Herbstsemester 2014
Ă–ffentliche Vorlesungen
Programmleitung | Prof. Dr. Caspar Hirschi Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte Organisation | Regula Fraefel, T 071 224 25 52 Konzept und Gestaltung | Marcel Bischof, www.2b-gestaltung.ch Fotos | Hannes Thalmann, www.htfotografie.ch Druck | Niedermann Druck AG, St.Gallen Auflage | 10‘000 Exemplare
Inhalt
Kinder-Uni HSG Kernf채cher Stadt und Region St.Gallen Literatur Kultur | Kunst | Musik Gesellschaft Psychologie | Psychiatrie Theologie Antritts- und Abschiedsvorlesungen
8 Kinder-Uni 10 Wirtschaft und Recht
30 Barockskulptur Europa
60 Psychologie / Emotionen
12 Betriebswirtschaftslehre
31 China
62 Psychologie / Familiendynamik
14 Wirtschaft und Literatur
32 Schweiz-Japan
64 Psychiatrie / Mythen
16 Rechtswissenschaftslehre
34 Russland
65 Psychologie / Identität
18 Wirtschaftsinformatik
35 India 36 Persien
66 Theologie / Revolutionäre
37 Musik / J.S. Bach
68 Theologie / Christliche Feste
38 Musik / Blues and Soul
70 Theologie / Glaube
23 Deutsch
40 Baltikum
72 Antritts-/Abschiedsvorlesungen
24 Englisch
42 Geschichte / Veränderung
74 Dozierende
25 Französisch
44 Zeitgeschichte / Moderne Schweiz
78 Campusplan
26 Italienisch
46 Wissenschaft / Gesellschaft
28 Spanisch
48 Soziologie
20 Theater / Kultur 22 Schweiz
50 Männlichkeitsvorstellungen 52 Architektur im Film 54 Geographie 56 Sport 58 Naturwissenschaft
Einführung Als das Stimmvolk am 9. Februar dieses Jahres die Masseneinwanderungsinitiative annahm, ahnte wohl niemand, wer vom Volksentscheid zuerst betroffen sein würde: Es waren die Schweizer Universitäten und die ETH. Am 17. Februar sistierte die Europäische Union ein Forschungsabkommen, von dem die Schweiz nicht nur wissenschaftlich, sondern auch finanziell profitiert hatte. Wenig später kündigte Brüssel auch das Austauschprogramm für Studierende. Die Tatsache, dass die EU gerade in der Wissenschaftspolitik ihre Muskeln spielen liess, verdeutlicht nicht nur die internationale Vernetzung, sondern auch die politische Bedeutung der Forschung und Hochschulbildung in unserem Land.
4 Das Öffentliche Programm widmet der Forschung und Bildung an Schweizer Hochschulen im Herbstsemester 2014 einen Schwerpunkt. Mit Dieter Imboden wird ein ausgezeichneter Kenner und einflussreicher Gestalter der Schweizer Wissenschaftspolitik eine Vorlesung halten. Imboden stand von 2005 bis 2013 an der Spitze des Schweizerischen Nationalfonds. Zuvor hatte der Physikprofessor an der ETH Zürich mit den Umweltwissenschaften einen neuen Studiengang mit aufgebaut. In seiner Vorlesung wird er das Thema Wissenschaftspolitik mit der eigenen Familiengeschichte verbinden und dabei einen Bogen von Zürich über Basel nach St.Gallen schlagen. Wir haben Imbodens Familiengeschichte zum Anlass genommen, für dieses Programmheft an St.Galler Persönlichkeiten zu erinnern, die sich um Wissenschaft und Gelehrsamkeit verdient gemacht haben. Sie sind in der Stadt auf die gleiche Art verewigt worden: mit Strassen, die nach ihrem Namen benannt sind. Hannes Thalmann hat die Strassenschilder, die Sie im Programmheft finden, an einem schönen Frühlingstag fotografiert.
Wird heute über die Bedeutung der Wissenschaft für die Wirtschaft gesprochen, ist «Innovation» das Zauberwort. Die Wissenschaft soll mit ihren Erkenntnissen Erfindungen und Erneuerungen – Innovationen eben – ermöglichen, dank denen Unternehmen Gewinne machen und die Wirtschaft wachsen kann. Ist die Aufgabenteilung tatsächlich so klar? Die Reihe Wirtschaft und Recht einfach erklärt beleuchtet das Thema Innovation aus wirtschaftlicher, rechtlicher, wissenschaftlicher und ethischer Perspektive und zeigt dabei überraschende Facetten auf. Schweizer Gelehrte und Literaten haben traditionell dazu geneigt, an ihrer Geistesarbeit das Gegenständliche und Handwerkliche hervorzuheben. Die Rolle der Akrobaten in abstrakten Gefilden überliessen sie lieber den Autoren aus dem «Grossen Kanton». Die Poetik-Vorlesung von Charles Lewinsky fügt sich schön in diese helvetische Tradition ein. Lewinsky, der sich nicht nur einen Namen als Romanautor, sondern auch als Regisseur und Dramaturg gemacht hat, wird über Schreiben als Handwerk lesen. Im vergangenen Semester ist die Vorlesung von Frank Urbaniok über den Umgang mit gefährlichen Straftätern beim Publikum auf grosses Interesse gestossen. Dieses Semester wird der Strafrechtler und Soziologe Martin Killias das Thema Gewalt unter dem Titel Die Krise des Strafrechts weiterführen, wobei er die Krise sowohl in der Durchsetzung von Gerechtigkeit als auch in der Gewährleistung von Sicherheit festmacht. Neben einigen neuen Namen finden Sie auch in diesem Semester viele bekannte Gesichter unter den Dozentinnen und Dozenten, die sich seit Jahren für das Öffentliche Programm engagieren. Ich hoffe, unser vielfältiges Angebot weckt Ihre Neugier, und ich wünsche Ihnen viele bereichernde Vorlesungsstunden – ob mit oder ohne Innovation als Resultat. Caspar Hirschi, im Juni 2014
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Die vorliegende Broschüre orientiert Sie im Detail über 38 öffentliche Vorlesungen der Universität St.Gallen. 27 Vorlesungen finden auf dem Campus der HSG statt, vier im Festsaal zu St.Katharinen, Katharinengasse 11 (S. 36, 65, 68, 70) und sieben an weiteren Orten in der Stadt St.Gallen: drei im Postgebäude am Bahnhof St.Gallen (S. 22, 23, 42), eine im Textilmuseum St.Gallen (S. 32), zwei an der Tellstrasse 2 (S. 50, 52) und eine im Restaurant Gentile, Vadianstrasse 14 (S. 14). Nach einer Pause von zwei Semestern findet die Kinder-Universität im Herbstsemester 2014 wieder statt (S. 8). Die öffentlichen Antritts- und Abschiedsvorlesungen stehen am Ende der Broschüre (S. 72). Semesterpass für zwanzig Franken
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Der Besuch der öffentlichen Vorlesungen kostet zwanzig Franken. Die damit erworbene Hörerkarte berechtigt im Sinne eines Semesterpasses zur Teilnahme an allen öffentlichen Vorlesungen der Universität St.Gallen im entsprechenden Semester. Die erste Veranstaltung einer Reihe kann gratis besucht werden. Die Hörergebühr ist vor Beginn der zweiten Vorlesung mit dem Einzahlungsschein, der sich im Umschlag dieser Broschüre befindet und zugleich als Hörerkarte dient, zu bezahlen. Hörerkarten bzw. Einzahlungsscheine können auch während des ganzen Semesters an der Kasse (Info-Desk im Hauptgebäude 01) gelöst werden.
Bus zur Universität und Parkplatzbenützung
Die Buslinien 5 (HB – Rotmonten) und 9 (HB Nord – Heiligkreuz – Neudorf – Gallusmarkt) verbinden die Universität direkt mit Stadtzentrum und Gallusmarkt. Die Busse der Linie 9 fahren zur Haltestelle Gatterstrasse in nächster Nähe zum Haupt- und zum Bibliotheksgebäude. Auf dem Gelände der Universität gibt es im Herbstsemester 2014 beschränkte Parkiermöglichkeiten, weshalb wir Sie bitten, die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen. Für Behinderte stehen jedoch Parkplätze an der Gatterstrasse zur Verfügung; die Parkfelder sind entsprechend markiert. Weitere Auskünfte
Kommunikation, Universität St.Gallen, T 071 224 22 25, F 071 224 28 15, kommunikation@unisg.ch. Das Herbstsemester 2014 beginnt am Montag, 15. September und endet am Freitag, 19. Dezember 2014.
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Vor einem Jahrzehnt hat an der Universität St.Gallen die erste Kinder-Uni der Schweiz stattgefunden. Sie gibt Primarschülerinnen und -schülern der dritten bis sechsten Klasse einen Einblick in die faszinierenden Themen, mit denen sich Studierende und Dozierende an der Universität beschäftigen. Dank jährlich wachsender Besucherzahlen konnten wir 2013 ein Rekordjahr mit über zweitausend Schülerinnen und Schülern verzeichnen. Grund genug, diesen Geburtstag gebührend zu feiern! Die jungen Unibesucher können sich nicht nur auf eine spannende Vorlesungsreihe freuen, sondern auch auf einen Wettbewerb mit tollen Preisen und auf eine süsse Überraschung. Die vier Vorlesungen machen die Schülerinnen und Schüler auf unterhaltsame Weise mit wirtschaftlichen und juristischen Themen, den Kernfächern an der Universität St.Gallen, vertraut. Die Kinder können unter anderem erfahren, was Daniel Düsentrieb mit dem iPod gemeinsam hat, wer bei einem Skiunfall die körperlichen und wer die finanziellen Schmerzen hat, wie man eine Firma ins Leben ruft, sie am Leben hält, und was der Computer so alles mit unseren Gehirnzellen anstellt.
