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Zeitschrift des VCP | Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder 1 P 1963 Nr. 4/2013 | ISSN 1651-2441

anp Gemeinschaft

Leben

Ohne Worte

Jugend

Besinnung

auf neuem Pfad

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Pfadfinder-Zeltlagerplatz Brexbachtal Im Weltkulturerbe Mittelrhein bei Koblenz Der Zeltlagerplatz liegt in einem schönen Wiesental entlang des naturnahen Brexbaches am Fuße des Westerwaldes. Das Brexbachtal bietet: 27 Zeltplätze für ca. 1.200 Personen (14 mit Schutzhütte) 3 feste Häuser für 10 - 25 Personen Neues, modernes Duschhaus Freizeitaktivitäten (z.B.: Fernwanderweg Rheinsteig)

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Danke für 1.311 VCP-Helferinnen und Helfer beim 34. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hamburg 2013

35. Deutscher

Evangelischer Kirchentag Stuttgart 3.–7. Juni 2015


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vcp aus dem Verband

EDITORIAL 3

Impressum ISSN 1615-2441 anp (seit 1921) ist die Zeitschrift für die Mitglieder des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP). Sie erscheint viermal im Jahr. Anschrift: VCP-Bundeszentrale Wichernweg 3 D-34121 Kassel Tel.: 0561/7 84 37-10, Fax: 05 61/7 84 37-40 E-Mail: anp@vcp.de, Internet: www.vcp.de Verleger: Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) e. V. Herausgegeben im Auftrag der Bundesleitung von Roman Heimhuber Chefredaktion: Diane Tempel-Bornett Ständige Redaktionsmitglieder: Christian van den Boom (Kellertreppe), Peter Brümmer, Jascha Buder, Marc Forkmann, Sandra Grünewald (KrimsKrams), Verena Kunberger, Chris Pollak, Andreas Witt (Himmelsleiter), Philipp Zedelius. Mitarbeit an dieser Ausgabe: Alexander Butzon, FSJler in der VCP-Bundeszentrale Illustration: Jascha Buder (www.jabu.de) Fotoredaktion: Peter Brümmer Satz und Layout: Chris Pollak (chrispollak.com) und Peter Brümmer (drazilgraphix.de) Druck: Druckerei Strube, Felsberg

Vorneweg

FOTO: PETER BRÜMMER FO

Liebe Leserinnen, liebe Leser, liebe Pfadfinderinnen und Pfadfinder, in dieser Weihnachtsausgabe von anp findet ihr – dem Titel zum Trotz – sehr viele Worte.

Anzeigenverwaltung: Dirk Rumpff Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht immer die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich die Kürzung von Artikeln und Leserbriefen vor. Die Redaktion behält sich in Einzelfällen unter Berücksichtigung der gesetzlichen Grundlage entsprechende Bearbeitungen von Veröffentlichungen vor. (Informationen: www.vcp.de) Der Umwelt zuliebe wird anp auf 100 % Recyclingpapier gedruckt, das mit den Umweltzeichen „Blauer Engel“ und „Nordischer Schwan“ ausgezeichnet ist. Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung und Förderung unserer Arbeit.

Titelbild von Roman man Heimhuber

Den spannenden Bericht aus Kanada zum Moot wollen wir euch genauso wenig vorenthalten wie die internationalen Begegnungen in England, Tschechien und Südafrika. Das Schwerpunktthema haben wir aus ganz unterschiedlichen Richtungen beleuchtet. Hat Schweigen beim Pfadfinden eine Tradition? Wann gibt es Schweigeminuten? Wie kann man sich wortlos entspannen? Warum ist Reden für viele gerade in stillen Zeiten so wichtig? Geht das nicht mal anders? Muss Musik immer laut sein? Bundesleitungsmitglieder erinnern sich an ihre schönsten Missverständnisse… Dies und noch einiges mehr findet ihr in diesem Heft. Und wie in jeder letzten Ausgabe des Jahres findet ihr die Bilanz und die Beitragsmarke für euer Mitgliedsheft. Stichwort Bilanz: Ihr habt sicher schon gemerkt, dass wir nur noch vier Ausgaben von anp jährlich produzieren. Das liegt schlicht und einfach an der Notwendigkeit, Kosten zu sparen. Umso mehr hoffen wir, dass ihr die Ruhe findet, diese dicke Ausgabe zu genießen. Wir wünschen euch viel Freude beim Lesen, ein besinnliches Weihnachtsfest und ruhige, friedvolle Tage.

Roman Heimhuber, Herausgeber

Diane Tempel-Bornett, Chefredakteurin


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vcp aus dem Verband

FOTO: TOBIAS DINGWERTH

4 RÜCKBLICK

FOTO: TOBIAS DINGWERTH

Junges Talent

FOTO: MICHAEL KOHLERT

Singegruppe

Mal nicht singen.

Auf dem Weg zur Tradition Vom 8. bis 10. November 2013 fand auf Burg Rieneck nun das dritte VCP-Singetreffen statt. Schon die Anmeldezahlen hatten gezeigt, dass dieses Treffen mittlerweile für viele musisch Interessierte im VCP und darüber hinaus zu einer zentralen Veranstaltung geworden ist und sich neben der Trifels und der IMWe etabliert hat. Bereits Wochen vorher war die Burg voll belegt und das Treffen restlos ausgebucht. Rieneck Vielleicht liegt das auch an der besonderen Atmosphäre, die die organisierende „Fachgruppe Singen“ zusammen mit vielen fleißigen Helferinnen und Helfern vor und während der Singetreffen auf der Burg erzeugt. Die Teilnehmenden erlebten einen von Fackeln romantisch erleuchteten Burghof, eine stilvoll geschmückte Feuerjurte und dekorierte Säle im Kerzenschein, die zum Singen

und Musizieren einluden. Drei große Singerunden mit unterschiedlicher musikalischer Akzentsetzung erklangen am Freitagabend bis tief in die Nacht. Der Samstag startete mit einem gemeinsamen morgendlichen Einsingen und etwas „Stimmbildung“. Danach wurden, über das Wochenende verteilt, fast 30 verschiedene Werkstätten angeboten: von Liedern verschiedener Kulturkreise, Gitarrenkurse unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade, Tanz, Instrumentalspiel und Chorgesang bis hin zum Löffelschnitzen für die, die gerne etwas mit den Händen machen wollten. Ein Workshop befasste sich mit den rechtlichen Aspekten, die beim Aufführen von Liedern oder bei der Herstellung von Liederbüchern zu beachten sind. Der Samstagabend stand ganz im Zeichen der „Offenen Bühne“. Im festlich geschmückten großen Saal, in dem es sich das Publikum auf Fellen und Kissen gemütlich machte, führten die Werkstätten auf der Bühne vor, was sie tagsüber gemeinsam erarbeitet hatten. Einige Gruppen hatten eigene, vorbereitete Beiträge mitgebracht. Hier zeigte sich vielleicht am deutlichsten, dass das Singen im VCP in den letzten Jahren an Bedeutung und wohl auch an Qualität gewonnen hat. Waren die Beiträge beim ersten Singetreffen vor vier Jahren noch bisweilen von einer Art, die viel Wohlwollen beim Publikum voraussetzte, so gab es nach einer Steigerung vor zwei Jahren dieses Mal sehr viel Applaus für durchgehend gute bis hochklassige Beiträge. Als gegen Ende des Programms nach fast zwei Stunden der Tschai serviert wurde, hatten wohl alle aus dem Publikum mindestens einmal selbst auf der Bühne gestanden. Doch auch nach dem offiziellen Teil ging es mit Singerunden in Saal, Burgkeller oder Jurte weiter, während der Rittersaal spontan für eine Volkstanzrunde leergeräumt wurde. Das Singetreffen endete – traditionsgemäß – nach dem musikalischen Gottesdienst am Sonntag.

Scout Center Manager aus dem VCP

„New Horizons“ für Pfadizentren in Europa Was passiert, wenn sich Vertreterinnen und Vertreter aus 16 europäischen Ländern im luxemburgischen Zentrum Neihaischen treffen? Inspiration pur! Neihaischen (Luxenburg) Die 1st European Guide and Scout Center Managers Conference (CMC), das großartige Planungsteam aus verschiedenen Zentren und die charmanten gastgebenden luxemburgischen Pfadfinderinnen und Pfadfinder haben das ermöglicht. Johanna Scheumann vertrat den Bucher Berg, Steffi Schulz und Pit Kallmeyer die Burg Rieneck, Ulf Senska und Volker Schultz waren für den Bundeszeltplatz Großzerlang dort. Die CMC findet alle zwei Jahre in einem anderen Pfadizentrum statt. Die Vernetzung der europäischen Pfadfinderinnen- und Pfadfinderzentren steht im Mittelpunkt, aber auch der Erfahrungsaustausch und die Vermittlung aktueller Themen kommen nicht zu kurz. Unter dem Leittitel „New Horizons“ gab es Workshops zu den Themen Social Media, Volunteering, Knowledge Management, Funding und vieles mehr. Der „MyCentreMyCountry“-Abend bot Informationen zu den Zentren und deren Programm, begleitet von Köstlichkeiten aus der jeweiligen Region. Dazu kam ein tolles Rahmenprogramm mit einem spannenden Ausflug nach Luxemburg-Stadt. Die Konferenz endete mit einer Feier im beeindruckenden Keltenhaus des Zentrums bei Lagerfeuer, Grillbuffet, Musik und Gesprächen bis tief in die Nacht. Für den VCP konnten wir viele Ideen mitnehmen und neue Kontakte knüpfen konnten. Tipp Das Zentrum in Neihaischen (www.scoutel.lu) ist übrigens eine Reise wert. Dort veranstalten die Luxemburger Pfadis am Pfingstwochenende vom 7.bis 8. Juni 2014 das große Keltenfest auf ihrem Gelände. Wer dort im mitgebrachten Zelt neben dem Pfadizentrum schlafen möchte, sollte sich im Zentrum Neihaischen bald anmelden. Tagesbesuche sind auch möglich.


vcp aus dem Verband

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AUSBLICK/RÜCKBLICK 5

Martin Krüger in die Präsidialversammlung gewählt

Fulda Die Präsidialversammlung berät über inhaltliche Schwerpunkte und Strukturen des Kirchentages und gibt Empfehlungen für die Losung. Sie entscheidet außerdem über Änderungen der Kirchentagsordnung. Martin Krüger wohnt in Mannheim und kommt ursprünglich aus dem VCP Land Rheinland-Pfalz/ Saar. Er ist Bundesversammlungsvorstand im VCP und engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich auf evangelischen und ökumenischen Kirchentagen.

Burg Rieneck lud Schönhausener ein Rieneck/Schönhausen Auf eine Einladung der Burg Rieneck kamen 31 Menschen aus Schönhausen/Elbe auf die Burg, um dort eine Woche Erholung zu genießen. Schönhausen hatte besonders unter der Flut im Frühsommer gelitten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwischen 2 und 70 Jahren haben die Zeit auf der Burg und rund um Rieneck sehr genossen und sich gut erholt. Ganz herzlichen Dank an das Burgteam für das freundliche Angebot und das große Engagement.

„Tradition bedeutet nicht, die Asche zu bewahren, sondern das Feuer weiterzugeben.“ Wenn ich mich im VCP umschaue, kann ich vielerorts sehen: Das Feuer brennt: Das Feuer von pfadfinderischem Spiel und Abenteuer, das Feuer eines bewussten christlichen Engagements, das Feuer einer frohen Gemeinschaft. Berlin, von Albrecht Sudermann Entfacht wurde dieses Feuer vor mittlerweile ja schon über hundert Jahren! Ein so lebendiger VCP mit so alten Wurzeln? Jetzt ist das in einem Handbuch über die Christliche Pfadfinderschaft Deutschlands nachzulesen. Aus dieser stammen sehr viele Dinge, die im VCP heute selbstverständlich sind, wie z. B. das graue Hemd und das blaue Halstuch. Das Buch trägt den Titel: Kreuz und Lilie – Christliche Pfadfinder in Deutschland von 1909 bis 1972 und ist erschienen im Wichern-Verlag Berlin, ca. 500 Seiten, 24,95 €. Zwanzig Autorinnen und Autoren schildern diesen Vorgängerbund des VCP: In einem ersten Teil wird der Werdegang der CPD erzählt. Spannend z. B., wie die Pfadfinderidee aus England in die evangelischen Jungmännervereine übersprang, oder wie die CPD dann „bündisch“ wurde, oder wie sie sich gegenüber dem Nationalsozialismus verhielt, verboten wurde und nach dem Zweiten Weltkrieg wieder zu einem großen Bund wurde. In einem zweiten Teil „Die Themen“ finden wir Ausführungen z. B. zu Fahrt und Lager oder zu dem „C“, auch zu dem Leitgedanken des Lebenspfadfindertums oder dazu, wie die CPD organisiert war. Schließlich gibt es „Das Lexikon“ mit kurzen Lebensläufen des Führungspersonals, einer ausführlichen Zeittafel und einer genauen Übersicht über die vielen Veröffentlichungen (sogar mit einzelnen Aufsatzthemen z. B. der Zeitschrift „Auf neuem Pfad“ Das Buch ist zu beziehen bei F&F oder über den Buchhandel.

FOTO: HANS-JÜRGEN POPPEK

Kreuz und d Lili Lilie: D Das CPD CPD-Buch B h

Der zugefrorene Pälitzsee

Unser Bundeszeltplatz im Schnee... Aber er versinkt nur scheinbar in den Winterschlaf. Hinter den Kulissen wird weiter daran geplant und gearbeitet. Das Team und die Projektgruppe Bundeszeltplatz Großzerlang wünschen euch gesegnete Weihnachten und ein frohes neues Jahr.

Fachtagung Pfadfinden im Februar 2014 Unter dem Motto „Pfadfinden weltweit.“ findet zum dritten Mal die Fachtagung Pfadfinden statt – und zwar vom 21. bis 23. Februar 2014 im Mainzer Jugendgästehaus. Mainz Die wissenschaftliche Leitung hat Prof. Dr. Matthias Witte von der Johannes-GutenbergUniversität in Mainz, Schirmherr ist Altbundespräsident Horst Köhler. Eine Referentin und zwei Referenten aus dem VCP sind dabei: Prof. Dr. Annette Scheunpflug, Hartmut Keyler und Jörg Brandmeyer. Informationen findet ihr unter www.fachtagungpfadfinden.de

ErwIn ist wieder da! Zum Jahresende erscheint auch wieder der neue ErwIn, der newsletter für erwachsene Pfadfinderinnen und Pfadfinder im VCP. ErwIn erscheint zwei Mal jährlich und kann auf der Internetseite der Fachgruppe Erwachsene go.vcp.de/fg-erwachsene abonniert werden.

AUSBLICK/RÜCKBLICK

Die Präsidialversammlung des Deutschen Evangelischen Kirchentages hat bei ihrer Sitzung vom 14. bis 16. November Martin Krüger, (31) als VCP-Vertretung für die kommenden sechs Jahre in die Versammlung gewählt. Wir freuen uns sehr darüber und wünschen Martin alles Gute für seine Arbeit dort.


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vcp aus dem Verband

6 RÜCKBLICK

WAS DIE JAMBOREES FÜR DAS WEITWEITE PFADFINDEN – EIN FRIEDLICHES TREFFEN ALLER STÄMME – DAS SIND DIE MEISSNERLAGER FÜR DIE DEUTSCHE JUGENDBEWEGUNG.

© BY MEISSNER E.V. FOTO: WOHEI

Eindrücke vom Meißnertreffen

oben: Das Festakt-Feuer. Singen mit 3500 Bündischen.

© BY MEISSNER E.V. FOTO: DANNY

links: Um das Meißnerbanner tobt das Leben, Zentren, Cafés und Arbeitskreise.

Bereits vor hundert Jahren, beim ersten dieser Treffen hatten sich tausende Jugendliche versammelt und klar gemacht, wie wichtig die Lebensspanne zwischen Kindheit und Erwachsenenalter ist. Zum Jubiläum im Jahr 2013 kamen knapp 3500 Jugendbewegte, Wandervögel und Jungenschaften, Pfadfinderinnen und Pfadfinder und noch mehr Jugendgruppen zusammen, um ein riesiges Fest zu feiern und Vielfalt, Lebensfreude, Jugendlichkeit und Stimmung zu erleben. Vom 1. bis 6. Oktober fanden sich auch mehr als 250 VCPerinnen und VCPer ein, die sich schon in den Vorbereitungen in allen Bereichen eingebracht hatten. Die Finanzplanung, die Lagertechnik, ein großes Theaterstück, ganze Programmzentren, ein Liederbuch, Auf- und Abbau, der Funkverkehr, das Meißnerbanner, ein eigenes Lied für das Lager, die Wasserversorgung und vieles mehr wurden von ihnen gestaltet. So trug unser Verband dazu bei, dass die knapp 60 verschiedenen Bünde sich kennenlernen und gemeinsam feiern konnten.

Rund um den zentralen Marktplatz tobte das Leben, wer nicht gerade mit Tanz, Gesang, wilden Spielen oder bildender Kunst beschäftigt war, ruhte in einem der Cafés aus, schlenderte über den Platz oder brachte in einer der vielen Diskussionsrunden seine Ansichten ein. Abends wurde in den Pinten gesungen und gefeiert, zusammen mit alten Bekannten und neuen Freunden. Doch auch besinnlichen Momenten wurde genug Raum gegeben. Zum 4. Oktober versammelten sich etwa 4000 junge und alte Jugendbewegte zum Jubiläumsfestakt. Mit Reden, Liedern und einem gemeinsam entzündetem Feuer wurde 100 Jahren Jugendbewegung gedacht. Als einer der Hauptredner sprach unser ehemaliger Bundesvorsitzender Hans-Peter von Kirchbach (HP) und erinnerte daran, dass wir unsere Erfahrungen aus der Jugendgruppe als Vorbilder in die Gesellschaft tragen sollen: „Geht hinaus und macht die Welt zu einem besseren Platz.“


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© BY MEISSNER E.V. FOTO: DANIEL VON VELDE

RÜCKBLICK

RÜCKBLICK 7

Singen im Eröffnungskreis.

