9. Ausgabe - 15. 8. 2014 - 0,00 €
Ade, auf Wiedersehn! Das Bundeslager 2014 ist nun zu Ende. Wir blicken zurück auf zehn tolle Tage. An deren Ende sogar ein Weltrekord steht. – Seite 2
EDITORIAL
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ie Nächte des verzweifelten Suchens nach der idealen Einschlafposition sind nun endlich vorbei. Ich werde meinen Stein und den einen Huckel unter meiner Schlafunterlage vermissen. Brusthold und Erhard habe ich die beiden genannt. Am liebsten hätte ich sie mitgenommen, doch etwas Wildes soll man nicht seiner Freiheit entreißen und zu zähmen versuchen. Auch mein tägliches Sportprogramm fehlt mir schon jetzt. Wo bekomme ich nur auf die Schnelle einen Berg her, den ich im lockeren Trabtempo hoch laufen kann? Doch am meisten vermisse ich das ständig wechselnde Wetter. Da liegt man mal entspannt in der Sonne und wacht dann von einem absolut nicht übertriebenen Monsunregen und Orkanböen auf. Das Einzige was tröstet: die Frisur sitzt. Wusstet ihr eigentlich, dass sich hier Schnecken in der Petersilie miteinander vergnügt haben? Ein Skandal! Ich sehe schon die Schlagzeile vor Augen: „Pfadfinder essen unwissentlich mit Liebe verseuchtes Grünzeug.“ An eurer Stelle würde ich nun mal alles hinterfragen. Ihr habt eine ganze Menge konsumiert, ohne zu wissen, ob es auch tatsächlich regional und nachhaltig angebaut worden ist. Ach da fällt mir noch ein, dass einige Verschwörungstheorien im Umlauf waren. So sollen Aliens unsere Zelte, aus denen Rauch steigt, beobachten und eine fünfeckige Jurte könnte uns vor ihnen schützen. War die fünfeckig? Hab damals nicht so ganz zu gehört. Ist auch nicht so wichtig, denn irgendwie zählen wir doch auch zu Außerirdischen. Oder? Wer verzichtet denn schon heutzutage freiwillig für knapp zwei Wochen auf ein bequemes Bett, gesicherte Mahlzeiten und den Internetzugang? Wir sind schon irgendwie seltsam... Ricarda Rattay
Und sie dreht sich doch! Regen, Sturm und allen widrigen Umständen zum Trotz haben es die Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus dem Teillager „Perpetuum Mobile“ geschafft: Sie wollten auf dem Bundeslager die längste Murmelbahn der Welt bauen. Nach dem der Weltrekordversuch zwei Mal wegen des schlechten Wetters verschoben werden musste, gelang er am späten Freitagnachmittag doch noch. Von Johannes Malinowski
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ie 5,5 cm große Stahlkugel rollte ohne Unterbrechung die1 900 Meter lange Bahn aus Blechrinnen hinunter. Nach 16 Minuten und 30 Sekunden hatte die Stahlkugel das Ziel am Ende des Hanges am Schachen erreicht. Das 10-köpfige Team um Jonas Gärtner aus RPS widmete die letzten Tage komplett dem Mammutprojekt. Sie hatten die Bahn aufgebaut und die Strecke immer wieder neu justiert und optimiert. Zu schnell durfte die Kugel auch nicht rollen, denn dann wurde sie aus der Bahn getragen. Der Jubel des Teams war groß, als die Stahlkugel ohne Unterbrechung ihr Ziel erreichte und
damit die Mühen der tagelangen Arbeit belohnt wurden. Damit auch alles seine Richtigkeit hat und der Rekord ins Guinness-Buch eingetragen werden kann, müssen bestimmte Kriterien berücksichtigt werden. So wurde der komplette Lauf der Stahlmurmel mit drei Kameras gefilmt, der Film muss den Lauf ohne Schnitt zeigen. Dann wird der Lauf notariell auf Korrektheit überprüft und Guinness vorgeschlagen. Nun heißt es: Abwarten. In ein paar Wochen wird geklärt sein, ob Guinness den Weltrekord offiziell anerkennt.
Die ewige Fußball-Fehde Seit nun über acht Jahren tritt traditionell der Landesverband RPS gegen das Land Hessen in einem epischen Fußballsiel auf dem Bundeslager gegeneinander an. Von Daniel Marx
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isher gewann immer das Rheinland-pfälzisch-saarländische-Team. Vorgestern traten die beiden Teams zum dritten Mal gegeneinander an. Siegestrophäe war bislang immer ein Stamm aus Ingelheim der trotz der vielen Siege nie Teil des RPS-Landesverbandes wurde. Heute sollte es nur um Ehre und Ruhm, so wie den Spaß gehen.
