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Zeitschrift des VCP | Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder 1 P 1963 Nr. 2/2014 | ISSN 1651-2441

anp Gemeinschaft

Leben

Jugend

Besinnung

auf neuem Pfad

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Müll


ANZEIGEN

Lust auf Lagerluft? Vom 6. bis zum 15. August ist es soweit: Auf dem Bundeslager „Volldampf“ auf dem Schachen in der Schwäbischen Alb werden 4000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder mit ihren internationalen Gastgruppen zusammentreffen. Gemeinsam werden sie sich auf eine Zeitreise in den Beginn der Industrialisierung begeben. Das Leben in einer Stadt aus schwarzen Zelten, die Dynamik und die Stimmung das ist unvergleichbar. Wer es erlebt hat, wird es nicht vergessen, wer es noch nicht kennt, sollte es kennenlernen.

Wir laden Sie und euch herzlich ein, zu erleben, was Pfadfinden bedeutet: Gemeinschaft, Freiheit, Natur, Internationalität, Lagerfeuer... Egal, ob als Ehemalige, als Eltern oder einfach Interessierte… Am Sonntag, den 10. August ist Besuchstag. Aber auch an jedem anderen Lagertag seid ihr, sind Sie herzlich willkommen. Weitere Informationen zum Besuch des Bundeslagers finden Sie, findet ihr auf unserer Homepage www.volldampf2014.de. Für Fragen gibt es dort auch ein Kontaktformular. Wir freuen uns auf Sie und auf euch!


vcp aus dem Verband

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EDITORIAL 3

Vorneweg

Impressum ISSN 1615-2441 anp (seit 1921) ist die Zeitschrift für die Mitglieder des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP). Sie erscheint viermal im Jahr. Anschrift: VCP-Bundeszentrale Wichernweg 3 D-34121 Kassel Tel.: 0561/7 84 37-10, Fax: 05 61/7 84 37-40 E-Mail: anp@vcp.de, Internet: www.vcp.de Verleger: Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) e. V. Herausgegeben im Auftrag der Bundesleitung von Roman Heimhuber Chefredaktion: Diane Tempel-Bornett Ständige Redaktionsmitglieder: Christian van den Boom (Kellertreppe), Peter Brümmer, Jascha Buder, Marc Forkmann, Sandra Grünewald (KrimsKrams), Verena Kunberger, Chris Pollak, Andreas Witt (Himmelsleiter), Philipp Zedelius.

FOTO: PETER BRÜMMER

Liebe Leserinnen, liebe Leser, liebe Pfadfinderinnen und Pfadfinder, diese anp ist 36 Seiten stark. Wir haben so viele wichtige Informationen und so schöne Artikel, die wir euch einfach nicht vorenthalten können…

Mitarbeit an dieser Ausgabe: Peter Diehl Illustration: Jascha Buder (www.jabu.de) Fotoredaktion: Peter Brümmer Satz und Layout: Chris Pollak (chrispollak.com) und Peter Brümmer (drazilgraphix.de) Druck: Druckerei Strube, Felsberg Anzeigenverwaltung: Dirk Rumpff Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht immer die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich die Kürzung von Artikeln und Leserbriefen vor. Die Redaktion behält sich in Einzelfällen unter Berücksichtigung der gesetzlichen Grundlage entsprechende Bearbeitungen von Veröffentlichungen vor. (Informationen: www.vcp.de) Der Umwelt zuliebe wird anp auf 100 % Recyclingpapier gedruckt, das mit den Umweltzeichen „Blauer Engel“ und „Nordischer Schwan“ ausgezeichnet ist. Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung und Förderung unserer Arbeit.

Titelbild: Foto: Olaf Eybe Lyn Schärer vom Stamm Eberhard Wittgen, Essen Überruhr sammelt Müll bei der jährlichen Aktion Picobelle Sauber Zauber in Essen ein. Der Stamm beteiligt sich jedes Jahr dabei. Müll auf der Titel- und Rückseite sowie hier rechts: Foto: Peter Brümmer

Druckfrisch sind natürlich die Informationen über die Bundesversammlung. Wie in den letzten beiden Jahren konnte die BV – sozusagen in Echtzeit – über vcp.de und twitter verfolgt werden. Aber es gibt noch mehr zu berichten. Die Jamboree-Kontingentsleitung war für direkte Absprachen nach Japan geflogen und eine Wolfsburger Gruppe reiste zu einer Internationalen Begegnung nach Simbabwe. Noch mehr große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: das Bundeslager 2014, aber auch die Bundesfahrt im nächsten Jahr ist ein spannendes und neues Angebot für die Pfadistufe. Und dann haben wir das Schwerpunktthema: Müll. Mehr als ein Abfallprodukt. Wo wir sind, hinterlassen wir Müll – auch wenn wir versuchen, ihn zu vermeiden. Das ist kein so richtig schönes Thema, aber ein wichtiges. Wir haben versucht, informativ, konstruktiv und unterhaltsam einige Facetten zu beleuchten. Und – ihr habt es sicher schon in der ersten Ausgabe von anp gesehen: anp bietet Mehrwert. Unter vielen Artikeln in diesem Heft findet ihr einen QR-Code und die go.vcp.de-Adressen. Dort findet ihr wissenswertes und weiterführendes Material zu den jeweiligen Artikeln: Bilder, Karten, Filme, weiterführende Links… Im Servicebereich haben wir noch mal detailliert beschrieben, wie ihr ganz einfach daran kommen könnt. Gefällt euch dieses Angebot? Wir freuen uns über eure Rückmeldungen dazu. Aber nun wünschen wir euch erst einmal viel Spaß beim Lesen…

Roman Heimhuber, Herausgeber

Diane Tempel-Bornett, Chefredakteurin


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vcp aus dem Verband

Von Diane Tempel-Bornett, Kassel

Abschiede und Neuanfänge Die 42. Bundesversammlung auf Burg Rieneck Fotos: Sandra Grünewald, André Jörg, Andreas Kläger Text: Diane Tempel-Bornett

Jule Schempp, Kathie Saße, Nico Kelly und Martin Krüger begrüßten die Delegierten. Zu Beginn wurde das Bundeslagerlied gesungen. Den Mitgliedern, die im letzten Jahr verstorben waren, wurde mit einer Schweigeminute gedacht. Stephan Groschwitz, aej-Referent und z. Z. Vorsitzender des Deutschen Bundesjugendrings, dankte in seinem Grußwort dem VCP für sein Engagement im jugendpolitischen Bereich.

IN DER BUNDESLEITUNG GIBT ES EINIGE ÄNDERUNGEN Jule Bergmann, Referat Stufen, ist Mutter geworden und legte ihr Amt nieder. Oliver „Speedo“ Pfundheller gab sein Amt als Bundesvorsitzender aus beruflichen Gründen zurück. Arnold Pietzcker legte nach zehn Jahren Verantwortung im Finanzbereich sein Amt nieder, da er für die Bundeslagerleitung 2017 kandidieren möchte. Das Referat Mitglieder wurde neu strukturiert: Roman Heimhuber betreut nun die Verbandsentwicklung in einem eigenen Referat, die anderen Themen bleiben bei Peter Scheffler im Referat Mitglieder. Jan Behrendt, seit einem Jahr Generalsekretär im Verband, erläuterte sein verstärktes Engagement in der aej und dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Bundeszentrale.

Regelungen ergänzt, so dass sie den aktuellen Anforderungen des Gemeinnützigkeitsrechtes entspricht. Roman präsentierte die Kernbotschaften, an denen eine kleine Arbeitsgruppe ein Jahr „gefeilt“ hatte. Sie sollen Pfadfinden im VCP kurz und knackig beschreiben, aber gleichzeitig den Anstoß für eine Vision im VCP liefern. Damit hängt eng die Verbandsentwicklung zusammen. Der Verband muss in der Lage sein, strategisch zu handeln und Entscheidungen zu treffen. In Kleingruppen wurden die Kernbotschaften diskutiert. Auf der nächsten BV soll dann eine Vision beschlossen werden, die in den kommenden Jahren entwickelt wird. Roman lud alle Verbandsmitglieder ein, sich daran zu beteiligen. Der Antrag aus Rheinland-Pfalz/Saar zur Einzelbestätigung und Entlastung der Bundesleitungsreferentinnen und -referenten durch die Bundesversammlung wurde abgelehnt. Die „Forschungsgruppe Wahlen“ stellte ihren Antrag zur Wahlordnung vor und beantwortete Nachfragen. Dabei stellte sich heraus, dass Überarbeitungsbedarf besteht. Der Tagesordnungspunkt wurde unterbrochen.

ENTLASTUNG DER BUNDESVORSITZENDEN Die Delegierten des Landes Rheinland-Pfalz/Saar beantragten die geheime Abstimmung zur Entlastung der Bundesvorsitzenden. Dem wurde stattgegeben und alle drei Bundesvorsitzenden wurden mit großer Mehrheit entlastet! Jule, Thomas und Speedo dankten herzlich für das Vertrauen. Thomas und Arnold stellten die Anträge zur Struktur vor und beantworteten ausführlich alle Nachfragen. Die Delegierten bestätigten das Ziel, die Doppelstruktur von Jugendverband und Rechtsträger aufzuheben. Die Bundesordnung wird um

SHOWTIME Die Bundeslagerleitung präsentierte sich in einer „Wetten dass“-Show. Als Wettpaten mussten die Bundesvorsitzenden mit den Delegierten auf dem Burghof zwei ineinandergreifende Zahnräder darstellen. Es klappte – Jule und Thomas müssen also nicht einen Tag lang in der Mitarbeiterverpflegung kochen. Die Delegierten stimmten dem Antrag zur Teilnahme am Moot in Island 2017 mit einer Enthaltung zu.


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vcp aus dem Verband

Der Sonntag begann mit einem stimmungsvollen Gottesdienst von Constantin Knall, Geschäftsführer des Deutschen Evangelischen Kirchentages. Anschließend ging es mit dem Antrag zur Wahlordnung weiter. Dem Geschäftsordnungsantrag von Hanno Terbuyken wurde stattgegeben, so dass die Forschungsgruppe Wahlen den Antrag bis zur BV 2015 überarbeiten und dann wieder vorlegen kann.

UMGANG MIT ALKOHOL AUF BUNDESVERANSTALTUNGEN … Jule Lumma, Bundesvorsitzende, erläuterte den Antrag der Bundesleitung. Die ausführliche Diskussion zum Thema Schankschluss im Verband sowie entsprechende Berichte aus den Ländern hätten gezeigt, dass es das Bedürfnis nach einer inhaltlichen Auseinandersetzung gibt. Dem will die Bundesleitung gemeinsam mit dem Bundesrat nachkommen. Nach dem Antrag aus Westfalen sollte über die Regelung für die Schankzeiten erst für das Bundeslager 2017 entschieden werden. Der gemeinsame Antrag aus Hamburg und SchleswigHolstein beinhaltete, dass die Entscheidung über die Schankzeiten auf dem Bundeslager 2014 durch die Bundesversammlung gefällt werden soll. Dem dringenden Wunsch, der Bundesversammlung als oberstem Souverän diese Entscheidung zu übertragen, verlieh Peter „Flip“ Keil in einer leidenschaftlichen Rede Ausdruck. Dies führte zu einer ausführlichen Debatte und gab Anlass für zwei Geschäftsordnungsanträge. Der Änderungsantrag der Württemberger zum Antrag der Bundesleitung, Ruhezeiten und Alkohol als gemeinsames Thema zu behandeln, wurde mit großer Mehrheit angenommen. Einstimmig angenommen wurde der Antrag der Bundesleitung, sich mit dem Thema inhaltlich auseinander zu setzen. Der gemeinsame Antrag aus Schleswig-Holstein und Hamburg sowie der Antrag aus Westfalen wurden abgelehnt.

UND AUSSERDEM... Tim Gelhaar, Referent in der Bundeszentrale, präsentierte einen Kurzfilm über das Kindesschutzprojekt von WOSM „safe from harm“. Dort arbeitet der VCP gemeinsam mit anderen europäische Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände zum Thema Kindesschutz. Im September soll die Handreichung „aktiv“ neu aufgelegt werden. Auf dem Bundeslager sollen Filmsequenzen gedreht werden, mit denen zukünftige Gruppenleitungen geschult werden können. Es wird dort auch eine Online-Schulung zum Kindesschutz geben. Thomas Kramer berichtete, dass sich während des Besuchs der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) 35 VCPerinnen und VCPer in der Spenderdatei registrieren ließen. Thomas bedankte sich ausdrücklich bei den Delegierten für ihre Hilfsbereitschaft. In den Findungsausschuss, der Kandidatinnen und Kandidaten für den Bundesvorsitz sucht, wurden Peter Keil (Schleswig-Holstein) und Andreas Glotz (Bayern) gewählt. Bundesratsvorsitz und Bundesversammlungsvorstand sind hier ebenfalls vertreten. In den Bundesversammlungsvorstand wurden Martin Krüger und Kathi Saße wiedergewählt. Die Kollekte ergab 166 Euro für die Verschönerung der Burgkapelle. Mit einem Dank an alle Beteiligten, dem Abschlusskreis im Burghof und dem gemeinsamen Singen von „Nehmt Abschied Brüder“ ging die 42. Bundesversammlung zu Ende.


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Land in Sicht!

Lang war die Reise, lalalalala … Auch in diesem Jahr machten sich die Bundesleitungsmitglieder wieder auf die teilweise langen Reisen in die VCP-Länder, um die Landesversammlungen zu besuchen. Herzlichen Dank für die Gastfreundschaft, die guten Gespräche und die spannenden Anregungen. Von Barbara Mestel, Fürth

VCP LAND MECKLENBURG-VORPOMMERN

VCP LAND RHEINLAND-PFALZ/SAAR

VCP LAND NIEDERSACHSEN

Diese Landesversammlung in Waren konnte leider aufgrund der zeitgleich stattfindenden Bundesleitungssitzung nicht besucht werden.

Jana Wiemers, Patrick Franz und Martin Rybak wurden – nach einer kreativen Teamvorstellung in Form eines Theaterstücks – zur neuen Landesführung gewählt. Jule Lumma überbrachte direkt die Glückwünsche der Bundesleitung und dankte dem Vorgänger. Außerdem wählten die Delegierten „Allzeit bereit“ zum Landeslied, berieten diverse Anträge für die Bundesversammlung 2014 und beschlossen, einer Rahmenvereinbarung zum Thema Führungszeugnisse in Rheinland-Pfalz beizutreten.