Eva Will, Westfalen

Dörte Brandis, Westfalen

Vielfalt – dieses Wort beschreibt es für mich am besten! Das Programm reichte von tiefgehenden Diskussionen, über kreatives Ausleben bis zum einfachen „auf dem Platz sitzen und das rege Treiben beobachten“. Trotz der unterschiedlichsten Bünde, Verbände und Gruppierungen gab es immer wieder Schnittmengen, wie z.B. die Schwarzzelte, das Liedgut, viele Spiele und auch Ansichten die wir teilen, aber durch die vorhandenen Unterschiede auch Potential für den Austausch untereinander. Gerade dieses Miteinander und die daraus entstandenen beeindruckende Projekte und geknüpften Freundschaften haben das Meißner 2013 für mich so besonders gemacht!

Ich persönlich fand es beeindruckend wie viele Leute auf dem Lager waren. Es war schön zu sehen, dass es noch so viele andere Pfadfinder in Deutschland gibt. Genauso beeindruckend war es aber auch, dass es möglich war ein so großes Lager zu planen und zu organisieren. Am besten gefallen haben mir die Volkstänze, die jeden Tag angeboten wurden und ich fand es gut, dass man eigentlich bei allen Aktionen willkommen war.

Almut Karig, Rheinland-Pfalz/Saar

Jan Wehenkel, Niedersachsen Ich war als zentraler Helfer (Auf und Abbau) und als Fahrer der Fahrbereitschaft nahezu komplett auf dem Meißnerlager. Mich persönlich hat es einfach gereizt an so einem großen Lager, ohne zentralen Bund, der die Organisation übernimmt, mitzuwirken. Die große Vielfalt von Wandervogel über Jungenschaften bis zu den Pfadfindern und dennoch dieses Gefühl von Gemeinsamkeit, hat mich sehr beeindruckt. Mein persönliches Highlight, war neben dem Festakt ganz klar die Aufbauphase, ein entspannteres und dennoch sehr zügiges und zielorientiertes Arbeiten hab ich in meiner Laufbahn als Pfadfinder noch nie erlebt. Grade in dieser Zeit habe auch ich noch einiges an Tricks gelernt und viele großartige Menschen kennengelernt.

Selbstgebackene Pizza – der Gau Alt-Burgund begeistert mit einem selbstgebackenen Ofen.

Miriam Gohl, Rheinland-Pfalz/Saar Obwohl sich Jungenschaften, Wandervögel und Pfadis manchmal gegenseitig kritisch beäugt haben, ist auf dem Meißnerlager klar geworden: wir gehören alle zum gleichen jugendbewegten, verrückten Haufen. Es war für mich eine sehr schöne Zeit voller Diskussionen und Denkanstöße, aber auch voller Spiele, Handwerk und Musik. Diese Lager wird mir als bündisches Highlight in Erinnerung bleiben und ich glaube auf der Heimfahrt hatten wir alle eine Sehnsucht im Herzen nach Fahrt und Freiheit!

Morgens schleicht sich der Sonnenaufgang mit seinem herbstlichen Licht in den Eingang Deiner Kothe, Du stehst auf, schleichst durch das erwachende Lager. Unbändige Lebensfreude erfasst dich, die Vorfreude auf den Tag gemeinsam mit Freunden aus den verschiedensten Bünden. Die Klampfe in der Hand weckst Du gemeinsam mit anderen Deine Freunde im Südforum. Wir haben es geschafft, für sechs Tage eine Gemeinschaft auf die Beine zu stellen, die bewegt. Neue Lieder, neue Ideen, neue Gedanken und vertrautes Altes, mutige Kritik und aufbauender Zuspruch, eine Positionierung in der Gesellschaft: Das alles vereint in einem Lager, dessen Erinnerung ich wohl mein Leben lang als eines der Lebensjuwelen in meinem Herzen tragen werde. Was für ein Meißner-Lager! Einziger Wehrmutstropfen: Der VCP stellt das größte Kontingent des Lagers, leistet wunderbare Arbeit, präsentiert sich in bestem Licht - und schweigt es in den eigenen Reihen fast tot. Warum eigentlich?


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vcp aus dem Verband

8 AUSBLICK

Mit Volldampf in ger Richtung Bundeslager Getreu diesem Motto laufen die Planungen schon auf vollen Touren. Am ersten Novemberwochenende trafen sich auf unserem Lagerplatz, dem Schachen, die Lagerleitung, die Bereichsleitungen und die Teillagerleitungen, um sich gegenseitig zu informieren, die nächsten Schritte zu planen und den Lagerplatz einmal aus nächster Nähe zu sehen. Der Platz liegt inmitten der schönen schwäbischen Alb und bietet neben viel Platz für unsere Schwarzzeltstadt bei gutem Wetter sogar einen Blick bis zu den Alpen. Meldet euch schnell an – wir freuen uns auf viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Aktuelle Informationen findet ihr unter: www.volldampf2014.de und www.facebook.com/Volldampf2014

Dabba ond Gugga Hajk und Erkundungen auf dem Bundeslager 2014 Dabba ond Gugga, das bedeutet wandern und schauen, also das Motto eines jeden Hajks. Das Biosphärengebiet Schwäbische Alb wird für 10 Tage unsere Heimat sein. Wir freuen uns darauf, euch die Schönheit des Schachens, des Biosphärengebiets Schwäbische Alb und des Landes Württemberg zu zeigen. Reißende Bäche, hohe Wasserfälle, weite Täler und unberührte Wachholderhänge warten darauf, von euch erkundet zu werden. Lasst euch entführen in den Bann dieser traumhaften Landschaft. Besichtigt Höhlen, romantische Burgen und Schlösser, erfahrt mit uns mehr über die Geschichte der Menschen im Ländle oder unternehmt eine Kanutour auf der Großen Lauter. Erlebt die Verbindung zwischen der Schönheit der Natur und den Möglichkeiten der Industrie. Aktuell stellen wir für euch Hajkrouten und Erkundungsmöglichkeiten zusammen. Ihr findet sie bald auf der Bundeslagerhomepage und könnt dann nach eurer Anmeldung fürs Bundeslager einen Hajk aussuchen und buchen. Auf dem Lager werden wir euch in unserem Württemberger Bahnhöfle mit vielen weiteren Informationen und Hajks versorgen und stehen euch mit Rat und Tat zur Seite. Bis bald auf dem Bundeslager, euer Team von Dabba ond Gugga: Martin „Vigo“ Vigants, Peter Lauk und Carl Schuler.

Internationale Freundschaften schließen Partnergruppen und Betreuung für internationale Gäste gesucht Gruppen aus aller Herren Länder sind auch diesmal wieder zum Bundeslager eingeladen. Damit sie sich im Lageralltag zurechtfinden, suchen wir Gruppen aus dem VCP, die helfen, sprachliche Barrieren zu überwinden und kulturelle Brücken zu schlagen. Auf dem Lager lebt ihr gemeinsam in einem Teillager, kocht zusammen und nehmt gemeinsam an Aktivitäten und Ausflügen teil. Euch bietet sich die einmalige Gelegenheit, Pfadfinderinnen und Pfadfindern aus aller Welt zu begegnen und langfristige Kontakte zu knüpfen. Um während des Lagers und auch im Vorfeld eine gute Betreuung zu gewährleisten, suchen wir darüber hinaus sprachgewandte Gruppenbetreuerinnen und -betreuer, die den internationalen Gruppen mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Außerdem laden wir erwachsene Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus aller Welt ein, im Internationalen Service Team zum Gelingen des Bundeslagers beizutragen. Habt ihr Kontakt zu Pfadigruppen im Ausland? Seid ihr interessiert, vor oder während des Bundeslagers eine ausländische Gruppe zu betreuen? Dann meldet euch bei Jobst Liebau (internationales@ bundeslager.vcp.de).

Herzlich willkommen: Familien auf dem Bundeslager Ihr seid schon lange der Pfadistufe entwachsen, wollt aber trotzdem am Bundeslager teilnehmen? Kein Problem, denn im Familienteillager seid ihr mit euren Familien herzlich willkommen, um das Lager zu erleben und mitzugestalten. Meldet euch einfach unter www.volldampf2014.de an. Bei Fragen: volldampffamilien@web.de.


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FOTO: HANS-CHRISTIAN WINTER

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Die Evangelische Stiftung Pfadfinden wird zehn Jahre alt DAS IST NICHT NUR EIN GRUND ZUM FEIERN, SONDERN AUCH UM ZURÜCKZUBLICKEN UND IN DIE ZUKUNFT ZU SCHAUEN.

anp: Herzlichen Glückwunsch zum 10. Geburtstag. Welche Wünsche hattet ihr der Stiftung in die Wiege gelegt? Jürgen Hatzfeld: Der Hauptwunsch war, für den VCP neben den Mitgliedsbeiträgen und den staatlichen und kirchlichen Mitteln eine weitere „Einnahmesäule“ zu schaffen und ihm – zumindest mittelfristig – damit zu ermöglichen, Vorhaben zu finanzieren, für die im normalen Haushalt kein Geld da ist, sozusagen „die Sahnehäubchen“ auf dem Verbandskuchen. Daneben hatten wir uns gewünscht, das Bewusstsein für die Notwendigkeit dieses Weges im Verband – speziell unter den Erwachsenen – zu verankern und zugleich die Bereitschaft, uns dabei zu unterstützen.

tungen beigetragen: Spendenaufrufe von Erwachsenen im Freundeskreis, Spenden aus Anlass von runden Geburtstagen, treue Dauerspender, aber auch die großzügige Unterstützung der Ärzteteams der letzten Bundeslager. anp: Hat sich die Zielsetzung verändert? Jürgen Hatzfeld: In Anbetracht der begrenzten Mittel hatten wir uns 2003 entschieden, zunächst den Aufbau von Pfadfinderarbeit in den neuen Bundesländern zu fördern. Inzwischen haben wir diese regionale Begrenzung aufgehoben und fördern den Aufbau von Gruppenarbeit in allen Regionen unseres Verbandes.

anp: Haben sich die Wünsche erfüllt? Jürgen Hatzfeld: Wir sind sicher noch nicht an dem Punkt angekommen, dass die wirklich ganz großen Beträge fließen können – nicht zuletzt vor dem Hintergrund des derzeitigen Zinsniveaus. Aber die Stiftung konnte in den letzten 7 Jahren immerhin rund 20 Projekte mit etwa 16.000 € unterstützen – in vielen Fällen war es eine entscheidende finanzielle Hilfe für die Gruppen.

anp: Wie sah die konkrete Förderung bisher aus? Jürgen Hatzfeld: In der Hauptsache war es die Unterstützung bei der Beschaffung von Lagermaterial, aber auch der Ausbau eines Bauwagens zum Gruppenraums, die Herausgabe einer Landeszeitschrift in gedruckter Form oder die Mitfinanzierung einer FSJ-Stelle vor Ort. Daneben konnte die Stiftung Kindern aus einkommensschwachen Familien die Teilnahme an einem Sommerlager ermöglichen.

anp: Es hieß immer: die erste Million ist die schwerste. Wie hat sich die Stiftung finanziell entwickelt? Jürgen Hatzfeld: Wir konnten das Gründungskapital von 55.000 € auf rund 200.000 € in etwa vervierfachen. Dazu haben viele kleine und mittlere Beträge, aber auch mehrere sehr große Zustif-

anp: Welche Highlights gab es in diesen 10 Jahren – und welche Rückschläge? Jürgen Hatzfeld: Ausgesprochene Rückschläge gab es nicht; was wir uns alle in der Stiftung aber leichter vorgestellt hatten, war die Steigerung des Stiftungskapitals. Da waren wir in der Anfangseuphorie wohl ein wenig blauäugig.

Zu den Highlights gehörte für mich die intensive und vertrauensvolle Zusammenarbeit im Vorstand, die Unterstützung durch das Kuratorium und die Begegnung mit Erwachsenen, die sich von der Idee der Stiftung begeistern ließen und uns unterstützt haben. Und natürlich die Auszeichnung als „Stiftung des Monats“ durch die Hessische Landesregierung im Oktober 2011. Für uns als Neulinge im Stiftungsgeschäft war außerdem die Zusammenarbeit mit den anderen Ringestiftungen und deren Hilfestellung sehr wertvoll. anp: Wer stiftet? Gibt es auch externe Stifter? Jürgen Hatzfeld: Unsere Zustifter kommen nahezu ausschließlich aus der Erwachsenenarbeit des Verbandes. Externe Geldgeber sind extrem selten – dafür sind wir in der deutschen Stiftungslandschaft auch eine zu kleine Nummer. anp: Was wünscht du dir für die nächsten zehn Jahre? Jürgen Hatzfeld: In erster Linie natürlich ein möglichst hohes Stiftungskapital. Außerdem, dass es noch stärker gelingt, die Stiftung als die Stiftung des VCP im Bewusstsein des Verbandes zu verankern. Ganz persönlich wünsche ich dem neuen Vorstand, dass bei aller Anstrengung die Freude an der gemeinsamen Aufgabe nicht auf der Strecke bleibt.

Jürgen Hatzfeld engagierte sich von Anfang an für die Stiftung und war viele Jahre im Vorstand und Erster Vorsitzender.

AUSBLICK/RÜCKBLICK

Diese Jurte des Berliner Stammes Siemensstadt wurde mit Unterstützung der Stiftung erworben.


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10 HIMMELSLEITER

LEGO-Steine finden wir fast in jedem Kinderzimmer. Und eine Kinderbibel? Fast alle Kinder in Deutschland spielen begeistert mit LEGO. Wie viele lesen biblische Geschichten? Von Andreas Witt, Hamburg, Fotos: Sandra Grünewald und Maximilian Wurm, Berlin

Mit

LEGO

die Bibel entdecken und deuten

„Das ‚Lego-Bibel-Projekt‘ kam extrem gut an“

Interview mit Gregor Henke, Referent bei der Berliner Jugendkirche sam anp: Wie fanden die Jugendlichen das LEGO-Bibel-Projekt? Gregor Henke: Das Projekt kam bei den Jugendlichen, Mädchen sowie Jungen, jünger und älter, extrem gut an. Es zeigte sich, dass die spielerische und inhaltliche Komponente sehr gut in einander gingen. Bei den jüngeren Schülern wurden die Texte häufig textnah dargestellt, bei älteren überwogen die Diskussionen über das Setting und die Formulierung der Kurztexte.


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HIMMELSLEITER 11

Diese Fragen führten zur Idee des „LEGO-Bibel-Projekts“ der katholischen Jugendkirche „sam“ in Berlin. Das Ziel der dort entwickelten „LEGO-Bibel-Methode“: die Bibel für Kinder und Jugendliche durch spielerische Kreativität erlebbar und so die biblische Botschaft erfahrbar zu machen. Am Anfang steht – mal wieder – das Wort. Die Teilnehmenden, meist Schulklassen oder Gruppen aus Kirchengemeinden, aufgeteilt in Kleingruppen erhalten zunächst einen biblischen Text. Ihre Aufgabe: zu diesem Text mehrere Szenerien bzw. Standbilder zu entwickeln, die dann mit LEGO-Steinen und -Figuren gebaut und anschließend abfotografiert werden. Beim Bauen mit LEGO entsteht regelmäßig eine kreative Gruppendynamik. Die Teilnehmenden tauchen in die Geschichte ein, entdecken neue Zusammenhänge und setzen die Geschichte in Beziehung zu ihrer eigenen Lebenswelt. So deuten sie die Geschichte für sich und werden zu Verkünderinnen und Verkündern der biblischen Botschaft. Durch das Bauen der Standbilder findet eine Konzentration auf den Kern der Geschichte statt. Nach dem Abfotografieren werden die einzelnen Bilder am Computer mit Untertiteln und Musik unterlegt, so dass aus

anp: Haben Sie einen persönlichen Lieblings-LEGO-Bibel-Clip? Gregor Henke: Es fällt schwer, da „einen Lieblingsclip“ zu benennen. Manchmal ist es die Liebe zum Detail, die einen Clip besonders macht, manchmal ist es eine besondere Figur, ein Wort oder eine Interpretation, die mir selber die Bibelstelle in einem neuen Licht zeigt. Ich versuche es mal trotzdem, einen Clip hervorzuheben: David und Goliath* ist für mich ein Lieblingsclip, da er sehr authentisch Davids Zuversicht und das Vertrauen auf Gott widerspiegelt! Auch finde ich die Umsetzung von dem Barmherzigen Vater* sehr gelungen.

sechs bis zwölf Fotos etwa eineinhalbminütige Clips entstehen. Das dauert zwischen 45-90 Minuten. Anschließend werden die Clips präsentiert, gewürdigt und besprochen. Die Clips lassen ziemlich genau erkennen, wie sich die jeweiligen Macherinnen und Macher durch den biblischen Text angesprochen gefühlt haben. Danach werden die Clips – wenn alle zustimmen- im Internet veröffentlicht. Die Erfahrung des sam-Teams zeigt, dass die Methode für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 19 Jahren geeignet ist, wobei 16 bis 19jährige den größten Nutzen daraus ziehen. Kinder unter zwölf haben meistens den Ehrgeiz, die biblische Geschichte „nur“ möglichst genau mit LEGO nachzubauen. Über 1000 Kinder und Jugendliche haben in zwei Jahren an dem „LEGO-Bibel-Projekt“ der Jugendkirche sam teilgenommen, es gab über 100 000 Zugriffe auf die Clips. Jetzt ist das Projekt beendet. Doch LEGO-Steine und -Figuren finden wir in fast jedem Kinderzimmer, sicher auch ein Fotohandy und einen Computer. Eine Bibel lässt sich bestimmt auftreiben. Probiert es doch mal aus.

anp: Warum wurde das LEGO-Bibel-Projekt eingestellt? Gregor Henke: Die Jugendkirche sam möchte neue Projekte initiieren und Ideen ausprobieren. Es ist erfreulich, dass viele Gemeinden und Gruppen die „LEGO-Bibel-Methode“ ausprobiert und übernommen haben. Aufgrund von häufigen Anfragen stellt die Jugendkirche auch weiterhin die benötigten Materialen zum Ausleihen zur Verfügung. Als aktuelles Projekt führen wir momentan ein neues Projekt aktiv durch: „Kenosis- die Größe haben, sich Klein zu machen“.* Durch kleine H0-Männchen wird die normale, alltägliche Umgebung neu wahrgenommen und entdeckt. Das Sich-Klein-Machen wird durch diesen Ein-

stieg thematisiert und führt zu lebendigen Gesprächen über die Notwendigkeit und den Sinn sich auf andere einzulassen. Bin ich bereit eine neue Perspektive, eine neue Sicht einzunehmen? anp: Das hört sich spannend an! Vielen Dank für dieses Interview!

