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Zeitschrift des VCP | Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder 1 P 1963 Nr. 1/2014 | ISSN 1651-2441

anp Gemeinschaft

Leben

Jugend

Besinnung

auf neuem Pfad

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Raus?!


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Pfadfinder-Zeltlagerplatz Brexbachtal Im Weltkulturerbe Mittelrhein bei Koblenz Der Zeltlagerplatz liegt in einem schönen Wiesental entlang des naturnahen Brexbaches am Fuße des Westerwaldes. Das Brexbachtal bietet: 27 Zeltplätze für ca. 1.200 Personen (14 mit Schutzhütte) 3 feste Häuser für 10 - 25 Personen Neues, modernes Duschhaus Freizeitaktivitäten (z.B.: Fernwanderweg Rheinsteig)

Pfadfinder-Zeltlagerplatz Brexbachtal • Postfach 220183 • 56564 Neuwied Brex-Büro: Donnerstags 19:00 – 21:00 Uhr • Tel: 02622/82658 (Fax: 83620) www.brex.de • info@brex.de

Die Deutsche Seemannsmission Bremerhaven sucht zum 1. Aug. und 1. Sept. junge Menschen für ein Freiwilliges Soziales Jahr oder Bundesfreiwilligendienst. Wir bieten einen spannendes, internationales Arbeitsfeld, in dem du Menschen aus aller Welt begegnest, sie auf ihren Schiffen besucht oder sie in unseren Einrichtungen begrüßt. Neben den Bordbesuchen auf den großen Handelsschiffen umfasst die Tätigkeit auch Aufgaben in unseren Häusern in Bremerhaven. In unserem Seemannsheim, ein Hotelbetrieb für Seeleute und in unserem Seemannclub bieten wir Seeleuten ein breites Freizeitangebot um von der Alltagsroutine an Bord zu entspannen. www.dsm-bremerhaven.de

Wenn Du also schon immer einmal eine Kombüse von innen sehen wolltest, Lust hast Dich mit Menschen aus aller Welt auszutauschen, Grundkenntnisse in Englisch und einen Führerschein mitbringst, dann ist diese FSJ Stelle genau die richtige! Wir bieten - eine gute Arbeitsatmosphäre in einem netten Team - Taschen und Verpflegungsgeld (€ 379 Monat) - Unterkunft - Sozialversicherung - 26 Urlaubstage - Seminare

Bewerbungen an: dirk.obermann@ seemannsmission.org Seemannsheim Bremerhaven z.Hd. Dirk Obermann Schifferstraße 51-55 27568 Bremerhaven Tel.: 0471 / 43013

Stellenanzeige Die Kirchgemeinden in der Region-Süd des Kirchenkreises Dessau haben für ihre Arbeit mit Kindern und Jugendlichen Schwerpunkte gesetzt.

Pfadfinden Kinder und Jugendliche treffen sich in verschiedenen Gruppen in Verantwortung des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) in enger Zusammenarbeit mit den Kirchgemeinden. Zu den Aufgaben gehören unterstützende Tätigkeiten bei der: • Planung, Organisation und Durchführung von Gruppenstunden, Fahrt und Lager sowie Großveranstaltungen • Etablierung neuer Gruppen und vieles mehr

Kindergarten Schule vorbei – und dann? … z. B.

ein FSJ

(Freiwilliges Soziales Jahr) im VCP und im evangelischen Kindergarten Christophorushaus Wolfen-Nord Evang. Landeskirche Anhalts

In der Evang. Kindertagesstätte im Christophorushaus WolfenNord werden 80 Kinder von zehn Erzieherinnen betreut. Zu den Aufgaben gehören unterstützende Tätigkeiten bei der: • Betreuung, bei Spiel- und Beschäftigung mit Kindern, • Hilfen bei der Vor- und Nachbereitung von besonderen Projekten, • Hauswirtschaftliche Hilfen im Kindergartenalltag

Unsere Anforderungen • Erfahrungen in der Gruppenarbeit mit Kindern und Jugendlichen, idealer Weise in einem Jugendverband mit christlicher bzw. besonders pfadfinderischer Prägung • Kreatives und eigenverantwortliches Arbeiten, Flexibilität • Führerschein Klasse B ist von Vorteil Arbeitszeit: 40 h / Woche, flexible Arbeitszeiten Arbeitsort: Bitterfeld-Wolfen und Raguhn-Jeßnitz (OT Bobbau, Wolfen-Nord und Raguhn) Wohnung: wird von der Kirchgemeinde angemietet Zeitraum: 12 Monate, ab 1. September 2014 Bewerbung und Informationen: Evang. Friedenskirchgemeinde Wolfen-Nord Pfarrer Matthias Seifert Steinstückenweg 13 06766 Bitterfeld-Wolfen E-Mail: matthias.seifert@gmx.de Weitere Informationen: Landesbüro VCP Mitteldeutschland, E-Mail: nadine.schmieder@vcp.de, Tel. 0340 2526111


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EDITORIAL 3

Impressum ISSN 1615-2441 anp (seit 1921) ist die Zeitschrift für die Mitglieder des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP). Sie erscheint viermal im Jahr. Anschrift: VCP-Bundeszentrale Wichernweg 3 D-34121 Kassel

Vorneweg

http://publizieren.vcp.de

Tel.: 0561/7 84 37-10, Fax: 05 61/7 84 37-40 E-Mail: anp@vcp.de, Internet: www.vcp.de Verleger: Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) e. V. Herausgegeben im Auftrag der Bundesleitung von Roman Heimhuber Chefredaktion: Diane Tempel-Bornett FOTO: PETER BRÜMMER

Ständige Redaktionsmitglieder: Christian van den Boom (Kellertreppe), Peter Brümmer, Jascha Buder, Marc Forkmann, Sandra Grünewald (KrimsKrams), Verena Kunberger, Chris Pollak, Andreas Witt (Himmelsleiter), Philipp Zedelius. Mitarbeit an dieser Ausgabe: Marc Heinemann, FSJler in der VCP-Bundeszentrale Illustration: Jascha Buder (www.jabu.de) Fotoredaktion: Peter Brümmer Satz und Layout: Chris Pollak (chrispollak.com) und Peter Brümmer (drazilgraphix.de) Druck: Druckerei Strube, Felsberg Anzeigenverwaltung: Dirk Rumpff Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht immer die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich die Kürzung von Artikeln und Leserbriefen vor. Die Redaktion behält sich in Einzelfällen unter Berücksichtigung der gesetzlichen Grundlage entsprechende Bearbeitungen von Veröffentlichungen vor. (Informationen: www.vcp.de) Der Umwelt zuliebe wird anp auf 100 % Recyclingpapier gedruckt, das mit den Umweltzeichen „Blauer Engel“ und „Nordischer Schwan“ ausgezeichnet ist. Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung und Förderung unserer Arbeit.

Titelbild: Fred vom Stamm Seattle in Ehningen fragt sich, ob er raus soll. Foto: Peter Brümmer

Liebe Leserinnen, liebe Leser, liebe Pfadfinderinnen und Pfadfinder, raus aus dem gewohnten Trott und raus mit den Inhalten aus dem gedruckten Heft! Dafür haben wir uns Anfang Februar zu einer eher ungewöhnlichen anp-Redaktionssitzung getroffen. Dabei waren neben der anp-Redaktion auch die Fachgruppe Netzstecker und Kommunikationsmitarbeiter aus dem VCP-Bundeslagers „Volldampf“. Was dabei herausgekommen ist, haltet ihr hier als gedrucktes Heft in den Händen. Das liest sich erstmal wie eine „ganz normale anp”, findet sich aber auch online unter http://publizieren.vcp.de Warum wir das machen? Weil wir’s können und weil wir’s ausprobieren wollen! Pfadfinden heißt auch immer rausgehen, entdecken und erforschen. Pfadfinden und digitale Kommunikationswege gehören für uns völlig selbstverständlich zusammen. Das richtige Maß zu finden, sich auf gemeinsame Umgangsformen zu einigen und dabei den Spaß nicht zu verlieren, das braucht ein bisschen Forschergeist und Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen. Wir schauen genau auf das, was passiert und wie die Reaktion unserer Leserinnen und Leser darauf sein wird. Das Jahr 2014 wollen wir nutzen, um die anp weiter zu entwickeln und das geht natürlich nicht ohne euch, die Pfadfinderinnen und Pfadfinder im VCP! Ob uns unser Experiment gelungen ist, wissen wir nur, wenn ihr es uns sagt! Dazu bieten wir euch Gelegenheit mit der Kommentar-Funktion in unserem Blog, auf der Facebook-Seite des VCP oder in einem klassischen Leserbrief an die Redaktion. Wir hoffen, unser kleines Experiment mit Medien, Inhalten und einem veränderten Redaktionskreis macht euch Freude und inspiriert euch, ein bisschen raus zu gehen und ausgetretene Pfade zu verlassen! Eure anp Redaktion


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vcp aus dem Verband

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Holland: Gastgeber der DSK

Deutschsprachigen-Konferenz in Holland Zum 43. Mal tagten vom 14. bis 16. Februar die Deutschsprachigen Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände. Knapp 85 Teilnehmende aus zehn Nationen arbeiteten in unterschiedlichen Workshops an dem Thema „Gruppenentwicklung“. Soest, Niederlande Der gastgebende Verband hatte verschiedene inhaltliche Impulse und BestPractice-Beispiele vorbereitet: So konnte eine Gruppe eine eigene Pfadi-App erstellen, andere arbeiteten an den Themen „Statistiken als Mittel in der Gruppenentwicklung“ und „Unterstützungsmöglichkeiten für Gruppenvorstände“. Von der WAGGGS- und WOSM-Europaebene wurden noch weitere Workshops angeboten. Die Pausen und Abende wurden intensiv für den informellen Austausch zwischen den Verbänden genutzt – insbesondere weil dieses Jahr noch die Weltkonferenzen beider Verbände anstehen. Parallel tagte die erste Deutschsprachigen Ranger- und Rover-Konferenz. Auch hier war der VCP vertreten. Die Erkenntnisse beider Konferenzen werden in die weitere Arbeit der Bundesleitung und der Fachgruppe Ranger/Rover-Stufe einfließen.

C mit Erdbeertee… ... lautet eine der vielversprechenden Projektideen, die aus dem 55. Woodbadegekurs entstanden ist. Von Januar 2013 bis Januar 2014 lief der Kurs, gestaffelt in zwei verlängerte Seminarwochenenden sowie der Projektphase von 12 Monaten. Rieneck Aber von Anfang an: Die WoodbadgeAusbildung richtet sich an erfahrene Mitarbeitende, die in Leitungsfunktionen oder in Projekten im VCP

eingebunden sind und zusätzliche Kenntnisse über Arbeitsmethoden, Ziele und Werte von Pfadfinden erlangen wollen. Neben dem Methodentraining während der Seminare entwickeln die Teilnehmenden eigenständig ein Projekt: von der Konzeption bis zur Durchführung. Kennzeichnend für die Durchführung sind die sorgfältige Dokumentation und eine Reflexion am Ende der Maßnahme. Dabei sind die Größe oder der Erfolg des Projekts weniger entscheidend als der kritische Blick auf die Planung und auf die Durchführung. Nach Abschluss der Projektphase wird eine Zusammenfassung aller Inhalte und Erkenntnisse geschrieben. Der gesamte Zeitraum vom ersten Kurs bis zur Fertigstellung der Dokumentation soll 24 Monate nicht überschreiten. Die Kursleitung empfiehlt der Bundesleitung die Verleihung des Woodbadges. Äußere Zeichen sind das Gilwell-Halstuch, ein Halstuchknoten und zwei Holzklöppel an einem Lederriemen. Der Ursprung des Woodbadge ist in der Geschichte des Gründers, (Lord Baden-Powell), zu finden. Die Richtlinien für das Woodbadge-Training werden durch WOSM vorgegeben. Der jüngst abgeschlossene Kurs war mit zehn männlichen Teilnehmern im Alter zwischen 20 und 50 Jahren besetzt, die sehr unterschiedlichen Erfahrungen in der Verbandsarbeit hatten. Ein Teilnehmer hat seine Wurzeln in der Baptistischen Pfadfinderschaft (BPS) und bereicherte das Spektrum der Erfahrungen um die Sicht aus einem kleinen Pfadfinderbund. „C mit Erdbeertee“ ist eine Projektidee zur Andacht- und Gottesdienstvorbereitung. Andere Projekte thematisierten die historische Aufarbeitung von Pfadfinden, die Planung und Durchführung von Fahrten oder Schulungen, die Erstellung eines IT-Entwicklungsplans für die Softwareplanung im VCP oder die Kommunikationsstruktur für Großveranstaltungen. Der Kurs wurde von Silke, Bettina und Andreas geleitet und es war eine ausgesprochen fröhliche und produktive Stimmung unter Teilnehmenden und Trainern. Besonderer Dank gilt unseren Mentoren, die uns in der Projektphase begleitet haben und jetzt bei der Dokumentation und Reflexion helfend zur Seite stehen. Fazit: Der Kurs hätte gerne auch länger sein können, wir haben ganz viel für uns mitgenommen.

FOTO: JULE LUMMA

FOTO: ROMAN HEIMHUBER

Gruppenbild mit Dame

Referent Jörg Brandmeyer

Pfadfinden weltweit – der VCP ist dabei An der 3. wissenschaftlichen Fachtagung „Pfadfinden weltweit. Verortung einer transnationalen Bildungsidee und Jugendbewegung“ vom 21. bis 23. Februar in Mainz nahmen rund 100 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus unterschiedlichen Bünden und Verbänden teil. Ausrichter waren die Mainzer JohannesGutenberg-Universität und der Pfadfinderhilfsfond e. V. Schirmherr war Altbundespräsident Horst Köhler. Mainz Der VCP stellte einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer, unter anderem Bundesvorsitzende Jule Lumma und Generalsekretär Jan Behrendt, aber auch Referentinnen und Referenten: Prof. Dr. Annette Scheunpflug, Hartmut Keyler und Jörg Brandmeyer. Als Auftakt gab Hartmut Keyler einen Einblick in die Entwicklung der World Organization of the Scout Movement (WOSM) und Pfadfinden in Deutschland. Annette Scheunpflug von der Universität Bamberg und Vorsitzende des Kuratoriums Evangelische Stiftung Pfadfinden, stellte einige ihrer Forschungsergebnisse vor. Diese thematisieren, wie Jugendliche in Begegnungsreisen andere Menschen und Kulturen wahrnehmen und sich dadurch der Blick auf die „Weltgesellschaft“ entwickelt. Marius Harrig, Universität Mainz berichtete von einem Forschungsprojekt in zwei sozial benachteiligten Stadtteilen in Bremen und versuchte daraus, Rückschlüsse für die pfadfinderische Arbeit zu ziehen. Er sah große Chancen für pfadfinderische Arbeit in Schulen. Das führte im Anschluss an seinen Vortrag zu lebhaften Diskussionen über die Chancen und Risiken für Pfadfinden in der Schule. Wilfried Breyvogel aus Essen stellte Symbole und Embleme der Pfadfinder und Wandervögel im Deutschland des 20. Jahrhunderts vor. Dabei warf


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Beten und Feten 2014 – Mobilität Zelten mit Blick auf den Pälitzsee

er die Frage auf, ob Pfadfinden ein selbstständiger Teil der Jugendkultur ist. Sonja Werle, Universität Frankfurt und aktive Pfadfinderin lenkte anschließend den Blick auf die pfadfinderische Methode. Im Mittelpunkt ihres Vortrages standen die Kernelemente der pfadfinderischen Arbeit, wie sie WOSM in seinen Statuten vorgibt. Jörg Brandmayer thematisierte in seinem lebhaften Vortrag Homophobie bei den Boy Scouts of America. Der VCPer berichtete dabei auch über eigene Erfahrungen. Gideon Botsch aus Potsdam sprach über Nationalismus und Militarismus in der Pfadfinderbewegung. Der Abschlussvortrag kam von Cheikh Khaled Bentounes und Mitgliedern des Bundes Moslemischer Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BMPPD). Sie gaben einen Einblick in die Arbeit der moslemischen Pfadfinder und Pfadfinderinnen in Frankreich und Deutschland. Die Fachtagung ermöglichte einen Einblick in die wissenschaftliche Sicht auf Pfadfinden und gleichzeitig auch, sich mit persönlichen Eindrücken auseinander zu setzen. Die Vorträge werden in einem Dokumentationsband des Springerverlages zum Jahreswechsel erscheinen.

