Stahlbau heute
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Neues Bauen mit Stahl und Glas Der besondere Stahlbau Stahl und Glas für den Fassadenbau Special: BIM 2019 Teil II – Von Anwender für Anwender Feuerverzinken und Korrosionsschutz Schweißtechnik Brandschutz im Stahlbau Logistik und Verkehr Tore und Türen Projekte und Produkte Aus Wirtschaft und Verbänden Partnerland Österreich
bauforumstahl e.V.
40. Deutscher Stahlbautag Der 40. Stahlbautag findet am 1. und 2. Oktober 2020 in Bremen statt. Das Maritim Hotel & Congress Centrum freut sich auf unsere Gäste. Wie gewohnt bieten wir den Mitgliedsunternehmen die Möglichkeit, sich in einer begleitenden Fachausstellung an der Veranstaltung zu engagieren und damit die Möglichkeit zu erhalten, im Rahmen von Rundgängen im Pausenbereich sich vorzustellen und Kontakte zu knüpfen.
Wir schicken gerne die vollständigen Anmeldeunterlagen für die Fachausstellung wie auch für die Sponsoringleistungen. Wie immer werden die Angebote nach dem »First come – first serve«-Prinzip vergeben. Für Fragen stehen wir gerne ebenso zur Verfügung und freuen uns auf den nächsten erfolgreichen Stahlbautag in Bremen mit Ihnen. Weitere Informationen
bauforumstahl e.V. D-40237 Düsseldorf Tel.: +49 (0)211/67078 www.bauforumstahl.de www.facebook.com/bauforumstahl
Stahlbauheute 4/2019
Editorial
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Partnerschaften und Zukunftsorientierung
Seit vielen Jahren pflegen wir – wir sind ja auch schon seit Langem Mitglied im Deutschen Stahlbau-Verband DStV – gute Kontakte zum Österreichischen Stahlbauverband. So waren und sind wir immer wieder gerne beim jeweiligen Stahlbautag persönlich vor Ort, um die dort versammelten Stahlbauer zu treffen, mit ihnen zu diskutieren und ihre aktuellen Projekte kennenzulernen. Dass sie, ebenso wie die deutschen Stahlbauer, weltweit tätig sind und Bauwerke realisieren, die in puncto Gestaltung, Leichtigkeit und Klimaschutz höchste Ansprüche erfüllen, war und ist uns dabei stete Motivation. Und diese Motivation paart sich zugleich mit unserem Selbstverständnis, generell nur Lösungen von überzeugender Qualität einem breiten Leserkreis näher vorzustellen: ein Grund, weshalb wir uns entschieden haben, dem »Partnerland Österreich« in Ausgabe 4/2019 von »Stahlbau heute« eine besondere Rubrik zu widmen. Neue Produkte und Verfahren, die das Bauen mit Stahl und Glas unterstützen oder bereichern und befördern, bleiben aber natürlich ein konstanter Schwerpunkt in jedem Heft, wie die nachfolgenden Seiten unzweifelhaft veranschaulichen können.
Last, but not least ist es uns gelungen, einige herausragende Projekte, die mit und in BIM geplant und gebaut wurden bzw. noch werden, von den damit beauftragten Ingenieurbüros als eigenständige Fachaufsätze zu erhalten. Freuen Sie sich also auf die ausführlichen Beiträge von WaltGalmarini, Zürich, und BuroHappold Engineering, Berlin. Mit »Building Information Modeling« beschäftigen wir uns hier im Übrigen nicht zum ersten Mal, da es sich gemäß unserer Auffassung von Zukunftsorientierung um ein wegweisendes Thema handelt, das es auf Basis fundierter Informationen kontinuierlich zu beleuchten galt und gilt. Zum Ausklang des Monats Dezember bedanken wir uns bei Autoren und Anzeigenkunden, Abonnenten und Lesern für die Mitwirkung – und wünschen Ihnen allen wunderschöne Weihnachtstage und einen fröhlichen Übergang in ein erfolgreiches Jahr 2020.
Elisabeth Wiederspahn
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Stahlbau ��u��
Inhalt
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Neues Bauen mit Stahl und Glas Der besondere Stahlbau Stahl und Glas für den Fassadenbau Special: BIM 2019 Teil II – Von Anwender für Anwender Feuerverzinken und Korrosionsschutz Schweißtechnik Brandschutz im Stahlbau Logistik und Verkehr Tore und Türen Projekte und Produkte Aus Wirtschaft und Verbänden Partnerland Österreich
Stromtankstelle in Wien, © Bruno Klomfar; Eiffelturm hinter Glas, © David Boureau; Kreuzweg in der Nikolaikirche in Berlin, © Michael Setzapfel; Bregenzer Festspiele: »Rigoletto«, © Biedenkapp Stahlbau GmbH
Stromtankstelle in Wien © Bruno Klomfar
Editorial 3 Partnerschaften und Zukunftsorientierung Neues Bauen mit Glas und Stahl 6 Tower of Power – Ikonische Stromtankstelle 10 Umbau des weltweit höchstgelegenen ICE-Bahnhofs 12 Gebogene Isoscheiben für den Messeturm 15 Transparenz und Sicherheit für Besucher des Eiffelturms 18 Glasdach auf dem Dante-Gymnasium in München Der besondere Stahlbau 20 Begehbare Stahl-Membrankonstruktion für die Kunst 24 Metallbaupreis für »Rigoletto« Glas und Stahl im Fassadenbau 26 Neue Ästhetik im Fassadenbau BIM 28 34
Wo BIM Mehrwert liefern kann Neubau der Deutschlandzentrale Vattenfall in Berlin
IT und Software 39 Potenziale ausschöpfen und Datenfluss optimieren 40 Neue Lösungen zur Optimierung der Wertschöpfungskette Feuerverzinken & Korrosionsschutz
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Effizienz-Preis für Stückverzinkung
Verzinkerpreis für Architektur und Metallgestaltung 2019 Gittermastprojekt der Superlative
Schweißtechnik 46 Schweißen und Absaugen mit VacuFil 47 Integra®-Konzept mit 10-l-Gasflasche 48 Wirtschaftlicher 3D-Druck für Metall Brandschutz im Stahlbau 50 Brandschutztüren beim Denkmalschutz Logistik und Verkehr 51 Hessische Logistikbranche und ÖPNV pro Wasserstoff 52 Standseilbahn für Luxembourg 54 Sondertransporte per Schiene
Lobbyfassade Messeturm Frankfurt © Jahn – Matteo Thun & Partners
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Inhalt
Eiffelturm hinter Glas © David Boureau
Glasdach Dante-Gymnasium in München © Lamilux Heinrich Strunz GmbH
Kreuzweg in der Nikolaikirche in Berlin © Michael Setzapfel
Tore und Türen 55 Fleischverarbeitungswerk mit Schnelllauftoren Projekte und Produkte 56 Neuer Solarpark in Lelystad 57 Erfolgreiche Expansion am Mannheimer Hafen 58 Erste erdbebensichere Dehnfuge für Bahnbrücken 60 Juwel auf Kalottenlagern 61 Risikofreie Asbestprüfung dank neuer Verfahren 62 Biegerei der Zukunft in Lübeck 63 Windenergie im Aufwind 64 Gefahrstofflager als praktizierter Umweltschutz 65 Parken an der Autobahn 66 Stahlbauern gelingt Meisterstück 67 Winkelkorrektur für automatische Schweißverfahren 68 Meile der Mobilität in Pilsting Aus Wirtschaft und Verbänden 69 Faszination Oberflächentechnik als neue Initiative 69 Gütesiegel »Fachbetrieb für barrierefreies Bauen« verliehen 70 Ein Werkzeug für viele sichere Funktionen 70 Stärkung von HOLM in Frankfurt am Main 71 bauforumstahl sucht für das Jahr 2020 die besten Bauwerke und Studienarbeiten 71 Ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft 72 Kransteuerung per Touchscreen 72 Übernahme von J&K Fassadenprofi 73 Dreiländerpakt Mobilität in der Metropolregion Rhein-Neckar 73 Eröffnung der neuen Landeszentrale 74 Deutscher Metallbaupreis 2019 verliehen Veröffentlichungen 76 VOB Gesamtausgabe 2019 76 Neue Publikation zur Stahlanwendung im Bauwesen Termine 77 Internationaler Architektur-Kongress »Neues Bauen mit Stahl« in Düsseldorf 78 83
wer macht was Impressum
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Gesamtanlage © Bruno Klomfar
Die Bestände an fossilen Energieträgern gehen unweigerlich zur Neige, trotzdem werden Kohle, Erdöl und Erdgas immer noch zu einem Großteil ganz einfach verbrannt. Dabei ließe sich der Einsatz fossiler Brennstoffe beim Heizen und Fahren durch alternative Energieformen gänzlich vermeiden.