Videoclips des „LEGO-Bibel-Projekts“: www.youtube.com/user/LegoBibel „David und Goliath“: http://go.vcp.de/anp4132 „Vom barmherzigen Vater“: http://go.vcp.de/anp4133 Weitere Infos zum „Kenosis-Projekt“: www.jugendkirche-berlin.de/projekte/kenosis.html www.flickr.com/photos/jugendkirche


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Ohne Worte… heißt nicht schweigen.

Auch ohne Worte ist Kommunikation möglich. Wir müssen uns nur in der Natur umhören. Hier kommunizieren alle – laut oder leise – ohne Worte. Selbst Pflanzen kommunizieren. Wenn bestimmte Bohnensorten von Fressfeinden wie Raupen angegriffen werden, sondern sie einen speziellen Nektar ab, der Ameisen anlockt, die wiederum den Raupen zu Leibe rücken.

FOTO: ROMAN HEIMHUBER

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Dass Tiere sich untereinander verständigen ist bekannt. Jeder hat schon vom Schwänzeltanz der Bienen gehört. Neuere Forschungen haben ergeben, dass etliche Tiere viel komplexer und ausführlicher kommunizieren, als bisher angenommen wurde. Amseln trällern Warnungen in unterschiedlichen Tonlagen und Rhythmen – je nachdem ob vom Himmel ein Raubvogel droht oder von Boden eine Katze. Einige Tiersprachen kennen sogar Dialekte. So singen Pottwale im russischen Meer anders als im chinesischen. Bei vielen Tieren muss – wie bei Menschen auch – die Kommunikation erlernt werden. Manche Singvögelküken „brabbeln“ erst, bevor sie als Jungvögel richtig singen lernen. Einigen Tieren können menschliche Worte – meist Kommandos – beigebracht werden. So verstehen intelligente Hunde bis 300 verschiedene Begriffe. Aber auch wenn sie menschliche Worte „verstehen“, oder besser gesagt darauf reagieren, kommunizieren sie trotzdem in ihrer eigenen Sprache. Können Menschen die Sprache der Tiere lernen? Sie können zumindest versuchen, sie zu verstehen, denn Tiere kommunizieren durch Körpersprache. Wer ein Haustier hat, erkennt seine Stimmung an gesträubtem Fell oder freundlichem Schnurren. Auch Menschen kommen in Situationen, in denen sie wortlos kommunizieren müssen. Wenn sie die Sprache nicht beherrschen oder wenn absolute Ruhe gefordert ist. Dann kommunizieren Menschen mit Gestik und Mimik. Wenn sie sich gut kennen, kann das klappen. Doch gerade diese Form des Verständigens kann in einer anderen Kultur oder in einem anderen Land schief gehen. Selbst das für unsere Kultur eindeutige Kopfnicken für „Ja“ oder „Zustimmung“ kann eine andere Bedeutung haben. In Indien


wiegt man den Kopf hin- und her, um Zustimmung zu signalisieren. Ein Glück, dass wir unseren Pfadfindergruß haben, den verstehen mindestens 40 Millionen Menschen auf der ganzen Welt. Menschen, die hörgeschädigt sind und andere, die nicht sprechen können, nutzen das Fingeralphabet oder die Gebärdensprache. Wusstet ihr, dass es in der Gebärdensprache auch „Dialekte“ gibt? So gibt es in Norddeutschland und in Süddeutschland zwei ganz unterschiedliche Gebärden für den Sonntag. Ihr seht, wir machen ganz schön viele Worte für eine Ausgabe „ohne Worte“. Dabei haben wir uns viel dabei gedacht, diese anp-Ausgabe zu Weihnachten „ohne Worte“ zu nennen. Gerade in der „Stillen Zeit“ geht es manchmal sehr laut zu. So, dass wir uns nach Stille sehen, manchmal zurückziehen müssen, um wieder zu uns zu kommen. Vielleicht lieben wir deshalb gerade zur Weihnachtszeit den leise fallenden Schnee. Er deckt alles freundlich zu, dämpft alle Geräusche. Autos müssen langsamer fahren und die Menschen vorsichtiger gehen… Wir wünschen euch ruhige Momente zum Lesen dieser Ausgabe und besinnliche Momente für euch alleine und gemeinsam mit euren Lieben.

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BREITGETRETEN 13 ILLUSTRATION: JASCHA BUDER

FOTO: SIMONDÜRSCH

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Ohne Worte?

FOTO: ANDRÉ JÖR G

Beim Menschen fast undenkbar!

von Marc Forkmann, Mainz-Kastel

Ein Beispiel: Meerschweinchen können sich zwar vor einer Gefahr warnen – um welche Gefahr es sich handelt, muss aber jeder Artgenosse selber herausfinden. Die Menschen hingegen können die Gefahr sehr genau beschreiben: „Achtung, der Baum vor dir fällt gerade um!“ Nach dem aktuellen Stand der Forschung ist die Fähigkeit, Laute und deren Bedeutung rational zu bearbeiten, den Menschen vorbehalten. Das ist dem einzigartigen Sprachzentrum im Gehirn zu verdanken, dessen Entwicklung schon vor einer Million Jahren begann. Linguisten zufolge – so werden Sprachforscher genannt – glauben, dass der Neandertaler mit einem bescheidenen Wortschatz und einer einfachen Grammatik kommunizierte. Heute verfügen wir über einen durchschnittlichen Wortschatz von 10.000 Vokabeln, die wie Bauklötze zu Sätzen verbunden werden. Es gibt heute mehr als 5.000 verschiedene Sprachen, die meisten davon in Afrika. Trotz dieser Vielfalt sind viele Wörter

MA FOTO: JULE LUM

Der Homo sapiens gehört wie eine Vielzahl von Tieren auf unserer Erde zu den geselligen Lebewesen. Sie alle kommunizieren durch Laute. Doch im Gegensatz zu den Meerschweinchen, die weniger als 20 unterschiedliche Laute kennen, kommunizieren die Menschen auf eine komplexe Art und Weise. miteinander verwandt. Als Beispiel sei der Doktor genannt. lm Englischen heißt es „doctor“, im Französischen „docteur“. Sprachen, die sich ähnlich sind, werden in Sprachfamilien zusammengefasst. Das Ergebnis ist ernüchternd: Es sind nicht mehr als 20 Sprachfamilien bekannt. Das lässt vermuten, dass alle Sprachen eine gemeinsame Wurzel haben. „Mutter“ und „Vater“ sind zum Beispiel solche „Urwörter“, sie sind in fast in allen Sprachen vorhanden. Vor rund 6000 Jahren haben sich die Sprachen voneinander „weg“ entwickelt. In Europa gibt es seit der Zeitrechnung zwei Sprachfamilien: die romanische und die germanische. Deren Ausbreitung ist ein Zeugnis der Völkerwanderungen und der Feldzüge großer Imperatoren. Der romanische Einfluss ist heute in den Sprachen Portugiesisch, Spanisch, Französisch und Rumänisch zu finden: ein Ergebnis der römischen Feldzüge im zweiten Jahrhundert nach Christi. Überall dort, wo die Römer germanisches Gebiet nicht

erobern konnten, ist der germanische Einfluss präsent. Das ist das heutige Island, Norwegen, Schweden, Dänemark, die Niederlande und Deutschland. Heute hingegen gehen die Wörter mit dem globalen Handel, mit der internationalen Unterhaltungsindustrie und durch den Besuch fremder Länder „auf Reisen“. Kaufleute zum Beispiel bedienen sich gerne einer fremden Sprache, um für ihre Produkte zu werben. Anfang des 20. Jahrhundert war Französisch „très chic“, heute hingegen ist Englisch „in“. Stichwort Weltsprachen: Chinesisch wird von rund 1,3 Mrd. Menschen gesprochen, aber „nur“ 850 Millionen Chinesen sprechen Hochchinesisch, auch Mandarin genannt. Englisch als Muttersprache sprechen rund 340 Mill. Menschen. Wie viele Menschen Englisch als Zweitsprache sprechen, darüber streiten sich die Experten und auch die Redaktion: Die Angaben schwanken zwischen 200 Millionen und über einer Milliarde.


ILLUSTRATION: DAPINO-COLADA.NL

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Von Sandra Grünewald, Berlin und Diane Tempel-Bornett, Kassel

Entspannen ohne Worte Meditation ist eine spirituelle Praxis, die in vielen Kulturen und Religionen praktiziert wird. Sie soll der Erleuchtung und Betrachtung dienen und so dem Menschen helfen, der Begegnung mit dem Göttlichen näher zu kommen.

Auch im Wasser kann man sich entspannen. Vielleicht habt ihr schon von „Floating“ gehört. Dabei liegt man in einem Salzwassertank. Entdecker des Floatings war der Gehirnforscher John Lilly. Er untersuchte in den fünfziger Jahren für die NASA, wie das Gehirn von Astronauten in der Schwerelosigkeit funktioniert. Dafür entwickelte er einen vertikal stehenden Salzwassertank. Bei den Messungen wurde festgestellt, dass – verkürzt gesagt – bestimmte Gehirnströme stärker fließen, die es sonst nur in der Tiefschlafphase gibt und so für eine Entspannung wie nach tiefem Schlaf sorgen. Diese Erkenntnis nutzt man heute beim Floating. Dem Erlebnis nahe kommen kann man auch in der heimischen Badewanne. Die Wanne mit 37 °C warmem Wasser volllaufen lassen – wer mag, gibt noch beim Einlaufen ein Kilogramm Salz dazu – und dann abtauchen. Dabei die Augen schließen und soweit mit dem Kopf unter Wasser gehen, dass man noch gut Luft durch die Nase bekommt und sich dabei sicher und wohl fühlt. Unter Wasser hört man fast nichts mehr und das Körpergefühl verändert sich, man fühlt sich schwerelos. Nach zwanzig bis dreißig Minuten auftauchen, mit klarem Wasser abspülen. Und der Stress hat sich fürs Erste im Wasser aufgelöst.

KMANN

Manchmal wird mir alles zu viel, dann denke ich nachts noch nach und kann nicht schlafen. Um das zu vermeiden, setze ich mich an solchen Tagen auf den Boden und schließe die Augen, so wie ich es früher im Kampfsport gelernt hatte. Für wenige Minuten versinke ich dann in einem imaginären tiefblauen Bergsee, der die Sonnenstrahlen auf der Wasseroberfläche spiegelt. An seinem Ufer lasse ich mich im weichen Gras nieder. Im Schatten eines riesigen Baumes beobachte ich die mich umgebenden Berggipfel. Immer wieder versuchen Aufgaben aus dem Alltag dieses wunderbare Bild zu verdrängen, aber ich kämpfe dagegen an und versuche einfach meine innere Landschaft für mich immer weiter auszumalen. Gegen diese Art von fantastischer Konzentration kommen meine Alltagssorgen nicht an. Für gefühlte fünf Minuten schweige ich und bin alleine an diesem eigenen kleinen Ort. Sobald ich die Augen öffne, werde

ich zwar von äußeren Reizen wieder überflutet, aber ich fühle, dass ich ruhiger geworden bin.

FOTO: MARC FOR

Heute und hierzulande ist Meditation ein Sammelbegriff für viele Verfahren. Früher wurde sie häufig belächelt, aber inzwischen belegen wissenschaftliche Studien, dass Meditation bei der Entspannung und gegen Stress hilft. Meditation sieht leicht aus, ist aber nicht ganz einfach zu praktizieren. Aber man kann es lernen. Es gibt viele Arten zu meditieren. Ganz wichtig ist es, sich auf den eigenen Atem zu konzentrieren. Setzt oder legt euch bequem hin und atmet ganz bewusst ein und aus. Dabei achtet darauf, wie der Bauch und der Brustkorb sich heben und senken. Nach zwei oder drei Minuten merkt ihr, wie der Atem ruhiger und langsamer wird.


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ILLUSTRATIONEN: ZCOOL.COM.CN

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RUHE!

von Roman Heimhuber, Sonthofen

Toll! Endlich kündigt sie sich wieder an: Die besinnliche Zeit des Jahres. Der bunte und duftende Herbst liegt gerade erst matschig auf den Straßen, da geht es schon wieder los. Ob man will oder nicht – es weihnachtet. Sehr sogar. Tatort Fußgängerzone: Die Weihnachtsbeleuchtung hängt schlapp im leeren Himmel, die Schaufenster werden dekoriert und die ersten Christbäume stehen unbeachtet und verlassen herum. Stille Nacht, heilige Nacht. Genauso lärmt es durch die Gassen. Es ist wunderbar. Ganz entspannt könnte man die wahrscheinlich letzten wärmenden Sonnenstrahlen des Jahres genießen. Aber die lassen uns gar nicht. Ich fühle mich ja geradezu genötigt. Und täglich grüßt der Weihnachtsmann! Überall Glühwein und Lebkuchen. Herrlich. Wenn ich der charmanten Verkäuferin im Discounter um die Ecke dann ein frohes Fest wünsche? Was dann? Alter, dann guckt die doof aus der Wäsche. Glückwunsch – Zusammenhang erkannt. Der Gipfel der Besinnung – nein, die absolute Oase der Einkehr und des Inne-

haltens: Weihnachtsmärkte. Nicht, dass ich mich nicht auch einmal gerne an einer heißen Tasse festhalten würde, aber hallo: Alter – nein danke! Weihnachtsmärkte sind für mich Karneval im Winter: Narrenfreiheit. Ein jeder kann tun und lassen, was er will. Keine falsche Scham! Aber so gesehen ist ein Filmriss ja auch eine Form der Einkehr und der Besinnung. Zumindest könnte dieser Eindruck entstehen. Wird wohl nicht mehr lange dauern, bis luxemburgische Fernsehsender diese Spektakel in ihr vorweihnachtliches Programm mit aufnehmen. Ist es nicht schön? Ja, es ist nicht schön! Doch, eigentlich ist es schön! Es ist schön! Es ist schön! SCHÖN! Wenn man es sich nur oft genug sagt. Abwehrstrategien gegen diesen Irrsinn helfen.

Aber es gibt sie, die kleinen Lichtblicke. Und hey, eigentlich mag ich ihn, diesen „Weihnachtsmann”. So hat das Christkind wenigstens seine Ruhe und kann sich um die ganzen tollen Wunschzettel unter den Kopfkissen in den Kinderzimmern kümmern. Zumindest in den Kinderzimmern, in denen noch geträumt werden darf. Und irgendwann kommt der Schnee. Die leise Decke legt sich über alles, die Tage werden kürzer, die Wohnzimmer wärmer, der Kreis der Familie enger und die Kinderherzen immer leuchtender. Und dann? Ja, dann kehrt sie langsam ein, die besinnliche Zeit des Jahres. Stille Nacht, heilige Nacht. Inne halten. Ruhe geben. Das hilft! Man muss es nur wollen – und sich bewusst die Zeit und den Raum dafür nehmen. Und all die anderen? Bitte, einfach mal die Fresse halten!


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Schweigen ist Gold

FOTOS: MARC FORKMANN

von Verena Kunberger, Unterensingen

Geschwiegen wird in vielen Momenten des Lebens. Mal fehlen einem die Worte vor Erstaunen, ein anderes Mal weiß man nicht, wie man Trauer oder Wut richtig ausdrücken soll. Ein bekanntes Schweigeritual ist die Schweigeminute. Eine Minute wird innegehalten, der Alltag steht still. Meist um Toten zu gedenken, die durch Naturkatastrophen, Krieg, Gewalt oder einen Unfall ums Leben gekommen sind. Durch das Schweigen wird die Anteilnahme derer ausgedrückt, die den Hinterbliebenen nicht nahe standen und kein Beileid bekunden konnten. Die Schweigeminute demonstriert die Betroffenheit auch unbeteiligter Menschen. In dieser Minute des Schweigens gedenkt man der Zerbrechlichkeit des Lebens. Stille kann Erholung sein, beispielsweise bei einem Entspannungsbad oder in der ruhigen Zeit im Advent, wenn man vor den brennenden Adventskerzen sitzt. Solche Momente sind wichtig, denn sie geben Kraft und Ruhe. Nach einem kurzen Moment der Stille, weg von dem Stress und den Geräuschen des Alltags, ist man konzentrierter und ausgeglichener.

Stille spielt auch beim Pfadfinden eine Rolle. Bei Andachten wird man ruhig und nachdenklich, aber auch bei feierlichen Anlässen wie Aufnahmen gehört die Stille dazu, wenn man mit Fackeln zu dem Ort der Aufnahme läuft und dann das Versprechen ablegt. Erst hinterher, wenn sich die Anspannung gelegt hat, wird wieder gesprochen. Früher gab es die „Späherprobe“, für die man mehrere Stunden alleine im Wald verbringen und bestimmte Ziele anlaufen musste. Heute praktizieren manche Ranger- und Rovergruppen die Nachtwache. Durch das Alleinsein in der Einsamkeit des Waldes kann man in sich hinein hören. Gleichzeitig lauscht man den Geräuschen des Waldes und erlebt so die Umgebung auf eine andere Weise. Aber auch am Lagerfeuer kann man zur Ruhe kommen, wenn die Lieder verklingen und man den Flammen zusieht. Schweigen ist wichtig. So kann man Gefühle ausdrücken, ohne nach Worten suchen zu müssen.