Auf dem Platz spielten elf bis zu 30 Jahre alte Fußballspielerinnen und Fußballspieler, unter ihnen sogar Jule, ein Mitglied der Bundesleitung des VCP. Die Hessen legen mit dem ersten Tor vor und behalten vorerst die Führung. Die jubelnden Zuschauer rufen sich gegenseitig Parolen an den Kopf. Die Stimmung kocht. Nach der Halbzeitpause wird es nochmal
spannend, sie Pfälzer gleichen aus, es steht 3:3. Kurz vor Ende der zwei 30-minütigen Halbzeiten schießt das Team um RPS das Siegestor und gewinnt 4:3. Zum Schluss feiern Hessen und RPSler Arm in Arm zusammen und freuen sich auf die Revanche auf dem nächsten Bundeslager. DM
Nehmt Abschied, Br端der! Die Lagerleitung verabschiedet sich von viereinhalbtausend Pfadfinderinnen und Pfadfindern, die das Bundeslager 2014 waren. Und diese verabschieden sich wiederum voneinander.
Der Abbau So schnell war noch nie ein Lager zu Ende. Zumindest f端hlt es sich so an. Die letzten Impressionen vom Verschwinden einer Stadt.
Der Singewettstreit Einer der schĂśnsten Momente des Bundeslagers: Der Singewettstreit. So lange wir noch keine Musik drucken kĂśnnen, mĂźssen Bilder als Erinnerung herhalten.
WIR HABEN EUCH GEFRAGT... Hat dir das Essen geschmeckt? Sind deine Sachen trocken geblieben? Fandest du das WorkshopAngebot gut? Welches Teillager war das Beste? Hast du etwas bei F&F gekauft? War das dein erstes Bundeslager? Konntest du in der Notunterkuft schlafen? Warst du Haijken?
79
Ja
36
Nein
41 Schmeckt euch Nein 11 das Essen? Ja
67
Ja
36Sachen Sind eure noch trocken? Ja 45
Nein
Nein
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Findt ihr das Ja 55 gut? Workshop-Angebot
60 Welches Teillager findet ihrJa am besten?79
NACHHALTIGKEITSPREIS VERLIEHEN Um einen Anreiz für die Lagergestaltung im Sinne der Nachhaltigkeit zu schaffen, hat die Bundeslagerleitung im Vorfeld des Bundeslagers einen Nachhaltigkeitspreis ausgeschrieben. Dieser sollte alle Teillager, Cafés und Oasen anregen, über eine möglichst nachhaltige Gestaltung ihrer Bundeslagerangebote nachzudenken. Auf dem Bundeslager wurde eine eine Jury zur Bewertung eingesetzt. Das Café zur weiteren Verwendung (Nachhaltigkeitscafé) bzw. eine Vertreterin war dabei als Expertin Teil der Jury und das Café von dem Preis ausgenommen. Die Jury hat nach ihren Begehungen eine Bewertung vorgenommen und anschließend das Teillager Pfaditropolis mit seinem Café Freiraum zum Sieger ernannt. Der Preis wurde im Rahmen der Abschlussfeier überreicht und am folgenden Tag wurde die Blutbuche gemeinsam mit der Lagerleitung auf dem Schachen gepflanzt. Natascha Sonnenberg
Nein
35 Habt ihr schon etwas Ja im F&F-Store 33gekauft? Nein
Nein 24 erstes Ist das euer Bundeslager? Ja 43 Konntet ihr den den Notunterkünften Nein schlafen?
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IMPRESSUM Der „Telegraph“ ist die täglich erscheinende Lagerzeitung des Bundeslagers „Volldampf“ 2014 des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder, herausgegeben durch den Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder, Wichernweg 3, 34121 Kassel Telefon: 0561 / 78 43 7 - 0, Email: info@vcp.de Kontakt zur Redaktion: zeitung@bundeslager.vcp.de Redaktion: Janis Altherr (V.i.S.d.P.) (ja), Stephan Albrecht (sta), Lucky Bembe (lb), Moritz Dilger (md), Patrick Franz (pf), Daniel Marx (dm), Matthias Ober (mo), Martin Pfliegensdörfer (mp), Maximilian Randelshofer (mr), Ricarda Rattay (rr), Kristin Schmidgall (ks), Lydia Schröder (ls), Wajiha Shebab (ws), Florian Ugurlu (fu). Fotos: Jan-Hendrik Helm (Verantwortlich) (jh), Roman Heimhuber (rh), Andreas Kläger (ak), Sören Köpke (skö). Auflage: Nur online verfügbar, Preis: 0,00 €
Warst du Haijken?