Frühlingserwachen auf unserem Zeltplatz im Norden Großzerlang Seit März wird unser Bundeszeltplatz auf die Zeltsaison 2014 vorbereitet. Sie beginnt pünktlich zum 30. April mit einer Gruppe von 150 Personen. Insgesamt erwarten wir rund 3.000 Gäste mit insgesamt 25.000 Übernachtungen. Im August und September wird der Zeltplatz am stärksten ausgelastet sein. Aber trotzdem werdet ihr und alle Interessierten dort immer wieder ein schönes Plätzchen finden. Ihr seid herzlich eingeladen – wir freuen uns auf euch! Informationen und Ansprechpartner findet ihr auf der Seite www.vcp-bundeszeltplatz.de

Ist die bündische Idee noch aktuell? Dieser Frage gingen Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem VCP, der CPD, der aej, des CVJM Westbundes und diverser Ämter für evangelische Jugendarbeit Anfang des Jahres in Nürnberg auf der Studientagung „Die bündischen Ideen und pfadfinderischen Methoden als Impuls für eine zukunftsfähige evangelische Jugendarbeit“ nach. Nürnberg Die Spannung zwischen dem pfadfinderischen Prinzip „Wir machen’s einfach“ und Reflexion über die ideengeschichtlichen Hintergründe evangelischer Jugendarbeit, die sowohl im bündischen, jugendbewegten als auch evangelischen Raum anzusiedeln sind, boten eine geeignete Grundlage, um über Impulse für die Jugendarbeit in der Gegenwart zu diskutieren. Wo sind gemeinsame Wurzeln, wo leben Traditionen fort? Welche vergleichbaren, aber auch unterschiedlichen Erfahrungen wurden gemacht? Wo gibt es Gemeinsamkeiten in der Ideengeschichte? Welche Rolle spielt der Glauben? Weitere Anregungen zur Diskussion gaben der gemeinsame Besuch der Ausstellung „Aufbruch der Jugend“ im Germanischen Nationalmuseum, aber auch der gemeinsame Bunte Abend, zu dem der VCP-Stamm Franken aus Fürth einlud. Hier konnte die pfadfinderische Methode erlebt werden und vieles wurde angesprochen, aufgeworfen, diskutiert. Sicher besteht auch Bedarf und Interesse, begonnene Gespräche weiterzuführen, um nicht nur einen kurzfristigen, kleinen Impuls mitzunehmen, sondern auch langfristig von- und miteinander für eine zukunftsfähige Jugendarbeit – sei sie pfadfinderisch, bündisch oder evangelisch – lernen zu können.

Büchen Nach einem erfolgreichen Start im Herbst 2012 findet in diesem Jahr wieder die Veranstaltung „Beten und Feten“ statt und zwar vom Freitag, den 10.10.2014 bis zum Sonntag, den 12.10.2014 im Haus Hannah in 21514 Büchen. Das Haus ist für Rollstuhlfahrende geeignet. Zentrales Thema ist „Mobilität“. Warum und wie sind wir mobil – und wie mobil sind wir eigentlich?! Neben kurzen Inputs wird vieles praktisch ausprobiert und Probe gefahren. Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Fachgruppen „Erwachsene“ und „Pfadfinden mit ALLEN“. Eingeladen sind alle erwachsenen Mitglieder. Beten und Feten 2014 – Mobilität Informationen gibt es bei: Ulrike Hanebeck oder Jürgen Trojahn, fg.pma@vcp.de Anmeldungen bis zum 25. August in der VCPBundeszentrale, Kontakt siehe Ausschreibung unten Teilnahmebeitrag: 30,00 €.

Pfadfinden 50 plus Die Veranstaltung „Pfadfinden 50 plus“ findet in diesem Jahr vom 29.-31. August im Zinzendorfhaus in Neudietendorf statt. Neudietendorf Erwachsene Pfadfinderinnen und Pfadfinder treffen sich ein Wochenende lang zum Diskutieren, Feiern, Singen und Austauschen. Schwerpunktthemen sind „Aktuelles aus dem Verband“ und die „Geschichte evangelischen Pfadfindens in der NS-Zeit“. Natürlich gibt es noch genug Zeit zum Wandern und Spazierengehen in Neudietendorf und Umgebung. Kosten pro Person im EZ: 140,00 Euro, im DZ: 120,00 Euro Pfadfinden 50 plus Mehr Infos gibt es bei Eckhard.Winter@gmx.de Anmeldungen bis zum 31. Mai in der VCP-Bundeszentrale; Tel: 0561/78437-10, Fax: 0561/78437-40 oder info@vcp.de Die Anmeldung wird wirksam mit der Überweisung des Teilnahmebeitrags auf das Konto des VCP: Kontoinhaber: VCP e.V. Bank: Ev. Kreditgenossenschaft Kassel BLZ 520 604 10 Konto-Nr. 256 IBAN DE13520604100000000256 Verwendungszweck: 50 plus-Treffen

RÜCKBLICK/AUSBLICK

Hamburger Pfadis unterwegs


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„Versucht die Welt ein bisschen besser zurückzulassen, als ihr sie vorgefunden habt.“ Dieses Zitat von Baden Powell kennt bestimmt jeder von uns. Das Land RheinlandPfalz/Saar nahm BiPi beim Wort und hat sich in einem Aktionsjahr mit den Themen kritischer Konsum und Umgang mit natürlichen Ressourcen beschäftigt. Von Judith Lieberich, Battenberg

Weitere Infos: http://go.vcp.de/anp1401fuss

Voller Tatendrang wollen wir kritisch konsumieren Hier wird ein Tatendrang-Baum gepflanzt

Die Aktion Tatendrang ist mittlerweile eine liebgewonnene Tradition in RPS. Seit 1995 fanden in loser Folge schon mehrfach Aktionen zu verschiedenen Themen statt. Im letzten Jahr war es wieder einmal soweit: Ausgehend von der Idee des ökologischen Fußabdruckes starteten wir unter dem Motto „Auf großem Fuß“ in ein „grünes“ Aktionsjahr, das nun im März mit einem landesweiten Aktionstag zu Ende gehen wird. In unserem Alltagsleben spielen Themen wie Fair-Trade- und Bioprodukte, alternative Energien oder Skandale in den Produktionsstätten unserer T-Shirts und Smartphones berechtigterweise eine immer größere Rolle. Berechnungen zufolge ist unser ökologischer Fußabdruck momentan viel zu groß für unsere Erde. Doch was können wir tun, um zukünftig auf „kleinerem Fuß“ zu leben? Welche Spuren möchten wir auf der Welt hinterlassen, welche Verantwortung tragen wir alle für unsere Umwelt und die Folgen unseres Konsums? Das klingt vielleicht zunächst etwas trocken. Wir haben aber festgestellt, dass das nicht so sein muss. Als kritischer Konsument stößt man auf viele interessante Aspekte, kann vieles selbst ausprobieren, experimentieren und spannende Gruppenstunden mit verschiedenen Projekte und Aktionen gestalten.

Unser Arbeitskreis Tatendrang hat jeden Monat einen Themenbereich herausgegriffen, Informationen und Anregungen für Gruppenstunden gesammelt und in einem Newsletter veröffentlicht: So haben wir beispielsweise einen genaueren Blick in unserer Einkaufswägen geworfen, getestet, was man alles selbst kochen/basteln/bauen/recyceln kann, um Ressourcen zu sparen, ein T-Shirt aus dem Altkleidercontainer auf seinem Weg begleitet, Bäume gepflanzt, interessante Projekte anderer Organisationen kennengelernt oder erfahren, wie einer unserer Stämme seinen Lagerplatz zur Naturerlebnisstätte gemacht hat. Beim Upcycling kann man zum Beispiel aus scheinbarem Müll und ausrangierten Dingen wie alten Büchern und Zeitschriften etwas Schönes zaubern. Oder wie wäre es statt einer Shopping-Tour mal mit einem Kleidertausch-Abend mit der Sippe oder dem Stamm? Kleidungsstücke, die man nicht mehr trägt, finden so einen neuen Besitzer und alle können etwas Neues mit nach hause nehmen. Auch das gemeinsame Anlegen eines Gemüse- und Kräuterbeets macht viel Spaß, die Ernte könnt ihr in der Gruppenstunde direkt für ein leckeres Essen nutzen. Ihr seht, es gibt viele Möglichkeiten.

Dabei haben wir natürlich auch einiges gelernt. Es gibt kaum einfache Lösungen und kein schwarz oder weiß. Je intensiver man sich mit einem Thema auseinandersetzt, desto mehr strittige und schwierige Punkte werden sichtbar. Doch trotzdem hat die Beschäftigung mit dem Thema viel Spaß gemacht und es hat sich gelohnt, das eigene Verhalten und die Gewohnheiten genauer unter die Lupe zu nehmen und soweit möglich etwas zu verändern. Als Pfadfinderinnen und Pfadfinder bietet uns die Natur auf vielen Fahrten ein Zuhause und als weltweite Jugendbewegung fühlen wir uns auch unseren internationalen Freunden verpflichtet. Grund genug, genauer hinzusehen. Ein landesweiter Aktionstag im März wird nun den Abschluss der Tatendrangaktion bilden, wir hoffen jedoch, dass die angeregte Diskussion über diesen Zeitraum hinaus in unserem Land lebendig bleibt.

Alle Interessierten finden unsere Newsletter und weiter Informationen auch online unter www.aufgrossemfuss.de.


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Weitere Infos: http://go.vcp.de/anp1401jan

Jan Behrendt, Generalsekretär im VCP

Alle Themen kommen bei mir an… SEIT EINEM DREIVIERTELJAHR IST JAN BEHRENDT GENERALSEKRETÄR IM VCP. ZEIT FÜR EINEN ERSTEN ZWISCHENSTAND.

anp: Jan, wie fühlst du dich im Moment? Jan: Ehrlich gesagt fühle ich mich, als wäre ich nicht erst ein paar Monate, sondern schon eine Ewigkeit hier. Was ich meine – ich bin viel schneller als gedacht in meinen Themen hier angekommen, weil man hier sofort gefordert ist. Das soll aber keine Klage sein, ich finde das gut so.

anp: Wo denn? Jan: Ganz verschieden: Das ist mal ein Treffen mit den Landesleitungen irgendwo in Mecklenburg oder Württemberg, manchmal auch ein jugendpolitisches Treffen in Berlin und natürlichen die VCP-Veranstaltungen wie Bundesrat, Fachgruppentreffen und Bundesleitungssitzungen.

anp: Wurden deine Erwartungen erfüllt? Jan: Konkrete Erwartungen hatte ich zum Glück nur wenige. Hier ist kein Tag wie der andere – auch wenn es immer wiederkehrende Ereignisse gibt. Was das angeht, wurden meine Erwartungen voll und ganz erfüllt.

anp: Und wo ist dein Lieblingsplatz? Jan: Erste Reihe rechts vorne im Großraumwagen ; )

anp: Gab es auch schon Enttäuschungen? Jan: Bis jetzt nicht. Sicher wird da bestimmt auch mal was kommen, vielleicht auch im zwischenmenschlichen Bereich, aber bis jetzt zum Glück noch nicht. anp: Welche aktuellen Ziele verfolgst du? Jan: Schwierige Frage. Es gibt so viele verschiedene Ziele auf ganz unterschiedlichen Ebenen. Es gibt Ziele, die ich als Generalsekretär verfolge, Ziele, die ich mir als Bundesleitungsmitglied stecke und auch als jugendpolitischer Referent habe ich welche. Zwei große Ziele im Moment sind für mich der Entwicklungsprozess des Verbandes, den die Bundesleitung und der Bundesrat gemeinsam demnächst angehen werden und das Reformationsjubiläum 2017 – da macht der VCP ja mehr als „nur“ ein Bundeslager. anp: Wie sieht ein typischer Tag im Leben des VCP-Generalsekretärs aus? Jan: 5.45 Uhr aufstehen, Kaffee trinken und dann frisch frisiert um 6.30 Uhr in den Zug steigen – damit ich kurz vor neun an meinem Schreibtisch sitze. Dann folgen endlos viele Telefonate, Absprachen mit den Kolleginnen und Kollegen… Zweidrittel meiner Zeit verbringe ich aber unterwegs in der Republik.

anp: Welche Themen beschäftigen dich gerade? Jan: Grundsätzlich komme ich mit fast allen Themen, die den Verband berühren in Kontakt. Das geht von der Schulungskonzeption über das Bundeslager bis zu Präventionsfragen. Im Moment beschäftige ich mich verstärkt mit der Visionsentwicklung für den Verband – gemeinsam mit der neuen Projektgruppe. anp: Gibt’s auch Themen, die du nicht so schätzt? Jan: Themen, die (persönliche) Konflikte betreffen sind nicht so schön. Das macht, glaube ich, aber keiner gerne. Andererseits ist die Themenvielfalt ja das Tolle. Dafür nimmt man auch in Kauf, auch mal eine 50-, 60- oder auch mal 70-Stunden-Woche zu haben und ständig unterwegs zu sein. anp: Welche Herausforderung siehst du in den nächsten Jahren auf den Verband zukommen? Jan: Der gesellschaftliche Wandel, in dem wir uns schon seit etlichen Jahren bewegen, betrifft auch Pfadfinden. Das ist keine idyllische Insel. Bei aller Vielfalt, die wir im VCP so schätzen, müssen wir uns auf einen gemeinsamen Weg machen und überlegen, wie wir da an einem Strang ziehen können, um als Jugendverband relevant zu bleiben.

