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Zeitschrift des VCP | Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder 1 P 1963 Nr. 4/2015 | ISSN 1651-2441

anp Gemeinschaft

Leben

Abenteuer

Sehnsucht 足

Besinnung

auf neuem Pfad

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Stellenausschreibung Der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) e. V. ist der ­größte evangelische Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverband. Er ist Mitglied in den Welt­verbänden WAGGGS und WOSM. Für die hauptberufliche Unterstützung der Aktivitäten des VCP zum Reformations­jubiläum, insbesondere zum Bundeslager 2017, sucht der VCP e. V. eine/ einen Projektmanagerin /Projektmanager Zu den Hauptaufgaben gehören: • inhaltliche und organisatorische Unterstützung und Begleitung des Bundeslagers und der übrigen Aktivitäten des VCP zum Reformationsjubiläum •A usbau organisatorischer Rahmenbedingungen, Implementierung einer Event-­Software, Aufbereitung von Informationen •U nterstützung der Bundeslagerleitung und der Bereichsleitungen •B etreuung von teilnehmenden Gruppen, Mitarbeitenden und internationalen ­Gästen, Anmeldeverwaltung •B eantragungen behördlicher Genehmigungen, Koordination von Versicherungen, Verwaltung von Verträgen Wir erwarten: • abgeschlossenes Studium mit Bezug zum Tätigkeitsfeld • Erfahrungen im Projektmanagement • strukturierte Arbeitsweise • gute EDV-Kenntnisse (Office-Programme, Grundkenntnisse in der Funktion von Datenbanken) • gute Englisch-Kenntnisse • E rfahrungen in der (Jugend-)Verbandsarbeit • Erfahrungen in der Organisation von Großveranstaltungen sind wünschenswert • Erfahrungen im Umgang mit ehrenamtlich geprägten Strukturen • Zugehörigkeit zu einer Kirche, die der ACK angeschlossen ist Wir bieten: • ein hoch interessantes, bewegtes und vielseitiges Arbeitsfeld • Zusammenarbeit mit einem engagierten Team • einen modern ausgerichteten Arbeitsplatz • Vergütung und Sozialleistungen gemäß AVR.DD Die Stelle ist bis zum 31.10.2017 befristet und soll zum nächstmöglichen Termin besetzt werden. Haben Sie Interesse an dieser Stelle? Dann senden Sie uns bitte bis zum 31.12.2015 Ihre Bewerbung per E-Mail an dirk.rumpff@vcp.de und teilen uns Ihren möglichen Eintrittstermin mit. Für Fragen stehen wir gerne zur Verfügung: VCP e. V., Bundesgeschäftsführer Dirk Rumpff, Wichernweg 3, 34121 Kassel, Telefon 0561 78437-12


vcp aus dem Verband

VORNEWEG

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Impressum ISSN 1615-2441 anp (seit 1921) ist die Zeitschrift des Verbandes Christlicher ­Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP). anp erscheint vier Mal im Jahr.

Anschrift: VCP-Bundeszentrale Wichernweg 3 D-34121 Kassel Tel.: 0561/7 84 37-10, Fax: 05 61/7 84 37-40 E-Mail: anp@vcp.de, Internet: www.vcp.de Verleger: Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) e. V. Herausgegeben im Auftrag des Vorstandes von Hanno Terbuyken Chefredaktion: Diane Tempel-Bornett Ständige Redaktionsmitglieder: Christian van den Boom (Kellertreppe), Jascha Buder (Illustrationen und Sippe ­Braunbär), Peter Diehl (Online-Redakteur), Marc Forkmann, Sandra Grünewald (KrimsKrams), Verena Kunberger, Andreas Witt (Himmelsleiter) Mitarbeit an dieser Ausgabe: Rebecca Haugwitz, Lena Simosek, Sören Bröcker, Patrick Franz, Nico Sasse, Lukas Zintel Satz und Layout: Miriam Lochner, Agentur elfgenpick, Augsburg Druck: Druckerei Strube, Felsberg Anzeigenverwaltung: Dirk Rumpff Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht immer die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich die Kürzung von Artikeln und Leserbriefen vor. Die Redaktion behält sich in Einzelfällen unter Berücksichtigung der gesetzlichen Grundlage entsprechende Bearbeitungen von Veröffentlichungen vor. Der Umwelt zuliebe wird anp auf 100 % Recyclingpapier gedruckt, das mit den Umweltzeichen „Blauer Engel“ und „Nordischer Schwan“ ausgezeichnet ist. Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung und Förderung unserer Arbeit.

Liebe Leserinnen, liebe Leser, liebe ­Pfadfinderinnen, liebe Pfadfinder, nach was sehnen wir uns? Nach Liebe, nach Freundschaft, nach Frieden, nach Wärme. Das sind große Wünsche, die sich manchmal kaum, manchmal aber auch mit kleinem Aufwand erfüllen lassen. In unserer Redaktionssitzung waren wir erstaunt, nach was wir uns so wirklich sehnen. Freiheit beim Pfadfinden, Verantwortung übernehmen dürfen, das war ein großes Thema, gehört werden, mitmachen dürfen. Ist das immer so klar, dass wir das auch wirklich dürfen? Wir haben darüber lebhaft diskutiert und deshalb findet ihr in dieser Ausgabe ein gemeinsam entwickeltes Format der Redaktion. Auch andere Sehnsüchte haben wir geteilt – nicht ganz so ernst, aber genauso leidenschaftlich … Lasst euch überraschen. Gerne hätten wir die ganze Ausgabe mit Artikeln und Geschichten zur Sehnsucht gefüllt, aber natürlich gibt es noch andere wichtige Dinge. Fußball zum Beispiel; der Jahresabschluss des VCP oder das erste Resümee unseres Generalsekretärs. Wir berichten über Engagement von VCPerinnen und VCPern für geflüchtete Menschen und lesen von dem Abenteuer, in Kapstadt eine Weihnachtskarte mit lebenden Rentieren zu produzieren. Viel Spaß beim Blättern und Lesen. Wir wünschen euch wunderbare, friedliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr, in dem sich viele eurer Sehnsüchte erfüllen werden.

Titelbild: Foto: Roman Heimhuber – Ligurien

Hanno Terbuyken, Herausgeber

Diane Tempel-Bornett, Chefredakteurin


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RÜCKBLICK

ZUM LESEN, ZUM NACHMACHEN, ZUM SPIELEN: DIE NEUEN HANDREICHUNGEN Der Stammesversand im November bot ein breites Spektrum an Materialien. Die beiden Handreichungen für die Kinderstufe: „Die Grauen Affen“ und „Gefangen in der Affenstadt“ greifen die Spielidee „Dschungelbuch“ auf und bieten Lieder, Basteltipps, ­Geschichten und Gruppenvorstundenvorschläge.

Die Handreichung „Hajk“ für die Pfadfinderinnenund Pfadfinder­stufe liefert konkrete Tipps und Hinweise. Denn draußen unterwegs sein, Abenteuer erleben, sich durchschlagen, Menschen begegnen – ein Hajk ist oft einer der Höhepunkte eines Lagers. Doch wie bereitet man einen Hajk vor, was ist in der Durchführung zu beachten, was tun im Notfall? Auf diese Fragen gibt die Handreichung ebenso Antworten wie Tipps zu Routenplanung oder Wegauf­gaben. Ein Lagerfeuer ist schön, aber mit Gitarrenmusik ist es noch schöner. „Gitarrenspiel lehren – Eine Handreichung zur Vermittlung des Gitarrenspiels zur Liedbegleitung“: Es ist gar nicht so schwer, anderen das Gitarren Spielen beizubringen – wenn man weiß, wie man vorgeht. Dazu gibt es für euch jetzt diese Arbeitshilfe. Und noch was zu spielen gab es auch: Auf Luthers Pfad – Ein Spiel rund um die Reformation für Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Als Pfadfinderinnen und Pfadfinder lernen wir gerne spielend. ­Warum nicht auch über die Reformation? Dieses Spiel bietet die Möglichkeit, Inhalte und Hintergründe zur Reformation ganz nebenbei zu erfassen.

VCP HEIDE BRINGT SEINE PFADI-APP AUF DEN MARKT

Was macht man bei den Pfadis? Wann sind die Gruppenstunden? Wie erreiche ich die Stammesleitung? Was gibt es Neues beim VCP Heide? Alle Informationen über Abenteuer, Gemeinschaft und Naturerlebnisse im VCP Heide gibt es jetzt übers Smartphone. Der VCP Heide stellt ab sofort im Apple App Store und im Google­Play-Store die App „VCP Heide“ bereit. Aktuelle Neuigkeiten, Fotos und Fahrtenberichte können schnell, bequem und weltweit über das Smartphone empfangen werden. Pfadfinden und Smartphones, das geht? Stammes­sprecher Stefan Körber ist überzeugt: „Klar geht das – die App ist auch für die ­Daheimgebliebenen und für die Interessierten gedacht. Bei den Pfadis kann man weiterhin die drei Luxusgüter der Neuzeit genießen: Freundschaft, Unerreichbarkeit und Freiheit.“ Nach und nach wird die App weiterentwickelt. Wer jedoch das Abenteuer sucht, dem hilft die ­beste App nicht. Pfadfinden ist live und alle haben die Chance, die Gemeinschaft kennenzulernen, sein eigenes Abenteuer zu erleben oder die Natur zu genießen. Die App ist kostenlos. Einfach diesen QR-Code einscannen, installieren und los geht’s. Für die Mitmenschen ohne Smartphone gibt es nun auch einen neugestalteten Internetauftritt ­unter: www.vcpheide.vcp-sh.de

Einfach scannen und los geht's!

Foto: Maren Körber, QR-Code Sören Bröcker

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vcp aus dem Verband


vcp aus dem Verband

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RÜCKBLICK

WO WÄRE ICH OHNE DIE PFADFINDEREI?

Foto: Janek Seydlitz

Was macht Pfadfinden aus? Verändern diese Erfahrungen das Leben und die Persönlichkeit? Das erzählt die VCPerin Birthe Bröcker in einer Sonderausgabe von Chrismon. Der VCP und das evangelische Magazin hatten schon einige journalistische Begegnungen. Hier sind Auszüge aus dem Gespräch. Im Blog findet ihr einen Link auf den vollständigen Artikel. „Was wäre ich ohne die Pfadfinderei! Das ­merkte ich auch im Bewerbungsgespräch fürs ­Polizeistudium – die fragten so schnell, dass mir fast nur Beispiele aus der Pfadfinderei einfielen, weil ich da schon so viel erlebt habe. ,Waren Sie schon mal in einer Situation, wo eine Person Hilfe brauchte?’ Ich war 16, leitete eine Gruppe, ein Junge fiel von einer großen Baumschaukel. Oder sie fragten, ob ich mal was freiwillig gemacht habe, was ich nicht hätte machen müssen – ja, ich habe den Rettungsschwimmer gemacht, damit die Kinder mit mir schwimmen gehen können. (…) Du darfst total viel ausprobieren bei den Pfadfindern. Zum Beispiel ein Floß bauen aus Baumstämmen. Mit Feuer rumkokeln. Oder rauskriegen, was

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der dickste Baumstamm ist, den du mit der Axt noch durchkriegst. Natürlich zeigen dir Ältere, wie es geht und passen auf dich auf. Man lernt spielerisch seine Stärken und Schwächen kennen, nicht unter Zwang wie in der Schule. Wie viele Kinder kann man beschäftigen als Gruppenleiterin? Bei mir waren es mal zwölf. (…) Pfadfinden heißt aber nicht nur, einen Weg durchs Gelände zu finden, sondern auch seinen eigenen Weg durchs Leben. Ohne die Pfadfinderei wäre ich bestimmt nicht so selbständig. Ich habe immer ein Ziel vor Augen – jetzt das Studium bei der Polizei und danach das Ziel, als Kriminalkommissarin einen Einsatzbereich zu finden, der mir Spaß macht. Ich hab natürlich auch kleine Nebenziele, ich spiele ja Klavier und Fußball. Dieses Jahr, mit 21, habe ich ein neues Halstuch bekommen, das ,Rentnerhalstuch’. Wir Älteren dürfen dem Stamm helfen, aber wir haben nichts mehr zu sagen. Die Jüngeren entscheiden auch, ob ich auf Fahrten mitkommen darf, zum Beispiel zum ­Kirchentag. Wir sind jetzt die Erwachsenen. Aber einmal Pfadi, immer Pfadi. Ich kann zum Beispiel nicht verstehen, dass Leute im Park ihren Müll liegen lassen. Manchmal räume ich sogar den Müll von anderen weg. Und ich gehe weiterhin zu den

Pfadfinderandachten, zum Beispiel im Advent, wenn das Friedenslicht weiterverteilt wird. Die meisten Erwachsenengottesdienste finde ich nicht so interessant. Da bin ich nur an Weihnachten.“

Gesprächen entstand ein Video, in dem das Thema beleuchtet wurde. In Bad Nauheim wurden „Lieder mit Haltung“ gesungen. Hessische Pfadfinderinnen und Pfadfinder präsentierten einen Abend mit Protestsongs von Luther bis heute. Mit dem VCP Geislingen, Württemberg, fand eine Church Night statt. Die Kirchengemeinde Altenstadt richtete sie in der Martinskirche aus, sodass sich die Pfadfinderinnen und Pfadfinder ganz auf die Inhalte konzentrieren konnten.

Ein neues Highlight gibt es ab sofort auf der Burg Rieneck: Viele schlaue Köpfe und flinke Hände arbeiteten an einem neuen Programmangebot für das Bundeszentrum: einer Reformationskiste. Neben der Arbeitshilfe „Glaube.Feiern.Pfadfinden“ finden sich darin viele neue Ideen zum Basteln, Spielen, Ausprobieren, Vorlesen und Andenken. Als besonderes Schmankerl finden sich darin auch spezielle Burg-Thesen und ein Geländespiel. Alle Gäste, die in die Geschichte der Reformation eintauchen möchten, können diese Kiste für ihre Zeitreise nutzen.

go.vcp.de/anp1504pfadi

FRISCHER WIND FÜR DIE REISE INS ­REFORMATIONSJUBILÄUM VON STEFAN ADERHOLD

Am 31.10.2015 startete der VCP ins ­Reformationsjubiläum. Vielerorts wurde gefeiert, gewerkelt, gespielt, gesungen und gelacht. Und so wurde er kreativ und bunt: der Auftakt in die Jubiläumsreise. Hier einige Bespiele: Im Rheinland hat der Stamm Franz von Sickingen eine Erlebnistour durch Luthers Zeit gemacht. Neben einer spannenden Kirchenerkundung und einer Andacht wurden auch keine Kosten und Mühen gescheut, um die Szenen der Reformation wieder aufleben zu lassen. Thesen wurden angeschlagen, die Pfadis konnten sich in einer Druckerwerkstatt ausprobieren und ein gemeinsames Mittelalteressen genießen. Richtig rund wurde die Aktion dann mit einer Übernachtung im Gemeindehaus. Ganz anders, doch ebenso kreativ ging der Stamm Francesco in Baden das an: Die Gruppe Schnelle Füchse beschäftigte sich dort mit der Frage, die bis tief in die Wurzeln unserer Evangelischen Kirche hineinreicht: „Was wäre passiert, wenn Luther die Kirche nicht reformiert hätte?“ Aus den regen

Es gab noch mehr Auftaktveranstaltungen. Sie sollen nach und nach im Blog veröffentlicht werden, denn vielleicht findet die eine oder andere Veranstaltung auch Nachahmung? Wenn ihr euch in einem Gottesdienst oder auf Lager mit dem Thema Reformation beschäftigt, dann lasst es wissen: Auf vcp.de/r2017 findet ihr eine Karte, auf der ihr eure Aktion zu dem Thema eintragen könnt. Alle, die an dem Reformationsjubiläum mit einer Veranstaltung beteiligen, erhalten einen Badge.


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vcp aus dem Verband

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RÜCKBLICK /AUSBLICK

SO VIELSEITIG WIE DAS LEBEN: THE SCOUT AND GUIDE ACADEMY IN PORTO VON JUTTA MOSBACH

Mehr als 200 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus ganz Europa, 29 verschiedene Sessions und 5 Tage Porto Ende Oktober – das war die „Scout and Guide Academy 2015“ oder kurz „The Academy“.

In täglich zwei Sessions ging es darum, sich zu Grundlagen und Ideen des Pfadfindens fortzubilden, sich mit Strategien und Herausforderungen zu befassen und sich über die Landesgrenzen intensiv auszutauschen. Mittendrin und voll dabei: Natascha Sonnenberg, Peter Mestel und Jutta Mosbach. Für uns galt es jeden Tag, zwei neue Themen auszuwählen, in zwei neue Inhalte einzutauchen.

