HSG Blatt Nr.1-2012

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PP 9000 St. Gallen

Universität St.Gallen Hochschule für Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften sowie Internationale Beziehungen (HSG)

HSGBlatt

Nr. 1 20. Februar 2012

Kommunikation Dufourstrasse 50 CH-9000 St. Gallen kommunikation@unisg.ch www.unisg.ch

AUS DEM INHALT Noch stärker in Asien: Die HSG hat Mitte Februar das St.Gallen Institute of Management in Asia (SGI) mit Sitz in Singapur eröffnet.

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Einstieg ins Berufsleben: Markus Kühne, Leiter des Career Services Center, über die Schnittstellen zwischen Studium und erstem Job. Seite 4 Optimierte Verwaltung: Die Verwaltungsdirektion hat eine «Erfolgslogik» erarbeitet; die Uni-Administration soll weiter optimiert werden. Seite 5 Öffentliche Vorlesungen: HSG für alle – ein Interview mit Prof. Dr.Yvette Sánchez, Delegierte des Rektors für das Öffentliche Programm.

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HSG goes Social Media Seit Januar ist die Universität St.Gallen offiziell in den sozialen Netzwerken aktiv. Die HSG ist damit zum ersten Mal umfassend auf Facebook, Twitter und YouTube präsent. Über die SocialMedia-Icons auf www.unisg.ch gelangt man direkt zu den HSG-Facebook-, Twitter- und YouTube-Accounts. Auf der obersten Ebene, den Einstiegspunkten, finden sich Informationen von gesamtuniversitärem Interesse und besondere Postings aus den darunterliegenden HSG-Themenhubs START, CAMPUS, PROFESSIONAL und RESEARCH. Die Themenhubs haben Portalcharakter. Sie richten sich an spezifische Zielgruppen und berichten aus den jeweiligen Teilbereichen und Unter-Accounts. HSG START informiert alle Studieninteressierte aus den HSG-Accounts über Themen wie Informationstage, Messen, Zulassung und Anmeldung. HSG CAMPUS bündelt Informationen zu Studierenden-Themen wie Studentenschaft und Karriere. HSG PROFESSIONAL bereitet Informationen zu Öffentlichkeits-, Medien- oder Alumni-Themen auf. HSG RESEARCH richtet sich an Forschende und Forschungsinteressierte. (red.) http://www.facebook.com/HSGUniStGallen https://twitter.com/HSGStGallen http://www.youtube.com/HSGUniStGallen/

Bild: Hannes Thlamann

Gebündelte Kräfte für den Unternehmergeist an der HSG: (von links) Florian Forster sowie die ProfessorenThomas Zellweger und Dietmar Grichnik.

Sprungbrett für Unternehmer Die Universität St.Gallen verfügt neu über einen «Entrepreneurship Campus» Unternehmerischer Geist gehört zur Essenz der HSG. Im «Entrepreneurship Campus» werden Kräfte der Universität gebündelt, die sich intensiv mit den vielfältigen Aspekten von Firmengründungen und Unternehmertum auseinandersetzen. Die Schweiz gehört zu den innovativsten Ländern der Welt. Jährlich werden hierzulande tausende Unternehmen gegründet – ein elementarer Wirtschaftsfaktor. Denn Wirtschaftswachstum entsteht durch Innovation. Und gerade die Schweizer Wirtschaft – arm an natürlichen Rohstoffen – ist auf hochwertige, welterobernde Ideen angewiesen. Umso wichtiger sind Entrepreneure.

«Freiraum zum Experimentieren» Was aber macht erfolgreiche Gründerinnen und Gründer, Unternehmerinnen und Unternehmer aus? «Wir definieren Unternehmertum auch als Lebenseinstellung», sagt Prof. Dr. Thomas Zellweger. «Das beinhaltet zum Beispiel, proaktiv an neue Herausforderungen heranzugehen, innovative Lösungen zu suchen und bereit zu sein, mit ande-

ren Menschen in einem Team eng zusammenzuarbeiten.» Thomas Zellweger (KMU-HSG) koordiniert zusammen mit Prof. Dr. Dietmar Grichnik (ITEM-HSG) und Florian Forster (HSG Gründer Lab) die Aktivitäten des neuen «HSG Entrepreneurship Campus». «Freiraum zur Kreativität und zum Experimentieren ist essenziell, um neue Ideen zu verwirklichen», sagt Dietmar Grichnik. «Mit unserem Entrepreneurship Campus bieten wir eine neue Platt-

form, um mit Gleichgesinnten Ideen zu entwickeln und diese an der HSG mit professioneller Unterstützung – zum Beispiel unserer Alumni oder der regionalen Initiative Startfeld – umzusetzen.» Durch Kooperationen mit der Praxis würden auch Rollenvorbilder sichtbar gemacht, die zu eigener unternehmerischer Aktivität ermutigen. Der «HSG Entrepreneurship Campus» unterstütze Studierende, aber auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

Eine Garage voller Projekte Vom 22. Februar bis 7. März 2012 findet zum zweiten Mal die HSG Gründergarage statt. Über 30 Aussteller sollen während der ersten Semesterwochen HSG-Angehörige fürs Unternehmertum begeistern und einen Eindruck von den Gründungsprojekten vermitteln, welche an der Universität St.Gallen existieren. Die Garage wurde nach der ersten Durchführung im Frühjahr 2011 von Schweizer Medienvertretern mit dem «Communication Impact Award» ausgezeichnet. Darüber hinaus wird erneut der mit einer Prämie in Höhe von 10 000 Franken dotierte Wettbewerb «HSG Grün-

der des Jahres» durchgeführt. Die Geschäftsidee des Gewinners soll besonders innovativ und nachhaltig sein, wobei das Start-up aus mindestens einem HSG-Angehörigen besteht und die HSG entscheidende Impulse für die Umsetzung der Geschäftsidee gegeben hat. Bewerbungen können als maximal 10-seitiges PDF-Dokument bis zum 15. März 2012 an startup@ unisg.ch gesendet werden. (red.) Weitere Informationen zu den Vergabekriterien und zum Programm der zweiten Gründergarage sind auf den Internetseiten des HSG Entrepreneurship Campus abrufbar.

sowie weitere HSG-Mitarbeitende in allen Phasen einer Gründung, ergänzt Florian Forster: «Bei der Motivation für das Unternehmertum, bei der Schaffung und Findung von Geschäftsideen, beim Erarbeiten von Business-Konzepten und -Plänen sowie bei der Umsetzung des Geschriebenen in die Wirklichkeit.»

Neue und etablierte Unternehmen Das Thema eines eigenen Unternehmens hat unter HSG-Studierenden in jüngster Zeit stark an Bedeutung gewonnen. Nicht zuletzt, weil sich die Markteintritts-Barrieren für innovative Start-ups durch neue Technologien und Kommunikationsmedien verringert haben. Der HSG Entrepreneurship Campus beschäftigt sich aber mit wesentlich mehr als Firmengründungen. «Bei Entrepreneurship geht es vor allem auch darum, die Dynamik in etablierten Unternehmen aufrechtzuerhalten», sagt Thomas Zellweger. Unternehmerisches Verhalten sei eine wichtige Voraussetzung für den langfristigen Erfolg einer Firma. «In Familienunternehmen ist dieser Punkt besonders drängend. Und gerade hier hängt Entrepreneurship auch direkt mit einer Vielzahl von Arbeitsplätzen zusammen.» Jürg Roggenbauch www.entrepreneurship.unisg.ch


Forschung LEUTE Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat mit bekannten Experten aus dem In- und Ausland das Forum «Zukunftsdialog» gegründet, in das auch die beiden HSG-Professoren Heike Bruch (IFPM) und James W. Davis (IPW) berufen worden sind. Richter Carl Baudenbacher (EUR), Professor für Privat-, Handels- und Wirtschaftsrecht an der Universität St.Gallen, ist für eine vierte Amtszeit als Präsident des Efta-Gerichtshofs gewählt worden, die vom 1. Januar 2012 bis 31. Dezember 2014 dauert. Der Landtag des Fürstentums Liechtenstein hat Prof. Dr. Bernhard Ehrenzeller (IRP) als Richter und Prof. Dr. Benjamin Schindler (FR) als Ersatzrichter für den Staatsgerichtshof (Verfassungsgericht des Landes) gewählt. Prof. Dr. Timo Meynhardt (IfB) hat ­einen Ruf auf den Lehrstuhl «Organization and Management» an der Leuphana­ Universität Lüneburg erhalten. Prof. Dr. Oliver Gassmann (ITEM) ist in den wissenschaftlichen Beirat des von Google initiierten, transdisziplinären Instituts für Internet und Gesellschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin berufen worden. Prof. Dr. Dietmar Grichnik (ITEM) ist vom Staatssekretariat für Bildung und Forschung (SBF) zum Experten/ Schweizer Vertreter für die ESFRI Strategic Working Group (SWG) «Social Innovation» nominiert wurde. In dieser Eigenschaft hat er bereits am European Strategy Forum on Research Infrastructures (ESFRI) in Brüssel teilgenommen. «Die Kirchliche Hochschule Wuppertal/Bethel mit ihrem vom ehemaligen St.Galler Studentenseelsorger Prof. Dr. Alfred Jäger gegründeten Institut für Diakoniewissenschaft und DiakonieManagement hat Prof. Dr. Dres h.c. Rolf Dubs den «Wichernpreis» verliehen. Sie hat damit seine Bemühungen um den Aufbau der Managementlehre im Bereich der Diakonie gewürdigt.» Prof. Dr. Mark Schelker, Assistenzprofessor, wurde an der Konferenz der SEPS im November 2011 der «Teaching Award» des Department of Economics verliehen. Der abteilungsinterne Preis wird jährlich für sehr gute Leistungen in der Lehre verliehen.

Impressum Februar 2012 33. Jahrgang Auflage: 6000 Mitteilungen der Universität St.Gallen Hochschule für Wirtschafts-, Rechtsund Sozialwissenschaften sowie Internationale Beziehungen (HSG) Erscheint sechs Mal pro Jahr und ist auch über Internet abrufbar: www.unisg.ch (Rubrik: Für Medien, Publikationen, HSGBlatt) Redaktion Marius Hasenböhler, Annkathrin Heidenreich Bentley Jenson, Stephanie Brändli, Jürg Roggenbauch, Edith Steiner, Markus Zinsmaier Layout Walo von Büren Herausgeber Universität St.Gallen (HSG) Kommunikation Dufourstrasse 50, CH-9000 St.Gallen Tel. 071 224 22 25 | Fax 071 224 28 15 E-Mail: kommunikation@unisg.ch www.unisg.ch Druck St.Galler Tagblatt AG 9001 St.Gallen

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Executive Management, das wirkt Wie gestalten unternehmerische Executives den Erfolg ihres Unternehmens mit? 3. Erfolgsressourcen: Was muss das Unternehmen können, um erfolgreich zu sein? 4. Executive Management Praktiken: Wie kann das Executive Management beitragen? 5. Unternehmerischer Handlungskern: Wer gehört de facto zum Executive Management?

Das Executive Management kann ein Unternehmen als Ganzes prägen, einen Unterschied machen und erfolgreiche Entwicklungen und Veränderungen mitgestalten: durch die Etablierung, Durchsetzung und Anwendung eines unternehmensspezifischen Erfolgsmodells.

Erfolgsmodelle im Wettbewerb

In Gesprächen mit Executives, in öffentlichen Kontroversen und medial in­ szenierten Debatten ist ein Thema immer wieder zentral: unternehmerischer «Erfolg». Die Bewertung von Erfolg ist oft kontrovers: geht es um Profitabilität, Wachstum, langfristiges Überleben, steigende Aktienkurse, unternehmerische Eigenständigkeit, gesellschaftliches Vertrauen, kulturelle Bedeutung?

Immer wieder neu erfolgreich sein Martin Leuthold, Creative Director und Geschäftsführer von Jakob Schläpfer, einem der weltweit innovativsten Haute-Couture-Textilunternehmen, führt das so aus: «Unsere Kunden, Karl Lagerfeld oder Marc Jacobs etwa, sagen uns nur: ‹Wir erwarten von euch etwas Schönes und Neues›. Wir müssen mit jeder Kollektion – mehrmals im Jahr und über Jahre hinweg – immer wieder beweisen, dass wir das schaffen. Mit einer Kollektion, die noch nie jemand gesehen hat.» Erfolg definiert sich zugleich über ästhetische Attraktivität und finanzielle Nachhaltigkeit, technologische Innovation und gesellschaftliche Relevanz. Jede neue Haute-CoutureKollektion muss diese Qualitäten neu interpretieren. Die Bewertung von Er-

Mit der Entwicklung eines firmenspezifischen Erfolgsmodells fördert das Executive Management die Entwicklung der unternehmerischen Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit (Grafik aus Simon Grand & Daniel Bartl (2011), S. 31; detaillierte Angaben siehe Textende).

folg ist kontrovers, verändert sich über die Zeit und wird immer wieder neu verhandelt.

Unternehmerisches Management Die Forschung von RISE Management Research am Institut für Systemisches Management und Public Governance der Universität St.Gallen untersucht seit Jahren, wie Entscheidungsträger die Bewertung des Unternehmenserfolgs mitgestalten. Dabei zeigt sich ein Mus-

ter: ein unternehmerisches Executive Management prägt ein Unternehmen als Ganzes, macht einen Unterschied und entwickelt strategische Veränderungen mit, indem es ein Erfolgsmodell etabliert, durchsetzt und realisiert. Ein Erfolgsmodell beantwortet fünf Fragen: 1. Erfolgsdefinition: Was wird im Unternehmen als Erfolg definiert? 2. Erfolgskonzept: Was macht ein Unternehmen erfolgreich?

Neues aus der Forschung Projektförderung Fördernde Institution: KTI; Projekt: Sicherstellung der Einhaltung freiwilliger ökologischer und sozialer Nachhaltigkeitsstandards durch Lieferanten und Unterlieferanten; Projektleiter: Prof. Dr. Joerg S. Hofstetter (Lehrstuhl für Logistikmanagement); Laufzeit: 01.12.2011-30.11.2012 (12 Monate); Förderbetrag der KTI: 145 625 Franken (zudem weitere Beiträge der Industrie).

