ALUMNI-MAGAZIN DER UNIVERSITÄT WIEN, NR 01/ 21 MÄRZ – MAI 2021
mentoring wirkt ALUMNI BEGLEITEN BERUFSEINSTEIGER*INNEN S. 4
was machen wir menschen mit der erde? DEMOGRAF WOLFGANG LUTZ ZUR NEUEN SEMESTERFRAGE S. 18
belastungsprobe WIE WIR KRISEN BEWÄLTIGEN. STRATEGIEN AUS DER RESILIENZFORSCHUNG S. 10
DAS DIGITAL BANKING MIT DEM EXTRA
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Unser neuestes Service macht anonymes Digital Banking persönlich. Egal, ob Sie viel zu tun, keine Zeit oder einfach eine Frage haben: Es ist immer gut, schnell mit jemandem direkt sprechen zu können. Probieren Sie es aus – es geht ganz einfach, einen Termin mit Ihrem Wunschberater zu vereinbaren. DIE PERSÖNLICHSTE BERATUNG, SEIT ES DIGITAL BANKING GIBT.
WIR MACHEN DEN UNTERSCHIED. raiffeisenbank.at/videoberatung Impressum: Medieninhaber: Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG, F.-W.-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien.
INHALT
editorial LIEBE ALUMNAE, LIEBE ALUMNI!
MENTORING • 4 ALMA Was berufserfahrene Alumni jungen Kolleg*innen mit auf ihren Weg zum Traumjob geben.
univie als E-Paper! Aus Kostengründe n versenden wir die aktuelle Au sgabe ausschließlich dig ital. Das nächste Heft fin den Sie wieder wie gewohn t in Ihrem Postkasten!
• 10 RESILIENZ Wie sie uns hilft, Krisen zu über stehen, was wir tun können, um sie zu stärken, und warum trotzdem nicht alles bewältigt werden muss.
OBSUCHE IN ZEITEN 22 JDER PANDEMIE •
Derzeit für viele ein aufreibender Prozess: Wie Jobsuchende den eigenen Einflussbereich besser ausschöpfen können.
• 18 SEMESTERFRAGE Im aktuellen Sommersemester machen sich Wissenschafter*innen der Uni Wien Gedanken übers Anthropozän. Der Demograf Wolfgang Lutz ist einer davon.
IN RÄTSEL ZUM 24 EABSCHLUSS •
Welche Abschlussarbeit passt zu ...? Diesmal suchen wir die prominenten Autor*innen origineller Diplom arbeiten und Dissertationen. Garantiert plagiatfrei!
univie für Sie – bleiben wir in Kontakt!
Nach acht Jahren als Korresponden tin und Expat in den USA bin ich seit Anfang des Jahres also wieder zurück in Wien. Leicht fällt ein Schritt nicht nach so langer Zeit in einem Land, in dem man gerne gelebt hat, das wissen diejenigen von Ihnen, die das aus eigener Erfahrung kennen. Auch wenn Wien eine der lebenswertesten Städte der Welt ist. Aber im Moment gilt sowieso: Corona beherrscht hier wie dort das tägliche Leben und verlangt uns allen einiges ab. Wie man Ausnahmesituationen wie diese mit Hilfe der eigenen Resilienz bewältigen kann, ist Schwerpunkt unseres Maga zins. Das Spannende dabei: Resilienz kann man lernen. Wie? Bei uns geben Expert*innen Tipps. Ich persönlich habe jedenfalls fest vor, einige davon zu beherzigen. Meine Hochachtung gilt in Zeiten wie diesen Müttern und Vätern von Schulkindern. Ich will mir gar nicht vorstellen, im Homeoffice mit Kin dern zu arbeiten, Job und Familie auf engstem Raum zu jonglieren. Genauso wenig will ich mir vorstellen, keinen Job zu haben. In Zeiten von Unsicher heit einen Job zu suchen, auch das ist diesmal Thema bei uns. Mag. Hannelore Veit, Präsidentin des Alumniverbands der Universität Wien
FOTOS: SHUTTERSTOCK / FOCUS AND BLUR · VERENA MOSER
Wir schicken univie, das Magazin für Absolvent*innen der Universität Wien, an Personen, die innerhalb der letzten fünf Jahre ein Studium an der Universität Wien abgeschlossen haben oder wissenschaftlich tätig sind. Wenn Sie univie dauerhaft beziehen möchten: Werden Sie Mitglied im Alumniverband: alumni.ac.at/mitglied oder abonnieren Sie univie kostenlos als E-Paper oder Printmagazin: alumni.ac.at/abo Sie haben eine neue Adresse? abo@univie-magazin.at
Impressum: Herausgeber: Universität Wien, Universitätsring 1, 1010 Wien & Alumniverband der Universität Wien · Medieninhaber & Redaktion: Alumniverband der Universität Wien, Spitalgasse 2, Hof 1.5, 1090 Wien, T: 01/4277-28001, www.alumni.ac.at, www.univie-magazin.at · Chefredaktion: Dr. Ingeborg Sickinger, Mag. Siegrun Herzog, redaktion@univie-magazin.at · Anzeigen: Mag. Judith Jennewein, judith.jennewein@univie.ac.at, T: 01/4277-28003 · Cover: Shutterstock/316pixel · Gestaltung & Grafik: Veza Quinhones-Hall, BA (Alumniverband) · Korrektorat: Mag. Ewald Schreiber
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ALUMNIVERSUM
mentoring.univie.ac.at erfahrungswerte 4
Berufseinstieg in Begleitung MENTORING WIRKT. Seit eineinhalb Jahren ist die alma Mentoring Plattform online. Jungabsolvent*innen und Studierende in der Abschlussphase können dort aus über 400 berufserfahrenen Alumni ihre persönlichen Mentor*innen auswählen, die sie bei der Jobsuche begleiten. Wir haben bei jenen nachgefragt, die das Angebot schon genutzt haben, als Mentor*in oder als Mentee. ZUSAMMENSTELLUNG: SIEGRUN HERZOG
IM AUSTAUSCH MIT DEM NACHWUCHS „Ich musste in meinem Leben viele Wege ohne Unterstützung ausprobieren. Viele Lektionen alleine lernen. Ich wäre dankbar gewesen, hätte ich jemanden mit Erfahrung an meiner Seite gehabt. Was ich nicht hatte, möchte ich nun anderen ermöglichen. Ich hoffe, durch meine Tätigkeit als Mentorin vielen Men schen eine Stütze in ihrer Entscheidungs findung zu sein. Mit meinen Erfahrungen zur Klärung ihrer Fragen beizutragen. Und mit dem gemeinsamen Mentoring-Prozess dabei behilflich zu sein, dass sie ihr volles Potenzial ausschöpfen können. Die Mentees, die ich bisher begleiten durfte, waren alle von der Frage nach dem Sinn ihrer Tätigkeit beseelt. Es ging niemals primär um monetäre Erfolge oder Prestige, sondern wirklich immer um das große Ganze. Die Fragen „Was erfüllt mich?“ oder „Wie kann ich mir selber treu blei ben“ standen zu meiner Freude im Vordergrund.
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Das alma Mentoring Progamm verfolge ich schon seit Jahren. Als ich endlich die ausreichende Erfah rung und Expertise gesammelt hatte, um mich als Mentorin zu melden, ging das Programm online. Es war spannend, dieses neue Format gleich vom Start weg kennenzulernen. Erfreulicherweise wurde es durch grandiose Präsenzveranstaltungen ergänzt, die den lebendigen Austausch zwischen Mentor*in nen und Mentees sowie der Organisator*innen garantiert.Das Mentoring ermöglicht mir, den Kon takt zu einer jüngeren Generation zu halten. Im Aus tausch ihre Sorgen und Wünsche zu verstehen und in meiner Arbeit als Psychologin, Personalentwicklerin und Trainerin täglich besser zu werden.“ Mag. Lilly Wagner, Alumna der Psychologie, Perso nalentwicklerin bei der Stadt Wien – Wiener Wohnen Kundenservice GmbH, selbstständige Trainerin und ehrenamtliche alma Mentorin
ALUMNIVERSUM
FOTO: S 3: MARKUS SCHIEDER · S 4: PRIVAT
DIE NÄCHSTEN SCHRITTE ZUM TRAUMJOB „Weder in meinem engeren Bekannten kreis noch in meinem familiären Umfeld gab es Personen, die wie ich ein sozialwissenschaftliches Studium absolviert haben und mir hilfreiche Tipps für die Berufswahl geben konnten. Auf der alma Mentoring Plattform fand ich dann recht schnell einen Mentor – mit einem ungewöhnlichen Berufs weg, der auch mich reizen würde. Er schrieb mir prompt zurück und wir hatten wenige Tage später unser Kennenlerntreffen via Zoom. Ich schätze an ihm seine sehr offene und kommunikative Art und seine Erfahrung in meiner Wunschbranche. Er konnte mir schon einige hilfreiche Einblicke gewähren. Zu Beginn wollte ich vor allem herausfinden, welche Jobs es für mich als Sozialwissenschafterin
MIT BREITEREN PERSPEKTIVEN UND GESTÄHLTER ZUVERSICHT „Orientierung am Arbeitsmarkt ist ein vielseitiges und mitunter diffuses Unterfangen. Mit einem geschärften Blick für das Wesentliche tut man sich leichter, davon bin ich überzeugt. Und diese Blickschärfung kann ich als Mentor mitgeben, ohne gleich einen Job vermitteln zu müssen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Nebenjobs während des Studiums wertvoll sein können, sie lassen sich in Kompetenzen übersetzen und können bereits Anfor derungen in Stellenausschreibungen abdecken. Eigeninitiative seitens der Mentees ist mir besonders wichtig, da habe ich bereits unterschiedliche Erfahrungen gemacht: vom Unbedingt-Wollen aber Nicht-Können, bis zum Eigentlich-eh-nicht-wirklich-
in der Privatwirtschaft rund um digitale Produkte gibt und welche meinen Interessen und Fähigkeiten entsprechen würden. Ich hatte keine Ahnung, nach welchen Begriffen ich suchen und wo ich überhaupt anfangen sollte. Mit Hilfe meines Mentors konnte ich mich für eine Richtung entscheiden und auch die nächsten Schritte zu meinem Traumjob festlegen. Für mich ist das Mentoring jetzt schon ein Erfolg, weil mir mein Mentor geholfen hat zu erkennen, welchen Job ich wirklich machen will, und mich darin bestärkt hat, dieses Ziel auch zu verfolgen. Seine Bestätigung, dass ich auf dem richtigen Weg bin, hilft mir dabei wirklich enorm.“ Lea Kerschbaumer, M.A., Alumna der Kulturund Sozialanthropologie, alma Mentee
Wollen. Aufgefallen ist mir aber bei allen bisherigen Mentees, dass sie mit dem gegenwärtigen Zustand bis zu einem gewissen Grad unzufrieden waren. Das zeigt mir, dass das Mentoring hier eine sehr gefragte Nische bedient! Wenn die Mentees mit geschärftem Handwerkszeug, breiteren Perspektiven und gestähl ter Zuversicht rausgehen, dann hat das Mentoring für sie etwas gebracht.“ Mag. Dorian Cantele, Alumnus der Philosophie, ehemaliger Consultant, angehender Lehrer und ehrenamtlicher alma Mentor
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ALUMNIVERSUM SICH GEMEINSAM AUF DEN WEG MACHEN „Menschen auf ihrer Suche nach dem persönlichen Weg zu unterstützen, hat mich immer interessiert. Denn meiner Erfahrung nach kann dieser Weg sehr schwierig und voller Umwege sein. Im besten Fall findet man ein Gegenüber, das motivierend und erfahren ist und einem nicht die eigenen Vorstellungen über stülpt, wie eine Zukunft auszusehen hat. Ich möchte genau das weitergeben: Sei ehrlich zu dir – wie möchtest du leben/arbeiten? Und dann finden wir gemeinsam heraus, welche Schritte dazu getan werden müssen. Meine Mentee kam schon nach den ersten Mee tings super voran, so war es auch nicht schlimm, dass Corona die persönlichen Treffen beendet hat.