29. Oktober
Wer haftet bei einem Skiunfall? Prof. Dr. iur., L.L.M. Vito Roberto, Prorektor, Professor für Privat-, Handels- und Wirtschaftsrecht, IRP-HSG
5. November
Wie entsteht eine Erfindung? Daniel Düsentrieb und der iPod Prof. Dr. oec. Oliver Gassmann, Professor für Technologiemanagement mit besonderer Berücksichtigung des Innovationsmanagements, ITEM-HSG
Meine
12. November
Wie man seine eigene Firma gründet – und lange damit erfolgreich bleibt Prof. Dr. oec. Thomas Zellweger, Professor für Betriebswirtschaftslehre mit besonderer Berücksichtigung der Familienunternehmen, CFB-HSG
19. November
Macht der Computer dumm oder schlau? Prof. Dr. rer.pol. Sabine Seufert, Professorin für Wirtschaftspädagogik, insbesondere pädagogisches Innovationsmanagement, IWP-HSG
Organisation | Prof. Dr. phil. Caspar Hirschi, Professor für Allgemeine Geschichte Mittwoch, 15.00 bis 15.45 Uhr, Raum HSG 09-010 (Audimax) 29.10., 5.11., 12.11. und 19.11.2014
Firma
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Wirtschaft und Recht einfach erklärt Innovation: Wie Neues geschaffen, genutzt und geschützt wird
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Das Wort «Innovation» ist heute in aller Munde, und meist ist es mit einem Imperativ verbunden: Wer nicht innovativ ist, den bestraft das Leben. Der Imperativ beansprucht Geltung für Individuen wie für Staaten, für Kleinunternehmen wie für Grosskonzerne. Was aber sagt die unglaubliche Karriere des Worts über unsere Zeit aus? Leben wir wirklich in einer Innovations- und Wissensgesellschaft, die in rasanter Geschwindigkeit neue technologische Welten erschliesst und unser Leben einer permanenten Revolution unterwirft? Oder ist die Beschwörung der Innovation im Gegenteil Zeichen einer Erneuerungskrise unserer Gesellschaft, die im Vergleich zu den Boom-Jahrzehnten der Nachkriegszeit an Erfindungskraft und Wachstumspotential eingebüsst hat? Die Vorlesungsreihe beleuchtet die vielfältigen Facetten von Innovation in Wirtschaft, Recht und Wissenschaft – von den Bedingungen ökonomischer Innovation über den rechtlichen Schutz für Erfinder und Erneuerer bis zur Organisation des wissenschaftlichen Erkenntnisfortschritts an Universitäten.
4. November
Wie werden wir innovativer? Vom Unternehmen bis zum Menschen Prof. Dr. oec. Oliver Gassmann, Professor für Technologiemanagement mit besonderer Berücksichtigung des Innovationsmanagementes, ITEM-HSG
11. November
Management Innovation Prof. Dr. oec.publ. Simon Grand, Assistenzprofessor für Strategisches Management, IMP-HSG
18. November
Wirtschaftsethische Innovation: realer Fortschritt oder leeres Versprechen? Dr. rer.publ. Dorothea Baur, Lehrbeauftragte für Philosophie, IWE-HSG
25. November
Die Geschichte der wissenschaftlichen Innovation Prof. Dr. phil. Caspar Hirschi, Professor für Allgemeine Geschichte, SHSS-HSG
2. Dezember
Patent- und Urheberrecht: Effektive Instrumente zur Förderung von Innovation? Prof. Dr. iur. Florent Thouvenin, Assistenzprofessor (tenure track), Lehrstuhl für Informations- und Kommunikationsrecht, Universität Zürich
Organisation | Prof. Dr. phil. Caspar Hirschi, Professor für Allgemeine Geschichte Dienstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-012 4.11., 11.11., 18.11., 25.11. und 2.12.2014
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Betriebswirtschaftslehre Familienunternehmen
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Die Vorlesungsreihe befasst sich mit der ältesten Form des Wirtschaftens, jener der Familienunternehmen. Vom Kleinst- bis zum börsennotierten Grossunternehmen findet sich weltweit eine Vielzahl an Unternehmen, die von Familien geführt und kontrolliert werden. Dieser scheinbare Anachronismus zu einem «managerial capitalism» wirft die Frage auf, wie bedeutend Familienunternehmen heute sind, wie sie geführt werden, und was deren Erfolg über Generationen ausmacht. Vor diesem Hintergrund befasst sich die Vorlesung mit den Eigenheiten, der Governance, der finanziellen Führung sowie dem strategischen Verhalten von Familienunternehmen. Die Vorlesung geht auch auf das Thema der Unternehmensnachfolge ein und zeigt in einem integrierten Modell, wie der Nachfolgeprozess in der Praxis abläuft. Neben dem Fokus auf der Unternehmensübergabe versucht die Vorlesung auch Antworten auf die Frage zu geben, wie Unternehmerfamilien über Generationen hinweg Wert für sich und ihre Umwelt schaffen. Die Vorlesung findet in deutscher Sprache statt, wobei die diskutierten Unterlagen mehrheitlich auf Englisch vorliegen.
Dozent | Prof. Dr. oec. Thomas Zellweger, Lehrstuhl für Familienunternehmen, Direktor Center for Family Business und KMU-Institut der Universität St.Gallen Donnerstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-012 18.9., 25.9. und 9.10.2014
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Betriebswirtschaftslehre / Wirtschaft und Literatur Wirtschaft in der Literatur – Sachliches, Fachliches und Menschliches auf amüsante Art und Weise geschrieben Die öffentliche Vorlesung «Wirtschaft in der Literatur» wird von Autorinnen und Autoren bestritten, die «Wirtschaft» auf eine andere Art und Weise zum Thema ihrer Bücher gemacht haben. Sachliches, Fachliches und Menschliches wird Ihnen amüsant und verständlich präsentiert. Wie in den Vorjahren findet diese öffentliche Vorlesung ausserhalb der Universität statt – im Restaurant «Gentile». Im Anschluss an die (Vor-)Lesungen der Autoren und Autorinnen wird mit den Gästen diskutiert. «Wirtschaft in der Literatur» findet in einer «Wirtschaft» und damit an einem Ort statt, an dem sich über aussergewöhnliche Bücher öffentlich debattieren lässt.
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Den Auftakt machen Christine Ax und Friedrich Hinterberger mit ihrem sehr persönlich geschriebenen Buch über den «Wachstumswahn». Danach führt uns HSG-Alt-Rektor Ernst Mohr in die «Ökonomie mit Geschmack» ein. Als dritte Referentin erklärt uns die Journalistin und Volkswirtin Inge Klöpfer Wirtschaftsführer anhand von Portraits, darunter einem von Friede Springer. Den Abschluss macht Markus Will mit der Fortsetzung seiner Bad Banker-Serie, bei der es um Bitcoins und andere fragwürdige Währungen geht..
22. September 29. September 13. Oktober 20. Oktober
M.A. Christine Ax und Dr. Friedrich Hinterberger Prof. Ernst Mohr, Ph.D. Dipl.-Volkswirtin Inge Kloepfer PD Dr. Markus A. Will
Leitung | PD Dr. rer.pol. Markus A. Will, Privatdozent f端r Kommunikationsmanagement an der HSG, Autor, Journalist und Unternehmensberater Montag, 20.15 bis 21.45 Uhr, Restaurant Gentile, Vadianstrasse 14, St.Gallen 22.9., 29.9., 13.10. und 20.10.2014
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Rechtswissenschaftslehre Krise des Strafrechts
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Strafen und Strafrecht sollen nicht nur der Wiedereingliederung des Bestraften dienen, sondern auch dazu beitragen, die soziale Ordnung zu sichern und Gerechtigkeit herzustellen. Das Strafrecht der Schweiz ist in vielerlei Hinsicht einzigartig ‒ kaum irgendwo sonst kommen so wenige Täter schwerer Straftaten ins Gefängnis, nirgendwo sonst ist das Jugendstrafrecht derart täterorientiert und milde. Das führt zu Frustrationen in der Bevölkerung, die sich mitunter in wenig konstruktiven politischen Entscheidungen niederschlagen. In dieser Vorlesung geht es darum, die Entwicklung des schweizerischen Strafensystems im historischen wie auch im internationalen Vergleich darzustellen und mit Daten zur öffentlichen Meinung zu konfrontieren. Es sollen auch Wege gesucht werden, wie ohne allzu grosse Veränderungen des Systems die augenfälligsten Mängel beseitigt werden könnten.
Dozent | Prof. Dr. iur., Dr. h.c., lic. phil. Martin Killias, Professor für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie Donnerstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-U121 18.9., 2.10. und 16.10.2014
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Wirtschaftsinformatik Service für eine digitale Welt Die öffentliche Vorlesung «Service für eine digitale Welt» schliesst an die Veranstaltungen der vergangenen Jahre an. Dieses Semester berichtet in Fortsetzung des Frühjahrssemesters Prof. Reinhard Jung über seine Forschung am Institut für Wirtschaftsinformatik. Sophie Bürgin erzählt von der Projektidee über die Finanzierung durch Crowdfunding bis zur Premiere des Filmes «I Wanna Surf». Der IT-Leiter Marc Spitz erlaubt uns in der AFG Arena einen Blick hinter die Kulissen des FC St.Gallen. Zum Abschluss der Reihe gewährt uns Günter Heuberger ungewohnte Einblicke in die Medienlandschaft. Diese Reihe ermöglicht es Ihnen aus sehr unterschiedlichen Blickwinkeln – von der Forschung über erfolgreiche Schwarmfinanzierung und den Betrieb im FC St.Gallen bis zur Entwicklung der TOP-Medien – die Einflüsse der Digitalisierung von Services zu betrachten.
18 Auf der Grundlage des Planungsstandes von Mai 2014 sind folgende Veranstaltungen vorgesehen: 17. September
Einführung, Prof. Dr. oec. Falk Uebernickel, Assistenzprofessor am Institut für Wirtschaftsinformatik
24. September
Vorstellung der Forschungsarbeiten, Prof. Dr. rer.pol. Reinhard Jung, Institut für Wirtschaftsinformatik
15. Oktober
* Projekt und Realisierung des Filmes «I Wanna Surf» von Sophie Bürgin, Msc in Design Ethnography und Filmproduzentin
22.Oktober
** Exkursion AFG Arena, Marc Spitz, VR/GL Assistent, IT-Leiter des FC St.Gallen
29. Oktober
Radio TOP und TELE TOP, Günter Heuberger, Geschäftsführer TOP-Medien
12. November
Aktuelle Forschung am Institut für Wirtschaftsinformatik, Prof. Dr. oec. Walter Brenner
Dozent | Prof. Dr. oec. Walter Brenner, Professor für Wirtschaftsinformatik
19 Mittwoch, 20.15 bis 21.45 Uhr, Raum HSG 01-102 17.9., 24.9., * 15.10., * * 22.10., 29.10. und 12.11.2014 * 15. Oktober
«I Wanna Surf» Weiterbildungszentrum Holzweid, St.Gallen Beginn: 17.00 Uhr
* * 22. Oktober
ExkursionAFG Arena Zürcher-Strasse 464, St.Gallen Beginn: 17.00 Uhr
Stadt und Region St.Gallen – Theater / Kultur Auf uns liegt ein Fluch! – König Ödipus und seine Kinder Eine theaterpraktische Annäherung an tragische Mythen der griechischen Antike
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Er hat seinen Vater erschlagen und mit seiner Mutter geschlafen – ohne es zu wissen und obwohl er einer entsprechenden Weissagung bewusst hatte entgehen wollen. Doch seinem Schicksal entrinnt man offenbar nicht. König Ödipus blendet sich aus Verzweiflung, aber der Fluch ist noch nicht gebannt, sondern liegt weiterhin auf seiner Familie. Der Mythos um König Ödipus – Anführer des Labdakidengeschlechts und Herrscher der Stadt Theben im alten Griechenland – ist inzwischen 2500 Jahre alt. Und noch immer vermag dieser archaische, urmenschliche Stoff zu fesseln, in dem eine Herrscherfamilie über Generationen hinweg zwischen Macht und Ohnmacht, Verdrängung und Erkenntnis, Stolz und Verzweiflung existentiell herumgeworfen wird. Aber was genau macht ihn so spannend? Anhand der aktuellen Inszenierung Ödipus Stadt von John von Düffel am Theater St.Gallen geht die Vorlesung tiefer auf die Tragödientradition des griechischen Theaters und auf vier Königsdramen um das Labdakidengeschlecht ein, die hier zu einem Theaterstück zusammengeführt sind (König Ödipus und Antigone von Sophokles, Sieben gegen Theben von Aischylos und Die Phönizierinnen von Euripides). Dabei werden theaterpraktische Fragen zur Umsetzbarkeit des Stoffs behandelt und beteiligte Schauspieler und Schauspielerinnen zum Gespräch über ihre Arbeit an diesem Stück geladen.