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Oliver „Speedo“ Pfundheller: Niemals Nein sagen Lena, Schuffi, Jule und ich waren in Bangkok, Thailand unterwegs und suchten einen Tempel. Also hielten wir auf der Straße an und fragten einen Thai. Der wies in eine Richtung und lächelte freundlich – wir folgten der Straße. Doch unser Ziel erreichten wir nicht. Wie wir später merkten, lag der Tempel nämlich genau in der anderen Richtung. Lena, die schon einmal in Thailand war und eine thailändische Mitbewohnerin hatte, erklärte uns später, dass es die Freundlichkeit der Thai verbietet, jemandem keine Antwort zu geben. Also wird eine gegeben, selbst wenn man es nicht ganz genau weiß. Also merken: Karte und Kompass sind auf Reisen nie verkehrt.

Jule Lumma: Hören und Höflichkeit In Namibia interviewte ich für meine Magisterarbeit auf dem Land einen alten Mann zu den Berichten, die ihm seine Eltern aus der Kolonialzeit in dem damaligen Deutsch-Südwestafrika übermittelt hatten. Da wir keine gemeinsame Sprache hatten, übersetzte ein Bekannter seine Erzählungen aus Herero ins Englische. Doch trotz Übersetzer war die Kommunikation nicht so leicht: Wir saßen unter einem großen Baum, der Schatten spendete, um uns herum eine Herde Ziegen. Man glaubt gar nicht, wie laut die „määää-en“ können! Der Bekannte und ich rückten immer näher an den Mann heran, der auch noch sehr leise sprach, um ihn zu verstehen, doch die Höflichkeit gebietet eben doch einen gewissen Abstand.

Thomas Kramer: Rock und Radau made in Germany Während meines USA-Aufenthaltes wurde ich darauf angesprochen, ob ich Rammstein kennen würde… Ich hatte aus irgendwelchen Gründen die US-Kaserne in Deutschland und den damit verbundenen Fliegerunfall im Gedächtnis und reagierte entsprechend. Gemeint war aber die deutsche Band Rammstein… Nach dem Auflösen des Missverständnisses ergab sich aber eine wunderbare Diskussion über „Rockmusik Made in Germany“ – mein Gegenüber stellte sich als großer Fan von Bands wie Accept, den Scorpions und eben Rammstein heraus.


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Wenn Worte in die Irre führen... Fünf Missverständnisse mit und ohne Worte

Im Sommer nach meinem Abitur habe ich für sechs Wochen auf einem Pfadi-Zeltplatz in Kanada als Staff gearbeitet. Als ich am Flughafen ankam, holte mich ein Pfadfinder namens Tony ab, mit dem ich bisher nur zwei/drei E-Mails ausgetauscht hatte. Wir fuhren eine gute Stunde durch tiefe kanadische Wälder, redeten so über dies und das ... Besonders auf dem Herzen lag mir die fremde Tierwelt, deswegen fasste ich irgendwann den Mut und fragte: „What about bears on the campsite?“ Ich wunderte mich, warum Tony mit seiner Antwort so lange zögerte und schließlich deutlich machte, dass Alkohol auf dem Zeltplatz verboten sei. Während er noch über betrunkene Jugendliche schimpfte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Ich hatte „beers“ (Biere) gesagt – nicht „bears“ (Bären)! Das war mir unheimlich peinlich: Jetzt musste Tony ja denken, dass ich nur zum Saufen gekommen war – klischeehafte Bilder von betrunkenen Bayern mit Bierkrügen auf dem Oktoberfest erschienen vor meinem inneren Auge. Ich versuchte noch, zu erklären, dass ich natürlich nur Angst vor Bären habe und mich lediglich versprochen hatte – ich weiß nicht, ob Tony mir geglaubt hat.

Roman Heimhuber: Waldputzaktion in Afrika Nun ist es schon gut drei Jahre her, ich kann mich aber noch sehr gut daran erinnern. Es war während dem World Scout Moot in Kenia. Unser Trupp war in der Nähe des Mt. Kenia auf einer kleinen Wanderung zu einem Wasserfall unterwegs. Wir sind mit dem Bus recht lange durch den Wald gefahren, bis wir endlich loslaufen konnten. Der Weg schlängelte sich eng durch den afrikanischen Wald. Keine wilden oder giftigen Tiere – zumindest haben wir keine gesehen – aber dafür jede Menge Müll. Ein paar von uns haben also angefangen das Gröbste am Wegesrand aufzusammeln. Zurück im Bus haben wir den Müll beim Busfahrer entsorgt. Und die Busfahrer sind wohl überall auf der Welt vom gleichen Schlag. Ihr Bus ist heilig. Müll also unerwünscht. Was macht er also? Kaum losgefahren, segelt der gesammelte Müll im hohen Bogen aus dem Fenster – in den afrikanischen Wald. Ohne Worte!

ILLUSTRATION: ZCOOL.COM.CN

Barbara Mestel: Bier und Bär in Kanada


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„Stille“ Nacht Von Philipp Zedelius, Karlsruhe

Alle Jahre wieder beginnt die besinnliche Advents- und Weihnachtszeit. Zeit der Ruhe, der Besinnung, der Stille.

Wenn in der Stadt die Menschen durcheinander hetzen, auf der Suche nach dem idealen, manchmal auch nach irgendeinem Geschenk, wenn an jeder Ecke entweder aus der Konserve oder von mal mehr mal weniger begnadeten Blechbläsern, Sängern oder Blockflötisten die immer gleichen Lieder gespielt werden und in der guten Stube drinnen das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach in der Dauerschleife läuft – ist es da wirklich angebracht von „stiller Nacht“ zu sprechen? Vielleicht sollte man anstatt der üblichen Verdächtigen aus dem Weihnachtsliederbuch von Großmutter einfach mal 4’33’’ von John Cage aufführen?! John Cage war ein amerikanischer Komponist des 20. Jahrhunderts, der 1992 verstarb. Seine Werke sind aber auch heute noch immer wieder Gegenstand musikästhetischer und musikphilosophischer Diskussionen. 4’33’’ nun ist ein Stück in drei Sätzen, die als einzige Spielanweisung für den Musiker das Wort tacet (lat. für Schweigen) vorschreiben. Das bedeutet, für vier Minuten und dreiunddreißig Sekunden erklingt eigentlich keine Musik. Oder doch? In der Erwartung, 4 Minuten und 33 Sekunden lang nichts zu hören, begab sich Cage zur Erprobung seines Stückes in einen schallisolierten Raum. Anstatt aber nichts zu hören, vernahm er, vielleicht zum ersten Mal bewusst, das Rauschen seines Blutes in den Ohren, seinen Atem,

seinen Puls sowie die Klänge und Geräusche anderer Körperfunktionen. Als das Stück zum ersten Mal im Konzert aufgeführt wurde, muss die Erfahrung für die Konzertbesucher eine ganz besonders spannende gewesen sein, denn schließlich erwarteten sie, „Musik“ zu hören. Aber was ist denn Musik? Ist das Singen der Vögel Musik? Ist das Rauschen in einer Telefonleitung Musik? Das Hämmern von Maschinen, unser Puls, das Stimmen des Orchesters vor dem Beginn des eigentlichen Stückes? Oder doch nur das, was tagein, tagaus im Radio läuft? Das Publikum in diesem Konzert haben mit Sicherheit nicht „nichts“ gehört, sondern das Rascheln ihrer Sitznachbarn, ihren eigenen Atem, vielleicht das Knarzen der Stühle im Konzertsaal, ein Auto, das vorbeifährt, und vieles mehr. Das Warten auf einen „absichtsvoll erzeugten Ton“, das gespannte und aufmerksame Zuhören haben das Publikum durch die Komposition von John Cage in eine Haltung versetzt, die man im besten Fall als andächtig, sinnend oder horchend bezeichnen könnte. Eine Stimmung, die ich mir für so manche „stille“ Nacht in der Adventszeit wünschen würde. Also nichts wie ran an das Stück! Jeder kann es spielen: alleine, als Chor, als Orchester oder im Duett. Viereinhalb Minuten in die adventliche Welt hineinlauschen - ich kann es nur empfehlen.


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Geschichte ohne Worte erzählen Was fällt euch zu Pantomime ein? Charlie Chaplin? Oder ein Zirkusclown? Diese beiden gehören zu den letzten Vertretern aus einer langen Geschichte.

PANTOMIME , die stumme Darstellung einer Situation oder Geschichte ist eine uralte Kunst und wurde schon in kultischen Tänzen genutzt. 400 v. Chr. entwickelte sie sich zu einer eigenen Kunstform. In griechischen Theatern spielten Pantomimen und auch im römischen Theater waren Komödien und Tragödien sehr beliebt. Das aufkommende Christentum schätzte diese Kunstform nicht. Mit dem ausgehenden Mittelalter erlebte die Pantomime einen Aufschwung. Wandernder Schausteller und Theatergruppen mussten auch Sprachgrenzen überwinden und die Leute einfach zu belustigen. So spielten sie pantomimisch. Dabei entstanden bestimmte Figuren: In

Deutschland der Hans Wurst, der tölpelhafte Diener, der aber auch gewitzt sein kann, in England der Clown und in Frankreich der Pierrot mit weißgeschminktem Gesicht. In Italien entwickelte sich das Stehgreiftheater Commedia dell’Arte. In Frankreich standen die Jahrmarkttheater des Bürgertums in Konkurrenz zu den klassischen Hofbühnen. Diesen gelang es, ein „Wortverbot“ für das Jahrmarkttheater durchzusetzen. Deshalb galt die Pantomime als sozialkritisch und Kunst der einfachen Leute. In alten Stummfilmen finden wir noch pantomimische Elemente: Mimik und Gestik der Schauspieler zeigen Gefühle und illustrieren die Geschichte.

STILLE

unser Weihnachtsgruß auf go.vcp.de/anp4131

ILLUSTRATION: ZCOOL.COM.CN

Von Diane Tempel-Bornett, Kassel


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Von Ronja Krauß, Rottenburg

Mit dem Falken auf der Hand ins Märchenland Anfang der Sommerferien fuhren wir, 16 Pfadis aus dem Stamm Sueben in Rottenburg nach Tschechien. Auf uns warteten zwei Wochen voller Kultur, Spannung und Lagerleben.

eine wunderschöne Stadt... und ein noch schönerer Lagerplatz

kreativ sein ...

Zuerst ging es nach Prag. Wir trafen die Mitglieder unseres langjährigen Partnerstammes aus Hlinsko. Gemeinsam erkundeten wir in den nächsten Tagen die Prager Innenstadt mit Aussichtsturm, Prager Burg, Wenzelsplatz und Kafkas Geburtshaus. Ein Highlight war eine Ausstellung in völliger Dunkelheit, bei der wir eine ganze Stadt, inklusive Auto, Wohnzimmer und Marktstand ausschließlich mit dem Tast- und Hörsinn erkundeten. Das war sehr spannend, brachte aber auch einige blaue Flecken ein. Wir waren schon froh, nach einer Stunde wieder ans Tageslicht zu kommen. Dann ging es weiter nach Hlinsko zu unseren Gastfamilien. Drei tolle Tage lang spielten wir Lacrosse und Baseball, gingen schwimmen, besuchten die evangelische Kirche und das Freilichtmuseum mitsamt Fasnachtsausstellung. Der stellvertretende Bürgermeister empfing uns im Rathaus, nachmittags sangen wir mit den tschechischen Pfadis gemeinsam im Seniorenheim. Eine Tageswanderung führte uns in das Doubravka-Tal, entlang eines Flusses über Felsen und Klippen, mitten hinein in ein Fleckchen tschechischer Wildnis.

Dann fuhren wir auf unseren typisch tschechischen Lagerplatz. Im Lagerspiel begaben wir uns auf Zeitreise und erforschten jeden Tag eine neue Epoche. Am „deutschen Tag“ reisten wir in die Märchenwelt und retteten den Märchenkönig (der sich als Königin entpuppte) aus den Fängen des bösen Zauberers. Zur Stärkung gab es Käsespätzle, Flädlesuppe und Tschai. Wir wanderten im Mittelgebirge, erlebten wunderbare Abende bei tschechischen Pagodenfeuern und wunderschöne Sternenhimmel. Kulturelle Höhepunkte waren der Besuch einer Falknerin und der eines tschechischen Puppenbauers, der mit uns gemeinsam Spielzeugpuppen aus Holz herstellte. Für eine unserer Pfadfinderinnen gab es dann noch eine besondere Überraschung. Sie wurde am großen Lagerfeuerabend in unseren Stamm aufgenommen und bekam ihr Halstuch. Zurück in Hlinsko feierten wir ein rauschendes Abschiedsfest, um dann am nächsten Morgen in Richtung Heimat aufzubrechen. Dies war bereits unsere vierte Begegnung mit unseren Freunden aus Hlinsko. Alte Freundschaften wurden gepflegt, neue Kontakte geknüpft. Wir freuen uns auf unsere nächste Begegnung – vielleicht schon auf dem Bundeslager 2014.


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FOTO: MORITZ RINCKENS

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Free Hugs in Kent 2013 FOTO: MARLA WASSENBERG

Blick auf die Towerbridge

Von Noemi Conrad, Konstanz

Das erste Jamboree für die Konstanzer Pfadfinderinnen und Pfadfinder fand im August 2013 in England statt. Damit es nicht so schnell vorbeiging, hängten wir eine Woche Nachlager in Richmond bei London an. Der Bus brauchte 16 Stunden, dann ging es mit der Fähre über den Kanal. Wir konnten die Kreidefelsen von Dover sehen. In Kent stellten wir unsere Kohten auf und richteten uns in Ruhe im Teillager „Survive“ ein. Wie habe ich mich über die erste Nacht im Schlafsack gefreut! Um zehn am nächsten Morgen begann das Jamboree. Im „Bear`s Inn“, einem Gemeinschaftszelt lief Musik, es gab einen Fernseher und eine kleine Bühne, auf der man auftreten konnte. Im Nachbarzelt konnte man Pfadi-Accessoires kaufen. Die Ankunftsstimmung war toll, doch die abendliche Begrüßungszeremonie fiel buchstäblich ins Wasser. Wir wurden von

einem schrecklichen Gewitter mit Donner und Blitz erwischt. Auch in den Kohten war es nicht ungefährlich. Ich hörte ein Martinshorn und sah einen Krankenwagen vorbeirasen. Um die Stimmung wieder zu heben, luden wir englische Pfadis zum Singen und zu einer „Cup of tea“ zu uns ein. Die Begrüßungsfeier fand dann am nächsten Abend statt. Die Flaggen aller teilnehmenden Länder wurden vor den Gruppen in den Boden gerammt. Später legte ein DJ auf der Bühne Musik auf und alle tanzten wild. Einige verteilten auch „free hugs“. Es gab viel Programm: Handwerkliches wie Gläserritzen, Sportbeutel nähen und

bemalen, aber auch Sport wie Klettern oder Bungee Jumping, Bogenschießen oder Tauchen. Natürlich besuchten wir auch London, den Buckingham Palace und waren im Hyde Park. Nach dem Jamboree ging es mit dem Bus nach Richmond, wo wir uns ein bisschen ausruhten und mit englischen Pfadis am Lagerfeuer Badges austauschten. Fish & Chips probierten wir natürlich auch – lecker! Und abends konnten wir rudern gehen. Für mich waren diese zwei Wochen eine tolle Erfahrung – ich war auf mich selbst gestellt und fühlte mich trotzdem beschützt.


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vcp Pfadfinden FOTO: CHRISTOPH WEBER

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Wildes Wasser

WALE ÜBERALL

Bis zum Horizont: Das Moot in Kanada Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus über 80 Ländern, Wälder, Seen und Wale: 31 Pfadis aus dem VCP reisten im vergangenen Sommer zum 14. World Scout Moot in die Wildnis der kanadischen Provinz Québec. 2500 Ranger und Rover nahmen an dem Lager Teil.

FOTO: DOROTHEE BÖHRINGER

Vier Berichte einer Entdeckungsreise.

Ich kann es gar nicht mehr erwarten, bis es endlich losgeht. Ich will doch unbedingt Wale sehen! In voller Montur – dicker Neoprenanzug und Schuhe, wasserdichte Jacke und ein schickes „Röckchen“, um das Sitzloch im Kajak abzudichten – immerhin hat der Sankt-Lorenz-Strom an Ein Flug, der gar nicht mehr enden will. Eine Busfahrt durch die unendlichen Weiten des Landes. Eine Schotterpiste, dann sind wir da. Der Vorlagerplatz mitten im Wald gelegen, an einem Fluss, der breiter ist als mancher See, Kanus am Ufer, sehr wenige Menschen: wie im Bilderbuch … Die Zelte aufgebaut, ein Ohnmachtshappen und ab in die Koje. Um 6 Uhr sind wir wieder wach. Der Jetlag. Eine Kanutour zur nächsten Insel, schwimmen gehen, manch einer unfreiwillig, als das Kanu kentert. Wikingerschach, Faulenzen, der Lagerkoch hat ein Festmahl vorbereitet. Dann geht die Sonne unter, Lieder und Gespräche am Lagerfeuer, irgendwann liegen wir alle auf dem Steg. Ein Sternenhimmel, mit Worten nicht zu beschreiben.

dieser Stelle ganzjährig gerade mal 4 °C! So stiefeln wir also mit unseren Kajaks ins Wasser. Nach anfänglichen Koordinationsschwierigkeiten funktioniert dann auch das Paddeln zu zweit. Dann hat mein Warten endlich ein Ende. Ich würde am liebsten in alle Himmelsrichtungen gleichzeitig schauen können, denn überall um uns herum tauchen immer wieder Wale auf! Es ist mucksmäuschenstill, man hört nur das Atmen dieser unglaublichen Tiere, wenn sie auftauchen. Sie sind fast zum Greifen nah. Vier Stunden sind wir auf dem Wasser, unser Guide führt uns zu den Lieblingsplätzen unserer neuen Freunde und erzählt uns viel über sie! Ein Highlight dieses wundervollen Kanada-

Die Gedanken schweifen umher: Kanada. Das Abenteuer kann beginnen.

