Zeitschrift des VCP | Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder 1 P 1963 Nr. 1/2015 | ISSN 1651-2441
anp Gemeinschaft
Leben
Jugend
Gemein
Besinnung
auf neuem Pfad
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Schule vorbei – und dann? Wie wäre es mit einem FSJ in Wolfen? Du wolltest schon immer mal selbst VCP-Aktionen gestalten, Gruppenstunden anbieten und dabei helfen, neue Gruppen aufzubauen? Außerdem möchtest du gerne die Arbeit in einer Kindertagesstätte kennenlernen? Dann bist du genau richtig bei uns in Wolfen-Nord.
Arbeitszeit: 40 h / Woche, flexible Arbeitszeiten Arbeitsort: Bitterfeld-Wolfen und Raguhn-Jeßnitz (OT Bobbau, Wolfen-Nord u. Raguhn) Wohnung: ein Zimmer wird von der Kirchgemeinde angemietet Zeitraum: 12 Monate, ab 1. September 2015
Wir suchen einen engagierten jungen Menschen für die Gruppen-, Aufbau-, Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit der Pfadfinderinnen und Pfadfinder vor Ort und eine helfende Hand im Evang. Kindergarten Christopherus-Haus. Wir bieten ein spannendes und abwechslungsreiches Tätigkeitsfeld, fachliche und pädagogische Begleitung sowie Qualifikation und Weiterbildung. Wenn du bereits Erfahrungen in der Gruppenarbeit mit Kindern und Jugendlichen gesammelt hast, selbständig und eigenverantwortlich arbeiten kannst, flexibel und kreativ bist, dann bewirb dich! Wir freuen uns auf dich.
Bewerbung und Informationen: Evang. Friedenskirchgemeinde Wolfen-Nord Pfarrer Matthias Seifert Steinstückenweg 13 06766 Bitterfeld-Wolfen E-Mail: matthias.seifert@gmx.de
FSJ im zweitgrößten H afen Deutschlands Die Deutsche Seemannsmission Bremerhaven sucht zum 1. Aug. und 1. Sept. junge Menschen für ein Freiwilliges Soziales Jahr oder Bundesfreiwilligendienst. Wir bieten einen spannendes, internationales Arbeitsfeld, in dem du Menschen aus aller Welt begegnest, sie auf ihren Schiffen besucht oder sie in unseren Einrichtungen begrüßt. Neben den Bordbesuchen auf den großen Handelsschiffen umfasst die Tätigkeit auch Aufgaben in unseren Häusern in Bremerhaven. In unserem Seemannsheim, ein Hotelbetrieb für Seeleute und in unserem Seemannclub bieten wir Seeleuten ein breites Freizeitangebot um von der Alltagsroutine an Bord zu entspannen. www.dsm-bremerhaven.de Wenn Du also schon immer einmal eine Kombüse von innen sehen wolltest, Lust hast, Dich mit Menschen aus aller Welt auszutauschen, Grundkenntnisse in Englisch und einen Führerschein mitbringst, dann ist diese FSJ Stelle genau die richtige!
Wir bieten · eine gute Arbeitsatmosphäre in einem netten Team · Taschen und Verpflegungsgeld (€ 379 Monat) · Unterkunft · Sozialversicherung · 26 Urlaubstage · Seminare Bewerbungen an: dirk.obermann@seemannsmission.org Seemannsheim Bremerhaven z. Hd. Dirk Obermann Schifferstraße 51–55 27568 Bremerhaven Tel.: 0471 / 43013
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vcp aus dem Verband
VORNEWEG
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Impressum ISSN 1615-2441 anp (seit 1921) ist die Zeitschrift des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP). anp erscheint vier Mal im Jahr.
Anschrift: VCP-Bundeszentrale Wichernweg 3 D-34121 Kassel Tel.: 0561/7 84 37-10, Fax: 05 61/7 84 37-40 E-Mail: anp@vcp.de, Internet: www.vcp.de Verleger: Verband Christlicher Pfadfi nderinnen und Pfadfinder (VCP) e. V. Herausgegeben im Auftrag des Vorstandes von Hanno Terbuyken Chefredaktion: Diane Tempel-Bornett Ständige Redaktionsmitglieder: Christian van den Boom (Kellertreppe), Jascha Buder (Illustrationen und Sippe Braunbär), Peter Diehl (Online-Redakteur), Marc Forkmann, Sandra Grünewald (KrimsKrams), Verena Kunberger, Andreas Witt (Himmelsleiter) Mitarbeit an dieser Ausgabe: Ricarda Rattay und Andreas Kläger Satz und Layout: Miriam Lochner, Agentur elfgenpick, Augsburg Druck: Druckerei Strube, Felsberg Anzeigenverwaltung: Dirk Rumpff Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht immer die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich die Kürzung von Artikeln und Leserbriefen vor. Die Redaktion behält sich in Einzelfällen unter Berücksichtigung der gesetzlichen Grundlage entsprechende Bearbeitungen von Veröffentlichungen vor. Der Umwelt zuliebe wird anp auf 100 % Recyclingpapier gedruckt, das mit den Umweltzeichen „Blauer Engel“ und „Nordischer Schwan“ ausgezeichnet ist. Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung und Förderung unserer Arbeit.
Titelbild: Foto: Andreas Kläger „Drei Pfadfinderinnen präparieren Kekse zu einem besonderen Geschmackserlebnis.“
Liebe Leserinnen, liebe Leser, liebe Pfadfinderinnen und Pfadfinder, Gemein! Das Böse, das Dunkle, die schlimmen Seiten des Lebens: Es ist nicht immer alles gut, was uns so durch den Kopf geht und was in der Welt passiert. Die Redaktion hat sich in dieser Ausgabe der AnP mit allen möglichen Gemeinheiten befasst, aber auch mit zweifelhaften Helden, deren Vergangenheit man zumindest kennen sollte. Vor allem, wenn der eigene Pfadfinderstamm so heißt. Das gilt natürlich auch für Lord Robert Baden-Powell, den Gründer unserer weltweiten Pfadfinderbewegung. Der war schließlich Soldat und Offizier im zweiten Burenkrieg. Bekannt wurde seine trickreiche Verteidigung der belagerten Stadt Mafeking 1899, als er unter anderem die Jungen der Stadt einsetzte, um Nachrichten zu überbringen und bei der Verteidigung zu helfen. Aus seinen Erfahrungen als Offizier zog B. P. schließlich die Lehren, die er in seinem Buch „Scouting for Boys“ festhielt und die zur Gründung der weltweiten Pfadfinderbewegung führten. Kann ein Offizier wie B. P. trotzdem Vorbild für Millionen Pfadfinderinnen und Pfadfinder weltweit sein? Ja, das geht. B. P. war Soldat, und trotzdem hat er die Pfadfinderbewegung zu einer weltweiten Friedensbewegung gemacht. Für uns ist die Lehre: Wir sollten unsere Helden kennen, und für einige davon kann euch diese AnP eine Hilfe sein! Viel Spaß beim Lesen wünschen
Diane Tempel-Bornett, Chefredakteurin
Hanno Terbuyken, Herausgeber
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wa Ro ver
Wolfsburg Wie können wir die Übergänge zwischen den Stufen gestalten? Im Bezirk Paul Schneider, VCP Wolfsburg wurde der Übergang von der Kinderstufe in die Pfadfinderinnen- und Pfadfinderstufe folgendermaßen „begangen“ oder besser, sogar gefeiert: Im Oktober war es soweit. Die ältesten Mitglieder der Kinderstufen-Gruppe Haselmäuse wollten ihr Rudel verlassen, um in die weite Welt voller neuer Abenteuer zu ziehen. Und so begab es sich, dass sich die ganze Haselmaus-Meute auf einen Pfad der Erinnerungen begab. In geheimnisvollen Kisten versteckt zwischen Wurzeln und hängenden Lianen befanden sich persönliche Schätze aus längst vergangenen Dschungelabenteuern. Auch ein kleiner Haselmausbegleiter in Form eine Kuscheltieres war mit dabei für die aufregende kommende Zeit als Jungpfadfinderinnen und Jungpfadfinder. Verborgen in Nebel und Regen stand plötzlich ein schwarzes Zelt, in dessen dunkler Mitte ein wärmendes Feuer flackerte. Viele Pfadis aus dem Stamm Dietrich Bonhoeffer boten einen festlichen Empfang. Mit leckerem Tschai, Gitarrenspiel und fröhlichen Liedern wurden die fünf nun als Jungpfadfinderinnen und -pfadfinder in den Stamm und in die neue Gruppe der Feuersalamander aufgenommen. Mit der Erneuerung ihres Versprechens legten sie ihr blau-rotes Halstuch der Kinderstufe ab und bekamen das blau-hellgrüne Halstuch. Nach einer Zeit des gemeinsamen Feierns verabschiedete sich die Haselmaus-Meute und kehrte in ihren Dschungel zurück. Die fünf neuen Stammesmitglieder feierten mit ihrer Gruppe inmitten ihres Stammes, bis die Nacht hereinbrach.
Einmal im Jahr trifft sich der Vorstand der Evangelischen Stiftung Pfadfinden mit dem Kuratorium zu einer gemeinsamen Sitzung, berichtet von der Arbeit im laufenden Jahr, nimmt Kritik und Vorschläge entgegen und gibt einen Ausblick auf das kommende Jahr.
Foto: © DSK
Von Michael Voigt, Tanjana Achilles
EVANGELISCHE STIFTUNG PFADFINDEN MIT NEUEM LOGO
In der letzten Kuratoriumssitzungen im November 2014 gab es gleich zwei größere Veränderungen zu beschließen. Zum einen stimmte das Kuratorium einem neuen Logo für die Evangelische Stiftung Pfadfinden zu. Mit klaren Formen und Linien, protestantisch zurückgenommen tritt die Stiftung zukünftig in Erscheinung und zeigt noch stärker als bisher die Verbundenheit mit dem VCP. Zum anderen wurde Rüdiger „James“ Lambrecht aus dem Vorstand verabschiedet. Er ist Gründungsmitglied der Stiftung und hat sie all die Jahre mit seinem Elan vorangebracht. Auch an dieser Stelle nochmals vielen Dank für dein Engagement! Neu in den Vorstand wurde Elgin Hornbostel aus Niedersachsen gewählt. Nachfolger als Vorstandsvorsitzender wurde Norbert Kluck-Kühn, der bisherige stellvertretende Vorstandsvorsitzende.
DEMOKRATIE LERNEN DURCH TEILHABE: DIE DEUTSCHSPRACHIGEN KONFERENZ IN EUPEN
Vom 20. bis 22. Februar fand in Eupen, Belgien, die 44. Deutschsprachigen Konferenz (DSK) mit Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus der Schweiz, Österreich, Belgien, Liechtenstein, Luxemburg, den Niederlanden, Ungarn, Polen, Südtirol und Deutschland statt.
Foto: © Stiftung
DER AUSZUG AUS DEM DSCHUNGEL – EIN GELUNGENER STUFENÜBERGANG
Foto: © DSK
Foto: © Sören Köpke
Foto: unter Verwendung von www.eamejia.com
Rückblick
F r a n k re i c h y 2016 in eite 6 m e h r s i e he s
vcp-stiftung.de Oben: Der Vorstand der Stiftung (v.l.n.r.: Helmut Völskow, Volker Schultz, Elgin Hornbostel, Norbert Kluck-Kühn, Beate Zischka)
Der VCP war vertreten durch Lena Simosek, Landesleitung VCP Mecklenburg-Vorpommern, Thorsten „Tigger“ Knoop, VCP Schleswig-Holstein, Forschungsgruppe Wahlen, Hartmut Keyler sowie die beiden Bundesvorsitzenden Jule Lumma und Thomas Kramer. Christina Hunger, FG Ranger/Rover besuchte die gleichzeitig stattfindende Ranger-/Rover-DSK. Neben informellem Austausch und Netzwerke knüpfen stand der inhaltliche Schwerpunkt „Demokratie und Partizipation auf dem Programm. Der Samstag war geprägt von Workshops. Wie sieht es zum Beispiel mit der Teilhabe bei den belgischen Scouts aus? Lena Simosek war erstaunt: „Sicher ist es bei uns auch nicht die Regel, dass Jugendliche in der Landesleitung aktiv sind, aber in den Stämmen ist es selbstverständlich, dass auch Jugendliche eine Sippe leiten. Bei „Les Scout” in Belgien wird erst ab 17/18 Jahre überhaupt eine Leiterschulung angeboten … Ich finde, das ist wichtig im VCP, dass durch die Beteiligung Kinder und Jugendlicher bei Stammesrat, Landesversammlung etc. auch das Demokratieverständnis gefördert wird.“
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5 Fotos: © VCP Bundesarchiv
RÜCKBLICK
NEUE SCHÄTZE IN KASSEL
Das VCP-Bundesarchiv freut sich über Raritäten – und über sensationelle Archiveingänge. Wer war nochmal Fritz Riebold?! Er ist eng mit der Zeitschrift verbunden, die ihr in der Hand haltet: Er war nämlich lange Jahre Schriftleiter von „Auf neuem Pfad“. Durch seine Frau Olga und ihn entstand in Sachsen schon ab 1911 aktives Pfadfinden. Die Mädchen-Arbeit von Olga, bekannt als „Mutter Riebold“, mündete 1922 in die „Tatgemeinschaft Christlicher Pfadfinderinnen“ (später BCP). In diesen frühen Jahren entstanden auch die ersten Zeitschriften rund ums Pfadfinden, die heute in Sammlerkreisen höchst begehrt sind! Genau solche Exemplare aus dem Besitz von Familie Riebold waren in dem großen Paket, das vor einigen Tagen ins VCP-Bundesarchiv gekommen ist: Da ist zum Beispiel der erste Jahrgang von „Die Pfadfinderin“ von 1913! Und genauso alte Hefte des „Pfadfinders“,
des Gegenstücks für die Pfadfinderjungen. Weitere Schätze sind die Ausgaben von „Das Lagerfeuer“ ab 1930, das tusk, Eberhard Köbel als Nachfolge des „Pfadfinders“ herausbrachte. tusk hat nicht nur die Kohte aus Lappland für die Pfadis entdeckt und mitgebracht, er war auch Widerstandskämpfer in der Nazizeit.
Schöne Zeugnisse von Fritz Riebolds Tätigkeit als Schriftsteller, Dichter und Zeichner sind seine schlicht gebundenen Text-Hefte, die er kalligraphisch verziert hat. Das Gedicht-Blatt „Millionenmal“ trägt sogar seine Unterschrift. Fazit: Ein Fest für die Archivarin und eine große Bereicherung für das VCP-Bundesarchiv!
500 FREI.WILL.ICH – LOS GEHT’S
Am 31.10. vor 500 Jahren wurde die Kirche auf den Kopf gestellt. Dieses Jahr bist auch du dabei! Denn wir starten mit unserem Verband ins Reformationsjubiläum. Am 31.10. vor 500 Jahren wurde die Kirche auf den Kopf gestellt. Dieses Jahr bist auch du dabei! Denn wir starten mit unserem Verband ins Reformationsjubiläum. Dabei schauen wir nicht nur zurück, sondern wenden auch unseren Blick nach vorn. Was Luther vor fast 500 Jahren elektrisierte, berührt die Menschen auch noch heute. Ob wir diesen Start in einem Jugendgottesdienst mit Thesenanschlag oder in einer reformatorischen Kürbis-Kochshow feiern, bleibt uns überlassen. Wir verbinden Fantasie mit unserem Glauben. Die biblische Botschaft ist auch heute noch Impuls für Reformen in der Kirche. Wir geben dafür jungen Menschen Raum, damit Kirche auch für die nächste Generation relevant wird. Menschen, die sonst wenig mit Kirche am Hut haben, erleben bei uns evangelische Spiritualität. Wir haben uns dazu verschiedene Methoden überlegt: von der nächtlichen Spurensuche über einen Stationen-Lauf, vom Backen von Reformationsbrötchen bis zum Jugendgottesdienst mit pfadfinderischen Elementen oder ein ganzes Reformationsfest feiern.