RÜCKBLICK/AUSBLICK

FOTO: DIANE TEMPEL-BORNETT

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Die Weichen sind gestellt

VOLLDAMPF – DIE INDUSTRIELLE REVOLUTION BEGINNT

Auf dem Bundeslager wollen wir die industrielle Revolution des 19. Jahrhunderts zum Leben erwecken. Das war eine Zeit der Erfindungen und des technischen Fortschritts, aber auch der sozialen Umbrüche und der Widerstände - alles in allem eine historische Phase, die ihresgleichen sucht und bis in die heutige Zeit hineinwirkt. Auf www.volldampf2014.de haben wir

euch eine Zeitleiste zusammengestellt, auf der ihr alle wichtigen Erfindungen und Ereignisse der industriellen Revolution findet. So habt ihr die Möglichkeit, bereits jetzt ins 19. Jahrhundert einzutauchen und thematisch ins Bundeslager zu starten. Dazu passen auch die Tipps von „Dabba ond Gugga“, dem HajkTeam und der Aufruf zur Beteiligung an unserer virtuellen Expo.

werden versuchen, euch einen Einblick in die eine oder andere Firma zu geben.

erstellt Kunstwerke? Schickt uns Fotos! Bastelt eine Fotodokument eures Projekt, dreht einen Videoclip, schreibt Kurzgeschichten, Krimis und Gedichte oder macht, was euch gefällt! Ihr sollt nicht eure Bundeslagerprojekte vorweg nehmen, sondern in eurem Heimatort, in Geschichtsbüchern und im Internet auf Spurensuche gehen. Eure Ergebnisse schickt ihr an programm@volldampf2014.de. Wir versuchen, so viele Projekte wie möglich auf der virtuellen Expo der Bundeslagerhomepage zu veröffentlichen. Wer hat das coolste, das spannendste, das kreativste Projekt? Lasst euch überraschen und überrascht euch selbst! Geht mit VOLLDAMPF ans Werk!

Eisenindustrie Ebenso haben sich zahlreiche eisenverarbeitende Unternehmen auf der Schwäbischen Alb angesiedelt. Wusstet ihr dass WMF, die Württembergische Metallwarenfabrik, ursprünglich im Zusammenhang mit dem Bau der Eisenbahnstrecke „Geislinger Steige“ gegründet worden ist?

Die Säulen der industriellen Revolution Von Martin Vigants Eisenbahn Die Eisenbahn war auch auf der Schwäbischen Alb ein wichtiger Grundstein für den Personen- und Materialtransport. Ihr werdet die Möglichkeit haben, bei einer Fahrt mit der Schwäbischen-Alb-Bahn, bei einem Hajk entlang der alten Zahnradbahnstrecke von Honau nach Lichtenstein oder bei einem Besuch des (immer noch im Betrieb befindlichen) mechanischen Stellwerks in Münsingen mehr zu erfahren. Textilindustrie Eine der Wiegen der deutschen Textilindustrie befindet sich auf der Schwäbischen Alb. Es sind nicht nur die großen Marken wie Trigema, Triumph oder Hugo Boss, die ihren Ursprung auf der Alb haben. Es gibt auch viele kleinere Firmen, die ebenso die Textilindustrie geprägt haben. Wir

Schwäbische Tüftler Der typisch schwäbische Erfindergeist war auf der Alb sehr ausgeprägt. Manche Tüftler nutzten die dunklen kalten Winter, andere suchten Schutz in der Abgeschiedenheit, um ihre Forschungen voranzutreiben. Ihr werdet auf einem Hajk oder einer Erkundung die Möglichkeit haben, mehr über die zahllosen Erfindungen der schwäbischen Tüftler zu erfahren, zum Beispiel über den Atomkeller in Haigerloch oder die Erfindung der Osram-Glühlampe.

Virtuelle Expo Mit VOLLDAMPF bewegen wir uns auf das Bundeslager zu. Vier Monate vor dem Bundeslager eröffnen wir jetzt die virtuelle „Weltausstellung“. Und die Aussteller seid ihr! Egal, ob Gruppen Stämme, Ranger/Roverrunden oder Einzelpersonen – beschäftigt euch mit den Geschehnissen in der Zeit zwischen 1830 und 1870 und macht was draus! Besucht Fabriken, kramt in Archiven oder schaut euch euer Stadtbild an und stellt eure Ergebnisse vor. Ihr baut ein Modell oder

Was passiert eigentlich im Familienteillager? Ähnlich wie im 19. Jahrhundert stehen wir heute vor großen Veränderungen in unserer Gesellschaft. Das Medienzeitalter hat begonnen, und wir sind mitten drin. Wie gehen wir mit ständiger Erreichbarkeit und dem damit zunehmenden Druck um? Wie nutzen wir unsere Handys? Wie gehen wir mit sozialen Medien um? Wir (Christof und Fonse) laden euch: „Altpfadis“, „Verstreute Pfadis“ – „Pfadi-Eltern“ – mit und ohne Anhang herzlich ein, zehn Tage auf dem Bundeslager zu verbringen. Wir wollen uns am Lagerfeuer, auf Hajks und mit verschiedenen Projekten spielerisch und intellektuell mit den brennenden Fragen der Gegenwart beschäftigen und gemeinsam nach


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Antworten suchen. Dabei werden die Erfahrungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit neuen Medien im privaten und beruflichen Alltag Impulse geben. In diesem Sinne wollen wir mit euch zehn schöne und erlebnisreiche Tage verbringen und freuen uns auf eure Anmeldung – mit Familie oder Solo unter volldampffamilien@web.de

Schöne Stimmen für den Salonwagen gesucht… Wenn der VCP im August mit Volldampf aufs Bundeslager fährt, wird natürlich auch die Fachgruppe Singen mit dabei sein. Wer es noch nicht weiß – die Fachgruppe Singen veranstaltet alle zwei Jahre das große Singetreffen auf Burg Rieneck. Natürlich sind wir auch auf dem Bundeslager dabei. Die Wagenmeisterei hat uns im großen Programmzug, der quer über den Lagerplatz fahren wird, bereits einen Schwarzzelt-Wagen zugewiesen und die Fahrdienstleitung hat uns als Schlusslicht gereiht, akustisch getrennt vom Rest des Zuges durch einen Güterwaggon. Unser Schlusslicht wollen wir uns zum gemütlichen Salonwagen ausbauen, inklusive Samowar-Service wie auf der russischen Eisenbahn, und von hier aus werden wir zum Lagerprogramm beitragen. Dazu haben wir schon viele Ideen, sind aber auch noch offen für Neues. Ein paar Beispiele: • Tägliche Singerunden zum Kennenlernen von Liedern zu bestimmten Themen – Eisenbahnlieder machen natürlich den Anfang. • Gitarrenkurse auf verschiedenen Niveaus (vom Lagerfeuerdiplom bis zur Zupfexpertise) – das wird gleichzeitig der Praxistest für unsere neue Arbeitshilfe zum Gitarre lernen und lehren; • eine Chorwerkstatt zur Einführung in das mehrstimmige Singen:

• Besuche bei abendlichen Singerunden in den Teillagern („Rent-a-Klampf“); • Atemtechnik und Stimmbildung; • eine Werkstatt zum Selberschreiben von Liedern (Text, Melodie, Begleitung). Außerdem werden wir im Auftrag der Lagerleitung den Singewettstreit ausrichten (dazu näheres demnächst auf der Bula-Webseite und in der nächsten anp). Die Weichen sind gestellt und die Signale stehen auf grün. Um unsere Pläne aber gut auf die Schiene zu bringen, kann das Kernteam noch Verstärkung gebrauchen: Bist du sowieso auf dem Bundeslager dabei und hast Lust, bei uns stunden- oder tageweise mitzusingen, mit zu leben und mitzuarbeiten, dann lass von dir hören. Unter fg.singen@vcp.de kommen wir in Kontakt und können dann deine Ideen und Einsatzmöglichkeiten besprechen. Gleiches gilt natürlich, wenn du dir vorstellen kannst, extra zur Schlusslichtunterstützung zum Bundeslager anzureisen, auch gerne für ein paar Tage. Passenden Jurtenschmuck sammeln wir ebenfalls noch, insbesondere brauchen wir dringend zwei Original-Bahnschlusslicht-Petroleumlampen. Aus dem abfahrbereiten Zug grüßt euch das Schlusslicht-Team. Und dringend gesucht wird eine Sopranstimme. Alt, Tenor, Bariton und Bass singen sich schon warm!

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht! Ihr seid eurem Stamm entwachsen und wollt zum Bundeslager fahren? Dann schaut mal unter http://go.vcp.de/bula14jobs nach. Hier findet ihr aktuelle Ausschreibungen aus allen Bereichen, in denen noch eure Mitarbeit gebraucht wird. Wir sehen uns auf dem Bundeslager!

Das japanische Teehaus Ein Hauch von Asien auf dem Bula Kaffee wird es hier nicht geben, sondern wie der Name schon sagt, vorrangig Tee. Gelegentlich werden wir ihn auch in einer klassischen japanischen Teezeremonie servieren. Wir? Das ist die Kontingentsleitung und das Team des VCP für das nächste World Scout Jamboree 2015 in Japan. Wir laden dazu ein, sich auf Japan einzustimmen, mehr über Jamborees insgesamt und die Internationalität von Pfadfinden zu erfahren. Unsere Jurtenkonstruktion wird passend inspiriert sein und es gibt gute Gründe, bei uns mal reinzuschauen: • täglich wechselnde japanisch/asiatische Snacks • man kann (muss aber nicht) mit Stäbchen essen • verschiedene Tees, inklusive Teezeremonie, aber auch sonstige Softgetränke • einen kleinen japanischen Garten • Wok-In-Activities (genau, wir kochen mit und für euch im Wok) • jede Menge Spiele zum Ausprobieren, die Bezug zu Japan oder dem Bula haben • eine Entspannungszone ganz im Sinne der asiatischen Harmonie • Mitmachangebote zu japanischen Basteltechniken • und noch einiges mehr… Wir freuen uns darauf, beim Bundeslager dabei zu sein, euch empfangen und bewirten zu dürfen, mit euch ins Gespräch zu kommen oder einfach dafür zu sorgen, dass es euch gut geht und ihr für eine kleine Atempause bei uns inne haltet. Der Erlös aus dem Teehaus kommt unseren Pfadi-Freunden in Palästina zu Gute. Wie auch bei früheren Jamborees laden wir wieder 10 Jugendliche aus Talitha Kumi ein, das Jamboree mit uns gemeinsam zu erleben. Auch zu dieser Solidaritätsaktion erfahrt ihr bei uns mehr. Ჾᴃ᳝᳑᳽Ჾ᳕᳸ (irasshai mase) Herzlich willkommen!

AUSBLICK: BULA 2014 | 6. BIS 15 AUGUST

FOTO: PETER BRÜMMER

AUSBLICK 9


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vcp christliches Leben

10 HIMMELSLEITER

Ausschnitt aus dem Isenheimer Altar

Leid und Hoffnung: Jener Mensch Gott – Der ökumenische Kreuzweg der Jugend 2014 http://go.vcp.de/anp1401kreuzweg

Leid und Schmerz nehmen ihr den Atem. Jegliche Kraft ist aus ihrem Körper gewichen. Würde der junge Mann neben ihr sie nicht festhalten, sie würde auf den Boden sinken. Ihr blasses Gesicht wendet sich dem Geschehen vor ihr zu, aber sie hält die Augen geschlossen, um nicht sehen zu müssen, was sie nicht wahr haben will, aber doch wahr ist: Ihr Sohn Jesus hängt sterbend am Kreuz. Von Esther Koch, Kassel

Der beschriebene Bildausschnitt entstammt dem Isenheimer Alter und wurde von Matthias Grünewald gemalt. Sein Altarbild ist es, das in diesem Jahr die Stationen des diesjährigen ökumenischen Jugendkreuzwegs illustriert.

nicht ganz die Hoffnung aufgegeben hat, dass Gott sie in ihrem Elend sieht; eingreift und sich doch alles noch zum Guten wendet. Und diese Hoffnung ist es, die sie letztendlich trägt.

Dem Künstler Grünewald gelingt es sehr eindrucksvoll, die Gefühle Marias darzustellen. Ihre Trauer, ihr Schmerz, ihre Hilflosigkeit, ihre Angst, aber auch ihre Wut sind regelrecht spürbar. Als Betrachterin ergreift mich die Szene und ich kann zumindest erahnen, wie Maria sich in diesem Moment gefühlt haben muss, selbst wenn für ihre Trauer und Ohnmacht die Worte fehlen. Auch wir oder Menschen in unserem Umfeld, müssen manchmal erfahren, dass unser Leben aus allen Angeln gehoben wird, plötzlich der Boden unter den Füßen wegbricht und Lebensläufe durchkreuzt werden. Wir fühlen uns dann allein, hilf- und schutzlos, ohnmächtig. Was hält uns dann?

Es war ein Anliegen des Künstlers Matthias Grünewald, diese Hoffnung deutlich zu machen. Denn im Mittelpunkt seines Gemäldes steht ein erschütternder Jesus, der mit leidet. In allem was wir erleben und erleiden, ist er an unserer Seite und trägt die Last mit.

Maria wird in ihrer Situation gehalten. Johannes, der Lieblingsjünger Jesu ist bei ihr, stützt sie und hält ihre Hände, die sie zum Gebet gefaltet hat. Trotz allem Leid betet Maria. Betet, weil sie noch

In der Passions- und Osterzeit erinnern wir uns an die Leiden Jesu, dürfen aber auch wissen, dass Jesus alles Leid und den Tod überwunden hat. Er kann uns heilen und befreien und uns zu einem glückenden Leben helfen. Es ist Anliegen des ökumenischen Kreuzwegs der Jugend, sich im gemeinsamen Gebet dieser Botschaft wieder neu bewusst zu werden und sich gegenseitig in der Hoffnung bestärken. Alle Gruppen, die diesen Kreuzweg selber gestalten und mitbeten wollen, finden Infos, Materialien und Bilder dazu unter www.jugendkreuzweg-online.de


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Raus in die Weite von Diane Tempel-Bornett, Kassel Fotos: Dirk Obermann und Diane Tempel-Bornett Andachtsraum

http://go.vcp.de/anp1401weite

Absolute Freiheit, Abenteuer und Weite bis zum Horizont – zur See fahren. Oder gibt es diese Freiheit nur in alten Seemannsschnulzen? anp war mit Dirk Obermann von der Seemannsmission in Bremerhaven unterwegs.

