Zeitschrift des VCP | Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder 1 P 1963 Nr. 5/2011 | ISSN 1651-2441
anp Gemeinschaft
Leben
Jugend
Abenteuer
Besinnung
auf neuem Pfad
heiß & kalt
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Stellenausschreibung Der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder Land Hamburg (VCP) ist ein Verband mit vielen Facetten, in dem ein großer Teil der Arbeit von ehrenamtlichen engagierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen gestaltet wird. Zu deren professioneller Begleitung suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine neue oder einen neuen
Bildungsreferentin oder Bildungsreferenten (Vollzeit) Zu Ihren Aufgaben in unserem Verband gehören: • Aus- und Weiterbildung unserer ehrenamtlichen Multiplikatoren • Seminare und Projekte Außerschulischer Jugendbildung • Betreuung und Beratung verbandsinterner Arbeitskreise und Leitungsteams • Einarbeitung in und Vermittlung von aktuellen pädagogischen Fragestellungen • Konzeption und Weiterentwicklung von Veranstaltungen und Seminaren des Verbandes • Vernetzung mit regionalen und überregionalen Arbeitsgremien Wir erwarten: • Ein abgeschlossenes pädagogisches oder sozialwissenschaftliches Studium • Erfahrungen in der Kinder- und Jugendarbeit • Interesse für Jugendverbandsarbeit, Erlebnispädagogik, insbesondere Pfadfinderarbeit • die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit dem christlichen Menschenbild • die Bereitschaft zum Dienst auch an Abenden und Wochenenden • einen PKW Führerschein Klasse B Wenn Sie kreativ, selbstständig und im Team arbeiten wollen und Sie außerdem Verständnis für die Bedürfnisse von Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben, bieten wir Ihnen: • einen abwechslungsreichen Arbeitsplatz • individuelle Gestaltungsmöglichkeiten • die Möglichkeit zur persönlichen Fort- und Weiterbildung • engagierte ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
VCP HAMBURG Die Vergütung erfolgt in Anlehnung an TV-L Gruppe E 10. Anstellungsträger ist der VCP Hamburg e.V.. Zur Einstellung erwarten wir die Abgabe eines erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses um unserem Anspruch an die Prävention von Kindeswohlgefährdung gerecht zu werden. Ihre aussagekräftige Bewerbung richten Sie bitte bis zum 15.01.2012 schriftlich per Post oder E-Mail an: VCP Hamburg e. V. Landesgeschäftsstelle z. Hd. Herrn Lars Hutschreuther Tel.: 0 40 - 3 19 58 18 Güntherstraße 34 22087 Hamburg bewerbung@vcp-hamburg.de
Wir suchen zum 1. April 2012 eine/n
eine/n Pädagogische/n Mitarbeiter/in Stellenausschreibung
Das Bildungs- und Erholungswerk Burg Rieneck e. V. ist als Rechtsträger für den Bestand und die Arbeit des Bundeszentrums des VCP verantwortlich. Die Burg wird überwiegend von Jugendgruppen für Freizeiten, Seminare und Begegnungen genutzt. Dafür stehen 138 Übernachtungsplätze sowie ein Zeltplatz zur Verfügung.
Das Aufgabengebiet umfasst: • Ausarbeitung, Vermittlung, Anleitung und Durchführung von Programmangeboten für die Gästegruppen der Burg • Organisation und Verwaltung der Infrastruktur, Medien und Materialien für das Programmangebot • Betreuung von jungen Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen des Freiwilligen Sozialen Jahres und des Europäischen Freiwilligendienstes • Vertretung des Burgleiters bei Abwesenheit • Mitarbeit bei der Organisation von Sonderveranstaltungen • Inhaltliche und technische Mitarbeit bei der Erstellung von Publikationen und der Pflege unseres InternetAuftritts Wir erwarten eine pädagogische Ausbildung (Erzieher/ in oder vergleichbar), Kreativität und organisatorisches Geschick sowie eine selbständige Arbeitsweise. Der/Die Mitarbeiter/in hat intensiven Kontakt mit den Gästen der Burg, deshalb setzen wir ein offenes Wesen und sicheres Auftreten voraus, ebenso wie die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden. Er/Sie sollte Erfahrungen aus der Jugendarbeit mitbringen,
vorzugsweise aus einem Pfadfinderverband. Gute englische Sprachkenntnisse in Wort und Schrift sind Voraussetzung, wünschenswert sind gute Computerkenntnisse im Bereich Layout und Bildbearbeitung. Die Anstellung ist auf 3 Jahre befristet. Die Vergütung erfolgt nach AVR. Eine Dienstwohnung befindet sich unmittelbar bei der Burg und muss bezogen werden. Interessentinnen und Interessenten bewerben sich bitte bei Pit Kallmeyer, Burg Rieneck Schlossberg 1, 97794 Rieneck Mail: pit.kallmeyer@vcp.de Web: www.burg-Rieneck.de
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Impressum ISSN 1615-2441 anp (seit 1921) ist die Zeitschrift für die Mitglieder des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP). Sie erscheint fünfmal im Jahr. Anschrift: VCP-Bundeszentrale Wichernweg 3 D-34121 Kassel Tel.: 0561/7 84 37-10, Fax: 05 61/7 84 37-40 E-Mail: anp@vcp.de, Internet: www.vcp.de Verleger: Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) e. V. Herausgegeben im Auftrag der Bundesleitung Chefredaktion: Diane Tempel-Bornett Ständige Redaktionsmitglieder: Christian van den Boom (Kellertreppe), Peter Brümmer, Jascha Buder, Marc Forkmann, Sandra Grünewald (KrimsKrams), Sarah Landenberger, Chris Pollak, Niklas Tüpker, Andreas Witt (Himmelsleiter), Philipp Zedelius. Mitarbeit an dieser Ausgabe: David Radtke
Liebe Leserinnen, liebe Leser, liebe Pfadfinderinnen, liebe Pfadfinder,
heiß und kalt sind mehr als Temperaturbeschreibungen. Trotzdem nehmen wir euch in dieser Ausgabe mit in ganz warme und ganz kalte Gegenden. Begleitet uns an den Südpol, erfahrt, was Pfadis in Australien oder in Nordnorwegen so machen und reist mit nach Burundi. Selbst die Himmelsleiter führt diesmal zu den Pinguinen. Natürlich erfahrt ihr in diesem Heft noch viel über die Schulungen und Seminare, die im Herbst stattfanden – und wir hoffen doch, dass diese Berichte Lust auf die Veranstaltungen im neuen Jahr machen. Wie in jeder letzten anp-Ausgabe jedes Jahres findet ihr auch diesmal die Beitragsmarken und die Bilanz des Verbandes. Heiß und kalt soll euch zwar nicht beim Lesen dieser anp werden, aber wir hoffen, dass ihr viel Freude beim Lesen habt. Wir wünschen euch eine besinnliche und geruhsame Zeit und grüßen euch ganz herzlich
Eure anp-Redaktion
Illustration: Jascha Buder (www.jabu.de) Fotoredaktion: Peter Brümmer Satz und Layout: Chris Pollak (chrispollak.com) und Peter Brümmer (drazilgraphix.de) Druck: Druckerei Strube, Felsberg Anzeigenverwaltung: Dirk Rumpff Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht immer die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich die Kürzung von Artikeln und Leserbriefen vor. Die Redaktion behält sich in Einzelfällen unter Berücksichtigung der gesetzlichen Grundlage entsprechende Bearbeitungen von Veröffentlichungen vor. (Informationen: www.vcp.de) Der Umwelt zuliebe wird anp auf 100 % Recyclingpapier gedruckt, das mit den Umweltzeichen „Blauer Engel“ und „Nordischer Schwan“ ausgezeichnet ist. Die Herstellung dieser Zeitschrift erfolgt mit freundlicher Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Titelbild: Die „Säbelzahntiger“ aus Karlsruhe-Rüppurr demonstrieren gegen den Temperaturunterschied. Foto von Philipp Zedelius
Sind die nun cool oder hitzköpfig? Die anp-Redaktion im Wärmebildmodus
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Nachruf
Heinz Kant Am 3. September verstarb im Alter von 92 Jahren unser Freund und Bruder Dr. Heinz Kant. Er war ein leidenschaftlicher, der Hömoopathie verpflichteter Arzt. Seine Jugend hat er in Barmen verbracht, in seiner Religiosität war er stark beeinflusst vom dortigen CVJM und später von der Bekennenden Kirche mit ihrem „Barmer Bekenntnis“. Soweit es möglich war, entzog er sich bewusst dem Jungvolk und der Hitlerjugend. Bis an sein Lebensende hat er seine Erlebnisse als Soldat und Sanitäter im Krieg reflektiert und nach den Konsequenzen für die eigene politische und moralische Position in der Gegenwart gefragt. Heinz ist nach dem Krieg durch seinen Ortspfarrer Wilhelm Schmidt zur CP gekommen. In vielen Referaten und Gesprächen hat er Fragen der persönlichen Lebensgestaltung junger Männer verhandelt. In etlichen Lagern hat er sich als Lagerarzt zur Verfügung gestellt. Am Aufbau der Burg Rieneck hat er jahrzehntelang teilgenommen. In der Bochumer Gruppe der älteren CPer hat er ebenso jahrzehntelang die Themen und den Geist mitbestimmt. Engagiert hat er sich als Presbyter in seiner Kirchengemeinde und in der ev. Stadtakademie Bochum. Als Mediziner hat er sich „als Christ in weltlicher Verantwortung“ an den Diskussionen um eine verantwortliche Medizinethik beteiligt. Persönliches Leid ist ihm nicht erspart geblieben. Sein Sohn, seine Frau und seine Tochter sind vor ihm gestorben. Wir, seine Freunde und Brüder, haben mit Trauer und Dank an seinem Grab gestanden. Mit Trauer, weil wir einen vom christlichen Glauben geprägten Menschen verloren haben; mit Dank, weil er uns über lange Jahrzehnte ein Nächster gewesen ist. Wir denken an ihn mit seinem Lieblingsvers aus der Bibel: „Denn des Menschen Sohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren Ist.“ (Lukas 19,10) Günter Brakelmann und Dieter Karhof Wir verlieren einen treuen Begleiter und Pfadfinderfreund. Über Jahrzehnte hinweg war Heinz Kant ein wichtiger Mensch in der CP und später im VCP. Wir sind dankbar für sein erfülltes und vom christlichen Glauben geprägtes Leben. VCP Land Westfalen
Nicht austauschbar: die AustauschBar! Vom 11.-13.11. trafen sich rund 20 Schulungsmitarbeitende aller Ebenen des VCP zum Austausch im Fritz-Emmel-Haus in Kronberg bei Frankfurt/Main.
Nachruf
Dietrich Stuhrmann * 22.9.1935 † 7.9.2011 Dietrich Stuhrmann war der alten CPD und dem VCP in vielfältiger Weise verbunden. Er begann seine „CPD-Laufbahn“ als 13-Jähriger im Stamm Antonius Corvinus in Gronau bei Hildesheim und übernahm dort später Aufgaben als Sippen-, Stammes- und Wölflingsführer. Im Oktober 1969 wechselte er als ausgebildeter Industriekaufmann in die hauptberufliche Geschäftsführung der CPD im Bundesamt in Kassel. Dietrich begleitete in dieser Funktion die Entwicklung hin zum VCP, in dessen Zentrale er wiederum die Geschäftsführung für den neuen Verband und zugleich auch für das Bildungs- und Erholungswerk (BEW e.V.) mit der Burg Rieneck wahrnahm. Im Oktober 1976 ging er als Geschäftsführer zur Evangelischen Akademie Arnolshain (blieb aber dem VCP und der Burg Rieneck weiterhin verbunden). Als Bundesführer der CPD und späterer Vorsitzender des BEW habe ich Dietrich mit seiner Zuverlässigkeit und seiner fachlichen und menschlichen Kompetenz sehr geschätzt. Er war uns auch bei schwierigen Verhandlungen ein befähigter Ratgeber und Mitarbeiter. Sein Rat wurde auch über den Verband hinaus in Gremien der AEJ, der Erwachsenenbildung in Hessen und im Verband der Evangelischen Akademien in Deutschland geschätzt. Immer spürte man Dietrichs innere Verbundenheit mit Auftrag und Inhalt evangelischer Jugendarbeit. Mit ihm hat uns einer verlassen, der die schwierige Umbruchsituation während der Fusion der drei Vorgängerbünde Anfang der siebziger Jahre prägend begleitet hat. Er ruhe in Frieden und das ewige Licht leuchte ihm. Jobst Besser
Kronberg Die Fachgruppe hatte zur „AustauschBar“ geladen. Passend zum Motto startete die AustauschBar mit fruchtigen Cocktails und erstem Austausch über die eigenen Schulungen - vom Grundlagenkurs bis zum Technikseminar. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer präsentierten ihre besten Schulungsmethoden und ließen so in die verschiedenen Kurse und Konzepte der Länder blicken. Auch inhaltliche Inputs zu Schulungsmethoden in der Bildungsarbeit mit Erwachsenen und dem Thema E-learning, also der Wissensvermittlung am Bildschirm, standen auf dem Tagesplan. Als dritten großen Punkt beschäftigten sich die Teilnehmenden mit Zukunftsvisionen für die Schulung im VCP. Dabei ging es neben den Vernetzungsmöglichkeiten durch u.a. einen digitalen Austausch von Schulungsmaterialien auch um eine mögliche Schulungskonzeption. Mit einer solchen - der Stufenkonzeption ähnlichen Zusammenstellung von Zielen für die jeweiligen Ämter im VCP - von der Gruppen- bis zur Bundesleitung, soll die Arbeit des VCP noch besser werden. Daran soll auf dem nächsten Fachgruppentreffen weiter gearbeitet werden. Einig waren sich die Teilnehmenden am Ende alle: Ein(e) Austausch(Bar) kann die eigene Arbeit nur beflügeln. Deshalb wird auch im nächsten Jahr die Fachgruppe Schulung wieder zu einem deliziösen Menü von Aperitif bis Digestif laden.
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FOTO: ESTHER KOCH
FOTO: DT
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Führung durch die Herrenhunter Gemeinde.
