PP 9000 St. Gallen
Universität St.Gallen Hochschule für Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften sowie Internationale Beziehungen (HSG)
HSGBlatt
Nr. 5 7. November 2011
Kommunikation Dufourstrasse 50 CH-9000 St.Gallen kommunikation@unisg.ch www.unisg.ch
Auf dem Sprung in die weite Welt
AUS DEM INHALT
Nachwuchsforscher engagieren sich in Afrika: Ein neues Geschäftsmodell Stephanie Sparber aus Italien, Mandy Tao aus Kanada, Jiayin Wang aus China: SIM-Studentinnen soll helfen, die Trinkwasseraufbereitung den aus verschiedenen Kulturen, KonDie «Financial Times» platziert tinenten und Ländern zusammentrifft». in Kenia zu verbessern. den «Master in Strategy and International Management» (SIMInternationale Erfahrung HSG) an erster Stelle in ihrem sammeln: Japanische weltweit offenen Ranking von Studierende der Hosei- Management-Studiengängen. Universität verbringen ein Welche Gesichter, welche StimSemester an der HSG. men stecken hinter dem ausSeite 3 gezeichneten Programm? Ein Treffen mit drei Studentinnen. Seite 2
Jakob Kellenberger im Interview: Der IKRKPräsident weilte zur Eröffnung eines Alumni Chapters in St.Gallen. Seite 7
Experten-Gespräch mit Prof. Dr. Peter Leibfried: Warum Controlling in Unternehmen, ob klein oder gross, elementar ist. Seite 10
«HSG in der Region» gastiert an der Kanti Wil Es gehört zur Tradition der Universität St.Gallen, jedes Semester mit einer öffentlichen Vorlesungsreihe an einem anderen Ort in der Ostschweiz zu gastieren. Im aktuellen Herbstsemester findet ab dem 8. November an vier Dienstagabenden an der Kanti Wil die vierteilige Reihe «Gesundheitsökonomie» statt. Die Vorlesungen in der Aula beginnen jeweils um 18.15 Uhr. Das Thema ist ein brennendes: Die Schweiz leistet sich das drittteuerste Gesundheitssystem der Welt. Die politische Diskussion um Kosten und Reformen ist seit langem hitzig. Die HSG präsentiert vier Perspektiven: Prof. Dr. Tilman Slembeck («Das Gesundheitswesen aus Sicht eines Ökonomen», 8. November), PD Dr. Ueli Kieser («Roger Federer bricht sich den Arm – das wird teuer! Oder doch nicht? Einige Überlegungen zum Sozialversicherungsrecht», 15. November), Prof. Dr. Michael Lechner («Jogging for the Money? Über den Zusammenhang zwischen sportlicher Aktivität, Gesundheit und Arbeitsmarkterfolg», 22. November) und Prof. Dr. Johannes Rüegg-Stürm («Patient Gesundheitswesen: Benötigen auch Spitäler eine Therapie?», 29. November). (red.) www.unisg.ch/OeffentlichesAngebot
Management mit Sozialkompetenz
Ein renommiertes Programm wie der SIM bildet junge Menschen aus, von denen die meisten mittelfristig in einer Führungsposition sein werden. Das bedeutet Verantwortung – nicht nur betriebswirtschaftliche, auch gesellschaftliche. «Wir bereiten unsere Absolventen vor, um verantwortungsbewusst erfolgreiche Berufskarrieren zu beginnen», sagt Prof. Dr. Günter Müller-Stewens, Akademischer Direktor des SIM. Managing Director Dr. Omid Aschari ergänzt: «Wir legen dabei viel Wert darauf, unseren Studierenden nicht nur Managementwissen, sondern auch Sozialkompetenz zu vermitteln.« Dieser Ansatz zieht sich durchs gesamte SIM-Curriculum. «Manager arbeiten in einem Spannungsfeld», sagt Studentin Mandy Tao. «Einerseits sind sie verantwortlich für die wirtschaftliche Situation eines Unternehmens. Andererseits haben die Unternehmen auch eine soziale Verantwortung.» Erfolgreiche Manager «verbinden beides», fügt Jiayin Wang an. Was aber nicht immer einfach ist, vor allem wenn ein Unternehmen wirtschaftlich unter Druck steht. «Das Eine schliesst das Andere nicht aus», sagt Stephanie Sparber: «Langfristiger wirtschaftlicher Erfolg hängt heute meist direkt mit nachhaltigem Wirtschaften zusammen.»
Management? Da bemühen wir mal simpel Wikipedia: «Management kann sowohl Leitungsfunktionen in Unternehmen und Organisationen bezeichnen als auch die Personen, die diese Funktionen ausüben und entsprechende Managementkompetenzen benötigen. Zu den typischen Funktionen und Aufgaben [...] gehört die Planung, Organisation, Führung und Kontrolle (im Sinne von Erfolgskontrolle).» Tönt einfach, ist anspruchsvoll. Mehr noch im globalisierten Umfeld unserer Zeit. «Technologie löst nicht alles. Es braucht auch immer Soft Skills wie Kommunikation oder Mentoring, um Potenziale voll auszuschöpfen. Manager sollten darum starke Soft Skills haben», sagt die kanadische SIM-Studentin Mandy Tao. Für ihre chinesische Kommilitonin Jiayin Wang sollten Managerinnen und Manager «eine klare Richtung vorgeben, Ideen einbringen, Mitarbeitende motivieren». Die Südtirolerin Stephanie Sparber ergänzt: «Manager müssen sich mit ihrem Berufsfeld, ihren Aufgaben voll identifizieren, ‹drive› haben. Und Ziele müssen sie wirklich erreichen wollen.»
Managerinnen müssen mehr leisten
Und wie steht es zu Beginn des 21. Jahrhunderts um Frauen im Management? Da sind sich die drei Studentinnen einig, unabhängig von Land und Kultur: «Frauen müssen immer noch die ‹extra mile› gehen.» In einigen Ländern eine, in anderen mehrere Meilen. In internationalen Umfeldern immerhin, in denen die drei wahrscheinlich arbeiten werden, sind die Distanzen nahezu überall auf der Welt kürzer geworden. Wie ihre Zukunft nach dem SIM-Abschluss aussieht, ist offen. Stephanie Sparber kann sich einen Berufseinstieg in der Beratung vorstellen, «ganz egal wo auf der Welt.» Jiaying Wang, die bereits über Erfahrung im Event-Management verfügt, erwägt, ihre Karriere in diese Richtung weiterzuentwickeln. Mandy Tao denkt grundsätzlich an eine Tätigkeit in strategischem Management. Nur der Startpunkt «SIM-HSG/St.Gallen/ Schweiz» ist für alle derselbe. «Ein idealer», wie sie sagen. Jürg Roggenbauch
Interkulturell – in Theorie und Praxis
Die drei Frauen erarbeiten sich im SIMProgramm nicht nur umfassende Grundlagen für zeitgemässes Management im 21. Jahrhundert. Sie tun dies vor allem in einem Studiengang, der international ausgerichtet ist und der Studierende aus über 30 Staaten an die Universität St.Gallen bringt. Die Internationalität bereichert enorm. Und sie ist in unserer globalisierten Wirtschaft, die nach interkultureller Kompetenz verlangt, besonders wichtig. Auch aufgrund seiner Internationalität vergibt die «Financial Times» dem SIM Bestnoten. «Wir eignen uns nicht nur theoretisches Wissen über kulturelle Unterschiede an, sondern wenden dieses im täglichen Austausch mit unseren Kommilitonen aus aller Welt gleich in der Praxis an», sagt Stephanie Sparber. Jiayin Wang kann sich kaum ein anderes Studienprogramm vorstellen, «in dem ein so ausgeprägter, guter Mix von Studieren-
Bild: Hannes Thalmann
Überzeugt vom SIM-Studium, zuversichtlich für die berufliche Zukunft: Stephanie Sparber (oben), Mandy Tao (Mitte) und Jiayin Wang.
www.sim.unisg.ch Ein Essay von Rektor Thomas Bieger zum Thema HSG und Rankings finden Sie auf Seite 4.
Forschung Center for Aviation Competence ausgezeichnet Der Pro-Aero-Anerkennungspreis 2011 für besondere Leistungen in der Luftfahrt geht an das Center for Aviation Competence (CFAC-HSG) der Universität St.Gallen. Das Kompetenzzentrum für die Schweizer Luftfahrt feierte am 5. Oktober seinen fünften Geburtstag.
«CFAC ist nicht mehr wegzudenken»
«In den letzten fünf Jahren hat sich das CFAC-HSG aus dem Nichts zu einem unabhängigen und erfolgreichen Kompetenzzentrum für die Schweizer Luftfahrt entwickelt, das heute nicht mehr wegzudenken ist», begründete Stiftungsratspräsident Hans Rudolf Fehrlin die Wahl. Das CFAC sei zu einem bedeutungsvollen Instrument der Schweizer Luftfahrt geworden. Dies durch Forschung und Dienstleistungen, durch Seminare und Konferenzen auf wissenschaftlicher Basis sowie durch zahlreiche Publikationen und seinem Angebot an Ausund Weiterbildung. Hans Rudolf Fehrlin überreichte die Anerkennungs-Medaille an den Präsidenten des CFAC-HSG, Prof. Dr. Roland Müller, und an den Geschäftsführer, Dr. Andreas Wittmer.
Patrouille Suisse, Suter, Nicollier, Rega
Die 1935 gegründete Stiftung Pro Aero zeichnet seit 1985 Personen oder Institutionen der Schweizer Aviatik für besondere Leistungen aus. Zu den früheren Preisträgern zählen die Patrouille Suisse, Moritz Suter, Claude Nicollier und die Rega. Das CFAC hat während der vergangenen fünf Jahre über 100 Publikationen im Bereich Luftfahrt für Studierende und Praktiker verfasst. An der HSG bietet das Kompetenzzentrum auf der Master-Stufe eine Vorlesungsreihe in Luftfahrt-Management an. (red.) www.cfac.unisg.ch
LEUTE Prof. Dr. Renato Martinoni, Ordinarius für italienische Sprache und Literatur der Universität St.Gallen, hat anlässlich der Feier der italienischen Republik Anfang Juni 2011 in Rom den Verdienstorden «Cavaliere dell‘Ordine al Merito della Repubblica Italiana» erhalten. Der Orden, der vom Präsidenten der italienischen Republik verliehen wird, ist zur Belohnung für Verdienste auf dem Gebiet der Wissenschaft, der Literatur, der Künste und der Wirtschaft bestimmt.
Impressum November 2011 32. Jahrgang Auflage: 6000 Mitteilungen der Universität St.Gallen Hochschule für Wirtschafts-, Rechtsund Sozialwissenschaften sowie Internationale Beziehungen (HSG) Erscheint sechs Mal pro Jahr und ist auch über Internet abrufbar: www.unisg.ch (Rubrik: Für Medien, Publikationen, HSGBlatt) Redaktion Marius Hasenböhler, Annkathrin Heidenreich Bentley Jenson, Stephanie Brändli, Jürg Roggenbauch, Edith Steiner, Markus Zinsmaier Layout Walo von Büren Herausgeber Universität St.Gallen (HSG) Kommunikation Dufourstrasse 50, CH-9000 St.Gallen Tel. 071 224 22 25 | Fax 071 224 28 15 E-Mail: kommunikation@unisg.ch www.unisg.ch Druck St.Galler Tagblatt AG 9001 St.Gallen
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Sauberes Wasser für Kenia HSG-Forscherteam entwickelt Geschäftsmodell für solarbetriebene Wasserkiosks in Ostafrika 2011 reisten Christoph Birkholz, Deniz Köse, Naomi Rosenthal und oikos-Stipendiat Tim Lehmann im Auftrag des IWÖ-HSG nach Ostafrika. Während der Feldforschungsphase untersuchte das Team Süsswasserbedarf und Quellen in abgelegenen Regionen Kenias. Daneben knüpften die Nachwuchsforschenden Kontakt mit möglichen Geschäftspartnern. Dafür verbrachte Birkholz viele Stunden im Stau von Nairobi. «Es ist spannend, ein Netz aufzubauen, das die Dienste von Nichtregierungsorganisationen und Privatwirtschaft verbindet», erzählt er. In seiner Dissertation beschäftigt sich der Bochumer mit der Elektrifizierung ländlicher Gebiete in Schwellen- und Entwicklungsländern. Die Feldarbeit in Kenia war eher ein willkommenes Nebenprodukt.
Sauberes Trinkwasser ist in Kenias Dörfern eine Rarität. Ein HSG-Forscherteam entwickelt einen Businessplan für lokale Betreiber von Wasserkiosks, die eine St.Galler Firma initiierte. Ein warmer Herbsttag auf dem HSGCampus, Christoph Birkholz geniesst ein Glas frisch gezapftes Leitungswasser. Eine Selbstverständlichkeit in der Schweiz, Luxus in Kenia, woher der St.Galler Doktorand gerade kommt. An vielen Orten in Kenia fehlt der Zugang zu sauberem Trinkwasser. Rund 88 Prozent der Menschen müssen oftmals weite Strecken zur nächsten Wasserstelle zurücklegen oder verschmutztes Wasser trinken. Besonders Kinder leiden unter Krankheiten, die durch dreckiges Wasser ausgelöst werden. Auf die Idee, Wasser mit solarbetriebenen Anlagen zu säubern, kam das 2007 gegründete St.Galler Unternehmen Trunz Water Systems AG. Die mit Solarstrom betriebene mobile Wasseraufbereitungsanlage füllt eine Marktlücke.
Unternehmertum sinnvoll einsetzen
Seit seinem Studium an der Universität Witten-Herdecke beschäftigt Birkholz die Frage, wie man Unternehmertum sinnvoll und nachhaltig einsetzen kann. Für seine Ideen erhielt er 2010 den «Wings of excellence Award» des St. Gallen Symposiums. Im September 2009 gründete er mit drei Studienkollegen den «Hub Zurich». Mit 26 Filialen sind sie Teil eines weltweiten Netzes für Social Entrepreneurs. In den Zürcher Viaduktbögen vermieten sie Arbeitsplätze an Start-ups und erleichtern so anderen Unternehmern den Einstieg in die Selbstständigkeit. Das Netzwerk und die Kontakte von Trunz halfen Birkholz auch bei der Feldarbeit in Kenia: Ein Social Entrepreneur aus Nairobi hat bereits Interesse an der Zusammenarbeit mit HSG und Trunz bekundet. Annkathrin Heidenreich
Wasserkiosks für die Landbevölkerung
In Kenia stellte die Firma mit ihrem Vertriebspartner Tomash International Ltd. dem Kinderdorf Diani eine Anlage zur Wasseraufbereitung zur Verfügung. Um der lokalen Bevölkerung den Zugang zu ermöglichen, entstand ein kleiner Kiosk. Die Einheimischen können das Trinkwasser zu einem Preis von zwei Kenianischen Schillingen pro Liter kaufen. Dies entspricht rund 1,7 Rappen pro Liter und ist um ein Vielfaches günstiger als das Trinkwasser, welches im Laden in einem 20-LiterTank gekauft werden kann. Die Wasserkiosks sollen künftig über loka-
Bild: Photocase/Svea Anais Perrine
Sauberes Trinkwasser dank Solarstrom soll auch in Kenia «business as usual» werden. le Partner an Familien vor Ort vermietet werden. Ihre Ausgaben können sie mit dem Wasserverkauf decken. Bei der Entwicklung des Businessplans für ein Geschäftsmodell, das
die lokale Bevölkerung als Unternehmer einbindet, setzt die Steinacher Firma auf die Expertise des Instituts für Wirtschaft und Ökologie der Universität St.Gallen (IWÖ-HSG). Im Spätsommer
www.iwoe.unisg.ch / www.hubzurich.org www.trunzwatersystems.com
Neues aus der Forschung Ausschreibungen Der SNF hat eine vierte Serie von Nationalen Forschungsschwerpunkten (NFS) ohne thematische Vorgaben ausgeschrieben. Die Finanzmittel reichen für fünf bis sechs neue NFS. Eingabefrist für die Skizzen ist der 16. Januar 2012. Der Forschungsbeginn ist für Anfang 2014 geplant. Weitere Informationen unter www.snf.ch.