KLARES BILD VOM ARBEITSMARKT „Der größte Benefit meines Mentorships war sicher lich, dass ich meine Vorstellung vom Arbeitsmarkt und von meiner zukünftigen Tätigkeit schärfen konnte. Außerdem die Gestaltung meiner Bewer bungsunterlagen, die schauen jetzt nach der gemeinsamen Überarbeitung einfach viel besser aus. Mein Mentor ging sehr auf mich und meine Bedürfnisse ein und vermittelte mir gute Vor schläge und Ansätze. Ich bin ein Typ, der sich gerne beraten lässt, und diese Rolle hat mein Mentor wirklich gut erfüllt. Nach ca. vier Treffen hatte ich das Gefühl, es passt vorerst und wir haben
Begeistert und beeindruckt hat mich die Kompetenz der jungen Frau, die ich begleitet habe. Ich hätte sie vom Fleck weg engagiert! Mir ist aufgefallen, dass viele junge Absolvent*innen unglaublich kompetent, lösungskreativ und engagiert sind. Wäre ich Head hunterin, befände ich mich im Paradies. DAS nenne ich einen tollen Nachwuchs. Ich finde es ausgezeich net, dass es diese Plattform gibt, und nachdem ich – wenn auch spätberufen – unendlich gerne studiert habe, sehe ich es als meine Verpflichtung und Freude, junge Kolleg*innen zu unterstützen.“ Mag. Katharina Ernst, Alumna der Publizistik und Kommunikationswissenschaft, Filmproduzentin, Buchautorin und Inhaberin der Werbeagentur coop wassermann sowie ehrenamtliche alma Mentorin
das Mentoring beendet. Wir sind aber in Kontakt geblieben, schreiben uns manchmal oder telefo nieren, wenn ich Fragen habe. Ich bin jetzt im sozialpädagogischen Bereich tätig, wo ich auch eine zusätzliche Ausbildung mache. Mein Stu dium der Politikwissenschaft liegt vorerst für zwei Semester auf Eis, das möchte ich später aber fortsetzen.“
David Schwab, Studierender der Politikwissenschaft, alma Mentee
INFO-WEBINAR ZUR ALMA MENTORING PLATTFORM: Beim virtuellen Treffen mit dem alma Team erhalten Sie alle Infos zur Plattform und können Ihre Fragen live stellen. Do, 11. März 2021, 17–18 Uhr Für angehende Mentees (Jobsuchende), Teilnahme kostenlos, jetzt anmelden! Anmeldung
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BILDUNG & SOZIALES GESUNDHEIT & NATURWISSENSCHAFTEN INTERNATIONALES & WIRTSCHAFT KOMMUNIKATION & MEDIEN RECHT
WISSENS-HÄPPCHEN, VIRENFREI SERVIERT: DAS ALUMNI WISSENS-UPDATE Das neue Online-Format des Alumniverbands, gestartet im Oktober 2020, bietet direkten Zugang zum Wissen der Uni: Einmal im Monat nimmt sich ein*e Wissenschafter*in Zeit und spricht über seine*ihre Forschung, Fragen des Publikums sind dabei zentraler Bestandteil. 5-mal wurde bereits „gewuppt“: Michael Wagner über Covid-19, Katharina T. Paul über Impfpolitik, Gertraud Seiser über die Kultur des Schenkens, Hannelore Veit über ihre Zeit in den USA und Brigitte Lueger-Schuster über Strategien gegen Corona-Müdigkeit. Alle Talks können nachgesehen werden. Aber jetzt die schlechte Nachricht (die für viele Lesende natürlich eine gute ist): Das „WUP“ ist ausschließlich Alumni-Mitgliedern vorbehalten – unser neuer, virtueller, monatlicher Treffpunkt! Für all jene, die das noch für eine schlechte Nachricht halten, kann es hier zu einer guten werden: alumni.ac.at/mitglied
FOTOS: S.6: PRIVAT (2x) · KATHARINA CZICZATKA · S.7: ORF
DER NÄCHSTE TERMIN: 10. März 2021, 17 Uhr: Wie viel Sport ist gesund? Dos & Don’ts aus der Sportmedizin mit Univ.-Prof. Jürgen Scharhag, Institut für Sportwissenschaft Weiterer Termin siehe Kalender S. 26 Für Mitglieder im Alumniverband und alle, die es werden wollen (36 Euro p.a.). Anmeldung erforderlich! alumni.ac.at/wup
Bildungshunger und Wissensdurst sind keine Dickmacher. Lothar Schmidt
WEITERBILDEN AN DER UNIVERSITÄT WIEN
NEU
Das Postgraduate Center bietet über 70 Weiterbildungsprogramme. Im Jahr 2021 starten neu: ■ Digital Communication and Law (Zertifikat) ■ Europäisches und Internationales
Wirtschaftsrecht (MLS) ■ Human Rights (LL.M./MLS) (neues Curriculum) ■ Psychotherapeutisches Fachspezifikum:
Personzentrierte Psychotherapie (MA) Unser Angebot im Überblick finden Sie in der Gesamtbroschüre 2021/22 – jetzt bestellen unter:
www.postgraduatecenter.at 1 / 21
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ALUMNIVERSUM was bleibt?
Dr. Danielle Spera, Alumna der Publizistik und Politikwissenschaft, Direktorin des Jüdischen Museums Wien GELEITET VON DER LEIDENSCHAFT Sehr oft werde ich um Rat gebeten, welche Stu dienrichtung ich Maturantinnen und Maturanten vorschlagen würde, und in diesem Zusammenhang auch, ob und wie nützlich mein Studium für meine Karriere gewesen sei. Ich empfehle in jedem Fall ein Studium an der Universität Wien, nicht nur weil sie meine Alma Mater ist, sondern vor allem weil ich sie für eine großartige Bildungseinrichtung unseres Landes halte. Den Studienzweig sollte jede ange hende Studentin, jeder angehende Student sorgfäl tig auswählen und sich hier auf das eigene Interesse, die eigene Leidenschaft, den eigenen Enthusiasmus verlassen. Schließlich ebnet das Studium den Weg in einen Beruf, den man letztendlich auch lieben bzw. mit großer Freude ausüben sollte. Meine ersten beiden Studienjahre waren geprägt vom Wunsch meines Vaters, der mich als Lehrkraft sehen wollte. Sehr bald war mir klar, dass dies nicht meine Berufung wäre. Unter heftigstem Protest mei ner Eltern wechselte ich zu den von mir bevorzug ten Richtungen Publizistik und Politikwissenschaft, damals keine überlaufenen Massenstudien. Zur Vorbereitung meines späteren Berufs als Journa listin dienten nicht nur Hermeneutik und Empirie, sondern Lehrveranstaltungen mit praktischem Bezug. Tatsächlich war die wichtigste Voraussetzung für mein weiteres Berufsleben die detaillierte und exakte Recherche, die ich während meines Studiums perfekt erlernt hatte. Die wissenschaftlich fundierte Suche nach Informationen ist auch das Um und Auf in dem Beruf, den ich heute ausübe, als Kuratorin bzw. Direktorin des Jüdischen Museums Wien. Letzt endlich waren meine Eltern über meine Ausbildung zufrieden und stolz darauf, was ich erreicht hatte, auch ohne den von ihnen gewünschten Berufsweg einzuschlagen. Hier möchte ich gern mein Lebens motto, das von einem weisen Rabbiner stammt, als Tipp weitergeben: Die ganze Welt ist eine schmale Brücke, das Wichtigste ist, keine Angst zu haben!
