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Zeitschrift des VCP | Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder 1 P 1963 Nr. 4/2011 | ISSN 1651-2441

anp Gemeinschaft

Leben

Jugend

Abenteuer

Besinnung

auf neuem Pfad

Abenteuersommer 2011

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ANZEIGE

Fotowettbewerb

Ein grĂźnes

Paradies fĂźr Kinder- und Jugendlager Drei Häuser und ein 50.000 Quadratmeter groĂ&#x;er Zeltplatz inmitten einer wunderschĂśnen Naturlandschaft vor den Bergen und Seen des Salzkammerguts – ein Abenteuerparadies fĂźr Kinder- und Jugendgruppen. Das Scout Camp Austria ist Treffpunkt fĂźr PfadfinderInnen aus der ganzen Welt. Die Mäander der DĂźrren Ager und Wälder, in denen noch die letzten Reste der keltischen Kultur zu finden sind, machen Ferientage zu echten Abenteuern. Ein Highlight des Lagers kann auch ein Tag im eigenen Hochseilgarten High Kix sein.

Wir wollen EUCH und eure Fotos! Neue Plakate und schĂśne Postkarten braucht der VCP. Deshalb suchen wir gute Fotomotive zu den Themen:

PfadďŹ nden im VCP | PfadďŹ nden international Motive kĂśnnten zum Beispiel sein: VCPerinnen und VCPer auf dem Weg ins Bundeslager oder zum Jamboree, euer VCP-Stamm bei einer internationalen Begegnung ‌

Glaube und Spiritualität Ideen: Glaube und Spiritualität kÜnnen durch eine stimmungsvolle Waldweihnachtsfeier, die Weitergabe des Friedenslichts oder auch nur das Entzßnden von Kerzen in einer Andacht dargestellt sein.

PfadďŹ nderische Gemeinschaft | Abenteuer Hier ist vieles mĂśglich: aufmerksame Gesichter bei einer Gruppenstunde genauso wie das Erklimmen eines Berges, gemeinsam eine Kohte aufbauen, ein Feuer entzĂźnden, eine hilfreiche Hand beim Balancieren Ăźber einen Baumstamm ‌ Wichtig: die abgebildeten Personen sollten als VCPerinnen und VCPer erkennbar sein und ein Stufenhalstuch tragen. Ganz wichtig: Wenn euer Foto gewinnt und zum Druck ausgewählt wird, mĂźssen die abgebildeten Personen, bei Minderjährigen ihre Erziehungsberechtigten, damit einverstanden sein. Die Nutzungsrechte liegen fĂźr zwei Jahre beim VCP e. V. Die sieben besten Fotos gewinnen F & F-Gutscheine und Geschenke aus unserer Schatztruhe. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Bitte schickt eure Foto-CDs oder DVDs bis zum 17. November 2011 (Poststempel) an die: VCP-Bundeszentrale | Wichernweg 3 | 34121 Kassel

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FOTO: PETER BRĂœMMER

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vcp aus dem Verband

EDITORIAL 3

Impressum ISSN 1615-2441 anp (seit 1921) ist die Zeitschrift für die Mitglieder des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP). Sie erscheint fünfmal im Jahr. Anschrift: VCP-Bundeszentrale Wichernweg 3 D-34121 Kassel Tel.: 0561/7 84 37-10, Fax: 05 61/7 84 37-40 E-Mail: anp@vcp.de, Internet: www.vcp.de Verleger: Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) e. V. Herausgegeben im Auftrag der Bundesleitung Chefredaktion: Diane Tempel-Bornett Ständige Redaktionsmitglieder: Christian van den Boom (Kellertreppe), Peter Brümmer, Jascha Buder, Marc Forkmann, Sandra Grünewald (KrimsKrams), Sarah Landenberger, Chris Pollak, Niklas Tüpker, Andreas Witt (Himmelsleiter), Philipp Zedelius.

Liebe Pfadfinderinnen, liebe Pfadfinder, nun gibt sich der Herbst noch einmal redlich Mühe, uns mit viel Sonnenschein für den regnerischen Sommer zu entschädigen. Aber Pfadfinderinnen und Pfadfinder sind ja wetterfest und so haben sie sich in ihrer Abenteuerlust nicht abschrecken lassen. Jetzt könnt ihr einige von ihnen in diesem Heft auf ganz unterschiedlichen Abenteuern begleiten… Kommt mit auf das Jamboree nach Schweden oder segelt bei einer steifen Brise auf dem Ijsselmeer. Wandert in der wilden Welt der Pyrenäen und erlebt den Unterricht in einer Schule am Kilimandscharo. Aber auch der Herbst hat einiges zu bieten: Wir laden euch ein zu spannenden Schulungen und interessanten Tagungen, zum Singen und zum Entdecken – zum Beispiel seltener Tiere auf unserem Bundeszeltplatz. Wir wünschen euch noch sonnige Herbsttage und viel Freude beim Lesen!

Mitarbeit an dieser Ausgabe: Barbara Mestel, Julia Freye, David Radtke

Eure anp-Redaktion Illustration: Jascha Buder (www.jabu.de) Fotoredaktion: Peter Brümmer Satz und Layout: Chris Pollak (www.chrispollak.com) und Peter Brümmer (www.drazilgraphix.de) Druck: Druckerei Strube, Felsberg Anzeigenverwaltung: Dirk Rumpff Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht immer die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich die Kürzung von Artikeln und Leserbriefen vor. Die Redaktion behält sich in Einzelfällen unter Berücksichtigung der gesetzlichen Grundlage entsprechende Bearbeitungen von Veröffentlichungen vor. (Informationen: www.vcp.de) Der Umwelt zuliebe wird anp auf 100 % Recyclingpapier gedruckt, das mit den Umweltzeichen „Blauer Engel“ und „Nordischer Schwan“ ausgezeichnet ist. Die Herstellung dieser Zeitschrift erfolgt mit freundlicher Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

FOTO/MONTAGE: PETER BRÜMMER

Titelbild: Anja Liebrich aus Württemberg auf dem 22nd World Scout Jamboree Foto von Peter Scheffler

Hilfe, die Redaktion ist geschrumpft. Aber wie ihr seht, wir haben uns auch trotz der Verkleinerung wacker durch den Urwald geschlagen und euch unerschrocken eine dicke anp gebastelt. Und zur nächsten Redaktionssitzung sind wir auch wieder richtig groß!


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vcp aus dem Verband

FOTO: PETER BRÜMMER

4 RÜCKBLICK

Nachruf

Hans Schreiner Handreichungen zur Stufenkonzeption erschienen! Kassel In zwei großen Versandaktionen sind inzwischen insgesamt acht Handreichungen zur Stufenkonzeption erschienen. Sie sind auch über den Materialversand in der Bundeszentrale zu beziehen. Was uns natürlich interessiert: Wie haben sie euch gefallen? Habt ihr Lob und Kritik, Anregungen und Rückmeldungen? Wir freuen uns, von euch zu lesen. Nachricht an: info@vcp.de Wir geben eure Meldungen weiter.

* 13.05.1913

† 02.07.2011

Am 2. Juli 2011 starb im 99. Lebensjahr Hans Schreiner, der älteste, ehemalige Stammesführer in der seinerzeitigen Landesmark West. Im Jahr 1929 lernte Hans in Wülfrath die Christlichen Pfadfinder kennen. Im bergischrheinischen Gau war er schon damals eng befreundet mit Kurt Hensche, Wuppertal, der ihn Anfang der 1930er Jahre als Stammesführer bestätigte. Mitte des Jahres 2005 nahmen wir im Zusammenhang mit unseren Recherchen wieder Kontakt mit ihm auf und er bereicherte uns durch die Übergabe von Dokumenten und Erzählungen aus der Zeit Anfang der 1930er Jahre. Sein Leben war bescheiden, pflichterfüllt und ausgerichtet an den „Grundsätzen“, die er uns bei unserem ersten Besuch – eingerahmt und an der Wand hängend – zeigte. Bis zu seinem letzten Tag lebte er – wie seine sein Kinder berichteten – nach dem Spruch „Allzeit bereit!“ Nun gab er sein Leben be„Al wusst wus zurück in die Hand Gottes. Von Kurt Picard

Eine Dankeskarte aus Japan! Ein An den Ring deutscher Pfadfinderinnenverbände Pfa Be Berlin Ganz herzlichen Dank für eure liebenswürdige Aufmerksamkeit und die freundliche wü Unterstützung durch eure Spenden. Wir erUn hielten so viele freundliche Ermutigungen aus hi dder ganzen Welt, dass wir spüren durften: Wir ssind nicht allein und unsere Schwestern und FFreundinnen und Freunde sind bei uns. Alle Pfadfinderinnen Japans werden den Herausforderungen mit Mut und pfadfinderischem Geist begegnen. Mit pfadfinderischen Grüßen

Nachruf

Will Schüßel * 23.04.1937

† 13.08.2011

In der gedrängt vollen Elisabethkirche in Hamburg haben wir von unserem Singemeister Will Abschied genommen. Er war Lebenspfadfinder, wie er es bei der Kreuzpfadfinderaufnahme versprochen hatte. 1960 tauchte er im Stamm der Wikinger in Neumünster auf und blieb uns treu. Einen Schatz europäischer Folklore hat er uns vermittelt und uns von Singewettstreit zu Musikfestival zu gefeierten Erfolgen geführt. Später war er engagiert dabei, als wir unseren „Freundeskreis Christlicher Pfadfinder“ gründeten, in dem auch Familien und Freunde Platz hatten. Bis zuletzt hat er uns mit seiner Gitarre durch unvergessliche Singeabende geführt. Im Bund war er bekannt als treuer Mitgestalter der Kreuzpfadfindertreffen, der Bundeserwachsenentreffen und vieler Bundeslager. Als seine Töchter Birte und Gesine ins Pfadfinderalter kamen, gründete er ihnen zuliebe als Fünfzigjähriger den Stamm „St. Rafael“, der stets wuchs und gedieh und der ihm nun in seinen grauen Hemden das letzte Geleit gab. Will hat das Friedenslicht in Hamburg eingeführt und wachsen lassen. Seit zwanzig Jahren leitete er die Hamburger Sektion der Singegemeinschaft „Klingende Brücke“ und noch einiges mehr. Bei dieser Fülle von guten Erfahrungen mit ihm wich die Trauer einer tiefen Dankbarkeit. Sein „Freundeskreis“ sang ihm als Dank das vierstimmige russische Pilgerlied „S nami Bog“ (mit uns ist Gott). Er hatte uns 1964 auf dem Bundeslager im Schondratal damit zum Sieg geführt. Von Henning Möbius


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RÜCKBLICK 5

Benny Euen erhielt Verdienstmedaille Berlin Die Verleihung von Verdienstmedaillen: So etwas bekommen doch immer nur würdige ältere Herrschaften. In diesem Sommer sah das aber ganz anders aus. Da wurden etliche junge Leute im Schloss Bellevue ausgezeichnet. Darunter: eine Pfadfinderin und ein Pfadfinder. Stilecht: Der VCP Berlin Brandenburg hatte Schwarzzelte im Garten des Schlosses aufgebaut. Benny, du wurdest am 26. August mit der Verdienstmedaille vom Bundespräsidenten ausgezeichnet: Wofür hast du sie genau bekommen? Genau kann ich diese Frage nicht beantworten, da die Entscheidung im Bundespräsidialamt getroffen wurde. Der Bundespräsident hat sich entschieden, junge Menschen zu würdigen, die sich schon lange engagieren. In dieses Bild passe ich scheinbar so wie viele VCPerinnen und VCPer oder anders ehrenamtlich Engagierte - gut rein. Neben der Tatsache, dass ich bereits sehr jung Verantwortung übernommen habe und mich seitdem in verschiedenen Ämtern, aber dabei kontinuierlich engagiere, wurden die Themen Internationalität und Frieden hervorgehoben. Der Arbeitsschwerpunkt des VCP Land Westfalen „100 Schritte für den Frieden“ hat dabei sicherlich ebenso eine Rolle gespielt wie mein Jahr als Comenius-Assistenzlehrer an einer internationalen Schule in Ljubljana, Slowenien. Wie haben deine Freundinnen und Freunde reagiert? Meine Freunde waren neugierig, haben viele Fragen gestellt und sich für mich gefreut. Ich habe auch einige Glückwünsche erhalten. Ehrlich gesagt weiß ich dann immer nicht so genau, wie ich damit umgehen soll. Meistens bedanke ich mich dann, erzähle ein bisschen und weise darauf hin, dass ich es als grundsätzliche Würdigung ehrenamtlichen Engagements sehe - stellvertretend für so viele, die sich engagieren.

Wie waren deine Eindrücke bei der Verleihung? Warst du aufgeregt? Während ich im Vorfeld der Veranstaltung - auch bei Interviews - noch sehr relaxed war, kam die Aufregung, je näher die Veranstaltung rückte, immer wieder auf. Schließlich wusste ich nicht so genau wie das Ganze abläuft, war mir aber sicher, dass neben etlichen Fotografen auch Fernsehteams anwesend sein würden. Beruhigt hat mich die Anwesenheit von meinen kleinen Geschwistern, Smalltalk mit anderen kurz vor Veranstaltungsbeginn und das Wissen darum, dass ich – wenn es darum geht, dem Bundespräsident in 2-3 Minuten etwas über Projekte und Pfadfinden zu erzählen – voll in meinem Element sein würde. Letztendlich ging dann alles ziemlich schnell: Originelle Eingangsmusik, etwas Zeit zum Nachdenken während der Rede des Bundespräsidenten, der Höhepunkt der Aufregung bei der Übergabe der Urkunde und des Ordens, Fototermin vorm Schloss Bellevue, die zweite Rede beim Empfang der Ehrenamtlichen im Schlossgarten, Persönliches und Grundgedanken des Pfadfinden präsentieren, Interviews geben, Fotos, Gespräche, zwischendurch auch mal einen Happen Essen, noch mehr Fotos mit Pfadis und Bundespräsident, Schlossführung mit exklusiver Besichtigung des privaten Arbeitszimmers des Bundespräsidenten und schon waren wir wieder draußen. Dabei hätte ich mich gerne noch länger unterhalten und noch einen zweiten Teller mit den Leckereien gegessen.

Hat sich irgendwas in deinem Leben jetzt verändert? Noch nie habe ich so viele Interviews zu einem Thema gegeben. Das war zwar zwischendurch auch mal nervig, aber ich wollte den Anlass nutzen, so viel wie möglich über Pfadfinden in der Öffentlichkeit zu sprechen. Ansonsten hat mich die Auszeichnung auch nachdenklich gestimmt, aber ich hoffe, dass sich im Wesentlichen nichts verändert hat. Vielleicht betrachten mich manche Leute aus einer anderen Perspektive, aber wir treffen uns im Landes- oder Bundesrat, auf der IMWE, bei der Beraterschulung, einem internationalen Projekt oder auf dem nächsten Lager als Pfadfinder und ich hoffe, dass wir genauso viel Spaß zusammen haben werden wie immer und die Auszeichnung nicht zu viele Erwartungen zukünftiger Taten weckt ;-) Und wo hast du die Verdienstmedaille jetzt? Unter dem Kopfkissen? Irgendwo zwischen Stufenkonzept und anderen Papieren in meinem Regal. Und die Antwort auf die Frage, ob ich sie jetzt immer tragen werde lautet: nein. Wenn es einen Anlass gibt, der es für uns aus pfadfinderischer Perspektive sinnvoll erscheinen lässt, dass ich die Medaille trage, dann können wir neu überlegen. Ich habe in Berlin die Medaille an meiner Kluft getragen, weil die Würdigung mit pfadfinderischem Engagement zusammenhängt. Sie passt aber ansonsten nicht zu meinem Bild von einem Pfadfinderhemd.