Projektförderung Fördernde Institution: SNF; Projekt: Identifying causal mechanisms in empirical economics; Projektleiter: Prof. Dr. Michael Lechner (SEW); Laufzeit: 1.11.2011-30.4.2014; Förderbetrag: 205‘541 Franken. Fördernde Institution: SNF; Projekt: Evaluation of Impacts and Challenges arising from Current Regulatory and Reporting Reforms; Projektleiter: Prof. Dr. Hato Schmeiser (I.VW); Laufzeit: 1.11.2011-30.4.2013; Förderbetrag: 79‘326 Franken. Fördernde Institution: SNF-Sinergia; Projekt: Grundlagen guten Justizmanagements in der Schweiz; Hauptgesuchsteller: Prof. Andreas Lienhard (Universität Bern), Mitgesuchsteller HSG: Prof. Dr. Kuno Schedler (IMP),
Dr. Revital Ludewig (IRP), Prof. Dr. Benjamin Schindler (FR); Laufzeit: 1.8.2011-31.7.2014; Förderbetrag an HSG: 600‘000 Franken. Fördernde Institution: KTI; Projekt: Strategic Coordination of Production Excellenceglobal (SCOPEglobal); Projektleiter: Prof. Dr. Thomas Friedli (ITEM), Laufzeit: 1.10.201131.3.2013; Förderbetrag: 481‘494 Franken (davon 20% an die Universität Zürich). Fördernde Institution: KTI; Projekt: Swiss Start-up Monitor; Projektleiter: Prof. Dr. Dietmar Grichnik und Prof. Dr. Elgar Fleisch (ITEM); Laufzeit: 1.7.2011-31.6.2012; Förderbetrag: 200‘000 Franken (kofinanziert durch Gebert Rüf-Stiftung und AVINA-Stiftung mit insgesamt 200‘000 Franken). Fördernde Institution: KTI; Projekt: Optimization of the Online IdeaGeneration Process for Innovations; Projektleiter: Prof. Dr. Reto Hofstetter (FCI); Laufzeit: 2011-2013; Förderbetrag: 198‘391 Franken. Fördernde Institution: CRUS (Sciex); Projekt: CPF - Commodity Price Factors; Projektleiter: Prof. PhD Paul Söderlind (s/bf); Stipendiat: Péter Erdos (Ungarn); Laufzeit: 1.9.2011-
29.2.2013; Förderbetrag: 92‘900 Franken.
Insurance: Mathematics and Economics, Vol. 49(3), 2011, 520-536.
Nachwuchs
Zemp, A.: Risk comparison of different bonus distribution approaches in participating life insurance, in: Insurance: Mathematics and Economics, Vol. 49(2), 2011, 249-264.
Sylviane Chassot (IWÖ) hat bei der «Elsevier/IAREP/SABE Best Student Paper Competition 2011» (International Association for Research in Economic Psychology/Society for the Advancement of Behavioral Economics) in Exeter (UK) für das gemeinsam mit Nina Hampl und Prof. Dr. Rolf Wüstenhagen verfasste Paper «Policy Aversion Bias and the Financing of Clean Energy Innovation» den zweiten Preis gewonnen.
Publikationen FCI Heidbrink, M./Jenewein, W.: HighPerformance-Organisationen - Wie Unternehmen eine Hochleistungskultur etablieren, Stuttgart 2011. FGN Keuschnigg, C.: The Design of Capital Income Taxation: Reflections on the Mirrlees Review, in: Fiscal Studies, Vol. 32(3), 2011, 437-452. I.VW Braun, A.: Pricing catastrophe swaps: A contingent claims approach, in:
MCM Meckel, M.: NEXT - Erinnerungen an eine Zukunft ohne uns, Reinbek bei Hamburg 2011. s/bf Christiansen, C./Ranaldo, A./Söderlind, P.: The Time-Varying Systematic Risk of Carry Trade Strategies, in: Journal of Financial and Quantitative Analysis, Vol. 46(4), 2011, 1107-1125. Söderlind, P.: Inflation Risk Premia and Survey Evidence on Macroeconomic Uncertainty, in: International Journal of Central Banking, Vol. 7(2), 2011, 113-133. SIAW Kirchgässner, G.: Kaderschmieden der Wirtschaft und/oder Universitäten? Der Auftrag der Wirtschaftsuniversitäten und -fakultäten im 21. Jahrhundert, in: Perspektiven der Wirtschaftspolitik, Vol. 12(3), 2011, 317-337.
Panorama
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Big in St.Gallen Neues Partnerprogramm mit der Hosei-Universität: Wie japanische Studierende ihr Austauschsemester in der Schweiz erleben Ai Hiraga, Mai Sawaki und Yu Horita von der Hosei-Universität erleben ihren ersten Herbst in Europa an der HSG. Vier Monate lang feilen sie hier an ihren Sprachkenntnissen. Pause auf der Dachterrasse des Hauptgebäudes der HSG. «Wo steckt denn heute der Säntis?» Mai Sawaki, Ai Hiraga und Yu Horita halten Ausschau nach dem St.Galler Hausberg. Von Fernsicht keine Spur an diesem nebligen Morgen. «Wie unser Berg Fuji, ganz schön eitel – man zeigt sich nur selten», meint Hiraga. «Bald sehen wir den Gipfel ja aus der Nähe», sagt Horita. Die Alpstein-Tour steht schon auf der Liste der Orte, die sie gesehen haben wollen bis zur Abreise am 23. Dezember. «Vier Monate sind zu kurz, wir haben noch so viel vor», bedauert Sawaki.
Kulturaustausch auf dem Campus
Seit Anfang September leben die Studierenden in St.Gallen. In drei verschiedenen Wohngemeinschaften haben sich Hiraga, Sawaki und Horita schnell in das studentische Leben integriert. Die Umstellung von Tokio auf die beschauliche Ostschweiz fiel ihnen nicht schwer – mit Ausnahme der Geschäftsöffnungszeiten. Praktisch war die Unterstützung während der Orientierungsphase von anderen HSG-Studierenden, sogenannten Buddies. Dass sich Hiraga, Sawaki und Horita in der neuen Umgebung so schnell zurechtfanden, hat vielleicht auch mit ihrem Studienfach zu tun: In Tokio beschäftigen sie sich mit Interkultureller Kommunikation. An der HSG vertiefen sie vor allem ihre Deutschkenntnisse. «Erst einmal versuche ich es mit Hochdeutsch, später vielleicht noch
Von Tokio nach St.Gallen: Die Gaststudierenden Ai Hiraga,Yu Horita und Mai Sawaki (v. l.n.r.). Ostschweizer Dialekt», sagt Hiraga. Sie hat bereits Erfahrung mit den Varianten der deutschen Sprache: Mit 17 lernte sie Deutschland während eines Schüleraustausches kennen. Nachhaltig beeindruckt hat sie damals die Fahrt vom Flughafen in das nordrheinwestfälische Dorf ihrer Gastfamilie mit 160 km/h auf der Autobahn. Das Tempo ihres bisherigen Studienaufenthaltes in der Schweiz empfindet die 22-Jährige um einiges angenehmer. «Wir haben neben den
Kursen an der Uni auch Zeit, die Kultur hier kennen zu lernen.» Hiraga freut sich schon auf ihre Europa-Tournee kurz vor dem Rückflug nach Japan. Damit der kulturelle Austausch nicht einseitig wird, haben sie am 3. November ein japanisches Kulturfest organisiert. «Wir wollten anderen Studierenden unser Land und seine Traditionen gerne näherbringen», sagt Horita, der für die Veranstaltung eigens ein T-Shirt-Logo entworfen hat. Er, Sawaki und Hiraga
sind drei von 25 Studierenden, die an dem neuen Austauschprogramm der Hosei-Universität teilnehmen. Dr. HansJoachim Knopf vom Bereich Aussenbeziehungen und Entwicklung der HSG koordiniert das Programm. Neben dem Sprachunterricht mit Studierenden aus anderen Ländern stehen drei weitere Kurse auf dem Programm: St.Galler Geschichte, die Schweiz im Spannungsfeld europäischer Integration und die «Expedition Nachhaltigkeit – Auf der Suche
Bild: Hannes Thalmann
nach dem guten Leben in Einklang mit Natur und Gesellschaft». Die HSG pflegt Partnerschaften mit drei weiteren japanischen Unis und zwei Schulen. Die Austauschplätze an den japanischen Partnerhochschulen sind begehrt. In Japan bezeichnet man die Studienzeit als die «Sommerferien des Lebens», erzählt Horita. Auf ihren Studienaufenthalt im Ferienland Schweiz trifft dies zu, finden die Studierenden aus Japan. Annkathrin Heidenreich
«KMU lassen sich nicht unterkriegen» Prof. Dr. Urs Fueglistaller anlässlich des Schweizer KMU-Tags zu den Herausforderungen der KMU in einem schwierigen Umfeld Das diesjährige Thema des KMU-Tags lautete: «KMU und Kreativität – vom Wert des Querdenkens». Warum sind dies Erfolgsfaktoren für KMU? Urs Fueglistaller: Wir haben den Titel bewusst wertfrei gewählt, denn wir wollten vom Stellenwert des Querdenkens reden, und das aus möglichst neutraler Sicht. Es wäre falsch, wenn Querdenken und Kreativität einfach per se als «gut» beurteilt würden. Im Gegenteil, es braucht auch in KMU ein gerüttelt Mass an Geradeausdenken. Gefährlich wird es erst, wenn das Geradeausdenken die Überhand gewinnt, und die beiden anderen Tugenden nicht mehr möglich sind. Ich würde also die These vertreten: Ja, Kreativität ist ein Erfolgsfaktor für KMU, und Querdenken fördert die Kreativität. Die Wirtschaftsaussichten für Europa, aber auch für die Schweiz sind alles andere als rosig. Am KMU-Tag spüren Sie jeweils auch den Puls der kleinen und mittleren Unternehmen. Wo drückt der Schuh? Fueglistaller: Gesamtschweizerisch ist in der Industrie die Stimmung gedämpft, das zeigen auch die Zahlen der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich.
Die dortigen Experten haben allerdings auch regionale Unterschiede festgestellt: So war die Geschäftslage aller Industriebranchen in der Ostschweiz, der Nordwestschweiz und im Tessin offenbar noch leicht positiv, in den anderen Grossregionen hingegen negativ. An unsere KMU-Tag-Studie 2011 haben über 500 Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Führungskräfte von KMU ihre momentane Situation (Stand August 2011) punkto Profitabilität, Umsatzwachstum und Marktanteil im ersten halben Jahr als recht positiv eingestuft. Gleichzeitig sehen sie aber auch die steigenden Forderungen der Kunden und den ruinösen Preiswettbewerb als dramatisch an. Wenn wir andere Branchen betrachten, dann sind es beim Detailhandel zuvorderst die grenznahen Unternehmen, welche die Abwanderung der schweizerischen Kaufkraft ins Ausland am stärksten spüren. Die Umsatzrückgänge im Detailhandel sind mittlerweile aber auch in den anderen Landesteilen ein Thema, wie die Detailhandelsstatistiken zeigen. Der schwache Euro ist bekannterweise auch im Tourismus eine Herausforderung, auch wenn die Intervention der
Nationalbank eine gewisse Stabilisierung herbeigeführt hat. Die Entwicklungen der europäischen Schuldenstaaten lassen allerdings befürchten, dass der Schweizer Franken noch für längere Zeit stark bleiben wird. Bei dieser nicht sehr optimistisch stimmenden Lage, gibt es aber auch eine positivere Mikrosicht: Viele der mir bekannten Unternehmerinnen und Unternehmer sehen die allgemeine Entwicklung zwar auch nicht sehr rosig, glauben aber, dass sie mir ihrem eige-
Prof. Dr. Urs Fueglistaller
nen Betrieb einigermassen unbeschadet durch «die Delle» durchkommen. Sie verlassen sich auf eine quasi unternehmerisch angeborene Zuversicht, die ihnen auch schon früher durch unsichere Zeiten half. Und bezüglich KMU-Tag können wir uns als Institut und Veranstalter auch nicht beklagen: der Anlass war mehr als einen Monat vor seiner Durchführung mit über 1000 angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmern bereits ausverkauft. Auch das ist für mich ein Indiz, dass die KMU ihre Zuversicht spielen und sich nicht so einfach unterkriegen lassen. Neben all der Krisenstimmung gibt es sicherlich auch KMU, die sich durch Innovationen und kreative Ideen besonders gut im Markt behaupten. Welche positiven Beispiele gibt es dazu aus der Ostschweiz, und was können andere daraus lernen? Fueglistaller: Da gibt es Dutzende von Beispielen, und es ist immer etwas waghalsig, jetzt einfach jemanden herauszuheben, denn alle hätten es verdient, genannt zu werden. Darf ich hier einmal Karl Locher nennen? Sein Unternehmen und seine Kreativität bringe ich als Beispiel auch gerne
in den Vorlesungen, da haben die Studierenden ja auch schnell einen Bezug zum Produkt hergestellt. Karl Lochers «Brauerei Locher» hat es früh verstanden, sich mit neuen Ideen von dem sonst doch ziemlich einheitlichen und von grossen Brauereien dominierten Biermarkt abzuheben. Vielen bekannt ist zum Beispiel das Vollmondbier, das nur bei Vollmond gebraut wird und somit eine «esoterische» Note hinzubekommt – auch wenn ich bis jetzt selber noch nicht empirisch feststellen konnte, ob der Vollmond wirklich einen Unterschied macht. Aber auch sein übriges Sortiment hält sich wohltuend vom sonst üblichen Einheitsbier ab. Er versucht dabei auch nicht, wie die meisten anderen Brauereien auf «Life-Style» à la Corona zu machen und so dem Trend hinterherzulaufen, sondern bleibt bei seiner lokalen Verankerung, sichtbar auch beim ländlichen Erscheinungsbild des Produkts. Nebst dem Produktsortiment ist Karl Locher aber auch noch in anderen Bereichen innovativ: Er investiert viel in Nachhaltigkeit und verpflichtet sich bei myclimate zu einem Ausgleich im CO2-Ausstoss. So kann man es auch machen!
