Literatur Herbst 2014

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C.H.BECK literatur Herbst 2014


Bestseller im Frühjahr

Nadifa Mohamed Der Garten der verlorenen Seelen € 19,95[D] / sFr 28,50* / € 20,60[A] 978-3-406-66313-0

François Garde Was mit dem weißen Wilden geschah € 19,95[D] / sFr 28,50* / € 20,60[A] 978-3-406-66304-8

„Die Überlebensgeschichte dreier starker und differenziert gezeichneter Heldinnen.“ Sigrid Löffler, Deutschlandradio Kultur


Internationale Literatur 5

Walter Kirn Blut will reden

9

Anthony Doerr Das Licht, das wir nicht sehen

11

Jean-Luc Seigle Der Gedanke an das Glück und an das Ende

15

David Foenkinos Zurück auf Los

Deutschsprachige Literatur Constantin Göttfert Steiners Geschichte

19

Christoph Brumme Ein Gruß von Friedrich Nietzsche

21

Michael Maar Tamburinis Buckel

23

Dirk von Petersdorff Sirenenpop

25

C.H.Beck Gedichtekalender „Kleiner Bruder“ 2015

27

textura 29

Hans Pleschinski Der Holzvulkan

30

J. W. Polidori / Lord Byron Der Vampir

31

Johann Wolfgang von Goethe Zahme Xenien

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Werner von Koppenfels (Hrsg.) Aus den Kerkern Europas

Zeitschrift für Ideengeschichte

35 36

Wespennest

37

Adressen

Die Novitäten sind weitestgehend

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Die österreichischen europreise wurden von unserem österreichischen Alleinauslieferer als seine gesetzlichen Letztverkaufspreise in Österreich festgesetzt. Die sFrPreise sind unverbindliche Preisempfehlungen und mit einem * gekennzeichnet. Sämtliche Angaben zu Umfang und Ladenpreis verstehen sich als ca.-Angaben. titelmotiv der Vorschau: © Manuel Clauzier



CK

WALTER KIRN EINE WAHRE GESCHICHTE von MORD und MASKERADE C.H.BECK


„Eine unheimliche und absolut faszinierende Lektüre.“ T. C. Boyle Walter Kirn, geb. 1962, ist ein amerikanischer Schriftsteller, Literaturkritiker und Essayist. Sein Roman „Up in the Air“ wurde 2009 mit George Clooney verfilmt.

© beowulf sheehan

Conny Lösch ist eine deutsche Übersetzerin. Neben zahlreichen anderen Autoren übersetzt sie Don Winslow und Ian Rankin.

Die Kampagne

Das Hörbuch

Über 4,5 Millionen Werbekontakte

Gelesen von Christian brückner. 6 CDs, € 24,95[D/A] sFr 35,50* erscheint bei parlando


Startauflage 25.000 Exemplare Walter Kirn Blut will reden eine wahre Geschichte von Mord und Maskerade. Aus dem Amerikanischen von Conny Lösch. 2014. 224 seiten. Gebunden € 19,95[D] sFr 28,50* / € 20,60[A] 978-3-406-66768-8 erscheint am 21. Juli

Paket 23/20 978-3-406-90392-2

Paket 12/10 978-3-406-90393-9

4|5 Im Sommer 1998 begibt sich Walter Kirn, ein vielversprechender junger Romanautor, auf eine ungewöhnliche Reise: Er bringt einen behinderten Jagdhund von Montana nach Manhattan – in das Apartment von Clark Rockefeller, einem Finanzinvestor und Kunstsammler, der den Hund via Internet adoptiert hat. So beginnt eine fünfzehn Jahre währende Beziehung, die Kirn immer tiefer in die bizarre Welt eines absonderlichen Multimillionärs hineinzieht, der sich am Ende als Hochstapler, Kidnapper und eiskalter Mörder erweist. Denn Clark Rockefeller ist in Wahrheit weder ein Rockefeller noch ein Freund. Er ist Christian Gerhartsreiter, ein Psychopath, der seine ganze Umgebung, seine eigene Ehefrau und auch sich selbst in einem Netz aus Lügen gefangen hält. Während Kirn eine zweite Reise antritt in die Abgründe der menschlichen Seele, entdeckt er nicht nur einen Mann, den er kaum kannte – einen echten Mr. Ripley und Zombie-Gatsby, der sich mit Mord und Maskerade seine eigene Realität erschaffen hat. Er entdeckt auch, wer auf der Liste seiner zukünftigen Opfer weit oben stand: Er selbst.

Leseexemplar Ein brillanter Psychothriller in der Tradition von Truman Capote und Patricia Highsmith Eine hypnotische Parabel über Selbsterfindung, Aufstiegshunger und die Macht von Illusionen „Kirn zeigt uns, daß der Abgrund nur eine Treppenstufe weiter lauert.“ James Ellroy Walter Kirn und Christian Brückner, der Sprecher des Hörbuchs, stehen für Veranstaltungen zur Verfügung

„Dieses Buch verdient es, ein Klassiker zu werden.“ Publishers Weekly


Š Manuel Clauzier


„Doerr hat neue Maßstäbe dafür gesetzt, was man mit einer Geschichte erreichen kann.“ Dave Eggers


Die berührende Geschichte von Marie-Laure und Werner:

© Jerry Bauer

Zwei jugendliche „Feinde“ im besetzten Frankreich Anthony Doerr, 1973 in Cleveland geboren, hat die Erzählungsbände „The Shell Collector“ („Der Muschelsammler“, C.H.Beck 2007) und „Memory Wall“ sowie den Bericht „Four Seasons in Rome“ und die Romane „About Grace“ („Winklers Traum vom Wasser“, C.H.Beck 2005) und „All the Light We Cannot See“ veröffentlicht. Er wurde u. a. mit dem Barnes & Noble Discover Prize, dem Rome Prize, dem New York Public Library’s Young Lions Fiction Award und zwei Mal mit dem Pushcart Prize ausgezeichnet. Für seine Erzählungen hat er bislang vier Mal den renommierten O. Henry Prize erhalten. Im Jahr 2007 wurde Anthony Doerr von der britischen Literaturzeitschrift „Granta“ auf die Liste der 21 Best Young American Novelists gesetzt.