FOTOS: PETER BRÜMMER


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vcp aus dem Verband

6 RÜCKBLICK

Wenn aus der Stufenkonzeption endlich Praxis wird Das Landesschulungswochenende des VCP in Württemberg

von Thomas Renelt, Hamburg Zeit zum Nachdenken, Zeit zum Streiten und Zeit für die Entscheidung, die hatten wir. Die Stufenkonzeption des VCP ist von der Bundesversammlung beschlossen worden. Für einige war hier die Arbeit zu Ende oder zumindest ein Großteil geschafft. Doch was passiert nun eigentlich fernab all dieser wichtigen Gremien? Wie geht man denn mit so einem Theoriemonster um? Beschlossen, gedruckt, verteilt und vergessen so wie das „Bundeslied“?

Unterstützt von unseren Hauptberuflichen hat sich ein sehr engagierter AK Schulung des VCP in Württemberg an die Arbeit gemacht. Recht schnell war klar, dass eine langfristige Schulungsstrategie benötigt wird, denn die Stufenarbeit ist ja auch langfristig, nämlich entwicklungsbegleitend angesetzt. Außerdem ist es uns wichtig, den Pfadfinderinnen und Pfadfindern eine Hilfestellung zu geben, die tatsächlich auf das Kind schauen, weil sie wöchentlich mit ihm zu tun haben. Heraus kam Folgendes:

Für den VCP in Württemberg haben wir einen eigenen Weg gesucht. Er besteht unserer Ansicht nach darin, die Stufenkonzeption in den Gruppen vor Ort, und in den Köpfen der Gruppenleitungen zu verankern. Gemäß dem Leitsatz „Look at the child“ geht es also darum, unser bisher schon gutes und auch altersgerechtes Programm nochmals zu verbessern, um eine exzellente Gruppenarbeit zu machen. Die Doktrin heißt: Gruppenarbeit ist Kern der pfadfinderischer Arbeit und genau dieser soll auch die Stufenkonzeption dienen.

Zusätzlich zu den üblichen Schulungsangeboten findet einmal im Jahr eine Schulung statt, die, analog zu den Stufen, in Modulen aufgebaut ist. Hauptzielgruppe sind aktive SippenführerInnen und GruppenleiterInnen. Diese können sich somit jedes Jahr aufs Neue mit der Stufe beschäftigen, die sie führen und leiten oder in der sie sich selbst befinden oder einfach nur für die sie sich besonders interessieren. Diese stufenspezifische Schulung soll in unserer Schulungskonzeption als Regelangebot aufgenommen werden.

Und so verlief der erste Test im April in unserem Pfadizentrum auf dem Schachen: Bei einem aufregenden Geländespiel konnten die Teilnehmenden zunächst jede Stufe nochmals erleben und spielerisch erfahren. Nach einer kurzen theoretischen Einführung ging es am zweiten Schulungstag an die Substanz und in die Tiefe. Entlang einer praxisorientierten Methode analysierten wir in Kleingruppen aktuelle Sippenstunden. Als inhaltlicher Leitfaden diente uns hierbei eine modifizierte Form der Entwicklungsbereiche und -ziele aus der Stufenkonzeption. Welche Entwicklungsbereiche werden durch diese oder jene Sippenstunde besonders angesprochen? Wie müssen Sippenstunden arrangiert werden, damit sie zielführend im Sinne der Entwicklungsziele sind? Viele Fragen konnten durch gemeinsame Überlegungen, unterstützt durch erfahrene Schulungsteamer, beantwortet werden. Unsere Teilnehmenden fassten am Ende für sich zusammen: • Es soll Spaß machen, Stufenkonzeption ist kein Zwang, sondern Hilfestellung • Es passiert vieles nebenbei, unsere Arbeit ist schon ziemlich gut • Langfristig alle Entwicklungsziele im Blick behalten • Look at the Child Eine pragmatische, praxisorientierte und selbstbewusste Haltung im Umgang mit der Stufenkonzeption zeigt sich hier bei den 17 bis 25 jährigen Sippen- und Gruppenleitungen. Fernab von aller theoretischen und politischen Diskussion haben sich unsere Teilnehmenden offen mit der Konzeption auseinandergesetzt und sie herausgefordert. Einfach mal den Spieß umdrehen. Selbstbewusste Pfadfinderinnen und Pfadfinder fordern von der Konzeption Hilfestellung für ihre alltägliche Arbeit ein und das zu Recht. Es freut uns, dass wir diesem Wunsch entsprechen können. Und so heißt es in Württemberg auch: Look at the patrolleader! Schaut auf die Sippenführerinnen und Sippenführer.


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vcp aus dem Verband

RÜCKBLICK

RÜCKBLICK 7

Auf dem Bundeszeltplatz

FOTO: PHILIPP WAGNER

das Braune Langohr

FOTO: PETER BRÜMMER

von Philipp Wagner, Bonn Großzerlang Der Bundeszeltplatz beherbergt viele verschiedene Lebensräume, auch durch den Bau der Trockenmauer und die angelegte Streuobstwiese. Diese Vielfalt genießen nicht nur die Gäste des Platzes, sondern sie fördert auch die Artenvielfalt. Unter den Tier- und Pflanzenarten, die auf dem Bundeszeltplatz vorkommen, sind auch einige bedrohte Arten, die der VCP gezielt durch Projekte fördert, Fledermäuse etwa. Zehn Arten wurden bisher auf dem Platz nachgewiesen. Die meisten jagen nicht nur auf dem Gelände, sondern finden in den Gebäuden oder in Baumhöhlen ihre Sommer- und Winterquartiere – und sogar in einer alten Klingel. Das Braune Langohr überwintert gerne im Keller des Bootshauses. Bei den geplanten Neubauten achten wir daher neben den Wünschen und Anforderungen der Pfadfinderinnen und Pfadfinder auch auf die Erhaltung des Lebensraumes der Fledermäuse. Andere bedrohte Arten sind die Zaun- und die Waldeidechse, deren Lebensbedingungen wir mit der Trockenmauer und der Pflege der Waldränder unterstützen, die Schellente, für die wir Nistkästen bauen, der Kammmolch, für den wir Totholz liegen lassen und der Zweibindige Schmalbock, für den wir Blumenwiesen anlegen. Die ökologischen Projekte auf dem Bundeszeltplatz sind einzigartig. Um sie weiter umzusetzen, brauchen wir eure Unterstützung. Wir freuen uns über Spenden und Zuwendungen.

Blindschleiche FOTO: PHILIPP WAGNER

FOTO: PHILIPP WAGNER

… fühlen sich nicht nur Pfadis wohl …

zwei zweibindige Schmalböcke

Spendenkonto bei der EKK: VCP e.V. Stichwort: BZG: der Zeltplatz im Norden Kontonummer: 256, BLZ 520 604 10

Trockenmauer

FOTO: PETER BRÜMMER

FOTO: PETER BRÜMMER

Kammmolch


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vcp vcpchristliches aus dem Verband Leben

FOTO: PETER BRÜMMER

8 RÜCKBLICK/AUSBLICK

Umfrage auf fahrtenbedarf.de

Illertissen Mit dem in diesem Jahr eingeführten „Bio-Fair-Trade-Hemd“ zeigen wir bereits deutlich, dass uns Pfadfinderinnen und Pfadfindern Nachhaltigkeit und Fairer Handel wichtig sind. Und nun? Gehen wir den eingeschlagenen Weg künftig weiter? Was ist sinnvoll und wie optimieren wir das Angebot bei unserem verbandseigenen Ausrüster F&F? Nehmt deshalb die Chance wahr, um mit eurer Meinung zur richtigen Entscheidung beizutragen. Auf der Startseite des Webshops von F&F www. fahrtenbedarf.de findet ihr dazu einen Fragebogen „Umfrage Hemd“. Alle Antworten bis zum 31. 10.11 werden berücksichtigt.

Ulrich Bauer und Karl-Heinz Nestle (Mocca) singen aus der Jurtenburg

Gastfamilien mit Austauschschülerin

FOTOS: YOUTH FOR UNDERSTANDING

Wir wollen sie wissen – eure Meinung zum „neuen“ Trachthemd

Die Welt zu sich einladen – Gastfamilien Die gemeinnützige Austauschorganisation Youth For Understanding (YFU) sucht in ganz Deutschland Gastfamilien, die ab Schuljahresbeginn einen von 500 Austauschschülern aus aller Welt bei sich aufnehmen möchten.

Fünfzig plus – das Erwachsenentreffen 2011 auf Burg Rieneck Auf die Frage „Na, wie war es auf eurer Burg?“ fiel mir, Mocca, die Antwort leicht: Es war sehr schön. Die Freude des Wiedersehens mit alten und uralten Freunden, aber auch neue kennen zu lernen … das war das Besondere an diesem Treffen. Rieneck Die Initiatoren und Organisatoren des Erwachsenentreffens 50+, Klaus Keil, Astrid und Henning Möbius (Schleswig-Holstein), sowie Hilde und Rainer Rust (Württemberg), waren selbst erstaunt darüber, welche Resonanz ihre Einladung hatte. Es bewies, dass die Erwachsenen im Verband sich selbst wahrnehmen und Gemeinschaft und Verbundenheit untereinander suchen. Den gehaltvollen Auftakt am ersten Abend machte Hans-Jürgen Poppek. Es war erfreulich zu hören, wie gut unsere Pfadfinderei heute aufgestellt und im nationalen, internationalen Bereich und in gesellschaftspolitisch wichtigen Gremien vertreten ist. Deutlich wurde aber auch, dass der VCP ein Jugendverband und kein Seniorenclub ist. Dass die Erwachsenen helfen können, wenn sie um Hilfe gefragt werden, so auf Bundes- und Landeslagern, in der Archivarbeit und auf den Kirchentagen – das ist gerne gesehen und gewünscht.

Das neue Liederbuch „Jurtenburg“ ist ein großes, kostbares Geschenk an die gesamte Pfadfinderei. Die sorgfältige Arbeit der Zusammenstellung, Kommentierung, Hintergrundrecherchen und Regelung der Urheberrechte haben die drei Herausgeber, Autoren und Gestalter Ulrich Bauer, Klaus Meier, und Hartmut Keyler mit gewaltigem Einsatz bewältigt. Einen ganzen Abend haben wir in fröhlicher Runde aus dem schönen Liederbuch gesungen. Die Waldwanderung mit unserem „Bundeswaldläufer“ Heinz Mathäy brachte bei herrlichem Sonnenschein die Gruppe in Bewegung und Einblicke in moderne Forstwirtschaft. Henning bot eine Burgführung, die gut angenommen wurde und die Andacht am Samstag hatte Rainer Rust vorbereitet. Den Sonntagsgottesdienst feierten wir mit der kleinen Rienecker Gemeinde in der Kapelle der Burg. Wir hoffen auf ein Wiedersehen - Anfang September 2012 – diesmal in Neudietendorf.

Hamburg Die Schülerinnen und Schüler besuchen hier ein Jahr lang die Schule und teilen wie ein neues Familienmitglied den Alltag ihrer Gastfamilien. Dadurch lernen sie die deutsche Kultur und die deutsche Sprache persönlich kennen. Die Gastfamilien lernen im Gegenzug eine andere Kultur im eigenen Zuhause kennen und erweitern ihre Familie um ein neues, internationales Mitglied. Gastfamilien müssen den Austauschschülern keinen besonderen Luxus oder ein Besichtigungsprogramm bieten – es geht vielmehr um die herzliche Aufnahme und die Integration in den Familienalltag. Familien mit Kindern können ebenso Gastfamilie werden wie Paare, die keine Kinder haben oder beruflich sehr engagiert sind. Selbstverständlich sind auch Alleinerziehende eingeladen, einen Austauschschüler bei sich aufzunehmen. Interesse? Meldet euch bei YFU. Das Wichtigste in Kürze: Internet: www.yfu.de/gastfamilie-werden E-Mail: info@yfu.de Telefon: 040/227002-0


vcp aus dem Verband

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FOTO: FABRIZIO BRANCA

RÜCKBLICK/AUSBLICK

AUSBLICK/RÜCKBLICK AUSBLICK 9

Pfadfinderinnen machen Action.

„Pfadfinderinnen gestalten die Zukunft“ ist der Titel der dritten gemeinsamen Fachtagung der Evangelischen Akademie Thüringen und des VCP in Neudietendorf.

Ideen für Gruppenleitungen auch um Konzepte für Multiplikatoren, um die „Mission“ bekannt zu machen. Das Wochenende wird aus verschiedenen Modulen bestehen, aus denen ihr euren „Stundenplan“ bauen könnt. Das Wichtigste in Kürze:

Neudietendorf Die ersten Pfadfinderinnen gab es bereits 1909. Robert Baden-Powell, so sagt man, war anfangs etwas überrascht, dass seine Idee von Scouting auch Mädchen ansprach. Heute spielen Pfadfinderinnen in vielen Ländern der Welt eine entscheidende Rolle in der Bildungs- und Entwicklungspolitik. Was machen sie anders als Pfadfinder? Diese und noch mehr Fragen sollen auf der Fachtagung diskutiert und beantwortet werden.

Wann: 28. bis 30. Oktober 2011 Wo: Burg Rieneck Kosten: 30,- Euro/Person Zielgruppe: Alle, die mindestens 16 Jahre alt und in Gruppen-, Orts- und Stammesleitungen tätig sind. Schulungsmitarbeiterinnen und Stufenbeauftragte aller Ebenen und alle, denen das Thema wichtig ist. Anmeldung: Fragt nach freien Plätzen in der VCPBundeszentrale bei: info@vcp.de oder telefonisch: 0561/78437-10

Das Wichtigste in Kürze: Termin: 28.-30. Oktober 2011 Ort: Zinzendorfhaus in Neudietendorf Kosten: 45,00 Euro für Mitglieder, 100,- Euro für Nichtmitglieder Anmeldung und Information: Evangelische Akademie Thüringen, Petra Diemar, Tel.: 036202/984-13 diemar@ev-akademie-thueringen.de www.ev-akademische-thueringen.de

Die Mission läuft auf Burg Rieneck! Bei „Mission possible! – Die Stufenschulung“ dreht sich alles darum, wie Stufenarbeit funktionieren kann. Rieneck Die Fachgruppen der Kinderstufe, der Pfadfinderinnen- und Pfadfinderstufe und der Ranger-/ Roverstufe erarbeiten seit einiger Zeit konkrete Inhalte und Aktionen für die jeweilige Stufe. Sie laden euch ein, neue Ansätze zu entdecken und bisherige Gepflogenheiten zu durchleuchten. Bei „Mission Possible“ kannst du – gezielt für die einzelnen Stufen – Programme und Inhalte kennenlernen und ausprobieren. Mission Possible richtet sich sowohl an „Einsteiger“ als auch Fortgeschrittene zur Stufenkonzeption. Es geht neben

Noch die letzten Plätze für das zweite VCP-Singetreffen auf der Burg Rieneck ergattern … Rieneck Am ersten Novemberwochenende 2011 wird Burg Rieneck vom Burgkeller bis zum Adlerhorst mit Gesang und Musik erfüllt werden. Willst du dabei sein? Dann online anmelden: http://singetreffen.vcp.de Singetreffen ohne Liederbuch? Das geht gar nicht. Zum Glück gibt’s ja die Jurtenburg. In der Jurtenburg sind die wichtigsten, schönsten und am häufigsten gesungenen Lieder der evangelischen Pfadfinderinnen und Pfadfinder in Deutschland von 1946 bis 1973 zusammengetragen worden. Ihr könnt sie bei F&F bestellen oder direkt auf der Burg für 19,50 Euro kaufen.

Es gibt etwas Neues: Die AustauschBar. Gehörst du zu denen, die dazu beitragen, dass in deinem Land exzellente Schulungsarbeit angeboten wird? Dann bist du zur Eröffnung der AustauschBar eingeladen. Wir bieten: • viele nette Leute aus dem gesamten VCP (Aperitif) • jede Menge Gelegenheiten zum Austausch unter Profis (Digestif) • die Möglichkeit andere Schulungskonzepte kennenzulernen (Cocktail) • interessante und kreative Methoden (Shots) • spirituelle und musische Elemente (Smoothie) • Informationen zum E-Learning (Longdrink) • und natürlich ein Dankeschön-Präsent (Absacker) Bei Fragen wende dich bitte an: Organisatorisches: info@vcp.de Inhaltliches: jeannine.burke@vcp.de Das Wichtigste in Kürze: Termin: 11.11.-13.11.2011

Das Wichtigste in Kürze: Beginn: Freitag 4.11.2011 20:00 Uhr Abendessen gibt´s vorher. Abschluss: Sonntag 6.11.2011 13:00 Uhr mit gemeinsamem Mittagessen. Teilnahme: VCP Mitglieder ab 16 Jahren Kosten: Die Beiträge sind gestaffelt nach eurem Einkommen. • 20 EUR (ohne eigenes Einkommen) • 30 EUR (mit eigenem Einkommen) • 50 EUR (empfohlener Solidaritätspreis bei reichlichem Einkommen) Reisekosten werden nicht erstattet!