Interview: Marius Hasenböhler
Panorama
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«Dieser Zustand darf nicht so bleiben» Prof. Dr. Vito Roberto, Prorektor Lehre, über das ungebrochene Wachstum und die Herausforderungen an den Studienbetrieb Herr Roberto, seit dem 1. Februar 2011 sind Sie Prorektor Lehre. Wo sehen Sie in Ihrem Bereich die grössten Herausforderungen für die kommenden Jahre? Vito Roberto: Die grösste Herausforderung dürften die stark steigenden Studierendenzahlen darstellen. Weitere Themen, welche die mit der Leitung Lehre befassten Personen beschäftigen werden, sind die Verteilung der ausländischen Studierenden auf den verschiedenen Studienstufen, die Einführung des zweisprachigen Assessmentjahres im Herbstsemester 2013 sowie Verbesserungen hinsichtlich des integrativen Lehransatzes auf allen Ausbildungsstufen der HSG. Vor allem aber wird uns das sich aufgrund der steigenden Studierendenzahlen verschlechternde Betreuungsverhältnis von ordentlichen Professoren und Studierenden intensiv beschäftigen. Worauf ist das ungebrochene Wachstum der Studierendenzahlen zurückzuführen? Und welche steuernden Massnahmen stehen den Programmen bzw. der Universitätsleitung zur Verfügung? Roberto: Generell ist festzustellen: Bei allen Universitäten in Europa steigen die Studierendenzahlen. Dies hängt mit dem zunehmenden Bedarf nach Akademikern in einer Wissensgesellschaft und mit demographischen Phänome-
nen zusammen. Die Kinder der BabyBoomer-Generation sind im studierfähigen Alter. Konkret ist die Zunahme der Studierendenzahlen an der HSG zum einen auf die höheren Anmeldezahlen bei den Studienanfängern zurückzuführen. Diesbezüglich haben wir keine Möglichkeiten einzugreifen, da jeder Schweizer Maturand ein Anrecht hat, zum Studium zugelassen zu werden. Zum anderen verzeichnen wir einen erheblichen Anstieg der sogenannten «Quereinsteiger», also jener Studierenden, die sich mit einem Bachelor-Abschluss einer anderen Universität oder Hochschule zu einem HSG-Master-Programm anmelden. Zwischen 2006 und 2010 hat sich die Zahl von jährlich über 100 Studierenden auf über 300 verdreifacht. Diese Mobilität war zwar eines der Ziele der Bologna-Reform und belegt auch die relative Marktattraktivität unseres Master-Abschlusses. Gleichwohl werden wir darüber nachdenken müssen, inwiefern wir den externen Zugang in die Master-Stufe einschränken können. Einfache Lösungen gibt es freilich aus verschiedenen Gründen nicht. So ist beispielsweise das Wachstum sehr ungleich verteilt: Während einige Master-Programme zu viele Studierende haben, wären andere froh, sie hätten mehr Anmeldungen. Sodann dürfen ex-
terne Bachelor-Absolventen gegenüber den eigenen Bachelor-Absolventen nicht benachteiligt werden. Setzt also ein Master-Programm als Zulassungsvoraussetzung eine Mindestnote beim Bachelor-Abschluss fest, müssen wir dieses Kriterium auch bei den eigenen Studierenden anwenden. Da wir den eigenen Bachelor-Studierenden aber ein Master-Studium im Fachbereich ihres Bachelor-Abschlusses ermöglichen sollten, stecken wir in einem Dilemma. Wir sind derzeit daran, mögliche Lösungen für die vom Wachstum am meisten betroffenen Master-Programme zu prüfen.
Prof. Dr. Vito Roberto
Ist es nicht widersprüchlich, wenn auf der einen Seite die Internationalisierung der Universität vorangetrieben wird und auf der anderen Seite die wachsenden Studierendenzahlen als problematisch empfunden werden? Roberto: Die Anzahl Ausländer ist an der Universität St.Gallen seit 1963 auf 25 Prozent begrenzt. Das Wachstumsproblem aufgrund der Bildungsinländer sollte infolgedessen nicht mit der Ausländerthematik vermengt werden. Mit der Internationalisierungsstrategie versuchen wir vielmehr, die Zusammensetzung unserer ausländischen Studierenden zu diversifizieren, insbesondere vermehrt sehr gute Studierende von ausserhalb des deutschsprachigen Raumes an die HSG zu bringen. Dies fördert die Qualität der Ausbildung durch die Möglichkeit interkultureller Begegnungen. Ein Problem, das wir in Bezug auf die Bildungsausländer haben, liegt darin, dass immer mehr direkt in unser Master- bzw. Doktoratsstudium einsteigen. Sowohl prozentual als auch in absoluten Zahlen sinkt deshalb die Anzahl Ausländer im ersten Studienjahr, was insofern problematisch ist, als wir beim ersten Studienjahr eine ausserordentlich selektive Aufnahmeprüfung kennen. Überdies sind es in erster Linie Studierende, welche (auch) das Bachelor-Studium an der HSG besucht
haben, welche sich auf Dauer mit der Universität verbunden fühlen. Was hat Sie im ersten halben Jahr in Ihrer neuen Funktion am meisten beeindruckt? Roberto: Als eine der ersten Massnahmen haben wir den Ressourceneinsatz bei den 2012 beginnenden neuen bzw. revidierten Master-Programmen überprüft, da absehbar war, dass wir kaum genügend rasch die notwendigen Lehrkapazitäten bewilligt erhalten. Ich war beeindruckt, wie lösungsorientiert die einschneidenden Massnahmen von allen Beteiligten mitgetragen wurden. Die Bereitschaft, mit der Unileitung am selben Strick zu ziehen, gestaltet die Zusammenarbeit einfacher als anderswo und ist Ausdruck der HSG-Kultur. Man sollte aber nicht den Fehler machen, die pragmatische Haltung unseres Lehrkörpers überzustrapazieren. Die Belastung einer erheblichen Zahl von Professoren mit Vorlesungen, Prüfungen, Betreuung von Arbeiten, der Selbstverwaltung usw. dürfte ein Mass erreicht haben, das beginnt, sich nachteilig auf den Lehrbetrieb auszuwirken. Auf Dauer darf dieser Zustand nicht so bleiben, weshalb wir darauf angewiesen sind, die zusätzlich in Aussicht gestellten Professorenstellen bald besetzen zu können. Interview: Marius Hasenböhler
MEINUNG
A
Gute Rankings sind nicht alles – ohne sie ist vieles nichts
nfang Oktober war im «St.Galler Tagblatt» ein zweiseitiges Inserat geschaltet, in dem der HSG für ihren ersten Platz im «FinancialTimes»-Ranking der Bologna-Master im Fachgebiet Management gratuliert wurde. Wir sind stolz und dankbar für die Wertschätzung, die mit dieser Anzeige der Universität entgegengebracht wurde.
Nur ein Ausschnitt der Wirklichkeit
Doch welche Rolle spielen Rankings? Sie haben in allen Lebens- und Konsumbereichen, auch für Universitäten, eine immer grössere Bedeutung. Rankings versuchen schwierig erfassbare Qualitäten transparent zu machen. Einen Nutzen ziehen primär künftige Studierende daraus, die so das Leistungsversprechen einer Universität einordnen können. Dabei erfassen Rankings immer nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit. Im «Financial-Times»-Ranking hat beispielsweise die Qualitätsbeurteilung der ehemaligen Studierenden ein grosses Gewicht. Es wären natürlich auch andere Kriterien denkbar. Im in den Medien oft zitierten Shanghai-Ranking dominiert etwa die Forschungsleistung gemessen an Publikationen in den Natur-, Medizin- und Ingenieurswissenschaften.
Rankings sind aber bei weitem nicht alles, oder wie wir es in der Sprache der Mathematik sagen würden: Ein guter Platz ist eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für den Erfolg einer Universität. Eine gute Universität kommt ihrer gesellschaftlichen Aufgabe nach, indem sie durch Forschung neue Erkenntnisse für die Gesellschaft ermöglicht und durch Lehre auf der Basis von neusten Forschungsresultaten Absolventinnen und Absolventen für anspruchsvolle Aufgaben in Wirtschaft und Gesellschaft vorbereitet. Diese breite Aufgabe lässt sich nie auf einzelne Ranking-Dimensionen reduzieren. Universitäten, die ihre Strategie nur nach Ranglisten ausrichten, laufen Gefahr, ihre Aufgabe für die Gesellschaft zu vernachlässigen. Gleichwohl stehen Universitäten heute im weltweiten Wettbewerb um hervor-
ragende Professoren, talentierte Studierende, Forschungsmittel und rekrutierende Unternehmen. Dabei entwickeln sich kraftvolle Verstärkungskreisläufe: Eine gute Universität zieht gute Dozierende an, was sie attraktiv macht für herausragende Studierende. Und dank ihnen engagieren sich gute internationale und regionale Unternehmen als Arbeitgeber und Forschungspartner – was wieder gute Dozierende anzieht. Natürlich kann sich der Kreislauf auch negativ entwickeln, wenn die Qualität nicht mehr stimmt.
Chance als Qualitätsuniversität
Eine auf einzelne Fachgebiete spezialisierte Universität ausserhalb der grossen Wirtschaftszentren hat nur als Qualitätsuniversität eine Chance. Sie muss, eben weil sie spezialisiert ist, Studierende und Dozierende von ausserhalb anziehen.
Welche Ranglisten sind wichtig?
Im Rahmen einer Ranking-Strategie legen deshalb Universitäten fest, welche Ranglisten für sie besonderes wichtig sind. Als Wirtschaftsuniversität sind für die HSG die Rankings der «Financial Times», des «Handelsblatts» (BWL und VWL) sowie des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) von besonderer Bedeutung, weil sie zu den Tätigkeitsbereichen Lehre, Weiterbildung und Forschung der Universität passen.
Die Rankings der «Financial Times» haben für die HSG besondere Bedeutung.
Dies hat die HSG seit ihrer Gründung mit grossem Erfolg gemacht, jedoch immer bewusst gesteuert, so dass bereits 1963 eine 25-Prozent-Quote für ausländische Studierende eingeführt wurde. Studierende von ausserhalb bringen auch Zahlungsströme in die Region: So haben die Studierenden im Jahr 2007 20,8 Mio. Franken Einnahmen aus der Agglomeration bezogen und rund 80 Mio. Franken ausgegeben. Gesamthaft hat die HSG im Jahr 2007 mit 5367 Studierenden (heute sind es rund 7100 Studierende) 152 Mio. Franken zum Volkseinkommen der Region beigetragen. Damit erfüllt eine qualitativ gute Universität eine wichtige Exportfunktion.
Rankings schaffen Bekannheit
Für die Wahrnehmung der Qualität und auch für die Bekanntheit auf den internationalen Märkten sind Rankings unverzichtbar. Indem man sich ranken lässt, zeigt man auch, dass man sich als Universität an internationalen Standards orientiert. Immer wichtiger ist dies auf den Märkten für Dozierende. Wie auch in anderen Bereichen der Wirtschaft und Verwaltung möchten gute Mitarbeitende an einer bekannten, anerkannten Institution tätig sein. Das Ranking kommt aber nicht nur der Universität als Ganzes, sondern auch den Ehemaligen über die Reputation ihrer Alma Mater zugute. Die vielen HSG-Institute und die Weiterbildung profitieren von einer besseren Wahrnehmung ihrer Leistungen, was Kooperationen und damit auch die Akquise von Forschungsgeldern nach St.Gallen erleichtert. Deshalb: Rankings sind bei weitem nicht alles. Aber – ob man es mag oder nicht – vieles ist nichts ohne ein gutes Ranking-Resultat. Prof. Dr. Thomas Bieger, Rektor
FacultyWeb – die Info-Plattform für Dozierende Das FacultyWeb im neuen Webauftritt der Universität St.Gallen gilt als erster Schritt eines Intranets für Studierende, Dozierende und Mitarbeitende. Während der vergangenen Monate wurden die Inhalte des FacultyWeb, der Intranet-Seiten für Dozierende, überarbeitet und auf die neue Plattform übertragen. Das FacultyWeb enthält für Dozierende unentbehrliche Informationen zum Studium, Lehrbetrieb und Prüfungswesen und führt neben hilfreichen Terminübersichten auch die wichtigsten Ansprechpartner auf. Neu sind auch die Webseiten des Mittelbaus direkt im FacultyWeb integriert. Der bisher bekannte Link www.faculty.unisg.ch ist weiterhin gültig.
Anlaufstelle Dozierendenbüro
Das FacultyWeb steht sowohl in Deutsch als auch in Englisch zur Verfügung und wird inhaltlich vom Dozierendenbüro unter der Leitung von Evelin Hadorn betreut. Dieses ist die zentrale Anlaufstelle für den Lehrkörper bei administrativen und organisatorischen Fragen zum Lehrbetrieb sowie in Studien- und Prüfungsangelegenheiten. Es ist ebenfalls verantwortlich für die Publikation der Veranstaltungs- und Prüfungsmerkblätter, und als Informationsstelle orientiert es die Dozierenden regelmässig über die für sie wichtigsten Neuerungen.
Stundenplan Deutsch und Englisch
Der Stundenplan Online wurde ebenfalls in den neuen Webauftritt übernommen (www.unisg.ch/Studium/Intranet Public/StundenplanOnline.aspx) und steht nun durchgängig auf Deutsch und auf Englisch zur Verfügung. Somit konnte dieser Service insbesondere für die Studierenden der englischsprachigen Programme der Universität deutlich verbessert werden. (red.)
Panorama
7. November 2011
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Gestalter zwischen den Welten Zur Emeritierung von Prof. Dr. Wolfgang Schürer Professor Heinz Hauser initiierte und unterstütze er das Global Leadership Seminar, gründete die Stiftung HSG Alumni und war Mitglied der CEMS Programmkommission von 1996 bis 1998. Obwohl Wolfgang Schürer zahlreiche Auszeichnungen erhielt – wie das grosse Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, ist ihm der Mentorpreis der Studentenschaft Universität St.Gallen bis heute eine der wichtigsten Auszeichnungen geblieben.
Auf Ende des laufenden Herbstsemesters beendet Prof. Dr. oec. h. c. Wolfgang Schürer seine Lehrtätigkeit an der Universität St.Gallen. Er wurde 2005 zum ständigen Gastprofessor für Public Affairs an der HSG ernannt und war von 2001 bis 2009 Distinguished Professor an der Georgetown University, Washington D.C.
