Zeitschrift des VCP | Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder 1 P 1963 Nr. 4/2015 | ISSN 1651-2441
anp Gemeinschaft
Leben
Abenteuer
Sehnsucht 足
Besinnung
auf neuem Pfad
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Stellenausschreibung Der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) e. V. ist der größte evangelische Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverband. Er ist Mitglied in den Weltverbänden WAGGGS und WOSM. Für die hauptberufliche Unterstützung der Aktivitäten des VCP zum Reformationsjubiläum, insbesondere zum Bundeslager 2017, sucht der VCP e. V. eine/ einen Projektmanagerin /Projektmanager Zu den Hauptaufgaben gehören: • inhaltliche und organisatorische Unterstützung und Begleitung des Bundeslagers und der übrigen Aktivitäten des VCP zum Reformationsjubiläum •A usbau organisatorischer Rahmenbedingungen, Implementierung einer Event-Software, Aufbereitung von Informationen •U nterstützung der Bundeslagerleitung und der Bereichsleitungen •B etreuung von teilnehmenden Gruppen, Mitarbeitenden und internationalen Gästen, Anmeldeverwaltung •B eantragungen behördlicher Genehmigungen, Koordination von Versicherungen, Verwaltung von Verträgen Wir erwarten: • abgeschlossenes Studium mit Bezug zum Tätigkeitsfeld • Erfahrungen im Projektmanagement • strukturierte Arbeitsweise • gute EDV-Kenntnisse (Office-Programme, Grundkenntnisse in der Funktion von Datenbanken) • gute Englisch-Kenntnisse • E rfahrungen in der (Jugend-)Verbandsarbeit • Erfahrungen in der Organisation von Großveranstaltungen sind wünschenswert • Erfahrungen im Umgang mit ehrenamtlich geprägten Strukturen • Zugehörigkeit zu einer Kirche, die der ACK angeschlossen ist Wir bieten: • ein hoch interessantes, bewegtes und vielseitiges Arbeitsfeld • Zusammenarbeit mit einem engagierten Team • einen modern ausgerichteten Arbeitsplatz • Vergütung und Sozialleistungen gemäß AVR.DD Die Stelle ist bis zum 31.10.2017 befristet und soll zum nächstmöglichen Termin besetzt werden. Haben Sie Interesse an dieser Stelle? Dann senden Sie uns bitte bis zum 31.12.2015 Ihre Bewerbung per E-Mail an dirk.rumpff@vcp.de und teilen uns Ihren möglichen Eintrittstermin mit. Für Fragen stehen wir gerne zur Verfügung: VCP e. V., Bundesgeschäftsführer Dirk Rumpff, Wichernweg 3, 34121 Kassel, Telefon 0561 78437-12
vcp aus dem Verband
VORNEWEG
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Impressum ISSN 1615-2441 anp (seit 1921) ist die Zeitschrift des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP). anp erscheint vier Mal im Jahr.
Anschrift: VCP-Bundeszentrale Wichernweg 3 D-34121 Kassel Tel.: 0561/7 84 37-10, Fax: 05 61/7 84 37-40 E-Mail: anp@vcp.de, Internet: www.vcp.de Verleger: Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) e. V. Herausgegeben im Auftrag des Vorstandes von Hanno Terbuyken Chefredaktion: Diane Tempel-Bornett Ständige Redaktionsmitglieder: Christian van den Boom (Kellertreppe), Jascha Buder (Illustrationen und Sippe Braunbär), Peter Diehl (Online-Redakteur), Marc Forkmann, Sandra Grünewald (KrimsKrams), Verena Kunberger, Andreas Witt (Himmelsleiter) Mitarbeit an dieser Ausgabe: Rebecca Haugwitz, Lena Simosek, Sören Bröcker, Patrick Franz, Nico Sasse, Lukas Zintel Satz und Layout: Miriam Lochner, Agentur elfgenpick, Augsburg Druck: Druckerei Strube, Felsberg Anzeigenverwaltung: Dirk Rumpff Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht immer die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich die Kürzung von Artikeln und Leserbriefen vor. Die Redaktion behält sich in Einzelfällen unter Berücksichtigung der gesetzlichen Grundlage entsprechende Bearbeitungen von Veröffentlichungen vor. Der Umwelt zuliebe wird anp auf 100 % Recyclingpapier gedruckt, das mit den Umweltzeichen „Blauer Engel“ und „Nordischer Schwan“ ausgezeichnet ist. Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung und Förderung unserer Arbeit.