Zielgrupppe: ALLE Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Schulungsteams der Länder. Team: Fachgruppe Schulung Kosten: 30,- EUR Ort: „Fritz-Emmel-Haus“ in Kronberg bei Frankfurt Anreise: 11.11.2011 bis 20:11 Uhr Ende: 13.11.2011 ca. 13:11 Uhr (nach dem Mittagessen) Anmeldung: Frag in der Bundeszentrale (0561/78437-10), ob es noch VIP-Karten für dich gibt!


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vcp aus dem Verband

10 AUSBLICK

FOTOS: ROVERWAY

Roverway 2012 in Finnland – see. feel. follow.

2009

3000 Teilnehmerinnen

und Teilnehmer nehmen am Roverway auf Island teil. Der VCP ist dabei.

2010

Die kenianischen Pfadfinderinnen und Pfadfinder laden zum 13. World Scout Moot ein. Der VCP ist dabei.

2011

Beim

22. World Scout Jamboree in Schweden sind 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem VCP dabei.

2012?

Und

Da wird das nächste

Roverway in Finnland stattfinden. Und der VCP ist dabei!

Helsinki Unter dem Titel „see. feel. follow.“ laden die finnischen Pfadfinderinnen und Pfad-finder Ranger und Rover zwischen 16 und 22 Jahren zum Roverway ein. Das Roverway ist ein Treffen der europäischen Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände, die Mitglied der World Association of Girl Guides and Girl Scouts (WAGGGS) und der World Organisation of the Scout Movement (WOSM) sind und richtet sich an Ranger und Rover zwischen 16 und 21 Jahren. Anknüpfend an den Erfolg des letzten Roverway bietet der VCP eine dreiwöchige Kompletttour zum Roverway 2012 einschließlich Vor- und Nachtour an. Das gibt sowohl Gelegenheit, sich untereinander besser kennen zu lernen, als auch einen tieferen Eindruck von Natur und Kultur des Gastlandes zu gewinnen.

Am 20. Juli startet das Roverway mit dem sogenannten Roverway Path. In gemischten Gruppen mit anderen teilnehmenden Rangern und Rovern aus der ganzen Welt wird von verschiedenen Punkten Finnlands aus ein viertägiger Hajk alle Teilnehmenden zum Roverway Camp in der Nähe von Helsinki bringen. Dort verbringen wir dann den zweiten Teil des Roverway. Wie wir Vor- und Nachtour gestalten, planen wir gemeinsam auf einem Vorbereitungstreffen vom 27. April bis 1. Mai 2012: Wandern, Kanu fahren, eine Radtour machen oder etwa an einem See die Seele baumeln lassen – all dies liegt in euren Händen. Denn: Es ist eure Fahrt! Seid dabei! Nutzt die Gelegenheit und erlebt mit vielen anderen Rangern und Rovern auf der Vortour des VCP-Kontingents die besondere Stim-

Anmeldung zum Roverway 2012 (Bitte bis zum 1.12.2011 ausgefüllt an den VCP e.V., Wichernweg 3, 34121 Kassel, schicken)

Hiermit melde ich,

❍ als Teilnehmer/in

Name, Vorname:

mich zur Teilnahme am Roverway 2012 im Kontingent des VCP vom 14. Juli bis 5. August 2012 an.

❍ als IST (International Service Teamer)

❍ mit meiner/unserer Unterschrift bestätige ich/bestätigen wir, die Teilnahmebedingungen (VCP-Mitgliedsnummer)

auf roverway.vcp.de gelesen zu haben und anzuerkennen. Bei minderjährigen Teilnehmenden auch Unterschrift der Erziehungsberechtigten.

Telefon/Mobil: E-Mail:

Geburtsdatum

(Unterschrift Teilnehmer/in) (Ort, Datum)

(Name/Unterschrift Erziehungsberechtigte/r)


vcp aus dem Verband

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AUSBLICK

AUSBLICK 11 AUSBLICK/RÜCKBLICK

Jota und Joti mung einer internationalen Großfahrt. Nehmt noch einmal an einem großen internationalen Lager teil. Stellt euch auf dem Roverway Path neuen Herausforderungen. Trefft alte und noch viel mehr neue Freunde auf dem Roverway Camp. Erkundet die finnische Wildnis auf der VCP-Nachtour. Ihr seid aus dem Teilnahmealter herausgewachsen? Kein Problem. Reist gemeinsam mit den anderen VCPerinnen und VCPern nach Finnland, plant und genießt die Vor- und Nachtour. Während des Roverways könnt ihr im International Service Team (IST) gemeinsam mit anderen Freiwilligen mitarbeiten und so das Roverway erst möglich machen.

Das Wichtigste in Kürze: Zielgruppe: Ranger und Rover zwischen 16 und 22 Jahren, ab 22 Jahren als IST Termine und Reiseverlauf: Vorbereitungstreffen: 27. April bis 1. Mai 2012 Roverway komplett: 14. Juli bis 5. August 2012 Vortour: 14.7.- 19.7.2012 Roverway: Roverway Path 20.7.-23.7.2012 Roverway Camp 24.7.-28.7.2012 Nachtour: 29.7. - 5.8.2012 Leistungen: Hin- und Rückflug, Transfer zum Flughafen, vor Ort ggfs. Bus- oder Bahnfahrten, Unterbringung in selbst mitgebrachten Zelten, Vollverpflegung (Selbstkochen), Auslandsreisekrankenversicherung, Auslands Unfall- und Haftpflichtversicherung, Reisegepäckversicherung, Insolvenzversicherung. Kosten: voraussichtlich € 1200,- EUR zahlbar in vier Raten: € 300,00 Januar 2012 € 300,00 Februar 2012 € 300,00 März 2012 € 300,00 April 2012 Anmeldeschluss: 1. Dezember 2011 Mindestteilnehmerzahl VCP-Kontingent: 10 (bei einer geringeren Teilnehmerzahl muss die Fahrt abgesagt werden) Weitere Informationen stehen ab sofort auf der Homepage http://roverway.vcp.de und auf der offiziellen finnischen Roverway-Seite www.roverway.fi oder ihr fragt direkt bei der Kontingentsleitung nach: roverway@vcp.de

von Christian Bischoff, Hannoversch Münden, Marc Forkmann, Kastel und Michael Kohlert, Erlangen. Jota und Joti - diese Abkürzungen stehen für das „Jamboree on the air“ und für das „Jamboree on the internet“. Das heißt Pfadfinderinnen und Pfadfinder treffen sich per Amateurfunk und im Internet – weltweit. Angefangen hat es im Jahr 1958, als beim Jamboree in Großbritannien eine Amateurfunkstation aufgebaut wurde. Dort trafen sich Pfadfinder, die zugleich begeisterte Funkamateure waren. Sie verabredeten sich nach dem Jamboree zum gemeinsamen Funken, bei dem sich über – na, was wohl – Pfadfinden ausgetauscht wurde. Daraus entstand die jährliche Veranstaltung – das „Jamboree on the air“. Sie entwickelte sich zur größten Veranstaltung von WOSM. Mit der Verfügbarkeit des Internets für (fast) alle erweiterten sich die Möglichkeiten, mit Pfadfinderinnen und Pfadfinder, weltweit zu kommunizieren, anfangs meist als einfacher Textchat, heute auch mit gleichzeitiger Bild- und Tonübertragung.

1996 führte WOSM dafür den Begriff „Joti“ ein. Über 750.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus mehr als 152 Ländern treffen sich immer wieder am dritten Oktoberwochenende, um gemeinsam das Jota-Joti durchzuführen – unabhängig von Religion, Hautfarbe und Herkunft. Sie lernen sich kennen oder festigen ihre Freundschaft. Das schönste dabei: Diese Veranstaltung ist kostenlos und alle sind herzlich eingeladen. Die Teilnahme ist auch als Einzelperson möglich, aber es macht noch mehr Spaß, wenn man sich als Gruppe zur gemeinsamen Jota-Joti-Party im Stammesheim trifft. Weitere Informationen sind unter www.scoutnet. de/jota-joti oder unter www.vcp.de erhältlich. Unsere Jota-Joti-Beauftragten (jota-joti@vcp.de) vermitteln auch Funkamateurinnen und -amateure.


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12 HIMMELSLEITER

Ulfrid rastet mit seiner Gruppe auf dem Katharinenberg, dem höchsten Gipfel des Sinai.

Mit Beduinen auf biblischen Spuren

Der „Codex Sinaiticus“ ist eine der ältesten und wichtigsten biblischen Handschriften.

S

o vergleichsweise einsam findet man sie nur außerhalb der langen Touristensaison: Rechts die

Ulfrid Kleinert war in seiner Jugend bei der CP und dem CVJM in Westfalen aktiv. Mittlerweile ist er Professor im (Un-)Ruhestand und veranstaltet seit vielen Jahren regelmäßig mit kleinen Gruppen Treckingtouren durch den Sinai. Mit dem Fotographen Rolf Kühn hat er ein wissenschaftlich fundiertes, dabei gut verständliches Buch über den Sinai veröffentlicht.

D

ie Kapelle des Johannes Climacus ist in der Regel fest verschlossen, »Thola« mit einem Zaun

dienstliche Raum in Thola dient also beiden, Christen und Moslems, zum Gebet. So wie innerhalb

umgeben. Bei den Mönchen des Katharinenklosters kann man die Schlüssel für Zauntor, Kapelle

der Mauern des Katharinenkloster Kirche und Moschee vereint sind, Kirchturm und Minarett

und Höhle erhalten.

nebeneinander stehen, so wie im Kloster muslimische Beduinen als Mitarbeiter und christliche

Steinen und auf dem Grundriss des Kirchleins, das hier schon seit Justinians Zeiten stand. Später

Betritt man die Kapelle, so befindet man sich in dem schlichten weißen Raum eines griechisch-

Mönche zusammen arbeiten, so gibt es auch an dem Ort des Gedenkens an Climacus ein fried-

hat man eine Moschee nebenan gebaut, weil Mose dem Islam – wie auch Noah, Abraham, David

orthodoxen Heiligtums. Die Königstür zum Allerheiligsten bildet ein roter Vorhang mit goldenem

liches Nebeneinander von Christen und Muslimen. Denn auch Moslems verehren offensichtlich

und Jesus – als einer der großen Propheten Allahs gilt; Mohammed, in vielem den Moslems der

Kreuz, vier Ikonen stellen die Ikonostase dar. Zu unserer Überraschung entdecken wir, rechts im

den Heiligen vom Sinai.

Kapelle auf dem Berg des Mose, in der heutigen Gestalt erst vor 80 Jahren gebaut mit den

Bild zu sehen, eine Mihrab: die nach Mekka gewandte Gebetsnische einer Moschee. Der gottes-


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HIMMELSLEITER 13

von Andreas Witt, Hamburg Fotos: Rolf Kühn, Dresden

Ein Interview mit Ulfrid Kleinert über seine abenteuerlichen Treckingtouren auf dem Sinai. anp: Ulfrid, du fährst seit 25 Jahren immer wieder in den Sinai. Was fasziniert dich dort so? Ulfrid: Das eine ist die Landschaft: Das Zentralmassiv ist eine Gebirgswüste. Als ich zum ersten Mal dort oben war, sind wir zu zweit durch die Wadis gegangen. Wir haben dann auf dem Katharinenberg in einer Felsmunde dort oben in unseren Schlafsäcken übernachtet. Der Anblick beim Aufwachen war sagenhaft: Unter uns der Mosesberg - mit der Moschee und der Kirche. Auf der einen Seite lag der Suezkanal und auf der anderen war der Golf von Akaba, also das Rote Meer zu sehen! Es war fantastisch. Das andere sind die Menschen, die hier leben: Für mich ist es gut, mit den Beduinen herum zu ziehen. Sie haben in dem ganzen Zentralmassiv überall ihre Gärten, dort wo Wasser in den Wadis fließt und es möglich ist, dieses Wasser in Brunnen zu speichern. Das sind ganz kleine Gärten, von Steinmauern umgeben, die im Sommer von ihnen bewirtschaftet werden. Die Beduinen haben mir viele Wege gewiesen, die ich sonst wahrscheinlich nicht gefunden hätte. Und ich habe viele ganz alte Traditionen und Orte entdeckt. Das war alles so faszinierend für mich, dass ich immer wiedergekehrt bin und dann auch Lust hatte, erstmal Studenten meiner Hochschule, und später auch Nachbarn und Freunde auf meine Touren mitzunehmen. Aber immer war ich mit kleinen Gruppen unterwegs. anp: Hat der Kontakt mit den Beduinen dein Verständnis von den Erzählungen aus dem Alten Testament verändert? Ulfrid: Ja, sowohl der Kontakt mit den Beduinen, als auch die Eindrücke von der Landschaft. Ich denke, man kann diese Geschichten viel besser verstehen, wenn man die Bedeutung der Brunnen, des Wassers, des Dornbusches, dieses ganzen unwegsamen Geländes und des Alltags der Beduinen kennt. Die Beduinen müssen hier in der Wüste zwar kärglich leben, andererseits aber kennen sie auch eine Vegetation und Tierwelt, die dem normalen menschlichen Auge gar nicht zugänglich ist. Dafür haben sie mich sensibel gemacht. So konnte ich mich viel besser in die Lage von Menschen hineinversetzen, die in der Wüste leben oder sie – ohne Straße – durchwandern. Man kann heute von Kairo oder

vom Roten Meer aus mit einem Bus zum Katharinenkloster fahren. Aber bis ins 19. Jahrhundert waren das ja alles Wege, die erst mühsam gefunden werden mussten und mit vielen Gefahren verbunden waren. Tischendorf ist ja damals auch noch so zum Katharinenkloster gegangen. anp: Der Name des Theologen Konstantin von Tischendorf ist ja verbunden mit dem „Codex Sinaiticus“. Wie war es, sich auf seinen Spuren zu bewegen? Ulfrid: Ich habe mit so 14 Jahren als junger Pfadfinder das Buch von Tischendorf gelesen, in dem er erzählt, wie er von Kairo aus über den Sinai hinübergekommen ist, dann aus dem Dunkel oder aus dem Nebel zum ersten Mal das Katharinenkloster auftaucht, und wie er dann dort diese alten Handschriften entdeckt hat. Da schlägt einem das Herz höher, wenn man selber da ist. Als ich das erste Mal dort war, gab es noch gar keine touristische Erschließung. Inzwischen ist ja der Mosesberg und das Katharinenkloster zu den Öffnungszeiten relativ überlaufen. Damals war es faszinierend, zum ersten Mal dorthin zu kommen. Aber so ähnlich ist es mir auch in diesem Jahr gegangen, als ich wegen dieses Buches noch einmal die Originalschriften des Sinaiticus - also die 15 Seiten, die noch im Kloster sind - sehen und fotografieren wollte. Dass ich diese Handschriften, also die Originale, die 1700 Jahre alt sind, in der Hand hatte, das war wahnsinnig – dies noch einmal zu erleben, wie es Tischendorf im 19. Jahrhundert gegangen ist. anp: Nun ist der Sinai im Alten Testament als Gottesberg bekannt. Würdest du sagen, dass man dort eine besondere spirituelle Atmosphäre spüren kann? Ulfrid: Einmal war ich mit sechs Studenten auf dem Mosesberg, und da haben wir von den Mönchen Wein und selbst gebackenes Brot bekommen und haben dann dort oben bei Sonnenaufgang Abendmahl gefeiert. Das war eine der intensivsten spirituellen Erfahrungen, die ich je gemacht habe. Ich glaube, alle aus der Gruppe werden das nie vergessen. anp: Das macht Lust auf den Sinai zu reisen. Vielen Dank für dieses Interview - und viel Spaß und gute Erfahrungen, wenn du in drei Tagen nach Tibet reist! Ulfrid: Das ist mein nächstes Abenteuer!

