Es war einmal ein Hase und der hieß Boooo, mit vier O, und weil er so gerne Reggaemusik hörte, nannten ihn alle den Reggaehasen Boooo. Boooo war ein entspannter Typ, echt locker und so. Seine Lieblingsband, das waren die Green Rainjackets. Zurzeit hörte er ein Lied von ihnen rauf und runter. Er liebte es, im Takt der Musik dazu zu wippen. Das war ein echt cooooler Skasong. Cooool mit vier O! Boooo war jetzt schon ganz schön lange Reggaefan. Eigentlich, so hatte er sich eines Tages überlegt, könnte er ja auch selbst mal eine Band gründen. Gesagt, getan! Er fragte seinen besten Freund Peter Fuchs, und der kannte noch einen Nachbarsjungen namens Herbie Heuler, einen kleinen Seehund. Und nun hatten die drei also eine Band. Sie nannten sich SAAAT, mit drei A, und ihr erstes eigenes Lied, das hatten sie auch schon komponiert.
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Eines Tages, da waren Boooo, Peter und Herbie mal wieder in ihrem Proberaum, einem Keller, den ihnen Herr Maulwurf für schmales Geld zur Verfügung stellte. Sie hatten gerade eine neue Idee für ein Lied, irgendwas mit einem „Dicken Zeh“, da passierte es: Ganz plötzlich wurde es draußen immer dunkler, und das am Nachmittag. Sie schauten durch das Kellerfenster oben unter der Decke und sahen sie: Eine schwarze Wolke brachte eine mysteriöse Dunkelheit und kam immer näher. Sie hörten auf zu spielen. Binnen wenigen Sekunden konnte man die Hand nicht mehr vor Augen sehen. Es war stockdunkel! Peter wurde ganz panisch: „Boooo, was ist das denn? Mitten am Tag wird es plötzlich Nacht, Boooo! Ich glaube, die Welt geht unter!“ „Mann, Peter, keine Ahnung, was das ist!“, sagte Boooo. Herbie meinte: „Vielleicht ist es ein Gewitter, da wird es ja manchmal auch dunkel!“
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„Aber doch nicht so“, sagte Boooo. „Was ist das denn nur? Sie schauten ängstlich aus dem Kellerfenster, draußen war es wirklich zappenduster. Und ganz still! Selbst die Vögel hatten aufgehört zu singen. Peter, Herbie und Boooo nahmen sich gegenseitig in den Arm. Das war wirklich richtig unheimlich! Sie sangen ein Lied, um sich Mut zu machen. Ohne Licht da sieht man nichts, da kann man nicht viel sehen. Im Dunkeln haben viele Angst, das kann man ja verstehen. Was sind das nur für Schatten da? Was mag denn das nur sein? Und manchmal zittern mir die Knie, ich fühl mich so allein. Doch dann weiß ich, da sind andere, die sind da, die sind bei mir, um zu helfen, ich weiß es ja. 7
Nur ein paar Minuten später war der Spuk vorbei. Es wurde wieder hell, und sie sahen, wie die riesige Wolke in der Ferne davonzog. Peter, Boooo und Herbie schauten sich an. „Komm, wir gucken mal draußen, ob die anderen die schwarze Wolke auch gesehen haben“, sagte Boooo. Die drei öffneten die Tür des Proberaums und liefen hinaus ins Freie.
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Schon nach wenigen Metern blieben sie stehen. Vor ihnen lagen zwei Dachse und schliefen tief und fest. „Hallo Herr und Frau Dachs“, sagte Boooo. Aber nichts! Niemand rührte sich! „Haaaaalloooo!“, rief Herbie Herrn Dachs direkt ins Ohr. Er brüllte geradezu! Immer noch nichts. Herr Dachs war nicht wach zu bekommen. Boooo tippte Frau Dachs an – auch nichts. Er hob ihren Arm hoch, und als er ihn wieder losließ, plumpste er wie ein nasser Sack zu Boden. Aber die beiden waren zum Glück noch am Leben, sie schliefen nur, denn man konnte Herrn Dachs leise schnarchen hören. Boooo schaute nach oben. „Guckt mal da, die Meisen auf den Bäumen schlafen auch!“ Herbie deutete auf den Boden. „Ja, und sogar die Ameisen!“ „Was ist denn hier nur passiert?“, fragte Peter. „Mann, das sieht nach Ärger aus!“ Boooo dachte nach. „Es scheint, als ob alle Tiere, die in die schwarze Wolke geraten sind, in einen tiefen Schlaf gefallen sind.“ Herbie fragte: „Und warum wir dann nicht?“ „Na wahrscheinlich, weil wir im Proberaum waren, im Keller!“, sagte Peter.
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