«Mister St. Gallen Symposium»
Seine Alma Mater, die HSG, bedeutete ihm besonders viel. Schätzungen gehen davon aus, dass er ein Drittel bis die Hälfte seiner Arbeitszeit in ehrenamtliche Aktivitäten investierte, darunter viele Stunden für die HSG. 1969 gründete er im Rahmen einer studentischen Initiative zusammen mit einigen Kommilitonen die Internationalen Managementgespräche ISC (heute St. Gallen Symposium), das seither die HSG international positioniert. Wolfgang Schürer war 25 Jahre lang ehrenamtlich tätiger Delegierter der Stiftung. Deshalb wurde er einst im «St.Galler Tagblatt» auch als «Mister St. Gallen Symposium» tituliert.
Professor Wolfgang Schürer bewegt sich gewandt zwischen ansonsten vielfach getrennten Welten. Wissenschaft und Praxis, Recht und Ökonomie, Lokales und Internationales, Ehrenamt und Erwerbswirtschaft sind nur Beispiele von Spannungsfeldern seines Wirkens. Er legt Wert auf eine klare Sprache, die das Resultat eines fundierten Durchdenkens eines Sachverhaltes sein muss. Wirkung des Denkens in Form von zielorientierten Taten waren ihm wichtig, bevor das Modewort Impact sich verbreitete.
Hans Ulrich, Peter Drucker
Dabei ist Handeln immer auf seine systemischen Wirkungen hin zu untersuchen. Im Vordergrund steht dabei der Mensch mit seinen Bedürfnissen, Stärken und Schwächen. Wer Hans Ulrich und seine systemische Managementlehre kennt, kann im Gesagten die Verbindung zwischen beiden Professoren erkennen. Wolfgang Schürer bezeichnet Hans Ulrich neben Peter Drucker als einen seiner wichtigsten Lehrer. Diese geistige und handlungspraktische Heimat drückt sich in vielen Handlungsfeldern von Wolfgang Schürers Wirken
Botschafter und Freund
Fundiert denken, zielorientiert handeln: Prof. Dr. Wolfgang Schürer. aus: Lehre und die Zusammenarbeit mit Studierenden war und ist für Wolfgang Schürer eine der wichtigsten Aufgaben. Ihm zufolge gibt es nur wenige Lebensbereiche, «in denen der Stab so optimal weitergegeben werden kann,
wie in den Bereichen von Erziehung, Bildung und Wissen.» Neben anderen coachte er zahlreiche Studierende der HSG, Studentenschaftspräsidenten und Vereinspräsidenten, in Kooperation mit der Fletcher School und zusammen mit
Zusammen mit Roland Kley, Heinz Hauser und Christoph Frei ist er der Architekt der BIA, MIA und DIA; und mit seinen Fundraising-Aktivitäten generierte er wesentliche finanzielle Mittel, mit denen er strategische Projekte wie den Campus des WBZ ermöglichte. Mit kulturellen Projekten wie der Hodler-Ausstellung trug er zur Ausstrahlung der HSG weit über ihren traditionellen Wirkungsbereich hinaus bei. Er war immer und ist noch heute ein exzellenter
Botschafter und treuer Freund der HSG. In seinen wissenschaftlichen Beiträgen zeigt sich Schürers ganzheitliches Denken, wobei er stets seinem Feld der International and Public Affairs treu blieb. Die Wirkung seiner Beiträge dokumentiert sich in seiner 2006 erschienen Festschrift und seinen zahlreichen Mitgliedschaften, wie beispielsweise in seiner kürzlichen Berufung in das Kuratorium des Institute of Science and Technology (IST) Austria. Seine berufliche Haupttätigkeit als Präsident und Delegierter des Verwaltungsrates der MS Management Services AG, seine Mandate in Verwaltungsräten und Beiräten und seine Leistung im Aufbau der erfolgreichen Lindauer Nobelpreisträgertreffen können hier nur angedeutet werden. Ein Höhepunkt für die HSG war bestimmt die Abschlussveranstaltung des diesjährigen Treffens der Nobelpreisträger der Wirtschaftswissenschaften, die er an die HSG brachte und die mit dem Besuch des deutschen Finanzministers Schäuble gekrönt wurde.
Im Dienste der Gesellschaft
Wolfgang Schürer erhielt 1999 das Ehrendoktorat der Universität St.Gallen. Wie in der Begründung zu dieser Auszeichnung können auch wir seinen umfassenden Beitrag zur HSG nur erahnen. Er trug an vielen Stellen bei, stellte sich persönlich aber stets in den Hintergrund. Das entspricht seinem Motto, das er Studierenden zu vermitteln pflegt: Dienst an der Gesellschaft. Prof. Dr. Thomas Bieger, Rektor; Prof. Dr. Urs Jäger Abschiedsvorlesung von Prof. Dr. Wolfgang Schürer: «Die Universität im Dialog der Generationen und Kulturen», Dienstag, 6. Dezember, 18.15 Uhr, Raum 02-001 (Aula).
«Banking IT-Innovation Award» erstmals vergeben
Bild: Hannes Thalmann
Vargas Llosa beehrt die HSG Der peruanische Schriftsteller Mario Vargas Llosa, Literaturnobelpreisträger 2010, hielt zum Auftakt des Herbstsemesters einen öffentlichen Vortrag an der Universität St.Gallen. Im vollen Audimax sprach er zum Thema «History and
Literature: Proximity and Differences». Nach seinem Referat nahm sich Vargas Llosa im Foyer reichlich Zeit, um sich ablichten zu lassen, Hände zu schütteln, Bücher zu signieren und das eine oder andere Wort auszutauschen. (red.).
Social Media, Smartphones und Tablet Computer eröffnen neue Möglichkeiten für das Banking im 21. Jahrhundert. Beispielsweise erlebt das seit langem bekannte Mobile Banking mit intuitiven Apps einen Durchbruch und ist heute eine Notwendigkeit im Wettbewerb. Um eine breite Sicht auf Innovationen der Informationstechnologie in der Bank-Kunde-Interaktion zu erhalten, hat das Kompetenzzentrum «Sourcing in der Finanzindustrie» (CC Sourcing) im deutschsprachigen Raum einen Wettbewerb um den «Banking IT-Innovation Award» ausgeschrieben. Im Rahmen des diesjährigen «Business Engineering Forums» vom 22. und 23. September in Bregenz, welches unter dem Motto «Die digitale Revolution des Konsumenten» stand, wurde er erstmals vergeben. Eine unabhängige Jury bewertete 19 Einreichungen. Vier Unternehmen erhielten schliesslich den «Banking IT-Innovation Award» 2011 aufgrund des hohen Innovationsgrades, der Relevanz für den deutschsprachigen Bankenmarkt und einem hohen Mass an Kundenorientierung für ihre Lösungen. Prämiert wurden die umfassende mobile Banking-Lösung der DABBank, das innovative Geschäftsmodell der FIDOR Bank, die kundenorientierte Personal-Finance-Management-Lösung von Meniga sowie Yavalu als ein neuer Ansatz für die Geldanlage. (red.) www.ccsourcing.org, www.iwi.unisg.ch
Veranstaltungen MONTAG, 7.11. 34. St.Galler Anwenderforum: Unternehmensarchitektur und Transformation HSG 09-010 (Audimax), 09.00-17.30, mit diversen Referenten, weitere Infos und Anmeldung unter: http://awf.unisg.ch. ÖV: The Moving Image - Künstlervideos im filmhistorischen Kontext, Reihe: «Kunstgeschichte» 7.11., 14.11., 21.11., 28.11. und 5.12.2011, HSG 01-111, 18.15-19.45, Dr. phil. Anne Krauter. ÖV: Die Erfindung der ‹World Music›: der Soundtrack zur Globalisierung, in der Reihe «Musik/Musikgeschichte» 7.11., *14.11., 21.11., 28.11. und 5.12.2011, HSG 09-011, *HSG 01-U203, 18.15-19.45, Dr. phil. Martin Schäfer. ÖV: Die Zwischenkriegszeit 1919 bis 1939: Epoche der Extreme, in der Reihe «Zeitgeschichte» 7.11., 14.11., 21.11., 28.11. und 5.12.2011, HSG 01-012, 18.15-19.45, Prof. Dr. Felix Bosshard. ÖV: Verletzlichkeit und Anpassung im Kontext des Klimawandels in den DEZAPartnerländern, in der Reihe «Geographie» HSG 01-U203, 18.15-19.45, Ueli Mauderli. ÖV: Träume, in der Reihe «Psychologie/ Psychotherapie» 7.11., 14.11., 21.11. und 28.11., HSG 01011, 18.15-19.45, Prof. Dr. Verena Kast. ÖV: Philosophie, in der Reihe «Stadt und Region St.Gallen - Öffentlicher Raum» Raum für Literatur, Postgebäude am Bahnhof St.Gallen (St. Leonhard-Strasse 40, 3. Stock) 20.15-21.45, Gastgeber: Stadtrat Nino Cozzio, Referentin: Prof. Dr. Annemarie Pieper. DIENSTAG, 8.11. ÖV: Woher komme ich? In der Reihe «Theologie: Grundfragen des Menschen» Festsaal St. Katharinen, 09.30-11.00, Diakon Thomas Reschke. ÖV: Weisheitslehren - Wege der Lebensgestaltung und der Lebensfreude, in der Reihe «Psychologie» 8.11., 15.11. und 22.11., Festsaal St. Katharinen, 14.30-16.00, Dr. phil. Urs Imoberdorf. ÖV: Personenfreizügigkeit mit der EU und Bewegungsfreiheit im Schengenraum: Vorteile und Probleme, in der Reihe «Wirtschaft und Recht einfach erklärt» HSG 01-014, 18.15-19.45, Prof. Rainer Schweizer. ÖV: Writing the American Century I: A Modern Society Emerges, in der Reihe «Amerikanische Literatur» 8.11., 15.11., 22.11., 29.11., 6.12. und 13.12., HSG 01-114, 18.15-19.45, Prof. Dr. Alan Robinson. ÖV: Ritratto dell'Italia dal vero: II. I «favolosi» anni Sessanta, in der Reihe «Italienische Sprache und Literatur» 8.11., 15.11., 22.11., 29.11., 6.12. und 13.12., HSG 09-110, 18.15-19.45, Prof. Dr. Renato Martinoni. ÖV: Kreative Impulse für die seelische Gesundheit - das Kritzelspiel von Donald W. Winnicott, in der Reihe «Psychologie/ Psychotherapie» HSG 01-013, 18.15-19.45, lic. phil. Beat Manz und Dr. phil. Erich Zimmermann. ÖV: Altbekanntes, Verborgenes, Neues Zur Bedeutung des Römischen Rechts für das schweizerische Privatrecht, in der Reihe «Stadt und Kanton St.Gallen» HSG 09-011, 19.30-21.00, Prof. Dr. Ulrike Babusiaux, Einführung: Prof. Dr. Lukas Gschwend. ÖV: Teil 1 gibt einen kurzen Überblick über die Entwicklung der Management-
7. November 2011
7. November bis 18. Dezember 2011 und Märchenforschung. In der Reihe «Betriebswirtschaftslehre» HSG 01-114, 20.15-21.45, Prof. em. Dr. Rolf Wunderer.
ÖV: Ausdauer, in der Reihe «Sport: Sport Theorie -Praxis» HSG 10-101 (Dreifachsporthalle), 18.1519.45, Dr. sc. ETH Simon Annaheim.
ÖV: Musik und Philosophie, in der Reihe «Musik/Musikgeschichte» 8.11. und 15.11., HSG 09-112, 20.15-21.45, Dr. phil. Bruno Oberhammer.
ÖV: Innere Bilder - äussere Bilder. Erfahrungen mit dem Psychodrama, in der Reihe «Psychologie/Psychotherapie» HSG 01-013, 18.15-19.45, Dr. Susanne Kunz Mehlstaub.
MITTWOCH, 9.11. ÖV: Solarzellen nach Pflanzenart, in der Reihe «Naturwissenschaft» HSG 01-011, 20.15-21.45, Prof. Michael Grätzel Ph. D. ÖV: Heldenmythen - Massenkulte, in der Reihe «Psychiatrie/Psychotherapie» 9.11., 16.11., 23.11., 30.11, 7.12. und 14.12., HSG 01-014, 20.15-21.45, Dr. med. Andreas Köhler.
ÖV: Moleküle auf dem Bildschirm: Computergestützte Chemie, in der Reihe «Naturwissenschaft» HSG 01-011, 20.15-21.45, Prof. Dr. Markus Event im Steinbock: Jährliche universitätspas- Meuwly. torale Schnapsdegustation DONNERSTAG, 24.11. Haus «Steinbock», 19.15, markus.anker@ Fussball-Night unisg.ch. HSG-Sporthalle, 22.00-03.00, Unisport. ÖV: Liebe geht durch den Magen - vom Reiz der römischen Küche, in der Reihe «Stadt und FREITAG, 25.11. Kanton St.Gallen» ÖV: Der Mensch spricht - Gott hört? Über Musiksaal der Stiftsbibliothek, 19.30-21.00, den Sinn des Betens, in der Reihe «TheoDr. phil. des. Dr. h. c. G. Emerich Thüry. logie» St. Katharinen, 09.30-11.00, Pfarrer Markus ÖV: Teil 2 widmet sich dem kreativen Prob- Anker. lemlösen..., in der Reihe «Betriebswirtschaftslehre» Das andere Buch an der Uni – Philipp Probst: HSG 01-114, 20.15-21.45, Prof. em. Dr. Rolf Der Storykiller Wunderer. Bibliothek der HSG, 19.30 Uhr, Eintritt frei.
DONNERSTAG, 10.11. «Managing Organizational Performance with System Dynamics» Gastvortrag in der Veranstaltungsreihe «Modelling und Simulation with System Dynamics», organisiert von Prof. Dr. M. Schwaninger HSG 22-101, 08.00-12.00, Prof. Dr. Andreas DONNERSTAG, 17.11. ÖV: Besuch des Verwaltungsrechenzentrums Grössler. St.Gallen, in der Reihe «Wirtschaftsinformatik» Verwaltungsrechenzentrum St.Gallen, 17.00, ÖV: Die Schia, in der Reihe «KulturgePeter App. schichte» 10.11., 17.11 und 24.11, St. Katharinen, 09.30-11.00, Dr. phil. Sigrid Hodel-Hoenes. Basketball-Night HSG Sporthalle, 22.00-03.00, Unisport. ÖV: Business Innovation in der Logistik FREITAG, 18.11. - Trends und Herausforderungen in der Schweiz, in der Reihe «Betriebswirtschafts- ÖV: «Lehre uns beten!»: Inhalte des Gebets, in der Reihe «Theologie: Das Gebet - Mensch lehre» 10.11., 17.11., 24.11., 1.12. und 8.12., HSG und Gott im Gespräch» St. Katharinen, 09.30-11.00, Pfr. M. Anker. 01-102, 18.15-19.45, Prof. Dr. Wolfgang Stölzle. MONTAG, 21.11. ÖV: Umweltrisiken in der Geschichte der ÖV: Anton Tschechow als Wegbegleiter Stadt St.Gallen, in der Reihe «Geographie» der literarischen Moderne, in der Reihe HSG 01-U203, 18.15-19.45, Walter Frei. «Russische Sprache und Literatur» 10.11., *17.11., 24.11., 1.12., **8.12. und Event im Steinbock: mit Lejla Medii Dauti 15.12., HSG 07-001, *HSG 01-111, **HSG Haus «Steinbock», 19.15, Anmeldung: 01-112, 18.15-19.45, Prof. Dr. Ulrich markus.anker@unisg.ch. Schmid. FREITAG, 11.11. «Strategy Development with System Dynamics» Gastvortrag in der Veranstaltungsreihe «System Dynamics (Doktorandenseminar)», organisiert Prof. Dr. Markus Schwaninger HSG 24-0130, 08.00-12.00, Prof. Dr. Andreas Grössler.