Pfadfinderinnen gestalten die Zukunft So lautete der Titel der 3. gemeinsamen Fachtagung des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder und der Evangelischen Akademie Thüringen in Neudietendorf. Neudietendorf Die Berliner Theologin und Historikerin Dr. Rajah Scheepers sprach in ihrem Vortrag über die veränderte Rolle von Frauen in der evangelischen Kirche und Nora Schulze, Erziehungswissenschaftlerin aus Osnabrück referierte Ergebnisse ihrer Forschung über Gendertraining für Jugendliche. Daraus leitete sie Empfehlungen für eine zeitgemäße koedukative Pädagogik ab. Die Europadirektorin von WAGGGS, Penelope Cooper schilderte eindringlich die Entwicklungsarbeit von Pfadfinderinnen in den armen Ländern des Südens. Ihr Fazit: Investieren in Mädchen und Frauen lohnt sich – sei es bei Gesundheit von Mädchen in der sog. 3. Welt wie auch der Förderung von Führungsqualitäten von Mädchen in Westeuropa. Sie stellte die Frage, wo europäisches Pfadfinden, das hier eher eine Freizeitbeschäftigung ist, Entwicklungsarbeiten unterstützen könne. In den Workshops wurde die historische Entwicklung von Pfadfinden – von der Jugendbewegung bis heute, die Folgen der Fusion von 1973, aber auch die spirituelle und internationale Dimension näher beleuchtet. Ein festliches Buffet führte kulinarisch durch die Weltzentren der Pfadfinderinnen: Hier standen unter anderem eine scharf gewürzte Curry-Kokossuppe für das indische Zentrum in Sanglam, mexikanisches Tacos und Guacomole für Our Cabana in Mexico, Schweizer Rösti mit Zürcher Geschnetzeltem für Our chalet in Adelboden und Plum Pudding für Pax Lodge in London. Das Abschlusspodium diskutierte, wie der Weg in die Zukunft für Pfadfinderinnen aussehen könne. Sollen Mädchen und Jungen in der Pubertät doch getrennt voneinander Pfadfinden können? Oder reichen Schutzräume für beide Geschlechter in dieser Zeit aus? Wie wichtig sind Vorbilder für Pfadfinderinnen? Soll der Geschlechtsunterschied thematisiert oder entdramatisiert werden? Es konnten nur Empfehlungen gegeben werden – die Fragen werden die Pfadfinderinnen auf dem Weg in die Zukunft begleiten. Eine Dokumentation der Tagung wird Anfang nächsten Jahres erscheinen.
Sie haben Mr. X gefangen.
Heinz-Westphal-Preis 2011 Der 3. Preis geht an den VCP Bezirk Hannover und Jama‘at-un Nur Hannover Zusammen mit der islamischen Gemeinschaft Jama‘at-un Nur (Gemeinschaft des Lichts) Hannover konzipiert und realisiert der VCP-Bezirk Hannover e.V. als evangelischer Jugendverband den gesamten Prozess einer gemeinsamen interkulturellen und interreligiösen Juleica-Ausbildung. Aus der Würdigung der Jury: Mit dem Konzept wird nachhaltig ehrenamtliches Engagement gefördert. Darüber hinaus unterstützt der VCP JamaatUn Nur bei der Bildung eines Dachverbandes, damit sie Mitglied im Stadtjugendring werden und dort selbst ihre Interessen vertreten können. Muslimische Jugendliche arbeiten außerdem als Honorarkräfte in den Einrichtungen des VCP und lernen auf diese Weise eine funktionierende jugendverbandliche Struktur kennen. Hinzu kommt, dass durch gemeinsame Feiern von Festen wie dem muslimischen „Fasten brechen“ oder der christlichen Waldweihnacht auch ein Prozess gestartet wird, bei dem Jugendliche die andere Kultur erleben und langfristig Vorbehalte abbauen können. Es gelingt, Jugendliche außerhalb der Jugendverbände in Konzeption und Leitung von Schulungen Ehrenamtlicher einzubinden. Sie werden zu Engagement motiviert und wirken als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Ganz herzlichen Glückwunsch an den VCP Hannover und Jam’at-un Nur! (Quelle: dbjr)
30 Pfadis jagen „Mister X“ Rostock Rund 30 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus ganz Mecklenburg jagten Mr. X. In fünf Gruppen, versorgt mit Lunchpaketen und Telefonlisten starteten sie von verschiedenen Punkten in Rostock und verfolgten den flüchtigen Gangster per Bus und Straßenbahn. Dabei hielten sie ständigen Kontakt zur Telefonzentrale. Dort gab Mr. X alle 20 Minuten seinen aktuellen Aufenthaltsort durch. Die Gruppen entwickelten mit Hilfe eines Verkehrsnetzplanes und einer Straßenkarte ihre Strategien. Ganz nebenbei stärkten sie so ihren Orientierungssinn, ihre Kooperationsfähigkeit und ihr Teambewusstsein. Miteinander Strategien zu entwickeln und auszuprobieren macht viel Spaß und bringt Erfolg. Eine der Gruppen hatte sich drei Gruppenstunden lang solche Strategien überlegt und setzte dies nun um. Sie fingen Mr. X dann auch als erste Gruppe. Insgesamt gelang es im Laufe des Tages drei Gruppen Mr. X zu stellen. Nach jeder Gefangennahme durfte Mr. X jedoch erneut in den Untergrund von Rostock entschwinden und die Jagd begann von neuem. Das Stadtspiel hat soviel Spaß gemacht, das wird nächstes Jahr wiederholt!
Ein Pfadfinder (mal wieder) in Chrismon! Rüppurr Was ist Jugendlichen wichtig? fragt die Zeitschrift Chrismon in ihrer Dezemberausgabe. Modernes Handy, schicke Markenklamotten? Eigenes Zimmer? Haustier? Ruben, 14, aus dem VCPStamm Geschwister Scholl aus Rüppurr antwortet: „Moderne Klamotten sind wohl das Wichtigste, die Marke ist aber völlig egal.“ Na gut, dass wir unsere Tracht haben …
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vcp aus dem Verband
FOTOS: JULE LUMMA.
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Smart durch Kassel – der Woodbadge 2011
beim Krimidinner
1919 führte Robert Baden-Powell den ersten Woodbadge-Kurs im Gilwell Park durch. Über neunzig Jahre später haben sich erneut einige Pfadfinderinnen und Pfadfinder der Herausforderung gestellt. Acht Trainees beschäftigten sich Anfang Oktober in den Räumen der Bundeszentrale mit Zielen, Werten und Methoden der Pfadfinderei und des VCP. Kassel Unter professioneller Anleitung der Mentorinnen und Mentoren Silke Knippschild, Jule Lumma und Speedo, (bürgerlich: Oliver Pfundheller) lernten sie, SMARTe Ziele zu formulieren, Führung und Leitung auseinander zu halten und gemeinsam Probleme zu lösen. Dieser doch manchmal trocken scheinende Stoff wurde vom Trainingsteam spielerisch und gut verständlich aufgearbeitet und war so für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gut nachvollziehbar. Die acht Leiterinnen und Leiter, die aus dem gesamten Bundesgebiet angereist waren, lösten gemeinsam einen Geocache in Kassel und erklommen das Herkules-Denkmal. Im weiteren Verlauf des Wochenendes wurde gemeinsam gekocht und ein Mordfall gelöst, denn egal was sie taten, immer gab es eine Aufgabe zu bewältigen oder ein Rätsel zu lösen. So entstand sehr schnell eine gut funktionierende Gruppe, die sich der großen Aufgabe Woodbadge stellen kann. Zum Kurs gehört, dass sich jeder Trainee eine Aufgabe stellt, die er innerhalb eines Jahres durchführt und reflektiert. Mit dem Finden der passenden Aufgabe verbrachte die Gruppe in Kassel einen großen Teil der Zeit – denn hier gibt es einiges zu beachten. Jeder muss erst einmal herausfinden, wo er oder sie sich momentan befindet und was seine oder ihre Wünsche für die Zukunft sind – die so genannte Standortbestimmung. Diese ist wichtig, um sich zu überlegen, in welche Richtung ein Projekt gehen soll und welche Bedingungen
Piratinnen und Piraten feiern mit Malzbier
Pfadis aus Essen werden Brandenburger Piraten. zu beachten sind. In einem zweiten Schritt geht es dann an die eigentliche Zielformulierung. Dabei ist nun das ganze Wissen über Projektplanung und Zielsetzung gefragt. Hier war bei allen zu spüren, dass es nicht immer so einfach ist wie es zuerst scheint. Denn ein Ziel SMART zu formulieren und dabei alle Bedingungen zu beachten, ist eine der Kerneigenschaften für erfolgreiche WoodbadgeAbsolventen. Alles in allem kann ich, stellvertretend für Mario Lukkari, Gerd Magerhans, Erik Finkemeier, Florian Scheuermann, Ulrich Pressel, Clara Groß, Stephan Schmeil und mich, sagen, dass sich schon der erste Teil des Kurses gelohnt hat. Alle konnten persönlich eine Menge mitnehmen und wir alle haben tolle Projekte mit noch tolleren Zielen formuliert und freuen uns riesig, sie durchzuführen. Ich bin jetzt schon auf den zweiten Kursteil gespannt und kann euch nur empfehlen, an den Schulungen im VCP teilzunehmen, ob es nun Woodbadge, Grundkurse, Gruppenleiterschulungen oder anderen Angeboten des TRAIN oder eures Landes sind. Es ist immer wieder lehrreich, motivierend und lustig – und ganz nebenbei lernt man jedes Mal tolle Menschen kennen!
Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus Essen machten sich auf den weiten Weg nach Osten, genauer gesagt, auf den Bundeszeltplatz Großzerlang. Dort am Pälitzsee wollten sie ein Piratenlager aufbauen… Dazu bauten sie aus Schwimmern und Baumstämmen einen Katamaran. Das Großzelt aus Baumstämmen und Kohtenplanen sah aus wie ein gestrandete Piratenschiff. Essen Die kleinen Nachwuchspiraten waren natürlich begeistert und so konnte das Piratenleben beginnen. Der Kapitän sprach noch einmal von dem schweren Sturm, der das Schiff auf den Strand der Lagune gespült hatte und von dem Angebot der Lagunenhexe. Wenn es einer Gruppe von Piraten gelänge, ihre alte Schuld bei David Jones zu begleichen, würde sie dies mit einem neuen Schiff für die Heimfahrt belohnen. So wurden Teams aus großen und kleinen Piraten gebildet, die fortan um die Ehre stritten, die ganze Mannschaft zu retten. Jeden Morgen versammelten sie sich am Rand der Lagune, um eine Flaschenpost der Lagunenhexe vom Grunde des Sees aufsteigen zu sehen, in der die Wettbewerbe für den Tag verkündet wurden. Alle hatten viel Spaß bei den Spielen und Aufgaben, und jede Gruppe, gab ihr Bestes. Während den Spielen wuchsen alle an ihren Aufgaben und lernten nebenbei noch für ihre Prüfungen, um Pfadfinderinnen, bzw. Pfadfinder oder Jungpfadfinderinnen oder Jungpfadfinder zu werden. Der Höhepunkt der
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Evangelische Stiftung Pfadfinden ausgezeichnet
zweiten Woche war die feierliche Zeremonie, bei der alle nachts in Kanus mit Fackeln schweigend über den gespenstisch daliegenden See paddelten, um am anderen Ufer am Lagerfeuer feierlich ein neues Halstuch zu empfangen. Danach waren zwar alle sehr erschöpft, doch eine jede und ein jeder ging mit Stolz in seine Kajüte. Der nächste Tag begann mit neuen Aufgaben der Lagunenhexe: Die Piraten mussten sich diesmal über ein Eismeer retten, auf einer im Wasser schwimmenden Schweineblase stehen und über eine gefährlich wackelnde Planke über dem Wasser laufen. Trotz des kalten Wassers und der kühlen Luft meisterten alle Gruppen auch diese Aufgabe. Damit konnte die Schuld bei David Jones beglichen werden. Die Lagunenhexe belohnte die ganze Mannschaft reich mit kleinen, aus dem Wasser aufsteigenden Weingummipäckchen und so waren alle waren mit sich und ihrem Team zufrieden. Ein letztes Mal wurden die Liederbücher gezückt und lautstarker Gesang der Piraten klang über die Lagune. Und nun? Zurück zuhause ist man glücklich, Freunde und Bekannte wiederzusehen und in den eigenen vier Wänden zu sein, aber das Piratenleben fehlt uns doch sehr: keine Schiffe mehr zu kapern und Piratenlieder zu singen.
Spenden für unseren Zeltplatz Unser Zeltplatz im Norden bietet phantastische Möglichkeiten! Wir planen unter anderem noch einen Baumkronenpfad. Um all dies umzusetzen, benötigen wir eure Unterstützung. Wir freuen uns über Spenden und Zuwendungen. Spendenkonto bei der EKK: VCP e.V. Stichwort BZG: der Zeltplatz im Norden. Kontonummer: 256, BLZ 520 604 10
Wiesbaden/Kassel Die „Evangelische Stiftung Pfadfinden“ wurde ausgezeichnet. Im Rahmen der Ehrenamtskampagne „Gemeinsam aktiv – Bürgerengagement in Hessen“ zeichnete die hessische Landesregierung die „Evangelische Stiftung Pfadfinden“ als Stiftung des Monats Oktober aus. Schwerpunkte der Förderung sind insbesondere der Aufbau von Strukturen evangelischer Pfadfinderinnen- und Pfadfinderarbeit in Ostdeutschland, aber auch die Unterstützung von bestehenden Gruppen, u.a. durch die Finanzierung von Material für Gruppenarbeit. Die Bundesleitung des VCP und der Vorstand des VCP e.V. gratulieren der Stiftung ganz herzlich und wünschen für die weitere Arbeit alles Gute.
