Zeitschrift des VCP | Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder 1 P 1963 Nr. 4/2012 | ISSN 1651-2441
anp Gemeinschaft
Leben
Jugend
Abenteuer
Besinnung
auf neuem Pfad
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Alles auĂ&#x;er Langeweile: Landeslager 2012
Foto: SImoN VoLLmeYer
Foto: SImoN VoLLmeYer
Wir sind Gastgeber der ...
Europakonferenzen vom 16. – 22. August 2013 in Berlin Veranstalter: • Die Europe-Region WAGGGS mit 39 Mitgliedsorganisationen • Die European-Scout Region (WoSM) mit 41 Mitgliedsorganisationen
Alle drei Jahre kommen die beiden Verbände in zwei Europakonferenzen zusammen. Im kommenden Jahr werden die 13. European Guide Conference und die 20. European Scout Conference in der Mitte Europas, in Berlin tagen.
Grüne Konferenzen – Green Conferences: Die EGSC 2013 sollen „grüne“ Konferenzen werden. Sie sollen möglichst klimaneutral durchgeführt werden. Die Hauptidee dazu ist ein Spiel, das die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich mittels einer App auf ihr Mobiltelefon laden können, um „Klimapunkte“ zu sammeln. So können sie eingeben, wenn sie statt des Aufzugs die Treppe nehmen oder vegetarisches Essen statt eines Schnitzels wählen. Aus den gesammelten Klimapunkten ergibt sich am Ende der Konferenzen eine Klimasiegerin oder ein Klimasieger. Zusätzlich wird sichtbar, wie klimaneutral die Teilnehmenden agiert haben. Derzeit gibt es ein Angebot einer entsprechenden Firma. Aus Kostengründen ist derzeit noch unklar, ob die Ringe das Angebot annehmen können.
Ausrichter: Die Mitgliedsverbände im Ring Deutscher Pfadfinderinnenverbände (RDP): • Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP) • Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG) • Verband Christlicher Pfadfinderinnnen und Pfadfinder (VCP) Die Mitgliedsverbände im Ring deutscher Pfadfinderverbände (RdP): • Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP) • Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) • Verband Christlicher Pfadfinderinnnen und Pfadfinder (VCP) Die Planungen für Konferenzen laufen in Abstimmung mit den Ringverbänden über das CoT (Conference organisation Team). Diesem gehört aus jedem Verband eine Person an: Für die DPSG: Siegfried Riediger Für die PSG: Sandra Dybowski Für den VCP: Katrin Kelly Für den BdP: z. Zt. vakant In Untergruppen werden die Einzelheiten wie Service und Logistik, Programm, Öffentlichkeitsarbeit, Verwaltung und Finanzen geplant.
Weitere Ideen für die „grüne Konferenzen“: • wenig Papier verbrauchen; Konferenznetzwerk statt Papierstapel; genutzt wird, wenn es nötig ist, Recyclingpapier nutzen • das Andel´s als Tagungsort: Müllvermeidung, Mülltrennung, Recycling, Wasserversorgung, Stromsparen in den Zimmern, Trinkwasserkrüge. Das Hotel hat einige „grüne“ Zertifizierungen • Grüne Tipps für Teilnehmerinnen auf der Homepage: Treppenlaufen, Handtücher sparen, Stromsparen im Zimmer, Computer nachts ausstellen • Einweggeschirr vermeiden • Klimarechner für die An- und Abreise. Je nach Reiseweg kann ein Kompensationsbeitrag gezahlt werden, der für ein entsprechendes Klimaschutzprojekt eingesetzt wird. • Ausrüster präsentieren nachhaltig produzierte outdoorware • Grüne Suchmaschine ecosia nutzen und promoten • Konferenzartikel/give-aways „fair“ und „bio“ produzieren oder ganz auf Dinge verzichten, die ohnehin im Papierkorb landen werden • Bahnfahrräder zur freien Verfügung • Handyladestationen mit Fahrrädern
Tagungsort: Die Konferenzen werden im Hotel Andel´s stattfinden. Hier ist der zentrale Tagungsort. Das Hotel Andel´s, Landsberger Allee 106, 10369 Berlin Einzelzi.: 84,00 €, Doppelzi.: 104,00 € www.vi-hotels.com/de/andels-berlin Preiswertere Zimmer und Unterkunft für Helfende: Generator-Hostel, Mehrbettzimmer schon ab 25,00 €. www.generatorhostels.com
Soviel fürs Erste. Mehr Infos über Ziele und Programme erhaltet ihr in der nächsten anp.
Foto: Peter Brümmer
Wollt ihr dabei sein? Es werden ca. 40 Vollzeithelfende benötigt. Folgende Positionen sind auf ehrenamtlicher Basis zu besetzen: • Assistenz des organisationskomitees • Verwaltung/Buchhaltung • Rezeption und Helpdesk • Allgemeine Unterstützung der Logistik • Fahrerinnen und Fahrer Führerschein Klasse 3 bzw. CE1 • Dekorateurinnen und Dekorateure • VIP Service • Barbedienung
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Technikerinnen und Techniker für Bild- und Tontechnik Webmasterinnen und Webmaster Fotografinnen und Fotografen Redakteurinnen und Redakteure Simultandolmetscherinnen und Simultandolmetscher (dazu sind unbedingt Erfahrungen im Bereich übersetzung, besser Dolmetschen notwendig) Bittet meldet euch: info@vcp.de. Eure Bewerbungen werden weitergeleitet.
vcp aus dem Verband
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EDIToRIAL 3
Vorneweg
Impressum ISSN 1615-2441 anp (seit 1921) ist die Zeitschrift für die Mitglieder des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP). Sie erscheint fünfmal im Jahr. Anschrift: VCP-Bundeszentrale Wichernweg 3 D-34121 Kassel Tel.: 0561/7 84 37-10, Fax: 05 61/7 84 37-40 E-Mail: anp@vcp.de, Internet: www.vcp.de
FoTo: PETER SCHEFFLER
Verleger: Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) e. V. Herausgegeben im Auftrag der Bundesleitung von Roman Heimhuber Chefredaktion: Diane Tempel-Bornett Ständige Redaktionsmitglieder: Christian van den Boom (Kellertreppe), Peter Brümmer, Jascha Buder, Marc Forkmann, Sandra Grünewald (KrimsKrams), Verena Kunberger, Sarah Landenberger, Chris Pollak, Andreas Witt (Himmelsleiter), Philipp Zedelius. Illustration: Jascha Buder (www.jabu.de) Fotoredaktion: Peter Brümmer Satz und Layout: Chris Pollak (chrispollak.com) und Peter Brümmer (drazilgraphix.de) Druck: Druckerei Strube, Felsberg Anzeigenverwaltung: Dirk Rumpff Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht immer die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich die Kürzung von Artikeln und Leserbriefen vor. Die Redaktion behält sich in Einzelfällen unter Berücksichtigung der gesetzlichen Grundlage entsprechende Bearbeitungen von Veröffentlichungen vor. (Informationen: www.vcp.de) Der Umwelt zuliebe wird anp auf 100 % Recyclingpapier gedruckt, das mit den Umweltzeichen „Blauer Engel“ und „Nordischer Schwan“ ausgezeichnet ist. Die Herstellung dieser Zeitschrift erfolgt mit freundlicher Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Liebe Pfadis, liebe Eltern, liebe Leserin, lieber Leser, ob es wohl dem ein oder der anderen von euch aufgefallen ist, dass die anp in den letzten Monaten keinen Herausgeber mehr hatte? Herausgeber? Ich muss gestehen, anfangs wusste ich auch nicht so genau was das eigentlich bedeutet, Herausgeber zu sein. Der Herausgeber der anp begleitet zusammen mit Diane, der Chefredakteurin, die redaktionelle Umsetzung der anp. Innerhalb der neuen Bundesleitung haben wir uns schnell darauf geeinigt, wer diese Aufgabe übernehmen könnte. Da mir die anp persönlich sehr am Herzen liegt, habe ich mir das nicht zwei Mal sagen lassen und die Herausgeberschaft übernommen! Für uns als Bundesleitung ist die anp mit das wichtigste und wertvollste Medium im Verband. Uns ist eine enge Anbindung an die Redaktion sehr wichtig. Für mich spiegelt sie den Verband in seiner ganzen Vielfalt wieder – das müssen wir unbedingt bewahren. Ich finde es außerdem sehr spannend, eine Zeitschrift herauszubringen, die einerseits informiert und andererseits Spaß macht – jungen und auch erwachsenen Mitgliedern! Apropos Jung: Die Jugend-anp ist eine geniale Geschichte. Ich hoffe, in ein paar Jahren ist diese Idee in allen Stämmen angekommen, so dass wir uns gar nicht mehr vor Bewerbungen retten können ;-) … So, genug gequatscht, jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen! Bis bald und Gut Pfad
Roman Heimhuber, Herausgeber
Diane Tempel-Bornett, Chefredakteurin
FoTo: VERA STEI
NBERG
Titelbild von Nina Fänger: Andacht und Abendstimmung
Roman ist eines von vielen neuen Gesichtern der Bundesleitung. Er ist 25 Jahre alt und kommt aus Sonthofen im schönen Allgäu. Als frisch gebackener Ingenieur macht er sich langsam, aber sicher auf Jobsuche. In der Bundesleitung leitet er zusammen
mit Peter Scheffler das Referat Mitglieder. Den ersten echten Kontakt mit der anp hatte Roman 2007 mit einer Jugendanp. Das war wohl ansteckend. Im echten Leben bereist er die Welt, fotografiert leidenschaftlich und liebt die Berge.
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vcp aus dem Verband
PRESSEFoTo DES NDR
4 RüCKBLICK
Familie Leimeister vor dem Schloss Bellevue
Eine Landpartie mit gutem Zweck
Pfadis im Schloss Bellevue
Filmreif: VCPerinnen und VCPer kochen Marmelade
Am zweiten Septemberwochenende hatte Bundespräsident Joachim Gauck zum Bürgerfest ins Schloss Bellevue in Berlin eingeladen.
Marmelade kochen macht nicht nur Spaß, man kommt damit auch ins Fernsehen. Doch das war nur ein netter Nebeneffekt für die Dambecker Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus dem VCP Mecklenburg-Vorpommern, die sich an der Kampagne „Marmelade für Alle!“ beteiligten.
Berlin Schon am Samstag waren rund 4.000 geladene Gäste gekommen. Ihnen dankte der Bundespräsident für ihr ehrenamtliches Engagement – darunter war auch eine Delegation Pfadfinderinnen und Pfadfinder der Ringe. Den VCP vertraten Katrin und Thomas „Leimi“ Leimeister aus Bayern sowie Andreas Nick und Lisa Juhr aus Rheinland-Pfalz/Saar. Die Tracht der Pfadfinderinnen und Pfadfindermachte die anderen Gäste neugierig und so kam es zu vielen spannenden Gesprächen über Pfadfinden und Jugendarbeit. Die Teilnahme am Bürgerfest war ein einmaliges Erlebnis, das noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Dambeck Sie verkochten Äpfel aus einem Pfarrgarten zu Apfelmus. Und damit das Apfelmus auch zu Weihnachten schmeckt, wurde es mit Zimt verfeinert. Die Kampagne „Marmelade für alle“ ist ein Kooperationsprojekt der Arbeitsgemeinschaft evangelischer Jugendverbände in Deutschland (aej), Brot für die Welt und dem Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP). Die Kampagne will zum Nachdenken anregen: Warum wandern bei uns fast 50% aller Lebensmittel in die Tonne? Warum verkommt bei uns obst an den Bäumen und Sträuchern – während wir für viel Geld importiertes obst kaufen? Die Kampagne schafft aber auch regionale Netzwerke. Die Jugendlichen
om Das Ding v
Dachboden
fragen in der Nachbarschaft und in der Gemeinde nach Früchten, die sie kostenlos ernten dürfen und nach leeren Gläsern. Durch Tauschgeschäfte ergibt sich dann ein Gewinn auf allen Seiten: obst gegen Dienstleistung im Garten, für viele leere Gläser gibt es einige mit leckerer Marmelade gefüllt zurück. Das gefiel dem Fernsehsender NDR. Deshalb filmte ein Kamerateam die VCPerinnen und VCPer für die Sendereihe „Landpartie“. Zu sehen ist die Kochaktion in der Landpartie „Klützer Winkel“ am Sonntag, den 21.10.2012 um 20.15 Uhr im NDR. Lust auf Marmelade bekommen? Schaut doch mal auf www.marmelade-fuer-alle.de und werdet aktiv.
Belastendes Dokument gefunden Aus der Arbeit der Projektgruppe Aufarbeitung der Geschichte der Vorgängerbünde in der Zeit des Nationalsozialismus. Wir finden ein Dokument aus dem Jahre 1933. In ihm wird etwas – aus heutiger Sicht – Ungeheuerliches angeboten: Ein CP-ortsring stellt der NSDAP Propaganda- und Sprechchorgruppen für den „Wahlkampf“ am 12.11.1933 zur Verfügung. Die CP macht gemeinsam mit der NSDAP Wahlkampf. Wir forschen weiter: Was war am 12.11.1933? Ergebnis: Hitler und die nationalsozialistische Herrschaft hat im 1. Halbjahr ihres Regimes den totalen Staat (mit großer Zustimmung der CP) aufgerichtet. Dieser hatte auf der einen Seite die persönlichen Freiheitsrechte eingeschränkt, Sozialdemokraten und Kommunisten verfolgt, Juden schikaniert, die Verbände gleichgeschaltet und auf der anderen
massive Kritik am Versailler Abkommen und dessen Reparationsforderungen geübt. Ziel war dessen Revision und der Austritt aus dem Völkerbund (Vorläufer der UNo). Diese Politik sollte in einer Volksabstimmung am 12.11. bestätigt werden, und dieser Abstimmung galt der Wahlkampf. Die CP war dabei und warb für diese politischen Ziele. Die Zustimmung zu Hitlers Politik des totalen Staates war überwältigend. Wir wollen Gruppen und Stämme auffordern, doch mal in den kirchlichen und öffentlichen Archiven zu schauen, was in der eigenen Gegend am 12.11.1933 passierte. Besonders spannend ist es natürlich, wenn man in alten CP-Chroniken etwas über diesen Tag finden würde. Schaut doch mal nach. Wenn ihr Fragen habt, sprecht uns gerne an. Kontakt über: info@vcp.de
FoTo: ANToNIA GERHAR
vcp aus dem Verband
Die Mitglieder der Bundesleitungen der Ringverbände
Gemeinsame Tagung in Ahrhütte Vom 7. bis 9. September tagten die Bundesleitungen der Ringe gemeinsam in der Bundeskursstätte Ahrhütte der PSG. Ahrhütte Neben dem informellen Austausch und dem Kennenlernen einiger PSG-Traditionen gab es einen Studienteil, in dem in einem „Worldcafé“ Ideen und Visionen zu verschiedenen Schwerpunkten entwickelt wurden. Im Fokus stand ein offener Austausch über die Vorstellungen der Zusammen-
Klausi Schneider Nik Schlaufenseil Bert Bär Julle Rapunzel Lore Tiger Ecki Nulli Wer sind Pansen Karacho Murmeltier und Quassel? Helga-Hering Tabsi Blitz Langer Meister Hugo Kunigunde Pelle Geiger Hansi Müller Schneider Bolle Keule Dulle Namen Namen Na Von Philipp Zedelius, Karlsruhe
arbeit in den Ringen. Dabei ging es um Inhalte und Strukturen. Welche Aufgaben und Schwerpunkte sollten beim Ring liegen? Wo behalten die Verbände ihre „Hoheitsrechte“? Wie könnte dies strukturell aussehen? Konkrete Impulse gaben die Themen Öffentlichkeitsarbeit, (Jugend-)Politik, Internationales und Spiritualität. Die Ergebnisse werden an den Ringe-Ausschuss weitergegeben. Die Atmosphäre war gut – wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.
Wenn man die Tracht anzieht, die Zivilisation, den Alltag, die übliche umgebung hinter sich lässt, um mit anderen Pfadfinderinnen und Pfadfindern auf Fahrt zu gehen oder in ein Lager zu fahren, tritt man heraus aus der normalen, hinein in eine neue, eine besondere Rolle.