Weltweit gibt es mehr als 1 Millionen Seeleute. 30.000 davon kommen jährlich zum Seemannsclub in Bremerhaven. Aber schon das „kommen“ ist nicht so einfach wie man denkt. Die Häfen sind abgeriegelt und eingezäunt und dürfen ohne Ausweis und Genehmigung nicht betreten werden. Und „betreten“ stimmt auch nicht – zu Fuß gehen ist streng verboten. Wer mit dem Auto hereinfahren darf, setzt ein rotes Blinklicht aufs Autodach, um nicht übersehen zu werden. Vorab haben wir auf einem Plan geschaut, welche Schiffe für ein paar Stunden im Hafen liegen. Mit dabei haben wir eine Tasche mit Telefonkarten und Einladungen für den Seemannsclub „Welcome“. Die Seeleute können einen Shuttlebus rufen, um dann in den Seemannsclub zu fa-

hren. Er ist von 15.00 bis 22.30 Uhr geöffnet. So haben die Seeleute nach dem Abendessen drei bis vier Stunden Zeit, die sie an Land verbringen. Wenn der Club schließt, werden sie wieder aufs Schiff gebracht. anp fragte Dirk Obermann: Was ist den Seeleuten in ihrer freien Zeit am wichtigsten? Der Austausch mit den Familien. Sie mailen, sie skypen. Aber sie können auch andere Leute als ihre Crew sehen. Sie reden, sie spielen Billard. Billard ist übrigens das zweitwichtigste. Denn Billard kannst du auf einem Schiff nicht spielen. Es gibt noch einen kleinen Sportplatz – auch eine Besonderheit. Im Laden decken sich die Seeleute gerne mit Süßigkeiten und Drogerieartikeln ein. Viele sind ganz wild

Eintrag in einem Gästebuch im Andachtsraum der Seemannsmission

auf Schokolade, aber nicht nur, um sie an Bord zu essen, sondern auch , um sie ihren Familien mitzubringen. Wie groß ist die Mannschaft auf einem Containerschiff? Kleiner als man denkt. Es gibt eine Bemannungsverordnung, die besagt, wie viele Leute auf dem Schiff arbeiten müssen. Die meisten großen Containerschiffe haben etwa zwanzig Leute an Bord. Wie muss ich mir eine Schiffscrew vorstellen? Kommen alle aus einem Land? Das gibt’s auch, es gibt Schiffe mit einer komplett indischen oder chinesischen Besatzung. Aber häufiger ist es so, dass bei deutschen Reedereien der Kapitän


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FOTO: ROMAN HEIMHUBER

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Endlose Weite: Ladefläche eines Autotransportschiffes

und der Erste Offizier Deutsche sind, die Schiffsoffiziere aus Osteuropa und Russland kommen und die Crew von den Philippinen. Kommuniziert wird auf Englisch. Wenn wir jetzt an Bord gehen, werden wir da freundlich empfangen? Bestimmt. Im Allgemeinen werden wir hochgeschätzt. Die Seemannsmission hat einen guten Ruf – bei den Reedern wie bei der Crew. Das liegt aber auch daran, dass normalerweise kein Besuch an Bord kommt – höchstens Behörden, um etwas zu kontrollieren. Wir bringen etwas mit: Zeit, Telefonkarten, damit sie nach Hause telefonieren können, Zeitungen. Wir kommen, um sie zu unserem Club einzuladen und vor allem, um zu zuhören. Das ist unsere seelsorgerische Tätigkeit. Zuhören. Wir bieten ihnen die Möglichkeit, auch mal vom Schiff wegzukommen. Für viele Seeleute ist ein Ausflug in die Stadt oder nur mal in den Supermarkt eine echte Abwechslung. Was magst du besonders an deiner Arbeit für die Seeleute? Ich mag ihre Mentalität. Die allermeisten Seeleute sind Weltbürger. Sie müssen mit vielen Nationen, Kulturen und auch stänHafenplan: hier wird verzeichnet, wo die Schiffe gerade liegen

dig wechselnden Umständen klarkommen. Sie kommen mit dem zurecht, was sie gerade haben. Auf dem Schiff wird dir keiner sagen: Das geht jetzt aber gerade nicht. Da gibt es etliche Parallelen zum Pfadfinden. Seeleute sind sehr höflich, vielleicht weil sie fast immer Gäste sind. Wir reden immer von Seemännern. Gibt es auch Seefrauen? Ja, einige wenige. Das sind meist Nautikerinnen, also Kapitäninnen oder Offiziere, seltener sind Frauen im Maschinenraum. Und wie kommen die Frauen in dieser eher männlich geprägten Welt zurecht? Auf dem Schiff gibt es eine starke Hierarchie. Der Kapitän hat das Sagen. Da spielt das Geschlecht erst in zweiter Linie eine Rolle. Dazu kommt die eben schon erwähnte Höflichkeit. Von vielen Seeleuten habe ich auch gehört, dass das Klima und der Umgangston sich verbessern, wenn Frauen an Bord sind. Was ist denn noch dran am Seemannsmythos von der endlosen Freiheit auf dem Meer? Nichts. Ich denke, man muss schon eine gewisse Sehnsucht nach der Ferne mitbringen, sonst kann man gar nicht zur

See fahren. Aber frei und ungebunden sind die wenigsten. Sie haben fast alle Familien oder Beziehungen. Sie fahren zur See, um Geld zu verdienen. Die meisten sind neun oder zehn Monate auf See, dann zwei oder drei Monate zuhause, dann fahren sie wieder los. Im Rückblick sagen viele Seeleute, dass sie von ihren Kindern fast nichts mitbekommen haben. Geburtstage, Schulfeste… sie haben einfach viel verpasst. Trotzdem sind sie nicht bedauernswert – fast alle haben diesen Beruf selbst gewählt und es gibt auch viele schöne Momente an Bord. Und es gibt auch einen Mannschaftsgeist. Der ist nicht so ausgeprägt wie man sich den in der Seefahrerromantik vorstellt, denn die Besatzung verändert sich unterwegs. Manche gehen früher von Bord, dafür kommen andere. Es ist eher eine Zweckgemeinschaft. Wie hat sich das Leben der Seeleute verändert? Die Bedingungen sind deutlich schlechter geworden – durch die Finanzkrise und die wirtschaftliche Konkurrenz zwischen den Reedereien. Die Schiffe werden immer größer, die Liegezeiten immer kürzer und viele Seeleute kommen gar nicht mehr vom Schiff. Viele sind froh, wenn


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Das Wichtigste gibts im Kiosk der Seemannsmission: Süßigkeiten und Drogerieartikel

die Schiffsmaschine mal nicht läuft und deshalb das Schiff nicht ständig vibriert. Eine der Folgen der Anschläge des 11. September sind die Verschärfung der Sicherheitsvorschriften. Seitdem sind alle Häfen eingezäunt und so abgesichert, so dass man kaum noch rein und raus kommt. Die Angst vor Piraten ist natürlich präsent. Und die Angst vor wirtschaftlichem Ruin. Manchmal werden Schiffe von ihren Reedereien aufgegeben, die liegen dann in zweiter Reihe im Hafen – mit ihrer Besatzung, die keine Heuer mehr bekommen, nichts zu essen haben und nicht wissen, wie es weitergeht. Einer sagte mir mal: Weißt du, was der einzige Unterschied zwischen einem Schiff und einem Gefängnis ist? Das Gefängnis kann nicht untergehen. Haben Seeleute denn bestimmte Rituale? Gibt es die Äquatortaufe noch? Ehrlich gesagt, vermutlich wenn Touristen an Bord sind. Das nimmt auch zu, dass große Schiffe Passagiere mit an Bord nehmen. Oder vielleicht bei der Marine. Aber von wegen Ritual: Der Speiseplan an Bord ist ganz wichtig, damit die Crew das Gefühl für die Wochentage nicht verliert: Donnerstag gibt’s Kuchen zum Kaffee, Freitag Fisch und Sonntagabend nur kaltes Essen.

Stimmt es, dass sich Seeleute beim Landgang tätowieren lassen? Die meisten kommen ja kaum raus. Und sie fahren zur See, um möglichst viel Geld zu verdienen. Das geben sie dann vermutlich nicht für sowas aus. Wenn, dann ziehen eher die jüngeren Seeleute abends mal los, die älteren bleiben meist an Bord und sind froh, wenn sie ihre Ruhe haben. Was macht ihr bei Krisenfällen? Wenn es Probleme an Bord gibt, versuchen wir zu vermitteln und stellen auch Kontakte zur ITF (International Transportworkers Federation) her. Wenn es zu einem Todesfall auf dem Schiff gekommen ist, machen wir eine Trauerfeier. Manchmal wird das Schiff auch wieder gesegnet. Das wichtigste ist aber, mit den Leuten an Bord zu sprechen und ihnen zuzuhören. Wenn etwas Schlimmes passiert, muss der Kapitän immer den Kopf hinhalten. Dazu kommen umfangreiche Untersuchungen durch die Polizei und die Versicherung. Ich erinnere mich an einen Fall, wo auf der Themse ein noch sehr junger Seemann über Bord gegangen ist. Der Kapitän ließ das Schiff umkehren, um den Jungen zu suchen. Die Wahrscheinlichkeit, dass man ihn finden würde, war

gering, trotzdem machte er es. Die Reederei hat ihm dafür Vorwürfe gemacht. Meiner Meinung nach – und das habe ich ihm auch gesagt – hat er völlig richtig gehandelt. Es war auch erstaunlich, wie die Crew damit umgegangen ist: Ein alter Seemann wollte es einfach nicht glauben. Er war steif und fest davon überzeugt, dass der Junge sich irgendwo auf dem Schiff versteckt habe und wieder auftauchen würde. Die Seeleute haben dann an der Stelle, wo der Junge verschwunden war, eine Trauerzeremonie veranstaltet. Sind Seeleute gläubig oder eher abergläubig? Eigentlich nicht, aber die philippinischen Seeleute sind sehr katholisch. Ich glaube aber schon, dass Seeleute häufig einen anderen Umgang mit ihrem Glauben haben, weil sie Gefahren und den Naturgewalten ganz anders ausgeliefert sind als wir an Land. Vor sich sehen sie endloses Meer, über sich den Himmel und die Sterne. Da kommt man dann schon ins Nachdenken.

Dirk Obermann


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© JO HN N EGO ITA AND DE

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Von Sandra Grünewald, Berlin

Fasten heißt, teilweise oder auch völlig eine Zeitlang auf bestimmte Speisen, Getränke oder Genussmittel zu verzichten. Dieser Verzicht soll dabei helfen, den eigenen Körper zu reinigen und aufmerksamer mit sich selbst umzugehen. Wieso also nicht einfach einmal das Genussmittel Social Media fasten, das kann doch sicher den eigenen Geist auch reinigen. Raus aus den Netzen

Ich faste Facebook!

Doch was gehört eigentlich dazu?! Social Media beschreibt die Medien, die ihren Nutzern erlauben, untereinander Inhalte auszutauschen. Social Media fasten heißt für mich: eine Woche auf Facebook, Google, YouTube, WhatsApp und alles, was dazu gehört zu verzichten. Eine Woche, die geprägt ist von einer wunderbaren Stille. Wenn jemand mit mir Kontakt aufnehmen will, dann nur über die konventionellen Kanäle: SMS, Telefonate oder eMail. In dieser Woche war die Zeitung meine alltägliche Informationsquelle. Statt in der S-Bahn auf das Handy zu starren, schaute ich aus dem Fenster. Eine Woche keine Suchmaschine nutzen, keine Filmchen anschauen und keine Möglichkeit haben, anderen Leuten schöne Bilder spontan zu übersenden. Klingt harmonisch, oder? Es ist aber gar nicht so einfach, wie es scheint. Denn ich bin ja trotzdem neugierig. Was machen die anderen gerade? Sind sie vielleicht in meiner Nähe und ich weiß es nicht? Ich will doch nur Bescheid geben. Facebook ist für Gruppenabsprachen bei einer Veranstaltung doch sehr bequem.

Ohne Facebook bin ich in dieser Woche einfach raus. Aber diese Momente des Zweifelns verfliegen auch schnell wieder. Denn wie schön ist ein Gespräch mit einem netten Menschen, der mir gegenüber sitzt bei Kaffee und Kuchen? Nichts stört. Wie faszinierend kann es sein, einen interessanten und ausführlichen Zeitungsartikel zu lesen oder einfach nur sein lang verschollenes Buch im Rucksack wiederzufinden. Die Woche war nicht einfach. Dennoch tat sie gut. Denn Social Media Fasten schien Wellness für meine Seele zu sein. Auch wenn ich in der Mitte der Woche Zweifel bekam, am Ende war mir soziale Interaktion über das Internet gleichgültig. Leider wachte ich am Anfang der nächsten Woche aus meiner Ruhe auf, denn so ganz darauf verzichten kann ich auf Dauer nicht. Ich entschied mich aber dafür, zukünftig auf ein paar Benachrichtigungen zu verzichten, denn weniger ist ja bekanntlich mehr. Das komplette „Fastentagebuch“ gibt es unter http://go.vcp.de/anp1401fasten


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http://go.vcp.de/anp1401putz

5 Tipps mit Langzeitwirkungg und Wohlfühlgarantie

Der Frühjahrsputz ein Wohltat für Körper, Geist und Seele von Marc Forkmann, Mainz-Kastel Auf dem Schreibtisch stapelt sich die Post und aus dem Spülbecken wächst ein Geschirrberg. In der Ecke halten die Wollmäuse eine Versammlung und Oma Gertrut will dich besuchen. Klarer Fall für einen Frühjahrsputz! Denn der Mensch braucht Sauberkeit und Ordnung. Dass Dreck und mangelnde Hygiene krank machen, ist allgemein bekannt. Aber warum fühlen wir uns im Wirrwarr so unwohl? Das hat Gründe: Ordnung und klare, bekannte Strukturen geben uns ein Gefühl der Sicherheit. Die Sinne müssen deutlich weniger Informationen aufnehmen und ans Gehirn weiterleiten. Das Gehirn kann seine Leistung reduzieren, weil keine Gefahr droht, solange wir den Überblick behalten. Zudem verkürzt es Laufwege und den Suchaufwand. Der Körper ist entlastet, kann sich entspannen und wir fühlen uns wohl. Unruhiges und Unbekanntes wie ein Dornenbusch oder das sich Orientieren müssen in einer fremden Stadt löst bei vielen Menschen Angst aus. Überall könnte ein Feind lauern oder eine Gefahr drohen. Klare Strukturen und Symmetrien werden auch als „schön“ empfunden. Betrachten wir mal das Gemälde von „Mona Lisa“. Ihre Haut ist rein, ihre Gesichtszüge sind ganz gleichmäßig, die Symmetrieachse verläuft entlang vom Haarscheitel zur Nasenspitze. Den unruhigen Hintergrund hat Leonardo da Vinci bewusst dunkel und unscharf gemalt. Wie viel Sauberkeit und Ordnung jemand braucht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Eine übertriebene Hygiene schwächt die Abwehrkräfte, das permanente Aufräumen kostet Kraft und Zeit.

2. Strukturiert aufräum en Unsere Dinge im Leben lass en sich in drei Kategorien einteilen, nämlich in Sachen, die wir ständig brauchen, welche die wir gelegentlich brauchen und was nur unnötiger Ballast ist. Auf diese Erkenntnis baut die „3 Stapel Method e“ auf: Öffne mal deinen Kleiderschrank und hole den gesamten Inhalt heraus. Schnell werden dir Kleider für den Sommer und für den Winter auffallen. Dan n tauchen noch Kleidungsstücke auf, die schon seit Jahren nicht mehr getrage n wurden. Sortiere die Kleidun g in drei Haufen. Was du jetzt trägst, kommt wied er- ordentlich gefaltet – in den Schrank. Was selten getragen wird, stapelst du schön ordentlich in eine Kiste und verstaust sie im Keller. Den Rest bringst du zur Altkleidersammlung oder tauschst sie vielleich t auf einem Bazar. Wenn du die Kleider, die du in die Kiste gepackt hast, nach einem halben Jahr nicht vermisst, kannst du dich ebenfalls davon trennen.

3. Arbeiten delegieren Wir Menschen sind faule, aber auch erfolgreiche Lebewesen. Warum? Weil wir die Arbeitsteilung entwickelt haben. Jeder konzentriert sich auf das, was man am besten kann. Also nicht jede Arbeit annehmen und sich stundenlang abquälen. Wenn du gut kochen kannst, heißt es nicht, dass du dich mit Fahrrad reparieren oder Steuererklärungen auskennst. Da kann dir dein Freund besser helfen. Danke ihm mit einem leckeren Essen. Schaffe dir lieber ein Kompetenznetzwerk – es stärkt nicht nur die soziale Bindung, es entlastet alle.

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n zuerst erledigen 1. Unangenehme Arbeite und das Klo schrubben Dreckiges Geschirr anfassen Doch die unglückliche e. Sach nns ist nicht jederma diese zwingenden Aufn wen Lage wird nicht besser, n werden. Der ständige gaben ständig aufgeschobe Kopf und verschwindet Gedanke daran belastet den die Ärmel hochkremAlso . sind digt nur, wenn sie erle n und sofort erlediehe anzi he peln, Gummihandschu schönen Dinge im die für gen. Danach ist der Kopf Leben frei.

