Alten betreuung
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Forum der Altenarbeit in Südtirol Trimestral/e | Jahrgang/Anno xxiii, Nr. 1, März/Marzo 2016 Poste Italiane Spa | Versand im Postabo./Spedizione in a.p. | 70 % | cns bozen/bolzano
Angehörige und Familie Wie wird die Arbeit der Seniorenwohnheime wahrgenommen? Neuer BFA-Vorstand
Eva Klotz im Interview
Age Management
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Vorwort Premessa
Oswald Mair Direktor des Verbandes der Seniorenwohnheime Südtirols
Direttore Associazione delle Residenze per Anziani dell’Alto Adige
Geschätzte Leserinnen und Leser,
Gentili lettrici, egregi lettori,
Der Einzug ins Seniorenwohnheim wird für pflegende Angehörige mitunter zur Grenzerfahrung. Kann eine gezielte Angehörigenarbeit im Seniorenwohnheim für Heimbewohner, Angehörige und Mitarbeiter Unter stützung und Hilfestellung für alle Betroffenen sein? Diese Fragestellung und was es bedeutet, Angehöriger eines Heimbewohners zu sein, wird in der vorliegenden Ausgabe unserer Zeitschrift Altenbetreuung erörtert. Vielleicht fällt mit dem Einzug ins Heim ein erster großer Druck weg, dennoch hat eine Trennung statt gefunden. So wie sich das Heimleben öfters auch für alle Beteiligten weitaus entspannter und zufriedener entwickelt als gedacht oder gar befürchtete schwierige Situationen sich gut bewältigen ließen. Der Umgang mit verschiedenen Emotionen in der ersten Zeit der Umstellungsphase nach Beendigung einer längeren häuslichen Pflege muss erst gefunden werden. Verdrängung, Trauer bis hin zu Versagens- und Schuldgefühlen, womöglich noch vermischt mit familiärem Druck, lassen nicht das Gefühl der Entlastung aufkommen, sondern sind hinderlich, die wieder gewonnene Zeit für das eigene soziale Leben sinnvoll zu nutzen. Bei Angehörigenarbeit geht es um Beziehungspflege und um Beziehungsqualität. In meinen Augen ist Angehörigenarbeit ein unverzichtbares Qualitätskriterium und somit als klarer Auftrag der sozialen Arbeit im Seniorenwohnheim zu verstehen.
a volte il trasferimento di una persona in residenza per anziani diventa per i suoi parenti un evento molto stressante. Viene spontaneo chiedersi: può un lavoro mirato con i familiari, da parte della residenza per anziani, essere d’aiuto per tutte le parti coinvolte? Non solo per i familiari, ma anche per le persone anziane che si trasferiscono, e persino per i collaboratori stessi della residenza? Il numero attuale della nostra rivista è dedicato proprio a questo tema: cosa significa essere familiare di una persona che vive in residenza per anziani? Certo, il tras ferimento in casa di riposo porta sollievo ai familiari impegnati nella cura. Ma anche per loro si tratta pur sempre di una separazione. Eppure, spesso la vita nella residenza per anziani si rivela più serena e piacevole del previsto. Situazioni che si temevano difficili risultano invece semplici da affrontare. Ognuno deve trovare il suo modo di vivere e gestire le emozioni legate all’inizio di una nuova fase, la vita in residenza per anziani, dopo una lungo periodo di cura a casa. Sentimenti come tristezza e sensi di colpa o di fallimento, che spesso cerchiamo di reprimere, talvolta mescolati alla pressione familiare, ostacolano l’emergere di un senso di sollievo e ci impediscono di impiegare per noi stessi e per la nostra vita sociale il tempo riconquistato. Nel lavoro con i familiari, sono in primo piano la cura della relazione e della sua qualità. A mio avviso il lavoro con i familiari è un criterio irrinunciabile di qualità, un compito del lavoro sociale nelle residenze per anziani.
inhalt 3 Vorwort – Premessa 4 Heißes Eisen 6 Angehörige und Familie – Wie wird die Arbeit der Seniorenwohnheime wahrgenommen? 13 La voce 14 Das Interview: Eva Klotz 17 Medizininfo – Rechtsforum 18 Im Profil: Helmut Pranter 19 Aus den Verbänden 27 Aus den Heimen 30 Freizeit
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… Aktuelles
Glück ist eine Frage des Alters Ist das Glück eine Frage des Alters? Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an. Mit 66 Jahren, da hat man Spaß daran. Der alte unvergessliche Schlager von Udo Jürgens ist mittlerweile über 30 Jahre alt. An Gültigkeit hat die Aussage des Schlager textes nichts verloren. Ganz im Gegenteil. Geht es nach einer aktuellen Studie, dann war Herr Jürgens bei der Komposition seines Evergreens der Welt um Zeiten voraus. Die Studie, die von Wissenschaftlern in Deutschland durchgeführt wurde, besagt, dass Menschen, die das 70. Lebensjahr bereits überschritten haben, die glücklichsten Menschen sind. Zumindest dann, wenn sie sich nach wie vor über gute Gesundheit erfreuen dürfen und auch nicht von finanziellen Sorgen seit Eintritt in das Rentenalter geplagt werden. Denn nicht genug: Senioren über 70 zeichnet auch aus, dass bei ihnen feste Partnerschaften am besten halten. Die Studie zeigt, dass Menschen dann am glücklich sten sind, wenn sie Teenager sind oder auch in der Zeit danach. Dann allerdings lässt das Glück im über tragenen Sinn nach. Erst wenn die Menschen ihr 40. Lebensjahr über schritten haben, nimmt auch das Glücksgefühl wieder stetig zu.
Belli insieme: Nando, Liliana, Anita e Ludmila
Das heiße Eisen Diese Erkenntnis wird übrigens nicht nur durch eine einzige Studie belegt, sondern ist durch mehrere Untersuchungen, die in den ver schiedensten Ländern durchgeführt wurden, bestätigt. Glück ist demnach wirklich eine Frage des Alters. Quelle: www.seniorio.de
Vivere insieme da anziani si può Il Cohousing rappresenta una valida soluzione contro la disgregazione della vita comunitaria, rafforzando la coesione soprattutto tra i gruppi sociali più a rischio. Da dicembre 2015 nella zona Ostiense a Roma si è costituita una nuova piccola famiglia, formata da Nando, Liliana, Anita e Ludmila, che hanno iniziato a vivere insieme, nella casa della Comunità di Sant’Egidio, recentemente ristrut turata con l’aiuto di alcuni sosteni tori, fra cui alcuni noti ristoratori , che hanno accettato con entusiasmo la proposta di sostenere questa esperienza di cohousing nascente. Iniziare da anziani un’esperienza inedita di convivenza, resa possibile dal mettere insieme le proprie risorse, nella fiducia che cominciare qualcosa di nuovo si può, anche quando si è molto avanti negli anni. da: vivaglianziani.it
Wie schön ist es, wenn man gesund Alt werden kann und imstande ist, das Alter zu genießen! Wäre da nicht die Armut. Immer mehr Senioren sind armutsgefährdet. Armut erschwert das alltägliche Leben. Die Belastung wird so groß, dass sich die Betroffenen schämen und zurückziehen. Ein Teufelskreis beginnt, aus einem Problem entstehen mehrere. Was tun? Ich glaube, man muss sich bereits in jüngeren Jahren mit der finanziellen Absicherung befassen, um vorzubeugen. In der Familie soll über das Thema gesprochen werden, sodass rechtzeitig, wichtige Entscheidungen getroffen werden. „Wenn ich in Pension gehe, lass ich es mir gut gehen!“, hört man doch immer wieder. Von wegen! Man sollte öfters seine eigene Situation hinterfragen und überlegen, ob die Rente überhaupt reicht. Es gibt in Südtirol Menschen, welche aus verschiedensten Gründen durch das soziale Netzwerk fallen. Wie viele Menschen – insbesondere Frauen – müssen mit der Mindestpension leben und damit den Lebensunterhalt, vielleicht sogar Wohnungskosten bezahlen? Kommen noch Dienstleistungen wie Pflege und Betreuung hinzu, steigt die Hemmschwelle für die Anfrage nach einer finanziellen Unterstützung enorm an. Viele Menschen möchten einfach nicht von anderen abhängig sein! Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer mehr auseinander. Die Statistiken beweisen, die Gefahr der Altersarmut steigt an. Es ist an der Zeit, gemeinsam – Gesellschaft und Politik – gegenzusteuern. Norbert Bertignoll Der Präsident des VDS
Aktuelles
Februar 2016
Direktoren und Direktorinnen der Südtiroler Seniorenwohnheime wählen neuen Vorstand Am 24. Februar 2016 fanden im Rahmen der Vollversammlung die Neuwahlen des Vorstands der Südtiroler Berufsgemeinschaft der Führungskräfte in der Altenpflege statt. Nach einem ausführlichen Überblick zu den Tätig keiten in den vergangenen Wintermonaten fand die Wahl des neuen Vorstands statt, der für 3 Jahre im Amt bleibt. Der neue Vorstand setzt sich aus folgenden Personen zusammen: Beatrix Kaserer, Ö.B.P.B. Stiftung Lorenzerhof, Lana Herbert Watschinger, Ö.B.P.B. Stiftung Hans Messerschmied, Innichen Marco Maffeis, Ö.B.P.B. Zum Hl. Geist, Brixen Erich Schmuck, Ö.B.P.B. Stiftung Martinsheim, Kastelruth Jürgen Pircher, Ö.B.P.B. Seniorenheim Johann Nepomuk Schöpf, Partschins Iris Cagalli, Ö.B.P.B. Spitalfond zur Hl Dreifaltigkeit, Latsch hat sich nach 7 Jahren aus Studiengründen nicht mehr der Wahl gestellt und zeichnet weiterhin für die Öffentlichkeitsarbeit der BFA. Stephan Rinner, Seniorenwohnheim St. Zeno, Naturns wurde zum Rechnungsprüfer bestellt.
Helmut Pranter, Ö.B.P.B. Zum Hl. Geist, Brixen wurde im Rahmen einer eigenen Feier für die jahr zehntelangen Verdienste als Direktor und als Vertreter der BFA im Vorstand des VdS gedankt! Die Laudatio hielt der ehemalige Abteilungsdirektor für Soziales Dr. Karl Tragust, den festlichen Abschluss kürte Rag. Martin Schönauer des Landesamtes für Senioren. In der konstituierenden Sitzung im März findet die Wahl der/des Vorsitzenden der BFA statt. Im Frühjahr 2016 erfolgen auch im Verband der Südtiroler Seniorenwohnheime Neuwahlen: Satzungsgemäß werden dabei 2 VertreterInnen der DirektorInnen in einem eigenen Wahlgang gewählt. Die 5 neuen Vorstandsmitglieder stellen sich geschlos sen zur Wahl, um sich gemeinsam mit den neu gewähl ten VertreterInnen der PräsidentInnen für die Zukunft der Seniorenbetreuung einzusetzen! Die Direktoren und DirektorInnen der BFA wünschen beiden Gremien eine harmonische Zusammenarbeit mit Weitblick, um eine finanzierbare und angemessen Pflege- und Betreuungsqualität, sowie die Ausweitung der institutionellen Netzwerke garantieren zu können! Iris Cagalli für den Vorstand der BFA
Die Mitglieder des alten und neuen Vorstandes des BFA
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Angehörige und Familie Wie wird die Arbeit der Seniorenwohnheime wahrgenommen? Wie geht es den Söhnen und Töchtern, wenn sie ihre Eltern, ihre Mütter und Väter in ein Seniorenwohnheim geben? „Parken“, sagen viele, das Wort „abschieben“ hört man auch des öfteren. Das Redaktionsteam der „Altenbetreuung“ wollte es wissen und hat sich in mehreren Seniorenwohnheimen im Land umgehört, im Pustertal, im Wipptal, im Unterland und im Burggrafenamt. Einhelliger Tenor: Man habe viel zu wenig von den Strukturen gewusst, es sei für alle Beteiligten besser gelaufen, als erwartet. Im folgenden können Sie die Berichte, einzelne Interviews und Zitate daraus nachlesen. Wir bedanken uns bei den Angehörigen für ihr Mitdenken und Mitmachen.