Publikationen ACA Huelle, J./Kaspar, R./Möller, K.: Multiple Criteria Decision Making in Management Accounting and Control – State of the Art and Research Perspectives based on a Bibliometric Study. In: Journal of Multi-Criteria Decision Analysis, Vol. 18(5-6), 2011, 253–265. CFB Sieger, P./Zellweger, T./Nason, R.S./ Clinton, E.: Portfolio Entrepreneurship in Family Firms: A Resourcebased Perspective. In: Strategic Entrepreneurship Journal, Vol. 5(4), 2011, 327-351. Zellweger, T./Sieger, P.: Entrepreneurial orientation in long-lived family firms. In: Small Business Economics, Vol. 38(1), 2011, 67-84.

IfB Menz, M.: Functional Top Management Team Members: A Review, Synthesis, and Research Agenda in: Journal of Management, Vol. 38(1), 2012, 45-80. Probst, G./Raisch, S./Tushman, M.L.: Ambidextrous Leadership: Emerging Challenges for Business and HR Leaders. In: Organizational Dynamics, Vol. 40(4), 2011, 326-334. I.VW Gatzert, N./ Schmitt-Hoermann, G.: Understanding the Death Benefit Switch Option in Universal Life Policies. In: The Journal of Risk and Insurance, Vol. 78(4), 2011, 823-852. Eling, M./Schuhmacher, F.: Sufficient Conditions for Expected Utility to Imply Drawdown-Based Performance Rankings. In: Journal of Banking & Finance, Vol. 35(9), 2011, 2311-2318. Eling, M./Biener, C.: The Performance of Microinsurance Programs: A Data Envelopment Analysis. In: The Journal of Risk and Insurance, Vol. 78(1), 2011, 83-115. IWÖ Heinzle, S./Wüstenhagen, R.: Dynamic adjustment of eco-labeling schemes & consumer choice – The revision of the EU energy label as

a missed opportunity? In: Business Strategy and the Environment, Vol. 21(1), 2012, 60-70. Wüstenhagen, R./Menichetti, E.: Strategic Choices for Renewable Energy Investment: Conceptual framework and opportunities for further research. In: Energy Policy, Vol. 40, 2012, 1-10. SNF Medientraining für Forschende: Der SNF unterstützt praxisorientierte Medientrainings für Wissenschaftler. Die Kurse richten sich primär an Forschende, welche vom SNF, der KTI oder der Gebert Rüf Stiftung unterstützt werden. Die Kursdaten für 2012 sind unter www.snf.ch erhältlich.

Editorships an der HSG Die von Prof. Dr. Kuno Schedler (IMP) und Prof. Lawrence R. Jones (Naval Postgraduate School, Monterey USA) im Jahr 2000 gegründete Zeitschrift «International Public Management Review» (IPMR) bricht bereits seit Jahren dauerhaft Rekorde hinsichtlich der Anzahl Besuche und Downloads von Artikeln. So konnte im Jahr 2011 die Zahl der Downloads um über 40% auf 73 000 Artikel gesteigert werden. Das Hosting der IPMR findet am IMP statt und wird mit Institutsmitteln finanziert.

Jedes Erfolgsmodell ist eine Behauptung, die sich im Wettbewerb gegen alternative Erfolgsmodelle durchsetzen muss: die aktuellen Kontroversen in der Finanzwelt zur Zukunft des Investmentbankings, in der Softwareindustrie zur Bedeutung von Open-Source-Modellen oder im Gesundheitswesen zum Pricing von Medikamenten lassen sich als Wettbewerb um zukunftsfähige Erfolgsmodelle diskutieren. Ein innovatives Erfolgsmodell ist für ein Unternehmen eine Möglichkeit, im Wettbewerb einen Unterschied zu machen und die eigene Handlungsfähigkeit für die Zukunft sicherzustellen. Die Entwicklung wettbewerbs- und zukunftsfähiger Erfolgsmodelle setzt ein unternehmerisches Denken in Möglichkeiten und Potenzialen, Entwürfen und Prozessen voraus; und es verlangt zugleich ein Bewusstsein für die Unverfügbarkeit unternehmerischer Entwicklungen und die eigenen Grenzen. Prof. Dr. Simon Grand, Prof. Dr. Daniel Bartl www.rise.ch, www.imp.unisg.ch Weiterführendes findet sich in einem jüngst erschienenen Buch von Simon Grand & Daniel Bartl: «Executive Management in der Praxis: Entwicklung – Durchsetzung – Anwendung», Frankfurt a. M.: Campus Verlag, 2011.

HSG präsentiert eine Mobile-App Unter www.app.unisg.ch steht ab sofort eine webbasierte Applikation zur Verfügung, die Campus-bezogene Inhalte fürs Smartphone aufbereitet. Die Uni-App ist browserbasiert und kann direkt über den jeweiligen Browser des Smartphones aufgerufen werden. Ein Bezug über einen AppStore ist nicht nötig. Optimiert ist die Mobile-App für iOS (Versionen 3 & 4), Android (Versionen 2.2.1 und 2.2.2) und Windows Phone 7 (Version 7.10 Mango). Um den vollen Funktionsumfang nutzen zu können, muss JavaScript aktiviert sein. In der ersten Version stehen folgende Funktionalitäten zur Verfügung: • News – RSS-Feed der HSG. • Kalenderfunktion – Auflistung des Kursprogramms und der Öffentlichen Vorlesungen und Veranstaltungen. • Adress-Verzeichnis – HSG-Adressbuch, inklusive Rauminformationen und Anruf- und E-Mail-Funktionalität • Map – Campusplan und Gebäudepläne • Transport – ÖV-Planer, Busabfahrtszeiten, Taxinummern • Mensa – Essensplan der Mensa im Hauptgebäude Ihren Ursprung hat die Uni-App der HSG in einem Forschungsprojekt, das Anfang 2011 beim Institut für Wirtschaftsinformatik (IWI-HSG) zusammen mit dem Ressort Informatik gestartet und vom Schweizer Förderprogramm SWITCH unterstützt wurde. (red.) www.app.unisg.ch


Internationales

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HSG opens institute in Singapore Creating a more global educational experence for a global business world the opportunity to study in Switzerland. «The University of St. Gallen is one of Europe’s leading business universities, and we are glad that the university has chosen Singapore as the location for its Institute of Management in Asia», said Mr. Aaron Tham, Director (Human Capital Division) at the Singapore Economic Development Board. «Through its partnership with Singapore, St.Gallen has enriched our talent development landscape, and created a channel for European students and companies to deepen their understanding of management in Asia.»

After a decade of close cooperation with several Singapore Universities, the University of St.Gallen has established a permanent institute in the Asian city to globalize the educational experience and help build a bridge between European and Asian business leaders. In the increasingly global business, world tomorrow’s leaders will need the skills to work easily with partners all over the world. To that end, the University of St.Gallen has built a bridge between Europe and Asia with the establishment of a permanent hub office in Singapore. «In the modern business community we must adapt to a global marketplace, and so our future business leaders must be educated globally as well,» said Thomas Bieger, President of the University of St.Gallen, who came to Singapore to attend the opening of the newly established St.Gallen Institute of Management in Asia (SGI) on 14 February. ­«With this hub we can prepare European students to work more easily in Asia, and Asian students to work more easily in Europe.»

Building bridges Prof. Dr. Klaus Spremann, Director of SGI, said, «not only is Singapore central to the Asian business community, but we have had over a decade of close collaboration with many of the Universities here. It is my hope that the exchange of European students coming to Asia and Asian students going to Europe will help establish future business partnerships and global investments between our two continents.» The research results from SGI will be used to augment existing HSG programmes like the Asia Term which is a semester long exchange programme between the HSG and the Singapore Management University (SMU). The SGI will develop fresh learning methods, project work, and activities with corporate partners to generate future-­oriented abilities to make these existing programmes more innovative. «This is an important step towards a more global education experince,» said Prof. Spremann, «but there are a great many more to come.» Bentley Jenson

A permanent foothold The SGI will be a permanent base for HSG in Singapore developing into a synergetic, open platform of research and teaching with about 25 faculty ­permanent and affiliated members. Students and faculty from HSG’s Swiss campus will be brought to Asia to spend a semester studying and formularizing themselves with the Asian business culture, while students from Asia will have

Photo: Marius Hasenböhler

Singapore skyline at night.

www.singapore.unisg.ch

Präsenz in Lateinamerika Seit 2010 betreibt die Universität St. Gallen auch eine Vertretung in Brasilien. Der Hub in São Paulo unterstützt die Zusammenarbeit zwischen Forschenden, Dozierenden und Studierenden der HSG mit Partnern in Lateinamerika.

ma «Breakthrough innovation race: the founder/entrepreneur driven start-ups vs. the large corporation». Ein weiterer Alumnus der Universität St.Gallen, Dr. Stephan Kohler, refiererte an einer Kon-

Im vergangenen Jahr hat der Hub zum Beispiel unterstützend mitgewirkt, um eine Austauschvereinbarung mit der Sozialwissenschaftlichen Abteilung der Pontificia Universidad Católica in Chile zu unterzeichnen. In Chile gibt es zudem seit vergangenem Jahr einen Repräsentanten von HSG Alumni. Im Mai unterstützte die brasilianische HSG-Doktorandin Angélica Rotondaro, die das Büro in São Paulo betreut, den Brasilien-Besuch von Rektor Thomas Bieger. Er hielt ein Referat im Rahmen des CEMS-Meetings an der HSG-PartnerHochschule Fundação Getulio Vargas.

Referate und Konferenzen Zu den Höhepunkten im Jahr 2011 gehörte auch ein öffentlicher Vortrag von Dr. Wolfgang Reichenberger, HSGAlumnus und Mitglied des HSG-Alumni-Beirats. Er sprach im August an der Wirtschaftshochschule Insper zum The-

Bild: Photocase/MFO

Dämmerung in São Paulo.

ferenz Mitte Dezember zu rechtlichen Aspekten in der Nanobiotechnologie.

Von Bildungsmessen bis EMBA Der HSG-Hub in São Paulo unterstützt aber nicht nur Referate und Konferenzen, die Hub-Verantwortliche Angélica Rotondaro vertritt die HSG zum Beispiel auch an Bildungsmessen an verschiedenen Orten von Bogotá bis Buenos Aires. Der Hub diente 2011 zudem als Anknüpfungspunkt für zwei Abschlussklassen des EMBA-Programms, die zum Ende ihres Studiums ein intensives zehntägiges Modul zu internationalem Management in São Paulo, Rio de Janeiro und Buenos Aires absolvierten. Im Rahmen des Omnimum-ExecutiveMBA-Programms, das die HSG gemeinsam mit der Universität Toronto durchführt, referierte Angelica Rotondaro in São Paulo selber zu «Business culture in Brazil: beyond the cliché». Gefolgt von einer Podiumsdiskussion mit HSGAlumnus Immo Paul (Eigentümer SmartCaps), Stephan Buser (Geschäftsführer der schweizerisch-brasilianischen Handeslkammer) und Alberto Mendes (HRDirektor Clariant Lateinamerika). Im laufenden Jahr möchte der HSGHub in Brasilien unter anderem die ­CooperativeLab-Plattform konsolidieren und die Zahl der Praktikumsplätze für Studierende der Universität St.Gallen in Südamerika deutlich erhöhen. (red.)

SGI Core Areas of Study The Centre of Business Development, which will focus on developing management between strategy, finance, and contribution to society. It will teach fact-based analysis and business consulting, as well as how to successfully transitions from one active business model to another. The Centre of Intercultural Competence will focus on intercultural communication and developing the skills to work with international and intercultural partners. It will teach the phases of international collaboration, negotiations, intermediation, and how to deal with international institutions. The idea will be so that students will be effective in dealing with international partners immediately upon graduation. The Centre of Wealth Management will focus on investment management. To that end, the centre will teach life-cycle investments such as pension systems and intergenerational transfer, as well as performance analysis methods such as accounting, benchmarking, risk control, and qualitative assessment. The Centre of Service Excellence will focus on customer behaviour and demand trends, service processes, core competencies, and learning organizations in an interorganization context. The centre will also teach successful and proven employee and service provider behaviours.

HSG bereitet sich auf CEMS-Grossanlass vor Nach 1995 wird die HSG vom 27. November bis 1. Dezember dieses Jahres zum zweiten Mal das Annual Event – bestehend aus über 30 Einzelveranstaltungen – des CEMS-Netzwerks ausrichten. Höhepunkte sind die feierliche Graduierungszeremonie für die etwa 600 Absolventinnen und Absolventen des «CEMS Master of International Management» (MIM) sowie eine prominent besetzte Diskussionsrunde zum Thema «Responsible Leadership». CEMS ist ein Netzwerk von weltweit 27 führenden Business Schools und 70 global agierenden Unternehmen, die gemeinsam den CEMS-Masterstudiengang in International Management anbieten.

Zwischen regional und international Ziel der Universität St. Gallen ist es, den insgesamt 2000 Teilnehmenden ein unvergessliches Erlebnis in der Ostschweiz zu bereiten. Schweizer Gastfreundschaft, der besondere Charakter der HSG zwischen regionaler Verankerung (unter anderem Einbettung in das Gallusjahr) und internationaler Reich-

weite sowie die Nutzung von Synergien zwischen Wissenschaft und Praxis werden die Leitlinien der Organisation sein.

Jahresthema «Responsible Leadership» Im Vergleich zu den vorherigen Jahren wird das traditionelle Programm des Annual Events in diesem Jahr um das Jahresthema «Responsible Leadership» erweitert, was erlaubt, hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zu einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung im Audimax der HSG zusammenzubringen. Begleitend ist ein Blockseminar für CEMSStudierende und die Gründung einer sogenannten Faculty Group geplant, in der Wissenschaftler der 27 CEMSHochschulen zukünftig Entwicklungen und Trends aus dem Themenkomplex «Leadership» gemeinsam erforschen werden. Die festliche Graduierungszeremonie mit anschliessendem Gala-Dinner und Party bildet den Abschluss des CEMS Annual Events 2012. Hierzu werden in den St. Galler Olma-Hallen rund 2000 Gäste erwartet. Sven Scheid www.cems2012.ch, www.cems.org


Panorama

Forschungsbasiert, praxisrelevant Die HSG-Schools (6) – Die Executive School of Management, Technology and Law und unterstützen mit Programmen aus St.Gallen ihre strategische Entwicklung.

Die Executive School of Management, Technology and Law bietet seit ihrer Gründung 2005 Weiterbildung in Management, Wirtschaft, Recht und Volkswirtschaft an. Sie wurde von Prof. Dr. Peter Gomez aufgebaut und wird seit 2011 von Prof. Winfried Ruigrok, Ph.D., geleitet. Die integrative Sichtweise der HSG ist tief in der Philosophie der Executive School (ES-HSG) verankert und wird in ihrem marktorientierten Portfolio von Kurzseminaren über Zertifikats- und Diplomprogramme bis hin zu MBA- und EMBA-Programmen sowie firmenspezifischen Angeboten umgesetzt.