Liebe Leserinnen, liebe Leser, liebe Pfadfinderinnen, liebe Pfadfinder, nach was sehnen wir uns? Nach Liebe, nach Freundschaft, nach Frieden, nach Wärme. Das sind große Wünsche, die sich manchmal kaum, manchmal aber auch mit kleinem Aufwand erfüllen lassen. In unserer Redaktionssitzung waren wir erstaunt, nach was wir uns so wirklich sehnen. Freiheit beim Pfadfinden, Verantwortung übernehmen dürfen, das war ein großes Thema, gehört werden, mitmachen dürfen. Ist das immer so klar, dass wir das auch wirklich dürfen? Wir haben darüber lebhaft diskutiert und deshalb findet ihr in dieser Ausgabe ein gemeinsam entwickeltes Format der Redaktion. Auch andere Sehnsüchte haben wir geteilt – nicht ganz so ernst, aber genauso leidenschaftlich … Lasst euch überraschen. Gerne hätten wir die ganze Ausgabe mit Artikeln und Geschichten zur Sehnsucht gefüllt, aber natürlich gibt es noch andere wichtige Dinge. Fußball zum Beispiel; der Jahresabschluss des VCP oder das erste Resümee unseres Generalsekretärs. Wir berichten über Engagement von VCPerinnen und VCPern für geflüchtete Menschen und lesen von dem Abenteuer, in Kapstadt eine Weihnachtskarte mit lebenden Rentieren zu produzieren. Viel Spaß beim Blättern und Lesen. Wir wünschen euch wunderbare, friedliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr, in dem sich viele eurer Sehnsüchte erfüllen werden.
Titelbild: Foto: Roman Heimhuber – Ligurien
Hanno Terbuyken, Herausgeber
Diane Tempel-Bornett, Chefredakteurin
Plädoyer für die Sehnsucht nach Wärme VON JOHANNES MALINOWSKI, BERLIN
Im November wehte Sturmtief „Heini“ die ersten Weihnachtsbäume auf den damals noch geschlossenen Weihnachtsmärkten um. Eine symbolische Geste vom Wettergott? Was mag er von dem Weihnachtstrubel halten? Foto: tilla eulenspiegel / photocase.de (bearbeitet von elfgenpick)
Wohl nicht allzu viel.
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ebkuchen und Dominosteine stehen schon seit September in den Regalen. Die Keller der Deutschen müssen immense Ausmaße haben, wenn man beobachtet, wie Spekulatius und Co palettenweise aus den Läden geschoben werden. Für schlechte Zeiten? Ist die Vorweihnachtszeit schlecht? Kommt auf das Timing an. Ganz unrecht hat die Evangelische Kirche nicht, wenn sie Jahr für Jahr die Losung ausgibt: Advent ist im Dezember.
