HSG Blatt Nr.3-2011

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PP 9000 St. Gallen

Universität St.Gallen Hochschule für Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften sowie Internationale Beziehungen (HSG)

HSGBlatt AUS DEM INHALT «Just Power»: Wortführer aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik diskutierten am 41. St. Gallen Symposium. Seite 3

Ausländischen Kindern die Integration in der Ostschweiz erleichtern: Eine Studentin engagiert sich mit Gratis-Deutschunterricht. Seite 7

Spiel, Satz, Sieg HSG? Die European Universities Tennis Championship 2011 findet im September in St.Gallen statt. Seite 9

Eine Studie untersucht die Herkunft von ausländischen Geldern auf Schweizer Bankkonten. Interview mit Prof. Dr. Martin Brown. Seite 10

HSG erhält gute Noten in zwei Rankings Das Centrum für Hochschulentwicklung in Deutschland hat sein Ranking 2011 für den deutschsprachigen Raum publiziert. Darin werden unter anderen die an der HSG vertretenen Fächer BWL, VWL und Internationale Beziehungen bewertet. Die HSG ist in allen drei in der Spitzengruppe eingestuft. Besonders hervorgehoben werden die Bewertungen der Studienangebote unter den Kriterien Berufsbezug, Unterstützung der Studierenden bei einem Auslandsaufenthalt, inhaltliche Breite sowie interdisziplinäre Ausrichtung der Lehrangebote. Kritische Aussagen betreffen die Raumsituation und Betreuung durch die Lehrenden an der HSG – zwei Indikatoren, die in engem Zusammenhang mit dem rapiden Wachstum der Studierendenzahlen stehen. Die Wirtschaftszeitung Financial Times stuft die Weiterbildung an der HSG auf Platz 15 in Europa ein. Zu diesem Ergebnis kommt sie in ihrem Ranking 2011 von offenen und firmenspezifischen Weiterbildungsprogrammen. Die HSG kann sich damit im hoch kompetitiven Wettbewerbsumfeld der Executive Education behaupten und gegenüber 2010 sogar um einen Rang verbessern. (red.) www.rankings.unisg.ch

Nr. 3 23. Mai 2011

Kommunikation Dufourstrasse 50 CH-9000 St Gallen kommunikation@unisg.ch www.unisg.ch

Als Team in die Champions League Prof. Dr. Torsten Tomczak, Prorektor Forschung, über Wissenschaft und Forscher-Karrieren an der HSG Herr Tomczak, am 1. Juni 2011 wird der Schweizerische Nationalfonds (SNF) für einen «Tag der Forschung» an der HSG zu Gast sein. Welche Bedeutung hat der SNF für die HSG-Forschung? Torsten Tomczak: Der Schweizerische Nationalfonds ist für die HSG eine exklusive Quelle der Forschungsfinanzierung. Anträge an den SNF zur Forschungsförderung müssen in ihrer Qualität so gut sein, dass sie in einem hoch kompetitiven Gutachterverfahren bestehen. Pro Jahr sprechen wir da von zwei bis drei Millionen Franken an Forschungsgeldern für die HSG. Erfreulich ist, dass in den vergangenen Jahren beim SNF von HSG-Forschenden immer mehr Anträge eingereicht wurden. Welche Bedeutung haben denn Fördermittel wie jene des Nationalfonds für die Karriere eines Forschers? Tomczak: Eine beträchtliche, weil sie in erster Linie natürlich die Forschung an neuen Themen ermöglichen. Ein erfolgreicher Antrag bringt aber auch Reputationsgewinn in der Scientific Community. Der SNF fördert aber nicht nur Projekte, sondern auch Personen. Und unterstützt durch Förderprofessuren oder durch die Finanzierung von Auslandsaufenthalten an anderen Universitäten in einer entscheidenden Phase die Karriere von jungen Forscherinnen und Forschern massgeblich. Und was bringen solche geförderten Forscher der HSG? Tomczak: Eine Universität definiert sich über ihre forschungsbasierte Lehre. Dass heisst: Jeder engagierte, gute Forscher schafft Lerninhalte, die auf dem neusten Stand von Wissenschaft und Praxis sind, was unseren Studierenden zugutekommt. Generell leisten sie einen wichtigen Beitrag, um die HSG zu einem anerkannten Denkplatz zur Lösung von Problemen in Wirtschaft und Gesellschaft weiterzuentwickeln. Besteht nicht Gefahr, dass herausragende und geförderte Persönlichkeiten die HSG bald wieder verlassen? Tomczak: Das ist keine Gefahr, sondern Teil einer normalen akademischen Karriere. Denn jeder Forscher, den wir hervorbringen und der zu einer renommierten Universität wechselt, stärkt auch die Reputation der HSG. Andererseits haben wir ein ebenso grosses Interesse an Forschern, die bei uns Karriere machen oder an solchen, die von anderen Universitäten zu uns kommen. Man kann es mit dem FC Barcelona vergleichen: Es braucht einen guten Mix von Nachwuchsspielern, die man aus dem Verein heraus aufbaut, sowie aus Talenten, die man «einkauft». Damit man

Bild: Hannes Thalmann

Torsten Tomczak: «Wir versuchen auch im persönlichen Gespräch junge Menschen für eine akademische Karriere zu begeistern.» mit einem starken Team auch in der Champions League mitspielen kann. Das passt zu den Ambitionen der HSG: Sie will bis 2012 zehn neue Lehrstühle schaffen. Warum sind diese nötig und welche Forscher werden gesucht? Tomczak: In erster Linie begegnen wir damit dem Wachstum der Studierendenzahlen. Es ist absolut notwendig, wieder ein gutes Betreuungsverhältnis zwischen Dozierenden und Studierenden herzustellen. Was das Profil der Kandidatinnen und Kandidaten betrifft,

haben wir hohe Ansprüche nicht nur bezüglich Forschung und Lehre, sondern auch mit Blick auf die Persönlichkeit. Wir suchen zudem verstärkt Forscher mit einem internationalen Hintergrund. Kann die HSG im internationalen Wettbewerb um die besten Forscher denn überhaupt mithalten? Tomczak: Da muss man realistisch sein. Die HSG bietet durchaus ein attraktives, unternehmerisches Arbeitsumfeld. Aber ohne Frage existieren auf dieser Welt Universitäten, die für bestimmte

Tag der Forschung: SNF zu Besuch in St.Gallen Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) ist die wichtigste Förderinstitution für Forschung in der Schweiz. Aber: Kennen Forscher wirklich die Möglichkeiten, die er bietet, vor allem in der Nachwuchsförderung? Wie kann der SNF die akademische Laufbahn und Forschungsvorhaben von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterstützen? Dies können alle Interessierten am Tag der Forschung auf dem Campus der Universität St.Gallen herausfinden. Am Mittwoch, 1. Juni 2011, wird der SNF seine Förderungsinstrumente mit Infoständen und Vorträgen an der

HSG vorstellen. Ausserdem haben die Teilnehmenden Gelegenheit, Fragen zu stellen, und sie erhalten in Workshops vertiefte Informationen zu den SNF-Förderungsinstrumenten. Das Zielpublikum der Veranstaltung sind der wissenschaftliche Nachwuchs sowie die Professorinnen und Professoren. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung erwünscht an stefan.graf@unisg.ch. (red.) Weitere Informationen und das Programm unter: www.unisg.ch/Forschung/Aktuell

Forscher noch bessere Bedingungen bieten: sei es an Ausstattung für die Forschung, in Sachen Reputation oder natürlich auch punkto Gehalt. Wir sind an der HSG jedoch nicht daran interessiert, den klassischen «Greyback» zu berufen, weil wir weder Diven noch Gehaltsexzesse, wie man sie an gewissen Universitäten beobachten kann, weder fördern wollen noch können. HSG-Nachwuchs für die Forschung zu gewinnen, ist schwierig, da die Berufswelt oft um Längen attraktiver ist. Was tut die HSG dagegen? Tomczak: Es ist eine grosse Herausforderung. Weil die sehr guten HSG-Absolventen, die wir für die Forschung gewinnen möchten, bei ihrem Abschluss bereits mehrere Job-Angebote haben. Das ist natürlich positiv, zeigt es doch, dass unsere Ausbildung in der Praxis gefragt ist. Um unsere eigenen Studierenden für die Forschung zu faszinieren, werden wir künftig in einzelnen MasterProgrammen eine noch wissenschaftsorientiertere Ausbildung anbieten. Des Weiteren versuchen wir als Dozierende und Forschende auch immer wieder im persönlichen Gespräch junge Menschen für eine akademische Karriere zu begeistern. Und manchmal klappt das zum Glück dann ja auch. Interview: Marius Hasenböhler

Weitere Artikel zum Thema auf Seite 2. Video-Interview mit Prof. Dr. Torsten Tomczak unter: www.presse.unisg.ch


Forschung SNF fördert die Kommunikation von Forschungsprojekten

Wissenschaft erfahrbar machen

Forschende aus allen Disziplinen können sich um Förderbeiträge für Projekte der Wissenschaftskommunikation mit der Öffentlichkeit bewerben. Die Projekte können verschiedene Formen annehmen: Debatten, Ausstellungen, Filme, Bücher oder künstlerische Werke. Teilnahmeberechtigt sind die in der Schweiz tätigen Forschenden, Doktoranden und Post-Doktoranden, sowie die von einem SNF-Stipendium unterstützten Forschenden im Ausland. Dabei können Wissenschafter auch Experten für den Dialog mit der Öffentlichkeit sowie aus dem Kulturbereich in ihre Projekte einbeziehen.

Dialog mit der Öffentlichkeit

Beispiele für den Austausch mit der Öffentlichkeit gibt es bereits: Die EPFL Lausanne ging mit ihrem Brainbus auf Tour. Die Stiftung Science et Cité lädt Bürger in Wissenschaftscafés zu Diskussionen mit Forschenden und Verantwortlichen aus Politik und Gesellschaft ein. Die ETH Zürich bietet im Rahmen öffentlicher Vorlesungen Science Slams und Workshops an. (red.) www.snf.ch > Wissenschaftskommunikation

LEUTE Prof. Dr. Marianne Johanna Hilf (LSHSG) ist per Ende 2010 in den «Rat für Forschung und Technologieentwicklung der Republik Österreich» sowie per Anfang März 2011 in die «Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste» aufgenommen worden. Prof. Dr. Andrea Back (IWI-HSG) ist per Anfang Januar 2011 in den Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften (ZBW) berufen worden. Zu Ehren von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Peter Häberle, Ehrensenator und von 1987 bis 99 ständiger HSG-Gastprofessor für Rechtsphilosophie, vergeben die Universitäten Brasilia und Granada ab sofort jährlich ein «Peter-Häberle-Stipendium für Vergleichendes Verfassungsrecht» an Nachwuchswissenschaftler aus Lateinamerika und Europa. Dr. Karin Kreutzer (IfB-HSG) nimmt einen Ruf der European Business School in Wiesbaden als Associate Professor (tenure track) auf den Lehrstuhl für Social Business an. Stefan Schneider (Bereichsleiter Finanzund Rechnungswesen) ist zum neuen Finanzchef des Schweizer Hochschulsport-Verbandes gewählt worden.

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Vom Bodensee bis Lateinamerika

Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) fördert die Kommunikation wissenschaftlicher Projekte. Die Plattform Agora unterstützt Forschende darin, ihr Wissen der Öffentlichkeit weiterzugeben. Die wissenschaftliche Forschung hat grosse Auswirkungen auf die Gesellschaft. Mit der neuen Plattform Agora und Förderbeiträgen will der SNF den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft stärken. Vergeben werden Beiträge zwischen 5000 und 200'000 Schweizer Franken für eine Dauer von maximal drei Jahren. Die Gesuche können jedes Jahr zwischen dem 15. Mai und dem 15. August über die Plattform mySNF eingegeben werden.

23. Mai 2011

SNF-Forschungsprojekte an der Universität St.Gallen – Vier Beispiele

Prof. Dr. Franz Schultheis, Projekt «Im Dienste öffentlicher Güter: Akteure, Institutionen, Praktiken». In den öffentlichen Diensten haben sich die Arbeitswelten in den letzten Jahrzehnten durch neue Organisationsprinzipien und Prozesse der Privatisierung und Rationalisierung grundlegend verändert. Ein internationales Forschungsprojekt zeichnet die Umbrüche aus der Perspektive der Beschäftigten nach und analysiert, wie die Betroffenen diese Entwicklungen erfahren, deuten und verarbeiten. Für die Erhebung wurde der ökonomisch und kulturell recht homogene Bodenseeraum ausgewählt, um die Unterschiede in den nationalstaatlich geprägten Organisationsmustern und Arbeitsbeziehungen und deren Reformen herauszuarbeiten. In einer ersten Phase werden Sekundäranalysen zu den Bereichen Gesundheit, Post und Kommunalverwaltung durchgeführt. Im Hauptteil der Untersuchung werden rund 180 qualitative Interviews geführt, in denen es um Muster von Erwerbsbiografien, veränderte Organisationsformen und Arbeitsbedingungen und den Wandel von beruflicher Identität und Arbeitsethos geht. Im Projekt kooperieren das Seminar für Soziologie (SfS-HSG), das Hamburger Institut für Sozialforschung und die Wiener Forschungs- und Beratungsstelle FORBA, finanziert durch die Forschungsförderungen der drei Länder.