Dozentin | Nina Stazol, Leitende Schauspieldramaturgin am Theater St.Gallen Dienstag, 20.15 bis 21.45 Uhr, Raum HSG 09-012 2.12., 9.12. und 16.12.2014
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Schweizer Literatur Schreiben als Handwerk Genau wie der Schreiner mit Holz oder der Maurer mit Steinen, arbeitet der Schriftsteller mit Worten. Zwar kann Literatur durchaus auch einmal zur Kunst werden, aber was der Schreiber betreibt, ist zuerst einmal ein Handwerk. Und das hat, wie jedes Handwerk, seine Regeln, seine Tricks und ab und zu auch seine Geheimnisse. Die Vorlesungsreihe soll als eine Art Werkstattbesuch einen Einblick in die Probleme vermitteln, mit denen sich der Worthandwerker jeden Tag herumschlägt. Ein Blick hinter die Kulissen also, der vielleicht die Art, wie man als Leser an ein Buch herangeht, ein ganz kleines bisschen verändern kann.
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20. November 27. November 4. Dezember
Geschichte und Sprache Figuren und Geschichten Recherchen und Perspektiven
Dozent | Charles Lewinsky, Autor, Dramaturg, Regisseur, Zürich / F-Vereux / DE-Ingoldstadt Donnerstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum für Literatur, Postgebäude am Bahnhof St.Gallen (Eingang Südseite, St.Leonhardstrasse 40, 3. Stock, Lift vorhanden) 20.11., 27.11. und 4.12.2014
Deutsche Sprache und Literatur Robert Walser – Einführung in Leben und Werk er deutschschweizer Autor Robert Walser lässt sich mit einem Begriff der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, D an der er zu schreiben begann, als literarischer Flaneur beschreiben ‒ als jemand, der in seinen Texten mit gelassener Heiterkeit sowohl durch verschiedene Genres als auch durch die unterschiedlichsten historischen und emotionalen Szenerien spaziert. Die Vorlesung wird ihrerseits einen Spaziergang durch dieses Werk unternehmen: Romane wie «Geschwister Tanner» (1907) und «Der Gehülfe» (1908) machten Walser weit über die Schweiz hinaus bekannt; Kostbarkeiten funkelnd geschliffener Sprachkunst aber finden sich auch und besonders unter den Texten, die Walser in den Feuilletons grosser Tageszeitungen, unter anderem der NZZ, veröffentlichte ‒ und natürlich in seinen berühmten Mikrogrammen, auf kleinste Zettelchen notierten Kurztexten, die bis heute nicht alle entziffert werden konnten.
Dozentin | Prof. Dr. phil. Ulrike Landfester, Professorin für Deutsche Sprache und Literatur Donnerstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum für Literatur, Postgebäude am Bahnhof St.Gallen (Eingang Südseite, St.Leonhardstrasse 40, 3. Stock, Lift vorhanden) 9.10., 16.10., 23.10., 30.10., 6.11. und 13.11.2014
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Englische Sprache und Literatur Joseph Conrad, Nostromo
Nostromo: A Tale of the Seaboard (1904) is widely regarded not only as Joseph Conrad’s finest work but also as one of the greatest political novels of the twentieth century. Set in a fictitious South American country between the mid-1880s and 1900, it depicts on an epic scale the impact of Anglo-American economic imperialism on a society riven by warring political factions. Nostromo is, however, also a compelling human drama, whose characters struggle to maintain their idealistic principles against the power of the material interests in which they are increasingly entangled.
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Conrad’s narrative is fascinating but initially perhaps somewhat forbidding, so the aim of this lecture series is to make it accessible to a general audience. In my close commentary I’ll be referring to the excellent Oxford World’s Classics edition of Nostromo, edited by Jacques Berthoud and Mara Kalnins (ISBN-10: 0199555915; ISBN-13: 9780199555918); participants are recommended to bring a copy with them to the lectures.
Dozent | Prof. D.Phil. Alan Robinson, Professor für Englische Sprache und Literatur Dienstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-104 4.11., 11.11., 18.11., 25.11., 2.12., 9.12. und 16.12.2014
Französische Sprache und Literatur Les mémoires dans la France de l’après-guerre à travers la littérature, le film et la musique Comme dans tous les pays d’Europe, la Deuxième Guerre mondiale a bien évidemment laissé ses traces non seulement dans la société française, mais également dans la production artistique de l’après-guerre. Ce n’est cependant qu’à partir des années 1970 que les récits commencent à se personnaliser et à offrir une vision subjective qui permet une perception diversifiée des évènements de guerre et de l’après-guerre. Ces récits, entre l’autobiographie et la fiction, témoignent d’une volonté et d’un besoin de comprendre, de surmonter et de combler le vide qu’ont laissé la guerre et la Shoah au sein de nombreuses familles et d’éclairer le rôle qu’a joué la France dans ce conflit. C’est à travers la littérature, le cinéma et la musique que nous allons examiner de plus près ces récits et biographies afin de donner une image de l’évolution de la société française et sa manière de gérer les différents traumatismes de l’après-guerre jusqu‘à nos jours.
Dozentin | Mag. Dr. phil. Sandra Strigl, M.A., Lehrbeauftragte für Französisch, Spanisch und Englisch an der Universität Konstanz Donnerstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-307 18.9., 25.9., 2.10. und 9.10.2014
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Italienische Sprache und Literatur Il Grand Tour e l’Italia. II: Dal Settecento all’Ottocento
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Nell’autunno del 2014 San Gallo ospita una grande mostra dedicata al viaggio in Italia dei monaci benedettini («Vedi Napoli e poi muori. Die Grand Tour der Mönche»). L’importante evento è stata ed è occasione per allargare il discorso, sull’arco di due semestri, sull’affascinante tema del Grand Tour e sui suoi rapporti con il paese di destinazione più canonico, l’Italia. Nel corso del FS 2014 si è parlato pertanto di questo rilevante aspetto della cultura europea, inteso a educare e a trasformare l’uomo, dalle sue origini fino alla metà del XVIII. secolo: insomma, da Montaigne a Montesquieu. Questo ha permesso di delineare i caratteri, di seguire gli itinerari, di indicare gli interessi e gli ideali dei viaggiatori. Ora il discorso continua per seguire l’evoluzione di questo fenomeno in compagnia di altre grandi figure intellettuali come Goethe, Madame de Staël, Chateaubriand, tutte affascinate dal «giardino dell’Europa» («das Land, wo die Zitronen blühn»), tutte desiderose di vivere un’esperienza irripetibile («et in Arcadia ego»), e per scoprire altri caratteri fondanti del Grand Tour. Cambia con il passare del tempo il modo di visitare l’Italia, muta radicalmente la sensibilità, nascono nuove attenzioni, gusti estetici e passioni che, dalle istituzioni, le leggi, l’economia, la società spostano sempre più lo sguardo sull’arte, sulla natura, sul paesaggio, sui sentimenti e sulle emozioni. In questo modo viene a completarsi la storia di uno dei fenomeni culturali e sociali più interessanti che attraversa l’Europa tra la fine del XVI e l’inizio del XVIII secolo.
Dozent | Prof. Dr. phil. Renato Martinoni, Professor für Italienische Sprache und Literatur Dienstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-102 16.9., 23.9., 30.9., *7.10., 14.10., 21.10., 28.10., 4.11., 11.11., 18.11., 25.11., 2.12., 9.12. und 16.12.2014 *Am 7. Oktober findet die Vorlesung auch im Rahmen der Ausstellung «Vedi Napoli e poi muori. Die Grand Tour der Mönche» im Kulturraum am Klosterplatz, Klosterhof 1, im Stadtzentrum St.Gallen statt!
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Spanische Sprache und Literatur Gabriel García Márquez: Historias de amor y de desencuentros Con motivo del reciente fallecimiento del premio Nobel de Literatura colombiano Gabriel García Márquez, dedicamos este curso a tres obras suyas que tratan los temas del amor y de la privación. Acompañaremos a los protagonistas en sus periplos por los límites del amor a través de dos novelas y una obra de teatro: El amor en los tiempos del cólera (1985), Diatriba de amor contra un hombre sentado (1987) y Del amor y de otros demonios (1994). A base de este corpus, presenciaremos amores fugaces, ilícitos, mercenarios, infelices, eternos, contrariados, intentando establecer una tipología poética de las múltiples facetas de este afecto tan complejo.
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Se ruega a los participantes que adquieran cualquier edición de las tres obras de García Márquez. El primer día del curso se distribuirán extractos.
Dozentin | Prof. Dr. phil. Yvette Sánchez, Professorin für Spanische Sprache und Literatur Mittwoch, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 07-002 5.11., 12.11., 19.11., 26.11., 3.12., 10.12. und 17.12.2014
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Kunstgeschichte Barockskulptur in Europa – Positionen zwischen 1650 und 1800 Die Vorlesung vermittelt anhand einiger ausgewählter Positionen einen Überblick über die europäische Barockskulptur vom Früh- bis zum Spätbarock. Anstelle einer reinen Einführungsveranstaltung werden prägnante Beispiele herausgegriffen, interpretiert und in einem breiteren Kontext verankert. Dabei spielen Aspekte der Gattungsproblematik eine wichtige Rolle (Einzelfigur, Gruppenplastik, Porträt etc.). Ein besonderes Augenmerk wird auf die kunsttheoretische und ästhetische Reflexion barocker Skulptur gerichtet, etwa auf Fragen der Ansichtigkeit oder der Aufstellung. Aufgrund der herausragenden künstlerischen Produktion muss ein Akzent auf der italienischen Skulptur liegen, aber auch die französische und jene des deutschsprachigen Raumes darf nicht fehlen.
