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Neue Feuerwache 1 am Flughafen Frankfurt
Gebäudefront mit Übungsturm © Fraport AG
Fraport Neue Feuerwache 1 am Flughafen Frankfurt
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Im Februar 2021 ist die neue Feuerwache 1 in der CargoCity Süd, dem Frachtbereich des Flughafens Frankfurt, nach knapp 2 ½ Jahren Bauzeit in Betrieb gegangen. Mit dem Drei-Wachen-Konzept wird für die Flughafenfeuerwehr eine wesentlich effizientere Struktur geschaffen.
Nutzungsbereiche © Fraport AG
Gebäude und Anforderungen
Der Gebäudekomplex für die Flughafenfeuerwehr erstreckt sich auf einem rd. 2,1 ha großen Grundstück. Er vereint zahlreiche, bisher auf sechs verschiedene Standorte verteilte Funk-
tionen unter einem Dach: Feuerwache für den abwehrenden Flugzeug- und Gebäudebrandschutz, Feuerwehr Training Center, Vorbeugender Brandschutz, Schulungsbereiche, Werkstätten, Verwaltung sowie Aufenthalts- und Fitnessräume. Eine integrierte Atemschutzübungsstrecke dient der kontinuierlichen Fitnessüberprüfung, dem regelmäßigen Tauglichkeitsnachweis, der im Dienst befindlichen Einsatzkräfte. »Die Feuerwache befindet sich technisch auf dem neuesten Stand und ermöglicht es, wichtige Funktionen zu bündeln«, erklärt Annette Rückert, während der Bauphase und Inbetriebnahme der Feuerwache langjährige Leiterin des Vorbeugenden Brandschutzes der Fraport AG.
Struktur und Nutzungen
Die Form und Anordnung des Gebäudes werden bestimmt von den komplexen Anforderungen der verschiedenen Nutzungsbereiche und orientieren sich an den örtlichen Gegebenheiten wie beispielsweise den Grenzen zur Kreisstraße, den erforderlichen Bewegungs- und Fahrzeugaufstellflächen, den Grenzen der Nachbargrundstücke sowie den Flugbetriebsflächen. Die viergeschossige Feuerwache und das Feuerwehr Training Center (FTC) sowie die zweigeschossige Werkstatt und die Eingangshalle umschließen einen ruhigen, begrünten Innenhof, der als Aufenthaltsbereich konzipiert ist. Zwischen diesem Gebäudekomplex und der Fahrzeughalle an der östlichen Grundstücksgrenze befindet sich eine befestigte Hoffläche, die als Aus- und
Perspektive der Dachzentrale © Fraport AG
Fahrzeughalle der Flughafenfeuerwehr © Fraport AG
Einhub der Stahlbrücke © Fraport AG
Einfahrtsbereich für die Halle und als Übungsfläche für das Feuerwehr Training Center dient. Von diesem Bereich werden das zentrale Eingangsfoyer der Feuerwache und das Foyer des FTC mit Empfang erschlossen. In dem modernen Funktionsgebäude arbeiten jeweils 31 Personen im 24-Stunden-Dienst. Neben Umkleideräumen, Wäscherei, Atemschutzwerkstatt und 33 Einzelruheräumen stehen in der Fahrzeughalle 18 Stellplätze für Einsatzfahrzeuge der Flughafenfeuerwehr zur Verfügung. Drei Rutschen und Rutschstangen sorgen dafür, dass alle Einsatzkräfte im Alarmfall innerhalb der vorgeschriebenen Eingreifzeit von 180 Sekunden den Einsatzort innerhalb der Flugbetriebsflächen des Flughafens erreichen. Für die Aus- und Weiterbildung bietet das benachbarte Feuerwehr Training Center besondere Highlights: Eine in 8,5 m Höhe angeordnete und 30 m lange Übungsbrücke dient der Ausbildung zur Höhengewöhnung und Höhenrettung. Die Brücke wurde aus verzinkten QRO-Profilen und IPETrägern als Fachwerkkonstruktion erstellt und mit einem Autokran vor Ort eingehoben. Als Sicht- und Absturzschutz wurden beschichtete Gitterroste verwendet. In dem 23 m hohen, mit einer Verrauchungsanlage ausgestatteten Übungsturm kann die Menschenrettung aus hohen, brennenden Gebäuden simuliert werden. »Durch die modernen Übungsflächen können wir die Ausbildung unter realen Bedingungen durchführen und die Brandmeisteranwärter sowie die Werkfeuerwehrauszubildenden so bestmöglich auf den Beruf vorbereiten«, betont Rückert. So lassen sich auch mithilfe von Modellen Einsatzszenarien auf dem Vorfeld proben. Der Übungsturm des Feuerwehr Training Centers mit Öffnungen in verschiedenen Höhen ist in Sichtbeton ausgeführt, bietet eine robuste Oberfläche und dient als zweiter baulicher Fluchtweg aus dem Feuerwehr Training Center. Mit der Inbetriebnahme der neuen Wache und dem nachgelagerten Abschluss der Modernisierungsarbeiten der bestehenden Feuerwache 2 im Norden des Airports wird das WachenKonzept von vier auf drei Feuerwachen umgestellt. Die alten Feuerwachen 1 und 3 werden außer Betrieb genommen. Die seit 2011 in Betrieb befindliche und bisher betitelte Feuerwache 4 an der Landebahn Nordwest wird künftig die Feuerwache 3. Der Personaleinsatz wird flexibler, die Komplexität der betrieblichen Abläufe wird reduziert, die interne Aus- und Fortbildung sowie die Kommunikation werden vereinfacht. »Mit dem neuen Konzept können wir die gesetzlich vorgegebenen Eingreifzeiten auf dem gesamten Flughafengelände nicht nur gewährleisten, sondern für bestimmte Bereiche sogar merklich verbessern«, betont Rückert.
