Herbstsemester 2018
Ă–ffentliche Vorlesungen
6 Kinder-Uni 36 Kultur / Konstantinopel
56 Psychologie / Lebensrückblick
10 Soziale Innovation
37 Kultur / Technik
58 Psychologie / Erinnerung
12 BWL/Smarte Verwaltung
38 Kultur / Karl Marx
60 Psychologie / 3. Lebensphase
13 Wirtschaftsethik
40 Musik / Johann Sebastian Bach
14 BWL/Meetings
41 Musik / Pop
8 Wirtschaft & Recht
16 Politik / Demokratie
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62 Retter und Rächer 64 Pionierinnen des Christentums
18 Politik / Brennpunkte
42 Geschichte /
19 Rechtswissenschaft
Politische Kontroversen
20 Wirtschaftsinformatik
44 Geschichte / Kunst im Kloster
68 Antritts- / Abschiedsvorlesungen
46 Zeitgeschichte
70 Dozierende
22 Kunstgeschichte/Sitterwerk
48 Geographie
73 Campusplan
24 Kunstgeschichte/Alte Meister
50 Soziologie 52 Sport
26 Schweiz 28 Deutsch 29 Italienisch 30 Französisch 32 Britisch 33 Spanisch 34 Russisch
54 Naturwissenschaft
66 Augustinus
Vorwort / Einführung Unser Öffentliches Programm ist nicht nur, aber immer auch ein Spiegel dessen, was um uns herum geschieht, was uns und die Gesellschaft aktuell beschäftigt und was uns fasziniert oder beängstigt, wenn wir in die nahe und ferne Zukunft blicken. So schlägt sich im aktuellen Programm vielleicht speziell eine Unsicherheit über die aktuelle Lage und zukünftige Entwicklung der Welt nieder. Eine ganze Fülle von Veranstaltungen widmen sich den grossen Herausforderungen, vor denen wir heute stehen. Wie werden sich beispielsweise neue Technologien und die Digitalisierung auf unsere Demokratien auswirken (Vorlesung Tina Freyburg)? Und wie schlagen sie sich im Kleinen nieder, das heisst ganz konkret und regional beispielsweise auf verschiedene Branchen und auf die Politik bei uns in der Ostschweiz (Vorlesung Walter Brenner)? Die Welt, so scheint es, dreht sich immer schneller, und der Staat droht ob solcher Entwicklungen immer mehr ins Hintertreffen zu geraten; seine Autonomie und Souveränität sind in Frage gestellt (Vorlesung Christoph Frei). Welche Rolle kann er in der Bereitstellung von Lösungen überhaupt noch spielen? Und wo zeichnen sich alternative Lösungsansätze ab – z.B. über soziale Innovationen und neue Formen der Zusammenarbeit zwischen gesellschaftlichen Akteuren (Vorlesung Claudia Franziska Brühwiler) oder über nachhaltigen Konsum (Vorlesung Johanna Gollnhofer)? Auch die Rolle von Grenzen erscheint in diesem Prozess zunehmend ambivalent. Sie schliessen aus, geben uns aber auch Sicherheit. Sie grenzen ein, lassen sich aber auch überwinden und öffnen dadurch neue Horizonte und Perspektiven auf Unbekanntes (Vorlesung Rolf Bürki). Nicht zuletzt stehen sie oft am Ursprung sowohl von Konflikt als auch von Versöhnung. Das Thema «Krieg und Frieden» ist heute leider wieder – oder noch immer – brandaktuell. Wir erörtern es in der diesjährigen Reihe «Wirtschaft und Recht, einfach erklärt». Wer sich weniger mit der globalen Grosswetterlage, als vielmehr mit den Schätzen und Vorzügen unserer Region auseinandersetzen möchte, der kommt ebenfalls nicht zu kurz: In der Stiftsbibliothek dreht sich dieses Semester alles um die Kunst und ihr Schicksal im Kloster St.Gallen (Vorlesung Cornel Dora). Auch das Sitterwerk öffnet seine Tore und gewährt einen spannenden Einblick in das vielfältige und kreative Schaffen im Sittertal (Vor-
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lesung Anna Zanina). Im Kunstmuseum St.Gallen steht schliesslich die Ikonenmalerei und die Kunst der Alten Meister im Mittelpunkt des Interesses (Vorlesung Anna Zanina). Und für die Freunde der Schweizer Literatur geht es Schlag auf Schlag: Nach dem Grossandrang auf unsere Veranstaltung mit Federica De Cesco im vergangenen Semester, halten wir auch im Herbstprogramm einen ähnlichen Leckerbissen für Sie bereit: Lukas Hartmann wird uns die Ehre geben und zur Rolle der Recherche anhand drei ausgewählter Werke referieren. Wer seine wunderbaren, akribisch recherchierten Bücher kennt, der ahnt: hier wird mehr als nur an der Oberfläche gekratzt werden! Ein Dank geht an Hannes Thalmann, der uns mit dem herbstlichen Bildprogramm bereits bestens auf das kommende Semester einstimmt.
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Florian Wettstein, im Juni 2018
Die vorliegende Broschüre orientiert Sie im Detail über 37 öffentliche Vorlesungen der Universität St.Gallen. 28 Vorlesungen finden auf dem Campus der HSG statt, drei im Festsaal zu St.Katharinen, Katharinengasse 11 (Seiten 36, 64, 66), und sechs an weiteren Orten in der Stadt St.Gallen: drei im Postgebäude am Bahnhof St.Gallen (Seiten 26, 28, 42), eine im Musiksaal im Dekanatsflügel des Konventsgebäudes, Klosterhof 6b (Seite 44), eine im Kunstmuseum St.Gallen, Museumstrasse 32 (Seite 24), eine im Hofkeller, Regierungsgebäude, Klosterhof 3 (Seite 60). Auch die Kinder-Uni findet im Herbstsemester 2018 wieder statt (Seite 6). Die öffentlichen Antrittsund Abschiedsvorlesungen stehen am Ende der Broschüre (Seite 68). Semesterpass für zwanzig Franken
Der Besuch der öffentlichen Vorlesungen kostet zwanzig Franken. Die damit erworbene Hörerkarte berechtigt im Sinne eines Semesterpasses zur Teilnahme an allen öffentlichen Vorlesungen der HSG im entsprechenden Semester. Die erste Veranstaltung einer Reihe kann gratis besucht werden. Die Gebühr ist vor Beginn der zweiten Vorlesung
mit dem Einzahlungsschein, der sich im Umschlag dieser Broschüre befindet und zugleich als Semesterpass dient, zu bezahlen. Semesterpässe können auch während des ganzen Semesters an der Kasse (Info-Desk im Haupt gebäude 01) gelöst werden. Hindernisfreiheit
Für Fragen und Anregungen rund um das Thema Hindernisfreiheit wenden Sie sich bitte an die Beratungsstelle Special Needs. Gerne informiert Sie Ursula Würmli (ursula.wuermli@unisg.ch / 071 224 31 90) über die Hindernisfreiheit. Erste Informationen finden Sie unter www.unisg.ch/specialneeds. Bus zur Universität und Parkplatzbenützung
Die Buslinien 5 (HB – Rotmonten) und 9 (HB Nord – Heiligkreuz – Neudorf – Gallusmarkt) verbinden die Universität direkt mit Stadtzentrum und Gallusmarkt. Auf dem Campus gibt es nur beschränkte Parkiermöglich keiten, weshalb wir Sie bitten, die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen. Für Menschen mit einer Behinderung stehen jedoch Parkplätze an der Gatterstrasse zur Verfügung; die Parkfelder sind entsprechend markiert.
Bei allfälligen Verschiebungen, Raumänderungen oder Ausfall einer öffentlichen Vorlesung, finden Sie die entsprechenden Vermerke in unserer aktuellen Online-Agenda: www.unisg.ch. Die Veranstaltungen finden Sie unten auf der Frontseite unserer Homepage. Das Herbstsemester 2018 beginnt am Montag, 17. September, und endet am Freitag, 21. Dezember 2018.
Weitere Auskünfte
Kommunikation, Universität St.Gallen, T 071 224 22 25, kommunikation@unisg.ch
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Warum lachen die Menschen? Und warum weinen sie? Was passiert genau mit uns, wenn wir fröhlich oder traurig sind? Jörg Metelmann gewährt uns in seiner Vorlesung Einblick in die Zauberwelt der menschlichen Gefühle. Gefühle haben Roboter nicht, aber Zaubermaschinen sind auch sie. Caspar Hirschi hat sich mit der Geschichte von Zaubermaschinen aller Art befasst und nimmt uns mit auf eine Zeitreise, auf der magische Begegnungen garantiert sind. Gefühle spielen uns manchmal auch einen Streich, zum Beispiel, wenn wir für eine Prüfung lernen sollten, uns aber so sehr auf ein Treffen mit unseren Freunden freuen, dass wir abgelenkt und unaufmerksam sind. Bernadette Dilger verrät uns hilfreiche Gehirntricks und wie sie uns helfen, unser Lernen zu verbessern. Weniger willkommen sind uns Tricks, wenn sie dazu benutzt werden, um uns Dinge zu verkaufen, die wir gar nicht brauchen. Urs Fueglistaller erklärt uns, was wir als Kunden vom Verkaufspersonal erwarten dürfen, wenn wir einkaufen gehen. Auch dieses Jahr behandeln vier unserer Professorinnen und Professoren in je einer Nachmittags vorlesung vier spannende Themen. Der Eintritt ist frei für alle. www.kinderuni.unisg.ch | kinderuni@unisg.ch
Mittwoch, 15.00 bis 15.45 Uhr, Raum HSG 09-010 (Audimax) 31. Oktober
Zaubermaschinen – eine Geschichte vom Roboter bis Harry Potter Prof. Dr. Caspar Hirschi, Ordentlicher Professor für Allgemeine Geschichte, Universität St.Gallen
7. November
Fröhlich oder traurig – was Gefühle mit uns machen Prof. Dr. Jörg Metelmann, Titularprofessor für Kultur- und Medienwissenschaft, Universität St.Gallen
14. November
Gehirntricks und wie wir sie zum Lernen nutzen können Prof. Dr. Bernadette Dilger, Ordentliche Professorin für Wirtschaftspädagogik, Universität St.Gallen
21. November
Ich gehe einkaufen – wie werde ich behandelt? Prof. Dr. Urs Fueglistaller, Ordentlicher Professor für Unternehmensführung mit besonderer Berücksichtigung der kleinen dynamischen Unternehmungen, Universität St.Gallen
Organisation | Prof. Dr. Florian Wettstein, Ordentlicher Professor für Wirtschaftsethik, Universität St.Gallen
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Wirtschaft und Recht einfach erklärt Krieg und Frieden
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70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gleicht die Welt einem Pulverfass. Anstatt ab- wird weiter auf gerüstet. Anstelle von diplomatischen Charmeoffensiven herrscht kriegsrhetorisches Säbelrasseln – unverblümt und in Echtzeit, verpackt in 140 Schriftzeichen. Von Handels- bis hin zu Nuklearkriegen liegen plötzlich wieder alle Optionen auf dem Tisch. Nordkorea, Syrien, Palästina, Jemen und Iran; schwelende, vertrackte Konflikte drohen sich zu Flächenbränden auszuweiten. Die Welt, so scheint es, befindet sich im Schwebezustand zwischen Krieg und Frieden. Mit fünf unterschiedlichen Perspektiven nähern wir uns dem Thema Krieg und Frieden an. Von Tolstoi und der Kriegs- und Friedensgeschichte Russlands (Ulrich Schmid) bis zum Kriegsverbot der UNO-Charta aus dem Jahr 1945 (Bardo Fassbender). Zwischendrin werfen wir Schlaglichter auf drei spezifischere Themen: auf Demokratisierungsprozesse und deren Zusammenhang mit Konflikt und Kriegen (Tina Freyburg), auf die aktuelle Gefahr des nuklearen Zusammenpralls und die Rolle der Diplomatie in dessen Verhinderung (James W. Davis) sowie auf die Einsicht, dass Frieden nicht immer mit Gerechtigkeit einhergeht und auf die Paradoxien die sich daraus spezifisch in israelisch-palästinensischen Dialogprozessen ergeben (Anna-Katrin Heydenreich).
Dienstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-110 6. November
Tolstoi reloaded: Welche Geschichtskonzeptionen stehen hinter Krieg und Frieden in Russland? Prof. Dr. Ulrich Schmid, Ordentlicher Professor für Kultur und Gesellschaft Russlands, Universität St.Gallen
13. November
Der «arabische Frühling» und der vergessene Demos. Warum Demokratisierung oftmals zu Krieg führt. Prof. Dr. Tina Freyburg, Ordentliche Professorin für Vergleichende Politikwissenschaft, Universität St.Gallen
20. November
«Nukleare Diplomatie» Oder: Wie vermeiden wir den Zusammenprall? Prof. Dr. James W. Davis, Ordentlicher Professor für Politikwissenschaft mit besonderer Berücksichtigung der Internationalen Beziehungen, Universität St.Gallen
27. November
Frieden versus Gerechtigkeit – Paradoxien in israelisch-palästinensischen Dialogprozessen Dr. Anna-Katrin Heydenreich, Lehrbeauftragte für Organisationspsychologie, Universität St.Gallen
4. Dezember
Das Kriegsverbot der Charta der Vereinten Nationen von 1945 – Idee, Völkerrecht und Realität Prof. Dr. Bardo Fassbender, Ordentlicher Professor für Völkerrecht, Europarecht und Öffentliches Recht, Universität St.Gallen
Organisation | Prof. Dr. Florian Wettstein, Ordentlicher Professor für Wirtschaftsethik, Universität St.Gallen
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Interdisziplinäre Vorlesungsreihe Soziale Innovation
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Car-Sharing, Mikrokredite, Urban Gardening, Emissionshandel, das Partnerschaftsgesetz oder duale Studiensysteme – diesen unterschiedlichen Ideen ist eines gemein: Sie versuchen, schon lange bestehende gesellschaft liche Herausforderungen auf neue Weise zu lösen und nicht nur unser Verhalten, sondern auch unser Denken zu verändern. Es handelt sich, kurz gesagt, um soziale Innovationen. Anders als im sozialen Unternehmertum steht am Anfang nicht eine Geschäftsidee. Vielmehr stellen soziale Innovationen gesellschaftliche Bedürfnisse und Problemlagen ins Zentrum. Gerade mit Blick auf die Herausforderungen unserer Zeit ist die Notwendigkeit neuer Lösungswege unbestritten. Ob Klima- oder demographischer Wandel, ob fortschreitende Digitalisierung oder Migration, moderne Staaten sehen sich mit Fragen konfrontiert, die schon lange einer Antwort harren und neue Formen der Zusammenarbeit zwischen allen gesellschaftlichen Akteuren erfordern. Entsprechend ruhen grosse Hoffnungen auf dem Potential künftiger sozialer Innovationen. An fünf Abenden beleuchten unsere Referentinnen und Referenten, wo Möglichkeiten und Grenzen sozialer Innovationen liegen, welche Wirkungen diese bereits zeitigen, und wann wir tatsächlich von einer echten Innovation sprechen können. Die Vorlesungsreihe verbindet Praxis und Wissenschaft: Zu Wort kommen einerseits Forschende, welche im deutschsprachigen Raum eine Vorreiterrolle einnehmen; andererseits auch soziale Innovatorinnen und Innovatoren, welche die vielfältigen Umsetzungshürden überwinden konnten. Details zum Programm und unseren Referierenden erfahren Sie auf www.sini-hsg.ch. Montag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-U121 24. September
1. Oktober
8. Oktober
15. Oktober
22. Oktober
Leitung | PD Dr. Claudia Franziska Brühwiler, Staatswissenschaftlerin und Lehrbeauftragte an der Universität St.Gallen
Betriebswirtschaftslehre «Smarte» Verwaltung – kein Widerspruch in sich
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Die Digitalisierung ist für die Modernisierung des öffentlichen Sektors unerlässlich. In den vergangenen Jahren haben innovative und vielversprechende Technologien wie das Internet der Dinge, Sensorsysteme, Big Data und Künstliche Intelligenz an Bedeutung gewonnen. Sie markieren den Beginn einer neuen Welle der Digitalisierung. Für den öffentlichen Sektor bieten diese Technologien eine Vielzahl neuer Möglichkeiten. Unter dem Stichwort «Smart Government» und «Smart City» werden neuartige IT-Initiativen lanciert, welche mehr als «Electronic Government» auf eine ganzheitliche Vernetzung von physischen, digitalen, öffentlichen und privaten Lebensräumen abzielen. Um diese neuen Entwicklungen erfolgreich umzusetzen, müssen noch zahlreiche Fragen geklärt werden. Was zeichnet die digitale Transformation in der öffentlichen Verwaltung und in den Städten aus? Welche Fragen stellen sich für den Einsatz von Algorithmen in der öffentlichen Verwaltung aus verfassungsrechtlicher, öffentlich-rechtlicher oder strafrechtlicher Perspektive? Wie beeinflussen die neuen Technologien das Staat-Bürger-Verhältnis? Auf diese und weitere Fragen werden wir in dieser Vorlesung Antworten finden.
Dienstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-114 18. September
25. September
2. Oktober
9. Oktober
16. Oktober
23. Oktober
Dozenten | Prof. Dr. Kuno Schedler, Ordentlicher Professor für Public Management, Direktor Smart Government Lab, Prorektor Forschung & Faculty / Dr. Ali A. Guenduez, Leiter Smart Government Lab, Universität St.Gallen
Wirtschaftsethik Konsum und Nachhaltigkeit Die Agenda 2030 der UNO (www.unescap.org/2030-agenda) gibt ambitionierte Ziele im Bereich der nach haltigen Entwicklung vor. Nachhaltigkeit wird aufgrund der steigenden Ressourcennachfrage (d.h. erhöhte Industrieproduktion) und Ressourcenknappheit in naher Zukunft eine Notwendigkeit. Die Vorlesung beschäftigt sich mit dem Zusammenhang von Nachhaltigkeit und Konsum. Aus philosophischer, ethischer und wirtschaftlicher Perspektive diskutieren wir beispielsweise folgende Fragen: Ist es die Aufgabe der Konsumenten, nachhaltig zu konsumieren oder ist es die Aufgabe der Politik oder der Unternehmen, nachhaltige Produkte anzubieten? Was ist nachhaltiger Konsum? Welche Initiativen für nachhaltigen Konsum gibt es?
13 Die drei Vorlesungsabende gliedern sich wie folgt: 1. Was ist nachhaltiges Handeln? 2. Wie hängen Nachhaltigkeit und Konsum zusammen? 3. Welche Beispiele für nachhaltiges Handeln gibt es (seitens Politik, Unternehmen und Konsumenten) und wie wirken sich diese aus?
Montag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 23-101 8. Oktober
15. Oktober
22. Oktober
Dozentin | Dr. Johanna Gollnhofer, Research Associate an der Universität St.Gallen und Assistant Professor für Marketing an der University of Southern Denmark.
Betriebswirtschaftslehre Meet up! Einfach bessere Besprechungen durch den Nudging-Ansatz
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Wenn Sie sich immer wieder über die bisweilen tiefe Produktivität, mangelnde Fokussierung oder fehlende Kreativität vieler Sitzungen (sei es in der Firma, der Behörde oder dem Verein) ärgern, dann ist diese Veranstaltung für Sie. In der Vorlesung wenden wir den cleveren und einflussreichen Nudging-Ansatz von Richard Thaler (WirtschaftsNobelpreis des Jahres 2017) auf die Kommunikation in Organisationen an. Wir zeigen, wie durch einfache, kleine Impulse (sogenannte Nudges) Sitzungen besser vorbereitet, abgehalten und nachbereitet werden können. Sie lernen dabei, wie man mit subtilen «Schubsern» die Besprechungsteilnehmenden dazu verführen kann, besser vorbereitet, kreativer, konstruktiver, konzentrierter und pflichtbewusster zu sein – und das nicht nur in klassischen Besprechungskontexten. Neben interessanten Resultaten aus der Kommunikations- und Meeting-Forschung bzw. -Praxis, lebt die Vorlesung auch stark von kleinen Übungen, Anwendungen und Dialogen.
Donnerstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 23-203 15. November
22. November
29. November
6. Dezember
Dozenten | Prof. Dr. Martin J. Eppler, Ordentlicher Professor für Medien- und Kommunikationsmanagement, Universität St.Gallen / Dr. Sebastian Kernbach, Projektleiter und Lehrbeauftragter, Universität St.Gallen
Politikwissenschaft Demokratie in einer sich digitalisierenden Welt
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Schadet oder nützt die Digitalisierung der Demokratie? Im Spannungsfeld von «Internetrevolutionen», «Hassreden» und «Open Data» könnten die Antworten kaum unterschiedlicher ausfallen. So kann das Internet in Autokratien ein Motor der Demokratisierung sein. Es fördert eine Kultur der Gegenrede und schafft Zugang zu Informationen und alternativen Betrachtungen. Gleichzeitig erweitert es aber auch das Repertoire an Unterdrückungsmöglichkeiten von oppositionellen Kräften. In Demokratien verändern digitale Informationsund Kommunikationstechnologien ebenfalls die Strategien politischer Mobilisierung und erweitern die Möglichkeiten politischer Teilnahme. Die Digitalisierung verspricht zudem das Regierungshandwerk durch ein mehr an Transparenz und Innovation zu beeinflussen. Doch die Erwartungen scheinen sich nicht automatisch und notwendigerweise zu erfüllen. Öffentliche Diskurse zersplittern stärker, die neuen Möglichkeiten werden ungleich genutzt. Einige wenige Unternehmen dominieren Märkte und Infrastrukturen. Auch sind neue Spielregeln, die politische Diskurse im Internet ermöglichen, noch nicht gefunden. Gleichzeitig fragen kritische Stimmen, was sich denn tatsächlich ändert in unserer Gesellschaft, abseits des Hypes und der kurzzeitigen Begeisterung. Die Referierenden der Reihe werden auf diese und weitere grundlegende Aspekte der Thematik eingehen. Ergänzend zeigen wir den Dokumentarfilm «Black Code» (CDN 2016, Nick de Pencier, 90 min.), der auf dem gleichnamigen Buch von Ron Deibert basiert. Der Film zeigt auf wie das Internet und «Big Data» von Regierungen weltweit genutzt werden, um Bürgerinnen und Bürger zu überwachen und zu kontrollieren, und wie Aktivistinnen und Aktivisten dieselben Techniken nutzen, um sich zu schützen, (sich) zu informieren und Proteste zu organisieren. Der Filmvorführung folgt eine Diskussion (in englischer Sprache) mit Ron Deibert (CitizenLab Toronto) und Patrick Walder (Amnesty International).
Mittwoch, 10. Oktober 2018, 18.30 bis 21.00 Uhr, Palace, Blumenbergplatz, St.Gallen
Donnerstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-014 20. September 4. Oktober
Einführung von Prof. Dr. Tina Freyburg Demokratie und Öffentlichkeit in der digitalen Gesellschaft Prof. Dr. Christoph Neuberger, Direktor des Instituts für Kommunikationswissenschaft & Medienforschung, Universität München
11. Oktober
Chancen und Risiken einer digitalen Verwaltung Maximilian Stern, Vize-Präsident & Mitgründer des «staatslabors», Zürich
18. Oktober
Künstliche Intelligenz, Algorithmen und Demokratie Dr. Damian Borth, Direktor des Kompetenzzentrums für «Deep Learning», Deutsches Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz, Kaiserslautern
25. Oktober
Cyber-(Un-)Sicherheit als demokratische Herausforderung Dr. Myriam Dunn Cavelty, Senior Scientist & Stv. Leiterin für Forschung & Lehre, Zentrum für Sicherheitsstudien, ETH Zürich
8. November
Befreiungstechnologie Internet? Eine differenzierte Betrachtung des Demokratisierungspotentials neuer Technologien Prof. Dr. Ben Wagner, Direktor des Zentrums für Internet & Menschenrechte, Wirtschaftsuniversität Wien
Leitung | Prof. Dr. Tina Freyburg, Ordentliche Professorin für Vergleichende Politikwissenschaft, Universität St.Gallen
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Politikwissenschaft Brennpunkte und Grundprobleme internationaler Politik
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In seiner Wirkung nach aussen begründet das altehrwürdige Prinzip souveräner Staatlichkeit noch immer einen prinzipiellen Anspruch auf Räume geschützter Autonomie. Seit dem Zweiten Weltkrieg mehren sich allerdings die Anzeichen dafür, dass diese völkerrechtliche Armatur nicht nur unter Druck gerät, sondern aufgebrochen wird. Nichts hat vormals schützende Mauern der Souveränität dabei so stark in Mitleidenschaft gezogen wie der fortschreitende Prozess der Globalisierung. Er verschiebt tektonische Platten. Wirtschafts- und Gesellschaftsräume einerseits und politische Räume anderseits sind nicht mehr deckungsgleich. Und längst sind Staaten nicht mehr autonom. Was sind die Konsequenzen dieser epochalen Entwicklung? Welche Akteure gewinnen, welche verlieren? Macht es noch Sinn, Staaten mit der Lösung von Weltproblemen zu betrauen? Was wären vernünftige, wo wären legitime Alternativen? Fragen solcher Art dienen als Ausgangspunkte einer interdisziplinär angelegten Vorlesung. Ihr wichtigstes Ziel besteht darin, sich über die Diskussion aktueller Themen mit grundlegenden Begriffen und neuen Problemfeldern «internationaler» Politik vertraut zu machen.
Donnerstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-011 15. November
22. November
29. November
6. Dezember
13. Dezember
20. Dezember
Dozent | Prof. Dr. Christoph Frei, Titularprofessor für Politikwissenschaft mit besonderer Berücksichtigung der Internationalen Beziehungen, Universität St.Gallen
Rechtswissenschaft Crowdfunding, Blockchain, Robo Advice: Aktueller Stand und neue Trends in der FinTech-Regulierung Die Vorlesung geht auf neue digitale Finanztechnologien sowie auf die Chancen und Gefahren ein, welche diese für Gesellschaft und Staat mit sich bringen. Die Vorlesung fokussiert insbesondere darauf, wie das Recht mit diesen neuen, technologischen Innovationen im Finanzbereich umgeht und wie diese staatlich beaufsichtigt werden, bzw. zukünftig beaufsichtigt werden sollen.
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Mittwoch, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 23-001 10. Oktober
17. Oktober
24. Oktober
Dozent | Prof. Dr. Beat Brändli, Assistenzprofessor für Wirtschaftsrecht, Universität St.Gallen, Rechtsanwalt und nebenamtlicher Bezirksrichter, Baden
Wirtschaftsinformatik Eine neue Digitale Welt Was bedeutet eine digitale Welt für traditionelle Industrien? Bleibt Kunst und Musik analog oder gibt es auch hier Veränderungen? Wo stehen wir diesbezüglich in der Ostschweiz? In unserer Vortragsreihe berichten Gastrednerinnen und -redner aus der Region, was Digitalisierung konkret in ihrem Tätigkeitsfeld bedeutet und welche Chancen sie mit sich bringt. Wir besprechen in diesem Semester neben bekannten Themen wie Mobilität und Softwareentwicklung auch etwas ungewohntere Beispiele, etwa wie Roboter malen lernen oder wie die Digitalisierung die Musikinstrumente verändert. Zudem zeigt eine Unternehmerin, wie das sehr traditionelle Holzgewerbe mit Hilfe von digitaler Planung zu unglaublichen Konstruktionen kommt.
20 Literaturempfehlung: • Lemke, C., Brenner, W. (2015). Einführung in die Wirtschaftsinformatik, Band 1: Verstehen des digitalen Zeitalters, http://link.springer.com/book/10.1007/978-3-662-44065-0 • Lemke, C., Brenner, W., Kirchner, K. (2017) Einführung in die Wirtschaftsinformatik, Band 2: Gestalten des digitalen Zeitalters, www.springer.com/de/book/9783662536551
Mittwoch, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-112 * Exkursion: Treffpunkt: Abacus, Abacus-Platz 1, 9300 Wittenbach, Beginn 17.30 Uhr (Dauer bis ca. 20.30 Uhr) 17. Oktober
Einführung durch Prof. Dr. Walter Brenner
24. Oktober
Mobilität der Zukunft: Chancen und Herausforderungen Cornelia Mellenberger, Unternehmensentwicklung SBB
31. Oktober
Das e-David Projekt: ein Roboter lernt das Malen mit Ölfarbe Prof. Dr. Oliver Deussen, Universität Konstanz
14. November
Die Simulation von Musikinstrumenten: Vom Mittelalter bis zum digitalen Synthesizer Prof. Dr. Michael Schreiner, Hochschule für Technik, Buchs
21. November
Wie die Digitalisierung die Holzindustrie verändert Katharina Lehmann, Blumer-Lehmann AG, Gossau
*28. November
Exkursion: Business Software in Höchstform – Smartphone-Apps machen KMU mobil Thomas Köberl, Abacus Research AG, Wittenbach
Leitung | Prof. Dr. Walter Brenner, Ordentlicher Professor für Wirtschaftsinformatik, Universität St.Gallen
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Stadt und Region St.Gallen – Kunstgeschichte Material, Wissen und Kunst versammelt im Sitterwerk
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Auf dem Industrieareal im Sittertal im Westen der Stadt St.Gallen begegnen sich Künstlerinnen, Handwerker, Wissenschaftler und die breite Öffentlichkeit. Das Sitterwerk bildet mit der Kunstbibliothek, dem Werkstoffarchiv, dem Atelierhaus und dem Kesselhaus Josephsohn das institutionelle Zentrum in einem Netzwerk von Kunstschaffenden und kulturwirtschaftlichen Betrieben wie der Kunstgiesserei und dem Fotolabor. In drei Vorträgen werden die einzelnen Bereiche der Stiftung vorgestellt und die aktuellen Herausforderungen und Visionen für die Zukunft diskutiert. Welche Rolle übernimmt das Handwerk in der fortschreitenden Digitalisierung der Gesellschaft? Wie ordnen und speichern wir in Zukunft Wissen? Was kann aus der Verbindung von neuen digitalen Techniken und einer primär analogen Sammlung von Büchern und Werkstoffen entwickelt werden? Was machen Künstler aus dieser Ausgangslage? Wie kann Josephsohns Nachlass im Sinne des Künstlers verwaltet und im zeitgenössischen Bewusstsein erhalten werden? Mit diesen Themen setzt sich das Sitterwerk täglich auseinander und sucht nach neuen Ansätzen um Wissen, Handwerk und Kunst spannend zu vermitteln.