Das Thema
„Bis man es nicht mehr derpockt“ Die Interviews mit den Angehörigen in Neumarkt/Montan zeigen etliche Gemeinsamkeiten sowie Überraschung über die vielfältigen Angebote in der stationären Pflege. Im Seniorenwohnheim Stiftung Griesfeld von Neu markt haben uns fünf Angehörige Auskunft über die Situation „ihrer“ Heimbewohner gegeben. Beinahe in allen Fällen leiden die Betreuten an Demenz, Depres sion oder Parkinson, bedürfen also einer intensiven Pflege und Beobachtung. Sie alle sind auch bereits seit mehreren Jahren im Heim und in allen Fällen haben die Verwandten, Ehepartner bzw. Nahestehenden so lange gewartet, bis „man es nicht mehr derpackt hat“, wie etwa Ruggero von der Goltz über die Betreuung seiner Gattin zuhause sagte. Eine ähnlich typische Aussage kommt von Rosa Prenn, die ihren Pflegling Annamaria Donpiero bereits seit 5 Jahren besucht und von außen mitbetreut: „Angefangen hat es bei ihr mit Vergessen, sie hat irgendwann nicht mehr gewusst, was sie in der Küche aufstellen soll, das hat dann der Ehemann machen müssen. (…) und wenn sie ins Dorf gegangen ist, hat sie nicht mehr heimgefunden, sie hat sich nicht mehr orientieren können.“ Die fort schreitende Desorientierung, das Durcheinanderbrin gen von Tag und Nacht, das Auflösen von Gewohnhei ten und die damit einhergehenden Schwierigkeiten bringen die Familienangehörigen von Demenz-Kran ken oft an die Grenzen ihrer Belastbarkeit, wie auch im Fall von Petra Forti, deren Mutter seit 2012 in Montan untergebracht ist. „Bös gesagt, es war eine Riesener leichterung für mich. Ich hab wieder mein Leben leben können. Davor war ich die Mama und sie die Tochter. Also die Rollen waren total vertauscht. Und dann habe ich wieder Zeit gehabt für mich. Und mit der Gewiss heit, dass sie hier gut aufgehoben ist. Ich habe kein schlechtes Gewissen, weil ich weiß, ich habe das Beste getan. Mehr hätte ich nicht tun können.“ n etlichen der fünf Interviews gaben die Angehörigen auch an, dass die Verwandten, vor allem die Geschwis ter der/des Betreuten mit Unverständnis auf den Wechsel der Pflege von daheim in das Heim reagierten. Allerdings oft ohne genau zu wissen, in welchem gesundheitlichen Zustand die Patientin/der Patient sich befindet, man nahm einfach an, dass dieser oder
Petra Forti und ihre Mutter
diese nun abgeschoben wurde. Karla Hanspeter erzählt es so: „Ich habe den Leuten auch gesagt: kommt her, schaut euch die Situation an! Der Mama ist es wichtig, dass ich hier bin und das freut mich, weil wenn sie dann auf dem Friedhof ist, merkt sie nicht mehr, ob ich hinkomme oder nicht, sie merkt da auch nicht mehr, ob wir einen Blumenstrauß bringen oder Kerzen anzünden. Da ist sie, hier ist sie und ich genieße meine Mama, dass sie hier ist. Jetzt kann ich sie auch knud deln. Das wäre früher nicht möglich gewesen.“ Dass sich das Verhältnis zwischen befragter Angehö rige und ihren Schützlingen veränderte sich zumeist, nach der Entscheidung für das Pflegeheim. Man war erleichtert – mit schlechtem Gewissen – aber auch befreit und konnte, so wie im obengenannten Beispiel mit neuen Gefühlen auf die Situation und die Person eingehen. Ruggero von Goltz beispielsweise gab an, wieder mehr Zeit auch für sich selbst zu haben, für Bewegung und Lebensqualität. Allen Betreuten gehe es in ihrer Pflegesituation in Griesfeld besser als zuvor, sagen die Angehörigen in den Interviews; Aussagen wie „Mah, isches do fein!“ seien ein Beweis dafür, ein Lob gab es von allen für die vielfältigen Freizeitangebote, für die Dienste wie etwa den Frisör, der regelmäßig ins Haus kommt. Karlheinz Rastner, dessen Mutter in Kurzzeitpflege in Neumarkt ist, geht sogar so weit, dass er bereits für sich selbst eine Reservierung vormerken will, es sei so fein dort, lediglich mehr Einzelzimmer bräuchte es. ch
„Sie hat sich zu Hause überhaupt nicht mehr zurechtgefunden. Ihr war gar nicht mehr bewusst, dass sie sich zu Hause befindet. Sie ist so weit zurückgegangen, wie zu dem Zeitalter, wo sie 14 Jahre alt war. Mit 14 lebte sie natürlich irgendwo Petra Forti, Neumarkt anders und deshalb wollte sie immer dort hingehen.“
Karlheinz Rastner und seine Mutter Altenbetreuung 01 | 16
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Das Thema
5. Welchen Wunsch haben Sie als Angehöriger in Bezug auf das Heim? Keinen. Es ist ausgezeichnet, die Betreuung ist ausgezeichnet. Die Note ist 9, weil 10 gibt es ja nicht; Perfektion ist ja nicht menschlich. Ich bin wirklich beruhigt, weil ich weiß, dass sie hier gut aufgehoben ist. Am Anfang haben auch ein paar Personen gesagt, ich habe sie nur abgeschoben „scaricata“. Aber die Betreuung zu Hause wäre nicht mehr möglich gewesen. Jede Nacht war „Kissenschlacht“, weil sie nicht geschlafen hat… Gesprächsprotokolle Interviews: Jessica Pigneter Ruggero von der Goltz und seine Frau
Stellvertretend für die 5 Interviews hier Ruggero von der Goltz und seine Situation: 1. Können Sie kurz schildern, welche Beweggründe dazu geführt haben, dass Ihre Frau im Heim ist? Meine Frau leidet an seniler Demenz. Ein Jahr war ich imstande mit ihr alleine zu leben, dann hat sie aber nicht mehr gewusst, wo die Toilette ist (…) In einem gewissen Moment haben wir es nicht mehr gepackt. Meine Tochter hat sich ein wenig umgeschaut und ein Gesuch gemacht. Dann vor 1,5 Jahren, am 6. Oktober 2014 ist sie hier hergekommen. Ich bin sehr zufrieden. 2. Wie hat sich seitdem Ihr Leben als Angehöriger verändert? Als noch die Frau zu Hause war, habe ich nicht mehr Sport betreiben können und habe stark zugenommen. Jetzt habe ich wieder Zeit für Bewegung und hab bereits abgenommen. 3. Welche Erwartungen hatten Sie an das Heim? Welche effektive Erfahrung haben Sie gemacht? Haben Sie sich die Betreuung so vorgestellt oder sind Sie positiv oder auch negativ überrascht worden? Die Erwartungen haben sich eigentlich erfüllt. Hmm … negativ … naja als ehemaliger Lehrer sieht man halt oft die Fehler beim Tagesmenü (lacht). Das ist die berufliche Deformation. Das bleibt einem erhalten als ehemaliger Lehrer. Aber die Betreuung ist super, das Personal ist hilfsbereit und immer gut gelaunt, sie sind ruhig und vermitteln die Ruhe auch. Oder wie meine Tochter schreibt: „Oggi Ornella è accudita da tante persone in una struttura all’avanguardia (…)“ „Avanguardia“ heißt ja fortgeschritten, erstklassig. 4. Laut Ihrer Einschätzung, wie fühlt Ihre Frau im Heim? Ich glaub… glücklich kann man nicht sagen. Sie hat sich gut angepasst. Sie hat nie zu mir gesagt „portami a casa“.
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„Ich bin so froh, dass es die Mama so gut angenommen hat. Sie ist vom Rettungs wagen ausgestiegen, hat den Kirchturm von Neumarkt gesehen und war zufrieden. Sie hat gar nicht mehr realisiert, dass sie nicht mehr nach Hause gefahren ist: zuerst das Krankenhaus, dann die Villa Melitta und jetzt hier. Das war für sie das neue Zuhause. Wenn sie von ‚dahoam‘ redet, ist das für sie sowieso ganz die alte Wohnung, wo sie aufgewachsen ist und mit ihrem Vater gelebt hat.“ Karla Hanspeter, Neumarkt
Rosa Prenn und ihr Schützling Annamaria Donpiero
Das Thema
Helene und Hermine Leitgeb
„Wir gehen ins Seniorenwohnheim zum Lachen“ Aus den Wohn- und Pflegeheimen Bruneck und Olang sind 6 Interviews von Angehörigen eingelangt; allesamt sehr ausführlich und mit gut überlegten Antworten, wie übrigens die restlichen auch. Hier eine Zusammenfassung. Im Gegensatz zu Neumarkt, wo man sich auf die Pflege von Demenzkranken spezialisiert hat, waren die Gründe für einen – mit vielen Gedanken und Sorgen begleiteten – Heimaufenthalt in Bruneck und Olang recht unterschiedlicher Natur. Bei Mathilde Prenn, Tochter von Maria Wolfsgruber war es ein Magendurch bruch sowie hinzukommende gesundheitliche Prob leme, im Fall der 97-jährigen Maria Leitgeb Passler gab ein Schlaganfall den Anstoß, zuerst eine Kurzzeitpflege im SWH Bruneck aufzusuchen und dann in einen frei werdenden Langzeit-Pflegeplatz in Olang zu wechseln. Veronika Priller, Tochter von Anton und Agnes Priller musste Mutter und Vater gleichzeitig in stationäre Betreuung geben. „Bei Tatte wurde die dementielle Erkrankung immer offensichtlicher. Mamme war im Kopf gut, aber ihre körperliche Verfassung wurde immer schlechter. Sie waren nicht mehr im Stande die Einnahme der Medikamente selbst zu händeln. Sie wohnten in einem alten Haus, kalt und ohne Bad. Zum Glück war ein Bruder bereit sie lange Zeit zu unterstützen.“ Und obwohl beide zusammenhielten und beteuerten, „gell, des schoff mer schun!“ war die Entscheidung auch mit Erleichterung verbunden, auf allen Seiten. „Zu Beginn hatte ich Gewissenbisse. Vom Gefühl wollte ich Mamma zu mir nach Hause holen und ständig an ihrer Seite sein. Mittlerweile bin ich sehr beruhigt. Ich weiß dass Mamma sehr gut betreut ist,“ schildert Susanne Kosta Wohlfahrtner ihre Gefühle in Bezug auf den Umzug ins Seniorenwohnheim. Von den räumlichen Vorzügen und dem breitgefächer ten Aktivitäts-Angebot berichtet Anita Lahner Wieser, deren Mutter seit einem Jahr in Olang stationiert ist.
Susanne Wohlfahrter Kosta
Anita Lahner
„Wer hat zu Hause schon die räumlichen Möglich keiten ohne Barrieren, mit Aufzug und vieles mehr. Die Autonomie des Menschen zu Hause ist zu sehr beeinträchtigt – sie müssen ständig um Hilfe fragen – das Selbstwertgefühl leidet darunter. Unzufriedenheit entsteht, das Mutter – Kind Verhältnis wird gestört – Die Vorzeichen zwischen Mutter und Kind verändern sich komplett.“ Es sei sehr wichtig, findet sie, dass von Seniorenwohnheimen gesprochen werden und dass man den Ausdruck Altersheim nicht mehr verwenden solle. Von einem völlig falsch dargestellten Bild der Seniorenwohnheime, vor allem durch die Medien, sprechen etliche der befragten Angehörigen. „Es gibt (zu)viele Vorurteile in der Gesellschaft. Es ist wichtig, dass in der Öffentlichkeit berichtet wird, wie es wirklich in den Heimen ist. Mamma hat zu Hause manchmal die Zeit „abgesessen“ und gewartet, bis eine der Töchter kommt. Im Heim hat Mamma dieses Verhalten nicht mehr,“ erzählt Anita Lahner Wieser. Die Heimsituation kann aber auch für alle Betroffenen belastend sein, vor allem wenn es nicht gelingt, Anschluss und Freundschaften zu knüpfen, „das Alleinsein bzw. das Zurückziehen der Mutter in ihr Zimmer sind schwierig auszuhalten,“ meint Susanne Wohlfahrtner Kosta. Oder Maria Moritz Bacher, die sagt: „Ich hatte zu Beginn große Schwierigkeiten – musste nach jedem Besuch weinen. Zu Beginn wollte Mamma nicht bleiben und machte mir auch Vorwürfe.Ich hatte bereits vorher Kontakt mit einer Angehörigengruppe und auch als Mamma ins Heim kam bin ich dabei geblieben. Das hat mir sehr geholfen und hilft mir immer noch.“ Das Fazit zeigt bei allen eine positive Note. Das Leben in den Seniorenwohnheimen tue den alten, kranken Menschen gut, sie seien gut aufgehoben und die Mit arbeiter sehr professionell. Bei manchen komme sogar eine neue Lebensqualität hinzu, sagt Anita Lahner Wieser: „Mamma war immer sehr zurückzuzogen, ihr Leben hat sich um uns und ihre Enkelkinder gedreht. Mamma erfährt eine ganz neue Lebenserfahrung. Am Anfang war es noch zögerlich, aber jetzt nimmt es zu – sie ist zunehmend offener.“ ch
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Das Thema
Stellvertretend für die 6 Fragebögen geben uns hier Hermine Leitgeb Ploner und Helene Leitgeb Trenker, die Töchter von Frau Maria Leitgeb Passler Auskunft. 1. Können Sie mir kurz schildern, welche Beweggründe dazu geführt haben, dass Ihre Mutter im Heim ist? Mamme hat mit unserem jüngsten Bruder zusammen gewohnt. Solange Mamme im Kopf gut ist, hat der Bruder immer gesagt, schaut er auf sie. Erst dann würde ein Heim in Frage kommen. Mamme hatte einen leichten Schlaganfall und ab diesem Moment war die Situation gegeben, einen Heimplatz zu suchen. Mamme kam ins Krankenhaus und von dort direkt zur Kurzzeitpflege ins SWH von Bruneck. Von Bruneck kam sie am 01.02.2012 ins SHW nach Olang. Es war klar, dass es ohne Betreuung und Pflege nicht mehr geht. Auch für uns Kinder war es im Grunde eine gute Fügung. 2. Wie hat sich seitdem Ihr Leben als Angehöriger verändert? Welche Unterschiede können Sie feststellen? Wir waren von Anfang an sehr erleichtert. Bei Mamme zu Hause wusste man nie was ist oder was passiert. Mamme war bis zum 93. Lebensjahr zu Hause und jetzt seit 4 Jahren im Heim. Viele Sorgen sind weggefallen – wir waren beruhigt. Mamme sagt ab und zu mal, dass sie nach Hause möchte. Zu Hause ist für sie dort wo sie als Kind zu Hause war und nicht wo sie die letzten Jahrzehnte gelebt hat. 3. Welche Erwartungen hatten Sie an das Heim? Welche effektive Erfahrung haben Sie gemacht? Haben Sie sich die Betreuung so vorgestellt oder sind Sie positiv oder auch negativ überrascht worden? Vorstellungen oder Erwartungen waren im Grunde keine da. Man hat sich mit diesem Thema nicht aus einandergesetzt. Für Mamme wäre das SWH kein Thema – sie hat sich zwar nicht geäußert, aber sie hat bei diesem Thema abgeblockt. Zudem gibt es im Grunde nur negative Berichterstattung in den großen Medien. Es herrscht immer noch die Meinung vor, man werde abgeschoben. Die heutigen Heimbewohner hatten Kontakt mit Heimen vor 50, 60 Jahren und haben ein Bild, das der heutigen Realität nicht mehr entspricht. Wir sind viel im Heim präsent, haben einen guten Einblick und sind mit der Betreuung sehr zufrieden. Einige Kleinigkeiten gibt es immer – z.B. bei der Kleidung. Aber auch hier gibt es Lösungen wenn man darüber spricht. Mamme geht es gut, sie ist ruhig, das ist das Wichtigste. 4. Laut Ihrer Einschätzung, wie fühlt sich Ihre Mutter im Heim? Sie möchte wie gesagt ab und zu nach Hause, zurück in ihre Kindheit. Sie ist jetzt in ihrer Welt und kann nicht wirklich einordnen, wo sie jetzt ist. Eine bestimmte Zeit ging es Mamme sehr schlecht, sie hat sich aber unglaublich gut erholt. Sie hat einen starken Lebenswillen. Sie hat keine Schmerzen. Wir können nur abschätzen, dass es ihr somit gut geht.