30 ozent | Prof. Dr. phil. Axel Christoph Gampp, Privatdozent für Allgemeine Kunstgeschichte an der Universität Basel D und Professor für Geschichte und Theorie der Architektur an der FH Bern Montag 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-114 27.10., 3.11., 10.11., 17.11., 24.11., 1.12. und 8.12.2014
Kulturgeschichte Chinas neue Superstädte: Eine kulturelle Reise Wie leben die Menschen Chinas heute hinter den Neolichtern und Kulissen der gigantischen Hochhäuser und Glastürme in ihren neuen Städten? Wie katapultiert die chinesische Regierung ihre Bürger ins Zeitalter Chinas als kommende Supermacht des 21. Jahrhunderts? Diese Vorlesung lädt Sie auf eine virtuelle Kulturreise durch Chinas neue Superstädte ein, um einen Blick hinter die Fassaden zu werfen und Einblicke in die Welt der Gedanken, Gefühle, Träume, Albträume, Wünsche und Sorgen der chinesischen Stadtbewohner zu erhalten. Wir werden in der Vorlesung die unterschiedlichen Perspektiven von chinesischen Schriftstellern, Künstlern, Bloggern und Filmemachern auf das Stadtleben kennenlernen. Dabei versuchen wir nachzuvollziehen, wie Chinas neue Stadtbewohner leben, lieben und arbeiten, welche Ambitionen sie hegen und welche Ängste sie haben. Wir wollen erforschen, welche neuen Herausforderungen das Leben heute an die städtischen Bürger Chinas stellt. Insbesondere entdecken wir dabei die Lebenswelten in Peking, Shanghai, Kanton, Hong Kong, Taipei, Singapur und Lhasa, besuchen Chinas Geisterstädte und Ai Weiweis virtuelles Experiment der Wüstenstadt Ordos.
Dozentin | Prof. DPhil. Daria Berg, Professorin für Kultur und Gesellschaft Chinas Mittwoch, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 23-101 17.9., 24.9., 1.10., 8.10., 15.10., 22.10. und 29.10.2014
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Kulturgeschichte 150 Jahre Beziehungen Schweiz–Japan
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Im Jahr 2014 feiern die Schweiz und Japan das 150-Jahre-Jubiläum der Aufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen. Die Vorlesung präsentiert einige faszinierende Facetten der gegenseitigen Beobachtung, des Austausches und der Kooperation zwischen den beiden Ländern und ihren Menschen: Wie kam es dazu, dass die Schweiz als erstes Binnenland offizielle Kontakte zum Japan des «Taikun» aufnahm? Was interessierte die ersten japanischen Delegationen bei ihren Studienreisen nach Europa an der Schweiz? Wie erklärte sich Oberst Franz Gertsch 1905 die «Tapferkeit der Japaner» im Krieg gegen Russland? Was erlebt die Appenzeller Krankenschwester Cäthy Sturzenegger gleichzeitig «bei den Kranken und Verwundeten in Tokyo»? Wie konnte die in einen japanischen Bergkurort verlagerte Schweizer Botschaft 1941–45 zur wichtigsten diplomatischen Kontaktstelle des japanischen Kaiserreiches werden? Welche Rolle spielte die Schweiz 1945 bei der Aufnahme von Friedensverhandlungen? Von Taschenuhren und Seide im 19. Jahrhundert über die Rüstungsgüter der Kriegszeit, von Digitaluhren und Motorrädern bis zum Freihandels- und wirtschaftlichen Partnerschaftsabkommen von 2009: welche Waren und welche Regeln bestimmten den bilateralen Handel? Von Cysats «Warhafftigem Bericht» (1586), Aimé Humberts «Le Japon illustré» (1870) und den ersten Fotografien bis zu «Heidi», Adolf Muschgs «Japan ohne Blumen» (1970) und David Zoppetti – welche Bilder vom jeweils anderen Land dominierten im eigenen? Das sind einige der Themen, die auch unter Einbezug von Gastdozierende behandelt werden. Die Vorlesung schliesst zudem den Besuch zweier Japan-Ausstellungen in St.Gallen mit ein: «Kirschblüte & Edelweiss. Der Import des Exotischen» (Textilmuseum) und «Art Brut – Japan – Schweiz» (Museum im Lagerhaus).
Museumsführungen 29. September Führung durch die Ausstellung «Kirschblüte & Edelweiss. Der Import des Exotischen» (Textilmuseum) 20. Oktober
Führung durch die Ausstellung «Art Brut – Japan – Schweiz» (Museum im Lagerhaus) Treffpunkt: Museum im Lagerhaus
Gastvorträge 6. Oktober
Imagine Japan – Das Aimé Humbert Projekt Lic. phil. Philippe Dallais, Universität Zürich / Musée d’ethnographie de Neuchâtel
27. Oktober
Die Beziehungen Schweiz–Japan im Spiegel der Literatur PD Dr. Simone Müller, Asien-Orient-Institut, Universität Zürich
Literaturhinweis: P. Ziltener (Hg., 2010), Handbuch der schweizerisch-japanischen Beziehungen / Manuel des relations nippo-suisses, Zürich: Chronos. Die beiden Bände können zu Sonderkonditionen erworben werden (nur über info@chronos-verlag.ch).
Dozent | PD Dr. phil. Patrick Ziltener, Privatdozent an der Universität Zürich Montag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Textilmuseum St.Gallen, Vadianstrasse 2 (Raum: Lounge im Parterre) 22.9., 29.9., 6.10., 13.10., 20.10., 27.10. und 3.11.2014
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Kulturgeschichte Russlands Aussenpolitik. Eine neo-imperiale Macht in Europas Friedensordnung Die Krise um die Ukraine betrifft ganz Ost-Europa, ja Europas Friedensordnung, die seit dem Kalten Krieg eingerichtet wurde. Die Ereignisse haben erneut die Frage nach dem Charakter der russischen Aussenpolitik aufgeworfen. Präsident Putin lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass er die Staaten-Ordnung in Europa revidieren will, dass er auf einer ausschliesslich russischen Einflusssphäre im post-sowjetischen eurasischen Raum besteht und dies in Konfrontation mit der EU durchsetzen will. Wie verhält sich diese «Geo-Politik» im Zeichen imperialer Machtansprüche mit den Regeln und Mechanismen, die in Europa seit dem Ende des Kalten Krieges entstanden sind? Welche historische Entwicklung der Aussenpolitik der Russischen Föderation hat zu dieser Konstellation geführt und welche inneren und äusseren Ursachen lassen sich hierfür bestimmen?
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Kulturgeschichte Re-imaging the Indian Minds: A Psychosocial Portrayal of Indian Cultures India exists in the popular imagination of the West as a mystical wonderland engulfed in intoxicating colours, rhythms, aroma and warmth. With its ever-increasing role in the global economy, we need a fresh sketch of India. The dreams and nightmares, aspirations and desperation, joy and sadness of 1.2 billion Indians are linked to indigenous believes and diverse cultural practices. This lecture series will explore the relationship between culture, thinking and emotion with a special focus on Indian cultures. The thinking and emotional processes of Indian citizens are influenced by the paradoxes of India’s philosophies and the contrasting religious practices of Hinduism, Buddhism, Jainism, Sikhism and Islam. This lecture series will evaluate current theories of intercultural communication, test Indian indigenous theories, and relate this knowledge to the current context of intercultural business communication with Indian enterprises. Sources will range from ancient text such as the Vedas, popular TV drama based on Mahabharata, video clips of topical issues related to contemporary India, and the popular cultures manifested in Bollywood.
Dozent | Mohammed Shafiullah, PhD (Cambridge) FHEA, Lehrbeauftragter für Psychologie an der Universität St.Gallen Dienstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-U121 2.12., 9.12. und 16.12.2014
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Kulturgeschichte Die Beziehungen Europas zu den alten persischen Reichen
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Bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. kam das persische Achämenidenreich an seiner Westgrenze mit Europa, genauer mit dem griechisch beeinflussten Kulturkreis, in Kontakt. Die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Griechen und Achämeniden mit den Schlachten von Marathon und Salamis sind recht gut bekannt. Weniger geläufig sind uns dagegen die Kriege zwischen Römern und Parthern und diejenigen der Sassaniden mit Rom bzw. Byzanz. Besonders unterschätzt wird der bedeutende Kulturaustausch, der aus diesem Jahrhunderte dauernden Aufeinandertreffen resultierte. Xenophons Kyropaedie (Erziehung des Kyros) oder Aischylos‘ Perser stellen einen unkriegerischen Blickwinkel der Griechen auf das persische Reich dar. Faszinierend Neues und Einzigartiges resultierte aus diesem Kulturaustausch in den Bereichen der Kunst, der Architektur und des Handwerks. Besonders nach Alexanders Feldzügen zeugen archäologische Hinterlassenschaften von griechischem Einfluss in den sogenannten graecobaktrischen Reichen. Diese stammen aus einer Zeit, die häufig als Hellenismus bezeichnet wird. Vor allem im Osten des persischen Reiches – einschliesslich des heutigen Afghanistan und Pakistan – findet man zahlreiche Spuren dieser Epoche.
Dozentin | Dr. phil. Sigrid Hodel-Hoenes, Ägyptologin, Fontnas Donnerstag, 9.30 bis 11.00 Uhr, Festsaal St.Katharinen, (Katharinengasse 11, St.Gallen) 6.11., 13.11., 20.11. und 27.11.2014
Musik / Musikgeschichte / Theologie Das Weihnachtsoratorium von J.S. Bach Das Weihnachtsoratorium, ein sechsteiliger Zyklus, den Bach für die Weihnachtszeit des Kirchenjahres 1734/35 komponierte, gehört zu den bekanntesten Werken des Meisters. Die Vorlesung will sich diesem Werk musikalisch und theologisch annähern. Der Musiker Rudolf Lutz und der Theologe Karl Graf, die miteinander im Rahmen der Konzerte der J.S. Bach-Stiftung bereits zu 75 Kantaten einen Workshop zur Einführung geboten haben, werden durch das Werk führen und es aus musikalischer und theologischer Sicht kommentieren. Ausgewählte Stücke sollen dabei speziell behandelt und genauer unter die Lupe genommen werden.
Dozenten | Rudolf Lutz, Pianist, Organist, Dirigent und Chorleiter, Dozent für Historische Improvisation in Basel, Künstlerischer Leiter der J.S.Bachstiftung St.Gallen Pfarrer Karl Graf, St.Gallen Mittwoch, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 02-001 (Aula) 19.11., 26.11., 3.12. und 17.12.2014
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Musik / Musikgeschichte Kings and Queens of Blues and Soul Keine populäre Musikgattung ist so oft totgesagt worden wie der Blues, und doch ist er lebendig geblieben als eigentliche Wurzel der modernen Popmusik von Jazz und Rock bis R&B und Hip-Hop. Was ihn vom Schlager, aber auch vom gängigen Hitparaden-Sound unterscheidet, ist vor allem der ungeschminkte Ausdruck emotionaler und sozialer Realitäten, vom alltäglichen Rassismus bis zum Kampf der Geschlechter. Von Altmeistern wie B.B. King bis zu aktuellen Nachwuchskünstlern wie Gary Clark Jr. stellt der Kurs die grossen Namen des Genres vor – und betont dabei besonders die Rolle der Frauen, die im Blues von jeher dem Machismo der Gitarrenhelden Paroli bieten.