Prof. Dr. Wolfgang Stölzle (Bild) und Prof. Dr. Erik Hofmann, Projekt «Nachhaltige Güterfeinverteilung: Sustainable Freight Transport on Local Level». Das Kooperationsprojekt des Lehrstuhls für Logistikmanagement (LOG-HSG) und des Instituts für Verkehrsplanung und Transportsystem der ETH Zürich setzt sich mit den regionalen und lokalen Konsequenzen des Güterverkehrs auseinander. Während Emissionen, Staus, Unfälle etc. minimiert werden sollen, sind die Gesamtwirtschaft und die Versorgung der Bevölkerung auf funktionierende Logistiknetzwerke und damit auch auf den Güterverkehr angewiesen. Ziel ist es daher, Effizienz und Nachhaltigkeit des Strassen- und Schienengüterverkehrs zu verbessern. Themen wie Kapazitätsengpässe sind dabei ein Symptom von strukturellen Problemen in der Organisation des gesamten Leistungsspektrums in der Logistik. Das Projekt will zur Beantwortung der Frage «Wie sieht ein nachhaltiges Güterfeinverteilsystem aus und wie kann es realisiert werden?» beitragen. Entscheidend ist, die Akteure Staat, Verlader (Industrie, Handel) und Logistikdienstleister ganzheitlich zu betrachten. Es zeigt sich, dass der Emissions-Zertifikatehandel und die stufenweise Anhebung der LSVA die Ansätze sind, welche die ökonomische und die ökologische Nachhaltigkeit bei der Güterfeinverteilung in der Schweiz verbessern könnten.

Prof. Daniele Carmani, Ph.D., Projekt «Die Herausbildung responsiver Parteiensysteme im Zuge des Demokratisierungsprozesses in Lateinamerika». Lateinamerika ist eine der wichtigsten Weltregionen, in denen in jüngster Zeit Demokratisierung zu beobachten war. Daniele Caramani und Dr. Simon Bornschier (IPW-HSG) untersuchen in diesem Projekt, inwiefern heutige Parteiensysteme historische Konflikte spiegeln und ob dadurch die Konsolidierung der Demokratie in Lateinamerika unterminiert wird. Gestützt auf Umfragedaten und Expertenbefragungen werden zwölf Länder statistisch untersucht. Es gibt drei Wege, wie Wählerschaften mobilisiert werden können. In einigen Ländern wird klientelistisch, mittels selektiver Anreize und der Kontrolle der Lokalpolitik mobilisiert. In einer zweiten Ländergruppe mobilisieren charismatische Führer mittels neo-bolivarischer Ideologien. In beiden Fällen versagen die Parteien darin, den Wählerschaften klare Programme zu bieten, was eine kongruente Repräsentation und die Qualität der Demokratie einschränkt. Die Erfolgsfälle sind dort zu finden, wo moderate linke Parteien gewachsen sind. Dies hat in Brasilien, Chile und Uruguay zu einer zunehmenden Responsivität der Parteiensysteme geführt. Paradoxerweise sind das jene Länder, die sich historisch durch eine starke Polarisierung ausgezeichnet haben.

Neues aus der Forschung Projektförderung Fördernde Institution: CRUS (Sciex), Projekttitel: The Russian Bear Metaphor in the Swiss Press Discourse, Projektleiter: Prof. Dr. Ulrich Schmid (SHSS), Laufzeit: 1.5.-31.12.2011, Förderbetrag: 62'766 Franken. Fördernde Institution: CRUS (Sciex), Projekttitel: AFFREG Regional integration in Africa – between ideas and rationalization, Projektleiter: Prof. Dirk Lehmkuhl, Ph.D. (SEPS), Laufzeit: 01.09.2011-31.08.2012, Förderbetrag: 92'900 Franken.

Publikationen CLVS-HSG Beyes, T./Steyaert, C.: The ontological politics of artistic interventions: Implications for performing action research, in: Action Research, Vol. 9(1), 2011, 100-115. FIM-HSG Volk, S./Thöni, C./Ruigrok, W.: Personality, personal values and coope-

ration preferences in public goods games: A longitudinal study, in: Personality and Individual Differences, Vol. 50(6), 2011, 810-815. I.VW-HSG Braun, A./Rymaszewski, P./Schmeiser, H.: A Traffic Light Approach to Solvency Measurement of Swiss Occupational Pension Funds, in: Geneva Papers on Risk and Insurance – Issues and Practice, Vol. 36(2), 2011, 254-282. IWI-HSG Aier, S./Bucher, T./Winter, R.: Kritische Erfolgsfaktoren für die Gestaltung serviceorientierter Informationssysteme – Ableitung und empirische Evaluation eines Kausalmodells, in: Wirtschaftsinformatik, Bd. 53 (2011), Nr. 2, 75–87. Miller, K./Hofstetter, R./Krohmer, H./ Zhang, J.: How should we measure consumers’ willingness to pay? An empirical comparison of state-of-theart approaches, in: Journal of Marketing Research, Vol. 48(1), 2011,

172-184. Kagermann, H./Österle, H./Jordan, J.: IT-Driven Business Models, Hoboken – New Jersey, 2010. IWP-HSG Brahm, T.: Entwicklung von Teamkompetenz durch computergestütztes kollaboratives Lernen in der Berufsausbildung – Teamreflexivität als möglicher Einflussfaktor, in: Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik, Vol. 107(1), 2011, 55-76. KMU-HSG Zellweger, T./Kellermanns, F./Chrisman, J./Chua, J.: Socioemotional Wealth and Family Firm Valuation by Family Firm CEOs, in: Organization Science, Vol. 22(1), 2011, 1-36. s/bf-HSG Ammann, M./Oesch, D./Schmid, M.: Corporate Governance and Firm Value: International Evidence, in: Journal of Empirical Finance, Vol. 18(1), 2011, 36-55.

Prof. Dr. Christian Keuschnigg, Projekt «Corporate Finance, Taxation and Economic Performance». Schwierigkeiten im Kapitalmarktzugang stellen regelmässig ein bedeutendes Investitionshemmnis für Neugründungen von Firmen und Unternehmenswachstum dar. Finanzierungsprobleme betreffen jedoch nicht alle Unternehmen gleich. Junge, innovative Unternehmen haben oft wenige Eigenmittel, jedoch grosse Investitionsmöglichkeiten. Solche Unternehmen sehen sich daher besonders häufig mit dem Problem konfrontiert, externes Kapital aufzutreiben. Grosse und reife Unternehmen können dagegen ihre Investitionen weitgehend selbst finanzieren. Mit theoretischen und empirischen Methoden untersucht das SNF-Projekt, an dem Christian Keuschnigg (FGN-HSG) arbeitet, unter anderen folgende Forschungsfragen: (i) Wie kann die Rechtsform der Kapitalgesellschaft den Zugang zum Kapitalmarkt verbessern und was sind die Determinanten der Rechtsformwahl? (ii) Welchen Einfluss hat die Besteuerung auf Innovation und Unternehmenswachstum, wenn innovative Firmen im Zugang zu externem Kapital beschränkt sind? (iii) Wie können Forschungsförderung, Kapitalmarktentwicklung und institutionelle Reformen die komparativen Handelsvorteile eines Landes in innovativen Sektoren stärken? (red.)

Serviceplattform für Independent Living Das Competence Center Independent Living (CC IL) des Instituts für Wirtschaftsinformatik (IWI-HSG), das Geschäftsmodelle entwickelt, um älteren Menschen selbstbestimmtes und unabhängiges Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen, hat diesen Frühling den Prototypen seiner Serviceplattform vorgestellt. Das CC IL tat dies während des 5. Workshops des «Independent Living Netzwerks St.Gallen», einer Gruppe von rund 30 Firmen und Organisationen. Die Serviceplattform, die in Kooperation mit SAP entwickelt worden ist, überzeugte die Teilnehmer des Workshops. Das Feedback von Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik war durchwegs positiv. Mehrere Unternehmen haben bereits Interesse angemeldet. Die neue elektronische Plattform bietet den Kunden die Möglichkeit, Services (zum Beispiel Dienstleistungen, Teilnahme an Veranstaltungen etc.) unkompliziert zu buchen. Sie ermöglicht dem Intermediär, die Aufträge effizient abzuwickeln, und unterstützt den Dienstleister in der Administration. (red.)


41. St. Gallen Symposium Macht – Wer hat sie? Und wie soll sie ausgeübt werden? Heutige und künftige Spitzenkräfte aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik haben am 41. St. Gallen Symposium vom 12. und 13. Mai zum Thema «Just Power» debattiert.

23. Mai 2011

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Für eine offene Gesellschaft Ayaan Hirsi Ali hielt die Max-Schmidheiny-Rede des St. Gallen Symposiums 2011

Die Islamkritikerin thematisierte in ihrer Rede den Aufbruch in der arabischen Welt und die Möglichkeiten, sich Die globalisierte, multipolare Welt des 21. Jahrhunderts verlangt nach neuer gegen den militanten IslamisMachtverteilung und -ordnung – und mus zur Wehr zu setzen. einer «mega-diplomacy». So nennt USForscher und Autor Parag Khanna seine Vorstellung von einem «new way to run the world». Sein Referat eröffnete Tag zwei des St. Gallen Symposiums 2011.

Megastädte – «Centres of power»

«Studenten sollten keine UNO-Vollversammlungen mehr durchspielen, sondern sich Gedanken machen über neue Formen der Diplomatie», sagte Khanna. Die Weltordnung sei heute multipolar und es gebe wesentlich mehr Akteure als nur die Staaten: «Countries, cities, companies, virtual communities...». Die Megastädte des 21. Jahrhunderts bezeichnete er als neue «centres of power», die mächtiger sein können als die Länder, in denen sie sich befinden. Die Globalisierung habe die Macht dezentralisiert. Auch die G20 seien in der heutigen Welt nicht in der Lage, eine zentralisierte Steuerungsfunktion auszuüben. Khanna fordert darum in seiner «mega-diplomacy» multipolare, partnerschaftliche Lösungen, in die alle namhaften Akteure einbezogen werden. Bestimmt werden diese Akteure durch die Anforderungen einer Angelegenheit und nicht durch veraltete Machtgefüge.

Von Riz Khan bis Widmer-Schlumpf

Khanna war mit seiner Grundsatzrede in prominenter Gesellschaft. Die Plenary Sessions am Symposium 2011 brachten zahlreiche Persönlichkeiten in der HSG-Aula zusammen. Unter ihnen Al-Jazeera-Journalist Riz Khan, der norwegische Friedensforscher Johan Galtung und Bundesrätin Eveline WidmerSchlumpf. Jürg Roggenbauch

Zu einem Symbol für Meinungsfreiheit ist sie selbst geworden: Ayaan Hirsi Ali, geboren 1969 in Somalia. In ihrer Wahlheimat, den Niederlanden, wird sie als Frauenrechtlerin und Islamkritikerin geliebt und gehasst zugleich. Seit ihren umstrittenen Äusserungen zu militantem Islamismus, verfehlter Integrationspolitik und der Rolle der Frau in der islamischen Gesellschaft erhält sie Morddrohungen und lebt unter Polizeischutz. Beim 41. St.Gallen Symposium nahm sie den arabischen Frühling zum Anlass, um über das Thema «Just Power» zu referieren. Als einen Kommentar, nicht als eine Antwort auf alle drängenden Fragen, wollte sie in diesem Zusammenhang ihren Vortrag verstanden wissen.

Dominanz und Unterwerfung

Im Zentrum stand das Verhältnis von Macht und Unterdrückung, Freiheit und Religion. «Machtbeziehungen sind nicht gerecht oder ungerecht», sagte sie, «Machtbeziehungen sind eingebettet in ein System aus Dominanz und Unterwerfung.» «Submission (Part I)» (Unterwerfung) hiess ein 2004 mit dem später ermordeten Filmemacher Theo van Gogh gedrehter Kurzfilm, der sich dem Thema Stellung der Frau in der islamischen Welt annahm und von Unterdrückung und Misshandlung berichtete. Ayaan Hirsi Ali schrieb das Drehbuch und sprach die Stimme aus dem Off. In den Niederlanden wurde «Submission (Part I)» bislang nur ein einziges Mal im Rahmen eines Themenabends im Fernse-

Bild: Hannes Thalmann

Ayaan Hirsi Ali: «In offenen Gesellschaften gibt es Konflikte, aber keine Feinde.» hen ausgestrahlt. Im deutschsprachigen Raum wurde der Film nur auszugsweise gezeigt. In St. Gallen griff sie den Gedankengang ihrer Bücher und filmischen Arbeiten auf: Das System von Dominanz und Unterwerfung, das in vielen islamischen Ländern für das Verhältnis zwischen Staat und Individuum gelte, setze sich in den Geschlechterbeziehungen, «im Haushalt, der Beziehung zwischen Eltern und Kind» fort. Menschen seien in der islamischen Welt Subjekte, keine Bürger. Über allem stehe die Religion.