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5. Welchen Wunsch haben Sie als Angehörige/r in Bezug auf das Heim? So wie es jetzt ist, ist es gut. Wir kommen gerne und gehen auch wieder gerne nach Hause – ich gehe gerne ins Seniorenwohnheim. Wir haben viel zu Lachen. Wir sagen oft „wir gehen ins Seniorenwohnheim zum Lachen.“ Gesprächsprotokolle: Oswald Mair, Direktor VdS
Die Angehörigen im Lorenzerhof Im Lorenzerhof in Lana wurden ebenfalls Angehörigeninterviews gemacht; hier eine Zusammenfassung der Antworten die zurückgekommen sind. Die Pflege in der Familie ist lange Zeit das, was viele Angehörige sich für ihre Eltern, ihren Vater, ihre Mutter wünschen. Und es wird viel Kraft, Zeit und auch Mühe aufgewendet, um dies zu garantieren. Doch irgendwann geht es einfach nicht mehr, sei es weil die Pflegefrequenz nicht mehr gewährleistet wer den kann oder weil der eigenen Beruf und die Familie darunter leiden. So beschreibt es auch … wenn sie sagt: „Aufgrund Platzmangels in der Wohnung, der Schwierigkeit Beruf und Pflege sowie Familie unter einen Hut zu bekommen, haben wir schließlich um einen Heimplatz angesucht.“ Es ist immer noch der Weisheit letzter Schluss also, die eigenen Familienmit glieder in ein Heim zu geben. Doch dann kommt bei vielen die Erkennntis, dass Seniorenwohnheime von heute nicht mehr mit den Altersheimen vergangener Zeiten zu vergleichen sind: „Wir sind alle positiv von der Pflege dementer Patienten überrascht!“, schreibt die Tochter von Ida Unterholzner, Frau Ilse Schmittner Piazzi und gibt gleichzeitig an, dass sich nun in der Wahrnehmung ihrer Mutter eine „neue Familie“ um sie kümmert. Vom Glück, auch gleich einen Kurzzeitpflegeplatz bekommen zu haben, berichten mehrere der interview ten Angehörigen, es wurde in den meisten Fällen die Langzeitpflege daraus. Jeden Tag kommt die Tochter von Anna Aufderklamm in den Lorenzerhof, um ihre Mutter zu besuche, obwohl ihr das anfangs noch schwergefallen war, und für…hat sich auch die eigene Lebenssituation verbessert: „Wir sind nicht mehr ange spannt und überfordert, denn wir wissen unsere Mutter gut aufgehoben.“ Vor allem die Strukturiertheit und Übersichtlichkeit in der Pflege wird gelobt. Es wäre alles perfekt, wenn ihre Mutter doch endlich ein Einzel zimmer beziehen könne, sagt Dorothea …, denn derzeit schlafe sie mit einer Frau im Zimmer, die sehr unruhig ist, das belaste die Mutter. ch Gesprächsprotokolle: Martin Grabmeier, Pflegedienstleiter Lorenzerhof Lana
Das Thema
„Zu Beginn war ich auch oft den Tränen nah. Wir haben versucht die Mitarbeiter so gut wie möglich zu unterstützen. Wir Angehörige und die Mitarbeiter mussten uns erst finden. Jetzt im Nachhinein bin ich froh dass es so gut geklappt hat.“ Maria Wolfsgruber, Olang
Erfahrungsbericht eines Sohnes Die Mutter von Thomas Seeber, dem Präsidenten der Vereinigten Bühnen Bozen, hat sich ihr Seniorenwohnheim selbst ausgesucht. Meine Mutter Anna Schmid gehört zu jenen älteren Menschen, die eine klare Vorstellung von dem hatte, was Sie einmal im fortgeschrittenen Alter erwarten würde. Bis zu Ihrem 91sten Lebensjahr führte Sie Ihren eigenen Haushalt vollkommen selbstständig. Mir, ihrem Sohn, gab sie eines Tages den Auftrag, nach einem geeigneten Seniorenwohnheim zu suchen, in das sie übersiedeln wollte, sobald sie sich nicht mehr selbst versorgen konnte. Eine Betreuung durch eine „fremde Pflegerin“ in den eigenen vier Wänden kam für sie nicht infrage. Im Seniorenwohnheim Griesfeld in Neumarkt fand ich für sie das ideale bauliche und personelle Umfeld. Ich konnte meine Mutter sogar zu einem „Probewohn monat“ in Griesfeld überreden, um sich mit der neuen Umgebung vertraut zu machen. Wenige Monate später trat der Ernstfall ein: Eine schwere Herzinsuffizienz zwang meine Mutter zu einem mehrwöchigen Krankenhausaufenthalt, an dessen Ende sie zwar wieder genesen war, sich nun aber nicht mehr selber versorgen konnte. Anzeichen einer leichten Demenz wurden sichtbar. Die ersten Monate im Seniorenwohnheim waren für sie und für mich nicht einfach: für meine Mutter, weil sie mit dem plötzlichen Verlust ihrer Eigenständigkeit und Unabhängigkeit nicht zurecht kam, für mich, weil ich – die plötzliche – demenzbedingte – Veränderung im Verhalten meiner Mutter bemerkte, damit aber nicht umzugehen wusste. Sofort bekam ich – auf Anfrage – von Heim- und Pflegeleitung die richtigen Hinweise für den Umgang mit dieser geänderten Situation. Auch meine Mutter wurde von der Pflege leitung behutsam an den geänderten Lebensrhythmus im Seniorenwohnheim herangeführt.
Die gewissenhafte medizinische Betreuung des Haus personals in Griesfeld führte dazu, dass meine Mutter nun nicht mehr Medikamente nach eigenem Gutdün ken absetzen oder in geänderter Dosierung zu sich nehmen konnte. Ihr Gesundheitszustand wurde und wird lückenlos überwacht und auf negative Verände rung wird sofort reagiert, ich als Angehöriger stets sofort informiert. Auch entwickelte sich zwischen dem Pflegepersonal und meiner Mutter eine fürsorgliche, nahezu liebevolle Beziehung, die bis heute andauert. Ich selbst begegne ihr mit anderen Augen und versu che in meinen regelmäßigen Besuchen Liebe und Zuneigung in einer Form zu zeigen, wie es sie früher zwischen uns nicht gab. Die Pflege und Betreuung in Griesfeld ist die optimale Lösung für meine Mutter , wie auch für mich und ich danke den Betreuerinnen und Betreuern für Ihre Geduld, Umsicht und Zunei gung gegenüber allen Heimbewohner. Thomas Seeber
Ich begegne meiner Mutter nun mit anderen Augen.
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Das Thema
Brigitte Kreutzer
Elisabeth Hofer
Angehörigenvertreter im Heimbeirat
BK: Letzten Endes geht es doch meistens um sehr Persönliches. Und in vielen Fällen ist auch für einen Angehörigen Zeit ein knappes Gut. Wer nur eine oder zwei Stunden für den Besuch der Mutter oder des Vaters aufbringen kann, investiert die lieber ganz gezielt und bewusst in diesen einen lieben Menschen. Im Grunde wird dann gerade das erreicht, was wir alle möchten: einen wirklich ganz individuellen Umgang mit diesem Bewohner, der Nähe zulässt. Oft entstehen gerade dadurch auch positive Beziehungen, die es vor her so nicht gegeben hat. Davon profitiert dann auch das Heimpersonal. Da ist einfach die persönliche Haltung wichtig. Ob das mit Heimbeiräten gefördert werden kann, weiß ich nicht.
Wie sehen Sie den Heimbeirat? EH: Als positiv sehe ich, dass verschiedene Aspekte des Heimlebens angesprochen werden, die einem als Bewohner oder Besucher sonst nicht ganz so bewusst sind: welche Bauvorhaben werden als nächstes geplant, welche betreuerischen Schwerpunkte verfolgt die Pflege oder wie kann ein bestimmtes Anliegen umgesetzt werden. Es ist insgesamt eine interessante Erfahrung, allerdings eine, die sich nicht wirklich und unmittelbar auf die Praxis auswirkt. BK: Naja, jeder Angehörige hat unterschiedlich viel Zeit und seine ganz eigene Art mit seinen Anliegen umzugehen. Ich bemerke, dass die meisten dann lieber selbst und sofort zu den Verantwortlichen gehen. Viele Anliegen sind zu dringlich und vielleicht auch zu persönlich, um sie „auf Termin“ zu behandeln oder als allgemeines Anliegen zu formulieren.
Wie könnte die Zukunft des Heimbeirates aussehen – oder allgemein: In welcher Form sollte Mitsprache in einem Altenheim gestaltet werden? BK: Vielleicht wollen die Leute auch gar nicht noch mehr solcher Gelegenheiten. Jeder hat sein eigenes Leben. Den Vater oder die Mutter im Heim zu haben, stellt für viele eine gewisse Beruhigung dar: die grund legenden Bedürfnisse des Bewohners werden gestillt, über seine Gesundheit und Körperhygiene wacht ausgebildetes Personal. Dinge, wie zum Beispiel die Teilnahme an einer Heiligen Messe oder an geselligen Runden, die vorher oft gar nicht mehr möglich waren, gehören hier zu den Grundangeboten. Viele Angehörigen sind froh, den Erschwernissen einer Pflege zu Hause – die häufig in einer ungeeigneten räumlichen Situation und meist unter beschränkten organisatorischen Möglichkeiten verläuft – entkommen zu sein. Sie sind einfach nur froh, den Betreuten in guten Händen zu wissen. Man muss nicht in einem Heimbeirat über neue Probleme sprechen. EH: Ein Zusammentreffen im formellen Rahmen eines Beirates ist meiner Meinung nach ein- oder zweimal im Jahr ausreichend. Vielleicht könnte man ungezwun genere Treffen zu gewissen Schwerpunktthemen anbie ten, diese dafür aber regelmäßiger. Ich kann mir vor stellen, dass sich auch Angehörige mehr angesprochen fühlen, wenn es um dieses oder jenes Thema geht. Ich denke, so ein „Angehörigentisch“ würde letzten Endes den Interessen aller Seiten am ehesten entgegen kommen. Gesprächsprotokoll: Altenheim Bezirksgemeinschaft Wipptal, Haymo Beikircher
Ist der Heimbeirat als Instrument der Mitsprache also „zu formell“? EH: Kann sein. Die Leute reden leichter in einer „nor malen“ Umgebung, die Anwesenheit von Politikern, Heimärzten oder -verwaltern ist nicht immer förder lich, um die eigenen, vielleicht auch ganz persönlichen Anliegen anzusprechen. Viele Leute bekommen da eine Art Blockadehaltung. Es ist leichter, aus einer gewissen Anonymität heraus einen Wunsch oder eine Kritik zu äußern. Insofern würde sich ein Ansprechpartner im Heimbeirat schon gut anbieten. Aber es ist auch für ihn oft schwer, allgemeine Anregungen ohne Bezug auf die eigene Situation zu formulieren und zu präsentieren.
„Ich hatte bereits vorher Kontakt mit einer Angehörigengruppe und auch als Mamma ins Heim kam bin ich dabei geblieben. Das hat mir sehr geholfen und hilft mir immer noch. Mittlerweile bin ich ruhiger, ausgeglichener. Wenn ich jetzt das Heim verlasse bin ich beruhigt, ich weiß Mamma in guten Händen.“
Der Heimbeirat des Bezirksaltenheimes Wipptal setzt sich aus jeweils zwei Bewohner- und Ange hörigenvertretern sowie aus dem zuständigen politischen Referenten der Bezirksgemeinschaft, dem Heimleiter und dem Pflegedienstleiter zusammen. Der Ärztliche Leiter nimmt als Ansprechpartner für medizinische Fragen auch meistens an den Sitzungen teil. Der Heimbeirat tritt ein- bis zweimal im Jahr zusammen. Elisabeth Hofer und Brigitte Kreutzer sprechen über ihre Eindrücke als Vertreter der Angehörigen.
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Maria Moritz Bacher, Bruneck
La voce
L’assenza del dolore Il dolore nell’anziano è il prodotto di più patologie croniche potenzialmente debilitanti, come quelle osteovascolari e vascolari, e fattori psicologici e sociali che possono modulare la percezione e la risposta del dolore. Anche nella malattia di Alzheimer il soggetto riesce a percepire il dolore ma ha grandi difficoltà nel riferirlo e di esprimerlo. La gestione del dolore in fase avanzata rimane sicuramente diffi cile e il suo corretto riconoscimento rimane una sfida per chi è accanto a queste persone. In letteratura si trovano molteplici studi che eviden ziano che un dolore non trattato provoca depressione, ansia, aggres sività, stato confusionale, riduzione della socializzazione, disturbi del sonno, difficoltà di movimento e deambulazione e incremento dei costi di utilizzo per i servizi sanitari. Dalla letteratura scientifica si evi denzia ancora oggi una scarsa presa in carico del dolore all’interno delle strutture sanitarie e residenziali. Attualmente presso le strutture per anziani sono accolte persone di età molto avanzata, fragili, portatrici di molteplici patologie, spesso tal mente compromesse dal punto di vista funzionale, da versare in con dizioni di limitata o assente autono mia. Difficile risulta per loro la gestione dei più semplici gesti di vita quotidiana, nonché l’agire ade guatamente le competenze comuni cative-relazionali, poiché afflitti da svariate forme di demenza o da altre problematiche che ne hanno dete riorato ogni funzione cognitiva. Le recenti disposizioni in campo normativo e professionale offrono l’opportunità di riflettere sul tema e stimolano l’avvio di un processo di cambiamento culturale, organizza tivo, professionale finalizzato alla rilevazione, monitoraggio e gestione della sofferenza nell’agire quoti diano dei professionisti della salute. Per questo motivo le strutture delle Case di riposo di Bolzano dell’Azienda Servizi sociali, sia pure tra mille difficoltà, hanno avviato
RTA – ASSB Ripartizione Strutture Residenziali e Semireidenziali – Azienda Servizi Sociali di Bolzano Alessia Foscarin, Loredana Rodighiero Monica Mihailic, Alessia Pavanello
questo processo, con un progetto mirato a valutare il dolore nella persona anziana che è ospite delle strutture residenziali e contestual mente hanno introdotto un proto collo condiviso con le figure profes sionali atto a migliorare la qualità di vita dell’anziano all’interno delle strutture. Il progetto si è svolto nelle case di riposo ASSB di Bolzano: Polo Don Bosco Villa Europa e polo Villa Armonia Villa Serena ha avuto una durata di circa due anni all’interno dei quali si sono strutturate più fasi. Inizialmente si è fatta una fotografia della situazione reale rispetto alla gestione del dolore nelle case di riposo, successivamente, tenendo presente tutta la letteratura scienti fica e le norme Ministeriali, si è costituito un gruppo di lavoro che hanno insieme definito quali sono i criteri per poter gestire al meglio il dolore dell’anziano. È stato succes sivamente introdotto il protocollo assistenziale in fase di sperimenta zione con un’ulteriore raccolta di dati che hanno conseguentemente facilitato la stesura definitiva del protocollo.