Das Sinai-Massiv Das Sinai-Massiv gehört heute zu Ägypten und spielt im Alten Testament eine zentrale Rolle, da nach biblischer Überlieferung Mose hier in der Wüste am brennenden Dornbusch Gott begegnete (2. Mose 3.1 ff.) und später auf dem Gottesberg, der heute „Mosesberg“ heißt und in der Bibel auch als „Berg Sinai“ oder „Horeb“ genant wird, die 10 Gebote von Gott empfangen hat (2. Mose 19.1 ff.). Am Fuße des Sinai liegt das um 557 n. Chr. gegründete Katharinenkloster - eines der ersten und ältesten Klosteranlagen der Welt. In ihm wurde 1844 von dem deutschen Theologen Konstantin von Tischendorf die älteste, vollständige Handschrift des Neuen Testaments entdeckt - der berühmte Codex Sinaiticus.

Ulfrid Kleinert/ Rolf Kühn Und sie zogen aus in ein wüstes Land ... Auf den Spuren der Bibel durch den Sinai erschienen im September 2011 im Primusverlag und bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft Darmstadt (ISBN 978-389678-757-6) Weitere Infos zu den Reisen von Ulfrid: studienreisenradebeul.de


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ER FOTO : NIKL AS TÜPK

FOTO: TILL STR ANG

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Großartig! Unvergesslich!

FOTO: PET ER SCH EFF LER

FOTO: PET ER SCH EFF LER

Vom 22nd World Scout Jamboree lässt sich beinahe nur in Superlativen sprechen. Mit 40.061 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 146 Ländern – darunter rund 2.200 deutsche Pfadis, davon etwa 850 aus dem VCP – ist dieses Weltpfadfindertreffen nun offiziell “the biggest ever”. Vom 27. Juli bis 7. August 2011 traf sich die Welt in Rinkaby in Schweden: so viele Abenteuer, so viele neue Freundschaften, so viele Erlebnisse, so viel Regen, so viele kunterbunte Eindrücke:

Noch mehr Fotos, Videos, Berichte etc. gibt es auf: www.worldscoutjamboree.de

FOTO: PETER SCHEFFLER

FOTO : PETE R SCHE FFLER

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BREITGETRETEN 15

750.000

Größtes Kontingent: Großbritannien mit

Stunden Programm

7.570 l

4.285 Personen

2.700 km Toilettenpapier

2.800

Weiteste Anreise: Fidschi mit

15.613 km

21.290 kg Reis

Feuerlöschdecken

40 km

„Fika-Plunder“

Wasser- und Abflussrohre

45.000 Stück

(Gebäck für Kaffeepausen)

Lagerplatzgröße

etwa 800 Fußballfelder

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LU MM A FOTO : JUL E

76.600 Holzstangen

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Das Jamboree in Zahlen 213.000 21 kg Essensreste

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JAMBO REE ND FOTO: 22 WORLD SCOUT

Wir bedanken uns bei unseren Unterstützern: SDK Systemdruck Köln, Spedition Heinrich Scheffler, Volkswagen und Deutsche Bahn. FOTO: JULE LUMM A

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Seife

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Auf uf das Jamboree – fertig – los! Einn ku kunterbuntes Programm gab der Langeweile keine Chance von Jakob M Martin, Worms, Young Correspondent des Trupps Alt-Burgund, und Barbara Mestel, Fürth Zehn Tag Tage – prall gefüllt mit Programm: Zwischen opening ceremony und closing ceremony, neben dem cultural festival day mit seinen offenen Kochtöpfen und den Verabredungen mit den Nachbartrupps zur gemeinsamen Lagerfeuerrunde, gab es auch noch das „richtige“ Programm. Dieses bestand aus fünf Modulen: dream, earth, global development village, people und quest. Außerdem verließ jeder Trupp für einen Hike oder sogar eine ganze Nacht den Lagerplatz. Und in der „Freizeit“ wurde es dank spontaneous activities auch nie langweilig.

Earth

FOTO : NIKL AS TÜPK ER

Lasst uns unseren Planeten erforschen, unsere Erde verstehen! In vielen praktischen Einheiten gingen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Naturphänomen auf den Grund und beschäftigten sich mit Nachhaltigkeit. Die Kraft der Natur: sich über Naturkatastrophen austauschen, mit Tabasco verunreinigtes Wasser durch Gesteinsschichten filtern, Windräder bauen und einen Fluss durch ein sandiges Tal um Modellstädte leiten FOTOS: NIKLAS TÜPKER

People Was unterscheidet meine Kultur, meine Lebenswelt von Deiner – und wo finden sich (überraschende) Gemeinsamkeiten? Diesen Fragen gingen die Jugendlichen bei diesem Modul nach. Wege zu sich selbst: Rückbesinnung auf sein Leben, eine Traumreise, das Sozialverhalten einer fiktiven Kultur erfinden, ein persönliches Armband zusammenstellen

ER FOTO : NIKL AS TÜPK FOTO: 22

ND

WORLD SCOUT JAMBOREE

Quest Geschicklichkeit, Geschwindigkeit und jede Menge Spaß: Das war quest. Nur gemeinsam – teils in international gemischten Gruppen – ließen sich viele der spannenden Aufgaben meistern. Reise durch vier Welten verschiedener Jahrhunderte: Runen sammeln bei den Wikingern, die nur „Ughaaa!“- und „Arrrr!“-Laute von sich geben, und im Bereich conquest einen Geländeparcours bewältigen

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BREITGETRETEN 17 ) sind Teilnehmerinnen und Young Correspondents (YC beit für ihren Trupp überneh sear Pres die die er, ehm Teiln n oder Kontakt zum eibe schr ikel sart ung Zeit men – also e gab ehmen. Auf dem Jambore lokalen Radiosender aufn Promimit ws rvie Inte YC: die es spezielle Angebote für sekonferenzen etc. nenten, Fotoshootings, Pres

Dream Großer Beliebtheit erfreute sich diese Nachtaktivität: Zwischen 23 und 2 Uhr ging es für die Patrols auf Entdeckungstour, um sich selbst und ihr Leben aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Eine Nachtwanderung in ruhiger Atmosphäre durch den dream forest: ein Menschenleben nachvollziehen vom Tod bis zur Geburt auf einem von Hunderten von Petroleumlampen gesäumten Weg

FOTOS: PETER SCHEFFLER

Global Development Village Hier kamen Jugendliche aus aller Welt zusammen, um sich über Themen wie Frieden, Gesundheit und Menschenrechte auszutauschen. Global denken – lokal handeln – die Welt verbessern! Nichtregierungs- und Hilfsorganisationen stellen sich vor: Namen mit einer Lupe in ein Stück Sperrholz einbrennen und Solarmodule löten bei Greenpeace, Weg ablaufen mit der „Promille-Brille“ FOTOS: NIKLAS TÜPKER

C Camp in Camp/ Hike in Camp Nicht nur vom Jamboree, sondern auch von Schweden und dessen Kultur des Pfadfindens sollten die Gäste aus aller Welt etwas sehen! Deswegen ging jeder Trupp entweder auf einen Hike oder verbrachte eine Nacht auf einem kleineren PfadiLager in der Nähe. Ein skandinavisches Sommerlager miterleben: jedes Lager hat seinen eigenen Charakter, manche mit Strand – manche ohne, manche mit Wanderung – manche ohne

FOTO : JULIA FLÖT EMA NN

FOTO: STEFAN SPECHT

Spontaneous activities Langeweile war auf dem Jamboree ein Fremdwort, denn sogar für die „Freizeit“ gab es Programmangebot: die spontaneous activities. Man konnte eislaufen oder Riesenrad fahren, an Pferderennen teilnehmen oder ein Heugebirge erklimmen – oder in der Black Tent Academy lernen, wie deutsche Schwarzzelte aufgestellt werden.

FOTOS: 22 ND WORLD SCOUT JAMBOREE


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Die Stimme der Jugend UN-Simulation auf dem Jamboree von Alexander Schrickel, Saarbrücken, Young Correspondent des Trupps RPS Land Auf dem 22 nd World Scout Jamboree gab es eine SimulaFOTO: ALE XAN DER SCH RIC KEL tion einer Sitzung der Vereinten Nationen (United Nations: UN). Jeweils zwei Delegierte aus 67 Ländern reisten dazu in den südschwedischen Landtag nach Kristianstad, um dort unter dem Thema Klimawandel, ganz im Stil der „Klar haben wir keine Berge UN, verschiedene Arbeitsgruppen zu bilden. Es gab acht Gruppen: z. B. zu versetzt und es bleibt noch Energie für die Welt, Transport und sehr, sehr viel zu tun.“ (Ronja) Recycling. Die Delegierten erarbeiteten Resolutionen, über die am Abend abgestimmt wurde. Die verabschiedeten Beschlüsse werden vom Weltpfadfinderverband WOSM (World Organization of the Scout Movement) im November 2011 auf der nächsten UN-Versammlung vorgetragen.

Für Deutschland nahmen zwei Pfadis aus dem VCP teil: Ronja Weißinger (17) aus Rottenburg am Neckar und Abraham Hdru (16) aus Saarbrücken. Sie hatten während der UN-Simulation die Möglichkeit, sich mit anderen Delegierten zum Schwerpunktthema auszutauschen, tiefere Einsichten in die Situationen anderer „Deutschland auf internationaler Ebene zu verLänder zu gewinnen treten war ein Moment in meinem Leben, den und denkbare Lösungen ich nie vergessen werde.“ (Abraham) auszuarbeiten. Bereits im Vorfeld waren die Delegierten aktiv: „Wir sollten ein Positionspapier verfassen, in dem wir die Lage Deutschlands präsentierten. Es war ganz schön schwierig, dies auf eine Seite zu schreiben“, erzählt Abraham. „Der Tag war zwar intensiv, aber auch lehrreich. […] Die Simulation hat mir das Gefühl gegeben, als ‚Stimme der Jugend‘ ernst genommen zu werden“, beschreibt Ronja ihre Erlebnisse.

Interview mit der Königin

FOTO: 22 ND WORLD SCOUT JAMBO REE

MA FOTO : JULE LUM

„Safe-from-harm“-Konferenz mit VCP-Beteiligung von Jule Lumma, Ludwigshafen Das 22nd World Scout Jamboree hatte es sich zum Ziel gemacht, ein komplett gewaltfreies Weltpfadfindertreffen zu veranstalten. Dazu wurde von den schwedischen Pfadi-Verbänden und WOSM ein ELearning-Kurs entwickelt, um alle Mitarbeitenden für die Themen Mobbing, Gewalt und kulturelle Unterschiede zu sensibilisieren. Am 1. August 2011 fand gemeinsam mit der von Königin Silvia von Schweden gegründeten Childhood Foundation die Konferenz „Keeping Children Safe From Harm – Taking Action Together“ statt. Die schwedische Königin appellierte an die Teilnehmenden, den E-Learning-Kurs des Jamboree in die Länder zu tragen; Susan Bissell von UNICEF hob die Reichweite der Pfadfinderbewegung hervor. An der Konferenz nahm auch Tim Gelhaar teil. Der Bildungsreferent aus der VCP-Bundeszentrale nutzte die Gelegenheit, sich mit Expertinnen und Experten

aus anderen Nationen auszutauschen und Impulse mitzunehmen. Dabei wurde auch deutlich, dass manche Formen der Kindeswohlgefährdungen kulturabhängig sind: „Mit Themen wie Kinderarbeit oder -soldaten haben wir in Deutschland zum Glück keine unmittelbaren Berührungspunkte“, erklärte er. Im Anschluss stellte sich Silvia von Schweden den Fragen der Young Correspondents Marie Louis (17, Bad Dürkheim) und Eric Siegrist (14, Wachenheim) vom VCP. Die jugendlichen Reporter waren begeistert. „Die Königin hat sich mit uns sehr nett auch auf Deutsch unterhalten“, berichtete Marie. gibt’s zum Das Interview mit der Königin auf: n höre Nach www.worldscoutjamboree.de


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Meet people, make friends, enjoy life.

Ein Gespräch mit Göran Hägerdal –

SCHR ICKE L

FOTO: 22 ND WORL D SCOUT JAMBO REE

FOTO : ALEX AND ER

zu fokussieren. Sich Zeit zu lassen und sich das von Ronja Riegler, Wolfsburg, Young Correspondent Jamboree eher wie ein Teilnehmer anzusehen, helfe des Trupps Kohte Kunterbunt (Wolfsburg) ihm, nicht in den Schwierigkeiten zu versinken. Ein wenig abseits vom Trubel der MenschenAuf die Frage, wie er es schaffe, nicht den Kopf massen lädt uns Göran Hägerdal in sein Zelt ein. Der Mann, der sein geistiges Alter auf 27 schätzt, zu verlieren, antwortet er schlicht und einfach: ”It durchaus aber auch mal auf 14, nimmt in einem helps if you are a little bequemen Sessel Platz und bittet uns, es ihm gleichbit crazy.” Dabei macht zutun. ”First it was not official. We only sat down er eigentlich einen sehr with a blank paper and wrote what we wanted to show the people and why we wanted to do this.” ruhigen und gelassenen Eindruck. Der Mann, Während der ”camp chief” mit uns spricht, lehnt er der das Jamboree nach sich entspannt zurück und blickt aufmerksam auf Schweden geholt hat, das, was wir niederschreiben. scheint zufrieden mit Schon im Alter von acht Jahren fand der in Kristsich zu sein, wenngleich dala lebende 45-Jährige seinen Weg zu den Pfadfinihm noch einige Tage bevorstehen, auf die er dern durch die Frau seines Schulleiters, die ihn und seine Mitschüler vor vollendete Tatsachen stellte, schon gespannt wartet. Das Beste an einem Weltpfadfindertreffen sei, indem sie sagte: ”Tomorrow starts scouting.“ Seit so sagt er, dass man Menschen treffe, Freundinnen diesem Tag ist Göran seiner Lebenseinstellung treu geblieben. 1983 besuchte er das 15th World Scout sowie Freunde fände und das Leben genieße. Und Jamboree in Kanada. Einige Jahre später, nach genau das wolle er auch allen Teilnehmenden mit weiteren Jamborees wuchs in ihm die Idee, ein auf den Weg geben: Es sei wichtig, sich hinzusetzen „eigenes” Weltpfadfindertreffen zu planen. und miteinander zu reden. Während eines „Bundeslagers” der schwedischen Pfadis in Rinkaby setzte sich Göran nicht nur für dieses ein, sondern traf sich auch immer häufiger mit dem Organisationsteam und formte mit ihm die Idee eines Weltpfadfindertreffens in Schweden. Schließlich bewarben sie sich gemeinsam für das 22nd World Scout Jamboree – aber nicht nur sie, sondern auch Australien, Japan und Singapur. Nach der Abstimmung auf der WOSM-Weltkonferenz 2003 stand Rinkaby als Ort fest und am 27. Juli 2011 wurde das Jamboree in Schweden Wirklichkeit. Das diesjährige Weltpfadfindertreffen habe seine Erwartungen übertroffen, berichtet uns Göran. Dennoch sei es schwer für ihn, sich nicht zu sehr auf die Probleme zu konzentrietee (von links): des World Scout Commit g mit dem Präsidenten itun erle al Lag erd Die Häg an Gör ren. Es sei wichtig, sich nicht zu sehr auf diese e, Marie Reinecke und Lasse Karlsson, Simon

Rhe

ND SCOU T JAMB OREE FOTO S: 22 WOR LD

dem Mann, der das 22nd World Scout Jamboree nach Rinkaby brachte

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Vorglühen für das Jamboree... VCP-Vorlager in Hörrs Nygård von Jule Lumma, Ludwigshafen Fünf Tage zum gegenseitigen Kennenlernen – fünf Tage zum gemeinsamen Einstimmen auf das 22nd World Scout Jamboree: Das VCP-Vorlager in Hörrs Nygård (etwa 60 km südwestlich des Jamboree-Geländes) war eine gute Gelegenheit für die Trupps, die Mitglieder des IST und die Kontingentsleitung die Vorfreude auf das Weltpfadfindertreffen gemeinsam zu erleben. Vom 23. bis 27. Juli 2011 konnten die 850 VCPerinnen und VCPer fürs Jamboree üben: Zeltkonstruktionen wurden verfeinert, Trupp-Präsentationen noch einmal geübt und den anderen vorgeführt. „Da waren ein paar echt coole Vorführungen dabei“, berichtet Annika vom Trupp Bayern Rot von den Tänzen, Theater- und Tanzeinlagen.