Gunnar Czimzik ist Vorstandsmitglied im DBJR anp: Gunnar, du bist in den Vorstand des DBJR gewählt worden. Herzlichen Glückwunsch! Gunnar: Danke, ich freue mich auch. anp: Was macht der Deutsche Bundesjugendring genau? Gunnar: In den Jugendverbänden in Deutschland sind viele Millionen Kinder und Jugendliche engagiert. Der DBJR vertritt die Jugendverbände und ihre Interessen auf Bundesebene. Grundsätzlich versteht sich der DBJR aber auch als Interessenvertretung für alle Kinder und Jugendlichen in Deutschland. anp: Kannst du ein Beispiel nennen, was der DBJR schon für Kinder und Jugendliche getan hat, bzw. wo er sich gerade einsetzt? Gunnar: Der Bundesjugendring nimmt sich vor allem der Themen an, die die Lebenswelt junger Menschen berühren. Das geht von Ausbildungsund Arbeitsmarkt über Bildung, Generationengerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Teilhabe bis hin zu zentralen Zukunftsfragen der Gesellschaft. Ganz aktuell sind gerade Bundeskinderschutzgesetz,
Rechtsextremismus, Migration und Bildung wichtige Themen. anp: Du bist als Generalsekretär des VCP mehr als voll beschäftigt. Warum bist du jetzt noch im DBJR aktiv? Gunnar: Die Vertretung der Interessen der VCPMitglieder, das heißt die aktive Mitarbeit in den Strukturen des dbjr und der aej gehören ohnehin zu meinen zentralen Aufgaben. Das ist also kein neues Tätigkeitsfeld. Man muss aber wissen, dass BdP, DPSG, PSG und VCP das gemeinsame (strategische) Interesse haben, mit einer Person aus ihren Reihen im Vorstand des dbjr vertreten zu sein. In den letzten Jahren kamen diese aus der DPSG und PSG, nun ist der VCP an der Reihe. anp: Und was willst du einbringen? Was sind deine Themen? Gunnar: Das werden Nachhaltige Entwicklung, europäische Jugendpolitik und ostdeutsche Bundesländer sein. Außerdem möchte ich die vertikale Vernetzung der Jugendringe auf den verschiedenen föderalen Ebenen verbessern. Grundsätzlich ist mir aber wichtig, dass den Interessen und Anliegen von jungen Menschen Gehör geschenkt wird, und zwar auf allen föderalen Ebenen! anp: Und was hat der VCP davon? Gunnar: Mehr als man erst mal denken könnte. Die Jugendringe in Deutschland sichern die verlässlichen Rahmenbedingungen für die Arbeit der Jugendverbände. Jugendringe sind Solidargemeinschaften. Der VCP hat lange von dem Engagement der anderen Verbände profitiert, nun kann er auch etwas zurückgeben. Darüber hinaus ist mein Engagement im Vorstand des DBJR eine langfristige Investition in Kontakte und Netzwerke. Wir Pfadfinderinnen und Pfadfinder haben den Auftrag die Welt mit zu gestalten. Eine gute Möglichkeit dazu ist das Engagement in den Vorständen von Landes- Kreis- oder Stadtjugendringen. Hier können wir uns direkt und in Solidarität mit anderen für die Interessen von Kindern und Jugendlichen einsetzen und werden als politische Akteure wahrgenommen.
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vcp vcpchristliches aus dem Verband Leben
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FOTO: SUSI HEINRICH
von Esther Koch, Kassel
Mission Possible – die werden euch schon helfen! Rieneck Wie steht es noch gleich in der Stufenkonzeption? Altersgerecht soll die Gruppenarbeit sein? Gruppenleitungen im VCP sollen ihre Mädchen und Jungen entsprechend entwicklungspsychologisch fundierter Erkenntnisse fordern und fördern? Ein Programm anbieten, das ihnen hilft, sich emotional, spirituell, physisch und intellektuell weiterzuentwickeln, sozial und charakterlich. Und dann auch so, wie es die Gruppe gerade benötigt. Natürlich für alle Stufen angepasst – mit den entsprechenden altersadäquaten Methoden. Aber sicher! Was muss ich dafür alles studieren? Wie wäre es stattdessen damit: Ein Wochenende auf Burg Rieneck, ein Team, das sich mit jeder Alterstufe auskennt und ein bunter Strauß aus „Ideen zum Anfassen“, aus dem sich alle das Passende heraussuchen können. Knapp 30 Teilnehmerinnen
BraVo ist eine große Jugendzeitschrift, die wir alle bestimmt mal gelesen haben... Im VCP bedeutet BraVo allerdings etwas anderes: Da steht es als Abkürzung für Bundesratsvorsitz und für die Bundesratsvorsitzenden. Das sind zwei Personen, die von den stimmberechtigten Mitgliedern des Bundesrates gewählt werden. Der BraVo lädt zum Bundesrat ein, erarbeitet einen Vorschlag zur Tagesordnung und leitet die Bundesratssitzung. Und wer sitzt im Bundesrat? Ein bis zwei Vertreterinnen oder Vertreter eines Landes. Jedes Land hat aber nur eine Stimme, auch wenn zwei Delegierte ihr Land vertreten. Der Bundesrat trifft sich viermal im Jahr. Der Bundesrat ist ganz schön wichtig. Dort treffen sich die Länderdelegierten nicht nur, um sich auszutauschen und Spaß miteinander zu haben. Der Bundesrat trägt eine große Verantwortung, denn er leitet gemeinsam mit der Bundesleitung
den Verband und sorgt dafür, dass Entscheidungen der Bundesversammlung in den Ländern umgesetzt wird. Der Bundesrat trägt Verantwortung für die inhaltliche Ausrichtung des VCP und berät andere Gremien zu wichtigen Themen oder vor der Durchführung von Großveranstaltungen. Für viele Entscheidungen ist - wenn diese nicht von der Bundesversammlung getroffen werden - die Zustimmung des Bundesrates notwendig. Dies wäre z.B. der Fall, wenn das Corporate Design des VCP grundlegend verändert werden soll oder wichtige finanzielle Entscheidungen getroffen werden müssen. Klar, dass ein so wichtiges Gremium einen fachkundigen Vorsitz braucht, der die Sitzungen vorbereitet, strukturiert und leitet. Die Bravos sind zur Zeit Tim Augustin und Philipp Heßlinger.
und Teilnehmer haben das am letzten Oktoberwochenende bei Mission Possible 4 getestet. Wer während der Feedbackrunde an der Tür gelauscht hat, hätte sicher vermutet, dass ein Haufen Streber, für gute Noten Begeisterung heucheln muss, aber keiner von uns hat ein Zeugnis bekommen. Theorie musste niemand pauken. Wer sich traut, einen Samstag Vormittag lang Spiele und Rätsel – jeder Art und für alle Altersstufen – zu lösen, wird sehen: Stufenkonzeption ist ganz einfach und spirituelle Entwicklung muss nicht unbedingt eine Bibel-Vorlesestunde sein. So was schon mal mit „Stille Post“ versucht? Mission Possible präsentierte sich uns als gelungene Mischung aus Selbsterfahrungstrip und Austauschgelegenheit. Wiederholungen musste niemand befürchten – jede und jeder konnte nach Neigung und Bedarf die auf die einzelnen Stufen abgestimmten Einheiten besuchen. Im ersten Teil konnten wir bei einem Postenlauf durch unterschiedliche Aufgaben und Spiele ein gutes Verständnis dafür entwickeln, wie in Gruppenstunden unterschiedliche Entwicklungsbereiche „angesprochen“ werden können. Dann beschäftigten wir uns mit den einzelnen Stufen. Der modulare Aufbau von Phase zwei ließ auch einen Wechsel zwischen den Stufen zu und so konnte man sich einen guten Überblick über die Methoden und Ideen zu den einzelnen Phasen einer Gruppenzeit im VCP verschaffen. Auch umfangreichere Methoden wie Wache oder Frühstreife für den Ranger/RoverBereich wurden – zeitlich etwas angepasst – direkt zum Probieren ganz nach dem Motto „learning by doing“ angeboten.
Natürlich kann an zwei Tagen nicht alles behandelt werden, was unter das Thema „Stufenkonzeption“ fällt und man wird es auch nicht schaffen, einen Programmkatalog für die Gruppenstunden der nächsten drei Jahre zu erarbeiten. (Wer dabei war, weiß spätestens jetzt, dass das auch nicht sinnvoll sein kann) Aber was Mission Possible kann, ist all denen, die gern eine bessere Idee davon hätten, wie unsere Arbeit mit den Gruppen aussehen soll, diese Idee auch mitzugeben. Das ist unser im Verband gemeinsam beschlossenes Ziel. Wie viele Generationen von Gruppenleiterinnen und Gruppenleitern haben sich eine Maßgabe gewünscht, an der man sich orientieren kann. Etwas, das unsere Ziele genauer definiert als „Aufgabe und Ziel“. Jetzt haben wir diese wichtige Zielvorgabe und daraus lässt sich eine Menge machen. Mission Possible ist genau der richtige Weg, die Ängste davor zu verlieren, sich daran zu probieren, weil es genau das bietet: Geführtes Ausprobieren der Stufenkonzeption. Die Stufenkonzeption – das ist nicht nur ein 50 Seiten starker Text – sondern auch eine praktische Hilfe, wenn man so einen Haufen vor sich hat, der Gruppe heißt und sinnvoll beschäftigt werden will. Vom Papier zur Gruppenstunde? Wer sich das mit dem Heft in der Hand noch nicht so richtig vorstellen kann, dem empfehlen wir: MissionPossible 2012 – die werden euch schon helfen!
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Gehet hin und singet. Das 2. Singetreffen auf Burg Rieneck „Gut, wieder hier zu sein, gut euch zu sehen!“ So begrüßte die Fachgruppe Singen am 4. November rund 130 Musikbegeisterte unter freiem Himmel auf dem fackelerleuchteten Burghof der Rieneck. Rieneck Zum zweiten VCPSingetreffen hatten sich Chor erfahrene Sängerinnen und Sänger, Musikerinnen und Musiker und vor allem interessierte Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus ganz Deutschland auf den Weg in den Spessart gemacht. Schon das erste VCP-Singetreffen vor zwei Jahren war ein voller Erfolg gewesen – und dies hatte sich anscheinend herumgesprochen. Die liebevoll in Blau und Orange dekorierte Burg war komplett ausgebucht. Ein besonderer Anziehungspunkt war die mit Fellen und Teppichen ausgelegte Jurte auf dem Burghof. Hier sangen Pfadfinderinnen und Pfadfinder bis tief in die Nacht. Doch auch im Rittersaal und Burgkeller fanden sich große und stimmgewaltige Singerunden. Am Samstag ging es dann in die Werkstätten. Das Angebot reichte von einer Chor-Werkstatt und mehrstimmigen „Spirituals“ bis zum Singen der geliebten „Lagerschlager“ oder dem Basteln von Percussion-Instrumenten. Auch diejenigen, die an den Hintergründen der Lieder interessiert waren, kamen auf ihre Kosten. In den Werkstätten: „Wenig bekannte Fahrtenlieder“, „Bündisches Liedgut in der Weimarer Zeit“ oder „Engagiertes, politisches Lied“ konnte man viel Interessantes lernen. Am Abend hatten Kleingruppen dann die Möglichkeit auf der „offenen Bühne“ aufzutreten. Fast alle Werkstätten präsentierten ein Lied. Und nicht nur der Ausschank des beliebten Tschai sorgte dafür, dass der Abend mitreißend und sehr lange wurde. Gesang füllte die Burg bis zum Morgengrauen. Am Sonntagmorgen folgten noch weitere Werkstätten. Zum Gottesdienst – natürlich mit Chor und Spirituals – versammelten sich die Pfadfinderinnen und Pfadfinder vor einer atemberaubenden Herbstkulisse. Dann war es Zeit für den Abschied und die Eindrücke des Wochenendes weiterzutragen.
RÜCKBLICK/AUSBLICK
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Der VCP Mitteldeutschland bildet sich In diesem Herbst fanden im VCP-Land Mitteldeutschland einige Kurse statt: für Pfadfinderinnen und Pfadfinder, die Neues lernen, Verantwortung übernehmen wollen oder einfach nur interessiert sind. Der Technikkurs in der Altmark war für Pfadfinderinnen und Pfadfinder, die lernen wollen, wie man draußen kocht, Schwarzzelte aufbaut, welche Knoten wichtig sind, aber auch stimmungsvolle Andachten hält. Höhepunkt war die Aufnahme mehrerer Pfadfinderinnen und Pfadfinder und die Gründung eines neuen Stammes. Beim Elementarkurs in Thüringen wurde den 13-16-Jährigen gezeigt, wie man langsam Verantwortung im Stamm übernehmen kann. Neben Lagerbauten und dem Umgang mit GPS-Geräten haben wir viel Wert auf Spielpädagogik gelegt. Wir haben gelernt, wie man Spiele anwendet und auch, wie man sie reflektiert. Besonders wichtig war uns, dass die Teilnehmenden lernen, Spiele gezielt einzusetzen und so Gruppenprozesse zu steuern. Im Juleica-Kurs in Laucha wurde für die Älteren das Thema Verantwortung konkreter. Da ging es um die Standardthemen wie z. B. rechtliche Grundlagen, Gruppenleitung, Planung von Aktionen und Erste Hilfe. Und zum ersten Mal gehörte auch das Thema „Sexualisierte Gewalt“ zu einer JuleicaSchulung in Mitteldeutschland. Die Schulung fand in Kooperation mit der Ev. Kirchengemeinde in Laucha statt. So wurde auch hier die Zusammenarbeit gestärkt. Obwohl wir eines der kleinsten VCP-Länder sind, hatten wir viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer – rund 70! Das Interesse an pfadfinderischer Arbeit ist groß, wir nehmen fast jedes Jahr neue Stämme auf und diese entwickeln sich dann auch sehr gut weiter. Die Schulungsarbeit ist für viele ganz wichtig, da sie mit den pfadfinderischen Traditionen noch nicht so vertraut sind und es bei diesen Kursen richtig lernen können. Dieser Herbst war also für unser Land ein voller Erfolg: VCP Mitteldeutschland bildet sich, in jeder Hinsicht!