All’interno delle varie fasi anche tutto il personale infermieristico e addetto all’assistenza è stato formato rispetto alla gestione del dolore nelle sue varie fasi ed il progetto è stato recepito anche dal direttore sanitario, con il conseguente coinvolgimento della figura del medico. Qui come anche in altri ambiti, l’ascolto tra “curanti” e il lavoro interdisciplinare sono indispensa bili. Obiettivo di questo lavoro quindi non è stato solo quello si condividere uno strumento, ma stimolare tutti gli operatori all’atten zione, alla sensibilità, alla capacità di “tradurre” segni e sintomi espressi dall’anziano, che altrimenti resterebbero, come spesso accadeva prima, indecifrati o peggio male interpretati e quindi impropria mente trattati. Attualmente il proto collo “senza dolore” è in uso presso tutte le strutture ASSB e questo garantisce ai nostri anziani di essere curati nella loro totalità e di garan tirgli un benessere psicofisico. Carlo Alberto Librera ASSB Ripartizione Case di Riposo
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Das Interview
Von der Politikerin zu einer gänzlich neuen Aufgabe
„Diese Aufgabe bringt auch mich als Mensch weiter“ Im November 2014 gab Eva Klotz ihren Rückzug aus der Politik bekannt. Sie wolle sich ganz der Betreuung ihres kranken Ehemanns Hans Bachmann widmen, der seit längerer Zeit gesundheitliche Probleme hatte. Wie es der leidenschaftlichen Politikerin seit damals ergangen ist, haben wir in einem Gespräch mit ihr wissen wollen.
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Das Interview
Es ist nun ein Jahr her, dass Sie Ihren Abschied gaben nach 31 Jahren Landtag, mit der Aussage, Sie wollen Ihren Mann pflegen. Wie ist dieses Jahr verlaufen, wie haben Sie diese neue Aufgabe bewältigt? Eva Klotz: Ich bin mittlerweile in die Aufgabe, die ich mir selbst gestellt hatte, hineingewachsen. Es hat gedauert und ich war auch völlig überrascht von der Intensität; heute weiß ich, dass jene die Kinder hatten oder mit Betreuung zu tun hatten, leichter mit solchen Änderungen zurecht kommen. Es war nicht leicht, doch ist es gut gegangen. War nach Ihrem Abschied von der Tätigkeit im Landtag auch gleich der Betreuungsalltag mit Ihrem Mann da? Nein, kurz nach meinem Ausstieg hatte ich unglaub lich viel damit zu tun, aufzuräumen. Es musste ja das Leben von über 30 Jahren begutachtet und entrümpelt werden, ich hatte einen interssanten und intensiven Berufsalltag, der auch viele schriftliche Spuren hinter lassen hat. Außerdem bin ich jemand, der nicht viel wegwerfen kann, wichtige Dokumente oder Protokolle, Durchschläge von Pressemitteilungen und Aussendun gen, die ich als Historikerin auch gewohnt bin, abzu heften und zu sammeln. Vielleicht brauche ich das ja noch. Diese Arbeit hat also lange gedauert und auch an meinen Kräften gezehrt und ich bin an Grippe erkrankt. Gleichzeitig ist auch mein Mann mit einer Lungenentzündung ins Krankenhaus gekommen und ich bin nach einer Rückfallgrippe nur sehr schwer wieder auf die Beine gekommen. Das war im letzten Jänner. Es war eine schwere Zeit für uns beide, dann, mit dem kommenden Frühling ist es langsam wieder besser geworden. Hatten Sie damals jemanden, der Ihnen geholfen hat? Meine Geschwister und auch meine Nachbarin waren mir damals eine große Hilfe; sonst wäre ich aus dem schwarzen Loch, in das ich gefallen war, nicht wieder so leicht herausgekommen. Die Situation hat sich seit damals wirklich stabilisiert und ich merke, dass ich es mir jetzt gut einteilen kann, denn der neue Alltag lässt mir nur sehr wenig Zeit für mich selbst, da muss ich flexibel sein.
„Denn es gibt Tage, wo man sich denkt, das ist ja sehr gut gelaufen und dann wieder Tage, wo man fast verzweifeln könnte“
Sie betreuen Ihren Mann bei sich zuhause, in Ihrer Wohnung? Ja, ich bin den ganzen Tag mit ihm beschäftigt, dass es ihm gut geht, dass er so gut es geht zufrieden ist. Wir gehen jeden Tag eine halbe Stunde miteinander spazieren, das ist ein Lichtblick und ich weiß ja auch, dass Bewegung sehr wichtig für ihn ist. Seine Krank heit ist degenerativer Natur und ich möchte darauf nicht näher eingehen, aber sein Zustand wird nicht besser und er braucht laufend Pflege und Unterstüt zung. Welche Hilfe ist denn nötig, und wieweit können Sie – auch medizinisch – helfen? Wichtig ist eigentlich von meiner Seite, dass ich den ganzen Tag bei ihm bin, also ihn begleite und den Ablauf organisiere. Das ist mein neuer Lebensauftrag und ich empfinde keine Bitternis dabei, sondern weiß, das gehört jetzt dazu, auch zu meiner speziellen Menschwerdung, dass ich diesen Teil erlebe und erfülle. Ich könnte mir nie vorstellen, ihn in eine Struktur zu geben; solange ich das selber schaffe, weiß ich was zu tun ist und deshalb habe ich ja auch mein Landtagsmandat niedergelegt. Ich weiß zwar jetzt nicht genau, was mich, was uns, meinen Mann und mich erwartet, aber ich habe sowieso gelernt, nicht langfristig zu planen, sondern von Tag zu Tag zu entscheiden. Denn es gibt Tage, wo man sich denkt, das ist ja sehr gut gelaufen und dann wieder Tage, wo man fast verzweifeln könnte. Ich weiß oft nicht, hängt das mit dem Wetter zusammen, mit seinen Stimmun gen, sind es andere Dinge, von denen wir keine Ahnung haben, dass sie einen Menschen so beein flussen. Aber ich habe gelernt, damit umzugehen.
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… Das Interview
Haben Sie auch professionelle Hilfe, kommt vielleicht eine Badante oder Krankenschwester zu Ihnen? Ich habe das Glück, eine sehr nette Nachbarin zu haben, die früher in einer Apotheke gearbeitet hat und mir mit allem, also auch mit den medizinischen Dingen, helfen kann. Das gibt mir Sicherheit und Rückhalt, aber ich kann mich auch an meine Geschwis ter wenden oder die Freunde meines Mannes. Letzten Jänner, als es uns so schlecht ging, waren sie mir eine Stütze, und oft sind es die kleinen Dinge, wie einkau fen gehen, sodass jemand bei meinem Mann bleiben kann. Da habe ich auch gesehen, auf wen man zählen kann und auf wen nicht. Im übrigen hat sich die Lage meines Mannes jetzt auch stabilisiert, sodass ich jetzt auch einmal ein oder zwei Stunden wegkann. Das ist ein großer Luxus und eine Erleichterung. Auch dass wir jeden Abend gemeinsam beten, gibt mir Kraft und Halt.
„Ich empfinde es als Luxus, dass ich mich der Pflege meines Mannes mit einer gewissen Ruhe widmen kann und ich weiß, dass das längst nicht bei allen der Fall ist.“
Sie haben sich somit auch eine große Verantwortung aufgeladen, die Gesundheit Ihres Mannes. Ja, ich führe beinahe zwei Leben, ich plane und schaue und organisiere. Aber wenn ich an manche Mütter denke, die das vier- oder fünffach machen! Nur in meinem Fall wird die Situation nicht besser, das ist der Unterschied. Ich hoffe aber, dass er noch für längere Zeit stabil bleibt und wir es gemeinsam erleben kön nen. Wir waren heuer im Jänner beispielsweise in den Thermen von Montegrotto – und ich habe das als sehr wohltuend empfunden. Vor allem, dass ich wir das gemeinsam machen können, das war ein Segen. Woher holen Sie sich die Motivation für diese Pflegesituation? Vieles hat mit meiner seelischen Konstitution zu tun und mit meiner Stimmung, und es stimmt, ich muss darauf schauen, dass ich Kraft und Geduld haben kann. Wenn ich mich auf etwas freuen kann, wie eben jetzt unser kleiner Urlaub in Montegrotto, dann ist das für mich eine unglaubliche Kraftquelle. Jetzt können wir uns – wenn alles gut geht – sogar schon auf Korsika freuen, wo wir in fünf Monaten hinfahren. Erst in einer solchen Phase erfährt man auch, wie wichtig die innere Kraft und die Möglichkeit zur Freude wirklich sind. Aber es baut mich auch auf, wenn ich sehe, dass mein Mann zufrieden ist. Wenn wir am Abend miteinander reden und ich frage, geht es dir gut, bist du zufrieden und er sagt, sehr! Dann ist das für mich vor dem Ein schlafen die größte Freude. Ich habe gelernt, diese Dinge zu schätzen, und betrachte das auch als den tieferen Sinn meiner Aufgabe. Sie profitieren auch von dieser Situation?
Dieses neue Leben ist eine 360-Grad-Wandlung Ihres bisherigen Politikerlebens, wie kommen Sie damit zurecht? Das ist wirklich eine komplett andere Sache geworden, aber ich empfinde es als Luxus, dass ich mich dieser neuen Aufgabe mit einer gewissen Ruhe widmen kann. Denn ich weiß, dass das längst nicht bei allen der Fall ist, viele stehen im Beruf und müssen jemanden pflegen und betreuen. Aber wenn ich diese Ruhe nicht hätte, wer weiß, ob ich da überhaupt bewältigen könnte, denn ich merke, dass mein Mann mit seiner Krankheit auch sehr empfindsam geworden ist. Wenn ich wegen irgendeiner Verpflichtung einen inneren Druck verspüre, überträgt sich das sofort auf ihn. Da wird er auch fahrig und nervös und ich weiß, dass ihm jeder noch so kleine Stress nicht gut tut. Deswegen muss ich es mir einfach einteilen, und Dinge dann erledigen, wenn sie anfallen, vielleicht komme ich morgen nicht dazu, also wenn ich jetzt die Zeit habe, gehe ich es frisch an.
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Ja, diese Aufgabe bringt mich als Mensch sehr viel weiter und ich habe gelernt, mich auf etwas gänzlich anderes zu konzentrieren. Nicht eine Minute bereue ich diesen Schritt, sondern danke Gott, dass ich die Möglichkeit hatte, auszusteigen und das hier zu 100 Prozent zu machen. Haben Sie auch Pflegegeld beantragt? Nein, das haben wir nicht. Mein Mann hat eine Rente und ich ja auch, wir können das alleine stemmen. Ich mache das womit ich ein gutes Gewissen habe und würde mich mittlerweile als glücklichen Menschen bezeichnen, ich bin innerlich frei. Obwohl es natürlich einiges gibt, das für mich nicht mehr geht, wie skifah ren, Bergtouren, Wandern in den Höhenregionen. Aber die halbe Stunden Spazierengehen mit meinem Mann entschädigen mich und ich zehre davon, als ob ich einen höheren Berg alleine bestiegen hätte. Christine Helfer
Die Experten medizininfo Dr. Karl Lintner Sanitätskoordinator im Gesundheits bezirk Brixen, Südtiroler Sanitäts betrieb, und Hausarzt in Klausen.
Medizinische „Check-ups“ – Sinn und Unsinn Die Idee, Krankheiten bereits vor der Entstehung abzuwenden, ist nicht neu. Bereits im alten China wurden Ärzte nur bezahlt, wenn die von ihnen betreuten Patienten gesund blieben. So ist auch bei uns der Begriff „Prävention (Vorsorge) ein vom Bürger und vom Gesundheitssystem häufig gebrauchter und manchmal auch strapazierter Begriff.
Die primäre Vorsorge hat zum Ziel, dass durch einen entsprechenden Lebensstil Krankheiten erst gar nicht entstehen. Bewegungsmangel, Rauchen, falsche Ernährung führen zu ernsthaften Erkrankungen, das Gegenteil kann Krankheiten verhin dern. Mit der sekundären Vorsorge sor gen wir dafür, dass bereits vorhan dene Krankheiten nicht fortschrei ten oder zu späteren Komplikationen führen. Wenn also ein sogenanntes medizi nisches „Check-up“ angeboten oder verlangt wird, müssen zunächst einige Fragen beantwortet sein. Was sagt die Messung aus? Gibt es eine evidenzbasierte Interpretation der Ergebnisse? Wie sicher ist das Messergebnis? Welche konkreten Maßnahmen ergeben sich für den Untersuchten? Besteht eine Gefähr dung durch die Untersuchung bzw. birgt das Ergebnis die Gefahr weite rer gesundheitsschädlicher Unter suchungen?