Mittwoch, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-112 * Stiftung Sitterwerk, Sittertalstrasse 34, 9014 St.Gallen *19. September
Das Werkstoffarchiv – Wissen zum Anfassen / Das Atelierhaus – Raum für künstlerische Arbeit Julia Lütolf, Leiterin Werkstoffarchiv und Duscha Kistler, Geschäftsleiterin Stiftung Sitterwerk
26. September
Die Dynamische Ordnung der Kunstbibliothek Sitterwerk und ein Überblick über innovative Perspektiven in der Nutzung von Bibliotheken Roland Früh, Leiter Kunstbibliothek, St.Gallen
3. Oktober
Hans Josephsohns Werk, die Einbettung seines Nachlasses im Kontext zeitgenössischer Kunstproduktion im Sitterwerk und die Rezeption seines Werks in der Sammlung der HSG – mit einem Augenmerk auf die Werke von Giacometti, Arp, Otto Müller und Josephsohn im Hauptgebäude von Walter Maria Förderer Ulrich Meinherz, Leiter Kesselhaus Josephsohn
Leitung | Dr. des. Anna Zanina, Projektleiterin Regionale Verankerung, Prorektorat Aussenbeziehungen, Universität St.Gallen
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Stadt und Region St.Gallen – Kunstgeschichte Geschichten um Alte Meister im Kunstmuseum St.Gallen
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Die Ausstellung «Wechselspiele» im Kunstmuseum vereint Glanzlichter der Sammlung aus Ost und West. Vor den Originalen bietet das Kuratorenteam Einblicke in kunsthistorische Aspekte der postbyzantinischen Ikonenmalerei und der zeitgleichen Kunst der Alten Meister. Im Fokus stehen Werke aus Russland, Griechenland, Italien und den Niederlanden vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Die Ikone – das griechische Wort Eikon (εἰκών) bedeutet Bild, Abbild, Ebenbild – besitzt in der orthodoxen Kirche eine zentrale Bedeutung. Auf Wunderlegenden beruhend, fungiert sie als Mittlerin zwischen Diesseits und Jenseits. Die Darstellungsweise, durch geografische und politische Distanz von westlichen Einflüssen abgeschirmt und durch die Tradition kodiert, präsentiert eine in sich geschlossene Bildwelt von stark narrativer Ausprägung. Im Westen hingegen begann sich in der Renaissance das Bild vom Menschen wie auch das Selbstverständnis des Künstlers zu wandeln. Das Natur- und Anatomiestudium förderte die Entstehung des individuellen Porträts ebenso wie die prägnante Darstellung von Typen und Charakteren. Im Künstlerwettstreit erwies sich die gestalterische Fähigkeit, eine traditionelle Ikonografie durch neue Lösungen in ihrer Bildwirkung zu steigern.
Dienstag, 14.30 bis 16 Uhr, Kunstmuseum St.Gallen, Museumstrasse 32 20. November
Ikonen: Einführung in die Bildwelt der Ostkirche Céline Gaillard, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Kunstmuseum St.Gallen
27. November
Mythos und Verklärung: zur Ikonografie der Ostbilder Céline Gaillard, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Kunstmuseum St.Gallen
4. Dezember
Menschenbilder: Individuum, Charakter, Typus Matthias Wohlgemuth, Kurator, Kunstmuseum St.Gallen
11. Dezember
Künstlerwettstreit: Ikonografie und Inspiration Matthias Wohlgemuth, Kurator, Kunstmuseum St.Gallen
Leitung | Dr. des. Anna Zanina, Projektleiterin Regionale Verankerung, Prorektorat Aussenbeziehungen, Universität St.Gallen
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Schweizer Literatur Von der Recherche zum Roman In einer Mischung aus Werkstattbericht und Lesung stellt Lukas Hartmann die Entstehungsgeschichte von drei historischen Romanen dar: «Bis ans Ende der Meere» (2009), «Abschied von Sansibar» (2013) und «Ein Bild von Lydia» (2018). Zu «Bis ans Ende der Meere» Dem alten Genre des Seefahrerromans gewinnt Hartmann eine eigene empfindsame Variante ab: spannend wie Coopers Lotse, abgründig wie Poes Gordon Pym, metaphysisch wie Melvilles Moby Dick. Evelyn Finger, Die Zeit
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Zu «Abschied von Sansibar» Lukas Hartmann hat wie immer akribisch recherchiert und fügt die Puzzlestücke zu einem fantasievoll arrangierten Panorama deutscher Geschichte zusammen. Vier Schicksale in bewegter Zeit vom Kaiserreich bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Detelf Hartlap, Prisma Zu «Ein Bild von Lydia» Lukas Hartmann beweist sich einmal mehr als Meister des historischen Romans: In Ein Bild von Lydia erzählt der Autor die filmreife Liebesgeschichte der Millionenerbin Lydia Welti-Escher und des Künstlers Karl Stauffer-Bern. Charles Linsmayer, NZZ am Sonntag
Donnerstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum für Literatur, Postgebäude am Bahnhof St.Gallen (Eingang Südseite, St.Leonhard-Strasse 40, 3. Stock, Lift vorhanden) 8. November
15. November
Dozent | Lukas Hartmann, Schriftsteller
22. November
Deutsche Sprache und Literatur Der Dichtung Schleier: Goethes Lyrik Ob Goethe sich tatsächlich verliebt hat, um Liebeslyrik zu schreiben, und nicht umgekehrt, wie manche Forscher behaupten, wird sich vermutlich nicht abschliessend klären lassen. Sicher ist, dass seine Liebesgedichte die deutschsprachige Lyrik ebenso tief geprägt haben wie seine Gedichte über andere lebensweltliche, aber auch naturwissenschaftliche, weltanschauliche und kunsttheoretische Themen. Neben ihrem Inhalt gilt dies ganz wesentlich auch für ihre Form, von der kraftgenialen Befreiung der gebundenen Rede von Versmass und Reimzwang in der frühen Sturm und Drang-Lyrik über die strenge Gliederung der Klassik bis hin zur tiefgründigen Abgeklärtheit der Alterslyrik. Die Vorlesung gibt einen Überblick über Goethes Lyrik, indem sie in jeder Sitzung eine Gruppe von Gedichten vor deren lebens- und werkgeschichtlichen Hintergrund vorstellt.
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Donnerstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum für Literatur, Postgebäude am Bahnhof St.Gallen (Eingang Südseite, St.Leonhard-Strasse 40, 3. Stock, Lift vorhanden) 20. September
27. September
4. Oktober
11. Oktober
18. Oktober
25. Oktober
Dozentin | Prof. Dr. Ulrike Landfester, Ordentliche Professorin für Deutsche Sprache und Literatur, Universität St.Gallen
Italienische Sprache und Literatur «Il mestiere di scrivere». Letteratura femminile in Italia. II. Dal dopoguerra agli anni Sessanta. La seconda metà del 900 è un periodo denso di mutamenti socio-politici. Con la fine del Fascismo per le donne in Italia cambiano molte cose: nel 1946 hanno finalmente il diritto di voto, e sono protagoniste nella ricostruzione postbellica e del rapido sviluppo economico. Incominciano ad assumere nuovi ruoli: non più solo mogli, madri o amanti, ma impegnate, in modo sempre più autonomo, nel lavoro, nella vita culturale, nella politica. Questa prima reale emancipazione si riflette anche nel lavoro letterario. Le autrici si confrontano con nuovi problemi e nuove forme di scrittura. Ne risulta un quadro ricco, pieno di figure di grande rilievo. Alcune scrittrici scelgono di raccontare le ferite della storia attraverso il proprio punto di vista: è il caso di Elsa Morante con il romanzo La Storia (1974) e di Joyce Lussu con Fronti e frontiere (1946) o Renata Viganò con Agnese va a morire (1949) che descrivono la loro esperienza durante la guerra di liberazione. Altre riflettono sui piccoli e grandi mutamenti della vita femminile, talvolta attraverso scritture autobiografiche. Parleremo di libri come Lettera all’editore (1945) di Gianna Manzini; Nascita e morte della massaia (1945) di Paola Masino; Lessico familiare (1963) di Natalia Ginzburg; Quaderno proibito (1952) di Alba de Céspedes; Cortile e Cleopatra (1936) di Fausta Cialente. Conosceremo la vita e le storie di alcune tra le più importanti scrittrici del ’900 e ripercorreremo, attraverso le loro pagine, uno dei periodi più ricchi di speranze della recente storia d’Italia.
Mittwoch, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-110 19. September
26. September
3. Oktober
10. Oktober
17. Oktober
24. Oktober
Dozentin | Dr. Giulia Fanfani, Forschungsassistentin Kultur und Gesellschaft Italiens, Universität St.Gallen
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Französische Sprache und Literatur La littérature des Antilles francophones. Négritude – Antillanité – Créolité
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Dans ce cours, nous analyserons manifestes et œuvres littéraires autour des concepts de la négritude, antillanité et créolité liés les uns aux autres parce qu’ayant pour base le premier. Développée par A. Césaire et L. Senghor dans les années 30, la négritude se présente comme l’affirmation décomplexée des femmes et hommes noirs d’Afrique et de la diaspora africaine autour de l’héritage de l’esclavage en réponse à un auto-dénigrement et une dévalorisation par l’Autre. L’antillanité, représentée par E. Glissant dans les années 60, réfléchit sur l’apport culturel des peuples des Antilles et oppose la pensée de l’Archipel à celle du continent, accueillant ainsi l’apport culturel multiple affranchi de la pensée colonisatrice de la France. Enfin, la créolité peut être considérée comme la consécration et le dépassement de l’antillanité. Représentée et réclamée entre autres par P. Chamoiseau à la fin des années 80, elle repose sur la considération de la langue créole, véritable diversité linguistique puisque résultant de la rencontre entre ceux et celles venus d’Europe, d’Afrique, d’Inde et d’Asie aux Antilles. La créolité devient le symbole d’une culture et d’une littérature dynamiques ouverte au monde.
Extraits d’œuvres que nous lirons et analyserons: 1. Œuvres théoriques: L. Senghor: Ce que je crois. Négritude, francité et civilisation de l’universel (1988) A. Césaire: Discours sur la négritude (1987) E. Glissant: Discours antillais (1981) P. Chamoiseau (et al.): Eloge de la créolité (1989) 2. Les œuvres de fiction seront communiquées lors du premier cours.
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Donnerstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-U121 4. Oktober
11. Oktober
18. Oktober
25. Oktober
Dozentin | Dr. Danielle Dahan-Feucht, Gastwissenschaftlerin, Universität Konstanz, Lehrbeauftragte für Französische Sprache und Literatur, Universität St.Gallen
Britische Literatur Kamila Shamsie, Home Fire Kamila Shamsie’s bestselling novel reimagines Sophocles’s Antigone in contemporary Britain. The plot turns on the relationships between Isma and Aneeka – two British Asian sisters, whose brother, emulating their jihadist father, has joined IS in Syria – and Eamonn, the son of Karamat Lone, the British Asian Home Secretary. It focuses on issues of identity, loyalty and betrayal and builds to a powerful climax that also offers acute insights into British society today.
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The lecture will begin by examining Sophocles’s play, and some later adaptations of it, and consider what is involved in transposing its themes and characters from the fifth century BC to the twenty-first century. The analysis of Home Fire itself will explore the characters’ inner dilemmas, as they are increasingly caught up in conflicts between different kinds of obligations, responsibilities or constraints: their family roles, bonds and affections, their identity as practising or non-practising Muslims, and the claims of the law and the state. Discussions in the lectures will refer to the Bloomsbury paperback edition of the novel (ISBN: 9781408886793).
Dienstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-012 18. September
25. September
2. Oktober
9. Oktober
16. Oktober
23. Oktober
Dozent | Prof. Dr. Alan Robinson, Ordentlicher Professor für Englische Sprache und Literatur, Universität St.Gallen
Spanische Sprache und Literatur La narrativa del desierto en América Latina El desierto como espacio deshabitado o carente de límites es un ámbito de invenciones literarias y representaciones simbólicas. En el plano de la ficción, representa un espacio de grandes narraciones y, en el ámbito político, un lugar común con gran protagonismo en toda Latinoamérica, desde el siglo XIX. Abordaremos las expresiones artísticas del desierto y de la frontera de dos estados situados en los extremos norte y sur del continente: Argentina y México. Sus espacios vacíos configuran una amenaza como «geografía de la barbarie», pero también como lugares de olvido, soledad y pérdida. Analizaremos los diferentes discursos y motivos en una selección de textos cortos, por ejemplo, «Luvina» (1953) de Juan Rulfo, el capítulo 1 de Facundo. Civilización y barbarie (1845) y «El cautivo» de Jorge Luis Borges (1960).
Montag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-110 24. September
1. Oktober
8. Oktober
15. Oktober
Dozentin | Dr. Sabrina Zehnder, Lehrbeauftragte für Spanisch an der Universität St.Gallen
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Russische Literatur Iwan Gontscharow
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Iwan Gontscharow (1812–1891) gehört zu den in Westeuropa weniger bekannten russischen Schriftstellern des 19. Jahrhunderts, dessen Werk zu Unrecht im Schatten von Dostojewski, Tolstoi und Turgenew steht. Seine drei grossen Romane «Eine alltägliche Geschichte» (1847), «Oblomow» (1859) und «Die Schlucht» (1869) gehören zu den Meisterwerken des russischen Realismus. Wie im Werk seiner berühmten Zeitgenossen spiegeln sich auch in Gontscharows Romanen die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Debatten der Zeit wider. So wurde etwa der vermeintliche Müssiggang und die Initiativlosigkeit, die der Titelheld seines zentralen Romans an den Tag legt, die sogenannte «Oblomowerei», zu einem nicht nur literarischen Schlagwort, dessen sich unter anderem auch Lenin bediente. In der Vorlesung werden Auszüge aus Gontscharows zentralen Werken gelesen und diskutiert.
Dienstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 23-202 23. Oktober
30. Oktober
6. November
13. November
20. November
27. November
Dozent | Daniel Riniker, Lehrbeauftragter für öffentliche Vorlesungen für Russische Sprache und Literatur an der Universität St.Gallen
Kulturgeschichte Konstantinopel: Weltstadt und Kulturzentrum des Mittelalters Stadt- und kulturgeschichtliche Betrachtungen erhellen die gewaltige Bedeutung der Hauptstadt des Byzantinischen Reiches vom 4. bis 15. Jahrhundert. Erst werden die terminologischen und geographischen Voraussetzungen des aus dem antiken Byzantion herausgewachsenen Konstantinopel geklärt, ehe dessen geostrategische Dimension für Byzanz erörtert wird. Sodann analysieren wir die Etappen der urbanen, architektonischen Entwicklung und fragen nach der demographischen Struktur der mittelalterlichen Weltmetropole. Darauf aufbauend interessieren Fragen zum wirtschaftlichen und sozialen Alltag, ehe die Entwicklung Konstantinopels als geistig-kulturelles Zentrum im Bereich der Bildung thematisch untersucht wird.
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Donnerstag, 9.30 bis 11.00 Uhr, Festsaal St.Katharinen (Katharinengasse 11) 8. November
15. November
22. November
29. November
Dozent | Prof. Dr. Paul Meinrad Strässle, Titularprofessor für Byzantinistik, Universität Zürich, Lehrbeauftragter für öffentliche Vorlesungen für Kulturgeschichte an der Universität St.Gallen
Kulturgeschichte / Technik What is Automation? A Cultural History of the Present in Six Technologies From self-driving cars to fully automatic factories, from restaurants filled with touch screens to hospitals staffed by care robots and artificial intelligence doctors, the future seems to belong to automation. For some, the robots will bring material abundance, increased leisure time, and improved health and safety. For others, automation will cause mass unemployment and stark class inequalities. But what is automation? Instead of trying to predict the future, this lecture aims to clarify the basic terms, concepts, and cultural narratives that drive the contemporary automation debate. We will focus on six technologies: Robot vacuums, collaborative industrial robots, Google’s self-driving cars, IBM’s Watson, Amazon’s Alexa, and Harmony the sex robot. We will approach our topic through the interdisciplinary methods of American cultural studies. The lectures will not only present technical information, but will also connect the six technologies to the broader cultural history of technology in the United States, including intellectual, political, and economic debates as well as representations of automation in popular literature, film, and music.
Mittwoch, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 23-003 14. November
21. November
28. November
5. Dezember
12. Dezember
Dozent | Prof. Jesse Ramírez, Ph.D., Assistant Professor of American Studies, University of St.Gallen
19. Dezember
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Kulturgeschichte 200 Jahre Karl Marx: Was bleibt? Karl Marx (1818–1883) hat die Entwicklung der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften wie auch politische Bewegungen des 19. und 20. Jahrhunderts nachhaltig beeinflusst. Dank wissenschaftlichen Texteditionen haben wir heute die Mittel, um den Gehalt seines Werks genau zu rekonstruieren und zu unterscheiden zwischen originalen Elementen, Interpretationen und (beabsichtigten wie unbeabsichtigten) Verfälschungen. Marx’ Projekt, die Grundlegung einer kritischen Theorie der Gesellschaft in politisch-emanzipatorischer Absicht, blieb unvollendet und muss als Aufeinanderfolge mehrerer Entwicklungsstufen verstanden werden.
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Dienstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-014 27. November
4. Dezember
11. Dezember
18. Dezember
Dozent | Prof. Dr. Patrick Ziltener, Titularprofessur für Soziologie, Universität Zürich, Lehrbeauftragter für öffentliche Vorlesungen für Kulturgeschichte an der Universität St.Gallen
Musik / Musikgeschichte Die Brandenburgischen Konzerte von Johann Sebastian Bach – Experimentierfeld eines neugierigen jungen Meisters
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Die Vorlesung gibt Einblick in thematisch-formale Strukturen der beliebten und bekannten «sechs Konzerte mit mehreren Instrumenten» (Originaltitel von Bach). Rudolf Lutz wird anhand zahlreicher Beispiele am Flügel und ab Tonträger auf manches unbekannte Detail aufmerksam machen, so z.B. auf unerhörte harmonische Abläufe und brillante instrumentale Herausforderungen, auf ein Bratschen-Gamben-Consort, auf die berühmte Cembalo-Kadenz der Extraklasse und auf eine der schwierigsten Naturtrompeten-Stimmen. Mit den Brandenburgischen Konzerten ist es wie mit dem Kantatenwerk des grossen Barockmeisters: man erlebt sie stets neu und ungeahnt – und immer von höchster Qualität.
Mittwoch, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 02-001 (Aula) 31. Oktober
7. November
14. November
21. November
Dozent | Prof. Rudolf Lutz, künstlerischer Leiter der J.S. Bach-Stiftung St.Gallen
Musik / Musikgeschichte The Beauty of Pop: Über den Begriff der Schönheit in der populären Musik «Nicht schön, aber laut», das war Donald Ducks lakonisches Urteil, als ihm seine Neffen Tick, Trick und Track die Musik eines gewissen «Melvis Pressby» vorspielten – und genauso lautet bis heute ein gängiges Vorurteil gegenüber Rock und Pop. Andererseits hat der französische Dichter Louis Aragon schon früh auf die ganz eigene Schönheit hingewiesen, die durch den Klang von elektrischen Gitarren entsteht. Eine ernsthafte Ästhetik der populären Musik wird darum zum Schluss kommen, dass ihr der Begriff des Schönen nicht weniger angemessen ist als jeder anderen Form musikalischer Praxis. Anhand von ausgewählten Beispielen aus gut 100 Jahren Pop versucht diese Vorlesung, sich den Voraussetzungen und Bedingungen für transzendente Schönheit dies- und jenseits der Hitparaden zu nähern: in Rock’n’Roll und Blues, bei den sogenannten Singer-Songwriters, Chansonniers und Cantautori, aber auch in Country- und SoulMusik und darüber hinaus in den so diversen Musikwelten, die zu Unrecht pauschal unter «World Music» zusammengefasst werden.
Montag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-013 22. Oktober
29. Oktober
5. November
12. November
19. November
Dozent | Dr. Martin Schäfer, freier Publizist, Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik Basel (Abteilung Jazz)
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Geschichte Politische Kontroversen zu historischen Entwicklungen
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Es ist Aufgabe der Geschichtswissenschaft, historische Prozesse zu untersuchen. Diese Darstellungen sind einerseits Ausdruck bestimmter zeitgenössischer Umstände, anderseits führen sie oft zu heftigen politischen Diskussionen. Die Vorlesungsreihe befasst sich mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Vortragsformen mit solchen Kontroversen. Den Beginn macht aus aktuellem Anlass die Betrachtung der historisch-politischen Auseinandersetzung mit dem Generalstreik von 1918. Der Vortrag zeigt auf, wie die historische Darstellung des Landesstreiks politisch instrumentalisiert wurde und wie sich die Interpretation der Ereignisse im Verlaufe des 20. Jahrhunderts verändert hat. Einer ähnlichen Thematik widmet sich das Referat über die fürsorgerischen Zwangsmassnahmen in Graubünden. Es präsentiert die Ergebnisse einer Auftragsstudie des Kantons und greift zugleich den Umgang mit historischem Unrecht in der Schweiz auf. Weniger verbunden mit historischem Unrecht ist die Auseinandersetzung mit den alpinen Höhenheiligtümern in der Schweiz. Der Blick auf die hochalpinen antiken Tempel eröffnet aber auch einen anderen Blick auf die Alpen, die in der Schweizer Geschichte in vielfältiger Weise mythologisiert wurden. Den Abschluss macht eine Diskussion über den Wert und den politischen Gehalt von Jubiläen am Beispiel des Reformationsjubiläums. Martin Gehrer, Präsident des Administrationsrates, und Martin Schmidt, Kirchenratspräsident der evangelisch-reformierte Kirche St.Gallen, diskutieren mit Historikern über die neuen Erkenntnisse und die Rückwirkungen auf den Alltag, die sich aus dem Reformationsjahr für die Institutionen und die Menschen in St.Gallen ergeben haben.