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In der Kolumne „Was bleibt?“ schreiben prominente Absolvent*innen darüber, was sie aus ihrer Zeit an der Uni Wien mitgenommen haben – für den Beruf, für’s Leben generell. Wie wirkt ein Studium im Leben nach bzw. in die Gesellschaft hinein?
NEUES VON DER BIOLOGIE Auch die Biologie-Planungen unseres Teams für das Jahr 2021 leiden unter der Kurzfristigkeit des Planungshorizonts, welcher der Pande miebekämpfung geschuldet ist. Im Alltag werden wir Biolog*innen gerne dafür herangezogen, diverse Theorien zu Covid zu bewerten und um als Gradmesser für deren Plausibilität herzuhalten. Dazu ist auch der Austausch untereinander wichtig, weil befruchtend. Gerade in Zeiten des Lockdowns sind hier die Social Media die Agora der Neuzeit. Und deshalb haben die Biologie Alumni auch auf Facebook und LinkedIn jeweils eine eigene Gruppe ins Leben gerufen. Die Gruppen sind offen für wirklich jeglichen Inhalt, der irgendwie biologierelevant ist. Tolle Makro-Aufnahmen von Kugelspringern, neue Publikationen zu Sprachparametern der Glaubwürdigkeit, witzige Initiativen wie der Science-Haiku u. v. m. Es wäre sehr fein, wenn sich noch mehr Biolog*innen finden, um hier passiv mitlesend oder aktiv mit Content beisteuernd die beiden Gruppen wachsen zu lassen! Biologie Alumni auf Linkedin & Facebook
EVERYTHING THEY DO, THEY DO IT FOR YOU: DIE ALUMNI-FACHINITIATIVEN Hier kommt die nächste gute Nachricht, auch für Nicht-Mitglieder: Neben den hochaktiven Biologie Alumni bestehen zehn weitere Alumni-Fachgruppen, die Sie in regelmäßigen Newslettern mit Neuigkeiten aus der Fakultät und Veranstaltungshinweisen versorgen. Am besten jetzt gleich abonnieren – hier finden Sie die Links: Biologie | Geowissenschaften, Geographie und Astronomie | Informatik | Mathematik | Physik | Psychologie | Publizistikund Kommunikationswissenschaft | Soziologie | Translationswissenschaft | Wirtschaftswissenschaften | Zeitgeschichte alumni.ac.at/fachinitiativen
Als man nach der Veranstaltung noch bei Brötchen und Bier zusammenstehen konnte ... wir freuen uns schon wieder auf Gespräche und Begegnungen in Real Life!
ALUMNIVERSUM
Diese beiden Absolventinnen lenken die Geschicke des Alumniverbands: Hannelore Veit (links) als Präsidentin und Ingeborg Sickinger als Geschäftsführerin.
WECHSEL AN DER ALUMNI-VEREINSSPITZE: WILLKOMMEN, HANNELORE VEIT!
FOTOS: S 8: DAVID BOHMANN · ARMIN PROSCHEK · S 9: VERENA MOSER · ARMIN PROSCHEK
Seit 2016 stand Max Kothbauer, ehemaliger Vizepräsident der OeNB und Vorsitzender des Universitätsrats von 2003 bis 2013, als Präsident dem Alumniverband vor. Ende Dezember 2020 hat er das Amt zurückgelegt, seine tiefe Verbundenheit zur Universität Wien bleibt. „Eines hat das Krisenjahr 2020 ganz deutlich gezeigt: Wie wichtig für eine moderne demokratische Gesellschaft das Bekenntnis zu Bildung, Wissenschaften und Forschung ist, ob in Bezug auf die Pandemie, die Bedrohung der Umwelt, die Gefährdung der Arbeitsplätze, das geistige und kul turelle Leben oder die politische Kultur“, so Kothbauer in seinen Abschiedsworten. Wir danken herzlich für seinen Einsatz! Neue Alumni-Präsidentin ist Hannelore Veit, die nach Jahren als ORF-Korrespondentin in Washington nun wieder zurück in Öster reich ist. „Es ist eine große Ehre für mich – ich bin stolz, Absolven tin der Alma Mater Rudolphina zu sein, die so viele große Männer und Frauen hervorgebracht hat“, betont Veit. „Die Universität hat uns alle geprägt, manche mehr, manche weniger: Wir sind eine Gemeinschaft. Eines meiner Ziele ist es, die Vernetzung in dieser Alumni-Gemeinschaft zu intensivieren. Als Absolventin einer amerikanischen Universität, der University of Notre Dame, weiß ich, wie wichtig Alumninetzwerke im professionellen Leben sein können und dass man auf Unterstützung durch andere Absol vent*innen zählen kann. Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl möchten wir als Alumniverband auch an der Universität Wien vermitteln und fördern.“
Ihm war der Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis stets ein Anliegen: Max Kothbauer, ehemaliger Alumni-Präsident, hier bei der Alumni Lounge in der Sky Lounge der Uni Wien.
Wir freuen uns sehr!
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SCHWERPUNKT
Was wir aushalten.
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SCHWERPUNKT
KRISENBEWÄLTIGUNG. Um Ausnahmesituationen wie die aktuelle Pandemie gut zu überstehen, ist es hilfreich, aus der eigenen Resilienz zu schöpfen. Was uns psychisch stabil und widerstandsfähig macht und warum auch die Verletzlichkeit ihren Wert hat, haben uns Psycholog*innen und Theolog*innen erzählt. Und aus der Geographie erfahren wir, was resiliente Systeme ausmacht und was wir aus der Corona-Pandemie für andere Katastrophen wie den Umweltwandel lernen können. TEXTE: SIEGRUN HERZOG
FOTO: SHUTTERSTOCK/PHOTOGRAPHEE.EU
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as wir schon alles ausgehalten haben“, stellt die Psychologin Brigitte Lueger-Schuster angesichts der seit ziemlich genau einem Jahr andauernden kollektiven Ausnahmesituation durch Corona anerkennend fest. Die Professorin für Psychotraumatologie an der Universität Wien findet, dass die Gesellschaft tatsächlich extrem stark ist. „Wir funktionieren immer noch. Vielleicht ein bisschen grantiger, irritierter und gereizter, aber im Grunde schaffen wir es, die Disziplin weitgehend aufrechtzuerhalten, um das zu tun, was notwendig ist.“ Wie wir mit dieser Situation zurechtkommen, ist auch eine Frage der Resilienz. Damit gemeint ist unsere psychische Widerstandskraft, die es ermöglicht, uns an schwierige Lebenssituationen anzupassen und nach stressigen Phasen der Anspannung wieder zurück auf ein Ausgangsniveau zu pendeln. Wo dieses Ausgangsniveau angesiedelt ist, sei individuell höchst unterschiedlich und habe biografische, soziale sowie entwicklungspsychologische Gründe, so die Psychologin. Außerdem komme es stark auf die Ressourcen an, die ein Mensch zur Verfügung hat. Und damit sind nicht nur finanzielle Ressourcen gemeint, auch die Faktoren Bildung oder gesellschaftliche Integration spielen eine Rolle. Besonders tragisch: Menschen, die wenig haben, verlieren in der Krise mehr als Menschen, die viel haben. Die 1 / 21
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SCHWERPUNKT
„Sehr vieles, was Jugendliche an Entwicklungsschritten machen müssen, ist derzeit nicht möglich.“ Univ.-Prof. Brigitte Lueger-Schuster, Psychotraumatologin, Uni Wien
Krise verstärkt Ungleichheiten und Benachteiligungen also noch. Wenn Psycholog*innen Resilienz erforschen möchten, fragen sie verschiedene Bewältigungsstile ab, also inwieweit Menschen aktiv etwas zur Verbesserung ihrer Lage tun oder ob sie eher passiv abwarten. Dabei gilt Symptomfreiheit als Gradmesser. „Je weniger psychologische Belastungsreaktionen oder psychische Symptome Personen zeigen, desto stärker ist ihre Bewältigungskompetenz und damit auch ihre Resilienz, weil sie immer wieder auf ihr Ausgangsniveau zurückkommen können“, erklärt Lueger-Schuster. 12
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BETROFFEN. In einer europaweit angelegten Studie möchten Wissenschafter*innen nun herausfinden, wie es Europäer*innen in der Corona-Krise psychisch geht. Lueger-Schuster leitet den österreichischen Teil der Studie, die von der „European Society for Traumatic Stress Studies“ koordiniert wird. Dafür wurden 14.000 Europäer*innen zu ihrem Wohlbefinden und danach, wie sie ihren Alltag meistern, befragt. Erste Ergebnisse sollen Ende März veröffentlicht werden. Bisherige Studien aus Österreich deuten jedenfalls auf einen deutlichen Anstieg psychischer Belastungen während der Corona-Zeit hin. Ein österreichweiter Survey vom Mai 2020 weist moderate bis schwere Depressionssymptome (21 %) sowie Angststörungen (19 %) bei einem Fünftel der befragten Österreicher*innen aus. 16 % leiden zudem an einer Schlafstörung (Pieh et al. 2020). Und eine repräsentative Befragung von Wiener*innen während des ersten Lockdowns (Zandonella et al. 2020) deutet auf eine Verschlechterung der psychischen Gesundheit bei mehr als einem Viertel der Wiener*innen hin (27 %). Besonders betroffen ist, wer schon vorher psychische Probleme hatte. Bisher ging man davon aus, dass eher ältere Menschen stark belastet seien, so
Lueger-Schuster, weil sie isoliert seien und vereinsamen würden. „Doch es zeigt sich, dass ältere Menschen aufgrund ihrer Lebenserfahrung den Umgang mit dieser Pandemie eigentlich ganz gut meistern. Sie haben gelernt, mit schwierigen Situationen umzugehen, haben oft schon mehrere Krisen gemanagt und wissen, wie es geht.“ Besonders große Betroffenheit ortet die Psychologin vor allem bei Jugendlichen. „Junge Menschen in der Pubertät haben ein Bedürfnis nach individueller Entwicklung, nach einem eigenen Leben. Sie sind im Moment alles andere als sozial verbunden. Sehr vieles, was Jugendliche an Entwicklungsschritten machen müssen, ist derzeit nicht möglich.“ Es fehle der Kontakt zu den Freund*innen sowie die Förderung durch die Schule, all das könne ein Elternhaus nicht ersetzen. „Langsam geht ihnen die Power aus“, bringt es die Psychologin auf den Punkt. VERSCHÄRFT. Jede Generation hat zweifellos ihre Themen in dieser kollektiven Ausnahmesituation. Und je nach persönlicher Lage, ob man selbst von der Krankheit betroffen ist, sich um Angehörige oder Freund*innen sorgt oder gar in seiner Existenz bedroht ist, unterscheidet sich auch die Belastung. Die Probleme der arbeitenden Bevölkerung kennt Tobias
SCHWERPUNKT
FOTOS: S 12: UNIVERSITÄT WIEN · SHUTTERSTOCK / GOO MMNUTT · S 13: SHUTTERSTOCK / KATRINA LEIGH
Jede Generation ist anders betroffen in dieser kollektiven Ausnahmesituation. Ob Homeschooling oder Single-Haushalt, es zieht sich dahin und wir sind einfach pandemiemüde.