Konflikte, keine Feinde

Sie selbst sei in solch einer geschlossenen islamischen Gesellschaft aufgewachsen. Erst in den Niederlanden, im Alter von 25 Jahren, habe sie eine an-

dere Art von Gesellschaft, eine offene, kennengelernt. In offenen Gesellschaften denke niemand in Feindkategorien, wie in der islamischen Welt: «Es gibt dort Konflikte, aber es gibt keine Feinde.» Geschlossene Gesellschaften verhinderten dagegen kritisches Denken und arbeiteten mit Kategorien wie Ehre und Schande. Erst wenn diese Punkte sich veränderten, das religiöse, kulturelle und politische Fundament islamischer Gesellschaften ein anderes werde, könne ein grundsätzlicher Wandel einsetzen. Dies könne jedoch nicht von aussen erzwungen werden. Nichtsdestotrotz seien Amerika und der Westen gefordert: Man könne nicht die Revolte in Libyen unterstützen und parallel die Niederschlagung der Unruhen in Saudi-Arabien und Bahrain aus po-

litischen Gründen mittragen. Das Dilemma, das sich daran für den Westen anschliesst: Mischt er sich ein, gilt er als Eroberer, tut er nichts, gilt er als ignorant und nur seinen eigenen Interessen verpflichtet. Die Hürden und offenen Fragen auf dem Weg zur Demokratie in der arabischen Welt, da war sich Ayaan Hirsi Ali sicher, bleiben bestehen. Es müsse mit Rückschlägen und instabilen Verhältnissen gerechnet werden.

Weisheit als Leader

Den anwesenden Studenten wünschte sie zum Abschluss ihrer Rede viel Erfolg für ihr Studium und gab ihnen auch noch einen Rat mit auf den Weg: «Zeigen Sie Weisheit in Ihren Entscheidungen als künftige Leader». Markus Zinsmaier

Aufruf zur Selbstkritik Studierende treten während des St. Gallen Symposiums für gemeinsames Handeln zugunsten Benachteiligter ein 200 Studierende von 150 Universitäten aus 56 Ländern haben sich in St.Gallen über «Macht» ausgetauscht. Ein Streifzug durch das Symposium. In der Küche des Hauses an der St.Galler Dufourstrasse 83 türmen sich die Pizzaschachteln. In der alten Villa hat das International Students’ Committee (ISC) das 41. St. Gallen Symposium vorbereitet. Kurz vor Beginn der Konferenz blieb wenig Zeit für Schlaf- und Essenspausen. Seit einem knappen Jahr haben die 30 Organisatoren alles darangesetzt, spannende Referenten, Moderatoren und Studierende aus aller Welt für ihre «drei Tage im Mai» zu gewinnen.

konnte sich als Gastwirt einbringen: 200 studentische Teilnehmer – «leaders of tomorrow» in der Konferenzsprache – kamen über die Stadt St.Gallen verteilt in WG-Zimmern unter. Auch zwei grosse Wohngemeinschaften öffneten am ersten Abend des Symposiums ihre Türen. In studentischer Atmosphäre

führten Gäste und Organisatoren hier die Diskussion über die verschiedenen Dimensionen von Macht fort. Dabei setzten sich die jungen Teilnehmer des Symposiums für «empowerment» zugunsten Benachteiligter ein. Die Frage, ob bestehende Systeme dies gewährleisten könnten oder ob nur neue Orga-

Soziales Unternehmertum fördern

Bed&Breakfast für die Gäste

Das Engagement der Organisatoren scheint ansteckend zu wirken: Während der Konferenz konnten sie auf die Unterstützung von 300 freiwilligen Helfern für Catering, Technik und Transport zählen. Wer hier nicht zum Einsatz kam,

nisationen im Stande seien, «rechtmässig» Macht auszuüben, beantworteten die Studierenden unterschiedlich: Einige traten für «ethisches Management» innerhalb etablierter Systeme ein, andere erachteten Grass-Roots-Initiativen als wirkungsvoller. So auch die Juristin Kanan Amal Dhru, die von der Jury des Symposiums mit dem zweiten Preis des «St. Gallen Wings of Excellence Award» ausgezeichnet wurde. Die «nepotistischen Verhältnisse» in Indiens Rechtssystem hatten sie dazu bewogen, den Think Tank «Research Foundation for Governance in India» zu gründen. Das Netzwerk gibt jungen Anwälten Rückhalt, die sich entgegen der familiär geprägten Machtverhältnisse für ihre benachteiligten Klienten einsetzen.

Bild: Hannes Thalmann

Studierende im Dialog während des «St. Gallen Wings of Excellence Award».

Marcelo Ber, der den ersten Preis des Essaywettbewerbs erhielt, sprach sich für die Förderung neuer unternehmerischer Initiativen aus: «Ich bin überzeugt, dass es mehr Unternehmer im sozialen Bereich geben wird, wenn bereits Teenager erfahren, dass sie die gesell-

schaftlichen Verhältnisse verbessern können.» Der Argentinier engagiert sich bei «Ashoka», einer Vereinigung weltweit führender sozialer Unternehmer. Diese ermöglicht Bedürftigen Zugang zu Finanzdienstleistungen wie Spareinlagen oder Mikroversicherungen. Über die Organisation hat er mehr als 5000 jungen Unternehmern geholfen, eigene soziale Projekte auf die Beine zu stellen.

Selbstkritik als Management-Disziplin

In der Abschlussdebatte sprachen sich die Studierenden für Verantwortungsbewusstsein sowie Empathie und Selbstkritik als grundlegende Werte für gute Führung aus. «Werdet ihr euch noch an diese Ideale erinnern, wenn ihr in 40 Jahren als etablierte ‹leaders of today› wieder in St.Gallen zu Gast seid?» provozierte BBC-Moderator Peter Day. «Die Chance, dass wir unsere Jobs gut machen, ist gross», war die Antwort einer Studentin. Schliesslich müsste die junge Generation für die Fehler ihrer Vorgänger einstehen und daraus lernen. Annkathrin Heidenreich


Panorama

23. Mai 2011

Recht in einer dynamischen Welt Die HSG und ihre Schools (2) – Die Law School (LS-HSG) Mit der Gründung der Law School stärkt die Universität St.Gallen ihre Position in der Ausbildung künftiger Juristinnen und Juristen. Seit dem 1. Februar 2011 verfügt die HSG über eine Law School, die aus der 1931 gegründeten Rechtswissenschaftlichen Abteilung hervorgegangen ist. Sie umfasst zur Zeit 14 ordentliche Professorinnen und Professoren, 17 Titular- und Honorarprofessorinnen und -professoren, sieben Assistenzprofessorinnen und -professoren und neun internationale Gastprofessoren. Dazu kommen 27 Privatdozentinnen und -dozenten sowie über 100 Lehrbeauftragte.

Lehre, Forschung, Weiterbildung

Mit dieser starken Besetzung garantiert die Law School nicht nur für ein exzellentes Betreuungsverhältnis zwischen Studierenden und Dozierenden in der Lehre, sondern erbringt auch in der Forschung und Weiterbildung vielbeachtete Leistungen. Mit der LS-HSG verbunden sind das Institut für Europäisches und Internationales Wirtschaftsrecht

kulturwissenschaftlichen Bezüge der Jurisprudenz vermittelt.

(EUR-HSG), das Forschungsinstitut für Arbeit und Arbeitsrecht (FAA-HSG), die Forschungsstelle für Informationsrecht (FIR-HSG), die Forschungsgemeinschaft für Rechtswissenschaft (FR-HSG), das Institut für Finanzwissenschaft und Finanzrecht (IFF-HSG) und das Institut für Rechtswissenschaft und Rechtspraxis (IRP-HSG).

Wissenschaft und Praxis

Reformierte Bachelor-Programme

Mit Wirkung auf das kommende Herbstsemester sind die Studienpläne für die Bachelor-Programme BLaw (juristisches Grundstudium) und BLE (Kombinationsstudium Law&Economics) einer eingehenden Reform unterzogen worden. Diese bringt markante Verbesserungen: BLaw und BLE sind nun deutlich einfacher aufgebaut und dadurch wesentlich übersichtlicher. Die Bachelor-Programme BLaw und BLE sind auf die entsprechenden Master-Programme MLaw und MLE ausgerichtet. Die LS-HSG ist daran, einen umfassenden Strategieprozess abzuschliessen. Dieser wird auch auf der Master-Stufe zu neuen, attraktiven Programmen führen und die internationale Ausrichtung deutlich stärken. Alle juristischen Studiengänge fügen sich konsequent in die HSG-Gesamt-

Dean Prof. Dr. Lukas Gschwend. strategie ein und zeichnen sich aus durch die breite Integration wirtschaftswissenschaftlicher Kenntnisse, die ausgeprägte internationale Perspektive sowie durch ein Kontextstudium, welches neben Fremdsprachen vor allem die

Die juristischen Studiengänge folgen überdies der Idee des Process of Law: Zum einen stehen die für die praktische Verwirklichung des Rechts typischen Abläufe im Vordergrund der Ausbildung. Dies geht von der Gestaltung von Rechtsverhältnissen und der Gesetzgebung über das Konfliktmanagement in seinen verschiedenen Formen hin zur prozessualen Erledigung von Streitigkeiten. Zum anderen soll das Recht vor dem Hintergrund des permanenten Wandels in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik dynamisch vermittelt werden. Die juristischen Studiengänge an der HSG sind gleichermassen auf Praxisrelevanz wie auch auf den Erwerb wissenschaftlicher Kompetenzen zur Erforschung und Lösung von Rechtsproblemen ausgerichtet. Seit dem 1. Februar 2011 ist Prof. Dr. Lukas Gschwend, Ordinarius für Rechtsgeschichte, Rechtssoziologie und Strafrecht, Abteilungsvorstand und somit Dean der LS-HSG. (red.) www.ls.unisg.ch

Schnuppern im Gerichtsalltag Die Law School der HSG und das Bundesverwaltungsgericht intensivieren ihre Zusammenarbeit verwaltungsgerichts können zukünftig ihre Doktorarbeit an der HSG auf Französisch verfassen.

Das Bundesverwaltungsgericht spielt im Universitätsalltag der HSG zukünftig eine wichtige Rolle. Besonders die Jus-Studierenden profitieren vom neuen Fachaustausch und verschiedenen Einblicken in die Praxis.

Verwurzelung unterstützen

Die beiden Institutionen stärker miteinander zu verbinden mit dem Ziel, die Berner Zuzügler in der Region zu verwurzeln – auch darin sieht Schindler ein Ziel der Kooperation. Es sei sicher eine Herausforderung, das BVGer aus der Westschweiz in der Ostschweiz zu integrieren – allein schon aufgrund der sprachlichen Barriere französisch-sprachiger Juristen des BVGer. Der fachliche Austausch sei ein erster Schritt in diese Richtung.

Urteile zu brisanten Themen wie zu Google Street View oder dem Flughafen Zürich-Kloten rücken das Bundesverwaltungsgericht (BVGer) regelmässig in den öffentlichen Fokus. Die Tatsache, dass das grösste Gericht der Schweiz ab Juni 2012 nun endgültig von den provisorischen Standorten in Bern und Zollikofen in St.Gallen zusammengeführt wird, bringt für die Region und auch die Universität St.Gallen Anknüpfungspunkte der Zusammenarbeit.

Das grösste Gericht der Schweiz

Das Bundesverwaltungsgericht ist das allgemeine Verwaltungsgericht des Bundes in der Schweiz. Es beurteilt öffentlich-rechtliche Streitigkeiten im Zuständigkeitsbereich der Bundesverwaltung. Ein Teil seiner Urteile können ans Bundesgericht weitergezogen werden. Das Bundesverwaltungsgericht hat am 1. Januar 2007 seine Arbeit aufgenommen und besteht derzeit an zwei provisorischen Standorten. Im Jahr 2012 soll es nach erfolgtem Bau des Gerichtsgebäudes nach St.Gallen umsiedeln, wo es seinen endgültigen Sitz haben wird. Das BVGer setzt sich aus fünf Abteilungen sowie dem Generalsekretariat zusammen. Das Gericht verfügt über das Präsidium, das Gesamtgericht, die Präsidentenkonferenz und die Verwaltungskommission als gesetzliche Leitungsorgane. Rechtspflegeeinheiten sind die Abteilungen und Kammern. Über 300 Mitarbeitende, davon 75 Richterinnen und Richter, arbeiten am Bundesverwaltungsgericht, das somit das grösste Gericht der Schweiz ist. (dk)

Gewinnbringend für beide Seiten

Neben Lehraufträgen und Gastreferaten von Juristen des Bundesverwaltungsgerichts soll der Austausch zwischen der Rechtsinstanz und der Universität weiter verbessert werden. Geplant ist, bereits auf Bachelor-Stufe Einblicke in den Gerichtsalltag zu ermöglichen, etwa in Form einer Praxiseinführung mit Postenparcours durch die verschiedenen Abteilungen des Bundesverwaltungsgerichts und eines kurzen Schnupperpraktikums. Die Etablierung des «St.Galler Verwaltungsrechtsforums» für den regelmässigen Fachaustausch und die Beziehungspflege ist auf Weiterbildungsebene geplant. «Nicht allein für die Universität, auch für das Bundesverwaltungsgericht ist die Kooperation interessant», betont Prof. Dr. Benjamin Schindler (LS-HSG). «Eine Seite kann von der anderen profitieren.» Gerichtsschreiber des Bundes-

St. Gallen – der endgültige Sitz des grössten Gerichts der Schweiz.