Schwere Entscheidung für ein spannendes Programm Keine leichte Aufgabe angesichts des spannenden Programms: Eintauchen in die DNA des Pfadfindens und Unterschiede und Gemeinsamkeiten von WAGGGS und WOSM ausloten? Oder lieber eine Einheit zu Nachfolgeplanung oder den Chancen und Möglichkeiten des Mentorings? Etwas über Change Management lernen, sich mit Stakeholdern befassen oder doch die Strategieentwicklung anhören? Ein abendliches Peer-Group-Meeting mit Reflexion und Austausch half da bei der Entscheidung sehr.

ß Eröffnungsveranstaltung der Academy

Foto: Peter Mestel

 Pfadfinden weltweit: in Lateinamerika übernehmen Pfadfinderinnen und Pfadfinder häufig soziale Aufgaben. Hier unterstützen Scouts in El Salvador eine ältere Frau beim Weg zum Wahllokal.

Foto: VCP-Fotoarchiv

Ein Leben neben dem Lernen Neben all den spannenden Themen war natürlich auch ein portugiesisch-pfadfinderisches Rahmenprogramm vorgesehen. Und das war auch gut so, denn portugiesische und internationale Abende, morgendliche „Icebreaker“ und ein Stadtspiel bei strömendem Regen, machen aus dem Kongress erst eine „Scout and Guide Academy“. Und über ein ­Ergebnis waren sich dabei alle einig: Scouts and Guides – we are awesome and cool!

VERBINDUNG WELTWEIT: DER THINKING DAY AM 22. FEBRUAR

Pfadfinden verbindet Menschen auf der ganzen Welt. Der Thinking Day 2016 steht unter dem Motto Connect! Connect with me. Connect with friends. Connect with the world. Connect, share und celebrate. Der diesjährige Thinking Day lädt euch ein, Verbindungen in ihrer ganzen Vielfalt zu erleben. In unserer digitalisierten Welt denken wir schnell an die sozialen Medien, aber es geht um mehr. Überlegt, was es für euch bedeutet, verbunden zu sein und sich selbst zu begegnen. Dazu gibt es vier Bereiche: 1. Wer bin ich? Wie kann ich mir selbst begegnen und etwas mehr über mich selbst erfahren?

4. Wir tragen Verantwortung für unsere ­Umwelt und unsere Mitmenschen. Werdet gemeinsam aktiv. Im beiliegenden Flyer und auf www.thinkingday.de findet ihr verschiedene Ideen, wie ihr die jeweiligen Fragen in eurer Gruppenstunde thematisieren könnt. Der Thinking Day ist der Tag, an dem Pfadfinderinnen und Pfadfinder sichtbar werden. Tragt eure Tracht/eure Kluft in der Schule, in der Uni, am Ausbildungs- oder Arbeitsplatz. Erklärt allen, die fragen, warum ihr Pfadfinderin oder Pfadfinder seid und was es für euch bedeutet.

2. Was ist Freundschaft? Was macht gute Freundschaft aus?

Nehmt an der Postkartenaktion teil und verbindet euch mit Pfadis aus der ganzen Welt. Ab dem 15. Dezember 2016 könnt ihr euch auf­ www.thinkingday.de dazu anmelden.

3. Wie kann ich mich mit Pfadfinderinnen und Pfadfindern vernetzen? Wir sind eine weltweite Jugendbewegung und ­wollen voneinander lernen.

Und helft: Sammelt den Thinking Day Penny! Jede Person zahlt fünf Cent pro Lebensjahr für Projekte der Weltpfadfinderinnen- und Weltpfadfinderbewegung.


vcp aus dem Verband

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RÜCKBLICK

Foto: Bundesleitung

und unsere Halstücher tragen, ist es dann auch sinnvoll, wenn Werbematerialen, Briefköpfe und andere Medien auch auf Stammes- oder Länderebene eingesetzt werden. Natürlich gibt es hier ganz unterschiedliche Traditionen. In unseren Gestaltungsrichtlinien gibt es aber Vorgaben, wie ihr das neue VCP-CD vor Ort nutzen könnt.

MIT DEN ­WALDLÄUFERZEICHEN ­UNTERWEGS … UNSER NEUES CORPORATE D ­ ESIGN

Die Waldläuferzeichen sind euch sicher schon begegnet. Sie sind ein Kernelement unseres neuen CDs. Nun geht der Gestaltungsprozess ins Finale. Hier findet ihr noch wichtige Infos und ein Interview mit Peter Mestel, dem zuständigen Bundesleitungs­mitglied. anp: Warum braucht der VCP ein neues CD? Peter Mestel: Im „Corporate Design“ wird das grafische Erscheinungsbild des Verbandes geregelt. Unser Verbandszeichen und unsere Verbandsfarbe (blau!) sowie die Stufenfarben sind in unserer Satzung festgeschrieben. Was dort aber nicht geregelt ist, ist die konkrete Anwendung. Unser altes Logo – VCP-Zeichen mit Pinselschriftzug „VCP“ in Blau, Rot und Grau – stammte aus dem Jahr 1999 und wurde im ­Laufe der Zeit durch weitere Elemente ergänzt. Mit dem neuen VCP-CD haben wir alles auf einen einheitlichen Stand gebracht und um Anwendungsregeln ergänzt, die das bisherige Erscheinungsbild vereinheitlichen und die Nutzung einfacher machen sollen. Für wen ist das gedacht? Soll das jetzt jeder Stamm nutzen? Das VCP-Corporate Design regelt das Erscheinungsbild der Bundesebene im Detail. So wie wir alle im Verband eine einheitliche Tracht

Wo kann man Briefpapier bestellen? Bei der Umsetzung des neuen VCP-CD haben wir großen Wert darauf gelegt, dass alle Elemente so einfach wie möglich zu nutzen sind. Für „normale“ Anschreiben wird es daher in Zukunft kein vorgedrucktes Briefpapier mehr geben. Für besondere Briefe wie offizielle Einladungen, Ehrungen usw. könnt ihr ab Anfang 2016 vorgedrucktes Briefpapier wie gewohnt über unseren Ausrüster, den Freizeit- und Fahrtenbedarf beziehen. Die entsprechenden Word-Vorlagen werden wir ebenfalls in der nächsten Zeit über die Länder verteilen. Wie kann ich daraus einen Stammesflyer basteln? Wir haben einen Satz Flyervorlagen für die gängige Layout-Software „InDesign“ erstellen lassen. Diese Vorlagen können ab Anfang 2016 über die Bundeszentrale bezogen werden. Können Stammesleiterinnen und -leiter auch VCP-Visitenkarten bestellen? VCP-Visitenkarten können selbst erstellt werden. Auch hier haben wir aber die bisherige Vorlage zum „Eindrucken“ auf fertigen Bögen abgeschafft. Die Vorlagen sind im gängigen Visitenkartenformat angelegt und können in jedem Copy-Shop oder in Onlinedruckereien schnell und einfach produziert werden. Auch diese Vorlagen werden für Anfang 2016 vorbereitet. Was bedeuten die neuen Farben? Mit den neuen Layoutfarben haben wir die

Anzahl der unterschiedlichen Farbsysteme, die bisher im VCP existiert haben, deutlich reduziert. Die Stufenfarben sind selbstverständlich gleich geblieben und werden bei allen Inhalten, die stufenbezogen sind, weiterhin verwendet. Dazu kommen jetzt 5 Layoutfarben, die frei verwendet werden können und unserer Kommunikation damit farbiger machen. Wie darf ich es benutzen? Darf ich auch ­unseren Stammes­bus damit bemalen und T-Shirts drucken? Wie bisher kann das VCP-Zeichen – und natürlich auch das Logo und die Wortbildmarke – für VCP-Veranstaltungen und von VCP-Gliederungen wie Länder oder Stämme frei verwendet werden. Dasselbe gilt für die neuen Waldläuferzeichen. Wir haben in den Gestaltungsrichtlinien und auf der Homepage verschiedene Gestaltungsvorschläge gemacht, an denen ihr euch orientieren könnt. Wen kann ich fragen, wenn ich damit nicht klar komme? Für Rückfragen zum VCP-CD steht euch die Bundeszentrale gerne zur Verfügung. Zusätzlich gibt es noch die Facebook-Gruppe „VCP-Öffentlichkeitsarbeit und Internet“, in der neben euren Fragen auch Beispiele aus eurer Arbeit sehr willkommen sind.

DOWNLOAD & INFORMATIONEN Das neue VCP-Corporate Design wurde im Jahr 2015 gestaltet und wird jetzt nach und nach auf Bundes­ebene umgesetzt. Alle Informationen und verschiedene Dateien zum download findet ihr auf der Homepage www.vcp.de unter „Service  Corporate ­Design“ sowie im VCP-Blog. In den kommenden Wochen werden wir weitere Vorlagen zum Download anbieten, die allerdings nicht alle frei auf der Homepage stehen werden. Informationen zum detaillierten Ablauf der Verteilung werden wir Anfang 2016 auf der Homepage veröffentlichen.

NA LOGO?

Wortbildmarke

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Logo

Zeichen


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AUSBLICK

Foto: Andreas Kläger

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vcp aus dem Verband

DER VCP ERHEBT NEUE BUNDESBEITRÄGE VON HANNO TERBUYKEN, FRANKFURT

Die 45. Bundesversammlung des VCP hat im Sommer eine Erhöhung des Bundesbeitrages beschlossen. Der Bundesbeitrag erhöht sich um 5,00 Euro auf 50,00 Euro für Kinder und Jugendliche und um 10,00 Euro auf 75,00 EUR für Erwachsene. Der Familienbeitrag erhöht sich für zwei Erwachsene auf 112,50 Euro, für ein Kind oder Jugendlichen und einen Erwachsenen auf 100,00 Euro, für zwei Kinder oder Jugendliche auf 75,00 Euro. Der ermäßigte Beitrag bleibt bei 12,00 Euro im Jahr. Bereits in den letzten Jahren wurden mit Mitteln aus dem Bundesbeitrag die Länder über einen Projektfond beim Aufbau von VCP-Arbeit unterstützt. Diese finanzielle Unterstützung wird nach der Beitragserhöhung verdoppelt, so dass 2,50 EUR je Mitglied direkt dem Aufbau neuer Gruppen zugutekommen. Über den Einsatz der Mittel entscheidet der Bundesrat. Die Delegierten der Bundesversammlung haben sich die Entscheidung der Beitragserhöhung nicht leicht gemacht, sondern lange darüber diskutiert, ob eine Beitragserhöhung wirklich nötig war. Sie haben zwar dafür gestimmt, aber bereits in den Beratungen in den Bundesratssitzungen 2014 deutete sich ein weiterer Schritt an: Die Beitragsstruktur des VCP soll nach dem Willen der Ländervertretungen nach vielen Jahren regelmäßiger Erhöhungen grundsätzlich überarbeitet werden. Denn es ist absehbar, dass trotz allen politischen Engagements in Berlin, in den Landeskirchen und in den Bundesländern die Mittel für die Jugendarbeit weniger werden. Zugleich ist die Beitragsstruktur des VCP sehr kompliziert: Die Anteile, die vom gezahlten Beitrag an die Bundesebene, an die VCP-Länder und an die Stämme und Orte fließen, sind in ganz Deutschland unterschiedlich. Deshalb haben sich die Delegierten der Länder im Bundesrat mehrfach für mehr Beitragsgerechtigkeit ausgesprochen. Vor diesem Hintergrund hat die Bundesversammlung 2015 gleichzeitig mit der Beitragserhöhung beschlossen, dass schon 2016 zur Bundesversammlung ein Vorschlag für eine neue, gerechtere Beitragsverteilung vorliegen soll. Damit soll die Beitragsentwicklung zugleich längerfristig absehbar werden. Darüber wird die kommende Bundesversammlung ausführlich beraten. Wer übrigens jetzt schon selbst dafür sorgen will und kann, dass der VCP von Sparbeschlüssen gegen Jugendarbeit weniger getroffen wird, hat die Möglichkeit, den eigenen Beitrag freiwillig zu erhöhen. Eine kurze Nachricht an die Bundeszentrale info@vcp.de reicht. Schon jetzt vielen Dank dafür. Hanno Terbuyken ist gemeinsam mit Eva Bissinger Vorsitzender des ­Bundesrates.

BERÜHRUNGSÄNGSTE ABBAUEN … ODER: OHNE SCHWEINEFLEISCH KOCHEN IST NUR DER ANFANG

Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus der Region Fichtel­ gebirge laden seit über einem Jahr junge Geflüchtete zu ­ihren Aktionen ein. So nahmen schon letztes Jahr Flüchtlinge an der Weihnachtsfeier teil und – weil das so ein Erfolg war – wurde beschlossen, den Kontakt zu pflegen und sich weiter zu treffen. Die Idee hatte der Stamm Albatros des VCP Coburg schon im letzten Jahr. Durch die Ankunft von vielen Flüchtlingen in Coburg und die immer schärfer polarisierenden Diskussionen in der Öffentlichkeit entwickelten die Pfadfinderinnen und Pfadfinder den Plan, die Flüchtlinge zu einer Weihnachtsfeier einzuladen – anstelle der sonst üblichen Waldweihnacht. Tobias Kupek erzählt: „Wir wollen den Flüchtlingen in unserer Region und ihren Familien einen Nachmittag bieten, um sich untereinander und mit uns auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. Letztendlich ging es darum, die Flüchtlinge in Coburg willkommen zu heißen und ihnen einen herzlichen Empfang zu bereiten. Die Rückmeldungen auf unsere Einladung waren überwältigend. Über 40 Leute, die ursprünglich aus dem Iran, Aserbaidschan, der Ukraine, Weißrussland, China und Syrien kamen, nahmen das Angebot an und trafen sich zusammen mit 25 Pfadis aller Altersstufen aus dem VCP Coburg im Haus Contakt, dem Gemeindehaus der St. Moritzkirche.“


men werden, die wurde aber zwei Tage vorher zurückgezogen. Bei den Bewegungsspielen und Workshops, die mit wenig Sprache funktionieren, sind die Jugendlichen sofort dabei. Viele sprechen quasi kein Deutsch. Funktioniert hat es aber immer. Eine Herausforderung für die Küche sind auch die kulinarischen Unterschiede, ohne Schweinefleisch zu kochen ist da nur der Anfang …“ Ende November stand in Coburg dann wieder mal die Weihnachtsfeier an. Natürlich wieder mit einigen Gästen: Tobias: „Es war ein tolles Event. Wir hatten acht unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge mit ihrer Betreuerin zu Gast, sodass wir mit insgesamt 20 Jugendlichen und einigen Erwachsenen einen schönen Nachmittag verbringen konnten. Nach ein paar kurzen Spielen und einem Lied, um die ersten Berührungsängste abzubauen, haben wir uns Jamboreebilder angesehen, dann wurde gekickert und nach dem Essen wurde ein winziger Schneehaufen zur Schneeballschlacht genutzt. Bei Kuchen und einem gemeinsamen afghanischen Tanz, den wir so halbwegs nachtanzen konnten, ließen wir den Nachmittag ausklingen“. Tobias und die Planungsteams der verschiedenen Veranstaltungen sind vor allem davon begeistert, wie vorurteilsfrei die Flüchtlinge von den andern Pfadis mit aufgenommen werden. Die vielen Erfahrungen werden sie auf jeden Fall nutzen, um auch im nächsten Jahr auf die ein oder andere Fahrt oder das ein oder andere Lager wieder Menschen, die ihre Heimat verlassen ­mussten, mitzunehmen. Vielleicht klappt es dann sogar mit einer neuen Sippe, die zusammen mit Jugendlichen aus Coburg und jungen Flüchtlingen geplant ist.