Trips! Ich bin super gespannt, was uns auf dem nächsten Moot in Island erwarten wird, bist du dabei?

Jobst Liebau

Jennifer Sikora


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MEINE PATROL

Einer der schönsten Tage des Moots war der Cultural Festival Day. An diesem Tag präsentierte sich jedes Land mit einem eigenen Stand. Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder stellten Traditionen und Kultur ihrer Heimatländer und auch kulinarische Spezialitäten vor: Das war interessant: So sind Süßigkeiten aus Mexiko gar nicht süß, sondern scharf. Die deutschen Pfadis präsentierten ihre Schwarzzelte. International sind wir dafür bekannt und deswegen durften auf dem Festival Day alle einmal ausprobieren, eine Kohte aufzubauen. In einer Jurte konnte man Stockbrot am Lagerfeuer backen. Dort hatten wir auch eine Deutschlandkarte aufgehängt und mit Postkarten aus unseren Heimatstädten gezeigt, woher wir kommen. Eine Kohtenplane wurde als Gästebuch umfunktioniert, auf der alle, die das wollten, einen kleinen Gruß hinterlassen konnten. Die Plane wurde im Laufe des Tages immer voller, viele Pfadis aus ganz unterschiedlichen Ländern hatten sich

Topgruppe zusammen. Wir: Das waren die Mexikaner Rothec und Thona, Bob aus Luxemburg, Clara aus Italien, die Britin Zara und ich. Genau diese unglaubliche Vielfalt hat mich so fasziniert. Auf dem Moot wurde alles mit der Patrol gemeinsam angegangen: Wir kochten zusammen – wieder hat sich die italienische Küche als weltweit

FOTO: ROBERT OUVRIR

DIE WELT AUF EINEM PLATZ

Vor ungefähr einem Jahr las ich in der anp über das Moot. Davon hatte ich noch nie etwas gehört und war sofort interessiert. Meine Erwartungen wurden bei weitem übertroffen. Nach dem ersten Kennenlernen meiner „Patrol“ per Facebook wuchsen wir schließlich auf dem Moot zu einer

Stadttour

beliebteste herausgestellt – und zogen gemeinsam unser straffes Aktivitätenprogramm durch: Tageswanderung durch die wunderschöne, kanadische Wildnis, Segeltörn über unseren lagereigenen See, Zweitagetrip nach Toronto, Pferde reiten und Schnitzeljagd, Bogenschießen, Kämpfen durch den Hochseilgarten oder auch einfach mal die Seele am Strand baumeln lassen. Ich kann euch das Moot nur empfehlen. Seid freundlich und offen, denn dann wird euch das genauso zurückgegeben. Mathias Ebner

darauf verewigt. Felix Conrad

FOTO: ANDRÉ JÖRG


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Von Johannes Zedelius, Hamburg

Umnyama 2013:

FOTO: JOHANNES ZEDELIUS

FOTO: JOHANNES ZEDELIUS

Baden im Land unter dem Regenbogen

Feldkricket

Von 29. Juli bis 20. August reiste eine Schar badischer Pfadis nach Südafrika. Unsere Fahrt führte uns von der sonnigen Küste des indischen Ozeans vorbei an historischen Stätten zu befreundeten Pfadfinderinnen und Pfadfindern in Mpumalanga, forderte unsere Kräfte im Township Zwelisha und erlaubte uns persönliche Einblicke in die faszinierende Kultur, Landschaft und Tierwelt der „Regenbogen-Nation“. Seit einigen Jahren besteht eine Freundschaft zwischen dem VCP-Land Baden und Pfadigruppen in der Provinz Mpumalanga. Unsere Gruppe bestand aus 19 Ranger und Rover zwischen 16 und 20 Jahren und vier erfahrenen Teamern. Drei arbeitsintensive Vortreffen und viele Stunden akribischer Recherche bereiteten uns auf ein Land mit einer wechselvollen Geschichte, verschiedenen Kulturen, und elf (!) offiziellen Landessprachen vor. Zu beachten waren neben vielen faszinierenden Aspekten des heutigen Südafrikas auch mögliche Gefahren wie Insektenbisse, schlechtgelaunte Nilpferde oder wilde Taxifahrer. Die Ergebnisse wurden von uns in einem Online-„Wiki“ gesam-

melt: www.pfadileiter.de/wiki (Kategorie Internationale Begegnung Suedafrika). Außerdem wollten wir vor dem Abflug noch Geld für unseren Arbeitseinsatz im Township Zwelisha sammeln. Unser selbst gestecktes Ziel konnten wir dabei sogar übertreffen. Die Chance zu helfen motivierte uns alle enorm – doch dazu später mehr. Von Frankfurt über Dubai flogen wir nach Durban an der südafrikanischen Ostküste. Dort trafen wir unseren südafrikanischen Begleiter Bongani Magagula, der uns eine unbezahlbare Hilfe und im Laufe der Reise auch ein guter Freund werden sollte. Wir liehen uns drei Kleinbusse, ordneten uns links ein und dann waren wir


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schon mitten in Südafrika. In der Innenstadt von Durban waren wir die einzigen Weißen weit und breit – eine völlig neue Erfahrung. Wir lauschten einem spannenden und sehr persönlichen Bericht eines früheren Widerstandskämpfers gegen die Apartheid. Er hatte jahrelang auf der berüchtigten Gefängnisinsel „Robben Island“ eingesessen. Die Rover der 1st. Hillcrest Scouts in einem Vorort von Durban organisierten für uns einen „Campfire-Abend“ mit einem traditionellen Eintopf (Potjiekos), Spielen und Liedern. Zwei unserer Ranger und Rover legten in einer feierlichen Zeremonie ihr Versprechen am Lagerfeuer ab. Nach zwei Tagen reisten wir nach Nelspruit zu unserer Partnergruppe. Wir wohnten dort in der modernen Scout Hall und fuhren täglich ins 20 km außerhalb gelegene Township. Hier trafen wir Pfadis, die wir bereits aus Deutschland kannten. Wir spielten Fußball und „Field-Cricket“ und kochten Spätzle bzw. Shakalaka. Sehr eindrucksvoll fanden wir einen Gottesdienstbesuch in der kleinen „Alliance Church“ im Township Kabokweni. Voller Inbrunst sang und tanzte die gesamte Gemeinde, angeleitet von einer mitreißenden Predigerin. Unsere anfängliche Steifheit verflog schnell und schon waren die meisten von uns am Mittanzen. Wir verstanden die Worte und Lieder im Herzen und wünschten uns, dass deutsche Pfarrer (und ihre Gemeinden) doch auch mal so singen und tanzen würden. Dann folgte der für viele von uns wichtigste Teil unserer Reise: unser „Arbeitseinsatz“ für das Waisenhaus Kukhanya im benachbarten Township Zwelisha. Dort wohnen 12 Waisenkinder und Mama Liz-

zy (eine Lehrerin zur Betreuung) in einem einfachen Gebäude. Angeleitet von den zwei fleißigen und gläubigen Amerikanern, Charles und Dan, die die Kinder von der Straße geholt und ihnen ein Dach über dem Kopf gegeben haben, wurde vier Tage lang richtig rangeklotzt. Dank der von uns gesammelten Spendengelder war Farbe und Baumaterial gekauft worden, so dass wir direkt loslegen konnten. Wir haben Wände gestrichen, Mauern gebaut, eine Terrasse zementiert, ein Beet angelegt und vieles mehr. Die Zeit zwischendurch nutzen wir, um mit Mama Lizzy und den Kindern zu reden und zu spielen. Und selbst angesichts der offensichtlichen Armut, die direkt nebenan und an vielen Orten in Südafrika sichtbar war, hatten wir doch das Gefühl, vielleicht einen kleinen Beitrag zur Hilfe geleistet zu haben. Hier konnten wir erleben, wie eine kleine Spende tatsächlich etwas bewegen konnte. Und obwohl wir nur wenige Tage dort verbracht hatten, fiel uns der Abschied von Kukhanya schwer. Aber es ging aufregend weiter: in kleinen Gruppen waren wir über Nacht zu Gast bei Pfadifamilien im Township, wo sich üblicherweise keine Weißen aufhalten. Wir wurden herzlich empfangen und bewirtet, lernten das Zuhause unserer Gastgeber kennen und erlebten einen Ausschnitt ihres Alltags. Direkter kann man Südafrika nicht kennenlernen und so wurden schnell Freundschaften geschlossen. Dann wurde es pfadfinderisch: Auf einem 3-Tages-Hajk auf dem hochgelegenen Fanny-Botha-Trail nördlich von Durban wurde unsere körperliche Belastbarkeit hart erprobt. Aber wir halfen

uns gegenseitig und wurden für unsere Anstrengung mit tosenden Wasserfällen und atemberaubenden Aussichten belohnt. Für manche war es der erste – für alle sicher ein unvergesslicher Hajk. Und es ging direkt weiter für zwei Tage und Nächte in den riesigen Krügerpark. Neben vielen Impalas, Gnus, Giraffen und Zebras sahen wir auch Hyänen, Nashörner, Flusspferde, Geier… Einige konnte sogar einen Leoparden in der Dämmerung erspähen. Morgens, als wir gerade zur Abreise gepackt hatten, hörten wir es ganz in der Nähe knacken und knirschen – und plötzlich waren sie da. Eine große Elefantenfamilie lief 20 Meter hinter dem Zaun durchs Gebüsch. Schnell stiegen wir in unsere Busse und trafen die Dickhäuter direkt außerhalb unseres Camps, nur wenige Meter von unseren Bussen entfernt. Besonders an einem tapsigen Elefantenbaby konnten wir uns kaum satt sehen. Nach kurzer Zeit konnten wir etwas entfernt von der Straße sogar noch vier Löwen erkennen, die faul im Schatten lagen. Zum Abschluss unserer Reise besuchten wir in Johannesburg das berühmte Apartheid-Museum und ließen uns mit einer Tour durch Soweto fahren. Da kamen wir uns wie Touristen vor und waren umso glücklicher über unsere ansonsten ungefilterten Erfahrungen. Nach drei ereignisreichen Wochen verließen wir Südafrika mit Abschiedsschmerzen – aber beschwingt und erfüllt von unvergleichlichen Erinnerungen. Die Verbindung zwischen den Badenern und den Pfadis in Mpumalanga wird weiter gepflegt werden.

Wollt ihr noch mehr lesen? www.vcp-baden. de/id-2013-suedafrika. html


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28 KRIMSKRAMS

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Hallo, ihr Lieben, iten h eure Krimskrams-Se dieses Mal drehen sic he he. Ohne unsere Sprac um das Thema Sprac der Lie ine ke unterhalten, könnten wir uns nicht e Freunden erzählen, wi singen oder unseren . wir uns gerade fühlen als es Sprache nicht nur Aber zum Glück gibt ne be rie auch als gesch gesprochene, sondern nz wünsche ich euch ga Worte. Und deshalb kern… viel Spaß beim Schmö

GRUPPENSTUNDENIDEEN: • Lernt ein bekanntes Lied in einer anderen Sprache „Bruder Jakob“ kennt man in englischer und französischer Sprache, aber kennt ihr auch den polnischen und türkischen Text? • Gedichte schreiben

Eure Sandra

• Körpersprache deuten • Eigene Geheimsprache entwickeln • Kennt ihr Kunstsprachen? • Wie „sprechen“ Tiere?

E

WITZ

ere uns r i t.“ nw mm e o n k ort nen zu W halb s e e i n w ati n, „ reri eil V h W e ie L ?“ „ gt d prache a r f s , den tter en“ s mit Mu tzch teht e i s h r sind c e i F u „ schen r: „W t ea e u l e ü h d h c c S er a Spr neuen ußer d r den Gut, a e „ r : h r e e td der L Strahl Fragt en?“ h c a r sp md!“ Fremd en fre h c a r le Sp mir al

Die Lehrerin erklärt ihrer Kla sse die Bedeutung der Begriff e Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft. Zum Schluss frag t sie Anna: „Welche Zeit ist: ‚Ich bin krank‘?“ „Eine tolle Zeit !“

ILLUSTRATION: CREATIVOSONLINE.ORG

Was ist schwar zweiß macht gefleck : „Qua t, steh k“? Ein t auf d e Kuh er Weid mit Fre e und mdspr achenk enntnis sen.


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KRIMSKRAMS 29

15

TRÄTSEL KREUZWOR

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7 © WWW.OPENCLIPART.ORG

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Im Rätsel gibt es keine Umlaute wie ä, ö und ü. Sie werden als ae, oe und ue geschrieben. 1. Das Wörterbuch der deutschen Sprache. 2. Wenn jemand nicht reden kann, ist er … 3. Damit kannst du hören. 4. Eine zuvor überlegte mündliche Mitteilung an viele Leute.

6

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9. Die Sprache, die in Moskau gesprochen wird.

12

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Schick uns das Lösungswort, dein Alter und deine Adresse an:

10. Ein anderes Wort für Symbol.

anp, VCP-Bundeszentrale

11. Ein Teil des Körpers, der Töne

Wichernweg 3

durch Schwingungen erzeugt.

34121 Kassel

12. … Nacht, heilige Nacht.

oder anp-krimskrams@vcp.de

13. Was formen 26 verschiedene

(Betreff: anp Kreuzworträtsel)

Buchstaben im deutschen? 14. Ein anderes Wort für die Miene

Viel Glück!

oder das Mienenspiel.

Das Lösungswort in anp 03|13 war:

15. In Sprachen werden diese

BUNDESPRÄSIDENT. Und weil bald

5. Anderes Wort für Krankenhaus

Buchstabenkonstruktionen

Weihnachten ist und so viele mit

6. Ein Stück Musik, das Worte enthält.

genutzt, da sie eine bestimmte

gerätselt haben, gibt es diesmal vier

7. Ein literarisches Stück, das sich

Bedeutung haben.

Buchpreise. Gewonnen haben:

manchmal reimt. 8. Ein Beruf, bei dem man Fremdsprachen sofort übersetzt.

Hanna Mayr, Selina Helena Schaeidt, Rätsel gelöst? Super! Du kannst ein Buch aus unserer Buchecke gewinnen.

Adrien Burgmann, Penny Rimkus.


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30 KRIMSKRAMS

REZEPTE BUCHSTABE NKEKSE Du brauchst: g Kakaopulv

2 Eiweiße, 12

er und einen

0 g Puderzuc ker, 100 g M ehl, 15 Gefrierbeutel

So geht’s: Als erstes musst du das Eiwei cker schaum ß mit dem Pu ig schlagen, derzues soll aber ni mische das M cht fest werde ehl mit dem n. Nun Kakaopulver das Eiweißgem und rühre es unter isch. Nimm nun ei nen Gefrierbe utel und fülle Teigmasse. Je ihn mit der tzt kannst du ei ne kl ei ne abschneiden Ecke an dem und hast eine Beutel n einfachen Lege ein Back Spritzbeutel. blech mit Ba ckpapier aus. jetzt – wenn Darauf kann du auf den Be st du utel drückst ben formen. – mit dem Buch Anschließend stabackst du die bei 180 °C 10 Teigbuchstab Minuten auf en der mittleren Blech bitte m Schiene. Das it Topflappen heiße od er To pf ha Ofen nehmen ndschuhen au und die Buch s dem stabenkekse lassen. Dann erst mal abkü kannst du di hlen e Buchstaben vom Backpapi kekse vorsicht er lösen. ig Guten Appet it!

M MILCHTRAU R E H C IS N A P S

p nach ilch, 1 EL Siru te, 800 ml M ho sc lle ni Va 1 mt, 1 Becher Du brauchst: Creme, 1 TL Zi tga ou N sus 6 EL N was Zimt zum Geschmack, denraspel, et la ko ho Sc EL 2 süße Sahne, Bestreuen

e nach und hote der Läng sc lle ni Va e di biere raus. So geht’s: Hal r das Mark he spitzen Messe m tne ei it m r Nuss-Nouga kratze dann dem Sirup, de h, ilc M r de ig mit vorsicht , Nun mische es s zusammen le al e m är w bei Zimt und er rührst du da Creme, dem nt. Am besten en br an t ch h ni age isch um. Schl damit die Milc das Milchgem n se be ung ee hn e Milchmisch mit einem Sc lle die warm fü un N f. ei e st aube. Mit jetzt die Sahn eine Sahneh s la G s de je mt r und gib in uen. Das wär in vier Gläse as Zimt bestre w et d un ln aspe Schokoladenr gute Laune! ht auf und mac

Einmal entsandt, fliegt das

pband

, deutsche Po

en Wir sind Held

Joseph Jo

ubert, Essa

D IBRAHIM

Horaz, Dichter (65 v.Chr. - 8 v.Chr.)

Zeichnen ist Sprach e für die ist Malere Augen, S i für das prache Ohr. yist (1754-

1824)

rache e meine Sp Wenn Wort on hätt dir sch wären, ich önen all den sch gesagt, in an dir ie viel mir Worten, w

| MOHAME

Wörterbuch Hab mir ein A bis Z ins geliehen, Dir . ich stapel Ohr geschrien f, re Worte au tausend wir . Ärmel ziehen die dich am

Wort unwiderruflich dahin.

lag.