Dazu entwickeln wir gerade für euch Handreichungen. Damit ihr für eure Reformation bestens vorbereitet seid, könnt ihr jetzt schon klären, wo und in welchem Rahmen eure kleine Aktion stattfindet wird. Und jeder, der mit an Bord ist, bekommt für die Aktion seinen persönlichen Reformationsbadge. Wir freuen uns auf viele gemeinsame Erlebnisse! Seid dabei am 31.10.!
http://go.vcp.de/anp1501reformation
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AUSBLICK
Roverway 2016 in Frankreich Du bist im Ranger/Rover-Alter (16 bis 22 Jahre) und möchtest auf eine europäische Großveranstaltung fahren? Dann ist der Roverway genau das richtige für dich. Weitere Infos gibt es auf www.roverway2016.org und für Fragen könnt ihr euch unter r overway@vcp.de an die Mitglieder der Kontingentsleitung Jana Wiemers und Marc Eisenreich wenden. Interesse? Haltet euch den Zeitraum vom 30. Juli bis 21. August 2016 für Frankreich und das Wochenende vom 31. Oktober 2015 zur Vorbereitung frei. Außerdem wird es ein weiteres Vorbereitungstreffen im Frühjahr 2016 geben. Der Gesamtpreis steht noch nicht ganz fest, wird aber im Bereich von 1.300 Euro liegen. Genauere Infos sowie die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es in der nächsten anp.
http://go.vcp.de/anp1501roverway
Foto: © Roman Heimhuber
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as Treffen der europäischen Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände von WAGGGS und WOSM findet im Sommer 2016 unter dem Motto „#SurLaRoute #OnTheRoad“ in Frankreich statt. Das Roverway ist wie ein kleines Jamboree, aber eben doch anders. Du erlebst elf Tage in einem „path“ mit 40 bis 50 Rangern/Rovern, davon einige aus dem VCP, die meisten aus ganz Europa. Die ersten sechs Tage bist du mit deinem Path auf einem Hike irgendwo in Frankreich. Danach treffen sich alle Paths auf dem Lagerplatz in Jambville, einem Zeltplatz der französischen Pfadfinderinnen und Pfadfinder, in der Nähe von Paris. Wenn du im Sommer 2016 über 22 Jahre als bist, kannst du das Lager auch als Teil des International Service Team (IST) erleben. Natürlich gehörst du zum VCP-Kontingent. Wir werden zusammen schon ein paar Tage vor Beginn des Roverway nach Frankreich reisen. Danach wollen wir als VCP-Gruppe noch eine gemeinsame Nachtour durchführen. Ans Meer oder in die Berge – in Frankreich gibt es von jedem reichlich und noch ziemlich viel dazwischen! Die genaue Tour wollen wir mit euch zusammen bei einem Vorbereitungstreffen planen.
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AUSBLICK
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Wohin fährt der Tanker VCP? Diane Tempel-Bornett fragte Gero W. Beisel, den neuen Schatzmeister im VCP anp: Gero, Mitte November 2014 hast du das Amt des Schatzmeisters im VCP übernommen. Nach knapp hundert Tagen zieht man üblicherweise die erste Bilanz. Wodurch zeichnete sich diese Zeit für dich aus? Gero: Die Zeit war geprägt durch den Einstieg in die Position, insbesondere durch die Aufnahme der Situation und der Feststellung, welche Aufgaben mit diesem Amt verbunden sind. Schatzmeister ist ein schönes Wort, aber was muss man sich darunter vorstellen? Zunächst verwaltet der Schatzmeister tatsächlich die Schätze, d. h. er ist verantwortlich für das Vermögen des Verbandes, sowohl die Finanzen als auch die Immobilien. Es kommt aber noch mehr hinzu. Wenn ich diese Position in ein Unternehmen spiegeln würde, wäre ich ein „Arbeitsdirektor“. Ich bin nämlich nicht nur für die Finanzen, sondern auch für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Bundeszentrale und des Bundeszeltplatzes Großzerlang (BZG) verantwortlich. In einem Unternehmen hat der entsprechende Arbeitsdirektor allerdings Direktionsrecht, d. h. am Ende gilt seine Entscheidung. Im VCP geht das so natürlich nicht, da wir ein föderal strukturierter, basisdemokratischer Verband sind. Das Finanzvolumen des VCP ist aber durchaus vergleichbar mit einem mittelständigen Unternehmen. Und die Struktur und die Finanzsituation des VCP – die muss man wirklich erstmal durchdringen. Das alles ehrenamtlich zu machen – und gleichzeitig voll im Beruf zu stehen, das ist schon eine anspruchsvolle Kombination, zumal ich auch noch eine Familie habe.
einfach gut planen. Das wird eine Herausforderung für die Entscheidungsträger, wie Bundesrat, Bundesversammlung usw. Ich wünsche mir, dass der Schwung, den die Umstrukturierung gebracht hat, uns ein gutes Stück weiter trägt, damit Chancen und Möglichkeiten ausgelotet, gebündelt und letztendlich gut vermarktet werden können. Denn jedem Gruppenleiter und jeder Stammesleitung muss klar sein, was er oder sie davon hat, im VCP zu sein. Verbände sind häufig wie Tanker. Sie bewegen sich träge, aber unbeirrt… Wenn ich jetzt bei diesem Bild bleibe, dann müssen wir unter den nun veränderten Strukturen neu definieren, wer auf dem Schiff das Sagen hat. Der Kapitän auf der Brücke? Oder die Crew? Wenn die Crew streikt oder die Maschinisten eine Dauerpause einlegen, dann kann sich der Kapitän auf der Brücke die Seele aus dem Leib schreien: Es wird sich nichts bewegen. Das heißt, alle sind wichtig, aber wir brauchen klare Rollen, klare Prozesse und klare Abläufe. Was ist denn das nächste Ziel des Tankers VCP? Wir sind auf offener See, aber laufen Häfen an und stehen im guten Funkkontakt mit dem Festland.
Hast du dir das so vorgestellt? (Pause) Nein. Nicht in dieser Form.
Das waren die ersten hundert Tage. Und was kommt in den nächsten hundert auf dich zu? Durch die Strukturveränderung kommt einiges auf den gesamten Verband und damit auch auf mich als Schatzmeister zu. Die Veränderungen in der Struktur werden sich auf die Gremien auswirken. Dies kann man gut an der Aufstellung der Haushaltspläne sehen, die bislang durch den VCP e.V. aufgestellt wurden: Der Bundesrat (BR) musste sich bislang mit Haushaltsfragen nicht intensiv beschäftigen und durfte sich auf die Arbeit des e.V. verlassen, nun muss sich der BR in diese Materie tiefer einarbeiten, als das bisher erforderlich war. Es gilt Rollen neu zu definieren und zu klären. Der Verband selbst muss sich neu positionieren und Ziele sowie Wege definieren. Dabei spielt es eine Rolle, dass die Mittel begrenzt sind. Wir müssen
Pfadi-Steckbrief Gero W. Beisel Geboren: 1971 Familienstand: verheiratet mit Daniela (Pfadfinderin) Kinder: unser Sohn Julian (Pfadfinder) aktueller Wohnort: Ludwigshafen/Rhein Beruf: Dipl.-Ing. und z.Zt. Management – und Technologieberater Pfadfinder seit: 1986 und seit 1992 im VCP Pfadfinder aktiv: Sippling, Akela, Stammesakela, Stammesführer, Bezirksakela, Landes beauftragter Kreuzpfadfinder in RPS und auf dem Bula 2014 Referatsleiter Notfallmanagement VCP Land: Rheinland-Pfalz/Saar (RPS) VCP Region: Bezirk Rheinfranken VCP Gliederung: Stamm Nikolaus Graf von
Zinzendorf in Ludwigshafen am Rhein
Foto: © André Jörg
Foto: © Gina Sanders - Fotolia
Wie willst du das umsetzen? Es braucht viel eigenes Engagement, die Unterstützung von Familie und Arbeitgeber und gleichzeitig Kompromissbereitschaft. Meine Familie muss akzeptieren, dass ich noch mehr unterwegs bin als bisher aus rein beruflichen Gründen. Derzeit kommen viele weitere, insbesondere Wochenendtermine dazu. Mein Arbeitgeber akzeptiert es. Im Hinblick auf den Verband bin auf Verständnis angewiesen, wenn ich zum Beispiel nur einen Tag zum Bundesrat komme, oder am Freitag erst spät abends anreise, weil ich davor einen wichtigen privaten Termin habe.
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AUSBLICK
Kernbotschaften
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ir kümmern uns um die Generationen von morgen. Von Anfang an bestimmen und gestalten Kinder und Jugendliche bei uns mit. In kleinen Gruppen von Gleichaltrigen lernen sie aufeinander zu achten, mit zu denken und mit zu machen. Gemeinsam werden Regeln und Rituale entwickelt und gelebt. Dahinter steht ein pädagogisches Konzept, das auf Anforderungen und Ansprüche in den verschiedenen Entwicklungsphasen Rücksicht nimmt. In Kursen lernen unsere Leiterinnen und Leiter, wie man dieses Konzept in den Gruppenstunden umsetzt. Nach und nach übernimmt jeder einzelne Verantwortung. In der Gruppe, im Zeltlager oder während Aktionen für die Gemeinde spüren sie, dass zum guten Gelingen alle wichtig sind und gebraucht werden. Schon früh lernen sie, verantwortungsbewusst und selbstständig zu handeln – auch außerhalb des VCP. Aktiv, keck und freundlich – Zivilcourage im Alltag. Für uns selbstverständlich, für uns die tägliche gute Tat.
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irgendwo sonst kann man so viel entdecken und lernen. Kein Haus bietet so viel Platz zum Spielen oder Toben. Kein Hotel hat so viele Sterne wie unsere Zelte. Wir entdecken unser Umfeld und wollen es verstehen. Man kann nur schützen, was man kennt. Wir wollen, dass auch noch unsere Kinder auf grünen Wiesen zelten können. Deshalb gehen wir sorgfältig und vernünftig mit unserer Umwelt um. Pfadfinderinnen und Pfadfinder lieben und schützen die Natur. Mit unserem Pfadfinderversprechen übernehmen wir sehr bewusst Verantwortung gegenüber unseren Mitmenschen, uns selbst und Gott. Pfadfinderinnen und Pfadfinder leben nach ethischen und christlichen Werten. Wir unterstützen junge Menschen dabei, sich mit dem eigenen Glauben auseinander zu setzen, um ihre eigene Identität zu entdecken.
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AUSBLICK
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fadfinden ist die größte Jugendbewegung der Welt. Begegnungen über Grenzen hinweg sind ein zentrales Element des Pfadfindens. Wir sind überzeugt: Völkerverständigung beginnt mit dem Kennenlernen anderer Kulturen. Pfadfinderinnen und Pfadfinder lernen schon früh, sich offen auf Neues einzulassen. Anfangs ganz spielerisch in der Gruppe, später z.B. beim Austausch mit Partnergruppen aus aller Welt. Fahrten ins Ausland, internationale Camps und interkulturelle Begegnungen lassen jeden einzelnen spüren, dass man Teil vom tollsten Spiel der Welt ist. Weltweit sind weit mehr als 38 Millionen junge Menschen Pfadfinderinnen und Pfadfinder. 38 Millionen Freunde – 38 Millionen Botschafter für Frieden und Verständigung.
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urch Wälder streifen. Brücken bauen. Ferne Länder erkunden. Berge erklimmen. Verloren gehen und wieder gefunden werden. Feuer machen. Im Schlafsack bibbern. Ein Floß bauen. Unter Sternen schlafen. Frei sein. Durch Flüsse waten. Eine stürmische Nacht im Zelt. Spielen und spinnen dürfen. Fremde Kulturen erleben. Abseilen. Einfach mal chillen. Auf Feuer kochen. Riesige Zelte bauen. Kanu fahren. Am Lagerfeuer singen. Gemeinsam mit Freunden – oder auch mal alleine. Wir genießen das Leben. Mal bewusster und manchmal einfach so. Mal ruhig und mal mit Geschrei. Ob mit Händen oder Füßen. Auf jeden Fall mit allen Sinnen.
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emeinschaft leben. Dazu muss man die Grenzen der anderen verstehen, aber auch seine eigenen kennen. Uns geht es nicht um Leistung. Niemand muss der Beste sein. Jeder erlebt seine kleinen und großen Abenteuer. Kinder und Jugendliche sollen sich geborgen fühlen und ermutigt werden, sich weiter zu entwickeln. Sie lernen von ihren Vorbildern und entwickeln Selbstvertrauen. Wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber den uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen bewusst. Die Mitarbeitenden im VCP sind zum Thema Kindeswohl sensibilisiert. Wer eine Gruppe leiten will, wird darauf vorbereitet. Die Kernelemente unseres Selbstverständnisses sind der Schutz von Jungen und Mädchen, der sorgfältige Umgang mit Nähe und Distanz sowie respektvolles Verhalten.
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AUSBLICK – JAMBOREE
Vorsicht: viele fiese Fettnäpfchen VON PHILIPP VON STOCKHAUSEN
Ganz schön gemein, wenn man die Sprache nicht versteht. Aber in Japan kann man noch ganz andere Sachen nicht verstehen. Es gibt viele Fettnäpfchen, in die man treten kann, ohne es zu merken.
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nd Vorsicht – da ist schon eines: In Japan wird man nämlich nicht so wie in Deutschland darauf hingewiesen, dass man etwas falsch gemacht hat. Das ist aber nicht gemein, sondern höflich gemeint. Sonst würde man sich als Gast ja schämen, weil man etwas falsch gemacht hat, und das möchten die japanischen Gastgeber auch nicht. Also: Merkt euch ein paar wichtige Verhaltensregeln und passt genau auf, wie euer Gegenüber reagiert.
NEIN SAGEN IST UNHÖFLICH Wenn ihr etwas fragt und euer Gesprächspartner still wird und nach einer Pause sagt: „Das ist etwas schwierig, was du da fragst ...“ Für japanische Verhältnisse ist das eine sehr deutliche Antwort. Und die heißt: Nein! Nur ausgesprochen wird das eben nicht, weil es unhöflich ist. Das klingt kompliziert, aber es ist leichter zu verstehen, als man denkt. Die wichtigste Frage im Gespräch und bei einer Begegnung ist: Wie sorge ich dafür, dass ich oder mein Gegenüber nicht das Gesicht verliert und sich schämen muss? Das kann fiese Folgen haben. Wenn ich nach dem Weg frage und der Mann, den ich frage, weiß es nicht, dann wird es schwierig. Sagt er: „Ich weiß es nicht“, dann habe ich eine Frage gestellt, die er nicht beantworten kann und er schämt sich, dass er es nicht weiß. Also antwortet er: „Sie müssen hier gerade aus und dann um die Ecke nach links und da fragen Sie dann nochmal.“ So muss er sich nicht schämen, weil er es nicht wusste. So macht man das in Japan. Für mich kann das natürlich doof sein, weil ich in die falsche Richtung gehe.