Der VCP trägt „Bio“! Die Ergebnisse der F&F-Umfrage In der letzten Ausgabe der anp wurde die Umfrage zum VCP-Hemd vorgestellt. Wir danken allen, die mitgemacht haben. Hier sind nun die Ergebnisse: Auf die Frage, ob es zukünftig nur noch ein VCP-Hemd aus Bio-Baumwolle geben soll, haben 54,2 %, also eine knappe Mehrheit, mit Ja geantwortet. 55,7 % haben zugestimmt, das Hemd mit einer Bestickung einzigartig zu machen. Hier kam aber auch öfter die Anregung, das Hemd gleich mit fertig aufgenähten Abzeichen anzubieten. Diese Idee werden wir aufgreifen. 62,1 % haben sich dafür ausgesprochen, die VCPBluse beizubehalten und 61 % wollen diese dann ebenfalls nur noch in Bio-Baumwollqualität haben. Das Kurzarmhemd wollen 69 % behalten, aber hier hat eine Mehrheit von 54,9 % dafür gestimmt, dass dieses weiterhin aus leichterem Mischgewebe bestehen soll. Recht eindeutig fiel die Antwort auf die Frage nach den Halstüchern aus: 72,9 % stimmten dafür, diese zukünftig aus Bio-Baumwolle anzubieten. Die Bundesleitung hat sich auf ihrer letzten Sitzung mit den Ergebnissen dieser Umfrage beschäftigt und empfohlen, dass zukünftig bei allen langärmligen VCP Hemden und Blusen auf die Verwendung von konventionell produzierter Baumwolle zu verzichten. Langfristig sollte geprüft werden, ob gar der Umstieg auf ein Hanfgewebe möglich ist.
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An der Arche um Acht von Andreas Witt, Hamburg Fotos: Olaf Struck
Eine Geschichte über Eis und Schnee, Pinguine, eine Taube, einen Schmetterling und natürlich über Noah, die Sintflut und Gott – mit vielen Impulsen zum Nachdenken und Theologisieren „Irgendwo auf der Welt gibt es eine Gegend, in der alles voller Eis und Schnee ... Schnee und Eis und Eis und Schnee und Schnee und Eis.“ So beginnt der KinderbuchBestseller „An der Arche um Acht“. Wie der Titel des Buches (und gleichnamigen Theaterstücks) verrät, geht es um die bekannte, biblische Geschichte von der Sintflut (1. Mose 6.5-8.22), die von dem Autor Ulrich Hub mit viel Witz und theologischen Tiefgang aus der Perspektive von drei befreundeten Pinguinen erzählt wird. Und genau dies ist das Problem: Die drei Pinguine haben nur zwei Tickets für die Arche ... anp hat nun Jens Raschke (Dramaturg am „Theater im Werftpark“ / Kiel) zu seiner Inszenierung des mehrfach prämierten Theaterstückes „An der Arche um Acht“ interviewt. anp: Das (Kinder-)Theaterstück „An der Arche um Acht“ steht seit 2009 auf dem Spielplan des „Theaters im Werftpark“. Wie erklären Sie sich diesen Erfolg? Jens Raschke: Das liegt bestimmt an mehreren Dingen. Zum einen hat der Autor des Stückes, Ulrich Hub, mit seiner Wahl von Pinguinen als Protagonisten einen echten Glücksgriff getätigt. Pinguine kommen bei Kindern und Erwachsenen
einfach gut an. Wenn wir in Schulklassen Nachbesprechungen zu dem Stück machen, imitieren die Kinder mit voller Hingabe den Watschelgang der Pinguine. Zum anderen ist es eine sehr witzige und klug erzählte Geschichte über Freundschaft und deren Grenzen: Immer wieder wird die Freundschaft der drei Pinguine auf die Probe gestellt und droht irgendwann sogar zu zerbrechen. Das kennen Kinder auch sehr gut. anp: Welche theologischen Botschaften vermittelt das Stück Ihrer Meinung nach? Auf welche Botschaft haben Sie bei Ihrer Inszenierung den Schwerpunkt gesetzt? Jens Raschke: Hub vertritt in seinem Stück kein eindeutiges Gottesbild. Er bietet vor allem zwei Lesarten an: Zum einen wird Gott als der strafende (und möglicherweise auch ungerechte) Gott des Alten Testaments geschildert, der mal eben die Welt unter Wasser setzt und so gut wie alle Lebewesen ertrinken lässt. Auf der anderen Seite ist Gott auch eher eine Art innere Stimme, die uns sagt, was gut und was schlecht ist. Als Botschaft würde ich das jedoch nicht unbedingt bewerten wollen. In erster Linie geht es Hub (und mir auch) um die Bedeutung von Freundschaft und deren Erschütterung in Krisenzeiten.
anp: Welche Reaktionen zu dem Theaterstück haben Sie von Kindern oder Schulklassen erhalten? Jens Raschke: Wir erhalten durchwegs positive Reaktionen. Hier und da äußern Lehrer vor dem Besuch des Stücks ihre Bedenken, ob ihre Schüler mit nichtchristlichem Hintergrund sich durch den biblischen Plot des Stücks möglicherweise ausgegrenzt fühlen könnten, aber diese Bedenken sind nach dem Besuch dann eigentlich immer zerstreut - eben weil es nicht in erster Linie um Religiosität oder theologische Fragen geht. anp: Welches ist Ihre persönliche Lieblingsszene? Jens Raschke: Meine Lieblingsszene ist die, in der der vermeintliche Gott (in Gestalt des zweiten Pinguins) im Reisekoffer sitzt und die weiße Taube an der Nase herumführt. Mal abgesehen vom grundsätzlichen Witz der Szene („Gott“ wünscht sich einen Käsekuchen!), erzählt sie sehr viel darüber, wieso viele Menschen einen Gott überhaupt brauchen: nämlich zur eigenen Bestätigung und Daseinslegitimation. anp: Vielen Dank für dieses Interview!
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Was machen Pfadfinderinnen und Pfadfinder, wenn es so richtig kalt ist? Martin, ein Pfadfinder aus Alta, Nordnorwegen, berichtet: Alta, ist 230 Kilometer vom Nordkap entfernt. Im Winter ist es meist minus 25 Grad kalt. In Kautokeino, südlich von Alta wird es noch kälter, so minus 40 Grad. Das sind aber nur die registrierten Temperaturen, wenn der Wind bläst, fühlt es sich noch viel kälter an. Wenn wir draußen sind, tragen wir Wollkleidung, um der Kälte zu trotzen. Den jüngeren Pfadis bringen wir bei, dass es mehr Sinn macht, mehrere dünnere Pullover anzuziehen als einen ganz dicken. Zwischen den Schichten der dünneren Klei-
PFADIS BEIM SKIW
dung hält sich die Wärme besser. Wenn du die richtige Kleidung hast, kannst du bei großer Kälte das gleiche machen, wie wenn es eben nicht so kalt ist. Wenn es unter minus 25 Grad ist, bleiben die jüngeren Pfadis eher im Haus und spielen dort. Drinnen planen wir unsere Aktivitäten und Touren, manchmal machen wir auch Handarbeiten. Draußen gehen wir Skilaufen und Schlittschuhlaufen, machen Schneeballschlachten, bauen Schneehöhlen und gehen Wandern. Eigentlich machen wir das Gleiche wie alle anderen Pfadis… Alta ist die größte Stadt der nordnorwegischen Provinz Finnmark. Dort leben ca. 19.000 Menschen, die Hälfte davon direkt in Alta. Die Sonne geht von Mitte Mai bis Ende Juli nicht unter, von Ende November bis Mitte Januar aber auch nicht auf.
ANDERN IN NOR
WEGEN
Heiß und kalt ...das passende Thema für den Winter. Pfadfinderinnen und Pfadfinder sind in (fast) allen Klimazonen zu finden und können (meist) mit jedem Wetter umgehen.
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Was machen sie, wenn es so richtig heiß ist? Gordon, Pfadfinder aus Melbourne, Australien erzählt: Im Sommer in Australien ist es meist um die 30 Grad heiß, manchmal auch bis 45 Grad an extrem heißen Tagen. Aber das sind nur zehn bis 15 Tage im Jahr. An diesen Tagen bleiben wir einfach drin und bleiben cool. Oder versuchen es zumindest. Dazu kommt, dass man sich bei diesen Temperaturen draußen auch vor den häufig ausbrechenden Buschfeuern in Acht nehmen muss.
Die meisten australischen Pfadis gehen bei heißem Wetter natürlich an den Strand und unternehmen da etwas. Es gibt große Lager zu Jahresbeginn und Jahresende. (Das ist dann der australische Sommer – wenn wir Winter haben! Anmerkung d. Redaktion) Es gibt das „Viktorian Gathering“, ein Februarwochenende im Bundesstaat Viktoria mit sportlichen Aktivitäten für Pfadfinderinnen und Pfadfinder zwischen 13 und 18 und das „Surf Moot“ für Rover zwischen 18-26. Und im Sommer finden natürlich auch die großen Länderjamborees statt.
FOTO: ROMAN
Und im Winterlager?
Dann bauen sich Pfadis gerne mal eine Kohtensauna. Dies erfordert ein bisschen Übung, die Kohte muss sehr gut abgedichtet werden. Manche schwören auf Plastikplanen, andere auf Weidenzweige. Wichtig dabei ist, dass die Schamottsteine, die dann im Feuertrog für die Hitze sorgen, lang genug im Lagerfeuer Hitze speichern konnten.
Und im Sommerlager?
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Damit die Lebensmittel frisch bleiben, buddeln Pfadis ein mindestens ein Meter tiefes Loch für einen Erdkühlschrank. Das sollte sinnvollerweise unter einem Baum liegen, falls nicht, sollte man einen Sonnenschutz spannen. In dem Loch versenken sie dann eine Box mit den Lebensmitteln – die bleiben dann schön kühl. Und wenn sie dann noch dran denken, Schnüre an den Griffen zu befestigen, können sie die Box auch wieder herausziehen.
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Übers Wasser laufen Eine Wanderung auf einem gefrorenen Fluss in Kanada
Von Gesa Witt, Hamburg Ein sonniger Samstag Morgen, Anfang Februar. Ich bin bereits über einen Monat hier in Thunder Bay, einer kanadischen Kleinstadt im Nordwesten Ontarios. Ein Semester lang werde ich hier „Outdooraktivitäten, Nationalparkmanagement und Tourismus“ studieren, doch dieses Wochenende stehen Praxiserlebnisse im Bereich „Outdoor-Erlebnisse in einer winterlichen Umgebung“ auf dem Stundenplan. Winterliche Umgebung, das bedeutete meine erste Nacht in der kanadischen Wildnis bei fast -35° C und im selbstgebauten „Quinzhee“ (einer Art Iglu). Heute steht das nächste Abenteuer an: Gemeinsam mit meiner Wintercampinggruppe und meinen beiden Trainern der „Outdoor Skills and Theory“-Vorlesung werde ich mich auf einen zugefrorenen Fluss begeben und einige Stunden auf dem Eis flussaufwärts wandern. Wir haben uns lange vorbreitet: die Besonderheiten des Eises auf Flüssen studiert und was es brüchig werden lässt.
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Wie können wir testen, ob das Eis stabil ist? Was macht man, wenn man ins Eis einbricht? Trotz der guten Vorbereitung bin ich aufgeregt, etwas Vergleichbares habe ich noch nie gemacht. Mit einem Seil und speziellen Knoten verbinden wir je vier Menschen zu einer Kette, die während unserer Wanderung immer gespannt sein muss. Falls jemand von uns durch das Eis bricht, ist das unsere Lebensversicherung. Nach einer letzten Teambesprechung geht es los, die Schnallen meiner Schneeschuhe bleiben geöffnet. Sollte ich einbrechen, kann ich sie schnell abstreifen. Ich trage eine geliehene Daunenjacke, selbst meine Trinkflasche hat einen Kälteschutz bekommen (aus einer alten Isomatte gebastelt), damit das Wasser nicht gefriert. In einer Hand halte ich das Ende des Seils (ich bin die letzte in meiner Kette), in der anderen einen Skistock.
Mit letzterem prüfe ich vor jedem Schritt das Eis dort, wo ich hintrete will. „Klonk, klonk, klonk“. Auf das richtige Geräusch kommt es an, wenn man erkennen will, ob das Eis stabil ist. Unter mir höre ich das Wasser rauschen, ab und zu bricht mein Skistock auch durch die Eisdecke: Hier also nicht hintreten! Ständige Konzentration ist gefragt. Nach einiger Zeit weicht meine Aufregung aber der Freude über die atemberaubende Landschaft. Ich kann es genießen, diese einzigartige Erfahrung machen zu dürfen. Also lausche ich weiterhin dem „klonk, klonk, klonk“ und dem Rauschen des reißenden Flusses unter mir.
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ALLE BILDER: VCP-ARCHIV
Bilder eines CPD-Lager aus den sechziger Jahren.
