Schweizer Armee die beste der Welt zu machen. Ist dem heute so? Marc DeVore: Wie gut eine Armee ist, kann in absoluten Werten nicht gesagt werden. Eine Armee kann nur daran gemessen werden, wie gut sie den in ihrem Auftrag definierten Gefahren begegnen kann. Eine diplomatische Antwort. Wenn wir den Zustand der Schweizer Armee beschreiben müssten, dann sähen wir einen Patienten auf der Intensivstation. DeVore: So drastisch würde ich das nicht ausdrücken. Aber die Schweizer Armee hat in der Tat Probleme. Beispielsweise haben die diametralen Absichten der politischen Pole – die Linke versucht seit Jahren die Armee abzuschaffen, die Rechte will eine reine Verteidigungsarmee für einen konventionellen Krieg – zu einer Patt-Situation geführt, die in den vergangenen Jahren eine kohärente Sicherheitsstrategie für die Schweiz verhindert hat. Mangels einer Strategie hat man dann einfach Budgets und als Folge davon auch Bestände gekürzt. Zum Vergleich: Der Durchschnitt der Verteidigungsausgaben der europäischen NATO-Mitglieder liegt heute bei 1,7 Prozent des BIP. Jene der europäischen Staaten, die nicht NATO-Mitglied sind, bei 1,3 Prozent. Die Schweiz hat derzeit Verteidigungsausgaben von 0,8 Prozent und die Armee wird ihre Ausgaben noch weiter senken müssen. Und warum sind diese tiefen Ausgaben problematisch? DeVore: Weil die Armee mit den verbleibenden Mitteln kaum mehr ihrem umfassenden Auftrag von Katastrophenhilfe bis Verteidigung gerecht werden kann. So wird es nach dem budgetären Entscheid, keinen Ersatz für die Tiger-Flotte zu beschaffen, bald für die

Schweizer Luftwaffe schwierig werden, ihre luftpolizeilichen Aufgaben wahrzunehmen. Welche Auswirkungen dies etwa auf den Schutz des WEF in Davos haben wird, werden wir sehen. Knappe Budgets sind das eine. Es gibt aber sicher auch strukturelle Probleme? DeVore: Ja, natürlich. Etwa die Differenz zwischen der nationalen Sicherheits- und der Verteidigungspolitik. Erstere sagt klar aus, dass die Gefahr eines territorialen Krieges für die Schweiz sehr unwahrscheinlich ist. Zudem sieht die sicherheitspolitische Analyse Terrorismus und Bedrohungen durch kriminelle Organisationen aus instabilen Regionen (wie etwa Balkan oder Kaukasus) als wahrscheinlich an. Die Verteidigungspolitik sieht jedoch eine Armee vor, die v.a. auf einen territorialen Konflikt ausgelegt ist, bzw. wurden Ansätze zur Bekämpfung wahrscheinlicherer Gefahren aus Budgetgründen gestrichen. Liegt die Ursache dafür nicht auch in Ueli Maurer und der SVP begründet, die eine Kalte-Krieg-Armee erhalten wollen, anstatt sie auf die wahrscheinlichen Gefahren auszurichten?

DeVore: Mein Eindruck ist, dass es grosse Spannungen zwischen der Militär-Bürokratie und dem Verteidigungsminister in der Frage der Ausrichtung gibt. Ich bin jedoch der Überzeugung, dass das Milizsystem sehr effizient gegen Terrorgefahren eingesetzt werden könnte. Aber dafür müsste die heutige Ausrichtung der Armee verändert werden. Es bräuchte vor allem spezialisierte Einheiten in Bataillonsstärke, die eng mit den lokalen Sicherheitskräften wie Polizei und Feuerwehr sowie dem Gesundheitswesen zusammenarbeiten würden, um beispielsweise die zivilen Kräfte bei Terroranschlägen unterstützen zu können. Es wäre auch sinnvoller, Soldaten mit einem Informatikabschluss in Einheiten zur Bekämpfung von Cyberwar einzusetzen, als sie in Panzern durch die Gegend fahren zu lassen. Neben dem inneren Veränderungsdruck gibt es auch äusseren, wie die GsoA-Initiative zur Abschaffung der Wehrpflicht. DeVore: Dass solche Anliegen Auftrieb spüren und von zunehmend grösseren Kreisen Zustimmung erfahren, ist eine Folge davon, dass in der Schweiz keine breite Debatte über den Wert der Sicher-