«Women Back to Business» So bietet etwa der Bereich Economics Programme für «Very Experienced Persons» an und bringt Politikern wirtschaftliche Zusammenhänge näher. Das Programm «Women Back to Business» führt mit grossem Erfolg Frauen mit akademischer Erstausbildung, die nach einer Familienpause in eine anspruchsvolle Tätigkeit zurückkehren möchten, in die Grundlagen des Managements ein und erhöht so massgeblich ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Die Zielgruppe Technologieunternehmer an der Schnittstelle von Technologie und Management spricht die Henri B. Meier Unternehmerschule als Teil der ES-HSG an. 2006 hat HSG-Alumnus Henri B. Meier erhebliche Mittel für die Gründung einer «Stiftung zur Schaffung

Kooperation mit HSG-Faculty

Dean Prof. Winfried Ruigrok, Ph. D.

und Förderung einer Unternehmerschule an der Universität St.Gallen» zur Verfügung gestellt. Ziel der HBM Unternehmerschule ist, obere Führungskräfte aus etablierten Technologieunternehmen zu fördern und auszubilden, um neue Wachstumsimpulse zu vermitteln. An der Schnittstelle von Recht und Betriebswirtschaft bietet der Bereich Law & Management hochwertige Weiterbildungsprogramme an. Die Angebote richten sich sowohl an Juristen, die sich Managementkenntnisse aneignen wollen, als auch an Führungskräfte mit dem Bedürfnis nach Kenntnissen im Wirtschaftsrecht.

Massgeschneiderte Programme Der integrativen Sichtweise verpflichtet ist ebenfalls der Bereich Custom-Programme. In enger Zusammenarbeit mit den Kunden werden massgeschneiderte Weiterbildungsprogramme zur Führungskräfteentwicklung konzipiert und umgesetzt. Viele namhafte Unternehmen befinden sich unter den Kunden

Die grössten Programme der ES-HSG sind der Executive MBA, der 2012 sein 25-Jahr-Jubiläum feiert und sich vor allem an ein deutschsprachiges Publikum richtet, und der MBA, der in einer Vollund Teilzeitvariante einen sehr internationalen Teilnehmerkreis anspricht. Zusätzlich wird ein Globaler EMBA in Kooperation mit der Rotman School der University of Toronto für ein internationales Publikum angeboten. Die Programme offerieren eine umfassende forschungsbasierte und praxisrelevante Weiterbildung. Bei allen Angeboten wird eng mit der Faculty der HSG zusammengearbeitet, ohne die ein solch diverses Programmportfolio nicht möglich wäre. Die Lehrenden der Universität stehen für die wissenschaftliche Basis der Programme und bringen in bewährter HSG-Manier ihre praktischen Erfahrungen ein, um höchste Relevanz zu gewährleisten.

Zentrale Ansprechpartnerin Im Weiteren dient die ES-HSG Weiterbildungsinteressenten als zentrale Ansprechpartnerin der HSG. Sie gibt Auskunft über allgemeine Weiterbildungsfragen und steht beratend bei der Auswahl des passenden Programms der Universität zur Seite. Somit macht sie das Gesamtangebot der über 100 Weiterbildungsprogramme der Universität St.Gallen nach aussen sichtbar und besser verständlich. (red.) www.es.unisg.ch

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Gute Noten für MBA-Programm Die «Financial Times» stuft das MBA-Programm HSG auf Rang 23 in Europa ein. Zu diesem Schluss kommt sie in ihrem jährlichen Ranking von MBAProgrammen. Der MBA der HSG ist das erste Programm aus dem deutschsprachigen Raum, das es in dieses Ranking geschafft hat. An der HSG ist der MBA ein Weiterbildungsprogramm, das vor allem von angehenden und jungen ManagementFührungskräften aus dem In- und Ausland absolviert wird. Der Studiengang an der Executive School of Management, Technology and Law (ES-HSG) dauert jeweils zwölf Monate.

Einziger europäischer Neueinsteiger Das MBA-Programm der HSG ist das erste und einzige aus dem deutschsprachigen Raum, das in die Rangliste der «Financial Times» aufgenommen worden ist. Das Ranking bewertet die 100 besten Programme weltweit. Im europäischen Vergleich liegt der MBA der HSG auf Rang 23, im weltweiten auf Rang 93. Europaweit am besten klassiert ist der MBA der London Business School. Weltweit auf Platz 1 steht das Programm der Stanford University, gefolgt von der Harvard University. Das MBA-Programm der HSG ist auch das einzige europäische Programm, das in diesem Jahr neu den Sprung unter die besten 100 weltweit geschafft hat. Und dies, obwohl die Zahl europäischer Programme in der Rangliste von 29 auf

25 abgenommen hat. Besonders gut schneidet der MBA der HSG in den beiden Bewertungskriterien «International Mobility» (Platz 4 weltweit) sowie «Value for Money» (Platz 13 weltweit) ab.

«Erster Schritt zu mehr Bekanntheit» «Der Sprung unter die Top 100 ist der erste Schritt, um unser MBA-Programm international weiter zu festigen und noch bekannter zu machen», sagt Prof. Simon Evenett, Ph. D., Akademischer Direktor des Programms. Der MBA-HSG sei immer noch ein junges Programm. Umso erfreulicher sei dieses RankingErgebnis, das die MBA-Community der HSG gewiss zusätzlich ansporne, weiter an der Entwicklung eines Weltklasseprogramms zu arbeiten. «Rankings sind wie Akkreditierungen als externe Beurteilungen ein guter Indikator für die Qualität von Universitäten und Business Schools», sagt Dr. Matthias Straetling, Delegierter für Universitätsentwicklung der HSG. «Dass wir es nun ins kompetitivste Ranking geschafft haben und die ‹Financial Times› unser MBA-Programm zu den Top 25 in Europa zählt, bestärkt uns darin, auf dem richtigen Weg zu sein, uns in der Spitzengruppe europäischer Wirtschaftshochschulen zu etablieren.» Die «Financial Times» publiziert jährlich mehrere Einzelrankings. Vier davon fasst sie jeweils per Ende Jahr in einer Gesamtrangliste zusammen. Dort liegt die HSG gegenwärtig auf dem 12. Platz und gehört damit zu der von der «Financial Times» definierten Spitzengruppe europäischer Business Schools. (red.) www.mba.unisg.ch, www.rankings.unisg.ch

«Seid ihr selbst» Markus Kühne, Leiter CSC-HSG, zur HSG Talents Conference 2012, zur Boni-Debatte und den goldenen Regeln im Job-Interview Herr Kühne, warum soll ich als Student bzw. als Unternehmen an der HSG Talents Conference teilnehmen? Markus Kühne: Aus studentischer Sicht ist es eine einmalige Gelegenheit, innerhalb eines Monats über 110 Unternehmen aus diversen Branchen kennenzulernen und vielleicht gar bei einer dieser Firmen ins Berufsleben starten zu können. Die Unternehmen haben die Möglichkeit, in einem sehr kompakten Format rund 1200 gut ausgebildete HSG-Studierende kennenzulernen und hier auch zu rekrutieren. Welche Neuerungen gibt es dieses Jahr? Kühne: Das Studierendenteam, das die Conference organisiert, hat einen Schwerpunkt auf das interne Marketing gelegt, um noch mehr HSG-Studierende für diesen Anlass begeistern zu können. Es wurde eine App entwickelt, die die wichtigsten Infos enthält und den Studierenden unter anderem ermöglicht, gewünschte Termine mit Unternehmen automatisch in den Kalender einzutragen. Einen weiteren Fokus hat das Team auf eine grössere Branchenvielfalt gelegt. Des Weiteren werden mehr Workshops und weniger Präsentationen angeboten, da die heutigen Studierenden und Firmen sich weniger im «Frontalunterricht», sondern mehr in der gemeinsamen Erarbeitung eines Themas oder Falls erleben und kennenlernen wollen.

Warum braucht eine Uni überhaupt eine Job-Messe und welche Rolle spielt hier das Career Services Center (CSC-HSG)? Kühne: Die HSG erachtet es als ihre Aufgabe, ihre Studierenden so auszu-

621 Studierende hat das CSC-HSG im Jahr 2011 in einem persönlichen Gespräch zu Job-Wahl und Karrieremöglichkeiten beraten. bilden und vorzubereiten, dass diese nach ihrem Abschluss gute Chancen für eine akademische Karriere oder den Einstieg ins Berufsleben haben. Dazu gehören die Services des CSC und im Speziellen Anlässe wie die HSG Talents Conference. Gerade für die Reputation der HSG als Wirtschaftsuniversität ist es wichtig, mit einer Job-Messe einmal im Jahr im grossen Stil im Bereich Arbeitsmarkt sichtbar zu sein. Die Conference wird nach wie vor selbständig von einem Kernteam von sieben Studierenden entwickelt, organisiert und mit rund 70 studentischen Helferinnen und Helfern durchgeführt. Wir vom CSC sorgen für Kontinuität und stehen mit unserer Projektleiterin Sandra Cortivo aufgrund unserer beruflichen Erfahrung und un­serer

Firmenkontakte mit Rat und Tat zur Seite. Aber es muss klar gesagt werden: Es ist eine Veranstaltung der Studierenden, die sehr viel Handlungsfreiheit haben, und nur mit ihnen wird die Conference jedes Jahr ein Erfolg.

schaftsuniversität in Europa gehören – neben der guten Ausbildung – Karriereberatung, Unternehmensbetreuung und Job-Messe dazu.

Ist es denn Aufgabe einer Uni, auch noch für die Job-Platzierung besorgt zu sein? Kühne: Ja, ich denke schon, die Verantwortung für den Einstieg liegt aber bei den Studierenden selber. Wir können unterstützen, indem wir verschiedenste Kontaktmöglichkeiten mit Unternehmen schaffen und die Studierenden durch unsere Karriereberatungen in ihrem Orientierungs- und Bewerbungsprozess begleiten. Wir greifen aber nicht aktiv in den Rekrutierungsprozess ein. Zur Positionierung als führende Wirt-

»Sind die goldenen Zeiten (endlich) vorbei?» lautet der Titel der Podiumsdiskussion zum Auftakt der Conference. Welche Entwicklung beobachten Sie bezüglich Vergütungssysteme im Markt? Kühne: Wenn wir den Fokus auf die Einstiegsgehälter von Hochschulabsolventen legen, dann werden sich diese in den kommenden Jahren wohl kaum markant nach oben oder unten korrigieren. Ich glaube aber, dass die Boni in Zukunft aufgrund des Drucks aus Politik und Öffentlichkeit und teilweise auch aus eigener Einsicht der Unternehmen nachhaltig kleiner werden.

Markus Kühne, Leiter CSC-HSG

Wie steht es generell um die Job-Aussichten der HSG-Absolventen in den heutigen wirtschaftlich turbulenten Zeiten? Kühne: Die Anzahl der teilnehmenden Unternehmen ist vergleichbar wie 2011. Der wirtschaftliche Rückgang macht sich aber schon bemerkbar: Der Aufwand für die Akquise durch das Studierendenteam war grösser, und gewisse Firmen haben weniger Module gebucht oder bieten weniger Stelleninterviews an. Zum Glück haben wir den Vorteil, dass wenn Firmen den Gürtel enger schnallen müssen, wir nicht die ersten auf der Liste sind, da HSG-Absolventen

trotz schwierigen Zeiten nach wie vor auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt sind. Und zum Schluss: Welche drei goldenen Regeln geben Sie den Studierenden für das Bewerbungsgespräch mit? Kühne: Sich gut auf das Unternehmen vorbereiten, welche Werte verkörpert es und inwiefern passe ich dazu? Ein selbstbewusstes, überzeugtes und freundliches, aber nicht überhebliches oder arrogantes Auftreten. Und wohl das Wichtigste, was ich den Studierenden immer sage: «Seid ihr selbst und versucht nicht etwas darzustellen.» Das Unternehmen, so toll es auch sein mag, muss zu einem passen und man zu ihm, sonst wird man auf die Länge nicht glücklich. Interview: Marius Hasenböhler

HSG Talents Conference Vom 28.2.-24.3.2012 findet die HSG Talents Conference 2012 statt. Über 110 Unternehmen präsentieren sich den jeweils rund 1200 Studierenden. Höhepunkte sind die Podiumsdiskussion vom 28.2. um 18.15 im Audimax sowie der Messe-Tag in der Olma vom 6.3., 12-18 Uhr, mit Unternehmen aus der Bankenwelt über die Industrie bis hin zur Anwaltskanzlei. (M.H.) www.hsgtalents.unisg.ch


Panorama

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Den Hebel am richtigen Ort ansetzen Verwaltungsdirektion erarbeitet «Erfolgslogik» – Leistungen der HSG-Verwaltung werden weiter optimiert Und was bringt all das konkret im Universitätsalltag? «Zum Beispiel den Single Point of Contact in Informatikfragen für Studierende», sagt Verwaltungsdirektor Brönnimann. «Heute wissen die Studierenden genau, an welchen Schalter sie müssen, welche Dame oder welcher Herr ihnen behilflich ist, was sie erwarten können und was nicht.»

Gemeinsam geht es besser als alleine. Eine Erkenntnis, die auch auf die HSG-Verwaltung zutrifft. Wer sie aber optimal einsetzen will, muss wissen: Was hängt wie womit zusammen? Und welche internen und externen Faktoren beeinflussen den Erfolg?

Die Erwartungen managen

Die Verwaltungsdirektion ist diesen­ Fragen auf den Grund gegangen. Unterstützt wurde sie dabei von Jürg Hon­egger (www.netmapping.ch). Das Resultat ist eine «Erfolgslogik», eine Landkarte der Universitätsverwaltung, die einen detaillierten Überblick über Zielgrössen, wie diese beeinflusst werden («Hebel»), sowie externe Einflussgrössen verschafft. «Wichtig ist zu verstehen, dass wir letztlich nur erfolgreich sein können, wenn wir zusammenarbeiten», sagt Verwaltungsdirektor Markus Brönnimann. Die HSG-Verwaltung erbringt eine Vielzahl von Dienstleistungen und Services in einem Spannungsfeld zahlreicher Anspruchsgruppen (siehe Abbildung). Ressorts, Servicecenters und einzelne Mitarbeiter können dabei nicht unabhängig voneinander tätig sein. «Wenn wir Zusammenhänge und Abhängigkeiten in der Verwaltung verstehen, können wir einander viel besser in die Hand arbeiten», sagt Brönnimann. Die «Erfolgslogik» verschafft den Überblick über «Treiber» Quelle: Jürg Honegger, www.netmapping.ch (Einflüsse) und «Hebel». Eine Verwaltung, viele Ansprüche: Die HSG-Verwaltung im Spannungsfeld ihrer Anspruchsgruppen.