ÖV: Politik/Recht/Wirtschaft, in der Reihe «Stadt und Region St.Gallen - Öffentlicher Raum» Rathaus St.Gallen, Freudenbergsaal, 20.1521.45, Stadtpräsident Thomas Scheitlin und Rektor Prof. Dr. Thomas Bieger.
DIENSTAG, 22.11. ÖV: Europäische Bildungspolitik - Bürokratie, Formalismus oder praktischer Nutzen, ÖV: Gefaltete Hände und offene Arme: in der Reihe «Wirtschaft und Recht einfach Formen des Betens, in der Reihe «Theoerklärt» logie» St. Katharinen, 09.30-11.00, Pfarrer Markus HSG 01-014, 18.15-19.45, Prof. em. Dr. oec. Dres. hc.c. Rolf Dubs. Anker. MONTAG, 14.11. ÖV: Psychologie, in der Reihe «Stadt und Region St.Gallen - Öffentlicher Raum» St. Mangen, St.Gallen, 20.15-21.45, Pfarrer Hansruedi Felix und Prof. Dr. Verena Kast. DIENSTAG, 15.11. ÖV: Wohin gehe ich? In der Reihe «Theologie» St. Katharinen, 09.30-11.00, Diakon Thomas Reschke. Kolloquium Theologie/Religion - Die Apokalypse des Johannes - das Buch der Offenbarung 15.11., 22.11., 6.12., 13.12. und 20.12., 12.10-13.45, Haus «Steinbock», Steinbockstrasse 1, mit Lunch, Anmeldungen an: markus.anker@unisg.ch. ÖV: Die Schweiz und der Euro - einige politische und ökonomische Szenarien, in der Reihe «Wirtschaft und Recht einfach erklärt» HSG 01-014, 18.15-19.45, Prof. Dr. Beat Bernet.
ÖV: Durs Grünbein: Nach den Satiren. Zurück in Rom. von altem und neuem Grossstadtleben: Vortrag und Lesung, in der Reihe «Stadt und Kanton St.Gallen» HSG 09-010, 19.30-21.00, Stefan Stirnemann.
SAMSTAG, 26.11. ÖV: Certamen translatorium - Übersetzungswettkampf: Preisverleihung und Jubiläumsfeier, in der Reihe «Stadt und Kanton St.Gallen» Gymnasium Friedberg, Gossau/SG, 10.3014.30, Infos unter: www.ixber.ch. MONTAG, 28.11. ÖV: Kunst und Kultur im öffentlichen Raum, in der Reihe «Stadt und Region St.Gallen - Öffentlicher Raum» HSG 09-010, 20.15-21.45, Regierungsrätin Kathrin Hilber, Prof. Dr. Peter Nobel und Roman Signer. DIENSTAG, 29.11. ÖV: Wo liegt der Sinn meines Lebens? In der Reihe «Theologie» St. Katharinen, 09.30-11.00, Diakon Thomas Reschke. Öffentliche Abschiedsvorlesung: Meine zivilprozessualen Steckenpferde HSG 09-011, 18.15, Prof. Dr. iur. Dr. h.c. Christoph Leuenberger. ÖV: Liegt die Schweiz in Europa? In der Reihe «Wirtschaft und Recht einfach erklärt» HSG 01-014, 18.15-19.45, Prof. Dr. Ulrike Landfester. ÖV: Kraft, in der Reihe «Sport: Sport Theorie - Praxis» HSG 10-101, 18.15-19.45, Dr. sc.nat. Marco Toigo.
ÖV: Der narrative Zugang in der PsychoÖV: Beweglichkeit, in der Reihe «Sport: Sport therapie. Geschichten erzählen, eigene - Theorie - Praxis» und fremde - ein Lebensteppich aus WünHSG 10-101, 18.15-19.45, Karin Albrecht. schen und Wirklichkeiten, in der Reihe «Psychologie/Psychotherapie» ÖV: Die Kraft der Imagination bei traumaHSG 01-013, 18.15-19.45, Dr. phil. Ursula tisierten und krebserkrankten Kindern, JuGermann-Müller. gendlichen und ihren Familien, in der Reihe «Psychologie/Psychotherapie» ÖV: Teil 4 behandelt sozialethische Werte HSG 01-013, 18.15-19.45, Dr. phil. Hanna und Kompetenzen..., in der Reihe «BeWintsch. triebswirtschaftslehre» HSG 01-114, 20.15-21.45, Prof. em. Dr. Cycling Marathon Rolf Wunderer. HSG Sporthalle, 19.00-02.00, Unisport. Semester-Universitätsgottesdienst ÖV: Teil 3 diskutiert sozioemotionale KomEvangelische Stadtkirche St. Laurenzen, petenzen in Verbindung mit dem Aufbau 20.15, Diakon Thomas Reschke, Pfarrer und Nutzen von sozialen Netzwerken..., Markus Anker, Prof. Dr. Ulrike Landfester, in der Reihe «Betriebswirtschaftslehre» Bernhard Ruchti und Elena Zhunke. HSG 01-114, 20.15-21.45, Prof. em. Dr. Rolf Wunderer. MITTWOCH, 30.11. Schweizer Hochschulmeisterschaft BadMITTWOCH, 23.11. minton ÖV: Energie und Nachhaltigkeit, in der Reihe HSG Sporthalle, 10.00-18.00, Unisport. «Geschichte» 23.11., 30.11., 7.12., und 14.12., HSG 09-110, DONNERSTAG, 1.12. Prof. Dr. Rolf Peter Sieferle. ÖV: Einführung: Warum visuelle Meta-
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phern? - Ein bisschen Theorie und viele Beispiele, in der Reihe «Betriebswirtschaftslehre» HSG 01-U203, 18.15-19.45, Prof. Dr. Martin J. Eppler. ÖV: Informatik in der Allianz SE, München, in der Reihe «Wirtschaftsinformatik» HSG 01-107, 20.15-21.45, Florian Hamel, Allianz SE. Tennis-Night TC Wittenbach, 22.00-03.00, Unisport. MONTAG, 5.12. ÖV: Klimawandel und Tourismus, in der Reihe «Geographie» HSG 01-U203, 18.15-19.45, Dr. Bruno Abegg. ÖV: Neue Mechanismen der Konfliktlösung im Verhältnis Schweiz-EU? In der Reihe «Wirtschaft und Recht einfach erklärt» HSG 01-011, 18.15-19.45, Prof. Dr. Carl Baudenbacher. Event im Steinbock: Guezli backen Haus «Steinbock», 19.15, Anmeldung: markus.anker@unisg.ch. DIENSTAG, 6.12. ÖV: Was soll ich tun? In der Reihe «Theologie» St. Katharinen, 09.30-11.00, Diakon Thomas Reschke. ÖV: Ernährung, in der Reihe «Sport: Sport - Theorie - Praxis:» HSG 10-101 (Dreifachsporthalle), 18.1519.45, Dr. med. Anita Meyer Hitz. MITTWOCH, 7.12. ÖV: Bratenduft und Abwaschmittel: Chemie im Alltag, in der Reihe «Naturwissenschaft» HSG 01-011, 20.15-21.45, Prof. em. dipl. nat. Urban Schönenberger. DONNERSTAG, 8.12. ÖV: Metaphern für das Selbst- und Teammanagement: Vom Managementjongleur über den Paretohebel zur Teamachterbahn, in der Reihe «Betriebswirtschaftslehre» HSG 01-U203, 18.15-19.45, Prof. Dr. Martin J. Eppler. ÖV: E-Books, in der Reihe «Wirtschaftsinformatik» HSG 01-107, 20.15-21.45, Haeme Ulrich, Ulrich Media GmbH. DIENSTAG, 13.12. ÖV: Sonderpfade, Königswege, Sackgassen - führen alle Wege nach Brüssel? In der Reihe «Wirtschaft und Recht einfach erklärt» HSG 01-014, 18.15-19.45, Prof. Dr. Dirk Lehmkuhl. «Weihnachtlich glänzet der Wald…» Waldweihnacht mit Fackelzug durch das Sittertal Besammlung beim Parkplatz bei der Skriptenkommission, 19.15, organisiert Diakon Thomas Reschke und Pfarrer Markus Anker, Anmeldung: akademikerhaus@ unisg.ch. DONNERSTAG, 15.12. ÖV: Metaphern für das Management von Organisationen: Vom Strategiefluss über den Akzeptanzgraben zum Wissenstempel, in der Reihe «Betriebswirtschaftslehre» HSG 01-U203, 18.15-19.45, Prof. Dr. Martin J. Eppler. ÖV: Wirtschaftsinformatik an der Universität Liechtenstein, in der Reihe «Wirtschaftsinformatik» HSG 01-107, 20.15-21.45, Prof. Dr. Jan vom Brocke, Universität Liechtenstein. SONNTAG, 18.12. Hochschulgottesdienst In der Kathedrale St.Gallen, 19.30, Diakon Thomas Reschke.
Panorama
7. November 2011
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Die Vielfalt des Mathematikers Zur Emeritierung von Prof. Dr. Heinz Müller
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erstaunlich breite Vielfalt von Anwendungsgebieten der Mathematik, von der Fiskalpolitik über Portfoliotheorie und Optionen bis zu Moral Hazard im Versicherungsmarkt. Ganz besonders beschäftigte ihn in den letzten Jahren die Finanzierung der beruflichen Vorsorge. Er gehört auch zum Kernteam des neuen HSG-Forschungsbereichs «Pension Economics and Finance». Mit viel Freude betreute er rund 15 Dissertationen in den erwähnten Gebieten. Neben seiner Lehr- und Forschungstätigkeit wirkte Heinz Müller als Berater von Banken, Versicherungsgesellschaften und Pensionskassen. Auch diese Erfahrungen flossen in die Lehre und die Forschung ein.
in freundlicher Herr half mir vor fast neun Jahren am Zürcher Hauptbahnhof mit dem sperrigen Kinderwagen und dem noch sperrigeren Baby aus dem Zug. Es war Heinz Müller, den ich von früher her kannte. Im Gespräch erzählte er mir, dass an der HSG eine Professur in Volkswirtschaftslehre ausgeschrieben sei. Erzählen ist eher untertrieben; er schwärmte von den netten Kollegen in der Volkswirtschaftlichen Abteilung, den interessierten Studentinnen und Studenten sowie der guten Atmosphäre an der HSG. Ich bewarb mich noch am selben Abend.
Hilfsbereit, zurückhaltend, engagiert
Diese kurze Episode beschreibt den Menschen Heinz Müller besser als jeder Lebenslauf. Hilfsbereit und freundlich, zurückhaltend und auf den ersten Blick unscheinbar; gleichzeitig engagiert und überzeugend, vor allem dann, wenn er von einer Sache selbst überzeugt ist. Diese Überzeugung kommt ihm in der Lehre zugute, sowohl im Unterricht selber wie auch in deren Administration. Sein Fach, die Mathematik, hat es an einer Business School nicht gerade leicht. Das beginnt schon bei der nicht übermässig hohen Wertschätzung in der Bevölkerung – es gehört ja schon fast zum guten Ton, schlechte Noten in Mathematik zu haben. Kein Wunder zählt das Fach für viele Student(inn)en nicht gerade zu den Favoriten. Zusammen mit anderen Methodenkursen läuft die Mathematikausbildung zudem Gefahr, von immer neuen Kursen, welche verschiedene andere Kompetenzen vermitteln, in die Enge gedrängt zu werden.
Klare Struktur, faire Prüfungen
Heinz Müller hat sich immer mit viel Herzblut für einen angemessenen Platz und die Akzeptanz der mathematischen Ausbildung eingesetzt. Im Vordergrund stand für ihn, den Stoff gleichzeitig für Wirtschaftswissenschaftler verständlich
Loyaler Kollege in schwierigen Zeiten
Bild: Hannes Thalmann
Prof. Dr. Heinz Müller hat die mathematische Forschung und Lehre an der HSG geprägt. Ende Semester wird er emeritiert. und motivierend als auch wissenschaftlich klar zu vermitteln. In den Grundvorlesungen schätzen die Studierenden heute am Mathematikunterricht vor allem die klare Struktur, die hervorragenden Übungsblätter und die fairen Prüfungen. Das mag teilweise auch am Fach liegen – immerhin wurde die Mathematik durch die Finanzkrise nicht in ihren Grundfesten erschüttert. Viel mehr aber lag es an Heinz Müller, der mit Beharrlichkeit und Einsatz, zusammen mit seinen mo-
tivierten Mitarbeitern ein Mindestmass an Methodenkompetenz sicherte, ohne die Studierenden zu überfordern. Unter Heinz Müllers Leitung hat sich in den vergangenen 17 Jahren an der HSG zudem ein sehr forschungsstarkes und in der Lehre erfolgreiches Team etablieren können. Die Gruppe, zu der bis zu ihrer Pensionierung auch die beliebte Titularprofessorin Margrit Gauglhofer gehörte, sah die Mathematik immer auch in einem grösseren gesellschaftlichen Kontext mit Verbindungen zur Philoso-
phie, der Wissenschaftstheorie und der Geschichte.
Kein «weltfremder Mathematiker»
«Die Medien pflegen gern das Vorurteil vom Mathematiker als weltfremdem Menschen, der stets an der Grenze zwischen Genie und Wahnsinn entlang schrammt», schrieb «Die Zeit» vor einigen Jahren. Sowenig das Vorurteil auf den Menschen Heinz Müller zutrifft, so wenig stimmt es auch für den Forscher. In seinen Arbeiten zeigt sich eine
Heinz Müller gehört nicht zur Sorte Mensch, denen einfach alles in den Schoss fällt. Er blieb aber auch in schwierigeren Zeiten ein loyaler und engagierter Kollege und begegnete den Studierenden immer mit sehr viel Geduld und Verständnis. Mit einer Professur ist die Mitarbeit an der universitären Selbstverwaltung verbunden. Heinz Müller kennt nach 17 Jahren wohl alle wichtigen Kommissionen. Eine starke Konsensorientierung und der Fokus auf ein gemeinsames Ziel zeichnete ihn bei diesen Engagements aus. Von 1993 bis 1995 amtete Heinz Müller als Abteilungsvorstand der Volkswirtschaftlichen Abteilung. Diese Funktion hatte er noch inne, als ich an der HSG zu lehren begann. Aus dem Zug musste er mir nicht mehr helfen, doch für seine Hilfe beim Einstieg in die HSG bin ich ihm noch heute dankbar. Prof. Dr. Monika Bütler, Dean SEPS Abschiedsvorlesung von Prof. Dr. Heinz Müller: «Finanzierungsmethoden der Altersvorsorge», Dienstag, 15. November, 18.15 Uhr, Raum 09011 (Senatsraum).