38 Dozent | Dr. phil. Martin Schäfer, freier Publizist und Dozent an der Hochschule für Musik Basel (Abteilung Jazz) Montag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-014 20.10., 27.10., 3.11., 10.11. und 17.11.2014
Geschichte Das Baltikum in Geschichte und Gegenwart
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Die Vorlesung gibt einen Einblick in die Geschichte und Gegenwart des Baltikums und erschliesst so eine Region, die über Jahrhunderte hinweg von Fremdherrschaft, aber auch von friedlichen Handelsbeziehungen mit Skandinavien und West- und Osteuropa geprägt war. Abwechselnd unter dänischer, schwedischer, deutscher und russischer Herrschaft stehend, entwickelte sich vom Kurischen Haff bis zum Finnischen Meerbusen entlang der Ostsee ein einzigartiger Raum – eine Schnittstelle zwischen Ost und West. Diese Region ist nun seit über 20 Jahren wieder ins Licht einer breiteren Öffentlichkeit gerückt. Zuvor waren die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen als drei von 15 Sowjetrepubliken für fast 50 Jahre von der internationalen Bühne verschwunden. Seit 1991 sind sie wieder unabhängig und hatten eine Vielzahl von politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Transformationsprozessen zu bewältigen. Mittlerweile sind die jungen Republiken Mitglieder der Europäischen Union sowie der Nato und gelten als politisch stabile Demokratien.
Dozent | Dr. rer.soc. Yves B. Partschefeld, Administrativer Leiter Kontextstudium und Lehrbeauftragter an den Universitäten St.Gallen und Bochum Mittwoch, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 07-001 17.9., 24.9., 1.10., 8.10., 15.10. und 22.10.2014
Geschichte Die Kraft der Veränderung: Grosse Umbrüche in der Geschichte Die Vorlesungsreihe setzt sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit historischen Veränderungen auseinander. Der Inhalt ist sowohl zeitlich als auch thematisch sehr breit gefächert. Den Anfang macht die Analyse der revolutionären Umwälzungen im Toggenburg, ausgelöst durch die Ereignisse von 1789 in Frankreich. Der Blick reicht aber auch zurück ins Hochmittelalter und in die frühe Neuzeit. In den Vorträgen über das 20. Jahrhundert untersuchen die Referentinnen und Referenten die Umgestaltung der schweizerischen Wirtschaft im immer brutaler geführten Grossen Krieg von 1914/18, die bevölkerungspolitische Neuorientierung unter dem Einfluss von rassenhygienischem Gedankengut und den 1968 ausgelösten gesellschaftlichen Aufbruch.
42 22. Oktober
Schwarzröcke, Jakobiner, Patrioten im Toggenburg oder: wie eine Revolution entsteht Dr. Pascal Sidler, Wattwil
29. Oktober
«Pro dictionario Italico-Latino»: Nutzen und Niedergang von Latein auf den Reisen der St.Galler Mönche durch das barocke Italien | Dr. Peter Erhart, St.Gallen
12. November
Eugenik – Umbruch in der Bevölkerungspolitik? | Prof. Dr. Regina Wecker, Basel
19. November
Die 68er Jahre in der Schweiz: Umbruch und Aufbruch | Prof. Dr. Christina Späti, Freiburg
26. November
Mannigfaltig bebildert – Der Kachelofen als Bildmedium und sein Wandel im Laufe der Zeit Dr. Sarah Leib, St.Gallen
3. Dezember
«Rechte hat nur, wer Kraft hat.» Anmerkungen zur Schweizer Wirtschaft im Ersten Weltkrieg Dr. Roman Rossfeld, Genf
Vorlesungsreihe der Universität St.Gallen in Zusammenarbeit mit dem Historischen Verein des Kantons St.Gallen
43 Leitung | Dr. phil. Max Lemmenmeier, Dozent an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Mittwoch, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum für Literatur, Postgebäude am Bahnhof St.Gallen (Eingang Südseite, St.Leonhardstrasse 40, 3. Stock, Lift vorhanden) 22.10., 29.10., 12.11., 19.11., 26.11. und 3.12.2014
Zeitgeschichte Das Werden der modernen Schweiz – 2. Teil: 1919 bis 2000 Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Geschichte der Schweiz im 20. Jahrhundert. Die kontrastreiche und dramatische Epoche der Zwischenkriegszeit findet ihre Darstellung in ihren politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Aspekten. Die Bedrohung im 2. Weltkrieg, der Aufbruch in die Nachkriegszeit, Hochkonjunktur und Rezession im Kalten Krieg sowie die Neuorientierung in den Neunzigerjahren werden im Zusammenhang mit der Weltgeschichte dargestellt. Wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Probleme der jeweiligen Zeitabschnitte finden dabei ihre Berücksichtigung.
44 Dozent | Prof. Dr. phil. Felix Bosshard, Lehrbeauftragter für Zeitgeschichte an der Universität St.Gallen und an der ETH Zürich Mittwoch, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-012 22.10., 29.10., 5.11., 12.11., 19.11., 26.11. und 3.12.2014
Gesellschaft und Wissenschaft Wissenschaft und Gesellschaft: Von St.Gallen hinaus in die Welt
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Die Imbodenstrasse beim Stephanshorn erinnert an sie: Frida Imboden-Kaiser, Kinderärztin und 1909 Gründerin des St.Galler Säuglingsheimes und späteren Kinderspitals, war nicht nur eine der ersten Schweizer Ärztinnen, sondern auch eine Pionierin in der datenbasierten klinischen Forschung. Dank ihres Wirkens sank die Kindersterblichkeit in der Ostschweiz von 16 auf 2 Prozent, den schweizweit tiefsten Wert. Damals hatte das Polytechnikum in Zürich, die heutige ETH, seinen Weg von der Ingenieurschule zur weltweiten Spitzenhochschule gerade erst begonnen. Der Prozess verlief langsam und im Verborgenen. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Forschung zum nationalen Thema. Ein anderer St.Galler, Max Imboden, Sohn eben dieser Frida Imboden-Kaiser, beschrieb in der kleinen Schrift «Helvetisches Malaise» die wachsende Diskrepanz zwischen der zunehmenden Komplexität der Welt und dem Selbstverständnis der Schweiz. Als erster Präsident des Schweizerischen Wissenschaftsrates half er wesentlich mit, den Grundstein für die Entwicklung der Schweiz zu einem herausragenden Forschungsplatz zu legen. Doch was bringt die Zukunft – für die Schweiz, für die globalen Herausforderungen der Menschheit? Ohne Anspruch auf Vollständigkeit werde ich versuchen, anhand meiner persönlichen Erfahrungen als Forscher und Forschungspolitiker eine Brücke von der Vergangenheit in die Zukunft zu schlagen.
6. November 13. November 20. November 27. November
Aufbruch ins 20. Jahrhundert: Von der Medizinerin in St.Gallen zu den Ingenieuren und Chemikern in Zürich Die Schweiz nach dem Zweiten Weltkrieg: Investition in die Forschung als Antwort auf eine komplexe Welt. Das «Helvetische Malaise» Globale Herausforderungen: Wird die Wissenschaft den Planeten retten? Wohin geht die Reise? – Wissen, Wissenschaft, Vision
Dozent | Dr. sc.nat. Dieter Imboden, em. Prof. der ETH Zürich und ehem. Präsident des Nationalen Forschungsrates des SNF Donnerstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-114 6.11., 13.11., 20.11. und 27.11.2014
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Soziologie Design. Vom Gestaltungs-Prozess zum Lebens-Entwurf
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«Design» ist in aller Munde, in aller Hände: Kaum ein Gegenstand des alltäglichen Gebrauchs wird nicht mit dem Attribut «Designer …» geschmückt – vom Designer-Kleid über das Designer-Haus bis zum Designer-Food. Auch hier fällt der Apfel nicht mehr einfach vom paradiesischen Baum, sondern durchläuft einen GestaltungsProzess, der ihm die Aura des Besonderen verleiht. Das Design wird zur Metapher einer Gesellschaft, die vom Machbaren, Formbaren ausgeht und selbst dem eigenen Leben einen individuellen Entwurf verleiht. Dessen Ausprägung ist nicht zuletzt eine Sache des Geschmacks – womit sich die vermeintliche Oberflächlichkeit des «Dekorativen» bis tief unter die Haut erstreckt und auf eine zentrale Strategie der Orientierung verweist. Nicht mehr, wie einst, die Verfügbarkeit von Ressourcen, sondern die auf allen Ebenen gekonnte Selektion des Designs eint und trennt Beziehungen, Gruppen und Perspektiven.
Was steckt hinter der Idee des «disegno» als kühnem Bleistiftstrich? Wie kommt Design zustande, bis hin zum verkaufsfertigen Produkt? Wie wird «gutes» Design im doppelten Wortsinn «aus-ge-zeichnet»? Und was bedeutet es, die eigene Existenz als gestaltbar zu er-leben?
Dozentin | PD Dr. phil. Monika Kritzmöller, Lebensstil-Forscherin in St.Gallen und Dozentin für Soziologie Montag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-U123 22.9., 29.9., 6.10. und 13.10.2014
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Gesellschaft und Geschlecht Männlichkeitsvorstellungen und Männerbilder heute
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Medien berichten heute immer wieder, Männlichkeit sei in die Krise geraten und Jugendlichen fehle es an Leitbildern, «ihren Mann zu stehen». Diese Vorlesungsreihe behandelt das Thema Mann und Männlichkeiten aus verschiedenen Perspektiven. Sie untersucht die vermutete Krise sowohl im Hinblick auf Männlichkeitsvorstellungen, die Männer untereinander aushandeln, als auch Männerbilder in ihrem Verhältnis zu Weiblichkeit. Nach einer Einführung in die kritische Männerforschung werden in der Vorlesungsreihe aktuelle Forschungsergebnisse zu Männlichkeitsvorstellungen und Männerbildern in Geschichte und Gegenwart vorgestellt. Männlichkeit wird dabei in ihrer historischen, gesellschaftlichen und biographischen Wandelbarkeit sowie in ihrer visuellen und filmischen Inszenierung diskutiert. Dabei wird unter anderem gezeigt, welche Grenzen der individuellen Ausgestaltung von Männlichkeit in unserer Gesellschaft gesetzt sind. Die Vorlesungen werden von Forscherinnen und Forschern der Universitäten St.Gallen, Basel, Luzern und Zürich gehalten. In der Podiumsdiskussion zum Schluss werden unterschiedliche Standpunkte zu den Rollen von Männern sowie zu den Idealen und Problemfeldern von Männlichkeit besprochen.