4. Mache dir kleine, leichte Häppchen 4 V Vorgenannte Tipps helfen dir auf jedem Fall. Aber die Vorbeugung ist die beste Medizin! Spüle kleine GeV sschirrmengen sofort statt Berge wachsen zu lassen. Lege die Sache, die du gerade in der Hand hältst, soffort am vorgesehenen Ort ab. Logisch! Kleine Arbeitseeinheiten sind schneller und leichter zu erledigen als ggroße.

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Nein, hier geht es nicht um Hänsel und Gretel, sondern um Kinder, die freiwillig in den Wald gehen – nämlich in den Waldkindergarten. Von Diane Tempel-Bornett und Marc Heinemann, Kassel

Enya, Marie, Sarah, Juna und Amelie im Morgenkreis

Raus Kinder,

ab in den Wald! Die Idee des Waldkindergartens ist schon alt und stammt aus Schweden. In Deutschland wurde der erste Waldkindergarten 1969 gegründet. Heute gibt es hier rund 300 Waldkindergärten. Der größte Unterschied zu einem üblichen Kindergarten ist die Umgebung. Kinder halten sich den ganzen Vormittag im Wald auf, essen, spielen und singen dort. Durch die Bewegung in der Natur sollen sie ihre motorischen Fähigkeiten verbessern, aber auch Bewusstsein für die umgebende Tier- und Pflanzenwelt entwickeln. Wie entwickeln sich Kinder, die die meiste Zeit im Wald verbringen? Einer schwedischen Studie von 1997 zufolge sind sie deutlich gesünder, konzentrationsfähiger und fantasiereicher als Kinder, die in „normale“ Kindergärten gehen. Sarah Landenberger arbeitet als Erzieherin in einem Waldkindergarten der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in Friedrichshafen. Wir haben sie befragt. anp: Wie sieht der Tagesablauf in eurem Kindergarten aus? „Bringzeit“ – also wenn die Kinder gebracht werden – ist von 7:30 bis 9:00 Uhr. Um 9:00 Uhr beginnen wir mit unserem Morgenkreis. Da wird gesungen, vorgelesen und Fingerspiele gespielt im Waldsofa. Von 9:00 bis 12:00 Uhr brechen wir meistens auf in die umliegenden Wälder. Mit dabei ist unser Rucksack mit Frühstück und ein Bollerwagen. Im Bollerwagen haben wir Platz für Wechselkleidung, Schaufeln, Eimer, Lupen, Feilen, Sägen, Handbohrer... alles was man eben im Wald so braucht. Um 12:00 Uhr kehren wir zurück an unseren Waldplatz. Dort findet dann ein Abschlusskreis (mit Singen, lesen, Fingerspiele...) in unserem

Waldsofa statt. Von 12:00 Uhr bis 13:30 Uhr ist Abholzeit. In der Bring- und Abholzeit kann frei gespielt werden. Dann haben die Kinder Zeit, angefangene Arbeiten, Werksachen, Bilder fertig zu stellen. anp: Wo werden die Kinder abgeholt? Gibt es einen speziellen Platz? Unser Waldplatz besteht aus unseren zwei Bauwägen (einer für die Kindergartengruppe und einer für die betreute Spielgruppe), einem Tipi, unserem Waldsofa, einer „Infoleine“ mit Nachrichten für die Eltern, Sandkasten, Feuerstelle, Garten. In unmittelbarer Nähe gibt es Parkmöglichkeiten. Die Eltern bringen und holen ihre Kinder direkt an unserem Waldplatz. anp: Was essen die Kinder? Sammelt ihr auch Beeren? Die Kinder essen ihr selbstmitgebrachtes Frühstück. Aus dem Wald darf nichts gegessen werden, um Gefahren z.B. durch den Fuchsbandwurm vorzubeugen, außer es wächst in unserem Garten. Wenn wir Bärlauch oder andere Kräuter oder Beeren finden, können wir das gemeinsam mit den Kindern pflücken und ihnen mit nach Hause geben. Dann entscheiden die Eltern, ob sie es zu Hause verzehren. anp: Wie ist Hygiene im Wald gewährleistet? Wir haben stets Seife, ein Handtuch und einen Kanister mit Leitungswasser mit dabei. Vor dem Essen werden die Hände mit Wasser und umweltverträglicher Seife gewaschen.


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anp: Was macht ihr, wenn es richtig kalt ist oder Bindfäden regnet? Dann verkrümeln wir uns auch mal in unser Zelt zum Frühstücken. Dort können wir ein Feuer machen. Dann ist es schön kuschlig warm. Aber meistens regnet es die Bindfäden am Nachmittag, wenn alle zu Hause sind. anp: Die frühkindliche Pädagogik ist ein großes Thema. Kommt die musische Erziehung oder die vorschulische Bildung im Wald nicht zu kurz? Auf gar keinen Fall. Wir singen wie in jedem anderen Kindergarten auch am Morgen- und im Abschlusskreis und auch mal ein Liedchen unterwegs. Auch ein Waldkindergarten ist im Besitz einer Gitarre, die häufig zum Einsatz kommt. anp: Ist der Waldkindergarten überhaupt für sensible oder empfindliche Kindern geeignet? Selbstverständlich. Bei uns ist viel mehr Platz für alle Kinder. Die Lautstärke beispielsweise verteilt sich viel besser als in einem geschlossenen Raum. Außerdem können die Kinder bei uns sehr viele fein- und grobmotorische Erfahrungen sammeln. Berühren und Anfassen, nach etwas Greifen, es spüren und Erleben findet bei uns täglich statt. Aus Lehm werden Schalen, Igel, Mäuse und vieles mehr geformt. Eine Schüssel mit Erde ist schnell mal der Kuchenteig, der geknetet werden muss. Außerdem lernen die Kinder sehr gut, sich selbst zu spüren. Wann ist es mir warm oder kalt? Wie fühlt sich das an?

anp: Was passiert, wenn ein Kind plötzlich krank wird oder sich verletzt? Dasselbe wie in jedem anderen Kindergarten auch. Wir haben immer ein Handy und Erste-Hilfe-Materialien bei uns. Sollte ein Kind plötzlich krank werden, rufen wir die Mama oder den Papa an und es wird abgeholt. anp: Die Gebühren für den Waldkindergarten sind häufig höher als für andere Kindergärten. Warum und gibt es eine „Ermäßigung“ für finanziell schwächere Familien? Das kann man so generell nicht sagen. Das kommt darauf an, ob der Kindergarten als Elterninitiative geführt wird oder einen anderen Träger hat. Bei uns ist der Beitrag der gleiche wie für alle anderen Einrichtungen der Stadt. Finanziell schwächere Familien können einen entsprechenden Antrag stellen. anp: Vielen herzlichen Dank für das Interview, Sarah.


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284.000 Menschen sind in Deutschland wohnungslos, davon 32.000 Kinder und Jugendliche. 24.000 Menschen leben auf der Straße. Der Anteil von jüngeren Menschen steigt und auch immer mehr Frauen sind betroffen. http://go.vcp.de/anp1401raus

Und du … bist RAUS! von Verena Kunberger, Unterensingen Fotos: Peter Brümmer, Karlsruhe

284.000 Menschen sind in Deutschland wohnungslos, davon 32.000 Kinder und Jugendliche. 24.000 Menschen leben auf der Straße. Der Anteil von jüngeren Menschen steigt und auch immer mehr Frauen sind betroffen. Diese Zahlen gibt die Bundesarbeitsgemeinschaft der Wohnungslosenhilfe (BAGW) heraus. Bundesweite offizielle Statistiken darüber gibt es nicht. Verlust des Arbeitsplatzes, stark ansteigende Mieten gerade in Ballungsgebieten, aber auch Krankheit, Drogenabhängigkeit und persönliche Probleme können den Einstieg in den gesellschaftlichen Ausstieg bedeuten. Wer keinen festen Wohnsitz hat, wird es schwer haben, eine feste Arbeit zu finden. Doch wo kann man Hilfe finden? anp war mit der Straßenzeitung „Trott-War“ auf einer Alternativen Stadtführung in Stuttgart. Stadtführer Thomas Schuler lebte früher selbst auf der Straße. Die Führung beginnt am Marienplatz: Der Platz war ein Treffpunkt für Obdachlose, bevor er umgebaut und übersichtlicher wurde. In dem Haus von „Nestwerk“, ganz in der Nähe, können Obdachlose im Winter für eine Nacht schlafen. Auch die Redaktion von „Trott-War“ ist nicht weit. Trott-War unterstützt Obdachlose. Sie kaufen Zeitungen und verkaufen sie dann weiter. Wer damit Erfolg hat, kann festangestellt werden. Ein paar Straßen weiter können Kinder und Jugendliche im „Schlupfwinkel“ Hilfe bekommen. In Stuttgart sind ca. 700 Kinder und Jugendliche als obdachlos gemeldet, doch die Dunkelziffer liegt vermutlich doppelt so hoch. Die zentrale Beratungsstelle (ZBS) hat verschiedene Hilfsangebote.

Obdachlose können sich in der Kleiderkammer Kleidung aussuchen und sie werden an Wohnprojekte vermittelt. Noch schwerer haben es Drogenabhängige. Sie benötigen Therapieplätze und ärztliche Betreuung, auch wenn sie „clean“ sind, bekommen sie nur schwer einen Arbeitsplatz. Ihre Rückfallquote liegt bei fast 90 %. Etwas weiter kommt man zur Paulinenbrücke, die bis 2007 ein sozialer Brennpunkt und Drogenumschlagplatz war. Doch dann wurde dort die Tankstelle abgerissen. Sie war für die Drogenabhängigen wichtig, weil sie dort Essen, Alkohol und Zigaretten bekommen konnten. Noch wichtiger war das saubere Wasser in den Toilettenanlagen. Aber in der Umgebung der düsteren Brücke gibt es einen Lichtblick: Schwester Margret bietet in der gemütlich eingerichteten „Franziskusstube“ seit fast dreißig Jahren kostenloses Frühstück an und hat für ihre Gäste immer freundliche Worte. Im Winter wird die Leonhardskirche zur „Vesperkirche“. Bedürftige erhalten ein warmes Mittagessen, aber auch Kleider oder sogar Hundefutter für ihre vierbeinigen Begleiter. Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte helfen Menschen und ihren Tieren. Mittlerweile gibt es in Gemeinden in ganz BadenWürttemberg Vesperkirchen. Diese Stadtführung zeigt, dass es noch viel zu tun gibt, um Obdachlosen den Wiedereinstieg in die Gesellschaft zu ermöglichen. In vielen Städten werden Obdachlose aus dem öffentlichen Raum vertrieben. Die neue baden-württembergische Landesregierung hat die finanzielle Unterstützung für die Obdachlosenhilfe stark erhöht – ein Hoffnungszeichen für viele.


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Raus aus der er Gruppe

Mobbing ing

FOTOS: DIANE TEMPEL-BORNETT, PETER SCHEFFLER

Das Wort Mobbing bedarf keiner ausführlichen Erklärung. Wir sind alle mindestens einer Form des Mobbing bereits begegnet. Leider. Von Philipp Zedelius, edelius, Karlsruhe

Mo Mobbing – ein aus dem englischen Wort „m „mob“ (= ein Haufen Menschen) abgeleitet tetes Modewort, beherrscht die Medien ebe ebenso wie Gespräche im Lehrerzimmer. Es beschreibt die Schikane, Qual und die psy psychische Gewalt, die Opfer von Mobbin bing erleiden, häufig von einer oder mehrer reren Personen im direkten Umfeld. Wie im Sonntagabend-Tatort spricht ma man von Opfern. Und von Tätern. Deshal halb eignet das englische Wort „Bullying“ bes besser für eine Präventionsdiskussion. Es löst die anonyme Masse des „Mob“ auf und nimmt den Täter, den Bully (=Tyrann) iin d den Blick. Der weich klingende Anglizis zismus ism wirkt zunächst weniger fatal als sei seine in deutschen Äquivalente „Quälerei“ ode oder e gar „Folter“. Dabei sollte man die sch schwerwiegenden hw Folgen von Mobbing nic nicht cht h herunterspielen. Wie äußert sich Mobbing? Wer ist davon n betr betroffen? Warum tun Menschen so etw etwas? was? W Wie kann man sich schützen? Mobbin Mobbing beginnt meist unauffällig, selt selten ten mit offenen verbalen Auseinander dersetzungen rsetzunge oder Handgreiflichkeiten, den denn: nn: Mobbin Mobbing ist feige. Gemobbt wird: zw zwei wei gegen ein einen, groß gegen klein, Angeb geber ber gegen Sc Schüchterne, Starke gegen Sch Schwache, hwache, „Cool „Coole“ gegen „Nerds“. Kleine,, gezischte Gehässigkeiten, Geh Geflüster und d Gekicher, abwertende abwe Bemerkungen übe über er Klamotten und un andere Äußerlichkei keiten iten sind meistens der Anfang. In der Sch Schule hule folgen oft er erste Sachbeschädigu gungen ngen wie das Wegwerfen Wegw des Mäppche chens, ens, Diebstahl des Pau Pausenbrotes, Aus-

leeren der Schultasche in den Mülleimer. All das soll das Opfer demütigen und sein Selbstwertgefühl demontieren. Opfer kann praktisch jeder werden. Gefährdet sind häufig eher schüchterne Kinder ohne einen großen Freundeskreis, Jugendliche mit ungewöhnlichen Hobbys, besonderen sozialen Hintergründen oder alternativen Kleidungsstilen und körperlich oder geistig beeinträchtigte Menschen. Aber auch eine neue Schülerin, die intelligenter ist als der Klassendurchschnitt, wird es bei der tonangebenden Clique sicher schwer haben. Viele Opfer sind auch zuhause nicht mehr vor Angriffen ihrer Peiniger sicher, denn mit digitalen Medien und Netzwerken kann das Mobbing, aufbereitet mit peinlichen Bildern und Videos, fortgesetzt werden. Warum? Wir bemühen die Zoologie: Mobbing ist ein perfides Auswahlsystem, das – ähnlich der Nahrungskette in der Savanne – das schwächste Mitglied der Herde fangen und fressen will. Es geht um die Erstellung einer „Hackordnung“ wie im Hühnerstall. Wer ist der Boss? Oder die Kampfhenne? Und wer steht ganz unten an der Hühnerleiter? Mobbing ist nicht nur ein Thema bei Heranwachsenden. 30 % aller Angestellten geben an, schon einmal gemobbt worden zu sein – von der Leitung ebenso wie vom Kollegium. Das äußert sich (immer noch) durch Tratsch, der abbricht, wenn die entsprechende Person den Raum betritt und z.B. das demonstrative

Ausschließen vom gemeinsamen Lunch, aber auch durch das Zuteilen sinnloser oder zusätzlicher Arbeitsaufträge. Das hat die Folge – manchmal auch das Ziel! – dass, das Opfer irgendwann kündigt. Für den Betrieb ist so eine Kündigung kostengünstiger als eine Entlassung und hat nicht selten System: Raus mobben. Was kann man tun? Als Zeuge: nicht schweigend zusehen. Stellung beziehen und versuchen, auf den Täter einzuwirken. Für Opfer von Mobbing gilt: Hilfe suchen. Schülerinnen und Schüler sollten den Vertrauenslehrer ansprechen, dieser wiederum kann sich an Sachverständige wenden. Gruppenkinder können ihre Gruppenleitung ansprechen. Wenn die Gruppenleitung mobbt, dann muss die übergeordnete Ebene informiert werden. Im Internet findet man viele Adressen und Foren, die Rat und Hilfe für Kinder und Jugendliche, aber auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer anbieten. Mobbing: ein altes Problem mit neuen Namen. Vielleicht gelingt es ja einer jungen Generation von Eltern, Lehrpersonal und Gruppenleitungen, Kindern und Jugendlichen Werte wie Toleranz und Empathie zu vermitteln, damit es irgendwann eine Gesellschaft gibt, in der Alphatiere und Introvertierte miteinander leben können. http://go.vcp.de/anp1401mobbing


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© DEUTSCHES AUSWANDERERHAUS / FOTO: HERBERT DEHN

Das Deutsche Auswandererhaus ist einen Besuch wert: www.dah-bremerhaven.de

Raus in die Neue Welt von Diane Tempel-Bornett, Kassel Darstellung des Zwischendecks des Segelschiffes Bremen von 1854.