Werner Löcher-Lawrence, geb. 1956, studierte Journalismus, Literatur und Philosophie. Arbeitete als wissenschaftlicher Assistent an der Universität München und etwa zwanzig Jahre als Lektor in verschiedenen Verlagen. Heute ist er als literarischer Agent und Übersetzer tätig. Zu den von ihm übersetzten Autoren gehören u. a. John Boyne, Patricia Duncker, Nathan Englander, Hilary Mantel, Hisham Matar, Louis Sachar und Colin Thubron.


Anthony Doerr Das Licht, das wir nicht sehen roman. Aus dem englischen von Werner Löcher-Lawrence. 2014. 528 seiten. Gebunden € 22,95[D] sFr 32,90* / € 23,60[A] 978-3-406-66751-0 erscheint am 21. Juli

Paket 8/7 978-3-406-90416-5

8|9 Saint-Malo 1944: Marie-Laure, ein junges, blindes Mädchen, ist mit ihrem Vater, der am „Muséum National d’Histoire Naturelle“ arbeitet, aus dem besetzten Paris zu ihrem kauzigen Onkel in die Stadt am Meer geflohen. Einst hatte er ihr ein Modell der Pariser Nachbarschaft gebastelt, damit sie sich besser zurechtfinden kann. Nun ist in einem Modell der Hauptstadt, das er in Saint-Malo gebaut hat, der vielleicht kostbarste Schatz aus dem Museum versteckt, den auch die Nazis jagen. Werner Hausner, ein schmächtiger Waisenjunge aus dem Ruhrgebiet, wird wegen seiner technischen Begabung gefördert, auf eine Napola geschickt und dann in eine Wehrmachtseinheit gesteckt, die mit Peilgeräten Feindsender aufspürt, über die sich der Widerstand organisiert. Während MarieLaures Vater von den Deutschen verschleppt und verhört wird, dringt Werners Einheit nach Saint-Malo vor, auf der Suche nach dem Sender, über den Etienne, Marie-Laures Onkel, die Résistance mit Daten versorgt … Kunstvoll und spannend, mit einer wunderschönen Sprache und einem detaillierten Wissen um die Kriegsereignisse, den Einsatz des Radios, Widerstandscodes, Jules Verne und vieles andere erzählt Anthony Doerr mit einer Reihe unvergesslicher Figuren eine Geschichte aus dem zweiten Weltkrieg, und vor allem die Geschichte von Marie-Laure und Werner, zwei Jugendlichen, deren Lebenswege sich für einen folgenreichen Augenblick kreuzen.

Leseexemplar „Doerr sieht die Welt wie ein Wissenschaftler, aber empfindet sie wie ein Poet.“ JR Moehringer Eine meisterhaft erzählte Geschichte von Besatzern und Résistance – und den seelischen Verwüstungen des Zweiten Weltkriegs


„Großartig und erschütternd“

Foto: Philippe Matsas © Flammarion

L’Express

Jean-Luc Seigle, 1959 in Clermont-Ferrand geboren, ist Schriftsteller und lebt in Nordfrankreich am Meer. Er hat Romane, Drehbücher und Theaterstücke geschrieben. „Der Gedanke an das Glück und an das Ende“ ist sein erstes Buch auf Deutsch. Andrea Spingler, 1949 in Stuttgart geboren, lebt in Oldenburg und Südfrankreich. Sie übersetzt seit 1980 Literatur aus dem Französischen, unter anderem von Duras, Sartre, Gide und Robbe-Grillet. 2007 bekam sie den Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis, 2012 den Prix lémanique de la traduction.


Jean-Luc seigle Der Gedanke an das Glück und an das Ende roman. Aus dem Französischen von Andrea spingler. 2014. 224 seiten. Gebunden € 18,95[D] sFr 27,50* / € 19,50[A] 978-3-406-66755-8 erscheint am 21. Juli

10|11 Der 9. Juli 1961 ist ein einschneidender Tag für die Familie Chassaing. Für Albert, seine Frau Suzanne und ihren jüngeren Sohn Gilles. Der ältere, Henri, ist als Soldat im Algerienkrieg. An diesem Tag wird den Chassaings der erste Fernseher in das Dorf geliefert, weil eine Sendung über den Krieg, in der Henri auftritt, ausgestrahlt wird. Alle werden kommen. Auch erfährt man auf eine geradezu zärtliche Weise durch Albert, dass Suzanne, die alles Neue liebt, an diesem Tag anfängt einen anderen Mann zu begehren. Er weiß, er wird nichts dagegen tun können, weil der Zweite Weltkrieg ihn verändert hat. Er kämpfte in der Festung Schoenenbourg der Maginotlinie. In der Nacht des 9. Juli erhängt sich Albert. Zuvor eröffnet er seinem jüngeren, gerade Honoré de Balzacs „Eugénie Grandet“ mehr erlebenden als lesenden Sohn Gilles die Möglichkeit, in dieser ländlichen Arbeiterwelt seiner Leidenschaft für die Literatur nachzugehen. Er bittet den alten Lehrer, sich um ihn zu kümmern. Die Gefühlslagen der verschiedenen Familienmitglieder in der Stimmung der Nachkriegszeit werden so einfühlsam und genau beschrieben, dass man sich dem nicht entziehen kann. Wie nahe sich die Mitglieder einer Familie auch sind, sich lieben und wie wenig sie ihr Leben doch miteinander teilen können, dieser Erfahrung wird in dem Roman in gekonnt verknappten Dialogen und einer poetischen und schnörkellosen Sprache nachgegangen – auf eine dem Menschen zutiefst zugewandte Weise.