Generell sind gezielte Check-ups sinnvoll, wenn die Ergebnisse zu einer ausführlichen Beratung durch den Arzt bezüglich Lebensstil (Ernährung, Bewegung, Rauchen usw.) oder zu einer sinnvollen Ver abreichung von Medikamenten füh ren. Die medikamentöse Behand lung des erhöhten Blutdrucks oder die Senkung der Fettwerte auch mit Medikamenten haben durchaus eine große Bedeutung in der Vor sorge. Der betroffene Patient aber muss die Bereitschaft aufbringen, die notwendigen Maßnahmen nach entsprechend guter Beratung durch den Arzt auch zu akzeptieren und sie aktiv durchzuführen. Wenn sich Check-ups sich auf das „Messen“ oder auf „Untersuchun gen beschränken, sind sie nutzlos, kosten sehr viel Geld und sind letztlich sogar gefährlich, weil sie selbst gesundheitsschädigend sein können und den Patienten häufig eine falschen Sicherheit vorspielen.
auf Dauer und in erheblichem Maße außerstande“ sind, die Tätig keiten des täglichen Lebens selbst zu verrichten und deshalb seit min destens sechs Monaten regelmäßig – im Wochendurchschnitt mehr als zwei Stunden täglich – auf fremde Hilfe angewiesen sind. Grundsätz lich wird das Pflegegeld monatlich ausbezahlt. Es dient zur Bezahlung von Pflege- und Betreuungsleistun gen, zur Deckung der Kosten für die soziale Absicherung von pfle genden Angehörigen und zur Bezahlung anerkannter Hauspflege dienste oder Aufenthalte in Pflegeund Betreuungseinrichtungen sowie auch der Kosten von Maß nahmen zum „selbständigen Leben“. Detaillierte Kriterien zur Anerkennung, auch des Grades der Pflegebedürftigkeit, zur Auszahlung des Pflegegeldes und zur Verwal tung des Pflegefonds sind im Beschluss der Landesregierung vom 28. Januar 2014, Nr. 73 enthalten. Der Antrag auf Pflegegeld kann über den Sozial- und Gesundheits sprengel oder ein Patronat der
Landesabteilung für Sozialwesen eingereicht werden und wird dann an die ASWE – Agentur für soziale und wirtschaftliche Entwicklung weitergeleitet. Die Einstufung der pflegebedürftigen Person erfolgt dann innerhalb von 30 Tagen ab Antragstellung und zeigt den monatlichen Hilfebedarf in Stun den an. Nur im Falle einer wesen tlichen Verschlechterung kann vor Ablauf eines Jahres ab dem Antrag, eine Wieder- oder Neueinstufung beantragt werden. Was kann man gegen ein nicht gerechtfertigtes Einstufungs ergebnis unternehmen? Innerhalb von 30 Tagen nach Erhalt der Einstufung kann Rekurs bei einer von der Landesregierung ein gesetzten Berufungskommission eingereicht werden. Berechtigt dazu sind die pflegebedürftige Person sowie ein gesetzlicher Vertreter oder auch ein bevollmächtigter Dritter, wie z.B. auch das Patronat. Die Ent scheidung erfolgt innerhalb einer Frist von 60 – 90 Tagen und es sind hierfür keine Gebühren vorgesehen.
rechtsforum
RA Dr. Kathrin Platter der Rechtskanzlei PMAB in Bozen
Wer hat ein Recht auf Pflegegeld? Die Autonome Provinz Bozen sichert pflegebedürftigen Menschen finanzielle Leistungen für ein Leben in Würde, das Pflegegeld. Wer aber gilt als pflege bedürftig und hat folglich ein Anrecht auf Pflegegeld? Das Landesgesetz Nr. 9 vom 12. Oktober 2007 sieht in Artikel 2 vor, dass seit mindestens fünf Jahren ununterbrochen ansässigen Bür gern ein Pflegegeld zuerkannt wird, wenn sie aufgrund „[…] von Krank heit oder körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderungen
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Im Profil
Mit Leidenschaft und Sachverstand Der langjährige Direktor des ÖBPB Brixen, Helmut Pranter kennt sich in den Verwaltungsuntiefen der Altenbetreuung und Sozialarbeit aus wie kein Zweiter; wir widmen ihm dieses Porträt.
Helmut Pranter ist das, was man gemeinhin einen „alten Hasen“ nennt. Seine langjährige und profunde Erfahrung im Verwaltungs- und Führungsbereich zur Altenbetreuung bzw. im weiteren Sinn zur Sozialarbeit im Land, machen aus ihm einen gesuchten Experten und Berater. Dabei hat sich der gebürtige Brunecker eine Jugendhaftigkeit und Frische bewahrt, ganz so als ob er sich zeit seines Lebens nur mit Dingen beschäftigt habe, die ihm leicht von der Hand gehen. „Es stimmt,“ sagt er, „ich habe diese Arbeit sehr gerne gemacht und besonders in den Anfangsjahren haben wir uns wie die Pioniere gefühlt.“ Seine Arbeit hat sich seit 1978 im Bürgerheim Brixen abgespielt, das sich im Lauf der Jahre zu einer ganzen Körperschaft, dem Öffentlichen Betrieb für Pflege- und Betreuungs dienste, kurz ÖBPB entwickelt hat. „Ich habe dort kurz nach meinem Militärdienst und ersten Erfahrun gen als Lehrer eine Stelle angenommen – vorüberge hend – denn eigentlich peilte ich eine Karriere in der Gemeinde an, nachdem ich den Kurs für Gemeindes ekretäre absolviert hatte.“ Aus der Übergangsanstellung ist schließlich eine ganze Berufslaufbahn im Verwaltungswesen der Südtiroler Seniorenarbeit geworden, die damals in den frühen 1980er Jahen noch in den Kinderschuhen steckte. In Brixen waren es die Barmherzigen Schwestern, die vielfach noch Pflege und Betreuung im Altersheim abdeckten, auch das war im Wandel begriffen. „Wir waren einige wenige Führungskräfte, vier oder fünf Direktoren und Präsidenten aus den Altenheimen in Kaltern, Niederdorf und eben Brixen, die mit den Verantwortlichen im Land, wie Oswald Ungerer, Pio Fontana oder Karl Tragust begonnen hatten, die sozia len Regelungen und Normen für die Zukunft einzu richten.“ Man habe gemerkt, dass Soziale Arbeit und das Gesundheitswesen einen Paradigmenwechsel vollzogen, weg von der restriktiven Betreuung hin zu einer humaneren, auf den Patienten fokussierten Pflege. „Aber auch schon in den 1980er Jahren hat sich gezeigt, dass die Seniorenwohnheime immer öfter zu Pflegezentren werden, auch hier mussten wir eine gesetzgeberische und pragmatische Basis schaffen. Wir haben stundenlang darüber diskutiert, was denn eigentlich „pflegebedürftig“ heißt, wer da hineinfällt – das war äußerst spannend, aber auch sehr delikat.“
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Helmut Pranter ist wie ein wandelndes Lexikon, wenn es um die Geschichte der Betreuung auf den verschie denen Ebenen geht, im Bezirk, auf Landesebene, für die einzelnen Seniorenwohnheime, ihn begeistern die Fachausdrücke und verwaltungstechnischen Details. Einen Ausgleich hat er daheim in Vintl, wo er mit seiner Frau Bernadette mittlerweile einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb aufgebaut hat. „Die 3 Töch ter sind aus dem Haus, Ramona arbeitet beim LVH in Bozen, Karolin bei der Volkshochschule und Miriam ist Krankenschwester in Brixen.“ Im Sommer sei genug zu tun mit den Himbeerplantagen, da müsse man sogar noch Leute anstellen. Außerdem geht er gerne skifahren, wandern und angeln, auch auf Reisen. Keine Langeweile also. Seinen Direktorenposten in Brixen hat er bereits über geben. Er habe eine ordentliche Hofübergabe gewollt; „zwar habe ich ein wenig warten müssen, auch weil vor zwei Jahren ein komplett neuer Verwaltungsrat seine Arbeit aufnahm, doch jetzt sehe ich, dass es gut läuft und dass ich mich zurückziehen kann.“ Noch hat er ein Büro in Brixen und nimmt seine Beratertätigkeit wahr. Er selbst hätte keine Scheu, in ein Seniorenwohnheim zu gehen, wenn die Zeit einmal gekommen wäre. „Wir sind gut aufgestellt und in den nächsten Jahren wird sich noch einiges mehr bewegen, mit familiärer und individueller Betreuung. Ich brauche Autonomie und Privatheit, aber auch Sicherheit und Akzeptanz, und das findet man in unseren Heimen.“ Christine Helfer
Aus den Verbänden
BFA
Professionalisierung und Austausch im Vordergrund der BFA Wir befinden uns im Spannungsfeld der Änderung der volkswirtschaft lichen Rahmenbedingungen, der Überbürokratisierung und allgemeiner internationaler sozialpolitischer Tendenzen, welche Qualität hochpreisen und die sozialen Dienstleistungsträger betriebswirtschaftlich in Bedrängnis bringen. Nach dem Paradigmenwechsel durch Einführung der Pflegesiche rung sind nachhaltige Entwicklun gen in der Qualitätssicherung wesentlich: in den Bereichen Finan zierung, Personalmanagement und bedarfsorientierter Angebote für SeniorInnen liegen die Schwer punkte für die kommenden Jahre. Eine der Zielsetzung des BFA ist die Professionalisierung und Wei terbildung der DirektorInnen der Südtiroler Seniorenwohnheime.
Impulsreferate zum Thema Age Management Darüber sprachen Manfred Andergassen, Vival Institute Gmbh: Methoden des Age Management Marco Maffeis, Bürgerheim Brixen ehem. Direktor in Leifers: Der Prozess des Age Management auf der Grundlage der Erfahrungen des Pflegeheims in Leifers Ruth Gschleier, Vival Institute Gmbh: Age Management im Rahmen der Organisationskultur und –entwicklung Riccardo Ciccolini, ForTeam srl: Radar sulle opportunità di finanza agevolata
Vor diesem Hintergrund organi sierte der Vorstand des Berufs verbandes (Beatrix Kaserer, Iris Cagalli, Helmuth Prantner, Herbert Watschinger, Marco Maffeis, Stephan Rinner) u.a. 2 Stammtische und eine Fach tagung, die rege Teilnahme und hohen Zuspruch erfahren haben.
Stammtisch zum Thema Age Management Altern ist ein individueller Prozess und mit fortschreitendem Alter einmaliger, was zu großen indivi duellen Unterschieden in der kör perlichen Leistungsfähigkeit und dem Gesundheitszustand innerhalb der Altersgruppe führt. Die Arbeits bedingungen spielen eine Schlüs selrolle für die Qualität des Alterns und das Alter wird zunehmend zu einem Faktor, dem in der Personal politik Rechnung zu tragen ist. Daher sind besonders in der betrieblichen Gesundheitsförderung und im Age Management Individu alität und individuelle Lösungen gefordert. Im Pflegeheim Domus Meridiana, das an einem Pilotprojekt zum Thema teilgenommen hat, fanden aus diesem Grund Vorträge mit anschließender Diskussion statt. Im Zusammenhang mit den Pflege heimen wurde insbesondere im Zusammenhang mit Personal situation, Arbeitsbelastung und Zeitdruck als höchster Handlungs bedarf beschrieben. Dazu wurden im Rahmen Pilotprojektes folgende Handlungsempfehlungen erarbei tet, die seitens der anwesenden DirektorInnen mit Interesse diskutiert wurden: • Einführung eines „Springerteam“ auf Bezirksebene • Befristete Auszeiten/Sabbaticals • Zeitnahe Reparatur bzw. Austausch der Hilfsmittel • Arbeitszeitflexibilisierung • Schulung der Führungskräfte im Bereich der Belastungsbewältigung • Abbau von Vorurteile gegenüber dem (eigenen) Altern und jenem der KollegInnen Iris Cagalli . Direktorin Alten- und Pflegeheim Latsch
BFA
Wohnformen im Alter Die Umsetzung von betreutem und begleitetem Wohnen für SeniorInnen in Südtirol hingegen war das Thema des Stammtisches im Dezember, der in der Galerie für zeitgenössische Kunst in Meran „kunstmeranoarte“ abgehalten wurde. „Wie können bedarfsgerechte und tragfähige Wohnmodelle für Senio rInnen in Zukunft gestaltet wer den?“, stellten sich die DirektorIn nen die Frage. In Südtirol sind Wohnformen im Alter durch seit Jänner 2014 durch das Dekret des Landeshauptmannes vom 21. Okto ber 2013, Nr. 29 „Begleitetes und betreutes Wohnen für Senioren“ erlassen.http://www.provinz.bz.it/ sozialwesen/themen/seniorenseniorinnen.asp Einige Seniorenwohnheime bieten im Rahmen der in Südtirol gelten den Gesetzgebung bereits betreutes und/oder begleitetes Wohnen an. Es wurde die Gelegenheit geschaf fen, durch die Erfahrungsberichte einen Überblick über die Umset zung zu schaffen und so auch die Stärken und Schwächen auf organi satorischer, konzeptueller und finanzieller Ebene beleuchtet. Das wichtigste Anliegen aber war der Ausblick in die Zukunft: Am Ende der Veranstaltung wurden Vorschläge gesammelt, welche der bestehenden und weiteren Modelle als zukunftsträchtig erachtet wer den, welchen Bedarf es südtirolweit im Bereich des Wohnens es gibt bzw. in welcher Kombination es Wohn-Angebote noch geben sollte. Die Ergebnisse wurden in Zusam menarbeit mit dem VdS der Direk torin des Amt für Senioren und Sozialsprengel des Landes Südtirol, Dr. Brigitte Waldner, übergeben. Iris Cagalli . Direktorin Alten- und Pflegeheim Latsch
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Aus den Verbänden
VdS
Anlaufstellen für Pflege und Betreuung vor Ort Seit Jänner 2016 erhalten betreuungs- und pflegebedürftige Menschen, deren Familien und Bezugspersonen in den Sozial- und Gesundheitssprengeln vor Ort und aus einer Hand Informationen über die Möglichkeiten in der Betreuung und Pflege und Unterstützung in der Organisation und Hilfe in der Abwicklung von Ansuchen und Anträgen. Am 1. Februar wurden die neuen Anlaufstellen vorgestellt. Stürze, Schlaganfälle und Demenz: Wenn Angehörige plötzlich zum Pflegefall werden und eine aufwän dige Betreuung brauchen, wissen die wenigsten Familien, an wen sie sich wenden können, wo sie Hilfe erhalten, welche Leistungen ihnen zustehen und wie sie den Alltag organisieren sollen. Die neuen Anlaufstellen für Pflege und Betreu ung bieten daher Informationen und Unterstützung – vor Ort in den zwanzig Südtiroler Sozial- und Gesundheitssprengeln sowie aus einer Hand durch Fachpersonal aus den jeweiligen Bereichen Gesund heit, Soziales und Seniorenwohn heime. Bei einer Medienkonferenz im Gesundheits- und Sozialspren gel Lana stellten Landesrätin Mar tha Stocker, der Direktor der Lan desabteilung Soziales Luca Critelli sowie der Präsident der Bezirksge meinschaft Burggrafenamt Alois Peter Kröll, die Pflegedienstleiterin im Südtiroler Sanitätsbetrieb Gun dula Gröber und der Präsident des Verbandes der Seniorenwohnheime Norbert Bertignoll die neuen Anlaufstellen vor. „Mussten sich betroffene Familien in der Organisation der Pflege und Betreuung ihrer Angehörigen in Vergangenheit an verschiedene Stellen und Dienste wenden, so erhalten sie nun vor Ort in den Sprengeln und vor allem aus einer Hand Information, Beratung und Begleitung“, betonte Landesrätin Stocker. Die Landesrätin unterstrich dabei die steigende Bedeutung und Notwendigkeit der neuen Anlauf
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stellen für Pflege und Betreuung, „je älter die Menschen werden und je mehr Menschen älter werden.“ Ziel sei es zudem, die Zusammen arbeit zwischen den bestehenden Diensten zu stärken. In den neuen Anlaufstellen arbeiten verschiedene Fachkräfte der Sozial dienste, des Südtiroler Sanitäts betriebes und der Seniorenwohn
heime zusammen. „Durch diese enge Vernetzung und koordinierte, dienstübergreifende Zusammenar beit des bereits bestehenden Perso nals können betreuungs- und pfle gebedürftige Menschen, ihre Familien, Angehörigen und Bezugs personen in der Betreuung stärker unterstützt werden“, erläuterte der Direktor der Landesabteilung
bezirk com. comp.