Auf dem Programm des Vorlagers standen außerdem ein gemeinsamer Gottesdienst, ein „Tag des Trupps“ und zahlreiche Angebote, bei denen sich die Teilnehmenden untereinander austauschen konnten. Bei einem Geländespiel im nicht weit entfernten Naherholungsgebiet Snogeholm mit anschließendem Badestopp lernten sich die Jugendlichen beim Meistern von Kniffel- und Aktionsaufgaben in gemischten Gruppen noch besser kennen. „Wir mussten unser Geschick an 21 Stationen unter Beweis stellen“, erzählt Jakob vom Trupp Alt-Burgund. „Die Duschen im Schwimmbad waren zum Glück warm“, resümiert Yvonne Schante vom Trupp Rumpelwichte (Württemberg) den Tag.

FOTOS: NIKLAS TÜPKE R

Auf Tuchfühlung mit dem Schwarzzelt... Black Tent Academy – das gemeinsame Ringprojekt 2011 von Marc Eisenreich, Darmstadt Schwarze Zelte faszinieren! Wir wissen das schon lange. Spätestens seit The Black Magic auf dem 21st World Scout Jamboree 2007 in England erfreuen sich die “crazy German black tents“, unsere Kohten und Jurten aber auch internationaler Begeisterung. Die Black Tent Academy auf dem diesjährigen Weltpfadfindertreffen war aber nicht nur aufs Bestaunen, sondern vor allem aufs Erleben ausgerichtet. Mit einem Team von rund 30 Mitarbeitenden aus den drei deutschen Ringverbänden BdP, DPSG und VCP haben wir den Gästen aus aller Welt unsere Schwarzzeltkultur näher gebracht. Neben einer Ausstellungsjurte bestand unser Programmangebot für die Besucherinnen und Besucher hauptsächlich darin, selbst eine Kohte aufzubauen – wofür sie am Ende natürlich jeweils ein Abzeichen erhielten. Die Integration in den friendship award des Jamboree brachte uns viele interessierte Gruppen. Dank des Standorts neben dem Lagertor hatten wir auch einige Tagesgäste bei uns, sodass wir – je nach Wetter und Tagespro-

gramm – bis zu 70 Kohten pro Tag auf- und abgebaut haben. Die häufigste Reaktion der Teilnehmenden beim Betreten der Kohte war, dass diese von innen viel größer sei als von außen. Das und die zahlreichen Varianten, wie man eine Kohte aufbauen kann, nehme ich als persönliche Erkenntnisse mit. Insgesamt war die Black Tent Academy eine sehr gelungene Aktion für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, was sie uns im Gästebuch mitteilten, aber auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgrund der guten verbändeübergreifenden Zusammenarbeit.


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Klimmzüge für den Frieden? Das Militär auf dem Jamboree – Denkanstöße von Jakob Martin, Worms, Young Correspondent des Trupps Alt-Burgund Unter den Sponsoren des 22nd World Scout Jamboree waren die schwedischen Streitkräfte; so war der Lagerplatz ein ehemaliges Truppenübungsgelände. Im Gegenzug erhielt die Armee auf dem four seasons square, dem Zentrum des Jamboree, Platz für einen Informationsstand. Zu diesem „Rekrutierungscontainer“ kamen nach eigenen Angaben täglich rund 800 internationale Gäste. Diese wohnten Vorführungen über das Kochen von gefriergetrockneten Speisen und der Räumung von Landminen bei. Außerdem wetteiferten die Pfadis um den längsten Klimmzug. Schweden beteiligt sich an NATO-Auslandseinsätzen sowie einer EU-Mission. Da es die Wehrpflicht abgeschafft und 2010 durch einen freiwilligen Wehrdienst

ersetzt hat, müssen hierfür jährlich 3.000 bis 6.000 Bereitwillige gewonnen werden. Da ist jede Werbemöglichkeit willkommen. Doch was für einen Nutzen hat das schwedische Heer davon, wenn es das Interesse von Jugendlichen aus aller Welt für das Militär weckt? Hat BiPi Pfadfinden nicht als Friedensbewegung gegründet? War Pfadfinden 2007 nicht für den Friedensnobelpreis nominiert? Verteilen wir Pfadis nicht jedes Jahr das Friedenslicht über die Welt? Man darf darauf gespannt sein, wie beim 23rd World Scout Jamboree in Japan mit diesem heiklen Thema umgegangen wird.

FOTO S: PETER SCHE FFLER

Sehr anstrengend – aber toll! Sophie Traylor (18) aus Wörrstadt war auf dem 22nd World Scout Jamboree als Mitglied des International Service Team (IST) und arbeitete als Security – also im Sicherheitsdienst – des Jamboree-Shop. Marlene Kürschner (14) aus Cloppenburg, Young Correspondent des Trupps Free Moose (Niedersachsen), hat sie zu ihren Aufgaben und Erfahrungen interviewt. Ist dies dein erstes Jamboree? Ja, ich wollte schon vor vier Jahren nach England fahren, es war mir allerdings zu teuer. Was gefällt dir hier besonders? Man lernt viele Leute kennen. Wir ISTerinnen und ISTer sind beispielsweise in internationalen Patrols [Kleingruppen, Anm. d. Red.] untergebracht. Somit sind wir nicht nur mit Deutschen in einem Zelt. Wie ist das Leben eines IST auf dem Jamboree? Sehr anstrengend. Wir sind alle sehr müde. Außerdem wohne ich sehr weit vom Zentrum entfernt, weshalb ich jeden Tag 30 Minuten zu meiner Schicht laufen muss. Von dem Programm der TeilFOTOS: NIKLAS TÜPKE R

nehmerinnen und Teilnehmer bekomme ich nicht viel mit. Es gibt aber auch für ISTerinnen und ISTer viel zu erleben. Beispielsweise das italienische food house [Zelt in dem Getränke und Speisen verkauft werden, Anm. d. Red.] oder die finnische Sauna sind ganz in unserer Nähe. Was möchtest du den Leserinnen und Lesern der anp noch sagen? Das Jamboree ist toll! Gerne wieder. ene Pfadis (IST) engagieren sich erwachs Im International Service Team Durchder bei t, iens itsd hen- und Sicherhe aus aller Welt: z. B. im Küc r Putzteam. Mit ihrer ode lMül im ote, geb führung der Programman ahmebeitrag die sie auch noch einen Teiln ehrenamtlichen Arbeit – für rhaupt erst. übe e bore Jam ein World Scout bezahlen – ermöglichen sie Wir sagen Danke!

FOTO: NIKLA S TÜPKE R

Interview mit der ISTerin Sophie Traylor


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Unterwegs in Schweden – nicht nur zum Jamboree. 26 Stunden Fahrt, Hunderte Kilometer in Richtung Norden. Schon die Anreise war ein Abenteuer. Die zwölfte Großfahrt unseres Stammes Totila aus Karlshuld, Bayern führte zum 3. Mal nach Schweden.

Bilder von oben nach unten: zu Gast beim mexikanischen Kontingent auf dem World Scout Jamboree Blick auf den Lagerplatz in Blidingsholm Gruppenbild auf Vässarö Kanu fahren auf dem riesigen Asnen-See Deutlich beeindruckt vom Jamboree


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Ausblick von der Insel Vässarö – einfach traumhaft

Von Maximilian Randelshofer, Karlshuld Fotos: David Auenhammer, Jürgen Kreitmeier u. Michael Polzin Das erste Ziel war der Zeltplatz Blidingsholm, 1,5 Stunden von Rinkaby entfernt, wo das diesjährige Jamboree stattfand. Dort angekommen, mussten wir erst mal das Gelände erkunden und Zelte aufbauen. Die erste Großfahrtwoche sollte stressig werden. Zum ersten Mal gab es auf einer Großfahrt einen 4-Tages-Hajk. Am ersten Lagertag wurden die Gruppen mit einem Postenlauf darauf vorbereitet. Die Laufrouten wurden besprochen, außerdem wurden wir in Erste-Hilfe-Maßnahmen unterwiesen und bekamen Tipps für das richtige Packen. Ein erstes Highlight war der Besuch des 22nd World Scout Jamboree in Rinkaby. Niemand von uns war bisher auf einem Jamboree gewesen, deshalb waren alle ziemlich gespannt, was uns erwarten würde. Mit einem Shuttle-Bus fuhren wir zum Gelände. Zwei Gruppen sicherten sich gleich bei der Black Tent Academy voller Stolz ein Abzeichen, weil sie eine Kohte aufund abbauten. Gruppenweise erkundeten wir das Gelände, die meisten schauten sich bei den Präsentationen der einzelnen Kontingente um. Auf dem großen Aussichtsturm sahen alle die Dimensionen des Jamborees, dabei konnte man von dort oben noch nicht mal den kompletten Lagerplatz überblicken. Wir waren alle vom Jamboree sehr beeindruckt. Und wir sind sicher, einige von uns werden bestimmt zum nächsten Jamboree fahren. Einen Tag später war es soweit: Alle brachen zu einem viertägigen Hajk auf, aufgeteilt in zwei Tage Kanu fahren und zwei Tagen laufen. Nach zwei Tagen trafen sich die Gruppen in Falaboda, einem ehemaligen Bauernhof zum Stammesabend und zum „Tauschen“ der Aktivitäten.

Nach vier Tagen kamen alle Gruppen wohlbehalten wieder zurück an den Lagerplatz. Dieser 4-Tage-Hajk war eine besondere Herausforderung, die aber alle gut meisterten. Umso mehr gab es dann abends zu erzählen. Wagemutige Pfadis erlebten, was passieren kann, wenn man sich zu viel zutraut. Bei einem Wehr (dort wird das Wasser mit einer Art Stauwall gebremst), soll man normalerweise sein Kanu umtragen und dann weiterfahren. Doch diese Pfadis fuhren durch das Wehr durch. Sie kamen zwar heil an, doch nach einer Weile lief das Kanu voll Wasser. Zwei elektronische Geräte gingen kaputt und das komplette Essen schwamm davon. Nach einem entspannten „Waschtag“ zogen wir weiter. Nach sechs Stunden Fahrt in Richtung Norden ging es mit der Fähre auf die Insel Vässarö. Hier nahmen wir am zentralen Programm des Lagers „60 Degrees North“ teil. An diesem Lager nahmen alle Pfadis teil, die das Jamboree nicht besuchten. Hier gab es wieder viel zu erleben: Man konnte segeln, es gab einen Trapper-Trail und einen Nature-Trail. Beim Trapper-Trail wurden spektakuläre Brücken aus Baumstämmen und Seilen überquert. Beim Segeln gerieten einige in Panik, als sich das Boot stark ins Wasser neigte. Allerdings meinte der deutschsprechende Staff ganz entspannt: „Ist doch cool, bleibt mal ruhig. Es ist doch super Segelwetter.“ Und natürlich – keine Großfahrt ohne Geländespiel. Die Tage auf Vässarö vergingen bei meistens tollem Wetter wie im Flug. Der letzte gemeinsame Lagerfeuerabend bildete den Abschluss von 16 Tage voller Abenteuer, interessanter Begegnungen und Erfahrungen.


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Sohle trifft Stein … in Katalonien

von Lena Döbel, Bad Schwalbach Fotos: Lars Dohse, Peter Kurzok, Sonja Schwartz und Lukas Zintel

Steile Hänge Zerklüftete Berge Thymianduft Dornen Hitze Sprachenwirrwarr: Französisch – Spanisch – Katalan? Hände und Füße! Warmherzige Menschen, die uns unsere -zig Wasserflaschen auffüllen. Wo sind wir? Regen, den ganzen Tag lang. Müde Beine. Nass. Hungrige Mägen. Pfannkuchen! Ausschlafen. Wieder weiter, immer weiter. Blick auf Berge und Schnee. Der schönste Zeltplatz der Welt. Abenteuer. Stolz. Freiheit.

Das alles und noch viel, viel mehr war die Landessippenfahrt 2011. Zwei Wochen lang durften wir die Pyrenäen in Katalonien von Angesicht zu Angesicht (oder besser von Schuhsohle zu Stein) erleben. Das Team hatte das Drumherum, die Busfahrt, die Karten, das Vortreffen organisiert, aber in Katalonien angekommen würden 7 Sippen auf sich allein gestellt 10 Tage lang durch die Pyrenäen wandern, um sich danach auf einem 3-Tage-Lager von ihren Erlebnissen zu erzählen. Die Vorfreude, zumindest bei mir, war riesig. Aber auch das Herzklopfen. Ich war noch nie so lang auf Fahrt gewesen. Und so weit weg. Und durch die Fenster auf der Busfahrt sahen diese Hänge so steil aus, so trocken! Wie würde man da Wasser finden? Oder Kohtenstangen? Da wuchsen ja kaum Bäume! Und auf den Karten waren so wenige Wege eingezeichnet …


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Aber dann läuft man los. Und schaut eben mal, was da kommt. Und es kommt immer was. Da sind Wege, die auf keiner Karte sind. Da ist eine flache Stelle mitten im Hang, genau richtig groß für eine Kohte. Da warten Blicke, die das Herz hüpfen lassen. Da sind Bauern, die dich in ihrem Stall schlafen lassen und mit der Hand frische Milch für dich melken. Und dich selbst melken lassen! Keine Milch, die je wieder so gut schmecken wird. Ja, sicher, hinterher hat man meistens das Gefühl, dass sowieso alles immer super war. Nein, da sind auch viele Dinge sehr anstrengend gewesen. Zum Beispiel der Tag, an dem wir nach einem Streit am Morgen mit schlechter Laune und ohne Frühstück im Bauch den ganzen Tag durch den Regen laufen mussten, damit wir einkaufen konnten und am Ende nachmittags um vier angebrannte Nudeln zum Frühstück gegessen haben. Oder die Erkenntnis, dass wir auf der Karte einige Zentimeter weniger weit gekommen sind, als wir eigentlich wollten – was auf einer 1:50.000 Karte und in den Bergen ziemlich viel ist … Aber all das lohnt sich trotzdem tausendfach, denn hinterher warten der Stolz und meistens der Genuss eines wunderbaren Ausgleichs. Nach dem Regentag zum Beispiel hat uns ein wunderbarer älterer Pensionsbesitzer allesamt in

seinen Pick-up gepackt (Pick-up fahren hintendrauf, juhuuuu!) und uns ins nächste Dorf gefahren. Da wartete eine heiße Dusche auf uns, von da aus konnten wir einkaufen und lagen am Ende warm und trocken und mit einem Berg Pfannkuchen im Bauch in weichen Betten, die wir uns für diese eine Nacht zu gönnen beschlossen hatten. Die erste Landessippenfahrt des VCP Hessen Im April 2011 fand die erste Landessippenfahrt des VCP Hessen statt. Zielgruppe waren Sippen, ihre Leitungen und andere Ältere, die Lust hatten, mit ihnen auf Fahrt zu gehen. Es gab ein gemeinsames Vorbereitungswochenende und eine gemeinsame Busanreise in die katalanischen Pyrenäen. Dann gingen die Sippen 10 Tage auf ihre Weise auf Fahrt. Das Team bot währenddessen eine Art „NotfallService.“ Nach einem dreitägigen Abschlusslager ging es wieder mit dem Bus nach Hause. 54 Pfadis nahmen teil. Aus unserer Sicht – der des Teams – hätten die Sippen auch ohne uns in den Pyrenäen auf Fahrt gehen können. Aber immer weniger Sippenführer trauen sich so eine Fahrt zu. Wir wollten ihnen eine kleine Hilfestellung anbieten, eigentlich nur einen Anstoß geben.