goebl architecture
Tower of Power – Ikonische Stromtankstelle
Konzept Der »Tower of Power« setzt ein klares Signal in diese Richtung. Diese innovative, blitzblaue E-Tankstelle, die von Wien Energie betrieben wird, ermöglicht es allen, die auf E-Mobilität umgestiegen sind, leicht und unkompliziert, ihre Gefährte – E-Autos und E-Bikes – bei jeder Witterung komfortabel zu betanken. Die E-Tankstelle hat eine signifikante, architektonische Gestalt: goebl architecture entwickelte den markanten Baukörper mit dem drachenartig gezackten, großen Dach und dem über 7 m hohen Turm, in dem sich eine Windturbine dreht. Diese E-Tankstelle hat einen hohen Wiedererkennungswert. Sie bietet unter ihrem 7,75 m weit auskragenden Dach mit der sympathisch gebauchten Untersicht verschiedene Ladestationen mit Gleich- und Wechselstrom für vier elektronisch betriebene Personenkraftwagen und vier E-Bikes sowie die Möglichkeit, auf einer Ladeplatte im Boden induktiv Energie zu tanken.
Der Widmung nach ein technisches Bauwerk, ist der »Tower of Power« seiner Typologie nach ein Hybrid aus Dach und Turm, seiner Entstehungsgeschichte und Gestaltung nach ist er ein Leuchtturmprojekt mit hoher Symbolkraft und starker Signalwirkung. In 7 m Höhe ist in den markanten Turm eine Windturbine integriert, die ein würfelförmiger Baukörper vor Regen schützt: Dieser wirkt wie der »Kopf« der Tankstelle. Am gezackten Dach neigen sich 44 Solarpaneele mit 35° optimal der Sonne entgegen. So wird der »Tower of Power« selbst zum Mitproduzenten der alternativen Energie, die er an E-Autos und E-Bikes abgibt. Seine Überschüsse speist er in das Netz von Wien Energie ein, von dem er bei Bedarf auch Energie erhält.
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Neues Bauen mit Stahl und Glas
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Lage und Herstellung Die städtebauliche Lage ist sehr prominent: Unmittelbar an der Kreuzung von Handelskai und Innstraße steht der »Tower of Power« an einer der stärksten befahrenen Wiener Stadtausfahrten direkt am Vorplatz des dahinterliegenden Berufsausbildungszentrums (BAZ) des bfi (Berufsförderungsinstitut) Wien. Das Grundstück befindet sich im Besitz der Stadt, darf durch einen Baurechtsvertrag vom BAZ verwendet werden und ist auch verkehrsstrategisch günstig. Im BAZ werden die Sparten Elektrotechnik, Windkraft, Kfz-Mechatronik und EMobilität gelehrt: Bis dato wurden die für die Meisterprüfung gefertigten Werkstücke einfach entsorgt. Auch eine Verschwendung von Ressourcen. Daher beschlossen Lukas Göbl und engagierte Ausbilder des BAZ in Absprache mit dem AMS, den Bau der E-Tankstelle gleichermaßen zum Meisterstück zu erklären. Seine Bauweise war an die Möglichkeiten des BAZ angepasst. Ein Großteil der etwa 4.000 Bauteile des »Tower of Power« wurde von über hundert Schulungsteilnehmenden der Intensivausbildung in Stahlbau-, Elektro-; Installationstechnik und Mechatronik gefertigt. Als professionelle Partner begleiteten die Statiker Bollinger + Grohmann sowie die Firmen ABB, SEW und PVT diesen Prozess. Generell ist diese E-Tankstelle auch nach ihrer Fertigstellung mit ihren Fotovoltaikpaneelen und der Windenergie für die Ausbildung am BAZ als Anschauungs- und Wartungsobjekt gut einsetzbar. Formfindung Goebl architecture verpassten diesem Prototyp, der in vielerlei Hinsicht Neuland beschritt, auch eine sehr spezifische Form: Der »Tower of Power« steigt zwar in die Fußstapfen der Tankstellentypologie – Logo und Dach – entwickelt diese aber weiter. Denn der Turm, in den sehr anschaulich und zeichenhaft die Windturbine integriert wurde, wirkt fast wie ein Campanile und wird gleichermaßen Symbol für alternative Energien. Städtebaulich interagiert er auf spielerische Art mit den Türmen der Umgebung:
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Ansichten der Ladestation © Bruno Klomfar
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Entwurf © goebl architecture ZT GmbH
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Perspektive © goebl architecture ZT GmbH
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Schnitt © goebl architecture ZT GmbH
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Schnitt © goebl architecture ZT GmbH
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Längsschnitt © goebl architecture ZT GmbH
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Dach © goebl architecture ZT GmbH
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dem Millenniums-Tower der nahen Millenniums-City und dem DC-Tower von Dominique Perrault am gegenüberliegenden Donauufer. »Für mich ist es wie ein Kirchturm mit Glocke«, so Lukas Göbl. Keine ganz unpassende Bemerkung, schließlich geht es bei dieser Tankstelle auch stark um Botschaft und Haltung. Beim Dach führte der Wunsch, möglichst viele Solarpaneele in einem effizienten Winkel daran anbringen zu können, zu seiner unkonventionellen Form: Die zackige Oberfläche, die leicht gebauchte Untersicht, die zwei starken Stützen, die an zwei Beine erinnern und der Turm mit der drehenden Windturbine und dem kopfähnlichen, würfeligen Abschluss lassen einen Drachen assoziieren. Lukas Göbl arbeitet viel mit Handskizzen und Modellen, die dann in den Computer übertragen werden. Das intuitive Moment der Zeichnung bleibt auch dem Gebäude erhalten: Es ist einmalig und löst spontane Reaktionen aus. Zum Beispiel den Antrieb, etwas für das Klima zu tun. Isabella Marboe
Weitere Informationen ground floor 0
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Grundriss © goebl architecture ZT GmbH
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inductive chargers for e-cars fast chargers for e-cars inductive chargers for e-bikes fast chargers for e-bikes
goebl architecture ZT GmbH A-1070 Wien Tel.: +43 (0)1/2764418 office@goebl-architecture.com www.goebl-architecture.com
Bauherr
BFI Wien, Wien Architekt
goebl architecture ZT GmbH, Wien
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Dachträgerrost aus Stahlhohlkastenprofilen © Bernard Ingenieure ZT GmbH
Bernard Ingenieure und Haslinger Stahlbau
Umbau des weltweit höchstgelegenen ICE-Bahnhofs
In Vorbereitung auf die nordischen Skiweltmeisterschaften in Seefeld, Tirol, 2019 wurde der bestehende Bahnhof Seefeld grundlegend erneuert und in eine moderne und leistungsfähige Verkehrsdrehscheibe verwandelt. Ziel des Bahnhofsumbaus war die Schaffung einer auf das künftige Fern- und Nahverkehrsaufkommen ausgerichteten und maßgeschneiderten Gesamtanlage. Dazu gehören neben den elementaren eisenbahntechnisch erforderlichen Einrichtungen wie Gleisanlagen und Bahnsteigen auch weitere Einrichtungen wie Unterführung, Aufnahmegebäude und Vorplätze.