LINKS GEHEN, RECHTS STEHEN … ODER ANDERSRUM Gehen oder stehen, das ist auch so etwas, das in Japan nicht ganz einfach ist. Es gibt dort nämlich Linksverkehr so wie in Großbritannien, aber nicht nur auf der Straße, sondern auch auf dem Bürgersteig oder der Rolltreppe. Also links gehen und rechts stehen. Anfangs ungewohnt, aber das kriegt man hin. Das Gemeine ist, dass das aber nicht überall in Japan so ist. Wenn die Jamboree-Fahrerinnen und Fahrer in Tokio landen, dann gilt diese Regel, aber ein paar fliegen ja von Osaka wieder zurück, da gilt auf der Rolltreppe dann rechts gehen und links stehen. Das ist etwas durcheinander und selbst den Menschen in Japan ist nicht klar, wo das eigentlich herkommt. Andere Dinge sind aber ganz klar in Japan: Die Nase läuft? Taschentuch raus und torööö?! Das geht gar nicht. Nase putzen in der Öffentlichkeit – niemals. Lieber die Nase immer wieder hochziehen, solange bis man sich irgendwohin zurückziehen kann und dort ungestört die Nase putzen kann. Nase putzen gilt nämlich als laut, störend und vor allem als unrein. Wenn ich mir die Nase putze, dann könnte ich andere dreckig machen (und vielleicht sogar anstecken). Deshalb gibt es viele Menschen, die einen Mundschutz wie im Krankenhaus tragen, wenn sie erkältet sind. Foto: © Annette von Stockhausen
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vcp aus dem Verband
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AUSBLICK – JAMBOREE
WASCHEN IST WICHTIG Bei den Themen „Schmutz und Sauberkeit“, da wartet nicht nur ein Fettnäpfchen, da wartet sogar eine ganze Fett-Badewanne. Baden ist in Japan sehr wichtig. Aber nicht, um sauber zu werden, sondern das zelebriert man, um sich zu entspannen. Wenn ich in ein japanisches Bad komme, dann finde ich da nicht nur eine große und mit heißem Wasser gefüllte Badewanne, sondern auch daneben einen Wasserhahn mit Dusche auf Kniehöhe. Da setze ich mich dann auf einen kleinen Hocker, nehme Wasser in eine kleine Plastikschüssel, gieße sie mir über den Kopf und seife mich ein, am besten zweimal, bis ich ganz sauber und rein bin. Und dann geht es zur Entspannung in die heiße Badewanne, aber ohne Schaum, sonst kann ja der oder die nächste sich nicht im Wasser entspannen. In manchen Häusern, besonders in den alten, gibt es aber gar kein Bad, da geht man dann in ein öffentliches Bad in der Nachbarschaft. Diese Sento sind nicht teuer. Es gibt mehrere Waschplätze und verschiedene Becken mit heißem Wasser, manchmal auch eine Sauna. Das ist ein bisschen wie bei uns die Duschen in einer Umkleidekabine. Doch nicht alle Menschen dürfen in ein solches öffentliches Bad gehen. Wer ein Tattoo hat, muss oft draußen bleiben. Große Schilder weisen darauf schon vor der Tür hin. In Japan sind Tattoos nämlich nicht einfach nur schick, sondern sie werden vor allem von der japanischen Mafia getragen, der Yakuza. Das sind dann
keine kleinen Herzen in rot oder Anker in blau, sondern große, bunte Bilder, die über den ganzen Körper reichen. Da guckt dann ein teuflischer Dämon oder
Foto: © Peter Neubauer
Links: Der Mundschutz ist allgegenwärtig. Oben: Hier werden die Baderegeln erläutert.
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lacht ein Buddha mit feurigen Haaren. Diese Bilder sollen die Kraft und die Stärke des Trägers, aber auch seiner Gruppe zeigen. Und wie gemein er werden kann. Und weil die Yakuza so gemein werden können, dürfen ihre Mitglieder und alle anderen Menschen mit Tattoos nicht in ein öffentliches Bad gehen. Sonst können sich die anderen Menschen dort nicht entspannen. MEHR LESEN: Martin Lutterjohann: Reise Know-How KulturSchock Japan. Peter Rump Verlag, Bielefeld, 11. neu bearbeitete Auflage 2015 Kerstin Fels, Andreas Fels: F ettnäpfchenführer Japan: Die Axt im Chrysanthemenwald, Conbook Medien, 2014
Der VCP auf dem Kirchentag in S tuttgart … Das bedeutet unendlich viele Helferinnen und Helfer und natürlich tolle Angebote.
Mehr und ständig aktualisierte Informationen findet ihr unter
kirchentag.vcp.de
http://go.vcp.de/an1501kirchentag
Foto: © Johannes Janotta
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m Zentrum Jugend präsentiert der VCP aktuelle Themen zum Mitmachen: Beim Planspiel „Keep cool“ könnt ihr euch als Akteure versuchen. Schafft ihr es, das Klima zu retten? Die beiden Podiumsdiskussionen thematisieren die aktuelle Rolle der Gemeinde „in der Nachbarschaft oder auf Facebook“ und unter dem Titel: „Sie sucht sie. Er sucht ihn. Und wen sucht die Kirche?“ das Verhältnis Kirche und Homosexualität. Im OpenÖhrle, einem Audio-Stimmenpool werden Statements zum Kirchentagsmotto gesammelt. Sicher werden dann alle noch klüger … Und im Zeltcafé könnt ihr euch für alle Abenteuer und Aktionen mit warmen und kalten Getränken sowie kleinen Snacks stärken. Natürlich gibt es auch wieder die stündlichen Friedenslichtandachten, zentral gelegen vor dem Alten Schloss, einen richtig großen VCP-Stand auf dem Markt der Möglichkeiten und zwei VCP-Schulen mit dem Gute-Nacht-Café. Bei dem gemeinsamen Gottesdienst von VCP und CPD am 5. Juni um 15.00 Uhr in der Domkirche St. Eberhard wird Altbischof Wolfgang Huber predigen.
vcp christliches Leben
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Mal kurz erholen? Hier kommen kleine Insidertipps für Stuttgart aus eurem Helferbüro… Als Helferinnen und Helfer seid ihr auf dem Kirchentag rund acht Stunden pro Tag im Einsatz. Da bleiben also noch einige Stunden, um den Kirchentag mit seinen vielfältigen Veranstaltungen und Angeboten zu genießen oder auch Stuttgarts schöne Ecken zu erkunden. Wenn wir Glück haben – und das haben wir bestimmt – scheint natürlich die ganze Zeit die Sonne. Dann lohnt es sich in der „grünen Lunge“ von Stuttgart vorbei zu schauen: Das sind die vielen Parks. In der Innenstadt findet man den Schlossgarten, direkt hinter Stuttgarts Wahrzeichen, dem Neuen Schloss. Dort kann man super Frisbee spielen oder auf der Slackline üben. Auch toll: der Höhenpark Killesberg mit seinem schönen Aussichtsturm, von dem man bei jedem Wetter einen schönen Ausblick auf Stuttgart hat. Sehenswert ist auch die Wilhelma, der zweitgrößte zoologisch-botanische Garten Deutschlands. Viele Tiere und eine riesige Parkanlage machen diesen Zoo zu einem schönen Ausflugsziel. Doch um den ganzen Zoo zu sehen, sollte man sich ausreichend Zeit nehmen. Eine weitere Besonderheit in Stuttgart sind die Plätze, die für Picknicks und vielleicht auch eine spontane Singerunde geeignet sind. Das sind zum Beispiel der Platz rund um den „Palast der Republik“, ein kleines Lokal, das mal Kille sber ein Klohäuschen war, g, Fot o: Al berto oder auch der Platz Pa rede s
am „Hans-im-Glück Brunnen“, um den sich viele Lokalitäten angesammelt haben. Schl ossg Zwei nette Orte, an arten denen es aber auch schnell mal voll werden kann. Am Rande des NeckarPark, also nahe unserer Veranstaltungsorte, gibt es einen Stadtstrand, der bei gutem Wetter jeden Tag ab 12 Uhr geöffnet hat; perfekt um zwischen den Arbeitsschichten ein bisschen Ruhe und Sonne zu tanken. Schön sind als Alternative aber auch die vielen kleinen Theater und Programmkinos in der Stuttgarter Innenstadt, manche werden als Veranstaltungsort des Kirchentages genutzt. Wir empfehlen euch, die Kirchentag-App (ab Mitte April kostenfrei zum downloaden) sowie die VVS-App des regionalen Verkehrsverbund für Bus und U-Bahn, herunterzuladen. ma hel Dann seid ihr über alle Veranstall i W tungen oder Orte informiert, außerdem finden sich dort viele Antworten die euch, aber auch den Teilnehmenden weiterhelfen können.
Fotos: © Stuttgart Marketing GmbH
Wir wollen auf dem Kirchentag klug werden und Spass haben. Da gibt es ein paar Dinge zu beachten: Klug ist …
Und nicht klug ist …
gg VCP-Tracht und Helferhalstuch tragen gg Schwäbisch schwätza kenne gg Auf dem Kirchentag die Depesche lesen gg Lächeln gg geduldig Fragen beantworten gg Pünktlich sein gg „Helfen beim Kirchentag“ auf Facebook liken gg Im Helfercafé vorbeischauen
gg Zu spät oder gar nicht zum Einsatz erscheinen gg Die Texte von den Wise Guys nicht mitsingen gg Sich von der 100 Frage nach der nächsten Toilette nerven lassen gg Nicht zu wissen, wo die nächste Toilette ist gg Das Helferhalstuch vergessen gg Sich provozieren lassen gg Käsespätzle oder Mauldäschle links liegen lassen gg Vor dem Abschlussgottesdienst nach Hause fahren
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ie würden WIR uns fühlen? Das Bild des Künstlers „Pablo“ Holger Hirndorf zeigt uns in sehr bedrückender Weise einen Mann: geschlagen, gefoltert, geschunden, gestürzt, unter einem schweren Holzbalken liegend, die Hände über den Kopf zusammengeschlagen. Unbarmherzig hält der Kameramann mit seiner Kamera auf ihn und filmt ihn. Stellt ihn und sein Leid damit öffentlich zur Schau. Die anderen Männer im Hintergrund gaffen, weiden sich am Elend, greifen aber nicht ein und helfen den Mann aus seiner Situation. Die Szene entsetzt und löst Beklemmung aus. Warum hilft ihm niemand? Warum greift keiner ein? Das Bild ist Teil des Kreuzweges, der in der Stiftskirche St. Materniani et St. Nicolai in Bücken, Niedersachsen zu sehen ist. Der Kreuzweg beschreibt die Leidensgeschichte Jesu Christi, wie sie vor mehr als 2000 Jahren passiert ist. „Pablo“ Holger Hirndorf gelingt es mit seinen Bildern, die Geschehnisse in unsere Zeit zu holen. Dadurch, dass er den Kameramann ins Bild setzt, macht er deutlich, dass die Geschichte Jesu Christi aktueller denn je ist. Auch heute leiden Menschen. Die modernen Medien erlauben es mehr noch als früher, den Leidenden bloßzustellen und das Leid einer breiten Masse zum Ergötzen zur Verfügung zu stellen. Die Frage ist: Wie gehen wir damit um? Sind wir Teil der Masse? Oder trauen wir uns dagegen zu sprechen und für den Erniedrigten einzustehen?
„Wie würdest DU dich fühlen?“ fragt Benjamin auf Facebook. Es ist kein professionelles Video: Nur mit einer Handykamera aufgenommen, die Bilder sind schwarz-weiß und verwackelt, der Akteur des kleinen Filmes bleibt stumm und sieht die ganze Zeit ernst in die Kamera. Dennoch hat das Video des 19jährigen Benjamin Fokken schon mehr als 4 Millionen Klicks. So viele Menschen wollten bereits seinen stummen Protest gegen Mobbing sehen. Auf weißen Zetteln formuliert er klare Worte gegen Beleidigung und Demütigung. Eine besonders grausame Form des Mobbings ist Cybermobbing. Jeder siebte Jugendliche im Alter von 10 bis 18 Jahren ist laut einer Erhebung des IT-Branchenverbandes Bitkom schon Opfer dieser öffentlichen Form von Erniedrigung und Herabsetzung geworden. Kein Mensch sei weniger wert, schreibt Benjamin, weil er eine Behinderung habe, nicht so klug sei oder nicht so schön wäre. Was es bedeutet gemobbt zu werden, weiß Benjamin nur zu gut aus eigener Erfahrung. Er sei wegen seines Äußeren fertiggemacht worden, sagt er. „Wie würdest DU dich fühlen?“ fragt er am Ende seines Videos. Die Geschichte vom Kreuzweg Jesu Christi endet für uns Christinnen und Christen nicht am Kreuz, sondern mit dem Ostergeschehen. Jesus ersteht drei Tage nach
Im Fokus: Niedergedrückt Leidensgeschichte – und alle schauen zu VON ESTHER KOCH, KASSEL
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dem Tod wieder auf. Ostern ist damit für uns ein Fest der Hoffnung und des Neuanfangs. Nichts muss so bleiben wie es war. Dies durfte auch Jesu Jünger Petrus erfahren. Mit ihm, der ihn verleugnet hat, der dreimal bekräftigt hatte, dass er Jesu nicht kenne und mit ihm nichts zu tun haben wolle, will J esus neu beginnen. Petrus wird am Ende zu einem engagierten Fürsprecher und Verbreiter des Christentums. Das Beten eines Kreuzweges bietet uns Gelegenheit, über uns selbst, unser Leben und unseren Glauben nachzudenken. Wir dürfen wissen, dass Jesus trotz unserer Fehlbarkeit zu uns hält, sind aber auch aufgefordert, darüber nachzudenken, wo wir gefordert sind und handeln sollten. Auch Benjamin Fokken wagte einen Neuanfang. Er drehte ein einfaches Video, mit der er für sich selbst und viele andere Mobbingopfer eintritt. Die einfache Botschaft kommt an. Das Video verbreitet sich in Windeseile im Internet. Auch so mancher, der ihn früher fertig gemacht und gemobbt habe, habe sich gemeldet, sagt Benjamin Fokken. „Es gab einige, die mir Respekt entgegengebracht haben.“
Betet mit eurer Gruppe den Kreuzweg!
Foto: © Bernd Arnold
Es ist eine weitverbreitete Tradition in der Passionszeit, insbesondere in der Karwoche, den Kreuzweg zu beten. Beim Kreuzweg gehen Christinnen und Christen gemeinsam einen Weg und versuchen, der Leidensgeschichte Jesu nachzuspüren: von seiner Gefangennahme bis zu seiner Grablegung. An verschiedenen Stationen wird die Passionsgeschichte Stück für Stück erzählt und in Texten, Gebeten und Gesang wir Jesu gedacht. In der Regel verläuft der Kreuzweg über 14 Stationen, es gibt aber auch Kreuzwege mit nur sieben Stationen. Die Darstellung der Kreuzwegstationen erfolgt meist in Bildern, aber auch Skulpturen und Bildstöcken. Seit 43 Jahren gibt es den ökumenischen Jugendkreuzweg. Jedes Jahr erarbeitet ein ökumenisches Team Materialien, Bilder, Ideen, Vorschläge, die es Jugendlichen ermöglicht, selbst einen Jugendkreuzweg vorzubereiten und durchzuführen. Vielleicht auch für euch dieses Jahr eine Idee in eurem Stamm oder eurer Gruppe den Kreuzweg zu beten? In diesem Jahr lautet der Titel des Ökumenischen Kreuzweges „Im Fokus: Das Kreuz“. Die Bilder für die sieben Stationen, die der Ökumenische Jugendkreuzweg beschreibt, stammen vom Künstler „Pablo“ Holger Hirndorf. Für den Jugendkreuzweg fotografiert hat sie der Fotograf Bernd Arnold. Unter www.jugendkreuzweg-online.de findet ihr alle Materialien bzw. könnt sie dort bestellen, die ihr braucht um einen Kreuzweg bei euch vorzubereiten und durchzuführen.
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Der Judaskuss: Symbol für Verrat VON ANDREAS WITT, HAMBURG
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in Kuss verbindet durch die körperliche Nähe zwei Menschen miteinander und ist ein Symbol bzw. eine Geste der Liebe, Freundschaft und Zuneigung. Doch schon das Alte Testament weiß: „Die Küsse des Hassers sind trügerisch.“ (Sprüche 27, 6b) Der Judaskuss gilt als Symbol des Verrates. Nach biblischer Überlieferung war ein Kuss das verabredete Zeichen, mit dem Judas Jesus im Garten Gethsemane für seine Gegner zur Gefangennahme identifizierte (Mt 26,48 par.). Dabei bedeutet das griechische Verb „para-didomi“, das die Evangelisten hier verwenden, eigentlich nur „übergeben“. Luther übersetzte es mit „überantworten“ und erst modernere Bibelübersetzungen mit „verraten“–. War der Kuss des Judas aber nun wirklich ein gemeiner Verrat? Darüber wird in der Theologie gestritten. Doch: Wer war Judas? Und was war die Motivation für sein Handeln?
Zu diesem Bild: Eigentlich heißt es: „Die Gefangennahme Christi“ Gemalt wurde es 1603 von Michelangelo Carravaggio. Weil aber der Kuss von Judas und damit das Zeichen für den Verrat so deutlich im Zentrum steht, nennt man es häufig nur „Der Judaskuss“. Caravaggio lebte von 1571–1610. Er führte ein unstetes Leben. Teilweise war er fast mittellos, dann war er ein Lieblingsmaler der römischen Kardinäle und hatte viele gutbezahlte Aufträge. Er nahm als Modelle gerne Leute aus dem „einfachen Volk“ und „stadtbekannte Damen“. Dies zusammen mit der Tatsache, dass er nie heiratete, sorgte natürlich für Spekulationen über seinen Lebenswandel. Dazu geriet er mehrmals in gewalttätige Auseinandersetzungen. Er starb als Verbannter mit 39 Jahren in einem Hospital.