Mittwoch, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum für Literatur, Postgebäude am Bahnhof St.Gallen (Eingang Südseite, St. Leonhard-Strasse 40, 3. Stock, Lift vorhanden) * Kantonsbibliothek Vadiana, Notkerstrasse 22, St.Gallen 24. Oktober
Vom schwierigen Umgang mit dem Landesstreik Dr. Bernard Degen, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Departement Geschichte, Universität Basel
* 7. November Lateinnovember
Römer – Götter – Alpengipfel. Alpine Höhenheiligtümer in der Schweiz Dr. Dr. h.c. Günther E. Thüry, Provinzialrömischer Archäologe, Waldenbuch
21. November
«Heiligste Menschenrechte in bedenklicher Weise verletzt» – Zur Aufarbeitung fürsorgerischer Zwangsmassnahmen in Graubünden Dr. Tanja Rietmann, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Interdisziplinäres Zentrum für Geschlechterforschung IZFG, Universität Bern
5. Dezember
Wurden die Chancen des Gedenkjahrs genutzt? Kirchenvertreter und Historiker ziehen eine kritische Bilanz des 500-Jahr-Reformationsjubiläums Dr. Dorothee Guggenheimer, Stadtarchiv der Ortsbürgergemeinde St.Gallen und Andreas Nagel, Kommunikationschef der Stadt St.Gallen
Leitung | Prof. Dr. Max Lemmenmeier, Historiker, Lehrbeauftragter für öffentliche Vorlesungen für Geschichte an der Universität St.Gallen
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Geschichte Kunst im Kloster St.Gallen – frühmittelalterlicher Bauschmuck, Evangelium Longum, Münstersturm
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Am 25. November 2018 eröffnet die Stiftsbibliothek St.Gallen eine neue Dauerausstellung in ihrem Gewölbekeller (früher Lapidarium). Das attraktive Angebot, konzipiert von Peter Jezler, führt durch 1400 Jahre Kulturgeschichte im Klosterbezirk. Im Sinn einer Vorschau wirft die Vortragsreihe einen Blick auf die Kunst im Kloster und ihr Schicksal. Im Anschluss an jede Veranstaltung ist jeweils der Besuch des entsprechenden Teils der fast fertigen Ausstellung vorgesehen. Im ersten Vortrag befasst sich Guido Faccani mit dem Bauschmuck des 830 bis 837 erbauten Gozbertmünsters. Die Ausgrabungen der sechziger Jahre in der Kathedrale haben nicht nur den Grundriss der karolingerzeitlichen Klosterkirche zutage gebracht, sondern auch eine Vielzahl von bisweilen beachtlich dimensionierten Werksteinen, deren Einzigartigkeit im internationalen Vergleich deutlich wird. Es kommen sowohl die architekturgebundenen Werkstücke als auch die Reste der Schrankenanlagen zur Sprache. Am zweiten Abend beschreibt Peter Jezler den hochkomplexen Herstellungsprozess einer wertvollen Handschrift anhand des St.Galler Evangelium Longum und seinem Prachteinband mit den berühmten Tuotilo-Tafeln. Neben Pergament von einigen hundert Tieren mussten auch die Materialien für den Bucheinband, Holz, Elfenbein, Edelmetall und Edelsteine beschafft werden. Zudem musste man auch über die Künstler verfügen, die das geplante Werk in angemessener Schönheit ausführen konnten. Abschliessend berichtet Cornel Dora vom reformatorischen Bildersturm vom 23. Februar 1529 im St.Galler Münster. Zahlreiche hochwertige Kunstwerke des Klosters wurden damals unter der Leitung von Vadian planmässig zerstört. Dabei ging es wohl mehr um Politik als um Religion.
Montag, 18.00 bis 19.30 Uhr, Musiksaal im Dekanatsflügel des Konventsgebäudes, Klosterhof 6b, St.Gallen 5. November
Der Bauschmuck des Gozbertmünsters Dr. Guido Faccani, Mittelalterarchäologe und Kunsthistoriker, Schaffhausen und Mainz
12. November
Was braucht es, um ein Buch wie das St.Galler Evangelium Longum herzustellen? Dr. Peter Jezler, Kunsthistoriker und Ausstellungsmacher, Schaffhausen
19. November
Der St.Galler Münstersturm vom 23. Februar 1529 Dr. Cornel Dora, Stiftsbibliothekar, St.Gallen
Leitung | Dr. Cornel Dora, Stiftsbibliothekar, St.Gallen
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Zeitgeschichte Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Schweiz von 1800 – 1914 (Teil I) Die Vorlesung gibt einen Überblick über wichtige Tendenzen der wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse im 19. Jahrhundert in unserem Land und berücksichtigt dabei die Besonderheiten der schweizerischen Entwicklung. Die Vorlesung nimmt dabei auch Bezug auf politische Ereignisse, welche die Schweiz prägten. Die Entwicklung vom Agrar- zum Industriestaat sowie die Anfänge einer Dienstleistungsgesellschaft finden ihre Darstellung. Die Wechselwirkung zwischen der technischen Entwicklung und sozialen Veränderungen wird ein weiterer Aspekt der Vorlesung sein. Im Weiteren wird dargestellt wie sich die Lebensformen im Verlauf des 19. Jahrhunderts verändert haben. Ein Ausblick auf die dynamische und spannungsreiche Zeit vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs rundet die Vorlesung ab.
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Mittwoch, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-013 24. Oktober
31. Oktober
7. November
21. November
28. November
5. Dezember
14. November
Dozent | Prof. Dr. Felix Bosshard, Lehrbeauftragter für öffentliche Vorlesungen für Zeitgeschichte an der Universität St.Gallen
Geographie Grenzen – Grenzräume – Grenzerfahrungen
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Grenzen trennen, Grenzen schliessen aus, Grenzen grenzen ein. Wie jedoch bereits Immanuel Kant sagte, liegt in allen Grenzen auch etwas Positives: Grenzen schützen, sie laden zur Überwindung ein, sie können neu gezogen werden, sie lassen uns Neues entdecken jenseits der Grenze. Während vor fast 30 Jahren in Berlin die wohl berühmteste Grenzmauer innert Augenblicken ihre Funktion verlor, werden andere Grenzen derzeit ausgebaut, manchmal als sichtbare Mauer oder als Grenzzaun, manchmal als unsichtbare Blockade in den Köpfen. Grenzen sind ein Thema in der Geschichte, der Politologie, der Biologie, der Physik, der Geologie und auch in vielen anderen Fächern. Gerade eignen sie sich für eine interdisziplinäre – eben grenzüberschreitende – Betrachtung in der Geographie. Insbesondere natürliche Grenzen und die Grenzziehung als Ausdruck von Machtverhältnissen standen lange im Zentrum geographischer Fragen. Exemplarisch steht die Abgrenzung Europas, welches sich von einem physischen Kontinent immer mehr zu einem politisch-wirtschaftlichkulturellem Begriff mit wechselnden und undeutlichen Grenzen gewandelt hat. Die Ostschweizerische Geographische Gesellschaft legt den Fokus auf politische, wirtschaftliche und soziale Grenzen, zeigt aber auch, wie Forschung jenseits der Grenzen unserer Ökumene in der Antarktis und sogar auf dem Mars funktioniert. Sie beleuchtet aber auch Menschen in Grenzsituationen: Wissenschaftlerinnen, Diplomaten, Militärs, Flüchtlinge.
Montag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-012 1. Oktober
Antarktis – Wie Tiere Grenzräume des Lebens meistern Prof. Dr. Patricia Holm, Professorin für Ökologie, Universität Basel
15. Oktober
Korea – An der letzten Grenze des Kalten Krieges Divisionär aD Urs Gerber, Schweizer NNSC Delegation in Korea
29. Oktober
Von der rigiden Grenz-Politik zum «Welthandels-Dorf» – ITO, GATT, WTO und die Freihandelsabkommen Dr. Dr. h.c. Max Schweizer, Präsident SwissDiplomats, Zürich
12. November
Auf der Suche nach der Grenze des Lebens – Umweltforschung auf dem Mars Prof. Dr. Nikolaus Kuhn, Professor für Physiogeographie, Universität Basel
26. November
Transnationale Peace Parks – ein Konzept für grenzüberschreitende Kooperationen? Prof. Dr. Doris Wastl-Walter, Professorin für Humangeographie, Universität Bern
10. Dezember
Migrierte Jugendliche in der Schweiz – Zugehörigkeiten und Bildungserfahrungen Dr. Sara Landolt, Geographisches Institut, Universität Zürich
Leitung | Prof. Dr. Rolf Bürki, Dozent für Geographie an der Pädagogischen Hochschule St.Gallen
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Soziologie Vernetzt, verwoben, verfilzt? Die soziokulturelle Bedeutung von Stoffen Im Mittelpunkt von Hans Christian Andersens Märchen über «Des Kaisers neue Kleider» stehen genau genommen Stoffe – und zeigen neben textilen Sehnsüchten auch Frühformen hoch effektiver MarketingStrategien auf. Stoffe werden entworfen, noch lange bevor Kleider entstehen. Sie sind als Vorboten der daraus gefertigten Gewänder die Speerspitze von Trend und Design. Immer waren und sind Texturen eng verwoben mit den «Texten» und Themen, die eine Kultur hervorbringt. Dies zeigt ein soziokultureller Streifzug durch Textilien, die in verschiedenen Zeiten und Gesellschaften Menschen im doppelten Wortsinn angezogen haben und immer noch anziehen.
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Wie werden Männer-Sachen zu Frauen-Mode? Warum ist Bequemlichkeit im doppelten Wortsinn ein dehnbarer Begriff? Wie spannt sich der rote Faden unserer Stoffe rund um den Erdball? Wie entstehen (und vergehen) Textil-Kulturen? Und was verraten Stoffe über die von ihnen bekleideten Körper? Spitzen-Leistungen und Kunst-Stücke, Lock-Stoffe und «Terror-Lappen»: Sie alle erzählen von technischen und gesellschaftlichen «Revolutionen» – und zeigen nicht nur im physischen Sinne mehr als sie verbergen. Montag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-U123 24. September
1. Oktober
8. Oktober
15. Oktober
Dozentin | PD Dr. Monika Kritzmöller, Lebensstil-Forscherin und Dozentin für Soziologie, Universität St.Gallen
Sport Sport – Theorie und Praxis: Laufen. Verschiedene Perspektiven In der Sport-Vorlesungsreihe vom Herbst 2018 gehen wir detailliert auf den Laufsport ein. Vier namhafte Referentinnen und Referenten beleuchten das Thema «Laufen» aus verschiedenen Perspektiven. Welche Nutzen des Lauftrainings sind erwiesen und wie soll das Training gestaltet werden, um diese zu erzielen? Welche unterschiedlichen Laufkonzepte und -ziele gibt es? Wie ist der Stand der Wissenschaft? Welche Trends und Entwicklungen sieht ein erfolgreicher Laufsportveranstalter?