Leseexemplar 80.000 verkaufte Exemplare in Frankreich Poetisch und einfühlsam erzählt Leserpreis: Grand Prix RTL-Lire


David Foenk

Zurück auf   Der neue Roman vom Autor des Welt-Bestsellers

Die Werbekampagne

© Geviert, Christian Otto, unter Verwendung einer Fotografie von © gettyimages, Nick ballon

Über 4,5 Millionen Werbekontakte

Infoscreen-Werbung in allen großen städten

Große Onlinekampagne


inos

LoS „Nathalie küsst“


„In gewissem Sinne sind Foenkinos’ Romane so etwas wie literarische Pendants zu dem Kinofilm Ziemlich beste Freunde.“ Lena Bopp, Frankfurter Allgemeine Zeitung David Foenkinos, 1974 geboren, Schriftsteller und Drehbuchautor, studierte Literaturwissenschaften an der Sorbonne und Jazz am CIM. Seine Bücher sind weltweit in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt. Bei C.H.Beck erschienen bereits die Romane „Das erotische Potential meiner Frau“ (2005), „Größter anzunehmender Glücksfall“ (2006), „Unsere schönste Trennung“ (2010), „Nathalie küsst“ (2011), der mit Audrey Tautou in der Hauptrolle verfilmt wurde, „Souvenirs“ (2012) und „Zum Glück Pauline“ (2013).

© Concorde Filmverleih

Christian Kolb, 1970 geboren, studierte französische Literatur und Filmwissenschaft in Berlin und Paris. Neben den Foenkinos-Romanen bei C.H.Beck übersetzte er u. a. Nicolas Fargues „Die Rolle meines Lebens“. Er lebt in Berlin.

Lieferbar


David Foenkinos Zurück auf Los roman. Aus dem Französischen von Christian Kolb. 2014. 240 seiten.

Klappenbroschur € 16,95[D] sFr 24,50* / € 17,50[A] 978-3-406-67013-8 erscheint am 29. August

Paket 23/20 978-3-406-90394-6

Paket 12/10 978-3-406-90395-3

14|15 Sein Name, das hat Bernard immer gespürt, birgt eine Gefahr, bei aller Nettigkeit, ja komödiantenhafter Harmlosigkeit. Und nun, Bernard ist 50 geworden und glaubt an ein ruhiges Leben bis ans Ende seiner Tage, da passiert es: Eine Serie von Katastrophen fegt alle Gewissheiten fort. Es beginnt mit Nathalie, Bernards Frau mit ihren schönen, langen, schwarzen Haaren, die er so großartig findet, dass es ihm gereicht hätte, bloß mit ihren Haaren verheiratet zu sein. Als Bernards und Nathalies Tochter Alice mit 20 auszieht, bahnt sich in der eher harmonischen Ehe eine Krise an, die sich zum Debakel ausweitet. Aber das ist noch nicht alles. Was man guten Gewissens verraten kann ist, dass dieser im besten Sinne gewöhnliche, im Übrigen sympathische Mensch für das, was ihm bevorsteht, nicht gewappnet ist. Ob es die Arbeit ist oder das Verhalten der guten Freunde – auf nichts ist mehr Verlass, vor allem nicht auf die Frauen. Bernard muss sogar wieder bei seinen alten Eltern einziehen, die er auch noch nie so richtig verstanden hat … In diesem so komischen wie melancholischen Roman folgen wir mitfühlend und mit einem leichten Schauer der Angst Bernard, einem postmodernen Buster Keaton, der seinen Michel Houllebecq unfreiwillig intus hat und am Ende trotz allem seinen Platz in der von Krisen geschüttelten Welt findet.

Vom Autor des      Bestsellers „Nathalie küsst“ Über 100.000 verkaufte Exemplare David Foenkinos ist Kult


© Geviert, unter Verwendung dreier Abb. von © shutterstock und © gettyimages

Deutschsprachige Literatur



© Christoph Mukherjee

Eine Geschichte von Schuld und Vertreibung, Leid und Verrat

Constantin Göttfert, geboren 1979, lebt als freier Autor in Wien. Er studierte u. a. Germanistik in Wien und besuchte das Deutsche Literaturinstitut in Leipzig. Er veröffentlichte u. a. mehrere Prosabände, den Roman „Satus Katze“ (C.H.Beck 2011) und die Erzählung „Detroit“ (2012). Er erhielt eine Reihe von Preisen und Stipendien.