Längs- und Querschnitt © Fraport AG
Die innere Erschließung erfolgt über natürlich belichtete Treppenräume. Zusätzlich gibt es zwei Lastenaufzüge sowie einen Personenaufzug. In unterkellerten Teilbereichen befinden sich Technik und Lagerflächen. Die Dachflächen sind weitgehend in extensiver Begrünung mit einer ca. 80 mm starken Vegetationsschicht ausgeführt. Teilbereiche der Dachflächen dienen der Aufstellung der erforderlichen Lüftungsgeräte, für die Unterkonstruktionen, Gitterrostbühnen und Laufwege als verzinkte Stahlkonstruktionen auf den Dächer der Feuerwache und des Feuerwehr Training Centers hergestellt wurden. Die einzelnen Nutzungsbereiche sind so angeordnet, dass für alle Mitarbeiter im Einsatzdienst die 80-m-Distanz zu den Fahrzeugen des Flugzeugbrandschutzes eingehalten wird. Parallel zur Vorfeldstraße ist die Fahrzeughalle der Feuerwache angeordnet. Das Achsraster der Stellplätze beträgt 6 m für die Großflughafenlöschfahrzeuge und 5 m für alle übrigen Fahrzeugtypen. Im direkten Anschluss an die Fahrzeughallen befinden sich Umkleiden, Wasch- und Sanitärräume sowie
Lagerräume. Östlich in direkter Verlängerung der Fahrzeughalle ist die Kfz-Werkstatt mit Lager und Büro verortet. In der Werkstatt sind zwei Wartungsgruben mit überfahrbarer automatischer Abdeckung vorhanden. Die Kfz-Waschhalle sowie die Abstellfläche für das Magirus Wechselladerfahrzeug mit AB-Lösch und Wassertankanhänger schließen unmittelbar an diesen Bereich an. Ebenfalls erdgeschossig und mit Verbindung zur Fahrzeughalle und direktem Zugang von außen werden auf dieser Gebäudeseite die Schlosserwerkstatt sowie die Schreinerei verortet. Die Gebäudekubatur wird mit der Anordnung der Räume für den Rettungsdienst geschlossen. Oberhalb der Fahrzeugstellplätze liegen die erforderlichen Büros, Umkleide- und Nebenräume, die über eine interne Treppe erschlossen werden. Am westlichen Gebäudeende befindet sich die Atemschutzwerkstatt mit Verbindung zur Fahrzeughalle und direktem Zugang von außen. Der südliche Gebäudeteil nimmt den Fachbereich BIS (Brandschutztechnische Infrastruktur und Schaltungen) mit ihrer Feuerlöscherwerkstatt auf. Die Werkstatträume grenzen an den Innenhof und schirmen die nördlich des Hofes gelegenen Ruheräume von der Straße ab. Die Höhenentwicklung des Gebäudes wird durch die notwendigen lichten Höhen in den Fahrzeughallen (7 m i.L.) sowie die unterschiedlichen Nutzungsbereiche mit Werkstätten, Lehrsälen und Bürobereichen bestimmt. Der planerische Leitgedanke bei der Gestaltung der einzelnen Bauteile war eine farbliche Abgrenzung, die die unterschiedlichen Baukörper voneinander absetzt. Dabei heben sich die höheren Bauteile deutlich von der dunkelgrauen Metallfassade des Hauptbaukörpers ab, z. B. der Feuerwehrübungsturm in Sichtbeton und die Feuerwache mit einer weißen Metallfassade. Das Erdgeschoss/Sockelbereich wird geprägt durch die großen Toranlagen der Fahrzeughallen sowie die Einzelfenster zum Innenhof. In den oberen Geschossen dominieren aufgrund der Nutzung Einzelfenster, die gestalterisch mit geschlossenen Elementen zu Bändern zusammengefasst werden. Die Fensterelemente sind als Verbundfenster mit integrierten Sonnenschutzlamellen ausgeführt. Die Jalousie ist vor Witterungseinflüssen gut geschützt und kann unabhängig von Wetter, Wind, Eis und Schnee genutzt werden. Revision und Reinigung sind durch getrenntes Öffnen der 3. Scheibe jederzeit möglich. Die Aluprofile und Kassettenbleche wurden eloxisiert E6/ EV1. Die Metallfassade ist als wärmegedämmte hinterlüftete AluminiumSiding-Fassade mit Beschichtung im Farbton RAL 7016 ausgeführt. Die Technikbereiche auf den Dächern der Feuerwache und des Feuerwehr Training Centers haben einen winddurchlässigen Sichtschutz aus gelochten beschichteten Blechen mit Zackenprofil.
Kombination aus Feuerwache und Training Center © Fraport AG WEITERE INFORMATIONEN Fraport AG D-60547 Frankfurt am Main Tel.: +49 (0)69/690-0 info@fraport.de www.fraport.de und B & V Braun Canton Park Architekten GmbH D-60314 Frankfurt am Main Tel.: +49 (0)69/154003-0 info@bv-architekten.de www.bv-architekten.de