Großartige zwei Tage verbrachte Thomas Kramer im Verdener Sachsenhain. Das Abendprogramm führte durch das „Verdener Sagaland“ und endete im Zelt mit Gitarren und Gesang. Aber natürlich gab es auch viel Inhaltliches: Kommunikation im Land, Präventionsarbeit und das Landeslager 2016. Ein Schwerpunkt war die Wahl der neuen Landesleitung Chantal Badtke, Felix Fonfara und Gerrit Stöhr.

VCP LAND HAMBURG Antje Zelmer konnte den vier neuen Landesvorsitzenden zur Wahl gratulieren: Nicola Tesch, Gesa Witt, Angelos Karavias (zweite Amtszeit) und Malte Schwabe. Das VCP Land Hamburg traf sich in der Jugendherberge in Uelzen – schön im Grünen gelegen. Die Versammlung lebte von der Mischung aus konzentriertem Tagen und dem Gefühl, sich auf einer VCP-Freizeit zu befinden. Trotz vergangener turbulenter Zeiten blickt das Land frohen Mutes nach vorne: Zahlreiche Arbeitskreise haben sich neu aufgestellt und bringen viele neue Ideen mit.

VCP LAND BADEN Diese Landesversammlung in Gengenbach konnte leider aufgrund der zeitgleich stattfindenden Bundesleitungsklausurtagung nicht besucht werden.

VCP LAND MITTELDEUTSCHLAND Um Neulingen einen sanften Start in die Landesversammlung zu ermöglichen, aber auch, um sich auszutauschen und in gemütlicher Runde zu singen, trafen sich einige Delegierte schon am Freitagabend. Los ging’s dann am Samstag mit dem inhaltlichen Schwerpunkt zur Prävention sexualisierter Gewalt. Anschließend freute sich Barbara Mestel, vor ihrer Abreise noch die kreativen und kurzweiligen Stammesberichte mitzuerleben.

VCP LAND WESTFALEN Peter Scheffler besuchte in Münster-Hiltrup in der hiesigen Hauptschule die Landesversammlung des VCP Westfalen. Die Übernachtung im Klassenzimmer, die Duschen der Turnhalle und das Abendprogramm in den Räumen des Hiltruper Schützenvereins: ungewohnt, aber schön! Ein besonderer Höhepunkt war die Präsentation zur VCPBundesfahrt 2015 von Stephan „Schmeili“ Schmeil.


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vcp aus dem Verband

VCP LAND BERLIN-BRANDENBURG

VCP LAND BAYERN

VCP LAND NORDRHEIN

Im Namen der Rose: Da Barbara Mestel den Weltfrauentag für ihren Besuch in Michendorf ausgewählt hatte, wurde sie ganz charmant mit einer Blume begrüßt – und durfte dann direkt mit der Vorstellung von Bundeslager, Bundesfahrt etc. beginnen. Nach zahlreichen interessierten Nachfragen widmeten sich die Delegierten beim inhaltlichen Schwerpunkt der Frage, wie viel „C“ (Christliches) sie sich im VCP Land Berlin-Brandenburg wünschen.

Herzlich wurden Roman Heimhuber und Arnold Pietzcker von den Delegierten des VCP Land Bayern auf der Burg Rieneck empfangen. Am Samstag stellten die beiden zusammen mit Till Schöllhammer Projekte und Neuigkeiten von der Bundesebene vor. Nachmittags fand dann das Highlight der Landesversammlung statt: die Gründung der Stiftung VCP in Bayern. Begleitet wurde die kurzweilige Zeremonie von niemand Geringerem als B. P.

Peter Schefflers erster Besuch des Kurt-HenscheHauses – ein sehr schönes Gruppenhaus mit Zeltplatz im Bergischen Land – führte ihn zur Landesversammlung des VCP Land Nordrhein. Ein wichtiges Thema war der anstehende Umzug des Landesbüros, der aufgrund von finanziellen Kürzungen der Landeskirche notwendig wird. Außerdem berieten die Delegierten über das Abendprogramm auf der Bundesversammlung 2014, dessen Gestaltung das Land übernommen hat.

VCP LAND HESSEN

VCP LAND SCHLESWIG-HOLSTEIN

Die Delegierten tagten im eigenen Zentrum: auf dem Donnerskopf. Dieser war auch Schwerpunkt der Diskussionen am Samstag: z. B. zur Frage, wie sich die Regionen in die Gestaltung und Entscheidungen einbringen. Außerdem wurden das Konzept der Landesführungsrunde ausgewertet und das Landeslager 2016 beschlossen. Jule Lumma und Oliver Mahn stellten u. a. das Bundeslager 2014 vor, die Teillagerleitung ergänzte ihren Planungsstand. Und es wurde gefeiert: Jugendbildungsreferent Jakob Hoffmann ist seit 20 Jahren beim VCP Land Hessen!

Widrige (Wetter-)Umstände ermöglichten Thomas Kramer leider nur einen kurzen Besuch in Heide. Neben den Grußworten und einer interessanten Frage-Antwort-Runde reichte die Zeit „nur“ für die Berichte und Aussprachen. Weitere wichtige Punkte waren die Anträge zum Thema Schankzeiten auf dem Bundeslager und die Wahlen zur Erweiterung der Landesleitung.

VCP LAND WÜRTTEMBERG Im schönen Schloss Ebersberg bei Backnang tagten die Delegierten des VCP Land Württemberg. Neben den inhaltlichen Themen – Präventionsarbeit, Kalkulation von Landesveranstaltungen und das Landeslager 2016 – wurde am Samstagabend der Geschäftsführer Reiner Mack verabschiedet. Thomas Kramer informierte über inhaltliche Themen der Bundesebene und überbrachte Geschenke sowie Grußworte.


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Bundesfahrt 2015 Eure Chance für neue Abenteuer! • Ihr habt mit eurer Gruppe 2015 im Sommer noch nichts vor? Ihr wollt endlich wieder raus? Unter freiem Himmel schlafen? • Ihr möchtet gemeinsam ein richtiges, kleines Abenteuer erleben? Das euch zusammenschweißt und von dem ihr noch Jahre lang am Lagerfeuer erzählen könnt? • Ihr möchtet gerne mal länger auf Fahrt gehen, habt aber wenig oder gar keine Fahrtenerfahrung und wisst nicht genau, wie ihr die Sache angehen sollt?

Großfahrt. Ein Zauberwort Wie es euch dabei ergehen kann, lest ihr hier in einem Fahrtenbericht von der Landessippenfahrt des VCP Hessen

Dann ist die Bundesfahrt genau das Richtige… Nehmt eure Sippe mit, packt ein bisschen Mut und Spontanität ein und schnuppert etwas von der geheimnisvollen Fahrtenkultur. Die Bundesfahrt führt die Jüngeren in den Pfälzer Wald und die Erfahreneren in die Nordvogesen. Durchstreift Wälder und bezwingt Berge, sitzt abends gemeinsam am Feuer und singt, redet, lacht… … vom 1. bis 15. August 2015 Mit der Bundesfahrt wollen wir Gruppen aus der Pfadfinderinnen- und Pfadfinderstufe mit wenig oder gar keiner Fahrtenerfahrung dafür begeistern.

Den Gruppenleitungen wollen wir es ein bisschen einfacherer machen, sich auf das Abenteuer Großfahrt einzulassen. Und wir wollen euch den Schubs ins kalte Wasser eines jeden Fahrtenerlebnisses geben! Das Drumherum planen wir: gemeinsame An- und Abreise sowie ein viertägiges gemeinsames Nachlager. Die zehn Tage Fahrt füllen die Fahrtengruppen selbst mit Leben und Abenteuern.

Von Anna und Vera Jüttner, Egelsbach Kaum hatten wir von der Idee der Landessippenfahrt gehört, waren wir Feuer und Flamme. Wir wollten unseren Sipplingen unbedingt das Erlebnis einer Großfahrt ermöglichen. Und Unterstützung bei Planung und Anreise war genau das, was wir, die ohne die Erfahrung der Fahrt groß wurden, uns wünschten. Eigentlich ist es gar nicht so schwer, aber die Summe der Unsicherheiten über die Planung (Fahrtengebiet, Karten, Schlafplatz, Ausrüstung, …) und dazu die Verantwortung für die anvertrauten Kinder stellen sich als scheinbar unüberwindbaren Berg dar. Wie froh waren wir, dass uns der Anfang des Pfades gezeigt wurde. Jetzt mussten wir den Berg nur noch besteigen. Der Plan stand: in den Osterferien mit der Sippe von zwei Mädchen und fünf Jungs nach Spanien zu fahren.

In der Vorbereitungszeit waren wir voller Spannung und machten viele neue Erfahrungen. Und trotz der gebotenen Unterstützung zweifelten wir daran, ob alles gut gehen würde. Aber es gab kein Zurück. Außerdem macht genau das eine Fahrt doch aus: Die Überwindung, einfach mal draufloszulaufen und das Beste aus der Situation zu machen. Erst als wir unterwegs waren, wichen Zweifel und Angst dem Staunen über ein unbekanntes Land. Am gemeinsamen Ausgangsort erhielten die Gruppen Karten und letzte Informationen. Nun waren wir auf uns allein gestellt. Wir versuchten uns zu orientieren und auf der Karte wiederzufinden. Empfangen wurden wir von einem breiten Tal, von grünen, sanft ansteigenden Bergen, durch die sich ein breiter, glasklarer Fluss schlängelte. Das Wetter war gut, die Stimmung positiv gespannt. Unsere erste Lagerstätte war nach einigen Kilometern Wanderung, der Überquerung eines eiskalten

Neugierig geworden? Oder habt ihr noch Fragen? Meldet euch bei uns: www.bundesfahrt.vcp.de; bundesfahrt@vcp.de


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AUSBLICK

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Bundesfahrt 2015 1. bis 15. August 2015 Weitere Infos: www. bundesfahrt.vcp.de; bundesfahrt@vcp.de go.vcp.de/anp1402fahrt

Baches und durchs-Unterholz-schlagen schnell gefunden. Käsenudeln, das gemeinsame Fahrtenbuch schreiben und eine Gute-Nacht-Geschichte gaben dem Tag ein „rundes“ Ende. Die nächsten Tage durchwanderten wir das Tal in gemäßigtem Tempo. Es tat allen gut, sich erst einmal aufeinander einstellen zu können. Schließlich kamen wir zurück an unseren Ausgangspunkt. Von dort aus wollten wir einen Bus nehmen, um den Berg zu umfahren, der zwischen uns und dem Nachlagerplatz lag. Selbst mit viel gutem Willen trauten wir es uns nicht zu, diese Strecke zu laufen. Mit einem Spanisch-Wörterbuch in der Hand gingen

wir zur Bushaltestelle, um nach einer Konversation mit Händen und Füßen von den katalonischen Bergbusfahrern zu erfahren, dass der Bus erst nächste Woche wieder fährt. Wir mussten also doch den Berg überwinden. Und da kamen die Zweifel; vor allem, als wir den Berg Essen sahen, den wir eingekauft hatten und der uns die nächsten sechs Tage versorgen sollte. Mit unglaublich schweren Rucksäcken ging es los. Asphalt ist eine hässliche Sache, vor allem, wenn er Serpentinen bildet, die sich einen Berg hochschlängeln. Zum Glück führte uns dieser Weg letztlich entlang eines Hanges, vorbei an einer

berauschenden Aussicht über tiefe Täler. Unsere „erzwungene“ Wanderung erwies sich als lohnenswert und nach der letzten Etappe hatten wir es doch über Berg geschafft, den wir uns anfangs nicht zugetraut hatten. Nun waren wir bereits in der Nähe des Nachlagerplatzes und beschlossen die restlichen eineinhalb Tage auf einem Campingplatz zu verbringen, froh über eine warme Dusche als „Belohnung“. Unsere Jungs allerdings sträubten sich empört und wuschen sich lieber weiterhin im Bach, mit der Begründung, es wäre doch nicht pfadfinderisch, während einer Fahrt zu duschen! Im Rückblick: Wir sind unglaublich froh, diese Fahrt gewagt zu haben. Wir liefen vielleicht nicht hoch, wir liefen auch nicht weit, aber wir gingen den weiten Weg einer Sippe auf ihrer ersten Großfahrt.


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Lost in Translation

Verwirrende Eindrücke aus dem Land der aufgehenden Sonne

Anfang April fand das erste Head of contingents (Hoc)-Meeting in Yamaguchi statt. Dort trafen sich mehr als vierzig Nationen, um mehr über den Stand der Vorbereitungen für das Jamboree 2015 in Japan zu erfahren. Als Kontingentsleitung des VCP nahmen wir dies zum Anlass, ein Woche vorher anzureisen, um offene Fragen für das Tourprogramm der Trupps vor und nach dem Jamboree zu klären. Von Susanne Heinrich, Monheim Fotos: David Fritzsche, Peter Neubauer, Susanne Heinrich, Annette von Stockhausen

Japan – ein Land zwischen Tradition und Moderne. Sushi und Reis, Geishas und Kirschblüte, Erdbeben und Mount Fuji, Mangas und Computerspiele, Technik-Konzerne und Fukushima… Natürlich habe ich inzwischen viel über Japan gelesen – aber wie wird es tatsächlich sein? Der Flieger startet vor dem Frühstück, um am frühen nächsten Morgen in Tokyo zu landen. David „Daffi“ Fritzsche, der nicht zum ersten Mal in Japan ist, leitet uns vom Flughafen zum richtigen Bus. Ohne ihn wäre ich hier deutlich überfordert gewesen. Noch ist vieles auf Englisch beschildert – aber die Flut japanischer Schriftzeichen überwiegt und ich habe das Gefühl, die Orientierung zu verlieren. Nicht schlimm, dass es drei verschiedene Schriftsysteme gibt – ich verstehe ohnehin nichts. In den nächsten Tagen wohnen wir in einer privaten Wohnung mitten in Tokyo. Der Flur beginnt mit dem gefliesten Bereich, um die Straßenschuhe gegen Pantoffeln zu wechseln. Küche, Ess- und Arbeitsbereich bilden eine Einheit, es gibt noch ein Schlafzimmer – aber nichts, was wir Wohnzimmer nennen würden. Es ist nicht wirklich eng, aber alles pragmatisch angeordnet und technisiert. Nicht umsonst haben wir vorab Fotos und übersetzte Anleitungen erhalten, um Herd, Klimaanlage, Türöffner,