Zwei Hebel zur Verbesserung Die HSG-Verwaltung wird stark «getrieben» von zwei grossen externen Faktoren, die sie gar nicht respektive nur wenig beeinflussen kann: die Studierendenzahlen, die während der vergangenen Jahre kontinuierlich gestiegen sind, und die finanziellen Mittel, die

letztlich vom Kanton St.Gallen festgelegt werden. «Zwei grosse Hebel haben wir aber, die wir betätigen können, um unsere Performance weiter zu verbessern», sagt Brönnimann. Einerseits Prio­ risierung und Strategie (Brönnimann: «zwei Seiten der gleichen Medaille»),

andererseits Strukturen und Prozesse. Hierzu gehören unter anderem die neue Aufbauorganisation (erfolgreiche Implementierung von sieben Ressorts), die Einführung des Projektmanagements, die Dokumentation der Verwaltungsprozesse in allen Ressorts und die

Initiative Informationsversorgung von Informatik und Bibliothek. Wobei es nicht um eine Maximierung der Dienstleistungen und Services der Verwaltung geht – das lässt das Budget nicht zu –, sondern vielmehr um eine Optimierung bestehender Leistungen und Services.

Assessmentjahr wird umfassend reformiert Inhaltliche und strukturelle Anpassungen, um die Qualität im ersten Studienjahr weiterzuentwickeln Das Studium an der HSG ­beginnt mit dem Assessmentjahr. Zehn Jahre nach seiner Einführung wird es reformiert und weiterentwickelt. Das für alle Studierenden einheitliche Assessmentjahr (AJ) erfüllt vielfältige Funktionen. Es führt in die wissenschaftlichen Fächer ein und ermöglicht damit den Studierenden, das Grundlagenwissen für die anschliessend angestrebten Vertiefungen zu erarbeiten. Zudem ist der Besuch von Fächern aller Studienrichtungen eine zentrale Voraussetzung, um interdisziplinäre Fragen zu verstehen und zu beantworten. Als Basis für das weitere Studium kommt dem AJ auch eine wichtige Orientierungsfunktion zu. Und nicht zuletzt erfüllt das Assessmentjahr die für das spätere anspruchsvolle Studium notwendige Selektionsfunktion. Da alle Abteilungen an der Durchführung des AJ beteiligt sind, liegt die

oberste Verantwortung beim Rektor. Derzeit sind 29 Dozenten aus den fünf Abteilungen und 248 Lehrbeauftragte und Tutoren im Assessmentjahr engagiert. Damit ist das AJ ein komplexes Gebilde. Und die Herausforderung ist während der vergangenen Jahre aufgrund steigender Studierendenzahlen noch grösser geworden. Die Zahl der Studienanfänger im AJ hat von ca. 700 im Herbstsemester 2004 auf über 1300 im Herbst 2011 zugenommen. Laut Prognosen dürfte sich diese Zahl ab 2014 bei etwa 1500 Studierenden einpendeln.

Ab 2013 in Deutsch und Englisch Die Entwicklung der Studierendenzahlen erfordert Massnahmen, um die Lehrqualität im ersten Studienjahr zu erhalten. So wird etwa das Assessmentjahr ab Herbst 2013 in drei Kohorten aufgeteilt, wobei zwei Kohorten in deutscher und eine Kohorte in englischer Sprache unterrichtet werden. Gleichzeitig kommt es zu einer partiellen Überarbeitung der Studienorganisation. Zu nennen sind die Reduktion

der Zahl der Prüfungen, die Neuausrichtung der Lehrveranstaltung «Formen und Methoden des Lernens und des Wissenschaftlichen Arbeitens», die Neukonzeption einer «integrativen Lehrveranstaltung» zur Vertiefung der Integrationselemente der Kernfächer, die Verzahnung der Fächer «Buchhaltung und finanzielle Führung» sowie die Änderung der Anrechenbarkeit des Faches «Buchhaltung». Auch inhaltlich prüfen die Fächerverantwortlichen, ob zehn Jahre nach Einführung des Assessmentjahres Verbesserungen notwendig sind. In den Bereichen Startwoche, Marketing und Administration sowie Informationstechnik bedingen die strukturellen und inhaltlichen Reformen ebenfalls Anpassungen. Hinzu kommen Änderungen etwa mit Bezug auf die Erstreckungsmöglichkeiten, die Zulassung zum Studium und den Sprachnachweis.

Attraktiv für Romands und Ticinesi Die Weiterentwicklungen, die Dreifachführung des Assessmentjahres und die Einführung einer englischsprachigen

Kohorte ermöglichen es, die Studienqualität trotz gestiegener Studierendenzahlen weiter zu verbessern. Insbesondere dürfte die sprachliche Erweiterung des AJ die Attraktivität der Universität St.Gallen für Schweizer Studierende mit französischem oder italienischem Sprachhintergrund erhöhen. Darüber hinaus eröffnet die sprachliche Differenzierung den Deutschschweizer Studierenden (vor allem Studierenden mit zweisprachiger Matura) die Möglichkeit, ihre Englischkenntnisse im Hinblick auf einen internationalen Arbeitsmarktwettbewerb zu verbessern. Die Qualifizierung der Schweizer Studierenden im internationalen Markt soll überdies durch die vollständige Zweisprachigkeit des BWL-Bachelors weiter gefördert werden. Schliesslich dürften diese Massnahmen den Studienstandort Universität St.Gallen im Wettbewerb um die talentiertesten Studierenden sowohl im Inland als auch im Ausland stärken. Prof. Dr. Roman Capaul, Prof. Dr. Vito Roberto, Dr. Anja Zwingenberger.

Zwei wichtige Punkte sind in diesem Beispiel enthalten. 1. Konkrete Ansprechpartner geben der Verwaltung ein Gesicht, was den Umgang sowohl für Leistungsbezüger als auch Dienstleister deutlich vereinfachen kann. 2. Die Erwartungen sind «gemanagt». «Alle erwarten immer mehr von der Verwaltung, während wir proportional zum Wachstum der Uni immer weniger Mittel zur Verfügung haben», sagt Brönnimann. «Wir dürfen nicht nur zuschauen und uns beklagen, sondern müssen die Ansprüche der Leistungsbezüger in den Griff kriegen. Unsere ‹Kundschaft› muss wissen, was sie von uns bekommt und was nicht, wie zum Beispiel im Code of Conduct für Studierende oder im Servicekatalog der Informatik, in dem alle Services detailliert beschrieben sind.»

Ressortleiter stärker einbezogen «Treiber» und «Hebel» zu identifizieren, um die Verwaltung zu optimieren, war die eine Zielsetzung, die über die Entwicklung einer «Erfolgslogik» erreicht werden sollte. Die andere war es, die Ressortleiter dafür zu sensibilisieren, dass sie zwar Spezialisten in ihrem Bereich sind, aber sich auch als Teil eines grösseren Ganzen sehen und mehr Verantwortung in der Leitung der HSG übernehmen. «Beides ist gelungen», sagt Markus Brönnimann. Jürg Roggenbauch «Erfolgslogik» ist eine eingetragene Marke der Netmap AG.

Startwoche 2012 zu Entwicklungsstrategien Die Startwoche findet in diesem Jahr vom 10. bis 14. September 2012 statt und beschäftigt sich mit nachhaltigen Entwicklungsstrategien. Trotz Fortschritten leiden nach wie vor viele Länder unter Armut, hoher Arbeitslosigkeit und limitiertem Zugang zu Servicedienstleistungen. Hinzu kommen weitere Herausforderungen wie der Klimawandel, die Verknappung der Ressourcen und Migrationsströme. Um diese Herausforderungen zu meistern, braucht es nachhaltige Entwicklungsstrategien, mit denen sich die Startwoche befasst. Die Startwoche bietet auch 150 Tutoren die Chance, die eigene Organisationsoder Führungskompetenz zu verbessern. Für dieses Engagement können HSG-Studierende als Betreuungs- oder Organisationstutoren Credits erwerben (Bachelor- bzw. Master-Stufe: 2 bzw. 3 HK-Credits). Um sich in der Startwoche einzubringen, müssen sich die Studierenden mit einem Lebenslauf (inklusive Foto) und einem Motivationsschreiben mit inhaltlichem Bezug (mind. drei Viertel einer A4-Seite) bewerben. (red.) Pflichttermine: Tutorenseminar I am 21.4.12; Tutorenseminar II am 9.9.12; Startwoche vom 10. bis 14.9.12. – Bewerbungen als Tutor(in) bis Dienstag, 13.3.12, an: startwoche@unisg.ch


Weiterbildung

Center for Aviation Competence (CFAC-HSG) CFAC – Forum 2012: Safety, Security and Risk Management in Aviation, 28.3.2012, 09.00-16.00 Uhr, Radisson Blu Hotel, Airport Conference Center, Zürich Airport. Auskünfte und Anmeldung

CFAC-HSG, Marlis Vernier, Dufour­ strasse 40 a, CH-9000 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 25 30 Fax +41 (0)71 224 25 36

Competence in Insurance Management(CIM-HSG) (Die Weiterbildungsplattform des Instituts für Versicherungswirtschaft I.VW-HSG) St.Galler AssekuranzForum: 2 Module à 5 Tage, Start 16. Durchführung: 6.5.2012, Zielgruppe: Nachwuchsführungskräfte des Innen- und Aussendienstes von Versicherungsunternehmen oder Intermediären. Basisseminar «Fit for Insurance» 3-tägige Einführung in die Versicherungswirtschaft, nächste Durchführung: 19. bis 21.9.2012, Zielgruppe: Führungskräfte sowie Quereinsteiger mit begrenzten Branchenkenntnissen. Auskünfte und Anmeldung

Christine Müller, christine.mueller@ unisg.ch, Tel. +41 (0)71 224 79 44

Executive School of Management,Technology and Law ­(ES-HSG) Wirtschaftsrecht für Manager (WRMHSG); Durchführung im Weiterbildungszentrum Holzweid, St.Gallen •Unternehmen und Struktur: Gesellschaftsrecht, 5.-7.3.2012, Prof. Dr. Andreas Binder. •Unternehmen im Wettbewerb: Wettbewerbs-/Vergabe-/Beihilfenrecht, 2.-4.4.2012, Prof. Dr. Roger Zäch. Tagung •Conference «5th International St.Gallen Corporate Counsel’s Day», 15.5.2012, Tagungsleitung: Julia Chain and Beat Hess, Radisson SAS, Zürich-Airport. Auskünfte und Anmeldung

ES-HSG, Holzstrasse 15 CH-9010 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 75 18 rahel.schoeni@unisg.ch Management for the Legal Profession (MLP-HSG); Durchführung im Weiterbildungszentrum Holzweid, St.Gallen •Accounting: Geschäftsberichte, Bilanzen, Erfolgsrechnung, 23.25.4.2012, Prof. Dr. Stefan Sander. •Finance: Unternehmensbewertung und Finanzierung, 25.-27.4.2012, Prof. Dr. Dirk Schäfer.

Weiterbildung aktuell St.Gallen, Tel. +41 (0)71 224 75 16 anneliese.fehr@unisg.ch Global Account Manager Certification Program (GCP) 2012 – Duales Executive Programm für «Customercentric Leadership» der Universität St.Gallen in Kooperation mit der Columbia Business School. Programmdirektoren: Noel Capon, Columbia Business School und Christoph Senn, Universität St.Gallen. Modul 1: 27.2.-2.3.2012 (St.Gallen), Modul 2: 11.-15.6.2012, Modul 3: 17.-21.9.2012. Auskünfte und Anmeldung

AMC Account Management Center AG, Bellerivestrasse 3, CH-8008 Zürich, Tel. +41 (0)43 499 19 60 Fax +41 (0)43 499 19 69, Libby.Souder@amc.com, www.amc.com/gcp Global Account Management Executive Program (GAMPRO), 26.28.6.2012, Hotel Bad Horn, Horn TG. Auskünfte und Anmeldung

AMC Account Management Center AG, Bellerivestrasse 3 CH-8008 Zürich Tel. +41 (0)43 499 19 60 regula.steffen@amc.com www.amc.com/gampro Neue Perspektiven für Very Experienced Persons (VEPs) - Einziges Seminar für erfahrene Führungskräfte 50+,13.-15.3., 23.-24.5., 5.-6.9. und 21.-22.11.2012. Auskünfte und Anmeldung

ES-HSG, Holzstrasse 15, CH-9010 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 224 75 14 carolin.guessow@unisg.ch

Executive School of Management,Technology and Law (ES-HSG) Henri B. Meier Unternehmerschule der Universität St.Gallen Advanced Management Program (AMP-HSG), 21.5.2012-30.8.2013, 2. Durchführung 2012/2013, 21 Kurstage (4 Modulwochen). Weiterbildungszertifikat der Universität St.Gallen (Certificate of Advanced Studies CAS). HSG-Diplom-Programm für Technologie-Unternehmer (TU-HSG), 21.5.2012-22.11.2013, 6. Durchführung 2012/2013, 42 Kurstage (8 Modulwochen), Abschluss: Weiterbildungsdiplom der Universität St.Gallen (Diploma of Advanced Studies DAS). Auskünfte und Anmeldung

unternehmerschule@unisg.ch oder daniela.schuchmann@unisg.ch Tel. +41 (0)71 224 75 19 www.unternehmerschule.es.unisg.ch

Auskünfte und Anmeldung

ES-HSG, Holzstrasse 15 CH-9010 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 75 04 tanja.widemann@unisg.ch Women Back to Business – Managementweiterbildung für Umsteigerinnen und Wiedereinsteigerinnen, 29.3.2012, 5. Durchführung, Bewerbungen bis Mitte März 2012. Interessierte Frauen mit einem Fachhochschul- oder Universitätsabschluss erhalten weitere Informationen unter: www.es.unisg.ch/wbb Auskünfte und Anmeldung

ES-HSG, Holzstrasse 15, CH-9010

20. Februar 2012

Institut für Accounting Controlling und Auditing (ACA-HSG) Frühjahrsdurchführung der Veranstaltung «Fit in IFRS» und «Swiss GAAP FER» 2012, unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Leibfried, MBA, CPA, 21.2., 28.2., 6.3., 12.3., 28.3., 2.4., 18.4., 24.4., 2.5., 9.5. und 14.5. Optional Zertifikationsprüfung, «Au premier» Konferenzzentrum, Bahnhofplatz 15, 8021 Zürich. Auskünfte und Anmeldung

