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Garten-Geschichten & berühmte Gärtner

Geburtsort der abendländischen Gartenbaukultur

Gartengeschichten & berühmte Gärtner

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Vor fast 1.200 Jahren hat der Reichenauer Mönch Walahfrid Strabo mit seinem Büchlein „Hortulus – Über den Gartenbau“ den ersten Gartenratgeber Europas verfasst. Die 24 Verse über genau so viele Pflanzen machen die Welterbeinsel Reichenau zum Geburtsort der abendländischen Gartenkultur. Ein nach dem Vorbild des Hortulus angelegter Kräutergarten erinnert heute an die lange Gartentradition auf der Reichenau.

„Oh Freund! Was hätte ich nicht darum gegeben, Hand in Hand mit Dir diese Gegend zu durchwandern, deren Reize genügend zu beschreiben, ich mich nur zu unfähig fühle“, schrieb Fürst Hermann von Pückler-Muskau bei einem Besuch am Untersee im Jahr 1808. Die landschaftliche Schönheit und kulturelle Vielfalt dieser Region inspirierte auch namhafte Künstler und Persönlichkeiten, die sich am Untersee ansiedelten und über Epochen hinweg eigene Leidenschaften für Gärten entwickelt haben.

Hermann Hesse

Als Hermann Hesse 1904 mit seiner Frau Mia nach Gaienhofen zog, zählte das Dorf weniger als 300 Einwohner. Hier inspirierte das Lebensreform-Gedankengut Hesse zu einem großen Selbstversorgergarten. Das ca. 9.000 Quadratmeter große Wiesen- und Ackergrundstück bepflanzte er mit allerlei Bäumen, Nutzpflanzen und Blumen. Dort gedieh alles im Zeitgeist, der gerade en vogue war: ohne Pestizide, mit eigener Düngerproduktion und nach dem Kreislaufprinzip. Er betrieb sogar kleine Gartenfeuer, um mineralhaltige Asche zu gewinnen, die der Pflanzerde zugemischt wurde. Ökologischer geht’s nicht!

Otto Dix

Selbst im Exil lässt sich Schönheit finden. Am Bodensee erst recht. Auch der berühmte Maler Otto Dix erlag trotz unglücklicher Umstände bald der idyllischen Schönheit der Halbinsel Höri am Westlichen Bodensee. Dorthin hatte er sich kurz nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten samt Familie zurückgezogen. Obwohl Dix selbst kein leidenschaftlicher Gärtner war, bildeten Haus und Garten der Familie dank Martha Dix eine harmonische Einheit. Sie und der gemeinsame Sohn Jan bepflanzten den Garten zwar als Laien, dafür aber mit Elan. Otto Dix streute lediglich seine Vorlieben für einige Gewächse mit ein.

Napoleon III.

Wer als Gartenbauarchitekt für die Arenenberger Anlage in Frage kommt, ist nicht genau bekannt. Initiatorin für den wunderschönen Park aber war Louis Napoleons Mutter Hortense de Beauharnais. Ab 1834 gestaltete dann ihr Sohn zusammen mit Fürst Hermann von Pückler-Muskau den Park um und gab ihm sein heutiges Aussehen. Heute können Besucher durch die original eingerichteten Gemächer des Schlosses ebenso wie durch die wunderschön gestaltete Parkanlage flanieren. Zwischen Springbrunnen, kaiserlicher „Lustgrotte“ und einer Eremitage gibt es auf 13 Hektar jede Menge Garten zu entdecken.

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