Alle Bilder: ­Schnappschüsse von den verschiedenen Veranstaltungen: von der Weihnachtsfeier, dem Stammeslager, dem Technikkurs und den Wanderungen. Großes Bild: Spielen an der Veste Coburg Links oben: Familienwanderung zu den Hoffmannsteichen Links unten: „Touch of Christmas“

go.vcp.de/vcp-fluechtlingshilfe

Alle Fotos: Tobias Kupek

Für die Kinder und Jugendlichen war die Sprachbarriere beim Spielen kaum problematisch. Die Erwachsenen erzählten über ihre Heimatländer, die Auswirkung von Kriegen auf das persönliche Leben, die Mühen einer oftmals monatelang dauernden Flucht und die bürokratischen Hürden in Deutschland. Mit einem gemeinsames Abendessen und Abschiedsliedern ging ein schöner Abend zu Ende. Und da die Rückmeldung so positiv waren, wurden weitere Veranstaltungen geplant. Tobias: „Wir hatten die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge auf einem Stammeslager, einer Familienwanderung und unserem Techniklager „Scoutec“ mit dabei. Ziel war es dabei die Jugendlichen so gut wie möglich in den Pfadfinderalltag einzubeziehen. Unsere Erfahrungen mit den Jugendlichen zeigten, dass man sehr flexibel und spontan sein muss. Sie hatten keine Schlafsäcke, aber die konnten wir dann kurzfristig von Leuten aus unseren Gruppen organisieren. Dann hatten wir die anfängliche Zusage der Stadt, dass die Teilnahmebeiträge der Jugendlichen übernom-


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vcp aus dem Verband

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RÜCKBLICK

Was ist der VCP am Jahresende wert? Diese Frage beantworten wir in jeder letzten anp-Ausgabe des Jahres – mit der Präsentation des jeweiligen Jahresabschluss.

E

in Jahresabschluss besteht jeweils aus einer Bilanz und einer Gewinnund Verlustrechnung. Die Bilanz (aus dem Ital. bilancia = Waage) stellt die wirtschaftliche Lage einer Organisation zum Jahresende dar. Sie hat wie die Waage zwei Seiten. Auf der Aktivseite wird gezeigt, wie die Mittel einer Organisation verwendet werden (Vermögen oder Aktiva). Auf der Passivseite wird die Mittelherkunft aufgelistet (Kapital oder Passiva). Die Differenz von Mittelherkunft und Mittelverwendung muss Null sein, damit beide Seiten gleich sind und sozusagen die Waage im Gleichgewicht ist. Die Gewinn- und Verlustrechnung zeigt auf, welche Mittel der VCP im Laufe eines Jahres erhalten (Erträge) und wie er sie eingesetzt hat (Aufwendungen).

Bilanz AKTIVA

2014

2013

31.624,00

2.720,00

begrenzte Schutzrechte am VCP-Zeichen, die jedes Jahr an Wert verlieren 1.009.638,10

974.704,21

der aktuelle Wert der Immobilien und Dinge, die dem

2014

2013

Vereinskapital

826.537,38

826.537,38

Rücklagen

480.757,58

480.182,73

292.549,43

287.621,66

228.244,45

228.715,00

142.800,00

108.800,00

65.537,45

108.310,53

206,00

468,00

2.001.632,29

2.040.635,30

Immaterielle Vermögensgegenstände

B. Verbindlichkeiten Sonderposten für nicht verbrauchte Spenden

VCP gehören Finanzanlagen

PASSIVA A. Eigenkapital

z. B. für mehrere Jahre gekaufte Software oder zeitlich

Sachanlagen (Kassel und Großzerlang)

Die Treuhandstelle der Diakonie Hessen und unsere internen Kassenprüfer haben die Buchhaltung und Zahlen geprüft. Damit wird gewährleistet, dass die Einnahmen, die sich aus den Mitgliedsbeiträgen, aus kirchlichen und staatlichen Zuschüssen sowie Spenden zusammensetzen, ordnungsgemäß verwendet werden. Für die Großveranstaltungen „Jamboree und Bundeslager“, werden jeweils gesonderte Haushalte geführt. Deshalb sind sie hier nicht berücksichtigt.

Alle Zahlen in Euro.

A. Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenstände

Im Jahr 2014 waren im laufenden Haushalt die Erträge geringer als die Aufwendungen, so dass ein Verlust entstanden ist. Dieser Verlust wurde durch eine Auflösung von Rücklagen gedeckt.

z. B. für den 2. Bauabschnitt Großzerlangnicht 175.917,14

183.837,14

insbesondere die Beteiligung an der F&F GmbH

Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen z. B. zweckgebundene Spenden für Investitionen; diese werden entsprechend dem Werteverzehr der

B. Umlaufvermögen 5.365,60

27.780,33

sind Gelder, die dem VCP zustehen, die er aber noch

keine Rechnungen vorliegen 757.128,23

830.561,30

sind alle Kassen (Bargeldbestand) und Konten

Kurzfristige Verbindlichkeiten sind Rechnungen, die ins Bilanzjawhr fallen, aber noch

­(laufende Konten und Festgelder) Rechnungsabgrenzungen

Rückstellungen sind Aufwendungen des Bilanzjahres, für die noch

nicht hat; z. B. offene Rechnungen / Zuschüsse Flüssige Mittel

­finanzierten Anlagen verbraucht

nicht bis zum Stichtag bezahlt wurden 21.959,22

21.032,32

Rechnungsabgrenzungen

sind vom VCP für die Zukunft geleistete Zahlungen;

sind hier analog zur Aktiva-Seite schon erhaltene

z. B. für BahnCards, die noch im Folgejahr gültig sind

Zahlungen, für das folgende Jahr

Gesamt

2.001.632,29

2.040.635,30

Gesamt

Foto: © Foto-Ruhrgebiet / fotolia

Forderungen


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vcp aus dem Verband

RÜCKBLICK

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Gewinn- und Verlustrechnung ERTRÄGE

2014

2013

904.142,22

908.947,72

9.849,28

13.691,15

Teilnahmebeiträge (ohne Bundeslager und Jamboree)

31.242,00

117.222,18

Kostenerstattungen

31.954,50

29.694,57

145.261,28

169.120,96

171.000,00

173.200,00

181.598,37

172.068,91

2.448,14

13.457,01

1.477.495,79

1.597.402,50

2014

2013

-632.487,50

-669.316,67

-42.011,03

-57.053,49

-141.087,01

-171.495,96

-284.945,17

-392.067,82

-90.568,73

-83.650,63

-52.340,57

-35.608,56

-270.770,18

-132.953 ,43

-1.514.210,19

-1.542.123,56

-36.714,40

55.255,94

0,00

222,87

2.289,25

4.253,28

-34.425,15

59.732,09

34.425,15

-59.732,09

0,00

0,00

Mitgliedsbeiträge Spenden

sind Kosten, die erst der VCP übernimmt, dann aber erstattet bekommt; z. B. Eigenanteile zu Veranstaltungen Sonstige Erträge sind u. a. die Zeltplatzgebühren für den Bundeszeltplatz Kirchliche Mittel Zuschüsse der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Öffentliche Mittel (z. B. Kinder- und Jugendplan des Bundes) Sonstige Zuschüsse (z. B. Stiftungen, Integrationsamt) Gesamt

AUFWENDUNGEN Personalkosten Raumkosten sind Gas-, Strom-, Wasser-, Müllkosten etc. für die Bundeszentrale und den Bundeszeltplatz Versicherungen/Beiträge/Lizenzen z. B. Mitgliedsbeiträge, die der VCP an rdp, WOSM, WAGGGS, aej und die Diakonie zahlt, oder alle Versicherungen, die der VCP für seine Mitglieder abgeschlossen hat Werbe- und Reisekosten sind alle Reisekosten, aber auch z. B. Druckkosten Abschreibungen sind der Wertverlust der Investitionen (Gebäude, Betriebs- und Geschäftsausstattung, …) Instandhaltung sind z. B. Handwerkerkosten für die Instandhaltung der Immobilien Sonstige Kosten sind Honorare für Dienstleister, Kosten für Verbrauchsgüter wie Büromaterialien, Portokosten, … Gesamt

ZWISCHENERGEBNIS ERTRÄGE AUS BETEILIGUNGEN (INSBESONDERE F&F) SONSTIGE ZINSEN UND ÄHNLICHE ERTRÄGE JAHRESÜBERSCHUSS/-FEHLBETRAG SALDO EINSTELLUNG IN DIE RÜCKLAGEN / ENTNAHMEN AUS DEN RÜCKLAGEN BILANZERGEBNIS


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Die ­K inder nehmen schnell ­u nsere ­R ollenbilder an

K

atha ist Mitglied in der Fachgruppe achtsam&aktiv und studiert Mathematik, Chemie und k­ atholische Religion auf Lehramt. Seit einiger Zeit arbeitet als Unterstützungslehrerin in zwei Vorbereitungsklassen. Sie berichtet hier über ihre Erfahrungen, die sie mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen macht. Die Fragen stellte Diane Tempel-Bornett. anp: Katha, Kannst du uns beschreiben, was du genau machst? Katha: Ich weiß ehrlich gesagt gar, nicht wie die richtige Berufsbeschreibung heißt. Ich würde es Unterstützungslehrerin in Vorbereitungsklassen nennen. Darin sind Flüchtlingskinder und Jugendliche zwischen 11 und 16 Jahren, die kein Deutsch sprechen, bzw. die es lernen. Wir haben zwei Klassen, eine Anfängerklasse und eine F­ ortgeschrittenenklasse. Mit den Fortgeschrittenen kann man sich schon ganz gut auf Deutsch unterhalten. Ich unterrichte beide Klassen jeden Freitag. Machst du das ehrenamtlich? Anfangs habe ich das ehrenamtlich gemacht, jetzt bekomme ich eine Aufwandsentschädigung.

Fotos: Diane Tempel-Bornett, Katha Klipfel

Wo kommen die Kinder und Jugendlichen her? Werden Jungen und Mädchen gemischt unterrichtet? Es sind zur Hälfte Jungs, zur Hälfte Mädchen – syrische, kurdische, türkische, albanische, mazedonische … Die meisten sprechen arabisch und kurdisch.


vcp aus dem Verband

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AKTUELL

Viele Pfadfinderinnen und Pfadfinder sind ehrenamtlich und haupt­beruflich in der Flüchtlingshilfe aktiv. Wir berichten über ihre ­Aktivitäten, aber vor allem möchten wir sie selbst über das erzählen lassen, was sie erleben. Wir haben Katha Klipfel aus Herbolzheim interviewt.

Und wie verständigst du dich mit ihnen? Ich kann in jeder Sprache „Hallo“, also eine Begrüßung sagen. Dann freuen sie sich, in ihrer Muttersprache begrüßt zu werden. So sehen sie, wie schwer es auch mir fällt, ihre Sprache richtig auszusprechen. Und natürlich verständige ich mich mit Händen und Füßen. Wie bereitest du den Unterricht vor? Ich drucke viele Bilder aus und gebe den Kindern Karteikarten. Sie sollen das Wort auf die Karteikarten schreiben und sich ein Bildchen – z.B. vom Stift – dazu malen. Und ich mache den Kindern und Jugendlichen auch verständlich, dass sie die Worte bis zur nächsten ­Woche lernen sollen, als eine Art Hausaufgabe. Wie finden die Kinder das? Wie reagieren sie auf Hausaufgaben? Die freuen sich. Über das Lernen, über die Ehrenamtlichen, die mit ihnen üben. Die Klassengröße ist 15 und eine Gruppe von 3–4 Kindern – meistens gleichgeschlechtlich – wird von einem Unterstützungslehrer oder einer -lehrerin betreut. Und ich bekomme eigentlich immer nur gute Rückmeldung, dass die Kinder Spaß haben und durch die Ehrenamtlichen einen großen Lernzuwachs haben. Gibt es da auch manchmal Probleme mit den Rollen­ bildern? Ich hab das noch nicht erlebt. Die Kinder nehmen auch sehr schnell unsere Rollenbilder an.

Nimmst du Unterschiede zwischen den Kindern aus den verschiedenen Ländern wahr? Meine Erfahrungen sind sehr ambivalent. Gerade bei den syrischen Kindern ist mir aufgefallen, dass viele gerade am Anfang nie lächeln. Sie wirken sehr traurig. Ich glaube, sie haben viele schlimme Dinge erlebt. Was wünschst du den Kindern und J­ ugendlichen? Oh, viel. Dass sie sich gut integrieren können, aber trotzdem ihre eigene Kultur und Identität behalten und einbringen. Ich wünsche ihnen, dass sie schnell auf Regelschulen gehen können. Ich unterrichte auch Mathematik, da merke ich wie stark viele von ihnen sind. Die können gut auf eine höhere Schule gehen, wenn sie erstmal die Sprache können. Und die arabischen Mädchen – wie schnell die die Sprache aufnehmen und lernen, das ist einfach beeindruckend. Ich sehe sie jede Woche und merke immer wieder, was sie für einen Sprung gemacht haben. Und sie sind wahnsinnig dankbar, dass sie hier sind und lernen können. Wenn ich überlege, was die Kinder und Jugendlichen aus dem Irak, aus Afghanistan, aus Syrien wohl erlebt haben müssen, da fände ich für viele psychologische Hilfe fast noch wichtiger als Deutsch zu lernen. Ich glaube, wir stehen vor einer großen Herausforderung für das deutsche Schulwesen. Aber sie ist zu wuppen. Und ich glaube auch, dass wir mehr können, als wir uns selber zutrauen. Wir sind besser, als wir glauben. Danke, Katha, für das ermutigende Gespräch.

go.vcp.de/vcp-fluechtlingshilfe

Wie kann ich mir den Unterricht vorstellen? Meistens fang ich an mit solchen Sachen an wie: „Was hat man im Federmäppchen?“ Dann zeige ich einen Stift, schreibe das Wort „Stift“ an und erkläre, wie man das ausspricht. Das ist für arabisch sprechende Kinder schwer. Sie haben große Probleme mit dem „St“ am Wortanfang und dem „ft“ am Wortende. Auch das „sch“ im Taschenrechner wird da schnell zur Herausforderung. Im Arabischen schreibt man von rechts nach links, deshalb müssen die Kinder hier auch umlernen. Von links nach rechts zu schreiben und Laute auszusprechen, die sie so nicht kennen, ist wirklich extrem schwer. Oft schreiben wir dann auch das arabische Wort daneben. Da versuche ich mich auch ab und an arabisch zu schreiben. Das ist unglaublich schwer. Es folgen die Wochenetage und so geht es weiter, immer Stück für Stück.

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vcp christliches Leben

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HIMMELSLEITER

Unendliche Sehnsucht – was ­Fußball und Religion ­verbindet und trennt VON ANDREAS WITT, HAMBURG

TIPP Wanderausstellung „Fußball-Halleluja“ im ­Focke-Museum in Bremen Wer sich für das Thema „Fußball und Religion“ interessiert, findet in der – in internationaler Kooperation erstellten – Wanderausstellung „Fußball.Halleluja“ auf 450 qm über 100 spannende Exponate: vom „Fußball-Voodoo-Altar“ aus Togo, mit dem ein Voodoo-Priester seine Nationalelf bei der WM magisch unterstützen wollte bis zum „Original-T­rikot“, das Franz Beckenbauer beim WM Endspiel 1974 in München trug. Die interaktive und multimediale Ausstellung beleuchtet in elf Themenbereichen, welche Beziehungen zwischen Fußball, Religion und Gesellschaft bestehen. Ergänzt wird die Ausstellung durch den DFB Fußball-Parcours ­„Focke kickt“, bei dem Besucherinnen und Besucher selbst an acht verschiedenen Stationen kicken dürfen. Die Ausstellung wird noch bis zum 28. März 2016 im Focke-­ Museum in Bremen gezeigt. Weitere Stationen der Ausstellung sind danach Lyon, Luxemburg, Barcelona und schließlich Moskau – zeitgleich zur WM 2018.

N

a klar! Weil Fußball einfach „ans Herz geht“ – mit „unendlicher Sehnsucht“, „leidenschaftlichem Verlangen“ und „unbedingten Ernst“ – wie es der Theologe Paul Tillich (1886–1965) formulieren könnte, der mit diesen Begriffen Religion als das definiert, „was uns unbedingt angeht“.

Fußball bedeutet vielen sehr viel – ist Fußball also eine „Religion“? Es gibt viele Parallelen zwischen der Welt der Religionen und dem Kosmos des Fußballs: Die Rituale im Stadion ähneln einer Gottesdienstliturgie, Fußballstars werden zu „Heiligen“ und „Erlösern“ erhöht, Bundesligaspieltage werden zu – wortwörtlichen – Feiertagen, so wie EM und WM zu echten Hochfesten. Ein illegales Handspiel lässt – zumindest für einen kleinen Augenblick – die Hand des damaligen argentinischen Superfußballers Diego Maradona zur „Hand Gottes“ werden, ebenso wie eine kleine, unscheinbare, zerknitterte Papierkugel beim Duell zwischen den Rivalen HSV und Werder Bremen zur „Papierkugel Gottes“ mutiert. Selbige genießt mittlerweile den Status einer heiligen Reliquie und wird im „Werder-Bremen-Wuseum“ stolz präsentiert.

Was haben Maradonas Hand und eine ­Papierkugel gemeinsam?