Konzept Im auf 1.180 m Höhe gelegenen Bahnhof Seefeld wurde die bestehende Bahnsteigunterführung abgebrochen und durch ein neues, modernes und barrierefreies Bauwerk mit Stiegenund Aufzugsanlagen ersetzt. Zudem wurde das bestehende und denkmalgeschützte Aufnahmegebäude vollständig umgebaut. Die bestehende Gleisanlage wurde adaptiert, sodass für die künftige Abwicklung des Personenverkehrs zwei Randbahnsteige, einer auf der Seite Riehlweg und einer auf Seite Aufnahmegebäude, zur Verfügung stehen. Der Bahnhofsvorplatz auf der Westseite wurde neu konzipiert und bietet Platz für den Busterminal und die Park-andRide-Anlage. Durch eine optimale Ausnutzung der gegebenen Platzverhältnisse wird der Randbahnsteig mit dem neuen Bussteig gekoppelt und eine direkte Verknüpfung der Verkehrsmittel Bahn und Bus hergestellt. Die Wartebereiche an den beiden Bahnsteigen sowie die Bike-and-RideAnlage wurden mit transparenten Stahl-Glas-Überdachungen ausgestattet.
Stahl-Glas-Konstruktion Die statische Grundkonstruktion dieser Stahl-Glas-Konstruktionen bildet ein einhüftiger Rahmen. Die Tragkonstruktion der Überdachungen wird jeweils von einem rautenförmig angeordneten Dachträgerrost aus luftdicht geschweißten und sich zum Dachrand hin verjüngenden Stahlhohlkastenprofilen gebildet. Die Stützen sind mit einem Rastermaß von 13,20 m positioniert und als luftdicht verschweißte Hohlkastenprofile ausgebildet. Die rautenförmige Dachkonstruktion ist in ausgewählten Knotenpunkten biegesteif an die Stahlstützen angeschlossen. Der statisch tragende Querschnitt der Stützen wird sechseckig ausgebildet. Das optisch rautenförmige Erscheinungsbild erhalten die Stahlstützen durch beidseitig anschließende dreieckförmige Blechabdeckungen, hinter denen die Elektroinstallationen sowie die Dachentwässerung geführt werden. Alle Knotenpunkte sind als geschweißte Lösung ohne sichtbare Verschraubungen ausgeführt. Die gesamte Dachfläche ist mit Verglasung eingedeckt. Zur Erzielung eines Licht-SchattenEffektes auf den Bahnsteigoberflächen sind Streckmetallgitter unterhalb von ausgewählten Glasflächen angeordnet.
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Herstellung und Montage Um die Montage innerhalb der vorgegebenen Zeitfenster (Gleissperren) sicherzustellen, wurden im Werk möglichst große Teile mit Abmessungen von bis zu 20,2 m × 5,6 m × 1,73 m und Stückgewichten bis zu 30 t vorgefertigt und auf die Baustelle transportiert. Die logistische Herausforderung lag darin, diese Großbauteile mit Sondertransporten zur Baustelle zu bringen und in vorgegebenen Zeitfenstern einzuheben. Vor Ort musste aufgrund der äußerst beengten Platzverhältnisse teilweise schienengebunden, in Nachtschichten und unter Einsatz eines Gleiskrans gearbeitet werden.
Partnerland Österreich
Die punktgestützte Dachkonstruktion bietet trotz Auslegung auf eine Schneelast von 5,85 kN/m² einen optisch leichten, hellen und transparenten Eindruck. Die der vorgegebenen Geometrie der Dächer geschuldete räumliche Verzerrung der geschweißten Stahlkastenprofile war im Herstellwerk handwerklich perfekt umgesetzt worden. Die Anschlussdetails der Glaseindeckung und Ausstattungselemente an den dicht geschweißten Hohlkästen treten nicht in Erscheinung.
Erscheinungsbild aus Gleisrichtung © Bernard Ingenieure ZT GmbH
WEITERE INFORMATIONEN
Bernard Ingenieure ZT GmbH A-6060 Hall in Tirol Tel.: +43 (0)5223/5840-0 info@bernard-gruppe.com www.bernard-gruppe.com
Dachstruktur bei »Schneewetter« © Bernard Ingenieure ZT GmbH
Haslinger Stahlbau GmbH A-9560 Feldkirchen Tel.: +43 (0)4276/2651-0 verkauf@haslinger.co.at www.haslinger.co.at Bauherr/Auftraggeber
ÖBB Infrastruktur AG, Wien Architekt
stoll.wagner+partner architektur ZTgmbH, Innsbruck Tragwerksplaner
Bernard Ingenieure ZT GmbH, Hall in Tirol Ausführung Stahlbau
Haslinger Stahlbau GmbH, Feldkirchen
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Koppelung von Randbahn- und Bussteig © Bernard Ingenieure ZT GmbH
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Rendering zur neu gestalteten Lobbyfassade © Jahn – Matteo Thun & Partners
seele
Gebogene Isoscheiben für den Messeturm
Fassadenbauspezialist seele verbaut bei der Neugestaltung der Lobbyfassade des Messeturms die bislang größten, gebogenen Isolierglaseinheiten.
Einleitung Der 1991 eröffnete Messeturm in Frankfurt am Main ist das zweithöchste Gebäude Deutschlands. Die im Erdgeschoss befindliche Lobby wird nach den Entwürfen des Architekten Helmut Jahn sowie Matteo Thun & Partners neu gestaltet. Dabei wird das Design der Lobbyfassade sowohl ästhetisch als auch energetisch modernisiert. Gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Werner Sobek wurde die Fassade mit 17 m hohen Isolierglasscheiben geplant. Das Besondere ist die gebogene Form der Gläser, die einen Radius von 24 m bilden. Eine polygonale Anordnung wurde ausgeschlossen, sodass jede Scheibe gebogen mit einem entsprechenden Stichmaß ausgeführt wird. Edelstahlstütze mit Pressleisten © seele holding GmbH
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Neues Bauen mit Stahl und Glas
In nur 7 Monaten hat das seele-Team von Designern, Ingenieuren, Logistikund Montagemitarbeiter/innen die Stahl-Glas-Konstruktion entwickelt und konnte mit der Montage starten. »Im Projekt Messeturm ist all unsere Erfahrung bei übergroßen Scheiben gefragt, die wir in den letzten 15 Jahren gesammelt haben. Das Ergebnis ist ein Gesamtpaket für Design, Logistik und Montage der 17 m großen Scheiben im Herzen der Mainmetropole – und das alles aus einer Hand«, so Doris Erdt, Senior Design Manager, seele GmbH.
Montage der ersten Isolierglaseinheiten © Jessica Schäfer
Gebogene Isolierglaseinheiten Eine Besonderheit der Konstruktion ist, dass die Fassade im Wesentlichen aus nur wenigen Bauteilen besteht: Gerade einmal 9 Scheiben und 10 Stützen kommen pro Seite zum Einsatz. Horizontal sieht das Design keine Unterbrechungen vor, weshalb es, trotz der Größe, leicht und transparent wirkt. Aufgrund der Übergröße sind die Scheiben speziell gelagert und mittels Pressleisten fixiert. Im Detail besteht die Fassade jeweils aus ca. 17 m × 2,80 m laminationsgebogenen Isolierglaseinheiten, die durch ca. 3,5 t schwere Edelstahlstützen gehalten werden. Die einzelnen Isoliergläser haben eine Gesamtdicke von ~ 71 mm. Die Ausführung als Isolierglas mit Sonnenschutzbeschichtung auf Ebene #4 verringert den Energieeintrag ins Gebäude und verbindet somit ästhetische mit funktionalen Kriterien.