ACA-HSG, Rosenbergstrasse 52 CH-9000 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 74 09 eliane.baldegger@unisg.ch

Institut für Betriebswirtschaft (IfB-HSG) Bevorstehendes Diplomprogramm •Weiterbildungsdiplom HSG in «Unternehmensführung», beinhaltet die Zertifikatskurse «Certified Strategy Professional», «Finanzielle Führung und Controlling», «St.Galler Leadership-Zertifikat» sowie intensives Coaching und eLearning, Start: eLearning ab 7.5.2012, Start: 6.6.2012. Bevorstehende Zertifikatskurse •Senior-Management-Programm der Universität St.Gallen 2012, Advanced Management Programm: 5 Module à 4 Tage für Senior Executives, Start: März 2012. •Junior Management Training der Universität St.Gallen 2012, Zertifikatskurs: 4 Module à 4 Tage für den Führungsnachwuchs, Start: 2.5.2012. •St.Galler Finanz- und ControllingZertifikat 2012, Zertifikatskurs: 15 Tage in 4 Modulen intensives Finanztraining für Nichtfinanzler, Start: 2.5.2012, Start eLearning: 2.4.2012 (24 Std. interaktives eLearning). •Essentials of Management Blended Learning (engl.) 2012, Zertifikatskurs für knappe Zeitbudgets: 140 Std. interaktives eLearning, 40 Std. virtuelles Unternehmensplanspiel, 3 Präsenzmodule à 3 Tage, Start eLearning: 2.5.2012, 1. Präsenzmodul: 14.-16.6.2012. •St.Galler Strategie-Zertifikat 2012, Zertifikatskurs in Deutsch, 4 Module à 4 Tage (14½ Tage) und 4x4 Stunden eLearning, Start eLearning: 7.5.2012, Start Präsenzseminar Strategisches Management: 6.6.2012. Bevorstehende Kompaktseminare •Leadership Tag 2012, 8.3.2012, mit Prof. Dr. Heike Bruch. •Management in Unternehmensgruppen 2012, 18.-20.4.2012, mit Prof. Dr. Günter Müller Stewens. •Finanzbewusst Managen, Durchführung 1 2012, 24h eLearning mit eTutoring ab 2.4.2012, Präsenztage: 2.-4.5.2012, mit Dr. Thorsten Truijens. •Führung mit Energie und Fokus 2012, 9.-11.5.2012, mit Prof. Dr. Heike Bruch und Prof. Dr. Bernd Vogel. Auskünfte und Anmeldung

IfB Management-Seminare, Dufour­ strasse 40a, CH-9000 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 23 68 management-seminare@unisg.ch www.es.unisg.ch/managementseminare

Institut für Finanzwissenschaft und Finanzrecht (IFF-HSG) St.Galler Seminar zur Mehrwertsteuer 2012, 27./28.3.2012, Weiterbildungszentrum Holzweid (WBZ-HSG) Auskünfte und Anmeldung

IFF-HSG, Varnbüelstrasse 19 CH-9000 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 25 20, ladislava. staedler@unisg.ch, www.iff.unisg.ch

Institut für Marketing (IfM-HSG) St.Galler Intensivstudium für Marketing- und Vertriebsinnovation, Studiendaten (6 Studienblöcke à 3 Tage), 8.-10.5.2012, 19.-21.6.2012, 11.-13.9.2012, 16.-18.10.2012, 13.15.11.2012, 11.-13.12.2012, Einführungsblock (optional) 27.-29.3.2012, Weiterbildungszentrum Holzweid (WBZ-HSG). Auskünfte und Anmeldung

IfM-HSG, Dufourstrasse 40a

CH-9000 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 29 47 jochen.binder@unisg.ch Intensivseminar «Business-to-Business Marketing und Verkauf», Seminardaten (1 Seminarblock à 5 Tage), 15. Durchführung: 19.-23.3.2012, Weiterbildungszentrum Holzweid (WBZ-HSG).

Institut für Wirtschaftsinformatik (IWI-HSG) Diplomprogramm IT Business Management – Managementkompetenzen Schnittstelle zwischen Business und IT, berufsbegleitend 45 Tage in 15 Modulen, März 2012 – Mai 2013. Auskünfte und Anmeldung

IWI-HSG, Müller-Friedberg-Str. 8 CH-9000 St.Gallen, Rebecca Fitterer Tel. +41 (0)71 224 21 90 itbm@unisg.ch http://www.itbm.iwi.unisg.ch

Auskünfte und Anmeldung

IfM-HSG, Dufourstrasse 40a CH-9000 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 71 72 michael.weibel@unisg.ch www.ifm.unisg.ch/Weiterbildung

Institut für Führung und Personalmanagement (I.FPM-HSG) «Neue Konzepte des VR-Managements» (6-teiliges Intensiv-Seminar), 20.1., 24.2., 23.3., 27.4., 25.5. und 6.7.2012, Hotel Radisson Blu in Zürich-Airport, mit Prof. Dr. Martin Hilb, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Rolf Dubs und Prof. Dr. Roland Müller. Auskünfte und Anmeldung

I.FPM-HSG, Dufourstrasse 40a CH-9000 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 23 70 andrea.schmid@unisg.ch

Institut für Rechtswissenschaft und Rechtspraxis (IRP-HSG) •Die IV-Revison 6a, 6.3.2012, Grand Casino Luzern. •Familienrecht – Verfahrensrechtliche Aspekte, 9.3.2012, Kongresshaus Zürich. •Haftpflicht- und Versicherungsrecht «at noon», 15.3.2012, Kongresshaus Zürich. •Intensivseminar: Rechtliche Fragen rund um die Ergänzungsleistungen, 15.-16.3.2012, Swissôtel Zürich. •St.Galler Erbrechtstag, 22.3.2012, Kongresshaus Zürich. •Arbeitsrecht – Verfahrens rechtliche Aspekte, 29.3.2012, Kongresshaus Zürich. •BVG-Tagung 2012, 18.4.2012, Grand Casino Luzern. •Haftpflicht- und Versicherungsrecht «at noon», 19.4.2012, Kongresshaus Zürich. •Sozialversicherungsrecht und Ehescheidung, 24.4.2012, Kongresshaus Zürich. Auskünfte und Anmeldung

IRP-HSG, Bodanstrasse 4, CH-9000 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 224 24 24 irp@unisg.ch, www.irp.unisg.ch

Institut für Systematisches Management und Public Governance (IMP-HSG) Controlling für Manager: Das Kompaktseminar zu den Grundlagen des führungsorientierten Controlling, 26.-29.3.2012, Prof. Dr. Stefan Sander. Operational Excellence durch Strategisches Prozessmanagement: Nachhaltigen Erfolg durch überlegene Prozesskompetenz – das Kompaktseminar zur nachhaltigen Prozessoptimierung, 25.-28.4.2012, Prof. Dr. Johannes Rüegg-Stürm, Dr. Mathias Müller und Prof. Dr. Lüder Tockenbürger. Auskünfte und Anmeldung

IMP-HSG, Dufourstrasse 40a CH-9000 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 75 76 sandra.brocca@unisg.ch www.imp.unisg.ch

Schweizerisches Institut für Banken und Finanzen (s/bf-HSG) Vortragsreihe «Fit for Finance» Frühjahr 2012, unter der Leitung von Prof. Dr. Manuel Ammann, findet an folgenden Tagen statt: 27.3., 4.4., 10.4., 18.4., 24.4., 2.5., 10.5., 15.5., 22.5., 29.5., 5.6. und 12.6.2011, Zertifikatsprüfung: 19.6.2012, SIX Swiss Exchange ConventionPoint Zürich. Workshop zum Seminar «Fit for Finance» findet an folgende Tagen statt: 12.4., 26.4., 24.5., und 7.6.2012, Durchführung 1: jeweils 16.30 bis 18.00 Uhr, Durchführung 2: jeweils 18.15 bis 19.45 Uhr. Auskünfte und Anmeldung

s/bf-HSG, Pascale Bornhauser, Rosenbergstrasse 52, CH-9000 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 70 00 pascale.bornhauser@unisg.ch www.sbf.unisg.ch, www.fit-forfinance.ch

Swiss Centre for Innovations in Learning (scil) Weiterbildungsdiplom HSG: Professional Learning Executive (PLEHSG), 14 Präsenztermine (+Summer School) in St.Gallen, Einstieg jederzeit möglich. Zertifikatsprogramm CAS «Training und Lernbegleitung» Certified Programm Manager (CPM-HSG), 7 Präsenztermine in St.Gallen, Einstieg jederzeit möglich. Zertifikatsprogramm CAS «Bildungsmanagement», Certified Learning Officer (CLO-HSG), 7 Präsenztermine in St.Gallen, Einstieg jederzeit möglich. Seminare •Innovatives Learning Design: Lernen im Net-Zeitalter, 8. und 9.3.2012 (1½ Tage), St.Gallen. •Wissenstransfer zwischen Generationen: Voneinander für die Zukunft lernen, 22.3.2012 (1 Tag), St.Gallen. •Vom Bildungscontrolling zum Learning Value Managmenet, 29.3.2012 (1 Tag), St.Gallen. •Change Management im Bildungsbereich: Den Wandel gestalten und begleiten, 19. und 20.4.2012 (1½ Tage), St.Gallen. •Coaching und Lernberatung kompetenzorientiert einsetzen, 26. und 27.4.2012 (1½ Tage), St.Gallen. •Kompetenzen professionell entwickeln und evaluieren, 10. und 11.5.2012 (1½ Tage), St.Gallen. •Bildungsprogramme kalkulieren und vermarkten, 14. und 15.6.2012 (1½ Tage), St.Gallen. Auskünfte und Anmeldung

Swiss Centre for Innovations in Learning (scil) Universität St.Gallen Karen Kaspar Dufourstrasse 40a, CH9000 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 31 55 Fax +41 (0)71 224 26 19 scil-info@unisg.ch, www.scil.ch

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Panorama

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«Für alle Generationen» Prof. Dr. Yvette Sánchez über das Öffentliche Programm der Universität St.Gallen wichtig, auch wenn die Senior/-innen häufiger vom Angebot der Öffentlichen Vorlesungen Gebrauch machen. Mit speziellen Reihen erreichen wir die Primar- und Kantonsschüler/-innen. Punkto Kosten ist St.Gallen auch attraktiver als andere Hochschulen. Hier können für 20 Franken pro Semester 40 Vorlesungen besucht werden, während an anderen Schweizer Universitäten dieser Betrag für einen Einzeleintritt bezahlt werden muss.

Das Know-how von Profes­ sor/-innen und Dozierenden wird in Öffentlichen Vorlesungen an interessierte Personen, die nicht an der HSG studieren, vermittelt. Frau Sánchez, seit 2006 organisieren Sie das Öffentliche Programm. Wie entstand dieses Angebot für die St.Galler Öffentlichkeit? Yvette Sánchez: Diese Vorlesungen gibt es seit «Urzeiten», seit der Gründung der Hochschule oder kurz danach. Man fühlte sich der Stadt, als Trägerin der Universität, verpflichtet und führte die Vorlesungen für die Öffentlichkeit ein. Nach der Einweihung des Hauptgebäudes, Anfang der 60er-Jahre, wurden sie institutionalisiert. Inzwischen können die Hörerinnen und Hörer rund 40 Vorlesungen pro Semester besuchen. Welches waren die wichtigsten Meilensteine im Öffentlichen Programm? Sánchez: Ein erfolgreiches Format des Programms waren zum Beispiel die drei bis vier «Aula-Vorträge» pro Jahr mit bekannten Referierenden. Das St.Galler Publikum strömte jeweils an die HSG. Die sehr beliebten Vorträge wurden auch im Radio übertragen. In den 80er-Jahren referierten etwa der Nobelpreisträger Werner Arber vom Basler Bio-Zentrum oder der deutsche Regisseur und Schauspieler Gert Westphal. Zu den gegenwärtigen Meilensteinen zählen die Vorlesungsreihen, die wir mit der Stadt und der Region zusammen organisiert haben: «Wem gehört die Stadt?» mit einem «Schlussbouquet» von Roman Signer. Ausserdem lancierten wir die Reihen «Die HSG in der Region» an Kantonsschulen, «Die HSG am Puls» und führten die Kinder-Uni weiter. Zudem konnten wir regionale und nationale Künstler/-innen und Schriftsteller/-innen für das Programm gewinnen. Auch Politiker/-innen halten regelmäs­

Wie sehen Sie die Entwicklung der Kinder-Uni? Sánchez: Die St.Galler Kinder-Uni wurde als erste in der Schweiz 2003/2004 ins Leben gerufen und war gleich sehr erfolgreich. Das Audimax war jeweils voll besetzt. Leider gingen die Besucherzahlen danach etwas zurück. Das 2008 eingeführte System von vier Einzelvorträgen mit verschiedenen Professor/-­ innen kam bei den Primarschüler/innen gut an, und seitdem besuchen wieder deutlich mehr Kinder die HSG – eine hoffentlich anhaltende Tendenz. Was möchten Sie mit dem diesjährigen Programm erreichen? Sánchez: Mein Ziel ist es, dass die Vorurteile, die in der Stadt gegenüber der «Kaderschmiede HSG» immer noch vorherrschen, abgebaut werden. Zudem wünsche ich mir, dass die Teilnehmerzahlen weiter steigen, die Hörer/-innen mit dem Programm zufrieden sind und dass die Öffentlichkeit den Stellenwert von Kunst und Kultur an der Universität St.Gallen besser wahrnimmt. Bild: Hannes Thalmann

Organisiert die Öffentlichen Vorlesungen:Yvette Sánchez

sig Referate und nehmen an HSG-Diskussionsrunden teil. Welche Unterschiede gibt es zwischen dem HSG-Programm und den Vorlesungen anderer Schweizer Universitäten?