Im 19. Jahrhundert verließen Millionen Menschen Europa, um in der Ferne ihr Glück zu suchen. Die meisten kamen von den britischen Inseln, vor allem aus Irland. Knapp 6 Millionen Deutsche wanderten zwischen 1820 und 1930 nach Amerika aus. Gründe dafür gab es viele. Der Wunsch nach religiöser und politischer Freiheit, aber am häufigsten war die blanke wirtschaftliche Not. Für fast alle war es eine Reise ohne Wiederkehr. Die Segelschiffe, mit denen die Auswanden Weg „meiner“ Auswanderin nachderer bis etwa 1880 Deutschland verlieverfolgen. Ich begleite Justina Tubbe, ßen, waren eigentlich Frachtschiffe, die geboren 1795 in Preußen. Nach dem Tod Waren von Amerika nach Europa brachihres Mannes konnte sie ihren Hof und ten. Auf der Rückreise von Europa nach die Felder nicht alleine bewirtschaften. Amerika war dann entsprechend Platz Missernten durch Unwetter zerstörten frei – und der wurde nun mit auswanendgültig ihre Lebensgrundlage. Mit derungswilligen Menschen gefüllt: ein über 60 Jahren wanderte sie aus nach gutes Geschäft für die Reedereien. Die Texas. Ich folge ihrem Weg über verschieMenschen verbrachten die Überfahrt – je dene Stationen, die erste ist der Wartenach Klassen – meist eng gedrängt bei saal der 3. Klasse. schlechter Versorgung und unsäglichen Die nächste Station ist beeindruckend: hygienischen Verhältnissen. Gerade KinDer Abschied an der Kaje. Hier stehen der und schwächere Menschen wurden Menschen, Kleinbauern, Dienstmädchen, schnell krank und starben. Eine VerbesseHandwerker in einfachen Kleidern, eher rung der Situation brachten die Dampfängstlich als hoffnungsvoll, verloren in schiffe, die nur noch 14 statt 44 Tagen der Menge. Die Geräuschkulisse aus Welfür die Atlantiküberquerung brauchten. lenschlagen, Quietschen von AnkerketDurch die Konkurrenz zwischen den Reeten und Befehlen, die von dem Schiff zu dereien und ein Auswanderungsschutzkommen scheinen wird ergänzt, als ich gesetz wurden die Bedingungen für die meine Chipkarte auf einer Medienstation Auswanderer besser und auch die Überablege. Texte aus Abschiedsbriefen von fahrten günstiger. Auswanderern – auf Englisch, polnisch, Wie es den Menschen dabei ergangen jiddisch und deutsch sind zu hören. Es ist ist, lässt sich in Bremerhaven im Deutein Lebewohl, kein „Auf Wiedersehen“. schen Auswandererhaus nicht nur verIn der „Galerie der 7 Millionen“ können folgen, sondern „nacherleben“.Mit einer die Biografien von Auswanderern geleBoarding Pass und Chipkarte kann ich sen werden.

Hier finde ich auch Justina wieder. In der nächsten Station „Überfahrt“ sehe ich, wie eng die Kajüten waren, in der sich die Menschen, die in der 3. Klasse fuhren zusammen drängten. Auch hier lässt die Geräuschkulisse von Husten, Flüstern und Kinderjammern einiges erahnen. Oft brachen auf den Schiffen Seuchen aus, einen Schiffsarzt gab es nicht. Viele fanden nicht das Gelobte Land, sondern nur ein nasses Grab. Aber mit dem Erreichen des Ufers war es noch nicht geschafft. Denn nicht alle waren willkommen – trotz der warmen Worte auf dem Fuß der Freiheitsstatue: „Gebt mir eure Müden, eure Armen, eure geknechteten Massen, die frei zu atmen begehren…“ Revolutionäre, Kranke und Arme waren nicht so sehr als Einwanderer geschätzt, sondern Menschen, die Geld hatten. Aber Justina hat es trotz allem geschafft, auch wenn sie von New York noch wochenlang mit dem Ochsenkarren nach Texas unterwegs war. Sie hat das Gelobte Land erreicht. Tipps zum Weiterlesen: Simone Blaschka-Eick: In die Neue Welt. Reinbek 2010 Bernd Brunner: Nach Amerika. München 2009


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Von Diane Tempel-Bornett, Kassel

http://go.vcp.de/anp1401norwegen

Almut und Jan Becker

Frischluft statt Kreidestaub: das OUTDOOR COLLEGE in Norwegen Das OUTDOOR COLLEGE in Norwegen kombiniert klassischen Schulunterricht mit Outdoor-Aktivitäten: Umgang mit Huskys, die monatlichen Expeditionen mit Rucksack, Schneeschuhen, Hundeschlitten und Kanu, dazu kommt Unterricht in norwegischer Sprache und Kultur. Es dauert sieben Monate von August bis Februar.Teilnehmen können alle Schülerinnen und Schüler, die zum Zeitpunkt des Projekts die erste Hälfte der neunten Klasse eines Gymnasiums oder einer Gemeinschaftsschule besuchen. Almut, VCPerin aus Hamburg und Jan Becker, VCPer aus Schleswig-Holstein lehren beide am OUTDOOR COLLEGE und beantworten unsere Fragen: Was muss man machen, damit man daran teilnehmen kann? Einfach eine kreative Bewerbung an das OUDOOR COLLEGE schicken. Was genau darin enthalten sein sollte, steht auf www.outdoor-college.de. Welche Auswahlkriterien spielen eine Rolle, wie läuft der Auswahlprozess? Alle Bewerberinnen und Bewerber werden zu einer Auswahlwoche vom 28.04. - 03.05.2014 eingeladen. Diese Woche werden wir in Teams auf einer Segeltour verbringen, um die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in verschiedenen Situationen kennenzulernen. Zum Abschluss wird es einzelne Interviews geben. Danach entscheidet das OUTDOOR COLLEGE-Team, wer dabei sein wird. Spielen die Noten bei der Auswahl eine Rolle? Ein ganz klares „Nein“! Wie hoch sind die tatsächlichen Kosten für das College? Die Kosten für An- und Abreise, Unterbringung, Verpflegung, Betreuung in der Schule und während der Expeditionen sowie Ausrüstung betragen monatlich 2.250,– Euro. Gibt es Stipendien/Förderungen? Die gibt es. Allerdings unterscheiden sie sich stark nach Bundesland und Schulform, so dass eine generelle Aussage nicht möglich ist.

Wie viele Jugendliche sind in einer Klasse? Es wird vier Gruppen mit jeweils acht Schülerinnen und Schülern geben. Zwei Gruppen werden zusammen unterrichtet, die anderen beiden Gruppen teilen sich die täglichen Arbeiten in der Schule und die Betreuung der Huskys. Im regelmäßigen Turnus werden die Aufgaben gewechselt. Verändern sich die Jugendlichen im OUTDOOR COLLEGE? Wir möchten niemanden von Grund auf verändern. Es geht darum, dass die Jugendlichen hier die Möglichkeit haben, aus den festgetretenen Bahnen des Schulsystems einen Schritt zur Seite zu machen und über den berühmten Tellerrand zu schauen. Lernen soll Spaß machen und einen praktischen Nutzen haben. Daneben werden Verantwortungsgefühl und die persönlichen Talente ausgebaut. Könnte man auch kurz aus familiären Gründen nach Deutschland zurückreisen? Ferien zu Hause sind nicht vorgesehen, aber natürlich ist diese Möglichkeit im äußersten Notfall gegeben. Was passiert in Krisenfällen? Wenn jemand Heimweh hat oder in der Gruppe gar nicht klar kommt? Das muss man im Einzelfall entscheiden. Hierzu bilden die Schülerinnen und Schüler einen Schülerrat, der zusammen mit den Lehrkräften und der Projektleitung

als Schulrat über wichtige Angelegenheiten entscheidet. Wie viele Stunden Unterricht hat man pro Tag? Ca. 8 Schulstunden. Gibt es auch Nachhilfe, wenn man sich schwer tut? Na klar, die Schülerinnen und Schüler helfen sich gegenseitig und können natürlich auch jederzeit die Lehrkräfte um Unterstützung bitten. Wie sind eure Erfahrungen – gefällt es den meisten Schülerinnen und Schülern? Da das OUTDOOR COLLEGE 2014 erstmalig stattfindet werden wir darüber gerne im März 2015 berichten. Aber wir sind schon jetzt überzeugt: Es wird ein positiver Bericht. Wie seid ihr dazu gekommen? Was gefällt euch dabei? Für uns war es schon lange klar, dass wir uns mit neuen Schulkonzepten beschäftigen möchten. Und einer unserer Träume war das Auswandern nach Norwegen. Dabei auf Tour zu gehen und auch mit Tieren zu arbeiten war eine schöne Vorstellung, aber bisher eher utopisch. Dass wir jetzt alles verbinden können, verdanken wir dem Umstand, dass wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren. Und Pfadfinden verbindet eben :-) Alle weiteren Infos gibt es auf www.outdoor-college.de


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RAUS AN DIE LUFT! Hey ihr Lieben,

gst Einzug gehalten. Frühling hat schon län r de d un g lan ht nic che Luft. der Winter war g lange raus an die fris endlich wieder richti s, da ißt he dis Pfa s Für un n KrimsKrams-Seiten. ht es dieses Mal auf de eigentlich Und um diese Luft ge blasen? Wie entsteht Wie mache ich Seifen ft? Lu die ht ste be s Worau nachlesen. All das könnt ihr hier eine Fata Morgana? kern wünscht euch

Viel Spaß beim Schmö eure Sandra

WISSENSWERT ES Die Luft ist ein Gasgemisch und best

eht aus den Gasen:

RÄTSEL

78 % Stickstoff

21 % Sauerstoff

0,9 % Edelgase 0,03 % Kohlenstoffdioxid

1

Wie viel Liter Sauerstoff geben die Blätter einer ausgewachsenen Buche an einem Sommertag ungefähr ab? a) 2.000 Liter

b) 4.000 Liter

c) 8.000 Liter

d ) 9.000 Liter

2 Wie stark drückt ungefähr die Luft auf unseren Körper? So stark wie ein … a) Regenwurm

b) Elefant

c) Hund

d) Bär

3 Für wie viele Menschen reichen an einem Tag 9.600 Liter Sauerstoff? a) 12

b) 5

c) 38

d) 50

4 Der normale Luftdruck auf Meereshöhe liegt ungefähr bei 1.000 mbar. Wie groß war der geringste gemessene Luft druck auf dem Mount Everest? a) 700 mbar

b) 130 mbar

c) 270 mbar

d) 540 mbar

twegt die sich unen hen besteht, ilc Te s au ft Gegenstände Da die Lu uftreffen auf A im be ht te ts bewegen, en uck. s ist der Luftdr da : ein Druck

Luft, die si

ch bewegt, also Wind , verläuft im ftdruck zu mer vom G e in em Gebiet ebiet mit sorgt dam mit niedrig it für eine em Luftdru n Druckau ck und sgleich. hohem Lu

ndet, nennt fast keine Luft mehr befi Einen Raum, in dem sich (also die ist es still, weil der Schall man Vakuum. Im Vakuum Luft, hat. smöglichkeit, wie z.B. die Töne) keine Übertragung

Lösung: 1c) 2b) 3a) 4c)


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RÄTSEL

KREUZWORT

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t… 1. In den Bergen ist die Luf Hoch2. Was bestimmen Tief- und druckgebiete? Gegen3. Dieser mit Luft gefüllte schöner. h stand macht Baden noc gibt durch 4. Dieses Musikinstrument sich. Luft schöne Melodien von . diese 5. Bei einer Party wird u.a Deko mit Luft gefüllt. t? 6. Wohin steigt warme Luf chen zei 7. Worauf werden die Ab genäht? Auf das VCP-... hlen8. Sie wandelt tagsüber Ko durch stoffdioxid in Sauerstoff Photosynthese um.

9. Wenn Luftteilchen auf ein

en Gegenstand prallen, entsteht ein … 10. Der größte Bestandteil der Luft ist... 11. Der physikalische Begriff für Töne, die durch die Luft wei

ter-

geleitet werden. 12. Sie entsteht, wenn du Luf

t in deinen Kaugummi pustest.

13. Man entzieht Lebensmit teln die Luft, um sie länger … zu ma chen. 14. Woraus besteht die Luft? 15. Bewegte Luft. 16. Worüber kannst du Töne wahrnehmen?

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rden im Umlaute wie ä, ü, ö we , ue und oe Kreuzworträtsel als ae geschrieben. vom letzten Unsere Buchgewinner Kreuzworträtsel sind: Tenhaeff Mia Hupfeld und Julius die mitgemacht Vielen Dank an alle, haben! sungswort Schicke das richtige Lö d deiner Adresse mit Altersangabe un vcp.de oder an: anp-krimskrams@ ntrale, an: anp, VCP-Bundesze 1 Kassel Wichernweg 3 in 3412

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T ES

ER W S N E ISS

W

Bei einer Fata Morgana wer

den die unteren Luftschicht

en von Sand aufgeheizt. Die Luftsch ichten dehnen sich aus und damit wird die Luft „dünn“. Weil die Luftschichten darüber dichter und kühler sind, wirken sie wie ein Spiegel. Daher erscheinen wei t entfernte Objekte plötzlich so wären sie ganz nah. der Sonne und vom heißen

DEEN: I N E N D U ENST erät, GRUPP ftdruckmessg t ein Lu ° Bastel . ein Barometer asinstrunktionieren Bl fu ie W ° mente? der Fotoftigt euch mit hä sc Be ° Pflanzen. synthese von

t einer fallen lässt, fallen mi Alle Dinge, die man er ihre igkeit, aber je größ gleichen Geschwind r Luft hr werden sie von de Fläche ist, desto me ftwiLu r de Phänomen wird abgebremst. Dieses derstand genannt.