Neun Isolierglaseinheiten als ein Fassadensegment © Jessica Schäfer
Spezialsauger ... © Jessica Schäfer
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Laminationsgebogene Isolierglaseinheiten »am« Bauwerk © seele holding GmbH
Filigrane Edelstahlstützen Ein weiteres Highlight der Konstruktion sind die 17 m hohen, filigranen Edelstahlstützen, die die ca. 6 t schweren Scheiben halten. Die Pfosten bestehen aus drei Teilen, die übergangslos werkseitig geschweißt werden und die Form einer »Voute« einnehmen. Das bedeutet, dass der Pfosten trapezförmig abgeschrägt ist und sich zudem am Kopf- und Fußpunkt verjüngt. Die Form lässt die Edelstahlstütze besonders elegant wirken. Sie haben zugleich eine lastabtragende Funktion. Um die Pfosten in makelloser Qualität auf die Baustelle zu befördern, konstruierte seele eine spezielle Lagerung auf dem Lkw sowie eine Transporthilfe, um die schlanken Stützen ohne Verformung zu platzieren.
Logistik- und Montagekonzept Der kurze Zeitplan, die Baustelle in einer Großstadt wie Frankfurt sowie die Montage auf engstem Raum erfordern ein perfekt abgestimmtes Logistik- und Montagekonzept von seele. Für den sicheren Transport der 17 m hohen Scheiben werden speziell angepasste Innenladergestelle eingesetzt. Vor Ort muss der überlange Lkw millimetergenau auf die Baustelle einfahren, da der Platz begrenzt ist. Ebenfalls Feingefühl benötigt das Bedienen der Spezialglassauger mit ca. 90 Saugern, der die ca. 6 t schweren Gläser vom Lkw in die Fassadenposition einhebt. »Bei dieser Montage muss alles zusammenspielen: Mensch, Technik und Natur. Wir planen jedes Detail sehr genau im Vorfeld und haben bei der Montage alle Rahmenbedingungen im Blick: Wind, Temperatur und Feuchtigkeit spielen bei den Montagearbeiten eine große Rolle. Das eingespielte Team von seele kennt die Herausforderungen aufgrund jahrelanger Erfahrungen und Einsätzen auf der ganzen Welt – von San Francisco bis Sydney«, sagt Dirk Herrmann, Montageleiter, seele GmbH. Weitere Informationen
seele holding GmbH D-86359 Gersthofen Tel.: +49 (0)821/2494-0 info.de@seele.com www.seele.com
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Dietmar Feichtinger Architects
Transparenz und Sicherheit für Besucher des Eiffelturms
Den internationalen Wettbewerb zur Verstärkung der Schutzmaßnahmen rund um den Eiffelturm mit dem Ziel, die Aufenthaltsqualität der Besucher nicht zu beeinträchtigen, an dem nur wenige ausgewählte Architekten teilnahmen, konnten Dietmar Feichtinger Architects für sich verbuchen. Monument hinter Glas © David Boureau
Aufgabe Die Attentate im Stade de France 2015 und am Nationalfeiertag 2016 in Nizza veranlassten die französischen Behörden, ihre Sicherheitspolitik an stark frequentierten Orten zu verstärken. Die Ideen des renommierten Architektenbüros bestachen durch Klarheit, Strukturierung der Besucherströme, und die Schaffung einer besseren Übersichtlichkeit für die Sicherheitskräfte. Zwei über 200 m lange und 3 m hohe Wände aus schusssicherem Hochsicherheitsglas lassen die wichtige städtebauliche Blickachse von der Ecole Militaire bis zum Palais de Trocadéro wirksam bleiben, die Umleitung der Besucherströme sorgt für freiere Sicht.
Fixe Poller als Aufprallschutz an den Rändern der Gehsteige schützen vor Amokfahrten. Als geschlossener Bereich im Inneren kann nun der revitalisierte, mit Zäunen aus Cortenstahl eingefasste Landschaftsgarten der Weltausstellung in Paris wieder bewundert werden. 7 Mio. Besucher pro Jahr können weiter entspannt das 1.000 Fuß hohe Wahrzeichen besichtigen – und den Park genießen. Wände aus Glas Die Glasscheiben der neuen Mauer sind 72 mm dick und bestehen aus sechs Schichten. Sie sind aus hochtransparentem Glas und freitragend ausgebildet im Boden eingespannt. Die
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einzelnen Stöße sind mit glatten Nirostaprofilen abgedeckt, an denen auch die Beleuchtung – ein schlichter Quader aus Edelstahl, der bündig mit dem Profil ist – und die Überwachungskameras montiert sind. Die Gläser selbst ragen darüber hinaus, wodurch die Wand noch filigraner wirkt und das Überklettern verhindert wird. Bei der Gestaltung der Zugänge durch den historischen Landschaftsgarten wandten Dietmar Feichtinger Architects eine ähnliche Denkweise an, wie bereits bei der Neugestaltung der Brücke zum Mont-Saint-Michel. Sie betrachteten die Gesamtsituation und strebten danach, sie dem früheren, originalen Zustand anzunähern. In der Normandie wurde mit der Brücke auf zarten Stützen die Verlandung des Mont-Saint-Michel aufgehalten und rückgängig gemacht. Im Fall des Eiffelturms nutzen die Architekten die Notwendigkeit, einen klar abgegrenzten, überwachten Bereich um den Eiffelturm zu schaffen, um den historischen Garten wieder zu neuem Leben zu erwecken und in die Planung miteinzubeziehen. Wesentlich bei der Gestaltung der Schutzmaßnahmen war, sowohl die große, städtebauliche Achse zwischen dem Palais de Trocadéro und der Ecole Militaire in ihren Blickverbindungen zu belassen als auch die kleinmaßstäblichen Sichtbezüge im Park wieder zu reaktivieren. Die Zugänge zum Eiffelturm wurden neu organisiert: Man betritt das Areal des Landschaftsgartens, der von den Schweizer Landschaftsarchitekten Vogt hergestellt und stilgetreu neu gestaltet wurde, im Nahbereich der Avenue Eiffel an den schmalen Flanken des Parks: Sechs nebeneinanderliegende, ebenso transparente Eingangsschleusen aus Glas mit filigranen Glasdächern, an denen je zwei Sicherheitskräfte die Eiffelturmbesucher kontrollieren, sorgen trotz großen Andrangs für ein zügiges Fortkommen. Ausgeführt sind auch diese Zugangsschleusen aus Glas, das von einer filigranen Stahlstruktur getragen wird.