Ein halbes Jahrhundert aktiver Pfadfinder: Herzlichen Glückwunsch, Plymo! Am 1.Oktober 1962 kommt der siebenjähriger Rainer zur CP in Soltau, wo auch seine Brüder Werner und Erwin Hoffmann aktiv sind. Dort und auf dem Bundeslager in Eckernförde entdeckt „Plymo“ seine Leidenschaft für das Pfadfinden und wird auch bald Gruppenleiter im Stamm „Ritter von Soltowe“. tung auf Landes- und Bundeslagern mitwirkt oder als Truppleitung bei drei Jamborees aktiv ist. Sein Herzensanliegen ist die Verbreitung der Idee von Pfadfinden und der Gemeinschaft, egal welcher Herkunft die Menschen sind. Nach seinem Weggang aus Soltau baut er zusammen mit seiner Frau Susanne Mitte der Neunziger Jahre die VCP-Gruppe in ostedt auf, die er bis heute begleitet. Seine Ideen und seine Erfahrung bringt er zudem in die Vorstände des Bildungs- und Erholungswerk Burg Rieneck und in das HeinrichKarsch-Haus in Hösseringen mit ein. Wir gratulieren Plymo zu 50 Jahren aktiver Pfadfinderarbeit und wünschen uns noch viele gemeinsame Erlebnisse. FoTo: BERND LUxENBURGER
Soltau In den siebziger Jahren prägen die inhaltliche Arbeit im Stamm und mit der Kirchengemeinde seine Tätigkeit. Regelmäßig finden jetzt Kinderfreizeiten auf Burg Rieneck statt, auch Familienfreizeiten werden angeboten. Monika Brammer, Akela (Gruppenleiterin) erinnert sich heute noch an diese Zeit gern zurück: „Die Freizeiten waren für alle immer ein unvergessliches Erlebnis.“ Plymo ist immer mit dabei, bereitet Aktionen vor und leitet sie. Mit der Luther-Kirchengemeinde wird eng zusammen gearbeitet. Einen Diakon gibt es noch nicht. Die Jugendarbeit und die Freizeiten bieten Pfadfinderinnen und Pfadfindern gemeinsam mit dem Pastor an. Die „osternacht“ wird in Soltau eingeführt. Die Pfadis stellen die Schola (Chor). Plymo, inzwischen Stammesleitung beginnt 1975 die Gruppenarbeit mit einigen Behinderten der Lobetaleinrichtung Stübeckshorn. Er baut eine PTA-(Pfadfinden trotz allem) Gruppe auf, deren Mitglieder sich bis heute noch wöchentlich treffen. Inzwischen sind Mitglieder der Gruppe „Hirsch“ zum Teil über 60 Jahre alt. Plymo bringt sich in den folgenden Jahren aber auch im VCP Bezirk Heide als Bezirksleitung und im Land Niedersachsen als Landesleitung oder e.V.-Vorstand ein. „Seinen“ Pfadfinderinnen und Pfadfindern bietet er die Teilnahme an den Großlagern, wo er als Teillagerlei-
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RüCKBLICK 5
Gemeinschaft ist einer der zentralen Bestandteile der Pfadfinderei: Wir kleiden uns in Tracht, singen unsere Lieder, haben unsere Zeichen, unsere Traditionen und Rituale. All das bewirkt, dass wir auf Lagern und Fahrten zu jemand anderem werden (oder gerade wir selbst werden?!) und uns von den Muggeln, Verzeihung, Nicht-Pfadis abgrenzen. Fahrtennamen tragen dazu bei, unsere pfadfinderische Identität weiter auszuschmücken. Ein Fahrtenname ist, wie die Bezeichnung bereits verrät, ein Name, den wir uns nur auf Lagern und Fahrten geben. Je nach Stammestradition sucht man sich selbst einen Fahrtennamen aus oder bekommt den Namen von der Gruppe zugeteilt. Zum Beispiel könnte jemand, der so stark wie ein Bär ist, den Fahrtennamen „Bär“ erhalten. Der Langschläfer hieße „Murmeltier“ und das Mädchen mit den langen Zöpfen „Rapunzel“. Die Tradition der Fahrtennamen lässt sich mit großer Wahrscheinlichkeit auf die indianische Tradition zurückführen, in der Personen ebenfalls je nach ihren Fähigkeiten oder Charaktereigenschaften einen Namen zugeteilt bekamen. Häufig bezeichnet der Fahrtenname ein Tier oder ein anderes Element der Natur, was die Verbundenheit von Pfadfinderinnen und Pfadfinder und eben auch von Indianerinnen und Indianern mit Mutter Erde ausdrückt. Doch nicht alle Pfadis haben und auch nicht alle wollen einen Fahrtenamen. Das ist abhängig vom jeweiligen Stamm und dessen Traditionen. Sicher ist aber, dass gerade für junge Pfadis ein Fahrtenname noch mehr mit der Gruppe verbindet und die Sehnsucht nach Fahrt und Lager erhöht.
Plymo nach dem Abseilen vom Dicken Turm der Rieneck
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6 RüCKBLICK
vcp aus dem Verband
Mit Sonne grillen und schreiben Erste Materialkiste für den BZG Freunde und Fans der neuen Materialkiste.
Lasse lässt sich schon mal den „Bratapfel“ aus dem Minisolarofen schmecken, während Jonas weiter seinen Namen mit der Kraft der Sonne auf ein Holzbrettchen „schreibt“: Zehn Pfadfinder aus Westfalen probierten am 11. August während ihres Landeslagers auf dem VCP-Bundeszeltplatz Großzerlang die Materialkiste „Wir zelten grün“ aus, die rund um das Thema Solarenergie zum Experimentieren, Ausprobieren und Entdecken einlud. Von Esther Koch, Kassel; Fotos: Esther Koch und Jule Lumma
ob die wohl schwimmen?
Großzerlang „Konventionelle Energieträger wie Kohle, Gas und Öl werden knapp, außerdem belastet deren Verbrennung erheblich die Umwelt. Atomenergie birgt hohe Risiken, wie zuletzt die Erfahrungen in Fukushima zeigen“, erklärt Philipp Wagner, ehemaliger Referent der Bundesleitung für Nachhaltigkeit und Umweltschutz und Mitinitiator des Projektes.
„Wir brauchen alternative Energieformen, die nachhaltig sind. Eine dieser Alternativen ist Solarenergie“.
Nachhaltigkeit und Ökologie sind die zentralen Punkte der Konzeption für den VCP Bundeszeltplatz Großzerlang. Herzstück des Zeltplatzes ist ein Naturlehrpfad, der als „Erlernpfad“ seinen Gästen ökologische und naturkundliche Grundlagen und Zusammenhänge ganzheitlich erfahrbar machen will. So will der VCP seinen Gästen zeigen, wie Solarenergie funktioniert und vor allem, dass sie funktioniert. Dabei wollen wir keinen Physikunterricht geben“, betont Esther Koch, Bildungsreferentin in der Bundeszentrale, „sondern setzen auf das Erleben und Erfahren von Lerninhalten.
Kinder und Jugendliche verstehen Zusammenhänge sehr schnell, wenn sie sie selbst entdecken dürfen.“ So ist die Kiste „Wir zelten grün“ die erste Materialkisten, die den Gästen des Platzes eine intensive Form der Beschäftigung mit den einzelnen Themen des „Erlernpfads“ anbietet. Und weitere sollen folgen. Nach kurzer Pause versammeln sich die Kinder in Badekleidung um die Materialkiste. Denn nun bauen sie „SUSE Solarboote“ und lernen dabei, dass man mit der Sonne nicht nur Heizen und Kochen, sondern auch Strom erzeugen kann. Den Bausatz für die Solarboote hat die Lernwerkstatt NILS im Institut für Solarenergieforschung ISFH in Hameln entwickelt. Die Lernwerkstatt unterstützte ebenso wie die Naturschutzjugend (NAJU) den VCP bei der Erstellung der Materialkiste sowie dem dazugehörigem Begleitheft.
Spende der Evangelischen Kreditgenossenschaft aG (EKK) ermöglicht. Nachhaltigkeit ist auch ein Anliegen der EKK, die mit ihrem finanziellen Engagement so die Arbeit des VCP gerne unterstützt. Jede Gruppe, die den Zeltplatz Großzerlang besucht, kann sich ab kommender Saison die Materialkiste „Wir zelten grün“ ausleihen und anhand eines Begleitheftes verschiedene Experimente zu Absorption, Reflektion und Photovoltaik durchführen.
„Wir freuen uns NILS und die NAJU als Kooperationspartner zu haben“,
Spenden für unseren Zeltplatz
gute und qualifizierte Arbeitsmaterialien zur Verfügung stellen.“
Wir möchten auf unserem Zeltplatz im Norden Kindern und Jugendlichen ökologisches Lernen mit allen Sinnen ermöglichen. Dazu brauchen wir eure Unterstützung.
betont Hans-Jürgen Poppek, Fachgruppensprecher der FG BZG „denn so können wir wirklich
Die mit Solarzellen betriebenen Boote werden behutsam auf das Wasser des „Kleinen Pälitzsee“ gesetzt – und tatsächlich: Sie schwimmen! Die Begeisterung ist groß. Die Anschaffung der umfangreichen Materialkiste wurde durch eine großzügige
Wir freuen uns über Spenden & Zuwendungen. Spendenkonto bei der EKK: VCP e.V. Stichwort: BZG – der Zeltplatz im Norden. Kontonummer: 256, BLZ: 520 604 10
„40 Jahre machten wir den Süden unsicher. Nun werden wir eure Wünsche fast aus der Mitte Deutschlands erfüllen.“
F&F – Alles für euer Abenteuer … Die Freizeit- und Fahrtenbedarf GmbH zieht um: Euer VCP-eigener Ausrüster startet in einen neuen Geschichtsabschnitt.
Foto: Peter Brümmer
e! Ab in die Mitt
FoTo: FREIZEIT- & FAHRTENBEDARF GMBH
Von Torsten otto, z.Z. Illertissen
Büro- und Lagerhalle in Kaufungen: innen ist sie schöner als außen!
ILLERTISSEN
FoTo: CHRIS PoLLAK
KAuFuNGEN
Voller Tatendrang: Torsten otto.
Schreibt mir, denn nur so können wir besser werden! torsten.otto@fahrtenbedarf.de F&F = 100% VCP + unser Service x eure Idee
Illertissen/Kaufungen 8 km Luftlinie von der Bundeszentrale entfernt, haben wir im Industriegebiet Kaufungen direkt an der A7 eine Büro- und Lagerhalle gefunden. Zurzeit sind wir damit beschäftigt, die Halle für unsere Bedürfnisse umzubauen. Besucht uns auf Facebook oder schaut euch im Newsletter die Fortschritte bei der Renovierung an. Wenn alles fertig ist, und wir ab dem 1. November 2012 von Kaufungen aus versenden, seid ihr herzlich eingeladen, unser Lager und natürlich auch die Waren zu besichtigen. Kommt einfach vorbei oder meldet euch vorher an, wenn ihr etwas Bestimmtes ausprobieren möchtet. Mit dem Umzug werden wir dann nach und nach auch unsere Dienstleistungen für euch ausweiten. In Planung ist der Verleih von Bundesmaterial oder auch eine „Gebraucht-Börse“. Ihr dürft gespannt sein. Aber nicht nur die Örtlichkeiten sind neu – auch ich in meiner Funktion als Geschäftsführer. Einige haben mich ja schon persönlich kennengelernt. Für alle anderen noch ein paar Worte zu mir: Ich bin 42 Jahre alt und bin erst spät zum Pfadfinden gekommen. Mit 19 bin ich liebevoll von der Sportjugend „abgeworben“ worden und habe seitdem den VCP-Gremienweg eingeschlagen. Zuerst als Stammesleitung beim VCP Hehlen. Auf meiner zweiten Bezirksversammlung bin ich dann zur Bezirksleitung des Bezirks Homburg gewählt worden und für sieben Jahre geblieben. Der weitere Weg führte dann in den Landesrat des Landes Niedersachsen und dort zum Landesratsvorstand. Auf die Bundesebene hat es mich aus zeitlichen Gründen nicht gezogen, denn als Aldi Filialleiter bzw. Besitzer einer eigenen Tankstelle sind die freien Wochenenden doch sehr begrenzt. So bin ich zurzeit nur noch Kassenwart im Bezirks Förderverein und alle zwei Jahre auf den Kirchentagen aktiv, entweder als Hallenleitung oder wie in Dresden als HaKa bei der Fahrbereitschaft als Disponent. Im Moment arbeite ich mich durch mehr als 80 Bewerbungsmappen, um euch in der nächsten anp unsere und eure neuen F&F Mitarbeitenden zu präsentieren. Ich freue mich auf eure Fragen und/ oder Verbesserungsvorschläge.
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AUSBLICK 7
AuSBLICK
vcp aus dem Verband
vcp vcpchristliches aus dem Verband Leben
FoTo: RoMAN HEIMHUBER
AuSBLICK
8 AUSBLICK
Pfadfinden im Fokus!
Falko Mohrs (VCP Niedersachsen) hier mit Emily Büning
uN-Jugenddelegierte zur uN-Generalversammlung 2013 gesucht
Wir suchen dich!
FoTo: WoLFGANG KERKHoFF/PIxELIo.DE
Du hast eine Videokamera oder DSLR und verstehst dich auf Filmen und Schneiden?
Siebenbürgen-Fahrt 2013 Für den Sommer 2013 ist eine Fahrt nach Siebenbürgen geplant. Ab Mitte Juli soll es für etwa 17 Tage quer durch Siebenbürgen gehen. Dabei wollen wir mehr über die dortige Pfadfinderbewegung erfahren und uns mit der Situation der evangelischen Christinnen und Christen auseinandersetzen. Ein weiterer Schwerpunkt wird die politische Situation, aber auch das soziale und kulturelle Leben sein. Teilnehmen können alle Pfadfinderinnen und Pfadfinder ab 21 Jahren. Bei einem Vorbereitungstreffen werden die Planungen konkretisiert. Interessierte können sich melden bei: Eckhard & Elisabeth Winter: eckhard.winter@gmx.de Gebhart & Ingrid Groth: gebhart.groth@arcor.de
„Es war für mich auf jeden Fall eine einmalige Chance in Deutschland mit jungen Menschen ins Gespräch zu kommen und ihre Wünsche und Lebenswelten kennenzulernen. Diese dann mit nach New York zu nehmen und dort bei der uN für die Interessen der Jugend weltweit zu kämpfen war einmalig.“ Falko Mohrs, ehemaliger UN-Jugenddelegierter über diese Zeit.
Du hast Lust, was Neues im VCP aufzubauen? Dann los: Es warten Ruhm, Ehre und die übliche fürstliche ehrenamtliche Entlohnung! Melde dich am besten gleich bei Roman: roman.heimhuber@vcp.de
Expedition nach Venezuela im Sommer 2013
Berlin Alljährlich wird die Deutsche Delegation zur UN-Generalversammlung von zwei Jugendlichen begleitet. Sie setzen sich vor ort für die Belange junger Menschen ein, indem sie den Diplomateninnen und Diplomaten die Sichtweise und Lebensrealität von Jugendlichen näher bringen.
Habt ihr Lust, eine faszinierende Natur mit Wasserfällen, Tafelbergen, dem berühmten Fluss orinoco, Nationalparks und einer einzigartigen Pflanzenund Tierwelt kennenzulernen? Möchtet ihr ein subtropisches Land mit indianischen Wurzeln in einer kleinen Gruppe von ca. zwölf Personen erkunden und erfahren? Dann kommt für euch die Venezuelafahrt für Erwachsene im Sommer 2013 genau richtig. Ein Höhepunkt wird der Nationalpark Canaima mit dem höchsten Wasserfall der Welt, dem Salto Angel, Fallhöhe 978 m, sein. Wir besuchen die Höhle von Guácharo, eine der größten Tropfsteinhöhlen Südamerikas, die von einer endemischen Vogelart bewohnt wird. Expedition nach Venezuela im Sommer 2013
JOTA und JOTI Es ist es wieder soweit. JoTA und das „Jamboree on the Internet“ (JoTI), mit Abstand die größten Pfadfinderinnen- und Pfadfinderveranstaltungen der Welt finden vom 19. - 21. oktober 2012 statt. Mehr als einer Millionen Pfadis weltweit machen mit. Du auch? Triff deine Lagerbekanntschaften wieder und lerne viele neue Pfadis kennen.