War 1954 der emotionale Ausruf des Reporters Herbert Zimmermann über die Glanzparaden des Torhüters Toni Turek im WM-Endspiel gegen Ungarn „Turek, du bist ein Teufelskerl! Toni, du bist ein Fußballgott!“ noch ein Skandal, zu dem sich sogar der damalige Bundespräsident Theodor Heuss äußerte,

so kursieren heute die verschiedensten Versionen eines „Fußball-Vater-Unsers!“ – ohne dass groß Anstoß daran genommen wird. Also: Zwischen Fußball und Religion gibt es v­ iele Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede: Denn die Stadien sind meistens voll, unsere Kirchen oft leer. Im Stadion sind alle gleich – vom „Hartzer" bis zum Akademiker. Fußball „geht eben einfach ans Herz“. Martin Luther formuliert im Großen Katechismus im Rahmen seiner Erklärung zum 1. Gebot: „Woran Du nun, sage ich, dein Herz hängst und worauf du dich verlässt, das ist eigentlich Dein Gott“. Hängt das Herz von Tausenden oder gar Millionen von Menschen eher am Fußball als an Gott bzw. ihrer Religion? Ist Fußball, das, worauf sich unsere „unendliche Sehnsucht“, unser „leidenschaftliches Verlangen“ und unser „unbedingter Ernst“ richtet? Wahrscheinlich nicht, denn jedes Spiel dauert nur 90 Minuten – so gewährt der Fußball uns eine kurze, scheinbare Erlösung von den Sorgen unseres Alltags, aber die existenzielle menschliche Sehnsucht nach vollkommener Erlösung richtet sich offensichtlich woandershin: Die großen Lebensfragen nach dem „Woher?“, „Wozu?“ und dem „Wohin?“ unseres Menschseins vermag das Phänomen Fußball – im Gegensatz zu den Religionen – nicht beantworten, obwohl der Ball kugelrund wie Gottes Erde ist. Foto: © Andreas Witt (1), Markus Pieper (2)

 Für das Gebet um den Titel: Rosenkranz aus Fußbällen

Was macht Fußball zur wichtigsten Nebensache der Welt? Warum pilgern an jedem Bundesligaspieltag hunderttausende Fußballfans in die „Kathedralen des Sports“? Warum versetzt eine gewonnene WM eine ganze Nation in kollektiven Freudentaumel?


  Die „Hand“ und die „Papierkugel“ Gottes Am 22. Juni 1986 erzielte der argentinische Mannschafts­kapitän Diego Maradona im WM-Viertelfinale England gegen Argentinien in der 51. Spielminute durch ein Handspiel ein irreguläres Tor, wie die Fernsehbilder belegen. Der Ausspruch „Hand Gottes“ geht auf Maradona selbst zurück, der im Fernsehinterview nach dem Spiel ohne Reue zu zeigen sagte: „Es war ein bisschen die Hand Gottes und ein bisschen ­Maradonas Kopf.“ Der Begriff „Hand Gottes“ ist Teil der Fußballsprache geworden. So fälschte am 7. Mai 2009 im UEFA-Pokal-­Halbfinale HSV- Werder Bremen eine kleine Papierkugel einen Schuss ab und verursachte einen Eckball für Werder Bremen, der zu einem Tor führte. Später wurde diese

besagte Papierkugel – in Anlehnung an ­Maradonas „Hand Gottes“ – als „Papierkugel Gottes“ bezeichnet. Die kleine ­Papierkugel war im Rahmen einer Fan-Choreographie vor dem Spiel auf das Spielfeld geflogen. Nach eigenen Angaben war Dittsche (alias Olli Dittrich) der Werfer der Papierkugel, wie er in der WDR-­Sendung ­„Dittsche“ behauptete.

  La Boca Hier ist Fußball wirklich heilig: der Stadtteil La Boca in Buenos Aires. Boca Juniors ist der Heimatverein von Diego Maradona, der einem dort überall begegnet.


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B R E I TG E T R E T E N

­Sehn­such t nach

­F reiheit … beim Pfadfinden

J Lena Simosek

go.vcp.de/anp1504freiheit

Wusstet ihr ­e igentlich …? Die blaue Blume ist ein, wenn nicht das Symbol für ­S ehnsucht, L ­ iebe – und ­Wanderschaft.

Christian van den Boom

ugend führt Jugend – bei uns im Stamm ist mit 18 Schluss. Oder mit Schulabschluss oder Ausbildungsende. Wir haben keine Studentinnen oder Studenten. Ältere sollen im Hinter­ grund mithelfen. Das Erwachsenenhalstuch heißt bei uns Rentnerhalstuch.“ „Unsere Kompetenzen kommen daher, weil wir schon früh Verantwortung übernehmen ­dürfen.“ „Beim internationalen Pfadfinden leiten oft ­Erwachsene. Das widerspricht unserem pfadfinderischen Prinzip.“ „Ich habe Freunde bei den Gemeindepfad­ findern, die beneiden uns darum, dass wir selbst so viel machen dürfen. Dort ist es anders: Sie müssen sich dem Willen des Pastors beugen. Sie dürfen k­ eine Verantwortung übernehmen. Die sind 16 oder 17 Jahre alt und dürfen noch nicht mal beim Stammeslager mitplanen. Sie sagen immer: Ihr dürft viel mehr als wir.“ „Bei uns gibt’s aber auch so Gemeindepädagogenstämme, da läuft das genauso.“ „Es gibt aber auch andere Beispiele. Bei uns Rebecca Haugwitz im Land gibt es große Stämme, die hauptberuflich aufgezogen wurden. Da haben die Gemeindepädagogen sehr genau drauf geachtet, dass sie gleich Leute heranziehen, die das ­übernehmen.“ „Was meiner Meinung nach gar nicht geht – E­ ltern als Leitungen in der Kinderstufe.“ „Da gibt’s aber auch Gegenbeispiele. Wir haben einen Stamm, den Pfadi-Eltern gepuscht haben. Das ist jetzt einer der größten Stämme im Land.“ „Man kann auch zu jung sein. Ich war mit fünfzehn Gruppenleiterin und fühlte mich in dieser Rolle einfach zu jung. Ich bin da so reingestoßen worden: Du kannst das schon! Und ich fühlte mich völlig überfordert. Das war auch

ein Problem der mangelhaften Kompetenz­ vermittlung.“ „Bei uns sind die Gruppenleitungen, die Verantwortung bekommen haben, richtig aufgeblüht.“ „Was passiert, wenn man als Gruppenleitung oder Stammesleitung mehr oder weniger aufgefordert wird, zu gehen? Ja, das kann frustrierend sein, aber das ist auch die Chance für was Neues. Ich war auch ein bisschen traurig, als ich aus Jascha Buder Altersgründen mein Sprecheramt abgegeben habe, aber dann hab ich mich bei einem anderen Projekt engagiert. Das hat mir viel Freude gemacht, da ­mache ich auch weiter.“ „Ehrlich, ich hab Sehnsucht, dass man ­Verständnis für diese Situation aufbringt! Wie blöd sich das ­anfühlt, wenn man gehen soll.“ „Und ich hab Sehnsucht nach besserer Vorbereitung auf ein Amt und eine Aufgabe.“ „Aber wenn man früh Verantwortung übernimmt, erfährt man doch, dass Mitmachen Spaß macht und Erfolg bringt! Aber Kontinuität ist auch wichtig – wenn man Erfahrene im Hintergrund hat, die man fragen kann.“ „Aber ich find’s auch schwierig: Da zieht sich jemand offiziell zurück, aber manipuliert im ­ Hinter­grund. ‚Manipuliert‘ ist ein fieses Wort, ich sag mal – ‚zieht die Fäden‘ …“ „Bei uns im Land gibt’s unabhängige Älterenschaften, die können ihr eigenes Programm machen. Freundeskreis, Fördervereine … Das ist doch viel besser, als wenn Ältere im Stamm mitmachen ­wollen.“ Mark Forkmann „Viele Ältere bringen aber das Argument: Wir zahlen, wir wollen was zu sagen haben!“ „Mal ehrlich: Wenn sie die Idee von Pfadfinden wirklich ernst nehmen, verbietet sich der Wunsch nach Einflussnahme doch von selbst.“

Sören Bröcker

Fotos: © Alois / fotolia; Diane Tempel-Bornett

Pfadfinden – das bedeutet für uns Freiheit. Auch bei ­Entscheidungen. Aber wie frei ist man wirklich? ­Diese Frage wurde in der Redaktion kontrovers diskutiert.


vcp aus dem Verband

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BREITGETRETEN

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Sören Bröcker, Freiburg, befragte eine ­P fadfinderin und einen Pfadfinder nach ihren Erwartungen zu ­pfadfinderischer Freiheit. Merle, 21 „Ich war voller

Tatendrang.“

Sören: Was ist für dich Freiheit? Merle: Freiheit ist für mich die Möglichkeit, das zu tun, was ich möchte. Ohne große Einschränkungen. Einen eigenen Weg zu gehen, eigene Entscheidungen zu treffen. Etwas zu bewegen und meine eigenen Grenzen selbst herauszufinden. Weshalb bist du bei den Pfadis? Ich bin nun schon seit mehr als 10 Jahren dabei. Es begann damit, dass ich meine Freundin Nicole fragte, ob sie Zeit hat und wir was zusammen machen sollen. Sie wollte jedoch zu der Gruppenstunde der Pfadfinder. Da bin ich einfach mitgekommen. Es hat mir sehr gut dort gefallen. Die Leute waren nett und das Programm an diesem Tag (Morsen) war sehr witzig. Ich ging also weiter zu den Gruppenstunden. Als ich dann älter wurde, hatte ich eine eigene Sippe und ich fand Freude daran, die Gruppenstunden vorzubereiten, den Kindern was beizubringen und mit ihnen Zeit zu verbringen. Besonders gefiel mir, dass meine Freundin Nicole mit mir die Gruppe leitete. Ich glaube, der wichtigste Grund, warum ich bei den Pfadis bin, ist die Gemeinschaft. Der Kontakt zu anderen Stämmen und die Freundschaften, die sich entwickelt haben. Welche Leitungsaufgaben hast du übernommen? Wie schon erwähnt habe ich eine eigene Sippe betreut. Ich bin mit ungefähr 19 in den Stammesrat gekommen. Ich habe mit 20 die Sanitätsaufgaben übernommen und außerdem als Rettungsschwimmerin fungiert. Ich habe vereinzelt noch kleine Aufgaben übernommen, die so anfielen. Welche Leitungsaufgaben durftest du nicht übernehmen? Im Bereich Anschaffungen hatten weder Mitarbeiter noch Leiter großes Mitspracherecht. Das wurde alles von unserem Stammesleiter geregelt, obwohl wir uns sehr gerne einbringen wollten. Es gab tatsächlich auch Treffen, um über neue Anschaffungen zu diskutieren. Unsere Ideen und Einwände wurden jedoch sehr schnell abgetan und häufig nicht mal wahrgenommen. Wie ist es, wenn ein Erwachsener, ein Pastor oder Elternteil die ­Leitung übernimmt? Es kommt immer darauf an, wer die Leitung übernimmt. Einige Erwachsene geben nichts aus der Hand, wollen immer die Kontrolle über alles behalten. Andere wiederum lassen den Sippenleitern im Umgang mit den Gruppen freie Hand und vertrauen ihnen.

Wie groß war die Sehnsucht nach Freiheit für dich? Sehr! Ich wollte Verantwortung übernehmen. Ich war voller Tatendrang und war mit Herz und Seele Pfadfinder. Doch es wird deprimierend, wenn man immer wieder gebremst wird und nicht mal die Chance bekommt, die Ideen und Pläne vorzustellen. Wie alt sollten Gruppenleitungen sein? Für die Leitung eines Stammes sollten sie auf jeden Fall volljährig sein. Eine Altersgrenze nach oben ist jedoch schwierig. Ich würde sagen, es kommt immer auf das Verhältnis zwischen Leitung und Mitarbeitern an. Wenn die Leiterin oder der Leiter die Interessen der Mitarbeiter teilt, kann sie oder er auch 40 sein. „Man ist immer so alt , wie man sich fühlt“ Demokratische Stammesleitungswahl? Unbedingt! Meiner Meinung nach müssen alle großen Entscheidungen im Stamm besprochen und eventuell auch abgestimmt werden. Ich habe selbst erlebt, dass in einem „diktatorischen“ Stamm Chaos auftritt. Ich möchte behaupten, dass mit einer Demokratie dagegen gewirkt wird. Warum leiten so viele Erwachsene deiner Meinung nach einen ­Pfadfinderstamm, obwohl Pfadfinden doch eine Jugendbewegung ist? Ich denke es wird von vielen Seiten angenommen, dass Erwachsene die besseren oder vernünftigeren Entscheidungen treffen. Doch heißt mehr Lebenserfahrung vernünftigeres Handeln? Vor allem in Hinsicht auf die Interessen der Jugendlichen? Welche Vorteile siehst du bei einer erwachsenen Stammesleitung? (Elternteil, Pastorin oder Diakon, etc.?) Und welche Nachteile siehst du in dieser Form? Im Regelfall kann man davon ausgehen, dass die Interessen der jungen Pfadis untergehen, je älter der Stammesleiter ist. Er glaubt zu wissen was den Kindern gefällt, ist aber auch sehr um die Sicherheit besorgt. In gewissem Maße ist das natürlich richtig. Jedoch bleibt den Kindern oft die Chance verwehrt an ihre Grenzen zu gehen und vielleicht auch mal „auf die Nase zu fallen“.

Mehr Sehnsüchtiges


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Die ausführlichen Interviews findet ihr im Blog. go.vcp.de/anp1504freiheit

Lukas, 19

möglich, so alt wie nötig.“

Sören: Was ist für dich Freiheit? Lukas: Wenn ich und auch jeder andere seine Ideen ausleben kann – wozu auch das Ausprobieren und Scheitern gehört – und ich dabei nicht von ­einer höheren Autorität eingeschränkt oder gelenkt werde.

Wie würdest du einen Stamm gründen? Erstmal die technischen Möglichkeiten checken und wenn nötig sich drum kümmern (Gruppenraum/Haus, Material, Leiter, potentielle Zielgruppe vorhanden?), dann basisdemokratisch und mit offenen Karten das Ganze angehen.

Welche Leitungsaufgaben hast du übernommen? Ab 14 Jahren JulAss (Leitungsunterstützung), ab 16 Jahren Leitung einer eigenen Sippe und Materialwart des Stammes; Stammesleitung wollte ich nicht machen, weil ein Freund sich für die Wahl aufstellen ließ und ich schon Materialwart war.

Wo hast du deine Freiheit begrenzt gesehen? Wenn „Unwissende“ mir mit ihren blöden Ideen das Leben schwer ­machen.

Wo gab es Spannungsfelder? Wenn ja, warum? Kleinere Spannungen aufgrund verschiedener Auffassungen bestimmter Dinge zwischen Materialwart und Stammesleitung; jedoch nichts Großes oder Gravierendes. Wie ist es, wenn ein Erwachsener, ein Pastor oder Elternteil die ­Leitung übernimmt? Nicht pauschal besser oder schlechter als andere Leitungen; Kompetenz und zwischenmenschliche Fähigkeiten finde ich wichtiger als das Alter. ­Solche und solche gibt es in jeder Altersgruppe. Konkret kann ich mir bei uns sicher sein, dass das, was von Seiten der Stammesleitung laufen soll auch sicher läuft. Wie groß war die Sehnsucht nach Freiheit für dich? Mich selbst verwirklichen können und etwas zu verändern war mir sehr wichtig. Über Leichen gehen würde ich aber nicht, das große Ganze darf nicht aus den Augen verloren werden.