30. Oktober
Einführung in die kritische Männerforschung | Dr. Christa Binswanger, Universität St.Gallen
6. November
Männlichkeit(en) und Gesundheit(shandeln). Zum Forschungsprojekt «Männergesundheit» an der Universität Basel | Frank Luck, Universität Basel, Doktorand Zentrum Gender Studies
13. November
«… etwas Fremdes aus dem Ich hinausprojiziert»: männliche Subjektivitätsbilder im amerikanischen Kino von 1950 bis 2000 | Dr. Scott Loren, Universität St.Gallen
20. November
Männlichkeitsbilder in der Kunst des Nationalsozialismus | Dr. Elke Frietsch, Universität Zürich
27. November
Transmenschen im Schweizer Recht gestern, heute – morgen? Alecs Recher, Leiter Rechtsberatung TGNS, Doktorand Universität Luzern
4. Dezember
Männer und Männlichkeit – historische Perspektiven | Prof. em. Dr. Regina Wecker, Universität Basel
11. Dezember
Podiumsdiskussion Moderation | Dr. Christa Binswanger, Universität St.Gallen Prof. Dr. Nils Jent | Universität St.Gallen, Direktor des Competence Center for Diversity and Inclusion Prof. Dr. Stefan Sander | Universität St.Gallen, Teilzeitvater Andreas Borter | Schweizerisches Institut für Männer- und Geschlechterfragen Nathan Schocher | Doktorand Zentrum Gender Studies, Vater im Rahmen einer Regenbogenfamilie Dr. Niklaus Flütsch | Gynäkologe, Sprechstunde für transidentitäre Menschen Elena Marchukova | Masterstudentin, Universität St.Gallen
Leitung | Dr. phil. Christa Binswanger, Ständige Dozentin für Gender und Diversity an der Universität St.Gallen Donnerstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 58-022 (Tellstrasse 2, St.Gallen, Nähe Hauptbahnhof, Lift vorhanden) 30.10., 6.11., 13.11., 20.11., 27.11., 4.12. und 11.12.2014
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Architektur Architektur im Film – die Fortsetzung
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«Kino handelt von der Beziehung der Menschen zum Raum.» Das Zitat des französischen Filmkritikers André Bazin (1918-1958) erklärt, weshalb sich Architekten und Filmemacher immer wieder aufeinander beziehen und gegenseitig inspirieren. Filmarchitektur spiegelt zudem zeitgenössische Entwicklungen und dokumentiert Veränderungen. Das Kino ist deshalb auch unter den Aspekten der Architektur, des Designs und des Städtebaus eine wahre Wunderkiste, aus der sich immer wieder etwas zum Entdecken hervorzaubern lässt. Die Fortsetzung der im vergangenen Jahr begonnen Vorlesungsreihe bringt wiederum thematisch gebündelt Klassiker, Lieblinge und Geheimtipps unterschiedlicher Formate und Epochen auf die Leinwand. Es wird gezeigt, wie spezielle Raumkonzepte und Inneneinrichtungen Filmen ihre Prägung verleihen können, weshalb Gefängnisse als spezifische Gebäudetypologie ein eigenes Genre bilden, welche bekannten Städte und Quartiere im Film neu entdeckt werden können und wie das Berufsbild des Architekten im Film dargestellt wird.
22. Oktober 29. Oktober 5. November 12. November
Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber | Über Inneneinrichtungen im Film Cube | Über Gefängnisse im Film Der Freund meiner Freundin | Über Stadtkulissen im Film Der ewige Quell | Über Architekten im Film
Dozent | Erol Doguoglu, dipl. Architekt ETH SIA, Stadtbaumeister St.Gallen Mittwoch, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 58-122 (Tellstrasse 2, St.Gallen, Nähe Hauptbahnhof, Lift vorhanden) 22.10., 29.10., 5.11. und 12.11.2014
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Geographie Vermessung der Erde – Erfassung der Welt
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In seinem Bestseller «Die Vermessung der Welt» stellt Daniel Kehlmann anhand des Mathematikers und Vermessers Gauss und des Naturforschers Humboldt die theoriegeleitete Erkenntnis dem beschreibenden Erforschen gegenüber. Noch heute umfasst die Geographie beide wissenschaftlichen Denkschulen, wobei – entgegen der Darstellung im Roman – auch Humboldt mit seinem vernetzten, empirischen Ansatz zu Theorien gelangt ist. Und so wird auch in der nun weitgehend bekannten Welt weiter vermessen, erforscht und kartiert, wobei sich die Methoden selbstverständlich weiter entwickelt haben. Vor allem der Blick aus dem All, gekoppelt mit Geomedien, hat die Sicht auf die Erde grundlegend verändert. Die Welt zu erfassen geht aber weit über das reine Vermessen und Kartieren hinaus. Denn manchmal unabsichtlich, oft aber zielgerichtet, wird damit immer auch Geographie gemacht, werden Ansprüche erhoben, Macht ausgeübt und Besitz gefestigt. Die Vorträge beleuchten beide Aspekte. Einerseits zeigen sie aktuelle Expeditionen, moderne Fernerkundung und dreidimensionale Visualisierungen, andererseits gewinnen wir Einblick in Aneignung von Raum durch Macht und Besitz. Wie üblich spannt die Reihe den Bogen von der Physischen über die Methodische zur Humangeographie und deckt Räume von St.Gallen bis nach Borneo ab.
22. September
Vermessung der Welt – Beherrschung der Welt Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Boesch, Universität St.Gallen
13. Oktober
Virtuelle Reisen zu den Stätten des UNESCO Weltkulturerbes | Prof. Dr. Armin Grün, ETH Zürich
27. Oktober
Sich die Welt erschliessen auf der Strasse, im Quartier oder im Internet – unsere Sozialgeographien im Alltag | Prof. Dr. Christian Reutlinger, Fachhochschule St.Gallen
10. November
Gefährlicher Gletschersee im Karakorum/Himalaya – Expedition zur Vermessung und Überwachung des Kyagargletschers (Westchina) | dipl. geogr. Daniel Bieri, Geotest
24. November
Karten für den Regenwald in Borneo – ein Projekt des Bruno-Manser-Fonds Dr. Lukas Straumann, Bruno-Manser-Fonds
8. Dezember
Auf den Spuren Heinrich Schliemanns – geoarchäologische Forschungen im östlichen Mittelmeerraum und im Schwarzmeergebiet | Prof. Dr. Helmut Brückner, Universität zu Köln
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Das Detailprogramm mit Zusammenfassungen der Vorträge finden Sie auf
Leitung | Prof. Dr. sc.nat. Rolf Bürki, Pädagogische Hochschule St.Gallen Montag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-012 22.9., 13.10., 27.10., 10.11., 24.11. und 8.12.2014
www.ogg-sg.ch
Sport Sport – Theorie und Praxis: Doping, Sportverletzungen, Körperhaltung Die Vorlesung aus dem Programm des Universitätssports «SportImpuls – Wissen» befasst sich in je zwei Themenabenden mit Doping und Sportverletzungen sowie mit der Körperhaltung.
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Der erste Abend aus der Sportmedizin ist dem Thema Doping und Supplemente gewidmet. Olympiaarzt Dr. med. Patrik Noack muss bei der Betreuung von Athleten der Triathlon-, Langlauf- und Bob-Nationalmannschaft die Dopingliste genau kennen. Oft gibt es einige Substanzen, die in Medikamenten versteckt als «Zusatzmittel» enthalten sind und zu einem positiven Dopingtest führen können. Zudem führen administrative Fehler auf Athletenseite (z.B. bei der Eingabe der Aufenthaltsorte) zu sogenannten Verwarnungen. Aber auch die erlaubten Substanzen müssen jedes Jahr anhand der neusten Studiendaten genau evaluiert werden. Dabei stellt sich meistens die Frage, was wirklich Sinn macht und was «nur» ein «Boom» auf dem Mark ist. Im zweiten Vortrag referiert der Sportmediziner über Sportverletzungen. Dr. Noack wird bei der Betreuung von Hobby- und Spitzensportlern oft mit Verletzungen konfrontiert. Dabei müssen akute Verletzungen von Überlastungsverletzungen unterschieden werden. Letztere sind oft aufwändiger, sowohl in der Abklärung als auch in der anschliessenden Therapie und Prävention. Zudem benötigen diese meist mehr Geduld. Nebst den bekannten Therapiemethoden spielt beim Sportler und bei der Sportlerin das Ersatztraining eine wichtige Rolle. Körperlich aktive Patienten möchten nicht nur den Satz «Machen Sie mal vier Wochen Pause» hören, sondern genau wissen, was sie trotz Verletzung machen können und dürfen und was nicht. Der zweite Themenblock am dritten und vierten Abend ist der Körperhaltung gewidmet. Die internationale Referentin und Fachbuchautorin Karin Albrecht vertieft sich in deren wichtigsten Aspekte Schönheit, Attraktivität und Rückengesundheit. Einerseits sind es die ganz normalen alltäglichen Fehlhaltungen, andererseits falsche
Vorstellungen betreffend einer neutralen aufrechten Haltung, die das Thema spannend machen. Die aufrechte Haltung als anatomisches Modell wird erläutert. Einen Schwerpunkt legt die Referentin auf die Haltungskorrektur. Diese kann im Sitzen, im Stehen und bei Wunsch-Aktivitäten praktisch umgesetzt und geübt werden. Im Mittelpunkt ihres zweiten weiterführenden Referates stehen die Ausgleichsbewegungen für die sitzende Tätigkeit sowie eine Gegenbewegung für Beugebelastungen und aktivierende Mobilisationen. Fragen und Erfahrungsaustausch sollen dem Thema «Wechselwirkung von Haltung und Befinden» den berechtigten Platz geben.
4. und 11. November
Dr. med. Patrik Noack, Medbase Zentrum für Medizin und Sport, Hotel Säntispark, Abtwil
18. und 25. November
Karin Albrecht, Leiterin der star – school for training and recreation Schweiz, internationale Referentin und Fachbuchautorin
Organisation | Leonz Eder, Leiter Universitätssport Dienstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-U121 4.11., 11.11., 18.11. und 25.11.2014
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Naturwissenschaft / Gesellschaft Daten und Codes – Information in der Natur und ihre Verwendung in den Naturwissenschaften Information ist eine Grundvoraussetzung für das Leben auf unserem Planeten. In der Erbsubstanz stecken codiert die Anweisungen für die Entwicklung eines jeden Lebewesens. Seit der Entschlüsselung der DNS-Struktur durch Watson und Crick Mitte des letzten Jahrhunderts sind laufend neue Erkenntnisse zur Funktion dieses raffinierten Systems erarbeitet worden. Aber auch in der Astrophysik, in der Geologie und in den Computerwissenschaften spielt die Verarbeitung von Daten und ihre Interpretation eine zentrale Rolle.
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Die sechsteilige Vortragsreihe beleuchtet das Thema Information und Informationsverarbeitung in Natur und Naturwissenschaften auf unterschiedliche Weise und versucht den aktuellen Stand in einzelnen Disziplinen aufzuzeigen.