Bild: Hannes Thalmann www.bvger.ch

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Rechtsstudenten mit «Bester Klageantwort» Die HSG-Rechtsstudenten Samuel Horner, Georg Lorenz (Austauschstudent), Nadia Walker, Florian Wegmann und Luzius Zumstein haben am Willem C. Vis Moot Court in Wien in der Kategorie «Beste Klageantwort» den ersten Platz erreicht. Sie teilen sich diese Auszeichnung mit der Queen’s University aus Ontario, Kanada. Die St.Galler MasterStudierenden unter Leitung von Prof. Dr. Markus Müller-Chen haben sich gegen zahlreiche Teams aus der ganzen Welt durchgesetzt. In der 18-jährigen Geschichte des Moot Courts ist ein Sieg in dieser Kategorie erst einer Schweizer Uni gelungen (Basel, 1999). Beim Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot Court handelt es sich um den grössten internationalen Wettbewerb für Rechtsstudenten. Dieses Jahr nahmen laut den Organisatoren 255 Universitäten aus 63 Ländern teil. Nicht zu Unrecht wird der Vis Moot Court daher auch als «Olympiade des Handelsrechts» bezeichnet. Inhalt des Wettbewerbs ist ein fiktiver Fall, bei dem Studierende in die Rolle von Anwälten schlüpfen und an dem sie sechs Monate arbeiten. Die Teams verfassen zuerst eine Klageschrift und danach eine Klageerwiderung auf die Klageschrift einer anderen Universität. Zum Abschluss folgen die mündlichen Verhandlungen an der Universität Wien. Dort plädieren die Teams vor erfahrenen Professoren und Anwälten. (red.)

Mit der ganzen Familie auf den Kronberg Am 4. und 5. Juni 2011 lädt der Unisport zusammen mit der Luftseilbahn Jakobsbad-Kronberg AG erstmals zu den Familientagen auf den Kronberg. Während zweier Tage stehen um den und auf dem Kronberg verschiedene Attraktionen zur Auswahl: Beispielsweise zum Start ein Fitness-Frühstück mit Früchten und allem, was das Herz begehrt, im Bergrestaurant, bevor es dann – für alle, die den «Kick» suchen – auf die Bobbahn oder zum Alpenrodeln geht. Des Weiteren stehen eine Schatzsuche für kleine Entdecker, ein Kinderzirkus für alle Akrobaten, Ballspiele, Appenzeller Highland Games, ein Kletterpark für schwindelfreie Gäste, ein Sternenmarsch, die Entdeckung der Kraftorte und vieles mehr auf dem Programm.

Drei Pauschalangebote

Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt: mit einem Pasta-Plausch bei der Talstation sowie einer guten Menü-Auswahl auf dem Berg. So kann die ganze Familie nach all den Aktivitäten den grossen Hunger stillen und wieder zu neuen Kräften kommen. Im Vorfeld können drei Pauschalen sowie Einzelangebote gebucht werden. Anmeldungen können telefonisch unter 071 794 12 89 bei der Luftseilbahn Jakobsbad-Kronberg AG oder online unter www.sportimpuls.ch getätigt werden. Aufgrund der beschränkten Kapazitäten bei einigen Aktivitäten ist eine Anmeldung notwendig.

SportImpuls für die Region

Unter dem Label SportImpuls organisiert der Universitätssport der HSG ein vielfältiges Sportprogramm für die Bevölkerung der Region. Passiven Sport zum Zuhören, mit illustren Gästen, eine Mischung aus passiv und aktiv bei den öffentlichen Vorlesungen mit Einbezug der Praxis, sowie Events zum Aktiv-Sein (beispielsweise Fitnessevents). Neu findet dieses Jahr nun zusammen mit den Kronberg-Bahnen als Partner ein Familienwochenende statt. (red.)


Emeritierung – Panorama

23. Mai 2011

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Rechtsgelehrter, Idealist, Demokrat Zur Emeritierung von Prof. Dr. Philippe Mastronardi

Für manche verkörpert er eher das Gegenbild des Repräsentanten einer Wirtschaftsuniversität. Für andere bildet er gerade den unabhängigen Gelehrten, den die HSG braucht, wenn sie sich nicht nur als Business School, sondern als Universität verstehen will. Persönlichkeit und Werk von Philippe Mastronardi lassen sich deshalb nicht einfach mit einer bestimmten Position verorten. Genauer betrachtet verkörpert er wohl beide Rollen in differenzierter und geistreicher Weise: jene des Anwaltes der HSG wie des Anwaltes der Kritiker der HSG.

klar, dass ein Jus-Studium mehr bedeuten muss als das Erlernen des juristischen Handwerks oder das Lernen von spezifischem Fachwissen. Ein guter Jurist zeichnet sich durch ein methodisch klares Rechtsdenken und durch die Fähigkeit zur Reflexion des bestehenden Rechts aus. In seiner Forschungsarbeit der letzten Jahre hat Philippe Mastronardi das Rechtsdenken, wie es herkömmlich verstanden wird, erheblich erweitert. So befasste er sich eingehend mit der, wie er es nennt, «interdisziplinären Richtigkeit» im Bereich der Sozial- und Geisteswissenschaften und er übertrug, angetrieben durch die tiefe Krise des Finanzsystems, staatstheoretische Grundsätze auf die Wirtschaft und entwarf Grundzüge einer «Verfassung des Kapitalismus». Dass dabei manche seiner unorthodoxen Ideen zum Widerspruch herausfordern, nimmt er gerne in Kauf.

Kontrolle und Kritik der Macht

Universität als Körperschaft

Mit Philippe Mastronardi tritt auf Ende dieses Frühjahrssemester kein «typischer HSG-Professor» von der Universitätsbühne ab.

Nähe und kritische Distanz zu politischer Macht kennzeichnen schon die erste grosse Stelle, die Philippe Mastronardi nach dem Abschluss seines Studiums und dem Doktorat an der Uni Bern eingenommen hat. Während 16 Jahren erfüllte er die Aufgabe des Sekretärs der Geschäftsprüfungskommissionen der eidgenössischen Räte. Man darf ohne Übertreibung sagen, dass er in dieser Zeit die Rolle und das heutige Verständnis parlamentarischer Oberaufsicht wesentlich mitgeprägt hat. Der tiefe Einblick in die Funktionen, Gesetzmässigkeit(en) und Abläufe der Verwaltung haben ihm staats- und verwaltungsrechtliche Fragestellungen eröffnet, die er später unter verschiedenen Aspekten wissenschaftlich bearbeitet und bis heute weiterentwickelt hat. In seinem demokratischen Verständnis ruft exekutive Macht (wo immer sie sich zeigt) nach demokratischer Legitimation und Kontrolle, wobei die Kontrolle immer auch Kritik der Macht bedeutet. Nur einen im dauernden demokratischen Diskurs legitimierten und erneu-

Philippe Mastronardi: Rechtswissenschaftler mit Blick für Zusammenhänge. erten Staat versteht er als auch einen «guten und gerechten Staat». Seit seiner Wahl als Ordinarius für öffentliches Recht an der Universität St.Gallen im Jahre 1995 betreute Philippe Mastro-

nardi primär Veranstaltungen im Bundesstaatsrecht auf allen Studienstufen. Seine Vorliebe für das Staatsrecht kam unter anderem auch in der Mitherausgabe und der Kommentierung mehre-

Bild: Hannes Thalmann

rer Artikel im St.Galler Kommentar zur Bundesverfassung zum Ausdruck. Zunehmend stärker engagierte er sich jedoch in der Rechtsmethodologie und in der Rechtstheorie. Für ihn war immer

Eine Universität ist wesentlich geprägt durch die körperschaftliche Mitwirkung von Dozierenden und Studierenden. Philippe Mastronardi hat diese aktiv mitgestaltende Rolle der Studierenden in seinen Lehrveranstaltungen auch einund herausgefordert. Manchen Studierenden sind die abendlichen kontroversen Diskussionen bei Käse und Wein in Mastronardis Wohnung in bester Erinnerung. In Bezug auf das Verhältnis unter den Dozierenden hat er der Kollegialität grossen Stellenwert beigemessen: Kollegialität allerdings nicht verstanden als möglichst ungestörtes Nebeneinander, sondern als diskursives Miteinander, als «akademische Streitgenossenschaft». In diesem Sinne wünschen wir Philippe Mastronardi nach seiner Emeritierung weiterhin schöpferische Kraft und Wohlergehen. Prof. Dr. Bernhard Ehrenzeller Abschiedsvorlesung von Prof. Dr. Philippe Mastronardi: Dienstag, 24. Mai, 18.15 Uhr, Raum 09-010 (Audimax), «Wissenschaft als Liebe zum Wissen in einer rational gespaltenen Welt».

Europa aus verschiedenen Perspektiven Neues Center for Governance and Culture in Europe (GCE-HSG) Die HSG verfügt über eine neue Forschungseinrichtung: Der Politologe Dirk Lehmkuhl, der Humangeograph Martin Müller und der Kulturwissenschaftler Ulrich Schmid haben das Center for Governance and Culture in Europe gegründet. Die Ziele des Center bestehen in der Profilierung der interdisziplinären Europaforschung an der HSG, in einer Verbesserung des Informationsaustausches über europabezogene Aktivitäten in Lehre, Forschung, Beratung und Weiterbildung sowie in einer institutionalisierten Vernetzung (national und international). Das Center ist dem Institut für systemisches Management und Public Governance angegliedert (IMP-HSG). Europa hat sich seit der Mitte des 20. Jahrhunderts dramatisch verändert. Einerseits haben die frühen Einigungs-

schritte im Westen massgeblich zu friedlicher Kooperation und allgemeiner Prosperität beigetragen. Diese Entwicklung schliesst auch Staaten wie die Schweiz oder Norwegen als Nichtmitglieder der Europäischen Union ein.

Andererseits führte die Selbstauflösung der kommunistischen Systeme zu einer sehr heterogenen Situation: Das Spektrum der Regierungsformen reicht von einer schnellen EU-Integration bis hin zum Rückfall in autoritäre Herrschaft.

Gleichzeitig verdeutlichen gerade jüngere Ereignisse wie die Finanzkrise, der Georgienkrieg oder die Bürgerproteste in den Staaten des südlichen Mittelmeers sowohl die Fragilität gewachsener Strukturen innerhalb der EU als auch die Wichtigkeit der Sicherung einer friedfertigen Austragung von politischen Konflikten auf dem Kontinent und darüber hinaus. Es gibt aber immerhin einen weit reichenden Konsens über die Verbindlichkeit von Menschenrechten: Von Aserbaidschan bis Island und von Portugal bis Russland sind 47 Staaten Mitglied im Europarat – mit der einzigen Ausnahme der Diktatur in Weissrussland.

Viel mehr als «EU-ropa»

Aufwärts oder abwärts? Europa in Bewegung.

Bild: Photocase/froodmat

Am GCE-HSG sollen gesellschaftliche, wirtschaftliche, politische und kulturelle Wandlungs- und Europäisierungsprozesse aus einer interdisziplinären und transnationalen Perspektive untersucht werden. Betrachtet wird dazu nicht nur «EU-ropa», sondern alle Länder des Kon-

tinents geraten in gleichem Masse ins Blickfeld. Die Forschungsprojekte des Centers befassen sich unter anderem mit den kulturellen Voraussetzungen politischer Prozesse, mit Mustern von Regionalisierungen sowie mit dem Zusammenspiel von transnationaler und lokaler Governance.

Internationale Kooperation

Durch eine enge Zusammenarbeit mit renommierten Forschungsinstituten wie dem New Europe College in Bukarest und dem Centre for Advanced Studies in Sofia sind erste Schritte zur Bildung eines internationalen Netzwerks gemacht. Das GCE-HSG gibt einen eigenen elektronischen Newsletter unter dem Titel «Euxeinos. Governance and Culture in the Black Sea Region» heraus. Finanziert wird das neue Center durch eine Leistungsvereinbarung mit dem Staatssekretariat für Bildung und Forschung. (red.) www.gce.unisg.ch


Veranstaltungen – Panorama

Uni feiert ihren Dies academicus

Diepoldsauer Geschichten in der Bibliothek Die pensionierte Kindergärtnerin Berta Thurnherr sammelt Geschichten über Diepoldsau im St.Galler Rheintal, die daran erinnern sollen, dass der Alltag der Menschen genauso wichtig ist, wie die grossen politischen oder wirtschaftlichen Ereignisse. Sie erzählt Geschichten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts – vom einfachen und armen Leben am und mit dem Rhein. Berta Thurnherr geht zu älteren Einwohnern und lässt sich erzählen: Erlittenes, Erfahrenes, Erlebtes. Was sie auf Tonträgern nach Hause bringt, transkribiert sie wortgetreu. So ist ein einmaliges Archiv entstanden, eine Art gemeinsames Dorfgedächtnis in Diepoldsauer Lokaldialekt. Daraus liest sie am Mittwoch, 25. Mai, ab 19.30 Uhr in der Bibliothek der HSG. Diepoldsau ist das einzige Dorf im St.Galler Rheintal, das auf der rechten Seite des Rheins liegt. Das war nicht immer so. 1923 gab es eine grosse Landschaftsveränderung. Der Rhein, der bis dahin einen Bogen um das Dorf machte, wurde auf die andere Seite verlegt. Nun liegt Diepoldsau als Insel zwischen dem Alten und dem Neuen Rhein. Zwei Brücken führen in die Schweiz und zwei Brücken nach Österreich. (red.)

Am 21. Mai hat die HSG mit Universitätsangehörigen und zahlreichen Gästen den Dies academicus 2011 begangen. Neuer Ehrensenator wurde der Unternehmer Dr. Henri B. Meier. Die Ehrendoktorwürde erhielten Avv Marianne Galli-Widmer, Mediatorin; Dr. Martin Meyer, Schweizer Publizist und NZZFeuilletonchef; Dr. Surin Pitsuwan, ein führender Intellektueller des asiatischpazifischen Raums; Prof. Lars-Hendrik Röller, Ph.D., ein international herausragender Forscher in angewandter Mikroökonomik und Chefökonom der Europäischen Kommission mit dem Ressort Wettbewerb; Prof. Darrell Duffie, Ph.D., Stanford University; sowie Prof. Boas Shamir, Ph.D., Hebrew University (Isr.).