Wird das Thema „alte Säcke“ thematisiert? Das Problem, dass wir aufgrund eines akuten Mangels an leitungswilligen/ leitungsfähigen Jugendlichen auf Erwachsene als StaLei zurückgreifen müssen, ist uns bewusst und es wird nach Lösungen gesucht. Was macht für dich Pfadfinden aus? Spaß, Gemeinschaft, Freundschaft, Platz für all den Schwachsinn, Freiheit, draußen sein, frei sein, gute Zusammenarbeit Jung und Alt. Wie alt sollten Stammesleitungen sein? So jung wie möglich, so alt wie nötig; und der Mix macht’s. Die Fähigkeiten zählen, nicht das Alter. Auf Zwang Jugendliche zu verpflichten macht wenig Sinn, genauso wie ein Haufen Opas. Am besten ein paar mehr Junge und ein paar Alte, die sich so ergänzen können. Siehst du G8 für einen jugendgeleiteten Stamm als Gefahr? Jap, da die Jugendlichen, kaum dass sie das Leitungsalter erreicht haben, schon mit der Schule fertig sind und so großteils wieder wegfallen. Warum leiten so viele Erwachsene deiner Meinung nach einen Pfad­ finderstamm, obwohl Pfadfinden doch eine Jugendbewegung ist? Weil Jugendliche sich u. U. nicht die volle Verantwortung aufhalsen wollen oder es zeitlich nicht schaffen und es auch schlicht bequem ist, da Erwachsene in manchen Dingen schon mehr Erfahrung und/oder Connections ­haben und es so einfach klären können. Während Jugendliche sich dies erst noch erarbeiten müssen. Welche Vorteile siehst du bei einer erwachsenen älteren ­Stammesleitung? Also, Elternteil, Pastor/Diakon … Erfahrung in vielen Bereichen, Connections, Vitamin B(eziehung) kann nie schaden, sie werden u. U. ernst(er) genommen als Jugendliche. Teilweise haben sie mehr Zeit bzw. sind flexibler und können sich bei Bedarf auch mal frei nehmen oder Sonderurlaub beantragen. Sie haben Erfahrung, was man machen kann / sollte und was besser nicht.

Foto: privat

Welche Nachteile siehst du in dieser Form? Veraltete / unpassende Vorstellungen als Leitbild des Stammes. Bei Leitern ohne eigene Gruppenleitungserfahrung fehlt die Praxisnähe. Diskrepanz zwischen Erwachsener Leitung und jugendlichen Gruppenleitungen. Sturheit und mangelnde Flexibilität „das haben wir schon immer so gemacht, das wird nicht geändert.“

Foto: © RalfenByte / fotolia

„So jung wie


Plädoyer für die ­Sehn­sucht nach Wärme VON JOHANNES MALINOWSKI, BERLIN

Im November wehte Sturmtief „Heini“ die ersten Weihnachtsbäume auf den damals noch geschlossenen Weihnachtsmärkten um. Eine symbolische Geste vom ­Wettergott? Was mag er von dem Weihnachts­trubel ­halten? Foto: tilla eulenspiegel / photocase.de (bearbeitet von elfgenpick)

Wohl nicht allzu viel.

L

ebkuchen und Dominosteine stehen schon seit September in den Regalen. Die Keller der Deutschen müssen immense Ausmaße haben, wenn man beobachtet, wie Spekulatius und Co palettenweise aus den ­Läden geschoben werden. Für schlechte Zeiten? Ist die Vorweihnachtszeit schlecht? Kommt auf das Timing an. Ganz unrecht hat die Evangelische Kirche nicht, wenn sie Jahr für Jahr die Losung ausgibt: Advent ist im Dezember.

Weihnachtsmärkte haben bei uns eine lange Tradition: Bei Wind, Schnee­ regen und Temperaturen um den Gefrierpunkt ist es dort besonders schön und ­heim­elig. Die Nässe kriecht in die Socken. Man muss zwanzig Minuten auf ­einen überteuerten Glühwein in einer schaurig-hässlichen Tasse warten. Dieser möchte­ ­ gern-esoterische Geruchsmix aus Kräuterbonbons und Räucherstäbchen sorgt für Kopfschmerzen. Ein Schubs vom Hintermann, schon hat sich der Glühwein auf dem eigenen Mantel verteilt. Der weiße Strickschal hat ein schlüpfer­farbenes Rosa angenommen. Auf dem Karussell schreit ein Kind auf dem Schoß seines Vaters, der selbst keinen besonders glücklichen Eindruck macht. Aus den Lautsprechern dringt „Es schneit“ von Rolf Zuckowski. Weihnachtszeit! Wie schön es ist, sich mit Hunderten von Menschen durch die e­ ngen Gassen an Holzbuden vorbei zu schieben. Hier fair gehandelte Mützen aus ­Alpakafell, dort überteuerte Holzsschnitzereien aus dem Erzgebirge suggerieren Wärme auf Abruf. Auf der Bühne singt ein Kinderchor schräg „White Christmas“, völlig ­ahnungslos, wie sinnbefreit der Text eigentlich ist. Hier träumt niemand von ­weißer Weihnacht. In Wahrheit träumen alle vom heimischen Sofa, Kaminfeuer und ­einer dicken Wolldecke. Geborgenheit gibt es in der Weihnachtszeit fast nirgends, am wenigsten auf den Straßen. Man muss in all der Hektik einfach mal ein paar Gänge zurück schalten. Wir Pfadis tun das seit vielen Jahren bei Friedenslicht und Waldweihnacht. Schlichte Feiern mit Besinnlichkeit, Kerzenlicht, Liedern und Nähe. Wärme auf unsere Art. Prototypen lauschiger Vorweihnachtsaktionen? Soweit muss man nicht gehen. Aber die besondere Atmosphäre bekommt kein Weihnachtsmarkt so hin, da sind wir ungeschlagen. Eine frohe Adventszeit!

Mehr Sehnsüchtiges


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vcp Pfadfinden

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BREITGETRETEN

Ich will mitreden! Von der Sehnsucht ­d anach, auch mal

was sagen

zu dürfen … VON LENA SIMOSEK, SANITZ (BEI ROSTOCK)

I

st es ein Gerücht? Viele Entscheidungsträger scheinen zu glauben, dass Jugendliche sich weder für Politik noch für Wirtschaft interessieren. Man könnte aber auch fragen, ob Jugendliche überhaupt eine Zielgruppe der Politik sind. Eher nicht. Ein Rentenpaket nach dem anderen wird v­ erabschiedet, aber die junge Generation kommt zu kurz. Ein wirklich schlechter Schachzug der Politikerinnen und Politiker. Vielleicht würde ein Willkommenssignal in Richtung Jugend auch der Politikverdrossenheit von Erwachsenen entgegenwirken. Wie wäre es, Mitbestimmung schon früh zu fördern? Und damit meine ich nicht nur die Klassensprecherwahl in der Schule. Wir müssen viel mehr Zugänge zur Teilhabe an politischen Prozessen bekommen. Entscheidungen und Entscheidungsprozesse müssen nachvollziehbar und transparent sein.

Die Forderungen der Jugendlichen müssen ernst genommen werden! Dabei ist Kommunikation zwischen Anzugträgern… sorry, Entscheidungsträgern und den Jugendlichen wichtig. Um die Informationen und Möglichkeiten zum Mitmachen zu verbreiten, kann man alle Medien nutzen – auch die sozialen. Politikerinnen und Politiker sollten Jugendliche und ihre Forderungen ernst nehmen, denn Jugendliche sind nun mal Experten ihrer eigenen Lebenswelt. Wie kann Mitbestimmung stattfinden? Beginnen kann sie in der Schule. Der Unterricht sollte die eigene Meinungsbildung fördern und schon früh aktuelle Themen aus Politik und Wirtschaft aufgreifen. Verständlich auf-

  im „House of the Estates“ in Helsinki


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Fotos: © RalfenByte / fotolia (1), Diane Tempel-Bornett (1), privat

bereitet. Aber die Schule soll auch Freiräume für außerschulisches Engagement bieten. Unglücklich umgesetzte Ganztagsschulprogramme blockieren das, genauso wie G8. Stress in der Schule, zu lange Schultage und viel zu volle Lehrpläne werden zu „Ehrenamts-Killern“. In der Schule spielen auch die Schülervertreterinnen und –vertreter eine große Rolle. Sie sollten auf jeden Fall mit Lehrkräften, Eltern sowie der Schulleitung gleichgestellt agieren dürfen. Aber auch den regulären Unterricht sollten Schülerinnen und Schüler mitbestimmen dürfen. So gehen in vielen Schulen demokratische Regeln verloren. Und deshalb können sich viele Kinder und Jugendliche unter Demokratie nichts Konkretes vorstellen.

Wie soll man Demokratie verstehen, wenn man sie selbst nicht wirklich erlebt hat?

 vor dem Dom in Helsinki

Deutschland hat 1992 die UN–Kinderrechtskonvention ratifiziert. Artikel 12 sagt, dass die Meinung von Kindern berücksichtigt werden muss. Kinder (bis 18 Jahre) haben das Recht, in allen sie betreffenden Angelegenheiten gehört zu werden. Dafür müssen Kinder ihre Rechte aber auch erst mal kennen und wissen, dass sie Forderungen stellen dürfen, die von der Politik ernst genommen werden müssen.

Die Ergebnisse aus Jugendbefragungen und Beteiligungsrunden sollten nachhaltig und zeitnah umgesetzt werden. Daran scheitert es oft und dann bleibt bei Jugendlichen das Gefühl, nicht ernstgenommen zu werden oder auch, dass es einfach egal ist, was sie sagen. Teilhabe benötigt die richtigen Voraussetzungen und eine „jugendfreundliche Infrastruktur“. Fehlt es an attraktiven Angeboten auf dem Dorf, versucht

man es in der nächstgrößeren Stadt. Aber die steigenden Preise für öffentliche Verkehrsmittel kann sich nicht jeder Jugendliche leisten. Würde die Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre helfen? Jugendliche hätten die Chance, früher mitzuentscheiden und Parteien wären aufgefordert, auch für sie attraktive Programme aufzulegen. In Jugendverbänden, die der außerschulischen Bildung dienen, werden Mitbestimmung und Verantwortungsübernahme gefördert und trainiert. Die Selbstorganisation der Jugendgruppen wird jedoch durch die Bürokratisierung gebremst. Den ganzen „Papierkram“ zu erledigen kostet Zeit, die der ­inhaltlichen Arbeit dann fehlt. Anerkennung gibt’s dafür kaum. Dies erschwert Jugendarbeit enorm. Das Image der Jugend muss dringend poliert werden. Wir wollen mitbestimmen. Dazu könnt ihr alle beitragen. Zeigt, dass ihr mitreden wollt, dass ihr etwas bewegen wollt!

Lena hat in Helsinki an der OECD-Konferenz teilgenommen. Darüber berichtet sie im Blog.

go.vcp.de/anp1504helsinki


Sehnsucht nach Idylle –

die perfekte Waldweihnacht TIPPS AUS DER ANP-REDAKTION – GESAMMELT VON DIANE TEMPEL-BORNETT UND LUKAS ZINTEL

Wie schön ist die Waldweihnacht! Im tiefverschneiten Wald, mit ­wärmendem Lagerfeuer, köstlichem Tschai und ­selbst­gebackenen Plätzchen, ­ergriffenen G ­ ruppenkindern und dem Klang von ­Weihnachtsliedern … Schön, ja. Damit auch wirklich alles schön wird, geben wir euch ein paar Tipps dazu. Wissen wirklich alle, wo der Andachtsplatz ist? Vorher auf jeden Fall genau allen erklären. Singt wenigstens einmal die Weihnachtslieder für die Waldweihnacht, damit alle ungefähr den Text und die Melodie können. Vielleicht besser zwei Mal. Für die Kinder sollte es auch einen Tschai ohne Alkohol geben.

Schmückt gemeinsam mit den Kindern einen Weihnachtsbaum im Wald oder an eurem ­Gruppenraum. Seid ihr wirklich sicher, dass ihr die Lieder in der Andacht auch ohne Textblatt singen könnt? Denkt auch an Ältere und Ehemalige, die gerne zur Waldweihnacht kommen. Für die Eltern der Kinder könnt ihr einen Weihnachtsbrief mit einem Jahres­rückblick ­schreiben. Habt ihr genug Streichhölzer dabei? Sagt vorher der Polizei Bescheid, nicht dass man die Pfadis mit Fackeln mit einem Aufmarsch von Rechtsradikalen verwechselt.

Ist der Feuerplatz nicht zu klein, aber auch nicht zu groß? Am besten vorher mit der Försterin oder dem Förster klären. Und – habt ihr für den Fall des Falles Löschmittel da? Und danach: noch mal alle durchzählen. Nicht, dass eine oder einer im Wald vergessen wird.

Foto: Julia Tikhonova / freeimages.com

Hat der Weihnachtsmann auch die richtigen Klamotten an? Der Gemeindeküster im Bademantel ist … ein bisschen sparsam. (Noch was zum Weihnachtsmann. Es ist sinnvoll, wenn er nicht betrunken ist.)


vcp aus dem Verband

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BREITGETRETEN

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Sehnsucht nach Stille VON MARC FORKMANN, MAINZ-KASTEL

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Foto: Marc Forkmann (bearbeitet von elfgenpick)

raußen knattern die Autos, über den Kopf hinweg donnert ein Düsenjet und im Kaufhaus dudelt die Weihnachtsliederhitparade. Wie gut, dass man sich bei einer heißen Tasse Tee auf der Couch zurückziehen kann – wären da nicht die Stöckelschuhe der Nachbarin, die auf dem Parkett der Wohnung nebenan durch die Wände klackern. Jeder Fünfte in Deutschland klagt über die Folgen der Lärmbelastung: Schlafstörungen, Müdigkeit, mangelnde Konzentration bis hin zu Herzrasen und Schlaganfall. Die Augen kann man schließen, die Nase zuhalten. Doch die Ohren sind ein Leben lang im Dauereinsatz – rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Das ist gut so, den ohne ihre Bereitschaft wird man nicht nur morgens zuverlässig geweckt, sondern auch vor möglichen Gefahren gewarnt. Nicht nur unsere Vorvorvorfahren profitierten vom akustischen Zeitvorteil, auch heute wird die Gefahr viel früher wahrgenommen als man sie mit den Augen lokalisiert. Übrigens: das Wort Lärm leitet aus dem Italienischen „al armes“ – „zu den Waffen!“ ab. Der Kampf gegen den Lärm ist keine einfache Angelegenheit. Wann beginnt der Lärm? Eine Maßeinheit hierzu ist der Schalldruck, der in Dezibel (dB) gemessen wird. Die Skala beginnt mit der Hörschwelle (0 dB) und endet theoretisch bei 194 dB. Mehr Schalldruck kann die Luft bei normalen Bedingungen nicht aufnehmen.

Im Gegensatz zur Celsius-Skala ist die Dezibel­ skala nicht linear, sondern logarithmisch. Folglich sind 20 dB nicht doppelt so laut wie 10 dB. Eine Verdopplung wird schon mit 3 dB erreicht! Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt tagsüber maximal 55 dB, nachts nicht mehr als 45 dB. Mit der Einhaltung der vorgenannten Grenzwerte ist es nicht getan. So mancher hatte in einer Sommernacht Bekanntschaft mit einer Fliege gemacht. Ihr Summen vermasselte bei gerade mal 15 dB den Schlaf. Mittlerweile wissen Psychoakustiker, dass es auf den Wert des Schalldrucks alleine nicht ankommt. Unser Gehirn – es sortiert permanent 95% der Geräusche aus – spielt genauso eine Rolle wie unsere gesundheitliche Verfassung. Auch das Gehirn spielt eine Rolle. Das Donnern der Wellen an der Brandung ist oftmals lauter als die örtliche Hauptstraße (60 bis 80 dB). Im Strandurlaub können wir trotz des Lärms prima erholen. Zur späten Stunde gehen wir in die D ­ isco und tanzen zur Musik mit der Lautstärke eines Presslufthammers (100 dB), während wir uns auf dem Heimweg über das Handytelefonat (50 dB) auf der anderen Straßenseite ärgern. Die Menschen haben sich an zahlreiche Geräusche gewöhnt. Würde der elektrische Rasierer am Gesicht nicht die bekannten Geräusche von sich ge-

ben, zweifelt mancher an der Funktionsfähigkeit des Gerätes. Grüne Sportwagen lassen sich schlechter verkaufen als ein roter, dessen Motorgeräusche als kraftvoller empfunden werden. Was tun, wenn es einem zu laut wird? Zum einen könnten daheim alle Türen und Fenster geschlossen werden. Alternativ gibt es in vielen Städten „Orte der Stille“. Kirchen und Klöster bieten Schweige­ semiare an. Stille und Spiritualität gehören nicht nur in der christlichen Religion schon seit Jahrhunderten zum festen Bestandteil des Glaubens. Stille – so heißt es – macht empfänglich für Verdrängtes und Unbewusstes, aber auch für die Stimme Gottes. Stille könnte etwas Schönes sein. Leider bewirkt sie bei vielen Menschen das Gegenteil! Ein Zen-Meister fasste das Problem zusammen: „Wenn es außen still wird, geht der Lärm von innen los.“ Nicht alleine das Aufprallgeräusch eines Kugelschreibers auf dem Fußboden kann im ruhigen Ambiente unangenehm wirken. Stille lässt viele Alleinstehende sich einsam fühlen. Kein Wunder, dass gerade in solchen Haushalten der Fernseher als ­Ersatzgeräuschkulisse dienen muss. Psychoakustiker empfehlen beim akuten Bedürfnis nach Stille einen Spaziergang in der Natur oder im nächsten Wald. Das Singen der Vögel, das Rauschen der Blätter im Wind und das Plätschern des Wassers im Bach ist eine wohlklingende Sinfonie nicht nur für gestresste Großstadtohren.


ja, wonach eigentlich?