name anlaufstelle nome sportello
adresse indirizzo
Eisacktal Val Isarco
Brixen Bressanone
Überetsch Oltradige Unterland Bassa Atesina Leifers/Branzoll/Pfatten Laives/Bronzolo/Vadena Obervinschgau Alta Val Venosta Mittelvinschgau Media Val Venosta Gröden Val Gardena Eggental/Schlern Val d’Ega/Sciliar
Romstraße 5, 39042 Brixen Via Roma 5, 39042 Bressanone Seebegg 17, 39043 Klausen Seebegg 17, 39043 Chiusa J.G. Plazerstr. 29, 39057 St. Michael/Eppan Via J.G. Plazer 29, 39057 S.Michele/Appiano Franz-Bonatti-Platz, 1, 39044 Neumarkt Piazza Franz Bonatti 1, 39044 Egna Falcone-Borsellino-Platz 1, 39055 Leifers Piazzetta Falcone e Borsellino 1, 39055 Laives Marktgasse 4, 39024 Mals Via Mercato 4, 39024 Malles Hauptstraße 134, 39028 Schlanders Via Principale 134, 39028 Silandro J.-B.-Purgerstraße 16, 39046 St. Ulrich Via J.B.Purger 16, 39046 Ortisei Steineggerstraße 3, 39053 Kardaun Via Collepietra 3, 39053 Cardano
Salten-Sarntal-Ritten Salto-Sarentino-Renon
Innsbrucker Straße 29, 39100 Bozen Via Innsbruck 29, 39100 Bolzano
Naturns Naturno
Gustav-Flora-Straße 8, 39025 Naturns Via Gustav Flora 8, 39025 Naturno Romstraße 3, 39012 Meran Via Roma 3, 39012 Merano Andreas-Hofer-Straße 2, 39011 Lana Via Andreas Hofer 2, 39011 Lana Passeirerstraße 3, 39015 St. Leonhard in P. Via Passiria 3, 39015 S. Leonardo in P. öffnet im April/Mai 2016 apre a aprile/maggio 2016 Pikolein 48, 39030 St. Martin in Thurn Str. Picolin 48, 39030 S. Martino in Badia In der Au 6, 39038 Innichen Via Prato 6, 39038 San Candido Von-Kurz-Straße 15, 39039 Niederdorf Via Von Kurz 15, 39039 Villabassa Paternsteig 3, 39031 Bruneck Vicolo dei Frati 3, 39031 Brunico Hugo-v.-Taufers-Str. 19, 39032 Sand in Taufers Via Hugo v. Taufers 19, 39032 Campo Tures Wilhelm-Alexander-Loew-Cadonna Platz 12/a Piazza Wilhelm-Alexander-Loew-Cadonna 12/a
Klausen Chiusa Überetsch/ Unterland Oltradige/ Bassa Atesina Vinschgau Val Venosta
Salten/ Schlern Salto/ Sciliar
Burggrafenamt Burgraviato
Meran Merano Lana Lana
Wipptal Pustertal Val Pusteria
Bozen Bolzano
Passeiertal Val Passiria Wipptal Gadertal Val Badia Hochpustertal Alta Val Pusteria
Bruneck Brunico Tauferer Ahrntal Tures Aurina Bozen Bolzano
Aus den Verbänden
Soziales Luca Critelli. Der Dienst ist kostenlos. Zukünftig sollen die Anlaufstellen für Pflege und Betreu ung neben einer Ersteinschätzung und Bewertung der Situation in einem zweiten Schritt ab 2017 auch Sofortmaßnahmen sowie mittelund langfristige Unterstützungs maßnahmen in die Wege leiten sowie in einem dritten Schritt ab
spätestens 2018 die konkrete Beglei tung der zu pflegenden Person und ihrer Familie oder ihrer Bezugsper son übernehmen. Pflegedienstleiterin Gröber, der Präsident des Verbandes der Senio renwohnheime Bertignoll und Bezirkspräsident Kröll bezeichneten die neuen Anlaufstellen als „Quan tensprung“ und als „Meilenstein“.
Die Direktorin des Seniorenwohn heimes Lana Beatrix Kaserer berich tete hingegen von der konkreten Umsetzung im Gesundheits- und Sozialsprengel von Lana, wo neben der Anlaufstelle am Sprengelsitz auch eine Außenstelle am Sprengel stützpunkt im Ultental eingerichtet worden ist. Landesabteilung Soziales
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öffnungszeiten orari d’apertura
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Brixen@anlaufstelle.bz.it Bressanone@sportellounico.bz.it Klausen@anlaufstelle.bz.it Chiusa@sportellounico.bz.it ueberetsch@anlaufstelle.bz.it oltradige@sportellounico.bz.it unterland@anlaufstelle.bz.it bassa-atesina@sportellounico.bz.it leifers-LBP@anlaufstelle.bz.it laives-LBV@sportellounico.bz.it Obervinschgau@anlaufstelle.bz.it altavalvenosta@sportellounico.bz.it Mittelvinschgau@anlaufstelle.bz.it mediavalvenosta@sportellounico.bz.it groeden@anlaufstelle.bz.it valgardena@sportellounico.bz.it eggentalschlern@anlaufstelle.bz.it valdegasciliar@sportellounico.bz.it
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Aus den … Verbänden
BFA
HealthCareTagung: Qualität und Ökonomie als Synthese Können Einrichtungen der Altenhilfe die Anforderungen an Qualität und Wirtschaftlichkeit gleichermaßen erfüllen? Mit dieser zentralen Frage haben sich Führungskräfte der stationären Seniorenbetreuung im Oktober 2015 auf einer Tagung in Lana beschäftigt. Das Publikum und die ReferentInnen kamen aus Deutsch land und Südtirol und zeigten sich alle erfreut über die positive Reso nanz der Veranstaltung. Moderatorin Iris Cagalli, Direktorin des Seniorenheims Latsch und Vor standsmitglied des BFA, begrüßte den Bürgermeister der Marktge meinde Lana, Dr. Harald Stauder und der Präsident des Verbandes der Seniorenwohnheime Südtirols, Norbert Bertignoll als Gäste. Stau der sprach mit Blick auf den Vortrag zum Personalnotstand von einem spannenden Motto und verglich dabei die Strukturen von Senioren heimen mit denen von Gemeinde verwaltungen. Bertignoll stellte fest: „Im Verhältnis zum europäischen Durchschnitt haben wir hier in Süd tirol einen anspruchsvollen Quali tätsstandard.“ Im Mittelpunkt des Vortrages von Prof. Dr. Schlüter mit dem Thema „Personal(not)stand? – Nein Danke. Visionen, Strategien und Instru mente“ stand das Personalmarke ting. „Wir als Führungskräfte müssen uns mit Träumen beschäf tigten,“ machte der langjährige Präsident des Europäischen Heim leiterverbandes E.D.E. deutlich. Er stellte fest, dass die Branche neue Wege in der Personalpolitik gehen muss und Arbeitsverhält nisse der Zukunft anders gestaltet werden müssen. So werde es künf tig nur noch selten befristete Arbeitsverhältnisse geben und mehr Projektarbeit und projekt bezogene Arbeitsverhältnisse. Im Zentrum des Personalmarketings, so Schlüter, stehen der Mitarbeiter
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einsatz nach individuellen Fähig keiten, Arbeitszeitmodelle, die die Vereinbarkeit von individuellen Bedürfnissen, Familie, Beruf und häuslicher Pflege zulassen, Auf stiegs- und Karriereplanung, werte orientiertes Führungsverhalten und Konfliktkompetenz, Gesundheits förderung und Arbeitsplatzgestal tung sowie die Entwicklung von intergenerativen Teams. Björn Buchold, Geschäftsführer der Wohn- und Pflegezentrum Anna berg-Buchholz referierte zum „Der Weg ins Übermorgen. Die prozess hafte Metamorphose einer Unter nehmensstruktur“ und zeigte in seinem Beitrag auf, wie langwierig, aber auch erfolgreich der Weg einer grundsätzlichen Strukturverände rung in einem Unternehmen der Seniorenbetreuung sein kann. Die Pflegewissenschaftlerin Prof. Dr. Katharina Oleksiw stellte die Begegnung zwischen Menschen in den Mittelpunkt ihres Beitrages: Erlebensorientierte Pflege mit Hilfe von Mäeutik. Bezeichnend zeigte sich der Titel „Ein Lächeln im Vorübergehen. Erlebensorientierte Pflege mit Hilfe der Mäeutik. Lebensqualität für Menschen mit Demenz lässt sich, so Oleksiw, gerade am Kontakt zu diesen Men schen festmachen. Dabei bezieht sich Oleksiw auf die Erfahrungen von Cora von der Kooij aus den Niederlanden. Dazu gehört auch, das Verhalten der Bewohner zu verstehen. Im abschließenden Beitrag „Lebens qualität in Südtiroler Einrichtungen der Langzeitpflege“ von Beatrix Kaserer ging diese zunächst auf die Südtiroler Interessenverbände ein. Dieses sind der Verband der Senio renheime Südtirols (kurz VdS) und der Berufsverband der Führungs kräfte in der Altenarbeit Südtirols (kurz BFA). Anschließend stellt Kaserer die Akkreditierungsricht linien für Seniorenheime in Südti rol vor. Dabei verdeutlichte sie, was Lebensqualität in Südtiroler Senio renheimen bedeutet und wie diese gelebt bzw. umgesetzt wird. Abschließend stellt sie den Kolle gInnen aus dem Ausland noch das Konzept der aktuell entstehenden territorialen Anlaufstellen vor. Iris Cagalli . Direktorin Alten- und Pflegeheim Latsch
BFA
Vollversammlung im Dezember 2015 Zum Abschluss des Jahres beruf der Vorstand der BFA im Jesuheim in Girlan die 2. Vollversammlung für einen Rückblick zu einem Rückblick 2015 ein. Dabei wurde besonders auf die Arbeit im Verbund zwischen den Netzwerkpartnern im Sozialwesen, sowie unter den DirektorInnen ein gegangen. Die Ergänzung des facet tenreichen Fachwissens in techni schen Arbeitsgruppen, welche dem VdS und dem Land unterstützend und vorbereitend zur Seite stehen, ist eine der wichtigsten Tätigkeiten der BFA. Die DirektorInnen waren 2015 maßgeblich in folgenden Arbeitsgruppen vertreten: Bürokra tiebewältigung, Personalfragen, Weiterbildung (besonders für die Lehrgänge der PflegedienstleiterIn nen und der BereichsleiterInnen) sowie für das Qualitätssiegel RQA (relevante Qualitätskriterien in der Altenarbeit). Mit dem öffentlichkeitswirksamen Auftritt der Berufsgemeinschaft und deren Zielsetzung hat sich die interne Arbeitsgruppe zum Verein simage beschäftigt. Die BFA hat außerdem seit kurzem eine eigene Seite auf der homepage des VdS (Erich Schmuck und Iris Cagalli), ist häufiger in den Medien vertreten und bringt regelmäßig Beiträge, sowie das Vorwort und das Heiße Eisen in dieser Verbandszeitung (Helmut Prantner und Iris Cagalli) ein, organsiert Stammtische, Tagungen und weitere Initiativen zur Netzwerkarbeit. Der Vorstand spricht den teilneh menden KollegInnen aufrichtigen Dank für die rege und gewissen hafte Teilnahme an den Arbeits gruppen aus! Dreh- und Angelpunkt des Jahres 2015 war die landesweite Einset zung der territorialen Anlaufstellen in den einzelnen Sprengelsitzen. Die Vorbereitung und der Aufbau seitens der Seniorenwohnheime gemeinsam mit den Gesundheits bezirken und den Bezirksgemein
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schaften im Zeichen einer gleich berechtigten Zusammenarbeit im soziosanitären Kontext, ist zukunftsweisend für eine bedarfsund ressourcenorientierte Beratung von pflegebedürftigen Personen, deren Angehörige und Interessierte. Die BFA war sowohl in der landes weiten Steuerungsgruppe (Beatrix Kaserer) vertreten, als auch in der Bezirkssteuerungsgruppe MeranVinschgau (Beatrix Kaserer und Iris Cagalli). Die Vorsitzende Beatrix Kaserer vertritt bis zu den Neuwahlen der BFA im März 2016 die DirektorIn nen im EDE (Europäischer Dachver band der Führungskräfte der statio nären Seniorenbetreuung) und ist gemeinsam mit Helmut Prantner im Vorstand des VdS. Er unterstützt Iris Cagalli im Bereich Öffentlich keitsarbeit und Kommunikation. Marco Maffeis hingegen berichtet über die Tätigkeiten des italieni schen Dachverbandes ANSDIPP, Stephan Rinner verbürgte sich mit der Revisorin Burgi Höller für ausgeglichene Finanzen. Herbert Watschinger war federführend im Bereich Weiterbildung und Quali tätssicherung (RQA) dabei. Für 2016 wurde bereits eine Tätig keitsvorschau gegeben: Der jährli che Skitag ist wieder organisiert, so wie im Juni 2016 die Teilnahme am österreichischen Kongress für Führungskräfte in der Altenarbeit in Seefeld mit dem Titel „Berufung Altenarbeit“. Fazit der Vorstandsmitglieder Bea trix Kaserer, Iris Cagalli, Helmuth Prantner, Herbert Watschinger, Marco Maffeis und Stephan Rinner für die künftigen Herausforderun gen: Die Synergien im gemeinsa men Netzwerk der DirektorInnen und PräsidentInnen und besonders auch mit den Gemeinden und dem Land müssen künftig weiterbeste hen, damit wir in der Seniorenbe treuung die wesentlichen Südtiroler Qualitätsmerkmale der angemesse nen Pflege- und Betreuungsqualität, der stabilen Finanzierung und besonders der Aufrechterhaltung der territorialen Besonderheiten weiterhin garantieren können. In diesem Zusammenhang ist die Zusammenarbeit mit den Pflege dienstleiterInnen ausbaufähig und zu strukturieren.