James Davis für Lehre ausgezeichnet

Der Latsis-Preis der Genfer Fondation Latsis ging an Prof. Conny Wunsch, Ph.D. Die HSG-Studentenschaft verlieh folgende zwei Preise: Den Preis für ex-

MONTAG, 23.5. Event im Steinbock: Semesterabschlussfest Haus «Steinbock», Steinbockstrasse 1, St.GallenRotmonten, 19.15. Anmeldung: markus.anker@unisg.ch. ÖV: Direktzahlungen: Brot und Blumen, in der Reihe «Agrarpolitik: Forum ‹Neue Agrarpolitik›» HSG 01-014, 20.15–21.45, Hansjörg Walter, Nationalrat und Präsident Schweiz. Bauernverband (SBV), Wängi/TG. Konzert des Uniorchesters der Universität St.Gallen – mit Werken von Peter I. Tchaikovsky: Marche slave, Franz Schubert: Die Unvollendete und Antonin Dvorak: Aus der 9. Sinfonie «Aus der Neuen Welt» der 4. Satz. Aula HSG, 20.15 Uhr. DIENSTAG, 24.5. ÖV: Seele und Naturwissenschaft, in der Reihe «Theologie: Gibt es eine Seele?» Festsaal St. Katharinen (St. Katharinengasse 11), 09.30-11.00, Diakon Thomas Reschke. Kolloquium Theologie/Religion - Liebe, Glaube, Hoffnung: Lektüre, Analyse und Diskussion des 1. Korintherbriefs 12.10-13.45, Haus «Steinbock», Steinbockstrasse 1, St.Gallen-Rotmonten, mit Lunch, Anmeldungen an: markus.anker@unisg.ch. ÖV: Die zweite Lebenshälfte entscheidet das Lebensspiel - Phasen und Übergänge vom mittleren ins spätere und späte Erwachsenenalter, in der Reihe «Psychologie» Festsaal St. Katharinen (St. Katharinengasse 11), 14.30-16.00, Prof. Dr. theol. Dr. phil. Ingrid Riedel, Konstanz. Stadtwanderungen im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Tablat, in der Reihe «Stadt und Region St.Gallen - Stadtgeschichte» Treffpunkt: Bahnhof St.Fiden, Perron zu Gleis 1 (erreichbar mit Zug oder Bus Nr. 9, Haltestelle Bahnhof St.Fiden), 18.00-20.00, Erol Doguoglu, dipl. Architekt ETH SIA, Stadtbaumeister und Leiter Hochbauamt der Stadt St.Gallen, Dorothee Guggenheimer, lic. phil., wissenschaftliche Mitarbeiterin Stadtarchiv der Ortsbürgergemeinde St.Gallen, Stefan Sonderegger, PD Dr. phil., Stadtarchivar der Ortsbürgergemeinde St.Gallen, und Marcel Mayer, Dr. phil., Stadtarchivar der Politischen Gemeinde St.Gallen. Öffentliche Abschiedsvorlesung: Wissenschaft

zellente Lehre an Prof. James W. Davis, Ph.D., und den Mentorpreis an Universitätsrat Werner Gächter. Den Lateinamerikapreis für Dissertationen an schweizerischen Universitäten, verliehen durch den Fonds zur Förderung der Lateinamerikaforschung der HSG, erhielten Dr. Enzo Nussio (Universität St.Gallen) und Dr. Rachel Benevenuto (Universität Zürich). Der Preis des Akademischen Klubs der HSG ging an Carla Valentina Bustamante Viveros.

Wissenschaft, Wirtschaft, Politik

In seiner Festrede sprach Rektor Thomas Bieger über «Herausforderungen der Globalisierung im Universitätsbereich». Der Präsident der Studentenschaft, Christian Funk, thematisierte «Lernen und wachsen». Auch der ehmalige Rektor Ernst Mohr und Regierungsrat Stefan Kölliker hielten kurze Ansprachen. Zahlreiche Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik feierten zusammen mit der HSG den traditionellen Dies academicus. Gastregion in diesem Jahr war Werdenberg. (red.)

ÖV: Ritratto dell'Italia dal vero: I. I «miracolosi» anni Cinquanta, in der Reihe «Italienische Sprache und Literatur»

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Alumni unterstützen Initiativen an der HSG Die Ehemaligenorganisation HSG Alumni hat 2010 wieder diverse Initiativen an der Universität finanziell unterstützt. Insgesamt wurden im Rahmen der sogenannten Vergabungen über 30'000 Franken an acht verschiedene Initiativen ausgeschüttet. Damit wurde das Budget fast vollständig ausgeschöpft. Das HSG-Orchester wurde bei Vorbereitung und Durchführung des Weihnachtskonzertes unterstützt. Die Vergabung ermöglicht es dem Orchester, regelmässig aufzutreten und ein ansprechendes Programm zu bieten. Ein grosser Teil der Gelder wird für «Zuzüger» genutzt. Dies sind Musiker aus der Region, die jene Stimmen spielen, die nicht von Studierenden besetzt werden konnten. Zudem tritt das Orchester oft mit Solisten auf, die entlöhnt werden müssen.

Anerkennungsbeitrag

Ein weiteres Beispiel ist das Willem C. Vis Moot Court Team: Dank der finan-

23. bis 27. 5.2011 als Liebe zum Wissen in einer rational gespaltenen Welt HSG 09-010 (Audimax), 18.15, Prof. Dr. Philippe Mastronardi.

23. Mai 2011

HSG 01-208, 18.15-19.45, Prof. Dr. Renato Martinoni. ÖV: Narrating Trauma, in der Reihe «Amerikanische, Englische und Deutsche Literatur» HSG 09-112, 18.15-19.45, Prof. Dr. Alan Robinson, Professor für Englische Sprache und Literatur.

ziellen Hilfe von HSG Alumni konnten fünf Master-Studierende im April dieses Jahres an einem internationalen Wettbewerb in Wien teilnehmen (siehe Bericht auf Seite 4). Nach ihrem Sieg in der Kategorie «Beste Klageantwort» dürfen sie nun mit einem zusätzlichen Anerkennungsbetrag von HSG Alumni rechnen.

Wer entscheidet?

Vergabungsanträge können jederzeit an HSG Alumni gestellt werden, in der Regel jedoch nur einmalig. Damit soll sichergestellt werden, dass möglichst viele unterschiedliche Initiativen zum Zuge kommen. Um gefördert zu werden, muss ein Projekt die strategischen Ziele von HSG Alumni (Friend-, Brain- und Fundraising) unterstützen und die Qualität und das Ansehen der Universität St.Gallen stärken. Ob und wie hoch die Unterstützung geleistet wird, entscheidet ein Vergabungsausschuss, in dem nebst zwei Alumni auch ein Vertreter der Universität Einsitz hat. (red.) www.alumni.unisg.ch/vergabungen

ÖV: Weltkulturerbe in Südostasien, in der Reihe «Ethnologie» HSG 01-U121, 18.15-19.45, Prof. Dr. Brigitta Hauser-Schäublin, Professorin am Institut für Ethnologie der Universität Göttingen. MITTWOCH, 25.5. ÖV: Sicherheit - Einführung in einen philosophischen Grundbegriff, in der Reihe «Philosophie» HSG 01-110, 18.15-19.45, Dr. phil. Katrin Meyer, Lehrbeauftragte für Philosophie an der Universität St.Gallen und Nationale Koordinatorin des Netzwerks Gender Studies CH am Zentrum für Gender Studies der Universität Basel. Lesung mit Berta Thurnherr: «As wöart schù wööara - Ma tuat wamma kaa / Tippìlzouar ùnd Schmeattar Gschichta» Bibliothek der Universität St.Gallen, 19.30, Berta Thurnherr, Eintritt frei. ÖV: ADHS bei Erwachsenen, in der Reihe «Psychologie/Psychotherapie: Ausgewählte Kapitel aus der psychosomatischen Medizin und Psychiatrie» HSG 01-014, 20.15-21.45, Dr. med. Heinz Hubbauer, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatische und Psychosoziale Medizin, St.Gallen. DONNERSTAG, 26.5. ÖV: Schöpfungs- und Weltuntergangsvorstellungen im Alten Ägypten, in der Reihe «Kulturgeschichte» Festsaal St. Katharinen (St. Katharinengasse 11), 09.30-11.00, Dr. phil Sigrid Hodel-Hoenes, Ägyptologin, Fontnas. ÖV: Nuevas miradas: directoras en el cine español acutal, in der Reihe «Spanische Sprache und Literatur: Sesiones de cine hispánico: Imágenes de minorías» HSG 01-207, 18.15-19.45, Dr. phil. Esther Gimeno-Ugalde, Universität Wien. FREITAG, 27.5. ÖV: Nach den Missbrauchsskandalen: Grundzüge einer glaubwürdigen christlichen Sexualethik, in der Reihe «Theologie: Geschenk Gottes oder verbotene Frucht? Christentum und Sexualität» Festsaal St. Katharinen (St. Katharinengasse 11), 09.30-11.00, Pfarrer Markus Anker.


Panorama

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Die Mutmacherin HSG-Studentin engagiert sich für die Integration von Kindern in schwierigen Lebenssituationen HSG-Studentin Isabelle Siegrist bringt Kindern mit Migrationshintergrund über das Jugendrotkreuz Deutsch bei. Nun will sie ein ähnliches Konzept an die HSG bringen. «Mein Name ist Samrawit. Und wie heisst Du?» Samrawit formuliert ihre Worte mit Bedacht. Seit sechs Monaten lebt das 14-jährige Mädchen mit ihrer Familie in St.Gallen. Aufgewachsen ist sie in Eritrea, wo neun Nationalsprachen gesprochen werden. Deutsch hat sie bei der Ankunft in der Schweiz zum ersten Mal gehört. In einem Klassenzimmer der Realschule Bürgli tauscht sie jetzt erste Sätze mit Isabelle Siegrist aus. «Wir verständigen uns momentan noch mit Händen, Füssen und vielen Zeichnungen», sagt die 21-jährige Thurgauerin. «Aber jede Woche kommen neue Worte dazu, besonders beim Einkaufen und bei Spaziergängen durch die Stadt lernt Samrawit viele neue Begriffe kennen.»

Jedes Kind ist anders

Seit vier Jahren gibt Siegrist zusammen mit einer Gruppe von freiwilligen Helfern des Jugendrotkreuz St.Gallen (JRK) kostenlosen Deutschunterricht für Schüler von Integrationsklassen. 25 aktive Mitglieder bieten derzeit Nachhilfe in Ergänzung zum Schulunterricht an. Dabei stimmen sie sich mit den Lehrkräften ab, um jedes Kind individuell zu fördern. Während des Unterrichts lernen die Freiwilligen selbst viel dazu, sagt die Betriebswirtschafts-Studentin: «Jedes Kind hat einen anderen kulturellen Hintergrund. Darauf müssen wir natürlich eingehen, um uns verständigen zu können. Eine spannende Herausforderung für uns Nachhilfelehrer.» Ein Grossteil der Kinder in den Integrationsklassen kommt aus afrikanischen Ländern, Kosovo, Iran, Pakistan oder Portugal.