SPIEL GEHEIMAUFTRAG

REZEPT LUFTIGES F LADENBROT

So geht’s:

1 kg Weizenm ehl, 75 ml Öl, 1 Päckchen Tr hefe, 1 TL Zu ockencker und 1 EL Sa lz m it 75 0 ml lauwarmem Wasser verm ischen und gu verrühren. Ei t ne halbe Stun de ge he n la Dann den Te ssen. ig nochmal or dentlich durc so dass er nich hkneten, t mehr klebt. W en n er do ein bisschen ch noch kleb Mehl dazu ne t, hmen. Ein tief Backpapier au es Backblech slegen. Jetzt mit den Backofen heizen. Den au f 22 5 Grad vorTeig in 6 Kug eln aufteilen, so dass es Flad diese platt dr en werden. N ücken, ochmal zehn lassen. Jetzt M in ut en gehen nach Geschm ack Kümmel, zen Sesam au hellen und sc f den Fladen hwarverteilen. Bei 225 Grad 20 bis 25 Min uten backen sind am lecker – fertig. Die Fladen sten, wenn si e ganz frisch sind.

seinen Namen auf einen Jedes Kind in der Gruppe schreibt durchgemischt und jedes Zettel. Nun werden alle Zettel gut m Namen ziehen. Aber dieKind darf einen Zettel mit eine – denn das ist der Name des ser Name muss geheim bleiben s. Kindes, das gesucht werden mus n sich alle Kinder verteilt Am besten spielt ihr draußen. Wen und bringe es zum verhaben, geht es los. Finde das Kind denn du wirst auch natüreinbarten Punkt. Aber pass auf, anderes an den Treffpunkt lich gesucht. Jedes Kind, das ein bringt, hat gewonnen.


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BASTEL

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N AUTO MIT LUFTANTRIEB

to, ein Stückchen chtes Spielzeugau Du brauchst: ein lei umarkt), einen ekommt man im Ba Gartenschlauch (b d and oder Isolierban Luftballon, Klebeb und klebe es auf en Gartenschlauch Nimm ein Stückch auf ein Spielzeugd der Länge nach mit dem Klebeban wärts oder vor, ob dein Auto rück auto. Überlege dir n hren, musst du de Soll es vorwärts fa wärts fahren soll. uch stülpen. Auto über den Schla Luftballon vorn am

f die andere , muss er genau au en hr fa rts wä ck rü Soll es s Mundstück des , wenn du dann da Seite. Am besten ist eband festklebst. lauch mit dem Kleb ch ns rte Ga am ns ch Ballo er den Gartenschlau inen „Antrieb“ üb Jetzt kannst du de m de n Schlauch mit eße am besten de aufblasen. Verschli den setzt und los in Auto auf den Bo Finger, bevor du de te geht’s. Autos um die Wet Gruppenstunde die Ihr könnt ja in der fahren lassen.

EN SEIFENBLAS Du brauchst: einen Sch

neebesen, eine Schüss el, einen destilliertes Wasser, Gly zer in, Puderzucker, Spülmitte l oder Kernseife oder Universalreiniger und einen Sei fenblasenring Nimm eine Schüssel un d verrühre zwei Teelöf fel Puderzucker mit 4 Tee löffel Spülmittel, bis alle Klümpchen weg sind. Jedes Spülmittel ist anders, deswegen musst du schauen , ob du vielleicht etw as mehr brauchst. Jetzt füge zwei große Tassen destilliertes Wa sser hinzu und mische alles zusam men. Wenn du jetzt einen Teelöffel Glyzerin in deine Seifenblasenflüssigkeit gibst, werden deine Seifenblasen haltbarer. Du kannst jetzt deine n Seifenblasenring in die Flüssigkeit tauchen und im Freien tolle Seifenbla sen machen. Ihr könnt natürlich au ch mit einem Stück Dr aht einen eigenen Seifenblasen ring basteln, lasst eu ch davon am besten von einem Erw achsenen helfen. Teelöffel, eine Tasse,


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„Das Leben im Freien ist das echte Ziel des Pfadfindertums und der Schlüssel zu seinem Erfolg.“ Robert Baden-Powell Wir verlagern die Kellertreppe deshalb kurzerhand „raus“ ins Freie mit einer Empfehlung für ein Brettspiel, Akkunöte und einem Ziel für die nächste Großfahrt. Gib auch du eine Empfehlung ab und sende deinen schönsten Fahrtentipp an anp-kellertreppe@vcp.de. Frohe Ostern!

http://go.vcp.de/anp1401korsika

Heute:

Herbstfahrt nach Korsika

Von Philipp Chinery Herbst ist die richtige Reisezeit: Das Meer hat noch Badetemperatur, die Luft ist angenehm warm. Korsika ist gut zu erreichen, entweder per Flugzeug oder per Fähre aus Frankreich (vor allem Nizza) und Italien. Wir haben uns für die Fähre von Nizza entschieden. Warum die Insel das „Gebirge im Meer“ Auf Großer Fahrt genannt wird, sieht man sofort. Direkt aus dem Wasser ragen Berge in die Höhe. Die Landschaft ist sehr vielseitig. Der bekannteste Wanderweg ist der Grand Radonnée 20, auch GR20 genannt. Er führt in 20 Etappen von Nord nach Süd über die Insel und eignet sich für alpines Wandern. Die anderen Wege sind einfacher zu gehen, aber trotzdem anstrengend. Es gibt Bergetappen mit 1000 m Höhenanstieg. Wir haben uns für den Mare à Mare Nord entschieden, der von Ost nach West über die Insel führt. Die Markierungen sind meistens gut, nur manchmal – vor allem auf den Alternativrouten – teilweise kaputt oder unvollständig. Lebensmittel sind, gerade in der Nebensaison ab September in kleinen Orten schwer erhältlich. Deshalb sollte man Vorräte für 7-8 Tage dabei haben. Trinkwasser ist so gut wie nie ein

Problem. Jedes Dorf hat einen Trinkwasserbrunnen, der direkt aus dem Berg gespeist wird. Außerdem gibt es an den Wegen immer wieder Quellwasser. Auf den Wanderwegen gibt es offizielle und inoffizielle Herbergen, sogenannte Gîtes, wo man – bei wechselnder Qualität – schlafen und essen kann. Wir haben es allerdings nicht ausprobiert. Die Berge sind einsam, sodass Zelten kein Problem ist. Die Insel ist sehr trocken, deshalb sind Lagerfeuer im Sommer überhaupt nicht gern gesehen. Ab dem 1. Oktober ist es wieder erlaubt und die Korsen hüllen ihre Insel in Rauch durch die unzähligen Feuer in den Gärten. Wir haben ein Feuergestell (Hobo-Kocher) verwendet, mit dem wir mit geringen Mengen Kleinholz kochen konnten. Vor Ort bewegt man sich am besten mit der Bahn. Wo keine Bahn fährt, gibt es Busse, aber beide Strecken führen an steilen Bergen durch enge Kurven – und da sitze ich lieber in einem Gefährt auf Schienen. Wer auf Korsika wandern möchte, sollte ein bisschen Erfahrung mitbringen. Schöne Ausblicke über die einzigartige Insel lohnen alle Mühen. Wanderkarten und Reiseführer zu Korsika gibt es reichlich.


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KELLERTREPPE 27

http://go.vcp.de/anp1401dog

der gruppenabend Heute: DOG

das pfaDing

- den letzten beissen die Hunde

Kurioses fürs moderne Pfadfinden http://go.vcp.de/anp1401pot

FOTOS: WWW.BRETTSPIELE-REPORT.DE/DOG

Ein herrliches Spiel für die Gruppenstunde bei schlechtem Wetter oder bei bestem Sonnenschein auf der Wiese ist die Schweizer Variante des beliebten „Mensch-Ärgere-Dich-Nicht“-Spieles: DOG. Auf dem Wendebrettspiel lässt sich sowohl bis zu vier als auch bis zu sechs Personen spielen und statt Würfel werden Karten eingesetzt. Neben den Ziehwerten von eins bis dreizehn gibt es diverse Sonderkarten, die den Verlauf des Spiels auf den Kopf stellen. Bei vier oder sechs Personen wird zudem in Teams gespielt und vor jeder Runde eine Spielkarte verdeckt getauscht, so dass man taktisch agieren kann. Ein großer Spaß für Groß und Klein und von der anp–Redaktion für gut befunden. Seit kurzem gibt es eine Fortsetzung des Spiels auf dem Markt: DOG Royal mit noch mehr Varianten und Hindernissen. Ein Spiel, das in keiner VCP–Gruppe fehlen sollte! www.brettspiele-report.de/dog

Heute:

Bin Laden im Freien

Was tun, wenn das Lager drei Tage dauert, dein Akku aber nur zwei Tage durchhält? Wenn es keine Steckdose weit und breit gibt und dir in sozialen Netzwerken und dem Quizduell der Timeout droht? Am besten lässt du dich direkt für den Kochdienst einteilen, denn mit dem `Power Pot´ bereitest du schmackhafte Gerichte für deine Gruppe zu und lädst gleichzeitig dein Mobiltelefon wieder auf. Je aufwändiger das Essen ist, desto besser, denn nach 60 – 90 Minuten Garzeit sind die Bäuche wieder voll – genauso wie dein Akku! Nun kannst du wieder nach Herzenslust interagieren. Mit über 100 Euro ist die Anschaffung kein Pappenstiel, nach Erhalt der Ware kann jedoch mit Fug und Recht behauptet werden, sich jederzeit etwas Luxus draußen zu gönnen! http://www.thepowerpot.com


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28 BUCHECKE

vcp Pfadfinden http://go.vcp.de/anp1401buch

Kirsten Boie

Der Junge, der Gedanken lesen konnte

C.J.Daugherty

Scouting Jahrbuch 2013 Spurbuchverlag, Baunach

Oetinger, Hamburg 2012 Wollt ihr eure Lieblingsbücher mal vorstellen oder uns alle vor purer Zeitverschwendung warnen? Dann schickt eure Buchvorstellungen an anp@vcp.de. Die Eselsohren: 1 = absoluter Schrott! 2 = naja! 3 = ganz nett! 4 = echt gut! 5 = Das müsst ihr lesen!

Night School – Du darfst keinem trauen Oettinger, Hamburg 2012

Sommerferien – der ideale Zeitpunkt, um mit den Freunden im Hof zu spielen, gemeinsam ins Schwimmbad zu gehen oder andere lustige Sachen zu machen. Jedoch nicht für den zehnjährigen Valentin. Er sitzt mutterseelenallein im zwölften Stock eines Hochhauses. Um ihn herum stapeln sich viele noch nicht ausgepackte Umzugskisten. Er musste umziehen und seine alten Freunde zurück lassen, weil seine alleinerziehende Mutter eine neue Stelle als Marktleiterin des Drogeriemarktes in dieser Stadt erhalten hat. Valentin beschließt zur städtischen Bücherei aufzubrechen, um dort die Fortsetzung seiner Ferienlektüre auszuleihen. Er liebt die Kriminalgeschichten mit der Kinderbande. Auf dem Weg zur Bücherei er trifft auf eine dicke Frau mit ihrem völlig überladenen Einkaufswagen. Sie beklagt in allen Tonlagen den Verlust ihres geliebten Golddollars. Valentin beschließt – ganz im Sinne der Kinderbande – diesen Kriminalfall zu lösen. Im Rahmen seiner Ermittlungen stößt er auf weitere mysteriöse Raubüberfälle in seiner neuen Heimatstadt. Zugegeben, das Werk von Kirsten Boie ist ein klassisches Kinderbuch für junge Leserinnen und Leser ab 10 Jahren. Es ist aus der Perspektive von Valentin geschrieben und über weite Strecken macht es auch Erwachsenen viel Spaß. Doch Valentins Fähigkeit, Gedanken anderer Personen lesen zu kommen, kommt in diesem Buch viel zu kurz. Diese besonderen Fähigkeiten haben andere Autorinnen und Autoren viel besser in Szene gesetzt. Somit bleibt es bei einer netten, amüsanten Kriminalgeschichte. Schade, das Buch hätte so viel Potential gehabt.

Seit 1984 existierte die Zeitschrift „scouting“. 2014 wurde der Vertrieb als Zeitschrift eingestellt, die Redaktion hat sich jedoch dazu entschlossen, das Projekt fortzuführen – unter anderem mit einem Jahrbuch, das zukünftig regelmäßig erscheinen soll. Das Jahrbuch für das Jahr 2013 ist das erste. Auf den ersten Blick überzeugt es durch seine edle Aufmachung in Hochglanzoptik, die vielen großformatigen Bilder und das weite Themenspektrum. Wie für Jahrbücher typisch, beschäftigt sich das Scouting-Jahrbuch mit den großen Ereignissen des Jahres. Dies bedeutet aber auch, dass kleine Aktionen, die einen großen Teil der pfadfinderischen Arbeit ausmachen, unter den Tisch fallen. Die vorhandenen Themen werden dafür ausführlich und informativ abgedeckt. Die Auswahl der Themen informiert über viele Bünde und reicht von Fahrtenabenteuern bis zu Berichten über große Lager und Jubiläen. Sehr ausführlich ist die Berichterstattung über das Meißner Jubiläum. So werden etliche Aspekte der Jugendbewegung beleuchtet. Trotzdem wäre hier eine Kürzung durchaus sinnvoll gewesen. Den Abschluss bilden Nachrufe zu prominenten Menschen aus der Pfadfinder- und Jugendbewegung. Frauen wie z. B. die EMPerin Christine Kunze – werden überhaupt nicht erwähnt. Dies zieht sich durch nahezu das gesamte Buch – auch auf den Fotos. Fazit: Das Buch ist kein Ersatz für eine regelmäßig erscheinende Zeitschrift. Viele Themen werden nicht berücksichtigt, andere dafür sehr ausführlich behandelt und breitgewalzt. Ebenfalls fehlen die Pfadfinderinnen – etwas mehr Gleichberechtigung könnte das Buch sehr gut vertragen. Empfehlenswert für ältere und traditionell orientierte sowie und historisch interessierte Pfadis.

findet Marc Forkmann

gibt Marc Heinemann, FSJler in der VCP-Bundeszentrale

„Du darfst keinem trauen“ ist das erste Buch der fünfteiligen Night School-Reihe. Die 15-jährige Alyson kommt mit dem plötzlichen Verschwinden ihres großen Bruders nicht klar und stellt in der Schule ziemlich viel an. Als sie nachts dort einbricht, ihre Schulakte verbrennt und die Tür der Rektorin mit Beleidigungen beschmiert, fliegt sie raus. Sie wird von ihren genervten Eltern auf das abgelegene Internat Cimmeria gebracht, von dem sie vorher noch nie gehört hat. Die Regeln sind streng: Sie darf ihre alten Freunde nicht mehr sehen, bekommt ihr Handy abgenommen und muss Uniform tragen. Trotzdem findet sie sich an der Schule schnell zurecht und findet Freunde. Jo, ihr Freund Gabe, Sylvain, der Mädchenschwarm und Carter, der schon immer auf Cimmeria wohnt. Nur Katie, die ebenso hübsch wie gemein ist, erklärt Allie ständig, dass sie nicht hierher gehört. Denn auf Cimmeria gibt es einen „Schuladel“. Die Eltern der anderen Schüler sind fast alle reich und einflussreich. Allie fühlt sich geschmeichelt, da Sylvain in sie verliebt ist. Doch der verschlossene, attraktive Carter warnt Allie vor ihm. Allie hört Gerüchte über eine “Night School“, über die aber niemand reden darf. Dann häufen sich mysteriöse Vorfälle: Allie und Jo werden nachts angegriffen. Beim lang ersehnten Schulball passiert Schreckliches: Sylvain wird gewalttätig und Allie stolpert über eine Leiche… Das Buch ist extrem spannend – übrigens genauso wie die nächsten beiden Bände Der den Zweifel sät“ und „Denn die Wahrheit musst du suchen“. Vieles erinnerte mich an Harry Potter: Gute Freunde, ein reicher Fiesling, ein freundlicher Direktor, eine geheimnisvolle Familie... Merkwürdig fand ich, dass wirklich alle super attraktiv und schlau, sportlich und reich sind. Allie kann fast alles, und was sie nicht kann, lernt sie ganz schnell. Eine Heldin. Das kann auf Dauer echt anstrengend werden.