WAR JUDAS VERRÄTER ODER KÄMPFER? Judas gehörte nach biblischer Überlieferung zum Kreis der zwölf Jünger Jesu, er zählte also zu den engsten Vertrauten Jesu. Sein Name Judas Iskariot (hebr.: „isch Kariot“) bedeutet wahrscheinlich „Judas, Mann aus Kariot“ – allerdings weiß man heute nicht, wo dieser Ort „Kariot“ lag. Eine andere Namensdeutung erklärt den Namenszusatz „Iskariot“ als eine Verballhornung des Wortes „Sicarios“. Die Sikarier, die sogenannten „Dolchmänner“, waren der radikale Flügel der Zeloten: jüdische Freiheitskämpfer, die mit Waffengewalt gegen die römische Fremdherrschaft kämpften. War Judas solch ein „Dolchmann“, der über die friedfertige Botschaft Jesu enttäuscht war? Oder wollte er als „Dolchmann“ seinen „Chef“ Jesus durch die Verhaftung provozieren, sich endlich als Messias öffentlich zu outen und seine gesamte messianische Macht zu offenbaren, um damit den bewaffneten Kampf gegen die Römer zu starten? Die einzelnen Evangelien berichten Unterschiedliches und Widersprüchliches über Judas: Im Markus-Evangelium, das vermutlich vor 70 n. Chr. aufgeschrieben wurde und damit als ältestes Evangelium gilt, heißt es relativ neutral: „Und Judas Iskariot, einer von den Zwölfen, ging hin zu den Hohepriestern, dass er ihn an sie verriete. Als die das hörten, wurden sie froh und versprachen, ihm Geld zu geben.“ (Mk 14, 10 –11a) Das Geld als Lohn für den Verrat wird also hier Judas angeboten, während im etwas jüngeren Matthäus-Evangelium (Entstehungszeit vermutlich zwischen 80 und 90 n. Chr.), Judas die Hohepriester fragt: „Was wollt ihr mir geben? Ich will ihn Euch verraten!“ (Mt 26, 15a). Schnöde Habgier als Motiv für den Verrat? Das zwischen 85 und 90 n. Chr. datierte Lukas-Evangelium bietet noch eine andere Erklärung: „Es fuhr aber der Satan in Judas, genannt Iskariot, der zur Zahl der Zwölf gehörte. Und er ging und redete mit den Hohenpriestern und den Hauptleuten darüber, wie er ihn an sie verraten könnte.“ Auch bei der Schilderung des Todes von Judas am Anfang der Apostelgeschichte verdeutlich Lukas durch ein Horrorszenario, dass Judas vom Teufel besessen war: „Aber er (=Judas) ist vornüber gestürzt und mitten entzwei geborsten, so dass seine Eingeweide hervorquollen.“ (Apg. 1, 18b) Ganz im Gegensatz zum Matthäus-Evangelium: Denn nach Matthäus beging Judas aus Reue Selbstmord, indem er sich erhängte. (Mt 27, 3 – 5). Und im Markus-Evangelium fehlen jedwede Informationen zum Tod des Judas.
JUDAS ALS SYMBOL FÜR DAS BÖSE Das Johannes-Evangelium wurde vermutlich zwischen 100 und 110 n. Chr. verfasst und stellt somit das jüngste der vier biblischen Evangelien dar. Der Evangelist Johannes charakterisiert Judas als einen Ungläubigen (Joh. 6,64), einen Teufel (Joh. 6,70) und einen Dieb, der sich etwas aus dem Geldbeutel der Zwölf, den er verwahrte, genommen hatte (Joh. 12,6). Es lässt sich also bei der Darstellung des Judas folgende Tendenz erkennen: Je später ein Evangelium geschrieben wurde, desto böser und gemeiner wird der Jünger Judas beschrieben und spätestens im Johannes-Evangelium ist Judas somit der Prototyp eines bösen, habgierigen, jüdischen Verräters. Dieses Negativ-Bild lässt sich mit der Verfolgungssituation der ersten christlichen Gemeinden erklären: Weil die ersten christlichen Gemeinden von der jüdischen Obrigkeit verfolgt wurden, machten diese zunehmend eben diese jüdische Obrigkeit für die Kreuzigung Jesu verantwortlich – allen voran Judas als „jüdischen Teufel“. Somit wurde der Verrat des Judas auch zu einer Wurzel des Antisemitismus, der schließlich im millionenfachen Mord an Juden im nationalsozialistischen Deutschland gipfelte. Doch Achtung: Jesus und seine Jünger waren ebenso Juden wie Judas! Trotzdem gilt der Name Judas als Inbegriff für Verrat und ist zum Schimpf- und Schmähwort geworden. Deswegen wird Judas als männlicher Vorname auch von deutschen Standesämtern abgelehnt.
WELCHER JÜNGER WAR EIN HELD? Ein ganz anderes Judas-Bild entwirft nun das apokryphe Judasevangelium. Es wurde vermutlich um 150 n. Chr. in koptischer Sprache geschrieben und wegen seines vermeintlich ketzerischen Inhalts von der alten Kirche abgelehnt. Erst im späten 20. Jahrhundert fand man in Ägypten eine schlecht erhaltene Handschrift dieser apokryphen Schrift. Eine kleine Sensation! Seit 2006 liegt eine Übersetzung des mühevoll restaurierten, aber unvollständigen Textes vor. Hier wird Judas als engster Vertrauter Jesu dargestellt, der durch seine Tat den Heilsplan Gottes erfüllt: Judas – ein Held Gottes! Kein Wunder, dass
diese komplett andere Darstellung des Judas von der alten Kirche verworfen wurde. Insgesamt lässt nun die biblische und außerbiblische Überlieferung zum Jünger Judas viele Fragen offen und bietet daher viel Raum für Deutungen und Spekulationen: Hat Judas Jesus gemein „verraten“ oder nur „übergeben“ und somit Gottes Heilsplan erfüllt? Die Antwort auf diese Frage mag vielleicht in einer Gegenfrage liegen: Wie reagierte Jesus auf das Verhalten des Judas? Nach biblischer Überlieferung war Jesus, obwohl er genau wusste, dass Judas ihn verraten würde, offensichtlich nicht zornig oder verärgert.
Nichtsdestotrotz gilt der Judaskuss als Symbol für einen gemeinen Verrat. Doch sollte man nicht vergessen, dass der Jünger Petrus Jesus nach seiner Verhaftung dreimal verleugnet hat. Auch ein ziemlich gemeines Verhalten, das Petrus kurz darauf bitterlich beweinte (Mt 26, 69 –75 par.). Dabei verhielten sich die anderen Jünger offensichtlich auch nicht besser. Sie liefen bei Jesu Gefangennahme einfach davon (Mt 26, 56 par.). Oben: Michelangelo Caravaggio: Die Gefangennahme Christi. Dublin, Nationalgalery of Ireland (bearbeitet von elfgenpick unter Verwendung von ilyntno/freeimages.com)
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Schummeln: gemein oder pfiffig? Darüber wurde in der Redaktionssitzung heftig diskutiert. Ricarda Rattay und Johannes Malinowski erzählen euch, was sie vom Schummeln halten.
Wer schummelt, schadet nur sich selbst. VON: RICARDA RATTAY
Schummeln ist kreativ VON: JOHANNES MALINOWSKI
Im Leben wird an allen Ecken und Enden gemogelt. Beim Gewicht, Alter und Kartenspielen. Auch in der Schule gehört der Spickzettel für viele zur Standardausstattung bei Klassenarbeiten. Ich finde das völlig okay! In der sechsten Klasse sagte ein Lehrer zu uns: „Ihr dürft mogeln, aber euch nicht dabei erwischen lassen.“ Das animierte uns natürlich zu kreativen Höchstleistungen. Smartphones gab es damals noch nicht. Also griffen wir zu kleinen Spickzetteln, die man problemlos in der Hosentasche verschwinden lassen konnte oder beschrifteten die Wasserflaschen möglichst unauffällig. Wieso sollte das gemein sein? Gerade in Zeiten von G 8 und steigendem Leistungsdruck wird der Unterrichtsstoff komplexer und schneller behandelt. Da ist Kreativität und Einfallsreichtum für ein bisschen Beruhigung in der Tasche nicht verkehrt. Positiver Nebeneffekt: Werden Unterrichtsstoffe solange optimiert, dass sie auf einem kleinen Zettelchen Platz finden, prägen sie sich von alleine ein und machen den Spicker unnötig. Niemand soll dazu animiert werden, auf das „eigentliche“ Lernen zu verzichten und sich auf das „Back up“ in der Tasche zu verlassen. Aber etwas sportlicher Ehrgeiz in puncto Lernhilfen darf doch erlaubt sein. Wer sich dann erwischen lässt: selbst schuld! Wie „kreativ“ man bei der Umsetzung seiner Lernziele ist, sollte jedem selbst überlassen bleiben. Wichtig: Petzen zählt nicht! Mit Gemeinheit hat das nichts zu tun.
Schummeln macht vielleicht kreativ, doch ist es das schlechte Gewissen wert? Wer für sich selbst schummelt, um eine gute Schulnote zu erhalten – wie es ihr oder ihm gefällt. Doch hinsichtlich der zukünftigen Persönlichkeitsbildung sollte man es vielleicht doch lassen. Spätestens im Studium oder in der Ausbildung ist der zu lernende Stoff zu viel und zu schwierig, als dass sich dieser auf ein Lineal pressen lassen würde. Wer sich bis dahin auf seinen Spickzettel verlassen hat, anstatt das Lernen zu lernen, hat jetzt das Nachsehen. Denn dafür ist die Schule da: um zu lernen, wie man sich selbst das uninteressanteste Wissen aneignet, das man nie wieder brauchen wird. Insofern ist Schummeln besonders sich selbst gegenüber ungerecht. Doch sobald die Leistungen mehrerer verglichen werden, sollten alle den Anstand haben, auf Schummeln zu verzichten. Es ist unfair. Es macht einfach keinen Spaß trotz wochenlangen Trainings gegen andere zu verlieren, weil diese beim Wettkampf abkürzen, foulen oder andere Tricks anwenden. Besonders wenn diese Schummler dann zum Schluss mit ihren unehrlichen und eigentlich nicht geltenden Erfolgen angeben. Wer schummelt, sollte wenigstens von seinem schlechten Gewissen zermürbt werden. Stolz sein kann man doch nicht auf solche Ergebnisse. Und genau das sollte im Vordergrund stehen: Spaß an der Sache und der Genuss an seinen tollen Leistungen! Die schmerzhaft mit Nachhilfe erkämpfte, doch wohlverdiente Eins in Mathe wird viel länger mit schönen Gefühlen verbunden in den Erinnerungen bleiben, als die Noten, die man nur mithilfe von Abschreiben erreicht hat. Toll fand ich meinem früheren Französischlehrer: Er nahm die Spickzettel der guten Schüler aus den Federtaschen und legte sie den schlechten Schülern hin: Das sorgte wenigstens für gleiche Chancen bei der Notengebung.
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Bild: © Marc Forkmann
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Dankeschön oder Korruption? Wenn Geld in dunklen K anälen versickert VON MARC FORKMANN, MAINZ-KASTEL
Herr W. vermietet viele Wohnungen in einer großen Stadt. Diese Wohnungen müssen instand gehalten werden und dafür beauftragt er einen Hausmeisterservice. Herr H. betreibt so einen Hausmeisterservice und möchte gerne diesen Auftrag haben. Doch die Vertragsverhandlungen machen keine Fortschritte. Da erfährt Herr H. zufällig, dass Herr W‘s Ehefrau gerne mal wieder ein Musical besuchen möchte. Zwei Tage später erhält Herr W. Post von Herrn H. In dem Briefumschlag liegen: ein Erste-Klasse-Zugticket nach Hamburg, ein Gutschein für ein Doppelzimmer in einem noblen Hotel am Hafen und zwei Eintrittskarten für den „König der Löwen“. Logenplatz selbstverständlich. Die Herren sehen sich beim Abendessen im Hotel wieder und nach dem zweiten Glas Rotwein werden sie sich einig. Herr H. bekommt den Auftrag. Dass die Hausmeistergebühren nun etwas höher als zuvor sind – 5 Euro pro Monat und Wohnung mehr – bereitet Herrn W. keine Kopfschmerzen. Er kann sie über die Nebenkostenabrechnung auf seine Mieter abwälzen.
Vorteilsnahme und Bestechung sind leider alltäglich – nicht nur in der öffentlichen Verwaltung. Forscher haben versucht, den jährlichen Schaden in Deutschland zu ermitteln: ihren Schätzungen zufolge zwischen 120 und 250 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Der Bundeshaushalt umfasst aktuell 299,5 Milliarden Euro. Die Ursachen für Korruption sind vielfältig. Da fließen Gelder und Geschenke, um schneller behördliche Genehmigungen oder ärztliche Behandlungen zu bekommen, unliebsame Konkurrenten fern zu halten und Strafen zu verhindern. Viele Bedienstete bessern damit ihr Einkommen auf. Für schlecht Bezahlte möglicherweise es eine wichtige finanzielle Unterstützung, für die besser Bezahlten ein netter Luxus. Verglichen mit den anderen Ländern steht Deutschland im Korruptionsindex gut da. Platz 14 ermittelte die Organisation Transparency International. Doch im europäischen Vergleich ist das nur Mittelfeld. Die skandinavischen Länder bekämpfen Korruption effizienter.
Das wirksamste Mittel gegen Korruption ist eine jederzeit nachvollziehbare Auftragsvergabe. Das heißt: Offenlegen sämtlicher Auswahlkriterien und eine schriftliche Begründung der Entscheidung, idealerweise in Form einer öffentlichen Ausschreibung. Korruption und Bestechung wird in Deutschland nur im öffentlichen Dienst verfolgt. Die Bediensteten werden regelmäßig über die Folgen belehrt und müssen mit drakonischen Geldstrafen, dem Verlust ihres Arbeitsplatzes und Pensionen rechnen. Aber häufig halten Bestecher und Bestochene dicht. Nur wenige Fälle werden aufgedeckt. Die Geldstrafen sind für gut bezahlte Amtsträger leicht zu verkraften. Das opulente Abschiedsgeschenk für die engagierte Klassenlehrerin oder die Schokolade fürs unbürokratische Verlängern des Reisepasses sind gut gemeint, stellen aber häufig Bedienstete vor Probleme - vor allem dann, wenn „Zeugen“. anwesend sind. Fazit: Auch wenn es schwer fällt, besser bleiben lassen oder einfach mit guten Worten von Herzen danken.
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Pfadis sind nie gemein, oder? VON DIANE TEMPEL-BORNETT, KASSEL
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ittagessen auf dem Bundeslager: Das Kochteam kocht für zwanzig Leute ein warmes Mittagessen. Die drei schnippeln Berge von Gemüse, sie geben sich richtig viel Mühe. Trotzdem: Der Gruppe schmeckt es nicht. Aber nicht nur, dass alle das Gesicht verziehen, sie mäkeln und machen auch noch dumme Sprüche. Das Kochteam ist fassungslos. Es kann ja sein, dass ein Essen mal nicht so gelingt. Aber dass sie für ihre Mühen noch verhöhnt werden … (Bild 1) Ist das gemein?
Die Singerunde am Lagerfeuer singt das Lied vom Karmeliter. Ein Junge lässt die Gitarre sinken und sagt laut in den Gesang: „Ich finde das Lied eklig. Hier geht’s doch um eine Vergewaltigung.“ Die anderen lachen:“ Das ist doch nur lustig, hab dich doch nicht so. Sei kein Mädchen und spiel jetzt weiter“. Ist das gemein?
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2 Die Leitungsrunde trifft letzte Absprachen. Aufgaben werden verteilt. Nur ein Pärchen ist völlig mit sich beschäftigt und knutscht hingebungsvoll. Schön für die beiden, aber für die Gruppendynamik unangenehm. Und auch distanzlos, denn nicht alle haben Lust, sich das anzuschauen. Abgesehen davon, dass man sich ziemlich veralbert vorkommt, Fragen ins Leere zu stellen. (Bild 3) Ist das gemein? Die Hajkgruppe ist fünf Stunden durch die Hitze gelaufen und erreicht einen sauberen Badesee. Niemand ist da – was für ein Glück. Badesachen hat niemand dabei, also hüpfen alle Jungs in den See. Bis auf einen, der nicht will und in Unterhosen am Ufer steht. Die anderen fordern ihn auf, reinzukommen. Er windet sich. Dann entscheidet der Älteste: Wenn du nicht reinkommst, holen wir dich. Du sollst nicht als einziger heute Abend im Zelt stinken. Ist das gemein? Ein Mädchen möchte sich in Ruhe im Zelt umziehen. Aber ständig kommt jemand rein und schlägt die Kohtenplane zurück. Nach dem dritten Versuch flüchtet sie in den Schlafsack und windet sich mit Mühe in ihren Bikini. Ihr Schamgefühl wird nicht respektiert. Ist das gemein?