Spielerisch Deutsch lernen

Grosse Fortschritte beim Deutschlernen machte kürzlich ein chinesischer Bub. «Für ihn war es ganz neu, dass er auch lachen darf während des Unterrichts und viele Fragen stellen soll», sagt

Bild: Hannes Thalmann

Deutschunterricht in der Realschule Bürgli: Isabelle Siegrist tauscht sich nachmittags mit ihrer Nachhilfeschülerin Samrawit aus. Siegrist. Das spielerische Lernen motivierte ihren Schüler sehr. Andere Kinder wiederum bräuchten mehr Struktur, um rasch voranzukommen. Neben der Nachhilfe organisiert das JRK-Team auch Spielnachmittage für Kinder in regionalen Durchgangszentren. Fussball steht ganz oben auf der Wunschliste, Fangen und Verstecken eignet sich für die oft traumatisierten Kinder hingegen nicht. «Die meisten Kinder haben einen strapaziösen Weg von Flucht und Vertreibung hinter sich. Wir wollen ihnen helfen, wieder Mut zu fassen», sagt die Studentin. Anfangs war es nicht einfach, einen passenden Rahmen für die Einsatzbereitschaft zu

Horizont erweitern mit dem Jugendrotkreuz Eine Gruppe junger Leute in St.Gallen engagiert sich im Rahmen der Rotkreuz-Grundsätze freiwillig für andere Menschen. So unterstützt das Jugendrotkreuz St.Gallen Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen. Freiwillige können ihre Ideen und Fähigkeiten in verschiedenen Projekten im sozialen Bereich einbringen. In der Arbeit mit Kindern mit Migrationshintergrund und benachteiligten Jugendlichen erweitern die Helfer ihren persönlichen Hori-

zont. Dabei profitieren sie von Weiterbildungen in internationalen Camps. Die St. Galler Projekte «Nachhilfeunterricht» und «Spielnachmittage in Durchgangszentren» wurden 2008 während des interregionalen Jugendwettbewerbs im vorarlbergischen Hohenems ausgezeichnet. Ähnliche Initiativen werden derzeit auch in anderen Kantonen lanciert. jugendrotkreuz@srk-sg.ch www.srk-sg.ch > jugendrotkreuz

finden: Die meisten Organisationen, welchen Siegrist ihr Engagement anbot, empfahlen, Geld zu spenden. Das Rote Kreuz liess sich für ihre Ideen begeistern. Das Nachhilfeprojekt konnte Siegrist schliesslich mit drei Freundinnen im Rahmen der Kampagne «Deine Stärken. Deine Zukunft. Ohne Druck!» umsetzen. Im Studium beschäftigt sie sich mit sozialem Unternehmertum. Ein Bereich, der sie auch beruflich reizt. Erst will Siegrist aber das Integrations-Projekt ausbauen und einen Verein an der HSG gründen. Die Nachfrage ist gross. «St.Gallen wirkt so idyllisch. Im sozialen Bereich gibt es aber sehr viel zu tun für Freiwillige.» Annkathrin Heidenreich

Lizenz zum Wirtschaftsjournalismus HSG bildet seit Herbst 2010 Master-Studierende im Lehrprogramm Wirtschaftsjournalismus aus HSG-Studierende bringen exzellentes wirtschaftswissenschaftliches Wissen mit. Im Lehrprogramm Wirtschaftsjournalismus lernen sie, dieses mediengerecht aufzubereiten. Während der journalistische Markt in anderen Ressorts übersättigt ist, haben Prof. Dr. Vincent Kaufmann und Prof. Dr. Miriam Meckel mit dem Lehrprogramm Wirtschaftsjournalismus (LWJ) eine Marktlücke erschlossen. Das LWJ ergänzt das wirtschaftswissenschaftlich Fachwissen von HSG-Studierenden um alle relevanten journalistischen Fähigkeiten. Für dieses neuartige Programm, das vom Institut für Medien- und Kommuni-

kationsmanagement (MCM-HSG) angeboten wird, waren rasch Partner gefunden – darunter Schweizer Radio und Fernsehen, Tages-Anzeiger, Handelszeitung, St.Galler Tagblatt, Aargauer Zeitung, Handelsblatt und die Nachrichtenagentur Bloomberg. Zum Abschluss ihres Studiums verbringen alle Studierenden einige Wochen bei einem dieser Partner. So sollen sie den journalistischen Alltag hautnah erleben und Erlerntes gleich umsetzen. Nachrichten-Terminals für alle Der Medienpartner Bloomberg hat mit finanzieller Unterstützung durch die Deutsche Bank auch ermöglicht, zehn neue, zusätzliche BloombergNachrichten-Terminals auf dem HSGCampus einzurichten. Zu finden sind die meisten dieser Terminals im Raum

01-U206. «Gut versteckt», aber allen Angehörigen der Universität St.Gallen frei zugänglich – insbesondere auch denjenigen aus der neuen School of Finance und ihren Studiengängen.

Bild: Photocase/krockenmitte

Dunkle Wolken am Börsenhimmel. Wer berichtet fachkompetent darüber?

Ausgewiesene Referenten Das Lehrprogramm Wirtschaftsjournalismus deckt praktische wie theoretische Kompetenzen ab. Prof. Dr. Stephan Russ-Mohl von der Università della Svizzera italiana erteilt eine Einführung in die Materie, der erfahrene Journalist Markus Gisler (unter anderem ehemaliger Chefredaktor von «Cash») übt mit den Studierenden das journalistische Handwerk. HSG-Privatdozent und Kommunikationsfachmann Markus Will lehrt PR-Strategien zu durchschauen, HSG-Rechtsprofessor Thomas Geiser und Rechtsanwalt

Matthias Schwaibold behandeln die rechtlichen Aspekte des Journalismus. Abgerundet wird das Lehrangebot durch das Fach Medien- und Kommunikatonsmanagement. Kommenden Herbst werden die ersten 22 Absolventinnen und Absolventen ihr Zertifikat entgegennehmen können. Credits vollumfänglich anrechenbar Das LWJ gibt es seit September 2011. Es umfasst 19 ECTS und ist vollumfänglich an die 90 Credits des MasterStudiums anrechenbar. Das Programm gliedert sich in sechs Lehrveranstaltungen. Drei dieser Veranstaltungen werden im Herbstsemester absolviert, drei im Frühjahrssemester. Tobias Heinisch

www.lwj.unisg.ch


Weiterbildung

Competence in Insurance Management (CIM-HSG)

(Die Weiterbildungsplattform des Instituts für Versicherungswirtschaft I.VW-HSG) St.Galler AssekuranzForum 2 Module à 5 Tage, Start 15. Durchführung: 4.9.2011, Zielgruppe: Nachwuchsführungskräfte des Innen- und Aussendienstes von Versicherungsunternehmen oder Intermediären. Auskünfte und Anmeldung

Christine Müller, christine.mueller@ unisg.ch, Tel. +41 (0)71 243 40 32 Basisseminar «Fit for Insurance» 3-tägige Einführung in die Versicherungswirtschaft, nächste Durchführung 21.–23.9.2011, Zielgruppe: Führungskräfte sowie Quereinsteiger mit begrenzten Branchenkenntnissen.

Weiterbildung aktuell tive Programm für «Customer-centric Leadership» der Universität St.Gallen in Kooperation mit der Columbia Business School. Programmdirektoren: Noel Capon, Columbia Business School und Christoph Senn, Universität St.Gallen. Modul 1: 27.2.–2.3.2012 (St.Gallen), Modul 2: 11.–15.6.2012, Modul 3: 17.– 21.9.2012. Auskünfte und Anmeldung

AMC Account Management Center AG, Bellerivestrasse 3, CH-8008 Zürich Tel. +41 (0)43 499 19 60 Fax +41 (0)43 499 19 69 Libby.Souder@amc.com www.amc.com/gcp

Executive School of Management,Technology and Law (ES-HSG)

Wirtschaftsrecht für Manager (WRMHSG); Veranstaltungsort: WBZ Holzweid, St.Gallen, **Hotel Heiden AR • Corporate Governance: Rechtliche Aspekte der Unternehmensführung, Prof. Dr. Roland Müller, 30.5.–1.6.2011. • Unternehmen und Innovation: Immaterialgüterrecht, Prof. Dr. Jürg Simon, 20.–22.6.2011. • Unternehmen und Marktpartner: Vertragsrecht, Prof. Dr. Markus MüllerChen, 4.–6.7.2011. • Unternehmen und Kriminalität: Wirtschaftsstrafrecht, Prof. Dr. Marianne Hilf, 19.–21.9.2011. • Unternehmen und Mitarbeitende: Arbeits-/Sozialversicherungsrecht, Prof. Dr. Thomas Geiser, 26.–28.9.2011. • Recht & Leadership für Personalverantwortliche, Prof. Dr. Thomas Geiser, 26.–30.9.2011. Tagungen

• Management von Anwaltskanzleien, Fokus: Finanzierung / Partnereinkauf / Partnereinkommen / Kanzleinachfolge, Tagungsleitung: Prof. Dr. Leo Staub, 6.10.2011, Haus zum Rüden, Zürich. • Converence Compliance Management, Focus: Recent developments in Compliance Management, Tagungsleitung: Gabe Varges, 27.10.2011, Haus zum Rüden, Zürich. Management for the Legal Profession (MLP-HSG): Kursstart 5. Durchführung • Strategisches Management: Definition möglicher strategischer Ziele in Rechtsabteilungen und Anwaltskanzleien, Prof. Dr. Günter Müller-Stewens, Prof. Dr. Leo Staub, 5.–9.9.2011, WBZ Holzweid, St.Gallen. • Legal Management: Umgang mit rechtlichen Risiken, Management von Recht in Unternehmen, Prof. Dr. Franco Taisch, 19.–21.9.2011, WBZ Holzweid, St.Gallen. • Risk Management: Risiken erkennen, analysieren, bewerten und bewältigen, Prof. Dr. Matthias Haller, 21.– 23.9.2011, WBZ Holzweid, St.Gallen. Auskünfte und Anmeldung

ES-HSG, Holzstrasse 15 CH-9010 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 224 75 04 und ... 75 12, Fax +41 (0)71 224 75 10, nadine.studach-weder@unisg. ch und tanja.widemann@unisg.ch Global Account Manager Certification Program (GCP) 2012 – Duales Execu-

• 08: Didaktische Potenziale von StudyNet 2.0 kennen und nutzen, 30.8.2011, 08.30-12.30, Dr. Christoph Meier. • 09: How to motivate students for active learning? 15.9.2011, 09.00–17.00, Dr. Taiga Brahm und Carolyn Skelton. • 10: Schriftliche Arbeiten begleiten, korrigieren und bewerten, 20.9.2011, 13.30–17.30, Dr. Thomas Lenzhofer. • 11: Bleiben Sie bei Stimme – Stimmbildung und Stimmhygiene für BerufssprecherInnen, 23.9.2011, 09.00–17.00 Michael Berndonner.

Institut für Accounting Controlling und Auditing (ACA-HSG)

Neue Perspektiven für Very Experienced Persons (VEPs) – Einziges Seminar für erfahrene Führungskräfte 50+, 5.-7.9.2011,7./8.12.2011,14./15.3.2012 und 23./24.5.2012.

Vorabendreihe «Fit in IFRS» und «Swiss GAAP FER» unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Leibfried, MBA, CPA, 26.9., 12.10., 19.10., 25.10., 9.11., 21.11., 30.11., 7.12., 14.12., 19.12. und 21.12.2011, Au premier Konferenzzentrum, Bahnhofplatz 15, 8021 Zürich.

Auskünfte und Anmeldung

Tanja Halter, tanja.halter@unisg.ch Tel. +41 (0)71 243 40 32

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Auskünfte und Anmeldung

Auskünfte und Anmeldung

ES-HSG, Holzstrasse 15, CH-9010 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 224 75 14 Dr. Carolin Güssow carolin.guessow@unisg.ch

ACA-HSG, Rosenbergstrasse 52 CH-9000 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 74 09, Eliane Baldegger, eliane.baldegger@unisg.ch

Executive School of Management,Technology and Law (ES-HSG) Henri B. Meier Unternehmerschule der Universität St.Gallen

Institut für Betriebswirtschaft (IfB-HSG)

Neues Weiterbildungsprogramm für HSG-Alumni: Advanced Management Program (AMP-HSG) Das Advanced Management Program (AMP-HSG) beginnt am 21.5.2012 in der 2. Durchführung 2012 und 2013 und umfasst 20 Tage (4 Modulwochen). Es wird als Zertifikatsprogramm der Henri B. Meier Unternehmerschule durchgeführt. Inhalte: Unternehmensentwicklungs- und Sozial- und Persönlichkeitskompetenz. Angesprochen sind HSG-Alumni, die vor 1995 ihren Abschluss erlangt haben sowie erfahrene und gereifte Führungskräfte unterschiedlicher Branchen, die nachhaltig in einem zunehmend dynamischen Umfeld ihr Unternehmen führen und sich weiterentwickeln wollen. Unternehmerisches und persönliches Wachstum für Führungskräfte aus Technologiebranchen Das HSG-Diplomprogramm für Technologie-Unternehmer (TU-HSG VI 2012/2013) beginnt am 21.5.2012 bereits zum sechsten Mal. Das Programm umfasst 40 Tage und ist mit sachlogischen und psychologischen Themen (Unternehmens- und Leadershipentwicklung) modular aufgebaut. Angesprochen sind CEOs, CTOs, CIOs und Leiter F&E, die in ihren Unternehmensbereichen vorankommen und Wachstumsinitiativen managen wollen. Auskünfte und Anmeldung

unternehmerschule@unisg.ch oder Nadja Barthel, M.A. Tel. +41 (0)71 224 75 01 www.unternehmerschule.es.unisg.ch

Hochschuldidaktisches Zentrum (HDZ)

• 07-1: Visualisierung von Lerninhalten I: Elektronische Präsentationen, 31.5.2011, 13.30–17.00, Dr. Ilona Diesner und Tobias Jenert. • 07-2: Visualisierung von Lerninhalten II: Flipchart und Pinnwand, 9.6.2011, 13.30–17.00, Dr. Ilona Diesner und Tobias Jenert.

Bevorstehendes Diplomprogramm: Weiterbildungsdiplom HSG in Unternehmensführung 2011: Kurs: 47 Präsenztage in 14 Modulen + eLearning und Asienreise für Berufstätige mit mindestens 5-jähriger Berufserfahrung, 3-jähriger Führungserfahrung und einem geeigneten Fachausweis oder Studienabschluss. Start: e-learining: 26.4.2011. Bevorstehende Zertifikatskurse: • Certified Strategy Professional: Zertifikatskurs in Deutsch, 4 Module à 4 Tage (14½ Tage) und 4 x 4 Stunden eLearning. Start: eLearning: 26.4.2011, Start Präsenzseminar Strategisches Management am 25.5.2011. • Essentials of Management 2011 (Englisch): Zertifikatskurs in Englisch, 3 Module à 3 Tage on campus und 250 interaktive Lektionen eLearning. Start eLearning: 2.5.2011, Start on campus: 16.6.2011. • Finanzielle Führung und Controlling 2011: Zertifikatskurs: 4 Module à 4 Tage für Führungskräfte mit Ergebnisverantwortung, Start: 4.5.2011. Bevorstehende Kompaktseminare: • Strategisches Management 2011: 16th eLearning mit eTutoring ab 26.4.2011, Präsenztage: 25.–28.5.2011, mit Prof. Dr. Christoph Lechner und Prof. Dr. Günter Müller-Stewens. • Management Tools 2011: 4 Tage Methodenkompetenz für den Führungsnachweis, 6.–9.7.2011, mit diversen Referenten der Universität St.Gallen. • Strategien erfolgreich umsetzen, 31.8.–3.3.2012, mit diversen Referenten der Universität St.Gallen. Finanzielles Management 2011: 24th eLearning mit eTutoring ab 5.8.2011, Präsenztage: 5.9.–8.9.2011, mit Dr. Thorsten Truijens. • Management Skills 2011: 4 Tage Selbstkompetenz für den Führungsnachwuchs, 31.8.–3.9.2011, mit diversen Referenten der Universität St.Gallen. • Project Dynamics 2011, 5.–7.9.2011, mit Prof. Dr. Markus Schwaninger und Stefan Grösser. • St.Galler Forum für Unternehmensführung 2011, 9.9.2011, mit Prof. Dr.