Je nach Ablauf dieser Expedition, die voraussichtlich vom 20. Juli bis 10. August 2013 stattfinden soll, betragen die Kosten ca. 2.300 Euro. Mehr Informationen gibt Ulrich Franz: ulrich.Franz@gmx.de Anmeldung in der Bundeszentrale: info@vcp.de
JOTA und JOTI und wo? Ganz einfach: Daheim am Computer, in der Straßenbahn via Smartphone, professionell per Amateurfunk oder zusammen mit deinen Freunden. Kosten: nur deine Internetgebühren. Weitere Informationen: www.scoutnet.de/jota-joti
FoTo: CHRIS /PIxELIo.DE
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Ausschreibung bis 6. November 2012. Junge Leute zwischen 18 und 25 Jahren haben bis zum 6. November 2012 die Möglichkeit, sich auf die beiden ehrenamtlichen Positionen der Jugenddelegierten 2013 zu bewerben. Voraussetzungen dazu sind ein besonderes Interesse an den Vereinten Nationen, jugendrelevanten Themen und Erfahrung in der Jugendarbeit. Ihr solltet euch in fließendem Englisch mit Diplomatinnen und Diplomaten verständigen, aber auch mit jungen Menschen auf gleicher Augenhöhe sprechen können. Denn bevor die Jugenddelegierten in New York für die Interessen der Jugendlichen einstehen, touren sie mehrere Monate durch Deutschland, um mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen und so ihre Wünsche, Meinungen und Forderungen zu erfahren und zu sammeln. Gemeinschaftliche Träger des Projekts sind die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V. (DGVN) und das Deutsche Nationalkomitee für internationale Jugendarbeit (DNK) in Kooperation mit dem Auswärtigen Amt, dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Unterausschuss Vereinte Nationen des Deutschen Bundestags. Weitere Infos und die Bewerbungsunterlagen sind abrufbar unter: www.jugenddelegierte.de
vcp christliches Leben
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HIMMELSLEITER 9
Das Lagerkirchenteam: Neals, Theresa, Stefan, Meike
Lagerkirche mal anders! Lebendig und kräftig und schärfer! Vielleicht erinnerst du dich ja noch an diese Losung, nach dem biblischen Hebräerbrief Kapitel 4, Vers 12. Es war der Leitsatz des 31. Deutschen Evangelischen Kirchentags in Köln im Jahr 2007. Lebendig und kräftig und schärfer, unter diesem Motto stand in diesem Jahr auch die Lagerkirche auf dem Landeslager bei uns in Baden. Von Meike Brosi und Neals Nowitzki, VCP Land Baden Fotos: Neals Nowitzki, Johannes Gärtner, Meike Brosi
F
ür uns als evangelische Pfadfinderinnen und Pfadfinder gehört es einfach dazu den Glauben zu leben, egal wie intensiv. Andachten, Impulse, Gottesdienste, Reisesegen sind Standard und sicher Begriffe, die dir etwas sagen. Mehr wagen, Neues ausprobieren, zeigen, dass Kirche anders aussehen kann. Um das umzusetzen haben sich als Team für die Lagerkirche zwei Religionspädagogen, ein Theologiestudent und eine angehende Religionslehrerin gefunden. Sie wollten die Lagerkirche als lebendiges Zentrum gestalten. Aber wie würde das Ganze überhaupt auf unserem Landeslager ankommen? Unter dem Stichwort „Rent a prayer“ konnte man ein Teammitglied zum Beispiel für eine individuelle Morgenandacht in der Kochgruppe „mieten“. Dort
„Haus Gottes“
wurde dann zusammen gefrühstückt, gesungen, gebetet und gelacht. Statt eines Abendabschlusses wurden zwei angeboten: einmal für Teilnehmerinnen und Teilnehmer und für Mitarbeitende, Ranger und Rover. Eine kleine Änderung mit großer Wirkung, denn so konnten wir viel besser auf die Altersgruppen eingehen. Neu waren auch die Workshop-Angebote: Gebetswürfel gestalten und Kreuzketten aus Diamantknoten knüpfen. Unter dem Slogan „Helfer helfen“ hatten wir uns ein Seelsorgekonzept überlegt. Die Lagerkirche stand immer für seelsorgerische Gespräche offen. Neben einer sehr schönen Taizé-Andacht als Abendabschluss gab es zum ersten Mal bei uns auf Landesebene eine Roverwache. Das war absolut neu und deshalb auch sehr aufregend. Die Wache stand unter der Leitfrage „Welche
Spuren habe ich bisher in meinem Leben hinterlassen?“ Aus Programm- und Brandschutzgründen konnten wir nur eine kleinere Wache abhalten. Im Wald und auf dem Lagerplatz durfte kein offenes Feuer gemacht werden. Daher gingen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einem Windlicht in eine kurze Wachezeit, um danach wieder in der Lagerkirche bei Feuer und Tee zusammenzukommen. Eine sehr emotionale Erfahrung für alle – auch für die Leitung. Viele Ideen schwirren noch in unseren Köpfen, vieles was sich noch verbessern lässt, und auch einiges, was wir auf Landesebene gerne ausprobieren möchten. Aber eins wissen wir bestimmt: neue Wege gehen lohnt sich! In diesem Sinne, lasst uns lebendig und kräftig und schärfer sein!
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vcp christliches Leben
10 HIMMELSLEITER
...wie Kinder die Kirchentagslosung verstehen Erfragt und zusammengestellt von Andreas Witt, Hamburg
Wie viel darf ich essen? – So viel du brauchst! Wie viel kannst du mir leihen? – So viel du brauchst! Wie viel Zeit haben wir? – So viel du brauchst! Wie viel darf ich nehmen? – So viel du brauchst! Merle, 12 Jahre
Soviel du brauchst? Man soll so viel nehmen, wie man braucht, und wenn man mehr hat, etwas abgeben! Philipp, 11 Jahre
„Soviel du brauchst ...“ Man kann sich so viel nehmen, wie man will und braucht. Das ist sehr großzügig! Lukas, 12 Jahre
„Soviel du brauchst ...“ Wenn man diesen Satz sagt, ist es für mich wie ein Versprechen, wie zum Beispiel: Soviel Liebe du brauchst, werde ich dir geben. Um so ein Versprechen sagen zu können, muss man sich sicher sein, dass man es auch hält! Hannah, 12 Jahre
GOTT GIBT DIR, WAS Du BRAuCHST Der biblische Hintergrund zur Kirchentagslosung „Soviel du brauchst“ Die Kirchentagslosung beschreibt das „Mannawunder“. Das Volk Israel zieht von Ägypten durch die Wüste. Unterwegs versorgt Gott sie mit Manna, dem göttlichen Brot. Aus naturkundlicher Sicht könnten die kleinen, weißen Kügelchen, die eine bestimmte Laus bei der Versorgung ihrer Larven absondert, das biblische Manna gewesen sein. Diese Kügelchen werden übrigens noch heute in manchen Gegenden der Wüste Sinai von Beduinen gesammelt. Das Manna lässt sich auf jeden Fall nicht horten und muss am selben Tag, an dem es gesammelt wird, auch gegessen werden, da es sonst verdirbt. Der Besitz von Manna ist also zeitlich auf das Nötige beschränkt. Dadurch entsteht während der vierzig Jahre dauernden Wüstenwanderung eine ökonomische Ordnung ohne Besitzunterschiede, in der alle das haben, was sie brauchen. Dies ist das „Mannawunder“. Zum ausführlichen Weiterlesen: Exegetische Skizzen – So viel Du brauchst (Ex16,18) – Die biblischen Texte für den 34. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hamburg 1.-5. Mai 2013 (ISBN 978 -3-945984-00-2), S. 4 - 14 (auch als pdf zum Download: http://go.vcp.de/QhVBEU
„Soviel du brauchst ...“ Wenn ich diesen Satz höre fällt mir ein, dass ich Sachen habe, die ich nicht brauche. Und diese Sachen könnte ich Kindern geben, die nichts haben. Etienne, 13 Jahre
„Soviel du brauchst“ heißt: Man sollte nicht immer gleich einfach alles kaufen und dann wieder viel wegschmeißen! Sonja, 12 Jahre
Soviel du brauchst... ... ist genug für dein Leben. ... ist nicht zu viel und nicht zu wenig. ... ist das Notwendige. Konstantin, 13 Jahre
Soviel du brauchst... Du brauchst etwas zu essen! Du brauchst etwas zu trinken! Du brauchst ein Dach über dem Kopf! Du brauchst deine Familie! Du brauchst Freunde! Du brauchst auch mal Freizeit! Melissa, 12 Jahre
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Helfen 2013 – So viele wir brauchen … Von Annika Hanke, Hamburg Fotos: Fabrizio Branca und Roman Heimhuber
Gemeinsamkeit, Verbundenheit zur Natur, flache Hierarchien. Pfadfinderinnen und Pfadfinder erfahren und leben, was sich viele Menschen für die Gesellschaft wünschen. Als Helfende auf dem Kirchentag verdeutlichen sie mit ihrer Hilfsbereitschaft wofür dieses Großereignis steht. Christliche Werte wie Nächstenliebe werden sichtbar in ihrem Umgang miteinander und mit anderen. Helferinnen und Helfer auf dem Kirchentag engagieren sich aus den verschiedenen Gründen. Sie stammen traditionell aus Pfadfinderverbänden, evangelischen Jugendgruppen oder anderen bündischen Organisationen. So viel Engagement in dieser Vielfalt zu erleben, ist spannend.
Die Helferinnen und Helfer geben dem Kirchentag sein fröhliches Gesicht. Sie tragen dazu bei, dass alles reibungslos funktioniert. Und genau da kommt ihr ins Spiel: Keine andere Gruppe stellt so viele Freiwillige wie der VCP – und wir brauchen jede Einzelne und jeden Einzelnen von euch in Hamburg. Kirchentag bedeutet auch neue Bekanntschaften schließen, alte Freunde wieder treffen. Helfen, das bedeutet, mit anzupacken. Mit einem Lächeln auf den Lippen und zum Teil in eigener Verantwortung Dinge auf die Beine zu stellen. Es bedeutet auch, an die eigenen Grenzen zu stoßen und sie manchmal auch zu überwinden. Das besondere „Kirchentagsgefühl“, das immer wieder so viele mitreißt, macht’s möglich! Es beflügelt, wenn man am Ende einer Veranstaltung 4000 Besucherinnen und Besucher wohlbehalten aus einer Halle herausgelotst hat und macht auch ein bisschen stolz.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten sich dort zu engagieren: Gruppenhelfende werden größtenteils im ordnungsdienst bei großen Veranstaltungen eingesetzt. Wenn ihr in einer Gruppe anreist, solltet ihr bereits 16 Jahre alt sein und eine volljährige Gruppenleitung haben. „Hakas“ (der harte Kern) reisen im Vorfeld an. Sie helfen mindestens neun Tage. Als Haka musst du volljährig sein und Helfererfahrung mitbringen. Aber auch Einzelhelfende sind gefragt: Sie müssen volljährig sein und mindestens drei Tage Zeit haben. Alle Helferinnen und Helfer sind sie in der Regel sechs bis neun Stunden am Tag im Einsatz.
Besucht uns auf unserer Internetseite www.helfen2013.de und auf der Facebookseite „Helfen2013“. Oder schreibt uns einfach an helfer@kirchentag.de Beim 33. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dresden stellte der VCP genau 919 Helfende. Vielleicht knackt ihr ja, wie beim 32. Deutschen Evangelischen Kirchentag 2009 in Bremen, wieder die 1000er Marke. Wir freuen uns auf euch!
FoTo: DEKT
Vom 1. bis 5. Mai findet der 34. Deutsche Evangelische Kirchentag in Hamburg statt. Unter der Losung „So viel du brauchst“ erwartet der Kirchentag über 100.000 Dauerteilnehmende.
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die Bundesleitung tourte durch die republik
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foto: antonia moh
• Hessen & Berlin-Brandenburg 29. Juli 2012 „Voyaĝo mondo“ & Mittelalter Schildmatt in den Vogesen
• Hamburg
22. Juli 2012 „Fabelwesen“ Pfadfinderzeltplatz Brexbachtal
foto: thomaS Kramer
foto: Jule lumma
foto: meiKe BroSi
Schuff
foto: Jule lumma
foto: andreaS
Gleich zwei VCP-Länder waren mit ein paar Tagen Überschneidung zu ihren Landeslagern auf der Schildmatt. So wurde der Sonntag auch mit einem gemeinsamen Gottesdienst begonnen. Beim hessischen Landeslager waren die Stämme passend zum Motto „Voyaĝo mondo“ in Kontinente eingeteilt. In Workshops und auch beim Essen wurde der kulturelle Austausch gepflegt. Zu Gast waren Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus Talitha Kumi in Palästina, von denen Speedo, Lena und Jule mehr über die Partnerschaft und die gemeinsame Arbeit erfuhren. Beim VCP Land BerlinBrandenburg stand ein mittelalterliches Lager auf dem Programm. Die rund 50 Teilnehmenden waren einen Großteil der Strecke mit Regionalbahnen angereist und das letzte Stück zum Lagerplatz gehajkt. Beim Rundgang über beide Lagerplätze erfuhren Lena, Speedo und Jule, aber auch die Landesführung aus Rheinland-Pfalz/Saar, die mit Till Strang und Sebastian Ruland vertreten war, mehr über die Verpflegungskonzepte, die Mitarbeitersituation, das Programm im Allgemeinen sowie in der Lagerkirche – und wurden köstlich verköstigt.
Auf dem Landeslager im Brexbachtal (bei Koblenz) des VCP Land Hamburg stand ganz viel Fantasie auf dem Programm, denn die rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer Kiel trafen zwischen Hamburg Zauberwald und Schwerin Elfenwiesen KoBremen bolde, Trolle und Berlin Berggeister. Die Hamburger Hannover Pfadis haben sich außerdem Potsdam Magdeburg an der Kampagne „Marmelade für alle“ der ArbeitsgeDüsseldorf meinschaft der Evangelischen Dresden Erfurt Jugend in Deutschland (aej) beteiligt und u. a. ganz viel ApfelWiesbaden marmelade eingekocht. Jule Lumma, Mainz Lena Schuff und Oliver „Speedo“ PfundSaarbrücken heller manschten bei ihrem eintägigen Besuch tatkräftig Pappmaschee für Stuttgart die Dekoration der zahlreichen MarMünchen meladengläser.
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foto: KarSten Schu foto: Peter Scheffler foto: Jule lumma
• Württemberg 3./4. August 2012 „Mittendrin und doch daneben?“ Umweltstation Unterallgäu/Legau Barbara Mestel und Peter Scheffler nutzten die Gelegenheit ihres knapp zweitägigen Besuchs, um mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Lagers des VCP Land Württemberg für das geplante VCP-C-Liederbuch Lieder zu sammeln. Dabei lernten sie viel über die Schreibweise von „Laudato si“ sowie über Pinguine und freuten sich über das interessante Gespräch mit Chris aus Simbabwe. Thomas Kramer war sogar über zehn Tage mittendrin!
• Baden
4. August 2012 „Alaikum Salam – Aufbruch im Morgenland“ Hauenstein/Pfalz Von den Pfadis des VCP Land Baden wurden Jule und Speedo bei ihrem Tagesbesuch auf Händen getragen! Nach der Eröffnung des Basars tauschten die rund 460 Teilnehmenden ihre mittags in Workshops hergestellten Waren untereinander. Beeindruckend, was die Badener beispielsweise mit ihrem Kletterwald auf die Beine gestellt hatten: Ranger und Rover waren vor dem Landeslager angelernt worden und boten nun in Hauenstein hoch in den Bäumen einen Kletterparcours an. Von richtig weit weg kamen die Partnergruppen: Aus Costa Rica, den USA und Südafrika hatten sich Pfadis auf den Weg ins Morgenland – nein, nach Deutschland gemacht.
• Bayern
4./5. August 2012 „Funkenflug“ Bucher Berg/Breitenbrunn Der Funke sprang über: Barbara und Peter besuchten die Funkenflug-Universität des VCP Land Bayern, wohnten der Landung eines Außerirdischen bei und stiegen abends ins Bergwerk hinab … Der sonntägliche Besuchertag begann passend bei strahlendem Sonnenschein mit bayerischer Völkerverständigung im Gottesdienst.
• Rheinland-Pfalz/Saar 7. – 11. August 2012 „Landaktiv – Das strahlen wir aus!“ Pfadfinderzeltplatz Tydal Lalala-Spaß auf dem Lalala: OhrwurmAlarm auf dem Landeslager des VCP Land Rheinland-Pfalz/Saar. Vom Singewettstreit über das Lagerradio bis hin zum Produzieren witziger Geräusche im Science-Center Phänomenta war viel Musikalisches geboten. Doch auch sportlich ging es beispielsweise beim Fußballturnier her. Oliver „Olli“ Mahn, Lena, Jule und Speedo strahlten mit den rund 550 Teilnehmenden um die Wette und nutzten die Gelegenheit, um mit der Partnergruppe aus Simbabwe ins Gespräch zu kommen.