Neues Bauen mit Stahl und Glas
Bereits 2017 wurde mit dem Bau einer Absperrung begonnen. © David Boureau
Das Projekt wurde erst im Frühjahr 2019 abgeschlossen. © David Boureau
Ob die Einfriedung des Areals einen entschlossenen Täter von seinem Vorhalten abhalten könne ... © David Boureau
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... bei Nacht © David Boureau
Sie sind im Nahbereich der Seen positioniert, die von einem Zaun aus Cortenstahl eingefasst sind. Die Cortenstahlelemente des Zauns sind 324 cm hoch Ihre Form lehnt sich an der Silhouette des Turms an. Die in 2 m breiten Stücken vorgefertigten Zaunelemente wirken wie eine Papierfaltung. Im unteren Bereich ist der Zaun durch ein dichtes Metallgewebe verstärkt. Auch er ist auf Streifenfundamenten befestigt, dezent beleuchtet und überwacht. In diesen ovalen Bogen des Zauns sind auch die Ausgänge integriert: runde Drehtüren aus Glas, von Glasdächern vor Witterung geschützt. Alle Maßnahmen, die der Sicherung und dem Abschluss dienen, sind rückbaubar. In vier Jahren werden sich Stadtsenat und Polizei erneut der Frage stellen, ob dieser kontrollierte Bereich notwendig ist. Weitere Informationen
Dietmar Feichtinger Architects F-93100 Montreuil Tel.: +33 (0)14371/1522 A-1160 Wien Tel.: +43(0)660/174700 paris@feichtingerarchitects.com wien@feichtingerarchitects.com www.feichtingerarchitects.com
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© Serge Brison
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In Zukunft Für dauerhaften Schutz von Stahlkonstruktionen aller Art gibt es eine besonders nachhaltige Alternative: ab sofort sind alle ZINQ®-Stückverzinkungsoberflächen nach den Cradle to Cradle®Standards zertifiziert. Sie garantieren damit 100 % Recyclingfähigkeit in immer gleicher Qualität und sind frei von nicht wiederverwertbaren Stoffen im Prozess und am Produkt – bereits heute in Übereinstimmung mit den Vorgaben der EU Circular Economy Richtlinien. Detail © David Boureau
Erfahren Sie mehr über die Möglichkeiten, innovative Stückverzinkungsoberflächen wie duroZINQ® und microZINQ® mit geprüfter Nachhaltigkeit zu verbinden, auf unserer Webseite bzw. auf Facebook oder schicken Sie uns eine E-Mail an c2c@zinq.com.
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Pfosten-Riegel-Konstruktion aus Glas und Aluminium © Lamilux Heinrich Strunz GmbH
Lamilux
Glasdach auf dem Dante-Gymnasium in München
Im Zuge umfassender Renovierungsarbeiten erhielt das DanteGymnasium ein neues, hochfunktionales Glasdach. Die Konstruktion PR60 des Unternehmens Lamilux ermöglicht nicht nur einen hellen, lichtdurchfluteten Schulalltag, sondern trägt mit Lüftungsflügeln sowie einer Rauch- und Wärmeabzugsanlage auch maßgeblich zur Sicherheit und zum Wohlbefinden der Schüler und Lehrer bei.
Schule mit Courage Namenspatron des Münchner Gymnasiums ist Dante Alighieri. Die Bemühungen des Gelehrten um die Bewahrung kultureller Vielfalt und die Versöhnung von Geist und Macht führt das Gymnasium aktiv weiter. Deshalb wurde die Schule 2019 mit dem Titel »Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage« ausgezeichnet. Die Architektur des Gebäudes soll das bunte und aufgeschlossene Konzept widerspiegeln. Das Farbkonzept des ersten Architekten Freiherr von Branca beruhte auf den Symbolfarben der Olympischen Spiele von 1972 in München. Im Zuge der Sanierungsarbeiten sollte dieser weltoffene Gedanke wiederaufgenommen und optisch unterstrichen werden. Die umfassende Renovierung umfasste die Neugestaltung der Aula und des Lichthofes, die Sanierung der Klassenzimmer und Sanitärbereiche sowie eine neue Glasdachkonstruktion.
Tageslicht im Innern Den Auftrag zur Erneuerung des Glasdaches erhielt Lamilux 2017 von den Vertretern der Stadt München, leitendes Planungsbüro war architektinnen neumann + wolf. Die alte, ästhetisch nicht mehr ansprechende Konstruktion wurde abgerissen und durch das Lamilux Glasdach PR60 als Pfosten- und Riegelsystem aus Aluminium ersetzt. Die gläserne Dachfläche umfasst insgesamt 275 m² und ist zweifach isolierverglast. Es überzeugt funktional durch ein optimiertes Dichtungs- und Entwässerungssystem und reduziert Wärmeverluste in der Rahmenkonstruktion.
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Neues Bauen mit Stahl und Glas
Zudem wird das Atrium nun mit viel Tageslicht durchflutet. Die dadurch entstandene helle Atmosphäre eignet sich für festliche Anlässe, erklärt der stellvertretende Schulleiter Dr. Andreas Jäger: »Die Ertüchtigung der Glaskuppel über der Mitte unseres Gebäudes schafft an zentraler Stelle einen zusätzlichen lichten Raum, der für Veranstaltungen, Versammlungen und Aktivitäten, insbesondere der Theaterklasse und kleinerer Musikensembles, genutzt werden kann.« Planung und Montage Die Montage erfolgte im Herbst 2017 auf einer bereits vorhandenen StahlUnterkonstruktion. Diese stellte die Planer und Monteure vor einige Herausforderungen. »Der bestehende Stahlbau wies enorme Abweichungen von dem uns damals bekannten Konstruktionsplan auf. Es erfolgte daher ein umfangreiches Aufmaß, das vier unterschiedlich große Dachflächen mit verschiedenen Neigungen ergab.« Der alte Ziegelsockel musste mittels zusätzlich befestigter Stahlträger ertüchtigt werden, da die neue Glaskon-
Isolierverglasung mit optimiertem Dichtungs- und Entwässerungssystem © Lamilux Heinrich Strunz GmbH
struktion ein höheres Eigengewicht hat. Eine weitere Besonderheit bei den Bauarbeiten war das provisorische Zeltdach, das über das Dach – nicht nur über der Glaskonstruktion – gespannt wurde, um Material und Mensch vor Wind und Wetter zu schützen. Für die täglichen Kranarbeiten wurde das über 2.500 m² große Schutzdach wie eine Jalousie auf- und zugezogen. Im April 2018 konnte das Bauvorhaben nach der Herstellung der Dachanschlüsse erfolgreich abgeschlossen werden.
Lichthof mit neuem Glasdach aus zwei Perspektiven © Lamilux Heinrich Strunz GmbH
Weitere Informationen
Lamilux Heinrich Strunz GmbH D-95111 Rehau Tel.: +49 (0)9283/595-0 info@lamilux.de www.lamilux.de
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Der besondere Stahlbau
formTL
Begehbare Stahl-Membrankonstruktion für die Kunst
Die Kunstinstallation – ein begehbares Kreuz, das symbolhaft für den Kreuzweg steht – ist im Hauptschiff der Nikolaikirche in Berlin zu sehen. Anlass für die raumgreifende Installation der Künstlerin Mia Florentine Weiss ist das 100-jährige Jubiläum des Friedensvertrags von Versailles.
Hauptschiff der Nikolaikirche © Emanuel von Finckenstein
Konstruktive Umsetzung Für die konstruktive Umsetzung sorgten die Ingenieure von formTL. Dabei liegt die Komplexität der Konstruktion im Zusammenspiel ganz unterschiedlicher Anforderungen. Zum einen musste die begehbare Struktur im Innen- und im Außenraum statisch funktionieren. Konkret bedeutete das:
Im Kirchenraum ist die zugelassene Bodenbelastung und somit das Strukturgewicht beschränkt, während die Konstruktion im Außenraum Regen und Wind standhalten muss. Das erforderte von den Ingenieuren ein päzises Austarieren von Gewicht und Stabilität. Zum anderen sollte die Kon-
Ansicht und Draufsicht © formTL
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Der besondere Stahlbau
Kreuzweg im Hauptschiff © Michael Setzapfel
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Isometrie © formTL
struktion transportfähig und für den manuellen Aufbau gut handhabbar sein; sie wurde daher als Fachwerk ausgebildet und mit Membrane umspannt. Die Stahlkonstruktion ist modular aufgebaut und besteht aus quadratischen Rahmen, die an den Stößen über Steck- und Schraubverbindungen zusammengefügt werden. Zugstäbe vervollständigen die Konstruktion. Ein eingelegter GFK-Gitterrost macht den Boden begehbar. Für ein möglichst glattes Erscheinungsbild der leicht durchlässigen Membrane berechneten die Ingenieure ein Zuschnittslayout.