Weihnachtsmärkte haben bei uns eine lange Tradition: Bei Wind, Schnee regen und Temperaturen um den Gefrierpunkt ist es dort besonders schön und heimelig. Die Nässe kriecht in die Socken. Man muss zwanzig Minuten auf einen überteuerten Glühwein in einer schaurig-hässlichen Tasse warten. Dieser möchte gern-esoterische Geruchsmix aus Kräuterbonbons und Räucherstäbchen sorgt für Kopfschmerzen. Ein Schubs vom Hintermann, schon hat sich der Glühwein auf dem eigenen Mantel verteilt. Der weiße Strickschal hat ein schlüpferfarbenes Rosa angenommen. Auf dem Karussell schreit ein Kind auf dem Schoß seines Vaters, der selbst keinen besonders glücklichen Eindruck macht. Aus den Lautsprechern dringt „Es schneit“ von Rolf Zuckowski. Weihnachtszeit! Wie schön es ist, sich mit Hunderten von Menschen durch die e ngen Gassen an Holzbuden vorbei zu schieben. Hier fair gehandelte Mützen aus Alpakafell, dort überteuerte Holzsschnitzereien aus dem Erzgebirge suggerieren Wärme auf Abruf. Auf der Bühne singt ein Kinderchor schräg „White Christmas“, völlig ahnungslos, wie sinnbefreit der Text eigentlich ist. Hier träumt niemand von weißer Weihnacht. In Wahrheit träumen alle vom heimischen Sofa, Kaminfeuer und einer dicken Wolldecke. Geborgenheit gibt es in der Weihnachtszeit fast nirgends, am wenigsten auf den Straßen. Man muss in all der Hektik einfach mal ein paar Gänge zurück schalten. Wir Pfadis tun das seit vielen Jahren bei Friedenslicht und Waldweihnacht. Schlichte Feiern mit Besinnlichkeit, Kerzenlicht, Liedern und Nähe. Wärme auf unsere Art. Prototypen lauschiger Vorweihnachtsaktionen? Soweit muss man nicht gehen. Aber die besondere Atmosphäre bekommt kein Weihnachtsmarkt so hin, da sind wir ungeschlagen. Eine frohe Adventszeit!
Mehr Sehnsüchtiges
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vcp Pfadfinden
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BREITGETRETEN
Ich will mitreden! Von der Sehnsucht d anach, auch mal
was sagen
zu dürfen … VON LENA SIMOSEK, SANITZ (BEI ROSTOCK)
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st es ein Gerücht? Viele Entscheidungsträger scheinen zu glauben, dass Jugendliche sich weder für Politik noch für Wirtschaft interessieren. Man könnte aber auch fragen, ob Jugendliche überhaupt eine Zielgruppe der Politik sind. Eher nicht. Ein Rentenpaket nach dem anderen wird v erabschiedet, aber die junge Generation kommt zu kurz. Ein wirklich schlechter Schachzug der Politikerinnen und Politiker. Vielleicht würde ein Willkommenssignal in Richtung Jugend auch der Politikverdrossenheit von Erwachsenen entgegenwirken. Wie wäre es, Mitbestimmung schon früh zu fördern? Und damit meine ich nicht nur die Klassensprecherwahl in der Schule. Wir müssen viel mehr Zugänge zur Teilhabe an politischen Prozessen bekommen. Entscheidungen und Entscheidungsprozesse müssen nachvollziehbar und transparent sein.
Die Forderungen der Jugendlichen müssen ernst genommen werden! Dabei ist Kommunikation zwischen Anzugträgern… sorry, Entscheidungsträgern und den Jugendlichen wichtig. Um die Informationen und Möglichkeiten zum Mitmachen zu verbreiten, kann man alle Medien nutzen – auch die sozialen. Politikerinnen und Politiker sollten Jugendliche und ihre Forderungen ernst nehmen, denn Jugendliche sind nun mal Experten ihrer eigenen Lebenswelt. Wie kann Mitbestimmung stattfinden? Beginnen kann sie in der Schule. Der Unterricht sollte die eigene Meinungsbildung fördern und schon früh aktuelle Themen aus Politik und Wirtschaft aufgreifen. Verständlich auf-
im „House of the Estates“ in Helsinki
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Fotos: © RalfenByte / fotolia (1), Diane Tempel-Bornett (1), privat
bereitet. Aber die Schule soll auch Freiräume für außerschulisches Engagement bieten. Unglücklich umgesetzte Ganztagsschulprogramme blockieren das, genauso wie G8. Stress in der Schule, zu lange Schultage und viel zu volle Lehrpläne werden zu „Ehrenamts-Killern“. In der Schule spielen auch die Schülervertreterinnen und –vertreter eine große Rolle. Sie sollten auf jeden Fall mit Lehrkräften, Eltern sowie der Schulleitung gleichgestellt agieren dürfen. Aber auch den regulären Unterricht sollten Schülerinnen und Schüler mitbestimmen dürfen. So gehen in vielen Schulen demokratische Regeln verloren. Und deshalb können sich viele Kinder und Jugendliche unter Demokratie nichts Konkretes vorstellen.