• Westfalen 11./12. August 2012 „Thierna na oge“ VCP-Bundeszeltplatz Großzerlang Boote bauen mit Solarzellen und auch fahren lassen, Fastenbrechen mit der muslimischen Pfadi-Gruppe, Kindern und Jugendlichen im Pfadi-Café erklären, was eine Bundesleitung macht, gemeinsam Gottesdienst feiern – Lena, Jule, Speedo und Olli hatten eine schöne, abwechslungsreiche und interessante Zeit auf dem Landeslager des VCP Land Westfalen. Auf dem VCP-Bundeszeltplatz in Großzerlang weihten die vier auch gleich den neuen Solarkoffer ein, mit dem Gäste ab sofort tolle Sachen machen können.
• Niedersachsen 27./28. August 2012 „Von Kopf bis Fuß – eine Reise ins Ich“ Jugendbildungsstätte Pfadfindergelände Hasenheide
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Thomas und Olli verbrachten zwei tolle Tage mit den Pfadfinderinnen und Pfadfindern des VCP Land Niedersachsen. Dabei hieß es Stück für Stück mit jeder Aktivität den inneren Schweinehund zu besiegen. Auch für Thomas und Olli bedeutete dies: „Ausruhen könnt ihr euch zu Hause!”. Thomas unterstützte gleich die Fachjury für den Talentabend, bei dem sich das Land mit all seinen unglaublichen Talenten präsentierte. An dieser Stelle seien Manfred, Olaf und Bernd ganz besonders gegrüßt ;). Im Anschluss, im Rahmen der „Late Night Show“, stellten sich Thomas und Olli bei einem Interview noch den Fragen der gerissenen Moderatoren und der Teilnehmenden.
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Baden in Tausendundeiner Nacht …
Landeslager Baden „Alaikum Salam – Aufbruch im Morgenland“ Hauenstein/Pfalz Von Thilo Bergmann und Nicole Wernet Fotos: Klaus Deichmann, Barbara Kindler und Jule Lumma Badens Pfadfinderinnen und Pfadfinder erlebten in diesem Sommer ein ganz besonderes, nämlich ein orientalisches Landeslager. Anfang August trafen sich rund 460 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus Baden und der Welt in Hauenstein in der Pfalz zum bisher größten badischen Landeslager. Unter dem Motto „Alaikum Salam – Aufbruch im Morgenland“ begaben sie sich auf eine abenteuerliche Reise vom Morgenland in das unbekannte China. Aber neben dieser fantastischen Reise standen auch das Singen am Lagerfeuer oder in der Pinte, die Mannschaftsspiele auf dem Lagerplatz oder das Hajken im Pfälzer Wald in sternenklarer Nacht im Vordergrund. Die eigene Funkstation lud zum Erforschen der Oase ein und die Lagerkirche mit ihrem Programm für jedes Alter zum Nachdenken, Besinnen oder Entspannen. Der Sonntagsgottesdienst
wurde bei strahlendem Sonnenschein vor einem Meer aus VCP-Trachten gehalten. Im eigens aufgebauten Niedrig- und Hochseilklettergarten – bis zu 13 Metern Höhe – wurden den kletternden Pfadis Höchstleistungen abverlangt. Manche Elemente dort konnten nur in der Gruppe bewältigt werden. An jeder Wegekreuzung des Lagerplatzes konnte man den verkleideten Stammesältesten der Oase begegnen oder durch reich geschmückte Teillager spazieren. Lachende Kinder, Musik und der Duft von frisch gebackenem Brot erfreute die Sinne.
Ein besonderer Höhepunkt des Lagers waren mit Sicherheit die 30 internationalen Gäste aus Costa Rica, Südafrika und den USA im Pfadi- und Ranger/Rover-Alter. So wurde die Lagerstimmung durch die Partnergruppen international: Die Pfadis lernten neue Lieder und Spiele, aber auch Bräuche und Rezepte wurden ausgetauscht, wie Sloppy Joes oder Chakalaka. Viele neue Freundschaften entstanden und beim Abschied trennte man sich mit dem Versprechen auf ein baldiges Wiedersehen. So ging nach zehn Tagen ein schönes, aber auch anstrengendes Landeslager zu Ende … auf dem 413 Gläser Nuss-Nougatcreme gegessen, 4986 Flaschen Sprudel getrunken und 634 Rollen Toilettenpapier verbraucht wurden.
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aufBruch im morgenland – die SPielidee Friedliche Stämme lebten vom Handel in ihrer Oase: Al Wakabah war das Zuhause der Künstler und Musiker, Nuristan das Dorf der Farben und Stoffe und Shozom das Reich der entspannten Handwerker. Als die gewohnten Handelswege aber abbrachen, mussten die Stämme Geld für eine Karawane erwirtschaften, mit der neue Handelswege nach China erschlossen werden konnten. So wurde fortan gemeinsam gebastelt, gewerkelt und voneinander gelernt. Das Werkstück oder die neu erlernten Künste wurden dann auf dem arabischen Basar angeboten. Hier wurde lautstark angepriesen, gefeilscht, gestikuliert und gehandelt. Es war ein buntes Durcheinander zwischen selbstgemachten Kerzen, Regenmachern, Popcorn und gebrannten Mandeln. Als jedoch Falschgeld auf
dem Basar auftauchte, geriet die Dynamik ins Wanken und der fremde Berberstamm vom Volk der Amauren, dessen Sprache niemand verstand, wurde beschuldigt, für das Durcheinander in der Oase verantwortlich zu sein. Doch trotzdem sammelten die Stämme der Oase genug Geld, um sich die Karawane nach China zu leisten. Dort angekommen, war der chinesische Kaiser über den Tatendrang und die Han-
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delswaren aus dem Morgenland so begeistert, dass er versprach, langfristig in Handel mit der Oase zu treten. Zu Feier der Freundschaft ließ er ein rauschendes Fest veranstalten, von dem noch viele Generationen erzählen werden. Als besonderes Geschenk entsandte er eine Dolmetscherin in das Morgenland, die es den Stämmen ermöglichte, fortan friedlich mit dem Volk der Amauren zusammenzuleben.
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Mittendrin und doch daneben? Landeslager Württemberg „Mittendrin und doch daneben?“ Umweltstation Unterallgäu/Legau
Von Thomas Kramer, z.Z. München Fotos: Nina Fänger und André Jörg
Knapp 1.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus Württemberg versammelten sich unter diesem Motto bei Memmingen im Allgäu, um gemeinsam das Landeslager 2012 zu gestalten und zu erleben. Was macht Pfadfinden im Hier und Heute aus? Wie wirken die drei Bereiche „V“, „C“ und „P“ gemeinsam? Und gehen Pfadfinderinnen und Pfadfinder tatsächlich aufmerksamer durch das Leben? Mit diesen und anderen Fragen setzten sich die Gruppen auf dem Lager in drei Programmzentren mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten (Verband & Gemeinschaft, Glauben & Ethik sowie Sport & Aktivitäten) auseinander – immer begleitet von den drei
Tieren Hirsch, Pinguin und Erdmännchen – um am Ende zu entdecken, dass es der Mix aus allen Bereichen ist, der das Pfadfinden so besonders macht. Höhepunkte waren der Besuchersonntag, an dem mit über 300 Gästen ein großer Gottesdienst gefeiert wurde und der am Abend in einem großen internationalen Showprogramm mündete; das gemeinsame Lagerleben mit 190 internationalen Gästen (aus 13 Nationen, darunter z.B. Zimbabwe, Israel, Schweden, Malta und Tschechien) und die vielen Aktivitäten in der näheren und weiteren Umgebung des Platzes (Klettersteige, Kanu fahren, Besichtigung von Biobauernhöfen und Besuchen bei den Lieferanten des Lagermarktes). Am Ende der zehn Tage war die Meinung einstimmig: Alle waren Mittendrin. Und nicht daneben!
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Landeslager Rheinland-Pfalz/Saar „Landaktiv – Das strahlen wir aus!“ Pfadfinderzeltplatz Tydal
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Von Patrick Franz; Fotos: Janis Altherr, Jens Henniger und Jule Lumma
Auf Fahrt gehen liegt Pfadfinderinnen und Pfadfindern im Blut. In diesem Jahr stand für die Pfadis aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland etwas Besonderes an: Sie haben ihre Zelte in Tydal, 15 Kilometer von Flensburg entfernt, aufgebaut. Vom 30. Juli bis zum 11. August erlebten dort 550 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus vier Nationen spannende zwölf Tage. Viel Schweiß und Anstrengung benötigt der Aufbau eines solchen Großlagers. Da entsteht eine richtige kleine Stadt mit der kompletten Infrastruktur, die benötigt wird – alles aus Zeltplanen. Da wird tagelang mit schwarzen Planen, Seilen, Holz und Nägeln gebaut und ge-
werkelt. Nur dank der Unterstützung von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus ganz unterschiedlichen Berufsgruppen lassen sich solche Großprojekte in die Tat umsetzen. Und so war das Interesse der einheimischen Bevölkerung an der Zeltstadt der Pfadfinderinnen und Pfadfinder groß: Viele kamen, um sie anzuschauen. Das Motto des Landeslagers „Landaktiv – Das strahlen wir aus!“ soll zeigen, wie aktiv Pfadfinderinnen und Pfadfinder sind. Ein Höhepunkt neben den spannenden Aktionen und den imposanten Zeltbauten war ein eigener Radiosender „RadioAktiv – der Jurtenfunk“, mit dem
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die Pfadis auf der UKW-Frequenz 107,0 auf Sendung gingen. Selbst erstellte Beiträge, Reportagen und Interviews rund ums Pfadfinden wurden bis zu fünf Kilometer weit ins Umland ausgestrahlt. Außerdem gab es ein Programm mit Workshops zu Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz sowie Sportturniere und gemeinsame Ausflüge. Das Lager war gleichzeitig der Abschluss der ein einhalbjährigen „Stammaktiv“ Aktion, mit dem das Land sich das Ziel gesetzt hat, die Qualität der Arbeit der Ortsgruppen zu steigern.
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Landeslager Hamburg „Fabelwesen“ Pfadfinderzeltplatz Brexbachtal
In der Welt des fantastischen Sylbix die deutSche Bahn Staunte nicht Schlecht, alS Sich der VcP hamBurg am hamBurger hauPtBahnhof traf. die herren Von der BahnSicherheit waren mindeStenS genauSo aufgeregt, wie die faSt 200 Pfadfinderinnen und Pfadfinder. doch die zugBegleiter waren BegeiStert, wie in windeSeile gePäcK und PerSonen im zug VerStaut waren. in KoBlenz VerSPrachen SonnenSchein und ein idylliScher lagerPlatz am rauSchenden BrexBach eine erleBniSreiche zeit.
Von Ole Holtz, Hamburg Fotos: Ole Holtz und Jule Lumma
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Gleich am ersten Abend erwachte der Drache Sylbix als einer der letzten Vertreter der Fantasiewelt. Er lud alle ein, in seine Welt einzutauchen. Sylbix brachte das „Buch der Fantasie“ mit, in das die neu geschaffenen Fantasiegestalten sich eintragen konnten. In zahlreichen Werkstätten wurden in den nächsten Tagen Kostüme geschneidert, Accessoires geschmiedet, Schmuck gefilzt und Masken gegipst. Im zweiten Schritt erlernten die fantastischen Figuren besondere Fähigkeiten. Bei Orientierungsläufen, Singewerkstätten, Schwertkampf- und in der Akrobatikschule wurde das notwendige Wissen und Können erlernt, um die Fantasie richtig ausleben zu können. Zur Mitte des Lagers luden die Fee Glysinde und der Kobold Börrek zum Bergfest. Auch Stars und Sternchen der Fantasiewelt waren dazu eingeladen. Die Sängerin Lena stimmte alle mit ihrem Gesang ein. Alle Elfen, Feen und Kobolde feierten bis spät in die Nacht mit farbigem Stockbrot, bunten Cocktails und einer heißen Feuershow. Doch schon am nächsten Morgen war die Fantasiewelt in Gefahr. Dunkle Gestalten streiften durchs Lager und begannen
die Welt zu vermessen und zu ordnen. Vorerst konnten sie in die Flucht geschlagen werden. Doch in der folgenden Nacht raubten sie das „Buch der Fantasie“. Und so machten sich die Pfadfinderinnen und Pfadfinder auf zu einem Postenlauf. Auf diesem Ausflug in die reale Welt war die geballte Ladung pfadfinderisches Knowhow gefordert. Vom Apfel-MehlSpiel über Seilbrückenbau bis hin zu den internationalen Notzeichen war alles dabei. Glücklich, die reale Welt von Pfadfinden und anstrengende Tippelei hinter sich zu lassen, kehrten alle wieder in die Fantasiewelt am Brexbach zurück, um diese noch einmal gebührend zu genießen. Doch es kam der Tag des Abschieds: Abschied von Sylbix, Glysinde, Börrek und all den anderen Feen, Elfen, Kobolden, Zwergen und Trollen. Auch die Bahn freute sich wieder auf 200 Pfadis und zeigte sich von ihrer besten Seite: Alle Wagen durcheinandergewürfelt, stellte sie uns vor eine erneute Herausforderung. Müde von einer anstrengenden, aber intensiven Zeit auf dem Landeslager 2012 im Brexbachtal kamen wir in Hamburg an. Das Lager hinterlässt viele bleibende Eindrücke und die Gewissheit: Es gibt mehr auf dieser Welt als den Alltag.
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Zehn Tage voller Märchen Von Niklas Tüpker und Andreas Niemann, Münster; Fotos: Niklas Tüpker
Märchenhaftes in Großzerlang – es war Freundschaft von Anfang an: Gleich bei ihrer ersten Begegnung freundeten sich die Pfadfinderinnen und Pfadfinder mit den fabelhaften Wesen Kimball und Daria, dem Elf und der Fee an. Doch ihre Einladung zu einem Willkommensfest an der Mecklenburgischen Seenplatte stand unter einem Fluch. Kobold Finnley forderte harte Prüfungen und stellte die Pfadis vor schwierige Herausforderungen: Um in „Thierna na oge“ das Lager verbringen zu dürfen, sollten sie Elfenboote bauen, Koboldmasken anfertigen und Knoten üben. Auch beim Geländespiel war mehr als Händlergeschick gefragt. Schwierige Rätsel mussten gelöst wer-
den und mit geschickten Verhandlungen näherten sich die Pfadfinderinnen und Pfadfinder schließlich Stück für Stück dem „Land der Jugend“. Auf dem Programm stand auch ein Hajk. Raus aus der gewohnten Zeltumgebung, rein in ein neues Abenteuer an der Mecklenburgischen Seenplatte. Von nun an waren Wanderer auf sich selbst und auf die Hilfsbereitschaft anderer angewiesen.
land der Jugend
– thierna na oge
Neben dem Hajk wurde auch Kanu gefahren. Nach einer kurzen, professionelle Einweisung ins Kanufahren ging es raus auf die „See“. Vorbei an kleinen Booten, Schwimmstellen und einer märchenhaften Seenlandschaft paddelten
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Landeslager Westfalen „Thierna na oge“ VCP-Bundeszeltplatz Großzerlang
sie durch eines der schönsten und größten Kanureviere Deutschlands. „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!“ Einige machten sich mit dem Reisebus auf den Weg in den Großstadt-Dschungel. Ein Tag in Berlin, das hieß zugleich: Nur die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt in aller Kürze kennen zu lernen. Gesagt, getan: Mit einer großen Prise Pfadi-Charme, aber vor allem ganz viel Glück erhielten die Pfadis eine private Führung durch den Deutschen Bundestag und erkundeten Merkels Arbeitsplatz jenseits der typischen „Touristen-Pfade“. Der Aufstieg zur Kuppel wurde mit einer schönen Aussicht über Berlin belohnt. Eine Abschlussfeier mit einem üppigen Festmahl beendete das wundervolle Lager auf dem Bundeszeltplatz in Großzerlang.