Kreuzweg © Emanuel von Finckenstein
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Der besondere Stahlbau
Begehung © Robert Skazel
Zusammenfügt ergeben die Einzelteile eine passgenaue Hülle, die nach unten abgespannt wird. An den Stirnseiten der Kreuzarme und am Kopfende bilden Kissen aus ECTFE-Folie den Abschluss. Der Zugang befindet sich an der langen Seite des Kreuzes. Ein Lagerbock am Kreuzungspunkt sorgt dafür, dass sich die gesamte Installation leicht nach oben anhebt, die Belastung gleichmäßig verteilt und der Besucher am Ende über eine Treppe an der langen Seite wieder nach draußen gelangt. Den Kunstraum zu durchschreiten ist ein wesentliches Element der Vision für den Kreuzweg. Auch die Installation selbst bleibt in Bewegung und soll nach Berlin auf Reisen gehen.
STandort
Nikolaikirche, Berlin Künstlerin
Mia Florentine Weiss www.mia-florentine-weiss.com
Tragwerksplanung, Statische Berechnung
formTL Ingenieure für tragwerk und leichtbau gmbh, Radolfzell/DE Weitere Informationen
formTL ingenieure für tragwerk und leichtbau gmbh D-78315 radolfzell Tel.: +49 (0)7732/9464 0 info@form-TL.de www.form-TL.de
Der besondere Stahlbau
Stahlbauheute 4/2019
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HERZ AUS STAHL. Hart, authentisch, präzise – BosT! Das Bausystem für abgebrühte Stahlbauer mit Herz. Großformatig und passgenau vorgefertigt. Nach Plan leicht und schnell verlegt. Von max. 3 Profis. Das spart Zeit, Kosten und hat System: Hebel BosT – das Bausystem.
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Der besondere Stahlbau
Biedenkapp Stahlbau
Metallbaupreis für »Rigoletto«
Der Deutsche Metallbaupreis 2019 in der Kategorie »Sonderkonstruktionen« wurde im Rahmen einer großen Gala in Würzburg an Biedenkapp Stahlbau aus Wangen für das Bühnenbild der Oper »Rigoletto« der Bregenzer Festspiele vergeben. Das Allgäuer Unternehmen zeichnet für Entwicklung, Fertigung und Montage der Bühnenteile verantwortlich.
Aufbauarbeiten © Biedenkapp Stahlbau GmbH
Drehbühne und Kopf Einen zentralen Schauplatz des Bühnenbildes stellt die »Wippe mit Kopf« dar, die auf einem Drehkreuz steht. Das Auflager bildet der zentrisch in der Drehbühne situierte Mast, welcher über einen Trägerrost auf die Drehbühne abgestützt wird. Das hohe Eigengewicht des Kopfes wird dabei durch ein Gegengewicht in Gleichgewicht gebracht.
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Der besondere Stahlbau
Die Drehbühne, als Stahlkonstruktion ausgebildet, steht auf einem unbeweglichen Fundament. Der Drehbereich – die Drehung erfolgt über eine Kugel – beträgt 114°. Den Antrieb übernehmen zwei spielarme Servogetriebe. Die Wippe mit einer Länge von 34,70 m und einer Höhe von 2,80 m kann um 24° gesenkt bzw. gehoben werden. Der Antrieb wird von einem Hydraulikzylinder übernommen. Sie ist über Podeste zu erreichen und Teil der Stahlkonstruktion, gehört jedoch nicht zum Schauplatz der Oper. Der Kopf, über die Wippe mit Drehbühne zu erreichen, ist dem Publikum zugewandt. Er befindet sich am Ende der Wippe. Während der Aufführung kann er aus der Ausgangsposition 32° nach unten bzw. 38° nach oben geknickt und um 60° auf beide Seiten gedreht werden. Zwei Hydraulikzylinder wurden dafür eingebaut. Mit einer Breite von 11,30 m und 13,50 m Höhe ragt der Kopf über die Seebühne und wiegt 45 t. Rechnet man die Unterkonstruktion hinzu, bringt der Koloss 140 t auf die Bühne. Alle Akteure können sich auf vier Ebenen im Innern des Kopfes bewegen. Die obere Ebene befindet sich im tragenden Holzbau, während die darunterliegende an der Oberseite des Stahlwerkes angeordnet wurde. Die untere Ebene liegt im Stahlfachwerk der Mundmechanik. Mit Leitern sind alle Bereiche miteinander verbunden und erreichbar, können jedoch vom Publikum nicht eingesehen werden. Die Bewegungen der Drehbühne erfolgen über Servomotoren, die des Kopfes über Schwenkantriebe, ausgestattet mit je zwei E-Motoren, montiert am Ende des Vertikalstabes des Zentralkreuzes.
»Inneres« und Montage Der Kopf besteht aus dem inneren Stahlfachwerk sowie dem unteren für den Mund, dem Kaschurfachwerk und dem tragenden Holzbau. Nicht zu vergessen der Einbau zweier Augen mit einem Durchmesser der Augäpfel von 2,70 m sowie den beweglichen Augenlidern. Während das innere Stahlfachwerk über das Zentralkreuz eingebaut werden konnte, wird die Kaschur auf dem entsprechenden Fachwerk und dem tragenden Holzbau in der Werkstatt gefertigt und vor Ort in das innere Stahlfachwerk gehoben und über Klemmen befestigt. Das Obermaterial, die sogenannte Kaschur, besteht aus einem Fassadenputz, Styropor und mehreren Farbschichten. Maßgeblich für die Juryentscheidung waren die Komplexität der Aufgabenstellung und die überzeugende Art und Weise, mit der die Aufgabe gelöst wurde. Die Montage der schweren Bauteile auf einer Seebühne war eine besondere Herausforderung. In der Preisverleihung heißt es daher: »Die trotz ihres hohen Gewichtes sehr beweglich, leicht und flexibel wirkende Konstruktion arbeitet im Zusammenspiel der verschiedensten Baugruppen ausgesprochen zuverlässig, funktionell und sicher an diesem besonderen Ort.« Weitere Informationen
Biedenkapp Stahlbau GmbH 88239 Wangen im Allgäu Tel. +49 /0) 7522 970 2-0 info@biedenkapp-stahlbau.de www.biedenkapp-stahlbau.de
Bühnenbild © Biedenkapp Stahlbau GmbH
Entwurf © Scia
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Glas und Stahl im Fassadenbau
seele
Neue Ästhetik im Fassadenbau
Durch den Einsatz neuester Fertigungsmethoden folgt seele dem aktuellen Materialtrend in der Architektur. Durch Methoden wie die additive Fertigung oder die Kombination aus Nachbearbeitung und Patinierung entstehen neue gestalterische Möglichkeiten im Umgang mit Bronze, Messing und Kupfer.