KER.COM

nzig r zwa e d , h ucht nsc gebra in Me , e t h h c c s Au n er eherr , wen hen b e c h a c r a p r S . ersp eidet Mutt 3) r schn e (*193 seine g n n i o do en F l Belm d u a n i -P Jean sich

© WWW.CL

ZITATE

1985)

o, Sänger (* Tim Bendzk


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SPIELE

DER BAUERNHOF

Ein Kind spielt den Ba uern, Hof zurückkehrt und feststellt, dass alle seine Tiere verschwunden sind. Der Bauer bekommt die Augen verbunden. Die ande ren Kinder stellen sich nun im Kre is um den Bauern au f. Dieser geht zu einem der Kin der und fragt es: „W er bist du?“ Das angesprochene Kin d überlegt sich dann eine Tierstimme, mit der es „an twortet“. Der Bauer muss dann die Stimme erkennen und raten, wie sein „Ti er“ heißt - also den Namen de s Kindes nennen. We nn das Tier, bzw. das Kind errate n wurde, muss es wi eder auf den Bauernhof zurückkeh ren. Das letzte Tier, da s erraten wird, spielt dann den nächsten Bauern. der nachts zu seinem

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KRIMSKRAMS 31

RÄTSEL

gefähr auf

en gibt es un

elsprach Wie viele Einz der Welt? a) 2.000 b) 8.400 c) 6.500

rachen ent dieser Sp Wie viel Proz droht? Aussterben be

sind vom

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GEHEIMSPRACHE (DAS LORM-ALPHABET) Hieronymus Lorm, ein Schriftsteller und Journalist, war seit seinem 16. Lebensjahr im Jahre 1837 taub. Als er mit 60 Jahren auch noch anfing zu erblinden, entwickelt er mit seiner Tochter Marie ein Tast-Alphabet. Das Alphabet wird noch heute im deutschsprachigen Raum für Taubblinde genutzt. Die Sprache lebt davon, auf die Finger und Handfläche des Gesprächspartners zu tippen oder zu streichen. Wenn ihr ein wenig übt, könnt ihr dies als Geheimsprache nutzen. Informationen zum „Lormen“ findet ihr dort: www.fakoo.de oder www.taubblindenwerk.de

© ALL-SILHOUETTES.COM

der mmt aus der Sprache MUK Das Wort „Muk“ ko “. ille imos) und bedeutet „St Inuit (ein Volk der Esk Herausfordesem Spiel die größte Still zu sein ist in die zen im Kreis. nnen und -spieler sit rung. Alle Mitspieleri e PerMitte und zeigt auf ein Eine oder geht in die „Muk“, Wort sagen und zwar son. Diese darf nur ein tte versucht Der Spieler in der Mi danach nichts mehr. Faxen den imassen oder andere nun durch lustige Gr er ihn zu bringen, darf sie od „Muk“„aus der Ruhe h doch beren. Wenn „Muk“ sic dabei aber nicht berüh enschneiErfolg für den Grimass wegt, dann ist das ein sem Spiel te in die Mitte. Bei die der. Nun darf der nächs g aufkommen. kann richtig Stimmun

Lösung: c) a) b)


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Fragen aus der Gruppe

Heute: Warum

Heute:

Prächtiges Polen südlich von Stettin

Von Philip Chinery (chip), Barmstedt Ein Ziel, das relativ schnell und günstig zu erreichen ist, ist Polen. Mit dem Wochenend-Ticket der Bahn kommt man bis nach Stettin. Wir sind von dort nach Süden aufgebrochen, weil die Sonne brannte und in der Richtung viele Seen liegen, an denen man sich abkühlen kann. Es Auf Großer Fahrt gibt gute Wanderkarten und viele markierte Wege, die sich teilweise auch kreuzen und es einem so erlauben, über mehrere Wege ein bestimmtes Ziel anzusteuern. Manche Wege sind aber in keinem besonders guten Zustand, weil sie länger nicht freigeschnitten wurden oder ein Bauer sein Feld um ein paar Meter erweitern wollte und weil die Wegzeichen noch vorhanden sind, man nun aber durch sein Weizenfeld laufen muss. Die Menschen sind sehr freundlich und hilfsbereit, verstehen aber häufig nur wenig Deutsch oder Englisch. Im Gegenzug verstehen wir kaum Polnisch, verständigen konnten wir uns mit Wortbrocken, beziehungsweise „ohne Worte“. Das Leitungswasser kann man nicht überall trinken. Die Menschen weisen einen aber dann darauf hin. Wenn man keine Reinigungstabletten dabei hat, sollte man es abkochen. Alternativ kann man Wasser sehr günstig in einem der kleinen Läden kaufen, die es alle paar Orte gibt.

hei t Weihnachten so?

Warum heißt Weihnachten eigentlich Weihnachten? Weil man an diesem Tag auf den Wein achten soll, damit die Erwachsenen am Ende der Nacht nicht betrunken sind … Spaß beiseite! Das Fest der Geburt Christi in der heiligen, geweihten Nacht ist namentlich erstmals im zwölften Jahrhundert schriftlich in einer Predigtsammlung belegt: „diu gnâde diu anegengete sih an dirre naht: von diu heizet si diu wîhe naht.“ Oder auf Hochdeutsch: Die Gnade kam zu uns in dieser Nacht: deshalb heißt sie die Weihnacht. Heidnische Studien gehen davon aus, dass der Begriff auf die „Raunächte“ zurückgeht, in der germanische Priester Weihehandlungen vornahmen, um die Menschen vor der Finsternis und der Welt der Dämonen zu schützen. Martin Luther entwarf ein praktisches Bild, als er „Wygenachten“ mit dem Wiegen der Krippe assoziierte. Ganz egal, wie sehr wir das Wort Weihnachten auch auf die Goldwaage legen: Es hat sich durchgesetzt und hat die gleichen Wurzeln in den indogermanischen Sprachen. Feliz Navidad! Buon Natale! Joyeux Noël!

Landschaftlich wechseln sich Wald und Felder ab und an vielen Stellen gibt es im Sommer reife Früchte, die auf die Ernte durch Passanten warten. Aber natürlich erntet man nicht in fremden Feldern oder Gärten... Wart ihr auch im Sommer mit der Sippe oder dem Stamm unterwegs und habt Abenteuer erlebt? Dann macht es wie Chip. Sendet euren Fahrtentipp an anp-kellertreppe@vcp.de.


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KELLERTREPPE 33

Aus dem Hordentopf Heute: Weihnachtliches

Chili

das pfaDing

Dieses Chili passt perfekt zur idyllischen Waldweihnacht – denn ist es nicht nur würzig und wärmt – auch der Ochs freut sich, denn er darf weiter mit dem Esel an der Krippe stehen. Für einen Hordentopf für vier bis sechs Personen braucht ihr:

Kurioses fürs moderne Pfadfinden

1 Karotte • 3 große Zwiebeln • 5 Knoblauchzehen • 500 g Sojagranulat • 1 Liter Gemüsebrühe

FOTO: DIANE TEMPEL-BORNETT

große

• 2 große Dosen rote Bohnen • 1 Packung Tomatenpüree • Öl, Butter, Chilipulver, Salz, Pfeffer, Zucker, Zimt, dunkles Backkakaopulver Nach Geschmack: frische rote und grüne Chilischoten, gewaschen in Ringe geschnitten und saure Sahne

Zuerst weicht ihr das Sojagranulat ca. eine halbe Stunde in der heißen Gemüsebrühe ein. In der Zwischenzeit schält ihr die Zwiebeln und den Knoblauch, wascht die Karotte ab und schneidet alles in kleine Würfel. Erst das Öl im Topf warm werden lassen, dann die Butter darin schmelzen. Jetzt das kleingeschnittene Gemüse darin andünsten und – je nach Geschmack – einen bis zwei TL Zucker dazu geben. Dann kann das eingeweichte und abgetropfte Sojagranulat mit angebraten werden, bis es goldbraun ist. Nun das Tomatenpüree dazu geben, anschließend die abgetropften Bohnen. Alles mindestens eine viertel Stunde auf kleiner Flamme köcheln lassen und gut rühren, damit nichts anbrennt. Mit Salz und Chilipulver abschmecken. Der Clou: nach Geschmack 1-3 EL Kakao und 1-2 TL Zimt dazugeben. Das gibt eine süßwürzige und weihnachtliche Note. Zu Chili schmecken Weißbrot, aber auch Reis. Noch weihnachtlicher sieht das Chili aus, wenn ihr auf jede Portion einen Klecks saure Sahne gebt und darauf ein paar Ringe der roten und grünen Chilis darauf streut. Wichtig: Nach dem Schneiden der Chilis unbedingt die Hände ganz gründlich waschen. Und wer es nicht so scharf mag, nimmt rote und grüne Paprikawürfel.

Heute:

Sippe Braunbär T-Shirts Du wirst ständig gefragt, ob du noch einen Weihnachtswunsch hättest? Ohne Worte! Wie wäre es mit einem Sippe Braunbär Shirt in deiner Lieblingsfarbe? Unser anp-Zeichner Jascha macht es möglich und bietet darüber hinaus unter http://jabu.de/shop/ viele weitere Geschenkmöglichkeiten an. Vom Familienkalender zum Thema Geschichte, über Geburtstagskalender, Postkarten, Geo-Tokens, bis hin zu Büchern findest du hier wirklich eine große Auswahl für den Geschenkwunsch auf den letzten Drücker. So schön kann Weihnachten sein! Frohe Weihnachten und Allzeit Bereit! Zu beziehen unter: jabu.spreadshirt.de/sippe-braunbaer-C203339


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34 BUCHECKE

Wollt ihr eure Lieblingsbücher mal vorstellen oder uns alle vor purer Zeitverschwendung warnen? Dann schickt eure Buchvorstellungen an anp@vcp.de. Die Eselsohren: 1 = absoluter Schrott! 2 = naja! 3 = ganz nett! 4 = echt gut! 5 = Das müsst ihr lesen!

Brendan Powell Smith

Sonia Fernández-Vidal

Grit Poppe

Das Alte Testament

Nikos Reise durch Raum und Zeit

Abgehauen

Bastei Lübbe Verlag, Köln 2013

Hanser Verlag, München 2013

Dressler Verlag, Hamburg 2012

Unter den unzähligen Ausgaben der Bibel findet sich tatsächlich auch eine „LEGO-Bibel“: Es handelt sich um eine Art „Bibel-Comic“, bei dem die biblischen Geschichten in einer „LEGO-Welt“ spielen - detailreich gestaltet und professionell fotografiert. Wer kommt auf eine solche Idee? Brendan Powell Smith ist amerikanischer Webdesigner. Und im Internet begann auch die Geschichte seiner „LEGO-Bibel“. Zunächst baute er einzelne biblische Szenen mit LEGO nach und veröffentlichte Fotos dieser Szenen auf seiner privaten Homepage (www. thebricktestament.com). Nach fast zwei Millionen Klicks in zwei Jahren erwuchs die Idee einer „LEGO-Bibel“. Brendan Powell Smith bezeichnet sich selbst als Atheist und hat offensichtlich eine Vorliebe für die blutrünstigen Geschichten des Alten Testaments. Seine LEGOSzenerien illustrieren die biblischen Geschichten überwiegend im Stil eines „Sandalenfilms“ möglichst textnah, ohne sie tiefgründiger zu deuten, wie man es vielleicht von den Bildern einer guten Kinderbibel erwartet. Die Darstellung Gottes als weißes LEGO-Männchen mit langem weißem Bart ist eher unoriginell. So ist „Das Alte Testament“ von Brendan Powell Smith vor allem ein Buch für LEGO- und/oder Bibelfreaks, als Kinder- oder Jugendbibel hingegen nur bedingt geeignet. Aber irgendwie schon … schrill!

Mal etwas anders machen, nicht den schnellsten, sondern den schönsten Weg zum Ziel nehmen, etwas aus einer anderen Perspektive betrachten oder auch von einer anderen Seite an eine Problematik herantreten. Auf diesem Ansatz basiert das Buch „Nikos Reise durch Raum und Zeit“. Der Protagonist, Niko, beschließt eines Morgens nicht den gewohnten Weg zur Schule zu nehmen, sondern einen kleinen Umweg in Kauf zu nehmen, um dem Alltagstrott für einen Moment zu entfliehen. Was er nicht ahnt: aus dieser simplen Entscheidung heraus entsteht ein Abenteuer, das ihn in die sogenannte Quantenwelt, eine Art Parallel-Dimension zu unserer, verschlägt. Mit seinen zwei neu gefundenen Freunden, dem Wissenschaftler Eldwen und der Fee Quiona versucht Niko die Quantenwelt davon zu überzeugen, wieder in Kontakt mit der Welt der Menschen zu treten, um den gemeinsamen Fortschritt zu sichern. Bei diesem Unterfangen lernt Niko, zusammen den Leserinnen und Lesern eine Menge über Physik, wie zum Beispiel die Relativität von Raum und Zeit, das Phänomen des Tunnelns oder das Gedankenexperiment um Schrödingers Katze. Die spannende Geschichte, die mit wissenswerten Fakten der Physik gespickt ist und die auflockernden und kniffligen Rätsel, die dazu einladen, sich völlig in die Geschichte hinein zu versetzen, machen das Buch zu einem einzigartigen Erlebnis. Lesen lohnt sich. Das Buch ist ideal geeignet für Kinder, die sich für Physik oder Wissenschaften interessieren, aber auch für Abenteuer-Fans ab zehn Jahren. Für die Kombination der gut verständlichen Erklärungen von komplexen physikalischen Themen und einer spannenden und netten Geschichte gebe ich dem Buch

„Schon wieder so ein langweiliges Buch, in dem eine erwachsene Autorin Jugendlichen deutsche Geschichte erklärt“, seufzte ich, als ich „Abgehauen“ von Grit Poppe in die Hand gedrückt bekam. Ich begann nur zögerlich, zu lesen… Doch irgendwie zog mich die Erzählung um die 16-jährige Gonzo in ihren Bann – bald legte ich das Buch quasi nicht mehr aus der Hand. Gonzo heißt eigentlich Nicole, hatte nie ein richtiges Zuhause, sondern musste ihre Kindheit in den Spezialheimen der DDR, den Jugendwerkhöfen, verbringen. Dort geht sie sprichwörtlich durch die Hölle: Täglich aufs Neue muss sie unmenschliche Schikanen erdulden und schließlich landet sie erneut zum Dunkelarrest alleine in einem nasskalten Kellerloch. Aufgrund einer Verletzung gelingt es Gonzo, zu fliehen – doch wohin? Auf ihrem Weg durch eine ihr feindlich gesonnene Welt trifft sie auf René, der von zu Hause weggelaufen ist, und schließt sich ihm an: Er will in den Westen. Sein Ziel ist die deutsche Botschaft in Prag, denn er hat gehört, dass diese das Tor in die Freiheit ist. Aber wird den beiden Jugendlichen die Flucht aus der DDR tatsächlich gelingen? Das von Willkür und Gewalt geprägte Leben im geschlossenen Jugendwerkhof Torgau hätte alleine als Thema für ein Buch gereicht, ist für die Autorin aber nur der Einstieg und wird deshalb etwas eilig „abgearbeitet“. Das Leben der etwa 4.000 Flüchtlinge hingegen, die teils monatelang im schlammigen Garten rund um das Botschaftsgebäude campierten, wird detailreich beschrieben und die Not anhand von mehreren Figuren und deren Schicksalen anschaulich vor Augen geführt. Das macht (deutsche) Geschichte nachvollziehbar, lebendig und äußerst spannend!

Aufmachung:

Inhalt:

Gelesen von Andreas Witt

Gelesen von Barbara Mestel Gelesen von Alexander Butzon


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STÄMME VOR ORT 35 Auf dem Weg zum Regionslager

Der Stamm Eldar in Hessen

Im Gemeindehaus

Vorgestellt von Alexander Butzon u. Oliver Kiel Unser Stamm „Eldar“ in Pfungstadt wurde 1970 von Manfred Gröninger gegründet. Er gehört mittlerweile zur Region VCP-Starkenburg im VCP-Land Hessen und blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Nach seiner Gründung 1970 gab es einige Jahre intensiver Arbeit, damals noch in der Christlichen Pfadfinderschaft (CPD). 1978 lösten sich die Roverrunden auf, doch Joachim Storhas gründete dann eine neue Gruppe und leitete damit eine Renaissance der Stammesarbeit ein. 1990 wurde der Förderverein gegründet, der seitdem die Stammesarbeit finanziell und logistisch unterstützt. Diese zweite Hochphase dauerte bis Ende der 90er Jahre an. Kurz vor der Jahrtausendwende schlief die Gruppenarbeit langsam ein. Zu einer Wiederbelebung kam es 2007 durch die Arbeit von Gabi Jost-Kiel. Mittlerweile besteht unser Stamm Eldar aus der Meute „Salamander“ und den Sippen „Panda“,

„Seestern“ und „Eule“ mit ca. 35 Pfadfinderinnen und Pfadfindern in allen Altersstufen. Zum regelmäßigen Fahrtenkalender gehören neben einem Stammeslager der Besuch des (hessischen) Landeswölflingstreffen, der (hessischen) Landeskinderfreizeit auf der Starkenburg in Heppenheim, Friedenslichtaktionen und natürlich unsere stammesinterne Waldweihnacht. Dann kommt der ganze Stamm zusammen und nimmt die neuen Pfadfinderinnen und Pfadfinder auf. Großlager wie das hessische Landeslager 2012 auf der Schildmatt im Elsass haben wir ebenso gerne besucht wie die regelmäßigen Regionslager. In 2014 planen wir – natürlich – mit Volldampf auf das Bundeslager auf dem Schachen (wo wir in den 80er Jahren schon einmal zu Besuch waren) zu fahren und für das 23. Weltpfadfindertreffen in Japan haben sich 6 Pfungstädter Pfadis angemeldet.

Stammeswappen: Der Begriff Eldar ist eine Wortschöpfung des Schriftstellers J.R.R. Tolkien (u.a. „Der kleine Hobbit“, „Herr der Ringe“). Tolkien erschuf für sein Werk eine eigene Elbensprache, in der Eldar übersetzt „Volk der Sterne“ oder „Volk unter den Sternen“ bedeutet. Im Vordergrund steht dabei – symbolisiert durch den Begriff „Volk“ – die Gemeinschaft und innere Verbundenheit aller Pfadfinderinnen und Pfadfinder des Stammes. Sterne geben – gerade in Form des „Großen Wagens“ wie auf unserem Stammeszeichen – Orientierung und helfen, den richtigen Weg in der Natur zu finden. So wie auch die Pfadfinderei helfen kann, den richtigen Weg im Leben zu finden. Daneben steht Eldar aber auch für Naturverbundenheit. Nach Tolkien wurden als Eldar nur diejenigen Elben bezeichnet, die sich auf den großen Zug nach Westen machten. Die Bezeichnung Eldar steht also auch als Sinnbild dafür, dass man nicht nur im Hergebrachten verharren, sondern sich auch auf Neues einlassen und Erfahrungen sammeln soll.