Glück von Berufs wegen besonders gut. Der Psychologie-Alumnus ist für die Gesundheitsmanagementfirma IBG als Arbeits- und Gesundheitspsychologe tätig und betreut in Wien rund 15 Firmen mit mehreren Tausend Arbeitnehmer*innen. In Zeiten von Covid ist dieses Angebot stark nachgefragt. Und häufig werden nicht nur arbeitsbezogene Probleme besprochen, sondern fließt auch Privates mit ein, im Homeoffice gestalten sich diese Grenzen sowieso meist fließend. Generell bemerkt Glück eine Verschärfung von Dingen, die bereits vor Corona problematisch waren. Etwa die Überforderung von Führungskräften angesichts der komplexen Herausforderungen, die Kommunikation und Zusammenarbeit von Teams, die Arbeitsorganisation und gefühlte Unkonzentriertheit im Home office. „Wir nehmen Pausen und Unterbrechungen zu Hause anders wahr. Wenn wir vom Schreibtisch aufstehen, uns etwas zu trinken holen oder die Waschmaschine ausräumen, meldet sich sofort unser innerer Kritiker zu Wort. Doch wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass es auch im Büro solche Ablenkungen gibt und diese akzeptiert werden.“ Der Gang zum Kopierer etwa, zur Kaffeemaschine oder der kurze Tratsch mit der Kollegin gehören normalerweise dazu, doch die Produktivität werde meist anders wahrgenommen. Generell sei jedenfalls zu beobachten, dass die Leute im Homeoffice früher anfangen und später aufhören zu arbeiten und dass sie weniger Pausen machen als normalerweise.
RESILIENZ KANN MAN LERNEN. Dass man Resilienz lernen bzw. aufbauen kann, davon ist der Experte überzeugt. Wichtig findet Glück, ein regelmäßiges Angebot zu schaffen, also nicht der einmalige Workshop, der in zwei Stunden Resilienz vermitteln soll, sei zielführend. Vielmehr müssten die Leute kontinuierlich am Ball bleiben, etwa durch Meditations- oder Entspannungs-Apps, durch Coaching- oder Selbstcoaching-Möglichkeiten. Hilfreich sei außerdem, immer wieder die Perspektive zu wechseln, den eigenen Standpunkt zu hinter-
10 MÖGLICHKEITEN, DIE EIGENE RESILIENZ ZU STÄRKEN: • Stressreduktion durch Akzeptanz: „Es ist jetzt im Moment ganz schwierig für mich und das belastet mich und so ist es“ • Regelmäßigkeit in der Tagesstruktur: Wechsel zwischen Aktivitäten und Pausen schützt vor Antriebslosigkeit (Vorsicht: Nicht zu viel vornehmen) • Lernen, den eigenen Perfektionismus zu zügeln, z. B. durch Selbstmitgefühl • Von Tag zu Tag bzw. Woche zu Woche planen: Tages- und Wochenpläne bringen Struktur, nicht die Perspektive riesengroß machen • Sozial verbunden bleiben • Spazieren gehen: Neue Winkel entdecken, eventuell einen Stadtführer kaufen • Ruheplätzchen aufsuchen: Öfter einmal aussteigen aus dem Gewusel von Familie, Betrieb etc. • Achtsamkeitsübungen: Mehrfaches tiefes Ein- und Ausatmen täglich vor dem Schlafengehen oder wenn der Druck zu groß wird • Liste von Dingen anlegen, die guttun und diese umsetzen • Lernen, gelassener zu reagieren: Wut verhindert Denken und Planen (Zusammengestellt nach Empfehlungen von Brigitte Lueger-Schuster und Tobias Glück)
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„Psychotherapeutische Interventionen sind wie Physiotherapie fürs Gehirn.“ Dr. Tobias Glück, Arbeits- und Gesundheits psychologe, Psychotherapeut
fragen, um aus einer Erstarrung herauszukommen. „Ich baue gerne kurze Atem- oder Entspannungsübungen in meine Trainings ein, denn Resilienz hat auch eine biologische Komponente“, so Glück. Er nennt die Herzratenvariabilität als zentralen biologischen Parameter für Resilienz. Dieser natürlich-variable Wechsel zwischen den einzelnen Pulsschlägen ergibt sich in Abstimmung mit dem, was in der Umgebung passiert, und ist auch an die Atmung gekoppelt. Je besser man also gelernt hat, sich durch die Atmung selbst zu regulieren, desto besser kann man aus einer Anspannung wieder in die Entspannung finden. PLANUNGSSICHERHEIT. Auch Arbeitsund Organisationsstrukturen können die Resilienz fördern. Zentral dabei sei es, eine Atmosphäre der Sicherheit zu vermitteln, das fange bei der Führungsebene an, betreffe aber grundsätzlich alle. Transparent und nachvollziehbar zu kommunizieren, nicht Dinge schönzureden oder zu vertuschen sowie eine Organisation, die Mitarbeiter*innen Verantwortung
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abnimmt und eine gewisse „Planungssicherheit im Unplanbaren“ gewährt. Außerdem sei es an der Zeit, die Anspruchshaltung zu überdenken. „Wir kennen ja nicht nur den individuellen, sondern auch den institutionellen Perfektionismus. Problematisch dabei ist, dass es meist kein definiertes Ziel gibt, nur ein diffuses Mehr. Da hilft es, klar zu definieren, was denn ein zufriedenstellendes Ergebnis ist, worauf wir dann auch gemeinsam stolz sein können.“ Was zeichnet resiliente Menschen aus und woran merkt man schließlich selbst, dass man Resilienz aufgebaut hat? Tobias Glück beobachtet bei seinen Klient*innen nach einigen Wochen Achtsamkeitstraining, dass sie plötzlich Dinge weniger stören, die sie vorher gestört haben, dass die Grundanspannung runtergeht. Aber auch daran, dass sie weniger grübeln, also besser mit ihren Emotionen umgehen können, spüren es manche. „Psychotherapeutische Interventionen sind wie Physiotherapie fürs Gehirn“, sagt Glück. Und niemand sollte sich scheuen, diese bei Bedarf in Anspruch zu nehmen. •
Mag. Dipl.-Ing. Lisa Achathaler, Alumna der Internationalen Entwicklung, Doktorandin Advanced Theological Studies an der Uni Wien
Univ.-Prof. Kurt Appel, Theologe und Leiter des Forschungs zentrums Religion and Transformation in Contemporary Society an der Uni Wien
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Bleiben Sie verletzlich! LEBENSSCHULE. Für die Theolog*innen Kurt Appel und Lisa Achathaler ist Vulnerabilität ein zentraler Bestandteil der Resilienz. Ein Gespräch über den Wert von Unsicherheit und Verletzbarkeit angesichts von Krisen.
: Was verstehen Sie als Theolog*innen unter Resilienz? Kurt Appel: Resilienz hat damit zu tun, wie man mit Verletzbarkeit umgeht, das heißt, ob man eine Möglichkeit findet, auch Vulne rabilität zu bejahen.
FOTOS: S 14: SHUTTERSTOCK /EVGENIYA.BIRD · IBG · PRIVAT · UNIVERSITÄT WIEN · S.15: SHUTTERSTOCK /EVGENIYA.BIRD
Lisa Achathaler: In der Literatur wird das als „kontrafaktisches Trotzdem“ betitelt. Also eine Zustimmung zum Leben trotz widri ger Umstände. Eben diese enge Verwobenheit zwischen Vulne rabilität und Resilienz ist ganz wichtig, weil es bei einer resilienten nicht um eine invulnerable Person geht.
wir die Hände in den Schoß legen sollen, aber sich dessen bewusst zu werden, dass eben nicht alles bewältigbar ist, kann schon hilfreich sein. Ist das etwas, was wir aus dieser Krise lernen können? Appel: Wir sind immer stärker in einem Hamsterrad, wo Zeit total kontrolliert werden muss, wo alles dem Leitmotiv der Effizienz zu folgen hat. Mit allem, was nicht so unmittelbar kontrollierbar ist, können wir immer schlechter umgehen. Das sehe ich als Problem und als Herausforderung. Ob wir aus dieser Krise lernen, weiß ich nicht.