24. September
Vom Genom zum Proteom – die Umsetzung der Erbinformation in biochemische Prozesse Prof. Dr. Ruedi Aebersold, Institut für molekulare System-Biologie, ETH Zürich
8. Oktober
Barcoding of Life – lässt sich Biodiversität in Strichcodes erfassen? Liana Lasut, MSc., Naturhistorisches Museum Bern
22. Oktober
Von Bits und Qbits – auf dem Weg zum Quantencomputer Prof. Dr. Renato Renner, Institut für Theoretische Physik, ETH Zürich
5. November
Future IT – durch das Sammeln von Daten die Welt verstehen? Prof. Dr. Dirk Helbing, Soziologe, ETH Zürich
19. November
Signale aus dem Universum – wie sprechen Sterne zu uns? Dr. Hansjakob Bischof, Präsident Astronomische Vereinigung St.Gallen
3. Dezember
Seismische Tomographie: Erdbebenwellen geben Auskunft über Struktur und Prozesse des Erdinneren Prof. Dr. Eduard Kissling, Institut für Geophysik, ETH Zürich
59 Leitung | Dr. phil. Toni Bürgin, Direktor Naturmuseum St.Gallen Mittwoch, 20.15 bis 21.45 Uhr, Raum HSG 01-012 24.9., 8.10., 22.10., 5.11., 19.11. und 3.12.2014
Psychologie / Psychotherapie Freude und Interesse – die Bedeutung der gehobenen Emotionen Als gehobene Emotionen verstehen wir die Emotionen und Gefühle, die unsere Stimmung «heben». Freude und Interesse sind zwei dieser wichtigen Emotionen, die uns beleben und die uns in einer ganz anderen Art als etwa die Angst mit anderen Menschen verbinden. Freude ist die Emotion, die wir erleben, wenn wir einverstanden sind mit uns selbst, wenn sich uns das Leben, oft überraschend, als besser erweist als erwartet. Gehen wir unseren Interessen nach, verbinden wir unbewusste Intentionen mit ihrer Realisierung im Alltag – und das macht uns lebendig und froh. Die beiden Emotionsfelder, auch in ihrer gegenseitigen Überschneidung, sollen dargestellt und in ihrer Wirkung auf das eigene Erleben und auf die Beziehungen zu anderen Menschen und zur Welt befragt werden.
60 Dozentin | Prof. Dr. phil. Verena Kast, St.Gallen, Lehranalytikerin / Supervisorin C.G. Jung Institut Zürich Montag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-010 (Audimax) 3.11., 10.11., 17.11. und 24.11.2014
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Psychologie / Psychotherapie Grosseltern. Ihre Bedeutung für die Enkelkinder und die Familiendynamik
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In einer Zeit rascher kultureller Veränderungen hat die Beziehung zwischen Enkelkindern und Grosseltern eine besondere Tragweite, sowohl für die Entwicklung des Individuums als auch für die Gesellschaft. Die Grosseltern bilden die Brücke zur familiären Herkunft, aber auch zur Geschichte und zur kulturellen Tradition. Die Beziehungsfähigkeit eines Menschen betrifft nicht nur die Altersgleichen, sondern auch die vorausgehenden und die nachfolgenden Generationen. Erinnerung und Vorausdenken in die Zukunft sind zwei tragende Pfeiler des Menschseins. Kultur beruht auf der Weitergabe von Erfahrung, Wissen, Weisheit und auf der Verantwortung für kommende Generationen. Im konkreten Austausch zwischen Kindern und Grosseltern finden Lernprozesse statt, die wir leicht unterschätzen. Hat die Generation der Grosseltern traumatische Erlebnisse erlitten, z.B. im Zusammenhang mit dem Holocaust, kann es geschehen, dass diese verschlüsselt an die nächsten Generationen weitergegeben werden. Das direkte Gespräch zwischen den Generationen ‒ Geschichte als Erzählung verstanden ‒ könnte dazu beitragen, alte Geschehnisse aufzuarbeiten und einen Raum für Versöhnung zu schaffen.
21. Oktober
In Zeiten der Globalisierung Grosseltern sein Prof. em. Dr. med. Stefan Herzka, Universität Zürich
28. Oktober
Wir werden älter – Wozu? Prof. em. Dr. rer.pol. Peter Gross, Universität St.Gallen
4. November
Der Zweite Weltkrieg im Dreigenerationen-Gespräch. Das Spannungsfeld von Geschichte und Gedächtnis Dr. phil. Nicole Peter, Historikerin, Zürich
11. November
Konflikte und Traumata, die verschlüsselt über mehrere Generationen weitergegeben werden Lic. phil. Andreas Wöhrle, Psychotherapeut FSP, St.Gallen
18. November
Grosseltern, ihre Bedeutung für die Enkelkinder und die Familiendynamik – Auswertung von Dialogen und Kinderzeichnungen Dr. phil. Ursula Germann, Psychotherapeutin FSP, Sargans
Leitung | Dr. phil. Ursula Germann-Müller, Psychotherapeutin FSP, Sargans, Delegierte der Vereinigung Ostschweizer Psychotherapeuten (VOPT) Dienstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-014 21.10., 28.10., 4.11., 11.11. und 18.11.2014
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Psychiatrie / Psychotherapie Weltuntergang oder Happy-End? – Unsere Schreckens- und Verheissungsmythen
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Wer herrscht über des Menschen Schicksal? Wer lenkt den Lauf des Menschengeschlechts? Die göttliche Vorsehung oder der blinde Zufall? Der stete Wandel der Natur oder eine zielbewusste Weltenseele, die das unendliche Chaos durchpflügt? Am Ende gar unser eigener Geist, der im Begriffe steht, seiner Welt eine neue Ordnung aufzuzwingen? Unsere Ungewissheit überspielen wir Menschen seit jeher mit Geschichten und Lehren, in denen wir Ängste bannen und Hoffnungen beschwören. Ihnen ist der erste Teil der Vorlesungen gewidmet. Der zweite Teil gehört einem Blog. Einer Sammlung von – fiktiven – Berichten, verfasst von – ebenso fiktiven – Menschen. Menschen der «Kommunity». Unserer «Kommunity». Ihr Schicksal, ihre Zukunft hat ein Einzelner in die Hand genommen: Rosszko!
Genaueres unter
www.andreas-koehler.com und
www.rosszko.com
Dozent | Dr. med. Andreas Köhler, Facharzt FMH Psychiatrie und Psychotherapie, St.Gallen Mittwoch, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-014 5.11., 12.11., 19.11., 26.11., 3.12. und 10.12.2014
Psychologie Identität – Biographie – Handschrift Wer bin ich? Was ist der Sinn meines Lebens? Welche Rolle spielt meine Biographie für mein Identitätsgefühl? Wie prägen mich meine Erlebnisse, meine Erinnerungen an starke Emotionen wie Liebe und Hass, Hoffnungen und Enttäuschungen, Glück und Trauer? Können handschriftliche Notizen, etwa in einem Tagebuch oder in einem Traumbuch mein Selbstwertgefühl beeinflussen, stärken? Diesem gleichsam eine Heimat geben? Weil wir dort, wo wir eine handgeschriebene Notiz hinterlassen, möglicherweise «einzigartig sind»? (Miriam Meckel). Weil «was mittels eines Stifts (…) niedergeschrieben wird, eine ungleich intensivere körperliche Spur legt, die sich im Gedächtnis einlagern kann, als Wörter und Sätze, die nur durch eine flüchtige Berührung der Tastatur entstehen»? (Sibylle Lewitscharoff). Der bedeutendste Schweizer Graphologe Max Pulver schrieb: «Schreibspur der Hand ist Wesensspur der Persönlichkeit». Dieser Schreib- und Wesensspur wollen wir gemeinsam folgen, im Bewusstsein der Schwierigkeit, ihr einen eindeutigen Sinn geben zu können.
Dozent | Dr. phil. Urs Imoberdorf, Praxis für psychologische Beratung und Graphologie, Zürich Dienstag, 14.30 bis 16.00 Uhr, Festsaal St.Katharinen (Katharinengasse 11, St.Gallen) 4.11., 11.11., 18.11. und 25.11.2014
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Theologie Widerstand und Ergebung. Religiöse Revolutionäre zwischen Gottergebenheit und Freiheitsideal «Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Und den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann.» Das berühmte Gebet des amerikanischen Theologen Reinhold Niebuhr bringt die gegensätzlichen Potentiale der Religion zum Ausdruck: Schicksalsergebenheit und Akzeptanz auf der einen, Widerstand und Veränderungswille auf der andern Seite.
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Die Vorlesungsreihe wird sich mit Letzterem, also mit dem revolutionären Potential von Religion befassen, und stellt in biographischen Porträts sieben historische Personen vor, die auf der Grundlage ihrer Glaubensüberzeugung die Welt gestaltet haben. Dabei wird ersichtlich, dass die später als «Heldinnen» oder «Heilige» glorifizierten Frauen und Männer in Momenten der Verzweiflung und der inneren Zerrissenheit durchaus unheroische Phasen durchlebten. Zudem waren sie sich der Tragweite ihres Handelns nicht bewusst, als sie sich – allesamt «Nobodies» in ihrem gesellschaftlichen Umfeld – zum Handeln entschlossen und den Mut fanden, sich vorgegebenen Rollen und Regeln zu widersetzen.
17. September 24. September 1. Oktober 8. Oktober 15. Oktober 22. Oktober 29. Oktober
Paulus von Tarsus Franz von Assisi Jeanne d窶連rc Jan Hus Marie Durand Dietrich Bonhoeffer Martin Luther King
67 Dozent | Pfarrer Markus Anker, Evangelischer Seelsorger an der Universitテ、t St.Gallen Mittwoch, 20.15 bis 21.45 Uhr, Raum HSG 01-014 17.9., 24.9., 1.10., 8.10., 15.10., 22.10. und 29.10.2014
Theologie Erdennah und himmelwärts. Christliche Feste, ihre Bedeutung und ihre Geschichte
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Die Zeit ist kein monotoner Strom. Feste und Feiertage strukturieren den Jahres- und Lebenslauf und markieren biographische Wendepunkte, familiäre Zusammenkünfte und gesellschaftliche Events. Ob Weihnachten oder Ostern, ob Taufe, Hochzeit oder Beerdigung: Im Hintergrund der festlichen Rituale stehen neben Normen des Zusammenlebens oftmals religiöse Vorstellungen, christliche und vorchristliche, welche die Feierkultur unserer Gesellschaft stark geprägt haben. In der Vorlesung werden geschichtliche Entwicklungen, Gestaltungsformen und Bedeutung der christlichen Festtraditionen vorgestellt und analysiert. Die Lehrveranstaltung findet in Verbindung mit der Fotoausstellung «Verborgene Feste: Wie religiöse Gemeinschaften in der Schweiz ihre Feste feiern» statt, die vom 20. November bis 5. Dezember im Foyer der Universitätsbibliothek gezeigt wird.
7. November 14. November 21. November 28. November
Festzeiten und Kultorte Von der Wiege bis zur Bahre: Feiern im Lebenslauf Weihnachten und Ostern: Feste im Jahreslauf Freudenfeste und Bussrituale
Dozent | Pfarrer Markus Anker, Evangelischer Seelsorger an der Universität St.Gallen Freitag, 9.30 bis 11.00 Uhr, Festsaal St.Katharinen (Katharinengasse 11, St.Gallen) 7.11., 14.11., 21.11. und 28.11.2014
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Theologie Mehr Freude am Glauben « Die grosse Gefahr der Welt von heute mit ihrem vielfältigen und erdrückenden Konsumangebot ist eine individualistische Traurigkeit, die aus einem bequemen, begehrlichen Herzen hervorgeht, aus der krankhaften Suche nach oberflächlichen Vergnügungen, aus einer abgeschotteten Geisteshaltung. Wenn das innere Leben sich in den eigenen Interessen verschliesst, gibt es keinen Raum mehr für die anderen, finden die Armen keinen Einlass mehr, hört man nicht mehr die Stimme Gottes, geniesst man nicht mehr die innige Freude über seine Liebe, regt sich nicht die Begeisterung, das Gute zu tun.»