Und wann stellt ihr euren Stamm vor? Schickt eure Stammesvorstellung an die anp-Redaktion (anp@vcp.de)


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36 SERVICE

FOTO: HELGE BREDEMEYER

anp 01|14 Gemeinschaft | Raus! Nachruf

Christine Kunze

Die nächste anp mit dem Thema „raus!“ erscheint am 1. April 2014. Über eure Beiträge, Reaktionen, Einfälle dazu freuen wir uns. Redaktionsschluss ist der 21. Februar 2014. anp@vcp.de FOTO: FABRIZIO BRANCA

Am 18.11.2013 starb Christine Kunze im Alter von 83 Jahren in Hildesheim. Sie war als letzte Bundesmeisterin des EMP maßgeblich an den Fusionsverhandlungen zum VCP beteiligt und ist somit eine der „Mütter” des VCP. Seit 1948 war Christine Kunze Pfadfinderin. Sie arbeitete hauptamtlich als Referentin im EMP Land Hannover, sie war ehrenamtlich als Landesmeisterin und ab 1970 als Bundesmeisterin tätig. Nach ihrer beruflichen Tätigkeit als Diakonin widmete sie sich nochmals dem EMP und schrieb nach intensivem Aktenstudium zusammen mit einem kleinen Arbeitskreis die „Geschichte des EMP – eine Dokumentation”, die 1993 im VCP veröffentlicht wurde. Nicht nur als Pfadfinderin stand ihr Leben und ihre Arbeit unter dem Leitwort des EMP: „Gott will, dass wir sein Eigentum werden zum Lobe seiner Herrlichkeit.” Sie hat dieses Leitwort gelebt und vorgelebt. Wir aus dem EMP verdanken ihr viel. Sie wird uns fehlen.

Christine Kunze 1994

Gisela Bögershausen

Eure Bundesleitung wünscht euch ...

¬Herzlichkeit ¬Weihnachtsfunkeln ¬Ruhe ¬Besinnlichkeit ¬Wärme ¬Leckereien ¬Gemeinschaft/Gesellschaft ¬Gemütlichkeit

und ein fröhliches Weihnachtsfest und Gottes Segen!


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SERVICE 37

Leserbrief an die Nachwuchsredaktion

Nachtrag:

Essen ganz wichtig auf dem Hajk

In der letzten anp ist uns Simon Hofstetter aus der Nachwuchs-Redaktion in Karlshuld leider beim Layouten verloren gegangen. Hier beantwortet er noch seine drei Fragen zum Hajk. 1. 2. 3.

Hajk ist für mich… Mein bestes Erlebnis… Das muss mit…

Liebe Pfadfinder, mir hat die Seite 22 bei der letzten Zeitung sehr gefallen. Valeria Rossmanith

Simon, 15 1. Jedes Mal ein neue s gutes Abenteuer 2. Unendlich große Seen in Schweden 3. Ersatzsocken

Fragen, Meinungen, Wünsche? Wir freuen uns über Post an: anp@vcp.de

Das ist uns aufgefallen... Seit einiger Zeit liegt – inzwischen schon ein bisschen vergilbt – ein Zeitungsausschnitt aus der Süddeutschen Zeitung auf meinem Schreibtisch, den mir ein aufmerksamer VCPer, Wilhelm Wagner aus München geschickt hat. In dem Artikel wird ein Politiker aus Oberfranken vorgestellt. Der Landrat aus Coburg konnte verhindern, dass die NPD ihren Bundesparteitag auf einer Wiese im Landkreis abhalten kann. Er argumentierte, dass eine schon lange geplante Baustelle die ordnungsmäße Anreise der Funktionäre zu ihrem Parteitagszelt verhindert würde. Und das Verwaltungsgericht gab ihm recht. Was aber fast noch interessanter als die originelle Argumentation ist: Der Politiker beruft sich bei seinem Engagement auf Robert Baden-Powell, den Gründer der Pfadfinderbewegung. Die Welt etwas besser zu verlassen, als man sie vorgefunden hat, das ist für ihn eine gute Idee für die Kommunalpolitik, passt aber nicht zur NPD vor der Haustür.

Termine auf Bundesebene ab dem 9. Januar 2013 Veranstaltungen/Schulungen/Seminare Name der Veranstaltung

Datum

Ort

Veranstalter

Woodbade Nr. 55 2013/2014

09.01.-12.01.14

Burg Rieneck

FG Schulung

World Scout Jamboree Teillager-Schulung

17.01.-19.01.14

Worms

Kontingentsleitung WJS

Bundeslager Verpflegungsteamtreffen

25.01.-26.01.14

Bundeszentrale

Bundeslagerleitung

Bundeslager Vorbereitungstreffen

07.02.-09.02.14

Bundeszentrale

Bundeslagerleitung

Deutschsprachige Konferenz

14.02.-16.02.14

Niederlande

Referat Internationales

anp-Redaktionssitzung 01

21.02.-23.02.14

Bundeszentrale

Redaktion anp

Ringeausschusssitzung

07.03.-08.03.14

Bundeszentrale

RDP/RdP

Jamboree Trupptreffen

15.03.-16.03.14

Beilstein

Kontingentsleitung WJS

Gremien Name des Gremiums

Datum

Ort

Veranstalter

Bundesleitung 01

17.01.-19.01.14

Bundeszentrale

Bundesleitung

Bundesrat I

24.01.-26.01.14

Burg Rieneck

Bundesratsvorsitz

Fachgruppentagung 01

07.02.-09.02.14

Burg Rieneck

Bundesleitung

Bundesrat II

21.03.-23.03.14

Burg Rieneck

Bundesratsvorsitz


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vcp Pfadfinden

38 AUS DEM VERBAND

FÜR ANP STELLT ALEXANDER BUTZON DEM BUNDESGESCHÄFTSFÜHRER DIRK RUMPFF FRAGEN RUND UM DAS GELD IM VCP

ILLUSTRATION: © BAZAAR DESIGNS

Wo kommt das Geld her und wo geht es hin?

anp: Was habe ich denn davon, mich im VCP anzumelden und Mitgliedsbeitrag zu zahlen? Dirk: Ganz schön viel. Mit deinem Stamm im VCP hast du überhaupt erst die Möglichkeit, kirchliche und staatliche Unterstützung zu bekommen. Das ist deshalb möglich, weil der VCP in kirchliche Strukturen eingebunden ist. Und von staatlicher Seite bekommen wir Zuschüsse, weil wir als freier Träger der Kinder- und Jugendarbeit gesetzlich anerkannt sind. Und wenn du dich für internationale Treffen interessierst: Als VCP-Mitglied bist du Teil der weltweiten Gemeinschaft von Pfadfinden. Und du bist auch Mitglied in den beiden Weltorganisationen. Das steckt in deinem Mitgliedsbeitrag drin. Als VCP-Mitglied hast du Strukturen, die dich absichern. Wenn dir beispielsweise als Gruppenleiter etwas passieren würde, dann bist du genauso abgesichert wie ein Arbeitnehmer. Diese Strukturen ermöglichen nicht nur bundesweite und internationale Veranstaltungen wie das Bundeslager oder das Jamboree. Sie helfen dir auch vor Ort. Ohne sie gäbe es keine Schulungen, keine Handreichungen, keine Hilfestellungen. anp: Wo bekommt der VCP denn das Geld genau her? Dirk: Da sind die Ebenen ganz unterschiedlich organisiert. Auf der Bundesebene bekommen

wir das Geld maßgeblich durch Mitgliedsbeiträge. Außerdem haben wir Einnahmen durch den Bundeszeltplatz und Teilnahmebeiträge zu Veranstaltungen. Und dann erhalten wir kirchliche und staatliche Mittel. Spenden sind meist projekt- oder zweckbezogen. Für inhaltliche und strukturelle Verbesserungen auf dem Bundeszeltplatz Großzerlang haben wir viele Spenden erhalten. Das geht von pädagogischen Materialien bis zu Kanus und Rettungswesten. anp: Wird das ganze Geld, das der VCP bekommt, gleich wieder ausgegeben? Wenn nicht, was passiert mit dem Geld, das übrig bleibt? Dirk: Der VCP ist als gemeinnütziger Verband anerkannt. Das Gesetz sieht vor, dass das Geld, das man bekommt, auch zeitnah wieder ausgegeben werden soll. Daher dürfen wir gar kein Geld anhäufen. Aber vorsorgen müssen wir doch. Das heißt, wir bilden Rücklagen. Zwei große Positionen sind der 2. Bauabschnitt Großzerlang und die längst fällige Sanierung der Bundeszentrale. Die Mittel dafür sind zweckgebunden, d.h. wir müssen sie genau dafür auch nutzen. Und dann gibt es noch sogenannte Betriebsmittelrücklagen. Wir müssen – das fordert übrigens auch die evangelische Kirche von uns – ein bis zwei Monate das laufende Geschäft finanzieren

können, wenn alle Einnahmen jetzt auf einmal wegbrechen würden. anp: In der Bundeszentrale und auf Burg Rieneck gibt’s ja fast immer Bio-Produkte. Könnte man nicht eine Menge Geld sparen, wenn man stattdessen günstigere Sachen beim Discounter kaufen würde? Dirk: So groß ist der Preisunterschied nicht. Und wollen wir Produkte kaufen, die auf Kosten der Natur oder anderen Menschen hergestellt wurden? Im VCP haben wir den Anspruch, Verantwortung zu lernen. Dazu gehört auch ein bewusster Einkauf und der sorgfältige Umgang mit Lebensmitteln. Auch auf dem Bundeslager haben wir ein sehr ausgeklügeltes Versorgungskonzept und wollen vorwiegend regionale und saisonale Lebensmittel nutzen. Das gehört dazu, wenn man Ressourcen und die Umwelt schonen will. anp: Wer entscheidet, für was Geld ausgegeben wird? Dirk: Die Führungsgremien des Verbandes. Die Fach- und Projektgruppen sammeln Vorschläge für Arbeitsinhalte oder Projekte in ihren Bereichen und geben sie in die Bundesleitung. Dort wird geprüft und abgewogen und dann ein Haushaltsplan entworfen. Dieser wird im Bundesrat diskutiert und anschließend beschlossen.


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AUS DEM VERBAND 39

Jahresabschluss per 31.12.2013 – alle Beträge in Euro Wie alljährlich veröffentlichen wir den Jahresabschluss des Vorjahres. Die Treuhandstelle des Diakonischen Werkes und interne Kassenprüfer haben Buchhaltung und Zahlen geprüft. Damit wird gewährleistet, dass die Einnahmen, die sich aus Mitgliedsbeiträgen, aus kirchlichen und staatlichen Zuschüssen sowie Spenden zusammensetzen, ordnungsgemäß verwendet werden. Die Sonderhaushalte „Jamboree“ und „Bundeslager“, die sich jeweils über mehrere Jahre erstrecken, sind in dieser Aufstellung nicht berücksichtigt. Im Folgenden wird der gesamte Jahresabschluss veröffentlicht:

Bilanz Aktiva

2012

2011

Immaterielle Vermögensgegenstände z. B. für mehrere Jahre gekaufte Software oder zeitlich begrenzte Schutzrechte am VCP-Zeichen, die jedes Jahr an Wert verlieren

747,00

988,00

Sachanlagen (Kassel und Großzerlang) der aktuelle Wert der Immobilien und Dinge, die dem VCP gehören

1.002.683,67

1.031.761,41

Finanzanlagen insbesondere die Beteiligung an der F&F GmbH

246.837,14

146.837,14

4.031,10

13.998,79

A. Anlagevermögen

Flüssige Mittel sind alle Kassen (Bargeldbestand) und Konten (laufende Konten und Festgelder) Rechnungsabgrenzungen sind vom VCP für die Zukunft geleistete Zahlungen; z. B. für BahnCards die noch im Folgejahr gültig sind

693.399,91

729.756,25

3.926,25

Gesamt

1.971.191,21

1.927.267,84

Passiva

2012

2011

Vereinskapital

826.537,38

826.537,38

Rücklagen

700.406,31

661.578,74

Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen z. B. zweckgebundene Spenden für Investitionen; diese werden entsprechend dem Werteverzehr der finanzierten Anlagen verbraucht

251.443,00

258.827,00

Rückstellungen sind Aufwendungen des Bilanzjahres, für die noch keine Rechnungen vorliegen

77.600,00

90.200,00

115.012,52

87.790,22

192,00

2.334,50

A. Eigenkapital

B. Verbindlichkeiten

Rechnungsabgrenzungen sind hier analog zur Aktiva-Seite schon erhaltene Zahlungen, für das folgende Jahr Gesamt

Mitgliedsbeiträge

2011

918.994,21

919.259,65

34.102,95

31.271,96

Teilnehmendenbeiträge (ohne Bundeslager und Jamboree)

52.949,25

36.419,00

Kostenerstattungen sind Kosten, die erst der VCP übernimmt, dann aber erstattet bekommt; z. B. Eigenanteile zu Veranstaltungen

37.444,44

42.192,72

Sonstige Erträge sind u. a. die Zeltplatzgebühren für den Bundeszeltplatz

155.396,43

116.214,84

Kirchliche Mittel Zuschüsse der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)

183.600,00

181.700,00

Öffentliche Mittel (z.B. Kinder- und Jugendplan des Bundes)

149.434,79

138.540,00

Personalkostenerstattungen (z.B. Landeskirche EKM, Integrationsamt)

18.148,20

38.227,25

1.550.070,27

1.503.825,42

2012

2011

-681.855,67

-605.097,48

Raumkosten sind Gas-, Strom-, Wasser-, Müllkosten etc. für die Bundeszentrale und den Bundeszeltplatz

-34.802,15

-36.489,95

Versicherungen/Beiträge/Lizenzen z.B. Mitgliedsbeiträge, die der VCP an rdp, WOSM, WAGGGS, aej und die Diakonie zahlt, oder alle Versicherungen, die der VCP für seine Mitglieder abgeschlossen hat

-135.356,70

-156.067,95

Werbe- und Reisekosten sind alle Reisekosten, aber auch z. B. Druckkosten

-378.401,13

-348.541,05

Abschreibungen sind der Wertverlust der Investitionen (Gebäude, Betriebs- und Geschäftsausstattung, …)

-80.088,94

-76.651,00

Instandhaltung sind z. B. Handwerkerkosten für die Instandhaltung der Immobilien

-47.475,73

-49.453,46

Sonstige Kosten sind Honorare für Dienstleister, Kosten für Verbrauchsgüter wie Büromaterialien, Portokosten, …

-161.842,42

-160.242,18

-1.519.822,74

-1.432.543,07

30.247,53

71.282,35

Personalkosten

Gesamt Betriebsergebnis Erträge aus Beteiligungen (insbesondere F&F) Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge Jahresüberschuss Einstellung in die Rücklagen 1.971.191,21

2012

Spenden

Aufwendungen

23.492,39

Kurzfristige Verbindlichkeiten sind Rechnungen, die ins Bilanzjahr fallen, aber noch nicht bis zum Stichtag bezahlt wurden

Erträge

Gesamt

B. Umlaufvermögen Forderungen sind Gelder, die dem VCP zustehen, die er aber noch nicht hat; z. B. offene Rechnungen/Zuschüsse

Gewinn und Verlustrechnung

0,00

2.830,00

8.580,04

11.151,50

38.827,57

85.263,85

-38.827,57

-85.263,85

0,00

0,00

1.927.267,84

Bilanzergebnis


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vcp Pfadfinden

40 AUS DEM VERBAND

Beitragsmarken

Beitragsmarke 2014

Beitragsmarke 2014

Beitragsmarke 2014

Beitragsmarke 2014

Beitragsmarke 2014

2014

!!!

Unter dem Motto: „Volldampf“ werden wir vom 6. bis 15. August auf dem Zeltplatz Schachen (Schwäbische Alb) in die spannende Epoche der Industrialisierung eintauchen. Ihr dürft gespannt sein. Mehr Informationen findet ihr in dieser Ausgabe und unter www.volldampf2014.de

Hier noch ein paar Hinweise …

Beitragsermäßigungsanträge für das Jahr 2014 müssen umgehend beim zuständigen Landesbüro eingereicht werden. Der Beitragseinzug erfolgt über SEPA-Lastschriftmandat am ersten Banktag im März (3. März 2014). Bestehende Einzugsermächtigungen werden in SEPA-Lastschriftmandate umgewandelt. Die Kontoinhaber werden von uns informiert.

Ausführliche Informationen zur Mitgliedschaft beim Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder finden sich auch auf der Website www.vcp.de/service/mitgliedschaft. Dort sind auch alle Anträge als .pdf erhältlich.

Zuwendungserklärung über gezahlte Mitgliedsbeiträge Zur Vorlage beim Finanzamt – nur gültig in Verbindung mit einem Einzahlungsbeleg oder Kontoauszug. Dieser wird vom Finanzamt bis zu einem Betrag von 200 Euro entsprechend dem Euroglättungsgesetz vom 19.12.2000 BGBl. I. S. 1790 anerkannt.

An das zuständige Finanzamt

Der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V. ist wegen Förderung der Jugendhilfe nach dem letzten uns zugegangenen Freistellungsbescheid bzw. nach der Anlage zum Körperschaftssteuerbescheid des Finanzamtes Kassel II-Hofgeismar, StNr 26 250 78173 vom 19.1.2012 nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 des Körperschaftssteuergesetzes von der Körperschaftssteuer und nach § 3 Nr. 6 des Gewerbesteuergesetzes von der Gewerbesteuer befreit. Es wird bestätigt, dass die Zuwendung nur zur Förderung der Jugendhilfe verwendet wird.