Einsatz und Verarbeitung im Bauwesen Die Legierungsvarianten sind zahlreich. Sie unterscheiden sich in ihren metallurgischen Eigenschaften und sind weltweit unterschiedlich normiert. Verarbeitet werden die Legierungen als Platte, Blech oder Profil. Bei Fassadenprofilen sowie Blechkassetten mit unterschiedlichen Messinglegierungen können sich nach Jahren der Bewitterung unterschiedliche Alterungsverhalten herausstellen. Die Abstimmung der Legierungen und Bauteileanforderungen aufeinander ist bei Messing und Bronzelegierungen jedoch möglich, um so einen möglichst einheitlichen Farbeindruck und ein gleichmäßiges Alterungsverhalten zu erreichen. Als Fassadenbauspezialist stimmt seele den Einsatz des Grundmaterials von
unterschiedlichen Bauteilen im Vorhinein ab, da der Unterschied sonst bei der Nutzung zum Vorschein kommt. Durch abgestimmte Legierungen ist das Alterungsverhalten der unterschiedlichen Bauteile ähnlicher. Darüber hinaus ist ein fundiertes Wissen zu den mechanischen und chemischen Eigenschaften der Legierungen wichtig. Die möglichen Verarbeitungsweisen, wie einfaches Fräsen oder Schleifen, aber auch Laserauftragsschweißen, können nur mit ausgewählten Legierungen durchgeführt werden.
Messingplatten mit Fräsung © seele holding GmbH/Bernd Müller
Messingplatten nach Säurebad © seele holding GmbH
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Glas und Stahl im Fassadenbau
Projekte und Bearbeitung So glich seele z. B. die Legierungen der Türdrücker und Anschlussbleche für das Projekt St. Patrick’s Cathedral in New York City aufeinander ab, was zu einem homogenen Erscheinungsbild führt. Für die 82 m² große Innenfassade, die einen Teil der Kapelle vom Rest der Kathedrale trennt, realisierte seele die umlaufende Messingverkleidung der Fassade, die exakt an die Kontur der bestehenden Stützen angepasst wurde. Was die Bearbeitung angeht, so setzt seele auf Schweißen, Löten und Kleben als mögliche Fügetechniken. Bronze ist, bezogen auf die Oberflächengüte, generell besser zu schweißen als Messing bzw. Sondermessinglegierungen. Das Patinieren wird oftmals chemisch mittels Tauchtechnik oder im manuellen Streich- bzw. Bürstverfahren erreicht. Hierzu werden Säuren und Laugen verwendet, die zu einer frühzeitigen Oxidation, einer Färbung oder der Anhaftung von Farbstoffen führt. Beispielsweise realisierte seele für das Projekt TEC Bridge in Toronto eine 35 m lange Stahl-Glas-Fußgängerbrücke mit dunkel patinierten Messingplatten, in die kreisförmige Ornamente gefräst wurden und die anschließend in einem Säurebad mit einer gold-braunen Patina versehen wurde.
TEC Bridge Toronto: Fußgängerbrücke aus Messing und Glas © Stefen Palam/Studio 433
Weitere Informationen
seele holding GmbH D-86359 Gersthofen Tel.: +49 (0)821/2494-0 info.de@seele.com www.seele.com
Innenfassade von St. Patricks Cathedral in New York © Stephan Wurster
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BIM
Von der Tragwerksplanung auf die Baustelle
Wo BIM Mehrwert liefern kann
In diesem Praxisbericht wird anhand von zweier aktueller Projekte der zielgerichtete Einsatz von BIM an der Schnittstelle zwischen Planung und Realisierung beleuchtet. Die beiden Neubauten Andreasturm in Zürich-Oerlikon und Ganahl AG in Mönchaltorf weisen auf den ersten Blick nur wenige Gemeinsamkeiten auf. Im Hinblick auf die Digitalisierung des Baugewerbes verbindet die beiden Projekten jedoch, dass bei beiden datengestützte Workflows entwickelt wurden, um die ausführenden Unternehmer bei ihrer Arbeit während der Realisierung an der Schnittstelle zwischen geplantem und realem Bauwerk zu unterstützen.
Rohbau Andreasturm in Zürich-Oerlikon (Drohnenaufnahme) © WaltGalmarini AG
Einleitung Der 80 m hohe Andreasturm wurde unmittelbar neben den Gleisen der Verbindung Zürich–Winterthur am östlichen Ende des Bahnhofs ZürichOerlikon errichtet. Das 22-geschossige Hochhaus wird als Bürohaus genutzt, ergänzt durch ein Restaurant und Versammlungsräume im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss.
Die Sockel- und die Untergeschosse weisen Abmessungen von 65 m × 45 m (l × b) auf, die Regelgeschosse 50 m × 35 m, der sichtbare Hochbau ist rd. 80 m hoch. Die bis zu 20 m tiefe und komplexe Baugrube wurde mittels Schlitzwänden und vorgespannten Ankern bzw. ab dem Boden des Erdgeschosses in Deckelbauweise gesichert.
Rohbau der Ganahl AG in Mönchaltorf (Drohnenaufnahme) © WaltGalmarini AG
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BIM
Die innerstädtische Baustelle mit beschränkten Zufahrtsmöglichkeiten wies sehr enge Platzverhältnisse auf und stellte daher hohe Anforderungen an die Baulogistik. Ausgeführt wurde das Bauwerk zwischen 2016 und 2018 durch die Implenia AG als Totalunternehmer (TU) für eine öffentliche Bauherrschaft, die Schweizerischen Bundesbahnen Immobilien AG (SBB Immobilien). Der konventionelle, dreigeschossige Industriebau der Ganahl AG, ein Spezialist in der Prozessindustrie im Bereich der Produktion von Flaschen, Behältern und Gefässen aus Thermoplasten bis 250 ml für Kunden aus der Kosmetik-, Lebensmittel- und Pharmaindustrie, besteht aus einem Untergeschoss, einem Erdgeschoss und einem Obergeschoss, wobei Unter- und Erdgeschoss in Ortbeton und das Oberschoss als Stahlbau ausgeführt wurden. Die Abmessungen des Baukörpers betragen 60 m × 40 m × 15 m (l × b × h). Im Obergeschoss befindet sich die Produktion. Das Erdgeschoss beherbergt neben den erforderlichen Empfangsbereichen und den Büroräumen v. a. die Bereiche Instandhaltung, Werkzeug- und Maschinenbau, Prägen, Spedition und Auslieferung. Im Untergeschoss befinden sich die Lagerräume sowie Keller- und Technikräume. Die Realisierung des Rohbaus erfolgte durch die Firma Marti Bauunternehmung, Zürich, für den privaten Eigentümer. BIM – aber bitte zielorientiert Seit über zehn Jahren gibt es in unserem Büro, der WaltGalmariniAG, regelmäßig Anwendungen, bei denen die datengestützte Planung Mehrwerte in der Umsetzung von Bauprojekten hervorgebracht hatte. Anwendungen hier verstanden als Verwendung der Daten bzw. Datenmodelle für einen spezifischen Zweck und nicht im Sinne von Softwareanwendungen. Von BIM sprach man damals noch nicht, sondern vielmehr von den dadurch resultierenden Mehrwerten für die Projektbeteiligten. Mit dem jeweiligen Ziel vor Augen wurde dann versucht, dieses unter Verwendung geeigneter Tools zu erreichen. Vielfach konnten diese ohne großen Aufwand unter Verwendung vorhandener Tools aus
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Innenansicht der Elefantenanlage Kaeng Krachnan im Zoo Zürich © WaltGalmarini AG
den Informationsmodellen abgeleitet werden, wie z. B. die Ermittlung der Mengen und Massen der Rohbaustruktur bei dem Bauvorhaben »Umnutzung Toni-Areal« in Zürich in den Jahren 2008–2013. In einem anderen Fall wurden, wie beim Projekt Elefantenpark Kaeng Krachnan im Zoo in Zürich (2011–2014), die Tools für die Erzeugung relevanter Produktionsdaten eingesetzt. Die finale Geometriedefinition der mehrschichtigen Holzschale erfolgte mithilfe parametrischer Programmierung unter Verwendung der Tools Grasshopper und Rhino. Daraus abgeleitet wurden dann die Finite-Elemente-Daten für die statische Bemessung in Sofistik sowie die Maschinendaten für die Abbundmaschinen des Unternehmers.