Lilith Bornett (13) vergibt


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STÄMME VOR ORT 29

Wir schreiben das Jahr 2011. Ein Mann unter der Flagge der Lilie und des Kleeblatts zog aus, um die Prinzessin aus den Klauen des Drachen zu befreien. Um den Weg aber nicht allein zu gehen, überlegte er sich, ein paar fähige Gefährten herbeizurufen. Dazu rief er auf: „Raguhner Pfadfinder – Mehr als Abenteuer! Gemeinsam Abenteuer erleben, basteln, spielen, zelten, singen, die Natur erleben, neue Freunde finden, spannende Geländespiele kennenlernen.“ Woche für Woche wurden Zusammenkünfte abgehalten, um die Kunst und das Können jedes Einzelnen zu schulen. Knoten und Bünde, Umgang mit dem gefährlichen Feuer, aber auch Schnitzen mussten geübt werden. Wie haust so ein ritterlicher Gefährte? Ja, vieles muss erprobt werden. Die Wochen vergingen und es meldeten sich weitere Weggefährten und bald waren sie erst ein Rudel, dann zwei. Hungrig wie junge Wölfe waren sie nach Abenteuern in der Natur. Sie wollten gemeinsam neue Pfade erkunden und sich selbst finden. Sie hatten das gemeinsame Ziel, die Prinzessin zu retten. Nur der Pfad, der musste noch gefunden werden. Die, die von Anbeginn den Weg kannten, waren Philipp der Spielmann vom fernen Stamm David (MünsterHiltrup), der biedere Florian vom fernen Stamm Wilke Steding (Cloppenburg) und Silvan und Steffi aus Raguhn. Einige Monate später kam dann auch die Magd Birgit, ihre Lendenfrucht Biene und der Recke Nico. Mit dieser bunten Mischung formten wir einen neuen Stamm, den Stamm „St. Georg“ in Raguhn. Gegründet am 29. April 2012, genau ein Jahr nach der ersten ritterlichen Zusammenkunft.

Wer bei dieser Zeremonie dabei war, kann es bezeugen. Die Prinzessin wurde aus den Klauen des Drachen gerettet, der Drache aber ritterlich verschont. Damit war aber nicht der Weg zu Ende. Nein, neue Ziele tauchten auf, neue Wege mussten gefunden werden und neue Ritter schlossen sich uns an. Erwin, Tini, Wendy und Maris. Alle brachten und bringen sich ein in unseren gemeinsamen Stamm VCP „St. Georg“ Region Mulde-Fuhne. Wir, die Ritter und Gefährten erlebten viele spannende Stunden in unserem ersten gemeinsamen Lager in Greppin. Hier trafen wir auf wohlgesonnene Cowboys und Cowgirls, die uns Obdach gaben. Am Lagerfeuer wurden Erfahrungen ausgetauscht, gespeist und getrunken, gesungen und gelacht. Nach einer gefährlichen kalten und verregneten Nacht zogen wir dann weiter zum nächsten Abenteuer. Wir trafen Sankt Martin, holten das Friedenslicht, feierten mit den Heiligen Drei Königen. Dann kam

ein großes Hindernis, ein Kletterwald. Da passierte es, die erste Verletzung! Sogar ein Knochenflicker musste bemüht werden. Aber gemeinsam und mit viel Mut haben wir es am Ende gemeistert.

Das nächste Abenteuer, das wir überstehen mussten, war die Schokoladenfabrik in Halle. Nach der Fahrt mit dem eisernen Feuerross und dem Zahlen des Wegezolls machten wir uns über das Schokoladenmonster her. Wir konnten nicht widerstehen, es wurde verzehrt. Wir zogen wieder in unsere Heimat, um uns zu stärken. Da trafen wir auf einen märchenhaften Backofen. Musste auch da jemand befreit werden? Ja, die Pizzen. Und die schmeckten! Jetzt sind wir wieder bei Kräften und bereit, weitere Abenteuer zu bestehen In diesem Sinne – fahret denn wohl und Gut Pfad, euer VCP „St. Georg“ Region Mulde-Fuhne.

Und wann stellt ihr euren Stamm vor? Schickt eure Stammesvorstellung an die anp-Redaktion (anp@vcp.de)


vcp Pfadfinden

anp 01|14

30 SERVICE

Termine auf Bundesebene ab dem 15. April 2014 Veranstaltungen/Schulungen/Seminare Datum

Ort

Veranstalter

IMWe "Imaginarium"

13.04.-21.04.

Burg Rieneck

FG IMWe

BULA Gesamttreffen

01.05.-04.05.

Schachen

Bundeslagerleitung

WSJ 2015 KL-TL-Treffen

23.05.-25.05.

Osminghausen

KL WSJ 2015

Akela 2014

02.08.-06.08.

Westernohe

RDP/RdP

12th World Scout Youth Forum

04.08.-07.08.

Rogla/Slowenien

WOSM

9. VCP Bundeslager

06.08.-15.08.

Schachen

40th World Scout Conference

11.08.-15.08.

Ljubljana/Slowenien

WOSM

Pfadfinden 50+

29.08.-31.08.

Neudietendorf

FG Erwachsene

WSJ 2015 KL-TL-Treffen

19.09.-21.09.

Rockenbach

KL WSJ 2015

Woodbadgekurs 57 Teil 1

01.10.-05.10.

Nibelungenturm

FG Schulung

Woodbadgekurs 56 Teil 2

02.10.-05.10.

Burg Rieneck

FG Schulung

Beten und Feten

10.10.-12.10.

Büchen

FG PmA und FG Erwachsene

JOTA-JOTI

17.10.-19.10.

weltweit

WOSM

FOTO: PETER BRÜMMER

anp 02|14 Leben | Müll

Name der Veranstaltung

Die nächste anp mit dem Thema „Müll!“ erscheint am 16. Juli 2014. Über eure Beiträge, Reaktionen, Einfälle dazu freuen wir uns. Redaktionsschluss ist der 9. Mai 2014. anp@vcp.de

Jung-weiblich-engagiert: Zwei VCPerinnen warben auf Plakaten für ehrenamtliches Engagement. anp: Clara, du bist: „Jung-weiblich-engagiert“. Klasse, dass du und Bianca in Überlebensgröße für den VCP in Sachsen-Anhalt werben könnt. Wie kam es dazu? Clara Groß: Das war ziemlich spontan. Nadine, unserer Bildungsreferentin fragte, ob wir nicht für das Engagement im VCP werben wollen. Das fanden wir sinnvoll – und für uns und den Verband ein tolles Projekt. Also haben wir uns beworben und wurden dann zu einem Fotoshooting eingeladen, besser gesagt, eine junge Fotografin kam zu uns. Es war sehr lustig, weil wir sie einfach zu einem „normalen“ Tag unter Pfadis mitgenommen haben. Wir haben ihr viel von unserer Arbeit erzählt und sie hat Fotos von typischen Szenen gemacht, beim Singen oder am Lagerfeuer. Aber diese klassischen Feuer- und Stockbrot-Bilder hat sie dann doch nicht genommen. Am Ende ist das, was uns am meisten ausmacht aufs Bild gekommen, nämlich die Freundschaft(en), die man schließt, wenn man

zu den Pfadis kommt. Das fand sie wohl am eindrücklichsten. anp: Haben dich viele Leute darauf angesprochen? Clara: Ja ich wurde wirklich oft auf das Plakat angesprohalt warben ! In Sachsen An chen, sogar meine Eltern hant. sind gigantisch ches Engageme tli am Pfadfinderinnen ren eh l kkaten für n auf Pla ne ben angerufen, weil sie von rin Pe VC ei zw ihren Kollegen nach dem Bild gefragt wurden. Das war witzig. Clara: Ich weiß nicht, was in den Köpfen der Als ich im Bundesrat von dem Projekt erzähMenschen vorgeht, die uns da auf dem Plakat len und das Bild zeigen wollte, kannten es schon sehen. Zumindest die Fotografin und ihr Freund alle, weil die Bundesleitung es längst auf Facebook haben uns kennengelernt und fanden das, was wir geteilt hatte. In diesem Fall, ein Hoch auf die momachen, nicht schlecht. Eine Begegnung wirkt da derne Kommunikation. Die positive Resonanz hat noch mehr als ein cooles Plakat. Aber bestimmt mich ziemlich überrascht und gefreut. ist Pfadfinden wieder etwas bekannter geworden und auf diese Weise werden Berührungsängste mit anp: Hattest du das Gefühl, dass jetzt mehr diesen „schrägen Vögeln“ weniger… Mädchen Pfadfinderinnen werden wollen?


vcp Pfadfinden

anp 01|14

SERVICE 31

Gremien Datum

Ort

Veranstalter

Bundesleitung 02

11.04.-13.04.

Bundeszentrale

Bundesleitung

anp-Redaktionssitzung 02|14

09.05.-10.05.

Bundeszentrale

Redaktion anp

Hauptberuflichenkonferenz 01

12.05.-14.05.

Beilstein

HBK

Fachgruppentagung 02

16.05.-18.05.

Burg Rieneck

Bundesleitung

International Team Treffen 1-2014

16.05.-18.05.

Burg Rieneck

Bundesleitung

Bundesleitung 03

23.05.-25.05.

Bundeszentrale

Bundesleitung

42. Bundesversammlung

13.06.-15.06.

Burg Rieneck

Bundesversammlungsvorstand

35th World Conference (WAGGGS)

05.07.-09.07.

Hong Kong

WAGGGS

Bundesleitung 04

11.07.-13.07.

Bundeszentrale

Bundesleitung

40th World Scout Conference (WOSM)

11.08.-15.08.

Ljubljana

WOSM

anp-Redaktionssitzung 03|14

22.08.-24.08.

Bundeszentrale

Redaktion anp

Bundesleitung 05

29.08.-31.08.

Bundeszentrale

Bundesleitung

Fachgruppentagung 03

12.09.-14.09.

Burg Rieneck

Bundesleitung

Bundesrat III

26.09.-28.09.

Burg Rieneck

Bundesratsvorsitz

Ringeausschusssitzung

10.10.-11.10.

Immenhausen

RDP/RdP

FROHE OSTERN

ht euch Die anp-Redaktion wünsc , gute Gedanken, stimmungsvolle Momente rschöne Ostern. sonnige Tage und wunde ICONS ©: DESIGNCONTEST.COM

Name des Gremiums

Fragen, Meinungen, Wünsche? Wir freuen uns über Post an: anp@vcp.de

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Kon nichi wa!(Guten Tag!) Sommer 2015 – 23rd World Scout Jamboree – Japan

EHMERALTER I, BIST ABER DEM TEILN DU WÄRST GERN DABE GIBT JA AUCH KEIN PROBLEM, DENN ES SCHON ENTWACHSEN? DESSEN RVICE TEAM (IST)“, OHNE DAS „INTERNATIONAL SE N KÖNNTE. E GAR NICHT STATTFINDE RE BO JAM EIN E ILF TH MI WENN DU ALSO • älter als 18 Jahre bist • Im Sommer 2015 noch keine Pläne hast (zwischen 23.07. und 20.08.2015) • durch deine Mitwirkung in einem international zusammengesetzten Team das Jamboree erst möglich machen möchtest • die Atmosphäre der weltweiten Gemeinschaft von Pfadfinderinnen und Pfadfindern erleben möchtest • dann sei in Japan mit dabei als Teil des IST!

NOCH HABEN WIR PLÄTZE ALS „IST“ ZU VERGEBEN. Die gemeinsame Vorbereitung aller Helfenden aus Reihen von BdP, DPSG und VCP beginnt ab Herbst 2014 unter der Leitung von Marita Voss (Ring-Kontingentsleitung, E-Mail: IST@dpsg.de).Das gesamte deutsche Helfendenteam wird sich auf zwei IST-Treffen und beim Ring-Vorbereitungslager auf die Aufgaben und die Tourgestaltung in Japan einstimmen.

WEITERE INFORMATIONEN UND DIE ANMELDUNG FINDEST DU UNTER www.vcp.de/jamboree/ist-informationen-und-anmeldung ANTWORTEN AUF DEINE FRAGEN UND ZUM JAMBOREE ALLGEMEIN GEBEN DIR AUCH Susanne Heinrich (Tel: 02173/938 233) und Annette von Stockhausen (Tel: 09131/533697) oder per Mail: jamboree@vcp.de


anp 01|14

Adress-Etikett bitte hier anbringen

Gemeinschaft | Raus?!

Inhalt

v AUS DEM VERBAND PFADFINDEN WELTWEIT ……………………………………… 04 FRÜHLINGSERWACHSEN AUF UNSEREM ZELTPLATZ …………… 05 VOLLER TATENDRANG WOLLEN WIR KRITISCH ………………… 06 ALLE THEMEN KOMMEN BEI MIR AN ………………………… 07 VOLLDAMPF! ………………………………………………… 08

c CHRISTLICHES LEBEN HIMMELSLEITER:

„Maria wird in ihrer Situation gehalten. Johannes, der Lieblingsjünger Jesu ist bei ihr, stützt sie und hält ihre Hände, die sie zum Gebet gefaltet hat. Trotz allem Leid betet Maria. Betet, weil sie noch nicht ganz die Hoffnung aufgegeben hat, dass Gott sie in ihrem Elend sieht; eingreift und sich doch alles noch zum Guten wendet. Und diese Hoffnung ist es, die sie letztendlich trägt.“ Aus: E. Koch: Leid und Hoffnung. S. 10

LEID UND HOFFNUNG ………………………………………… 10

p PFADFINDEN BREITGETRETEN: RAUS?! RAUS IN DIE WEITE …………………………………………… 11 ICH FASTE FACEBOOK ………………………………………… 14 DER FRÜHJAHRSPUTZ – EINE WOHLTAT ………………………… 15 AB IN DEN WALD ……………………………………………… 16 UND RAUS BIST DU! …………………………………………… 18 MOBBING ……………………………………………………… 19 RAUS IN DIE NEUE WELT ……………………………………… 20 FRISCHLUFT STATT KREIDESTAUB ……………………………… 21

„Die Seemannsmission hat einen guten Ruf – bei den Reedern wie bei der Crew. Das liegt aber auch daran, dass normalerweise kein Besuch an Bord kommt – höchstens Behörden, um etwas zu kontrollieren. Wir bringen etwas mit: Zeit, Telefonkarten, damit sie nach Hause telefonieren können, Zeitungen. Wir kommen, um sie zu unserem Club einzuladen und vor allem, um zu zuhören. Das ist unsere seelsorgerische Tätigkeit.“ Aus: D. Tempel-Bornett, Dirk Obermann: Raus in die Weite. S. 11

KRIMSKRAMS ……………………………………………… 22

KELLERTREPPE ………………………………………………… 26 BUCHECKE …………………………………………………… 28 STÄMME VOR ORT | St. Georg, Region Mulde-Fuhne ……………… 29 SERVICE/TERMINE ……………………………………………… 30

„Viele Opfer sind auch zuhause nicht mehr vor Angriffen ihrer Peiniger sicher, denn mit digitalen Medien und Netzwerken kann das Mobbing, aufbereitet mit peinlichen Bildern und Videos, fortgesetzt werden. “ Aus: P. Zedelius: Mobbing. S. 19


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