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Landeslager Niedersachsen „Von Kopf bis Fuß – eine Reise ins Ich“ Jugendbildungsstätte Pfadfindergelände Hasenheide
foto: reBecKa wolff
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foto: reBecKa wolff
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foto: JohanneS mali
Von Kopf bis Fuß – von Hitze zu Wolkenbruch
foto: reBecKa
wolff
ein paar Anekdoten und Geschichten aus seiner Pfadfinderzeit, was natürlich sehr gut bei seinen jungen Zuhörerinnen und Zuhörern ankam. Nach einem Rundgang über den Lagerplatz und dem gemeinsamen Kochen mit den Gruppen aus Seelze/Lohnde und Salzderhelden fand eine abendliche Diskussionsrunde mit dem Bischof statt. In einem Briefkasten wurden im Voraus Bierdeckel gesammelt, auf denen die Jugendlichen Fragen an den Bischof stellen konnten. Die Bandbreite der Fragen war groß: Sie begannen bei seiner eigenen Pfadfinderzeit bis hin zu kritischen Fragen zu Einstellungen der Evangelischen Kirche. Am letzten Abend übermittelte Ralf Meister ein Grußwort per Videobotschaft an die Lagergemeinschaft: „Die Erinnerungen an ein tolles Lager dauern manchmal Monate und Jahre bis zum nächsten Lager an. Ich wünsche euch, dass ihr zwar erschöpft, aber auch innerlich gestärkt auseinander geht.“
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foto: JohanneS malinowSKi
S Kra foto: thoma
foto: JohanneS malinowSKi
Das Landeslager des VCP Niedersachsen fand vom 21. – 30. August auf dem Pfadfindergelände Hasenheide in der Nähe von Verden statt. Insgesamt rund 400 Teilnehmende und Mitarbeitende nahmen daran teil. Mit einer Museumseisenbahn ging es von Verden aus nach Neddenaverbergen, einen guten Kilometer vom Lagerplatz entfernt. Unter dem Motto „Von Kopf bis Fuß – eine Reise ins Ich“ fanden Workshops statt, wurden Großspiele veranstaltet und Ausflüge in die Region unternommen. Auch das Wetter stand Kopf: Am einen Tag 30 Grad und strahlender Sonnenschein, am nächsten Wind und Wolkenbruch, was natürlich zu ausgiebigen Schlammschlachten einlud. Ein Highlight war der Besuch vom Schirmherren des Lagers, dem Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers, Ralf Meister. In seiner Jugend selbst aktiver VCPer, feierte Meister einen großen Lagergottesdienst mit den Teilnehmenden. Die Predigt ersetzte er kurzerhand durch
foto: thomaS Kramer
foto: reBecKa wolff
Von Johannes Malinokwski, Hannover
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Summa cum laude – der Bucher Berg wird zur Universität! School‘s out for summer! Das heißt aber nicht, dass man in den Ferien nichts lernen darf. Und dass das auch ganz ohne Stress, Leistungsdruck, Noten und Nachsitzen geht, das haben wir Bayern auf unserem diesjährigen Landeslager „FUNKENFLUG“ bewiesen. Über 600 wissbegierige Pfadfinderinnen und Pfadfinder ließen sich vom 3. - 11. August 2012 auf das Experiment einer Pfadfinderuniversität ein. So wurde aus dem landeseigenen Zeltplatz Bucher Berg in der idyllischen Landschaft des Altmühltals, für 10 Tage ein Campus der ganz besonderen Art. Teillager wurden zu Fakultäten, der Kiosk zur Studentenkanzlei, eine Jurte zum Exkursionsbüro und die Sitzkreise zu Vorlesungssälen. An insgesamt 9 Fakultäten konnten die Studentinnen und Studenten aus einem schier unglaublichen Angebot an Vorlesungen, Exkursionen und Laborübungen wählen und sich für ihre Lehrveranstaltungen einschreiben. Von zeitlosen Klassikern wie Arbeiten mit Lefoto: Peter neuBauer
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von Jan von Egloffstein, Egloffstein
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der, Kerzenziehen und Spleißen bis hin zur Konstruktion von Jetstream-Turbinen und angewandter Gnomik, das Vorlesungsverzeichnis war voll von hochkarätigen Angeboten. Kein Wunder also, dass sich der Hochschulstandort Bucher Berg innerhalb kürzester Zeit den Ruf einer Elite-Universität erwarb. Bei so spannenden Lehrveranstaltungen wie Filzflauschis, Actionpainting, Stomp, Geocaching, Soap & Glory, Schliemanns Schatz, Glauben: selbst gemacht!, Müllklamotten und Bayerischer Braukunst fand sogar manch bummelnder Langzeitstudent den Weg in den Hörsaal und äußerte sich anerkennend über die hohe Qualität des pfadfinderischen Bildungswesens. Die Sozialkampagne „Mach‘s einfach – 24 Stunden gute Taten“ fand in einem gelungen Sozialtag ihren würdigen Abschluss und ein perfekt geplanter Singeabend bot reichlich Gelegenheit, Liedgut und Gitarrenspielkünste aufzufrischen. Ob man nun Irish Folk, bündisches oder christliches Liedgut mochte, spätestens beim gemeinsamen Singen
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des Lagerliedes am Lagerfeuer kam man ins Träumen, schwelgte in Erinnerungen an vergangene Fahrten und genoss den Augenblick mit einer dampfenden Tasse Tschai in den Händen. Viel zu früh stand auch schon der Abschlussabend an und alle Fakultäten trumpften mit Liedern, Sketchen und Spielen noch einmal mächtig auf. Bei so viel Fleiß und Eifer war es fast schon selbstverständlich, dass alle Studentinnen und Studenten ihren Abschluss „Dr. Pfad“ summa cum laude verliehen bekamen und sich den heißersehnten Bommel an den Doktorhut knoten durften. Die Lagerleitung bedankt sich bei allen, die diesen FUNKENFLUG möglich gemacht haben. Vielen Dank für euer Engagement, eure Hilfe, eure Freude und eure Ausgelassenheit. Wir hoffen, es hat euch Spaß gemacht und ihr habt was gelernt. Und denkt immer daran: Non scholae sed vitae discimus – Wir lernen nicht für die Schule, sondern für das Leben.
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Landeslager Bayern „Funkenflug“ Bucher Berg/Breitenbrunn
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Landeslager Hessen „Voyaĝo mondo“ Schildmatt in den Vogesen
VCP Hessen auf Weltreise wenn der geruch Von friSch geBacKenem flammKuchen üBer den lagerPlatz weht, Blau-weiSS geStreifte t-ShirtS unter der Kluft herVorBlitzen und die anzahl der SchnurrBartträger täglich Steigt, Kann dieS nur einS Bedeuten: ein landeSlager in franKreich! Von Maren Schüller, Niederhausen
Für den VCP Hessen ging es diesen Sommer für 10 Tage auf Weltreise … ins Elsass. Auf der Schildmatt, einem auf 850 m Höhe gelegenen Lagerplatz in der Nähe von Soultzeren und Munster, verbrachten 550 Pfadis ein Landeslager ganz nach dem Motto „Vojaĝo mondo“. Sämtliche Spiele und AG’s wurden an diesem Thema ausgerichtet und so war es durch verschiedene Teillagerkontinente möglich, sich am gleichen Tag in Asien als Geisha zu verkleiden und nur ein paar Schritte weiter in Amerika Cookies zu backen. Mit der Teilnahme der Pfadfinderinnen und Pfadfinder von Talitha Kumi, dem Partnerstamm des VCP Hessen, konnte ganz praxisnah ein palästinensischer Volkstanz erlernt werden und ein Einblick in ihre pfadfinderische Arbeit gewonnen werden.
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Doch nicht nur fremde Kulturen, sondern auch das Elsass wollte natürlich entdeckt werden. Während eines 2-Tages Hajk konnte man atemberaubende Ausblicke von den Bergen der Vogesen genießen und sich in eiskalten Bergseen abkühlen. Die Verpflegung des Lalas wurde, soweit es möglich war, von Bauern und Händlern der Region und dem Bäcker vor Ort übernommen, die den Lagerplatz z.B. mit 1950 Baguette, 4400 Äpfeln und 2300 Eiern belieferten. Wodurch in der Oase „Zur guten Tarte“, neben reichlich Programm auch durch frischen Flammkuchen kulinarisch einiges geboten werden konnte. Bei einem „internationalen“ Singewettstreit, der Lagerolympiade, dem Gottesdienst und dem Geländespiel kamen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammen, so dass neben der geweckten Neugier auf fremde Kulturen, auch viele neue Freundschaften mit nach Hause genommen wurden.
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Viele Pfade führen in das Herz von Finnland:
der Roverway 2012
See, feel and follow: die Vortour
foto: Vera SteinBerg
Von Sören Bröcker
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Am Samstag, den 14.07. ging es los. Von der Nordsee, aus der Heide und dem Ruhrgebiet, aus der Pfalz und aus dem Allgäu brachen 15 Pfadfinderinnen und Pfadfinder voller Vorfreude nach Finnland auf. Nach und nach trudelten sie alle auf dem Zeltplatz Rastila in Helsinki ein. Zelte wurden aufgebaut, Infos ausgetauscht, die nächsten Tage geplant. Am ersten Morgen ging es dann nach Helsinki: Die Innenstadt, der Hafen, die Felsenkirche und der Dom wurden erkundet. Zum Kaffee ging es ins „Esplandi“ wo man fein „fiken“ (schwedisch: fika für Kaffeepause) war. Am nächsten Tag wurde Suomenlinna besichtigt. Das ist eine Festung, die auf einigen Inseln vor dem Hafen von Helsinki liegt. Das „Gibraltar des Nordens“ steht auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes und gilt als eines der beliebtesten Ausflugsziele für Touristen wie Einheimische. 950 Menschen leben dort. Am nächsten Morgen ging es in den Nuuksio-Nationalpark. Doch obwohl das Wetter nicht „schier“– das heißt auf norddeutsch so viel wie gut war – genossen wir die schöne finnische Natur und badeten im See. Abends wurde die Sauna angeheizt. Viele weitere Saunagänge sollten folgen. Bei Sonnenschein bauten wir am vierten Tag die Zelte ab und zogen um ins Olympiastadion der Sommerspiele von 1952. Ein kleiner Teil des riesigen Stadions wurde als Hostel ausgebaut. Den Abend ließen wir in einem mexikanischen Restaurant in Helsinki gemütlich ausklingen,
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ehe sich die Patrols nach Tampere bzw. Rovaniemi aufmachten.
zu waSSer, zu lande und auS der luft: der entdecKer-Pfad … Von Alina Heukamp Unser „Path“ trug den Namen „Discover the Heart of Finland“ und versprach eine abenteuerliche Zeit, in der wir Finnland vom Land, vom Wasser und aus der Luft kennen lernen würden. Nach der Eröffnungszeremonie im Ratina-Stadion in Tampere wurde unser „Tribe“, bestehend aus ca. 55 Pfadfinderinnen und Pfadfindern aus sieben Nationen von den „Tribe Leadern“ eingesammelt. Ein Bus brachte uns in die Nähe von Vitasaari zu einem alten Schulgebäude. Das war ein altes Holzhaus, typisch für Skandinavien, mit einer einladenden Veranda, direkt an einem großen See, und in der Nähe nichts als ein paar Bauernhöfe, Wald und einige Wiesen. Mit der Entdeckung der Sauna und etlicher Kanus wuchs die Vorfreude noch. Und nach Spielen und einer Kennenlernrunde ging es dann direkt mit der wohl bekanntesten finnischen Tradition weiter: Die Sauna wurde geheizt. In den kommenden Stunden sah man immer wieder kleine Gruppen von spanischen, holländischen, portugiesischen, luxemburgischen, ukrainischen, amerikanischen und deutschen Pfadis schreiend zwischen der heißen Sauna und dem doch recht kalten See hin- und herlaufen. Der abendliche Saunagang war ein fester Programmpunkt, tagsüber spiel-
ten wir „Pesäpallo“ (finnisches Baseball), fuhren Kanu und gingen wandern. Auch wichtig: das „Service Project“: Aufgeteilt in kleine Gruppen waren wir in der Umgebung sozial aktiv; wir halfen bei der Gartenarbeit, beim Fensterputzen, beim Streichen oder besuchten Menschen im Krankenhaus. Ein weiteres Highlight war das „International Dinner“. Jedes Land hatte eine typische Spezialität zubereitet und so haben 55 Pfadis die verschiedenen Köstlichkeiten probiert, geredet, gelacht und Spiele gespielt. Nach diesen schönen Tagen, in denen wir neue Freunde gefunden, vieles erlebt und einige finnische Traditionen kennen gelernt haben, machten wir uns auf den Weg nach Evo, wo der zweite Teil des Roverways, das Lager stattfinden sollte. Und waren wir auf dem Hinweg noch kleine Grüppchen gewesen, so waren wir nun wirklich ein Tribe, eine große Gruppe aus vielen Ecken der Welt, die durch etliche neue Freundschaften zusammengehalten wurde …
onal celebration“ beschrieb, worum es ging. Jeder Path sollte auch ein kleines soziales Projekt unterstützen. Wir haben den „Elfen“ in Weihnachtsmannpostbüro geholfen, die Post von Kindern aus der ganzen Welt zu sortieren. Auf unserem Lagerplatz feierten wir dann die vier kommenden Tage zusammen mit Pfadfinderinnen und Pfadfindern aus Belgien, England, Spanien, Frankreich und mit Girl Guides aus Irland und Wales traditionelle finnische Feste, gingen in die Sauna und spielten Gemeinschaftsspiele. Highlights war unter anderem das Boot bauen, selbst geräucherter Lachs und der Tagesausflug zur Sommerrodelbahn mit anschließenden Pfannkuchen essen im Park von Rovaniemi. Schön war, dass man in einer Gruppe von ca. 50 Leuten die Pfadis aus anderen Ländern viel besser kennen lernen konnte. So entstanden neue Freundschaften, was natürlich die gute Stimmung förderte. Und das sehr gute und reichliche finnische Essen trug ebenfalls dazu bei.
traditionelle finniSche feiern: der north-Path Von Janosch Kanitz Angekommen in Rovaniemi erkundeten wir zuerst die Stadt. Am nächsten Morgen gingen wir direkt zum Santa Park, wo man den Elfen und Wichteln des Weihnachtsmannes beim Arbeiten zusehen konnte. Dort fand auch ein Teil der dezentralen Eröffnungsveranstaltung statt, bei dem die Standorte per Livestream miteinander verbunden waren. Der Name unseres Paths „Discover Finnish traditi-
foto: roman heimhuBer
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Wasser marsch! Der Wasserpfad auf dem Roverway 2012
wie Kommen die BlacK tent academy (Bta) und waSSerworKShoP in die aQua arena? die finniSchen PfadiS hatten BeideS auf den letzten Beiden JamBoreeS geSehen und deShalB den VcP eingeladen, dieSe Beiden aKtiVitäten auch in der aQua arena auf dem roVerway 2012 durchzuführen.
Von Helmut Naaf und Karl Wagner Die Aqua Arena war ein toller Platz am Ufer eines großen Sees. Die Jurte stand als Zentrum und Materiallager der Black Tent Academy, 3 gelbe Sternzelte waren Standorte für die Gruppenarbeit des Wasser-Workshops. Die Jurte wurde bald zum Mittelpunkt der Aqua Arena. Daneben gab es in der Aqua Arena noch drei Saunen. So hatten die Teilnehmenden viel Spaß beim Bootfahren, Saunagang, Schwimmen, Kohtenbau und WasserWorkshop. Gerade diese Kombination war reizvoll für die Teilnehmenden. So war es für sie auch kein Problem mit Badesachen und in ein Handtuch gewickelt an den Stationen des Workshops (Eigenschaften von Wasser, Verbrauch von Wasser, virtuelles Wasser) teilzunehmen. Viele positive Rückmeldungen haben uns darin bestärkt, dass wir mit dieser Arbeitsform auf dem richtigen Weg sind. In der Aqua Arena waren 15 Staffmitglieder aus neun Nationen aktiv. So konnten wir unsere Workshops auch in englischer, französischer, italienischer und slowakischer Sprache anbieten.
der waSSerPfad Unter gelben Sternenzelten fanden drei Tage lang Workshops zum Thema Wasser statt. Aus der Arbeitshilfe „Wasser ist Leben“ hatten wir drei Themen vorbereitet, die in jeweils 15-minütigen Workshops durchgeführt wurden:
fotoS: roman heimhuBer
• Das Wasser-Memory mit Fragen zur Bedeutung des Wassers für den Menschen (manche der international zusammen gesetzten Gruppen schafften das Memory in weniger als acht Minuten) • Den täglichen Wasserverbrauch bewusst machen – Warum benötigen wir täglich 35 Liter Trinkwasser pro Person für die Toilettenspülung? Wir könnten doch dafür auch gefiltertes Regenwasser benutzen! • Virtuelles Wasser – Für die Herstellung von Dingen, die wir so lieben und regelmäßig neu anschaffen (Handys, Jeans etc.) wird viel Wasser verbraucht und das hauptsächlich in Ländern, in denen ein großer Teil der Menschen an Wassermangel leidet. Auch importieren wir Obst und Gemüse aus Israel und Spanien, damit vergrößern wir die Wasserprobleme in diesen Regionen.