Waschmaschine und Toilette zu bedienen. Apropos Toilette – angewärmte Klobrillen überraschen, sind aber durchaus angenehm. Verblüffend groß ist das Badezimmer mit zwei Räumen. Wie ich nun weiß, kleidet man sich im Waschraum aus – und betritt erst dann den eigentlichen Bad- und Duschraum. Reinlichkeit und abendliches Baden werden in Japan großgeschrieben. Ziemlich übermüdet laufen wir durch die Stadt zur „Bundeszentrale“ der japanischen Pfadfinder. Dort sind wir verabredet, um das VCP-Vorlager in oder bei Tokyo zu organisieren. U-Bahn-Fahren kann auch in anderen Städten der Welt verwirrend sein. Auf mich alleine gestellt hätte ich aber kaum den Eingang gefunden, der sich zwischen die Ladenlokale einreiht. Mit etwas Glück erhascht man einen Linienplan auf Englisch – besser ist aber, sich an den Stationsnummern zu orientieren. Wir sind nicht zur Hauptverkehrszeit unterwegs. Daher sehen wir auch kein Bahnpersonal, das die Menschmassen durch die Türen drängt, wie man es aus dem Fernsehen kennt. Voll ist es trotzdem. Diejenigen, die einen Sitzplatz ergattert haben, schlafen nach wenigen Augenblicken. Mir ist bis heute nicht klar, wie sie es schaffen, an der richtigen Station auszusteigen. Fast alle anderen Fahrgäste machen irgendwas mit ihrem Smartphone – außer telefonieren, denn das

würde ja andere stören. Neben mir steht eine Frau, die offene Handtasche unterm Arm und obendrauf Handy und Portemonnaie. Unvorstellbar in jeder europäischen Großstadt, hier aber völlig normal. Ich habe mich in keiner anderen Metropole der Welt so sicher gefühlt wie in Tokyo. In den Straßen steht alle paar Meter ein Getränkeautomat. Bekannte Marken findet man kaum, dafür eine beeindruckende Farbenvielfalt. Etliche kaffeeartige Getränke werden wahlweise heiß oder kalt ausgeworfen. Für die leeren Dosen oder Flaschen steht ein Sammeleimer direkt daneben. Öffentliche Mülleimer dagegen sind eher die Ausnahme. Trotzdem erleben wir eine saubere Stadt. Auch der Hausmüll wird penibel getrennt und gebündelt. Aber leider verstehen wir die Beschriftungen nicht und die Sortiersystematik erschließt auch nicht durchs Hineinschauen. Im Zweifelsfall hoffen wir, dass alles „burnable“ ist. Wir streifen durch Parks und beobachten zahlreiche Gruppen, die „Hanami“, die Zeit der Kirschblüte feiern. Überall sitzen Familien, Kollegen oder Freunde auf blauen Plastikplanen (natürlich ohne Schuhe!) unter den Bäumen und packen Snacks und Getränke aus. Im Prinzip ein riesiges Picknick, mit Spiel, Musik, Gelächter – und immer wieder Fotos von Kirschblüten. Das volksfestartige Trei-


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ben geht bis in den späten Abend – oft mit reichlich Bier oder Sake. Und dann überraschen uns die disziplinierten Japaner doch: Für den ganzen Abfall dieser Feierrunden gibt es an den Ausgängen riesige Sammelbecken. Getrennt wird hier gar nichts – Hauptsache: weg damit! Um von Tokyo nach Hiroshima zu kommen, fahren wir mit dem Shinkansen – dem japanischen ICE. Fehlende Zugteile, umgekehrte Wagenreihung oder Zugausfälle gibt es hier allerdings nicht. Der Waggon mit dem reservierten Sitzplatz hält zentimetergenau da, wo es am Bahnsteig markiert ist. Diese Präzision lehrt uns gleichzeitig: Die Abfahrtszeit ist ernst gemeint. Am Bahnhof Hiroshima fragen wir, wie wir zum gebuchten Hostel kommen. Der Auskunft folgend landen wir prompt im falschen Stadtteil – weil es zwei Hostels dieser Kette gibt. Mit Hilfe von Buchungsausdruck, Smartphone, PC und Irreführung

durch Google Maps erreichen wir nach mehr als zwei Stunden die Unterkunft. Im schmalen Flur wartet ein großes Regal auf unsere Schuhe, hier kommt es immer wieder zu „Staus“ mit den anderen Gästen. Auf Socken erklimmen wir die zweite Etage. Tatamis, Futons, ein niedriger Tisch, ein Wandschrank, ein (oho!) Mülleimer – das war‘s. Wir besichtigen das Hiroshima Peace-Center, das fester Bestandteil für alle Jamboreeteilnehmenden werden wird. Die Eindrücke sind bedrückend und aufrüttelnd zugleich. Und dann steht man direkt davor – die berühmte Ruine mit der Stahlkuppel, mitten in einer modernen Stadt. Apropos moderne Stadt – im Straßenbahnnetz der Stadt fahren unglaublich verschiedene Wagenmodelle, von hochmodern bis zum Baujahr 1904 mit Bremse per Fußpedal. Die Insel Miyajima ist ein „Muss“ für Touristen. Das berühmte Tori im Wasser kennt man von Fotos. Wir besichtigen einen Schrein, losen nach einem

vorgegebenen Ritual einen Horoskop-Zettel (den wir natürlich nicht lesen können) und testen, was der Wanderführer mit „leichtem Weg“ meint. In zahlreichen Läden gibt es Andenken – mehr oder weniger kitschig. Was wir aber vergeblich suchen, sind Ansichtskarten. Das scheint in Japan nicht sehr populär zu sein. Wir reisen weiter nach Yamaguchi zum HocMeeting. Dort bestätigen sich viele Eindrücke, die wir die Woche über schon sammeln konnten: Pünktlichkeit heißt in Japan zehn Minuten VOR der Zeit da zu sein. Das Englisch der allermeisten Japaner ist kaum zu verstehen – oder gar nicht vorhanden. Was genau ich da gerade esse, weiß ich nicht – aber es schmeckt! Trotz Japanischkurs werde ich auch im Sommer 2015 unwissend vor all den leuchtenden und glitzernden Beschriftungen und Hinweisen stehen. Es wird ein Abenteuer ganz eigener Art in einem fremden Land mit außergewöhnlich hilfsbereiten und freundlichen Menschen!

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vcp christliches Leben

12 HIMMELSLEITER

Jeder kennt das: Bestimmte Sachen, die keinen materiellen Wert mehr haben, sind trotzdem unschätzbar wertvoll. Nehmen wir den Teddy aus Kindertagen. Der Gedanke, das „kaputtgeliebte“ Stofftier in die Altkleidersammlung oder gar die Restmülltonne zu geben – unerträglich. Aber objektiv wäre es die fachgerechte Entsorgung. Mit heiligen Dingen verhält es sich ähnlich. von Andreas Witt, Hamburg

Wie entsorgt man unbrauchbare heilige Gegenstände? Oder: Darf eine Bibel ins Altpapier? Für Protestantinnen und Protestanten dürfte es aus theologischer Sicht eigentlich kein Problem sein, eine zerfledderte Bibel in die Altpapiertonne zu werfen. Denn nicht das gedruckte Buch als Gegenstand ist heilig, sondern sein Inhalt. Nach christlicher Auffassung enthält die Bibel Gottes Wort, aber Gottes Wort wurde von Menschen aufgeschrieben und eine Bibel ist „nur“ ein von Menschen gedrucktes Buch – trotzdem aber für viele Menschen ein besonderes Buch, eben „Die Heilige Schrift“. In katholischer Tradition werden beschädigte Bibeln in geweihter Erde, zum Beispiel auf einem Friedhof, vergraben. Die nicht öffentliche Verbrennung stellt eine Alternative der Entsorgung nicht mehr brauchbarer Bibeln dar. Doch kirchenrechtlich geregelt ist die Entsorgungsfrage von Bibeln in beiden christlichen Kirchen nicht.

„Geniza“ (hebr. „Lager/Depot“) verwahrt. Berühmt geworden ist die Geniza der Ben-Esra-Synagoge in Kairo. Sie wurde 1890 bei Renovierungsarbeiten entdeckt und enthielt viele wertvolle Handschriften, von denen die ältesten circa 1200 Jahre zählen. Doch auch in Deutschland gibt es Genizafunde: Als 1986 in Veitshöchheim, nördlich von Würzburg, auf dem Dachboden der ehemaligen Synagoge eine Geniza entdeckt wurde, war das für Theologinnen und Historiker eine wertvolle Fundgrube: Neben hebräischen Texten fand man auch typische „Judaica“, wie Gebetsriemen (Teffilin), Gebetsmäntel (Tallit), Kopfbedeckungen (Kippa) und sogar ein Widderhorn (Schofar), das beim jüdischen Neujahrsfest (Rosch Haschana) in der Synagoge geblasen wird. Diese Gegenstände werden heute als Zeugnisse des jüdischen Lebens ausgestellt.

Anders verhält es sich im Judentum und im Islam: Im Judentum dürfen Texte, in denen der hebräische Gottesname vorkommt, nicht weggeworfen werden. Abgenutzte heilige Tora-Rollen werden in einem abgeschlossenen Raum der Synagoge, der

Auch das Vergraben von heiligen Gegenständen ist im Judentum üblich. Die abertausenden Zettelchen mit Gebeten, die Gläubige in die Ritzen der Klagemauer in Jerusalem stecken, werden an den jüdischen Festen Rosch Haschana und Pesach unter Aufsicht


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Heiliger Müll?

FOTO: PE

TER BR

ÜMMER

des zuständigen Rabbiners von Arbeitern eingesammelt und auf dem Ölberg-Friedhof begraben. Vorher müssen die Arbeiter im jüdischen Ritualbad (Mikwe) untertauchen. Im Islam werden arabischsprachige Korane, wenn sie unlesbar geworden sind, meistens in ein Tuch eingehüllt und wie Tote bestattet. Denn für Muslime ist der Koran die wörtliche Niederschrift der Worte Allahs, die er seinem Propheten Mohammed in der Wüste durch den Erzengel Gabriel offenbart hat. Für Muslime ist der Koran als Buch heilig. Insofern kritisierten auch viele Muslime die öffentlichen Koranverteilungen, mit denen extremistische Salafisten vor ein paar Jahren in deutschen Fußgängerzonen um Sympathie werben wollten, unter anderem deswegen, weil sie befürchteten, dass manche dieser Bücher ungelesen im Altpapier landen würden. Auch wenn die hier verteilten Korane „nur“ deutsche Übersetzungen seien, für die - nach Meinung vieler islamischer Gelehrter - die strengen Regeln der Beisetzung für Korane nicht direkt gelten würden, seien Heilige Bücher keine Flugblätter!

FOTO: SIMON BALZERT | WIR DANKEN EVANGELISCH.DE, DIE UNS DAS BILD KOSTENFREI ÜBERLASSEN HABEN.

Für alle Religionen gilt: Bei der „Entsorgung“ von heiligen Gegenständen sollte deren Heiligkeit bewahrt werden und es dürfen keine religiösen Gefühle verletzt werden. Doch andersherum kann aus profanen Müll etwas Heiliges entstehen: Der 86-jährige spanische Mönch Don Justo Gallego Martinez wurde einst wie durch ein Wunder von Tuberkulose geheilt. Aus Dankbarkeit baut er seit 1961 in Mejorada del Campo in der Nähe von Madrid eine Kathredale aus Müll: 55 Meter lang, 25 Meter breit und 35 m hoch. Heiliges Upcycling!

Kathedrale in Mejorada del Campo


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Hunderttausende von Menschen leben in den großen Städten Brasiliens Hu vom Sammeln und Trennen von Wertstoffen. Durch die Gründung von Kooperativen Koo ist es gelungen, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Wer Wertstoffsammlerinnen und -sammler zu verbessern.

Aber ber ni nicht ht für alle.

Text: Ingvild ngvild Mathe-Anglas, Fotos: Thomas Lohnes Ganz nz sch schön hoch, ch, sso ein nM Müllcontainer! conta Doch ch Antônio Antô da a Ros Rosa holt lt ku kurz Schwu Schwung, stützt zt sich ab – und sspringt ngt h hinein. ein. D Dann sortiert iert er mit routinierter routin ter Schnelligkeit S nellig alle Wertst Wertstoffe und wirft ft sie säuberlich äuber getrennt ennt in seinen en Ha Handwagen. wage Anton Antonios Arbeitsplatz tsplatz ist das Z Zentrum trum von on Po Porto Alegre, grre, Haup Hauptstadt dt des südbrasilianischen dbras anisch Bundesstaates de d esstaate Rio Gra Grande e do Sul. Knapp einein eineinhalb Mill Millionen nen M Menschen nsche produzieren p eren hier h jede ede Menge M nge Müll. üll. Nur Nu gut g für „Toninho“, „Toni “, wi wie er sic sich nennt nennt, denn de er ist We Wertstoffsammler. offsammler. Er mach macht diese di Arbeit, beit, seit se e err den denken en ka kann: n: „Ich habe ha schon on als K Kind d dam damit angefangen“, ngef ngen“ sagt der drahtige 34-Jährige. 44Seit einige einiger

Zeit plagt ihn eine Sorge: „Wegen der Fußball-WM und der Olympiade werfen sie alle Sammler aus den Innenstädten. Doch wenn sie unsere Karren verbannen, was wird dann aus uns?“ Die Präfektur will sie zu Restaurant- und Hotelfachleuten umschulen. „Aber ich kann doch nicht einmal lesen und schreiben!“, empört sich Toninho. Er tut etwas für die Umwelt, aber das saubere Bild der brasilianischen Städte soll während der Großereignisse offenbar nicht durch Armut verunziert werden.

jeden Tag Miete dafür zahlen“, klagt er. Die rollenden Metallkästen gehören dem Zwischenhändler, wie auch die Zimmer, in denen er und seine Kollegen schlafen. „Ich sammle Material im Wert von 900 Reais im Monat. Nach Abzug der Miete bleiben mir etwa 250 bis 350 Reais“, rechnet er vor. Umgerechnet sind das 85 bis 115 Euro – zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel in einer Stadt, in der die Preise fast so hoch sind wie in Deutschland. In einer Kooperative könnte er deutlich mehr verdienen. Doch Toninho arbeitet alleine.