Constantin Göttfert Steiners Geschichte roman. 2014. 464 seiten. Gebunden € 19,95[D] sFr 28,50* / € 20,60[A] 978-3-406-66757-2 erscheint am 21. Juli

18|19 Ina Steiner ist schwanger, aber kurz vor der Geburt ihrer gemeinsamen Tochter bittet sie Martin, den Erzähler in Constantin Göttferts neuem Roman, um eine Auszeit. Ihr Großvater Steiner ist gestorben und hat sie mit zu vielen offenen Fragen zurückgelassen. Ina ist an der March, im österreichischen Grenzgebiet zur Slowakei, aufgewachsen, aber ihre Familie sind Karpatendeutsche, Vertriebene, die in Österreich nie heimisch geworden sind und nicht heimisch werden wollten. Die Vergangenheit liegt wie ein großer, alles erdrückender Schatten über dem Leben von Jahrzehnten, über der Familie, die daran zerbricht. Ina macht sich auf die Suche nach der Herkunft ihrer Familie in der heutigen Slowakei und Martin folgt ihr nach, auf eine Reise in die Vergangenheit und die Gegenwart von Ost und West, Tätern und Opfern, Verlierern und Gewinnern nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. In diesem großen Roman erzählt Constantin Göttfert präzis und dicht, atmosphärisch und spannend, mit einem Sinn für das groteske Detail von Schuld und Vertreibung, von Leid und Verrat, von ungesühnten Verbrechen und dem Überleben und davon, wie eine Gegenwart erst möglich ist, wenn der Schatten der Vergangenheit verfliegt.

Leseexemplar Präzise und dicht, atmosphärisch und spannend Die Enkel-Generation will wissen, wie es wirklich war Der Autor steht für Veranstaltungen zur Verfügung


© erika bobély-Hansen

„Hauptmann Welke lag auf der Couch, im braunen Trainingsanzug. Er wünschte sich, im nächsten Monat so viele Feinde aufzuspüren, wie er Schnapsflaschen leerte. Dann würde er weniger Zeit zum Trinken haben.“


Christoph brumme Ein Gruß von Friedrich Nietzsche roman. 2014. 272 seiten. Gebunden € 19,95[D] sFr 28,50* / € 20,60[A] 978-3-406-66759-6 erscheint am 19. september

20|21 Ost-Berlin, späte 80er Jahre: Horst, genannt „Bobby“, Fischer, Paul Hansen und Franz Schönlein, der eine Student der Philosophie, der andere Gärtner, der Dritte Friedhofsmusiker, führen ein anarchisch-subversives Dasein. Sie finden ihre Freiheit in Liebschaften und tagelangen Literatur-, Schachund Alkoholexzessen und beobachten genüsslich den Verfall des sie drangsalierenden Systems. Denn da ist der abgelebte, paranoide, brutale und kettenrauchende Hauptmann Welke, der ein ganzes Heer von IM auf sie ansetzt. Bobbys Schwäche für Frauen nutzt er nur zu gerne aus und zieht sein Netz aus Überwachung und Einschüchterung immer enger um die drei – bis sich einer darin verfängt. Klug und komisch, abgründig und unerschrocken erzählt dieser Roman von der paranoiden Logik der Macht und dem Irrwitz, der sich dahinter verbirgt, aber nicht weniger brutal ist, von schelmischer Gegenwehr und davon, was es heißt, doch zu verlieren. Die Gefängnisszenen in Christoph Brummes neuem Roman sind unvergesslich, bizarr, böse, anrührend. Eine Parabel auf politische Systeme, die nicht weichen wollen. Christoph Brumme, 1962 in Wernigerode/Harz geboren, gelernter Eisenbahner, arbeitete am Theater Eisleben als Regieassistent und studierte Philosophie. Seit 1991 lebt er als freier Schriftsteller in Berlin. Er veröffentlichte die Romane „No“ (1994/2008), „Tausend Tage“ (1997), „Süchtig nach Lügen“ (2002) und „Der Honigdachs“ (2010) und den Reisebericht „Auf einem blauen Elefanten“ (2009). Brumme betreibt u. a. den Blog „Honigdachs.com“ mit Beiträgen vor allem über Osteuropa. 2014 erscheinen außerdem die beiden Bücher „111 Gründe, das Radfahren zu lieben“ und „111 Gründe, das Schachspielen zu lieben“.

9. November 2014 25 Jahre Mauerfall Eine Parabel auf politische Systeme – bizarr, böse, anrührend Der Autor steht für Veranstaltungen zur Verfügung


„Maars Stil ist makellos, unangestrengt, fließend mit einer Sogwirkung, welcher der Leser sich nicht entziehen kann.“ Aus der Begründung der Jury des Heinrich-Mann-Preises

© Isolde Ohlbaum

Lieferbar

Michael Maar, geboren 1960 in Stuttgart, veröffentlichte u. a. Bücher über Thomas Mann, Vladimir Nabokov, Harry Potter und Marcel Proust, erhielt zahlreiche Preise, u. a. den Heinrich-MannPreis der Berliner Akademie der Künste. Er lebt als freier Autor in Berlin. 2012 erschien bei C.H.Beck sein erster Roman „Die Betrogenen“ und 2013 „Heute bedeckt und kühl. Große Tagebücher von Samuel Pepys bis Virginia Woolf“.


Illustration von Nikolaus Heidelbach

Michael Maar Tamburinis Buckel Meister von heute. 2014. 160 seiten. Gebunden € 19,95[D] sFr 28,50* / € 20,60[A] 978-3-406-66693-3 erscheint am 29. August

22|23 Er ist der Detektiv unter den Literaturkritikern, der genaueste Leser, begabt mit einem analytischen Scharfblick und der Fähigkeit, sprachlich schön und elegant das Besondere eines literarischen Werks auf den Punkt zu bringen und zugleich die Quellen erahnen zu lassen, aus denen es im Leben der Autoren entspringt. In seinen neuen Essays und Reden – einige davon werden hier zum ersten Mal gedruckt – widmet sich Michael Maar manchen uns schon vertrauten Lieben wie den Brüdern Mann oder Martin Mosebach, aber auch Walter Kappacher, Wolfgang Herrndorf oder Anna Katharina Fröhlich. Maars erzählerisches Talent ist enorm, sein Gedächtnis frappierend, der physiognomische Blick auf die für das jeweilige Werk sprechenden Szenen unbeirrbar. Maars Essays zu lesen, ist eine ebenso große Lust wie die, sich von ihm zum Lesen der besprochenen Werke und Autoren verführen zu lassen, ob es sich nun um Julian Barnes oder Richard Yates handelt. Voller Leselust und bereichert geht man aus der Lektüre wieder hervor.