Foto: © Alois / fotolia

Fotos: Jan Frederik Helm, Andreas Kläg er, Natascha Sonnenberg

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Sehnsucht nach …


Nach was haben ­Pfadfinderinnen und ­Pfadfinder im Winter denn Sehnsucht? Na klar, nach dem ­Sommerlager. Das ist nicht anders zu ­erwarten. Aber mal ehrlich: Nach was habt ihr auf dem Sommerlager Sehnsucht? Wir fragen ­lagererprobte Pfadis nach ihren ­heimlichen Sehnsüchten …


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GLOBUS

Hier ist alles ganz anders ...

Globus

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ch sehe mich nach Unabhängigkeit. Ich bin es gewohnt, unabhängig zu leben. Wenn ich irgendwo hin möchte, steige ich auf mein Fahrrad, in die nächste Bahn oder in den Zug.

Hier ist das alles sehr viel anders, da ich immer zu Hause darauf warten muss, dass mich einer meiner Freunde abholt. Das Thema Sicherheit wird hier ganz groß geschrieben. Ich kann abends nicht alleine draußen herumlaufen, Zug fahren ist auch gefährlich, mit dem Fahrrad ist es auch etwas kompliziert … Wenn ich irgendwohin gehe, muss ich meinen Freunden genau sagen, wo ich hingehe, wann ich losgehe und wann ich ankomme. Vor kurzem war ich zu beschäftigt, um einem Freund morgens vor der Arbeit zu antworten. Er war so besorgt, dass er im Büro anrief und sich nach mir erkundigte, ob es mir gut geht. Ich fühle mich dann immer in meinem Alter zurückversetzt, da ich nichts alleine machen kann und ich das Gefühl habe, dass mir niemand zutraut, alleine nach Hause zu laufen. Durch die hier sehr unterschiedliche Lebenssituation ist das für die Jugendlichen aber völlig normal. Ich muss mich dran gewöhnen. Doch vermisse ich, dass ich in Karlsruhe nachts mit meinen Freundinnen durch die Straßen ziehe und sich nicht ständig jemand um mich sorgt.“ Fotos: privat

Leah Klemm aus ­Karlsruhe arbeitet seit S­ ommer im National Scout Office Western Cape in Kapstadt. Ein Traumjob. In anp und im Blog erzählt sie von ihrem Alltag und ihren Erlebnissen an einem Ort, der für viele mit Fernweh (auch eine Sehnsucht!) verbunden ist. Aber wonach hat Leah Sehnsucht?


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 auf dem Hajk: Paint the lion purple

Als der Weihnachtsmann vom Schlitten fiel …

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m VCP gibt es jedes Jahr eine Weihnachtskarte. Warum sollte das bei Pfadfinderinnen und Pfadfindern in anderen Ecken der Welt anders sein? In diesem Jahr hatte ich den Auftrag, mir ein Motiv für die Karte auszudenken und alles dafür vorzubereiten. Meine Idee war es, einen richtigen Weihnachtsschlitten aus langen Hölzern und Seilen zu bauen, um bei einem Fotoshooting den Weihnachtsmann mit seinen Rentieren nachzustellen. Ihr könnt euch vorstellen, dass das ein bisschen dauerte, bis das alles organisiert war. Meine Rentiere hatte ich zusammen: Das waren verkleidete Pfadis, ein Fotograf war auch organisiert, den Schlitten baute ich mit Hilfe einer Pfadfindergruppe und die Kostüme waren auch gekauft. So trafen wir uns also eines Samstag morgens, drei Pfadis im Wölflingsalter, drei größere Pfadis, der Fotograf und ich als Weihnachtsmann. Zuvor hatte ich noch fleißig Kisten in Geschenkpapier eingewickelt, die wir in den Schlitten gepackt haben. Endlich war der Schlitten drapiert, die Geschenke verstaut und die Rentiere eingespannt – nun durfte ich als Weihnachtsmann

verkleidet, in einem roten Mantel mit einem unendlich langem Bart auf meinem Schlitten Platz nehmen. Los ging die Fahrt. Meine Rentiere sahen zum Anbeißen süß aus, in ihrer Uniform, mit den Rentierohren und den roten Nasen. Um Dynamik ins Bild zu bekommen, rief ich meinen Rentieren zu, dass sie stärker ziehen sollten und ob sie denn zu viel gegessen hätten, um sich schneller zu bewegen?! Das brachte sie zum Lachen und so zogen sie immer fester und wurden schneller, bis ich – na klar – von meinem Schlitten fiel. Wir probierten etliche Szenen aus, mal zog der Weihnachtsmann den Schlitten, mal lagen die Rentiere schlafend im Schlitten und der Weihnachtsmann zog ihnen die Ohren lang. Es war ein Riesenspaß – für die sechs Rentiere und auch für mich. Und ich war unglaublich froh, dass wir so gut zusammengearbeitet haben und dann auch so tolle Bilder bekommen haben. Die Bilder würdet ihr natürlich gerne sehen, oder? Aber jetzt ist ja noch nicht Weihnachten. Ich schicke euch natürlich auch eine Weihnachtskarte nach Deutschland und die könnt ihr dann, wenn sie angekommen ist, im VCP-Blog ­sehen.

go.vcp.de/vcp-afrika . Dort wird Leah immer mal wieder von ihrem Alltag in Kapstadt berichten.


s m i K rkrams

Gruppenstundenideen Kerzen ziehen Probiert einmal Enkaustik – eine Maltechnik mit Wachs

Hallo

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Schwimmkerzen basteln

ns wir u nen h en e r s eit ­ nde hresz ein oder a a nd J e n b te ena den r kal ck n Jurt rme, e ü l ä t in de e G t W ach euch Zum l n r . r r t e e h r f t c Li öf eue ter ü nach agerf Silves L r r u h h m c e n o u v ch d a ht m einfa en un nsche nic ch die t h c oder a n n si r Wü Weih diese drehe um das sind und lung l r l ü G f a r die E us diesem dieses M nsche e wü A n n . n e t i t S i e S wei m Weih rams diese sinnliche k s n h I c m . i s Kr be zen Rut a Ker liche und eren h m c e i s h T röh einen uch f sowie ich e e g a st nacht hr. ue Ja e n s in

Weihnachtsbaumschmuck aus Wachs herstellen Adventskranz basteln Bienenwachskerzen basteln

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Wi t ze t du heute Zwei Kerzen: „Was machs gehe aus …“ ich e ub Abend?“– „Ich gla

Treffen sich zwei Kerzen. n uns Wasser Sagt die eine: „Sag, mal kan tun?“ Sagt die eigentlich was Schlimmes ausgehen.“ andere: „Da kannste von

Treffen sich zwei Kerzen. rade voll glücklich.“ Sagt die eine: „Ich bin ge arum?“ Dann fragt die andere: „W h hab ne neue Flamme!“ „Ic e: Dann antwortet die ein

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Kreuzworträtsel

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Lösung 1

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Illustrationen: Miriam Lochner (elfgenpick)

Umlaute wie ä, ü, ö werden im Kreuzworträtsel als ae, ue und oe geschrieben.

Das Lösungswort der letzten Ausgabe hieß „Chlorophyll“ Schnellste Einsender: Anton Strohmaier

1. Dies tropft von einer Kerze 2. An ihm wird die Kerze entzündet, auch die Petroleumlampe besitzt einen zum Entzünden. 3. Die Phase, wenn etwas vom Festen ins Flüssige übergeht. 4. Eine kleine runde Kerze, die gern in ein Gefäß gestellt wird. 5. An Silvester wird dies entzündet. 6. Darauf wird eine Kerze gestellt, damit sie nicht umfällt. 7. Ein anderes Wort für „in Flammen stehen“. 8. Die Flamme einer Kerze sollte man nicht berühren, weil sie … ist. 9. Das englische Wort für Kerze. 10. Eine vorweihnachtliche Dekoration, die sich bewegt wenn die Kerzen entzündet werden. 11. Wenn etwas brennt, muss man es schnellstmöglich …? 12. Hiermit kann man eine Kerze entzünden 13. Ein für jemanden inspirierender Mensch. 14. Eine Dekoration, die mehrere Leuchtmittel aufgereiht hat und am Weihnachtsbaum hängt. 15. Ein Übergang von einem Stoff zum Anderen, z. B. bei einer Jeans.


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KRIMSKRAMS

Woher kommt der Adventskranz?

WISSENSWERTES Brenndauer verlängern

Als Erfinder des Adventskranzes gilt Johann Hinrich Wichern. Er l­ebte 1808– 1881 in Hamburg. Als Oberlehrer in einer Sonntagsschule im H ­ amburger Stadtteil St. Georg sah er die Not der Kinder, die er dort unterrichtete. Er gründete ein „Rettungsdorf“, in dem Kinder und Erzieher in familienähnlichen Gruppen zusammenlebten. Die Kinder fragten in der Vorweihnachtszeit jeden Tag, wann nun endlich der Heilige Abend wäre. Da Wichern nicht jeden Abend die gleiche Frage beantworten wollte, baute er aus einem alten Wagenrad, ein paar Tannenzweigen sowie 20 kleinen roten Kerzen und vier großen weißen Kerzen einen Kranz als „Kalender“, den er von der Decke hängen ließ. Ab dem 1. Dezember durfte die Kinder jeden Tag eine Kerze entzünden. So konnten sie sehen, dass Weihnachten immer näher kam. In den Einrichtungen des Rauhen Hauses in Hamburg, das Wichern gegründet hatte gibt es immer noch Adventskränze mit 24 Kerzen. Unsere Adventskränze haben normalerweise nur vier Kerzen – für die Adventssonntage. Aber Vorboten auf das Weihnachtsfest sind sie immer noch.

Man kann mit ein paar Tricks die Brenndauer der Kerzen verlängern. Zum Beispiel kannst du eine Kerze mehrere Stunden in ein Tiefkühlfach legen, dann brennt sie langsamer ab und tropft nicht. Du kannst um den Docht einer Kerze etwas Salz streuen, dann brennt sie länger. Achte außerdem darauf, dass der Docht immer geradesteht, dann hast du lange Kerzenschein.

Lucia, die Lichterkönigin Kennt ihr die Heilige Lucia? Sie wird in Skandinavien gefeiert und kommt am 13. Dezember. Lucia bringt aber keine Geschenke für Kinder, sondern die Kinder bringen ihren Eltern etwas, zum Beispiel das Frühstück ans Bett. Das jüngste Mädchen der Familie trägt als Lucia einen Lichterkranz mit brennenden Kerzen (!) auf dem Kopf. Fast so wichtig wie der Lichterkranz sind die Lucia-Katzen. Das ist ein Gebäck, das mit Katzen nichts zu tun hat, aber lecker schmeckt. Vielleicht ist das eine Idee für die Gruppestunde?

Lichterkuchen

Der Lichterkuchen ist eigentlich ein ganz normaler ­Gugelhupf, weil er aber früher immer zu Geburtstagen mit kleinen Kerzen bestückt wurde, wird er auch Lichter­ kuchen genannt.

E T P E Z E R

tzen Lucia-raKuachst:

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Du brauchst: 100 g Butter, 200 g Zucker, abgeriebene Zitronenschale von einer Bio-Zitrone, 4 Eier, 250 g Magerquark, 300g Mehl, ein Päckchen Backpulver, 2 Esslöffel Zitronensaft und Puderzucker So geht’s: Verrühre die Butter, den Zucker, die Zitronenschale und die Eier mit einem Mixer. Danach kannst du mit einem Löffel den Quark unterheben. Vermische das Backpulver mit dem Mehl und siebe es über den Teig, nun gib den Zitronensaft dazu und verrühre alles. Nun kannst du die Gugelhupf-Form mit Butter auspinseln und den Teig einfüllen. Backe den Kuchen eine Stunde bei 175 Grad mit

Ober und Unterhitze. Wenn der Kuchen fertig ist, nimm ihn mit zwei Topflappen aus dem Backofen und stürze ihn vorsichtig auf ein Kuchengitter. Wenn der Kuchen schwer aus der Form geht, leg ein nasses Geschirrtuch auf die Form, das hilft meistens. Nun kannst du noch Puderzucker über den Kuchen streuen. Und mit kleinen Kerzen wird er zum Lichter oder Geburtstagskuchen.


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EXPERIMENTE Der Kerzenkamin Du brauchst: 1 Stumpenkerze, 1 Schüssel, Wasser, Streichhölzer So geht’s: Befestige zunächst die Kerze auf dem Schüsselboden. Dabei lässt du dir vielleicht von einem Erwachsenen helfen. Die Kerze muss dafür angezündet werden. Wenn sich das erste flüssige Wachs bildet, lass ein wenig Wachs in die Schüssel tropfen und drücke sofort die Kerze darauf fest. Jetzt warte, bis das Wachs getrocknet ist und die Kerze fest sitzt. Fülle jetzt die Schüssel mit Wasser so hoch, dass das Wasser nur knapp unter dem Rand der Kerze steht. Nun zünde die Kerze an und warte was passiert. Was glaubst du? Geht die Kerze aus? Es entsteht eine ganz dünne Kerzenaußenwand und die Kerze brennt weiter ab. Es sieht aus wie ein kleiner Kamin. Warum: Da das Wasser von außen das warme Wachs sofort kühlt, kann das geschmolzene Wachs nicht an der Kerze herunterlaufen und bleibt einfach stehen.

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Illustrationen: Miriam Lochner (elfgenpick)

ehl, 200 g aus 350 g M ig Te en n Ei 1 Ei und 1 0 g Butter, Zucker, 25 kühl steleten, kurz Prise Salz kn emehlten it einem b len und m emehlten b auf dem Teigroller llen. Tisch ausro

Plätzchen geht’s los: Und nun chformen te . Die Auss en ch te ss au Mehl tauwieder in immer mal Plätzchen it sich die chen, dam ach Grölassen. Je n n se lö r se bes bis zehn Grad fünf ße bei 180 anschlieacken und Minuten b ckerguss, ren: mit Zu ßend verzie … , Streuseln Schokoguss

BASTELN Blumentopf-Kerzen Du brauchst: einen kleinen sauberen Tontopf, Plakafarbe, Pinsel, eine saubere leere Konservendose, Stieltopf, Holzspieß, Knete, Kerzen­ docht, Wachsreste, Topflappen, Untersetzer So geht’s: Zu Beginn bemale den Tontopf. Nun schneide den Kerzendocht zurecht, er sollte etwas länger als der Tontopf sein, deine Kerze muss ja schließlich brennen. Der Holzspieß muss jetzt durch das obere Ende des Kerzendochtes gesteckt werden. Das andere Ende des Dochtes soll durch das Loch im Tontopf gezogen werden, dann kannst du es mit Knete verschließen. Jetzt schmilz die Kerzenreste in der Konservendose im Wasserbad. Du erhitzt Wasser in dem Stieltopf und stellst die Konservendose mit den Wachsresten hinein. Pass auf, dass du dich nicht verbrennst und dass kein Wasser in das Wachs gerät. Dann nimm – mit Topflappen oder Küchenhandschuhen – die heiße Konservendose aus dem Wasserbad und gieße das flüssige Wachs in den Tontopf. Wenn das Wachs abgekühlt ist, kannst du den Holzspieß und die Knete entfernen. Stelle den Blumentopf auf einen Untersetzer und freu dich an d ­ einen eigenen Kerzen.


