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Sanierung des ältesten Schiffshebewerkes

Schiffshebewerk Niederfinow in Brandenburg © Daniela Espitia

Schorisch Magis Sanierung des ältesten Schiffshebewerkes

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Das älteste Schiffshebewerk Deutschlands steht in Brandenburg. Dieses einzigartige Technikdenkmal aus Stahl am östlichen Ende des OderHavel-Kanals gilt als Touristenattraktion. Jetzt haben die Stahlbauer der Schorisch Gruppe den durch Korrosion beschädigten Andichtrahmen an Europas ältestem »Fahrstuhl« für die Schifffahrt aufwendig saniert.

Instandsetzung des Denkmals

Das Schiffshebewerk Niederfinow wurde 1934 in Betrieb genommen. Doch eigentlich, sagt Stefan Kotter vom Stahlbau-Kompetenzzentrum in Karstädt, »dürfte es nach heutigem Stand der Technik gar nicht funktionieren.« Der Ingenieur und sein Team haben im Auftrag des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Eberswalde die schwierige Aufgabe übernommen, die Tragkonstruktion des oberen Andichtrahmens instand zu setzen. Nachdem der untere Andichtrahmen bereits instand gesetzt worden ist, war nun der obere an der Reihe. Weil konstruktive Stahlteile an schwer zugänglichen Positionen ausgetauscht werden mussten, war Handarbeit gefragt. »Bis zu 20 Mann«, so der Projektleiter, »waren auch an den Wochenenden vor Ort, um den Großauftrag in relativ kurzer Zeit zu stemmen.«

Der 134 km lange Oder-Havel-Kanal verbindet seit über 100 Jahren zwei Schifffahrtsstraßen miteinander. Bei Niederfinow sorgt der Wasserstraßenfahrstuhl dafür, dass Schiffe das 36 m hohe Gefälle überwinden können. Das Schiffshebewerk misst 94 m Länge und ist 27 m breit. Der Koloss aus 14.000 t Stahl funktioniert wie ein Aufzug: Schiffe, die den Höhenunterschied überwinden sollen, fahren in eine riesige, mit Wasser gefüllte »Badewanne« ein. Gefüllt hängt dieser 4.300 t schwere Trog an 256 Stahlseilen. Er ist 85 m lang und 12 m breit. Ausgleichsgewichte aus Beton sorgen beim Heben und Senken während der 20-minütigen Schleusung für die Balance. Nur 5 min dauert die von Elektromotoren angetriebene Aufzugfahrt vom Kanal in die 36 m tiefer fließende Oder und zurück. Der 16 t schwere Andichtrahmen ist das Verbindungsstück zwischen Vorlandbrücke und Trog. Für die Sanierung musste er über Schienen aus dem Schiffshebewerk gezogen und auf einem Schwerlastarbeitsgerüst abgestellt werden. Schutzgerüst und Schutzeinhausung wurden gebaut, damit der Andichtrahmen sandgestrahlt und komplett instand gesetzt werden konnte. Außerdem mussten tragende Teile ausgetauscht werden. Anschließend wurden bis zu vier Schichten Farbe aufgebracht, da die Bauteile im laufenden Betrieb relativ stark beansprucht werden.

Folgeauftrag

Die Stahlbauexperten haben bereits einen Folgeauftrag. In den nächsten drei Jahren werden 180 der 256 Gegengewichtsseile, teilweise bei laufendem Betrieb, ausgewechselt. Jedes dieser Stahlseile ist 56 m lang, hat einen Durchmesser von 52 mm und wiegt 700 kg.

WEITERE INFORMTIONEN Schorisch Magis GmbH D-19357 Karstädt Tel.: +49 (0)38797/743-40 info@schorisch.de www.schorisch-stahlbau.de

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