Eine Verführung zum Entdecken großer Literatur Klug und glänzend geschrieben Der Autor steht für Veranstaltungen zur Verfügung

Julian Barnes • Wolfgang Herrndorf • Brigitte Kronauer Brüder Mann • Martin Mosebach • Richard Yates • u.v.a.


© Isolde Ohlbaum

„Von Petersdorffs Gedichte sind zugleich ernsthaft und leicht, konzentriert und gelassen, verständlich und tiefsinnig.“ Manfred Papst, Neue Zürcher Zeitung

Dirk von Petersdorff, geboren 1966, lebt in Jena, wo er an der Friedrich-SchillerUniversität unterrichtet. Er veröffentlichte u. a. Essays und mehrere Gedichtbände, zuletzt „Nimm den langen Weg nach Haus“ und die Erzählung „Lebensanfang“(beide C.H.Beck, 2010 und 2007). Er erhielt u. a. den Kleist-Preis (1998) und den Preis der LiteraTour Nord (2000), hatte die Tübinger Poetikdozentur (2013) inne und war Writer-inResidence an der Washington University in St. Louis (2013).

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Dirk von Petersdorff Sirenenpop Gedichte. 2014. 80 seiten. Gebunden € 14,95[D] sFr 21,90* / € 15,40[A] 978-3-406-66691-9 erscheint am 29. August

24|25 Sich einer Bewegung anzuvertrauen, mit dem Unbestimmten und Fließenden, mit einer Welt voller Verschiedenheit Ernst zu machen und gleichzeitig den Gefühls- und Formenreichtum der Vergangenheit spielerisch und gekonnt aufzugreifen, ohne dass irgendeine weltanschauliche Verbindlichkeit daraus abgeleitet wird – so könnte man die Welthaltung der Lyrik Dirk von Petersdorffs beschreiben. In den fünf Kapiteln seines neuen Gedichtbandes widmet sich der Lyriker, Essayist und Literaturwissenschaftler der Erfahrung des Verschwindens, schreibt „Lieder“, die zeigen, dass auch unsere nachromantische Welt welche besitzt, folgt in einer Art stoischem Programm den Jahreszeiten und Szenen aus dem Innenhof eines Hauses und zeigt „Paare“: vom Kennenlernen über Emphase, Zweifel, Abstand bis zum Festhalten oder Loslassen. Eine Gruppe von Liebesgedichten beschließt den Band, die noch einmal die Formenvielfalt der Petersdorffschen Dichtkunst zeigen. „Erzähl die Mythen auch zu Ende“ – zwischen Flirren, Gleißen, Kirke und einer Ausziehcouch in Hannover sind diese Gedichte angesiedelt, die aus ihrer Nähe zur Musik leben. Sie erkunden eine Welt der Rätsel und der intensiven Berührungen, eine Postmoderne, die sich durchaus nach Urzeit sehnt, sie im Jetzt sogar erahnt und sich ihr doch nicht mehr ausliefern kann, zum Preis fortdauernder, aber auch produktiver Unsicherheit.

„Dirk von Petersdorff öffnet einen gewaltigen Spiegelsaal von Bildern.“ Lars Gustafsson Liebesgedichte und Lieder, wie sie heute möglich sind Der Autor steht für Veranstaltungen zur Verfügung


Die Nacht ist weit. Am Himmel fährt der Wagen auf. Steig ein! Es muß, wo keine Grenze wehrt, ein gutes Reisen sein.

© imago

Friedrich Schiller

Dirk von Petersdorff

A. v. Droste-Hülshoff

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© Isolde Ohlbaum

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Rudolf Hagelstange

J. W. Goethe

Marie Luise Kaschnitz


Herausgegeben von traugott Giesen. Mit Pinsel-Vignetten von Ina seeberg. Format 28,5 x 21,2 cm Drei Druckfarben 24 blätter + titelei Drahtschlaufenbindung € 16,–[D] / sFr* 23,50 / € 16,50[A] 978-3-406-66347-5 erscheint am 21. Juli

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Sarah Kirsch

Heinrich Heine

Joachim Ringelnatz

Ernst Jandl

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Der Klassiker – jetzt im 31. Jahrgang

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Der 31. Jahrgang des Gedichtekalenders (dessen einstiger Titel „Kleiner Bruder“ seinen alten Freunden immer noch lieb und teuer ist) sieht ähnlich aus wie die vorigen Jahrgänge und ist auch nach dem gleichen Konzept gemacht: Er enthält 24 Gedichte aus der deutschen Literatur vom 16. Jahrhundert bis heute. Das Herausgeber-Team achtet auf zweierlei. Auf das literarische Niveau – und darauf, dass von einem Gedicht eine Wirkung ausgeht. Ein Gedicht mag zur hohen Literatur gehören oder zur Kleinkunst, zum Kabarett; es mag klassisch oder modern sein, bürgerlich comme-il-faut oder alternativ, ernst oder spielerisch, fromm oder unfromm, jedem Kind zugänglich oder einiger Geduld bedürftig – egal: es muss ein gutes Gedicht sein. Und jedes Gedicht soll etwas bewirken: Erwärmung, Ermutigung, Begütigung – oder auslösen: kritische Wachheit, Nachdenklichkeit, Lachen und Weinen. Nicht jedes Gedicht bei allen Lesern, aber jedes bei vielen.