„Heiß oder Kalt“ Ein Blick zurück Von Jobst Besser, Hannover Beim Leitmotiv dieses Pfad-Heftes „Heiß und Kalt“ kam mir spontan ein Lied in den Sinn, das wir jungen Leute der alten CPD in den fünfziger und sechziger Jahren viel gesungen haben – und nicht einfach nur „so dahin“, sondern mit innerer Überzeugung: Heiß das Blut, das die Adern durchrauscht. Kalt der Wind, der das Fahnentuch bauscht. Heiß oder kalt! Ja oder nein! Niemals dürfen wir lauwarm sein. Ich denke, viele junge Leute im heutigen VCP fragen mich sicher, wie man so etwas aus tiefer Überzeugung singen kann. Denen würde ich antworten: Dazu muss man die Situation NachkriegsDeutschlands bedenken, in der wir uns damals befanden. Wir haben erlebt, wie das Nazi-Regime im Mai 1945 mit dem Ende des von ihm entfesselten Krieges und nach Millionen von Opfern und Zerstörungen unendlichen Ausmaßes zu Grunde gegangen war. Den Grund für diesen Untergang sahen wir auch darin, dass vom Volk dem verbrecherischen System zu wenig Widerstand entgegengesetzt worden war. Viele waren, unentschlossen zwischen Ja und Nein, einfach mitgelaufen, anstatt dem „Rad in die Speichen zu greifen“, wie es Bonhoeffer wollte. In der damaligen Christlichen Pfadfinderschaft hatte es schon früh Warner vor der aufkommenden und wachsenden Gefahr gegeben. Doch in weiten Teilen der Kirche und auch in der CP hatten sich viele in einen faulen Kompromiss zwischen dem Glauben mit seinen jüdisch-christlichen Wurzeln und der antisemitischen Nazi-Ideologie geflüchtet und sich so mit dem System arrangiert. Zu den Warnern vor einer solchen Entwicklung gehörte in der CP auch Horst Wesenberg, Pfarrer in der Lausitz, von dem Text und Melodie dieses Liedes „Heiß oder kalt“, entstanden Mitte der dreißiger Jahre, stammen. Für uns war nun diese Schreckensherrschaft vorbei, und wir sahen, 14, 15 oder 16 Jahre alt, wie sich im Volk Individualismus und Egoismus sowie eine Gleichgültigkeit gegenüber verbindlichen Werten und Normen breitmachten, denen es zu widerstehen galt. Denn wir, die wir in „Jungvolk“ und „Hitlerjugend“ noch mit der unheilbringenden
Ideologie aufgewachsen waren, suchten nach einem neuen tragenden Grund für unser noch junges Leben und sahen diesen, angeleitet von unseren Führern, in einem entschlossenen, verbindlichen Glauben, der sich ohne faule Kompromisse auf Jesus Christus gründet. Und so sangen wir denn auch weiter im Blick auf unsere Zukunft: Fest den Blick in das Dunkel gespannt, frei das Herz, und die Not ist gewandt. Heiß oder kalt! Ja oder nein! Schlagt dem Teufel die Türen ein! Halber Wille ist ganzer Verzicht, halbe Menschen gefallen Gott nicht. Heiß oder kalt! Ja oder Nein! Sieger sollen bei Christus sein. Der Bund der Christlichen Pfadfinderschaft mit seinen Ordnungen und Verpflichtungen, die wir – im Gegensatz zur Nazi-Zeit – freiwillig eingingen, wurde für uns so etwas eine „Notgemeinschaft“, die uns gegen den Trend der Zeit in eine Lebenseinstellung gemäß des Glaubens an Christus hineinwachsen ließ. Sind die Gedanken, die uns damals bewegten, heute in der gegenwärtigen Situation eigentlich so abwegig? Vielleicht kann bei dieser Frage auch ein Blick in das letzte Buch der Bibel helfen: Offenbarung 3, 14-22.
„Heiß das Blut, das die Adern durchrauscht“ Dieses Lied ist eins von elf Liedern Horst Wesenbergs, die in der Liedersammlung „Jurtenburg“ wiedergegeben sind.
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BREITGETRETEN 17 Observierte Personen im Wärmebild.
Mit modernster Technik auf heißen Spuren
Die Wärmebildkamera
Sch hon gew wusstt? Unssere e Aug gen n ge ehöre en in n ihrem Gebie et zu de em Le eisstun ngsffähigsten, wa as die Bio ologie zu bie eten n hatt. Ke ein n an nderes Lebewese en nim mmt se ein ne Umw welt so dettailrreicch und d so o bu unt au uf wie e wirr. Andererseits sind wirr nur Mittte elm maß: Ein n Adler kan nn kleine e Beute etie ere au us weitterr Entffernung aufspüre en, eiine e Ka atze e kann siicher im Du unke eln he erum m sttreiifen n. Doch Mensschen wisssen sicch zu helfe en. Brilllen n korrig gie eren opttische Fe ehlerr, ein Tele esk kop p holt Fe ernes zum Greiffen nah und d mitt ein ner Wärm mebildkam merra kann n man n trrotz z abso olu uterr Dunkelheit sehen. Bloß,, wie fu unkttio oniertt das?
© WWW.RADIO101.DE/THERMOGRAPHIE
Sccha aue en wir un nserr Aug ge genauer an Vereinfacht dargestellt besteht es aus einer Linse und einer Projektionsfläche, der Netzhaut. Auf ihr sind Millionen von Sehzäpfchen untergebracht. Aus deren Informationen setzt das Gehirn ein Bild zusammen. Wenn der Physiker vom sichtbaren Licht spricht, dann meint er elektromagnetische Strahlung mit einer Wellenlänge von 380 bis 780 Nanometer (Milliardstel Meter). Keine Angst, elektromagnetische Strahlung ist meist unschädlich. Ohne diese hätten wir auch kein Fernsehen, Mobiltelefon oder Wärme. Richtig, auch Wärme sind elektromagnetische Strahlen. Die Sonne ist viel zu weit entfernt, um alleine mit der Hitze ihres Feuers unsere Erde zu erwärmen. Ihre elektromagnetischen Strahlen im Infrarotbereich hingegen können Millionen von Kilometern zurücklegen, ohne den Weltraum aufzuheizen. Das Licht können wir nicht sehen, das ist unsichtbar. Es trifft auf eine Oberfläche, zum Beispiel diese anp, und dabei verändert sich ihre Wellenlänge, weil das Papier mit unterschiedlichen Farben bedruckt ist. Diese Reflexionen kann unser Auge empfangen und das Gehirn nimmt eine hochinteressante Zeitschrift wahr. Unsere Sehzäpfchen sind für Wellenlängen von etwa 380 bis 780 Nanometer ausgelegt. Ein Pferd sieht nur im Bereich von 428 bis 539 Nanometer und ist somit rotblind. Ein Fotoapparat arbeitet wie unser Auge. Durchs Objektiv gelangen die reflektierten elektromagnetischen Wellen und werden in einer dunklen Kammer projektiert. Früher war dort ein Film platziert, heute sitzt an dieser Stelle ein lichtempfindlicher Sensor.
Worrin unterrsch heid det sich h eine Wärmebild dkam mera? Der eingebaute Sensor ist für einen höheren Wellenlängenbereich (meist 3.500 bis 14.000 Nanometer) ausgelegt. Jetzt gibt es noch ein großes Problem: Der Sensor muss viel kälter als die Umgebungstemperatur sein, ansonsten wäre er für niedrigere Temperaturen blind. Mit Stickstoff wird die Oberfläche auf -190°C abgekühlt. Ein sehr kompliziertes Verfahren, kein Wunder, dass solche Geräte 100.000 Euro und mehr kosten. Mittlerweile gibt es auch ungekühlte Geräte. Diese kosten nur 20.000 EUR und sind für einen Wellenlängenbereich von 7.000 bis 14.000 Nanometer ausgelegt – was in den meisten Fällen ausreicht. Verglichen mit den konventionellen Kameras darf man keine großen Erwartungen an die teuren Geräte haben. Ihre Auflösung beträgt 0,3 Megapixel und nur wenige schaffen mehr als 25 Bilder pro Sekunde. Dichter Nebel, starker Regen und Schneefall sowie Glasscheiben verhindern auch für Wärmebildkameras die Sicht. Doch die Vorteile überwiegen. Sichtbar werden damit sowohl aktive Wärmequellen wie Feuer oder Menschen, aber auch passive Wärmequellen. Alle Objekte reflektieren nämlich auch für uns unsichtbare Wärmestrahlen. Ursprünglich wurden Wärmebildkameras für das amerikanische Militär entwickelt. Damit war es erstmals möglich, den Feind trotz dichtem Gebüsch aufzuspüren. Mittlerweile überwiegt die zivile Nutzung. Ob bei der Verbrecherjagd, zum Aufspüren schlecht gedämmter Hauswände oder bei der Fehlersuche von elektronischen Bauteilen.
© WWW.RADIO101.DE/THERMOGRAPHIE
von Marc Forkm mann, Kastel
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FOTO: NATHAN WHITEHORN FOTO: FABIAN KISLAT
Eine Reise zum kältesten Punkt der Erde Sandra Grünewald interviewt Fabian Kislat, der einen Monat am Südpol forschte FOTO: NATHAN WHITEHORN
Der Südpol ist einer der kältesten Ort der Welt. Der Norweger Roald Amundsen erreichte mit seiner Expeditionsgruppe 1911 das Zentrum des kalten Kontinents. Damit konnte er den Wettbewerb vor seinem englischem Konkurrenten Robert Falcon Scott gewinnen, der auf dem Rückweg erfror. Die Kälte und das kilometerdicke Eis, die Scott zum Verhängnis wurden, dienen heutzutage der Forschung – wie z.B. dem IceCube Projekt. Fabian Kislat, Doktor der Physik am Deutschen Elektronen Synchroton (kurz DESY) in Zeuthen war dort. anp: Fabian, du warst einen Monat am Südpol – was hast du da gemacht? Fabian: Ich habe an einem Experiment mitgearbeitet, das sich IceCube nennt. Dabei sollten schwer nachweisbare Teilchen, die aus dem Weltall unsere Erde erreichen, nachgewiesen werden. anp: Aber hätte man das nicht an jedem anderen Ort der Welt machen können? Fabian: Möglich vielleicht, aber viel zu aufwändig, denn wir brauchen eine große Menge eines durchsichtigen Stoffes zum Nachweisen der Teilchen. Hierfür ist das Eis am Südpol prima geeignet und warum sollte man nicht das nutzen, was man auf der Erde natürlich vorfindet. anp: Wie kommt man eigentlich an den Südpol? Mit dem Hundeschlitten? Fabian: Nein. Der Ausgangspunkt für jeden Südpolreisenden ist Christchurch in
Neuseeland. Von dort geht es mit einem Transportflugzeug der US Airforce nach McMurdo, der größten Antarktisstation. Das ist ungefähr fünf Stunden von Neuseeland entfernt und liegt an der Küste des Kontinents. Um nun zum IceCube Experiment zu gelangen, musste ich noch 3 Stunden mit einem kleineren Flugzeug, das Skikufen statt Räder hat, weiter ins Zentrum des Südpols fliegen. anp: Musstest du dich auf die Kälte vorbereiten? Fabian: Nein, eigentlich nicht. Es wurden nur ärztliche Tests gemacht, ob ich wirklich fit bin. Denn wenn man in der Antarktis krank wird, findet man das nächste Krankenhaus erst in Neuseeland. anp: Ist es nicht furchtbar kalt dort? Hat dir die Kälte nichts ausgemacht?
Fabian: Natürlich ist es am Südpol sehr kalt. Im Winter, der Polarnacht können die Temperatur unter -70°C liegen. Ich war aber im Polarsommer da, wenn die Sonne gar nicht untergeht und dann liegen die Temperaturen bei erträglichen minus 30°C bis minus 20°C. Die Antarktis ist damit eine der größten, trockensten und höchsten Wüsten der Erde. anp: Die Antarktis ist trocken und hoch? Fabian: Ja, wirklich! Der Südpol hat eine Höhe von 2830m. Die Höhe war daher auch gewöhnungsbedürftiger als die Kälte. Außerdem fallen am Südpol nur wenige Zentimeter Niederschlag pro Jahr und es gibt nur wenige Tage, an denen Wolken am Himmel zu sehen sind. Man sieht an Tagen mit hoher Luftfeuchtigkeit nur kleine Eiskristalle in der Luft herumschweben. anp: Wie hast du denn dort gewohnt? Fabian: Die Station am Südpol ist fast wie ein Hotel eingerichtet. Man muss aber Wasser einsparen, schließlich kostet es wertvolle Energie, das Eis um einen herum zum Schmelzen zu bringen. Aus
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FOTO: FABIAN KISLAT
Das „Rennen rund um die Welt“
FOTO: RALF AUER
FOTO: RALF AUER
diesem Grund sollte man darauf achten, nur zwei Mal in der Woche für ca. zwei Minuten zu duschen. Außerdem kann es auch einmal passieren, dass es zum Essen tagelang keine frischen Lebensmittel gibt. Das passiert aber nur, wenn das Wetter schlecht ist und das Transportflugzeug mit Lebensmitteln nicht von Christchurch zum Südpol gelangen kann. anp: Wie viele Menschen leben denn auf dieser Station? Fabian: In der Saison, also dem Polarsommer, der von November bis Mitte Februar geht, sind das bis zu 250 Menschen. Im Winter liegt die Besetzung bei 50 Menschen. anp: Das heißt, euch wird auch in der Freizeit nicht langweilig, oder? Fabian: Nein, eigentlich nicht, denn es gibt genug Räume in der Station, um sich zu beschäftigen. So gehören zum Komplex ein Fernsehraum, eine Sporthalle, ein Fitnessraum und sogar ein Musizierzim-
mer, in dem Instrumente frei verfügbar sind. Außerdem gibt es immer kleine Höhepunkte wie das „Internationale Filmfest des Südpols“ oder das „race around the world“. anp: Was ist das „race around the world”? Fabian: Das ist eine Parade am 2. Weihnachtsfeiertag. An diesem Tag wird mit selbst gebastelten Gefährten, normalen Langlaufskiern oder einfach zu Fuß zwei Mal der Südpol umrundet. Damit fährt man einmal um die ganze Welt, denn am Südpol treffen sich alle Längengrade, die unsere Zeitzonen definieren. anp: Aber an welcher Zeit orientiert man sich denn dann am Südpol? Fabian: Praktischerweise an der Zeit von Christchurch, denn von dort kommen ja auch die Transportmaschinen. anp: Gibt es so etwas wie Sehenswürdigkeiten am Südpol?
Fabian: In McMurdo kann man unter anderem Seelöwen oder große Raubmöwen bestaunen. In der Nähe der IceCubeStation gibt es die aber nicht. Man kann aber einen Ausflug zum Pol zu einem alten Flugzeugwrack machen oder ein erstaunliches Naturphänomen beobachten. Durch die vielen Eiskristalle in der Luft entstehen Halos um die Sonne. Das sind Ringe. Es gibt manchmal sogar einen horizontalen Ring und wenn dieser sich mit den anderen schneidet, entstehen Nebensonnen. Das sieht schon sehr beeindruckend aus. anp: Das war super interessant, vielen Dank, Fabian.
FOTO: NATHAN WHITEHORN
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FOTO: FABIAN KISL
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Zum Leiten lernen nach Burundi
Das WAGGGS-Seminar „The Journey to Leadership“ 29 Pfadfinderinnen aus Europa, Afrika und Australien wurden am 4. September in Bujumbura von burundischen Ministern, Mitarbeitenden von Hilfsorganisationen, Medien, Pfadfinderinnen und Pfadfinder sowie einer traditionellen Musik-Tanz-Gruppe begrüßt. Sie waren Teilnehmerinnen des WAGGGS-Seminars „The Journey to Leadership“.