Sánchez: Unsere Öffentlichen Vorlesungen sind einzigartig. Andere Schweizer Universitäten bieten wesentlich weniger reichhaltige Programme an, und an der HSG sind auch alle Generationen herzlich willkommen. Dies ist uns sehr

Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Öffentlichen Programms? Sánchez: Mit Angeboten zum Beispiel über Slam Poetry oder über Black Music wollen wir auch das Alterssegment der 20–35-Jährigen mit dem Programm erreichen. Unsere Vorlesungen sollen quer durch alle Generationen auf Interesse stossen. Interview Stephanie Brändli

Gallus trifft auf Dämonen Die Universität St.Gallen (HSG) lädt die Öffentlichkeit im Frühjahrssemester 2012 zu einem breitgefächerten Angebot an 38 Vorlesungen ein. Das Programm umfasst den Auftritt einer Clownin im Rahmen der Vorlesung über musikalische Improvisation genauso wie denjenigen eines Marketing-Spezialisten oder eines Geographen. Das Gallus-Jubiläum 612/2012 wird in mehreren Vorlesungen aufgegriffen. So beschäftigt sich der Stiftsarchivar mit der Stadtgeschichte, ein Historiker mit der Regionalgeschichte und ein Theologe mit lokalen Heiligentraditionen und den damit verbundenen Legenden. Diese drei Angebote bilden wie die Stadtwanderungen einen direkten Bezug der Universität zur Stadt. Die Anbindung an die Stadt und Region zeigt sich auch dadurch, dass die HSG immer beweglicher wird und durch die «Stadt wandert». Neben den Räumlichkeiten an der Universität finden Vorlesungen in verschiedenen Orten in der Stadt statt. Für die Vorlesungen «Die HSG in der Region» begeben sich eine Professorin und drei Professoren an vier Abenden an die Kantonsschule Sargans. Die Internationalität der Universität St.Gallen zeigt sich in diesem Semester insbesondere in den Kultur- und Literatur-Vorlesungen. Eine Märchenforscherin fragt sich, was mit Dämonen oder mit magischen Helfern geschieht, wenn sie in andere Länder abwandern. Die öffentlichen Vorlesungen beginnen am 20. Februar. www.unisg.ch/OeffentlichesAngebot

Zwei St.Galler in Budapest Die HSG engagiert sich zusammen mit anderen Hochschulen an einer deutschsprachigen Universität in Ungarn Seit 10 Jahren gibt es in Budapest die deutschsprachige Andrássy Universität. Sie knüpft an die Jahrhunderte alte deutschsprachige Tradition in Mittel- und Osteuropa an und wird auch von der Schweiz und St.Gallen unterstützt. Die deutschsprachige Andrássy Universität Budapest (AUB) ist ein ­multinationales Gemeinschaftsprojekt, das 2001 von den deutschsprachigen Ländern und Regionen Europas sowie von Ungarn ins Leben gerufen wurde. Der Name der Universität geht auf den Grafen Gyula Andrássy, Aussenminister der Donau-Monarchie, zurück – derweil das Emblem der Universität die Elisabethen-Brücke zeigt, benannt nach Kaiserin Elisabeth (Sissi), die sich in Ungarn einer grossen Beliebtheit erfreute.

Deutschsprachigkeit hat im mittel- und osteuropäischen Raum eine lange Tradition, auf welche die AUB gleichsam eine institutionelle Antwort liefert. Eines der Ziele der Universität besteht darin, zukünftige Führungskräfte für Wirtschaft und Verwaltung sowie den auswärtigen Dienst auszubilden. Entsprechend können an drei Fakultäten Master- und LL.M.-Programme in eu-

ropäischer und internationaler Verwaltung, in internationalen Beziehungen, «International Economy and Business» sowie in mitteleuropäischer Geschichte absolviert werden. Zudem gibt es Ph. D.Programme in den Fächern Politikwissenschaft, Geschichte, vergleichende Staats- und Rechtswissenschaften sowie Wirtschaftswissenschaften angeboten.

In diesem internationalen Umfeld unterrichten Zoltán Tibor Pállinger und David R. Wenger. Sie werden von der Universität St.Gallen entsandt, lehren und forschen in den Fächern Europäische Governance, Ideengeschichte und politische Theorie respektive Völkerrecht, Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie. Die beiden «Schweizer» Dozenturen werden aus den Mitteln der «Kohäsions-

Internationale Atmosphäre

David R. Wenger

An der AUB herrschen vergleichsweise idyllische Verhältnisse. Auf ca. 200 Studierende entfallen 35 Professoren und Dozenten, vornehmlich aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Ungarn. Die ausländischen Lehrkräfte werden in Zusammenarbeit mit den Partneruniversitäten Heidelberg, Bayreuth, Passau, Graz und St.Gallen bestellt. Die Studierenden stammen zu etwa 40 Prozent aus Ungarn. Aber auch Deutschland und das ehemalige Jugoslawien sind neben anderen mittel- und osteuropäischen Staaten stark vertreten.

Zoltán Tibor Pállinger

Milliarde», welche die Schweiz an die EU-Oststaaten entrichtet, finanziert und administrativ durch die HSG betreut.

Die Schweiz als Beispiel Die beiden St.Galler Dozenten sind bestrebt, eine starke schweizerische Note in die international ausgerichtete Lehre an der AUB einfliessen zu lassen. So bieten sie unter anderem Seminare über Föderalismus und direkte Demokratie an, welche durch Exkursionen und Besuche bei einschlägigen schweizerischen Institutionen ergänzt werden. Gerade im Hinblick auf die von den AUB-Absolventen anvisierte Tätigkeit im internationalen Rahmen kann es als eine Chance verstanden werden, zukünftigen Führungskräften aus der EU und Osteuropa auch einige wichtige Elemente des politischen Systems der Schweiz sowie das Verständnis für ihre besondere völkerrechtliche Rolle näher zu bringen. (red.)

www.andrassyuni.eu


Veranstaltungen Die HSG bekommt einen eigenen Song Die Schweiz hat sie, manches Unternehmen hat sie, und sogar die Champions League hat sie – eine eigene Hymne. Nun soll auch die Universität St.Gallen eine bekommen, den neuen HSGSong aus der Feder der Band «B110». Hinter dieser Anspielung an das HSGAudimax stehen die Professoren Kuno Schedler, Torsten Tomczak und Oliver Gassmann, die in den vergangenen Wochen ihre knappe Freizeit zu grossen Teilen in Proberaum und Tonstudio verbracht haben. Musikalisch unterstützt werden sie dabei vom HSG Chor. Das Ergebnis ist ein Song, der ins Ohr geht. Neben der Folk- wurde auch eine Dance Version produziert, die in Zukunft wohl auf keiner Studentenparty der Universität St.Gallen fehlen wird. Am Montag, 27. Februar 2012, wird an der Ein-Jahr-Feier der Campusbar [ad]hoc nun die Plattentaufe (ab 20 Uhr) gefeiert. In Zusammenarbeit mit der Studentenschaft wird an diesem Anlass auch das Musikvideo zum brandneuen HSG-Song gedreht. Wer also bei der Plattentaufe dabei sein will und sich auf dem dazugehörigen Video verewigen möchte, sollte sich dieses Datum jetz schon rot anstreichen. (red.)

MONTAG, 20.2.

Promotionsfeier: Übergabe der Promo­ tionsurkunden und Verleihung der Doktorate HSG 09-010 (Audimax), 17.00, Prof. Dr. Thomas Bieger, Dr. Martin Huser, ­ Dr. Hans-Peter Zehnder. DIENSTAG, 21.2.

Kolloquium Theologie/Religion: Blaise Pascal (1623-1662) – Gedanken über die Religion und andere Themen («Pensées sur la religion et autres sujets»). Lektüre, Analyse und Diskussion 21.2., 28.2., 6.3., 20.3. und 27.3, Steinbock, 12.10-13.45, Pfarrer Markus Anker. Langlauf Einführung Skating Loipe Gonten/Gais, 12.30-17.00, organisiert durch den Universitätssport. ÖV: 1812 – 1912 – 2012: Rückblick auf St.Gallen und die Welt in Jahrhundertschritten, in der Reihe «Stadt und Region St.Gallen – Regionalgeschichte» 21.2., 28.2. und 6.3., HSG 01-U203, 18.15-19.45, Prof. Dr. M. Lemmenmeier. ÖV: Corporate Social Responsibility im gesellschaftlichen Diskurs, in der Reihe «Wirtschaftsethik» 21.2., 28.2., 6.3., 13.3., 20.3. und 27.3., HSG 01-013, 18.15-19.45, Leitung: Prof. Dr. T. Beschorner, Prof. Dr. F. Wettstein. ÖV: Ritratto dell’Italia dal vero: III. I «folli» anni Settanta, in der Reihe «Italienische Sprache und Literatur» 21.2., 28.2., 6.3., 13.3., 20.3., 27.3., 3.4. und 10.4., HSG 01-208, 18.15-19.45, Prof. Dr. Renato Martinoni. ÖV: William Faulkner, in der Reihe «Amerikanische Literatur» 21.2., 28.2., 6.3., 13.3., 20.3., 27.3. und *3.4., HSG 09-112, 18.15-19.45, *zusätzlich 20.00-22.00, Prof. Dr. A. Robinson. Event im Steinbock: «Nur die harten kommen in den Garten». Haus «Steinbock», 19.15, markus.anker@unisg.ch. ÖV: Die Künste im Zeitalter der Reformation 21.2., 28.2., 6.3., 13.3., 20.3. und 27.3., HSG 09-110, 20.15-21.45, PD M.Gnehm.

20. Februar 2012

Finanzielle und nichtfinanzielle Ziele Prof. Dr. Thomas Zellweger beschäftigt sich in seiner Antrittsvorlesung mit den Zielen von Familienunternehmen. Familienunternehmen verfolgen zumeist nicht nur finanzielle Ziele. Es geht bei vielen dieser Organisationen um mehr als Geldverdienen. Aber was sind diese nichtfinanziellen Ziele? Und wie beeinflussen sie das Verhalten von Familienunternehmen wenn es beispielsweise um Kauf und Verkauf von Geschäftsteilen geht? Die schiere Dominanz von Familienunternehmen weltweit führt auch zur Frage, über welche Effekte diese nichtfinanziellen Ziele zu einer erhöhten finanziellen Performance führen. Ein Thema, das aktueller nicht sein könnte und auch für Nichtfamilienunternehmen interessant ist. Thomas Zellweger ist Direktor des Centers for Family Business und des KMUInstituts der HSG, wo er seit August 2010 Professor für Familienunternehmen ist. Er hat an der HSG und an der UCL Louvain studiert. Nach zwei Jahren im Banking bei Derivative in Brüssel, hat er 2006 an der HSG promoviert. Zellweger

ist Research Fellow am Babson College, Boston, war Gastprofessor an der University of British Columbia, Vancouver, und ist ständiger Gastprofessor an der Universität Witten-Herdecke. Seine Forschung ist in Zeitschriften wie Organization Science, Journal of Business Venturing, und Entrepreneurship Theory & Practice publiziert worden. (red.) Antrittsvorlesung: «Familienunternehmen: Organisationen zwischen finanziellen und nichtfinanziellen Zielen», Dienstag, 6.3., 18.15 Uhr, Raum 09-011.

Prof. Dr.Thomas Zellweger

8

Tourismus und lokale Eliten Prof. Dr. Pietro Beritelli thematisiert in seiner Antrittsvorlesung die Governance touristischer Orte durch lokale Eliten. Zukunftsweisende Projekte oder strategische Initiativen in touristischen Destinationen in Europa müssen oft öffentliche Entscheidungsprozesse durchlaufen. Um diese Prozesse zu verstehen und zu gestalten, lehnte sich die bisherige Forschung im Destinationsmanagement an die Stakeholder-Theorie an und lieferte oft qualitative Studien, gestützt auf dyadische und formelle Beziehungen. Die Resultate einer Studie von Elite-Akteuren mithilfe der sozialen Netzwerkanalyse unterscheiden eine explizite und eine implizite Governance. Letztere zeigt, dass es keine starre Zuweisung von Akteuren an eine Interessengruppe gibt und dass Regeln und Normen auf individueller Ebene und im Zusammenspiel multipler Beziehungen ihre Wirkung zeigen. Pietro Beritelli ist seit 2003 Assistenzprofessor an der HSG und Vize-Direktor am IMP. Er hat von 1988 bis 1992 an der HSG BWL mit Vertiefung Tourismus

20. Februar bis 7. März 2012

und Verkehr studiert und 1997 promoviert. Von 1993 bis 97 war er Dozent an der Höheren Fachschule für Tourismus Graubünden, von 1998 bis 2003 Professor für Tourismusmanagement sowie Leiter des Instituts für Tourismus und Freizeit an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Chur. (red.) Antrittsvorlesung: «Governance touristischer Destinationen durch lokale Eliten – Eine Analyse jenseits der traditionellen StakeholderPerspektive», Dienstag, 13.3., 18.15 Uhr, Raum 09-011.

Prof. Dr. Pietro Beritelli

logie: Gleichnisse des Lebens» HSG 01-U123, 20.15-21.45, Diakon Thomas Reschke. DIENSTAG, 6.3.

MITTWOCH, 22.2.

ÖV: D’Apollinaire au Nouveau Roman: Le champ littéraire français du XXe siècle 22.2., 29.2., 7.3., 14.3., 21.3 und 28.3., HSG 01-102, 18.15-19.45, Prof. em. Dr. Joseph Jurt. ÖV: Mythisch bis realistisch: Das Bild des Engadins in der romanischen Literatur 22.2., 7.3., 21.3. und 4.4., HSG 09-112, 18.15-19.45, Prof. Dr. Clà Riatsch.

pretationen der Graphologie HSG 09-114, 20.15-21.45, Dipl. Psych. IAP. Jürg Schläpfer. SAMSTAG, 25.2.

Snowkiten 25./26.2., Pontresina, Oberengadin, organisiert durch den Universitätssport. SONNTAG, 26.2.

Hochschulgottesdienst 19.30, Kathedrale St.Gallen MONTAG, 27.2.

Akademikerhaus, 12.15, organisiert durch Diakon Thomas Reschke. Kinder-Uni: Wie können wir dank Sonnenenergie und Windmühlen die Eisbären retten? HSG 09-010 (Audimax), 15.00-15.45, Prof. Dr. Rolf Wüstenhagen. ÖV: Musikalische Improvisation zu Kunstaktionen, in der Reihe «Musik und Performance» Galerie Christian Röllin, Talhofstrasse 11, 9001 St.Gallen, 18.15-19.45, Ruedi Lutz und Sandra Diener.

ÖV: Musikalische Improvisation zu Kunstaktionen, in der Reihe «Musik und Performance» Galerie Christian Röllin, Talhofstrasse 11, 9001 St.Gallen, 18.15-19.45, Ruedi Lutz und Hans Thomann.

ÖV: Der heilige Gallus und seine Zeit. Zum Gallusjahr 612/2012, in der Reihe «Stadt und Region St.Gallen – Stadtgeschichte» 27.2., 5.3., 12.3., 19.3. und 2.4., HSG 01U201, 20.15-21.45, Prof. Dr. E. Tremp.