Robert Gernhardt


„Kein zweiter deutscher Autor beherrscht den Konversationston – vielstimmig, umspielend, leicht ironisch, voller Andeutungen und Aperçus – so vollendet wie Hans Pleschinski.“ Jens Bisky, Süddeutsche Zeitung

© Isolde Ohlbaum

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Hans Pleschinski, geboren 1956, lebt als freier Autor in München. Er veröffentlichte u. a. die Romane „Leichtes Licht“ (C.H.Beck, 2005), „Ludwigshöhe“ (C.H.Beck, 2008) und „Königsallee“ (C.H.Beck, 2013), eine Auswahl aus dem Briefwechsel zwischen Voltaire und Friedrich dem Großen und gab die Briefe der Madame de Pompadour und eine Auswahl aus dem Tagebuch des Herzogs von Croÿ heraus. Zuletzt erhielt er u. a. den Hannelore-Greve-Literaturpreis (2006), den Nicolas-Born-Preis (2008) und wurde 2012 zum Chevalier des Arts et des Lèttres der Republik Frankreich ernannt. 2014 erhielt er den Literaturpreis der Stadt München.


Die hinreißende Geschichte eines Größenwahnsinnigen

Hans Pleschinski Der Holzvulkan ein deutscher Festbrief. Mit einem Nachwort von Gustav seibt. 2014. 128 seiten. Klappenbroschur € 14,95[D] sFr 21,90* / € 15,40[A] 978-3-406-66753-4 erscheint am 21. Juli

Paket 6/5 978-3-406-90397-7

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Auch Niedersachsen hatte seinen Märchenkönig – zwar „nur“ einen Herzog, aber der, Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (1633 – 1714), dessen 300. Todestag wir in diesem Jahr begehen und dem wir eine der größten Kunstsammlungen Deutschlands verdanken, war wild entschlossen, aus seinem kleinen Herzogtum ein Wunderland der Künste zu machen. Hans Pleschinski erzählt Phantastisches über den Monarchen, Dichter, Feste-Arrangeur, Finanzjongleur, Kunstkäufer und Mäzen, dessen Traum vom eigenen Versailles im Bau des wundersamen Schlosses Salzdahlum gipfelte, das leider zu raschem Untergang verurteilt war – wie eine Titanic auf dem Land! Die hinreißende Geschichte eines Größenwahnsinnigen und die Erinnerung an eine andere, festliche, spendable und schönheitstrunkene deutsche Mentalität, wurde von Hans Pleschinski für diese Ausgabe durchgesehen und überarbeitet. „Aber eben auch rührend wahnwitzig, wie da ein in seiner Phantasie zu Größerem Berufener sich Monumentalität für ein paar flüchtige Jahre erschwindelt.“ Süddeutsche Zeitung

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Vom Autor des      Bestsellers „Königsallee“ Ein wunderbares Kleinod 250 Jahre Herzog Anton Ulrich Museum Der Autor steht für Veranstaltungen zur Verfügung


John William Polidori George Gordon Lord byron Der Vampir eine erzählung und ein Fragment. Herausgegeben, aus dem englischen übersetzt und mit einem Anhang sowie einem Nachwort versehen von reinhard Kaiser. 2014. 120 seiten mit 10 Abbildungen. Klappenbroschur € 14,95[D] sFr 21,90* / € 15,40[A] 978-3-406-67011-4 erscheint am 29. August

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John William Polidori (1795 – 1821) begleitete den britischen Dichter Lord Byron (1788 – 1824) im Sommer des Jahres 1816 als Leibarzt an den Genfer See, wo die beiden auf Percy und Mary Shelley, die spätere Autorin des Dr. Frankenstein, trafen und sich mit einem folgenreichen Wettbewerb im Gespenstergeschichtenschreiben die Zeit vertrieben. Reinhard Kaiser, geb. 1950, ist Schriftsteller und Übersetzer. Für seine Romane, Sachbücher, Editionen und Übersetzungen erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter zweimal den Deutschen Jugendliteraturpreis, den Geschwister-SchollPreis sowie den Niederrheinischen Literaturpreis. Reinhard Kaiser lebt in Frankfurt am Main.

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Der kalte Sommer des Jahres 1816 mit seinen endlosen Regenfällen und schauderhaften Gewittern ist nicht nur in die Klima-, sondern auch in die Kulturgeschichte eingegangen. Betraten in diesem Sommer doch gleich zwei „Gespenster“ die Bühne der Literatur, die aus den Medien mittlerweile nicht mehr wegzudenken sind: der künstliche Mensch des Dr. Frankenstein und der blutsaugende Vampir. Letzterer ist Protagonist zweier Erzählungen von Lord Byron und seinem Leibarzt John Polidori, die hier erstmals, neu übersetzt von Reinhard Kaiser, auf Deutsch in einem Band vereint sind. Hervorgegangen sind die beiden Stücke aus einem Wettbewerb im Gespenstergeschichtenschreiben, den Byron initiiert hatte. Während dessen eigene Erzählung aber Fragment geblieben ist, wurde „Der Vampir“ von Polidori von einem geschäftstüchtigen Verleger später unter Byrons Namen veröffentlicht und schuf so den modernen Mythos des literarischen Vampirs, der keineswegs nur ein Gewalttäter, sondern auch ein Edelmann und Verführer ist. Kein Geringerer als Goethe nannte diese Erzählung, die eigentlich von einem Arzt stammt, „Byrons bestes Product“. Reinhard Kaiser hat seiner kongenialen Übersetzung der Texte von Polidori und Byron einen Anhang mit zeitgenössischen erläuternden Texten, Zeittafel und Chronik sowie einem ausführlichen erzählenden Nachwort beigegeben.