Text und (fast alle) Fotos von Jule Lumma, Ludwigshafen Bis 10. September lernten wir Pfadfinderinnen aus 26 Ländern bei dem von der WAGGGS-Europa- und Afrika-Region organisierten Seminar zur Förderung junger Frauen in Leitungsfunktionen viel Neues kennen und hatten die Möglichkeit, uns über unsere Arbeit auszutauschen. Das Seminar basiert auf dem „Leadership Development Programme (WLDP)“ von WAGGGS. Schon im Vorfeld mussten wir recherchieren: Wie sind Frauen im eigenen Land in Führungspositionen vertreten? Wie weit ist die Umsetzung der Millenniumsziele 3 „Gleichstellung der Geschlechter“ und 8 „Aufbau einer globalen Partnerschaft für Entwicklung“? Auf dem Seminar gab es unter anderem Einheiten zu Führungsstilen, Projektplanung, Motivation von Mitarbeitenden und vieles mehr. Besonders spannend war dabei der Austausch mit Pfadfinderinnen aus anderen Ländern. Wir konnten viele Erfahrungen und Ideen austauschen und mussten lernen, dass - egal ob in Afrika oder Europa - es doch immer wieder die gleichen Probleme gibt, etwa, wie man Beruf und Familienplanung mit dem Ehrenamt miteinander vereinbaren kann. Im Anschluss an das Training in Burundi führt jede von uns ein Projekt durch. So wird es in Rheinland-Pfalz/ Saar beispielsweise ein Treffen für Stammesführerinnen und Stammesführer geben, die sich über ihre Probleme austauschen und gemeinsam Ideen spinnen können, aber auch viel Motivation und neues Wissen mit nach Hause nehmen sollen. Über den Fortschritt unserer Projekte tauschen wir uns in einer Facebook-Gruppe aus.
Wir besuchten zwei Projekte der burundischen Pfadfinderinnen. In einem Bergdorf erfuhren wir, wie die Pfadfinderinnen durch ein Ziegenprojekt ihr Einkommen aufbessern. Sie züchten die Ziegen und verkaufen die männlichen Nachkommen. Auch hier wurden wir herzlich empfangen. Das ganze Dorf war zusammen gekommen, Kinder schauten uns mit großen Augen an. Es wurde gesungen, getanzt und gelacht – und gestaunt, dass manche der Europäerinnen durchaus ein Rhythmusgefühl haben. Wir verbrachten einen fantastischen und sehr beeindruckenden Vormittag in dem Dorf, bevor es zurück in die Hauptstadt in die Bundeszentrale des WAGGGS-Verbandes ging. Dort lernten wir, wie Ketten aus Altpapier gebastelt werden. Mit dem Geld, das die Pfadfinderinnen dadurch einnehmen, bezahlen sie das Schulgeld ihrer Mitglieder. Eine tolle Idee! Der Abend klang nach einer Stadtrundfahrt und vielen neuen Eindrücken am Tanganjikasee aus. Fazit: Das Seminar war ein großer Erfolg. Die Teamerinnen aus Afrika, Europa und Australien haben es geschafft, Teilnehmerinnen mit ganz unterschiedlichen Erfahrungs- und Wissensständen „abzuholen“ und „weiterzubilden“. Die Organisation des burundischen Pfadfinderinnenverband war sehr gelungen. Die Teilnehmerinnen kehrten motiviert und mit vielen neuen Ideen und Freundschaften nach Hause zurück.
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BREITGETRETEN GLOBUS 21
Digne aus Burundi und Jule kennen sich von einem Seminar aus der Schweiz
Burundi Africa Jamboree 2012 Vom 27. Juli bis 5. August 2012 findet in Burundi in der Provinz Gitega das Africa Jamboree 2012 statt. Pfadfinderinnen und Pfadfinder der WOSM-Region Afrika treffen sich in dem ostafrikanischen Burundi, um gemeinsam unter dem Motto „Le Scoutisme pour un Changement Positif“ ein paar schöne Tage zu verbringen, aber auch zu debattieren, Land und Leute kennenzulernen. Auch Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus Zimbabwe werden daran teilnehmen. Ihr seid eine Gruppe von Rangern und Rovern und habt Lust, solch ein afrikanisches Jamboree zu erleben? Ihr wollt gemeinsam mit afrikanischen Pfadis Burundi entdecken und neue Freundschaften knüpfen? Dann kommt mit zum Africa Jamboree 2012 nach Bungere, dem nationalen Schulungszentrum der burundischen Pfadfinder. Die Projektgruppe Afrika bietet euch Unterstützung bei der Planung, gibt euch Tipps, was man bei einer Reise nach Afrika beachten muss, und vermittelt euch Reisepartner und Kontakte. Meldet euch bei pg.afrika@vcp.de. Das Africa Jamboree kostet für Pfadis aus Europa voraussichtlich 500 $. Weitere Infos (allerdings auf Französisch) gibt es auf der Website der burundischen Pfadis: www.scoutsburundi.org
Burundi ist einer der kleinsten Staaten Afrikas, aber sehr dicht besiedelt. Zwischen dem Viktoria- und dem Tanganjikasee gelegen, wird das Land von einem Hochplateau durchzogen. Das Klima ist tropisch-wechselfeucht mit zwei Regenzeiten. Mutter- und Amtssprache ist Kirundi, eine Bantusprache. Doch viele sprechen auch französisch. Burundi hatte lange Zeit mit Bürgerkrieg zu kämpfen. Erst 2000 wurde in Arusha ein Friedensvertrag geschlossen. Der Konflikt zwischen Hutu und Tutsi kostete seit 1993 schätzungsweise 250.000 Menschen das Leben, rund 1,3 Millionen Menschen wurden vertrieben oder sind ins Ausland geflohen. Das Land ist wirtschaftlich geschwächt. Laut Welthungerindex gehört es zu den am stärksten von Hunger betroffenen Ländern der Welt. Doch mittlerweile ist Burundi auf einem guten Weg. Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder haben einen guten Stand in dem Land.
Teilnehmerinnen aus der ganzen Welt kamen nach Burundi.
Pfadfinden in Burundi Seit 1940 gibt in Burundi Pfadfinderarbeit. Der Pfadfinder-Verband ist 1979 WOSM beigetreten und hat derzeit rund 6.660 Mitglieder. Die Pfadfinderinnenarbeit in Burundi wurde 1945/55 von belgischen Sozialarbeitern als Teil der katholischen Pfadfinderinnenarbeit in Belgisch-Kongo begonnen. Nach der Unabhängigkeit Burundis 1962 wurde ein eigener WAGGGS-Verband gegründet. Dieser arbeitet in vier Altersgruppen: • Eclaireuse (Guide aînée) Ranger 16+ • Guide Guide (Senior) 13-16 • Guide Guide (Junior) 12-15 • Bergeronnette Wagtail 7-11 Ein Schwerpunkt der Pfadfinderinnenarbeit ist der Dienst in der Gemeinschaft, um zur Entwicklung des Landes beizutragen. So helfen Pfadfinderinnen in Krankenhäusern, pflanzen für die Dorfgemeinschaft Mais an oder organisieren Lese-Unterricht – für alle!
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22 KRIMSKRAMS
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s m a r K rims
K
zu en, s und Kaltes Hallo ihr Lieb RAMS Heiße SK M RI K i en be ’s n, zum Lach diesmal gibt Ausprobiere m zu n, le ie m Sp Spaß dabei entdecken: zu ch ganz viel eu n he sc ün eln! Wir w hten und und zum Räts öne Weihnac ch rs de un w – ganz und natürlich e Jahr! Rutsch ins Neu einen guten d Sandra Eure Sarah un
RTES WISSENSWE
bersee) an ensee (O d o B dass m r e ren, so 5 ist d o 7 r 8 f r e h g a u z . mJ konnte Seit de llständig Mal vo • Eiswürfelformen selbst basteln rqueren 2 e 3 b t ü m ß a Fu insges icher zu • Thermalbadbesuch berall s ü e lsius e S den Grad Ce ,7 0 7 it • Schlittschuhlaufen em n. n, wurd emesse te in Ira s ü • kleine Heißluftballons basteln r Erde g -W t e u d L f r u e a d In 2007). atur htung, Temper • Schneewanderung c a e t b s o h e c b lliten die hö er Sate • Bratäpfel machen r ngen p u s hweize s e (M e im Sc in v e r B La igste ar es in ie niedr w d 7 r 8 a 9 w 1 s Da Januar rt. °C kalt. Am 12. nten O us 41,8 in m bewoh e m g e ir b in e e G an Jura peratur ene Tem s s e r m e g t als de rktis gil a t n : A L r IE de °C am GRUPPENSP E us 89,2 L tation in L in O -S m H k C o n S t e s IS d ur DE E Die Wo ; dort w SCHMELZEN er Erde oße d gr l ch o ei p gl e ei . Kält ruppe in zw messen iel wird die G 1983 ge auf dem t li te u ei J bischen br Bei diesem Sp . g 1 un 2 r Schwä e Gruppenleit d ie ch D . si in lt n ei t le et s stel tad 5. Teams aufg aus. Die Team ält Albs ärz 200 g m 1. M große Laken ekord h un a r ch it e ei le n gl lt en e ei s ä pp s K zw ru e ie G m Boden Einen die Laken. D ,1°C, ge inus 36 sschollen, d.h. igen Ei m e äß di eim lm it f ge au m re n in nu Alb trägt b ert nun Lava be und verklein n e) ne o nn ei v t So it r e Tr di u d at ams. un (spielt Temper der beiden Te e Lava) e Eisschollen eiß: Die lithisch beendet. h l o ie y Sp m h s e (r r da t t Abständen di C Ex s Wasser, is n 800° ein Spieler in wische a) ustritt z Spielerin oder A che Lav gewinnt? (basaltis C ° 0 0 Welches Team 2 1 l nschaftsspie ei em G s al auch t in Das Spiel kann ie Gruppe trit Alternative: lt werden. D ie sp ge e pp Gru d versucht mit nur einer e Sonne an un di n ge ge meinsam f der immer diesem Fall ge en Gruppe au nz ga r de it m e möglichst lang zu bleiben. cholle stehen ss Ei en nd de kleiner wer
IDEEN FÜR DIE GR UPPENSTUNDE
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KRIMSKRAMS 23
TRÄTSEL
KREUZWOR
1. Steht im Keller und ist gefüllt mit
Du hast das Lösungswort errätselt? Super!
gefrorenem Essen
Du kannst ein Buch aus unserer Buchecke
2. Ein anderes Wort für gefrorener
gewinnen. Schick uns das Lösungswort,
Morgentau
dein Alter und deine Adresse an:
3. Die Hitze treibt uns die ….. ins Gesicht
anp, VCP-Bundeszentrale
4. Wenn der Boden gefroren ist hat es …
Wichernweg 3
5. Flüssiges Gestein aus dem Vulkan
34121 Kassel
6. In der Schule bekommt man im
oder anp-krimskrams@vcp.de
Sommer manchmal...
(Betreff: anp Kreuzworträtsel)
7. Große Wüste in Nordafrika 8. Im Sommer scheint sie oft.
Viel Glück! Das richtige Lösungswort
9. Abends sitzen wir am Lager...
in anp 04|11 war „Gummistiefel“.
10. Ein anderes Wort für Kappe.
Leonie Kugland, Frida Brucker und
11. Etwas rotes, dass sich im Feuer
Rayk Hennig waren die schnellsten
befindet.
Einsenderinnen und Einsender und
12. Gegenteil von kalt.
haben je ein Buch gewonnen.
13. Große Eisfläche am Südpol. 14. Hitze bei einer Krankheit. 15. Gefrorenes Wasser. 16. Zwei Bretter für den Schnee 17. Heißes Getränk aus Tee und Saft. 18. Die Plätzchen schiebst du in den...
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I T IMSCHRIF IE GEHEIM TZE: DIE I HIT MENT MIT EXPERIIM Du brauch st: 1 alter Fe d e rh a lt er mit Fede se auch ein r (ersatzwe dünn e r, fe ist e r Pinsel) Zitro Bügeleisen nensaft un . d Tauche den Pinsel in Z it ro n e n sa ft und schre geheime B otscha ibe e e in ft a u f e in weißes Pap zum Schre ier. Du kan iben auch nst e in e n d ü n n allerdings en Pinsel b wird die enutzen, S ch ri ft d ann sehr d Zitronensa ick. Lasse d ft gut auf d en e m P a p ie r trocknen mit einem . Bügle jetz Bügele is e n t v o rs ichtig über vielleicht lä das Papier IRRUNG sst du dir d IZVERWIR – REIZ a b e i v o n helfen. einem Erw achsenen s das (so, W a s k a nnst du be ser obachten? Was em , heiß ) mit nnt mit ssel ssel n kö chü chü lege ,1S :1S rein sser a chst d he mW brau Han irn alte Du die Geh hr k och em t se ihr n dein l mi r e e s s etzt hüs Was du j 1 Sc em nst ser arm kan Was e ent lauw heiß die len. erim das Lass Exp spie n . i r e e d ich s em g s e a Han Stre dies ch l . lte W Mit nen eine a ana i sser k e ln. D em Wa eitig das n kl z h c üsse eine d in arm glei Sch Han che lauw den ere t Tau and e in l mi die inut üsse M h REZEPT REZE RE Z PT FÜR ZWEI I KÄLT KÄ KÄLTEFANS: T EFAN EF ANS: S: c und ine ie S de e in d SUPEREINFACHES SUPE SU PERE REIN INFA IN FACH FA CHES EISRE EISREZEPT REZE ZEPT T Hän nde ? fest e Hä Du brauchst: kleine Becher Fruchtjoghurt, beid ellst du st Plastiklöffel Was Zubereitung: Den Löffel durch den Deckel des Jo-
ITZE SE“ W „HEIS
ghurts stecken, so dass der Stiel nach oben rausschaut. Den Becher in das Gefrierfach stellen, ca. vier Stunden drinnen stehen lassen. Fertig ist das Eis.
Was ist die gefährlichste Zeit des Jahres? Der Sommer: Die Sonne sticht, die Salatköpfe schießen, die Bäume schlagen aus und der Rasen wird gesprengt.