Arm sind sie ohne Zweifel, die Frauen und Männer, die aus Brasiliens Abfällen ihren Lebensunterhalt bestreiten. Auch Toninho kann gerade so überleben: „Da ich keinen eigenen Karren besitze, muss ich

GEMEINSAM STARK Auch die 64-jährige Loreci Vieira zögerte lange, bevor sie sich einer Kooperative anschloss: „Ich sammelte schon zehn Jahre lang ohne Wagen Alteisen und ver-


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Was ist eine Kooperative? Die Wertstoff-Kooperativen Brasiliens arbeiten nach dem Prinzip des solidarischen Wirtschaftens. Das heißt, ihr Ziel ist nicht der Profit, sondern die Befriedigung der Bedürfnisse ihrer Mitglieder. Jede Kooperative kann vom Sammeln über das Trennen bis zum Verkauf der Wertstoffe autonom handeln. Die 2001 gegründete Wertstoffsammler-Bewegung MNCR koordiniert die Arbeit der Kooperativen und sorgt mit einheitlichen T-Shirts und Arbeitsschürzen für ein geschlossenes Erscheinungsbild. Die MNCR hat sich im Laufe der Jahre zur größten städtischen sozialen Bewegung Brasiliens entwickelt. Ziel ist die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der rund 500.000 Menschen, die im ganzen Land von den Wertstoffen leben. Konkret heißt das: Überdachte, wetterfeste Hallen zum Trennen des Mülls anstelle von offenen Müllkippen, Krankenversicherung sowie Alters- und Gesundheitsvorsorge für alle Wertstoffsammelnden. Neben ihrem Gehalt erhalten die Mitglieder einer Kooperative noch einen Zuschuss in Höhe von 650 Reais (200 Euro) von der Stadt. Das ist das Ergebnis der emsigen Lobbyarbeit von MNCR, ebenso wie ein vor Kurzem verabschiedetes Gesetz, das die Stadtverwaltungen verpflichtet, kleinen Verwertungskooperativen den Vorrang vor großen Abfallbeseitigungsunternehmen zu geben. go.vcp.de/anp1402gold

diente sehr wenig. Manchmal war ich verzweifelt“, erzählt sie. Dann sprach Alex Cardoso von der Nationalen Wertstoffsammler-Bewegung MNCR sie an. „Alex bearbeitete mich so lange, bis ich ihm zusagte, einer Kooperative beizutreten, wenn er mir einen Sozialversicherungsausweis besorgen würde.“ Vor drei Jahren war es dann so weit. Seitdem ist Loreci eine von 43 Mitgliedern der Kooperative Cootracar, die in Gravataí, einer mittelgroßen Stadt rund 25 km von Porto Alegre entfernt, Wertstoffe sammeln und trennen. „Früher habe ich 200 Reais im Monat verdient, heute sind es über 1.000. Gerade habe ich begonnen, ein Haus zu bauen“, sagt sie stolz. „Der Müll ist für mich Gold, er bedeutet Ge-

sundheit und Leben.“ Letzteres ist durchaus wörtlich zu verstehen. Denn dank ihrer Mitgliedschaft in der Kooperative ist sie krankenversichert und wird einmal eine kleine Rente haben. Dass es Loreci heute besser geht, ist zweifellos das Verdienst der Nationalen Wertstoffsammler-Bewegung MNCR. Sie wird von der Lutherischen Stiftung für Diakonie (FLD) unterstützt. Das Geld kommt aus deren Kleinprojektefonds, der wiederum aus Spendenmitteln des evangelischen Hilfswerks Brot für die Welt gespeist wird. Der Artikel „Wenn Müll zu Gold wird“ wurde der anp von „Brot für die Welt“ zur Verfügung gestellt. „Brot für die Welt“ ist der entwicklungspolitische Kooperationspartner des VCP.

Bewahrung der Schöpfung Die Zerstörung der Regenwälder, die Ausbreitung von Wüsten, der Anstieg des Meeresspiegels – für viele Umwelt- und Klimaprobleme sind die reichen Industrienationen verantwortlich. Darunter zu leiden haben jedoch vor allem die Armen in den Entwicklungsländern. Für sie stellen Umweltzerstörung und Klimawandel oft eine existenzielle Bedrohung dar. So führen zunehmende Dürren und Überschwemmungen in den Ländern des Südens schon jetzt immer häufiger zu Ernteausfällen und Hungersnöten. Deswegen ist die Unterstützung von Kleinbauernfamilien, Landlosen und Indigenen in ihrem Kampf gegen die Zerstörung der Umwelt und den Raubbau an der Natur notwendig. Dabei geht es global um eine nachhaltige und zukunftsfähige Lebens- und Wirtschaftsweise. Als Christinnen und Christen glauben wir: Gott hat uns aufgegeben, die Erde zu bebauen und zu bewahren. Die Bewahrung der Schöpfung ist ein zentrales Anliegen von Brot für die Welt und VCP.


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Auf unserem Bundeslager kann man sich am 12. und 13. August typisieren lassen. Was das bedeutet und warum das wichtig ist, erzählt Ralf G. Schröder, Pfadfinder beim BdP und als „Duden“ bekannt.

Text und Fotos: Stefan Morsch-Stiftung

go.vcp.de/anp1402lebensretter

Werdet Lebensretter – auf dem Bundeslager Bei „Duden“ ist der Name Programm. Er weiß viel und kann auch über das Thema Knochenmark- und Stammzellspende referieren – und wie man damit das Leben von Leukämiekranken retten kann. Denn er ist seit 2009 typisiert und hat 2013 Stammzellen gespendet. Jetzt unterstützt er den Aufruf, sich bei „Volldampf 2014“ typisieren zu lassen und so in das Team der Lebensretter bei der Stefan-Morsch-Stiftung einzutragen. „Ich kann es nur empfehlen. Ein Fingerhut voll Blut genügt.“ Was ist eine Typisierung? Und was passiert bei einer Stammzellspende? „Duden“ will Ängste und Vorurteile abbauen und berichtet über seine Erfahrungen. Alles begann beim BdP-Bundeslager 2009 in Buhlenberg bei Birkenfeld – in der Nähe der Stefan-Morsch-Stiftung. Deutschlands älteste Stammzellspenderdatei ist täglich in ganz Deutschland unterwegs, um Menschen über diese Form der Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke aufzuklären. Gesucht werden junge, gesunde Menschen, die sich einen Fingerhut voll Blut abnehmen lassen, um sich in der Datei registrieren zu lassen. Denn im Ernstfall kann man so einem Leukämiepatienten, der die gleichen genetischen Merkmale hat, vielleicht das Leben retten. „Duden“ ließ sich damals typisieren. Statistisch gesehen wird nur 1 Prozent der registrierten Spender jemals als Stammzellspender ausgewählt. „Duden“ war überrascht, als die Stefan-Morsch-Stiftung ihn 2013 kontaktierte. Die Stammzellspenderdatei fragte ihn an, ob er bereit sei, seinem genetischen Zwilling die Chance zu geben, geheilt zu werden. Er war bereit. Seine Spendergeschichte ging 2013 im Frühjahr weiter, denn da begann für Ralf G. Schröder die Vorbereitungsphase. Leukämie ist eine bösartige Erkrankung der weißen Blutkörperchen, die ihren Ausgang im Knochenmark

FOTO: STEFAN-MORSCH-STIFTUNG

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nimmt, wo sämtliche Blutzellen des Menschen im Körper gebildet werden. Diese Stammzellen befinden sich im Knochenmark. Exakte Koordination ist nötig Damit die Entnahme stattfinden kann, ist ein koordinatorischer Drahtseilakt nötig: Die Mitarbeiterinnen der Stefan-MorschStiftung müssen mit der Transplantationsklinik des Patienten und dem Spender einen genauen Zeitplan abstimmen. Denn der Patient, der dringend auf die Stammzelltransplantation angewiesen ist, muss zum exakt vorbestimmten Zeitpunkt diese


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FOTO: CHRIS POLLAK

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Wir bauen die längste Murmelbahn der Welt Transplantation bekommen. Entscheidend ist dabei auch, dass sein Gesundheitszustand die Übertragung der Stammzellen erlaubt. Deshalb gibt es manchmal sehr kurzfristige Terminverschiebungen, auf die sich dann der Spender einstellen muss – auch „Duden“ hat das erlebt. Denn der Patient wird parallel zum Spender auf die Stammzellen-Übertragung vorbereitet. Sein Immunsystem wird komplett heruntergefahren – durch Bestrahlung oder/und Chemotherapie. Eine Therapiephase, die sehr belastend ist. Wenn der Patient sich jetzt mit einem Virus infiziert oder es aus irgendeinem Grund mit der StammzellSpende nicht klappt, ist sein Leben massiv gefährdet. Dann kommt es zur Entnahme der Stammzellen: Heute sind zwei Varianten möglich: Bei der klassischen Methode der Knochenmark-Entnahme entnehmen Mediziner etwa 0,8 bis 1,5 Liter Knochenmark-Blut-Gemisch aus dem Beckenknochen des Spenders – niemals aus dem Rückenmark. Dieser Eingriff dauert zirka eine Stunde. Die zweite Methode ist die Entnahme peripherer Blutstammzellen aus dem Blut – ähnlich wie bei einer Plasmaspende oder Dialyse. Dazu wird dem Spender vorher ein körpereigener Botenstoff verabreicht, der die Stammzellen aus dem Knochenmark in das Blut übergehen lässt. Dieser Botenstoff löst beim Spender im Vorfeld oft grippeähnliche Symptome – wie Kopf- und Gliederschmerzen aus, die nach der Entnahme wieder verschwinden. „Duden“ sagt dazu: „Ich kann nur jedem empfehlen, sich typisieren zu lassen. Informiert euch über www. volldampf2014.de oder direkt bei der Stefan-Morsch-Stiftung www.stefan-morsch-stiftung.de und krempelt am 12. und 13. August die Ärmel hoch und lasst euch typisieren. Ich weiß heute, dass es richtig war, einem Menschen die Hoffnung zu geben.“

Das Bundeslager Volldampf wird wieder einmal der Schauplatz eines Weltrekordversuches sein. Der Weltrekord im Dauersingen auf dem Bundeslager 1998 ist schon eine Weile her. Es wird mal wieder Zeit für einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde. Das wollen wir mit dem Bau der längsten Murmelbahn der Welt auf unserem Bundeslager schaffen. Die Murmelbahn soll eine Länge von 3.500 bis 4.000 m Länge haben. Der größte Teil wird aus Metall bestehen. Dies ist bisher die günstigste Variante und außerdem lassen sich damit gut große Strecken bewältigen. In den bisherigen Tests hat sich ein Winkelprofil 90° aus 1 mm Stahlblech mit einer polierten Stahlkugel mit Ø 50 mm als optimal herauskristallisiert. Der Start der Bahn soll auf dem Expogelände in der Mitte des Lagerplatzes sein. Dort werden wir einen ca. 8 m hohen begehbaren Turm errichten. Von dort wird eine ca. 400 m lange „Rampe“ zum südlichen Abhang an den Rand des Lagerplatzes führen. Dort erstreckt sich dann der Hauptteil der Bahn. Sie wird in Serpentinen den Hang entlang führen. Der Weltrekordversuch ist unsere gemeinsame Sache. Wir möchten, dass sich alle BuLa-Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Bau der Murmelbahn beteiligen können. Wenn alle jeweils nur einen Meter Bahn bauen, wird die Murmelbahn schon 4.000 Meter lang. Für das Material für den Bau der Murmelbahn fragen wir zurzeit noch Sponsoren an. Die Murmelbahn darf auch aus unterschiedlichen Materialien bestehen – beispielsweise Regenrinnen, Rohre, Holz, Draht... Wie ihr euch dann genau beteiligen und an der Murmelbahn mitarbeiten könnt, erfahrt ihr dann im Teillager „Perpetuum mobile“ bei Jonas Gärtner.


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FOTO: ROMAN HEIMHUBER

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Ich begleite den Müll! Ein Gespräch mit Florian Barth (Barthus)) üb über seinen Job als Entsorgungsbeauftragter des Bundeslagers

anp: Barthus, du bist der „Müllchef“ des Bundeslagers. Wie kommt man denn zu diesem Job? Barthus: Wie die Jungfrau zum Kind. Auf dem DEKT habe ich mit Sven Grüner, dem technischen Leiter auf dem BuLa zusammengearbeitet. Er meinte, er hätte noch einen Job für mich und könnte mir aussuchen, ob ich mich um den Müll oder die Toiletten kümmern wolle… (lacht) Nein, das ist wirklich ein spannendes Thema. anp: Erzähl mal… Barthus: Man denkt im Alltag selten darüber nach, wieviel Müll man produziert und was das für die Umwelt bedeutet. Sich mit diesem Thema mal umfassend zu beschäftigen, ändert auch das Bewusstsein. Das ist ja das Tolle im VCP, dass man Dinge macht, mit denen man sonst nichts zu tun hat. Ich begleite den Müll von der Entstehung – als Verpackung in der Koch-

gruppe – bis zum Abtransport. anp: Kannst du schon abschätzen, wieviel Müll auf dem Bundeslager entstehen wird? Barthus: Wir rechnen mit rund 75 m³ Restmüll, 20 m³ Altpapier, 49 m³ gelber Sack und 32 m³ Speisereste und Biomüll. Außerdem noch 6 Container Altglas, 1 Container Holzreste und 1 Container Sperrmüll…Pro Person und Tag sind das beispielsweise über ein Liter Verpackungsmüll im gelben Sack… anp: Das ist viel. Wie kann man denn versuchen, den Müll zu minimieren? Barthus: Dadurch, dass die Kochgruppen größer sind, fällt schon mal Verpackungsmüll weg. Dann könnte man auch Projekte dazu machen – z. B. Spielzeug aus Verpackungsmaterial basteln. Und man kann Müll auch durch … vorher mal Nachdenken reduzieren. Klar ist es schön,

wenn die Oasen toll dekoriert und geschmückt sind, aber wenn das Ergebnis ist, dass wie beim letzten Mal ein Sofa auf dem Platz stehen bleibt - das kann doch nicht sein. Man sollte schon beim Bauen der Dekoration überlegen, ob man das nicht noch länger nutzen kann. Das ist auch Nachhaltigkeit. Und ganz wichtig: ordentliche Mülltrennung. Es gibt Infos, wie der Müll hier getrennt werden muss. Diese werde ich noch mal etwas für Lagerbedingungen entsprechend anpassen. anp: Wenn du jetzt das Müllkonzept des Bundeslagers kurz fassen willst: vorher gut planen, Müll sauber trennen und nach Möglichkeit noch was Sinnvolles machen – passt das? Barthus: Das trifft es ganz gut. In meinem Entsorgungskonzept habe ich das auf die Formel „Verwenden – Verwerten – Verwerfen“ gebracht.