Unsere Kernaufgabe im Rahmen eines angemessenen Finanzie rungssystems pflegebedürftige SeniorInnen zu betreuen und gleichzeitig Arbeitsplatzqualität zu wahren, wollen wir nicht aus den Augen verlieren. Iris Cagalli . Direktorin Alten- und Pflegeheim Latsch
BFA
Verleihung der Zertifikate für den Studiengang für Management im Gesundheitswesen Ein besonderes Highlight gab es noch am Ende der vorab beschrie benen Tagung. Im Rahmen einer kurzen Feierstunde überreichten die Landesrätin für Gesundheit und Soziales, Martha Stocker und Prof. Wilfried Schlüter für die Donau-Universität Krems an Füh rungskräfte aus Deutschland und Italien die Zertifikate zur Erlangung des akademischen Grades Master of Science/Master of Business Administration mit der Vertiefung Management von Alten- und Pflege heimen „Master of Science“ (M. Sc.) am Zentrum für Management im
Gesundheitswesen der DonauUniversität Krems. Wir gratulieren! Iris Cagalli . Direktorin Alten- und Pflegeheim Latsch
Alle TeilnehmerInnen erhielten die Möglichkeit ihre Masterarbeiten vorzustellen. Unter den Südtiroler AbsolventInnenn befanden sich: Helga Pedrotti: „Inwiefern ist es möglich, Mitarbeitende in der stationären Altenpflege im Vergleich von drei Seniorenwohnheimen der Europaregion Tirol durch Mitarbeiterentwicklungsgespräche zu empowern“ Herbert Watschinger: „Ein Haus ohne Küche ist kein Heim“ Outsourcing von Leistungen in den Seniorenwohnheimen der Europaregion Tirol Martina Perkmann: „Die Wirkungen von zusätzlichen Urlaubstagen im Rahmen des psychophysischen Erholungs urlaubes auf die Anspruchs berechtigten und auf die damit zusammenhängenden betrieb lichen Faktoren in den Seniorenwohnheimen in Südtirol“ und Brigitte Gantioler: „Altersgerechte Personal entwicklung im demografischen Wandel“
Der „Master of Science“ für Führungskräfte aus Deutschland und Südtirol
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Die Absolventen und Absolventinnen des Lehrgangs „Mit und für Menschen: Die Pflegedienstleitung im Seniorenwohnheim“
BFA
Erfolgreicher Abschluss des Lehrgangs „Mit und für Menschen: Die Pflegedienstleitung im Seniorenwohnheim“ Zwölf Pflegedienstleiterinnen und Pflegedienstleiter feierten heute den Abschluss des Lehrganges „Mit und für Menschen: Die Pflege dienstleitung im Seniorenwohn heim“. Bereits zum zweiten Mal wurde die Ausbildung vom Verband der Seniorenwohnheime Südtirols (VdS) in Zusammenarbeit mit dem Bildungshaus Lichtenburg in Nals organisiert. Geschult und geübt wurden in die ser einjährigen berufsbegleitenden Ausbildung wichtige Aspekte der Kommunikation und der Mitarbei terführung sowie zahlreiche fach spezifische Inhalte wie beispiels weise zur gerontologischen Betreuung, zum Arbeitsrecht oder zur zivil- und strafrechtlichen Verantwortung in der Seniorenbe treuung. Verteilt auf zehn Seminar blöcke und in insgesamt 230 Schu lungsstunden vermittelten die Referenten aus Südtirol, Nordtirol und dem oberitalienischen Raum ihr Wissen. Gewonnene Informationen und Erkenntnisse wurden in ein kon kretes Projekt formuliert und das angestrebte Ziel in der eigenen Struktur umgesetzt: Umgang mit
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Suchtverhalten im Seniorenwohn heim, Organisation und Integration von Übergangsbetten, Patientenver fügung oder die Einführung eines Wohngruppenmodells sind nur vier der zwölf an den Abschlusstagen vorgestellten Projekte. Der Direktor des Verbandes der Seniorenwohn heime Südtirols, Oswald Mair lobte
die Arbeit der Pflegedienstleitun gen: „Diese Projekte beweisen, dass in den Südtiroler Senioren wohnheimen sehr zukunftsorien tiert und innovativ gearbeitet wird.“ Oswald Mair bildete zusammen mit Brigitte Waldner, Amtsdirektorin des Amtes für Senioren und Sozial sprengel und Beatrix Kaserer,
Die Prüfungskommission (v.l.n.r.): Brigitte Waldner, Amtsdirektorin des Amtes für Senioren und Sozialsprengel, VdS-Direktor Oswald Mair und Beatrix Kaserer, Vorsitzende der Berufsgemeinschaft der Führungskräfte in der Altenarbeit (BfA)
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Reger Austausch bei der Projektmesse am Stand von Pflegedienstleiterin Marianna Gasslitter vom Pflegeheim „Altes Spital“ in Kurtatsch
Vorsitzende der Berufsgemeinschaft der Führungskräfte in der Altenar beit (BfA) die Prüfungskommission. Abgerundet wurde der Lehrgang am heutigen Freitag mit einer Projekt messe. An einzelnen „Messestän den“ präsentierten die Pflegedienst leitungen ihr jeweiliges Projekt. Da Publikum nutzte die Gelegen heit, Informationen auszutauschen und Ideen einzuholen. Bei der anschließenden Diplomver leihung gratulierte VdS-Präsident Norbert Bertignoll den zwölf Absol venten: Nicole Baldt (SWH St. Mar tin – St. Benedikt), Astrid Dietl (SWH St. Zeno – Naturns), Daniel Fiorani (Josefsheim – Villanders), Maria-Luise Gasser (Alters- und Pflegeheim Villnöß), Annelies Gasser (Alters- und Pflegeheim „St. Michael“ – Tisens), Marianna Gasslitter (Pflegeheim Kurtatsch), Elisabeth Gruber (Wohn- und Pfle geheime Mittleres Pustertal), Kurt Pipperger (Bezirksaltenheim Wipptal), Irene Platter (SWH Son nenberg Eppan), Martina Romen (Jesuheim Girlan), Sabine Schrey ögg (Altersheim Riffian), Helene Trippacher (ÖBPB „Zum Heiligen Geist“ – Brixen). Iris Cagalli . Direktorin Alten- und Pflegeheim Latsch
Publikum beim Informations- und Visionstag des VdS
VdS
Entlastung der Familien im Mittelpunkt Am 24. Februar 2016 fand in Bozen der Informations- und Visionstag des Verbandes der Seniorenwohnheime Südtirols (VdS) statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die zukünftige Ausrichtung der Senioren wohnheime. In einem Workshop diskutierten die Führungskräfte der Mitgliedsstrukturen über das bestehende Angebot und entwickelten Ideen für die Zukunft. Es gibt 77 Seniorenwohnheime in Südtirol. Sie bieten Platz für rund 4.100 pflegebedürftige Senioren und sind Arbeitgeber für über 4.000 Personen. Die Senioren werden dort professionell begleitet, betreut, gepflegt und verpflegt. Die kleinste Trägerkörperschaft verfügt über 21 Betten, die größte über 456 Betten, der Durchschnitt liegt bei rund 50 Betten. Die Anzahl an älteren Menschen in unserer Gesellschaft wächst. Die Seniorenwohnheime sind deshalb darauf bedacht, verschiedenste Betreuungsmöglichkeiten zu entwickeln.
Entlastung für Angehörige Zentrale Aufgabe soll die Unterstüt zung der pflegenden Angehörigen sein, damit Senioren solange wie möglich und so gut wie möglich zu Hause leben und betreut werden können. Für viele Pflegebedürftige ist die Wohnsituation der Schlüssel zu mehr Lebensqualität. Bereits heute gibt es neben der stationären Aufnahme im Heim und der Unterstützung zu Hause über den Hauspflegedienst ver schiedene Formen der Senioren betreuung: Tagespflege, Tagespfle geheim Wochenendbetreuung oder Nachtbetreuung. Auch die Kurz zeitpflege – ein bereits sehr gut funktionierendes Modell – stellt ein Entlastungsangebot für pflegende Angehörige oder private Pflege kräfte dar. Bis zu vier Wochen kann eine pflegebedürftige Person in einem Seniorenwohnheim aufge nommen werden. Dies vor allem, um den Angehörigen Zeit für sich selbst zu ermöglichen. „Der Mensch steht im Mittelpunkt, das bedeutet für uns, die Familien durch ein breitgefächertes Angebot entlasten zu können“, erklärt der Präsident des VdS Norbert Bertig noll. Das begleitete und betreute Wohnen sowie die Übergangspflege sind Dienste, die ausgebaut werden sollen. Zwar gibt es diese Möglich keiten bereits in Südtirol, sie sind allerdings auf wenige Plätze
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begrenzt. Wie bei der Kurzzeit pflege handelt es sich auch bei der Übergangspflege um eine zeitlich befristete Aufnahme von Personen im Seniorenwohnheim. Der Unter schied besteht darin, dass diese Per sonen nach einem Krankenhausauf enthalt vorübergehend noch über keine ausreichende Betreuungs möglichkeit verfügen. Die Entlas sung aus dem Krankenhaus kommt für viele Betroffene häufig recht schnell; eine angemessene Versor gung zu Hause ist oft noch nicht organisiert. Die Übergangspflege – umgangssprachlich auch „Not betten“ genannt – ermöglicht es, den pflegenden Angehörigen, die Pflege zu Hause oder in einer ande ren Form (z. B. über territoriale Dienste) einzurichten. Verstärkt familiäre Ausrichtung der stationären Dienste In Südtirol gibt es derzeit auch Alterswohngemeinschaften – aller dings nur sehr wenige. Rüstige Senioren leben dort gemeinsam und erhalten Hilfe in hauswirt schaftlichen Dingen: Verpflegung, Reinigung und Wäsche. Der Trend geht eindeutig in Richtung famili äre Formen des Zusammenlebens. In den stationären Einrichtungen – auch in großen Seniorenwohn heimen – erreicht man dies durch einen wohnlichen Charakter, durch Raum für individuelle Gestaltungs möglichkeiten und durch Wohn gruppenmodelle. Letztere sind
In Gruppen wird über bestehende und zukünftige Seniorenbetreuung diskutiert (hier moderiert von Helmut Pranter)
überschaubar und familiär für Mitarbeiter und Bewohner – auch bzw. insbesondere für Demenz betroffene. Innovative Ideen für die Zukunft Der Visionstag des VdS hatte zum Ziel, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Angesprochen wurden deshalb auch die Richtlinien für die bauliche Gestaltung: Diese müssen an Werten orientiert werden, die Individualität, Selbständigkeit und ein an der Normalität orientiertes Gemeinschaftsleben fördern. Der Trend geht eindeutig hin zum selbstbestimmten Leben im Alltag und damit zu seniorengerechten
Das Angebot der Seniorenwohnheime Südtirols wird in Gruppen ausgearbeitet
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Wohnwelten. Frei von Barrieren und Unterstützung im Alltag – durch Technik, aber auch durch Menschen. In diesem Zusammen hang sind innovative Ideen ange sprochen worden: Mehrgeneratio nenanlagen oder Pilotprojekte in Kooperation mit dem Wohnbau institut. Die Herausforderungen der Zukunft meistern … Voraussetzung für die Schaffung eines angemessenen Angebots ist ein gutes Zusammenspiel aller Systempartner. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist durch die Schaffung der Anlaufstellen für Pflege- und Betreuungsangebote geschaffen worden. Der Direktor des VdS Oswald Mair betonte: „Die Herausforderungen der nächsten zwanzig bis fünfund zwanzig Jahre schaffen wir nur, wenn wir ein partnerschaftliches Netzwerk haben.“ Die Zusammen arbeit der ambulanten, teilstationä ren und stationären Dienstleister ist gefordert. Die Teilnehmer riefen auch zur Einbindung von Freiwilli gen, Zivildienern und Flüchtlingen auf, um zukünftig die Betreuung von Senioren in verschiedenster Art und Weise zu unterstützen. Es braucht Begegnungsmöglich keiten wie Seniorenzentren. Jessica Pigneter VdS Öffentlichkeitsarbeit
Aus den Heimen
Die Clowndoktors bringen die Leute zum Lachen, Staunen und Schmunzeln
Georgianum St. Johann
Georgianum St. Johann
Fasching im Seniorenheim
Liebes Clowndoctor-Duo!