Es gab interessante Diskussionen darüber, was wir zukünftig tun können, um Wasser sinnvoller zu nutzen, ohne dass wir uns dabei allzu sehr einschränken müssen. Interessant waren auch die Ausrüstungslisten, die im Workshop „Virtuelles Wasser“ entstanden. Wir erhielten auch eine Anfrage von Programmverantwortlichen des World Scout Moot 2013 in Kanada, dort unseren Wasser-Workshop anzubieten. Ob es Interessierte im VCP gibt, diese Aufgabe übernehmen möchten?
Bta – KohtenaufBau mit internationaler anleitung Gestartet wurde in unserer Jurte, in der es auch eine tolle Ausstellung zum Thema Kohten- und Jurtenkultur gab. Dann ging es ans Zeltaufbauen mit Blick auf den See. Es machte viel Spaß und ruckzuck standen die Zelte. Nur schade, dass sie gleich wieder abgebaut werden mussten, weil die nächste Gruppe schon wartete.
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foto: roman heim
foto: florian Bergweiler
foto: felix conrad
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das team vom wasserpfad
nicht nur arBeiten – auch feiern An zwei Abenden gab es ein Gemeinschaftsprogramm für den Aqua Arena Staff. Zunächst war Sauna angesagt und später ein Jurtenabend. Eine Jurte ohne Feuer – das geht wirklich nicht. Die Jurtenrunde wurde von unserem Programmchef Sakke kurzerhand in ein Barbecue umgetauft – und schon war alles klar für eine gemütliche Feuerrunde mit internationalen Liedern. Natürlich wurde auch gegrillt und Stockbrot gebacken, statt Tschai gab’s allerdings Softdrinks. Es war ein toller Abend! Unser Resümee: Die positive Resonanz der Teilnehmenden hat uns gezeigt, dass wir mit unseren Angeboten richtig lagen, ein Grund mehr z. B. die WasserpfadAktivitäten auch auf unseren Lagern öfter anzubieten.
Vom waSSerPfad zur lautloSen diSco: daS main camP in eVo von Annika Kanitz Wir reisten zwölf Stunden mit dem Zug nach Evo. Unser Zeltplatz stellte sich als sehr abenteuerlich heraus. Wir kennen von Landes- und Bundeslagern ebene Wiesen und Felder, doch in Evo hatten wir unseren Platz mitten im Wald zwischen Bäumen und Wurzeln oder inmitten der finnischen Tundra. Auf dem Standlager wurden verschiedene Aktivitäten angeboten, die in „Valleys“ unterteilt waren. So gab es etwa das „Creative Corner Valley“, in dem man seiner Kreativität freien Lauf lassen konnte; das „Aqua Valley“, in dem man neben Sauna, Wasserspielen und Kanufahren auch einen Crashkurs in Sachen „Kohte aufstellen“ bekommen konnte und das „Forest Fun Valley“, in dem sich alles rund um das Thema Natur drehte. Hier lernte man Trinkbecher aus Holz brennen, eine traditionelle finnische Blockhütte bauen, finnische Beeren kosten oder das Kultspiel Angry Birds nachspielen. Im „Rovermomentum Valley“ konnte man ein gemeinnütziges Projekt planen, das in der Heimat umgesetzt werden sollte. Ein Highlight war der „Loverway Festival Day“. Jedes Land stellte an diesem Tag landestypische Traditionen und traditionelles Essen vor, um den anderen „seine“ Kultur nahezubringen. Und wir stellten fest, dass die Luxemburger „Kniddelen“ gar nicht so anders als unsere schwäbischen „Spätzle“ sind und Italien mehr zu bieten hat als Nudeln und Parmesan. Der Festival Day gipfelte in einer wunderschönen Abschlusszeremonie auf der Hauptbühne, bei denen die 4000 Pfadis Luftballons steigen ließen und danach zusammen mit der finnischen Band „Sallad“ ordentlich abfeierten. Im „Hungry Hearts Café“ konnte man weiterfeiern. Dort gab es an einem Abend Livemusik von Metal Bands und am nächsten Abend Club and House Music. Ein Höhepunkt war der SilentDisco-Abend. Alle bekamen Kopfhörer und konnten zwischen zwei verschiedenen Musikkanälen wählen. So tummelten sich mehrere tausend Jugendliche, um scheinbar geräuschlos abzufeiern und zu tanzen. Es gab noch etliche gemütliche Cafés auf dem Platz. Eines davon war das „Holland House“, das nachmittags leckere ,,Poffertjes‘‘ servierte, abends sorgte ein DJ für Partystimmung. Das „Holland House“ war in einer Jurtenburgkonstruktion des Black Castle Teams beherbergt und bot Platz für 300 Personen.
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foto: roman heimhuBer
foto: Vera SteinBerg
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foto: roman heim
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foto: roman heim
Am letzten Abend stand ,,Tribe-Time‘‘ auf dem Programm. Wir blickten auf die vergangene Zeit zurück, tauschten Adressen aus und sagten unseren neuen Freunden Lebewohl! Am 28. Juli ging das Lager mit einer Abschlussfeier zu Ende. Doch unser Kontingent war noch lange nicht am Ende seiner Reise und so machten wir uns direkt nach der Abschlussfeier auf den Weg zu unserem nächsten Ziel.
die nachtour: Von Judith Lieberich „Nordwärts, nordwärts wolln wir ziehen, zu den Bergen und den Seen …“ – getreu dieses Lagerfeuerklassikers, wollten wir in unserer letzten Woche die Natur Finnlands vom Kanu aus entdecken. Dafür machten wir uns auf in das am Saimaa See gelegene Städtchen Anttola. Dort wurden erst einmal Rucksäcke umgepackt, Essensvorräte eingekauft (was nichts anderes hieß
als Unmengen an Nudeln) und mögliche Routen besprochen. Dann ging es los. Meist war Petrus milde gestimmt. Wir paddelten bei wunderschönem Sommerwetter, hielten nach den perfekten Inselchen zum Zelten Ausschau, schwammen, sonnten uns am Sandstrand, pflückten Blaubeeren und verarbeiteten sie zu himmlisch leckeren Pfannkuchen, sammelten Pilze, wanderten, bewunderten Sonnenuntergang und Vollmond, sangen und vieles mehr. Die Tage vergingen wie im Flug. Und mit gemischten Gefühlen machten wir uns nach 7 Tagen im Kanu und 85 zurückgelegten Kilometern wieder auf den Weg nach Helsinki. Sonntags hieß es dann Abschied nehmen. 15 glückliche Pfadfinderinnen und Pfadfinder machten sich mit müden Armen und unzähligen Mückenstichen auf den Heimweg, im Gepäck viele schöne, lustige und besondere Erlebnisse, neues Vokabular – auch im Deutschen kann man noch dazu lernen – einmalige Eindrücke und schon wieder neue Reisepläne. Denn die nächste Fahrt kommt bestimmt.
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Wandern auf der Skrim …
Kennt ihr die SKrim? JedeS Jahr fährt der VcP-BezirK Paul Schneider auS wolfSBurg nach norwegen, um dort auf fahrt zu gehen und neue erfahrungen zu Sammeln.
Text u. Fotos: Fabian Achilles, Wolfsburg Wir, die Wanderfalken – eine neue Gruppe von fünf Jungen im Alter von 14 - 15 Jahren – hatten dort unseren ersten Kurs zur Gruppenleiterausbildung. „Vorgegeben“ wurde uns dazu das Wandergebiet – die Skrim – und eine Wanderstrecke von ca. zwöf km am Tag. Um die Routen- , Essens-, und Materialplanung sowie die Durchführung kümmerten wir uns selbst. Bei unseren Recherchen über die Skrim stießen wir auf Informationen des Outdoor Ausstatters „Bergans of Norway“, deren Gründer, genau dort in unserem Wandergebiet, die geniale Idee hatte, seinen Rucksack mit einem Tragegestell zu versehen.
Als wir dort dann wanderten, konnten wir das gut nachvollziehen, denn das war kein Spaziergang. Wir nahmen Kontakt zu der Firma „Bergans of Norway“ auf, berichteten von unserem Vorhaben und fragten an, ob sie uns beim Vervollständigen unserer Ausrüstung behilflich sein würden. Zu unserer Freude unterstützten sie uns großzügig. Unsere Wanderung in der Skrim war ein tolles Abenteuer. Es kostete uns viel Energie, auf dem morastigen Boden zu wandern – die Skrim ist ein Hochmoor – und nicht selten blieb einer von uns stecken. Doch der Anblick der vielen Seen und die herrliche Moorlandschaft ließen uns die Strapazen schnell vergessen – sogar eine Elchkuh trabte uns über den Weg.
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auf dem fantefjell (trollberg)
Unser Wanderzelt schützte uns vor Regen und gefräßigen Mücken. Das absolute Highlight unserer Wanderung war die wundervolle Aussicht vom Styggemann, dem höchsten Berg in der Skrim. Fazit: Für abenteuersuchende Pfadis ist die Skrim absolut zu empfehlen.
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Rumänien – ein unglaubliches Fahrtenland Von Svenja Raff, Albstadt Fotos: Svenja Raff und Manuel Santura
der Stamm St. martin aus albstadt unternahm nach einer fast neunmonatigen Vorbereitungszeit eine fahrt nach rumänien.
Unsere sechsköpfige Fahrtengruppe reiste von Stuttgart aus mit dem Bus nach Hermannstadt. Die erste Station war das Scoutcenter in Nochrich ganz in der Nähe. Bei einem Tagesausflug in das benachbarte Dorf besuchten wir eine Siebenbürger-Sächsin, die uns mit einem exzellenten Reiseführer bekannt machte. Was für ein Zufall – das war ein VCPer aus Hamburg, der erst vor kurzem zurück nach Rumänien gezogen ist. Er zeigte uns die evangelische Wehrkirche, ein kleines Museum und sein Haus. Nach dem Abschied vom Scout Center gingen wir auf Wanderschaft. Der Ausblick auf die Karpaten im Morgendunst war beeindruckend. Nachdem wir einige Dörfer passiert hatten, kamen wir durch ein Dorf mit ziemlich traurig aussehenden Häusern, das fast ausschließlich
von Sinti und Romas bewohnt wurde. Wir wurden von einer Horde Kinder empfangen, die permanent nach Geld fragten, auf Deutsch wohlgemerkt. Dann trafen wir auf einen deutschsprechenden Mann. Er wohnte in einem schönen – umzäunten – Haus am Seeufer, nicht weit weg von dem Sinti-Dorf. Hier wurde uns zum ersten Mal klar, wie groß die sozialen Unterschiede zwischen den Menschen in Rumänien sind – und wie nah sie dabei nebeneinander leben. Tags darauf wollten wir in die Karpaten. Der Aufstieg von über 2000 m schien uns etwas mühsam, deshalb suchten wir im nächsten Dorf nach einer Fahrmöglichkeit zur Talstation der Bergseilbahn. Mit einem alten Dacia ging es für 60 Lei, umgerechnet 15 Euro den Berg hinauf. Ein gewagtes Experiment. Die restlichen 800 Höhenmeter überwanden wir mit der Seilbahn. Zwei von uns bezwangen den Berg per pedes und trafen direkt auf die Tücken der rumänischen Wanderwegbeschilderung. Dies führte dann zu unerwarteten Kletterpartien. Aber oben endlich angekommen, wurden wir mit einem tollen Sonnenuntergang belohnt. Am Tag darauf ging die richtige Bergwanderung los. Es ging hoch, runter, auf den Gipfel und wieder hinab. Wanderweg war eine freundliche Umschreibung für den Klettersteig, der es letztendlich war, teilweise sicherte uns ein Stahlseil am Fels vor dem Abgrund. Das reichte uns, deshalb ließen wir uns an einem Bergsee auf 2200 m Höhe nieder. Aus Ermangelung an Bauholz bauten wir eine Art Burg aus Steinen um uns herum und legten
hier wurde uns zum ersten mal klar, wie groß die sozialen unterschiede sind.
www.karpatenwilli.com Lesetipp: MARCO POLO Reiseführer Rumänien
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die Kohtenplanen über uns. Das Abendessen bestand aus Dosenbohnen, kombiniert mit Erbsen, Knoblauch und frischen Chilies, übrigens das Hauptnahrungsmittel unserer Fahrt. Tags darauf begannen wir früh mit dem Abstieg, denn uns alle trieb es in den Süden, an den Strand. Denn so schön es in den Bergen war, so anstrengend war es auch. Auch der lange Abstieg zur Hütte barg einige Überraschungen, die wir aber in Teamwork meistern konnten. Das bestellte Taxi zum Zug nach Hermannstadt kam nicht, deshalb wollten wir bei einem LKW auf der Ladefläche mitfahren. Da kam auf einmal eine Gruppe Leute angerannt, die Beeren gesammelt hatten. Der LKW war ihr Transporter. Es waren Sinti und Roma, die in den Bergen für sehr wenig Geld Beeren sammelten. Unsere Konversation auf der Ladefläche war mühsam, aber zumindest konnten wir uns gegenseitig vorstellen.
billiger machte. Der Zug war voll und stickig und an Schlaf war nicht zu denken. Doch auch eine 16-stündige Zugfahrt findet irgendwann mal ihr Ende. Auf dem nächstgelegenen Campingplatz in Vama halfen uns unsere neuen Nachbarn, Stangen und Heringe zu beschaffen – und die Kohte baute sich förmlich von selbst auf. Die nächsten Tage verbrachten wir fast nur am Strand und in den Gassen von Vama. Mit dem Nachtzug ging es nach Timisoara, dem „Wien Rumäniens“. Dort gingen wir ins Hostel und waren begeistert: ein Farbfernseher. Die Ruhepause war verdient. Abends gönnten wir uns ein typisches Banater Essen, das bestehend aus Maisbrei und anderen gehaltvollen Köstlichkeiten bestand. Hier trafen wir auch das erste Mal auf klebstoffabhängige Jugendliche aber das war kein tolles Erlebnis. Das war unsere letzte Nacht in Rumänien. Unsere Heimfahrt führte über Arad zurück nach Stuttgart. Eine tolle, sehr facettenreiche Fahrt mit vielen Eindrücken war zu Ende. Vermisst haben wir nichts.
die zugfahrt war fast ein Kulturschock.
Die Zugfahrt war fast ein Kulturschock. Nach der staubigen, heißen und ruckeligen LKW Fahrt überraschte uns die rumänische Bahn mit einem nagelneuen Zug, nebst Klimaanlage und automatischer Türöffnung. Der zweite Kulturschock folgte in Hermannstadt beim Pizzaessen. Wenn der Kellner nicht Englisch gesprochen, und die Karte nicht auf Rumänisch gewesen wäre, hätte man sich in Reutlingen wähnen können, denn die Arkaden und das Kopfsteinpflaster erinnerten stark daran. Der Nachtzug gen Süden brachte uns bis fast an die bulgarische Grenze – nach Vama Veche, ein ehemaliges Hippiedorf, das heute hauptsächlich in den Sommermonaten von Studentinnen und Studenten heimgesucht wird. Der Nachtzug war ein Abenteuer für sich. Da es keine Sitzplätze mehr gab, mussten wir mit dem Boden vorlieb nehmen, was das Ganze aber deutlich
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Die Welt zu Gast in Dänemark
Von Anne Lindemann, Satrup Mit 35.000 Pfadfinderinnen und Pfadfindern zählte dieses Lager zu den größten jemals stattgefundenen in Dänemark. Eine Besonderheit war auch, dass alle fünf dänischen Verbände mit insgesamt 31.000 Mitgliedern da waren. 4.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder kamen aus 25 weiteren Ländern. Als wir das Lager erkundeten, beeindruckten uns besonders die Bauten: die großen Eingangstore vor jedem Teillager ebenso die Brücken und Aussichtstürme, von denen man Teile des Lagers überblicken konnte. Das gesamte Lager war wie eine kleine Stadt mit eigener Post, eigenem Krankenhaus, Supermarkt, Bibliothek, Restaurants, Cafés, einem Radiound Fernsehsender und einer eigenen Zeitung. Zum Zeitpunkt des Lagers war die Zeitung mit 36.000 täglichen Kopien eine der zehn größten Zeitungen Dänemarks.