Verletzbar zu sein ist also nichts Negatives?
Welche Gruppe ist Ihrer Meinung nach die vulnerabelste?
Achathaler: Verletzbarkeit ist etwas, das dem Leben inhärent ist. Es ist einerseits natürlich die Quelle von Risiko und echten Verletzungen, aber gleichzeitig auch der Bereich, wo „meaningful connections“ entstehen, wo Freundschaft entsteht, wo Kreativität entspringt. Verletzbar sein heißt berührbar sein. Es steckt also auch etwas Positives drinnen.
Appel: Ich denke, dass Jugendliche einfach sehr wenig Gewicht haben. Ich bin oft in Italien, hier herrscht eine ungeheure, leider nicht bewusste Diskriminierung der jüngeren Generationen durch die älteren, das erlebt man durch Covid ganz massiv. Es gibt zwar eine unglaubliche Solidarität der Jungen gegenüber den Alten, aber das wird kaum gewürdigt. Sozial und wirtschaftlich gesehen sind die Jungen sicher die am schwersten betroffene Gruppe. Man müsste einmal diskutieren, ob das kollektive Überleben wirklich der einzige und höchste Wert ist. Für mich gehört es auch zur Resilienz, den Blick in die Zukunft zu richten auf das Wohlergehen der kommenden Generationen.
Welche Rolle spielt die Religion, der Glaube für die Resilienz von Menschen? Appel: Die Religion ist ambivalent. Einerseits suggeriert sie den Menschen Unverletzbarkeit, im Paradies etwa. Andererseits schafft sie kleine Ausgänge aus der unmittelbaren Lebenswelt, dort, wo oft keine Ausgänge mehr sichtbar sind. Religiöse Feste und Rituale können etwa solche Ausgänge sein, die alternative Zeiten bieten. Aber auch religiöse Räume. Man muss kein gläubiger Mensch sein, um sich z. B. in eine Kirche zurückzuziehen, darin zu verweilen. Die Theologie kann, ähnlich wie auch die Kunst, eine Art Lebensschule sein, sich in Haltungen hineinzubegeben, wo Sterblichkeit und Verletzbarkeit als etwas angesehen werden, das zum Menschsein dazugehört. Zeigt uns die aktuelle Covid-Krise nicht genau diese Verletzbarkeit auf? Appel: Covid ist eine unglaubliche Beleidigung für die Politik und auch für die Wissenschaft geworden, weil man es nicht vollständig beherrschen und bewältigen kann. Die Religion kann helfen, ein bisschen von dem Gedanken wegzukommen, dass alles meiner Aktivität, meinem Willen unterworfen sein muss. Es gibt ja Alter nativen, die nicht von mir konstruierbar sind. Das heißt nicht, dass
Achathaler: Resilienz kann jedenfalls nie von einem Individuum alleine gestemmt werden, es braucht immer ein Miteinander. Ein neues Miteinander zu finden, sehe ich als etwas ganz Zentrales für die Zukunft. Wie gehen Sie persönlich mit Krisen um? Wie schaffen Sie sich Stabilität? Appel: Für mich ist die Kultivierung von Freundschaften in dieser Zeit eine wichtige Dimension. Achathaler: Für mich sind es Gespräche, einfach da sein füreinan der. Dort, wo das nicht mehr stattfinden kann, ist für mich nach wie vor im Glauben eine Perspektive zu suchen. Appel: Es ist mir noch wichtig zu betonen, dass man Resilienz nicht mit Sicherheitsdenken verwechseln sollte. Momente der Stabilität sind, denke ich, genauso wichtig wie Momente der Unsicherheit. Zukunft hat immer etwas Erschütterndes, das nicht planbar ist. Religion kann dazu beitragen, das zu akzeptieren. •
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SCHWERPUNKT
„Das Undenkbare denken“ WECKRUF. Die Erfahrung, Entscheidungen unter großer Unsicherheit treffen zu müssen, wie wir es derzeit pandemiebedingt erleben, kann uns auch für kommende Krisen wie den Umweltwandel nützen.
Dass wir es bei der Corona-Pandemie mit einem Extremereignis globalen Ausmaßes zu tun haben, ist für den Geographen Thomas Glade unbestritten. Der Experte für Risikoprävention und Katastrophenmanagement an der Uni Wien stuft die Pandemie ganz klar als (Natur-)Katastrophe ein. „Eine Katastrophe ist ein Ereignis, das die lokalen Kapazitäten, damit umzugehen, sprengt. Man braucht Hilfe von außen. Ob das nun Individuen sind, Familien, Betriebe oder Städte und Gemeinden, die betroffenen Gruppen oder Institutionen können alleine nicht mehr damit fertigwerden“, so Glade. Naturkatastrophen müssten nicht immer von einem „großen Wumm“ begleitet werden, wie etwa bei einem Erdbeben oder Vulkanausbruch, auch schleichende Prozesse wie Dürre oder Bodenerosion können sich zu einer Katastrophe auswachsen, und eben auch Pandemien. Die hat es zwar auch schon in der Vergangenheit gegeben, aber sie konnten noch nie derart global wirken wie heute. „Unsere weltweite Mobilität hat diese globale Verbreitung des Virus überhaupt erst möglich gemacht, insofern ist das schon beispiellos in der neueren Menschheitsgeschichte“, betont Glade. 16
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SYSTEMFRAGE. Resilienz und Vulnerabilität werden je nach Maßstabsebene und Systemgrenze unterschiedlich betrachtet: Ob Gemeinde, Staat oder Ökosystem, es geht um die Widerstandsfähigkeit eines Systems gegenüber äußeren Einwirkungen. Die Frage ist, welche Bewältigungsmechanismen man zur Verfügung hat: Bis wohin kann man sich adaptieren und ab wann nicht mehr? Denn nach einem großen Input funktionieren Systeme plötzlich nach ganz anderen Logiken, die man vorher gar nicht gekannt hat, etwa dann, wenn gewisse Schwellenwerte, sogenannte „Tipping Points“, überschritten werden. „Im Fall der Pandemie war es so, dass dieses Ereignis riesige Kaskaden effekte mit sich zog, die in die Gesellschaft hineinwirken, aber auch in die Natur“, sagt Glade. REAKTIONSZEIT. Entscheidungen unter großer Unsicherheit zu treffen sieht der Experte in solchen Situationen als die zentrale Herausforderung. Man könne zwar aufgrund der Daten, die zur Verfügung stehen, Szenarien entwickeln und Annahmen treffen, aber eine hundertprozentige Sicherheit, ob die getroffenen Entscheidungen die richtigen sind, werde
„Die Pandemie hat uns herausgerissen aus unserem gesellschaftlichen Kuschelgefühl, wo wir dachten, wir sind sicher und haben alles im Griff.“ es nicht geben. Parallelen zieht der Geograph zum Klima- bzw. Umweltwandel, die noch viel längere Wirkungszeiträume einnehmen. „Im Gegensatz zur Pandemie, wo man in der Regel nach einigen Wochen des Lockdowns Ergebnisse sieht, haben wir beim Klimawandel Reaktionszeiten von Dekaden.“ Besonders schwierig dabei: Die Rahmenbedingungen ändern sich laufend, und das erhöhe die Handlungsunsicherheit noch zusätzlich.
SCHWERPUNKT
POSTGRADUALE WEITERBILDUNG AN DER UNI WIEN Risikoprävention und Katastrophenmanagement Wissenschaftliche Leitung: Thomas Glade Abschluss: Master of Science (MSc) Dauer: 4 Semester (berufsbegleitend) Umfang: 90 ECTS | Sprache: Deutsch Kosten: EUR 12.500 | Start: Oktober 2021 Info & Anmeldung: www.postgraduatecenter.at/oerisk
FOTOS: S 16: SHUTTERSTOCK / SOPHIA GRANCHINHO · S.17: BARBARA MAIR · SHUTTERSTOCK / PRASONGTAKHAM
VERWUNDBARKEIT. Wie angesichts der
Pandemie evidenzbasierte Entscheidungen getroffen werden, befürwortet der Wissenschafter, und dass aufgrund der sich rasch ändernden Entwicklungen oft kurzfristig reagiert werden oder die Strategie geändert werden muss, ist für ihn nur verständlich. Wir müssten generell wieder lernen, mit Unsicherheit umzugehen, ist Glade überzeugt. Noch vor einigen Hundert Jahren lebten die Menschen viel stärker mit dem Risiko, einfach weil vieles noch nicht so optimiert war, weil Kenntnisse und technische Frühwarnsysteme fehlten. Die Wissenschaft spricht hier vom „Vulnerabilitätsparadoxon“, das besagt, je optimierter ein System ist, desto verwundbarer wird es, sobald ein Baustein ins Wanken gerät. „Die Pandemie hat uns herausgerissen aus unserem gesellschaftlichen Kuschelgefühl, wo wir dachten, wir sind sicher und haben alles im Griff “, stellt Glade fest. Tatsächlich aber haben wir nur das im Griff, was wir kennen. Und dennoch: Global gesehen habe man es gut geschafft, darauf zu reagieren, sich zu koordinieren und zusammenzuarbeiten. „Was die globale Gemeinschaft geleistet hat, über den Austausch von Kenntnissen bis hin zu Impf-
stoffen, ist beeindruckend. Ich würde mir wünschen, dass das auch auf andere Herausforderungen wie den Umweltwandel übertragen wird.“ Das kollektive Krisenerleben derzeit versteht Glade jedenfalls als Weckruf, der uns die eigene Verwundbarkeit vor Augen führt. BEREIT SEIN. Gerade auf Verwaltungs ebene müsse man daher viel mehr im Sinne von Extremen denken. „Behörden und andere Institutionen haben meiner Meinung nach die Aufgabe, dieses bisher Undenkbare zu denken und sich die Handlungsoptionen zu überlegen.“ Das mache schließlich gute Risikoprävention aus. Viele würden dies jedoch nicht gerne hören und ihn schon mal als „Katastrophenmann“ belächeln, wenn er sagt, „bereitet euch vor“, wie etwa auf ein Blackout, erzählt Glade. „Wir haben immer einen Vorrat an Wasser, Dosen und fertig zubereiteten Gerichten zu Hause, sodass wir sicher locker drei bis vier Wochen überleben könnten, aber ich glaube, viele Haushalte sind darauf überhaupt nicht eingestellt.“ •
Univ.-Prof. Thomas Glade, Geograph und Leiter des Univer sitätslehrgangs „Risikoprävention und Katastrophenmanagement“ an der Uni Wien
Ein Symbol für Resilienz ist für mich … ein Flummi, so ein kleiner Gummiball; der ist in sich zwar fest, aber kann doch reagieren, und wenn er zu viel Druck abbekommt oder zu heiß wird, geht er kaputt. Und natürlich der Blick auf die Erde aus dem Weltraum: Das ist eigentlich eine schöne resiliente Ein heit und vulnerabel zugleich.