Das alles sind nur kleinste Auszüge von den Dingen, die alle erlebt haben. Andere Gruppen waren in Eis und hüfthohem Schnee unterwegs. Wieder andere können schon mit zehn Jahren von sich sagen, dass sie 10 Tage in den Pyrenäen auf Fahrt waren und die gleichen Strapazen überstanden habe wie die ganz Großen! Ich bin sicher, man könnte Bücher füllen mit all dem, was passiert ist. Man kann stattdessen aber auch einfach selbst auf Fahrt gehen und sein eigenes Lebensbuch mit Erlebnissen füllen, die nicht intensiver sein könnten und die man niemals wieder vergessen wird.


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QUELLE: BURGLUDWIGSTEIN.DE

FOTOS: ANNEMARIE SELZER

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Unser aufregendes Bau-Abenteuer!

Von Lukas Leese, Dassel

Das Helfen beim Enno-Narten-Bau (ENB) auf der Burg Ludwigstein bei Witzenhausen ist ein Virus, er hat uns dieses Jahr wieder angesteckt. Im Sommer waren wir nur zweimal dort, aber das war total klasse. Dieses gemeinschaftliche Schaffen und den Bau fortschreiten zu sehen, erzeugt ein gutes Wir-Gefühl. So sah unser erlebnisreichster Tag aus:

Wir hatten uns vorgenommen, richtig was zu schaffen. An der Nordseite sollte am Abend zu sehen sein, wo wir gewerkelt hatten! Also hieß es: Arbeitsteilung.

Jedes Team war 2 - 4 Leute stark. Nach gewisser Zeit zeigte sich ein Problem: Entweder lagen zu viele Bretter in der Warteschleife beim Anschrauben oder die „Zurechtschneide-Gruppe“ kam nicht hinterher. Es musste also ein für alle meisterbares Arbeitstempo gefunden werden. Aber statt dies konstruktiv zu verwirklichen, wurde der jeweils anderen Gruppe die Schuld zugewiesen oder sich mit Ausreden verteidigt. Jeder gab sich einen Namen, der zum Arbeitsstil passen sollte. So kam die Anschraub-Gruppe zu ihrem Namen „Proletariat“ und aus dem Sägeteam wurden die „Akademiker“.

Nach dem Mittagessen empfingen die „Proletarier“ die „Akademiker“ schon mit Streik-Schildern. Bauleiterin Meike beschloss: Der Arbeitstag kann nicht schon nach dem Mittag enden. Sie schaffte es, alle zu motivieren und die Arbeit wurde fortgesetzt. „Proletarier“ und „Akademiker“ wurden zwar nicht die besten Freunde, aber zumindest kam man klar. Und das abendliche Singen klappte auch. Weil freitags an vielen Stellen gleichzeitig gearbeitet wurde, sah man den Fortschritt nicht so deutlich wie noch am Vortag. Wir aus Hullersen waren zwar nur drei Tage auf der Burg, aber es hat uns richtig viel Spaß gemacht! Sich treffen und gemeinsam etwas schaffen – egal welche Halstuchfarbe oder auch ohne Halstuch: Das schafft schnell neue Freunde. Jeder kann helfen und wird gebraucht: Starke und nicht so Starke, Große und nicht so Große. Handwerkliche Fähigkeiten sind schnell erlernt und erzeugen ein gutes Gruppengefühl. Die Vielfalt der mitarbeitenden Gruppen ist einfach beeindruckend. Von insgesamt ca.112 Gruppen waren 15 VCP Gruppen dabei, sie beteiligten sich mit 1.465 Arbeitsstunden an dem Projekt.


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Wenn das Ijsselmeer ruft… Von David Radtke, Hamburg

Das sollte aber nicht immer so bleiben, Da waren wir also, hinter uns lagen sechs Tage und 80 Kilometer holländisches Hinterland, standen am Kai des Kampener Hafens und hielten nach unserem Segelschiff Ausschau. „Parodie“ sollte es heißen. Ein Name, der mich schmunzeln ließ, denn ich musste mir vorstellen, wie wir mit ihr zur Parodie der Pamir wurden. Die Pamir war ein berühmtes Hamburger Segelschulschiff, das 1957 in einem Sturm versank. Ähnlich unglücklich musste wohl auch der neue Besitzer den Namen gefunden haben, denn er ließ das Schiff in „Phaedra“ umtaufen, was dazu führte, dass wir, als wir noch die „Parodie“ suchten, erst

fündig wurden, als uns unser zukünftiger Matrose am Kai über den Weg lief und sich uns als Theo vorstellte. Kurz darauf trafen wir auch zum ersten Mal unsere Skipperin Linda, die uns zum Einschiffen einlud. Nach dem wir alles verstaut hatten, trafen wir uns an Deck zur Einweisung, um uns von Theo und Linda mit dem nötigen Segler-Know-How für die erste Überquerung des Ijsselmeers wappnen zu lassen. Trotz Windstärke 7 und mehreren Sturmwarnungen blieben wir cool, denn die meiste Zeit konnten wir auf Deck gemütlich dösen, während unsere Skipperin das Schiff in gekonnter Schieflage dem Zielort entgegensteuerte.

denn die nächsten Tage verlangten von uns immer mehr Wendemanöver. Entschlossen und heroisch warfen wir uns Gischt und Wind entgegen und trotzten ihnen immer elegantere Manöver ab. So wurde aus der verplanten, faulen Crew zunehmend eine hartgesottene Seebärenbande! Schließlich waren wir nach vier Tagen so sehr Teil der Phaedra geworden, dass es uns nur mit viel Wehmut gelang, von ihr und den gemeinsamen Abenden, die wir in den gemütlichen Hafenstädten verbracht hatten, Abschied zu nehmen.


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Abenteuer in Tansania – ein Land ohne Strom und Sorgen?!

IN DISNEYS “DER KÖNIG DER LÖWEN” WIRD MIT DEN WORTEN “HAKUNA MATATA” EIN SORGENFREIES LEBEN BESCHRIEBEN. DIES TAUCHT AUCH IM BEKANNTESTEN LIED TANSANIAS AUF: DORT SINGT MAN: “TANZANIA NI NZURI, HAKUNA MATATA.” GIBT ES IN TANSANIA WIRKLICH KEINE SORGEN? ANP HAT KATHI SASSE, DIE FÜNF MONATE DORT LEBTE, GEFRAGT.

Bilder im Uhrzeigersinn: Afrikas höchster Berg: der Kilimandscharo Kathis Zuhause für 5 Monate Diese Schulglocke funktioniert auch ohne Strom Kathi mit ihrer Gastfamilie auf Safari Kathi und Gastmutter in typisch afrikanischen Gewändern Der Markt in Uswaa


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anp: Kathi du hast fünf Monate in Uswaa, einem Dorf auf dem Kilimandscharo, verbracht. Was hast du dort getan? Kathi: Ich habe in einer Schule Computer- und Englischunterricht gegeben. Das war nicht ganz einfach, denn ich musste erst die Amtssprache Kiswahili lernen, da meine Schüler kaum Englischkenntnisse hatten. Die Einheimischen unterstützen mich beim Lernen und so konnte ich auch viel über ihr Leben dort erfahren. anp: Wie kam es denn zum Kontakt zu dieser Schule? Kathi: Oh, da muss ich ausholen. Vor mehr als 20 Jahren gab es einen Pfarrer aus dieser Region am Kilimandscharo, der für fünf Jahre nach Deutschland ging. Über ihn entstand die Idee, dass man in Uswaa eine Schule eröffnen könnte, in der die Schüler Berufe erlernen können, um ihnen so eine Lebensperspektive zu geben. Die Berufe sollten dort auf dem Land nützlich sein, zum Beispiel schneidern oder tischlern. Mithilfe der deutschen Kirchengemeinde konnte diese tolle Idee verwirklicht werden. Von Freunden habe ich dann von der Schule in Tansania erfahren. anp: Ist die Schule in Tansania mit unserer zu vergleichen? Kathi: Es gibt große Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten. Die Schüler sind zwischen 14 und 28 Jahre und entstammen den unterschiedlichsten Bildungsschichten. Manche Schüler haben nur die Primary school besucht und danach auf dem Feld gearbeitet, andere kamen von der Secondary school, sind also bis zu 5 Jahren länger zur Schule gegangen. Die Vorkenntnisse waren so sehr unterschiedlich. Der normale Schulalltag fängt in Uswaa um 8:00 Uhr an, aber meistens kommen alle zu spät. Viele treffen auf ihrem Schulweg Freunde, denen sie helfen oder mit denen sie sich unterhalten, und so werden aus 15 Minuten für den Schulweg schnell 45 Minuten. Da alle jedoch auf diese sozialen Kontakte angewiesen sind, gehört es zum normalen Leben dazu, auch einmal 3 Stunden später zu kommen, ohne sich dafür entschuldigen zu müssen. Ein großer Unter-

schied zu unseren Schulen liegt in der Bestrafung der Schüler: für schlechte Noten oder schlechtes Verhalten gibt es Stockschläge. Und natürlich in der technischen Ausstattung: Ich habe 100 Schüler, Lehrer und Außenstehende mit Hilfe von zwei Computern unterrichten. Aber alle waren stolz darauf, dass überhaupt jemand mit dem Computer umgehen und sein Wissen weitergeben konnte. anp: Wie funktioniert denn das? Kathi: Ich habe sie in kleine Gruppen eingeteilt und hintereinander unterrichtet - natürlich nur, wenn Strom vorhanden war. Manchmal konnte ich 3 Wochen wegen Stromausfall nicht unterrichten, deshalb mussten Schüler in den Zeiten, wenn es Strom gab, auch in der Pause lernen. anp: Aber wie habt ihr ohne Strom gelebt und gearbeitet? Kathi: Na ja, in Tansania hat man gelernt, sich anderweitig zu versorgen. So ist z.B. die Schulklingel eine Radkappe. Ein Schüler hat eine Uhr und läuft zur richtigen Zeit aus dem Klassenraum, dann schlägt er mit einem Schürhaken auf die Radkappe. Auch in der Familie ist man nicht auf Strom angewiesen. Es wird täglich auf dem Herd mit Feuer gekocht. Da kommt es dann öfters vor, dass die Essenszubereitung bis zu 4 Stunden dauert. Auch andere für uns alltägliche Dinge gibt es nicht, für die man Strom braucht: Kühlschrank, technische Küchengeräte, Waschmaschine, Geschirrspüler, Dusche (Wasser wurde auf dem Feuer erwärmt) oder Fernseher. anp: Apropos Essen, was isst man denn in Tansania? Kathi: Auf Käse, Wurst und Joghurt musste ich zum Beispiel verzichten, denn Kühlung gibt es ohne Strom dort nicht. Dafür gab es Bananen in vielfältigen Varianten: gebacken, gekocht, frittiert oder einfach als Obst zum Essen dazu. Ansonsten gab es Ugali, einen Maisbrei, oder klebrigen Reis mit einem spinatartigen Gemüse. Manchmal gab es auch Fleischstückchen, die mit Knochen gekocht werden. Beim Essen wurden sie dann einfach auf den Teller gelassen, zur Seite gespuckt oder hinter sich geworfen. Das war nicht un-

üblich, denn oft saß man zum Essen draußen und die Hühner freuten sich über die Reste. Man isst eigentlich alles mit den Fingern, nur manchmal gibt es einen Löffel. anp: Hast du denn deiner Gastfamilie im Haushalt auch helfen dürfen? Kathi: Am Anfang war das nicht einfach, schließlich war ich zum Einen Gast und zum Anderen eine Weiße. Da ich aber nicht locker gelassen habe nachzufragen, durfte ich nach und nach mithelfen. Kochbananen durfte ich zum Beispiel erst nach 1 ½ Monaten schälen, weil man sich dabei sehr dreckig machen kann. Die Flecken bekommt man nur schwer von Händen und Kleidung ab. anp: Was war dein spektakulärster Moment in Tansania? Kathi: Schwer zu sagen, aber ich denke, das war eine Safari-Tour mit meiner afrikanischen Familie. Während der Safari konnte ich ihnen einen kleinen Einblick in meine Kultur geben. Am Anfang war mir das gar nicht so klar. Aber als wir auf Wasserklosetts, Duschen, Mülleimer und Essen am Tisch mit Messer und Gabel stießen, bemerkte ich schnell, dass dies eine andere Welt für sie sein musste. anp: Möchtest du deine Familie denn wiedersehen? Kathi: Definitiv! Am liebsten so schnell wie möglich. anp: Das klingt nach einem schweren Abschied. Kathi: Oh ja, das war er. Es ist schwierig, da meine afrikanische Familie keine Chance hat, mich besuchen zu können oder mir zu schreiben. Es liegt somit an mir, mich zu melden. anp: Vielen Dank, Kathi, dass wir an deinem Abenteuer teilhaben durften. Das Interview führte Sandra Grünewald


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30 KRIMSKRAMS

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IO CO PA .D E/ M AR © PI XE LIO

K

s m a r K rims

en, Sommer Hallo ihr Lieb verregneten diesen stark le al g r ih bt Gruppenleitun hoffentlich ha künftig eure zu r ih it am auf den. D nnt, geht es gut überstan uss warnen kö ng ge Re en st ken. vor dem näch s Thema Wol en rund um da it Se sm ra n. sK obiere den Krim n und Auspr Lesen, Rätsel im be aß Sp l Vie ch wünschen eu ndra Sarah und Sa

A KM

Amboss

B

12

11

Gewitterwolke

10

9

hohe Schleierwolke

8

Schauer-/ Gewitterwolke 7

6

Regenwolke 5

mittelhohe Schichtwolke 4

3

2

1


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© PETE R BRÜM MER

ZO SC LIO.D E/ © PI XE

HK E

© PI XE LI O.

DE /H AR

RY C.

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C Erkennst du die verschiedenen Wolkentypen

D

in den Fotos?

E

Die Lösung findest du auf Seite 39

TES

Tropopause

R WISSENSWE

Obergrenze der Troposphäre

Wenn die Sonne die Erdoberfläche

Nimbus hat allerdings zwei

erwärmt, verdampft Wasser aus

Unterarten: Nimbostratus, eine

Meeren, Seen, Flüssen oder

schleierartige graue Wolkenbahn,

Pfützen. Der Wasserdampf steigt

aus der es ausdauernd regnet und

mit warmer Luft nach oben, Rich-

Cumulonimbus, eine turmartige

tung Himmel. Auf dem Weg kühlt

riesige Schauer- oder Gewitter-

er ab. Damit füllt sich der Himmel

wolke - sie wird wegen der Form

mit Wasserdampf. Wenn kein Platz

auch Gewitteramboss genannt.

mehr dafür ist, also die Luft ge-

Gewitterwolken entstehen sehr

sättigt ist, entstehen Wolken.

schnell und können ganz unter-

Admiral Howard beschrieb im Jahr

schiedliche Wirkungen haben. Das

1803 die Wolken mit lateinischen

geht von Starkregen bis schwerem

Wörtern. Diese Wörter werden bis

Wolkenbruch mit riesigen Hagel-

heute für die vier Grundarten der

körnern und schweren Sturmböen.

Wolken genutzt.

Vielleicht erkennst auch du die vier

Er teilte sie in folgende Formen ein:

Grundarten in unserem Bilderrätsel.

1. Die Haarlocke – Cirrus

International werden die Grund-

2. Die glatte Schicht – Stratus

arten noch in Wolkenfamilien

3. Den Haufen – Cumulus

unterteilt. Die Wolkenfamilien

4. Den Schleier – Nimbus

unterscheiden sich in ihrer Höhe

Feder-/Eiswolke

kleine Schäfchenwolke

tiefe Schichtwolke

am Himmel.