Bei der offiziellen Eröffnungsfeier traten verschiedene Bands auf und Videos mit Reden prominenter Menschen wurden präsentiert, aber auch die Ankunft der Teilnehmenden und die Entstehung des Lagers. Zum Abschluss gab es ein Feuerwerk. Jeden Morgen ging es um acht Uhr zum Flaggenappell. Am Sonntagabend präsentierten Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus verschiedenen Nationen Tänze und Bräuche. Am Dienstag fuhren wir ins fünf Kilometer entfernte Holstebro zu einem Flashmob. Alle Pfadfinderinnen und Pfadfinder bekamen ein kleines Radio mit Kopfhörern und die Anweisung, den Lagerradiosender zu suchen. Bei Musik bekamen wir dann Anweisungen wie „barfuß durch die Straßen von Holstebro zu gehen“ oder gemeinsam zu tanzen, den Leuten „Hello“ zu sagen oder ihnen „High Five“ zu geben. Auf dem Marktplatz sollten wir unsere zuvor aufgepusteten Luftballons gegenseitig zum Platzen bringen. Abschließend bildeten wir eine lange Schlange und gingen hintereinander, zu einem Dänischen
Lied singend durch die Stadt zum Musiktheater. Dort endete der Flashmob mit zweitausend Menschen. Am letzten Tag bewältigen wir in kleinen internationalen Gruppen verschiedene Aufgaben: eine Seifenkiste aus Holzstämmen bauen, einen Sketch schreiben und eine strategische Mehlbeutelschlacht vorbereiten. Abends gab es dann eine Feier für alle 13 bis 17-jährigen, mit vielen verschiedenen Liveacts auf der großen Bühne. Am nächsten Morgen bauten wir fertig ab und fuhren am Vormittag zurück nach Tydal. Was war besonders schön? Das Essen über dem Lagerfeuer zu kochen und sich mit Pfadfinderinnen und Pfadfindern aus Mexico, Neuseeland und Grönland anzufreunden … Und bei der Gelegenheit: Ein großes Dankeschön an die Dänischen Spejder „Angelbo Trop“ für die Organisation des Lagers. Es hat uns sehr viel Spaß gemacht und wir würden uns freuen, so ein großes Lager noch einmal miterleben zu dürfen.
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es gibt nicht nur weltweite Jamborees, sondern auch landesjamborees. wir waren mit einer gruppe unseres Stammes „nimrod“ aus Satrup/ havetoft zusammen mit dänischen Pfadfinderinnen und Pfadfindern in holstebro, dänemark.
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Hey ihr Lieben, lani und damit auch die der Sommer ist vorbe t das auch im Alltag warte ge Urlaubszeit. Aber f den au n wir euch diesmal Abenteuer. Das zeige atzkarstelt eure eigene Sch KrimsKrams-Seiten. Ba baut er t dem Stockbrot od te, experimentiert mi ütte! euch eine Abenteuerh en und im Lesen, Ausprobier Wir wünschen euch be Rätseln viel Spaß. ra Eure Sarah und Sand
Abenteuerliche GruppenStundenideen: • Abenteuerspielplatz
besuchen nlampen erkunden • Hochseilgarten be suchen • Nachtwanderung • Im Wald ein geeig netes Versteck suche n und auf die Geräusch e lauschen, • Schnitzeljagd im Wa ld • Höhlen mit Tasche
• Geländespiel
• Feuertechniken erl
Pagodenfeuer
ernen: Balkenfeuer,
Wir wollen euch den
Spaß am Abenteuer nicht verderben. Aber bereitet euch gut vor, überfordert niema nden in der Gruppe und seid vorsichtig.
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Jeder Pfadi braucht diesen Gegenstand, um etwas zu zerschneiden.
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Ein großes Pfadizelt mit zwölf Seitenstangen.
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Rätsel gelöst? Super! Du kannst ein Buch aus unserer Buchecke gewinnen.
12. Jeder Mensch aus einem anderen Land hat eine typische Besonderheit,
Schick uns das Lösungswort, dein Alter
diese nennt man ... (Mehrzahl)
und deine Adresse an:
13. Er dachte, er wäre in Indien und fand Amerika.
anp, VCP-Bundeszentrale Wichernweg 3
Freund Struppi ist ein ...
14. Weg auf englisch.
34121 Kassel
In einem solchen Kasten kann man
15. Was baut sich ein Pfadi, um über
oder anp-krimskrams@vcp.de
manchmal einen Schatz finden.
einen Fluss zu kommen?
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In diesem Land gibt es viele Bären.
16. Die Zeit, in der man frei hat.
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Ein Gewässer.
17. Wenn jemand verletzt ist, braucht er
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Die Abkürzung für ein Lager an Pfingsten.
10. Um in der Wildnis zu übernachten, braucht man ein ...
...?
(Betreff: anp Kreuzworträtsel) Viel Glück! Das Lösungswort in anp 03|12 war Kabelbinder. Vielen Dank an alle, die mitgerätselt haben. Jule Baur und Paul Hirte haben je ein Buch gewonnen! Viel Spaß damit!
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SchAtzkArte bASteln Du brauchst: Papier, Schere, Sch wamm, Schwarzen Tee, Backofen, Stifte So klappt‘s: Nimm dein Papier und schneide als erstes unförmige Zick-Zack-Muster am Rand aus. Dann zerknülle das in deiner Hand und streiche es wieder ganz glatt. Tauche den Schwamm in den schwarzen Tee und tupfe damit auf das Papier. Dan n kannst du das Papier auf ein Backblech legen. Es soll nun 2 - 3 Minuten bei 200 °C im Ofen „backen“ – aber nicht zu lang, damit nich ts verbrennt. Wenn du dir unsicher bist, lass dir helfen. Damit nun die Karte richtig schö n alt aussieht, solltest du sie ein paar Mal mit Tee betu pfen und backen. Jetzt kannst du die Karte bemalen . Versteckt doch eine Kiste mit einem Schatz – dann kann deine Gruppe auf Schatzsuche gehen.
Schnur
zitAte „Das ist das Angenehme auf Reisen, dass auch das Gewöhnliche durch Neuheit und Überraschung das Ansehen eines Abenteuers gewinnt.“ Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
„Das grenzenloseste aller Abenteuer der Kindheit, das war das Leseabenteuer und ein besseres Geschenk hat das Leben mir nicht beschert.“ Astrid Lindgren (1907 - 2002)
„Wenn ich es so überblicke, das Abenteuerlichste in meinem Leben waren die Versuche, dem Abenteuer zu entgehen.“ Gabriel Laub (1928 - 98)
„Ein Leben ohne Abenteuer ist wahrscheinlich unbefriedigend, aber ein Leben, in dem Abenteuer jedwede Form zugestanden wird, ist mit Sicherheit ein kurzes Leben.“ Bertrand Russell (1872 - 1970)
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Witze gkok fliegen. Das Fräulein Ein Urlauber will nach Ban öchten Sie über Athen im Reisebüro fragt Ihn: „M auber: „Nur über Ostern.“ oder Bukarest fliegen?“ Url
„Soll ich Ihnen das Mitta gessen in die Kabine bri ngen?“, fragt der Ober den see kranken Passagier. „Ode r sollen wir es gleich für Sie üb er Bord werfen?“
„Na, hattest du auf deiner Grie
chenlandtour Schwierigkeiten mit deinem neu en Sprachcomputer?“ „Ich nicht, aber die Griechen...“
am Strand: „Gibt Eine ängstliche Urlauberin oder Krebse?“ es hier eigentlich Quallen rden alle von den „Überhaupt nicht, die wu Haien gefressen!“
n kennen m in drei Tage Ro n le ol w e err Bressel, Si ht?“ „Was denn, H s denn gemac haben Sie da ie W Museen n? be uwerke und gelernt ha au hat die Ba Fr !“ ne ei M ! ng h die Kneipen „Arbeitsteilu iquen und ic ut Bo e di r te eine Toch besichtigt, m
Abenteuerliche rezepte: obAnAnen
Feuer-Schok
Stockbrot mAl AnderS Zutaten: 400g Mehl
Zutaten (pro Person): eine Banane
300ml warmes Wasser 1 Päckchen Trockenhefe
Schokolade Aluminiumfolie
1 Löffel Zucker 1 große Prise Salz 2 EL Öl Stöcke für euren Stockbrotteig
Nach Geschmack: geriebenen Käs e, Speckwürfel, geröstete Zwiebeln, Kräuter (Pet ersilie, Schnittlauch, frischer Oregano, Bärlauch), getr ocknete Tomaten, gehackte Oliven, gehackter Kno blauch Zubereitung: Die Zutaten für den
Teig verkneten und oppelt hat. Dann
warten, bis sich die Menge verd
nimmt sich jeder eine Hand Teig
. Bevor ihr diesen ckt ihr ihn auf eurer
nun um euren Stock wickelt drü
Hand flach zu einem Fladen. Auf
die Oberseite könnt ihr nun die gewünschten Zutaten drücken. Nehmt nicht zu viel, sonst könnt ihr ihn nicht mehr um den Stock wickeln. Wickelt den Teig so um den Stock, dass die eingedrückten Zutaten gut mit Teig bedeckt und gar nicht mehr zu sehen sind . Wenn das Stockbrot außen schön braun ist, schm eckt es durch die Zutaten ganz besonders lecker!
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r Nachtisch oder Die Schokobananen sind ein tolle erfeuer. Ihr müsst eine Überraschung nach dem Lag t habt. Wenn das abwarten, bis ihr eine schöne Glu okolade gerinnen. Feuer noch brennt, kann die Sch einschneiden, also Die Bananen mit einem Messer und die Banane einen Schnitt durch die Schale ihr dann einige machen. In diesen Schnitt steckt ane in Alufolie Stückchen Schokolade. Die Ban ein paar Minuten einwickeln, in die Glut legen und weich ist, könnt ihr warten. Wenn die Schokolade sie mit einem Löffel auslöffeln.
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42
„Ohne Abenteuer wäre das Leben tödlich langweilig. Mit vorsichtigem Steuern, einwandfreiem Segeln und fröhlicher Beharrlichkeit gibt es keinen Grund, warum deine Reise nicht ein voller Erfolg sein sollte, unabhängig davon, wie klein der Bach ist, in dem du startest.“ Robert Baden-Powell
Heute:
Das Elbsandsteingebirge
Auf Großer Fahrt
Von Philip Chinery (chip), Barmstedt Das Elbsandsteingebirge ist am Oberlauf der Elbe gelegen. Der deutsche Teil wird meist als Sächsische Schweiz, der tschechische Teil als Böhmische Schweiz bezeichnet. Die Gegend ist zum Wandern bestens erschlossen. Es gibt sehr viele gut beschilderte Wanderwege in verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Gerade auf der deutschen Seite führen meist mehrere Wege mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden zu einem Ziel. Der höchste Punkt liegt bei 723 Metern über dem Meeresspiegel, die Landschaft ist sehr abwechslungsreich und es finden sich immer wieder kleine Gipfel, auf denen man sich ausruhen und in die Ferne schauen kann. Übernachten im Freien (aber nicht Zelten) ist grundsätzlich gestattet. Außerdem gibt es auch die Boofen [1,2], an denen man offiziell und kostenlos übernachten und meist auch Feuer machen kann. Je nach Jahreszeit und Höhe kann es zu Problemen mit der Trinkwasserversorgung kommen, da es nicht überall Quellen
gibt. Häufig ist aber eine Herberge in der Nähe, dort wird meist freundlich die Trinkflasche befüllt. Auf jeden Fall einen Besuch wert ist das Prebischtor auf der tschechischen Seite. Das kostet zwar Eintritt (pro Kind/Schüler/ Student 1,50 €), aber dieser wird für den Erhalt dieser einmaligen Felsenformation genutzt. [1] http://go.vcp.de/QhUpkT [2] http://go.vcp.de/QhVk4Y
Wart ihr auch im Sommer mit der Sippe oder dem Stamm unterwegs und habt Abenteuer erlebt? Dann macht es wie chip. Sendet euren Fahrtentipp an anp-kellertreppe@vcp.de.
vcp Pfadfinden
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KellertrePPe 43
Aus dem Hordentopf
das pfaDing
foto: diane temPel
Kurioses fürs moderne Pfadfinden
Heute: Zwei
Kochbücher für
Fahrt und Lager fotoS: chriStian Van den Boom
Heute möchten wir euch anstelle eines Gerichtes gleich ein ganzes Potpourri an Rezepten ans Herz legen: Der Bundeszeltplatz Großzerlang und die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V. haben je ein Kochbuch herausgebracht, das lohnenswert ist! „Wir kochen grün“ ist das Motto des BZG-Buches, das gesunde, nachhaltige Rezepte mit regionalen Lebensmitteln in den Mittelpunkt stellt. Kleine Infokästen zu den Lebensmitteln, ein Kräuter-ABC sowie ein Saisonkalender runden dieses umfangreiche und vielfältige Werk mit über 100 Seiten ab. Nicht minder umfangreich und nachhaltig ist das Kochbuch der aej mit dem vielversprechenden Titel „Ich bin hin und weg!“. Ausgelegt für Jugendfreizeiten mit dem Anspruch unkompliziert, bodenständig und lecker zu sein, bietet dieses Büchlein auch Rezepte von den TV-Köchen Ralf Zacherl, Sarah Wiener und Gerald Brunnert sowie wertvolle Tipps für die Fahrtenküche. ISBN 978-388862-097-3 In der nächsten anp findet ihr an dieser Stelle ein leckeres Rezept aus dem BZG-Buch. Guten Appetit!
Heute:
Die wasserfeste Bibel Sagt die Oma zu ihrer Enkeln: „Ich mache es jetzt wie der liebe Gott – ich mache ein neues Testament“... Die gute Nachricht für alle Pfadfinderinnen und Pfadfinder: Ab sofort fällt keine Lagerandacht mehr ins Wasser, denn die deutsche Bibelgesellschaft hat eine wasserdichte Ausgabe nach der Übersetzung Martin Luthers auf den Markt gebracht, die selbst sintflutartigen Regenfällen trotzt und gefeit ist vor Schmotz und Schmutz. Die anp-Redaktion kann es bezeugen: selbst Tschaiund Ascheflecken von der gestrigen Lagerfeuerrunde lassen sich mit einem Wisch vom Neuen Testament entfernen, so dass wir diese unverwüstliche Ausgabe für den regelmäßigen Gebrauch nur von ganzem Herzen empfehlen können! Zu beziehen unter der ISBN 978-3-438-02316-2 für 14,80 € bei der Deutschen Bibelgesellschaft.