ÖV: Johann Sebastian Bachs Söhne, in der Reihe «Musik/Musikgeschichte» 22.2., 29.2., 7.3., 14.3. und 21.3., HSG 01-U201, 18.15-19.45, Dr. phil. P. Keller.

ÖV: Weisheit und Torheit, in der Reihe «Theologie: Gleichnisse des Lebens» HSG 01-U123, 20.15-21.45, Th. Reschke.

ÖV: Urs, Viktor und Verena: Die Sage der thebäischen Legion HSG 01-014, 20.15-21.45, Pfr. M. Anker.

Einjähriges Bestehen des [ad]hoc: Professorenband B110 veranstaltet eine Plattentaufe mit Filmaufnahmen zum neuen HSG-Song [ad]hoc, ab 19.00, mit den Professoren Torsten Tomczak, Kuno Schedler und Oliver Gassmann.

DONNERSTAG, 1.3.

ÖV: Churfirsten, Luzisteig und Beatenberg: Die ältesten christlichen Traditionen der Schweiz HSG 01-014, 20.15-21.45, Pfr. M. Anker. DONNERSTAG, 23.2.

ÖV: Kultur und Geschichte der Seidenstrasse 23.2., 1.3., 8.3., 15.3., 22.3., 29.3. und 12.4., HSG 01-U201, 18.15-19.45, Prof. Dr. Rainer Hoffmann.

DIENSTAG, 28.2.

Langlauf-Einführung Klassisch Loipe Gonten/Gais, 12.30-17.00, organisiert durch den Universitätssport.

Filmvorführung: «Artemisia, una donna appassionata» (auf Italienisch) HSG 09-112, 18.15-20.15, organisiert von Prof. Dr. Renato Martinoni.

Skitour für Einsteiger 06.00-18.00, Ort: je nach Schneeverhältnis, organisiert durch den Unisport. Exkursion – Besuch Swisscom Sendestation Säntis, in der Reihe «Wirtschaftsinformatik: Informations- und Kommunikationstechnik» Swisscom Sendestation Säntis, 15.3017.30, Prof. Dr. Walter Brenner. ÖV: Die Handschriften der Stiftsbibliothek St.Gallen – Ihre Bedeutung und Ausstrahlung vom Mittelalter bis in die Gegenwart HSG 09-114, 20.15-21.45, Dr. phil. Karl Schmuki.

ÖV: Einführung, in der Reihe «Wirtschaftsinformatik: Informations- und Kommunikationstechnik» HSG 09-012, 20.15-21.45, Prof. Dr. Walter Brenner.

ÖV: Russland 20 Jahre nach der So­ wjetunion: Bevölkerung und Eliten im Rhythmus von Krise und Stabilisierung 28.2., 6.3., 13.3., 20.3., 27.3. und 3.4., HSG 01-011, 18.15-19.45, Dr. B. Ennker.

ÖV: Die Technik der Hörens, in der Reihe «Musikwissenschaft/Informatik» 23.2., 1.3., 8.3., 15.3., 22.3. und 29.3., HSG 09-112, 20.15-21.45, Dr. phil. Christoph Schnell.

ÖV: Die Schematherapie – eine bedeutsame Erweiterung der kognitiven Verhaltenstherapie HSG 01-014, 20.15-21.45, Lic. F. Hug.

SAMSTAG, 3.3.

MITTWOCH, 29.2.

MONTAG, 5.3.

Lunch mit Gästen: Unter uns

ÖV: Liebe und Hass, in der Reihe «Theo-

ÖV: Körpersprache auf Papier – Inter-

Technik & Taktik Freeride 3./4.3., Lenzerheide, organisiert durch den Universitätssport.

Langlauf Schulung Loipe Gonten/Gais, 12.30-17.00, organisiert durch den Universitätssport. Öffentliche Antrittsvorlesung: Familienunternehmen: Organisationen zwischen finanziellen und nichtfinanziellen Zielen HSG 09-011, 18.15, Prof. Dr. Thomas Zellweger. ÖV: Theorie und Praxis der Psychoanalyse HSG 01-014, 20.15-21.45, Dr. phil. Günther Rösel. MITTWOCH, 7.3.

Lunch mit Gästen: Faust und das moderne Management Akademikerhaus, 12.15, Prof. Dr. Peter Faesi, FHS St.Gallen. Kinder-Uni: «Gsehsch, was ich mein?» Warum ein Bild (manchmal) mehr sagt als 1000 Worte HSG 09-010 (Audimax), 15.00-15.45, Prof. Dr. ès.sc.és. Martin Eppler. ÖV: Musikalische Improvisation zu Kunstaktionen, in der Reihe «Musik und Performance» Atelier Josef Felix Müller, Haggenstrasse 51, 9014 St.Gallen, 18.15-19.45, Ruedi Lutz und Josef Felix Müller. ÖV: Eingeklemmt zwischen Afrika und Europa – Das Werden der Alpen, in der Reihe «Naturwissenschaft/Gesellschaft: Landschaftsgeschichte der Nordostschweiz – Von der Geburt der Alpen bis zur Autobahn St.Gallen» HSG 09-011, 20.15-21.45, PD Dr. phil. Oskar Keller. ÖV: Regula, Felix und Fridolin:Heiligentraditionen in Zürich und Glarus, in der Reihe «Theologie: Gallus, Urs, Vreni & Co.: Schweizer Heilige aus ökumenischer Sicht» HSG 01-014, 20.15-21.45, Pfarrer Markus Anker.


Veranstaltungen

Controlling im Spannungsfeld Prof. Dr. Klaus Möller befasst sich in seiner Antrittsvorlesung mit Analytics und Anomalien im Controlling. Controller sind «Rechenknechte» und «betriebswirtschaftliches Gewissen» des Managements – so regelmässige (Vor-) Urteile. Fest steht, dass sich Controlling in Wissenschaft und Praxis als zentrale Funktion zur Führungsunterstützung etabliert hat. Dazu nutzen Controller sowohl rechnungswesen-orientierte, analytische Instrumente als auch Erkenntnisse der Behavioural Economics. Klaus Möllers Vortrag zeigt aktuelle Forschungen und ausgewählte Praxisanwendungen aus beiden Gebieten auf und gibt einen Ausblick auf künftige Entwicklungen im Controlling. Klaus Möller ist Inhaber des Lehrstuhls für Controlling/Performance Management und Direktor des Instituts für Accounting, Controlling und Auditing an der Universität St.Gallen. Nach dem Studium zum Wirtschaftsingenieur an der TU Darmstadt erfolgten Promotion und Habilitation an der Universität Stuttgart. Danach war er Professor für Controlling

an der TU München und der Universität Göttingen. Er ist Mitherausgeber der Zeitschriften «Controlling» und «Board» sowie Direktor des CEPRA – Center for Performance Research & Analytics, Augsburg. Seine Arbeitsgebiete sind Leistungsmessung und -steuerung (Performance Management), Netzwerk- und Innovationscontrolling. (red.) Antrittsvorlesung: «Analytics und Anomalien – Controlling im Spannungsfeld zwischen Entscheidungsunterstützung und Verhaltenssteuerung», Dienstag, 20.3, 18.15 Uhr, Raum 09-011.

Prof. Dr. Klaus Möller

Schneeschuh-Vollmond-Tour St.Gallen/Appenzell, 17.00-22.00, organisiert durch den Universitätssport.

ÖV: Historische Graphologie – Persönlichkeiten aus der Geschichte, Biographie und Handschrift HSG 09-114, 20.15-21.45, Dr. phil. Ruedi Knüsel und Lic. phil. Livia Knüsel. SAMSTAG, 10.3.

Snowboard-Freestyle-Tag Ort: je nach Schneeverhältnis, organisiert durch den Universitätssport. 44. Engadin Skimarathon 10./11.3., Zuoz, Universitätssport. MONTAG, 12.3.

Skitour für Fortgeschrittene Ort: je nach Schneeverhältnis, organisiert durch den Universitätssport. ÖV: Warum ich schreibe 12.3., 19.3. und 26.3., Raum für Literatur, Postgebäude am Bahnhof St.Gallen, 18.15-19.45, Lukas Bärfuss. ÖV: Verrat und Vergebung HSG 01-U123, 20.15-21.45, Diakon Thomas Reschke. DIENSTAG, 13.3.

Säntisabfahrt Schwägalp, Säntis, 07.00-15.00, organisiert durch den Universitätssport. Öffentliche Antrittsvorlesung: Governance touristischer Destinationen durch lokale Eliten – Eine Analyse jenseits der tradi­ tionellen Stakeholder-Perspektive HSG 09-011, 18.15, Prof. Dr. P. Beritelli.

Akademikerhaus, 12.15, Dr. R. Bentele. Kinder-Uni: Vom Taschengeld zum Trottinett – Weshalb brauchen wir Banken? HSG 09-010 (Audimax), 15.00-15.45, Prof. Dr. Martin Brown. ÖV: Deutungsmuster. Lesen als literarisches Motiv *14.3., 21.3., 28.3., 4.4. und 11.4., HSG 01-013, *Raum für Literatur, Postgebäude am Bahnhof St.Gallen, 18.15-19.45, Prof. Dr. Ulrike Landfester. ÖV: Introducción a la literatura de la emigración en castellano HSG 01-104, 18.15-19.45, Dr. Inés Garcia de la Puente. Vortrag : Incontro con l’allenatore della Nazionale Svizzera Under 21 e vicecampione d’Europa 2011 Pierluigi Tami (auf Italienisch) HSG 09-011, 18.15-20.15, organisiert von Prof. Dr. Renato Martinoni + SGOC.

Lunch mit Gästen: Individuelle Leistungsfähigkeit – messen und entwickeln

Die medialen Bedingungen der digitalen Kultur führen zu neuen Formen der Interaktion und Partizipation. Ihre Konsequenzen werden kontrovers diskutiert. Einerseits werden die Chancen kollektiver Organisationsprozesse für die Entstehung zivilgesellschaftlicher Öffentlichkeit und alternativer Wertschöpfungsnetzwerke beschworen; andererseits wird die «forgettable Web 2.0 saga» mit Stichworten wie Verlust des öffentlichen Raums und Ökonomisierung des Sozialen als Geschichte der Enttäuschung geschrieben. Die Organisationsforschung steht somit nicht nur vor der Herausforderung der Erkundung neuer Organisationsprozesse; sie ist auch mit der Frage nach den Politiken des Organisierens (und der Organisationstheorie) in der Netzkultur konfrontiert. Timon Beyes studierte BWL an der HSG und promovierte am Seminar für Soziologie. 2004/05 war er stellv. Leiter der Neukonzeption der Lehre, bis Herbst

Öffentliche Antrittsvorlesung: Analytic und Anomalien – Controlling im Spannungsfeld zwischen Entscheidungsunterstützung und Verhaltenssteuerung HSG 09-011, 18.15, Prof. Dr. K. Möller.

2010 zudem Programmleiter Handlungskompetenz (Kontextstudium). 2011 habilitierte er sich mit dem Thema «Reconfiguring Organization: Towards an Aesthetico-Spatial Theory of Organi­ zing». Zurzeit hat er eine Forschungsprofessur an der Leuphana Universität Lüneburg inne und leitet am dortigen EU-Innovationsinkubator den Schwerpunkt digitale Medien. (red.) Antrittsvorlesung: «Der digitale Nutzer? Zur Politik der Organisation in der digitalen Kultur», Dienstag, 27.3., 18.15 Uhr, Raum 09-011.

Prof. Dr. Timon Beyes

DONNERSTAG, 15.3.

ÖV: Stanford University / Design Thinking Institut für Wirtschaftsinformatik, MüllerFriedberg-Strasse 8, St.Gallen, Raum 49467/MF8, 17.00-20.00, Prof. Larry Leifer. ÖV: Dichter und Schriftsteller in ihrer Handschrift, mit Blick auf die Kulturstadt St.Gallen HSG 09-114, 20.15-21.45, Dr. phil. Urs Imoberdorf.

ÖV: Angst und Hoffnung HSG 01-U123, 20.15-21.45, Th. Reschke. DIENSTAG, 20.3.

FREITAG, 23.3.

Erste DeutschlandKonferenz von HSG Alumni Vom 22. bis 24. März 2012 findet in Frankfurt am Main die erste «HSG Alumni Deutschland Konferenz» statt. Mit über 3000 Alumni ist das HSG-Netzwerk in Deutschland das zweitgrösste. Unter dem Titel «Marktwirtschaft 3.0 – Innovation und Wachstum in Deutschland: Strohfeuer oder nachhaltiger Motor in Europa?» treffen sich Alumni in und aus Deutschland, HSG-Professoren, Unternehmensvertreter und Politiker. Der globale Wettbewerb, die ökologischen Herausforderungen und die Krisen im Wirtschaftssystem mit ihren sozialen Auswirkungen finden bisher, wenn überhaupt, nur verzögert Berücksichtigung in den Marktmechanismen. Es zeigt sich ein dringend notwendiger Weiterentwicklungsbedarf. Praktiker und Professoren beleuchten das Konferenz-Thema aus ihren Blickwinkeln und stellen sich der Diskussion. Referenten sind unter anderen Dr. Frank-Walter Steinmeier (Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion), Roland Koch (ehemaliger Ministerpräsident von Hessen, Vorsitzender des Vorstands Bilfinger Berger SE), HSG-Rektor Thomas Bieger sowie die HSG-Professoren Peter Gomez, Gebhard Kirchgässner, Martin Brown und Marcus Schögel. (cb.) Beschränkte Anzahl Plätze – Anmeldung unter www.alumni.unisg.ch/deutschland

HSG 01-014, 20.15-21.45, Dr. phil. Donata Schoeller.

ÖV: Marke ist nicht alles. Aber ohne Marke ist alles nichts Kantonsschule Sargans, Aula, 18.1519.45, Prof. Dr. Torsten Tomczak.

St. Galler Stadtsuppe 2012 Haupt- und Bibliotheksgebäude der Universität St.Gallen Organisation: Evangelische Kirchgemeinde Rotmonten, Katholische Pfarrei Rotmonten und Christkatholische Kirchgemeinde SG.

14. FrauenVernetzungsWerkstatt www.frauenvernetzungswerkstatt.ch

Event im Steinbock: Begegnung und Gedankenaustausch mit Prof. Dr. Johannes Rüegg-Stürm «Steinbock», 19.15, Markus Anker. ÖV: Die psychische Dynamik in der Individualpsychologie Alfred Adlers HSG 01-014, 20.15-21.45, Dr. phil. Urs Peter Lattmann.