Johann Wolfgang von Goethe Zahme Xenien Mit einem Nachwort von Martin Mosebach. 2014. 160 seiten. Klappenbroschur € 16,95[D] sFr 24,50* / € 17,50[A] 978-3-406-66798-5 erscheint am 29. August

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„Zahme Xenien“ hat Goethe eine Sammlung von Denk- und Weisheitssprüchen genannt, die einen wichtigen Teil seines Alterswerks bilden. „Zahm“, meinte Goethe in einem Brief, sei dabei durchaus ironisch zu verstehen; denn die Sprüche haben es in sich. Viele dieser Verse sind für sich populär geworden und stehen beispielhaft für Goethes Altersweisheit, aber als integrales Werk wurden die „Zahmen Xenien“ selten wahrgenommen. Sie liegen hier in der derzeit einzig verfügbaren Einzelausgabe vor. Goethe hat diese Spruchdichtung für den Druck in sechs „Bücher“ zusammengestellt. Die ersten drei wurden nacheinander in der Zeitschrift „Über Kunst und Altertum“ veröffentlicht, die Bücher vier bis sechs erst später in der „Ausgabe letzter Hand“. Die Themen sind Literatur und Kunst, Wissenschaft und Religion, Geschichte und Zeitgeschichte. Goethe hat die Komposition der „Zahmen Xenien“ mit großer Sorgfalt betrieben. Er hat nicht nur die Reihenfolge, sondern auch die Seitenverteilung genau festgelegt. So ergeben sich Korrespondenzen, Sequenzen, Relativierungen, Zyklen und Verknüpfungen. Die vorliegende Ausgabe berücksichtigt als einzige derzeit erhältliche Edition Goethes Vorgaben, indem sie möglichst genau das typographisch nachbildet, was Goethe in Briefen an seinen Verleger Fromann für diese Spruchdichtungen gefordert hat: „Ich wünsche, daß Sie Seite für Seite abgedruckt werden. Die Verse sind so gezählt und eingerichtet, daß auf keiner Seite zu viel steht.“

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Die einzige Ausgabe nach den überlieferten Vorgaben Goethes Martin Mosebach gibt in seinem Nachwort ein eindrucksvolles Portrait von Goethes Alterslyrik.


Aus den Kerkern Europas Poetische Kassiber von Villon bis Pound. Herausgegeben von Werner von Koppenfels. 2014. 144 seiten. Klappenbroschur € 16,95[D] sFr 24,50* / € 17,50[A] 978-3-406-66800-5 erscheint am 29. August

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Werner von Koppenfels ist emeritierter Professor für Anglistik und Komparatistik an der Universität München und literarischer Übersetzer. Er ist Mitherausgeber der bei C.H.Beck erschienenen Anthologien Französische Dichtung (4 Bände, 2 2010) und Englische und Amerikanische Dichtung (4 Bände, 2000).

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In von äußerster Existenznot geprägten Texten legen berühmte Dichter Zeugnis ab von den Übergriffen der Macht und der Freiheit des Geistes. Die Reihe reicht von den alten Opfern der Könige und Ketzerverfolger bis zu den Insassen der Schandlager des 20. Jahrhunderts. Das Entscheidende ist das Kassiber-Wunder, die Fähigkeit von Versen, Mauern zu durchdringen, um die Außen- und Nachwelt zu erreichen: Der deutsche Freund, der Campanellas Gedichte aus dem Neapolitaner Kerker in eine Frankfurter Druckerei schmuggelte, Nadeschda Mandelstam, die die Verse ihres Mannes im Gedächtnis aufbewahrte, die Kladde mit den Moabiter Sonetten in der Tasche des ermordeten Haushofer … François Villon führt, an der Schwelle zur Neuzeit, mit seiner unüberbietbaren Mischung aus Frömmigkeit und schwarzem Galgenhumor diese Anthologie ein. Es folgen, in bunter Reihe, Freigeister, Aristokraten, Glaubensstreiter im Zeichen geistlicher und weltlicher Machtkämpfe. Die Deutschen haben sich in diesen früheren Zeiten nicht bei der Verfolgung von Dichtern hervorgetan. Ihr einziger poetischer Märtyrer, Quirinus Kuhlmann, wurde 1689 in Moskau als Schwarmgeist dem Feuer übergeben. Das änderte sich bekanntlich im 20. Jahrhundert, als sich zwölf Jahre lang der Hass auf das freie Wort sadistisch austoben durfte, und der Leidensdruck in Zuchthaus und Lager manche erst zu Dichtern machte. Stalin und Franco trugen ihr gerüttelt Maß zur Dichtung hinter Gittern und Stacheldraht bei. Das Ende des Weltkriegs bedeutet nicht das Ende dieser traurigen Sequenz: Pound im Pisaner Käfig, Ritsos auf seinen KZ-Inseln, Brodsky in Norinskaja und viele andere weltweit bürgen für eine unheilige Kontinuität.