Frohsinn, Heiterkeit, Lachen und Lebensfreude! Wie gut, dass es den Fasching gibt. Vor allem auch in einem Senioren heim, wo der Alltag zu oft von Krankheit, Gebrechlichkeit und Einsamkeit beherrscht wird. Einige MitarbeiterInnen des Seniorenhei mes Georgianum haben keine Mühe gescheut, den Heimbewoh nern, den Angehörigen und Besu chern einen frohen Faschingsnach mittag zu bereiten. Und einige Heimbewohner haben sich nicht lange bitten lassen, sich als „Stars“ der volkstümlichen Musik oder als „Schlagerstars“ verkleiden zu lallen und ihre Hits zum Besten zu geben. Für die musikalische Unterhaltung sorgte wieder einmal in bewährter Weise der Zechnta Pieto und der Klomm Joggl. Einen herzlichen Dank allen, die zum Gelingen dieses frohen Nach mittages beigetragen haben. Stefan Kirchler Direktor Seniorenheim Georgianum
Da staunt man nicht schlecht, wenn plötzlich die 93-jährige Mutter aus dem Ahrntal in flüssigem Italie nisch – mit schwierigem Wortschatz noch dazu – ein Theater ankündigt. Laut und deutlich und ohne auch nur einmal anzustoßen. In der ersten Klasse Volksschule hat Rosa diesen Prolog für eine itali enische Theateraufführung gelernt, es habe ja nur Italienisch gegeben. Und wie sie sich damals als erste auf die Bühne traute, rezitierte sie heute das vor 85 Jahren Gelernte vor ihren Mitbewohnern im Senioren heim Georgianum in St. Johann, als ob sie die Aufführung, die nun
folgt, ankündigen müsste. Was die Clowndoctors alles aus zugraben vermögen! Eine rote Nase- oder zwei, ein paar Scherze da, ein Lächeln dort, ein rotes Herz, eine blaue Blume, immer wieder Streicheleinheiten und die Aufmunterung, das zu tun, was man eigentlich kann: Herbert dirigiert, als ob er noch Lehrer und Kapellmeister wäre, Maria erinnert sich vielleicht an ihren ersten Lieb haber, jeder verfolgt gespannt das bunte Treiben, sammelt Glücksku geln und hält sie dann ganz fest in der Hand, bis diese zum Applaudie ren benötigt wird … Heimbewohner, Personal und Besucher schauen, staunen, lächeln, lachen herzhaft. Danke den Clowndoctors für den schönen Nachmittag! Rosanna Oberkofler Besucherin im Altersheim
Einmal im Jahr ist Verrücktsein Pflicht!
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Seniorenwohnheim Terlan
Ein Blick hinter die Kulissen: die Fort- & Weiterbildung im Pilsenhof
Appassionati di musica!
Residenza per Anziani Don Bosco
DonBoscoQuintet Seconda stella a destra questo è il cammino … Sulle note de L’isola che non c’è di Edoardo Bennato, si aprono come è ormai consueto i concerti del DonBosco Quintet (DBQ), l’ultimo è stato presentato in settembre presso la struttura residenziale di Villa Europa. Ma cos’è il DBQ? Il DonBosco Quintet è nato da un’idea del servizio di animazione della Residenza per Anziani Don Bosco dell’Azienda Servizi Sociali di Bolzano (Assb), che in collaborazi one con il musicoterapista della struttura, alcuni familiari, e Anna maria, residente nella struttura e grande appassionata di musica, ha deciso di proporre un paio di volte all’anno un concerto con un reperto rio di musica popolare molto vario. Attualmente il Quintetto è com posto da Annamaria, Annalisa, Luca, Piero, Stefano e l’animatore Rocco, e ovviamente, trattandosi di animazione musicale, una delle caratteristiche del DBQ è anche quella di essere elastico, e di poter variare il numero in base alla dispo nibilità dei cantanti e dei musicisti, che in maniera totalmente volonta ria partecipano all’iniziativa, arric chendo così di volta in volta il reper torio e la varietà delle esecuzioni. Intendo sottolinerare inoltre, l’importanza del parente come risorsa attiva e propositiva, che oltre
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ad essere fruitore di un servizio (offerto al proprio caro) diventa, mettendo a disposizione della comunità il proprio tempo e talento, lui stesso promotore nel fornire servizi di qualità. In fondo poi tutto si può riassumere nella frase della signora Maria, che assistendo al concerto del DBQ, sussurra piena di orgoglio alla signora che le è seduta accanto: “vede … quello che sta cantando è mio figlio”. Quindi in attesa dei prossimi con certi del 2016, questo breve articolo vuol essere anche un modo per ringraziare tutti pubblicamente. Rocco Sartori Residenza Per Anziani Don Bosco – Assb
Die regelmäßige Fort- und Weiter bildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist der Pilsenhof-Führung ein großes Anliegen. Jedes Jahr im Herbst wird für das Pflegepersonal ein Fortbildungsprogramm erstellt. Dieses orientiert sich an den aktuel len Entwicklungen in den jeweili gen Arbeitsbereichen, aber auch an den Bedürfnissen und Wünschen des Teams. Daraus werden dann Schwerpunktthemen herausgenom men und zu diesen Themen, über das ganze Jahr verteilt, Fortbildun gen im Haus abgehalten. Im Jahr 2015 waren dies die computerge stützte Pflegedokumentation sowie „Handling“ – ein Konzept, das es den Mitarbeitern ermöglicht, rückenschonend für sich und aktivierend für die Bewohner zu arbeiten. Alle Pfleger auf dem gleichen Wissenstand: Bei der Fortbildung zum computergestützten Pflege dokumentationsprogramm SENSO6 ging es vor allem darum, dass die Mitarbeiter fleißig üben konnten: Was muss dokumentiert werden, wo, auf welche Art und Weise. Da die Pflegedokumentation
Mit dem Konzept „Handling“ achten die Mitarbeiter in der Pflege einerseits auf die Bedürfnisse des Pflegebedürftigen, durch eine rückenschonende Arbeitsweise aber andererseits auch auf sich selber
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das Herzstück der pflegerischen Arbeit darstellt, ist regelmäßiges Training und ein aktueller Wissen stand besonders wichtig. In diesem Programm werden alle wichtigen Daten zu den Bewohnern zusam mengeführt; so gehen keine Infor mationen verloren. Der Mitarbeiter kann sich so jederzeit alle Informa tionen zum einzelnen Bewohner abrufen: Befindlichkeiten, Neuigkei ten, Veränderungen seines Gesund heitszustandes. Auch findet er dort alle Informationen, die zur tägli chen Pflege und Betreuung notwen dig ist – den Betreuungsplan. Den Patienten und sich selbst im Blick haben: Das zweite Schwer punkthema „Handling“ ist ein Kon zept, bei dem die rückenschonende Arbeitsweise, aber auch die ressour cenorientierte Aktivierung des Bewohners im Vordergrund steht. In drei Seminarblöcken lernten die Mitarbeiter, wie man richtig lagert, was bei der Mobilisation zu beach ten ist, aber auch was bei der eige nen Körperhaltung wichtig ist. Zwischen den Seminarblöcken hat ten alle die Möglichkeit, die neuen Kenntnisse in die Praxis umzuset zen. Um dieses neue Wissen lang fristig im Haus zu verankern, wird demnächst eine Arbeitsgruppe ein gerichtet, die das regelmäßige Trai ning der Mitarbeiter übernimmt. Fort- und Weiterbildung werden groß geschrieben im Pilsenhof, damit die Mitarbeiter immer auf dem neuesten Stand des Wissens sind und somit eine hohe Pflegeund Betreuungsqualität leisten können. Julian Tizhar . Pflegedienstleiter
Heiterkeit und gute Laune für alle
Vielen Dank für die Clowns!
Wohn-und Pflegeheim St. Pauls
Wohn-und Pflegeheim St. Pauls
Die Sprache des Herzens
Tirg tschilln
Es ist die Sprache des Herzens, die der Clown spricht. Eine rote Nase und die richtige Haltung reichen, um die Menschen zum Lachen zu bringen. An zwei Nachmittagen im Novem ber hatte wir Konrad und Priscilla von den „Comedicus Comicus“ bei uns im Heim. Die Heimbewohner und auch die Mitarbeiter durften einen tollen Nachmittag mit viel guter Laune und Lachen verbrin gen. Dafür bedanken wir uns sehr und wünschen, dass diese wertvol len Menschen viel Freude an ihrer Arbeit haben und noch viel gute Laune in den Pflegealltag bringen mögen. Renè Sparer Tagesbetreuung
Am Dienstag, 27. Oktober wurde im Wohn- und Pflegeheim St. Pauls zum „Tirgg tschilln“ geladen. Die St. Paulsner Hirten besuchten unsere Heimbewohner, wo in großer Runde „Tirgg getschillt“ wurde. Die Maiskolben wurden in „Kraxen“ hereingetragen und von vielen flei ßigen Händen geschält, sodass sie mit Weidenruten gebündelt und zum Trocknen aufgehängt werden konnten. Für freudige Stimmung sorgten Ziehharmonika, Gitarre und Gesang. Und ganz nebenbei wurden auch alte Erinnerungen wieder aufgefrischt: „Do hon i mein Mandl kennen g’lernt“, erzählte eine Bewohnerin schmunzelnd. Alle genossen das gesellige Beisam mensein sehr. Wir danken herzlich Herrn Heinrich Dissertori mit sei nen St. Paulsner Hirten und Herrn Gotter und Herrn Dellemann für die musikalische Umrahmung. Sie schenkten unseren Bewohnern einen ganz besonderen Nachmittag Carolin Pedoth Ergotherapeutin
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Freizeit
Margareth Daverda, Koechin in Seniorenwohnheim „Ojöp Freinademetz“ in St. Martin i.T.
Gemüseauflauf
Veranstaltungen
8 Portionen
Zubereitung:
Zutaten: 160 g Edamer in Würfel geschnitten 160 g geschälte Tomaten, in Scheiben geschnitten 420 g gekochte Kartoffeln, in Scheiben geschnitten 250 g Zucchini, in Scheiben geschnitten und gegrillt oder gekocht evtl. einige Peperonistreifen 4 Eier 40 ml Sahne 40 ml Milch Zwiebel, Salz, Pfeffer, Basilikum oder andere Kräuter
Kartoffeln mit der Schale kochen, schälen und in Blätter schneiden; Zwiebel und Peperoni schälen, in nicht zu große Würfel oder Streifen schneiden und kurz dünsten; Zucchini in längliche Scheiben schneiden und kurz grillen oder kochen; Tomaten in Scheiben und Edamer in kleine Würfel schneiden. Eine Auflaufform mit Olivenöl auspinseln und diese Zutaten abwechselnd einschichten, beginnend mit den Kartoffelscheiben und zum Schluss die Tomatenscheiben. Die Eier mit der Milch und der Sahne verquirlen, mit Salz, Pfeffer und Basilikum oder andere Kräuter abschmecken und über dem Gemüse geben. Im Backrohr (evtl. mit wenig Dampf) ca. 40 Minuten bei 130° garen und sobald die Eimasse gestockt ist, in Portionen schneiden und servieren. Man kann es als Vorspeise oder als Hauptspeise mit Blattsalaten, sowie als Beilage zu Fleisch und Fisch servieren.
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K A T E RnZ I GE R I n I nH A I nEnH T E N NOnE R B S E T n T A D E L nOn T nS E N A T nO T T O A nn A N Z U Gnn R K A L I nE R A T On T n I nP L A T OnB I D A HOnH A R F E OnNnR E Nn T n T N I E R EnE B ENE Rätsel-2 oben 30 Altenbetreuung 01 | 16
GR I F FnB E P P E
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Freizeit
buchvorstellung
5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen von Bonnie Ware Was zählt am Ende wirklich? Auf dem Sterbebett, wenn klar wird, dass das Leben sich dem Ende zuneigt? Nach vielen Reisen durch die ganze Welt, auf der Suche nach dem, was dem Leben Sinn gibt, findet die Australierin Bronnie Ware eine neue Aufgabe. Sie begleitet Sterbende in den letzten Wochen ihres Lebens. In ihrem Buch erzählt sie von wunderbaren Begegnungen und berührenden Gesprächen, die ihr Leben tiefgreifend verändert haben. Arkana Verlag ISBN 978-3442341290
Kreuzworträtsel
Kreuzworträtsel Waagerecht: 1 Männliches Haustier, 4 Quark (schweiz.), 7 Meeresraubfisch, 8 Titel japanischer Kaiser, 10 Hülsenfrucht, 11 Ermahnung, Zurechtweisung, 13 Ratskollegium, 14 Erfinder eines Verbrennungsmotors, 16 mehrteiliges Kleidungsstück, 18 Düngemittel, 20 Muse der Liebesdichtung, 22 lateinischer Name des Philosophen Platon, 24 Staat der USA, 25 Musikinstrument, 26 nordländischer Hirsch, 27 inneres Organ, 28 Flachland
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Senkrecht: 1 Dichtungsmittel, 2 Schreibflüssigkeit, 3 einwertige Schwefel-Kohlenstoff-Stickstoffgruppe, 4 angestrebtes Ergebnis, 5 verpflichtender Grundsatz, 6 Meister der Redekunst, 9 Fischer- und Jägervolk am Amur, 12 Hunnenkönig, 14 japanische Meister der Kyotokeramik des 17./18. Jh., Brüderpaar, 15 Handlung, 17 Vorfahrin, 19 tropische Schlingpflanze, 21 Feingebäck, 22 Hautöffnung, 23 Wurzelgemüse
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Waagerecht (schweiz.), 7 Kaiser, 10 H weisung, 13 brennungsm 18 Düngemi lateinischer N Staat der US scher Hirsch
Senkrecht: 1 3 einwertige stoffgruppe, tender Grund Fischer- und 14 japanisch 17./18. Jh., rin, 19 tropis Hautöffnung,
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Impressum Altenbetreuung – Forum der Altenarbeit in Südtirol Zeitschrift des VdS, eingetragen beim Landesgericht Bozen am 6. 4. 1994 Nr. 1/94 – Erscheinungsweise: dreimal jährlich
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Die Karikatur
Kreuzworträtsel
Eigentümer und Herausgeber: Verband der Seniorenwohnheime 1 Südtirols, Kanonikus-M.-Gamper-Straße 2 3 4 10, 391005 Bozen 6 Presserechtlich verantwortlicher Direktor: Norbert Bertignoll
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Redaktionsleitung: Christine Helfer
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Redaktionskomitee: Norbert Bertignoll, Oswald Mair, 9 10 Helmut Pranter, Henriette Annegg, Jessica Pigneter Anzeigenannahme: Verband 11 der 12Seniorenwohnheime Südtirols Grafik und Satz: design.buero, St. Leonhard in Passeier
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E‑Mail: altenbetreuung@vds-suedtirol.it 16 17 Telefon: 0471 323 635
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Frohe Ostern! Buona Pasqua! Bona Pasca!
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