Haufenschichtwolke niedere Schichtwolke

Schönwetter- Haufenwolke


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32 KRIMSKRAMS

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T ESSER D : M T U P KE Z REZE E WOL T ltes O R A 50ml ka ROS peise, 2

WITZE

h ötters n, (frisc rdbeere n rote G E e h g c 0 k 5 c 1 ä P g en, chst: 1 ne, 200 imbeer Du brau 150g H en Zitro r, lb e a n k h c r u in e ein nd e e 80g Z is, Saft ahne u S Wasser, iw r K e 2 h c ) e lt 1B fgeküh Honig, oder tie rstab. rt, 40g u h g o J n Pürie e g 0 in 0 e 1 r , de Quark ufsatz o Püriera it m r e Mix

Was haben Wolken und Lehrer gemeinsam? Wenn sie sich verziehen, wird es ein schöner Tag ...

n m kalte n in de g: e t n u u it in e r „Wenn Chuck Norris in den Himmel blickt, r hinzu er 5 M Zube n Zucke isepulv e e d p s n r u e n t t e ö b u G schwitzen Wolken vor Angst. Wir kennen e z s r G a D eh sen. pchen m llen las e m u lü q K r ig e e n das als Regen!“ o ein Wass ghurt, H ig, bis k uark, Jo re kräft Q h ü u . r d n d e t r n s u rüh zt kann der ver ind. Jet riteinan m t f sehen s e Götte a s fgelöst ronen u it a Z s ie a d du ie Jesus und der Heilige Geist spielen Golf. und etw t gibst unter d n Schrit d nach e n t s u h h c c ä a n Jesus schlägt – der Ball bleibt 5 cm vor dem Im n sa rsichtig diese ro asse vo nst du n a k Loch liegen. Da kommt eine Maus aus dem n speisem Dan chung. . is n m m e e k ll d r e a t s Loch gekrochen und frisst den Ball. Plötzlich mit Qu mal kalt Früchte u ng erst du die d t t s s n s n kommt eine Schlange und verschlingt die lä a Mischu n eicht nzeit k chsene n. Viell a e wische r w Z ie r r r E e ü d p em Maus. Da stößt ein Adler vom Himmel herab In nensaft von ein er en Zitro h wied rierstab ic ü P le g m r und greift sich die Schlange. Plötzlich ein restlich e e m it d gang m rieren im t du ü m s P U n n m a im e k d Gewitter, ein Blitz zuckt herab und trifft den dir nn – nach hen. Da Wichtig ose zie tellen. s d k k c n e t a helfen. Adler. Der Adler stürzt zu Boden – genau r S hlsch s der den Kü cker au e in t S s ll r a e d in das Golf-Loch. Sagt der Heilige Geist zu e ebenf chtpüre ginnt, e b das Fru n Jesus: „Wollen wir jetzt Golf spielen oder e r gelie mer isch zu im m – e g ig e t herumalbern?” erspeis vorsich as Gött hebe sie ichtest d h n c u s Wenn d if n e n a ne st peise. D die Sah as Götters schlag ie d e und d r e m t è n r c u k – r a e u eis . iseq löffelw ertglas tterspe in Dess osa Gö e r in ie d d t seln du ers abwech üree im p n e r e Be e! te Wolk rosa-ro e r e k c : eine le Et voilá

NKISSEN ELIGES WOLKE H C S U K : E E ID L BASTE Du brauchst: weißen Plüschstoff, Füllwatte oder einige Kissen, Schere, Nadeln, weißes Nähgarn Und so geht‘s: Lege zuerst den Plüschstoff rechts auf rechts zusammen und fixiere ihn mit Nadeln. Nun kannst du eine große Wolke herausschneiden. Nun kannst du die beiden Stoffwolkenteile mit der Hand zusammen nähen. Lass aber ca. 25 cm offen. Dreh jetzt Stoff um, sodass der Plüschstoff außen liegt. Jetzt kannst du dein Wolken-Kissen mit Füllwatte ausstopfen und dann fertig zusammen nähen. Süße Träume! Illu: © openclipart.org


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KREUZWORTRÄTSEL

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1. Wassermenge, in die man gerne hineinspringt… 2. Starker länger anhaltender Wind 3. Sie scheint über den Wolken 4. Wenn warme und kalte Luftmassen aufeinander treffen, gibt es ein…

Du hast das Lösungswort errätselt? Super!

5. Transportmittel in den Wolken

Du kannst ein Buch aus unserer Buchecke gewinnen.

6. Zu Donner gehört ein…

Schick uns das Lösungswort, dein Alter und deine

7. Kfz-Kennzeichen für Frankfurt am Main

Adresse an:

8. Er tritt meist morgens auf, dann kann man nicht mehr weit sehen

anp, VCP-Bundeszentrale

9. Man sagt: „Wolken sind so weich wie…“

Wichernweg 3

10. gefrorener Regen

34121 Kassel

11. Wichtiger Bestandteil der Luft

oder anp-krimskrams@vcp.de

12. Geflügeltes Wesen, das in den Wolken leben soll 13. Eigentlich sind es Tiere, aber man benennt auch

(Betreff: anp Kreuzworträtsel)

Wolken nach ihnen… 14. Weißer Niederschlag im Winter

Viel Glück!

15. Du liegst beim Schlafen mit dem Kopf darauf

Das Lösungswort in anp 03|11 war Sushi. Vielen Dank an alle, die mitgerätselt haben. Sefer Mausch und

„Statt „ö“,“ü“ und „ä“ werden im Kreuzworträtsel

Leonie Ludwig haben je ein Buch gewonnen!

„oe“, „ue“ und „ae“ genutzt.“

Herzlichen Glückwunsch!

12


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„Der Geist des Abenteurers ist fast jedem Jungen angeboren; in der überfüllten Stadt ist Abenteuer für ihn aber schwer zu finden.“ Robert Baden-Powell

Heute:

Wandern am Nord-Ostseekanal

Text und Fotos: Lydia Blankenstein, Berlin 100 Kilometer an einem Kanal entlang laufen - und das auch noch im Flachland? Öde? Weit gefehlt! Ein geeigneter Startpunkt ist der Campingplatz „Elbdeich“ in Brunsbüttel an der Nordsee. Dort lernt Auf Großer Fahrt man die Deichschafe kennen und kann bei Ebbe im Watt herumschlittern. Die Strecke führt zuerst durch Brunsbüttel, wo man Verpflegung einkaufen kann. An der Schleuse beginnt der Kanal und man kann die ersten riesigen Schiffe sichten. Daran mangelt es im Laufe des Weges natürlich nicht - wer abends nicht einschlafen kann, der zählt Schiffe oder U-Boote. Manchmal weicht der Weg auch vom Kanal ab - eine willkommene Abwechslung. Außerdem ist ein kostenloser Wechsel der Kanalseite an den Fährstationen jederzeit möglich. Die Menschen der Region sind sehr freundlich. Ein Platz findet sich manchmal auf einem Campingplatz, auf jeden Fall aber bei netten Leuten im Garten.

Highlight der Tour ist Rendsburg. Die Stadt liegt direkt am Kanal und lohnt einen Besuch. Im Spätsommer ist die Strecke besonders ansprechend, da die Brombeersträucher voller Früchte hängen. Dann landet man auch schon in Kiel, geht an der Schleuse vorbei und am Hafen entlang. In der Stadt - so schön sie auch ist - stellt man fest „In Kiel nicht viel“. Wenn nicht gerade „Kieler Woche“ ist, reicht ein Tag für die Stadtbesichtigung. Laboe sollte aber auf jeden Fall besucht werden. Dort kann man ein U-Boot besichtigen und am Strand kommt auch schnell mal eine steife Brise auf. Kulinarisch ist die Fisch-Küche von Laboe zu empfehlen, genauso wie der Dänische Eisladen auf der Promenade.

Wart ihr auch im Sommer mit der Sippe oder dem Stamm unterwegs und habt Abenteuer erlebt? Dann macht es wie der Stamm Otto Witte aus Berlin und sendet euren Fahrtentipp an anp-kellertreppe@vcp.de.


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KELLERTREPPE 35

Heute:

FOTOS: MOMME GENDNER

Der gruppenabend

Messer selber machen!

Das ist nicht so leicht wie es klingt … 13-15 Jahre ist das richtige Alter. Die Klingen kann man im Internet kaufen. Die Griffhölzer haben wir - zu einem sehr fairen Preis - in einer Tischlerei gekauft. Zuerst haben wir die Hölzer in eine handliches Format gebracht, um dann Löcher vor zu bohren, in welche die Klingen dann später eingeschlagen werden. Beim Aufbohren der Hölzer sollte man darauf achten, dass die Löcher nicht zu groß werden, damit die Klingen am Ende keinen Spielraum haben und sie fest und sicher im Griff verankert sind. Die Löcher müssen aber auch tief genug sein, damit beim Einschlagen die Klinge nicht abbricht. Es ist sinnvoll, dass man ein bis zwei Klingen in Reserve hat...

Nachdem wir die Klingen in die Griffhölzer eingeschlagen hatten, wickelten wir die Klingen ein, so dass man sich während des Schnitzens der Griffe nicht schneiden kann. Sinnvoll ist ein fertiges Messer als „Griffvorschlag“ zur Orientierung. Und jetzt muss man viel Geduld haben, bis der Griff die gewünschte Form hat, sodass man ihn schleifen und am Ende behandeln kann. Der kann mit Olivenöl, aber auch mit Sonnenblumenöl behandelt werden. Während wir die Messergriffe schnitzten, unterhielten wir uns viel. Meist haben wir auch nicht die gesamte Gruppenstunde daran gearbeitet, da ansonsten die Motivation schnell nachlassen kann.

Um die Klingen später zu schützen und Verletzungen zu vermeiden, empfiehlt es sich, noch Messerscheiden selber zu machen. Man kann beim Schuster Lederreste günstig kaufen, die Klinge umwickeln und mit einer kräftigen Nadel (Lederahle) und einem starken Garn einseitig zunähen. Sowohl die Messerscheiden, als auch die Holzgriffe kann man mit Hilfe eines „Brennpeters“ (Brandmalgerät) noch sehr schön verzieren und zum Beispiel mit Namen versehen. Fynn Gendner, Sinstorf


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36 BUCHECKE

Wollt ihr eure Lieblingsbücher mal vorstellen oder uns alle vor purer Zeitverschwendung warnen? Dann schickt eure Buchvorstellungen an anp@vcp.de. Die Eselsohren: 1 = absoluter Schrott! 2 = naja! 3 = ganz nett! 4 = echt gut! 5 = Das müsst ihr lesen!

Nathan Luff

Luca Bloom

Eric Walters

Nichts für Weicheier

Schlachtfeld

We all fall down

Verlag Friedrich Oetinger Hamburg 2011

Beltz und Gelberg, Weinheim und Basel 2010

Gulliver Verlag, Weinheim und Basel 2011

„Endlich Ferien!“ Für den im australischen Sydney lebenden Nicholas beginnt die schönste Zeit seines Lebens. Italien! Stundenlang durch Bibliotheken stöbern, ausgiebig die Museen besuchen und vor allem endlos Zeit, um viele gute Bücher zu lesen. Das denkt er. Leider falsch, denn er hat die mütterlichen Ferienpläne fehl interpretiert. Seine Mutter möchte nämlich alleine einen Sprachkurs in Italien belegen und folglich soll ihr Sohn die Ferien auf der Farm von Onkel Col und Tante Gwen verbringen. Von dieser Idee ist Nicholas alles andere als begeistert. Diese reichlich unzivilisierte Familie lebt auf einer Farm im australischen Outback - wilde Tiere eingeschlossen – und seine Cousins sind verrückt. Doch trotz eines simulierten Asthmaanfalls bleibt seine Mutter hart. Zähneknirschend fügt er sich in sein Schicksal und nimmt massenweise Bücher mit. Auf der Farm bestätigen sich seine schlimmsten Vorstellungen. Seine Cousins James und Matt tragen geflickte Klamotten und haben nur Unsinn im Kopf. „Benehmen“ ist für die ganze Familie ein Fremdwort. Das wird spätestens nach dem ersten gemeinsamen Essen klar. Selbst der Plan, sich lesend in seinem Zimmer zu verkriechen, wird torpediert. Denn Tante Gwen versteckt seine geliebten Bücher. Zum Glück kennen James und Matt das Versteck und bieten Nicholas an, ihn dorthin zu führen. Nicholas ahnt jedoch nicht, dass er in eine Falle gelockt wird. Wer behält am Ende die Oberhand? Dieses Buch macht richtig Spaß. Schon auf den ersten Seiten nimmt die Geschichte an Fahrt auf und trotz aller Schikanen behält Nicholas, ein echter Anti-Held seinen Sinn für Humor. Als kleines Extra gibt es ein Daumenkino mit einem wichtigen Nebendarsteller.

Es geht um Leben und Tod, wenn der 15-jährige Johannes aus seiner Sicht der Dinge den sich zuspitzenden Streit zwischen dem Latein-, Sport-, und Geschichtslehrer Zinn und seinem Klassenkameraden „Mick“ beschreibt. Der begabte, aber wenig am Unterricht interessierte Schüler und sein Lehrer haben sich aufeinander eingeschossen und lassen keine Gelegenheit aus, sich gegenseitig zu reizen. Herr Zinn hat große Freude daran, Mick immer wieder vor der Klasse bloßzustellen und Mick dankt es ihm mit hinterhältigen Streichen und dem einen oder anderen Affront. Auf dem schmalen Grat von niveauloser Gossensprache mit Jugendjargon und elaboriertem schwarzen Humor mit Sozialkritik wird von Kapitel zu Kapitel ein kriegszustandsähnliches Gerüst aufgebaut, was am Ende des Romans auf dem Schlachtfeld in sich zusammenfällt. Das Buch ist tragikomisch und lebensnah geschrieben und überlässt dem Lesenden die eigene Meinungsbildung. Es eignet sich als Unterhaltungslektüre ab einem Alter von 14 Jahren. Für ein erbauliches Leseerlebnis mangelt es allerdings an manchen Stellen an der notwendigen Tiefe sowie dem Verzicht auf unnötige Nebenkriegsschauplätze.

In den zehn Jahre nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center (WTC) sind etliche Bücher dazu erschienen. Der kanadische Autor Eric Walters hat erstmals ein Jugendbuch zu den Ereignissen des 11. September verfasst. Der Teenie Will soll einen Praktikumstag im Büro seines Vaters verbringen, der als erfolgreicher Börsenmakler im WTC arbeitet. Wills Vater wird dort als Chef sehr geschätzt, was Will mit gemischten Gefühlen aufnimmt. Er verübelt seinem Vater, dass er soviel arbeitet und so wenig für die Familie da ist. Da passiert das Unglaubliche: Ein Flugzeug fliegt in den Nordturm. Während man noch rätselt, was da passiert sein könnte, wird der Südturm durch eine Explosion erschüttert. Schlagartig sind Will und sein Vater nicht mehr nur Zuschauer der Katastrophe, sondern müssen selbst um ihr Leben fürchten. Hätte Eric Walters es dabei belassen, seine Protagonisten auf dem langen Weg durch die Treppenhäuser um ihr Leben laufen zu lassen, wäre das Buch wirklich klasse. Er schreibt so spannend, dass man es kaum aus der Hand legen kann. Leider nutzt der Autor die Katastrophe als Kulisse für eine Vater-Sohn-Tragödie. Endlich kommt der Vater dazu, seinem Sohn zu erklären, wie sehr er ihn liebt! Dann retten sie eine verletzte Frau aus den Trümmern eines Büros und tragen sie abwechselnd vom 85. Stock bis zum Erdgeschoss. Die Dramatik steigert sich ins Unermessliche, bis nun … dreimal dürft ihr raten, wie es ausgeht. Die wahren Hintergründe und der Schauplatz hätten für eine spannende Story völlig ausgereicht. Mit diesen Seifenoperelementen ist die Geschichte zu einer typisch amerikanischen Schmonzette verkommen. Schade drum.

gelesen von Christian van den Boom

findet Marc Forkmann vergibt Diane Tempel-Bornett für den gutgemeinten Versuch und die Spannung.


vcp Pfadfinden

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STÄMME VOR ORT 37

Der Stamm St. Georg, Backnang ist hundert Jahre alt!