„ExtremA”– Naturgefahren im Alpenraum
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Das Potenzial der Weltbevölkerung DEMOGRAFIE UND KLIMAWANDEL. „Mehr Menschen haben mehr Einfluss auf die Umwelt“, erklärt der Demograf Wolfgang Lutz. Ihr Einfluss hänge aber vor allem davon ab, wie sie sich verhalten, welche Technologien sie nutzen, wie sie konsumieren. Der Schlüssel zur nachhaltigen Entwicklung lautet daher: Bildung. GASTBEITRAG: SARAH NÄGELE (UNI:VIEW)
Univ.-Prof. Wolfgang Lutz, Demograf, Universität Wien, Gründungsdirektor des Wittgen stein Centre for Demography and Global Human Capital
„Anthropozän ist ein symbolisches Schlagwort dafür, dass wir Menschen aktuell mehr Einfluss auf die Welt nehmen als jemals zuvor“, erklärt der Demograf Wolfgang Lutz. Der Klimawandel sei erdgeschichtlich gesehen zunächst neu tral, so Lutz: „Die Erde hat schon sehr viel extremere Veränderungen in ihrem Klima erlebt.“ Doch: Wie gefährlich ist er für das Wohlergehen der künftigen Generationen in verschiedenen Teilen der Welt? „Manche Regionen werden davon profitieren, während andere leiden.“ Wenn man zum Thema Klimawandel recherchiert, stößt man schnell auf den Begriff der Überbevölkerung, den der Sozialwissenschafter aufgrund seiner negativen Konnotation ablehnt. Gleichwohl seien wir derzeit in einer Phase, in der die Weltbevölkerung ungewöhnlich stark wachse. „In den letzten 60 Jahren ist sie von drei auf fast acht Milliarden gestiegen. Ich glaube, dass sie knapp unter zehn Milliarden abflachen wird, das werden wir in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts erleben“, so Lutz. SIND WIR ZU VIELE? Sind wir im Hinblick auf unsere Emissionen also einfach zu viele? „Sicherlich haben mehr Men-
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schen mehr Einfluss auf die Umwelt. Ihr Einfluss hängt aber vor allem davon ab, wie sie sich verhalten, welche Technologien sie nutzen, was sie konsumieren“, so Lutz. Die höchsten Fertilitätsraten weltweit gibt es derzeit in afrikanischen Ländern südlich der Sahara. Laut Daten der Weltbank bekam eine Frau in Mali im Jahr 2018 durchschnittlich 5,9 Kinder, in Niger sogar 6,9. „Gleichzeitig sind diese Länder so arm, dass sie quasi keine CO2-Emissionen ausstoßen und sich kaum auf das Klima auswirken.“ DAS SCHLÜSSELWORT LAUTET BILDUNG.
Umgekehrt gebe es sehr dünn besiedelte Länder mit einem starken fossilen Energieverbrauch und hohem CO2-Ausstoß. Diese Ungleichheit müsse man genauso beachten wie die unterschiedliche Vulnerabilität. Wer leidet am meisten? „Da sind wir leider wieder bei den ärmsten und am wenigsten gebildeten Menschen“, so Lutz. Ein wesentlicher Faktor für den Rückgang von Geburtenraten ist die zunehmende Bildung der Frau. „Fertility must come into the calculus of conscious choice“, laute der Lösungsansatz. In Nordafrika sind die Geburtenraten in
UNIVERSUM
wordrap mit dem rektor
medienportal.univie.ac.at/semesterfrage
ILLUSTRATION: S 18: SHUTTERSTOCK /HOBBIT · FOTO: IIASA · FOTOS: S 19: MINNA ROSSI
den letzten 20 Jahren bereits deutlich zurückgegangen. Eine gewisse Basisbildung, die auch zu mehr Familienplanung befähigt, sei extrem wichtig, wie man in Stichprobenuntersuchungen aus Äthiopien sehen könne: Wenn eine Frau keine Schulbildung hat, bekommt sie im Schnitt sechs Kinder, wenn sie die Volksschule absolviert hat, vier Kinder, wenn sie Matura hat, nur zwei. Derzeit sieht der Demograf gerade hier starke Rückschläge. Aufgrund der Covid-19-Pandemie sind die Schulen in vielen afrikanischen Ländern jetzt schon fast ein Jahr geschlossen, doch: „Wenn Mädchen nicht mit fünf, sechs, sieben Jahren in die Schule kommen, zieht ihre Chance vorbei. Sie werden eher schon als Teenager schwanger. Damit wird auch der Prozess der Senkung der Geburtenrate verlangsamt.“ Außerdem gebe es in der frühkindlichen oder kognitiven Entwicklung der Kinder gewisse Fenster, und wenn die nicht genutzt werden, könne man das später nur schwer aufholen. WIE WEIT WIRD DIE GEBURTENRATE SINKEN? Früher sei man davon ausgegangen,
dass sich die Geburtenrate bei etwa zwei Kindern pro Frau einpendeln werde,
erklärt Lutz, doch in den meisten westlichen und ostasiatischen Ländern liegt sie aktuell niedriger, in Korea bereits unter 1,0. Durch so niedrige Werte ändere sich das Verhältnis der Generationen zueinander und der Alterungsprozess der Gesellschaft werde beschleunigt. Aber die Entwicklung sehe weniger dramatisch aus, wenn man sich nicht nur das Alter, sondern auch andere demografische Dimensionen anschaue: „Wir sehen in praktisch allen Bevölkerungen, dass die jungen Generationen besser gebildet sind als die älteren.“ Dieser Umstand habe auch auf Gesundheit, Kindersterblichkeit und die Zunahme der Lebenserwartung positive Auswirkungen. „Die Welt ist in den letzten Jahren in vielen Bereichen noch ungleicher geworden“, so Lutz. Diese Ungleichheiten müsse man reduzieren: „Human capabilities müssen gestärkt werden: Basisgesundheit, Bildung, soziale Inklusion.“ Das seien Aspekte, die uns befähigen, unsere Leben aktiv und vorausschauend zu bewältigen: „Einsicht, Umsicht und Vorausschau sind Grundvoraussetzungen, um den nächsten Generationen eine lebensfreundliche Welt zu hinterlassen.“ •
Heinz W. Engl, Rektor der Universität Wien
Diese Tätigkeit habe ich in der Coronazeit neu bzw. wieder für mich entdeckt … Langlaufen. Die aktuelle kollektive Krisenerfahrung wirkt sich auf die Wissenschaft insofern aus, als … die Bedeutung internationaler wissenschaftlicher Kooperation unabhängig von natio nalen und politischen Interessen in Erinnerung gerufen wird. Die beste Nachricht in den letzten Monaten war für mich … die erfolgreichen Impfstoffentwicklun gen in Rekordzeit. Eine überraschende Entwicklung an der Uni Wien während der Lockdown-Phasen war für mich … der beeindruckende Zusammenhalt. Nach Bewältigung der Pandemie freue ich mich am meisten auf … Theater und Konzert.