Wie soll man Demokratie verstehen, wenn man sie selbst nicht wirklich erlebt hat?
vor dem Dom in Helsinki
Deutschland hat 1992 die UN–Kinderrechtskonvention ratifiziert. Artikel 12 sagt, dass die Meinung von Kindern berücksichtigt werden muss. Kinder (bis 18 Jahre) haben das Recht, in allen sie betreffenden Angelegenheiten gehört zu werden. Dafür müssen Kinder ihre Rechte aber auch erst mal kennen und wissen, dass sie Forderungen stellen dürfen, die von der Politik ernst genommen werden müssen.
Die Ergebnisse aus Jugendbefragungen und Beteiligungsrunden sollten nachhaltig und zeitnah umgesetzt werden. Daran scheitert es oft und dann bleibt bei Jugendlichen das Gefühl, nicht ernstgenommen zu werden oder auch, dass es einfach egal ist, was sie sagen. Teilhabe benötigt die richtigen Voraussetzungen und eine „jugendfreundliche Infrastruktur“. Fehlt es an attraktiven Angeboten auf dem Dorf, versucht
man es in der nächstgrößeren Stadt. Aber die steigenden Preise für öffentliche Verkehrsmittel kann sich nicht jeder Jugendliche leisten. Würde die Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre helfen? Jugendliche hätten die Chance, früher mitzuentscheiden und Parteien wären aufgefordert, auch für sie attraktive Programme aufzulegen. In Jugendverbänden, die der außerschulischen Bildung dienen, werden Mitbestimmung und Verantwortungsübernahme gefördert und trainiert. Die Selbstorganisation der Jugendgruppen wird jedoch durch die Bürokratisierung gebremst. Den ganzen „Papierkram“ zu erledigen kostet Zeit, die der inhaltlichen Arbeit dann fehlt. Anerkennung gibt’s dafür kaum. Dies erschwert Jugendarbeit enorm. Das Image der Jugend muss dringend poliert werden. Wir wollen mitbestimmen. Dazu könnt ihr alle beitragen. Zeigt, dass ihr mitreden wollt, dass ihr etwas bewegen wollt!
Lena hat in Helsinki an der OECD-Konferenz teilgenommen. Darüber berichtet sie im Blog.