Unsere Geschichte beginnt vor 100 Jahren. Schon 4 Jahre nach der Gründung unserer Jugendbewegung in England durch Baden- Powell dachte sich in unserer kleinen Stadt ein Kirchenmann, dass die Jugend sicher auch hier Lust auf Pfadfinden hat. Der Stadtvikar Schütz nahm sich also der Jugend an und gründete, wenn auch erst im ev. Jünglingsverein integriert, den Stamm St. Georg, unterstützt durch den Fabrikanten Eduard Breuninger. In all diesen Jahren hat sich für uns Pfadis natürlich viel verändert, würde ein Pfadi von damals heute auf uns blicken, er würde sich wohl nicht wieder erkennen. Mädchen waren auch in Backnang damals noch nicht zugelassen, erst 1951 gründete sich hier eine Gruppe des EMP. Die Jungen und Männer liefen selbstverständlich in Tracht durch unsere Stadt und Geländemärsche, Geländespiele sowie Hajks fanden fast jedes Wochenende statt. Gewaschen wurde sich im Bach, ein Donnerbalken wurde gegraben, man kochte über Feuer und zum Dokumentieren gab es mit viel Glück einen

Fotoapparat, ansonsten nur Papier und Stift! 1914-1918 waren – heute kaum vorstellbar – Pfadfinder im Kriegsdienst als Brücken- und Turmwachen. In den 20er Jahren schloss man sich der neu gegründeten CP an und blieb dieser vorerst treu. Mit dem Jahr 1937 wurde Pfadfinden verboten. Trotz allem blieb man in dieser Zeit aktiv. Viele der Jüngeren sahen sich gezwungen, früher oder später der HJ beizutreten. Nach Kriegsende trafen sich die Zurückkehrenden wieder. Man trat der wieder gegründeten CP bei, ehe sich 1951 auch die ersten Mädchenpfadfinderinnen blicken ließen, die Kontakt zur CP pflegten. Ob als Bewirtung auf Gauräten oder sogar ersten Hochzeiten zwischen CP und EMPerinnen - es war immer was los. Dazu Radtouren nach Italien, Bergtouren, Sippen-, Stammes - und Gaulager, Bundes und Landeslager, Schwedenfahrten aber auch schon Teilnahmen an Jamborees….

Das Jahr 1970 intensivierte die schon locker gepflegte Kontakte zum anderen Geschlecht. So ist es nicht erstaunlich, dass man sich 1973 dann dem neu gegründeten VCP anschloss. Nicht alle waren davon begeistert und manch einer verließ den Stamm. Es ging weiter auf und ab. Waren es mal um die 100 aktive Stammesmitglieder, so sind es heute etwa 50, verteilt auf insgesamt 4 Sippen und die Mitarbeiterrunde. Dazu kommen ca. 20 Mitgliedern des Trägervereins. Wir sind schwer aktiv - ob Straßenfest, Gemeindefest, Friedenslicht, Waldweihnacht, Elternabende, Gruppenleiterkurse, Freizeiten, Lager bis hin zum Jamboree und vieles mehr. Mittlerweile ist unsere Freundschaft zur PSG nicht mehr wegzudenken. Davon zeugen ein gemeinsames Pfila 2010 ebenso wie gemeinsame Singeabende, Stuttgartfahrten zum Friedenslicht usw. Es soll sogar PSGerinnen geben, die an ihrer Tracht einen Aufnäher des VCP Stammes St. Georg tragen! Andererseits verspeisen VCPler gerne PSG-Lollis! Unser 100 jähriges Jubiläum haben wir Anfang Juli ganz groß mit vielen Gästen gefeiert.


vcp Pfadfinden

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BRÜ MM ER FOTO: PET ER

38 REAKTIONEN

Fragen, Meinungen, Wünsche? Wir freuen uns über Post an: anp@vcp.de ............................................................

Es ist genug für alle da! Zunächst einmal beuge ich meinen kurzen Haarschopf vor der immensen Mühe, welche ihr in diese Zeitschrift steckt. Vielen Dank! Über den Titel „Hungrig“ der letzten „anp“ habe ich mich herrlich gefreut: endlich wird ein politisch brisantes Thema diskutiert(!). Ihr habt in dem Artikel „Hunger im Überfluss“ das Hungerproblem unserer Zivilisation aufgeführt und drei Lösungen dargestellt: (a) das Kaufen von Fair-Trade-Produkten, (b) nachhaltige Ernährungssicherung durch spenden an „Brot für die Welt“ und (c) ehrenamtliches mitarbeiten (oder auch spenden) bei den „Tafeln“. Ihr habt jedoch mit keiner Silbe erwähnt, dass für alle Menschen genug Nahrung (sogar im Überfluss!) vorhanden ist... Desweiteren habt ihr viele wichtige Zusammenhänge nicht aufgezeigt: warum müssen Menschen (ver)hungern, wo hängt das mit meinem und deinem Konsum zusammen und was wäre eine Lösung für alle? All eure Lösungen helfen, aber sie lösen nicht! Mir ist vollkommen klar, dass ihr keine Lösungen für Probleme finden könnt, über welche sich die gesamte Menschheit noch nicht einigen konnte... aber ein kurzer Verweis auf Lösungsgedanken, eine kurze Erklärung, hätte dem Artikel noch hinzugefügt werden müssen. Bedingungsloses Grundeinkommen - deutschlandweit - europaweit - weltweit? (…) Von Samuel Lewek

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Auch Pfadfinden birgt Risiken Der Artikel „Klingt komisch- ist aber so“ - Pfadfinder gegen Atomkraft - hat mich doch beschäftigt. Dabei geht es mir weniger um die Entscheidung gegen Atomstrom, die ich für einen teuren Fehler halte, sondern um das Denken, man könne ein „Restrisiko“ vermeiden. Kein Restrisiko- keine späteren Probleme - nicht schuldig werden, wenn es zukünftig Schwierigkeiten gibt - das sind wohl die Ideen dabei. Ich hätte nie eine Gruppenstunde durchführen können, wenn ich jedes Restrisiko hätte vermeiden wollen, wäre nie mit meinen Gruppen in den Wald oder auf ein Lager gegangen. Die Risiken, die es dort gibt, kann jeder Pfadi sofort aufzählen - vom Beinbruch bis zur tödlichen Krankheit nach einem Zeckenbiss. Auch ich als Gruppenleiter lebe mit dem Risiko, falsche Entscheidungen zu treffen, schuldig zu werden an meinen Sipplingen oder der Umwelt. Also: Nie wieder Pfade finden? (…) Von Bonhoeffer, glaube ich, stammt der Gedanke, daß Gott mit den Handlungen, die wir für (besonders) gut halten - also unseren „guten“ Taten - genauso fertig wird, wie mit unseren Sünden. Wenn wir eines aus der Vergangenheit gelernt haben könnten, dann unsere Fehlbarkeit - gerade angesichts von Heilslehren, zu denen ich die moderne Ökobewegung zähle. von Wolfram Blendin

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Auch ich muss oft hungern … (…) Auch ich muss oft hungern. Das liegt aber nicht daran, dass ich es mir nicht leisten kann. Es liegt eher daran, dass ich vieles nicht essen darf. Ich leider unter Zöliakie und einer Leberfehlfunktion (Histaminintoleranz). Unter anderem darf ich kein Weizen, Gerste, Roggen, Hafer, Dinkel oder Grünkern essen. Aber auch Auberginen, Hartkäse, Spinat, Sauerkraut, Fleisch, Fisch und noch viele andere Sachen sind für mich „verboten“. Deswegen erhalte ich bald einen Schwerbehindertenausweis. Seit zwei Jahren weiß ich nun von meiner Zöliakie, seit einem Jahr von meiner Lebererkrankung. (…) Eventuell fragt ihr euch jetzt, warum ich euch mein Leid klage. Aber so soll es gar nicht rüberkommen. Die aktuelle anp hat mich zu dieser Email getrieben, weil es ja um‘s Essen ging. Und mir fiel auf, dass man vielen Menschen ihre Behinderung nicht ansieht (also ich sehe jetzt nicht übermäßig behindert aus...). Und dann habe ich mir überlegt, dass es doch ganz toll wäre, wenn mal eine anp rauskäme, die mit Inklusion (Integration von Behinderten) zu tun hat und wie man trotzdem Pfadfinderarbeit machen kann, trotz Behinderung. Lange Rede, kurzer Sinn: Vielen Dank für eure aktuelle Ausgabe der anp, es macht wirklich Spaß darin zu blättern und zu lesen! Von Andrea Krallinger

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Ein guter Weg, Besonderheiten zu vermitteln (…) Das als Fotos mit Worten dargestellte Suchen einer Pfadfindersippe nach den Zutaten für eine koschere Falafel-Speise finde ich einen guten Weg, jungen Menschen Besonderheiten anderer Religionen; hier der jüdischen, zu vermitteln. Damit werden Ängste beruhigt, weil Bewusstgewordenes als Ursache für Ängste ausfällt. Wenn ich erneut an die Redaktion schreibe, dann möchte ich sie ermutigen weiterzumachen. Von Edgar Ephan

DIE NÄCHSTE ANP THEMATISIERT …

HEISS UND KALT BESINNUNG Der heißeste Ort der Welt ist das Death Valley in den USA. Dort wird es bis 58 ºC warm. Die höchste Temperatur auf der Erde wurde in der iranischen Lut-Wüste mit 72 ºC gemessen. Der wärmste von Menschen bewohnte Ort ist Marble Bar in Nordwestaustralien. Dort sind 45 ºC nichts Besonderes. Ulan Baator dagegen ist die kälteste Hauptstadt der Welt. Den Kälterekord hält Wostock in der Ostantarktis: Dort wurden minus 89,2 ºC gemessen.

© PIXELIO.DE / ROSEL ECKSTEIN


vcp Pfadfinden

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SERVICE 39

Termine auf Bundesebene ab dem 15. Oktober 2011

mss Krimskra Lösung de e 30/31 el auf Seit Wolkenräts

Veranstaltungen/Schulungen/Seminare Name der Veranstaltung

Datum

Ort

Veranstalter

Ringeausschuss 02

14.10.-15.10.11

Berlin

Ringe

Overture Netzwerk

14.10.-16.10.11

Berlin

Overture Netzwerk

Treffen der Internationalen / Ringe

16.10.-17.10.11

Berlin

Ringe

Deutscher Bundesjugendring (DBJR) Vollversammlung

27.10.-29.10.11

Ludwigshafen

Deutscher Bundesjugendring

Mission Possible - Die Stufenschulung

28.10.-30.10.11

Burg Rieneck

Referat Schulung

Fachtagung 100 Jahre Pfadfinderinnen

28.10.-30.10.11

Neudietendorf

Bundesleitung/ Ev. Akademie Thüringen

VCP Singetreffen

04.11.-06.11.11

Burg Rieneck

FG Singen im VCP

Hauptberuflichenkonferenz 02

07.11.-09.11.11

Bundeszentrale

Hauptberufliche

TRAIN4training: AustauschBar

11.11.-13.11.11

Kronberg

Referat Schulung

Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend (aej) 122. Mitgliederversammlung

17.11.-20.11.11

Plön

Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend

Jamboree Nachbereitungstreffen

25.11.-27.11.11

Burg Rieneck

Jamboree Kontingentsltg.

Autorentreffen Archiv

17.01.-18.01.12

Bundeszentrale

FG Bundesarchiv

41. Deutschsprachigen Konferenz

24.02.-26.02.12

Wien

PfadfinderInnen Österreich

rwolken A Schleie enwolken B Schäfch olken C Federw rwolken D Gewitte nwolken etterhaufe E Schönw

Gremien Name des Gremiums

Datum

Ort

Veranstalter

Vorstandssitzung 04

21.10.-23.10.11

Bundeszentrale

VCP e.V.

Bundesleitung 08| Klausur Landesleitung

04.11.-06.11.11

Bundeszentrale

Bundesleitung

anp-Redaktionssitzung 05

18.11.-19.11.11

Bundeszentrale

Redaktion anp

Vorstandssitzung 05

25.11.2011

Bundeszentrale

VCP e.V.

Mitgliederversammlung VCP e.V.

26.11.2011

Bundeszentrale

VCP e.V.

Bundesrat IV

02.12.-04.12.11

Burg Rieneck

Bundesratsvorsitz

Bundesleitung 01| Forum Bundesleitung

13.01.-15.01.12

Bundeszentrale

Bundesleitung

anp-Redaktionssitzung 01

20.01.-21.01.12

Bundeszentrale

Redaktion anp

Bundesrat I

27.01.-29.01.12

Burg Rieneck

Bundesratsvorsitz

Fachgruppentagung 01

10.02.-12.02.12

Burg Rieneck

Bundesleitung

Bundesleitung 02

02.03.-04.03.12

Bundeszentrale

Bundesleitung

anp-Redaktionssitzung 02

09.03.-10.03.12

Bundeszentrale

Redaktion anp

Bundesrat III

23.03.-25.03.12

Burg Rieneck

Bundesratsvorsitz

Und – was hat das mit anp zu tun? Viel! Denn das Schwerpunktthema der nächsten anp ist heiß und kalt. Und natürlich geht’s nicht nur um Temperaturen … Freut euch auf eine aufregende Winterausgabe, die euch nicht kalt lässt. Und wie immer freuen wir uns über eure Post. anp@vcp.de Natürlich haben wir auch einen richtigen Briefkasten. Der steht in der VCP-Bundeszentrale anp-Redaktion Wichernweg 3 34121 Kassel

© PIXELIO.DE / RAINER STURM

© PIXELIO.DE / KARSTEN SCHLUPP


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Abenteuer | Abenteuersommer 2011

Inhalt

v AUS DEM VERBAND VORNEWEG …………………………………………………… 03 RÜCKBLICK | Handreichungen zur Stufenkonzeption erschienen ……… 04 RÜCKBLICK | Benny Euen erhielt Verdienstmedaille ………………… 05 AUSBLICK | Ausblick Roverway 2012 ……………………………… 10 AUSBLICK | Klingt komisch, ist aber so …………………………… 11

c CHRISTLICHES LEBEN HIMMELSLEITER | Mit Beduinen auf biblischen Spuren ……………… 12

p PFADFINDEN BREITGETRETEN | Abenteuersommer 2011 ……………………… 14 UNVERGESSLICH! GROSSARTIG! DAS JAMBOREE …………………… 14 UNTERWEGS IN SCHWEDEN ……………………………………… 22 SOHLE TRIFFT STEIN. IN KATALONIEN ……………………………… 24

„Als ich zum ersten Mal dort oben war, sind wir zu zweit durch die Wadis gegangen. Wir haben dann auf dem Katharinenberg in einer Felsmunde dort oben in unseren Schlafsäcken übernachtet. Der Anblick beim Aufwachen war sagenhaft: Unter uns der Mosesberg - mit der Moschee und der Kirche. “ Aus: Mit den Beduinen auf biblischen Spuren. S. 12

„Da sind Bauern, die dich in ihrem Stall schlafen lassen und mit der Hand frische Milch für dich melken. Und dich selbst melken lassen! Keine Milch, die je wieder so gut schmecken wird. “ Aus: Sohle trifft Stein. S. 24

UNSER AUFREGENDES BAU-ABENTEUER …………………………… 26 WENN DAS IJSSELMEER RUFT

…………………………………… 27

ABENTEUER IN TANSANIA ………………………………………… 24

KRIMSKRAMS ……………………………………………… 30

KELLERTREPPE ………………………………………………… 34 BUCHECKE …………………………………………………… 36 STÄMME VOR ORT | 100 Jahre - der Stamm St. Georg Backnang …… 37 REAKTIONEN/ SERVICE | Termine, etc. …………………………… 38

„So ist z.B. die Schulklingel eine Radkappe. Ein Schüler hat eine Uhr und läuft zur richtigen Zeit aus dem Klassenraum, dann schlägt er mit einem Schürhaken auf die Radkappe.“ Aus: Abenteuer in Tansania. S. 28


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