«Unser Trumpf heisst Glaubwürdigkeit» Interview mit IKRK-Präsident Jakob Kellenberger, zu Gast an der Eröffnung des Alumni Chapters International Affairs Herr Kellenberger, der durch die Genfer Konventionen dicht geregelte, klassische Krieg ist in der jüngeren Vergangenheit seltener geworden. Wenn das IKRK in den bürgerkriegsähnlichen Situationen von heute operiert, wie geht es dann mit der geringen Dichte an humanitären Normen um? Gibt es «Ersatznormen»?
Jakob Kellenberger: Die Mehrzahl der grossen Hilfs- und Schutzoperationen
des IKRK spielen sich heute tatsächlich in nichtinternationalen bewaffneten Konflikten ab, seien sie nun internationalisiert oder nicht. Beispiele dafür sind Somalia, Afghanistan, Irak, Sudan und Jemen. Das auf diese Konflikte anwendbare humanitäre Vertragsvölkerrecht ist tatsächlich viel dürftiger als das auf internationale bewaffnete Konflikte anwendbare. Die meisten Regeln des Völkergewohnheitsrechtes sind aber auf beide Konflikttypen anwendbar. Wir beziehen uns auch immer mehr auf Bestimmungen der internationalen Menschenrechte. In Gewaltsituationen unterhalb des Anwendungsbereichs des humanitären Völkerrechts sind sie sogar unser wichtigster völkerrechtlicher Bezugsrahmen. Auf diesen hatte ich mich
bei den Demarchen in Damaskus zu beziehen. Gibt es neue Aufgabenfelder für das IKRK? Kellenberger: Das IKRK, wie sich auch an der Entwicklung seines Personalbestandes und seiner Ausgaben ablesen lässt, hat in den letzten zehn Jahren das Einsatzgebiet ausgedehnt und seine Tätigkeiten erweitert, etwa im medizinischen Bereich wie die Beispiele Afghanistan und Pakistan veranschaulichen. Systematischer ist es auch in der Früherholung nach einer Notlage tätig, unter anderem in der Wiederherstellung der Wasserversorgung. Das Beispiel Syrien veranschaulicht, dass die Tätigkeit der Organisation auch in sogenannten «anderen Situationen der Gewalt» zugenommen hat. Haben Sie Zugang zur Zivilbevölkerung und den Gefangenen in Syrien? Kellenberger: Nach meinen Reisen nach Damaskus im Juni und September konnten wir den Einsatzbereich erweitern und den ersten Gefängnisbesuch in der Geschichte des IKRK in Syrien machen.
Das IKRK ist die einzige internationale humanitäre Organisation, die im syrischen Konflikt mit ausländischem Personal arbeitet. Für ein Urteil über den Mehrwert unserer Aktion, insbesondere in Sachen Gefangenenbesuche, ist es zu früh. Wir sind nicht naiv, aber wir sind fest entschlossen, das Möglichste zum Schutz der Gefangenen zu unternehmen. Wie geht das IKRK mit der schwierigen Situation in Somalia (Dürre in einem gescheiterten Staat) um? Sind die Mittel
Dr. Jakob Kellenberger
des IKRK für die enorme Herausforderung ausreichend? Kellenberger: Somalia ist mit geplanten Ausgaben von 120 Mio. Fr. für dieses Jahr die nach Finanzvolumen grösste Operation des IKRK. Die geplanten Gesamtausgaben des IKRK belaufen sich gegenwärtig auf etwas mehr als 1,3 Mrd. Fr. Die IKRK-Tätigkeit konzentriert sich auf das von Al Shabab kontrollierte, sicherheitsmässig problematischste Gebiet. Wir sind dort der eindeutig grösste humanitäre Akteur. Die Verteilung von Nahrungsmitteln an über 1 Mio. Menschen bis Dezember ist gegenwärtig im Gange. Die therapeutische Ernährung von Kindern, zusammen mit dem somalischen Roten Halbmond, ist auch ein wichtiger Programmteil. Die Verwirklichung des Programms verläuft bisher nach Plan. Die Somalia-Operation ist bereits finanziert. Was ist – neben der Neutralität Ihrer Organisation – das ausschlaggebende Kriterium dafür, dass Sie in Krisengebieten tatsächlich Zugang zu den Betroffenen erhalten? Mit anderen Worten: Reicht die Neutralität aus – oder brauchen Sie jeweils Unterstützung durch hilfsbereite
Regierungen von Drittstaaten? Kellenberger: Entscheidend sind die Unabhängigkeit und die operationelle Fähigkeit, die notwendigen Schutz- und Hilfsleistungen zu erbringen – wenn es sein muss, sehr rasch. Der Ruf der Organisation beruht in hohem Masse darauf, dass sie durchführt, was sie verspricht. Sie macht keine Absichtserklärungen, sie handelt. Die Leute wissen das. Die Neutralität ist ein Werkzeug, um zu möglichst vielen schutz- und hilfsbedürftigen Menschen Zugang zu erhalten. Politische Stellungnahmen zugunsten der einen oder anderen Partei sind mit diesem Ziel in Konfliktgebieten nicht vereinbar. Der Dialog mit allen Konfliktparteien ist wichtig für die Sicherung des Zugangs. Das Gespräch auf höchster Ebene kann in gewissen Situationen für den Zugang ausschlaggebend sein, wie zum Beispiel im Frühjahr 2004 in Darfur.
Interview: Thomas Burri, Assistenzprofessor für Völker- und Europarecht
Jakob Kellenberger weilte zur Eröffnung des Alumni Chapters International Affairs in St.Gallen. Mehr zum neuen Alumni Chapter im nächsten HSGBlatt.
Weiterbildung
Competence in Insurance Management (CIM-HSG)
(Die Weiterbildungsplattform des Instituts für Versicherungswirtschaft I.VW-HSG) HSG-Diplomprogramm Insurance Management 6 Module (total 7 Wochen) zwischen Februar 2012 und Juni 2013, Start der 7. Durchführung: 26.2.2012, Zielgruppe: Mittlere und obere Führungskräfte der Assekuranz. Auskünfte und Anmeldung
Dr. Marco Allenspach marco.allenspach@unisg.ch Tel. +41 (0)71 243 40 72 St.Galler AssekuranzForum: 2 Module à 5 Tage, Start 16. Durchführung: 6.5.2012, Zielgruppe: Nachwuchsführungskräfte des Innen- und Aussendienstes von Versicherungsunternehmen oder Intermediären. Auskünfte und Anmeldung
Christine Müller, christine.mueller@ unisg.ch, Tel. +41 (0)71 243 40 32 Basisseminar «Fit for Insurance» 3-tägige Einführung in die Versicherungswirtschaft, nächste Durchführung: 28. bis 30.3.2012, Zielgruppe: Führungskräfte sowie Quereinsteiger mit begrenzten Branchenkenntnissen. Auskünfte und Anmeldung
Tanja Halter, tanja.halter@unisg.ch Tel. +41 (0)71 243 40 32
Executive School of Management,Technology and Law (ES-HSG)
Wirtschaftsrecht für Manager (WRMHSG); Veranstaltungsort: Weiterbildungszentrum Holzweid, St.Gallen, **Hotel Heiden AR •Unternehmen und Verwaltung: Wirtschaftsverwaltungsrecht, Prof. Dr. Peter Hettich, **Hotel Heiden, 7.-9.11.2011. •Unternehmen und Kapitalmarkt: Börsenrecht, Prof. Dr. Urs Bertschinger, 28.-30.11.2011. •Unternehmen im Streit: Verfahrensrecht, Prof. Dr. Christoph Leuenberger, 5.-7.12.2011. Tagungen •Tagung Finanzmarktregulierung: Aktuelle Rechtsprobleme, Tagungsleitung: Prof. Dr. Urs Bertschinger, 2.12.2011, ConventionPoint, Zürich. Management for the Legal Profession (MLP-HSG) •Marketing: Mandantenbedürfnisse erkennen und als Dienstleistung umsetzen, Prof. Dr. Marcus Schögel, 21.-25.11.2011, WBZ Holzweid, St.Gallen. Auskünfte und Anmeldung
ES-HSG, Holzstrasse 15 CH-9010 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 75 04 und +41 (0)71 224 75 12 Fax +41 (0)71 224 75 10, nadine. studach-weder@unisg.ch und tanja.widemann@unisg.ch Global Account Manager Certification Program (GCP) 2012 - Duales Executive-Programm für «Customer-centric Leadership» der Universität St.Gallen in Kooperation mit der Columbia Business School. Programmdirektoren: Noel Capon, Columbia Business School und Christoph Senn, Universität St.Gallen. Modul 1: 27.2.-2.3.2012 (St.Gallen), Modul 2: 11.-15.6.2012, Modul 3: 17.-21.9.2012.
7. November 2011
Weiterbildung aktuell Auskünfte und Anmeldung
AMC Account Management Center AG, Bellerivestrasse 3, CH-8008 Zürich, Tel. +41 (0)43 499 19 60 Fax +41 (0)43 499 19 69, Libby.Souder@amc.com, www.amc.com/gcp Global Account Management Executive Program (GAMPRO), 26.28.6.2012, Hotel Bad Horn, Horn TG. Auskünfte und Anmeldung
AMC Account Management Center AG, Bellerivestrasse 3 CH-8008 Zürich Tel. +41 (0)43 499 19 60 regula.steffen@amc.com www.amc.com/gampro Neue Perspektiven für Very Experienced Persons (VEPs) - Einziges Seminar für erfahrene Führungskräfte 50+, 13.-15.3., 23.-24.5., 5.-6.9. und 21.-22.11.2012. Auskünfte und Anmeldung
ES-HSG, Holzstrasse 15 CH-9010 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 75 14 carolin.guessow@unisg.ch
Executive School of Management,Technology and Law (ES-HSG) Henri B. Meier Unternehmerschule der Universität St.Gallen
Advanced Management Program (AMP-HSG), 21.5.2012-30.8.2013, 2. Durchführung 2012/2013, 21 Kurstage (4 Modulwochen). Weiterbildungszertifikat der Universität St.Gallen (Certificate of Advanced Studies CAS). Infoanlässe: 8.11. oder 14.12.2011, jeweils ab 18.00 Uhr, Hotel Radisson Blu (SAS), Zürich-Flughafen. HSG-Diplom-Programm für Technologie-Unternehmer (TU-HSG), 21.5.2012-22.11.2013, 6. Durchführung 2012/2013, 42 Kurstage (8 Modulwochen), Abschluss: Weiterbildungsdiplom der Universität St.Gallen (Diploma of Advanced Studies DAS). Infoanlässe: 30.11. + 13.12.2011, jeweils ab 18.00 Uhr, Hotel Radisson Blu (SAS), ZürichFlughafen. Auskünfte und Anmeldung
unternehmerschule@unisg.ch oder daniela.schuchmann@unisg.ch Tel. +41 (0)71 224 75 19 www.unternehmerschule.es.unisg.ch
Hochschuldidaktisches Zentrum (HDZ)
•14-1: Case Study Workshop I: Writing & Designing Cases, 28.11.2011, 09.00-17.00, Dr. Sebastian Walzik. •14-2: Case Study Workshop II: Teaching With Cases, 29.11.2011, 09.00-17.00, Dr. Sebastian Walzik. •15: Lernbegleitung und Coaching, 8.12.2011, 09.00-13.00, Dr. Tanja Fandel-Meyer und Dr. Ilona Diesner. •16: Lernkulturgerechte Gestaltung der Lehre an der HSG, 13.12.2011, 08.30-12.30, Anja Gebhardt. •17: Grossveranstaltungen attraktiv gestalten, 15.12.2011, 13.00-17.00, Prof. em. Dres. h.c. Rolf Dubs.