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Montag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 01-014 19. November
Lauftraining mit Effekt – Tipps und Tricks aus der Praxis für die Praxis Sandrine Benz, Triathlon-Profi, Schweizermeisterin olympische Distanz 2017, Europa- und Weltmeisterin Sprint und Olympisch (Age-Group), Steinach
26. November
Ist es heute einfacher, schnell zu sein? Aktuelle Erkenntnisse aus Trainings- und Materialwissenschaft Dr. Simon Annaheim, Wissenschaftlicher Gruppenleiter, Body Monitoring Group, EMPA, St.Gallen
3. Dezember
Trends in der Laufsportentwicklung: Wohin geht die Reise? Haben klassische Laufsportveranstaltungen im Vergleich zu Events im Extrembereich das Nachsehen? Daniel Schmidli, OK-Präsident Auffahrtslauf St.Gallen, Inhaber ProPuls Projektagentur GmbH, Niederteufen
10. Dezember
Slowjogging – die neue Laufbewegung aus Japan. Ein innovativer Laufstil für Couchpotatoes & Marathonläufer, Knieoperierte & Fitnessfreaks, Studenten & Rentner, Übergewichtige & Sporthasser? Medizinisch-wissenschaftlich überzeugendes Gesamtpaket oder Hype? Kerstin Frickmann, Slowjogging-Lizenztrainerin, Erwachsenenbildnerin (SVEB), Autorin, Texterin, Düdingen
Leitung | Daniel Studer, Leiter Universitätssport St.Gallen
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Naturwissenschaft / Gesellschaft Im Kreis herum – Zyklische Prozesse in Naturwissenschaft und Technik Kreisläufe bestimmen einen grossen Teil der Natur, angefangen von den biochemischen Prozessen im Zellinnern bis hin zur Rotation der Erde um die Sonne. Im Gegensatz zu linearen Prozessen haben Kreisläufe oft keinen klaren Start- und Zielpunkt. Sie kehren im Laufe der Zeit immer wieder an ihren Ursprungsort zurück. Kreisläufe finden sich in unterschiedlichster Form in allen Bereichen der Naturwissenschaft und Technik, von den kreisförmigen Bahnen der Himmelskörper bis zu den Rotationsbewegungen in den Verbrennungsmotoren. Die sechsteilige Vortragsreihe beleuchtet das Thema «Zyklische Prozesse in Naturwissenschaft und Technik» auf verschiedenste Art und Weise.
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Mittwoch, 20.15 bis 21.45 Uhr, Raum HSG 01-012 26. September
Die Energieversorgung der lebenden Zellen: ATP-Produktion in Mitochondrien und Chloroplasten Dr. Annemarie Honegger, Departement Biochemie, Universität Zürich
10. Oktober
Der Zyklus der Sonnenflecken und ihr Einfluss auf die Erde Dr. Lucia Kleint, Fachhochschule Nordwestschweiz, Brugg-Windisch
24. Oktober
Die Zukunft von Verbrennungsmotoren – leben Totgesagte etwa länger? Christian Bach, Abteilung Fahrzeugantriebssysteme, EMPA Dübendorf
7. November 21. November 5. Dezember
Der Generationszyklus der Quallen – eine Überlebensstrategie PD Dr. Peter Schuchert, Muséum d’Histoire naturelle de Genève Warm und Kalt – im Zyklus der Eiszeiten Dr. Oskar Keller, Quartärgeologe, Lüchingen Vom Granit zum Ton und zurück zum Granit – zyklische Prozesse in der Gesteinswelt Dr. Jürg Meyer, Geologe und dipl. Bergführer, Köniz
Leitung | Dr. Toni Bürgin, Direktor Naturmuseum St.Gallen
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Psychologie / Psychotherapie Lebensrückblick – Was zählt, ist das gelebte Leben
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Der Lebensrückblick, eine Form der Biografiearbeit, belebt, fördert die Wertschätzung für das gelebte Leben, hebt das Selbstwertgefühl und die Lebenszufriedenheit – so das Ergebnis verschiedener Studien. Lebensrückblick, das bedeutet, emotional bedeutsame Situationen des Lebens durch vorstellungsbezogenes Erzählen wiederum ins Gefühl zu bekommen, sie sich zu vergegenwärtigen und sie erzählbar zu machen. Methodisch wird dementsprechend vor allem mit Visualisierung und Verbalisierung gearbeitet. Der Lebensrückblick – nicht nur eine Methode für Ältere –, erlaubt es, sich mit der eigenen Biografie spezifisch auseinanderzusetzen und ist auch hilfreich im Bewältigen von schwierigen Lebensereignissen. In dieser Vorlesung, die auch Selbsterfahrungselemente enthält, sollen Methoden des Lebensrückblicks, sowie dessen Anwendung in verschiedenen schwierigen Lebenssituationen gezeigt werden. Literatur: Kast Verena (2010, 2017) Was wirklich zählt, ist das gelebte Leben. Die Kraft des Lebensrückblicks, Herder.
Montag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Raum HSG 09-010 (Audimax) 5. November
12. November
19. November
26. November
Dozentin | Prof. em. Dr. Verena Kast, Psychologie, Universität Zürich
Psychologie / Psychotherapie Wege und Umwege der Erinnerung – das unerledigte Vergangene Erinnerung versucht das Vergehen aller Dinge zu überwinden und Gewesenes gegen den Fluss der Zeit festzuhalten. Leidens- und Glückserinnerung treffen sich im Widerstand gegen das Vergessen. Sie öffnen Wege der Selbstwerdung in der Gestaltung der Zeit und sind auch Grundlage der Kultur.
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In der Psychotherapie, vor allem der Psychoanalyse, die auf Sigmund Freud zurückgeht, ist die Erinnerungsarbeit ein tragendes Element. Aktive Erinnerung und spontane Assoziationen, samt den Emotionen, die sie begleiten, fügen sich mosaikartig zu einem sinnvollen Ganzen zusammen. Es gibt auch Vergangenes, das nicht angerührt werden darf, das wie verschlossen im Innern ruht und doch das Denken, Fühlen, Handeln beeinflusst, oft als Muster mit destruktiver Eigendynamik. Wenn es dem Erinnerungsvermögen gelingt, ein solches Schema wieder in Einzelerinnerungen aufzulösen, öffnet sich der Blick für unerledigtes Vergangenes. Seine Aufarbeitung führt zu neuer Realitätserfahrung. Sinngebung und offener Raum für Hoffnung wird so möglich.
Dienstag, 18.15 bis 19.45, Raum HSG 23-001 16. Oktober
Zwischen Leidenserinnerung und Glücksversprechen. Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Prof. em. Dr. Emil Angehrn, Philosophisches Seminar, Universität Basel
23. Oktober
Not-wendiges Erinnern in psychotherapeutischer Zusammenarbeit. Matthias Bosshard, Psychoanalytiker und Psychotherapeut, Altstätten
30. Oktober
Erinnern und vergessen in den frühen Schriften von Hans Zulliger. Von der Psychoanalyse Freuds zur Pädanalyse Zulligers. Beat Manz, Schulpsychologe, Psychotherapeut und Supervisor, FL-Triesen
6. November
13. November
Können alte Wunden heilen? Die Wiederkehr traumatischer Erinnerungen im Alter Dr. Marie-Luise Hermann, Psychoanalytikerin und Psychotherapeutin, Buchautorin, Privatstation 60+, Klinik Littenheid Wahre und falsche Erinnerungen – Funktion und Anfälligkeit unserer Erinnerungsfähigkeit Dr. Revital Ludewig, Leiterin Kompetenzzentrum Rechtspsychologie, Universität St.Gallen
Leitung | Dr. Ursula Germann, Psychotherapeutin, Sargans, Lehrbeauftragte für öffentliche Vorlesungen im Bereich Psychologie und Psychotherapie an der Universität St.Gallen
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Psychologie Wertewandel, Sinn- und Selbstfindung in der dritten Lebensphase Gibt es Wertvorstellungen, die uns das ganze Leben hindurch begleiten? Die uns Ziel und Ansporn sind, auch wenn wir ihnen vielleicht nie ganz genügen oder gerecht werden können? Warum und wie können sich Werte und Ideale im Laufe unseres Lebens wandeln, durch neue ergänzt oder ersetzt werden?
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Ist lebenslanges Lernen eine echte und tragende Wertvorstellung? Lässt sich solches Lernen mit der These vom Loslassen- und Seinlassen-Können in Einklang bringen? Was haben Lebenssinn und Lebensfreude mit unseren Wertvorstellungen zu tun? Was können wir selber beitragen, tun oder sein lassen, um unserem Leben Sinn zu geben? Ist die dritte Lebensphase besonders dazu «geeignet», der Frage nach dem Lebenssinn näher zu kommen? Obwohl – oder vielleicht sogar, weil – wir mit unseren Stärken, Fähigkeiten, Kompetenzen an eigene Grenzen gelangen können?
Dienstag, 14.30 bis 16.00 Uhr, Hofkeller, Regierungsgebäude, Klosterhof 3, St.Gallen 6. November
13. November
20. November
Dozent | Dr. Urs Imoberdorf, Praxis für psychologische Beratung und Graphologie, Zürich
Theologie Retter und Rächer: Gottheiten und ihre Wesensmerkmale
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Die christliche Glaubenstradition kennt viele gegensätzliche Wahrnehmungen Gottes: Hier der liebende, gnädige Gott; da der zornige, rächende Gott. Vor diesem Hintergrund hat Martin Luther die Unterscheidung zwischen dem rätselhaften und verborgenen Gott (Deus absconditus) und dem sich offenbarenden Gott (Deus relevatus) geprägt. Solche Gegensatzpaare lassen sich in vielen Religionen finden. In den monotheistischen Religionen bilden sie das spannungsvolle Wesen des einen Gottes ab. In Vielgöttersystemen sind die unterschiedlichen göttlichen Eigenschaften auf verschiedene Gottheiten verteilt, die bisweilen miteinander konkurrieren. In beiden Fällen aber sind sie Ausdrucksform einer grossen und bunten Vielfalt an Gotteswahrnehmungen, die in einer starken Wechselbeziehung mit ihren jeweiligen gesellschaftlichen und historischen Kontexten stehen. Einerseits sind sie stark von ihrer Umwelt beeinflusst, und andererseits gestalten sie diese zugleich und drücken ihr den Stempel auf. Die Vorlesung stellt Gottheiten verschiedener Epochen und Religionen vor und gibt Einblick in die Vielfalt von Gottesbildern und deren Bedeutung für die mit ihnen verbundenen Menschen.