go.vcp.de/anp1504helsinki
vcp aus dem Verband
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Sehnsucht nach Stille VON MARC FORKMANN, MAINZ-KASTEL
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Foto: Marc Forkmann (bearbeitet von elfgenpick)
raußen knattern die Autos, über den Kopf hinweg donnert ein Düsenjet und im Kaufhaus dudelt die Weihnachtsliederhitparade. Wie gut, dass man sich bei einer heißen Tasse Tee auf der Couch zurückziehen kann – wären da nicht die Stöckelschuhe der Nachbarin, die auf dem Parkett der Wohnung nebenan durch die Wände klackern. Jeder Fünfte in Deutschland klagt über die Folgen der Lärmbelastung: Schlafstörungen, Müdigkeit, mangelnde Konzentration bis hin zu Herzrasen und Schlaganfall. Die Augen kann man schließen, die Nase zuhalten. Doch die Ohren sind ein Leben lang im Dauereinsatz – rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Das ist gut so, den ohne ihre Bereitschaft wird man nicht nur morgens zuverlässig geweckt, sondern auch vor möglichen Gefahren gewarnt. Nicht nur unsere Vorvorvorfahren profitierten vom akustischen Zeitvorteil, auch heute wird die Gefahr viel früher wahrgenommen als man sie mit den Augen lokalisiert. Übrigens: das Wort Lärm leitet aus dem Italienischen „al armes“ – „zu den Waffen!“ ab. Der Kampf gegen den Lärm ist keine einfache Angelegenheit. Wann beginnt der Lärm? Eine Maßeinheit hierzu ist der Schalldruck, der in Dezibel (dB) gemessen wird. Die Skala beginnt mit der Hörschwelle (0 dB) und endet theoretisch bei 194 dB. Mehr Schalldruck kann die Luft bei normalen Bedingungen nicht aufnehmen.
Im Gegensatz zur Celsius-Skala ist die Dezibel skala nicht linear, sondern logarithmisch. Folglich sind 20 dB nicht doppelt so laut wie 10 dB. Eine Verdopplung wird schon mit 3 dB erreicht! Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt tagsüber maximal 55 dB, nachts nicht mehr als 45 dB. Mit der Einhaltung der vorgenannten Grenzwerte ist es nicht getan. So mancher hatte in einer Sommernacht Bekanntschaft mit einer Fliege gemacht. Ihr Summen vermasselte bei gerade mal 15 dB den Schlaf. Mittlerweile wissen Psychoakustiker, dass es auf den Wert des Schalldrucks alleine nicht ankommt. Unser Gehirn – es sortiert permanent 95% der Geräusche aus – spielt genauso eine Rolle wie unsere gesundheitliche Verfassung. Auch das Gehirn spielt eine Rolle. Das Donnern der Wellen an der Brandung ist oftmals lauter als die örtliche Hauptstraße (60 bis 80 dB). Im Strandurlaub können wir trotz des Lärms prima erholen. Zur späten Stunde gehen wir in die D isco und tanzen zur Musik mit der Lautstärke eines Presslufthammers (100 dB), während wir uns auf dem Heimweg über das Handytelefonat (50 dB) auf der anderen Straßenseite ärgern. Die Menschen haben sich an zahlreiche Geräusche gewöhnt. Würde der elektrische Rasierer am Gesicht nicht die bekannten Geräusche von sich ge-
ben, zweifelt mancher an der Funktionsfähigkeit des Gerätes. Grüne Sportwagen lassen sich schlechter verkaufen als ein roter, dessen Motorgeräusche als kraftvoller empfunden werden. Was tun, wenn es einem zu laut wird? Zum einen könnten daheim alle Türen und Fenster geschlossen werden. Alternativ gibt es in vielen Städten „Orte der Stille“. Kirchen und Klöster bieten Schweige semiare an. Stille und Spiritualität gehören nicht nur in der christlichen Religion schon seit Jahrhunderten zum festen Bestandteil des Glaubens. Stille – so heißt es – macht empfänglich für Verdrängtes und Unbewusstes, aber auch für die Stimme Gottes. Stille könnte etwas Schönes sein. Leider bewirkt sie bei vielen Menschen das Gegenteil! Ein Zen-Meister fasste das Problem zusammen: „Wenn es außen still wird, geht der Lärm von innen los.“ Nicht alleine das Aufprallgeräusch eines Kugelschreibers auf dem Fußboden kann im ruhigen Ambiente unangenehm wirken. Stille lässt viele Alleinstehende sich einsam fühlen. Kein Wunder, dass gerade in solchen Haushalten der Fernseher als Ersatzgeräuschkulisse dienen muss. Psychoakustiker empfehlen beim akuten Bedürfnis nach Stille einen Spaziergang in der Natur oder im nächsten Wald. Das Singen der Vögel, das Rauschen der Blätter im Wind und das Plätschern des Wassers im Bach ist eine wohlklingende Sinfonie nicht nur für gestresste Großstadtohren.