Institut für Accounting Controlling und Auditing (ACA-HSG)
Vorabendreihe «Fit in IFRS» und «Swiss GAAP FER» Leitung: Prof. Dr. Peter Leibfried, MBA, CPA, 26.9., 12.10., 19.10., 25.10., 9.11., 21.11., 30.11., 7.12., 14.12., 19.12. und 21.12.2011, «Au premier», Konferenzzentrum, Bahnhofplatz 15, 8021 Zürich. Auskünfte und Anmeldung
ACA-HSG, Rosenbergstrasse 52 CH-9000 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 74 09 eliane.baldegger@unisg.ch
Institut für Betriebswirtschaft (IfB-HSG)
Bevorstehendes Diplomprogramm •Weiterbildungsdiplom HSG in «Unternehmensführung», beinhaltet die Zertifikatskurse «Certified Strategy Professional», «Finanzielle Führung und Controlling», «St.Galler Leadership-Zertifikat» sowie intensives Coaching und eLearning, Start: eLearning ab 7.5.2012, Start: 6.6.2012. Bevorstehende Zertifikatskurse •Senior-Management-Programm der Universität St.Gallen 2012, AdvancedManagement-Programm: 5 Module à 4 Tage für Senior Executives, Start: März 2012. •Junior-Management-Training der Universität St.Gallen 2012, Zertifikatskurs: 4 Module à 4 Tage für den Führungsnachwuchs, Start: 2.5.2012. •St.Galler Finanz- und ControllingZertifikat 2012, Zertifikatskurs: 15 Tage in 4 Modulen intensives Finanztraining für Nichtfinanzler, Start: 2.5.2012, Start eLearning: 2.4.2012 (24 Std. interaktives eLearning). •Essentials of Management Blended Learning (engl.) 2012, Zertifikatskurs für knappe Zeitbudgets: 140 Std. Std. interaktives eLearning, 40 Std. virtuelles Unternehmensplanspiel, 3 Präsenzmodule à 3 Tage, Start eLearning: 2.5.2012, 1. Präsenzmodul: 14.-16.6.2012. •St.Galler Strategie-Zertifikat 2012, Zertifikatskurs in Deutsch, 4 Module à 4 Tage (14½ Tage) und 4x4 Stunden eLearning, Start eLearning: 7.5.2012, Start Präsenzseminar Strategisches Management: 6.6.2012. •St.Galler Leadership-Zertifikat 2012, Zertifikatskurs (deutsch), 5 Module à 3 Tage, Start: 9.5.2012 Führung mit Energie und Fokus. Bevorstehende Kompaktseminare •Leadership Tag 2012, 8.3.2012, mit Prof. Dr. Heike Bruch. •Management in Unternehmensgruppen 2012, 18.-20.4.2012, mit Prof. Dr. Günter Müller Stewens. •Finanzbewusst Managen Durchführung 1 2012, 24h eLearning mit eTutoring ab 2.4.2012, Präsenztage: 2.-4.5.2012, mit Dr. Thorsten Truijens. •Führung mit Energie und Fokus 2012, 9.-11.5.2012, mit Prof. Dr. Heike Bruch und Prof. Dr. Bernd Vogel. •Strategien nachhaltig verwirklichen 2012, 16h eLearning mit eTutoring ab 7.5.2012, Präsenztage: 6.-9.6.2012, mit Prof. Dr. Christoph Lechner und Prof. Dr. Günter Müller-Stewens. Auskünfte und Anmeldung
Auskünfte und Anmeldung
Hochschuldidaktisches Zentrum (HDZ), Dufourstrasse 40a CH-9000 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 26 30 Dr. Ilona Diesner, hdzhsg@unisg.ch
IfB Management-Seminare Dufourstrasse 40a, CH-9000 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 23 68 management-seminare@unisg.ch www.es.unisg.ch/managementseminare
Institut für Finanzwissenschaft und Finanzrecht (IFF-HSG)
Internationales Steuerseminar 2011, 22. und 23.11.2011, WBZ Holzweid, mit diversen Referenten. Auskünfte und Anmeldung
IFF-HSG, Varnbüelstrasse 19 CH-9000 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 224 25 20, ladislava.staedler@unisg. ch, www.iff.unisg.ch
Institut für Führung und Personalmanagement (I.FPM-HSG)
«Neue Konzepte des VR-Managements» (6-teiliges Intensivseminar), 28.10./25.11./16.12.2011 und 13.1.2012, Hotel Radisson Blu in Zürich-Airport, mit Prof. Dr. Martin Hilb, Prof. Dr. Dres. h.c. Rolf Dubs, und Prof. Dr. Roland Müller. Auskünfte und Anmeldung
I.FPM-HSG, Dufourstrasse 40a CH-9000 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 224 23 70, Fax +41 (0)71 224 23 74 andrea.schmid@unisg.ch
Institut für Rechtswissenschaft und Rechtspraxis (IRP-HSG)
•Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht, 18.11.2011, SIX ConventionPoint, Zürich. •Personalrechtstagung, 22.11.2011, Grand Casino Luzern. •Novembertagung Sozialversicherungsrecht, 23.11.2011, Grand Casino Luzern. •Haftpflicht- und Versicherungsrecht «at noon», 24.11.2011, Kongresshaus Zürich. •Trusts, Stiftungen und Private Banking, 25.11.2011, SIX ConventionPoint, Zürich. •9. St.Galler Energietagung, 28.11.2011, Trafo Baden. •Datenschutz im Arbeits-, Versicherungs- und Sozialbereich: Aktuelle Herausforderungen, 29.11.2011, Grand Casino Luzern. •St.Galler Mietrechtstag, 29.11.2011, Kongresshaus Zürich. •Baurechtstagung, 30.11.2011, Grand Casino Luzern. •Rechtsprobleme beim Technologietransfer, 30.11.2011, Historischer Saal Bahnhof, St.Gallen. •St.Galler Tagung zum Eherecht, 30.11.2011, Hotel Marriott, Zürich. •Intensivseminar: Knifflige Rechtsprobleme im Verfahren der Sozialversicherung, 30.11.-2.12.2011, Hotel Hirschen Wildhaus. •St.Galler Tagung zum Arbeitsrecht, 2.12.2011, Grand Casino Luzern. •Die faire Begutachtung - Podiumsdiskussion zum Bundesgerichtsentscheid 9C_243/2010 vom 28.6.2011, 6.12.2011, Kongresshaus Zürich. Auskünfte und Anmeldung
IRP-HSG, Bodanstrasse 4 CH-9000 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 224 24 24, Fax +41 (0)71 224 28 83 irp@unisg.ch, www.irp.unisg.ch
Institut für Systematisches Management und Public Governance (IMP-HSG)
St.Galler Zertifikatskurs für Systematisches Management 2012/13: Ganzheitliche Managementfähigkeiten entwickeln für die heutigen Aufgabenfelder einer professionellen Unternehmensführung, Start: 25.1.2012, Dr. oec. HSG Thomas Schumacher. Controlling für Manager: Das Kompaktseminar zu den Grundlagen des
führungsorientierten Controlling, 26.-29.3.2012, Prof. Dr. Stefan Sander. Auskünfte und Anmeldung
IMP-HSG, Dufourstrasse 40a 9000 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 224 75 76, Fax +41 (0)71 224 25 36, sandra. brocca@unisg.ch, www.imp.unisg.ch
Institut fürWirtschaftsinformatik (IWI-HSG) Diplomprogramm IT Business Management - Managementkompetenzen für die Schnittstelle zwischen Business und IT, berufsbegleitend 45 Tage in 15 Modulen, Oktober 2011 Dezember 2012. Auskünfte und Anmeldung
IWI-HSG, Müller-Friedberg-Str. 8 CH-9000 St.Gallen, R. Fitterer, Tel. +41 (0)71 224 21 90, itbm@unisg.ch http://www.itbm.iwi.unisg.ch. Diplomprogramm Healthcare Transformation - Veränderungen im Gesundheitswesen - Machen Sie sich fit! Berufsbegleitend 45 Tage in 15 Modulen, September 2011 - Oktober 2012. Auskünfte und Anmeldung
IWI-HSG, Müller-Friedberg-Str. 8 CH-9000 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 224 21 90, rebecca.fitterer@unisg.ch http://www.hct.iwi.unisg.ch
Schweizerisches Institut für Banken und Finanzen (s/bf-HSG)
Vortragsreihe «Fit for Finance» Frühjahr 2012, unter der Leitung von Prof. Dr. Manuel Ammann, findet an folgenden Tagen statt: 27.3., 4.4., 10.4., 18.4., 24.4., 2.5., 10.5., 15.5., 22.5., 29.5., 5.6. und 12.6.2012, Zertifikatsprüfung: 19.6.2012, SIX Swiss Exchange ConventionPoint Zürich.
Workshop zum Seminar «Fit for Finance» findet an folgenden Tagen statt: 12.4., 26.4., 24.5. und 7.6.2012, Durchführung 1: jeweils 16.30 bis 18.00 Uhr, Durchführung 2: jeweils 18.15 bis 19.45 Uhr. Auskünfte und Anmeldung
s/bf-HSG, Rosenbergstrasse 52 CH-9000 St.Gallen Tel. +41 (0)71 224 70 00 Fax +41 (0)71 224 70 88, pascale. bornhauser@unisg.ch, www.sbf. unisg.ch, www.fit-for-finance.ch
Swiss Centre for Innovations in Learning (scil)
Zertifikatsprogramm CAS «Training und Lernbegleitung» Certified Program Manager (CPM-HSG), 7 Präsenztermine in St.Gallen, Einstieg jederzeit möglich. Zertifikatsprogramm CAS «Bildungsmanagement» Certified Learning Officer (CLO-HSG), 7 Präsenztermine in St.Gallen, Einstieg jederzeit möglich. Seminare (1½ Tage) •Informelle, mediengestützte Lernformen nutzen, 10. und 11.11.2011 (1½ Tage), St.Gallen. •Für die Zukunft gerüstet: Strategisches Bildungsmanagement, 24. und 25.11.2011 (1½ Tage), St.Gallen. •Heterogenität der Lernenden aufnehmen und nutzen, 1. und 2.12.2011 (1½ Tage), St.Gallen. Auskünfte und Anmeldung
Swiss Centre for Innovations in Learning (scil), Dufourstrasse 40a CH9000 St.Gallen, Tel. +41 (0)71 224 31 55, Fax +41 (0)71 224 26 19 karen.kaspar@unisg.ch www.scil.ch/seminare
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Panorama
Management mit Blick fürs Ganze Die HSG und ihre Schools (4) – Die School of Management (SoM) Am 1. Februar 2011 wurde aus der Betriebswirtschaftlichen Abteilung die School of Management (SoM). Sie ist die grösste Fakultät der Universität St.Gallen. Die SoM umfasst 40 Ordinarien, 17 Ständige Dozenturen und Titularprofessuren sowie 32 Assistenzprofessuren. Prof. Dr. Walter Brenner, Ordinarius für Informationsmanagement und geschäftsführender Direktor des Instituts für Wirtschaftsinformatik, steht der School of Management seit dem 1. Februar als Dean vor. Dank ihrer Grösse ist es der SoM möglich, Kerngebiete der Betriebswirtschaftslehre mit mehreren Professuren zu besetzen, um die unterschiedlichen Strömungen in einem Fachgebiet abzudecken. Zudem kann sie zukunftsorientierte Bereiche erschliessen, welche noch nicht «Mainstream» sind. Diese breite, kompetitive Abdeckung in fast allen Teilgebieten der Betriebswirtschaftslehre ist die Grundlage für die hohe Qualität und Innovationskraft. Zahlreiche Spitzenplätze in unterschiedlichen Rankings beweisen, dass die School of Management im deutschsprachigen Raum sowohl in der Forschung als auch in der Lehre als eine führende Ausbildungsstätte für die Führungskräfte von morgen wahrgenommen wird.
Arbeit an globalerVerankerung
Schon heute ist die School of Management international bekannt für eine einzigartige Verbindung von Wissenschaft und Praxis. Begründet durch Hans Ulrichs Arbeiten ist es der Betriebswirtschaftlichen Abteilung als Vorläuferin der School of Management gelungen, auf höchstem Niveau Spitzenforschung mit Praxisorientierung in Forschung und Lehre zu verbinden. Die SoM sieht sich in dieser Tradition und wird intensiv in diese Richtung weiterarbeiten. Die erfolgreichen Anstrengungen zur Internationalisierung werden ebenfalls fortgesetzt, um die School of Manage-
Dean Prof. Dr. Walter Brenner ment der Universität St.Gallen stärker global zu verankern. Zentrales Fundament für die starke Position der School of Management in Forschung und Lehre sind die 19 betriebswirtschaftlichen Institute sowie acht Fachbereiche und Center: Die Institute bilden die institutionelle Heimat der meisten Mitglieder der SoM. Sie werden unternehmerisch geführt und ermöglichen, dass seit Jahrzehnten bedeutende, zusätzliche personelle und finanzielle Ressourcen für Forschung und Lehre eingesetzt werden können, die weit über den Rahmen der HSG hinausgehen. Auch sind es diese zusätzlich erwirtschafteten Ressourcen, die massgeblich zum immer noch guten Betreuungsverhältnis beitragen. Kooperationen von Instituten und Forschungsstellen werden in den HSG-Centern gebündelt. Sie verfolgen das Ziel, bei bestimmten wichtigen Themen institutsübergreifend zusammenzuarbeiten.
Lehrangebote auf allen Stufen
Die School of Management ist für die gesamte betriebswirtschaftliche Ausbildung an der Universität St.Gallen verantwortlich. Beginnend mit dem As-
sessment-Jahr finden sich auf Bachelor-, Master- und Doktoranden-Stufe sowie in der Weiterbildung betriebswirtschaftliche Lehrangebote, die von den Mitarbeitenden der School of Management durchgeführt werden. Auf der Master-Stufe gibt es fünf Studiengänge: Accounting und Finance (MAccFin), Marketing, Dienstleistungs- und Kommunikationsmangement (MSC), Informations-, Medien- und Technologiemanagement (IMT), Strategy and International Management (SIM) sowie Organisation und Kultur (MOK). Bei den Master-Studiengängen ist besonders der SIM hervorzuheben, welcher in internationalen Rankings regelmässig Spitzenplätze erreicht. In Zukunft werden zudem MSC und SIM sowohl in Deutsch wie in Englisch angeboten werden. Daneben existieren zahlreiche Double-Degree-Programme sowie eine wirtschaftspädagogische Zusatzausbildung. Ab 2014 wird ebenfalls die Ausbildung auf Bachelor-Stufe (neben Deutsch) in Englisch möglich sein.
Forschung mit Praxisorientierung
Das Spektrum der Forschungsgebiete an der School of Management ist sehr gross. Der SoM gelingt es theoretische und praxisorientierte Forschung zu verbinden. Den Forschern in der School of Management gelingt es auf der einen Seite, sehr früh neue Themen aufzugreifen und wissenschaftlich zu bewerten. Auf der anderen Seite ist es gerade auch eine Stärke dieser Fakultät, Themengebiete über Jahrzehnte zu besetzen und weiterzuentwickeln. Ein gutes Beispiel hierfür ist die erfolgreiche Managementforschung, die seit langem ein Kerngebiet der SoM ist und es auch in Zukunft bleiben wird. Zur Verstärkung der Forschung wurden vor einigen Jahren zwei Profilbereiche eingerichtet: «Business Innovation» und «Responsible Corporate Competitiveness». Beide Bereiche sollen in Europa zu führenden Institutionen auf ihrem Gebiet werden und die Position der HSG im internationalen Umfeld weiter stärken. (red.) www.som.unisg.ch
7. November 2011
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«Geht uns die Arbeit aus?» Prof. Dr. Reto Föllmi beschäftigt sich in seiner Antrittsvorlesung mit Innovationen und Wirtschaftsentwicklung in einer globalisierten Welt. Die vergangenen Jahre waren von einer enormen Zunahme der Lebensstandards geprägt. Gleichzeitig treten neue grosse Volkswirtschaften in den Weltmarkt ein. Welche Rolle spielt der technische Fortschritt in diesem Prozess, welche Innovationen setzen sich in der globalisierten Welt durch und welche Effekte haben diese Neuerungen wiederum auf den heimischen und globalen Arbeitsmarkt? Diesen Grundfragen zu Triebkräften und Grenzen des Wirtschaftswachstums geht Reto Föllmi in seiner Antrittsvorlesung «Geht uns die Arbeit aus? Innovation und Wirtschaftsentwicklung in einer globalisierten Welt» nach. Föllmi ist seit 1. Februar 2011 Professor für Internationale Ökonomie an der School of Economics and Political Science (SIAW-HSG). Seine Forschungsgebiete umfassen Makroökonomik, Aussenhandel, Wachstum und Fragen der Verteilung. Föllmi studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Zürich
und schloss dort im Jahr 2003 mit der Promotion ab. Nach einem Forschungsaufenthalt am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und Oberassistenz in Zürich war er seit 2007 als Professor für Makroökonomie an der Universität Bern tätig. Föllmi ist unter anderem Research Affiliate am «Center for Economic Policy Research» (CEPR) in London und Vorstandsmitglied des «World Trade Institute» in Bern. (red.) Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Reto Föllmi: «Geht uns die Arbeit aus? Innovationen und Wirtschaftsentwicklung in einer globalisierten Welt», Dienstag, 13. Dezember, 18.15 Uhr, Raum 09-011 (Senatsraum).