Bundesgeschäftsführer


vcp Pfadfinden

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AUS DEM VERBAND 41

VCP | Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder

ANTRAG AUF BEITRAGSERMÄSSIGUNG | Beitragsjahr Möglichst umgehend an das zuständige Landesbüro senden. Absender:

An das VCP-Landesbüro

VCP-Mitgliedsnummer:

Für das Jahr beantrage ich folgende Beitragsermäßigung (Zutreffendes bitte ankreuzen; Mehrfachermäßigungen – z. B. Familienermäßigung und Ermäßigung als Student/in – sind laut Beitragsordnung nicht möglich): ❍ Kinder- und Jugendbeitrag Ich bin/ werde in diesem Jahr älter als 20 Jahre und bin: ❍ Auszubildende/r ❍ Schüler/in ❍ Student/in ❍ Freiwillige/r (z. B. Freiwilliges Soziales Jahr, Bundesfreiwilligendienst, Wehrdienst)

❍ Ermäßigter Beitrag Ich bzw. meine Eltern sind in diesem Jahr nicht in der Lage, meinen vollen Beitrag zu zahlen, weil…

(Stichwort zur Begründung, z. B. Heimunterbringung, Empfänger/in von Sozialhilfe, Arbeitslosenunterstützung, etc.)

Die aktuelle Beitragsordnung mit den jeweiligen Bundesbeiträgen ist unter http://www.vcp.de/service/mitgliedschaft/ zu finden. Zusätzlich zum Bundesbeitrag kann ein Landesbeitrag, ein Regionsbeitrag und ein Stammesbeitrag erhoben werden, über deren Höhe das jeweilige Landesbüro Auskunft gibt.

Ich bin darüber informiert, dass Anträge auf Beitragsermäßigung jährlich neu zu stellen sind. Belege (Kopien – keine Originale!), die meine Angaben bestätigen, habe ich beigefügt.

Ort und Datum

Unterschrift

Bearbeitung durch das Landesbüro: Angaben geprüft und Landesbeitrag genehmigt bzw. geändert auf € f.d.R.

Eingang Bundeszentrale:

Datum, Stempel, Unterschrift

Erledigt:

ANTRAG AUF BEITRAGSERMÄSSIGUNG . VCP | Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder | Wichernweg 3 | 34121 Kassel | Tel.: 0561-78437-0 | Fax: 0561-78437-40 | E-Mail: info@vcp.de | V1.13


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42 AUS DEM VERBAND

VCP | Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder

ANTRAG AUF FAMILIENBEITRAG Dieser Antrag muss nur einmalig gestellt und nur bei Veränderungen erneuert werden. Möglichst umgehend an die VCP-Bundeszentrale senden. Absender:

VCP | Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder Wichernweg 3 34121 Kassel

VCP-Mitgliedsnummer:

• Wir möchten von dem Familienbeitrag Gebrauch machen und zahlen für das unter 1. genannte Familienmitglied den vollen und für das unter 2. genannte den halben VCP-Mitgliedsbeitrag. Alle übrigen VCP-Mitglieder zahlen keinen Beitrag. • Wir verzichten dafür auf den Mehrfachbezug der VCP-Zeitschrift. Das heißt: Wir erhalten für die Familie nur eine Zeitschrift. • Die Beantragung des Familienbeitrages schließt weitere Beitragsermäßigungen aus. • Die Zahlung des Gesamtbeitrages erfolgt durch das 1. Familienmitglied. Folgende Familienmitglieder gehören dem VCP an: (unter 1. bitte das älteste Mitglied und unter 2. das zweitälteste Mitglied angeben)

Name, Vorname

Mitgliedsnummer

Geburtsdatum

1 2 3 4 5 6 7

Ort und Datum

Unterschrift

ANTRAG AUF FAMILIENBEITRAG . VCP | Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder | Wichernweg 3 | 34121 Kassel | Tel.: 0561-78437-0 | Fax: 0561-78437-40 | E-Mail: info@vcp.de | V1.13


vcp Pfadfinden

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AUS DEM VERBAND 43

VCP-Beitragsordnung (gültig seit dem 1.1.2011)

a) Anmeldung Gäste, die nach dem Kennenlernen regelmäßig am Gruppenleben einer VCP-Gruppe teilnehmen, melden sich mit dem dafür vorgesehenen Formular über das für sie zuständige Landesbüro in der VCP-Bundeszentrale als VCP-Mitglied an. Mit der Anmeldung (siehe Abschnitt 4. „Mitgliedschaft“ der Bundesordnung) ist jedes Mitglied verpflichtet, Beitrag in der von der Bundesversammlung und seiner Landesversammlung jeweils beschlossenen bzw. genehmigten Höhe zu zahlen (VCPMitgliedsbeitrag). Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren geben die Erziehungsberechtigten durch Unterschrift ihr Einverständnis zur Mitgliedschaft im VCP und der damit verbundenen Beitragspflicht. Das Mitglied erhält eine Anmeldebestätigung und einen Mitgliedsausweis, in den die Jahresmarken eingeklebt werden können. Bei Eintritt während der ersten neun Monate eines Kalenderjahres wird der VCP-Mitgliedsbeitrag für das laufende Jahr, bei Eintritt während der letzten drei Monate eines Kalenderjahres erst ab dem Folgejahr berechnet. b) Zusammensetzung des VCP-Mitgliedsbeitrag Der Beitrag setzt sich aus einem Bundesbeitrag, einem Länderbeitrag und einem Beitrag für die Arbeit der Regions-/Bezirks-/Gauebene zusammen. Im Beitrag der Regions-/Bezirks-/Gauebene kann ein Anteil für die Orts-/Stammesebene enthalten sein. Jede Ebene legt den auf sie entfallenden Anteil des VCP-Mitgliedsbeitrags nach ihren Erfordernissen fest. Die Landesversammlung des jeweiligen Landes setzt den Landesbeitrag fest und genehmigt den zumindest für zwei aufeinanderfolgende Jahre in gleicher Höhe geltenden Beitrag für die Arbeit der Regions-/Bezirks-/Gauebene. Der VCP-Mitgliedsbeitrag ist neben kirchlichen und öffentlichen Zuschüssen unbedingte Voraussetzung für die Arbeit des Verbandes auf allen Ebenen. Je größer der Anteil der Eigenleistungen der Mitglieder ist, desto geringer ist die mit den Zuschüssen verbundene Abhängigkeit. c) Beitragsstufen Der VCP-Mitgliedsbeitrag gliedert sich in folgende Beitragsstufen: Stufe I: Kinder- und Jugendbeitrag Der Kinder- und Jugendbeitrag gilt für Mitglieder bis einschließlich 20 Jahren sowie auf Antrag beispielsweise für Auszubildende, Schülerinnen/Schüler und Studierende, Zivil- und Wehrdienstleistende. Anträge sind bis zum 15. Januar über das zuständige Landesbüro zu stellen. Stufe II: Erwachsenenbeitrag Der Erwachsenenbeitrag gilt für Mitglieder ab 21 Jahre. Stufe III: Familienbeitrag Bei Mitgliedschaft mehrerer Familienmitglieder kann ein Familienbeitrag beantragt werden. Die Familie muss gleichzeitig auf den Mehrfachbezug der Verbandszeitschrift verzichten. Für das älteste Familienmitglied wird der volle, für das zweitälteste der halbe Bundesbeitrag der jeweils maßgeblichen Beitragsstufe berechnet. Für alle weiteren Familienmitglieder wird kein Beitrag berechnet, sofern diese sonst in Stufe I oder IV fallen. Die Zahlung erfolgt durch das älteste Familienmitglied. Anträge müssen bei der Anmeldung oder bis zum 15. Januar des Jahres gestellt werden, in dem sie wirksam werden sollen. Diese Regelung schließt weitere Ermäßigungen aus und gilt bis zum Widerruf bzw. bis ein beitragspflichtiges Mitglied aus dem Verband ausscheidet.

Wird der Familienbeitrag beantragt, ermäßigen sich auch Landes-, Regions-/Bezirks-/Gaubeiträge entsprechend. Stufe IV: Ermäßigter Beitrag Der Bundesbeitrag kann auf Antrag in glaubhaft gemachten sozialen Notlagen (zum Beispiel Arbeitslosigkeit, Sozialhilfe-Empfang oder Heimunterbringung des Beitragspflichtigen) ermäßigt werden. Anträge sind bis zum 15. Januar über das zuständige Landesbüro formlos zu stellen.

Landes/der Region/des Bezirks/Gaues über Veränderungen in der Beitragshöhe. Nach erfolgtem Beitragseinzug rechnet die Bundeszentrale den Beitrag, aufgeschlüsselt nach Anteilen, mit den Ländern ab.

e) Beitragszahlung Aus Vereinfachungsgründen wird der Bundes-, Landes- und Regions-/Bezirks-/Gaubeitrag zusammen erhoben. Die Zahlung des VCP-Mitgliedsbeitrags erfolgt einmal jährlich durch Bankeinzugsverfahren. Zahlt ein Mitglied den Verbandsbeitrag trotz der Verpflichtung zur Teilnahme am Beitragseinzugsverfahren erst nach Übersendung einer Rechnung, hat es dem VCP die hierdurch entstehenden Kosten zu ersetzen. Die Höhe des Kostensatzes, der mit der Beitragsrechnung geltend gemacht wird, legt der Vorstand des VCP e. V. jeweils vor Beginn eines Kalenderjahres fest und macht dies in der Verbandszeitschrift rechtzeitig bekannt. Wird der Einzug von dem Geldinstitut aus Gründen verweigert, die dem Mitglied zuzurechnen sind (beispielsweise: Widerruf der Einzugsermächtigung, Angabe einer falschen Kontonummer, erloschenes Konto), hat das Mitglied die dem VCP daraus entstehenden Kosten zu tragen. Wird ein Landes-/Regions-/Bezirks-/Gaubeitrag erhoben, informiert das zuständige Land die betroffenen Mitglieder des

h) Austritt Der Austritt ist der VCP-Bundeszentrale über das zuständige Landesbüro schriftlich mitzuteilen. Dies muss persönlich durch das Mitglied bzw. die/den Erziehungsberechtigte(n) geschehen. Die Mitgliedschaft endet zum gewünschten Termin, sonst zum Ende des Kalenderjahres. Die Beitragspflicht endet mit Ablauf des Kalenderjahres nach Austrittstermin bzw. nach Eingang der Abmeldung in der VCP-Bundeszentrale. Der Austritt wird von der VCP-Bundeszentrale bestätigt.

Mitglieder, die den von ihrem Konto abgebuchten Beitrag zurückrufen, erhalten im Laufe des jeweiligen Jahres ein Schreiben mit der Aufforderung zur Zahlung unter Angabe des Grundes der Rücklastschrift, und falls sie daraufhin keine Zahlung leisten VCP-Mitglieder, die nicht in der Lage sind, den Beitrag zu zahlen, für das kommende Jahr letztmalig eine Beitragsrechnung. Falls können in Abstimmung mit dem jeweiligen Land von der Bei- daraufhin bis zum 31.12. desselben Jahres der Rückstand nicht ausgeglichen wird, erfolgt eine Aufhebung der Mitgliedschaft. tragszahlung befreit werden. Die Forderung des noch ausstehenden VCP-Mitgliedsbeitrags Mitglieder, die in der Lage sind, einen höheren Beitrag zu zah- bleibt bestehen. Die Mitglieder werden jährlich auf die Beitragsordnung hingelen, sollen ihren VCP-Mitgliedsbeitrag selbst einschätzen. In den Zeitschriften des Verbandes werden dazu jährlich Aufforderungen wiesen. In begründeten Einzelfällen kann die Bundesleitung von abgedruckt und Formulare eingelegt. Aus den Formularen muss der Beitragsordnung in den Punkten c) und e) abweichen. hervorgehen, welcher/n Ebene/n der erhöhte Beitrag zugewendet Bitte beachten: Um den finanziellen Aufwand für die Beiwird. Erfolgt keine Festlegung, fließt der Erhöhungsbetrag der tragserhebung so gering wie möglich zu halten, sieht die Bundesebene zu. Eine erteilte Beitragsselbsteinschätzung gilt bis Beitragsordnung für die Zahlung ausschließlich das Lastzu ihrem Widerruf. schriftverfahren vor. Ein Teil der Mitglieder zahlt den Beitrag nach wie vor erst nach Erhalt einer Rechnung. Dies ist in Bitte beachten: Es kann nur eine Beitragsermäßigung geder Bundeszentrale mit Mehrkosten von 15.000.- pro Jahr währt werden. Eine Kombination oder Ergänzung ist nicht verbunden. Da wir dieses Geld gerne der inhaltlichen Arbeit möglich. Da wir nicht überprüfen können, ob und wann sich zuführen wollen, hat der Vorstand den Kostenersatz für Recheine Situation verändert, die zur Beantragung geführt hat, nungszahlende auf 3,- festgesetzt. müssen die Anträge jährlich neu gestellt werden. Die Anträge auf Familienermäßigung nur einmalig oder bei Verändef) Zeitschriften rungen. Die Zahlung des Familienbeitrages erfolgt durch das Jedes Mitglied erhält kostenlos die Verbandszeitschrift. Mitglieder, älteste Familienmitglied. die den Familienbeitrag geltend machen, erhalten eine Verbandszeitschrift je Familie. d) Höhe des Bundesbeitrages Der Bundesbeitrag beträgt ab 1. Januar 2011: Stufe I: Kinder- und Jugendbeitrag 45,00 € jährlich g) Änderungen Stufe II: Erwachsenenbeitrag 65,00 € jährlich Änderung von Namen, Anschrift, Bankverbindung sowie Änderung der Landes-, Regions-/Bezirks-/Gau- oder Gruppen-/StamStufe III: Familienbeitrag zwei Erwachsene: 97,50 € jährlich meszugehörigkeit sind der Bundeszentrale mitzuteilen. Für die ein Erwachsener und ein Kind/Jugendlicher: 87,50 € jährlich Mitteilung solcher Änderungen stehen Vordrucke zur Verfügung. zwei Kinder/Jugendliche: 67,50 € jährlich Es genügt aber auch eine formlose schriftliche Mitteilung. Stufe IV: ermäßigter Beitrag: 12,00 € jährlich Bitte beachten: Uns sind auch dieses Jahr wieder erhebliche Kosten durch die Versendung von Post an veraltete Adressen Bitte beachten: Zusätzlich zum Bundesbeitrag kann ein sowie von Banken abgewiesene Lastschriften entstanden. Bitte Landesbeitrag, ein Regionsbeitrag und ein Stammesbeitrag informiert die Bundeszentrale zeitnah von Veränderungen wie erhoben werden, über deren Höhe die Landesbüros Auskunft Namen, Anschrift, Bankverbindung. geben.

Bitte beachten: Ein Austritt ist nur durch eine schriftliche Erklärung gegenüber der Bundeszentrale über das zuständige Landesbüro möglich. Es genügt nicht, den Austritt nur im Stamm bekannt zu geben. Fehlt diese schriftliche Erklärung, seid ihr weiter verpflichtet, den Mitgliedsbeitrag zu zahlen. Ein Ende der Beitragspflicht ist nur zum 31.12. des laufenden Jahres möglich. Beitragsordung 18-10-10 V8 cp


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Besinnung | Ohne Worte

Inhalt

v AUS DEM VERBAND AUF DEM WEG ZUR TRADITION ………………………………… 04 DAS CPD-BUCH, FACHTAGUNG PFADFINDEN …………………… 05 EINDRÜCKE VOM MEISSNER-TREFFEN ………………………… 06 MIT VOLLDAMPF RICHTUNG BUNDESLAGER …………………… 08 ZEHN JAHRE EVANGELISCHE STIFTUNG PFADFINDEN ………… 09

c CHRISTLICHES LEBEN HIMMELSLEITER: MIT LEGO DIE BIBEL ENTDECKEN ……………………………… 10

p PFADFINDEN BREITGETRETEN: OHNE WORTE

„Früher gab es die „Späherprobe“, für die man mehrere Stunden alleine im Wald verbringen und bestimmte Ziele anlaufen musste. Heute praktizieren manche Rangerund Rovergruppen die Nachtwache“. Aus: V. Kunberger: Schweigen ist Gold, S. 17

BEIM MENSCHEN FAST UNDENKBAR … ……………………… 14 ENTSPANNEN OHNE WORTE …………………………………… 15 EINFACH MAL DIE … ………………………………………… 16 SCHWEIGEN IST GOLD ………………………………………… 17 WENN WORTE IN DIE IRRE FÜHREN …………………………… 18 „STILLE“ NACHT ……………………………………………… 20

„Aber was ist denn Musik? Ist das Singen der Vögel Musik? Ist das Rauschen in einer Telefonleitung Musik? Das Hämmern von Maschinen, unser Puls, das Stimmen des Orchesters vor dem Beginn des eigentlichen Stückes?“ Aus: P. Zedelius: „Stille“ Nacht, S. 20

GESCHICHTEN … ERZÄHLEN ………………………………… 21 GLOBUS: MIT DEM FALKEN IN DER HAND… …………………………… 22 FREE HUGS IN KENT …………………………………………… 23 BIS ZUM HORIZONT: DAS MOOT IN KANADA …………………… 24 BADEN IM LAND UNTER DEM REGENBOGEN ………………… 26 KRIMSKRAMS ……………………………………………… 28

KELLERTREPPE ………………………………………………… 32 BUCHECKE …………………………………………………… 34 STÄMME VOR ORT | Stamm Eldar aus Pfungstadt ………………… 35 REAKTIONEN/LESERBRIEFE/ SERVICE …………………………… 36 AUS DEM VERBAND WO KOMMT DAS GELD HER UND WO GEHT ES HIN? …………… 38 JAHRESABSCHLUSS …………………………………………… 39 BEITRAGSMARKEN, ZUWENDUNGSERKLÄRUNG ……………… 40 ANTRÄGE AUF ERMÄSSIGUNG ………………………………… 42 BEITRAGSORDNUNG …………………………………………… 43

„Für mich waren diese zwei Wochen eine tolle Erfahrung – ich war auf mich selbst gestellt und fühlte mich trotzdem beschützt.“ Aus: N. Conrad: Free hugs in Kent, S. 23 „Sehr eindrucksvoll fanden wir einen Gottesidenstbesuch in der kleinen „Alliance Chruch“ im Township Kabokweni. Voller Inbrunst sang und tanzte die gesamte Gemeinde, angeleitet von einer mitreißenden Predigerin.“ Aus: J. Zedelius: Baden im Land unter dem Regenbogen, S. 27


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