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Sehnsucht
Inhalt
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AUS DEM VERBAND
VORNEWEG NACHRICHTEN AUS DEM VERBAND ZUM LESEN, ZUM NACHMACHEN, ZUM SPIELEN ������������������ 04 WO WÄRE ICH OHNE DIE PFADFINDEREI? ���������������������������� 05 VERBINDUNG WELTWEIT: THINKING DAY ������������������������������ 06 MIT DEN WALDLÄUFERZEICHEN UNTERWEGS ���������������������� 07 BERÜHRUNGSÄNGSTE ABBAUEN … ������������������������������������ 08
„Ich unterrichte auch Mathematik, da merke ich, wie stark viele von ihnen sind. Die können gut auf eine höhere Schule gehen, wenn sie erstmal die Sprache können …“ Aus K. Klipfel: Die Kinder nehmen schnell unsere Rollenbilder an. . �� S.12
WAS IST DER VCP AM JAHRESENDE WERT? ��������������������������� 10 DIE KINDER NEHMEN SCHNELL UNSERE ROLLENBILDER AN 12
Foto: Peter Mestel
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CHRISTLICHES LEBEN
HIMMELSLEITER WAS FUSSBALL UND RELIGION VERBINDET UND TRENNT 1���� 14
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PFADFINDEN
„War 1954 der emotionale Ausruf des Reporters Herbert Zimmermann über die Glanzparaden des Torhüters im WM-Spiel noch ein Skandal, zu dem sich sogar der damalige Bundespräsident Theodor Heuss äußerte, so kursieren heute die verschiedensten Versionen eines Fußball-Vater-Unsers, ohne dass groß Anstoß daran genommen wird.“ Aus A. Witt: Was Fußball und Religion verbindet und trennt. ���������������� S. 14
BREITGETRETEN: SEHNSUCHT NACH … FREIHEIT BEIM PFADFINDEN ���������������������������������������������������� 16 SEHNSUCHT NACH WÄRME ��������������������������������������������������� 19 ICH WILL MITREDEN! VON DER SEHNSUCHT, AUCH MAL WAS SAGEN ZU DÜRFEN ������������������������������������ 20 ICH WILL MITREDEN! VON DER SEHNSUCHT, AUCH MAL WAS SAGEN ZU DÜRFEN ���������������������������������������������������������������� 22 SEHNSUCHT NACH STILLE ������������������������������������������������������ 23 SEHNSUCHT NACH… JA WAS EIGENTLICH? �������������������������� 24 SÜDAFRIKA: HIER IST ALLES ANDERS ������������������������������������� 26 Foto: Jan Frederik Helm
KRIMSKRAMS ������������������������������������������������������������������������� 28 KELLERTREPPE… �������������������������������������������������������������������� 32 BUCHECKE ������������������������������������������������������������������������������ 34 HOCH IM NORDEN: VCP HEIDE ����������������������������������������������� 35 RÜCKBLICK: HALBZEIT ������������������������������������������������������������ 36 WEIHNACHTSGRUSS 3�������������������������������������������������������������� 37 SERVICE ���������������������������������������������������������������������������������� 38 REAKTIONEN/VORSCHAU ������������������������������������������������������� 39
„Ehrlich gesagt, ich hab Sehnsucht, dass man Verständnis für diese Situation aufbringt. Wie blöd sich das anfühlt, wenn man gehen soll.“ Aus: Sehnsucht nach Freiheit beim Pfadfinden. Diskussion. ������������� S. 16
„Wenn es außen still wird, geht der Lärm von innen los.“ Aus: M. Forkmann: Sehnsucht nach Stille. ����������������������������������������� S. 23