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KELLERTREPPE

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VON ANNIKA HABEKOST, HAMBURG

nser Stamm Astrid Lindgren machte sich mit einer sehr gemischte Gruppe auf den Weg, eine Großfahrt in Slowenien zu meistern. Die Hälfte der Fahrtengruppe bestand aus Jungpfadis ohne Großfahrterfahrung, die andere Hälfte hatte schon zum Teil mehrere Großfahrten in den verschiedensten Teilen von Europa in den Wanderschuhen. Außerdem hatten wir Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit diverse Handicaps, angefangen von Asthma über eine Jungpfadfinderin mit Rheuma und ein Jungpfadfinder mit teilweiser eingeschränkter Leistungsfähigkeit durch eine Bluterkrankung. Aber das alles hielt uns nicht davon ab, gemeinsam auf Fahrt zu gehen und das Ziel zu erreichen. Allerdings gaben auch zwei „alte Hasen“ Sicherheit – vor allem für die betroffenen Eltern. Los ging es mit der Bahn ab Hamburg Richtung Ljubljana. Abends angekommen, gab es eine Pause im Hostel Tabor (zentral und günstig). Am nächsten Tag ging es nach einem kurzen Sight­ seeing-Programm durch die Altstadt von Ljubljana mit dem Zug weiter zum Ausgangspunkt unserer Wanderstrecke: Ilistra ­Bistrica. Wir hatten uns den Fernwanderweg E6 herausgesucht und folgten ihm bis zum Mittelmeer. Gesäumt war unser Weg von einsamen Dörfern, nur teilweise mit Einkaufmöglichkeiten, wunderschöner Landschaft und – wenn man welche traf, freundlichen Menschen. Höhepunkt der Wanderung war sicherlich die Ankunft oben auf dem Slavnik (1028m), ein Berg im grünen Karst – unserer ­höchster Punkt der Wanderung, wo wir einen wunderschönen Abend und eine ruhige Nacht in der Berghütte verbrachten. Ab dort ging es dann immer weiter Richtung Piran, eine wunderschöne alte Stadt am Mittelmeer. Wir erreichten sie nach

8 ­Tagen Wanderung mitten in der Nacht, alle auf ihren eigenen ­Füßen – glücklich und stolz. Die letzten drei Tage verbrachten wir mit Baden im Meer, Besuch des Aquariums in Piran, vielen Mußestunden auf dem wunderschönen Pfadi-Gelände oberhalb der Altstadt und beim gemeinsamen Spiel mit den slowenischen Pfadfindern.Danach ging es dann wieder mit Bus und Bahn zurück nach Hause. Den Weg dahin meisterten wir gemeinsam, die täglichen Strecken­längen waren dem Können der Gruppe und den Temperaturen (bis zu 37° C im Schatten) angepasst. Jeder trug seinen Teil dazu bei, dass auch die nicht so „fitten“ Pfadis auf eigenen Füssen das Ziel erreichten. Rückblickend hatten wir eine wunderschöne Großfahrt, die Sipplinge haben ganz viel mitgenommen und sind jetzt schon wieder heiß auf die nächste. Geholfen haben die vielen Stunden der Vorbereitung, angefangen beim Festlegen der Route, beim Planen des Gruppengepäcks, den vielen Gesprächen mit den Eltern unserer „Problemkinder“ und nicht zu Letzt unseres Probewanderwochenende, das für alle Pfadis Pflicht war, damit sich der zusammengewürfelte Haufen gemeinsam für die Fahrt zusammenraufen konnte.

Dies ist nicht nur ein Fahrtentipp, sondern der Kurzbericht über eine ganz besondere Fahrt. Lest den kompletten Fahrtenbericht: go.vcp.de/anp1504slowenien

Bilder: Stamm Astrid Lindgren

Großfahrt nach Slowenien


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AUS DEM HORDENTOPF

Heute: Sloppy Joes

Heute: Ein Wasserkraftwerk für den Rucksack

Bild: blue-freedom.net/de

500g Hackfleisch 1 große Zwiebel 1 grüne Paprika 200g Ketchup 2 EL Zucker 2 EL Senf 1 TL Salz 1 EL Essig 6 kleine Hamburgerbrötchen Das Hack mit etwas Olivenöl in einer Pfanne anbraten. Zwiebel und ­Paprika würfeln und dazugeben und anbraten. Dann alle weiteren Zutaten bei­ fügen und ca. 30 Minuten köcheln lassen. Auf angewärmten Hamburgerbrötchen servieren. Dazu passt ein gemischter Salat.

DAS PFADING

Ja, für dieses pfading muss der Weihnachtsmann tief in den Sack greifen, will er das brave Gruppenkind oder die gute Gruppenleiterin zur Bescherung zu Tränen rühren. Aber Wasserkraft erzeugt Energie und mit selbiger funktionieren dann auch die elektronischen Geräte der vorletzten Generation einwandfrei per USB-Schnittstelle auf Fahrt und Lager. Wenn man sie denn dort überhaupt benutzen möchte … „Blue Freedom“ wiegt 400 Gramm, hat einen Durchmesser von 20 Z­ entimetern und passt in jeden Wanderrucksack. Hält man das Kraftwerk eine Stunde ins Wasser, sorgt es für durchschnittlich zehn Stunden Akkulaufzeit und ist somit ökologisch und flexibel einsetzbar. Es kostet 339 US-Dollar. Gesehen auf blue-freedom.net/de

Illustrationen: © jabu | Jascha Buder

Bild: Francesca Schellhaas / photocase.de

Zugegeben: diese amerikanische Delikatesse ist nichts für Ernährungs­ bewusste, Fleischabstinente und Ketchup-Verachter, aber als kleine Sünde und Belohnung für einen anstrengenden Fahrtentag aus dem Hordentopf dann doch nachahmenswert. Wer versucht diese Hamburgeralternative ohne Fingerbeschmutzung zu verspeisen, kommt dem Namen des Gerichts schnell auf die Spur. Für 6 kleine Burger benötigt Ihr:


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BUCHECKE

Sanne Munk Jensen und Glenn Ringtved

Nicola Yoon

Paul Stewart, Chris Riddell

Wir wollten nichts, wir wollten alles

Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt

Die Klippenland-Chroniken – Twig im Dunkelwald

Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg 2015

Dressler Verlag, Hamburg 2015

Carlsen, Hamburg 2003

Um es kurz zu machen: Dieses Buch ist definitiv nichts für schwache Nerven. Es beginnt mit dem Ende: nämlich auf dem Obduktionstisch in einem Leichenschauhaus. Die toten Hauptdarsteller des Dramas: Louise, hübsche und brave Tochter aus gutem Hause. Liam, Sohn eines irischen Einwanderers mit desolater Familie, zwielichtigem Umgang und ständig in Geldproblemen. Die beiden Wasserleichen sind mit Handschellen aneinandergeschlossen. So haben sie mit einem Sprung von der Brücke ihr Leben gemeinsam beendet. Louises Mutter bricht darüber fast zusammen. Der Vater beschließt, selbst die Ermittlungen in die Hand zu nehmen. Die Geschichte ist romantisch, gnadenlos, grauenhaft. Wie sich Louise in Liam verliebt, sich selbst in dieser Leidenschaft findet und genau darin auch wieder verliert und wie die beiden dabei halb blind in die Katastrophe schlittern, dabei immer mal wieder Hoffnung schöpfen, kann man nur atemlos verfolgen. Aber der Wunsch nach schnellem Geld hat Liam in den Abgrund geführt und die aufopferungsvollen Versuche von Louise, ihn um wirklich jeden Preis zu retten sind fast unerträglich zu lesen. Die Fassungslosigkeit der Eltern, ihre Entfremdung und Verzweiflung ist fast ebenso deprimierend wie der Absturz von Louise. Die Geschichte spielt in Dänemark, aber könnte überall passieren. Dem dänischen Autorenteam ist ein ungewöhnliches und beeindruckendes Buch gelungen. Eine gewisse Komik erlebt man durch die erzählende Rolle der toten Louise, die wie ein Geist über der Szene schwebt und ihrem Vater bei der Aufklärung ihres Todes und vor allem ihres Lebens hilft. Diese Prise Sarkasmus schafft eine Spur Abstand zum Geschehen. Für hartgesottene Leserinnen und Leser ab 16 Jahre.

Maddy ist gerade 18 Jahre alt geworden. Sie liebt japanische Gedichte, Bücher und Architektur. Sie ist witzig, hübsch und intelligent. In den letzten 17 Jahren hat sie nie das Haus verlassen, denn sie leidet unter einem seltenen Immundefekt und reagiert auf fast alles allergisch. Die Atemluft im Haus wird gefiltert. Das Haus, in dem sie mit ihrer Mutter, einer Ärztin lebt, ist ihr Universum. Darin hat sie sich eingerichtet … bis eines Tages der attraktive Olli mit seiner Familie ins Nachbarhaus einzieht. Maddy ­beobachtet ihn aus dem Fenster – was kann sie auch anderes tun? Auch Olli hat sie bemerkt und klingelt eines Tages an der Tür. Doch die Mutter unterbindet jeden Kontakt, da sie ihre Tochter schützen will. Olli und Maddy beginnen sich zu mailen und dann verliebt sich Maddy in ihn. Und wünscht sich mehr als nur Mails und Blicke durchs Fenster. Carla, Maddys Vollzeitkrankenschwester hat Verständnis dafür und lässt zu, dass sich die beiden im Wintergarten treffen – so lange sie sich nicht berühren. Doch dann sieht Maddy durch das Fenster, wie Ollis gewalttätiger Vater erst die Mutter und dann Olli verprügelt. Sie stürzt aus dem Haus, um sich dazwischen zu werfen und da versteht auch ihre Mutter, wie es zwischen den beiden steht. Sie wirft Carla wutentbrannt aus dem Haus. Nun ist es an Maddy, sich zu entscheiden. Für das sichere Leben in dem hermetisch reinen Haus? Oder für das Leben draußen mit der ständigen Angst, es zu verlieren? Sie entscheidet sich und trägt dafür alle Konsequenzen. Doch dann geschieht etwas Unglaubliches. Das Buch erzählt die Geschichte einer Tragödie und macht gleichzeitig Mut. Es erzählt von Verzweiflung, die zum Wahn führt und plädiert fürs Verzeihen. Es ist spannend, ohne reißerisch und romantisch ohne rührselig zu sein. Sehr empfehlenswert.

Twig im Dunkelwald ist der zuerst erschienene Band der Klippenland-Chroniken (jedoch nicht der, der in der Chronologie an erster Stelle steht, was aber beim Lesen überhaupt nicht auffällt), in welchen viele spannende und wundersame Geschichten aus besagtem Klippenland aufgeführt sind. Im Fokus dieses Buches steht Twig, der als Findelkind bei einer Waldtrollfamilie aufwächst und sich auf eine lange und gefährliche Reise begibt, nachdem die Himmelspiraten, die ihn einst ausgesetzt haben, ihn in dem kleinen Trolldorf entdeckt haben. So macht Twig sich auf den Weg durch den sagenumwobenen Dunkelwald, um für eine Weile bei seinem Cousin unterzutauchen. Dort kommt er allerdings nie an, denn er bricht die wichtigste Regel der Waldtrolle: Verlasse niemals den Weg. Er verirrt sich immer mehr und erlebt viele gefährliche, aber auch herzerwärmende Abenteuer. Bei seinen Erlebnissen ist stets der schreckliche Schleimschmeichler, das gefürchtetste Monster des Dunkelwaldes (vielleicht sogar des gesamten Klippenlandes), zugegen, jedoch immer in einer anderen Gestalt, so dass Twig ihn erst am Ende des Buches erkennt, als es fast schon zu spät ist. Schließlich trifft Twig doch auf die Himmelspiraten, vor denen er sich eigentlich verstecken sollte und findet etwas über seine ihm bisher unbekannte Vergangenheit heraus … Ich liebe es, nach einem langen Schultag in das Klippenland zu entfliehen. Stewart und Riddell haben eine wunderbare, detailreiche Welt geschaffen und man merkt mit jeder Seite der Bücher, wie viel Herzblut in diesem Projekt steckt. Die Geschichten sind sehr mitreißend und ich persönlich finde es wahnsinnig interessant, verschiedene Generationen einer Familie auf ihrem Weg zu begleiten. Die gesamte Reihe der Klippenland-Chroniken ist also auf jeden Fall empfehlenswert!

vergibt Marc Forkmann

vergibt Diane Tempel-Bornett

vergibt Rebecca Haugwitz

Wollt ihr eure Lieblingsbücher mal vorstellen oder uns alle vor purer Zeitverschwendung ­warnen? Dann schickt eure Buchvorstellungen an anp@vcp.de .

Die Eselsohren: 1 = absoluter Schrott! 2 = naja! 3 = ganz nett! 4 = echt gut! 5 = Das müsst ihr lesen!

Bilder: Verlage

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STÄMME VOR ORT

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Hoch im Norden … VORGESTELLT VON LENA RADMER

Fotos: Andreas Kläger, Sören Bröcker

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ir sind der Stamm VCP Heide, der das Meer direkt vor seiner Haustür hat … In unserer Kirchengemeinde und auf Stadtfesten sind wir fest integriert. So übten wir in den vergangenen Jahren zu Weihnachten ein Krippenspiel ein, verteilen das Friedenslicht in eigenen Gottesdiensten in Heide, gestalten den St. Martinsumzug, den Motorrad­ gottesdienst und sind bei den Dithmarscher Kohltagen und mit auch einem Schubkarrenrennen am Start. Wir geben unsere Gruppenstunden auf unserem einzigartigen Pfadigelände am Rand von Heide. Dort steht eine kleine Schwedenhütte, in die wir uns zurückziehen können, wenn es mal wieder stürmt und regnet. Und genau da hatten wir am 3. Oktober viel Besuch aus ganz Norddeutschland und sogar aus Berlin, denn wir haben am Maus-Türöffner-Tag des WDR teilgenommen und Pfadfinden im VCP vorgestellt. Wir sind auf diversen Landes- und Bundesveranstaltungen, wie etwa dem Landespfingstlager, dem Bundeslager, in Landesgremien oder auch auf dem Bundesrat aktiv. Vielleicht kennt ihr uns auch schon vom VCP Messestand auf dem Markt der Möglichkeiten auf den Kirchentagen. Seit 2009 organisieren wir den Auftritt unseres Verbandes, bringen die Menschen ins Gespräch und erzählen, wie erfüllend, aufregend und einzigartig toll Pfadfinden im VCP ist. Wir gehen gern auf Fahrt: nach Norwegen, Polen, Schottland und 2016 wird Italien unser Ziel sein. Natürlich sind wir auch auf dem Jamboree und dem

Roverway dabei. Besonders gerne fahren wir zur Hohburg an den Westensee bei Kiel. Dort gibt es keinen Strom und keine Heizung. Gekocht wird auf Feuer, Wasser gibt es aus der Pumpe. Ein- bis zweimal im Jahr fahren wir zu unserem blauen Haus im Harz. Nirgendwo sonst möchte man öfter einsam sein als hier! Es ist ein Gefühl wie nach Hause kommen. Das Motto „Jugend leitet Jugend“ wird seit der Gründung sehr gepflegt: Keiner von uns in Leitungsaufgaben ist über 20 Jahre alt. Dies liegt einerseits daran, dass viele Heide zum Studieren verlassen, aber auch unsere Philosophie sagt, dass wir jungen Menschen die Möglichkeit geben wollen, sich selbst zu entfalten, kreative, neue Ideen zu finden und umzusetzen und früh Verantwortung für sich und seine Mitmenschen zu übernehmen. Es ist aber immer wieder schön, wenn alle Pfadis zu Stammesveranstaltung und zu unserem Landespfingstlager vorbeischauen und alte Geschichten zu hören sind. Wer aus der aktiven Stammesarbeit vor Ort scheidet, engagiert sich meistens auf Landes- oder Bundesebene und tritt in unseren Freundeskreis ein, der den Stamm ideell und finanziell unterstützt. Dieser Stamm ist unser Zuhause und das ist alles, was wir brauchen, im Marschland an der ­ ­Schleswig-Holsteinischen Nordseeküste