Alle Fotos: © Screenshots aus Filmclips
Die Gruppe muss die Aufgabe „Spinnennetz“ in drei Minuten bewältigen. Wie schaffen sie es, noch eine Person durch das höchste Loch im Netz zu schieben? Kurzerhand packen sie den kleinsten und leichtesten in der Gruppe. Ohne ihn zu fragen. Er wird von vielen Händen gepackt, hochgehoben und durch das Loch geschoben. Ihm ist das unangenehm, er kämpft mit den Tränen vor Scham und Peinlichkeit. Aber für die Empfindlichkeiten eines kleinen Jungen hat gerade niemand Zeit. (Bild2) Ist das gemein?
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Wie können wir gut m iteinander umgehen? VON TIM GELHAAR, KASSEL
Waschräume sind tabu für Spiele. Oder: Der Austausch von Intimitäten gehört nicht in die Öffentlichkeit der Gruppe. Am besten vereinbart man die Regeln gemeinsam. Wir haben ein klares Statement zum Schutz von Kindern und Jugendlichen im VCP: 2010 beschloss die Bundesversammlung die Selbstverpflichtung zur Prävention sexualisierter Gewalt. Sie ist inzwischen selbstverständlicher Bestandteil von Schulung und Ausbildung. Alle Leiterinnen und Leiter sollen sich mit der Selbstverpflichtung auseinander setzen und sich mit einer Unterschrift verbindlich dazu bekennen. Zum Bundeslager im vergangenen Sommer wurde auch ein Leitfaden für die Rechte auf Fahrt und Lager herausgegeben. Dazu gehört beispielsweise das Recht auf Ruhe und Erholung genauso wie das Recht auf Mitbestimmung oder Gewaltfreiheit.
Mehr Informationen und Materialien findet ihr auf S. 34 und hier
http://go.vcp.de/anp1501achtsam
Foto: © Tim Gelhaar
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ich nicht in Ruhe umziehen können, von anderen angefasst werden, ob man will oder nicht, Spiele mitmachen müssen, die einem unangenehm sind … das fühlt sich nicht gut an, das ist gemein. Jede und jeder kennt solche und ähnliche Situationen. Sie passieren immer wieder im Alltag, auf Fahrt und Lager oder in der Gruppenstunde. Oft sehen wir darüber hinweg. Aber schöner wäre es, wir würden so miteinander umgehen, dass es erst gar nicht dazu kommt. Wir wünschen uns, im VCP so sein zu dürfen, wie wir sind. Wir wünschen uns, dass man uns und unsere Grenzen ernst nimmt. Wenn ich Nein sage, sollen andere das respektieren. Es geht dabei nicht um das Nein zum Küchendienst: Gemeinschaft funktioniert nur, wenn alle mitanfassen und füreinander da sind, das ist klar. Es geht um das Nein, wenn persönliche Grenzen verletzt werden, wenn andere über mich bestimmen wollen, mich nicht so sein lassen, wie ich es will. Studien zeigen: Wo Grenzen immer wieder missachtet werden, können leicht auch massivere Übergriffe stattfinden. Manchmal genügt ein bisschen Rücksicht: Wer schlafen will, soll dies ungestört tun dürfen, wer keine Lust auf Schwimmen hat, muss auch nicht dabei sein. In anderen Fällen bedarf es vielleicht zusätzlicher Absprachen und Regelungen: Schlafzelte sind grundsätzlich nur für die, die darin wohnen, könnte so eine solche Regel sein. Oder: Duschen und
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Gemeinschaft leben und Grenzen respektieren Wie kann das gehen? Diane Tempel-Bornett fragte die beiden Fachgruppensprecherinnen Katha Klipfel und Kristina Lohe.
Wo siehst du im VCP noch Nachholbedarf? Katha: Im Bereich der Intervention, der konkreten Krisenintervention sind wir häufig … gefordert. In der Präventionsarbeit brauchen wir noch Methoden für die Gruppen- und Schulungsarbeit. Das ist unser nächstes Ziel. Methoden anbieten für alle im Verband, aber an den Stufen orientiert. Deshalb sind die Filmclips auch so wichtig, weil sie einfach gut an das Thema heranführen. Kristina: Darüber hinaus sehe ich noch Nachholbedarf bei der Bewusstmachung des Themas auf Stammes- und Ortsebene.
Jeder Mensch hat andere Grenzen und Empfindungen. Und gerade bei Jugendlichen schwankt das sehr stark. Wie will eine Gruppenleitung damit umgehen? Katha: Wichtig ist, dass eine Gruppenleitung authentisch bleibt und gleichzeitig versucht, sich in die Situation der Jugendlichen herein zu versetzen. Sie sollte Verständnis für Stimmungsschwankungen und Launen haben, aber auch klar den Jugendlichen zeigen, wie weit sie gehen können. Die Pubertät gehört nun mal dazu. Im besten Fall kann man auch den Jugendlichen zeigen, wie sie mit ihren Launen umgehen können. Aber gerade beim Pfadfinden würde ich beides erwarten: Verständnis haben, aber auch Grenzen zeigen. Kristina: Das sehe ich ganz genauso.
Kristina Lohe kommt aus dem VCP Westfalen, jetzt lebt und arbeitet sie in Dänemark. Sie ist seit über zwanzig Jahren im VCP aktiv, davon viele Jahre auf Bundesebene.
Katha Klipfel kommt aus dem VCP Baden, ist 22 Jahre alt und studiert Chemie, Mathematik und katholische Religion auf Lehramt. Sie ist seit 14 Jahren Pfadfinderin und seit einem Jahr auf der Bundesebene aktiv.
Mal ehrlich. Können wir jetzt auf Fahrt und Lager noch ungezwungen miteinander umgehen? Katha: Schwierige Frage. Das ist individuell verschieden. Wichtig ist, dass man sich ehrlich äußert, dass einem vielleicht etwas zu weit gegangen ist, oder nicht passt, das auch ernst sagt, aber ohne persönlich zu werden. Wir leben ja auch so ein bisschen in einer Spaßgesellschaft. Da rutscht einem schnell ein Spruch raus. Die „Schmerzgrenze“ bei den Leuten ist unterschiedlich. Da gibt es kein Patentrezept. Wir müssen Kindern und Jugendlichen zeigen, dass sie offen ihre Meinung sagen und Gefühle zeigen dürfen. Kristina: Auf jeden Fall! Uns in der Fachgruppe ist es ganz wichtig, dass alle weiter entspannt miteinander umgehen können. Aber das Bewusstsein für individuelle Grenzen muss bei allen vorhanden sein. Dieser vertraute Umgang ist sehr wichtig. Für mich ist der VCP auch ein „Kuschelverein“ im positiven Sinne. Ich möchte da nicht darauf verzichten.
Es gibt auch viele konkrete Bedenken. Gruppenleiter überlegen, ob sie überhaupt noch ein heimwehkrankes Kind in den Arm nehmen und trösten dürfen. Geht damit nicht auch etwas unserer Kultur, unseres vertrauten Umgangs miteinander verloren? Kristina: Es kann anfangs eine Phase der Unsicherheit geben. Aber eigentlich betreiben wir doch schon durch unsere pfadfinderische Arbeit Prävention. Wir ermutigen und stärken Kinder. Es geht uns in der Fachgruppe in erster Linie darum, das Bewusstsein zu schärfen und die Leute zu sensibilisieren. Katha: Darüber muss man vorher in der Gruppenstunde reden. Was ist dir unangenehm? Kannst du es haben, dass dich jemand in den Arm nicht, wenn du traurig bist? Oder bist du dann lieber alleine? Ich kann aber all diese Bedenken gut verstehen. Wir wollen ja nicht das Besondere beim Pfadfinden, das Gruppengefühl oder Gemeinschaftsgefühl verlieren. Am besten wäre es, die Kinder und Jugendlichen zu ermutigen, ihre Wünsche zu formulieren. Wir müssen beides schulen: die Sensibilität im Umgang miteinander, aber auch das Selbstbewusstsein der Jugendlichen, dass sie sagen, was sie möchten und was nicht. Das muss sich aufeinander zubewegen. Damit erreichen wir am meisten. Das Vertraute beim Pfadfinden soll ja nicht verloren gehen.
Fotos: privat
anp: Warum braucht der VCP überhaupt eine Fachgruppe achtsam und aktiv? Kristina: Wir brauchen die Fachgruppe, um auf die Themen Grenzverletzung und Prävention aufmerksam zu machen. Katha: Wir brauchen sie, weil wir sehr viel auf Vertrauen bauen und mit Vertrauen arbeiten. Da kommt man häufig in Situationen, in denen Grenzen berührt werden. Dadurch bieten wir auch Angriffsfläche. Aus diesem Grund müssen wir sehr sensibel sein. Ich finde aber, nicht nur der VCP, sondern die gesamte Kinder- und Jugendarbeit braucht diese Art der Arbeit. Wir sind mit der Selbstverpflichtung schon auf einem guten Weg. Aber das sollte auch schon in den Gruppenstunden ein Thema sein: Wie gehe ich mit den Gefühlen von anderen Menschen um?
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EIN HILFERUF VON CHRISTIAN VAN DEN BOOM, HAMBURG
inen Tag vor Nikolaus lässt die Süddeutsche Zeitung den Knüppel aus dem Sack: unter der Überschrift „Kein harmloses Spiel“ doziert Autor Markus C. Schulte von Drach schonungslos über das Pfadfinderritual „Pflocken“. Der weit entfernte Namensvetter jenes Reemtsma-Entführers von 1996, der die Grausamkeit besaß, sein Entführungsopfer mit einer tagesaktuellen Ausgabe der BILD abzulichten, um ein Lebenszeichen zu attestieren, kennt sich gut aus mit Furor und der Frage der Schuldfähigkeit. Die Schilderung eines Pfadfinderlagers im Frühling 2014 in Süddeutschland mit einem detaillierten Pflock-Bericht frei nach dem Motto Guantanamo anderswo sowie die Aufarbeitung anonymer Internetforen ist schockierend und macht sprachlos: „Kann das sein? Müssen Eltern damit rechnen, dass ihre Kinder bei den Pfadfindern gepflockt werden?“ Ich denke nicht, denn wenn wir uns kritisch hinterfragen, kommen wir schnell zu der Erkenntnis: Pflocken ist „total 80er“, wenn nicht sogar 70er und war eine menschenunwürdige Züchtigungsmetho-
de in der gedanklichen Nachfolge der Rohrstockpädagogik an Schulen. Doch Besserung ist nicht in Sicht: während der Achtzigerjahre gab es auf Pfadfinderlagern vermehrt Kinderdemonstrationen gegen die Fütterung mit Vollkornnudeln, in den Neunzigerjahren bauten die Älteren den Jüngeren sogenannte Ökofallen, bei denen zum Beispiel Coladosen heimlich auf einen Pflock – durchaus als Leitmotiv der Peinigung unter Pfadfindern zu verstehen – gespießt wurden, auf dass man sich beim spielerischen Wegtreten in die Botanik übelste Verletzungen am Sprunggelenk zuziehen konnte. Anfang des neuen Jahrtausends wurde auf Pfadfinderlagern wieder vermehrt kulinarisch mit „Veggie-Day“ und „Mett-Woch“ gefoltert und seit dieser Dekade ist auch das Cybermobbing endlich bei den einst Naturverbundenen angekommen. In Anbetracht dieser langen Historie an Grausamkeiten das sogenannte Pflocken stigmatisierend zum zeitlosen Pfadfinderritual zu erheben, erscheint mir dann doch eher als harmloses Spiel. Doch auch beim Pfadfinden gilt: Ausnahmen bestätigen die Flegel.
Unrecht oder Recht? Das Dilemma der Moral DARÜBER GRÜBELN RICARDA RATTAY, LÜNEBURG UND DIANE TEMPEL-BORNETT, KASSEL
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n dem bekannten Lied „Nehmt Abschied Brüder“ heißt es am Ende: „Das Leben ist ein Spiel. Nur wer es recht zu spielen weiß, der gelangt ans große Ziel.“ Da fallen euch bestimmt einiges dazu ein. Was heißt denn richtig spielen? Fair spielen? Oder geschickt spielen? Heißt das auch mal schummeln? Wenn wir überlegen, welche Entscheidungen wir Tag für Tag treffen müssen, zeigt sich, wie kompliziert „richtig spielen“ ist. Was ist richtig und was ist falsch? Welche richtungweisenden Hilfestellungen gibt es? Für uns als Christinnen und Christen sind das die Zehn Gebote. Deutsche Bürgerinnen und Bürger müssen sich nach dem Gesetz der Bundesrepublik Deutschland richten. Aber sieht es bei moralischen Fragen aus?
Spätestens hier landen wir häufig in einer Zwickmühle. Wir sollen ehrlich sein. Aber nun hat Oma in mühsamer Arbeit einen schrecklich kratzigen Pullover in hässlichen Farben gestrickt. Was sagst du dazu, wenn sie ihn dir freudestrahlend überreicht? Ist es nicht besser zu einer Notlüge zu greifen, als ihre Gefühle zu verletzen? Zum Gebot der Wahrheit lernen wir auch, dass wir zu Notlügen greifen können, oder sogar sollen. Wenn wir uns mit einem nervigen Kind nicht verabreden wollten, sollen wir nicht sagen: „Ich mag dich nicht leiden.“ sondern: „Ich muss Hausaufgaben machen“. Oder: „Meine Tante kommt zu Besuch.“ Denn die Wahrheit kann manchmal ein hässliches Gesicht haben. Und gemein sein. Doch auch in anderen Bereichen kommen wir mit unseren moralischen Grundsätzen an
unsere Grenzen. Darfst du, wenn du kein Geld hast, in der Apotheke ein teures Medikament stehlen, um deinem kleinen, schwer kranken Bruder zu helfen? Wenn du in deiner Pfadigruppe ein Kind hast, das die Stimmung in der Gruppe verdirbt, was tust du? Wie lange versuchst du, es zu integrieren? Und was tust du, wenn andere Kinder die Gruppe verlassen? Wie weit geht Freundschaft? Würdest du die Schuld auf jemand anderen zu schieben, um deine besten Freund zu decken, weil der sonst von der Schule fliegt? Wo hört Loyalität auf? Würdest du einen gefundenen Fünfhundert-Euroschein behalten, wenn du arm wärest? Und wie sieht das bei einem Zwanzig-Euro-Schein aus? Ist das gerecht, wenn Fußballer so viel Geld verdienen und Krankenschwestern so wenig? Was ist gerecht?
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BREITGETRETEN
Klaus Störtebecker VON SANDRA GRÜNEWALD, MÜNCHEN
Er benannte sich selbst „Gottes Freund und aller Welt Feind“ und war einer der berühmtesten Seeräuber der deutschen Geschichte Ende des 14. Jahrhunderts. Seinen Namen Störtebecker (Niederdeutsch: „Stürz den Becher“) soll er aufgrund seiner Trinkfestigkeit erhalten haben. Angeblich trank er einen Vierliter Humpen leer – ohne abzusetzen. Als Vitalienbruder soll er mit seiner Mannschaft das von Dänen belagerte Stockholm mit Lebensmitteln (sogenannten „Viktualien“) versorgt haben.
Mit seinen Raubzügen machte er der Hanse auf See und dem deutschen Ritterorden im Baltikum das Leben schwer. Die Seeräuber, zu denen auch Klaus Störtebecker gehörte, sollen als „Likedeers“, ihre Beute zu gleichen Teilen unter sich und den Armen aufgeteilt haben. Nach mehreren Jahrzehnten der Raubzüge soll Störtebecker mitsamt seiner Mannschaft von der Hanse durch einen Hinterhalt gefangen und öffentlich in Hamburg hingerichtet worden sein.