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UNIVERSUM
Die Bildung von morgen THEORIE & PRAXIS. Uni Wien-Alumna Vera Popper und Bildungspsychologin Christiane Spiel sprechen im Inter view über die Schule der Zukunft, Herausforderungen der Digitalisierung und die Rolle der Universität. Zentral für ihre Arbeit ist eine praxisorientierte Forschung, die in die Gesellschaft wirkt. GASTBEITRAG: SARAH NÄGELE (UNI:VIEW)
Frau Popper, Sie hatten als Coach und Beraterin für Unternehmen während des Lockdowns auch mit dem Thema Homeoffice zu tun. Was konnten Sie beobachten? Vera Popper: Meine Erfahrung mit dem Thema Homeoffice ist ambivalent. Wenn der Austausch abseits des Bildschirms fehlt, findet viel Lernen, das sonst informell in Pausen und Zwischengesprächen passiert, nicht statt. Wir hören ja nicht unterhalb des Kopfs auf, sondern neh20
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men vieles intuitiv über den Körper wahr. Es ist wichtig, jetzt genau hinzuschauen: Was sind die Vorteile des Homeoffice? Und wo ist es wichtig, dass der ganze Mensch Platz hat? Auf welche großen Fragen der Zukunft werden Ihre Fachbereiche Antworten geben müssen? Spiel: Im Bildungsbereich müssen wir uns überlegen, welche Kompetenzen junge Menschen in einer Zeit und Gesellschaft brauchen, die sich ständig verändert. Das sind Selbstorganisation und digitale Basiskompetenzen, aber auch Mut, Selbstvertrauen, Solidarität und Verantwortungsübernahme. Die Schule wird dafür Lerngelegenheiten schaffen müssen. Es braucht hier mehr Aufgaben mit offenen Lösungen, die im Team zu bearbeiten sind und bei denen jede*r etwas einbringen kann. Popper: Unsere Profession ist wichtig, um den notwendigen Haltungswandel zu unterstützen. In meiner Coaching-Tätigkeit sehe ich, dass die Menschen, die sich mit Sinnfragen beschäftigen, immer jünger werden: Wie kann ich ein gutes Leben führen? Wie kann ich sinnvoll arbeiten? Wenn immer mehr Arbeit von Maschi-
nen übernommen wird, haben wir mehr Zeit. Wir müssen uns überlegen, wofür wir sie nutzen. Wo sehen Sie den Einfluss Ihrer täglichen Arbeit – können Sie ein Beispiel geben? Spiel: Ich habe lange zu Gewaltprävention in Schulen geforscht und wurde gebeten, eine nationale Strategie für den Bildungsbereich zu entwickeln. Im Zuge dessen haben wir ein Präventionsprogramm für Schulen evaluiert und Trainer*innen ausgebildet, die mit den Schulen zusammengearbeitet haben. Die Gewaltraten in Schulen konnten durch unser Programm deutlich reduziert werden. Popper: Wenn ich in einem Team arbeite und die Prozesse nach bildungspsychologischen Konzepten gestalte – also kompetenzorientiert, stärkenfokussiert und ressourcenorientiert –, entwickeln sich ganz neue Dynamiken. Wenn Menschen anfangen, sich etwas zuzutrauen, ist das eines der schönsten Feedbacks. Frau Spiel, Sie leiten das „Third Mission“Projekt an der Uni Wien, in dem es darum geht, aktiv und bewusst Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen. Was bedeutet das?
FOTOS: S.20/21: GERHARD SCHMOLKE · S.21: HERTHA HURNAUS
uni:view: Frau Spiel, als Bildungspsychologin haben Sie die Auswirkungen der Schulschließungen auf Lernerfolg und Lernen erhoben. Welche Schlüsse ziehen Sie aus den Ergebnissen? Christiane Spiel: In der Schule müssen wir uns verstärkt fachübergreifenden Kompetenzen wie selbstorganisiertem Lernen widmen. Das war in der Covid19-Phase wichtig. Wer dazu in der Lage ist, kann immer wieder neues Wissen erwerben oder altes auffrischen. Der zweite Bereich ist die Digitalisierung. Die Schulen haben den notwendigen Schub bekommen, um digitaler zu werden – doch neben der Ausstattung gilt es auch entsprechende Pädagogik und Didaktik mitzudenken.
UNIVERSUM
Alumna Dr. Vera Popper ist als Organisations beraterin, Coach, Psychologin und Lehrende an der Uni Wien tätig. Gemeinsam mit Christiane Spiel hat sie eine Reihe von Evaluationsprojekten durchgeführt.
Univ.-Prof. Christiane Spiel ist Professorin für Bildungspsychologie und Evaluation an der Universität Wien. Sie ist die Begründerin der Bildungspsychologie.
Spiel: Dass man der Öffentlichkeit wissenschaftliche Erkenntnisse zugänglich macht und bereit ist, sich in gesellschaftliche Diskurse einzubringen. Ich finde es wichtig, dass die Universität als Ganzes dafür steht. Frau Popper, Sie haben an der Uni Wien im Fach Psychologie promoviert und sich dann selbstständig gemacht. Was hat Ihnen die Uni mitgegeben? Popper: Ich bin in unterschiedlichen Kontexten unterwegs, um gemeinsam mit einer Person, einem Team oder einer Organisation herauszufinden, wie sie bestimmte Ziele erreichen können. Dafür nützt mir das Handwerkszeug, das ich auf der Universität mitbekommen habe. Ich kann Methoden, Theorie, Konzepte und Modelle komplexitätsreduziert anbieten. Wenn ich zurückblicke, war Zeit für mich eines der größten Geschenke an der Uni Wien. Sich auf ein Thema zu konzentrieren, sich im Austausch mit anderen intensiv mit Fragen auseinanderzusetzen – dadurch entstehen neue Ideen. •
FRAUEN AN DER UNI WIEN 124 Jahre Frauenstudium an der Universität Wien. Im Wintersemester 1897/98 öffnete die Universität Wien ihre Tore für Frauen, zunächst an der philosophischen Fakultät, gefolgt von der Medizinischen Fakultät im Jahr 1900 und der Juridischen Fakultät ab 1919/20.
Über 60 % Frauenanteil bei Studierenden und Absolvent*innen. Im Studienjahr 2019/20 waren 60 % der Studierenden Frauen. 67 % der Erstabschlüsse (Diplom, Bachelor) wurden von Frauen gemacht sowie 65 % der weiteren Abschlüsse (Master, Doktorat).
1/3 aller Professuren von Frauen besetzt. Erfreuliche Tendenz: Der Frauenanteil an den Professuren hat sich zwischen 2008 und 2018 nahezu verdoppelt, und von den 69 Neuberufungen der letzten 3 Semester (WS 2019/20, SoSe 20, WS 2020/21) wurden bereits 48 % mit Frauen besetzt.
Zum Weiterlesen: 20 Jahre Gleichstellung und Diversität an der Uni Wien Geschichte der Frauen an der Uni Wien Datenbroschüre „Gender im Fokus 6“
Herzlichen Dank für das Gespräch! Lesen Sie hier die Langfassung
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KARRIERE
Pandemie und Jobsuche: Mit Kompass durch unsichere Zeiten SELBSTWIRKSAMKEIT. Jobsuche fühlt sich manchmal an wie eine Fahrt auf hoher See. Du wartest, welche neuen Joboptionen die nächste Welle bringt. Die Corona-Krise hat die See nochmals unberechenbarer gemacht. Die Anzahl der Optionen scheint immer unkla rer. Wie du das Steuer selbst in der Hand behältst, erfährst du hier. GASTBEITRAG: ANITA RING (RISE MAGAZIN, UNIPORT)
Folgende Strategien helfen dir, deinen Einflussbereich in der Jobsuche auszu schöpfen: 1 SCHAU AUF DICH! Jobsuche ist ein Prozess, der länger dauern kann. Die eigenen Erwartungen etwas herunterzu schrauben, schafft Entlastung. Betrachte dich selbst einmal mit den Augen eines*r
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guten Freundes*in und frage dich am Ende des Tages: Was ist mir heute gut gelungen? Auf welche Leistungen bin ich stolz? Denn langfristig wichtiger als die Bewertung deiner Person seitens Unter nehmen ist, wie du dich selbst tagtäglich betrachtest. Für die Tage, an denen nichts funktioniert und die Motivation im Keller liegt, frage dich: Was kann ich mir hier und jetzt Gutes tun, damit es mir wieder etwas besser geht? 2 Nutze die Zeit, um dir KLARHEIT ÜBER DIE EIGENEN ZIELE zu schaffen. Welche Rahmenbedingungen brauchst du, um gut zu arbeiten und motiviert zu bleiben? Auf welche Tätigkeiten freust du dich ganz besonders? Jetzt ist die Zeit, um nach zuschärfen und dir über deine Prioritä ten klar zu werden. Damit steigt deine Überzeugungskraft automatisch auch in Bewerbungsgesprächen. 3 ZWISCHENZIELE SETZEN. Das große (Job-)Ziel ist formuliert? Dann mach dich daran, gute Strukturen für deinen Weg zu schaffen. Entwickle einen Plan, nach dem du vorgehen kannst. Was hat in der Vergangenheit schon gut funktioniert und
ILLUSTRATIONEN: S 21/22: SHUTTERSTOCK/ NIKVECTOR · FOTO: S.22: KLAUS RANGER
Mag. Anita Ring, Karriere-Beraterin und Coach bei Uniport, Karriereservice der Universität Wien
Zuerst die harte Wahrheit: Die Jobfindung ist nur zum Teil von dir selbst beeinfluss bar. Wie viele Jobs verfügbar sind und ob du tatsächlich das Rennen machst, liegt nicht zur Gänze in deinem Einflussbereich. Hingegen: Wie du dich selbst nach einer Absage wiederaufbaust, welche (erreich baren) Zwischenziele du dir in der Job suche setzt und welchen Wert du deinen Stärken gibst, liegt voll in deiner Hand. Lenkst du den Fokus auf diese Bereiche, steigt deine Selbstwirksamkeit. Darunter versteht man die Überzeugung, in der Lage zu sein, mit eigenen Verhaltens weisen und Entscheidungen etwas zu bewirken. Der positive Effekt: Deine Motivation und dein Durchhaltevermögen steigen. Du weißt: Ich kann aus eigenem Antrieb etwas erreichen – auch und gerade in schwierigen Zeiten.