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Müll ist ein Rohstoff! Das Entsorgungskonzept auf dem Bundeslager

Auf dem Bundeslager unterscheiden wir folgende Müllsorten: • Papier/Pappe • Gelber Sack (Verpackungen) • Glas • Küchen- und Speisereste • Restmüll Müllsorten, die wir auf dem Bundeslager nicht brauchen und nicht haben wollen: • Elektroschrott (Kaputte Handys, Taschenlampen, …) • Sperrmüll (Sofas, Möbel, Fahrräder, Handwagen, …) • Farben, Lacke, Säuren, Laugen Solche Dinge können besser zu Hause über den Wertstoffhof entsorgt werden. Bitte nehmt sie also wieder mit nach Hause.

Der Umgang mit Müll verändert sich im Laufe der Zeit – ebenso wie der Müll selbst. Vor der Industrialisierung fielen überwiegend biologisch abbaubare Abfälle an, die verbrannt oder kompostiert werden konnten. Das änderte sich mit der aufkommenden Industrialisierung dramatisch.

mmer mehr Produkte und Werkstoffe entstanden und dabei auch Abfälle, die nicht einfach kompostierbar oder brennbar waren. Bei der Herstellung von Stahl fallen Metalle, Säuren, Laugen und Fette an. Die aufkommende Erdölindustrie und die damit verbundene Petrochemie bescheren der Menschheit – bis heute – eine unglaubliche Vielfalt an Werkstoffen und Materialien, die wir im weitesten Sinne als Plastik oder Synthetik bezeichnen können. Durch geschickte Kombination der verschiedenen Werkstoffe mit unterschiedlichsten Eigenschaften wurden und werden immer neue Werkstoffe entwickelt. Viele Produkte, die wir in unserem Alltag ganz selbstverständlich benutzen, bestehen aus Werkstoffen, die so nicht in der Natur vorkommen. Aber alle Werkstoffe haben ihren Ursprung als Rohstoff an irgendeiner Stelle in der Natur und werden während der Verarbeitung zunehmend denaturiert, also von der Natur entfremdet. Aus Erz wird Eisen, aus Eisen wird Stahl, aus Erdöl wird Benzin, Diesel und Plastik oder GoreTex usw. So entnehmen wir der Erde Rohstoffe, konzentrieren und veredeln sie, verwenden sie und werfen sie nach Gebrauch weg. So beuten wir die Erde immer weiter aus. Wir entnehmen

Rohstoffe und belasten sie immer mehr mit nicht natürlichen Stoffen. Genau so vielfältig wie die Werkstoffe sind auch die Abfälle. Das Bevölkerungswachstum führt dazu, dass auch die Abfallberge exponentiell wachsen. Bis in die 1970er Jahre wurden Abfälle kaum beachtet bzw. als notwendiges Übel in Kauf genommen. Dann erst wurde Müll als Problem wahrgenommen und langsam setzte ein Umdenken ein. In unserem Abfall sind noch jede Menge Werkstoffe enthalten, die zurückgewonnen, aufbereitet und wieder verwendet werden können. Auch wenn die Produkte veraltet, kaputt oder unbrauchbar sind, können die Werkstoffe, aus denen sie bestehen, wiederverwendet werden: Metalle und Glas können wieder eingeschmolzen werden, Papier kann recycelt werden, Plastik kann weiterverwertet werden… Heute begreifen wir Müll als Werkstoff, als Wertstoff und als Rohstoff. Damit die einzelnen Werkstoffe aber weiterverwendet und weiterverwertet werden können, müssen wir sie sorgfältig trennen.


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Statement gegen den Konsumwahn oder einfach nur billig einkaufen?

„Gefundenes Fressen?“

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Immer mehr meist junge Leute holen Lebensmittel aus den Abfallcontainern der großen Supermärkte. In fast jeder Universitätsstadt gibt es Foren, in denen sie sich austauschen, wo man gut „containern“ kann. Philipp, 22 Jahre aus Regensburg holt seine Lebensmittel aus den Abfallcontainern. Diane TempelBornett hat ihn zum Containern befragt.

anp: Gibt es denn auch „kooperierende“ Supermärkte? Die ihre Container nicht abschließen? Es gibt hier einen Haufen Bioketten, die spenden der Tafel, da findet man nix mehr. Es gibt schon diverse Ideen und Kooperationen, aber noch wenig. Marktleiter, die kooperieren, sind nicht so die Regel.

anp: Wie bist du zum Containern gekommen?

anp: Wie reagieren deine Freunde oder deine Familie darauf, dass du „containerst“? Oder Leute, die euch dabei sehen? Mein Bruder will es auch machen. Meine Eltern finden das moralisch okay, aber ich soll mich halt nicht erwischen lassen. Meine Freunde und Freundinnen haben das selbst schon ausprobiert. Mein Freundeskreis ist auch eher alternativ – die finden das okay.

Philipp Während des Studiums. In Studentenkreisen ist das sehr verbreitet. Ich bin einfach mal mit losgezogen. Und ich fands klasse – es ist auch ein bisschen ein Nervenkitzel anp: Warum containerst du? Weil mir die ganzen Lebensmittel leid tun – es ist echt schade drum. Du musst mal in so eine Tonne reinschauen… anp: Hast du keine Angst, dass du krank wirst, wenn du Lebensmittel isst, die schon im Abfall gelegen haben? Häufig werden die Sachen mit Packung weggeworfen, die kann man nehmen. Bei Fleisch und Käse muss man halt aufpassen. Bei Obst und Gemüse musst du die weichen Stellen rausschneiden, aber Broccoli z.B. ist schwierig abzuspülen. Du musst die Sachen gut abspülen und evtl. kochen. Schimmelige Sachen sollte man nicht nehmen. anp: Hast du Angst, dass du mal erwischt wirst? Containern ist in Deutschland ja verboten. Es ist eher eine Grauzone, denn es wird den Marktleitern überlassen, ob sie einen anzeigen. Respekt hat man natürlich schon, aber wenn man ein bisschen aufpasst und sein Revier kennt…. Dann klappt das!

anp: Worauf achtest du – bevorzugst du bestimmte Lebensmittel? Ich freu mich natürlich, wenn meine Lieblingssachen dabei sind: Salat, Gemüse, Rosenkohl, Radieschen… das mag ich. Man bekommt durchs Containern sozusagen ein Vorschlag für das Menü der Woche, aber man muss halt auch überlegen, wie man das haltbar macht – blanchieren und einfrieren… oder verschenken. anp: Hast du auch schon üble Erfahrungen gemacht? Dass manche Supermärkte Fischbrühe oder Frostschutzmittel über die Lebensmittel gießen? Nee, hab ich noch nie erlebt. Mein bestes Erlebnis waren mal gepackte Tüten, die wohl jemand gepackt hat, der dann schnell getürmt ist – und dann lagen auch noch Schnittblumen auf der Tonne. Schnittblumen gibt’s übrigens oft – das war prima. anp: Danke, Philipp. Und weiterhin alles Gute.


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„Und weg damit“ – mit gutem Gewissen Von Marc Forkmann, Mainz-Kastel

„Gluck gluck gluck“ Dein Durst ist gelöscht, die Flasche leer und sie kann in den Mülleimer geworfen werden… ...Besser nicht! Schließlich hast du für das Behältnis 25 Cent Pfand bezahlt. Also schleppst du – wie fast alle in diesem Land – die Flaschen zum nächsten Pfandautomaten. Nach der Fütterung des großen Lochs erhältst du die Belohnung in Form eines Wertbons. Der Müll ist weg und du hast das gute Gefühl, etwas für unsere Umwelt getan zu haben. Leider irrst du dich. Verfolge mit anp dem Weg einer Einwegpfandflasche… Das knacksende Geräusch aus dem Automaten verrät den nächsten Schritt: Die Flasche wird von scharfen Messern in kleine Teile geschreddert und landet in einem großen Sack. Streng genommen ist der Inhalt jetzt wertloser Restmüll und könnte in der nächstgelegenen Müllverbrennungsanlage verbrannt werden. Aber der zunehmende Rohstoffbedarf der asiatischen Staaten sorgt jedoch dafür, dass es lohnender ist, das geschredderte Material zu exportieren. Per LKWs werden die geschredderten Flaschen zu einem der großen Überseehäfen transportiert und dort in ein Schiff umgeladen. Nach ca. 28 Tagen und 21.000 Kilometern auf See erreicht das Schiff Shanghai in China. Nach dem Löschen der Ware wird der geschredderte Kunststoff gewaschen und nach Farben sortiert. Diese Aufgabe übernehmen viele schlecht bezahlte Wanderarbeiter unter menschenunwürdigen Bedingungen. Und trotz des hohen Sortieraufwands ist

das Granulat erheblich verschmutzt und kann nur noch für minderwertiges Plastik verwendet werden. Eine neue Flasche entsteht daraus nicht. Aber vielleicht Kunststoffspielzeug? Es gibt eine Alternative: die „Normbrunnenflasche“. Sie kam erstmalig 1969 in den Handel und ihre „Geburt“ hatte andere Gründe… Mitte der 60er Jahre drängte der CocaCola-Konzern mit einer aggressiven Marketingpolitik auf den deutschen Markt und machte den heimischen Getränkeabfüllern das Leben schwer. Um gegen die amerikanische Konkurrenz eine Chance zu haben, beschlossen die Mitglieder der „Genossenschaft Deutscher Brunnen“ (GDB), eine einheitliche Flasche zu entwickeln. Als Ergebnis entstand die bekannte 0,7 Liter Glasflasche mit Einschnürung in der Mitte und den 230 Perlen am Hals. Die mittlerweile 200 genossenschaftlich

organisierten Betriebe mussten keinen eigenen Vertrieb aufbauen, konnten gemeinsam Abfüllanlagen kaufen und das mühsame Aussortieren der Flaschen entfiel. Der LKW mit dem Leergut fuhr einfach zum nächstgelegenen Abfüller, die Flaschen wurden gereinigt und wiederbefüllt. Eine Glasflasche kann bis zu 50-mal wiederverwendet werden, der braune Kasten bis zu 100-mal. Zugegeben, die Glasflasche war mit 600 Gramm für den Verbraucher auf Dauer zu schwer. Daher wurde 1996 die Flasche aus Polyethylenterephthalat (PET) eingeführt. Sie ist zwar nicht so stabil wie ihre Schwester aus Glas, kann aber bis zu 25-mal wieder befüllt werden. Und? Welche Getränkeflasche wählt ihr das nächste Mal aus?

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Aus den Augen, aus dem Sinn?

Der Müll im Meer geht nicht verloren

Von Vera Steinberg, Emmendingen

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Vor einiger Zeit war ich auf Fuerteventura zum Urlaub machen. Eine herrliche, karge Insel, viele Freizeitmöglichkeiten wie surfen, segeln oder Sonnenbaden und kilometerlange Sandstrände, die zum Spazieren gehen einladen. Der südliche Teil der Insel heißt Jandìa, mit ca. 16 km Sandstrand an der Ostküste eine ideale Badegegend. Der Sand ist blütenweiß, die Hotelanlagen sind zwar präsent, aber nicht so schlimm wie befürchtet, der Tourismus boomt.

Doch was hat das alles mit Müll zu tun? Nun, einen Tag unternahm ich eine längere Wanderung an die Westseite des südlichen Fuerteventura. Am Strand angekommen, war ich ziemlich schockiert: in jeder Bucht lag Müll: Bojen, Plastikflaschen, Tüten, kaputte Stühle, einfach alles. „Warum machen die Einheimischen und die Touristen das?“ fragte ich mich instinktiv. „Nur weil hier weniger Touris hinkommen, muss man nicht aufräumen, oder was?“ Die Antwort war schnell gefunden: Niemand hatte hier bewusst Müll hingeschmissen, Dinge achtlos weggeworfen oder gar gezielt illegal entsorgt. Der Müll wurde angeschwemmt: von der starken Meeresströmung aus dem Atlantik, die hier mit voller Wucht auf die Westseite der Insel trifft. Da die Strömung zu stark für große Boote ist, und keine Straßen sondern nur Wanderwege das Gebiet erschlossen haben, kann man den Müll auch nicht entsorgen. Versuche dazu gab es bereits.

Besonders fatal: Plastik wird im Meer zu immer kleineren Stückchen gerieben und von Fischen mit Plankton verwechselt und gefressen. Die Fische verhungern dann mit vollem Bauch. Plastiktüten werden von Schildkröten mit Quallen verwechselt und gefressen. Dass es große Müllstrudel in unseren Weltmeeren gibt, wusste ich vorher schon, aber die Wirkung so hautnah zu sehen, hat mich doch sehr schockiert. Laut dem WWF schwimmen in jedem Quadratkilometer der Meere zehntausende Teile Plastik. Dort, wo die Wellen aufhören, findet man doch am Meer normalerweise einfach einen Sandabdruck, oder vielleicht etwas Gischt. Nun, in meinem Fall habe ich eben dieses kleingeriebene Plastik gefunden, das mittlerweile überall im Meereskreislauf zu finden ist. Ziemlich desillusioniert machte ich mich auf den Heimweg: traurig über die Umweltverschmutzung, die wir Menschen verursachen, und geschockt über meine eigene Machtlosigkeit.