Der Sage nach traf er mit dem Hamburger Bürgermeister die Abmachung, dass diejenigen seiner Männer freigelassen würden, an denen er nach seiner Enthauptung noch vorbeilaufen könne. Störtebecker soll kopflos, doch aufrecht an seinen Männern vorbeigelaufen sein – aber bei dem elften warf der verärgerte Henker ihm seinen eigenen Kopf zwischen die Beine. Und da geriet er doch ins Stolpern. Tatsächlich ist nicht viel von Störtebecker überliefert. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Sage stark ausgeschmückt worden ist. Störtebecker war wirtschaftlich talentiert und soll mit seinen Männern gerecht geteilt haben, jedoch haben die Armen sicher kein Gold von ihm gesehen. Außerdem wurden ausnahmslos alle Piraten, die die Hanse damals gefangen nahm, hingerichtet. Der Held Klaus Störtebecker war vielleicht gemeiner, als wir es heute vielleicht wahrhaben wollen.
Düsteres Heldentum Hier stellen wir euch eine Heldin und vier Helden aus dem Hinterhalt vor. Ihr Mut, ihr Widerstand, ihre Tapferkeit beeindruckt uns. Dabei haben sie für ihre Ziele mit wenig friedlichen Mitteln erkämpft. Trotzdem… lernt sie kennen und bildet euch eine Meinung zu den fünf Personen. Sind es wirklich Heldinnen oder Helden?
Nora Astorga
(Gedea) 1948 –1988, nicaraguanische Freiheitskämpferin VON DIANE TEMPEL-BORNETT, KASSEL
Nora Astorga entstammte der gehobenen Bürgerschicht Managuas, der Hauptstadt Nicaraguas. Mit 19 Jahren kritisierte sie die herrschende Somoza-Diktatur in ihrer Heimat. Ihre entsetzte regimetreue Familie schickte sie direkt in die USA – als Erziehungsmaßnahme, aber auch zu ihrem Schutz. Das Medizinstudium dort brach sie nach zwei Jahren ab. In diesen zwei Jahren wurde ihr politisches Bewusstsein durch den Rassismus und sozialen Ungleichheiten, die sie dort erlebte, geschärft. Nach ihrer Heimkehr nach Managua studierte sie Jura. An der Uni begegnete sie der sandinistischen Widerstandsbewegung, (die sich nach dem Widerstandskämpfer Augusto Sandino nannte). Während Nora Astorga in den nächsten Jahren ein nach außen hin bürgerliches Leben führte, unterstützte sie heimlich (konspirativ) die Sandinisten. Nach der Ermordung von Pedro Chamorro, dem Herausgeber der einzigen oppositionellen Zeitung durch das Somoza-Regime 1978 trat Nora Astorga dem bewaffneten Kampf
bei. Berühmt wurde sie durch den Entführungsversuch von General Vega, wegen seiner Grausamkeit auch „El perro“, der Hund genannt. Er hatte wiederholt deutliches Interesse an der attraktiven Juristin signalisiert. Nora Astorga lud ihn in ihre Wohnung ein, was er zu gerne annahm. Das war allerdings eine Falle, denn dort sollte er gefangen genommen werden. Für seine Freilassung wollten die Sandinisten Gesinnungsgenossen aus dem Gefängnis freipressen. Doch in dem Handgemenge wurde Vegas getötet. Nora Astorga flüchtete in den Dschungel und beteiligte sich dort weiter am bewaffneten Widerstand. Nachdem die Sandinisten im Juli 1979 die Macht übernommen hatten, wurde die Juristin Nora Astorga stellv. Justizministerin. Sie sollte auch Botschafterin Nicaraguas in den USA werden, aber das lehnte die Reagan-Regierung, die das Somoza-Regime unterstützt hatte, wegen ihrer Beteiligung an der Ermordung Vegas, ab. Sie wurde dann Nicaraguas Botschafterin in der UNO. Nora Astorga wurde als „Heldin des Vaterlandes“ ausgezeichnet. Sie starb mit 39 Jahren an Krebs.
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BREITGETRETEN
Guy Fawkes
* 13. April 1570 in York † 31. Januar 1606 in London VON DIANE TEMPEL-BORNETT, KASSEL
Robin HooD
VON VERENA KUNBERGER, UNTERENSINGEN
Robin Hood ist bekannt als Beschützer der Armen. Er nimmt von den Reichen und verteilt es an die Armen. Doch das war nicht immer so. In den frühesten Erwähnungen ist er nur ein Wegelagerer, der den Kampf mit Adligen und Geistlichen sucht. Erst im Laufe der Zeit wurde er zu einem Adligen, dem sein rechtmäßiger Besitz genommen wurde. Um zu bekommen, was er und seine Bande benötigten, nahm er es sich von denjenigen, die ihm seinen Besitz genommen hatten. In den Geschichten, die überliefert sind, handelt Robin Hood nicht, um den Armen zu helfen. Er nahm sich, was er wollte in dem Glauben, es stehe ihm zu. Dass er dadurch zu einem Symbol für die Armen wurde, verwundert nicht. Allerdings rechtfertigt seine Geschichte auch seine Taten nicht. Denn wenn einem Unrecht getan wird, kann man dies nicht dadurch lösen, indem man Anderen Unrecht antut. Betrachtet man Robin Hood aus heutiger Sicht, hat sich die Geschichte nochmals ein wenig verändert. Er ist ein Gesetzloser, der seinem König immer treu geblieben ist. Er nimmt von denen, die viel haben und es nicht teilen möchten. Robin Hood verteilt es unter der Armen und Bedürftigen. In dem Fall, ist es leichter ihn als Held zu betrachten, da er nicht in eigenem Interesse handelt, sondern um anderen zu helfen. Zumindest ist er einer der am häufigsten verfilmten „Helden“.
Illustrationen: © jabu | Jascha Buder
Guy Fawkes konvertierte mit 16 Jahren zum Katholizismus. Als Soldat kämpfte er im Achtzigjährigen Krieg in Holland gegen die Protestanten. Er war verärgert über die Verfolgung der Katholiken in seiner Heimat England. Und so kam es zur berühmten Verschwörung – dem sog. Gunpowder Plot. Am 5. November 1605 wollte Fawkes mit dreißig Tonnen Schwarzpulver das englische Parlament im Palast von Westminster in die Luft jagen – rechtzeitig zur Parlamentseröffnung, wenn König Jakob, der I., alle Parlamentarier, die Bischöfe und Mitglieder des Hochadels anwesend wären. Anschließend sollte ein katholischer König eingesetzt werden. Doch einer der Mitverschwörer warnte in einem Brief einen katholischen Lord, dass er sich an diesem Tag vom Parlament fernhalten solle. Der Lord reichte den Brief weiter und bei einer Inspektion wurde der Sprengstoff entdeckt. Fawkes wurde verhaftet, unter der Folter gestand er sein Vorhaben und nannte auch gleich die Mitverschwörer. Sie wurden am 30. Januar 1606 als Hochverräter hingerichtet. Guy Fawkes starb einen Tag später. Ob es den Katholiken nach der Verschwörung in England besser erging, darf bezweifelt werden. Guy Fawkes muss man aus heutiger Sicht als Terroristen bezeichnen. Die berühmte Grinsemaske wurde durch die Verfilmung des Comics „V“ – wie Vendetta berühmt. Und auch hier ist der Held erst ein Opfer und dann ein Mörder. Am 5. November wird vielerorts in England in der „Bonfire Night“ an das Scheitern des Anschlages gedacht: mit Feuerwerken, Fackelzügen und der Verbrennung einer Guy Fawkes Puppe.
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Der Schinderhannes: der Schrecken von Hunsrück und Taunus VON MARC FORKMANN, MAINZ-KASTEL I m Herbst 1779 wurde in der Taunusgemeinde
Miehlen Johannes Bückler als Sohn eines Schinders geboren. Heute würde man diesen Beruf als „Abdecker“ oder als Tierkadaverbeseitiger bezeichnen. Eigentlich sollte Johannes in die Fußstapfen seines Vaters treten, stattdessen wurde er kriminell. Schon mit 15 Jahren legte man ihm Viehdiebstähle, die Unterschlagung einer Goldmünze und Tierfelle zur Last. Sein erstes Urteil: öffentliche Prügelstrafe mit 25 Hieben. Er büchste aus dem Elternhaus aus und machte fortan den Hunsrück und den Taunus unsicher. Seine Bilanz lässt sich sehen: mindestens 211 Straftaten wie Nötigung, Erpressung, schwere Körperverletzung, Raubmord und Gefängnisausbrüche konnten belegt werden. Kurz vor seiner Inhaftierung lernte Johannes seine Frau Juliana Bläsius kennen, mit der er einen gemeinsamen Sohn, Franz Wilhelm hatte. Das Familienglück war von kurzer Dauer. Am 31. Mai 1802 wurde er bei Wolfenhausen im Taunus festgenommen und ins sichere Gefängnis „Holzturm“ zu Mainz überführt. Sein Prozess im Kurfürstlichen Schloss zu Mainz unter Leitung von Georg Friedrich von Rebmann begann am 24. Oktober 1803. Die Anklageschrift umfasste 72 Seiten, über 400 Zeugen wurden verhört. Auch wenn es Vermutungen gab, dass sein Todesurteil im Vorfeld schon feststand, legten alle Beteiligten Wert auf einen rechtstaatlich ordentlichen Prozess. Die Urteile gegen ihn und 58 seiner Gefolgsleute wurde am 20. November 803 verlesen. Die Hinrichtung vor dem Mainzer Neutor fand einen Tag später statt. Aus heutiger Sicht lässt sich die Legende um Schinderhannes nicht belegen. Er war ein Schrecken sowohl für Arm und Reich. Immerhin teilte er die Beute mit den mehr als 94 Komplizen auf.
h a re n e u c wir ersp cklichen c h re seinen s ick! anbl
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KRIMSKRAMS
Gruppenstundenideen
en b e i L ihr
sprecht über eure Gefühle
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Hey
überlegt euch Regeln für die Gruppenstunden
oder ltern E , e ten inhei reund on F ne Geme h c ä s m ch i ch ss ihr eine h kle n eu habe ister durc bracht, da da w ge ab es rGesch ie Palme et? G Palme he t t a d h f r h n u c e e a u t d i so Ba -Se on ut im der v rimskrams d n U tig W keit, wie e. Die K efühl ich Mögl kommen? u diese G ch wieder u zu na uch a unter sieren ge bei e i t e i a s them orgen icht s . vielle aune ute L für g kern. chmö S m i e paß b Viel S
Lieblingsessen jedes Gruppenkindes kochen Schimpfwörter ausdenken nette Wörter ausdenken Streitschlichter bestimmen
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Zitate
ann ein k d r e f P e t s Das schnell ort nicht W s e n e h c o r p im Zorn ges einholen. ort
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Dem Zorn geht die Reue auf Socken nach. Deutsches Spri
chwort
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Kreuzworträtsel 7
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1. Wütender Ausspruch: Mir platzt der … 2. Das Gegenteil von Feigheit. 3. Aggressiv und laut Erregung äußern, wie ein Löwe. 4. Eine Mitteilung über eine unerwünschte Situation. 5. Darin kann man sich leicht vergreifen, wenn man sauer ist. 6. Wenn man traurig ist, bläst man … 7. Völlige Stille. 8. Das anp Thema. 9. Eine heftige Meinungsverschiedenheit. 10. Kürzel für Brasilien. 11. Sie resultiert aus Wut und sie führt meistens zu einem Angriff. 12. Wenn sich jemand aufregt, bringt ihn das auf die … 13. Eine Auseinandersetzung und ein anderes Wort fur Streit. 14. Ein anderes Wort für unkontrollierte Aufregung, Ärger, Wut oder Zorn. 15. Nach einer Anstrengung braucht man meist eine … 16. Ein abfälliges, beleidigendes Wort gegenüber einer anderen Person.
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Fotos: © coldwaterman - Fotolia, © zbyszek80 - freeimages.com
Umlaute wie ä, ü, ö werden im Kreuzworträtsel als ae, ue und oe geschrieben.
Lösung 1
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Das Lösungswort vom letzten Mal war Zuckerguss! Und weil so viele mitgemacht haben und außerdem Weihnachten war, haben wir im Januar ganz viele Buchgeschenke verschickt….
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KRIMSKRAMS
Wut-Collage
Basteln
chriften, chiedene Zeits , etc., Schere, en rt taloge, Postka Ka e, kt pe os Pr er Klebestift, Papi wissen, bei hon immer mal Wolltest du sc ern du richtig ld Bi ionen oder welchen Situat verschiedenen Schneidet aus Wut verspürst? Katalogen itschriften und Prospekten, Ze det und legt fin r interessant ih e di s, au er Bild n sucht jede nraum aus. Nu n sie im Gruppe die sie oder ih , us ra Bilder he ch na d und jeder die un ch na n und klebt sie itnm pe wütend mache up Gr s mit erstellt jede auf Papier. Da . Zum Schluss ne Wut-Collage ge glied eine ei rt. Wer mag, llagen präsentie werden die Co er ihn so wüären, was sie od kann auch erkl tend macht.
Du brauchst: Vers
Gemischte Gefühle Du
brauchst: Papier, Stifte oder Pinse l und Wasserfarben, et c. Nimm ein Blatt Papier und halb iere es. Versuche auf die ein e Hälfte deine W ut, deinen Ärger und deine Verzweiflung au fz umalen. Auf die andere Hälfte kannst du dann deine Freude und Ausg eglichenheit au f das Papier bringen. In der Gruppens tunde könnt ihr die Bilder dann gemeinsam begutachten un d feststellen, wie untersc hiedlich sich Wut und Freude ausdrücken könn en.
Witze lich „Ich möchte augenblick en. ech spr er ühr ftsf den Geschä erchw Bes che etli e Ich hab t. den!“, sagt der wütende Gas r Obe der nt „Mein Herr“, mei tau Res ein sind höflich,„wir !!“ xis! tpra Arz e kein rant und
pft Der Klassenlehrer beschim ist s „Da en: zch Frit end wüt die in heute das fünfte Mal t spä zu du s ser Woche, das zu u daz du t has s Wa . kommst sagen?“ mt „Es wird diese Woche bestim .“ men kom nicht mehr vor
len Zwei blonde Jungs spie t. ich h-n dic Me nsc h-ä rge re h hac „Sc er: ein ruft Plötzlich matt!“ n Darauf der andere: „Seit wan Elfma Hal gibt es denn beim meter?“
Wissenswertes
: Ärgert sich die junge Ehefrau dei r übe du test brü nd „Dauer Sag nen Kreuzworträtseln. !“ doch mal was Nettes zu mir rn, „Ge nn: ma Ehe Darauf der es wieviel Buchstaben soll denn haben?“
he. arakterschwäc s eine echte Ch al ll fa an ut W lt ein behält. Kulturraum gi man die Ruhe Denn das Im asiatischen gegen, wenn da an m nicht gesund. lt ch gi au rk s ta da rs te ist ak t, ar ck Als ch ut unterdrü windet nicht so rdings seine W et wird, versch le ld al bi ge an m er n rp en ll. Aber Kö W das im Lauf lassen so Stresshormon, er Wut freien in se er werden. m rt Adrenalin, das im lie man oden regu ißt nicht, dass tspannungsmeth En hes ch isc au fr einfach. Das he er ch od au e kolade, aber Sport, Gesp räch rlich hilft Scho d tü sie kann durch un e Na . in rn m se ta es rch ihre Vi Laune verb wirken gut du Essen kann die nen und Nüsse na Ba e. üs m Ge s Zimmer Obst und achen fast jede e Vorhänge m lb Ge f. Mineralien. au g un hellt die Stimm Die Farbe Gelb das Sonnenlicht r Körper durch se un l ei w e, freundlich. e Laun al um, wenn im rt ebenfalls di Schaut euch m . et ld bi en Die Sonne steige hl ohlfü cheln. Vitamin zum W st alle Leute lä ein wichtiges ehr scheint – fa m r de ie w e nn Frühling die So
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KRIMSKRAMS
Spiele
mpf Löffelzweika Du brauchst:
der
iergummi o
4 Löffel, Rad
ähnliches
für die Gruppenstunde Ballon-Schlägerei Du brauchst: Luftb allons, Bindfade n, Folien stifte, kurze Stöc ke Wenn man so ric htig wütend ist, möchte man manchmal am lie bsten eine Rund e raufen. Damit aber kein er zu Schaden ko mmt, spielt doch lieber dies es Spiel. Blase den Ballon auf und male ein sehr wütendes Gesicht da rauf. Wenn du ih n dann auf einem Stock befe stigst, kannst du loslegen und mit jemand anderen kämpf en. Achte aber dabei dara uf, dass nur mit den Ballons gekämpft wird. Wir wünschen eu ch viel Spaß.
lpartner einem Spie einsam mit em g uf den m A . im d N Han Löffel in die iergummi. ad R jeweils zwei en d gt ihr z. B. le el ff un geLö einen rsucht ihr n en Löffel ve er Gegner le em em d d Mit ten, sodass ch fe zu er Löffel fällt. geneinand m anderen vo i m m u r euch rg der Radie ten, dass ih aber beach r ih ewont G ss ü t. m rf Dabei ühren dü er b t h ic n n ffel iergummi am mit den Lö er den Rad d e, ig n es je t. Probiert nen hat der Löffel behäl em d f . au er st längsten chtweltmei det Löffelfe aus und wer
für die K inderstufe
für alle Stufen
Gut gebrüllt, Löwe Wenn ihr so richtig wü tend seid, dann hilft es häufig, seinem Ärger Luft zu machen. Stellt euch vor ihr wärt ein wildes und wütendes Tier, z. B. ein brü llender Löwe oder ein stampfender und trö tender Elefant. So dürft ihr euch jetzt ben ehmen, stampfen und brüllen, aber niemande n anfassen. Wenn ihr euch ausgetobt habt, spr echt darüber, was euch so wütend gemach t hat.
