3 minute read
Studienreformen
Eine Reformkaskade für die Studiengänge der HSG
Die HSG wird im August 2022 über 21 Bachelor- und Masterprogramme verfügen, wobei zwei dieser Programme per Juli 2021 noch gar nicht existieren. 7 dieser 21 Programme durchliefen bzw. durchlaufen zwischen 2021 und 2022 eine grundlegende Reform. Diese Zahlen sind, für die Verhältnisse der HSG, historisch. Ein übergreifendes Ziel aller dieser Reformen ist es, die Absolventinnen und Absolventen optimal auf ihre Zukunft vorzubereiten.
Kaum ein Thema beschäftigt das Prorektorat Studium & Lehre der HSG aktuell so stark wie die Studienreformen, insbesondere die grundlegenden, bei denen das Curriculum eine tiefgreifende Überarbeitung erfährt. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn Studentinnen und Studenten mit den Leistungen des alten Studiengangs nicht mehr ohne Weiteres im neuen Studiengang abschliessen können. Wird zum Beispiel ein neues Pflichtfach eingeführt, können Studierende im reformierten Studiengang nicht graduieren, auch wenn sie bereits alle Leistungen im alten Studiengang erfolgreich absolviert haben. Aufgrund der Reform fehlt ihnen ein Pflichtfach.
Studienreformen werden in der Regel aus strategischen Gründen angestossen: Das Curriculum ist nicht mehr zeitgemäss, es wird nicht mehr die gewünschte Zielgruppe angesprochen oder Absolventinnen und Absolventen sind nicht wie beabsichtigt im Arbeitsmarkt positioniert. Studienreformen sind in Konzeption, Entscheidungsfindung und Umsetzung komplex, arbeitsaufwendig und bedingen eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Programmleitung, verschiedenen Einheiten des Prorektorats Studium & Lehre, der Markenabteilung und der IT.
Zwei Studiengänge werden neu eingeführt: Ein Master und ein Bachelorstudium in Informatik (per Herbstsemester 2021 bzw. Herbstsemester 2022). Der Aufbau der School of Computer Science und ihrer Studiengänge wurde durch die Zustimmung der Bevölkerung des Kantons St.Gallen zur sogenannten ITBildungsoffensive ermöglicht. Damit betritt die HSG Neuland: Zum ersten Mal wird sie einen ingenieurwissenschaftlichen Studiengang anbieten und die Abschlüsse B.Sc. und M.Sc. verleihen. An der neuen School werden insgesamt ca. 27 Lehrende angesiedelt sein. Pro Jahr sollen nach der Einführungsphase ungefähr 100 Bachelorstudierende und ungefähr 50 bis 70 Masterstudierende in Informatik ihr Studium an der HSG antreten. Die Lehrenden und Studierenden in der Informatik setzen auf dem Campus neue Akzente, welche in die ganze Region ausstrahlen.
Alle fünf juristischen Studiengänge werden reformiert. Die beiden Bachelorstudiengänge in Rechtswissenschaft (BLaw) und Rechtswissenschaft mit Wirtschaftswissenschaften (BLE) werden auf das Herbstsemester 2021 hin grundlegend neu konzipiert, wobei der BLE die weitreichendste Reform seiner Geschichte durchläuft. Die überarbeiteten Bachelorstudiengänge zeichnen sich aus durch eine Stärkung der Kernfächer und eine konzisere Struktur. Ebenfalls müssen Studierende, wie in den übrigen Bachelorprogrammen, neu eine Bachelorarbeit verfassen. Dem BLE wird zudem ein juristisch ausgerichtetes Lehrprogramm zur Seite gestellt. Die Masterprogramme in Recht (MLaw) und Rechtswissenschaft mit Wirtschaftswissenschaften (MLE) werden ebenfalls grundlegend reformiert (Umsetzung bis Herbstsemester 2022), wobei der MLE passend zur Einführung des Lehrprogramms auf der Bachelorstufe um ein Semester gekürzt wird.
Zwei betriebswirtschaftliche Masterprogramme erfahren eine grundlegende Neukonzeption per Herbstsemester 2022.
heitlicht; auch hier wird das juristische Profil gestärkt, indem die Anforderungen an juristische Vorkenntnisse und damit die potenziell zu absolvierenden Zulassungsauflagen deutlich erhöht wurden.
Betriebswirtschaftliche Programme schärfen ihr Profil
Zwei betriebswirtschaftliche Masterprogramme erfahren eine grundlegende Neukonzeption per Herbstsemester 2022. Das äussert sich auch in Namensänderungen, wie beim Masterprogramm in General Management (MGM, früher: Master in Unternehmensführung, MUG). Ein grösserer Pflichtbereich schärft das Profil des Programms sowie seiner Absolventinnen und Absolventen und stärkt insbesondere den Bereich Data Analytics. Weiter werden die Studierenden in Zukunft je ein Drittel des Fachstudiums auf Deutsch und auf Englisch absolvieren.
Das Masterprogramm in Accounting and Corporate Finance (MACFin, früher: Masterprogramm in Accounting and Finance, MAccFin) erfährt eine dosierte Aktualisierung seines Pflichtbereichs. Ziel ist hier insbesondere eine passgenaue Abstimmung mit dem per Herbstsemester 2019 reformierten Bachelorstudiengang in Betriebswirtschaftslehre sowie die klarere Abgrenzung zum Master in Banking and Finance (MBF).
Agilität, individuelle Begleitung und persönliches Commitment der Mitarbeitenden
Die grosse Zahl der Studienreformen und Neueinführungen (nebst Bachelorund Masterstufe kommen noch Reformen eines Zertifikats und zweier Doktoratsprogramme hinzu) zeugt von einer beachtlichen Agilität an der HSG. Die Programmleitungen und das Prorektorat Studium & Lehre reagieren aktiv auf die sich rasch ändernden Realitäten in Wirtschaft und in der Akademie, um ihre Absolventinnen und Absolventen optimal auf ihren zukünftigen Werdegang vorzubereiten.
Die individuelle Betreuung der Studierenden, bereits im Regelstudienbetrieb ein Markenzeichen der HSG, wird auch in der Betreuung der Studierenden, welche von einer Reform betroffen sind, grossgeschrieben. Aufgrund ihrer überschaubaren Strukturen und engagierten Mitarbeitenden ist die HSG in der Lage, bei auftretenden Problemen in einer Reform rasch, unbürokratisch und nachhaltig zu reagieren.