ILLUSTRATION: FREEPIK.COM/FREEVECTOR/VECTEEZY.COM

Von Marc Forkmann, Mainz-Kastel

war passiert? Im Winter 1992 war das unter griechischer Flagge fahrende Frachtschiff „Tokio Express“ unterwegs von Hongkong nach Tacona, einer großen Hafenstadt an der Westküste der USA. In Höhe der Datumsgrenze geriet es am 10. Januar 1992 in einem schweren Sturm, der über den Nordpazifik tobte. Der Seegang war so heftig, dass das Schiff einen Teil seiner Ladung verlor, unter anderem die 29.000 Badewannentiere. Gemeinsam platschten sie ins eisig kalte Wasser und waren fortan ihrem Schicksal überlassen. Doch verglichen mit anderen Schiffbrüchigen ging es den Tierchen gut. Sie können hervorragend schwimmen, brauchen kein Futter und folgen geduldig den Meeresströmungen. Nach nur acht Monaten wurden die ersten Gummientchen an den Stränden von Alaska angespült. Nicht nur die Öffentlichkeit interessierte sich plötzlich für das „Friendly Floatees“ das freundliche Treibgut, sondern auch der Meeresforscher Curtis Ebbemeyer. Er fand zunächst heraus, dass die die meisten Entchen erst

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Sie sind eigentlich warme und schaumige Gewässer gewohnt. Sie schwimmen gerne in Anwesenheit ihres Kapitäns in der Badewanne – aber es hatte sie richtig kalt erwischt. Die Rede ist von Tausenden gelben Entchen, grünen Fröschen, blauen Schildkröten und roten Bibern. mal einige Ehrenrunden auf den großen Ringströmen des Pazifiks drehen. Ein Umlauf dauert immerhin zwischen zwei und drei Jahren. Und hier werden noch viele gelbe Schiffbrüchige vermutet. Doch im Gegensatz zum Müll, der mittlerweile zahlreich in den Weltmeeren schwimmt, können die Badetiere mit der Kraft des Windes den tückischen Strömungen entkommen. So ging es für eine große Gruppe der gelben Entchen nach Süden. Ihre Reise endete an den Stränden von Indonesien und Queensland in Australien, aber auch von Chile. Andere Entchen reisten nach Norden. 1995 passierten sie die eisigen Gewässer der Beringstraße zwischen Russland und Alaska. Im Jahr 2000 schwammen sie entlang der Ostküste Grönlands in Richtung Atlantik. Nur drei Jahre später wurden sie - von der Sonne gebleicht und von vielen Meerestieren angeknabbert – an den Stränden von Maine und Massachusetts an der Ostküste der USA gesichtet. Im August 2007 – mehr als 15 Jahre Odyssee erreichten einige Entchen den Strand der englischen Grafschaft Devon, nicht

weit vom Bristol-Kanal. Die un-entliche Geschichte hat kreative Köpfe nicht nur zu einem Theaterstück und zwei Kinderbüchern inspiriert, sondern auch die holländische Künstlerin Marga Houtman: Sie hat eine große schwimmende Entenskulptur geschaffen, die „Mother Duck“, die nun am Strand von Cornwall die weitgereisten Entchen wartet.

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FOTO: KATHARINA KERN


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Alles Lebendige hat eine Seele Unter diesem Motto stand die Internationale Begegnung des VCP Bezirk Paul Schneider aus Wolfsburg mit der Scout Association of Zimbabwe (ZSA) District Chatsvi Harare.

Von Javinja Kuhl, Tarabea Koch, Timo Rauch, Therese Zimkowsky Fotos von Leon Fernandez (ZSA), Tarabea Koch, Janina Marschall, Hans-Jürgen Poppek, Merlind Winkelmann, Therese Zimkowsky

Am frühen Morgen des 4. April war es soweit: Der Schub des Flugzeugs drückte uns in die Sitze, dann hoben sich die Räder vom Asphalt der Startbahn und wir waren endlich in der Luft auf dem Weg nach Simbabwe – voller Vorfreude. Zwanzig Stunden später landeten wir auf dem Flughafen von Harare, der Hauptstadt des kleinen Landes im südöstlichen Afrika, südlich des Äquators. Dieser internationalen Begegnung war eine gemeinsame Maßnahme vorausgegangen. In Wolfsburg waren im Mai 2013 Pfadfinderinnen und Pfadfinder der Scout Association of Zimbabwe (ZSA) und junge Mitglieder der deutschen evangelischen Gemeinde Martin Luther aus Harare zu Gast gewesen. Anschließend waren sie gemeinsam auf dem DEKT in Hamburg im Helferdienst. Daraus entwickelte sich eine Partnerschaft zur ZSA im District Chatsvi. Nach der Ankunft wurden wir durch die kaum beleuchtete Stadt zu unseren Gastfamilien gebracht. Den ersten Tag verbrachten wir gemeinsam in der Umgebung von Harare im Wildpark Mwanga Lodge. Auf einer Tour in einem Safariwagen und während der kurzen, aber eindrucksvollen Kanutour begegneten wir der afrikanischen Tierwelt. Weil der April zur Nebensaison zählt, waren wir die einzigen Gäste auf dem Boot auf dem Zambesi. Wir sahen Flusspferde im Wasser und viele Elefanten an den Ufern dieser atemberaubenden Flusslandschaft.

Es war ruhig am Morgen, aber in der Ferne hörten und sahen wir den „donnernden Rauch“, wie die Victoria Fälle in der Shona-Sprache genannt werden. Der beeindruckende Anblick der Victoria Fälle entschädigte uns für die lange Busfahrt. Dann standen wir im „Rauch“, begleitet vom Regenbogen, nass bis auf die Haut, fröhlich inmitten dieses grandiosen Naturschauspiels, eines von den sieben Naturwundern der Erde, dessen Sprühnebel den Regenwald ringsum speist. Im Hwange National Park erlebten wir noch einmal die afrikanische Tierwelt, diesmal dichter dran an den diversen Wasserstellen und deshalb noch intensiver. Zurück in Harare besuchten wir ein naturhistorisches Museum und gingen zum ersten Mal auf einen Handwerksmarkt. In den nächsten drei Tagen erlebten wir als Gäste des Districts das jährliche Osterzeltlager der Provinz Mashonaland im Ruwa River Training Center, wo sich rund 350 Pfadfinderinnen und Pfadfinder trafen. Der District Chatsvi gehörte mit seinen rund 50 Teilnehmenden zu den größeren Teillagern. Das Programm wurde für die Altersstufen angeboten. Spannend für uns war unsere Aufgabe als Begleitung der Cup-Scouts (7-11 Jahre), die in Ruwa City als soziale Aktion am Supermarkt Müll sammelten. Die morgendlichen Appelle zeigten eine


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klare Rollenverteilung der Lagerleitung auf, die niemand in Frage stellte, vielleicht auch deshalb, weil sie stets vom „Spaßmacher“ mit lustigen, musikalischen oder Bewegungseinlagen aufgelockert wurden. Die fröhliche Lagerfeuerrunde lebte von den Beiträgen der einzelnen Districts, die meist tänzerisch mit Gesang begleitet wurden oder die Sketche vorführten. Unser Gastgeschenk, ein Riesenschwungtuch, wurde von den Pfadfinderinnen und Pfadfindern des Districts Chatsvi begeistert aufgenommen. Mit oder ohne Tuch: die Spielbereitschaft unserer Gruppe mit den jüngeren Kindern besonders während der Leerlaufphasen im Lager fiel den Leitungen genauso positiv auf wie die Art und Weise des Umgangs mit ihnen, sei es im Gespräch oder bei notwendigen Hilfestellungen. Der letzte Teil unseres Besuchsprogramms führte uns in den Süden in die Nähe der Stadt Masvingo zur nationalen Gedenkstätte „Great Zimbabwe“, einem UNESCO-Weltkulturerbe. Beeindruckend erzählten die einzigartigen Steinbauten von der Frühgeschichte des Königreichs Zimbabwe im 11. Jahrhundert inmitten einer faszinierenden Berglandschaft und erklärten den Namen Zimbabwe = Haus aus Stein. Das „Lodge at the Ancient City“ ist eine außergewöhnliche Stätte im Stil der alten Steinbauten und das Abendessen dort wird unseren Begleitern des District Chatsvi und uns immer in Erinnerung bleiben.

Das Essen war während der ganzen Zeit einfach toll. Dabei hatten wir unsere Gastgeber vor Herausforderungen gestellt: vegetarisches und veganes Essen sind in der afrikanischen Küche nicht selbstverständlich… Im Lager wurde auf offenem Feuer gekocht und zum Abendessen mehrgängige Menus gezaubert. Es waren beeindruckende Tage in herzlicher Atmosphäre. Unsere Gastgeber haben sich sehr viel Mühe gegeben und haben ein tolles Programm für uns zusammengestellt. Unsere Erwartungen wurden weit übertroffen. Der Programmablauf war sehr gut durchdacht: • Afrikanische Wildparks und Tiere, eine weite Reise durchs Land zum weltbekannten Naturwunder als Überblick mit touristischen Akzenten in Begleitung von zwei Leiterinnen und einem Leiter des Districts Chatsvi: Diese ersten intensiven Begegnungen mit dem Partner bildeten Vertrauen zueinander. Die drängende Neugier auf ein afrikanisches Land war fürs Erste gestillt und bildete eine Grundlage zum Einlassen auf die weiteren gemeinsamen Programmpunkte. • Zeltlager mit den Gruppen des Districts: Kennenlernen des aktiven Pfadfindens, Traditionen, Rituale, Leitungsverhalten wurden deutlich und konnten angesprochen werden, die Partnerschaft wurde greifbar für alle Mitglieder des Districts.

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GLOBUS 25

• Historischer Einblick in die große Geschichte im südlichen Afrika = anspruchsvoller inhaltlicher Programmteil, ein gemeinsames Kennenlernen und Auseinandersetzen mit einem Teil der Geschichte des Landes. Wir waren zu Hause bei unseren Gastfamilien und hatten dort einen sehr nahen Einblick in den Alltag der Menschen - einschließlich Ausfall von Wasser und Strom. Wir erlebten ein gemeinsames Zeltlager auf einem Gelände, das vor allem im Sanitärbereich noch einigen Renovierungsbedarf hat, auf dem aber schon eine Menge getan wurde, um darauf zelten zu können. Wir wissen: Chatsvi – wir kommen wieder! Aber vorher: Willkommen in Wolfsburg! Wir werden versuchen, euch ein ähnlich tolles Programm zu bieten.

go.vcp.de/anp1402afrika


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26 KRIMSKRAMS

vcp Pfadfinden

Hallo ihr Lieben, Mal – ganz im Sinne n zeigen euch dieses die Krimskrams-Seite – und wie viel oll Müll eigentlich ist rtv we e wi – s ma he des Heftt Recycling, Upcycling n kann. Dabei spielen Spaß man damit habe begeistern und trale Rolle. Lasst euch zen e ein ng nu en lltr und Mü ieren und Rätseln. Schmökern, Ausprob habt viel Spaß beim Eure Sandra

WISSENSWER RTES Nicht nur auf der Erde, sondern n auch

schön viel Müll. Dort schwirrt er di die d e

RÄTSEL Wie viel Müll produziert eine Pers on jährlich in Deutschland?

a) 320 kg b) 597 kg c) 843 kg

Wie viel Tonnen Weltraumschro tt umkreisen mittlerweile die Erde ? Das Gewicht von ca. a) 200 PKWs (350 Tonnen) b) 840 LKWs (6300 Tonnen) c) 480 Afrikanischen Elefanten (240

0 Tonnen)

Was wurde in der Antike eingesam

melt

und an Bauern verkauft, die dies

ganz ze e Ze Zeit um md die Erde herum. Müll entsteht bei jeder Raumfahr hrtm tmission, wenn Te Teile eile der Rakete abplatzen oder ein Astronau t mal ein eine nen n Hammer b beim Weltraumspaziergang fallen lässt.

en? Dort Komposthauf m ne ei f au h eiche eigentlic ers nährstoffr Was passiert , also besond us s: um H l ül Biom omposthaufen entsteht aus wohner des K Be n ne ei kl ie frisst be rgen di Regenwurm Erde. Dafür so Würmer. Ein d un kot, er äf K lze, et. Der Wurm Bakterien, Pi Kompost find m de f au r er lt de les, was nger. Den Inha spielsweise al ima Naturdü pr n oei t is t de ei eise in die Bi den er aussch ht normalerw ge , bt ha e us od ihr zuha rbrannt er Biotonne, die ewinnung ve eg gi er En r d wird dort zu gasanlage un nlage. Kompostiera kommt in eine

e Dinge als

Dünger für ihre Felder nutzten

a) Fäkalien von Menschen und

im W Weltrraum gibt es ganz

?

Tieren b) Brennnesseln in Wasser über Tage eingelegt c) Essensreste von Menschen und Tieren

„Wiederverwertung von Abfällen“ oder „wieder in den Kreislauf zurückbringen“ sind lange Wortkom binationen, deshalb nutzt man für die gleiche Bedeutung den engl ischen Begriff „Recycling“. den verwertet wer , die wieder en ng st, bei ku ac rp Ve te kaufen will uk od Du erkennst Pr du n t. Wen wurden, grünen Punk rcen geschont können, am ou ss Re d un t lung Umwel deren Herstel l. n Blauen Enge achte auf de

Bei der Papierherstellung müssen Bäum

Energie und Wasser werden verbrauc

e gefällt werden,

ht. Beim RecyclingPapier nutzt man einfach das Altpapie r wieder.

Lösung: 1. c) 2. b) 3. a)


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RÄTSEL T Z R WO U KRE

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KRIMSKRAMS 27

1. Ein anderes Wort für Müll.

9. Sie holen den Müll ab.

Umlaute wie ä,ü oder ö schreibt

2. Geld, das du für zurückgebrachte

10. Man sollte Müll immer in

man im Kreuzworträtsel als ae, ue

verschiedene Tonnen werfen.

leere Flaschen bekommst. 3. Sie kommt in den Mülleimer hin-

Ihn also … 11. Er ist in blauer Farbe auf

ein, bevor du Müll hineinwirfst. 4. Ein großer Haufen im Garten für den Biomüll. 5. Er ist gut für Pflanzen und wurde früher aus Fäkalien

Die schnellste Einsenderin mit dem

wiederverwendetem Papier

richtigen Lösungswort „Fata Mor-

aufgedruckt.

gana“ war: Jule Baur, der schnellste

12. Die Farbe der Papiertonne:

Einsender war Nelson Ziehmer. Wir

13. Müll, der recycelt werden kann,

wünschen euch viel Spaß mit den

ist mit dem grünen … versehen.

(Kot und Urin) hergestellt.

oder oe.

Büchern!

14. Das Fremdwort für Wieder-

6. Sie halten die Städte sauber. 7. Diesen Stoff wirft man meistens

verwertung.

in den gelben Sack. 8. Ein anderes Wort für eine große Mülltonne.