Ein glühendheißer Sommertag. Hinter einer sehr dicken Dame läuft unentwegt ein kleiner Junge hinterher. Bald ist ihr das Spielchen zu dumm, sie dreht sich nach ihm um. „Hör mal du“, fährt sie ihn an, „willst du mich vielleicht ärgern? Ich hol‘ gleich die Polizei“ „Ach, bitte nicht“, fleht der Kleine, „Sie sind doch die einzige schattige Stelle auf der Straße!“
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KRIMSKRAMS 25
E WITZ “ E T „KAL REZEPT: WEISSE HEISSE SCHOKOLADE WAS SÜSSES WARMES… FÜR ZWEI
An einem eisig kalten Wintertag sitzt ein Angler mit einer dicken Backe am Fluss. Fragt ein Spaziergänger teilnahmsvoll: „Haben Sie Zahnschmerzen?“ „Nein, aber irgendwie muss man sich ja die Würmer auftauen.“
Zutaten: 1 Tafel weiße Schokolade, 375 ml Milch, 4 EL süße Sahne, 1 TL Zucker
Lehrerin: Merkt euch das: Hitze dehnt aus und Kälte
Materialien: 1 Kochtopf, 1 Schneebesen
zieht zusammen. Wer kann mir ein Beispiel geben? Katharina meldet sich: Die Ferien im Sommer dauern
Gib die Sahne in den Topf und lass sie warm werden.
sechs Wochen, die im Winter nur zwei!
Jetzt brich die Schokolade in kleine Stücke und gebe sie in die Sahne. Die Schokoladenstückchen darin auflösen, immer schön mit dem Schneebesen rühren und nicht anbrennen lassen. Nun gibst du die Milch mit dem Zucker in den Topf und erwärmst sie ebenfalls. Achtung, die Milch nicht aus
EXPERIMEN TE MIT KÄ LTE: GEFRORENE S WASSER
den Augen lassen, sie kocht leicht über. Der Zucker sorgt dafür, dass sich kein Rahmhäutchen bildet. Wenn alles gut verrührt und heiß ist, kannst du die weiße Schokolade in großen Bechern oder Tassen ser-
asser perdose, W
st: 1 Tup Du brauch
vieren. Lecker dazu: ein Löffel Schlagsahne und etwas
eße nd verschli it Wasser u m ll o v d n friertruhe. ose ra t in die Ge Fülle die D ch a N r e b ü ellst du sie sie. Nun st ten? du beobach Was kannst
Zimt dazu.
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st: Sand(z.B . Vogelsand), zwe i Plastikdo sen, etwas Wasser Im Winter
ER SAND
STEINHART
ist Sand zu m Spielen weil er dan oft nicht g eeignet, n gefroren und fest is dem steinh t. Was hat arten Sand es mit auf sich? Fü Plastikdose ll e zw ei kleine n mit trock enem Sand eine misch (z. B. Voge st du etwa lsand). In s Wasser, so aber nicht d a ss d e r Sand feuch nass ist. De t, ckel drauf Nach ein p und ab ins aar Stunde Eisfach! n holst du die Warme. Fa Dosen wie sse den Sa der ins nd an, was stellst du fe st?
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„Wahres Glücksgefühl ist wie Radium. Es ist eine Form von Liebe, die sich im Verhältnis zu der Menge, die sie ausstrahlt, steigert.“ Robert Baden-Powell
Heute:
Durchs wilde Wales
von Philip Chinery (chip), Barmstedt Irland – die grüne Insel – ist als Fahrtenziel vielen bekannt. Seltener hört man von Fahrten nach Wales, dabei ist das Land ebenso grün und eine Fahrt wert. Das Land bietet leichte Hügel, steile Klippen und hat sich etwas Auf Großer Fahrt von seiner Ursprünglichkeit bewahrt. Der Großteil des Landes ist zwar bewohnt oder wird landwirtschaftlich genutzt, allerdings gibt es an fast jedem Feld einen Bereich, der nicht genutzt wird. Dort ist die Natur sich selbst überlassen und hält so manche Überraschung bereit. So sind beispielsweise riesige Weiden, die von einer großen Schafherde bewohnt werden, nichts Ungewöhnliches. Die Wanderwege führen häufig mitten hindurch, sodass man auch mit diesen Einheimischen in Kontakt kommen kann. Unsere Fahrt begann in der Stadt Newport, an der Südküste von Wales gelegen. Entlang des River Usk kamen wir ins Winterland, wo erst leichte, grüne Hügel ansetzten, die später in den Black Mountains enden. Richtig hohe Berge hat das Land
nicht, man findet für jeden gewünschten Schwierigkeitsgrad die passende Strecke. Einkaufsmöglichkeiten gibt es immer wieder, sollte man Einheimische fragen, ob es in der gewünschten Stadt auch wirklich einen Laden gibt, denn auf der Landkarte sehen die Orte oft größer aus, als sie sind. Die Trinkwassersuche ist problemlos. Einen Hof oder ein Haus, an dem man nach Wasser fragen kann, findet sich eigentlich überall. In der Regel könne man sogar das Wasser aus den Bächen trinken, sagte man uns. Außer natürlich, wenn irgendwo flussaufwärts gerade mal ein Schaf verendet ist. Wir haben dann doch lieber nach Wasser gefragt, was auch eine gute Chance ist, um mit den Menschen in Kontakt zu kommen. Man will ja nicht nur das Land, sondern auch die Leute kennenlernen. Wir wurden stets herzlich empfangen.
Wart ihr auch im Sommer mit der Sippe oder dem Stamm unterwegs und habt Abenteuer erlebt? Dann sendet euren Fahrtentipp an anp-kellertreppe@vcp.de.
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KELLERTREPPE 27
das pfaDing Kurioses fürs moderne Pfadfinden
Heute:
der dutchtub…
Heute verwöhnen wir euch mit einem besonders leckeren Kürbissuppenrezept, das ihr beim nächsten Gruppenabend oder auf der nächsten Fahrt unbedingt ausprobieren solltet! Für 8 Personen braucht Ihr: 2 große Zwiebeln 2 kleine Peperoni 1,3 kg Hokkaido-Kürbis 5 Kartoffeln 8 mittelgroße Mohrrüben 4 TL frischen Ingwer 1200 ml Gemüsebrühe 800 ml Kokosmilch 4 EL Olivenöl Etwas Kürbiskernöl Curry Salz Pfeffer
aus dem Hordentopf Heute: Kürbis-Kokossuppe
Die Zwiebeln und Peperoni werden in feine Ringe gehackt, der Kürbis entkernt und samt Schale in Würfel geschnitten. Kartoffeln und Mohrrüben schälen und klein würfeln, Ingwer schälen und fein reiben. Zwiebeln, Peperoni, Mohrrüben und Kürbis im Olivenöl andünsten, Kartoffeln und Ingwer beigeben. Mit der Gemüsebrühe aufgießen, aufkochen und bei kleiner Hitze 15 bis 20 Minuten sanft köcheln lassen. Suppe pürieren. Die Suppe mit der Kokosmilch erwärmen und mit Curry, Salz und Pfeffer abschmecken. Zum Schluss noch einige Tropfen Kürbiskernöl zur Verzierung auf die Suppe geben. Zur heißen Suppe passt ein kalter Salat. Que aproveche!
Walle! Walle manche Strecke, dass zum Zwecke Wasser fließe und mit reichem, vollem Schwalle zu dem Bade sich ergieße. Was Goethes Zauberlehrling kann, könnt ihr jetzt auch: mit der mobilen Pooltasse namens dutchtub. Zugegeben, sie kostet deutlich mehr als eine Tasse Tee, aber dafür könnt ihr darin baden, sie auf Fahrt und Lager mitnehmen und sie sowohl mit kaltem Wasser (natur), als auch mit heißem Wasser per Feuerbeheizung durch einen Feuerkorb benutzen. Mit ein paar heißen Punschverkäufen auf dem örtlichen Weihnachtsmarkt könnt ihr hoffentlich genügend Geld für dieses sinnvolle Pfading sammeln, das eure liebe Redaktion auch gerne hätte. Bestellen könnt ihr diese wunderbare, reinigende Wellennassoase für alle Jahreszeiten unter www. weltevree.nl/ENG/collection Film anschauen:
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28 BUCHECKE
Robin Wasserman
Susan Meyer
Alois Prinz
Skinned
Schwarzer Rettich
script5, Loewe Verlag, Bindlach 2010
Cecilie Dressler Verlag, Hamburg 2011
Der Brandstifter – Die Lebensgeschichte des Joseph Goebbels. Verlag Beltz & Gelberg, Weinheim und Basel 2011
Wollt ihr eure Lieblingsbücher mal vorstellen oder uns alle vor purer Zeitverschwendung warnen? Dann schickt eure Buchvorstellungen an anp@vcp.de. Die Eselsohren: 1 = absoluter Schrott! 2 = naja! 3 = ganz nett! 4 = echt gut! 5 = Das müsst ihr lesen!
Die Vereinigten Staaten von Amerika im 23. Jahrhundert: Energieknappheit und Naturkatastrophen haben den Menschen das Leben schwer gemacht. Als dann noch im Nahen Osten die Atombombe gezündet wird, ist die Erde in weiten Teilen unbewohnbar. Die wenigen Überlebenden linken sich lieber in ihrer EgoZone ein, kommunizieren per PrivMessages und wandern in den virtuellen VidLifes – draußen ist es ja viel zu gefährlich. Lia Kahn, 17, schön, gescheit, reich und beliebt, gehört zu den Menschen, die am liebsten die Nächte auf Mood-Partys verbringt und jede Stunde mit ihrem Freund Walker genießt. Doch eines Tages passiert etwas Unfassliches. Der Autopilot des SatNavs versagt und der Wagen, in dem sie sitzt, kollidiert frontal mit einem Laster. Lia wird mit schwersten Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert. Sie kommt wieder zu sich und bemerkt, dass irgendetwas nicht stimmt. Ihr Körper ist eine kalte Maschine. Ihr Gehirn wurde eingescannt und in die Steuerungselektronik aufgespielt. Von nun an ist sie kein Org mehr, sondern ein Mech. Das heißt: Lia ist kein Mensch mehr, sondern eine Maschine. Ein Mech ohne Alterungsfunktion und übernatürlichen Kräften. Zum Leben braucht sie nur noch elektrischen Strom. Sie wird nicht altern und nicht sterben. Und wenn etwas an ihr kaputt geht, BioMax kann es jederzeit reparieren. Doch Lia hat wenig Freude an ihren neuen Körper. In welcher Welt lebt sie? Ihre organischen Freunde, auch Menschen genannt, wenden sich immer mehr von ihr ab. Ihr Freund betrügt sie. Ihre Eltern werfen ihr Undankbarkeit vor. Vor den Mechs fühlt sie sich abgestoßen, doch die Orgs fürchten sie. Sie fühlt sich zwischen den Org- und Mechwelten hin und hergerissen. Robin Wasserman ist eine schaurig düstere Fikion über eine junge Frau, die verzweifelt ihr Leben neu zu ordnen versucht, gelungen. Spannend und einfühlsam bis zum Schluss.
Gustave ist Pfadfinder. Jüdischer Pfadfinder. Als Deutschland im September 1939 seinen Krieg beginnt, verlässt Gustaves Familie Paris und flüchtet, wie so viele andere, auf das Land. Seine zwei besten Freunde aber bleiben zurück. Im einem sicher geglaubten, kleinen Dorf versucht die Familie wieder ein normales Leben zu führen, auch Gustave geht wieder zur Schule. Doch der wachsende Antisemitismus in der von der kollaborierenden Vichy-Regierung beherrschten Zone und der zunehmende Mangel an Lebensmitteln machen der Kleinfamilie das Leben schwer. Und dann kommen auch noch Nachrichten von Gustaves Freunden... Susan Meyer schafft es in ihrem Buch glaubwürdig die Perspektive eines etwa 13jährigen Pfadfinders einzunehmen und die Ängste und Probleme, die sich weit abseits der Schlachtfelder und Konzentrationslager für Juden auftun, zu beschreiben. Dabei zeichnet sie immer wieder beeindruckende Bilder. Dem Buch fehlt aber zum Glück die bedrückende und verzweifelte Stimmung, die man in vielen Büchern findet, die diese Materie behandeln. Immer wieder gibt es hoffnungsvolle und schöne Momente, die vielleicht auch nur durch den Blick Gustaves entstehen konnten. Es ist aber an vielen Stellen klar erkennbar, dass das Buch viele Jahre nach dem Krieg, von einem sehr gut informierten Menschen geschrieben wurde, und so erscheinen die in „Gerüchten“ umher schwirrenden Informationen oft viel zu präzise und historisch interpretiert. Besonders gegen Ende wünscht man sich an einigen Stellen auch eine ausführlichere Beschreibung der Situation und eine länger anhaltende Spannung. Susan Meyer schrieb dieses Buch auf der Grundlage der Erzählungen ihres Vaters, der als französischer Jude in die USA fliehen musste. Viele Situationen aus diesem Roman dürften also so oder so ähnlich tatsächlich passiert sein.