Günter Müller-Stewens und diversen Gastreferenten aus der Praxis. • Corporate Strategy & Governance 2011: 14.–16.9.2011, mit Prof. Dr. Günter Müller-Stewens.

nagement – Managementkompetenzen für die Schnittstelle zwischen Business und IT, Berufsbegleitend 45 Tage in 15 Modulen, Oktober 2011– Dezember 2012. Auskünfte und Anmeldung

IWI-HSG, Müller-Friedberg-Strasse 8 CH-9000 St.Gallen, Rebecca Fitterer Tel. +41 (0)71 224 21 90, itbm@unisg. ch, http://www.itbm.iwi,unisg.ch

Auskünfte und Anmeldung

IfB Management-Seminare Dufourstrasse 40a CH-9000 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 23 68 management-seminare@unisg.ch www.es.unisg.ch/managementseminare

Institut für Marketing (IfM-HSG)

Diplom • Weiterbildungsdiplom HSG in Vertriebsmanagement, 13.9.2011. • Weiterbildungsdiplom «Marketing Executive HSG», 17.10.2011. Zertifikat • Intensivseminar für Kommunikation und Management, 11.9.2011. • Seminar für Einkaufsleiter, 13.9.2011. Seminare • Seminar «Wirkungsvolle Werbung mit kleinem Budget», 21.6.2011. • Intensivseminar «Wettbewerbsstrategien für profitables Wachstum», 29.8.2011. Auskünfte und Anmeldung

IfM-HSG, Dufourstrasse 40a, CH-9000 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 224 28 55, http://www.ifm.unisg.ch/weiterbildung

Institut für Rechtswissenschaft und Rechtspraxis (IRP-HSG)

Zwischen Wahrheit und Lüge, 16./17.5.2011, Kartause Ittingen. • Schweizerische ZPO: Fallstricke und Chancen, 23.5.2011, Kongresshaus Zürich. • St.Galler Gesellschaftsrechtstag, 17.6.2011, SIX ConventionPoint, Zürich. • St.Galler Bankrechtstag, 24.6.2011, SIX ConventionPoint, Zürich. • Vermögensverwaltung und Anlageberatung, 28.6.2011, SIX ConventionPoint, Zürich. • Kindes- und Erwachsenenschutzrecht, 30.6.2011, Kongresshaus Zürich. • Sozialversicherungsrechtstagung 2011, 2. Durchführung, 23.8.2011, Grand Casino Luzern. • 2. St.Galler Tagung zum Gesundheitsrecht, 24.8.2011, Grand Casino Luzern. • Das Krankenversicherungsgesetz (KVG): 2012 – Was bringt die neue Spitalfinanzierung, 25.8.2011, Grand Casino Luzern. • Tagung Wasserwirtschaftsrecht, 30.8.2011, Grand Casino Luzern. • 2. St.Galler Pflegerechtstagung, 31.8.2011, Grand Casino Luzern. • Durchführungsfragen des Leistungsrechts der beruflichen Vorsorge, 12.-14.9.2011, Kartause Ittingen. • 5. Intensivseminar Mergers & Acqusitions, 20./21.9.2011, Hotel Palace, Luzern. • Tagung zum Schuldbetreibungsund Konkursrecht, 21.9.2011, Grand Casino Luzern. Auskünfte und Anmeldung

IRP-HSG, Bodanstrasse 4, CH-9000 St.Gallen, Tel +41 (0)71 224 24 24, Fax: +41 (0)71 224 28 83, irp@unisg. ch, www.irp.unisg.ch

Institut fürWirtschaftsinformatik (IWI-HSG)

Diplomprogramm IT Business Ma-

Diplomprogramm Healthcare Transformation – Veränderungen im Gesundheitswesen – Machen Sie sich fit! Berufsbegleitend 45 Tage in 15 Modulen, September 2011–Oktober 2012. Auskünfte und Anmeldung

IWI-HSG, Müller-Friedberg-Strasse 8, CH-9000 St.Gallen, Rebecca Fitterer, Tel. +41 (0)71 224 21 90, rebecca. fitterer@unisg.ch, http://www.hct. iwi,unisg.ch Business Engineering Accelerated - A two-week program at the University of St.Gallen, Focusing on Business Transformation, September 26th–October 7th, 2011. Auskünfte und Anmeldung

Institute of Information Management, Müller-Friedberg-Strasse 8, CH-9000 St.Gallen, Prof. Dr. Reinhard Jung, Tel. +41 (0)71 224 21 90, reinhard.jung@ unisg.ch

Schweizerisches Institut für Banken und Finanzen (s/bf-HSG)

Vortragsreihe «Fit for Finance» Herbst 2011, unter der Leitung von Prof. Dr. Manuel Ammann, findet an folgenden Tagen statt: 20.9., 27.9., 4.10., 11.10., 20.10., 25.10., 2.11., 8.11., 15.11., 22.11., 29.11. und 6.12.2011, Zertifikatsprüfung: 14.12.2011, SIX Swiss Exchange ConventionPoint Zürich. Workshop zum Seminar «Fit for Finance» findet an folgende Tagen statt: 6.10., 27.10., 10.11., und 24.11.2011, Durchführung 1: 16.30–18.00 Uhr, Durchführung 2: 18.15–19.45 Uhr. Auskünfte und Anmeldung

s/bf-HSG, Pascale Bornhauser, Rosenbergstrasse 52, CH-9000 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 224 70 00, Fax +41 (0)71 224 70 88, pascale.bornhauser@unisg. ch, www.sbf.unisg.ch, www.fit-forfinance.ch

Swiss Centre for Innovations in Learning (scil)

Zertifikatsprogramm CAS «Training und Lernbegleitung», 7 Präsenztermine in St.Gallen, Einstieg jederzeit möglich. Zertifikatsprogramm CAS «Bildungsmanagement», 7 Präsenztermine in St.Gallen, Einstieg jederzeit möglich. Seminare (1–1½ Tage) • Die Führungskraft als Coach: Mitarbeitende fordern und fördern, 26.5.2011, St.Gallen. • Wissenstransfer zwischen Generationen: Voneinander für die Zukunft lernen, 9.6.2011, St.Gallen. • Nachhaltige Optimierung: Qualitätsmanagement im Bildungsbereich, 30.6. und 1.7.2011 (1½ Tage), St.Gallen. • Trainings professionell gestalten: Aktivierende Methoden einsetzen, 8. und 9.9.2011 (1½ Tage), St.Gallen. Auskünfte und Anmeldung

scil, Karen Kaspar, Dufourstrasse 40a CH-9000 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 31 55, Fax +41 (0)71 224 26 19, karen.kaspar@unisg. ch, www.scil.ch/seminare

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Panorama

23. Mai 2011

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Aufschlag HSG Europas beste Universitäts-Tennisspieler messen sich vom 4. bis 10. September 2011 in St.Gallen spielt Tennis. So viel Zeit wie früher hat er dafür allerdings nicht mehr. Sport treibt er heute vorwiegend zum Spass, Studium und Job haben in der Regel Vorrang. Zwischen Prüfungsende Anfang Sommer und der European Universities Tennis Championship (EUC Tennis 2011) Anfang September allerdings will er intensiv trainieren. «Ziel ist ein Platz mit dem HSG-Team in den Top acht, vielleicht eine Medaille», sagt er.

Dem Unisport ist es gelungen, die European Universities Tennis Championship 2011 in die Ostschweiz zu holen. BWL-Student David Zogg schlägt schon zum zweiten Mal an einer Europameisterschaft für die HSG auf. «Ich habe als Kind einige Sportarten ausprobiert, letztlich bin ich zufällig beim Tennis hängengeblieben», sagt David Zogg. Zufall allein aber kann es nicht gewesen sein, der Sport mit Racket und Filzball fasziniert den 22-jährigen Fehraltorfer: «Jeder Ballwechsel ist eine Herausforderung. Die mentale Stärke, der richtige Schlag im richtigen Moment, entscheidet Spiele.» Oft seien es nur zwei bis drei Ballwechsel in einer Partie, die dem einen oder dem anderen Spieler die Oberhand geben. «Sie können alles entscheiden», sagt Zogg. Und dies bei 100, 200, 300 Ballwechseln in einem Abnützungskampf über zwei bis fünf Sätze, Mann gegen Mann, Frau gegen Frau, manchmal mehrere Stunden lang.

30 Grad, 30 Spiele

Vergangenes Jahr in Portugal, als er und Nico Gysi das lediglich zweiköpfige HSG-Team bildeten und 30 Spiele bei über 30 Grad absolvierten, resultierte Platz 11 unter 21 Teams. Zogg erhofft sich dieses Jahr am Turnier in St.Gallen nicht nur eine bessere Rangierung, sondern auch mehr Mitspieler, damit die Turnierbelastung auf mehr Arme und Beine verteilt werden kann. Zudem freut er sich auf die Atmosphäre am Turnier. Die ausgezeichnete Stimmung unter den Spielern vergangenes Jahr in Coimbra sei ein sehr schönes Erlebnis gewesen.

Champions aus Paris und Warschau

BWL-Studium statt Profikarriere

David Zogg absolvierte das Kunst- und Sportgymnasium (K+S) Rämibühl in Zürich. Dies erlaubte ihm, drei bis fünf Stunden täglich zu trainieren sowie zahlreiche nationale und internationale Wettkämpfe zu bestreiten. Lektionen auf dem Tennisplatz erhielt er unter anderen von Ex-Profi Roland Stadler, eine Grösse im Schweizer Tennis. Für Zogg war aber bald klar, dass er selbst keine Profikarriere einschlagen würde. Talent und Training hin oder her: «Es ist extrem schwierig, den Durchbruch auf höchstem Niveau zu schaffen, die Chancen sind ausserordentlich gering», sagt er. Ein BWL-Studium an der HSG schien der wesentlich bessere Weg, um den Einstieg in ein erfolgreiches Berufsleben zu gestalten.

Intensive Vorbereitung im Sommer

David Zogg studiert im vierten Semester, arbeitet Teilzeit beim Vermögensverwalter Hauck & Aufhäuser – und

Impressum Mai 2011 32. Jahrgang Auflage: 6000 Mitteilungen der Universität St.Gallen Hochschule für Wirtschafts-, Rechtsund Sozialwissenschaften sowie Internationale Beziehungen (HSG) Erscheint sechs Mal pro Jahr und ist auch über Internet abrufbar: www.unisg.ch (Rubrik: Für Medien, Publikationen, HSGBlatt) Redaktion Marius Hasenböhler Annkathrin Heidenreich Bentley Jenson Daniela Kuhn Jürg Roggenbauch Edith Steiner Markus Zinsmaier Layout Walo von Büren Herausgeber Universität St.Gallen (HSG) Kommunikation Dufourstrasse 50, CH-9000 St.Gallen Tel. 071 224 22 25 | Fax 071 224 28 15 E-Mail: kommunikation@unisg.ch www.unisg.ch Druck St.Galler Tagblatt AG 9001 St.Gallen

Bild: Hannes Thalmann

Student und Sportler – seine berufliche Zukunft sieht David Zogg in der Betriebswirtschaft, nicht auf dem Tennisplatz.

Über 100 Spielerinnen und Spieler aus ganz Europa nehmen in maximal je 16 Frauen- und Männer-Teams an der Championship vom 4. bis 10. September in St.Gallen teil. Darunter sind auch einige, die in der WTA- respektive ATPWeltrangliste gerankt sind – das Niveau ist hoch. Die Spielerinnen und Spieler treten teamweise gegeneinander an. Gespielt werden jeweils zwei Einzel und ein Doppel in Vor- und Finalrunde, ähnlich wie im Davis Cup (vier Einzel, ein Doppel). Austragungsorte sind die beiden Tenniscenter Gründenmoos und Ullmann in St.Gallen. Zur Titelverteidigung schlagen die Teams der Universität Léonard de Vinci in Paris bei den Frauen und der Universität Kozminski in Warschau bei den Männern auf. Die 8. EUC Tennis steht unter dem Patronat der European University Sports Association (EUSA). Der Unisport hat sie mit Unterstützung der HSG-Verwaltung, der Schweizerischen Hochschul-

NEUES AUS DEN SOZIALEN NETZWERKEN (4)

sport-Verbandes, Swiss Tennis, der Stadt St.Gallen und Swiss Olympic in die Ostschweiz geholt.