5 12

4

3

2

1

5

6

7

7

1

5 3

9

4

11

7

8 4

13 15

1

10 6

6

Schicke das richtige Lösungswort mit Altersangabe und deiner Adresse an: anp-krimskrams@vcp.de oder an: anp, VCP-Bundeszentrale Wichernweg 3 34121 Kassel

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ILLUSTRATION: RETRO VECTORS

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Und hier kommt das Rezept für frisches Brot aus der Dose Du brauchst: 450 g Mehl, 400 ml Buttermilch, 1 TL Salz, 1 TL Natron, getrocknete Kräuter, Nüsse, Kürbiskerne oder was du sonst im Brot gerne magst… So geht’s: In einer großen Schüssel verrührst du alle Zutaten mit einem Knethaken oder einem Rührlöffel solange, bis ein glatter Teig entsteht. Fülle den Teig in die vorbereiteten Dosen. Je nach Größe müssen die Dosenbrote nun 25 bis 30 Minuten bei ungefähr 200°C im Herd backen. Wenn du das Brot aus dem Ofen genommen hast, lasse es nicht zu lange in der Dose. Zupfe es am besten vorsichtig – mit Kochhandschuhen oder Topflappen am Backpapier aus der Dose heraus. Etwas abkühlen lassen und dann: Guten Appetit!

GRUPPENSTUNDEN IDEEN • Besucht einen Recyclinghof, ein Klärwerk oder eine Müllverbrennungsanlage • Veranstaltet einen Flohmarkt oder eine Tauschbörse • Sammelt die Kleider, die ihr nicht mehr tragt und bringt sie in ein Fair-Kaufhaus • Habt ihr altes Schwarzmaterial? Das ruft nach „Upcycling“. Ihr könnt daraus Taschen, Geschirrbeutel, oder wenn ihr gut nähen könnt, sogar Kleidung nähen. www.weupcycle.com • Bastelt Kunstgegenstände aus Müll und gestaltet eine Ausstellung im Gruppenraum

ILLUSTRATION: MOINI

• Papier schöpfen


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KRIMSKRAMS 29

N BASTEL DAS FADENTELEFON

WITZE

Du brauchst:

b mein Sie nn nur e d i, t is „Wo i: „Mam ine Sus mmert: le ja k r e ie t d t ll vo er tet Die Mu s war ja Antwor a “ d ? , n n e e f r omm ll gewo hingek den Mü in h ic e das hab “ Löcher! er. en runt ie Trepp d Lisa d a r r a Fah eg, ls Müll w it ihrem n m e d t h e e erad erunter Lisa g bringt g eppe h r T in r ie a d b “ h Fahrrad rt; Lisa? Die Nac as passie mit dem w d n ir u d t t w r ie z ei : „Is stolpe orge, d rin ruft S a b e h in c e a k N , t: „Nein fällt. Die chon!“ und sag r auch s f e u h a r o t v h h Lisa ste hatte ic er Nase d in r e Löch wieder lossen, h c s e b ehen Untern om hab n k e le u e e T n ie es t und d Name d Die Pos en. Der it e b r a enzu zusamm ! ompost mens: K

2 leere saubere Joghurtbecher, Bindfaden, eine spitze Schere oder Messerspitze Zum Verschönern des Telefons: Pinsel, Farben, Klebeband, Klebepapier, Klebefolie Bohre vorsichtig ein kleines Loch mit der Schere oder dem Messer in den Boden der Joghurtbecher. Es muss so klein sein, dass nur der Bindfaden hindurch kann. Nun ziehe den Bindfaden durch die Löcher und mach am Ende des Bandes jeweils einen dicken Knoten. Fertig ist das Bandtelefon. Jetzt kannst du die Becher noch schön bemalen oder bekleben. Zum Telefonieren musst du dir noch jemanden suchen, mit dem du das Band des Telefons schön straff ziehst und los geht’s.

! n nicht nnt ma e r t ll ü M Silbe! ur eine Es hat n

Aber wie funktioniert das eigentlich? Töne werden in der Wissenschaft auch Schall genannt. Sie brauchen nicht nur Luft, um sich ausbreiten zu können. Auch über Materialen wird der Schall weitergeleitet. Beim Fadentelefon wird beim Sprechen der Boden des Bechers hin und her bewegt. Dabei wird am Faden gezogen und der Becher am anderen Ende ebenfalls bewegt. Der Bindfaden lässt den Ton sogar besser übertragen als die Luft, deshalb könnt ihr mit

ZITATE

dem Fadentelefon telefonieren.

Wir gehen m it dieser Wel t um, als hätten wir no ch eine zwei te im Kofferraum. Jane Fonda, am

erikanische Sc

hauspielerin (*

1937)

s r gewis ter, abe ä p s r e od n Früher Natur a sich die d ir w rächen, immer, enschen M r e d un allem T lbst ist. 27) er sie se 746 – 18 das wid alozzi ( 1 est einrich P

Johann H

r Natur nsame Mutte Unsere gemei deutindern immer zeigt ihren K faden r der Gedulds licher, dass ih gerissen ist.

ma, * 1935)

o (14. Dalai La

Tendzin Gyatsh


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FOTO: © STEPHAN KUBE, GREVEN

FOTO: © STEFAN AHLER/PIXELIO.DE

FOTO: © ARCHIV DES HAUPT- UND LANDGESTÜTS MARBACH, BADEN-WÜRTTEMBERG

„Das Zeltlager ist die Gelegenheit für den Pfadfinderleiter, unter scheinbar schwierigen Bedingungen Sauberkeit zu erwarten.“ Robert Baden-Powell

In diesem Sommer erobern wir die Schwäbische Alb. Deshalb haben wir zwei Ganztagestouren aus dem Hajkbuch von „Dabba ond Gugga“ ausgesucht. Heute:

Burgruine Hohengundelfingen

Wir folgen der Hochebene nach Süden bis zum Bürzel (Aussichtspunkt oberhalb Gundelfingen). Von hier steigen wir hinab ins schöne Lautertal (an der Lauter gibt es schöne Badestellen für die Abkühlung) und auf der Gegenseite wieder hinauf zur Burgruine Auf Großer Fahrt Hohengundelfingen. Ab hier verläuft der Weg wieder nach Norden entlang der Lauter über Bichishausen (Kulinarischer Tipp: Einkehr im Gasthaus Hirsch in Bichishausen) nach Buttenhausen und zurück auf den Schachen. Dauer: ca. 5 h Strecke: ca. 16 km Höhen: 480 m runter und hoch

Haupt- und Landgestüt Marbach Hinter dem Schachen steigen wir ab nach Wasserstetten und folgen dort dem Radweg nordwestlich nach Marbach. Hier kann das Haupt- und Landgestüt entweder selbstständig oder mit einer Führung besichtigt werden. Weiter geht es nach Offenhausen zum Quelltopf der großen Lauter. Zurück geht es über den Sternberg (mit Aussichtsturm) weiter nach Dapfen (Chocolaterie, Lagerhaus), um bei Wasserstetten schließlich wieder das Lautertal zum Schachen zu durchqueren. Dauer: ca. 6 h Strecke: ca. 22 km Höhen: 550 m runter und hoch Wart ihr auch im Sommer mit der Sippe oder dem Stamm unterwegs und habt Abenteuer erlebt? Dann sendet euren Fahrtentipp an anp-kellertreppe@vcp.de.

go.vcp.de/anp1402fahrtentipp


vcp Pfadfinden

Fragen aus der Gruppe Heute: Gorillas

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KELLERTREPPE 31

das pfaDing

im Knebel

Kurioses fürs moderne Pfadfinden

FOTO: © DIETER/PIXELIO.DE

FOTO: © PFELIX/MORGUEFILE.COM

– oder – Wie entsorge ich mein altes Handy?

Heute:

Wenn die neue Smartphonegeneration auf den Markt kommt, wünschen sich viele Menschen ein neues Mobiltelefon mit aktuellem Betriebssystem. Selbst wenn das alte Telefon noch voll funktionstüchtig ist, landet es schnell auf dem Müll, bestenfalls auf dem Sondermüll beim nächsten Recyclinghof. Die wenigsten machen sich Gedanken darüber, wie viel Müll durch pure Konsumlust entsteht und was mit dem ganzen Schrott passiert. Handys enthalten unter anderem den Rohstoff Coltan, der im Lebensraum der Gorillas im Kongo gewonnen wird und deshalb bedroht der Abbau von Coltan das Überleben der Tiere. Der Kölner Zoo kooperiert deshalb seit geraumer Zeit mit einer Recycling-Firma, die neben dem Coltan auch Kupfer, Silber und echtes Gold aus Elektroschrott zurückgewinnt. Wenn ihr also alte Handys sammelt und an den Kölner Zoo schickt (kostenlose Adressetiketten gibt es auf www.koelnerzoo.de), vollbringt ihr eine gute Tat und für jedes gesammelte Telefon wird ein Betrag für ein Gorilla-Schutzprojekt gespendet.

Die Wurmfarm

Da ist der Wurm drin! Wurmkisten sind ideale Küchenverwertungsorte zur Müllreduzierung und eine Alternative zum Kompost für die Wohnung oder den Balkon. Das Internet ist voll von Bausätzen und Fertigfarmen für Spitzenpreise bis über € 200! Dabei ist es relativ einfach, mit ausrangierten Haushaltsgeräten und ein wenig Bastelfreude, eine eigene Wurmkiste zu basteln. Egal ob mit oder ohne Fenster, um die sich ringelnden Freunde zu beobachten. So werden alte, organische Küchenabfälle schnell in wertvollen Humusboden umgewandelt, der Blumentöpfe und Gemüsebeete erfreut! Auf diese Weise können wir alle ganz natürlich unseren persönlichen Müllberg reduzieren. Übrigens: Eurem Stammesheim stünde eine Wurmfarm ebenfalls gut zu Gesicht! www.rappel-post.de/Wurmkiste-selbst-bau.63.0.html


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32 BUCHECKE

vcp Pfadfinden

Anna Kuschnarowa

Veronica Rossi

Gabriele Meisner:

Gulliver (Beltz & Gelberg-Verlag), Weinheim und Basel 2012

Oetinger Verlag, Hamburg 2012

St. Benno-Verlag GmbH, Leipzig 2013

Kinshasa Dreams Wollt ihr eure Lieblingsbücher mal vorstellen oder uns alle vor purer Zeitverschwendung warnen? Dann schickt eure Buchvorstellungen an anp@vcp.de. Die Eselsohren: 1 = absoluter Schrott! 2 = naja! 3 = ganz nett! 4 = echt gut! 5 = Das müsst ihr lesen!

Schwüle Luft liegt über Kinshasa, Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo. Ein sicheres Leben gibt es hier nicht – jeder schlägt sich irgendwie mit Gelegenheitsjobs durch, manche auch mit Diebstählen oder Raubüberfällen. Korruption ist an der Tagesordnung. Während eines heftigen nächtlichen Tropengewitters wird Jengo Longomba geboren. Für seine abergläubische Großmutter ist das kein gutes Zeichen. Insbesondere, weil Jengos Vater kein Christ, sondern ein Muslim ist. Als „Hexenkind“ gebrandmarkt erfährt Jengo nur von seinem Großvater die nötige Fürsorge und Liebe. Er hilft ihm, seinen Traum, ein berühmter Boxer zu werden, zu realisieren. Nach dem Tod seines Vaters verschwindet seine Mutter nach Paris. Immerhin schickt sie ab und zu ihren mittlerweile fünf Kindern etwas Geld. Im Alter von 16 Jahren erfährt Jengo von seiner Großmutter, dass er zu einer Teufelsaustreibung gehen müsse. Wie schmerzlich dieses Ritual ist, hatte Jengo wenige Tage vorher von einem Jungen, den er am Kongo kennen gelernt hatte, erfahren. Jengo entschließt sich, zu seiner Mutter zu flüchten. Er plündert die geheime Familienkasse und trifft sich mit korrupten Schleusern. Eine abenteuerliche Reise ins Ungewisse beginnt. Die Autorin Anna Kuschnarowa erzählt von einem jungen Menschen, der viele Hoffnungen aufgegeben hat und dennoch den nächsten Tag erleben will. Es ist egal, wer er ist und wie er heißt – nur das „heute“ zählt. Ein spannendes Buch, das zum Nachdenken anregt – leider mit vielen Schwächen: Der erste Teil ist zu lang geraten, folglich wirken Stationen seiner gefährlichen Flucht und die Suche nach seiner Mutter ziemlich „abgeschnitten“.

vergibt Marc Forkmann

Gebannt. Unter fremdem Himmel. Band 1. Getrieben. Durch die ewige Nacht. Band 2, 2013, Geborgen. In unendlicher Weite. Band 3, 2014

Das große Spielebuch

Nach dem Erfolg der „Tributen von Panem“ liegen postapokalytpische Liebesgeschichten im Trend. In der Trilogie der Amerikanerin Veronica Rossi haben verheerende Ätherstürme die Welt, wie wir sie kennen, zerstört. In sog. Biosphären, künstlichen Welten ohne Leid und Not leben nun privilegierte Menschen. Zu ihnen gehört die 17-jährige Aria und ihr Freundeskreis. Aria ist intelligent, schön und hat alles, was sie zu ihrem Glück braucht. Mit Hilfe ihres „Smarteyes“ kann sie sich in die Kulissen hineinbewegen, in die sie gehen möchte. Das Holodeck lässt grüßen. Nur dass der Kontakt zu ihrer Mutter Lumina, die als Forscherin in einer anderen Biosphäre arbeitet, abgerissen ist, bereitet ihr Sorgen. Das Verlassen der Biosphäre ist jedoch streng verboten. Aria versucht es trotzdem, ausgerechnet mit Hilfe von Soren, dem Sohn von Sicherheitschef Hess. Als das schiefgeht, wird Aria zur Strafe in der lebensfeindlichen Wildnis ausgesetzt. Das bedeutet ihren sicheren Tod, wenn … nicht Perry, einer der “Wilden“, die außerhalb der Sicherheit der Biosphäre um ihr Überleben kämpfen, sie finden und retten würde. So schlicht die Story einerseits ist, so spannend und abwechslungsreich wird sie erzählt. Die Beschreibung der zwei unterschiedlichen Lebenswelten, die feindliche Umgebung, die unendlich vielen blutigen Kämpfe, aber auch die vielen Wendungen auf der Suche nach der „Blauen Stille“ lassen auf den insgesamt fast 1500 Seiten keine Langeweile aufkommen. Auf alle Fälle bietet die Trilogie Leserinnen und Lesern ab 14 Jahren reichlich Spannung, Abenteuer, Romantik und Lesevergnügen.