Joseph Goebbels – der keifende Hetzer an der Seite von Adolf Hitler. Klein und klumpfüßig wird er von der Nachwelt gerne als Satan beschrieben. Doch Goebbels war auch intelligent, hatte Menschenkenntnis und Charme. Aber das Bild des diabolischen Verführers, der das einstige Volk der Dichter und Denker zu einer mordgierigen, tobenden Masse manipulierte, passte gut in die Selbstwahrnehmung eines Nachkriegsdeutschlands, in der viele Deutsche das III. Reich als erstaunliches Phänomen, das wie ein Unwetter über sie gekommen sei, interpretieren wollten. So wird die Mystifizierung eines Propagandachefs zum obersten Gehirnwäscher der Nation ganz stimmig. Wie nähert man sich so einer Person? Biografisch. Und das gelingt dem Autor Alois Prinz wie immer hervorragend. Goebbels wuchs in einer kleinbürgerlichen katholischen Familie in Rheydt auf. Als Folge einer schweren Krankheit verkümmerte sein Bein und er musste eine Prothese tragen. Die Behinderung machte ihn zum Einzelgänger. Als Gymnasiast schrieb er Gedichte und autobiografisch geprägte Romane, die allerdings nicht abgedruckt wurden. Sein Studentenleben war geprägt von chronischer Geldnot und einer dramatischen Liebesbeziehung zu einer Tochter aus reichem Hause. Die Schuld an seiner ständigen finanziellen Misere gab er – wie viele seinerzeit - Kapitalisten und Juden. Frauen spielten in Goebbels Leben eine wichtige Rolle. Die blonde Magda war seine VorzeigeEhefrau, die vorbildlich sechs Kinder zur Welt brachte. Goebbels Beziehung zu Hitler war symbiotisch. In seiner Nähe konnte er sich „aufladen“. Auch deshalb war sein Selbstmord im Führerbunker, zu dem er zumindest seine größeren Kinder zwang, in schrecklicher Konsequenz logisch. Unbedingt lesen! Ein spannendes Psychogramm und ein wichtiges Geschichtsbuch.
findet Marc Forkmann
gelesen von Philipp Zedelius
vergibt Diane Tempel-Bornett
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STÄMME VOR ORT 29
Der Stamm Eberhard von Danckelmann aus Lingen Eberhard von Danckelmann, so nennt sich unser Stamm, der im Norden unseres Landes beheimatet ist. Das Emsland, bekannt durch Öl, Industrie, Heide und Moor, Schlösser und Hünengräber, Moorsoldaten, Kreuzfahrtschiffe, Pfadfinder, Landesmarklager, Ostertreffen, Atomkraftwerk, Erdölraffinerie, Kirchen und Klöster, Weltmeister, dem Bürgersöhne Aufzug „Die Kivelinge“ von 1372, und eben Eberhard von Danckelmann. Eberhard Christoph Balthasar Danckelmann wurde am 23.11.1643 in Lingen geboren. Er war das 6. von 12 Kindern (bezeugt die Fruchtbarkeit des Emslandes), studierte schon mit 11 Jahren an der Universität in Utrecht, und wurde später Erzieher und Minister des brandenburgischen Kurfürsten Friedrich III. Er starb am 31.03.1722. Christliche Pfadfinder gibt es in Lingen seit 1921 (Blätter der christlichen Pfadfinderschaft – Der Pfad – 3. Jahrgang Nr. 1 Hartung 1923). Nach Auflösung und Überführung in die HJ 1934 gründete sich 1951 eine neue Gruppe als CPD. Im Jahre 1972/1973 dem Zeitpunkt der Vereinigung CPD und EMP zum VCP gehörten ca. 200 Mitglieder zum Stamm Eberhard von Danckelmann. Heute sind wir ein wenig geschrumpft, aber eine gute Gemeinschaft aus Jung und Alt. In diesem Jahr können wir nun das Jubiläum „60plus“ feiern.
Im Augenblick haben wir eine gemischte Gruppe 10 - 11 Jährige, eine Gruppenleiterrunde, ein Stammesteam, eine Älterenrunde und das Montagsgebet , das nun schon seit fast 20 Jahren jeden 1. Montag im Monat um 21 Uhr stattfindet. Einzelne von uns sind auch auf der internationalen Bühne unterwegs. So veranstalten wir z.B. seit 1987 jährlich eine Skifreizeit in Gaschurn/Österreich und nehmen an Auslandsfahrten in Namibia, Schweden, Frankreich teil. Ein reger Austausch besteht mit Thomas Graf Grote in Sibirien. Wir nehmen regelmäßig an Landes- und Bundeslagern teil, haben Arbeitseinsätze in Großzerlang und beteiligen uns im Helferdienst der Kirchentage als „Hakas“ und Organisationsleitungen. Wer Zeit hat, besucht natürlich auch das Jamboree. Und was gibt es an uns Besonderes? Unser Halstuchknoten ist einmalig. Wo auch immer wir auftreten, werden wir erkannt: „Ihr kommt doch aus Lingen - ich erkenne euch am Halstuchknoten“ Wenn wir nicht „Pfadfinden“, gehen alle einem anständigen Beruf nach. Die einen machen Motoren, die anderen predigen Gottes Wort, andere machen Brennelemente, einige veredeln Rohöl, und wieder andere studieren oder gehen noch zur Schule. Und dann gibt es noch die 60plus, die noch älter sind als der VCP Lingen, nach der Devise: Einmal Pfadfinder – immer Pfadfinder.
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30 REAKTIONEN
Zum Artikel „Wenn aus der Stufenkonzeption endlich Praxis wird“ von Thomas Renelt in anp 04|11
Miteinander oder nebeneinander? Lieber Thomas, dein Artikel in der jüngsten Ausgabe der anp hat bei uns Begeisterung ausgelöst. Ihr habt in Württemberg ein engagiertes Schulungsteam, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Stufenkonzeption des VCP erlebbar zu machen, damit sie in den Köpfen und Herzen der Gruppenleitungen Wurzeln schlägt. Und das offensichtlich mit Erfolg, wie deinem Bericht und dem strahlenden Gruppenfoto zu entnehmen ist. Klasse! Gleichzeitig löst dein Bericht aber auch Kopfschütteln aus. Dank pfiffiger Werbetexter wissen wir schon lange: Ihr könnt alles – außer Hochdeutsch. Also könnt ihr auch „Stufenkonzeption“ – logo. Als irritierend empfinden wir allerdings den „Unterton“ deiner Zeilen. Vielleicht ist das gar nicht so gewünscht, aber beim Lesen wird der Eindruck suggeriert, dass der VCP Württemberg mit seiner Stufenschulung etwas völlig Neues ins Leben gerufen hat und sich quasi als Vorreiter im Verband darstellt. Du beschreibst die Konzeption als „Theoriemonster“, das nach langem Diskutieren fernab der Basis beschlossen wurde, um dann zu verstauben und vergessen zu werden. Sicher hat die Entwicklung der VCP-Stufenkonzeption fast sechs Jahre gedauert. Im Forum Stufenarbeit haben mehr als 90 Menschen aus fast allen VCPLändern –auch aus Württemberg – daran gear-
Die anp hat ihren Briefkasten im Wichernweg 3, 34121 Kassel und im Netz: anp@vcp.de
beitet, darüber diskutiert. Was am Ende von der Bundesversammlung beschlossen wurde, ist das Ergebnis eines Diskussions- und Arbeitsprozesses. Eine KONZEPTION, speziell eine pädagogische, ist kein Rezeptbuch, das man aufschlägt und dann loslegen kann. Die Konzeption – und das war allseits klar – kann nur ein Fundament sein. Für die Erarbeitung von Arbeitshilfen, Schulungsinhalten und anderen „Übersetzungshilfen“ für die Gruppenleitungen vor Ort sind Stufenfachgruppen eingesetzt worden. Der VCP hat sich erstmals auf eine gemeinsame pädagogische Konzeption verständigt. Da ist es nur logisch, auch gemeinsam an der Verbreitung und Umsetzung zu arbeiten. Der VCP Württemberg hat sich bewusst gegen diese Zusammenarbeit ausgesprochen und argumentiert, es gäbe keine personellen Ressourcen, da man im eigenen Land genug (mit der Stufenkonzeption) zu tun habe. Vielleicht ist euch deshalb nicht bekannt, dass seit vier Jahren „Mission Possible“ als Kurs auf Burg Rieneck stattfindet. Und vielleicht nahm deswegen noch nie jemand aus Württemberg teil. Dir, lieber Thomas war aber sicher bekannt, dass dieser Kurs genau das zum Ziel hatte, was du jetzt als längst fälliges Novum in Württemberg betonst: denn die Premiere von Mission Possible war das Projekt deiner Woodbadge-Kollegin. Bei „Mission Possible“ geht es genau wie bei euch um den Sprung von der theoretischen Konzeption in die praktische Gruppenarbeit. Kurioserweise liest sich euer Kursablauf ähnlich wie der zu „Mission Possible“. Dieselben Ziele, ähnliche Methoden – hätten wir da nicht voneinander lernen und gemeinsam profitieren können? Synergieeffekte nutzen? Oder braucht Württemberg wirklich einen eigenen Weg? Arbeiten wir miteinander oder nebeneinander? Susanne Heinrich, VCP-Bundesleitung
FOTOS: PETER BRÜMMER
Fragen, Meinungen, Wünsche? Wir freuen uns über Post an: anp@vcp.de
Klause ade Die Bundeszentrale verliert ein Relikt. Auf der letzten Redaktionssitzung haben wir schweren Herzens Abschied von der „Klause“ genommen. Sicher, schön ist sie nicht, aber wie oft haben wir hier gesungen, Mäxchen gespielt, aber natürlich auch eure anps kreiert… Für einen letzten Abend haben wir sie besetzt und Widerstandslieder gesungen… aber ach, umsonst. Wie dem auch sei:
Die anp-Redaktion wünscht euch allen von Herzen gesegnete Weihnachten und nur das Beste fürs Neue Jahr!
DIE ANP THEMATISIERT IM KOMMENDEN JAHR …
anp 02|12 Leben
anp 01|12 Gemeinschaft
ANP 01|12 Die nächste anp beschäftigt sich mit dem Thema „Inklusion“. Inklusion bedeutet mehr als Integration. Ist der VCP inklusiv? Oder wie inklusiv ist das Internet? Dürfen da wirklich alle mitspielen? Was bedeutet barrierefrei? Und wer hilft, Barrieren zu überwinden? Warum muss es überhaupt welche geben? Dies alles ist Thema der nächsten Ausgabe. Über eure Beiträge und Zuschriften freuen wir uns.
FEHLER INKLUSION
vcp Pfadfinden
anp 05|11
SERVICE 31
Termine auf Bundesebene ab dem 13. Januar 2011
Veranstaltungen/Schulungen/Seminare Name der Veranstaltung
Datum
Ort
Veranstalter
Autorentreffen Archiv
17.01.-18.01.12
Bundeszentrale
Referat Inhalte
anp-Redaktionssitzung 01
20.01.-21.01.12
Bundeszentrale
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
41. Deutschsprachigen Konferenz
24.02.-26.02.12
Wien
PfadfinderInnen Österreich
anp-Redaktionssitzung 02
09.03.-10.03.12
Bundeszentrale
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
22. Fachgruppensitzung Bundesarchiv
16.03.-18.03.12
Bundeszentrale
Referat Inhalte
Internationale Musische Werkstätten (IMWe) 2012
01.04.-09.04.12
Burg Rieneck
Referat Internationales
TRAIN4leadership Stammesleitung
10.04.-15.04.12
Goltorf
Referat Schulung
Fachgruppe BZG
28.04.-30.04.12
Großzerlang
Referat Inhalte
Woodbadgekurs 2011
16.05.-20.05.12
Burg Rieneck
Referat Schulung
anp-Redaktionssitzung 03
01.06.-03.06.12
Bundeszentrale
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Sommerfest Archiv
29.06.-01.07.12
Bundeszentrale
Referat Inhalte
Gremien Name des Gremiums
Datum
Ort
Veranstalter
Bundesleitung 01| Forum Bundesleitung
13.01.-15.01.12
Bundeszentrale
Bundesleitung
Bundesrat I
27.01.-29.01.12
Burg Rieneck
Bundesratsvorsitz
Fachgruppentagung 01
10.02.-12.02.12
Burg Rieneck
Bundesleitung
Bundesleitung 02
02.03.-04.03.12
Bundeszentrale
Bundesleitung
Bundesrat II
23.03.-25.03.12
Burg Rieneck
Bundesratsvorsitz
Bundesleitung 03
20.04.-22.04.12
Bundeszentrale
Bundesleitung
Fachgruppentagung 02
11.05.-13.05.12
Burg Rieneck
Bundesleitung
Bundesleitung 04
01.06.-03.06.12
Bundeszentrale
Bundesleitung
40. Bundesversammlung
15.06.-17.06.12
Burg Rieneck
Bundesversammlungsvorstand
Bundesleitung 05
29.06.-01.07.12
Bundeszentrale
Bundesleitung
anp 04|12 Abenteuer anp 03|12 Jugend
anp 05|12 Besinnung
FAHRTENSOMMER FOTOS: PETER BRÜMMER
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PHANTASIE
anp 05|11
Adress-Etikett bitte hier anbringen
Besinnung | Heiß und kalt
Inhalt
v AUS DEM VERBAND VORNEWEG …………………………………………………… 03 RÜCKBLICK | 3. Fachtagung in Neudietendorf ……………………… 04 RÜCKBLICK | AustauschBar ……………………………………… 05 RÜCKBLICK | Woodbadge ……………………………………… 06 RÜCKBLICK | 3. Platz des Heinz-Westphal-Preis …………………… 07 KLINGT KOMISCH | BraVos ……………………………………… 08
„Mal abgesehen vom grundsätzlichen Witz der Szene („Gott“ wünscht sich einen Käsekuchen) erzählt sie sehr viel darüber, wieso viele Menschen einen Gott überhaupt brauchen: nämlich zur eigenen Bestätigung und Daseinslegitimation“. Aus: An der Arche um Acht. S. 10
c CHRISTLICHES LEBEN HIMMELSLEITER | An der Arche um Acht ………………………… 10
p PFADFINDEN BREITGETRETEN | Was machen Pfadis, wenn es so richtig…
……… 12
Übers Wasser laufen ……………………………………………… 14 Ein Blick zurück ………………………………………………… 16 Mit moderner Technick auf heissen Spuren ………………………… 17
„Den Grund für diesen Untergang sahen wir auch darin, dass vom Volk dem verbrecherischen System zu wenig Widerstand entgegen gesetzt worden war.“ Aus: Heiß oder Kalt – ein Blick zurück. S. 16
Eine Reise zum kältesten Punkt der Erde …………………………… 18 GLOBUS | Leiten lernen in Burundi ………………………………… 20
KRIMSKRAMS ……………………………………………… 22
KELLERTREPPE ………………………………………………… 26 BUCHECKE …………………………………………………… 28 STÄMME VOR ORT | Stamm Eberhard von Danckelmann, Lingen …… 37 REAKTIONEN ………………………………………………… 30 SERVICE | Termine, etc. ………………………………………… 31
AUSSERDEM IN DIESEM HEFT EINHEFTER | Neues aus dem VCP e.V.………………………………… I - VIII
„Durch die vielen Eiskristalle in der Luft entstehen Halos um die Sonne. Das sind Ringe. Es ging manchmal sogar einen horizontalen Ring und wenn dieser sich mit den anderen schneidet, entstehen Nebensonnen.“ Aus: „Eine Reise zum kältesten Punkt der Welt.“ S. 19