Swiss Olympic Credits für Helfer

Unisportlehrer Daniel Studer leitet die Organisation des Grossanlasses, unterstützt vom Unisport-Team und einem OK. «Ohne freiwillige Helfer ist es allerdings nicht möglich, einen derartigen Grossanlass auf die Beine zu stellen», sagt Studer. Wer mithelfen möchte, die EUC Tennis 2011 zu einer gelungen Veranstaltung mit internationaler Ausstrahlung für die HSG und die Region St.Gallen zu machen, der kann sich unter euctennis2011@unisg.ch melden. Als Lohn winken unter anderem Swiss Olympic Volunterr Points. Die EUC Tennis 2011 ist übrigens mehr als Tennis: Der Unisport hat auch ein umfassendes Rahmenprogramm für die Sportlerinnen und Sportler aus ganz Europa zusammengestellt, zu dem Besichtigungen der HSG und der Stadt St.Gallen sowie Ausflüge in die Region gehören. Jürg Roggenbauch Weitere Informationen und Details zum Programm unter: www.unisg.ch/euctennis2011

Lob vom Präsidenten Alberto Gualtieri, Präsident der European University Sports Association (EUSA), dankt in seinem Willkommensgruss zur EUC Tennis 2011 in St.Gallen bereits zum Voraus herzlich. Ohne den Einsatzes des lokalen Organisationskommitees, der Universitäts- und politischen Behörden sowie nationaler Sportvereinigungen wäre es unmöglich, einen Anlass wie diesen durchzuführen. Diese Efforts seien auch dafür Verantwortlich, dass die europäischen Universitäts-Meisterschaften Jahr für Jahr auf breites Interesse stossen. Den Spielern wünscht er viel Erfolg und «Olympischen Geist». (red.)

stgallenmba.ch/directorblog/

Dr. Rob Straw und sein Blog «The St.Gallen MBA» Seit wann sind Sie in den Sozialen Medien aktiv? My first mail account (still THE central tenet of social media for us old guys) was with hotmail, before it was purchased by Microsoft waaay back in 1996! I was one of the first account holders and still use it privately: straw@ hotmail.com… oops... I have been privately blogging (not what you think) under several pseudonyms since 2005 and publically since 2010.

Worum geht es in Ihrem Blog? My public blog focuses primarily on the «softer side» of leadership and management. One recent entry has to do with, e.g., how Gen Y learns and what firms

Worin sehen Sie die grössten Vorteile der Sozialen Medien? It reduces my travel budget significantly. Remember Ma Bell? «the next best thing to being there».

Können Sie sich an Ihren ersten Blogeintrag erinnern? It had to do with «making a difference in other people›s lives». Yawn? Wie kamen Sie zum Bloggen? Being naturally introverted, I wanted to come out of my shell. ;)

(and universities!) are doing about it. BTW: I have a new credo when it comes to blogging: Keep it less than 280 words. If Abraham Lincoln was able to give his Gettysburg Address (google why it was important…) in as many words, then go figure…

Dr. Rob Straw, Executive Director MBA

Wo liegen die Grenzen des Web 2.0? First, standardization. The markets will prevail (symbian has been declared dead), but they are sticky. Despite my iPhone, iPad and iMac, Apple will lose out by their incessant need to control. Second. User-centered design is still a Fremdidee. I am a techno-idiot so it HAS

to be simple. Third. Time. When do I have free time? I sleep with my iPhone, tweet at un-Godly hours, FB and mail all day. Sometimes, it's nice just to go for a few minutes without getting my fix. Welche Blogs lesen Sie selbst? Of course all of my students and colleagues who blog have the best blogs. Quatsch! The most fascinating are those who dare to be different. Why? They provoke and often go way beyond what is «nett». Welche Social-Media-Plattformen sind für Sie unverzichtbar geworden? Hi, my name is Rob and I am iDdicted. Blog-Motto? «Get a diary for your Alltag». I'm not interested what you had for breakfast or how long your jog was. (mz)


Experten-Gespräch

23. Mai 2011

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Bild: Hannes Thalmann

Martin Brown: «Die Welt hat sich für den Schweizer Bankenplatz geändert. Die Banken wissen heute, dass für sie eine intakte Reputation des Finanzsektors die Grundlage ist.»

«Weissgeldstrategie ist der einzige Weg» Woher kommen ausländische Guthaben auf Schweizer Bankkonten? Welchen Einfluss haben Steuersatz und politische Verhältnisse in den Ursprungsländern auf das Geldvolumen der in der Schweiz angelegten Gelder? Ein Experten-Gespräch mit Prof. Dr. Martin Brown, der am Schweizerischen Institut für Banken und Finanzen (s/bf-HSG) lehrt und an der Universität Zürich über experimentelle Ökonomie promovierte. Herr Brown, Sie haben von 2004 bis 2011 für die Schweizerische Nationalbank gearbeitet, parallel waren Sie als Titularprofessor an der Tilburg University tätig. Was hat Sie daran gereizt, sich wieder ganz der wissenschaftlichen Arbeit zu widmen? Martin Brown: Als ich mich 2002 von der Academia verabschiedet habe, war mir klar, dass ich nicht nur Grundlagenforschung betreiben wollte. Folglich bin ich in die Praxis gegangen, habe Entwicklungsarbeit geleistet im Finanzsektor-Bereich und bei der Nationalbank die angewandte Forschung kennengelernt. Es reizte mich nun, mit der Freiheit des Akademikers mich relevanten Fragestellungen der Finanzsektorpolitik zu widmen. Sie forschen in den Bereichen Finanzintermediation, Finanzsektor und Entwicklung sowie experimentelle Ökonomie. Gibt es ein Steckenpferd? Brown: Das verschiebt sich immer wieder. Vor fünf Jahren war das eindeutig die Finanzsektor-Entwicklung. Ich habe zwei Jahre in Kenia gearbeitet und dort selbst miterlebt, wie wichtig die Entwicklung des Finanzsektors für das alltägliche Leben ist. Das ist man sich heute in der Schweiz oder in Europa nicht mehr bewusst, wie sehr Finanzdienstleistungen unseren Alltag prägen und vereinfachen – vom bargeldlosen Bezahlen im Supermarkt bis hin zum Geldabheben in den Ferien. Welche Möglichkeiten hat man als Wissenschaftler, auf politische Entscheidungen Einfluss zu nehmen? Brown: Meiner Meinung nach ist eine wichtige Aufgabe der Wissenschaft, insbesondere im Bereich Ökonomie, bestehende Meinungen einem empirischen Test zu unterziehen, d.h. aus-

gehend von Daten infrage zu stellen. Man kann zum Beispiel fragen, ist es tatsächlich so, dass in der Schweiz die hohen Steuern auf Grundstückgewinnen, zuletzt eine Immobilienblase mit verhindert haben. Diese Steuer verhindert ja den Anreiz mit Häusern zu spekulieren. Schaut man sich das genauer an, dann stellt man fest, dass in den Kantonen, in denen die Steuern hoch sind, der Immobilienmarkt tatsächlich weniger volatil ist. In Ihrer jüngsten Studie beschäftigen Sie sich mit ausländischem Guthaben auf Schweizer Bankkonten. Um was genau geht es? Brown: Die Frage ist dort, ob wir klären können, weshalb diese Gelder bei Schweizer Banken landen. Das Vorurteil ist klar: Leute bringen Geld in die Schweiz, weil sie zum einen Steuern umgehen wollen, zum anderen, weil die politischen Bedingungen in ihren Heimatländern so sind, dass sie dieses Geld aus ihren Heimatländern transferieren möchten bzw. können. Haben Sie einen direkten Zusammenhang zwischen den Geldeinlagen in der Schweiz mit dem Steuersatz und den politischen Verhältnissen der Ursprungsländer dieser Gelder herausgearbeitet? Brown: Wir finden keinen Zusammenhang zwischen Besteuerung in den Ursprungsländern und Geldeinlagen in der Schweiz. Wenn man sich die OECDLänder ansieht, da gibt es Länder wie Schweden, in denen die maximale Steuerbelastung von Einkommen bei etwa 60 Prozent liegt, und es gibt andere Länder wie etwa Grossbritannien, wo wir einen maximalen Steuersatz von 30 bis 40 Prozent haben. Wenn es nun so ist, dass der Steuersatz relevant für die Menge an Geld in der Schweiz ist, dann

müsste man aus Schweden proportional mehr Geld in der Schweiz finden als aus Grossbritannien. Dies ist aber nicht der Fall. Ein weiterer wichtiger Befund Ihrer Studie ist, dass Länder mit schwierigen politischen Verhältnissen, Korruption, internen Konflikten, besonders grosse Einlagen auf Schweizer Banken haben? Brown: Länder, die schlechte Institutionen haben, also korrupte Regierungen und Regimes, haben verhältnismässig mehr Geld in der Schweiz. Und sie haben sogar mehr Geld in der Schweiz als in anderen internationalen Finanzzentren. Woran liegt das? Brown: Verantwortlich ist zum einen der Ruf der Schweiz als sicherer Hafen für Geld jeder Herkunft. Das kann man sogar in Filmen beobachten. In beinahe jedem James-Bond-Film kommt ein Schweizer Banker vor. Selbst wenn der Film in Italien gedreht wird, steht eine Schweizer Bank auf dem Markus-Platz im Vordergrund. Die Frage ist, kann man mit politischen Massnahmen dagegen etwas unternehmen. Die Schweiz hat Ende der 90er-Jahre verschiedene Massnahmen getroffen. Ich denke an das Geldwäschereigesetz. Nur leider muss man auch sagen: Diese Massnahmen waren nicht sehr erfolgreich. Wir finden keine Evidenz dafür, dass der Geldfluss dadurch abgenommen hat, insbesondere aus Ländern mit Korruption. Was war an den Gesetzen falsch oder was hätte anders sein müssen, dass diese Gesetze einen Effekt gehabt hätten? Brown: Das Geldwäschereigesetz von 1998 geht dahin, dass man das KnowYour-Customer-Prinzip verstärken möchte. Man hat die Banken und an-

dere Vermögensverwalter dazu angehalten, die Herkunft der Gelder besser zu überprüfen. Praktisch ist es jedoch sehr schwierig, dem Problem zu entgegnen. Wenn man unbedingt Gelder irgendwohin verschieben möchte, dann findet man einen Weg. Deswegen ist der Kampf gegen die Geldwäscherei ein schwieriger Kampf. Die Studie zeigt, dass man sich nicht zurücklehnen kann. Gerade die jüngsten Meldungen über Guthaben von Gaddafi, Ben Ali, Mubarak und anderen in der Schweiz weisen darauf hin, dass diese Massnahmen noch nicht genügend wirken. Die klare Reaktion der Schweizer Behörden nach der jüngsten Aufdeckung von «Potentaten-Geldern» hat international ein klares Zeichen gesetzt und wird vermutlich den Zustrom ähnlicher Gelder in Zukunft mildern. Was bedeutet dies für die Länder selbst? Was können die Ursprungsländer tun? Brown: Unsere Studie zeigt klar, eine wichtige Determinante der Geldwäscherei sind die Institutionen in den Heimatländern. Nun könnte man sich auf den Standpunkt stellen, dass diese Institutionen sich verbessern müssen. Wenn das Problem sich gelöst hat, dann gibt es das Problem auch de facto bei uns nicht mehr. Die andere Frage ist, was kann die Schweiz tun. Hier glaube ich, dass die bestehende Regularien konsequent angewendet werden müssen. Gibt es diesbezüglich einen Bewusstseinswandel bei den Banken? Brown: Die Welt hat sich für den Schweizer Bankenplatz geändert. Die Banken glaubten wahrscheinlich bis vor fünf Jahren, das sei schon wichtig, aber es gehe auch anders. Wenn die Banken eines in den vergangenen Jahren gelernt

haben – durch die Streitigkeiten mit den USA, durch den politischen Druck aus der OECD und durch die jüngsten Ereignisse um die Gelder von Mubarak & Co. – dann dies. Sie wissen, dass für sie langfristig eine intakte Reputation des Finanzsektors die Grundlage ist. Das Steuerabkommen zwischen Bern und Berlin beschäftigt Deutschland und die Schweiz seit langem. Halten Sie das Doppelbesteuerungsabkommen, die Besteuerung von Altvermögen, eine Abgeltungssteuer für probate Mittel? Brown: Die Fakten machen deutlich, dass diese Mittel sehr gut wirken. In unserer Studie zeigen wir, dass die Abgeltungssteuer – und das ist nicht nur unsere Einschätzung – eine starke Wirkung hat. Man sieht, dass Konten, bei denen die Abgeltungssteuer eingeführt wurde, einen starken Rückgang an Finanzvolumen aufweisen. Welche Schritte müssten in den kommenden Jahren verfolgt werden, um den Bankenplatz Schweiz einerseits, aber auch das Verhältnis zu den internationalen Partnern der Schweiz zu sichern und zu verbessern? Brown: Ich denke, der Weg, den die Schweiz jetzt seit zwei bis drei Jahren geht, ist der richtige. Es ist der Weg hin zu einer sogenannten Weissgeldstrategie. Indem man sagt, man möchte die Schweiz weiterhin als das führende internationale Zentrum für Vermögensverwaltung positionieren, aber gleichzeitig akzeptiert, dass dies nur im Einklang mit den politischen Nachbarn geht. Nötig sind hierfür steuerliche Anpassungen, aber auch weiterhin Anstrengungen im Bereich Geldwäscherei. Ich glaube, das ist der einzige Weg. Interview: Bentley Jenson, Markus Zinsmaier


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