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Mit dem Titel «Evangelii gaudium» (Freude des Evangeliums) präsentierte Papst Franziskus im November 2013 sein viel beachtetes Pontifikatsprogramm. Er lädt darin zu einer neuen Etappe der Evangelisierung ein, die von einer tiefen Freude und Zuversicht geprägt ist. Die Vorlesungsreihe begibt sich auf die Spuren seiner Vision eines neuen Pfingsten, das die Christenheit belebt und neue Freude am Glauben zu wirken vermag, die in die Welt wirkt.
4. November 11. November 25. November 2. Dezember
Papst Franziskus und die Freude am Glauben Die Reform der Kirche im heutigen Aufbruch Spirituelle Perspektiven einer menschenfreundlichen Wirtschaft Glaubensfreude statt Lebensfrust
Dozent | Diakon lic. theol. Thomas Reschke, Katholischer Seelsorger an der Universität St.Gallen Dienstag, 9.30 bis 11.00 Uhr, Festsaal St.Katharinen (Katharinengasse 11, St.Gallen) 4.11., 11.11., 25.11. und 2.12.2014
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Öffentliche Antritts- und Abschiedsvorlesungen Wer an der HSG zum Privatdozenten/zur Privatdozentin ernannt oder zum Professor/zur Professorin gewählt wird, stellt sich mit einer Vorlesung vor. Ebenso pflegen sich Professoren und Professorinnen, die in Pension gehen, mit einer Vorlesung zu verabschieden. Zu diesen öffentlichen Antritts- und Abschiedsvorlesungen sind nicht nur HSG-Angehörige, sondern auch Sie herzlich eingeladen.
Antrittsvorlesungen
7. Oktober 2014
Prof. Dr. Timo Meynhardt | 18.15 Uhr, Raum HSG 09-011 Public Value – Die Gemeinwohlfrage im Management
14. Oktober 2014
PD Dr. Daniel Cuonz | 18.15 Uhr, Raum HSG 09-011 Bilanzen lesen, literarisch – Buchführung und Lebensführung bei Gustav Freytag, Gottfried Keller und Thomas Mann
21. Oktober 2014
PD Dr. Mark Schweizer | 18.15 Uhr, Raum HSG 09-011 Das Beweismass der Glaubhaftmachung
11. November 2014
Prof. Dr. Roland Hodler | 18.15 Uhr, Raum HSG 09-011 Politische Ökonomie aus dem Weltall
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2. Dezember 2014
Prof. Dr. Markus Menz | 18.15 Uhr, Raum HSG 09-011 Die Unternehmensführung im 21. Jahrhundert
9. Dezember 2014
Prof. Dr. Dr. Peter Sester | 18.15 Uhr, Raum HSG 09-011 Europäisches Finanzmarktrecht am Finanzplatz Zürich
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Abschiedsvorlesungen
18. November 2014
Prof. Dr. Walter Ackermann | 18.15 Uhr, Raum HSG 09-010 (Audimax) Zukunft der Altersvorsorge: Haben wir auf Sand gebaut ?
Dozierende
Anker Markus | Pfarrer, Steinbockstrasse 1, 9010 St.Gallen, T 071 744 71 77, markus.anker@unisg.ch | S. 66, 68 Berg Daria | Prof. Dr., SHSS-HSG, Girtannerstrasse 6, 9010 St.Gallen, T 071 224 25 14, daria.berg@unisg.ch | S. 31 Binswanger Christa | Dr., SHSS-HSG, Gatterstrasse 1, 9010 St.Gallen, T 071 224 24 70, christa.binswanger@unisg.ch | S. 50 Bosshard Felix | Prof. Dr., Isenacher 7, 8712 Stäfa, T 044 926 16 10 | S. 44 Brenner Walter | Prof. Dr., IWI-HSG, Müller-Friedberg-Strasse 8, 9000 St.Gallen, T 071 224 24 09, walter.brenner@unisg.ch | S. 18 Bürgin Toni | Dr., Myrtenstrasse 4, 9010 St.Gallen, T Büro 071 242 06 86, tonibuergin@naturmuseumsg.ch | S. 58
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Bürki Rolf | Prof. Dr., Goethestrasse 29, 9008 St.Gallen, T 071 244 18 47, rolf.buerki@phsg.ch | S. 54 Doguoglu Erol | dipl. Architekt ETH SIA, Stadtbaumeister, Hochbauamt St.Gallen, Neugasse 1, 9004 St.Gallen, T 071 224 55 80, erol.doguoglu@stadt.sg.ch | S. 52 Eder Leonz | Leiter Universitätssport, Universität St.Gallen, Dufourstrasse 50, 9000 St.Gallen, T 071 224 22 52, leonz.eder@unisg.ch | S. 56 Ennker Benno | Dr., Audifaxstrasse 13, DE-78315 Radolfszell, T 0049 7732 972 232, benno.ennker@t-online.de | S. 34 Gampp Axel Christoph | PD Dr., Steinengraben 14, 4051 Basel, T 061 272 49 52, axel.gampp@unibas.ch | S. 30 Germann-Müller Ursula | Dr., Plattastutzweg 13, 9476 Fontnas, T 081 783 18 41, ugermann@bluewin.ch | S. 62 Graf Karl | Pfarrer, Scheffelstrassse 1, 9000 St.Gallen, T 071 245 77 90, karl.graf@deep.ch | S. 37
Hirschi Caspar | Prof. Dr., SHSS-HSG, Gatterstrasse 1, 9010 St.Gallen, T 071 224 27 30, caspar.hirschi@unisg.ch | S. 8, 10 Hodel-Hoenes Sigrid | Dr., Im Zagg, 9476 Fontnas-Weite, T 081 783 10 15, sigrid.hodel@rsnweb.ch | S. 36 Imboden Dieter | Prof. Dr., Inst.f.Biogeochemie u.Schadstoffdynamik, CHN E 26.2, Universitätsstrasse 16, 8092 Zürich, T 044 632 73 47, dieter.imboden@env.ethz.ch | S. 46 Imoberdorf Urs | Dr., Neptunstrasse 87, 8032 Zürich, T 044 945 65 76, imoberdorf.u@swissonline.ch | S. 65 Kast Verena | Prof. Dr., Hompelistrasse 22, 9008 St.Gallen, T 071 245 30 39, kast@swissonline.ch | S. 60 Killias Martin | Prof. Dr., KRC Reserach & Consulting, Rathausgässli 27, Postfach 2094, 5600 Lenzburg, T 062 891 02 54, martin.killias@unisg.ch | S. 16 Köhler Andreas | Dr., Lessingstrasse 2, 9008 St.Gallen, T 071 244 05 41, ak@andreas-koehler.com | S. 64 Kritzmöller Monika | PD Dr., Axensteinstrasse 27, 9000 St.Gallen, T 071 534 56 92, mail@kritzmoeller.ch | S. 48 Landfester Ulrike | Prof. Dr., SHSS-HSG, Gatterstrasse 1, 9010 St.Gallen, T 071 224 25 52, ulrike.landfester@unisg.ch | S. 23 Lemmenmeier Max | Prof. Dr., Herbrigstrasse 6, 9011 St.Gallen, T 071 222 08 40, lemmenmeier@swissonline.ch | S. 42 Lewinsky Charles | Eleonorenstrasse 12, 8032 Zürich, T 044 262 76 88, ch.lewinsky@bluewin.ch | S. 22 Lutz Rudolf | Musiker, Felsenstrasse 25, 9000 St.Gallen, T 071 222 20 15, rudolf.lutz@bluewin.ch | S. 37
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Martinoni Renato | Prof. Dr., SHSS-HSG, Gatterstrasse 1, 9010 St.Gallen, T 071 224 25 57, renato.martinoni@unisg.ch | S. 26 Partschefeld Yves B. | Dr., SHSS-HSG, Gatterstrasse 1, 9010 St.Gallen, T 071 224 27 34, yves.partschefeld@unisg.ch | S. 40 Reschke Thomas | Diakon, Dufourstrasse 87, 9000 St.Gallen, T 071 222 95 10, thomas.reschke@unisg.ch | S. 70 Robinson Alan | Prof. Dr., SHSS-HSG, Gatterstrasse 1, 9010 St.Gallen T 071 224 27 27, alan.robinson@unisg.ch | S. 24 Sánchez Yvette | Prof. Dr., SHSS-HSG, Gatterstrasse 1, 9010 St.Gallen, T 071 224 25 66, yvette.sanchez@unisg.ch | S. 28 Schäfer Martin | Dr., Bachlettenstrasse 18, 4054 Basel, T 061 281 46 08, schaefer.meier@bluewin.ch | S. 38
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Shafiullah Mohammed | PhD, OPSY-HSG, Varnbüelstrasse 19, 9000 St.Gallen, T 071 224 28 60, mohammed.shafiullah@unisg.ch | S. 35 Stazol Nina | Theater St.Gallen, Museumstrasse 2, 9004 St.Gallen, T 071 242 05 05, n.stazol@theatersg.ch | S. 20 Strigl Sandra | Dr., M.A., Kompturweg 8, DE-78465 Konstanz, T +49 171 968 60 86, sandrastrigl@hotmail.com | S. 25 Will Markus | Dr., goodwill communications, Tobel 110, 9405 Wienacht, T 071 891 60 15, markus.will@goodwill.ch | S. 14 Zellweger Thomas | Prof. Dr., CFB-HSG, Dufourstrasse 40a, 9000 St.Gallen, T 071 224 71 00, thomas.zellweger@unisg.ch | S. 12 Ziltener Patrick | PD Dr., Hüttenwiesweg 4, 9016 St.Gallen, T 079 480 62 68, p.ziltener@hotmail.com | S. 32
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Campusplan
HSG Focus – Das digitale Unimagazin Das Magazin setzt sich einerseits aus einem Dossier mit Beiträgen zum Schwerpunktthema der jeweiligen Ausgabe zusammen. Andererseits aus wissenswerten News und hintergründigen Geschichten von öffentlichem Interesse über das Unileben. Das Dossier-Thema der SeptemberAusgabe widmet sich «St.Gallen». Dabei geht es um Themen vom Werkplatz über die Gesundheitsversorgung bis zur Textilstadt.
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HSG Focus wird als App herausgegeben – optimiert für Tablet-Computer, verfügbar für Smartphones. Das Magazin erscheint viermal im Jahr und ist im App Store (iOS, ab Version 6.0) und auf Google Play (Android, ab Version 4.0) für jedermann kostenlos herunterladbar. 4 www.hsgfocus.ch
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