Euer VCP Heide

  Als Infostand-Team auf dem Kirchentag in Stuttgart


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vcp Pfadfinden

RÜCKBLICK

Halbzeit Liebe VCPerinnen , liebe VCPer,

das Jahr 2015 neigt sich dem Ende zu. Seit fast zweieinhalb Jahren bin ich nun Generalsekretär im VCP. Das ist die „Halbzeit“ meiner fünfjährigen Amtszeit und ein guter Anlass für ein erstes Resümee. Ich bin in einer für den VCP spannenden Zeit Generalsekretär geworden, in der viele Dinge im Umbruch waren oder noch sind. Der Verband hat sich in dieser Zeit eine neue Rechtsform gegeben – und zumindest den Abschluss dieses nicht immer einfachen Prozesses durfte ich hautnah erleben. Wir erleben jetzt gerade den Start des neuen Corporate Designs, auch das ist Ausdruck einer Aufbruchsstimmung. Die zu meinem Start als Generalsekretär noch neue Bundesleitung hat sich in ihrer ersten Amtszeit intensiv in die Themen und Projekte des Verbandes eingearbeitet, Dinge aufgegriffen und neue Themen platziert. Umbruchszeiten im VCP … Ein gutes Beispiel dafür ist das Reformationsjubiläum und das dazugehörende Bundeslager. Dazu hatte die vormalige Bundesleitung bereits die Weichen gestellt. Oder die Stufenkonzeption: ein Schwerpunktprojekt der vorherigen Bundesleitung, ist sie heute bereits seit einigen Jahren fester Bestandteil unseres pfadfinderischen Alltags und als pädagogisches Gerüst nicht mehr wegzudenken. Und trotzdem wollen und müssen wir heute überprüfen, wie gut sie uns „passt“ und wo man sich neuen Bedingungen stellen muss. Apropos Bedingungen: Wir befinden uns seit einigen Jahren in einem großen gesellschaftlichen Umbruch, der auch vor dem VCP nicht Halt macht. Die (Rahmen-)bedingungen für ehrenamtliches Engagement haben sich massiv geändert, Wir sind heute mobiler, dank moderner Technik bis in fast jeden Winkel vernetzt, wir sind individueller in unseren Bedürfnissen, aber auch in unserem … und in der Gesellschaft. Wirken, wir sind aufgeschlossener und gleichzeitig traditionell, wir können mehr und wir wollen immer mehr. Und gleichzeitig bringen all diese Dinge auch viele neue Herausforderungen mit sich. Wir sind aufgrund der gestiegenen Mobilität in viele Dinge mehr involviert als früher, haben weniger Zeit für das EINE Thema. Wir sind unverbindlicher in unseren Absprachen, man kann ja viele Dinge schnell auf einem der zahlreichen Kommunikationswege klären. Wir wollen jedem Bedürfnis gerecht werden. Aber geht das überhaupt? Vermeintlich sind wir das zumindest gewohnt und die Ansprüche des Einzelnen steigen. Und mittendrin befindet sich als Herz unseres Verbandes die Generation, die sich spätestens jetzt fragt: „Was meint der eigentlich?“ Es ist die Generation, die in diese sich verändernde Gesellschaft geboren wurde, die vieles gar nicht anders kennt. Sie empfindet die Dinge, die wir – die ein paar Jährchen älter sind – als Herausforderungen begreifen, eben nicht als Herausforderungen. Das ist einerseits gut so, aber wenn ich zurück auf mein Resümee komme, empfinde ich auch, dass wir uns als Verband dieser Realität stellen müssen. Der begonnene Weg der Verbandsentwicklung ist ein guter erster Schritt zu überprüfen, ob wir tatsächlich das tun, was der VCP wirklich braucht. Wenn ich auf die Geschichte des VCP schaue, hat der VCP das eigentlich immer schon getan: mal in einem strukturierten Prozess, mal, weil es einfach so aus seiner Mitte kam. Die Welt und die Gesellschaft hat sich schon immer verändert und der VCP ist bislang immer ein moderner, prägender Kinder- und Jugend- und vor allem Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverband gewesen. Nehmt meine Zeilen also bitte nicht als Problemanzeige wahr, sie sind eher ein Blick auf unsere Herausforderungen im Hier und Heute. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir mit den vielen tollen Menschen im VCP diese Herausforderungen – ebenso wie in der Vergangenheit meistern werden! Ich erlebe den VCP immer und immer wieder als eine große vielfältige Familie: facettenreich, kreativ, stark und raumgebend. Das ist ein gutes Gefühl und ich arbeite sehr gerne dafür. Vielleicht ist mein Fazit deshalb weniger ein Resümee als eine Beobachtung unserer Zeit. Zumindest stelle ich fest, dass ich dem VCP und seinen vielen tausend ehrenamtlich und auch den hauptberuflich arbeitenden Menschen einfach mal Danke sagen möchte und dies hiermit sehr gerne tue: Danke! Ich wünsche euch eine gesegnete Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr, Herzlich Gut Pfad

Jan

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vcp aus dem Verband

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WEIHNACHTSGRUSS

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*

Liebe Pfadfinderinnen, liebe Pfadfinder, in wenigen Tagen ist Weihnachten. Wenn wir an die biblische Weihnachtsgeschichte denken, fallen uns das neugeborene Kind in der Krippe und seine Eltern ein, die auf der Flucht vor einem Despoten waren, die Asyl suchten, die überall abgewiesen wurden und schließlich Herberge in einem Stall fanden.

Wir sind froh, dass so viele Menschen gastfreundlich sind. Und wir sind auch ein bisschen stolz, dass sich so viele Pfadfinderinnen und Pfadfinder engagieren. Gastfreundschaft ist eine Tugend, die uns unabhängig von unserer Religion verbindet. Für uns als Pfadfinderinnen und Pfadfinder ist dies ebenfalls wichtig und liegt in der Natur des Pfadfindens: Wenn wir unterwegs sind, sind wir auf Gastfreundschaft angewiesen. Weil wir sie zu schätzen wissen, möchten wir sie auch erwidern. Weil wir Freundinnen und Freunde überall auf der Welt haben, laden wir ein und werden selbst eingeladen. Wir wünschen Euch auch im kommenden Jahr den Mut und die Kraft, sich für andere zu engagieren sowie ein besinnliches und friedliches Weihnachtsfest.

Eure Bundesleitung

* Friede im Himmel und auf Erden

Seit Monaten sehen wir Bilder von verzweifelten Menschen auf der Flucht vor Krieg, vor Not, vor Hoffnungslosigkeit. Wir sehen Menschen, die sich für sie engagieren, die sie willkommen heißen und versuchen, sie mit dem Notwendigsten zu versorgen. Wir sehen auch Menschen, die Angst haben, was da auf sie zukommen mag. Ob sich unter denen, die Schutz suchen, nicht auch solche verstecken, vor denen die Flüchtenden weg laufen? Wer kann das wissen.


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Schnappschüsse aus der ­Redaktionssitzung für diese Ausgabe

Leserbriefe ZAHLEN UND FAKTEN WAREN NICHT GANZ KORREKT – Von Michael Römer Zu dem Artikel: „Zusammenleben mit Geflüchteten – im Spannungsfeld zwischen Rassismus und Willkommenskultur“ von Elke Bauer, anp 3/15, S. 7 Asylpolitik ist heute mehr denn je ein „heißes Eisen“ und ich möchte vorab betonen, dass ich leidenschaftlicher Verfechter unseres Asylrechts bin und mich privat wie institutionell aktiv in Projekten für Menschen engagiere, die Schutz bei uns suchen, weil sie zu Hause um Leib und Leben fürchten müssen. Doch leider sind die im Artikel enthaltenen Zahlen und Fakten nicht ganz korrekt bzw. unvollständig dargestellt. Im Bericht des Bundesamtes für Asyl und Migration vom September 2015 („Aktuelle Zahlen zu Asyl“ auf www.bafm.de ) ist nachzulesen: „…Damit konnte das Bundesamt insgesamt 303.443 Asylanträge im Jahr 2015 (Anm.: Januar bis September 2015 – im Vergleich zum I. Quartal steigen die Antragszahlen im III und IV. Quartal nochmals an ) ­entgegen nehmen…“ In der Gesamtbetrachtung gab es Ende September 2015 insgesamt mehr als 860.000 Menschen,

die als Schutzsuchende gekommen sind und mit unterschiedlichem Status in Deutschland leben – einige von ihnen schon seit mehr als zwanzig Jahren. Bei 80,62 Mio. Bundesbürgern beträgt das Verhältnis Asylbewerber/Asylanten zu Bundesbürgern somit momentan nicht 7:1.000, sondern ca. 10:1.000. Das in §16a unseres Grundgesetzes verankerte Recht auf Asyl für politisch Verfolgte bietet Menschen z.B. aus Kriegsgebieten (wie aktuell z.B. Syrien oder Afghanistan) oder Staaten, in denen Betroffene um ihr Leben fürchten müssen Schutz. Insbesondere die Balkanstaaten zählen nicht zu diesen Herkunftsländern. Das BAFM veröffentlicht hierzu: „Bei den TopTen-Ländern im Zeitraum Januar–September 2015 steht an erster Stelle Syrien mit einem Anteil von 25,6 %. Den zweiten Platz nimmt Albanien mit einem Anteil von 16,2 % ein. Danach folgt der Kosovo mit 11,4 %. Damit entfällt mehr als die Hälfte (53,2 %)

aller seit Januar 2015 gestellten Erstanträge auf die ersten drei Herkunftsländer…“ (…) Es ist richtig, dass Gemeinden für die Aufnahme von Flüchtlingen „alle Kosten erstattet“ bekommen, doch leider fällt auch das Geld für diese Kostenerstattung (je Asylbewerber/Asylant nach Bundesland zwischen 6.014 und 13.260 Euro pro Jahr) nicht vom Himmel, sondern generiert sich wie der gesamte Staatshaushalt aus den Steuereinnahmen, die er seinen Bürgern abverlangt. Wir sind eines der reichsten Länder der Erde, insofern habe ich überhaupt kein Problem damit, wenn ich als Steuerzahler zur Kasse gebeten werde, um Schutz und Zuflucht für diejenigen, die selbigen benötigen, mit zu finanzieren! Ich warne jedoch davor, Aussagen in die eine wie in die andere Richtung zu pauschalieren, wie es im vorliegenden Artikel aus meiner Sicht leider geschehen ist.


vcp aus dem Verband

SERVICE/REAKTIONEN

Vorschau anp 1/16

Termine Wann?

Veranstaltungen

Ort

Veranstalter

Bundeszentrale

Bundesleitung

nn

VCP-Land ­Mecklenburg

29.01. –31.01. Bundesrat I mit ­Landes­leitungen

Burg Rieneck

Bundesratsvorsitz

05.02. –06.02. rdp –Vorstand

Bundeszentrale

rdp-Vorstand

05.02. –06.02. anp–Redaktionssitzung 1

Bundeszentrale

anp-Redaktion

12.02. –14.02. Fachgruppentreffen 1

Burg Rieneck

Bundesleitung

12.02. –14.02. Treffen erweiterte ­Bundeslagerleitung

Burg Rieneck

Bundeslagerleitung 2017

26.02. –28.02. Bundesleitung 02

Bundeszentrale

Bundesleitung

Uelzen

VCP-Land Hamburg

15.01. –17.01. Bundesleitung 01 Die nächste Ausgabe von anp hat ein ambitioniertes Motto: Wir

Ganz wichtig: das WIR. Wie viele Aufgaben und Projekte gelingen uns nur gemeinsam, weil wir uns unterstützen, gegenseitig anfeuern und alle anpacken. Schreibt uns – was habt ihr geschafft – oder wo ist es vielleicht doch nur beim Plan geblieben? Wir freuen uns auf eure Beiträge: analog und digital, kreativ oder sachlich … bis zum 29. Januar in die VCP-Bundeszentrale anp-Redaktion Wichernweg 3 34121 Kassel oder anp@vcp.de In Ausgabe 1/16 findet ihr dann auch die Beitrags­ marken für 2016.

DAS RIESENGEBIRGE HEISST KRKONOSE Von Johannes Nüttgens, Frankfurt Zum Fahrtentipp: „Das Riesengebirge – gar nicht so groß wie sein Name“ von Jost Lambrecht, S. 38 Liebe Freundinnen und Freunde, der Artikel über das Riesengebirge hat mir sehr gut gefallen. Endlich mal wieder etwas über unser großes Nachbarland Polen. Die Ortsbezeichnungen in polnischer Sprache. Ich gratuliere. Hätte nicht aber in der Überschrift auch die polnische Bezeichnung für Riesengebirge Krkonose stehen müssen? Gut Pfad

16.01.

Landesversammlung

schaffen das!

Da fallen euch sicher natürlich wichtige Politikerinnen und Politiker ein, aber uns interessiert doch eher, was ihr schon so alles geschafft habt. Ein Stammeslager zu dritt zu wuppen? Die Hausarbeit in kürzester Zeit zu schreiben? Ein Gemeindefest zu organisieren?

39

26.02.–28.02.

Landesversammlung

04.03.–05.03.

Ringeausschuss 1

04.03.–06.03.

Landesversammlung

Burg Rieneck (?)

VCP-Land Bayern

04.03.–06.03.

Landesversammlung

nn

VCP-Land Westfalen

04.03.–06.03.

Landesversammlung

nn

VCP-Land Baden

04.03.–06.03

Landesversammlung

nn

VCP-Land Rheinland-Pfalz/Saar

11.03.–12.03.

Landesversammlung

nn

VCP-Land ­Mitteldeutschland

11.03.–13.03.

Landesversammlung

nn

VCP-Land ­Niedersachsen

11.03.–13.03.

Landesversammlung

Donnerskopf

VCP-Land Hessen

11.03.–13.03.

Landesversammlung

nn

VCP-Land Berlin / Brandenburg

12.03.–13.03.

Landesversammlung 1

nn

VCP-Land Nordrhein

19.03.–20.03.

Landesversammlung (u.V.) nn

VCP-Land ­Schleswig-Holstein

20.03.–28.03.

IMWe Heroes and Gods

Burg Rieneck

FG IMWe

08.04.–10.04

Bundesrat II

Burg Rieneck

Bundesratsvorsitz

08.04.–10.04.

Landesversammlung

nn

VCP-Land ­Württemberg

Ringe


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Adress-Etikett bitte hier anbringen

Sehnsucht

Inhalt

V

AUS DEM VERBAND

VORNEWEG NACHRICHTEN AUS DEM VERBAND ZUM LESEN, ZUM NACHMACHEN, ZUM SPIELEN ������������������ 04 WO WÄRE ICH OHNE DIE PFADFINDEREI? ���������������������������� 05 VERBINDUNG WELTWEIT: THINKING DAY ������������������������������ 06 MIT DEN WALDLÄUFERZEICHEN UNTERWEGS ���������������������� 07 BERÜHRUNGSÄNGSTE ABBAUEN … ������������������������������������ 08

„Ich unterrichte auch Mathematik, da merke ich, wie stark viele von ihnen sind. Die können gut auf eine höhere Schule gehen, wenn sie erstmal die Sprache können …“ Aus K. Klipfel: Die Kinder nehmen schnell unsere Rollenbilder an. . �� S.12

WAS IST DER VCP AM JAHRESENDE WERT? ��������������������������� 10 DIE KINDER NEHMEN SCHNELL UNSERE ROLLENBILDER AN 12

Foto: Peter Mestel

C

CHRISTLICHES LEBEN

HIMMELSLEITER WAS FUSSBALL UND RELIGION VERBINDET UND TRENNT 1���� 14

P

PFADFINDEN

„War 1954 der emotionale Ausruf des Reporters Herbert Zimmermann über die Glanzparaden des Torhüters im WM-Spiel noch ein Skandal, zu dem sich sogar der damalige Bundespräsident Theodor Heuss äußerte, so kursieren heute die verschiedensten Versionen eines Fußball-Vater-Unsers, ohne dass groß Anstoß daran genommen wird.“ Aus A. Witt: Was Fußball und Religion verbindet und trennt. ���������������� S. 14

BREITGETRETEN: SEHNSUCHT NACH … FREIHEIT BEIM PFADFINDEN ���������������������������������������������������� 16 SEHNSUCHT NACH WÄRME ��������������������������������������������������� 19 ICH WILL MITREDEN! VON DER SEHNSUCHT, AUCH MAL WAS SAGEN ZU DÜRFEN ������������������������������������ 20 ICH WILL MITREDEN! VON DER SEHNSUCHT, AUCH MAL WAS SAGEN ZU DÜRFEN ���������������������������������������������������������������� 22 SEHNSUCHT NACH STILLE ������������������������������������������������������ 23 SEHNSUCHT NACH… JA WAS EIGENTLICH? �������������������������� 24 SÜDAFRIKA: HIER IST ALLES ANDERS ������������������������������������� 26 Foto: Jan Frederik Helm

KRIMSKRAMS ������������������������������������������������������������������������� 28 KELLERTREPPE… �������������������������������������������������������������������� 32 BUCHECKE ������������������������������������������������������������������������������ 34 HOCH IM NORDEN: VCP HEIDE ����������������������������������������������� 35 RÜCKBLICK: HALBZEIT ������������������������������������������������������������ 36 WEIHNACHTSGRUSS 3�������������������������������������������������������������� 37 SERVICE ���������������������������������������������������������������������������������� 38 REAKTIONEN/VORSCHAU ������������������������������������������������������� 39

„Ehrlich gesagt, ich hab Sehnsucht, dass man Verständnis für diese Situation aufbringt. Wie blöd sich das anfühlt, wenn man gehen soll.“ Aus: Sehnsucht nach Freiheit beim Pfadfinden. Diskussion. ������������� S. 16

„Wenn es außen still wird, geht der Lärm von innen los.“ Aus: M. Forkmann: Sehnsucht nach Stille. ����������������������������������������� S. 23


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