KARRIERE
Rise – Das Karrieremagazin für Studierende und Young Professionals der Universität Wien
wo ist eine Weiterentwicklung sinnvoll? Überlege, wo du jetzt ansetzen kannst – bei Weiterbildung oder beim Austausch mit Gleichgesinnten? 4 VORBILDER SUCHEN! In Zeiten wie diesen, wo Schreckensmeldungen und der Blick auf Probleme allgegenwärtig sind, ist es eine Wohltat, den Fokus auf positive Erfahrungsberichte zu lenken. Führe Informa tionsgespräche mit Personen, die schon dort sind, wo du gern wärst. Und wenn andere es geschafft haben – warum nicht auch du? 5 RESSOURCENAKTIVIERUNG. Um neue Ziele zu erreichen, ist es wesentlich, auf dein Gepäck zu achten – deine Ressourcen. Welche deiner Fähigkeiten sollen mit auf die Reise, auf welche Stärken kannst du vertrauen? Versuche diese in deinen Alltag weiter einzubauen und nutzbar zu machen. Vielleicht gibt es auch Verhaltensweisen, die du nicht mehr forcieren möchtest, oder neue Fähigkeiten, die gerade jetzt nützlich wären. •
Die Langfassung dieses Beitrags erscheint Ende März in der neuen Ausgabe von Rise, dem Karrieremagazin der Uni Wien – PLUS Übung zum Ausprobieren: www.uniport.at/rise
DIE
LANGE NACHT DER UNTERNEHMEN 5. MAI 2021 Per Klick mit Arbeitgeber*innen vernetzen! langenachtderunternehmen.at
DIGITAL EDITION 1 / 21
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ALUMNIRÄTSEL
Rätsel-hafte Alumni HEITERES ABSCHLUSSARBEITEN-RATEN. Wir alle haben eine Abschlussarbeit geschrieben, und wir alle sind auch heute noch ein bisschen stolz darauf, es geschafft zu haben. Auch die nachfolgend angeführten 30 prominenten Alumni haben allesamt an der Alma Mater Rudolphina abgeschlossen. Aber wer hat tatsächlich worüber geforscht? Dies herauszufinden, ist jetzt Ihre Aufgabe. Viel Spaß beim Recherchieren! ZUSAMMENSTELLUNG: JUDITH JENNEWEIN
A Danielle Spera B Sabine Haag C Stella Rollig
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A Hilde Spiel B Viktor Frankl C Ingeborg Bachmann
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ie Philosophie des Hippolyte Taine. D Dissertation, 1904 A Egon Friedell B Stefan Zweig C Martin Buber
D ie kritische Aufnahme der Existenzialphilosophie Martin Heideggers. Dissertation, 1949
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„ Der Sieg ist das Bild“: die Inszenierung von Politik in der Mediengesellschaft. Diplomarbeit, 1999 A Armin Wolf B Peter Filzmaier C Barbara Karlich
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namnesen im Versorgungs A haus: ein Beitrag zur Lebenspsychologie. Dissertation, 1931 A Charlotte Bühler B Marie Jahoda C Bruno Bettelheim
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gitation und Propaganda der A österreichischen Sozialdemokratie am Beispiel der Wahlen zur konstituierenden Nationalversammlung 1919 und der National ratswahlen von 1920 bis 1930. Dissertation, 1982
ALUMNIRÄTSEL D ie Bewältigung der Fremde in den deutschsprachigen Fernreisetexten des Spätmittelalters. Diplomarbeit, 1993 A Franzobel B Arno Geiger C Daniel Kehlmann
MITSPIELEN UND GEWINNEN! Schicken Sie uns alle 10 richtigen Antworten bis 12. April 2021 an redaktion@univie-magazin.at
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Das marxistisch-leninistische Konzept der „Partei neuen Typus“ am Beispiel der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands. Dissertation, 1992 A Michael Ludwig B Ulli Sima C Veronica Kaup-Hasler
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Das Wiener Volkstheater in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts unter besonderer Berücksichtigung des Dramatikers Ludwig Anzengruber. Dissertation, 1986 A Stefan Ruzowitzky B Johanna Rachinger C Alfred Dorfer
Unter allen richtigen Einsendungen verlosen wir 3 x ein Werk, das wie kein anderes die menschliche Fähigkeit zur Resilienz aufzeigt: Viktor Frankls „… trotzdem Ja zum Leben sagen“, in dem der Uni Wien-Alumnus seine Erinnerungen an seine Zeit im KZ beschreibt, erschienen bei Random house / Penguin.
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D irekte Bestimmung des Plasmalipidprofils einschließlich der freien Fettsäuren zur Charakterisierung des Lipidstatus bei Patienten nach Kampfgasintoxikation und mit Erkrankungen des Herzens im Rehabilitationsstadium. Dissertation, 1988 A Anton Zeilinger B Renée Schroeder C Michael Landau
Geomorphologische und hydrogeologische Studien im mittleren Leithagebirge. Dissertation, 1994 A Marcus Wadsak B Bernhard Kletter C Christa Kummer
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AUFLÖSUNG AUS UNIVIE 3/2020: Gesucht war Karl Landsteiner, der in seinem Fachartikel von 1901 „Ueber Agglutinationserscheinungen nor malen menschlichen Blutes“ erstmals die Blutgruppen beschrieb. 39 Jahre später entdeckte er den Rhesus-Fak tor, sehr viel später war Landsteiner auf der 1000-Schilling-Banknote abgebildet. Alles gewusst und gewonnen haben: Mag. Carina Denner, Dr. Angelika Mairose-Parovsky und Mag. Sabine Wieseneder Gratulation!
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März – Juni
Anmeldung
PLANUNGSSTAND 05. MÄRZ 2021 (BEHÖRDLICHE) ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN
Eintritt frei
keine Anmeldung
MÄRZ
APRIL
SO · 07. – 14. 03. · Gender equality in science: Are we there yet? Film screening and panel discussions via online stream. Special guest Kirsty Duncan, former Canadian Minister of Science. International Women’s Day 2021 @UniVie: Info & Anmeldung
DO · 08. 04. · 1800 · u:start Infoabend. Sie haben eine Geschäftsidee und spielen mit dem Gedanken, sich selbstständig zu machen? Herzlich willkommen bei u:start! Info & Anmeldung
Ab MO · 08. 03. · 1930 · Praxisfelder als Testfälle der Theologie: Alumni nehmen Stellung. Vortragsreihe zur Eröffnung der Jubiläumsveranstaltungen der EvangelischTheologischen Fakultät der Uni Wien rund um ihr 200-jähriges Bestehen. Vorträge (online) jeweils montags, 19.30 Uhr. Weitere Infos: etf200.univie.ac.at/ Link zu den Vorträgen: Video-Vortrag
WUP #7, Verschwörungstheorien: Wie sie entstehen und warum sie in Corona-Zeiten Konjunktur haben. Mit der Pandemie kamen auch die Verschwörungserzählungen, und so bizarr können sie gar nicht sein, dass sie keine Anhänger*innen finden. Der Kommunikationswissenschafter Jürgen Grimm hat untersucht, warum manche Menschen anfällig für Verschwörungstheorien sind, und das Schlagwort „Höhlenkompetenz“ geprägt, das davor schützt. Der Leiter des Forschungsprojekts „Kommunikationsmuster der Radikalisierung“ gibt exklusiv für Alumni-Mitglieder Einblick in seine Forschung. Info & Anmeldung
DI · 23. 03. · 1000 – 1130 · Zum Job ohne Stellenausschreibung. Webinar für Studierende und Absolvent*in nen von Phil.Kult, Hist.Kult & Sowi. Strategien für Bewerbungsmöglichkeiten. Info & Anmeldung
kulturprogramm
MI · 14. 04. · 1700 ·
Exklusiv für Mitglieder des Alumniverbands. Besuchen Sie kostenlos Führungen in Wien!
Aufgrund der Corona-Sicherheitsmaßnahmen gibt es unser beliebtes Kulturprogramm diesmal nur in sehr eingeschränkter Form. Damit Sie aber nicht komplett auf Kultur verzichten müssen, werfen Sie doch einen Blick auf unsere Gewinnspiele. Jeden Monat in unserem Newsletter!
WIENER FESTWOCHEN UND KUNSTHALLE WIEN Kunsthalle Wien MuseumsQuartier MI · 02. 06. · 1700 MI · 09. 06. · 1700
Mit Werken von über 35 Künstler*innen aus aller Welt widmet sich die Ausstellung And if I devoted my life to one of its feathers? anti-kolonialen Forderungen für soziale und ökologische Gerechtigkeit. Sie erzählt von indigenen Kämpfen und feiert solidarische Begegnungen im Widerstand gegen Umweltzerstörung, Frauenfeindlichkeit, imperia listische Gewalt und staatliche Unterdrückung. www.festwochen.at www.kunsthallewien.at
www.alumni.ac.at/termine http://kalender.univie.ac.at
Online
DO · 15. 04. · 1800 – 2000 · Kaiserschild Lecture. Game Change durch KI: Potenziale und Grenzen der Anwendung künstlicher Intelligenz in der Medizin. Online Roundtable Discussion. Info & Anmeldung DO · 15. 04. · 1800 · Ideen als Früchte der Krise. Wie viel Innovationskraft steckt in uns? Der Job-Talk reflektiert Innovation im Kontext von Unternehmen und stellt die Rolle von Jungakademiker*innen zur Diskussion. Info & Anmeldung
MAI MO · 03. 05. · 1530 – 1700 · uniMind-Lecture: Warum Menschen kooperieren – neuronale und kognitive Erklärungsansätze. Univ.-Prof. Claus Lamm (Institut für Psychologie der Kognition, Emotion und Methoden, Universität Wien). Ort: online oder Universität Wien Info & Anmeldung MI · 05. 05. · 1430 – 2200 · Lange Nacht der Unternehmen – Digital Edition. Unternehmen öffnen ihre Türen. Im Online-Site-Visit Unternehmen „von innen“ kennenlernen und in virtuellen Get-togethers mit Unternehmensvertreter*innen ins Gespräch kommen. Info & Anmeldung DO · 27. 05. · 1500 – 1630 · Die digitale Familie. Wie Neue Medien und das Coronavirus das Familienleben verändern. Drei Impulsvorträge zu Mediennutzung, Schule und Erziehung. Info & Anmeldung
JUNI MO · 14. 06. · 1800 –1900 · Semesterfrage. Diskussionsveranstaltung zur aktuellen Semesterfrage „Was machen wir Menschen mit der Erde?“. Info
Jetzt Mitglied werden und das Kulturprogramm für Alumni genießen!
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FOTO: JIM DENOMIE
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