Lunch mit Gästen: Galluskloster und Gallusstadt Akademikerhaus, 12.15, S. Sonderegger. Kinder-Uni: Räuber und Gendarm – wann wird Unrecht bestraft? HSG 09-010 (Audimax), 15.00-15.45, Prof. Dr. Marianne Hilf. ÖV: Introducción a la literatura de la emigración en castellano HSG 01-104, 18.15-19.45, Dr. Inés Garcia de la Puente. ÖV: St.Gallen vom Meeresstrand ins Bergland – Molassezeit und der Säntis (Alpstein) HSG 09-011, 20.15-21.45, PD Dr. phil Oskar Keller. DONNERSTAG, 22.3.

Schneeschuhtour mit Fondue St.Gallen/Appenzell, 17.00-22.00, organisiert durch den Universitätssport.

Lunch mit Gästen: Appenzell und Bundesbern Akademikerhaus, 12.15, Dr. D. Fässler. ÖV: Migración judia a Argentina: un acercamiento a su literatura HSG 01-104, 18.15-19.45, Lic. phil. Sabrina Zehnder. DONNERSTAG, 29.3.

FREITAG, 16.3.

Telemark Weekend 16.-18.3., Arosa, Universitätssport.

HSG 09-010 (Audimax), 17.15, Begrüssung: Prof. Dr. Thomas Bieger. ÖV: Handschrift und Musik – mit Beispielen von Komponisten, Dirigenten, Interpreten HSG 09-114, 20.15-21.45, Dipl. Psych. IAP. Robert Bollschweiler.

MITTWOCH, 21.3.

MONTAG, 19.3. MITTWOCH, 14.3.

Prof. Dr. Timon Beyes geht in seiner Antrittsvorlesung auf die Politik der Organisation in der digitalen Kultur ein.

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MITTWOCH, 28.3.

SAMSTAG, 17.3.

ÖV: Bindungstheoretische Konzepte HSG 01-014, 20.15-21.45, Dr. E. Frick Tanner und Dr. med. R. Tanner-Frick.

Organisation in der digitalen Kultur

8. März bis 11. April 2012

DONNERSTAG, 8.3.

ÖV: Bankenregulierung, in der Reihe «Wirtschaftsinformatik: Informationsund Kommunikationstechnik» HSG 09-012, 20.15-21.45, Daniel Senn.

20. Februar 2012

Preisverleihung: Dr. Kausch-Preis 2011 an: Prof. Dr. Georg Kämpfer, Prof. Dr. Norbert Pfitzer und Prof. Dr. Wienand Schruff

Biblische Besinnungen Kapelle des Akademikerhauses, 18.15, organisiert durch Diakon Th. Reschke. ÖV: Handschrift und Kunst: Handschrift als Element der Kunst – Künstler in ihrer Handschrift HSG 09-114, 20.15-21.45, Dr. phil. Marie Anne Nauer.

SAMSTAG, 24.3.

Snowboard-Einführung Halfpipe Davos, organisiert durch den Unisport.

SAMSTAG, 31.3.

Telemark Schnuppertag Arosa, Universitätssport.

MONTAG, 26.3.

35. St.Galler Anwenderforum: BI2012 – Neue Nutzergruppen, umfassende Datenmengen und mobile Endgeräte Executive Campus HSG, 09.00, weitere Infos unter: http://awf.unisg.ch.

MONTAG, 2.4.

ÖV: Parabeln zur eigenen Wahrheit HSG 01-U123, 20.15-21.45, Diakon Thomas Reschke. DIENSTAG, 3.4.

ÖV: Gesundheit und Krankheit HSG 01-U123, 20.15-21.45, Diakon Thomas Reschke.

ÖV: «Only You?» regionale Identität als Liebeserklärung in entgrenzten Welten Kantonsschule Sargans, Aula, 18.1519.45, PD Dr. phil. Monika Kritzmöller.

DIENSTAG, 27.3.

Öffentliche Antrittsvorlesung: Der empanzipierte Nutzer? Zur Politik der Organisation in der digitalen Kultur HSG 09-011, 18.15, Timon Beyes. ÖV: Marketing in der Kundenrealität – die erstaunliche Revolution im realen Marketing Kantonsschule Sargans, Aula, 18.1519.45, Prof. Dr. Christian Belz. Event im Steinbock: Soiree blanche Haus «Steinbock», 19.15, Anmeldung: markus.anker@unisg.ch. ÖV: Der personenzentrierte Ansatz in der Psychotherapie

MITTWOCH, 4.4.

Lunch mit Gästen: Theologisches – Lunch im Break Akademikerhaus, 12.15, organisiert durch Diakon Thomas Reschke. ÖV: Als der Rhein der Donau untreu wurde – Bildung und Veränderung des Flussnetzes HSG 09-011, 20.15-21.45, PD Dr. phil. Oskar Keller. MITTWOCH, 11.4.

Lunch mit Gästen: Philosophisches – Lunch im Break Akademikerhaus, 12.15, organisiert durch Diakon Thomas Reschke.


Experten-Gespräch

20. Februar 2012

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Bild: Hannes Thalmann

«Die Computertechnologie steht noch ganz am Anfang», sagt Prof. Dr. Elgar Fleisch, der am Institit für Technologiemanagement lehrt.

«Ohne Computer geht gar nichts mehr» Prof. Dr. Elgar Fleisch über technologische Innovationen, den Trend zur Miniaturisierung und den Einfluss «Cloud-basierter» Dienste auf unser Alltagsleben. Welche Technologien werden die Zukunft prägen und welche Rolle fällt hierbei den Universitäten zu? Elgar Fleisch arbeitet als Professor für Technologiemanagement mit besonderer Berücksichtigung des Operations Management am ITEM-HSG.

Professor Fleisch, wenn Sie zurückblicken, in welchem Ausmass hat Technologie in den vergangenen 20 Jahren unser Leben, unsere Gesellschaft verändert? Elgar Fleisch: Ich glaube, wir müssen weiter zurückgehen: Der Ursprung vieler Veränderungen liegt in der Elektrifizierung vor über 100 Jahren. Die Informatisierung ist nur die letzte Phase dieser Entwicklung. Heute gibt es keinen Bereich im alltäglichen Leben, im Geschäftsleben, der nicht davon betroffen ist. Die Änderungsgeschwindigkeit ist steigend und gleichzeitig stehen wir immer noch am Anfang. Im Gebrauch sind Computer gerade mal 20 Jahre alt. Das ist etwa eine Generation. Und: Das ist gar nichts. Wie haben Autos nach einer Generation ausgesehen im Vergleich zu heute? Computer sind aus unserem Alltagsleben nicht mehr wegzudenken. In welche Richtung werden Sie sich entwickeln? Sie werden kleiner werden. Reife Dinge werden kleiner. Alles, was gross ist, ist nicht reif.

«Neue Geräte müssen den Menschen dienen, schön und einfach sein. Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen.» Fleisch: Das Stichwort Miniaturisierung wird auch der Trend der kommenden Jahre sein. Computer werden in jeden Gegenstand hineinkommen. Jedes physische Ding wird auch zum Computer. Wir nennen dies das «Internet der Dinge». Der Computer ist nicht mehr an einen Bildschirm gekoppelt, sondern er geht in der physischen Welt auf. Im angelsächsischen Raum spricht man von «Cyber Physical Systems», wenn die physische Materie nicht mehr trennbar ist vom Computer an sich.

Welche Technologien werden dabei eine Rolle spielen? RFID? Fleisch: Es gibt unzählige Technologien, die hier eine Rolle spielen. RFID ist nur ein Beispiel, das auf Kommunikation abzielt. Es beginnt bei «Energy Harvesting». Wie kriegt so ein Minicomputer überhaupt Strom? Ist das der Gürtel, der sich ausdehnt, ist es die SonnenlichtEinwirkung unterm Olivenbaum?

«Das Stichwort Miniaturisierung wird der Trend der kommenden Jahre sein.» Und es geht weiter mit der Frage, ob Recheneinheiten künftig aus Silizium oder eher aus Polymeren gebaut werden? Sind sie zweidimensional oder dreidimensional? Wie sieht es mit Kommunikationsprotokollen aus, die weniger Energie brauchen, Anzeigetechnologien, Robotik… Die Computertechnologie steht noch ganz am Anfang. Dabei ist zu beachten, dass wir die Entwicklung von Technologie recht gut vorhersagen können, die Anwendungen jedoch nie! Glauben Sie, dass der Masse bewusst ist, wie sehr sie heutzutage von Technologie abhängig ist und in welchem Ausmasse Technologie unser Verhalten beeinflusst? Fleisch: Bewusst ist dies der Masse natürlich nicht. Den meisten ist auch nicht bewusst, wie der Sound einer Band vom Tonstudio ins Ohr kommt, wenn sie ein Stück im Radio hören. Die Abhängigkeit ist jedoch massiv. Unsere Abhängigkeit von Strom ist unglaublich gross. Und so ist das auch beim Computing. Ohne Computer können Sie nicht einmal telefonieren, heizen oder Zug fahren. Ohne Computer geht gar nichts mehr. Sie haben vom «Internet der Dinge» gesprochen, parallel ist seit einigen Jahren

von der «Cloud» die Rede, die nun bei den einfachen Nutzern angekommen ist? Fleisch: Der Endnutzer spürt nicht, ob die sogenannte «Cloud» im Spiel ist oder nicht. Das ist eher ein technischer Begriff, der darauf hindeutet, dass das Internet wichtiger wird. Services und Daten werden nicht mehr lokal ausgeführt bzw. gespeichert, sondern im Internet. Die Daten sind irgendwo einmalig in der «Cloud» gespeichert und können auf alle Geräte gespiegelt werden. Das ist gut für den Endkunden, könnte aber auch anders gelöst werden. Wir werden in Zukunft immer mehr Cloud-basierte Services und Daten sehen. Weil es bequem, billig und sicher ist. Allerdings steigt damit die Abhängigkeit vom Internet erneut. Bewegen wir uns von der HardwareSeite in Richtung Software? Werden künftige Innovationen vor allem den Software-Bereich betreffen? Fleisch: Die Hardware-Entwicklungen werden für den Laien schwerer sichtbar, weil sie so klein sind. Aber Hardware und Software sind nicht trennbar. Denken wir an das iPhone. Steve Jobs hat sehr schön zitiert: Wer keine Hardware bauen kann, kann auch keine gescheite Software entwickeln. Interessanterweise kaufen jetzt viele Software-Firmen Hardware-Firmen auf. Ich denke an Microsoft und Nokia, Google und Motorola…

«Wir werden in Zukunft immer mehr Cloud-basierte Services und Daten sehen.» Es braucht letztlich beide Entwicklungsstränge. Hardware-Entwicklung gibt es länger als Software-Entwicklung. Für die Software verwenden wir noch Engineering-Methoden, über die wir vermutlich in 15 Jahren die Köpfe schütteln

werden. Hier können wir noch sehr viel stärker industrialisieren, optimieren, standardisieren. Apple, Android respektive Google und Windows teilen sich heute den Markt. Hat ein neuer Player überhaupt noch eine Chance, sich gegenüber dieser Macht zu behaupten? Fleisch: Je nachdem, welche Ebene Sie anschauen. Wenn Sie Betriebssysteme meinen, sehe ich kurzfristig keine Chance mehr. Da müsste ganz etwas Neues passieren. Als letztes hat Google es mit einem Betriebssystem für Smartphones geschafft.

«Tastenkombinationen wie ‹Ctrl Alt Del› werden verschwinden.» Innert weniger Jahre wurde Android zum beliebtesten Betriebssystem für Smartphones. Es ist also möglich, aber es ist wahnsinnig schwierig. Darunter und darüber gibt es jedoch beliebig viele Ebenen, auf denen man erfolgreich sein kann. Ein HSG-Spin-Off entwickelt zum Beispiel eine neue Computer-Maus… Sie denken an Dacuda. Was wiederum eine singuläre Entwicklung ist? Fleisch: Mit so etwas kämpfen Sie nicht gegen Standards an. Sie können in der Schweiz keine Firma mehr gründen und sagen ich möchte eine Bahn bauen, die eine schmalere Spurbreite als die SBB hat. Das ist sinnlos. Sie müssen eine andere Firma gründen, eine, die zum Beispiel neue Zugtechnologien entwickelt. Und nicht ohne sehr guten Grund gegen etablierte und gut funktionierende Standards ankämpfen. Um einen Blick in die Zukunft zu werfen: Nach dem iPod, dem iPhone, anderen Smartphones, dem iPad, sehen Sie bereits ein neues Gerät, eine neue Tech-

nologie am Horizont, die alles grundsätzlich verändert wird? Fleisch: Das wirklich Coole, was Apple gemacht hat, war iTunes, das Linken von Services aus dem Internet, der Cloud, auf das Gerät, das Bezahlbarmachen von Content. Das ist die riesengrosse Leistung. Wenn jemand das nächste grosse Ding bereits im Hinterkopf hätte, würde er nicht darüber sprechen, sondern er würde es produzieren. Ich kenne es nicht. Ich weiss nur: Jeder, der linear extrapoliert und auf die Zukunft schliesst, macht Fehler. Natürlich gibt es ein paar Trends. Die Welt wird wieder physischer. Keiner will ein Ph. D in Computer Science haben müssen, um einen Videorekorder zu bedienen oder einen Computer starten zu können. Tastenkombinationen wie «Ctrl Alt Del» werden verschwinden. Neue Geräte müssen dem Menschen dienen, schön und einfach sein. Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen. Die heutige Technologie lässt das endlich zu. Welche Rolle kommt den Universitäten zu? Fleisch: Universitäten haben eine gesellschaftliche Funktion. Ich glaube nicht, dass wir – insbesondere hier an der HSG – in einem Elfenbeinturm herumforschen. Wir sind von der Gesellschaft, den Steuerzahlern bezahlt. Unser Job ist es, etwas zurückzugeben, dieses Geld in Zukunftsfähigkeit umzuwandeln. Am Ende geht es um Arbeitsplätze in der Region. Wir sollten alles tun, um die exportorien­ tierten KMU, die Arbeitsplätze hier haben, zu fördern. Das ist etwas, was die HSG super macht und machen kann. Unternehmertum, Unterstützung von KMU und grossen Unternehmen, selbst Spin-Offs gründen… Das Interesse an neuen Technologien und Management ist eine zwingende Voraussetzung hierfür. Interview: Bentley Jenson, Markus Zinsmaier


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