„Menschen hören nicht auf zu spielen, weil sie alt werden, sie werden alt, weil sie aufhören zu spielen“, heißt es. Folgen wir diesem Ausspruch, so wird Gabriele Meisner wohl nie alt werden. Die Spielpädagogin spielt leidenschaftlich gern und entwickelt seit Jahren selbst Spiele für Kinder und Erwachsene. Etwa 200 selbst erdachte und gesammelte Spiele aus verschiedenen europäischen Ländern hat sie in ihrem. „Das große Spielebuch“ zusammengetragen. Von Gehirnjogging und Geschicklichkeitsspielen, über Schwungtuch- und Wettkampfspielen bis zu Spiele am runden Tisch und Spiele mit allen Sinnen finden sich viele Ideen in diesem Buch. Es eignet sich für große und kleine Gruppen, drinnen und draußen, für Kinder und Erwachsene. Ergänzt hat sie ihre Spielesammlung schließlich durch Spiele zu Jahreszeiten und Kirchenfeste sowie Spiele mit religiöser Thematik. Die einzelnen Spiele sind kurz und verständlich beschrieben, klare Piktogramme an der Seite der Spielbeschreibungen geben Aufschluss über notwendiges Material, Gruppengröße, Alter und ob das Spiel draußen oder drinnen gespielt werden kann. Spielerfahrenen werden manche Spiele, zumindest in Abwandlung, bekannt vorkommen, doch bietet das Buch auch viel Neues oder ruft Gutes wieder in Erinnerung. Ein buntes Potpourri also, aus dem alle schöpfen können, die gerne spielen und/ oder die, die für Gruppenstunden, Lager oder Seminare Spiele vorbereiten dürfen. „Übers Spielen zu reden ist ungefähr so, wie eine Speisekarte vorzulesen, ohne zu essen“ sagt Bischof Markus Dröge in seiner Kurzkritik zu diesem Buch. In diesem Sinne: Spielt mit!

vergibt Diane Tempel-Bornett

vergibt Esther Koch


vcp Pfadfinden

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STÄMME VOR ORT 33

Der Stamm Martin Luther King Barsbüttel

Vorgestellt von Franziska Backer, MLK Wir sind der Stamm Martin-Luther-King aus Barsbüttel in Schleswig-Holstein, das unmittelbar an der Grenze zu Hamburg liegt. Ihr habt sicherlich schon einmal vom Drei-Städte-Dreieck New York – Tokio – Barsbüttel gehört…?! Eine gesunde Portion Selbstbewusstsein mit Augenzwinkern wurde uns quasi schon in die Wiege gelegt: 1971 gründete Volker Thiedemann – Fahrtenname „King“ – vom Stamm Martin Luther in Hamburg einen neuen Stamm in seinem Heimatort. Somit sind wir stolze zwei Jahre älter als der VCP und haben seitdem an allen Bundeslagern und nahezu allen World Scout Jamborees teilgenommen.

Natürlich sind wir auch in diesem Jahr mit Volldampf auf dem Schachen mit dabei. Unsere Gruppen tragen seit Stammesgründung Vogelnamen. Momentan besteht unser Stamm aus Sturmmöwen (8-10), Schneeeulen (9-11), Falken (12-14) und Seeadlern (15-16) sowie der immer dienstags tagenden Leitungsrunde (16-24). Neben den Gruppenfahrten, Stammeslagern und Sommerfahrten nehmen wir an den unterschiedlichen Bezirks- und Landesaktionen teil und veranstalten in unregelmäßigen Abständen Pfadfindergottesdienste und Stammeselternabende mit großem Showprogramm aller Gruppen.

Auch die alljährliche Pfingstfahrt und die Waldweihnacht sind ähnlich spektakulär wie unsere Faschings- und Halloweenfeiern. Die Älteren unter uns fahren leidenschaftlich gerne zum Gitarrenseminar „Klampfen & Mampfen“, wo wir unsere Kenntnisse über Gitarrenspiel und die Lagerverpflegung regelmäßig auffrischen. Ihr seht also, bei uns erlebt man in ein, zwei Jahren doch recht viel! Wenn ihr Kontakt zu uns aufnehmen wollt, schreibt an kontakt@vcp-barsbuettel.de. Aktuelle Infos zu unserem Stamm findet ihr auf www.vcp-barsbuettel.de.

Und wann stellt ihr euren Stamm vor? Schickt eure Stammesvorstellung an die anp-Redaktion (anp@vcp.de)


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34 SERVICE

vcp Pfadfinden

FOTO: PETER BRÜMMER

anp 03|14 Abenteuer | Unterwegs zum Abenteuer!

Termine auf Bundesebene ab dem 1. Juli 2014

FOTO: ANDREAS KLÄGER

Veranstaltungen/Schulungen/Seminare

Die nächste anp steht ganz unter dem Motto Abenteuer. Habt ihr Abenteuerliches erlebt? Oder habt ihr Tipps für die, die das Abenteuer suchen? Es geht natürlich nicht nur um Abenteuer in der Ferne – ihr könnt auch gerne über euren abenteuerlichen Alltag berichten. Vielleicht seid ihr ja auch froh, wenn ihr von Abenteuern verschont bleibt? Schreibt uns einfach an: anp@vcp.de Übrigens – einige Redaktionsmitglieder sind auch auf dem Bundeslager unterwegs. Wer also den direkten Draht zu anp sucht – die Mails an anp@vcp.de werden auch auf dem Bundeslager gelesen und beantwortet. Wir freuen uns auf euch!

Eure anp-Redaktion

Name der Veranstaltung

Datum

Ort

Veranstalter

Akela 2014

02.08.-06.08.

Westernohe

RDP/RdP WOSM

12th World Scout Youth Forum

04.08.-07.08.

Rogla/Slowenien

9. Bundeslager

06.08.-15.08.

Schachen/ Württemberg

40th World Scout Conference

11.08.-15.08.

Ljubljana/Slowenien

WOSM

anp-Redaktionssitzung 03|14

22.08.-24.08.

Bundeszentrale

Redaktion anp

Pfadfinden 50+

29.08.-31.08.

Neudietendorf

FG Erwachsene

WSJ 2015 KL-TL-Treffen

19.09.-21.09.

Rockenbach

KL WSJ 2015

Vorbereitungstreffen IMWe

26.09.-28.09.

Burg Rieneck

FG IMWe

Woodbadgekurs 57 Teil 1

01.10.-05.10.

Nibelungenturm

FG Schulung

Woodbadgekurs 56 Teil 2

02.10.-05.10.

Burg Rieneck

FG Schulung

Beten + Feten

10.10.-12.10.

Büchen

FG PmA und FG Erwachsene

JOTA-JOTI

17.10.-19.10.

Weltweit

WOSM

Bundeslager Nachbereitungstreffen

24.10.-26.10.

Burg Rieneck

Bundeslagerleitung

Singebauhütte

31.10.-02.11.

Solingen

FG Singen

anp-Redaktionssitzung 04|14

07.11.-08.11.

Bundeszentrale

Redaktion anp Hauptberufliche

Hauptberuflichenkonferenz 02

10.11.-12.11.

Bundeszentrale

Zentrenkonferenz

14.11.-16.11.

Schachen

Austauschbar

14.11.-16.11.

Kronberg/Taunus

FG Schulung

Vorbereitungstreffen WSJ

21.11.-23.11.

Burg Rieneck

KL WSJ 2015

International Team Treffen 2-2014

05.12.-07.12.

Burg Rieneck

Bundesleitung

Gremien Name des Gremiums

Datum

Ort

Veranstalter

Bundesleitung 04

11.07.-13.07.

Bundeszentrale

Bundesleitung

Bundesleitung 05

29.08.-31.08.

Bundeszentrale

Bundesleitung

Fachgruppentagung 03

12.09.-14.09.

Burg Rieneck

Bundesleitung

Bundesrat III

26.09.-28.09.

Burg Rieneck

Bundesratsvorsitz

Ringeausschusssitzung

10.10.-11.10.

Immenhausen

RDP/RdP

Bundesleitung 06 + Kuratorium Stiftung

14.11.-16.11.

Bundeszentrale

Bundesleitung

Bundesrat IV

05.12.-07.12.

Burg Rieneck

Bundesratsvorsitz


SERVICE

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SCHWERIN FOTO: CHRISTEL

FOTO: PETER BRÜMMER

vcp Pfadfinden

Günstig Jurten erwerben? Paket A 1 x 6er Jurtendach mit TK 4 x XL Doppelzeltbahn (2m Höhe) 4 x XL Viereckzeltbahn (2m Höhe) 1 x Abdeckplane mit RL 12 x 30cm T-Hering 12 x Abspannseil (ohne Berechnung) 1 x 6er Jurtenkette

Katalogpreis: 1401,40 € -20% Preis: 1121,12 € Verkaufspreis: 1100,00 € Paket B 1x 6er Jurtendach mit TK 4 x Doppelzeltbahn (1,65m Höhe) 4 x Viereckzeltbahn (1,65m Höhe) 4 x Doppel Fensterbahn (Gaze) 4 x Fensterbahn (Gaze) 1 x Abdeckplane mit RL 12 x 30cm T-Hering 12 x Abspannseil (ohne Berechnung) 1 x 6er Jurtenkette

Katalogpreis: 1957,40 € -20% Preis: 1565,92 € Verkaufspreis: 1550,00 €

Wie nutzen wir das VCP-Zeichen?

Die Technik ist einfach, sie funktioniert mit allen Smartphones und einer kleinen App. Einfach die App herunterladen und anschließend die Kamera des Handys auf den Code richten und auslösen. So gelangt man zum passenden Blog-Beitrag. Neben dem anp-Artikel kannst du auf interaktive Karten, Podcasts, Videos, Bildergalerien und weitere Links zum Thema zugreifen. Du hast also nicht nur einen Artikel, sondern noch viel mehr Spannendes und Informatives zu dem jeweiligen Thema. Tippen wird dabei überflüssig. Wer kein Smartphone nutzt, gibt den Kurzlink ein und kommt so auch zum Ziel… bzw. zum Material. Wir wünschen euch viel Spaß damit und freuen uns über eure Rückmeldungen…

LLA PO

Eure Fragen beantwortet euch gerne Diane TempelBornett (diane.tempel@vcp.de) in der Bundeszentrale.

K

Die entsprechenden Grafikdateien (VCP-Zeichen mit Schutzraum uvm…) werden parallel auf www.vcp.de veröffentlicht.

RIS

Die VCP-Bundesleitung hat die Verwendung des VCP-Logos, bestehend aus dem VCP-Zeichen und dem Pinsel-Schriftzug „VCP“ auf Bundesebene ausgesetzt. Für neue Publikationen auf Bundesebene wird ab sofort ausschließlich das VCP-Zeichen verwendet. Produkte und Medien, wie z. B. das VCP-Briefpapier mit dem VCP-Logo bleiben wie gehabt bestehen. Bei der Gestaltung von neuen Publikationen wird ausschließlich das VCP-Zeichen genutzt. Um die Nutzung des VCP-Zeichens zu vereinfachen, gibt es nun ein kompaktes Dokument mit verbindlichen Anwendungsrichtlinien.

Die anp erweitert ihr Online-Angebot: Was mit der ersten Ausgabe 2014 gestartet ist, führen wir jetzt weiter. Du möchtest mehr zum Thema eines Artikels erfahren? Neben den go.vcp. de-Adressen findest du jetzt zusätzlich sogenannte QR-Codes – die aussehen wie kleine Quadrate – unter den Beiträgen.

CH

Ihr habt die Möglichkeit, diese Jurten nach dem Bundeslager günstig zu erwerben – nämlich für 20 % weniger als den Einkaufspreis. Ihr könnt sie direkt nach dem Bundeslager – noch am Abbautag mitnehmen. Ihr wollt diese günstigen Jurten haben, aber seid gar nicht auf dem Bundeslager? Schade, da entgeht euch was, aber zum Glück nicht die günstigen Jurten. Denn F&F wird die Jurten an euch – direkt vom Bundeslager aus schicken. Es gibt ein Paket A und ein Paket B – und davon jeweils 14 Stück. Meldet euch direkt bei Freizeit- und Fahrtenbedarf: freizeit@fahrtenbedarf.de, wenn ihr euch das nicht entgehen lassen wollt.

anp ist mehr als eine Zeitschrift

: TO FO

Wie bei jedem Bundeslager gibt es von unserem Ausstatter F&F ein besonderes Angebot. Neue Jurten werden für zentrale Bauten genutzt, und danach – so gut wie neu – mit einem erheblichen Preisnachlass weiter verkauft.

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Adress-Etikett bitte hier anbringen

Leben | Müll

Inhalt

v AUS DEM VERBAND DIE 42. BUNDESVERSAMMLUNG 2014 ………………………… 04 LAND IN SICHT ………………………………………………… 06 BUNDESFAHRT 2015 …………………………………………… 08 LOST IN TRANSLATION ………………………………………… 10

c CHRISTLICHES LEBEN HIMMELSLEITER: HEILIGER MÜLL ……………………………… 12 HIMMELSLEITER: MÜLL WIRD ZU GOLD. ABER NICHT FÜR ALLE

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„Asphalt ist eine hässliche Sache, vor allem, wenn er Serpentinen bildet, die sich einen Berg hochschlängeln.“ Aus: A. und V. Jüttner: Großfahrt. Ein Zauberwort. S. 9 „Wir besichtigen das Hiroshima Peace Center, das fester Bestandteil für alle Jamboreeteilnehmenden werden wird. Die Eindrücke sind bedrückend und aufrüttelnd zugleich.“ Aus: S. Heinrich: Lost in Translation. S. 11

p PFADFINDEN BUNDESLAGER: WERDET LEBENSRETTER ……………………………………… 16 WIR BAUEN DIE LÄNGSTE MURMELBAHN DER WELT …………… 17 BREITGETRETEN: MÜLL ICH BEGLEITE DEN MÜLL ……………………………………… 18 MÜLL IST EIN ROHSTOFF ……………………………………… 19 GEFUNDENES FRESSEN ………………………………………… 20 UND WEG DAMIT… …………………………………………… 21 AUS DEN AUGEN… …………………………………………… 22 EINE UNENTLICH LANGE REISE ………………………………… 23 GLOBUS: ALLES LEBENDIGE HAT EINE SEELE …………………… 24 KRIMSKRAMS ……………………………………………… 26

KELLERTREPPE ………………………………………………… 30 BUCHECKE …………………………………………………… 32 STÄMME VOR ORT | Stammesvorstellung: Martin Luther King, Barsbüttel 33 SERVICE/TERMINE ……………………………………………… 34

„Doch im Gegensatz zum Müll, der mittlerweise zahlreich in den Weltmeeren schwimmt, können die Badetiere mit der Kraft des Windes den tückischen Strömungen entkommen.“ Aus: M. Forkmann: Eine unentlich lange Reise. S. 23


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