90. Todestag Franz Kafkas am 3. Juni 2014

100. Todestag Georg Trakls am 3./4. November 2014

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Franz Kafka Die Verwandlung Mit einem Nachwort von Kurt Drawert. 96 seiten. Klappenbroschur € 14,95[D] sFr 21,90* / € 15,40[A] 978-3-406-65992-8 Lieferbar

Georg trakl Achtzig Gedichte Mit einem einführenden Nachwort von Gunther Kleefeld. 144 seiten. Klappenbroschur € 14,95[D] sFr 21,90* / € 15,40[A] 978-3-406-62775-0 Lieferbar

Eine der berühmtesten, rätselhaftesten und wirkungsmächtigsten Erzählungen Franz Kafkas ist „Die Verwandlung“, die 1912 entstanden und 1915 zum ersten Mal in Buchform in der Reihe „Der jüngste Tag“ des Kurt Wolff Verlags erschienen ist. Die Geschichte des Handlungsreisenden und Tuchhändlers Gregor Samsa, der sich eines Morgens zu einem riesigen Ungeziefer verwandelt sieht und nun in der Familie mit den Folgen zu kämpfen hat, ist zum Gegenstand unzähliger Interpretationen und Adaptionen geworden.

Der Dichter Georg Trakl (1887– 1914), der sich unter dem Eindruck der Schlacht bei Grodek nur siebenundzwanzigjährig das Leben nahm, hat der von Untergangsbildern und Vorahnungen des Krieges geprägten expressionistischen Lyrik eine besonders düstere, melancholische Note hinzugefügt. Mit ihrem Bewusstsein von der Abgründigkeit der menschlichen Natur, dem Dämonischen der Seele und den Verwüstungen der Geschichte gehören diese Gedichte zum Bedeutendsten deutscher Lyrik.

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Zeitschrift für Ideengeschichte Die Zeitschrift für Ideengeschichte fragt nach der veränderlichen Natur von Ideen, seien sie philosophischer, religiöser, politischer oder literarischer Art. Herausragende Fachleute aus allen Geisteswissenschaften gehen in Originalbeiträgen der Entstehung, den zahlreichen Metamorphosen, aber auch dem Altern von Ideen nach. Dabei erweist sich manch scheinbar neue Idee als alter Hut. Und umgekehrt gilt es, in Vergessenheit geratene Ideen neu zu entdecken. Die Zeitschrift für Ideengeschichte wird von den drei großen deutschen Forschungsbibliotheken und Archiven in Marbach, Weimar und Wolfenbüttel gemeinsam getragen. Mögen die Quellen der Zeitschrift im Archiv liegen, so ist ihr intellektueller Zielpunkt die Gegenwart. Sie beschreitet Wege der Überlieferung, um in der Jetztzeit anzukommen; sie stellt Fragen an das Archiv, die uns als Zeitgenossen des 21. Jahrhunderts beschäftigen. Ulrich Raulff, geb. 1950, Historiker, ist Direktor des Deutschen Literaturarchivs in Marbach. Hellmut Th. Seemann, geb. 1953, Jurist, ist Präsident der Klassik Stiftung Weimar. Helwig Schmidt-Glintzer, geb. 1948, ist Sinologe und Direktor der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel.

Die Zeitschrift für Ideengeschichte erscheint viermal jährlich. Jeweils 128 seiten mit etwa 12 Abbildungen. IssN 1863-8937 Preis des einzelheftes: € 12,90[D] / sFr 18,90* / € 13,30[A] Im Abonnement: Jährlich 4 Hefte € 42,–[D] / sFr 55,90* / € 42,30[A]

Heft VIII/3 Kleine Formlosigkeiten IsbN 978-3-406-65883-9 erscheint am 29. August

Heft VIII/4 Lukács IsbN 978-3-406-65884-6 erscheint am 14. November

Weitere Informationen unter www.z-i-g.de

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© Coverabbildung: Jacob Aue sobol / Magnum Photos / Agentur Focus

Norden

Wespennest Nr. 167 112 seiten, Format 23 x 30 cm. Preis des einzelheftes € 12,– 978-3-85458-167-3 erscheint am 14. November

Zusammengestellt von Erich Klein und Andrea Zederbauer „Das seit vier Jahrzehnten kritische Wespennest … setzt als Schwerpunkt die Reflexion.“ Norbert Mayer, Die Presse

Das Land unter dem Sternbild der Großen Bärin lockt seit Jahrhunderten Entdeckungsreisende wie deren Auftraggeber. Die Suche nach der Nordwest- bzw. Nordostpassage ist seit den Seefahrern Frobisher und Barents im 16. Jahrhundert umfangreich bezeugt und hat unsere Vorstellungen von den „Schrecken des Eises und der Finsternis“ und vom Norden insgesamt stark geprägt. Während im Zweiten Weltkrieg und danach die Kartografie des Nordens aufgrund geostrategischer Interessen vorgenommen wurde, steht mit dem Schmelzen des nordpolaren Eises nun die kommerzielle Nutzung neuer Handelsrouten und Rohstoffe im Vordergrund – was vielen Generationen als unverrückbar galt, gestaltet sich radikal um. Worauf aber stoßen wir, wenn wir den Norden mit anderen Instrumenten als Kompass und Sonde suchen? Auf Schöpfungserzählungen, mythische Orte und Hamsun’sche Urszenen der Einfachheit ebenso wie auf den Kältepol und Nullpunkt der Literatur: Denn der Norden ist auch Synonym für jenes System von Arbeits- und Straflagern, für das Warlam Schalamow eine wegweisende Sprache über Extreme gefunden hat. Was daran heute noch für die künstlerische Auseinandersetzung von Interesse ist, erforschen isländische, finnische, norwegische, russische und schwedische Autorinnen und Autoren. Außerdem spricht Per Olov Enquist in einem langen Interview über die Literatur und den Tod.


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