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44 BuchecKe
vcp Pfadfinden
John Green
Markus Zusak
Wilde Hunde
Reckless. Lebendige Schatten.
hanser Verlag münchen 2012
cbj-Verlag, münchen 2010
dressler Verlag, hamburg 2012
hazel grace, 16 Jahre, hat Krebs. ihre lunge funktioniert nicht mehr richtig und sie muss immer eine tragbare Sauerstoffflasche dabei haben. hazel besucht eine Selbsthilfegruppe, die sie eigentlich nicht mag, aber ihrer mutter zuliebe trotzdem hingeht. eines tages kommt augustus waters zu der gruppe. er hat zwar zur zeit keinen Krebs, aber ihm wurde ein Bein amputiert. trotzdem findet hazel ihn unglaublich toll und er sieht auch ziemlich gut aus. während der gruppensitzung zitiert hazel aus ihrem lieblingsbuch „ein herrschaftliches leiden“ von Peter Van houten. als sie augustus von dem Buch erzählt und er es gelesen hat, ist er genauso begeistert wie hazel. das Buch endet aber mitten im Satz, und sie wollen herausfinden, wie das ende wirklich aussieht. Sie kontaktieren den autor, der mittlerweile in amsterdam lebt. doch er möchte ihnen das ende nicht schreiben, sondern nur persönlich davon erzählen. augustus hat sich in hazel verliebt und setzt alles daran, mit ihr nach amsterdam zu fliegen. Jedoch ist es bei hazels gesundheitszustand schwierig, über den atlantik zu fliegen. aber sie schaffen es doch, nach amsterdam zu kommen. doch dann kommt alles anders als erwartet. John green beschreibt wirklich gut das leben aus der Sicht eines krebskranken mädchens, das einerseits mit der Krankheit kämpft, andererseits verliebt ist und doch angst davor hat, augustus zu verletzen, weil sie nicht weiß, wie lange sie noch leben wird. der autor schafft es gut, seine leserinnen und leser direkt anzusprechen. hazel ist trotz ihrer Krankheit genauso wie andere Jugendliche auch: Sie hat meinungsverschiedenheiten mit ihren eltern und wird nervös vor dem ersten Kuss.
es ist die geschichte von cameron, der zusammen mit seinen Brüdern ruben und Steve und seiner Schwester Sarah im heruntergekommenen haus seiner eltern lebt. alles war wunderbar, bis sein dad infolge eines schweren arbeitsunfalls seinen Job verlor. mrs wolfe, wie cameron seine mum nennt, arbeitet als Putzfrau und kocht nur noch erbsensuppe. der familie reicht das geld von vorne bis hinten nicht und über Sarah munkelt man, dass sie auf dem Strich geht, weil sie morgens sturzbesoffen nach hause kommt. eines tages begegnen die beiden Brüder cameron und ruben den Promoter Perry cole, der für seine illegalen Boxkämpfe bekannt ist. er macht ihnen ein angebot: 50 dollar für den Sieger und ein sattes trinkgeld für den heldenhaften Verlierer. die Brüder sind sich unsicher, aber sie haben nichts mehr zu verlieren und nehmen sein angebot an. dieses Buch spielt in den düsteren Straßen von Sydney und beschreibt das aussichtlose leben armer Jugendlicher in einer großstadt. Voll gepackt mit liebe, hass, freundschaft und gewalt. Kein wunder, dass der autor markus zusak einen passenden Sprachstil gewählt hat. als leser darf man sich nicht über die umfangreiche Sammlung von Schimpfwörtern und den vielen unvollständigen Sätzen wundern. doch insgesamt fehlen diesem werk die einzigartigkeit und die Spannung. Somit ist das Buch nichts Besonderes, wie so mancher Spielfilm im abendprogramm des fernsehens. wer es gelesen hat, wurde nett unterhalten – wer es sein gelassen hat, hat nichts verpasst.
cornelia funke nimmt uns wieder in die magische märchenwelt hinter den Spiegel mit. Jakob reckless hat für die rettung seines Bruders will einen hohen Preis bezahlt. die dunkle fee hat ihm eine motte auf die Brust gebannt. wenn sie sechs mal zugebissen hat, wird Jakob sterben. deshalb sucht er nach einem magischen gegenmittel: das Blut eines flaschengeistes, der apfel aus dem Sultansgarten, aber nichts hilft. auf der Burg des undurchschaubaren zwerges Valiant erhalten er und seine Begleiterin fuchs einen hinweis: ein Schuss aus der magischen armbrust von Königs guismund könnte ihn retten. doch die armbrust muss er in der verwünschten grabkammer suchen. und dies hat noch niemand überlebt. es kommt noch schlimmer: auf der Jagd nach diesem Schatz hat er einen Konkurrenten: nerron. er hat einen großen Vorsprung und kämpft mit allen magischen mitteln. es sieht schlecht aus für Jakob reckless. auch der zweite teil der reckless trilogie ist spannend geschrieben und voller überraschender wendungen. wir treffen auf spionierende, tanzende zwillingsspinnen, wassermänner, die dorfmädchen entführen, blutsaufende teufelsmähren und nicht zuletzt auch auf König Blaubart. cornelia funkes figuren sind wieder der märchenwelt entliehen und in ihren magischen eigenschaften noch etwas markanter, etwas blutrünstiger geworden. trotzdem hat mich das Buch nicht begeistert. märchenhafte fantasy, sicher. aber es sind einfach Versatzstücke und was am meisten fehlt, ist die liebe zur Sprache, die die meisten Bücher von ihr auszeichnen. eigentlich ist reckless eine märchennacherzählung für teenies mit einem bisschen liebe, ein bisschen horror und ordentlich viel abenteuer. ein hübsches drehbuch, denn die geschichte soll verfilmt werden. dazu passt es, dass die autorin mit lionel wigram, dem Produzenten der harry Potter filme zusammenarbeitet.
Das Schicksal ist ein mieser Verräter wollt ihr eure lieblingsbücher mal vorstellen oder uns alle vor purer zeitverschwendung warnen? dann schickt eure Buchvorstellungen an anp@vcp.de. die eselsohren: 1 = absoluter Schrott! 2 = naja! 3 = ganz nett! 4 = echt gut! 5 = das müsst ihr lesen!
findet marc forkmann
Cornelia Funke
vergibt Verena Kunberger gelesen von diane tempel-Bornett
vcp Pfadfinden
anp 04|12
Stämme Vor ort 45
Die Falken aus Leck
Hallo, hier grüßt der nördlichste Stamm aus der Bundesrepublik. Der Stamm „Die Falken“ aus Leck, feiern dieses Jahr mit fast 70 Mitgliedern unser 15-jähriges Jubiläum. gegründet wurde unser Stamm von Pastor hinzmann-Schwan und diakon harald thomsen. Seitdem hat der Stamm einen gruppenraum, ein gelände mit hütte sowie eine wald- und wiesenfläche an der lecker au. es ist tradition, dass jede gruppe den namen einer falkenart trägt, wie die Schwarzrückenfalken, wüstenfalken ... Seit 2000 bildet heike Johannsen, besser bekannt als „hexe“, als unsere Stammesleitung das solide fundament unseres Stammes. dieses Jubiläumsjahr begann mit vielen highlights: im frühjahr eröffneten wir zwei neue Kindergruppen; die Prüfungsvorbereitungen liefen super; viele lernten die gitarre im gitarrenworkshop besser kennen und beim medienkompetenztraining mit eben diesen umzugehen. zum landespfingstlager Schleswig-holsteins bereiteten sich die ranger/rover für das jährliche Schubkarrenrennen vor, was vom Stamm euphorisch unterstützt wurde und zum Pokalgewinn führte.
Leck Kiel Hamburg
Schwerin
Bremen Berlin Hannover
Potsdam Magdeburg
im Sommer starteten wir zu unserem Jubiläumslager auf den Bundeszeltplatz nach großzerlang, wo wir unter dem motto „entdecker-Sommerlager“ an fünf tagen verschiedensten entdeckern des 15. Jahrhunderts begegneten, wie Kolumbus und da Vinci. es galt nicht nur deren aufgaben zu bewältigen, sondern auch den lagerplatz, den naturlehrpfad, den Stamm und sich selbst zu entdecken. mit Sacajawea ging es auf eine entdeckungswanderung um den rheinsberger See. der lagerhöhepunkt war
unsere tageskanutour auf der neurupiner Seenplatte mit den freibeutern, um einen Schatz zu finden. zu unserer c-einheit brachten wir das lagerkreuz zum leuchten. Stolz sind wir auf unsere regelmäßigen Stammesabende, die wir seit 4 Jahren durchführen, in denen die gruppen abwechselnd Programm für den ganzen Stamm gestalten. wir hoffen auf weitere so schöne Jahre wie dieses und wünschen gut Pfad
Und wann stellt ihr euren Stamm vor? Schickt eure Stammesvorstellung an die anp-Redaktion (anp@vcp.de)
anp 04|12
46 leSerBriefe
vcp Pfadfinden
Fragen, Meinungen, Wünsche? Wir freuen uns über Post an: anp@vcp.de
Improvisation sieht wirklich anders aus...
Ich bin wieder einmal angenehm angetan...
Ein bisschen Einblick in das Tun von „denen da oben“ zu geben...
(…) imProViSation sieht wirklich anders aus. eure entschuldigende ankündigung in der Begrüßung klingt mir eher als „fishing for compliments“. Ja, ich halte eine aus meiner Sicht wirklich gelungene anP ausgabe in händen. Sehr vielfältig mit gekonnten Berichten und Beiträgen. ich war z. B. leider verhindert zur Bundesversammlung zu kommen. die ausführliche darstellung des ablaufs hat mich fast zum „mitwiSSer“ gemacht und mich ein wenig darüber hinweggetröstet, dass ich nicht dabei sein konnte. witzig euer test: „Bist du improvisationstalent oder Stratege“ ?? ganz schön kreativ und zudem witzig die verschiedenen lösungsansätze. die „improvisation auf dem lager“ haben mich an meine zeit als Sippenführer erinnert, und das ist nun schon etliche Jahrzehnte her. (…) Rüdiger Lambrecht
ich bin wieder einmal angenehm angetan, wie sich der VcP entwickelt und wie im anp berichtet wird: (…) der VcP ist eine gemeinschaft, und alle entscheidungen, die zu seinem wohle getroffen werden, sind Politik. das beginnt in der Sippe und reicht über den Stamm, den landesverband, den Bundesverband bis zu den internationalen Pfadfinderorganisationen. auch unsere jüngsten mitglieder machen also bereits Politik. in diesem Sinne politisch zu entscheiden, heißt nicht weltpolitik machen zu müssen, sondern mit pfadfinderischen gedanken zu einer friedlichen welt beizutragen. (…)
liebes redaktionsteam, ich finde, dass euch da eine klasse zeitung gelungen ist. nach meiner meinung ist es eines der interessantesten hefte der letzten zwei Jahre überhaupt geworden. Vielleicht ist es euch sogar gelungen, den Pfadis näher zu bringen, was eine Bundesversammlung ist und durch den artikel über hans Jürgen und den von christian coenen ein bisschen einblick in das tun „von denen da oben“ zu geben? Vielleicht urteile ich aber auch zu sehr vom gesichtspunkt des erwachsenen aus? aber die artikel über improvisation als solche dürften auch die Jüngeren interessiert haben. wunderschön die Bildgeschichte mit tisch und Stühlen!! ich wollte euch eine improvisationsgeschichte aus meinem eigenen leben schreiben. Vielleicht macht sie euch ein bisschen Spaß? mit meinen emP-erfahrungen hat sie nicht so viel zu tun, eher mit den erfahrungen meines Vaters, ausgebildeter lehrer, der, in einem forsthaus aufgewachsen, zwei weltkriege an der front und sechs Jahre russischer gefangenschaft hinter sich gebracht hatte. es war ein Sommersonntagnachmittag, 1953, ich war sechzehn und stand vorm Spiegel. ich wollte zum nachmittäglichen tanztee, was für uns so ungefähr dem entsprach, was heute disco ist, es war natürlich vergleichsweise sehr brav. angezogen hatte ich einen bunten Sommerrock und eine weiße Bluse, die aber eindeutig zu kurz war. Sie rutschte immer wieder aus dem rockbund, vor allem, wenn ich mich bewegte, und das tut man ja beim tanzen. mein Vater (mutter war im Krankenhaus) sah sich das eine weile an und sprach sodann: „Komm mal her.“ er hatte eine nadel mit langem faden in der hand und begann, während ich mich langsam um mich selbst drehte, die ungebärdige Bluse an meinem rockbund festzunähen. „man muss manchmal improvisieren können im leben, merk dir das, aujust!“ (So nannte er mich.) ich hatte dann auf dem tanztee keine Probleme, jedenfalls nicht mit der Bluse... Ingrid Polenz
foto: moritz loSKe
Edgar Oskar Ephan
vcp Pfadfinden
Termine auf Bundesebene
anp 04|12
SerVice 47
ab dem 15. Oktober 2012
Veranstaltungen/Schulungen/Seminare Name der Veranstaltung
datum
ort
Veranstalter
anp-Redaktionssitzung 05
02.11.-03.11.12
Bundeszentrale
redaktion anp
Hauptberuflichen-Konferenz 02
05.11.-07.11.12
Burg rieneck
hauptberufliche
TRAIN4Training: AustauschBar
09.11.-11.11.12
Burg rieneck
referat Schulung
Mission Possible
09.11.-11.11.12
Burg rieneck
referat Schulung
Singebauhütte
09.11.-11.11.12
felsberg
fg Singen
TRAIN4basics: Internationale Begegnungen
30.11.-02.12.12
Bundeszentrale
referat internationales
anp-Redaktionssitzung 01
11.01.-12.01.13
Bundeszentrale
redaktion anp
42. Deutschsprachige Konferenz
15.02.-17.02.13
luxemburg
letzebuerger guiden a Scouten
anp-Redaktionssitzung 02
15.03.-16.03.13
Bundeszentrale
redaktion anp
IMWe Lotus Dynasty
24.03.-01.04.13
Burg rieneck
internationale musische werkstatt
Name des Gremiums
datum
ort
Veranstalter
Bundesleitung 08
19.10.-21.10.12
Bundeszentrale
Bundesleitung
Vorstandssitzung 04 | Klausurtagung
26.10.-28.10.12
Bundeszentrale
VcP e.V.
Bundesleitung 09 | Klausurtagung Landesleitung
16.11.-18.11.12
Bundeszentrale
Bundesleitung
Vorstandssitzung 05
23.11.2012
Bundeszentrale
VcP e.V.
Mitgliederversammlung VCP e.V.
24.11.2012
Bundeszentrale
VcP e.V.
Bundesrat IV
30.11.-02.12.12
Burg rieneck
Bundesratsvorsitz
Bundesleitung 01 | Forum BL
18.01.-20.01.13
Bundeszentrale
Bundesleitung
Bundesrat I
25.01.-27.01.13
Burg rieneck
Bundesratsvorsitz
Fachgruppentagung 01
08.02.-10.02.13
Burg rieneck
Bundesleitung
Bundesleitung 02
22.02.-24.02.13
Bundeszentrale
Bundesleitung
Bundesrat II
22.03.-24.03.13
Burg rieneck
Bundesratsvorsitz
Gremien
anp 05|12 Besinnung | Fantasie
Kunst, keine Romane, nur noch Dokumentarfilme und Sachbücher. Aber auch die Wissenschaft benötigt sie – denn ohne Fantasie kann man kaum empirische Ergebnisse verknüpfen und zuordnen, geschweige denn Theorien entwickeln. Was fällt euch zur Fantasie ein? Wir freuen uns eure fantastischen Briefe, Mails und Bilder …
foto: thomaS leimeiSter
Fantasie ist das Schwerpunktthema der nächsten Ausgabe: Kinder haben noch reichlich davon, doch spätestens mit dem Schulbesuch wird sie ihnen häufig „aberzogen.“ „Du sollst nicht lügen und keinen Quatsch erzählen …“ ist häufig die Reaktion von Erwachsenen auf fantastische Kindergeschichten. Stellt euch ein Leben ohne Fantasie vor. Keine Literatur, keine
Die anp hat ihren Briefkasten im Wichernweg 3, 34121 Kassel und im Netz: anp@vcp.de
anp 04|12
Adress-Etikett bitte hier anbringen
Abenteuer | Alles außer Langeweile: Landeslager 2012
Inhalt
v AUS DEM VERBAND euroPaKonferenzen ………………………………………… 02 Vorneweg …………………………………………………… 03 rücKBlicK …………………………………………………… 04 auSBlicK ……………………………………………………… 07
foto: Jule lumma
c CHRISTLICHES LEBEN himmelSleiter: lagerKirche mal anderS …………………………………… 09 deutScher eVang. Kirchentag 2013 | Soviel du brauchst ……… 10
p PFADFINDEN Breitgetreten: landeSlager 2012
„So viel du brauchst – man kann sich so viel nehmen, wie man will und braucht. das ist sehr großzügig!“ aus: wie Kinder die Kirchentagslosung verstehen. S. 10
tour de landeSlager | die Bundesleitung tourte durch die republik 12 Baden | Baden in tausendundeiner nacht ………………………… 14 württemBerg | mittendrin und doch daneben …………………… 16 foto: nina fänger
rPS | landaktiv – das strahlen wir aus! …………………………… 17 hamBurg | in der welt des fantastischen Sylbix …………………… 18 weStfallen | zehn tage voller märchen ………………………… 20 niederSachSen | Von Kopf bis fuß ……………………………… 22 Bayern | Summa cum laude …………………………………… 24 heSSen | VcP hessen auf weltreise ……………………………… 26 gloBuS:
„doch schon am nächsten tag war die fantasiewelt in gefahr. dunkle gestalten streiften durchs lager und begannen, die welt zu vermessen und zu ordnen.“ aus: in der welt des fantastischen Sylbix. S. 18
roVerway 2012 | Viele Pfade führen in das herz von finnland ……… 28 norwegen | wandern auf der Skrim …………………………… 33 rumänien | ein unglaubliches fahrtenland ……………………… 34 foto: roman heimhuBer
die welt zu gaSt in dänemarK …………………………… 36 krimSkrAmS ……………………………………………… 38
KellertrePPe ………………………………………………… 42 BuchecKe …………………………………………………… 44 Stämme Vor ort | die falken aus leck ………………………… 45 reaKtionen/SerVice ………………………………………… 46
„hier wurde uns zum ersten mal klar, wie groß die sozialen unterschiede zwischen den menschen in rumänien sind – und wie nah sie dabei nebeneinander leben.“ S. 34 aus: rumänien – ein unglaubliches fahrtenland. S. 20