Mittwoch, 20.15 bis 21.45 Uhr, Raum HSG 01-014 19. September
Götter der Kelten und Germanen
26. September
Der eine Gott: Christentum, Judentum, Islam
3. Oktober
Auf dem Olymp: Griechen und Römer
10. Oktober
Der grosse Manitu: Gottheiten bei indigenen Völkern
17. Oktober
Gott und Pharao: Das alte Ägypten
24. Oktober
Inkas, Mayas und Azteken
31. Oktober
Säkulare Götter und Göttinnen der Gegenwart
Dozent | Pfarrer Markus Anker, Evangelischer Seelsorger an der Universität St.Gallen
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Theologie Pionierinnen des Christentums
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Über Jahrhunderte wurden im Christentum Frauen in den Hintergrund gedrängt und ihre Wirkungsgeschichte wurde stark relativiert. Ab den 1980er Jahren thematisierten Elisabeth Schüssler Fiorenza und andere Theologinnen diese Marginalisierung von Frauenperspektiven und leiteten die Wiederentdeckung vergessener Frauen ein. Vor diesem Hintergrund wendet sich die Vorlesung vier Frauen zu, die in unterschiedlichen Epochen auf ihre ganz eigenen Weisen das Christentum geprägt haben und deren Wesen und Werke bis heute faszinieren und inspirieren. Maria Magdalena: Sie gehörte zum Kreis der ersten und engsten Begleiter von Jesus von Nazareth. In den Evangelien ist sie die wichtigste Zeugin der Auferstehung. Johanna von Orléans: Als charismatische Führungsfigur hat sie im Hundertjährigen Krieg den französischen Truppen zu Erfolgen verholfen, bevor sie wegen ihrer Visionen und ihrem unangepassten Verhalten 1431 als Ketzerin hingerichtet wurde. Elizabeth Cady Stanton: Die amerikanische Bürgerrechtlerin setzte sich ab 1850 mit nachhaltigem Erfolg für die Emanzipation der Frauen ein und publizierte 1895 den ersten feministischen Bibelkommentar. Agnes Gonxha Bojaxhiu: Die als Mutter Teresa bekannt gewordene Ordensfrau wurde für ihr Engagement zugunsten von Armen, Kranken und Sterbenden 1979 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Freitag, 9.30 bis 11.00 Uhr, Festsaal St.Katharinen (Katharinengasse 11) 9. November
Maria Magdalena
16. November
Johanna von Orleans
23. November
Elizabeth Cady Stanton
30. November
Agnes Gonxha Bojaxhiu (Mutter Teresa)
Dozent | Pfarrer Markus Anker, Evangelischer Seelsorger an der Universität St.Gallen
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Theologie Augustinus: Lebensdeuter und Gottsucher
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Wirkungsgeschichtlich lässt sich Augustinus von Hippo (354-430 n. Chr.) kaum überschätzen. So wurde er als «Vater des Abendlandes» (H. J. Marrou), als «Vater der westlichen Theologie» (D. Ritschl), als «Vater des abendländischen Katholizismus» (W. v. Löwenich) und als «Vater unseres Protestantismus» (J. G. Herder) bezeichnet. Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass eine Sekundärliteratur von über 50‘000 Büchern entstand, die jährlich um 200 bis 300 Titel ergänzt wird. Ohne Augustinus ist die Kirchen- und Theologiegeschichte weder zu beschreiben noch zu begreifen. Die Vorlesung befasst sich mit seiner Lebensgeschichte. Insbesondere geht es dabei um seine mühsame, nicht eben alltägliche Hinwendung zum Christentum, die er im Bestseller des Mittelalters, den «Confessiones» beschrieben hat, sowie um seine Theologie, welche er in Auseinandersetzung vor allem mit dem Manichäismus, dem Donatismus und dem Pelagianismus entworfen hat. Seine tiefgründigen Gedanken entstanden in einer Zeit hochgradiger Verunsicherung durch den Umbruch von der Antike zum Frühmittelalter und durch den Zusammenbruch des römischen Reiches. Ziel der Vorlesung ist es, die Gedanken des Augustinus mitzudenken und mit der eigenen Glaubens- und Lebenssituation in Verbindung zu bringen.
Dienstag, 9.30 bis 11.00 Uhr, Festsaal St.Katharinen (Katharinengasse 11) 6. November
13. November
20. November
27. November
Dozent | Diakon Thomas Reschke, Katholischer Seelsorger an der Universität St.Gallen
Öffentliche Antritts- und Abschiedsvorlesungen
Wer an der HSG zum Privatdozenten / zur Privatdozentin ernannt oder als Professor / Professorin gewählt wird, präsentiert sich mit einer öffentlichen Vorlesung. Ebenso pflegen sich Professoren und Professorinnen, die in Pension gehen, mit einer Vorlesung zu verabschieden. Zu diesen öffentlichen Antritts- und Abschiedsvorlesungen sind nicht nur HSG-Angehörige, sondern auch Sie herzlich eingeladen.
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Abschiedsvorlesungen Dienstag, 18.15 Uhr, Raum HSG 09-010 (Audimax)
13. November
Prof. Dr. Thomas Dyllick «The business of business is ...?»
11. Dezember
Prof. Dr. Franz Schultheis Honoré Balzac – Doktor der Soziologie. Vom Reiz undisziplinierter Gesellschaftsdiagnose.
Antrittsvorlesungen Dienstag, 18.15 Uhr, Raum HSG 09-011
18. September
Prof. Dr. Klaus Dingwerth Wozu Theorie? Politikwissenschaft in einer demokratischen Gesellschaft
25. September
PD Dr. Michael Festl Philosophy, Technology, and the Wisdom of Workers
20. November
Prof. Dr. Dominique von Matt Unterstützen, unterhalten oder untergehen. Die Trends in der Markenkommunikation.
27. November
Prof. Dr. Christian Biener Risk, Insurance, and the Behavioral Economist
4. Dezember
PD Dr. Heiko Bergmann Der Einfluss des Umfeldes auf unternehmerisches Verhalten.
18. Dezember
PD Dr. Claudia Brühwiler “We’re all mad here”? – Im Wunderland der US-Konservativen
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Dozierende
Anker Markus | Pfarrer, T 071 744 71 77, markus.anker@unisg.ch | S. 62, 64 Bosshard Felix | Prof. Dr., T 044 926 16 10 | S. 46 Br채ndli Beat | Prof. Dr., T 071 224 34 64, beat.braendli@unisg.ch | S. 19 Brenner Walter | Prof. Dr., T 071 224 24 09, walter.brenner@unisg.ch | S. 20 Br체hwiler Claudia Franziska | PD Dr., T 071 224 25 47, claudia-franziska.bruehwiler@unisg.ch | S. 10 B체rgin Toni | Dr., T 071 243 40 30, tonibuergin@naturmuseumsg.ch | S. 54 B체rki Rolf | Prof. Dr., T 071 244 18 47, rolf.buerki@phsg.ch | S. 48
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Dahan-Feucht Danielle | Dr., T +49 7531 88 24 37, danielle.dahan-feucht@uni-konstanz.de | S. 30 Dora Cornel | Dr., T 071 227 34 28, cornel.cora@kk-stibi.sg.ch | S. 44 Eppler Martin J. | Prof. Dr., T 071 224 22 97, martin.eppler@unisg.ch | S. 14 Fanfani Giulia | Dr., T 071 224 25 68, giulia.fanfani@unisg.ch | S. 29 Frei Christoph | Prof. Dr., T 071 224 30 75, christoph.frei@unisg.ch | S. 18 Freyburg Tina | Prof. Dr., T 071 224 73 75, tina.freyburg@unisg.ch | S. 16 Germann Ursula | Dr., T 081 783 18 41, ugermann@bluewin.ch | S. 58 Gollnhofer Johanna | Dr., T 071 334 21 40, johannafranziska.gollnhofer@unisg.ch | S. 13 Guenduez Ali A. | Dr., T 071 28 52, aliasker.guenduez@unisg.ch | S. 12 Hartmann Lukas | S. 26 Imoberdorf Urs | Dr., T 044 945 65 76, imoberdorf.u@swissonline.ch | S. 60
Kast Verena | Prof. em. Dr., T 071 245 30 39, kast@swissonline.ch | S. 56 Kernbach Sebastian | Dr., T 071 224 27 74, sebastian.kernbach@unisg.ch | S. 14 Kritzmöller Monika | PD Dr., T 071 534 56 92, mail@kritzmoeller.ch | S. 50 Landfester Ulrike | Prof. Dr., T 071 224 25 52, ulrike.landfester@unisg.ch | S. 28 Lemmenmeier Max | Prof. Dr., T 071 222 08 40, max.lemmenmeier@icloud.com | S. 42 Lutz Rudolf | Prof., T 071 222 20 15, rudolf.lutz@bluewin.ch | S. 40 Ramírez Jesse | Prof. Ph.D., jesse.ramirez@unisg.ch | S. 37 Reschke Thomas | Diakon, T 071 222 95 10, thomas.reschke@unisg.ch | S. 66 Riniker Daniel | daniel@riniker@unisg.ch | S. 34 Robinson Alan | Prof. Dr., T 071 224 27 27, alan.robinson@unisg.ch | S. 32 Schäfer Martin | Dr., T 061 281 46 08, schaefer.meier@bluewin.ch | S. 41 Schedler Kuno | Prof. Dr., T 071 224 73 45, kuno.schedler@unisg.ch | S. 12 Strässle Paul Meinrad | Prof. Dr., T 071 983 51 42, p.m.straessle@bluewin.ch | S. 36 Studer Daniel | T 071 224 22 52, daniel.studer@unisg.ch | S. 52 Wettstein Florian | Prof. Dr., T 071 224 31 45, florian.wettstein@unisg.ch | S. 6, 8 Zanina Anna | Dr. des., T 071 224 24 87, anna.zanina@unisg.ch | S. 22, 24 Zehnder Sabrina | Dr., T +49 7541 381 7611, sabrina.zehnder@unisg.ch | S. 33 Ziltener Patrick | Prof. Dr., T 079 480 62 68, pziltener@hotmail.com | S. 38
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HSG Focus – Das digitale Unimagazin Das Magazin setzt sich einerseits aus einem Dossier mit Beiträgen zum Schwerpunktthema der jeweiligen Ausgabe zusammen. Andererseits aus wissenswerten News und hintergründigen Geschichten von öffentlichem Interesse über das Unileben. Das Dossier-Thema der Herbst-Ausgabe widmet sich dem Thema «Mobilität».
Programmleitung | Prof. Dr. Florian Wettstein Lehrstuhl für Wirtschaftsethik Organisation | Regula Fraefel, T 071 224 25 52 Konzept und Gestaltung | Marcel Bischof, www.2b-gestaltung.ch Fotos | Hannes Thalmann, www.hannes-thalmann.ch Druck | Niedermann Druck AG, St.Gallen Auflage | 10’000 Exemplare
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