Das Rettungsboot
Fotos: © porah - freeimages.com, © mma23 - Fotolia, © Eric Isselée - Fotolia
Stellt euch vor, ihr seid schiffbrüchig einsame Insel.
und euer Ziel ist eine
n noch Platz für Ihr steigt in die Rettungsboote, in dene t eine Liste mit selbs euch für chst zunä t 10 Dinge ist. Mach würdet. Findet euch 10 Gegenständen, die ihr mitnehmen nen zusammen Perso daraufhin in Kleingruppen von 3 – 5 eure Gruppe für de nstän Gege und diskutiert, welche 10 precherin pens Grup eine lt wäh und am wichtigsten sind mit den dann tiert oder einen -sprecher. Diese Person disku Gegen10 he welc n, cher anderen Sprecherinnen oder Spre en. werd men enom mitg stände auf die einsame Insel Ergebnis: Seit ihr zuDiskutiert gemeinsam danach euer einsamkeiten? frieden mit der Auswahl? Gab es Gem damit ihr Sind Konflikte entstanden? Wie seid ? Wenn nicht, eden zufri alle umgegangen? Seid ihr nun was könnt ihr tun?
Gefühlswallungen er raten Du brauchst: Karteikarten,
Stifte
Schreibt auf die Karteik arten verschiedene Gefühlsausdrücke auf, z.B. zornig, wütend, fröhlich, etc. Versucht, so viele wie möglich zu finden. Anschließend überlegt euch einen nichtssagenden Satz, wie : „Ich gehe jetzt auf die Toilette.“ Jetzt muss einer von euc h verdeckt eine Karteikarte ziehen und mit dem auf der Karte beschriebenen Gefühl diesen Satz sagen. Aber mit Mimik, Gestik und Tonfall stellt ihr das beschriebene Ge fühl dar. Erraten die anderen, welches Gefüh l das ist?
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KELLERTREPPE ersu e lebst, v d r E r e s f die Leben au verbleiben wird. in e d u d d hier „Währen s nach dir a d , n u t Gute zu
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Robert Ba
Auf großer Fahrt
Habt ihr auch einen Fahrtentipp? Schickt ihn mit Fotomaterial an anp-kellertreppe@vcp.de
VON PHILIP CHINERY (CHIP), BARMSTEDT
Bulgarien ist Mitglied in der EU und deswegen zumindest theoretisch leicht zu erreichen. Praktisch ist das nicht ganz so. Die Bulgaren sind aber bekannt als Volk von Wanderern, die ihre Freizeit gerne in den Bergen verbringen. Grund genug also, dorthin eine Herbstfahrt zu unternehmen. Direkt an Sofia grenzt im Süden das Vitosha-Gebirge, das zwar einige Höhenmeter bietet, aber ansonsten problemlos zu durchwandern ist. Es gibt viele kostenlose Schutzhütten, die in sehr gutem Zustand und teilweise sogar mit Ofen oder Kamin ausgestattet sind. Wir konnten die Bedeutung der jeweils aushängenden Texte nur erahnen, aber vermuten, dass die Wanderer angehalten werden, die Hütten sauber und ordentlich zu hinterlassen. Das hat vorbildlich funktioniert. Das Rila-Gebirge im Süden ist das höchste Gebirge der Balkanhalbinsel. Es gibt hier viele Wanderwege, die auch meist gut gekennzeichnet sind. Das Gelände ist sehr abwechslungsreich, von Wiesen mit sanften Hügeln bis zu schroffen Felsen in großer Höhe. Die Strecke an den sieben Rila-Seen lohnt sich. Es gibt im Gebirge allerdings deutlich weniger Schutzhütten. Die Wege sind anspruchsvoller und man bewegt sich häufig zwischen 2000 und 2600 Höhenmetern. Etwas Erfahrung und Kondition sollte man mitbringen. Das sehenswerte Rila-Kloster mitten im Gebirge hat eine zentrale Bedeutung für den orthodoxen Glauben in Bulgarien. Vorab sind Wanderkarten schwer zu bekommen, doch vor Ort gibt es aber eine große Auswahl für jede Region. Allerdings stimmen die eingezeichneten Wanderwege nicht immer mit den tatsächlich vorhandenen Wegen überein. Die Schutzhütten fehlen häufig ganz auf den Karten. Es gibt reichlich natürliche Quellen, die meist auch ausdrücklich als Trinkwasser gekennzeichnet sind. Lebensmittel kann man im Gebirge nur bei den bewirtschafteten Hütten kaufen. Besser
ist es, wenn man sich in den Ortschaften versorgt, insbesondere, wenn man nicht in der Saison unterwegs ist. Die jüngeren Bulgaren sprechen fast alle Englisch, die älteren meist nur Bulgarisch und Russisch. Sehr verwirrend: In Bulgarien schüttelt man den Kopf, wenn man „Ja“ sagt und nickt, wenn man „Nein“ sagt. Und um die Verwirrung zu komplettieren, machen es die Jüngeren umgekehrt. Die beste Reisezeit ist der Sommer, weil es da recht zuverlässig trocken und warm ist, dafür teilt man die Wege aber mit vielen anderen Wanderern. Da wir im Herbst unterwegs waren, hatten wir teilweise mit Nebel, Frost, Regen und sogar Schnee zu kämpfen, letzteres war aber eher ungewöhnlich. Tagsüber war es sehr angenehm. Im Land gibt es viele Busverbindungen, die regelmäßig und zuverlässig fahren. Außerdem gibt es einige Bahnstrecken, die aber nicht in alle Regionen des Landes fahren. Für die Vorbereitung lohnt es sich, wenn man etwas Kyrillisch lesen lernt. Wir fühlten uns dabei zwar wie Erstklässler und lernten natürlich nicht die Sprache, wir konnten aber die Schilder besser lesen und auch häufiger mal die Trinkflaschen auffüllen, als wir den Wegweiser вода sahen. Bulgarien war für uns ein wunderbares, wenn auch anspruchsvolles Fahrtenziel. Die Landschaft ist wunderschön und die Einheimischen sind sehr nett und aufgeschlossen.
http://go.vcp.de/anp1501bulgarien
Bild: © Philip Chinery
Heute: In Bulgarien
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das pfading KURIOSES FÜRS MODERNE PFADFINDEN
AUS DEM HORDENTOPF:
Heißer Schafskäse Negativ(e) Vorhänge
Zugegeben, das heutige pfading ist etwas gemein, denn die meisten von euch sind mit digitaler Photographie aufgewachsen und haben überwiegend positive Erfahrungen gemacht. Wer allerdings noch in den Genuss einer analogen Kamera gekommen ist, bekommt hier eine Anregung für eine wirklich individuelle Verschönerung der eigenen vier Wände: Mit einem selbst zusammengestellten Vorhang aus alten 35mm Negativen vom World Jamboree 2011 zum Beispiel werden langweilige Fenstervorhänge schnell zu schwedischen Gardinen. Oder wie wäre es mit einer chronologischen Anordnung aller bisherigen Aktionen des eigenen Pfadfindens, die das Zimmer verschönern? Tagsüber kann man es dann bei einfallendem Sonnenlicht mit Freude von innen betrachten und wenn es draußen dunkel wird, kann das eigene Kunstwerk dann bei eingeschaltetem Licht auch von außen bewundert werden. Solltet ihr übrigens mangels eigenen Materials lieber die Negative eurer Geschwister, Eltern und Freunde benutzen wollen, bittet vorher unbedingt um deren Erlaubnis. Alles andere wäre gemein! Gesehen auf go.vcp.de/anp1501pfading
Bild: unter Verwendung von © 2mmedia - Fotolia
Bild: © jodie777 - Fotolia
Hier also die Backofenversion: Ein tiefes Backblech großzügig mit Öl auspinseln. Dann pro Person und Hunger 100 – 200 Gramm frischen Schafskäse in Stücke schneiden und auf dem geölten Blech verteilen. Auf den Käse streut ihr dann feingeschnittene Paprikastreifen, Oliven, Frühlingszwiebeln und gehackten Knoblauch, je nach Geschmack halbierte Kirschtomaten und Peperoni. Dann mit Oregano bestreuen, noch mal etwas Öl drauftropfen und ab in den Backofen. Bei 180 Grad dauert es rund zwanzig Minuten, bis der Käse geschmolzen ist. Vor dem Servieren mit etwas Zitronensaft beträufeln – lecker. Dazu schmeckt Fladenbrot oder Baguette.
Heute:
Illustrationen: © jabu | Jascha Buder
Dieses Rezept ist ganz einfach, lecker und funktioniert im Backofen so gut wie über dem Feuer. Stubenpfadfinder wie eure Lieblings-anp-Redaktion bereiten den Schafskäse gerne im Backofen zu.
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BUCHECKE
Malala Yousafzai mit Christina Lamb
Anna Kuschnarowa
Shane Hegarty
Ich bin Malala: Das Mädchen, das die Taliban erschießen wollten, weil es für das Recht auf Bildung kämpft
Das Herz von Libertalia
Darkmouth. Der Legendenjäger.
Beltz und Gelberg. Weinheim und Basel, 2015
Oetinger Verlag Hamburg, 2015 (als Buch und Hörbuch bei Oetinger Audio)
Erweitere Taschenbuchauflage, Droemer Verlag, München, 2014
Empfehlenswert ab 13 Jahren
Die Jugendbuchautorin widmet sich diesmal dem abenteuerlichen Leben der Piratin Anne Bonny. Als uneheliches Kind eines irischen Dienstmädchens wächst sie bei ihrer Mutter und ihrem Großonkel wie ein Junge auf und hütet Schafe. Schon früh liebt sie die Freiheit und die Geschichten vom Meer. Und hört von Libertalia, dem Land, wo alle frei und gleich leben dürfen. Das richtige Rollenspiel probt sie, als ihr wohlhabender leiblicher Vater sie zu sich nach Hause nach Cork holt und dort als verwaister Neffe ausgibt. Anne lebt dort als John Dean und erhält eine ordentliche Bildung. Aber als die Maskerade auffliegt, steht der Vater vor den Trümmern seiner Existenz. Schließlich wandert er mit seinem Kind und seiner Geliebten, Annes Mutter in die Kolonien aus. Dort bringt er es wieder zu Wohlstand. Doch mit Annes Freiheit ist es vorbei. Sie soll eine Dame werden und einen reichen Pflanzer heiraten. In letzter Not brennt sie mit dem Piraten James Bonny durch. Anne ist wild, wunderschön und schlau, sie kann mit Muskete und Degen genauso gut umgehen wie mit dem Sextanten, ist tapfer und gerecht und so seefest wie trinkfest. Dagegen macht James Bonny eine ziemlich jämmerliche Figur, verprasst ihr Geld und ist auch noch ein Feigling. Der nächste prächtige Pirat macht ihr den Hof und an seiner Seite wird Anne dann zur Piratenkönigin der Karibik. Doch auch dieser Mann ist neben ihr nur ein blasses Licht. Aber dann beginnt Annes Stern zu sinken. Die Piratinnen Anne Bonny und Mary Read gab es wirklich. Zu vielen Zeiten trugen Frauen Männerkleider – zu ihrem eigenen Schutz, aber auch um sich Freiräume zu schaffen. In diesem Buch ist Anne Bonny eine Heldin, trotz aller Morde, die sie begeht. Inhaltlich nicht unproblematisch, aber sagenhaft spannend und toll geschrieben.
vergibt Johannes Malinowski
vergibt Diane Tempel-Bornett
Malala Yousafzai war 15 Jahre alt, als Taliban am 9. Oktober 2012 in ihrer pakistanischen Heimat den Schulbus, in dem sie saß, anhielten, nach ihrem Namen fragten und ihr in den Kopf schossen. Malala überlebte schwerverletzt. Ihre Geschichte, die sie in diesem Buch aufgeschrieben hat, ging um die Welt. Heute lebt die jüngste Friedensnobelpreisträgerin der Welt mit ihrer Familie in Birmingham in England. Aufgewachsen im pakistanischen Swat-Tal, in dem die Scharia herrscht, erhob sie ihre Stimme gegen Ungerechtigkeit, unter der besonders Mädchen und Frauen zu leiden haben. Im Kampf für Schulbildung und gegen die Terrorherrschaft der Taliban riskierte sie ihr Leben. Gleichzeitig fand sie früh Gehör bei nationalen und internationalen Medien. All die Dinge, die für uns selbstverständlich scheinen, sind es in anderen Teilen der Welt nicht. Das Recht auf Selbstbestimmung, Bildung und eine unversehrte Kindheit wird in Pakistan außer Kraft gesetzt. Malalas Vater gründete eine Mädchenschule und unterstützte seine Tochter von Beginn an in ihrem Protest und wird durch seine Äußerungen selbst zur Zielscheibe der Taliban. „Ich bin Malala“ ist ein mitreißendes Buch, das zur Pflichtlektüre an allen Schulen gehören sollte. Das Recht auf Bildung ist ein Menschenrecht. Zusätzlich hilft Malalas Geschichte, die für uns in Westeuropa häufig schwer verständlichen, weil wirr erscheinenden politischen Zusammenhänge in Südasien zu verstehen. Und es zeigt, wozu Menschen im Namen Gottes fähig sind. Bewegend und erschütternd zugleich.
Wollt ihr eure Lieblingsbücher mal vorstellen oder uns alle vor purer Zeitverschwendung warnen? Dann schickt eure Buchvorstellungen an anp@vcp.de .
In dem Buch „Darkmouth-Der Legendenjäger“ von Shane Hegarty geht es um Monster, die eine Machtergreifung planen, einen zwölfjährigen Jungen, der gegen seinen Willen Monsterjäger sein muss, nur weil es die Familientradition so bestimmt, um eine Vater-Sohn-Geschichte und um Freundschaft. Finn ist zwölf und stammt aus einer Familie von Legendenjägern. Legenden sind Monster, die schon fast überall erfolgreich bekämpft wurden, nur in der kleinen Stadt Darkmouth gibt es noch genug von ihnen zu jagen. Als der fiese Gantrua ein Portal zu öffnen plant, um noch mehr schlimme Legenden von der dunklen Seite nach Darkmouth zu bringen, haben Finn, sein Vater und das neue Mädchen Emmi aus seiner Klasse alle Hände voll zu tun. Die Geschichte ist aufregend und wirklich auch an vielen Stellen sehr witzig. Man kann sich mit Finn gut identifizieren, da er eigentlich ein ganz normaler Junge ist, der es nicht immer leicht hat. Das Buch ist für Jungen und Mädchen interessant, da es ja auch um die Freundschaft von Finn und Elli geht. Da ich nicht so gerne lese, habe ich lieber das Hörbuch gehört. Die Idee zu Darkmouth gefällt mir eigentlich ganz gut, aber leider fand ich die Stimme des Sprechers viel zu monoton und dadurch kam die Spannung an vielen Stellen überhaupt nicht richtig heraus. Das war etwas schade. Ich denke „Darkmouth – Der Legendenjäger“ ist als Buch zum Lesen besser geeignet als das Hörbuch, weil die Geschichte wirklich gut ist.
gehört von Marek Peterson, 12 Jahre
Die Eselsohren: 1 = absoluter Schrott! 2 = naja! 3 = ganz nett! 4 = echt gut! 5 = Das müsst ihr lesen!