heit und den Beitrag, den die Armee dazu leistet, geführt wird. Ein Grossteil der Bevölkerung sieht nicht, welchen Anteil sie selbst durch ihren Militärdienst zur Sicherheit dieses Landes leistet. Das ist auch nicht verwunderlich, wenn sie im WK in einem mechanisierten Bataillon üben, die Russen zurückzuschlagen. Wenn es eben nicht mehr die Russen sind, was sind denn die Risiken, denen wir heute ausgesetzt sind? DeVore: Die grosse Gefahr eines konventionellen Krieges oder eines Atomkrieges wurde durch eine grössere Anzahl von kleineren Risiken abgelöst. Wenn wir sehen, dass Dänemark aufgrund der Mohammed-Karrikaturen in den Fokus von Al Qaida geriet, kann man sich gut vorstellen, dass auch die Schweiz mit ihrem Minarett-Verbot zum Ziel wird. Auch das WEF in Davos oder die internationalen Organisationen in Genf sind nach wie vor potentielle Ziele eines Terroranschlags. In ganz Europa besteht zudem die Angst vor Terroranschlägen, die durch immigrierte und radikalisierte Gruppierungen wie etwa in London ausgeführt werden. Dieses Risiko besteht auch für die Schweiz. Wenn wir sehen, dass der estnische Ban-

Kompetenzzentrum für Sicherheitswirtschaft und Technologie Das Kompetenzzentrum für Sicherheitswirtschaft und Technologie (C SET-IPW-HSG) wurde 2007 als Kooperation zwischen dem Eidgenössischen Department für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) und dem Institut für Politikwissenschaft an der Universität St.Gallen (IPW-HSG) gegründet.

gen von Prof. James W. Davis, Ph.D., der auch Direktor des IPW-HSG ist. Das Kompetenzzentrum selbst arbeitet eng mit dem Institut für Öffentliche Dienstleistung und Tourismus (IDT-HSG) und dem Transferzentrum für Technologiemanagement des Instituts für Technologiemanagement (TECTEM-HSG) zusammen.

Interdisziplinäre Ausrichtung

Aus Sicht der Akteure

Das C SET-IPW-HSG ist Teil des Lehrstuhls für Internationale Beziehun-

Ziel des Zentrums an der Rosenbergstrasse 51 ist es, speziell wirtschaftliche

Fragen im Zusammenhang mit sicherheitsrelevanten Themen aus Sicht der Hauptakteure (Regierungen, Militär, Industrie) erforschen und beantworten zu können.

Forschung an Schnittstellen

An der Schnittstelle zwischen Staat, Wirtschaft und Militär wurde damit eine im deutschsprachigen Raum einzigartige Möglichkeit zur Forschung, wissenschaftlichen Projektbegleitung und Ausbildung geschaffen. (red.)

kenplatz von Russland aus mit CyberAttacken «angegriffen» wurde, können wir uns auch vorstellen, was eine solche Aktion – und die muss nicht staatlich geführt sein – für den Schweizer Bankenplatz bedeuten würde. Solche Attacken könnten mehr kosten als die staatliche Rettungsaktion für die UBS. Welche wirtschaftlichen und sozialen Folgen dies haben könnte, ist nicht abzusehen. Die Schweiz könnte in diesem Bereich auch angegriffen werden, nicht weil sie das direkte Ziel ist, sondern weil jemand damit die ganze europäische Wirtschaft destabilisieren möchte. Aber bedürfte es zur Abwehr von Cyberwar und Terror-Attacken nicht spezialisierte Polizeikräfte statt einer Armee? DeVore: Man könnte vor diesem Hintergrund argumentieren, dass die Schweiz keine Armee mehr braucht. Jedoch können wir nicht weiter als 20 Jahre in die Zukunft schauen. Wenn Ihnen jemand 1980 gesagt hätte, die NATO werde 2010 in Afghanistan sein, dann hätten Sie von einem 3.Weltkrieg ausgehen müssen, weil damals dort die Russen standen. Soviel zur Vorhersage. Wenn sie zudem einmal eine Armee abgeschafft haben, dann wird es sehr schwierig, sie wieder aufzubauen. Einen Kern für die Verteidigung zu bewahren ist somit sinnvoll. Es braucht aber meiner Meinung nach eine Balance der Kräfte. Kantonale Polizeikräfte sind nicht so adaptierfähig wie eine zentralisiert geführte Armee. Die Struktur der Polizei – schon die Funksysteme sind nicht kompatibel – verunmöglicht ein erfolgreiches Vorgehen gegen Terrorismus. Dann müsste die Schweiz eine zentrale übergreifende Polizeieinheit wie etwa das FBI aufbauen, um hier schlagkräftig zu sein. Und ich glaube nicht, dass dies dem föderalen Gedanken der Schweiz entspricht. Interview: Marius Hasenböhler, Jürg Roggenbauch


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