Prof. Dr. Reto Föllmi
«Das andere Buch» Am Freitag, 25. November, begrüsst die HSG-Bibliothek im Rahmen ihrer Lesereihe «Das andere Buch an der Uni» den Schriftsteller Philipp Probst. Der Autor liest in der Bibliothek ab 19.30 Uhr aus seinem Werk «Der Storykiller». Die Zeitung «Aktuell» schickt darin den jungen Reporter Alex Gaster ins Berner Oberland. Denn am Faulhorn ist ein bekannter Politiker abgestürzt und Alex soll die Hintergründe des tödlichen Unfalls recherchieren. Zusammen mit seinem Vorgesetzten wittert das Jungtalent die grosse Story. Doch vorerst besetzt der Politikchef des «Aktuells» mit seinen
Artikeln über die Schweizer Armee die Frontseite. Alex hingegen wühlt buchstäblich im Dreck. Dann findet er Hinweise, die ihm endlich einen Exklusivbericht ermöglichen könnten... Philipp Probst, 1965 in St.Gallen geboren, arbeitete über 20 Jahre bei mehreren Zeitungen und Zeitschriften als Reporter, Nachrichten- und Politikjournalist. Zwischendurch war er immer wieder als Lastwagenfahrer in Europa unterwegs. Heute ist er als freier Autor, Journalist und als Chauffeur tätig. Sein erstes Buch «Der Fürsorger» wurde 2009 verfilmt. Probst lebt in Basel. (red.)
Law School lanciert neue Master-Programme Recht und Internationalisierung: Die strategische Neuausrichtung der LS-HSG Die Law School (LS-HSG) hat einen umfassenden Reform- und Strategieprozess abgeschlossen. Sie reagiert damit auf eine stark in Bewegung geratene Universitätslandschaft, namentlich auf die zunehmende Internationalisierung auch des Rechts und der Rechtswissenschaft. Mit ihrer Neuausrichtung behält die Law School ihre bewährten Qualitäten bei, betont gleichzeitig aber in Lehre und Forschung vermehrt auch die internationale Perspektive. Sowohl die bereits reformierten Bachelor- als auch die neuen juristischen Master-Programme sollen die Rolle der HSG als rechtswissenschaftliche Bildungsstätte national und europaweit bedeutend stärken. Die
Law School setzt dabei die Gesamtstrategie und Vision 2020 der HSG in einer auf die Rechtswissenschaft angepassten Weise um. Sie will in ihrer rechtswissenschaftlichen Ausbildung kompromisslos die hohe Qualität beibehalten. Günstige Betreuungsverhältnisse bieten dazu hervorragende Voraussetzungen.
Studium und persönliche Entwicklung
Die Law School der HSG orientiert sich dabei an folgenden Ansprüchen: • Die juristischen Master-Studiengänge garantieren hohe Ausbildungsstandards, welche den Bedürfnissen der juristischen Praxis und der Rechtswissenschaft im In- und Ausland entsprechen. • Wer an der HSG einen juristischen Studiengang absolviert, hat nicht nur hervorragende Berufschancen, sondern erhält auch die Möglichkeit zu vielfältigen fächer- und grenzüberschreitenden Erfahrungen. Damit trägt die Ausbil-
dung auch zur persönlichen Entwicklung insgesamt bei. • Wer Absolventinnen und Absolventen der LS beschäftigt, kann davon ausgehen, nicht nur überaus breit und juristisch gut ausgebildete Fachleute, sondern auch überdurchschnittlich leistungsbereite und entwicklungsfähige Mitarbeitende für sich zu gewinnen.
Neue Studiengänge auf Master-Stufe
Erstmals im Herbstsemester 2013 (MLE bereits im Herbst 2012) werden folgende drei Studiengänge angeboten: • Der Master of Arts in Law (MLaw, bisher MLS) vermittelt eine rechtswissenschaftlich fundierte, praxisorientierte, anwaltstaugliche Ausbildung. Neben Wirtschaftsorientierung und Grundlagenausbildung zielt er besonders auf die Förderung der Kompetenzen im Bereich der Gestaltung von Rechtsverhältnissen und des Konfliktmanagements.
Der MLaw bereitet die Absolventen gleichermassen vor auf eine Tätigkeit in internationalen Wirtschaftskanzleien wie auch in regionalen Büros mit breitem Tätigkeitsfeld, in Justiz und Verwaltung sowie anderen Berufen im Schnittbereich von Recht, Wirtschaft, Politik. • Der Master of Arts in Law and Economics (MLE) ist ein Kombinationsstudium von Recht und Wirtschaft, das sich vornehmlich an deutschsprachige Studierende richtet und vertiefte wirtschaftswissenschaftliche Kenntnisse in die juristische Ausbildung einbringt. Auch der MLE eröffnet den Zugang zur Anwaltstätigkeit. Er zielt insbesondere auf die Bedürfnisse von Studierenden, die eine Karriere in einer Wirtschaftskanzlei, als Unternehmensjuristen oder im Bereich Revision, Wirtschafts- und Steuerberatung anstreben. • Das Master-Programm in internationalem Recht und Wirtschaft richtet sich an
in- und ausländische Studierende. Die Unterrichtssprache ist Englisch. Gegenstand ist das internationale Recht, namentlich das europäische und internationale Wirtschaftsrecht. Interdisziplinarität und Praxisorientierung sind weitere Elemente. Die Anwaltstauglichkeit kann durch einen Doppelabschluss mit dem MLaw oder MLE erzielt werden. Double-Degree-Vereinbarungen mit ausländischen Law Schools sind geplant. Das Programm richtet sich an Absolventen juristischer oder teiljuristischer schweizerischer Bachelor-Abschlüsse, die sich international orientieren und eine Ausbildung im Schnittbereich von internationalem Recht und Wirtschaft anstreben, sowie an Studierende aus dem Ausland, die ihre juristischen und wirtschaftlichen Kenntnisse vertiefen wollen. Prof. Dr. Lukas Gschwend, Dean Law School www.ls.unisg.ch
Experten-Gespräch
7. November 2011
«Gewisse Leitplanken im Finanzmarkt müssen erhalten bleiben, und die müssen wir auch nachführen, wenn es die Realität verlangt», sagt Prof. Dr. Peter Leibfried
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Bild: Hannes Thalmann
Ruf nach Augenmass Was versteht man unter Auditing und Accounting? Wie funktioniert das Zusammenspiel zwischen CEO und Finanzbereich? Braucht es strengere Kontrollmechanismen, um Wirtschaftskriminalität einzudämmen? Ein Expertengespräch mit Prof. Dr. Peter Leibfried, der als Professor und geschäftsführender Direktor am Institut für Accounting, Controlling und Auditing (ACA-HSG) der Universität St.Gallen arbeitet. Herr Leibfried, was versteht man unter Auditing und Accounting? Peter Leibfried: Accounting ist die Information der Stakeholder eines Unternehmens über die wirtschaftliche Lage, allen voran die Geldgeber. Durch diese Transparenz wird sichergestellt, dass sie die richtigen Entscheidungen treffen können und wissen, worauf sie sich einlassen. Das setzt allerdings voraus, dass die Informationen zutreffend sind.
«Auditing und Accounting ist trotz der vielen Zahlen, die im Spiel sind, keine Naturwissenschaft.» Dies zu überprüfen, ist Aufgabe des Auditing. Bei der Berichterstattung ist es nämlich wie im richtigen Leben: Man tut sich mit der Wahrheit gelegentlich etwas schwer, insbesondere, wenn es eine unangenehme Wahrheit ist. Dadurch wird deutlich, dass Auditing und Accounting – trotz der vielen Zahlen, die im Spiel sind – keine Naturwissenschaft ist und auch nicht mit naturwissenschaftlicher Exaktheit lösbar. Es ist eine Disziplin, in der es sehr stark «menschelt» – wenn man sich einmal durch das technische Dickicht gewühlt hat. Dies wird oft missverstanden – der Buchhalter als ein reiner Zahlenknecht ist ein sehr häufiges Vorurteil. In der Praxis kommt es oftmals zu Fehlern. Warum? Leibfried: Es gibt zwar jede Menge Standards, die festlegen, was eine gute oder schlechte Berichterstattung ist. Allerdings sind auch tausende Seiten an Regelungen offensichtlich nicht genug, um eine komplexe Lebenswirklichkeit abzubilden. Es bleiben daher immer Lücken und Interpretationsspielräume, die zum Nachteil der Berichtsempfänger genutzt werden können. Wenn man
dies noch im vertretbaren Rahmen tut, sprechen wir von Bilanzpolitik – aber die Grenzen zur Bilanzfälschung sind fliessend. Viele CEOs interessieren sich heutzutage nicht mehr für Buchhaltung. Ist Ihnen dies vorzuwerfen? Leibfried: CEOs und Finanzleute sind typischerweise schon unterschiedliche Charaktere. So wird der Finanzbereich in der Regel als handwerklichtechnische Disziplin wahrgenommen, während CEOs kreativ und visionär sein sollen. CEOs sind per Definition risikobereit und optimistisch, während man im Finanzbereich immer wieder die Erfahrung macht, dass allzu positive Erwartungen in die Irre führen. CEOs wollen verändern, der Finanzbereich funktioniert am besten mit Stabilität. Der Witz, dass CEO die Abkürzung für «Chief Entertainment Officer» sei, kommt gerüchteweise aus dem Finanzbereich. Kann man ein Unternehmen erfolgreich und verantwortungsvoll führen, ohne ein Auge auf Buchhaltung und Rechnungslegung zu legen? Leibfried: Ein klares Nein. Die Mentalitätsunterschiede zwischen den Bereichen sind so lange o.k., wie beide Funktionen im Gleichgewicht sind.
«Es bleiben immer Lücken und Interpretationsspielräume, die zum Nachteil der Berichtsempfänger genutzt werden können.» Gelegentlich kippt es jedoch, und zwar fast immer in Richtung des CEOs. Das Ergebnis sind berühmte Zitate wie das
des Enron-CEO: «I’m not an accountant», als er sich dafür herausreden wollte, Milliardenbeträge an Schulden nicht bilanziert zu haben. Insofern braucht es eine Balance zwischen Unternehmertum und finanzieller Führung. Ohne einen Blick auf die Zahlen kann man kein Unternehmen führen – das ist wie Fliegen ohne Instrumente. Nur finanziell gut geführte Unternehmen sind auf lange Sicht gesehen auch erfolgreiche Unternehmen.
das im Dienste der Menschen gewisse Funktionen erfüllen muss.
Nick Leeson hat Mitte der Neunzigerjahre das Vertrauen in die Kontrollmechanismen der Banken erschüttert. Die weltweiten Proteste gegen die Banken, die wir momentan erleben, formulieren diesen Vertrauensverlust auf einer grösseren Ebene. Ist dies die Weiterentwicklung eines seit damals bestehenden Problems? Leibfried: Ja, ich sehe ein Kontinuum. An der Wurzel des Problems liegt eine immer stärkere Dynamisierung vieler Lebensbereiche. Dies führt zu einer vermehrten Individualisierung und Überbetonung des Eigeninteresses. Auf gesellschaftliche Institutionen wie soziale Kontrolle und den ehrbaren Kaufmann kann man sich immer weniger verlassen. Dieser Trend trifft auf einen modernen, internationalen Kapitalmarkt, der grosse Beträge in kurzer Zeit bewegen kann. Da ist es kein Wunder, wenn Einzelne immer wieder die Lücken im System finden, um Gelder für sich zu beanspruchen, bei deren Grössenordnung einem schwindlig wird. Diese Entwicklungen haben sich von der Lebenswirklichkeit vieler Menschen abgekoppelt. Diese Welt ist ihnen unverständlich und macht ihnen Angst. Gleichzeitig wird sie als ungleiche Verteilung von Chancen wahrgenommen. So entsteht eine Systemkritik, die im Kern verständlich ist. Denn Wirtschaft ist – wir hatten es bereits – eben keine Naturwissenschaft. Sie ist ein gesellschaftliches Subsystem,
«Ohne einen Blick auf die Zahlen kann man kein Unternehmen führen – das ist wie Fliegen ohne Instrumente.»
Trotzdem: Warum wiederholen sich solche Skandale im Laufe der Jahre? Gibt es keinen Lernprozess bei den Verantwortlichen? Leibfried: Doch – aber auf allen Seiten. Es ist das immerwährende Spiel von Räuber und Polizei: Nach jedem Problem reagieren Politik und Aufsichtsorgane und erlassen neue Regulierungen.
auch? Ein Teil der von allen gewünschten Rendite muss möglicherweise auch durch die Inkaufnahme derartiger Risiken verdient werden. Dies ist aber bitte nur der Ruf nach Augenmass – und keine Resignation: Gewisse Leitplanken müssen erhalten bleiben, und die müssen wir auch nachführen, wenn die Realität es verlangt. Die vier Marktführer unter den Wirtschaftsprüfern bieten Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung zusammen an – und sind damit in der Kritik. Zu Recht? Leibfried: Die aktuellen Bestrebungen der Europäischen Kommission sind aus meiner Sicht politischer Aktionismus. Man hat nach der Finanzkrise nahezu alle zu Schuldigen erklärt – Banken, Ratingagenturen, Regierungen.
Diese bewirken (in der Regel), dass die gleichen Probleme am gleichen Ort nicht mehr auftreten können. Allerdings sind wir nach wie vor mit immer individuelleren Interessen in einer immer dynamischeren Welt unterwegs, und ganz im Sinne des Schumpeter’schen Entdeckungswettbewerbs werden neue Lücken gesucht und gefunden.
«Sicherheit ist nicht umsonst zu haben. Vielleicht müssen wir ein gewisses Mass an Unfällen am Finanzmarkt akzeptieren, wie in anderen Lebensbereichen auch?»
Ist das System der Kontrolle zu komplex, um adäquat zu funktionieren? Wie könnte ein ideales System aussehen? Leibfried: Es ist nachvollziehbar, dass wir uns eine perfekte Welt ohne Unfallrisiken wünschen, aber vermutlich gibt es die nicht. In den letzten zehn Jahren haben wir erheblich in unternehmerische Kontrollsysteme investiert. Wir bewegen uns auf ein immer höheres Niveau an Regulierung – manchmal scheinbar schon vergessend, dass es sich dabei um Transaktionskosten handelt; Sicherheit ist also nicht umsonst zu haben. Vielleicht müssen wir ein gewisses Mass an Unfällen am Finanzmarkt akzeptieren, wie in anderen Lebensbereichen
Die Wirtschaftsprüfer wurden bislang verschont. Dies war durchaus angemessen, denn sie wurden bereits nach der New Economy stark reguliert und waren an der aktuellen Krise nur sehr bedingt beteiligt. Ich kann mir zwar vorstellen, dass es in Einzelfällen noch ein Problem mit der Vermischung von Prüfung und Beratung gibt. An sich haben wir aber bereits heute sehr weit reichende Regelungen. Neue Regulierung dürfte hier kaum mehr etwas bringen – schlimmstenfalls das Gegenteil. Es gibt Argumente, warum eine kontrollierte Nähe von Prüfung und Beratung auch ihre guten Seiten hat. Interview: Bentley Jenson, Markus Zinsmaier