Bilder: Verlage
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vcp Pfadfinden
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STÄMME VOR ORT
„Philipp S chwarzert“ aus Nürnberg Z iegelstein
Alle Fotos: © Hannes Pablitschko
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enn man vom Nürnberger Hauptbahnhof mit der U-Bahn zehn Minuten in den Norden fährt kommt man in den Stadtteil Ziegelstein. Zweimal um die Ecke gebogen und schon steht man vor der aus Backstein gemauerten, recht schlichten Melanchthonkirche. Daneben, kleiner und deutlich farbenfroher: der Bauwagen. Blau gestrichen und mit einem großen VCP-Abzeichen an der Außenwand bildet er sozusagen das ,Hauptquartier’ des Stammes Philipp Schwarzert. Dort trifft sich die Ranger/Rover-Runde, finden Leiterrunden statt und im nebenstehenden, selbst gebauten Ofen wurde schon manche Pizza gebacken. Der Stamm wurde 1986 von Gerd ,Otto’ Hergenröther und Annette von Stockhausen gegründet und trägt den Namen eines bekannten Reformers: Philipp Schwarzert, besser bekannt als Philipp Melanchthon. Er war neben Martin Luther eine treibende Kraft in der deutschen und europäischen Reformation. Er besuchte mehrfach die Stadt und war maßgeblich für die Gründung der ersten humanistischen Schule in Nürnberg. Er ist der Namensgeber der evangelischen Kirchengemeinde in Ziegelstein und des dortigen VCP Stammes. 45 aktive Mitglieder zählt unser Stamm. In regelmäßigen Gruppenstunden tref-
fen sich Gruppen aller Altersstufen: eine Kinderstufen-Meute (Koalas) und Sippen der Pfadfinderinnen- und Pfadfinderstufe (Jungpfadi-Sippe Erdmännchen und die Pfadisippe Elche). Außerdem findet immer freitags die Ranger-Rover-Runde (Störche und Adler) statt. Neben den üblichen Aktionen wie Osternacht, Pfingstlager, Waldweihnacht, Friedenslicht oder „Wichtel-Wölflings“-Wochenenden engagieren wir uns stark in der Gemeinde und sind international sehr aktiv. Dabei wird die hohe Beteiligung von Stammesmitgliedern an Jamborees langsam zur Tradition. Im Sommer fahren neun Leute aus unserem Stamm nach Japan. Außerdem haben wir die letzten Bundeslager gemeinsam mit internationalen Gastgruppen erlebt und auf dem Kirchentag in Hamburg mit Girl-Guides aus Simbabwe unseren Helferdienst geleistet. Nebenher sind unsere (ehemaligen) Gruppenleiterinnen und -leiter auch noch ziemlich aktiv auf Regions-, Landes- und Bundesebene. Wir sind also viel unterwegs. Ob mit Partnergruppe am Großlager, auf Stammesfahrt in Kandersteg, bei einer Städtetour nach Budapest, bei drusischen Pfadfinderinnen und Pfadfindern in Israel oder einfach auf dem Pfingstlager in Gräfenberger Hüll – wir sind immer auf Achse und der Spaß kommt dabei nie zu kurz!
Oben und unten: unterwegs auf der Rutsche … und in Israel
Weitere Infos gibt es hier:
vcp-ziegelstein.de
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SERVICE/REAKTIONEN
Du bist schön! „Du bist schön! Sieben Wochen ohne Runtermachen.“ Mit diesem Motto der evangelischen Kirche zur Fastenzeit möchten Christinnen und Christen das Unverwechselbare entdecken und wertschätzen. Gegenüber den Mitmenschen oder dem eigenen Spiegelbild soll sieben Wochen lang gelten: Akzeptiere dich und deinen Nächsten, verüble dir und deinem Nachbarn nichts. „Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an“, so heißt es in der Bibel. Auch wir Pfadfinderinnen und Pfadfinder haben einen Grundsatz, der den Menschen, so wie er ist in den Mittelpunkt stellt: „Look at the child.“ „Du bist schön!“ Das bedeutet, du bist schön, wie du bist. Das kann eine Befreiung sein, von Zwängen, von den Vorgaben und scheinbaren Idealen, die uns die Gesellschaft mitgibt. Als Befreiung begreifen Christinnen und Christen auch Ostern: Das Fest erinnert an die Auferstehung Jesu Christi, die sich nach biblischer Überlieferung in den frühen Morgenstunden des Ostersonntags ereignete. Wir wünschen euch befreiende Gedanken, ein gesegnetes Osterfest, wärmende Osterfeuer und eine gemeinschaftliche Zeit voller Wertschätzung.
Eure Bundesleitung
Leserbriefe GEMEINHEIT!
Walter Schmälzle vom Stamm Kreuzfahrer, Korntal erinnert sich an eine echte Gemeinheit von früher: Es war bei einem Stammeslager auf Burg Steinegg im Schwarzwald. Es waren einige junge Pfadfinder das erste Mal auf einem Lager und schon bei vergangenen Lagern ist folgende Gemeinheit bei Neuen gelungen. Zwei machen Wasser lauwarm, nicht zu heiß und stecken einem Schlafenden eine Hand ins das lauwarme Wasser. Wenn der Schlafende nicht aufwacht, pinkelt er garantiert. Wir hatten damals Wolldecken, keinen Schlafsack. Ich war damals Stammesführer und bei mir haben sie es auch ausprobiert, aber ich bin aufgewacht …
Materialien zum Thema THEMA KINDESSCHUTZ
Die Handreichung
Wir stellen euch hier einige Materialien vor. So könnt ihr die schwierige Thematik Grenzverletzungen und Prävention sexualisierter Gewalt in Gruppenstunden, Leitungsrunden oder auf Schulungen einfacher bearbeiten.
Die Handreichung bietet viele Informationen rund um das Thema Prävention sexualisierter Gewalt. Der VCP bietet keinen Platz für grenzverletzendes Verhalten. Die Handreichung thematisiert den richtigen Umgang mit den uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen, sie dient als Hilfestellung für jedes VCP-Mitglied in Leitungsposition.
Deine Rechte auf Fahrt und Lager
Pfadfinderinnen und Pfadfinder sind oft gemeinsam auf Fahrt und Lager. Jede und jeder hat Rechte und es ist wichtig, dass sie allen bekannt sind. So können diese Rechte eingefordert werden und verbessern das Zusammenleben. Dieses Plakat eignet sich zum Beispiel gut zum Aufhängen im Gruppenraum. Notfallkarte
Auf dieser Notfallkarte sollten alle Ansprechpersonen für den Krisenfall notiert sein. Füllt sie für euren Stamm aus – z. B. in der Leitungsrunde und steckt sie in die Brusttasche oder in den Geldbeutel.
Ganz neu: die Filmclips
Es gibt Situationen beim Pfadfinden, die den meisten normal erscheinen, für Einzelne aber persönliche Grenzverletzungen sind. Einige solcher Situationen auf Lagern, Fahrten oder in Gruppenstunden werden in kurzen Filmclips dargestellt. Sie sollen dafür genutzt werden, das Thema Achtsamkeit in Gruppenstunden und Schulungen zu thematisieren. Sie werden voraussichtlich ab Juni zum Download zur Verfügung stehen. Diese und weitere Materialien kannst du über www.vcp.de bestellen.
„WER WAR MICHAEL STIFEL?“ IN ANP 04/14 Von Klaus Meier, Koblenz (Mitautor der JURTENBURG) Liebe Redaktion der anp, mit Interesse habe ich den Artikel über Michael Stifel gelesen, der zwar hübsch geschrieben ist, inhaltlich aber Zweifel hervorruft. Abgesehen davon, dass das „Stiefeltrinken“ – das übrigens weniger im Sportverein als an Stammtischen und in studentischen Verbindungen verbreitet ist (ansonsten sollte man seinen Sportverein wechseln) – kein Anreiz für einen Stammesnamen sein sollte, halte es für abwegig, dieses mit Michael Stifel in Verbindung zu bringen. Weder das Wort Stiefel (althochdeutsch: stival), noch das exzessive Trinkritual gehen auf den Mathematiker zurück. Schon die Kelten tranken aus stiefelförmigen Gefäßen und seit dem Mittelalter kennt man auch entsprechende Trinkgefäße aus Glas. Die Geschichte zu dem Lied „Stiefele muss sterben“ ist ebenfalls nicht gesichert. Zwar wurde sie in ähnlicher Form schon Ende des 19. Jahrhunderts erzählt. Allerdings ist das Lied erst um 1845, also rund 300 Jahre nach Stifels Tod, in studentischen Kreisen aufgetaucht. Die Melodie stammt gewiss nicht aus der Zeit der Reformation und der Text müsste sich über drei Jahrhunderte durch mündliche Überlieferung erhalten haben. Die Annahme, dass in der langen Zeit niemand auf die Idee gekommen ist, die wenigen Zeilen zu Papier zu bringen, scheint mir doch etwas kühn. Theologisch war Stifel von der Apokalypse und dem bevorstehenden Weltuntergang beseelt, ansonsten ist er nicht besonders hervorgetreten – als Stammesname eignet er sich deshalb wohl nur für Mathe-Freaks.
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SERVICE/REAKTIONEN
Vorschau anp|2.15
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Termine Wann?
Veranstaltungen/Schulungen/ Seminare
Ort
06.03.– 07.03. Ringeausschuss 1
Neuss
Klug werden …
20.03.– 22.03. Bundesrat II
Burg Rieneck
Kommt euch das bekannt vor? Sicher, das greift auch das Motto des nächsten Kirchentags auf.
29.03.– 06.04.
IMWe „Rattlesnake Creek“
Burg Rieneck
10.04.– 12.04.
IB-Seminar
Bundeszentrale
17.04.– 19.04.
Kontingentsleitungstreffen WSJ 2015 „Sager Schweiz“
17.04.– 19.04.
Vorbereitungstreffen Bundesfahrt
Bad Nauheim
04.05.– 06.05.
Hauptberuflichenkonferenz
„Sager Schweiz“
08.05.– 09.05.
anp Redaktionssitzung
Bundeszentrale
08.05.– 10.05.
Fachgruppentagung
Burg Rieneck
14.05.– 17.05.
rdp-Vorlager WSJ 2015
Immenhausen
29.05.– 31.05.
Bundesleitungssitzung
Ehningen
29.05.– 31.05.
Tauchen-aktiv-Wochenende
Diez
03.06.– 07.06.
35. Deutscher Evang. Kirchentag
Stuttgart
19.06.– 21.06.
45. Bundesversammlung
Burg Rieneck
03.07.– 05.07.
Bundesleitungssitzung
Bundeszentrale
28.07.– 08.08.
World Scout Jamboree
Yamaguchi, Japan
01.08.– 15.08.
Bundesfahrt
Pfälzer Wald/Nordvogesen
03.08.– 10.08.
Mittelalterwoche
Burg Rieneck
28.08.– 30.08.
Bundesleitungssitzung
Bundeszentrale
04.09.– 06.09.
Erwachsenentreffen 50+
Burg Rieneck
11.09.– 13.09.
Fachgruppentagung
Burg Rieneck
18.09.– 20.09.
anp-Redaktionssitzung
Bundeszentrale
25.09.– 27.09.
Bundesrat III
Burg Rieneck
25.09.– 27.09.
International Team Treffen
Burg Rieneck
Die nächste Ausgabe von anp thematisiert:
Klug werden: Wie kann das gehen? In der Schule, an der Uni, bei den Pfadis? Was bedeutet unnützes Wissen? Ganzheitliche Bildung? Was beschreibt eigentlich Intelligenz? Gibt es einen Unterschied zur Klugheit? Gibt es gefährliches Wissen? Verlorenes Wissen? Ist es dumm, wenn man zu viel weiß? Was müssen Pfadis wissen? Wir haben uns ganz viele Fragen gestellt, weil wir euch ein kluges Heft präsentieren wollen. Wir freuen uns natürlich, wenn ihr uns dabei unterstützt. Schreibt an uns: anp@vcp.de oder an VCP-Bundeszentrale Wichernweg 3 34121 Kassel
LESENSWERT UND SPANNEND
Von Dieter Herrmann, Schöffengrund Hallo Pfadis, einen herzlichen Gruß und Dank von einem (ziemlich) alten CPer/ VCPer (und Gründer des Stammes in Wolfschlugen, der nun seit über 60 Jahren aktiv ist …) Diese Ausgabe ANP ist ein bemerkenswert lesenswertes und spannendes Heft! Es wird eines der wenigen Print-Produkte sein, die ich aufbewahren möchte. Es liegen schon so unzählig viele Dinge bei mir die im Laufe des Lebens zusammen kommen, da werde ich bei der Auswahl schon sehr „kritisch“! Nehmt dies als Zeichen der Anerkennung und des Dankes für Eure engagierte Redaktion (und für alle die daran mitgewirkt haben).
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Adress-Etikett bitte hier anbringen
Gemeinschaft | Gemein
Inhalt
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AUS DEM VERBAND
VORNEWEG RÜCKBLICK/AUSBLICK AUSZUG AUS DEM DSCHUNGEL; DSK ������������������������������������ 04 NEUE SCHÄTZE IN KASSEL ����������������������������������������������������� 05 ROVERWAY 2016 IN FRANKREICH ���������������������������������������� 06 WOHIN FÄHRT DER TANKER VCP? ����������������������������������������� 07 KERNBOTSCHAFTEN �������������������������������������������������������������� 08
„In Japan sind Tattoos nämlich nicht einfach nur schick, sondern sie werden vor allem von der japanischen Mafia getragen, der Yakuza. Das sind dann keine kleinen Herzen in rot oder Anker in blau, sondern große, bunte Bilder, die über den ganzen Körper reichen. “ P. von Stockhausen: Vorsicht: viele fiese Fettnäpfchen. S. 10
VORSICHT: VIELE FIESE FETTNÄPFCHEN �������������������������������� 10
Foto: © Andreas Kläger
C
CHRISTLICHES LEBEN
HIMMELSLEITER DER VCP AUF DEM KIRCHENTAG ������������������������������������������� 12 IM FOKUS: NIEDERGEDRÜCKT ����������������������������������������������� 14 DER JUDASKUSS �������������������������������������������������������������������� 16
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PFADFINDEN
„Ein ganz anderes Judas-Bild entwirft nun das apokryphe Judasevangelium. Es wurde vermutlich um 150 n. Chr. In koptischer Sprache geschrieben und wegen seines vermeintlich ketzerischen Inhalts von der alten Kirche abgelehnt. “ A.Witt: Der Judaskuss. S. 16
GEMEIN SCHUMMELN ������������������������������������������������������������������������� 18 DANKESCHÖN ODER KORRUPTION? ������������������������������������� 19 PFADIS SIND NIE GEMEIN, ODER? ����������������������������������������� 20 WIE GUT KÖNNEN WIR MITEINANDER UMGEHEN? �������������� 21 GEMEINSCHAFT LEBEN, GRENZEN AKZEPTIEREN ����������������� 22 50 SHADES OF SCOUTING ����������������������������������������������������� 23 DÜSTERES HELDENTUM �������������������������������������������������������� 24 KRIMSKRAMS ����������������������������������������������������������������������������� 26
Foto: © Peter Neubauer
KELLERTREPPE ���������������������������������������������������������������������������� 30 STÄMME VOR ORT STAMM PHILIPP SCHWARZERT ���������������������������������������������� 32 SERVICE/REAKTIONEN ���������������������������������������������������������������� 33 INHALT ���������������������������������������������������������������������������������������� 36
„Darüber muss man vorher in der Gruppenstunde reden. Kannst du es haben, dass dich jemand in den Arm nimmt, wenn du traurig bist? Oder bist du dann lieber alleine? “ K. Klipfel: Gemeinschaft leben und Grenzen respektieren. S. 22