Aktuell spricht man nun von BIM. Die Palette an Tools für die Erzeugung, Verarbeitung und Auswertung der Daten hat sich stark erweitert, die Tools können mehr und ihre Anwendung ist einfacher geworden. Gleich geblieben ist jedoch die Raison d’être: BIM und die zugrunde liegenden Tools werden als Mittel zur Erreichung eines erfolgsrelevanten Ziels eingesetzt. Ohne Ziele, seien diese nun mess- und auswertbar in Form von Ausmaßen etc. oder auch einfach, um einen Entwurf überhaupt realisieren zu können, bringt BIM keine wesentlichen Mehrwerte oder anders formuliert: BIM – aber bitte zielorientiert.
Modellbasierte Bauablaufsimulation des Rohbaus © WaltGalmarini AG
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BIM
Zielgerichtete Zusammenarbeit verschiedener Tools © WaltGalmarini AG
Andreasturm – Tick-Tack im Rohbautakt Die Bauausführung des Projekts Andreasturm war sehr eng getaktet. Die Gesamtverantwortung für die Termineinhaltung lag bei der Implenia AG, die als Totalunternehmer (TU) auftrat. Der Platz für Installationsund Lagerflächen war aufgrund der innerstädtischen Lage sehr gering und im Wesentlichen nur für den unmittelbaren Materialumschlag von straßengebundenen Transportmitteln zum Verwendungsort auf der Baustelle ausgelegt. Die Leitgeräte für das Handling von rd. 2.500 t Bewehrung, 700 vorfabrizierten Stützen und 16.800 m3 Ortbeton waren zwei 86 m bzw. 99 m hohe Turmdrehkrane mit einem Ausleger von jeweils 60 m sowie eine Betonpumpe mit zentralem Betoniermast und einer hydraulisch betriebenen Klettereinrichtung. Der Baulogistik kam damit eine sehr hohe Bedeutung zu. Um den komplexen Bauprozess zu plausibilisieren und zu visualisieren, wurde unsererseits eine modellbasierte Bauablaufsimulation erstellt. Das gleiche Modell diente dem Unternehmer auch dazu, die Abläufe während des Baus weiter zu optimieren.
Weshalb eine solche Simulation so wichtig war, soll anhand des komplexen Rohbauprozesses und seiner vielen gegenseitigen Abhängigkeiten aufgezeigt werden. Mit dem Rohbau wurde in Deckelbauweise ab dem Boden des ersten Untergeschosses gestartet. Um den Baufortschritt zu beschleunigen, wurde nur kurz nach dem Beginn der vom ersten Untergeschoss abwärts gehenden Baumaßnahme ab diesem auch mit der Errichtung des Hochbaus begonnen. Die inneren Tragwände der Untergeschosse wurden erst nach der Erstellung der Bodenplatte im vierten Untergeschoss von unten nach oben etappenweise bis zum Boden des ersten Untergeschosses hochgezogen. Damit die vertikalen Lasten in der Zwischenzeit trotzdem sicher in den Baugrund weitergeleitet werden konnten, wurden vorab Hilfsstützen aus Stahl mit darunter angeordneten Bohrpfählen erstellt. Die Hilfsstützen waren so bemessen, dass der Hochbau des Turms bis ins 14. Stockwerk erstellt werden konnte, bevor sämtliche tragenden Untergeschosswände fertig gestellt sein mussten. Ein zu schneller Baufortschritt im Hochbau bzw. ein zu langsames Vorankommen in den Untergeschossen hätte daher eine Unterbrechung der oberirdischen Bauarbeiten zur Folge gehabt.
Auch der zeitkritische Innenausbau sollte so rasch wie möglich beginnen. Die vorgehängte Fassade wurde deshalb mit einem Versatz von acht Stockwerken parallel zum Rohbau hochgezogen. Die Bauablaufsimulation wurde in enger Zusammenarbeit zwischen dem ausführenden Totalunternehmer und uns als Tragwerksplanern entwickelt. In beiden Unternehmen waren sich die beteiligten Personen frühzeitig der Bedeutung dieser Aufgabe bewusst und die Bauetappen wurden gemeinsam auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt. Neben der Einteilung der Abschnitte wurde eine Semantik für die Etappenbezeichnungen definiert, die der Verständigung und Kommunikation zwischen den Beteiligten diente (Mensch – Mensch/Mensch – Maschine/Maschine – Maschine) und aufgrund ihrer Eindeutigkeit das Risiko von Missverständnissen und Fehlern reduzierte. Auf die Autorensoftware abgestimmte Modellierungsrichtlinien rundeten die gemeinsame Verständigung ab.
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BIM
Wesentliche Punkte der Modellierungsrichtlinien waren: – Geschossdefinitionen, – die Bauteilmodellierung analog der realen Bauetappen, – die Benennung der relevanten Attribute für die Bauausführung (Semantik und Werte) und deren Zuweisung an die Modellobjekte (Wände/Decke/Stützen/etc.). Parallel zur Konstruktion des Rohbaumodells im Tool Autodesk Revit durch uns ermittelte der Bauunternehmer den erforderlichen Zeitbedarf je Bauetappe. Der spezifische Zeitbedarf wurde auf Basis betriebsinterner Kennwerten oder sogenannter Stammdaten ermittelt. Der Zeitbedarf je Etappe und die Bauetappen wurden anschließend mithilfe des Tools Microsoft Project verknüpft, wobei die Bauetappen nach der vereinbarten Semantik benannt und uns in Form einer nativen .mppDatei zur Weiterverwendung übermittelt wurden.
Rohbaumodell © WaltGalmarini AG
Schalungsmodell (Marti AG) © Marti AG
Wir gliederten unser Rohbaumodell gemäß der gemeinsam definierten Etappen auf Basis der Modellierungsrichtlinien. Schlussendlich bezeichneten wir die Bauetappen ebenfalls nach der vereinbarten Semantik. Die abschließende Verknüpfung des Bauprogramms (.mpp-Datei) mit dem Rohbaumodell (.rvt-Datei) erfolgte mithilfe des Tools Autodesk Navisworks Manage. Das Bindeglied zwischen den beiden Datensätzen war die Bauetappenbezeichnung. Resultat war eine visuelle Simulation des Bauablaufs – z.B. als .mp4-Videodatei oder .nvd-Datei – des gesamten Rohbaus inklusive der Fassade. Den wesentlichen Mehrwert dieser datengestützten Zusammenarbeit bildete die daraus resultierende visuelle Bauablaufsimulation mit ihrer leicht verständlichen, objektiven Kommunikationsform. Die Simulation konnte zeigen, dass die engen Terminvorga-
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ben in Hinblick auf die Bauvollendung eingehalten werden konnten. Gleichzeitig konnte visuell geprüft werden, ob die geplante Etappierung überhaupt ausführbar war, und die Taktung der Fassadenmontage konnte optimiert werden, sodass diese just in time und immer im Rohbautakt hochgezogen werden konnte. Selbstverständlich wurde das so gegliederte Tragwerksmodell auch als Grundlage für die Erstellung der Ausführungspläne, für die Mengenermittlung der Betonierabschnitte und weitere Arbeiten eingesetzt. Ganahl AG – geplantes planloses Bauen Bisher war die Erstellung der Ausführungspläne der wichtigste Bearbeitungsschritt in der Ausführungsplanung des Tragwerksplaners. Die Ausführungspläne beinhalten sämtliche Informationen für die fachgerechte Herstellung und Montage der tragenden Bauteile in Beton, Mauerwerk, Stahl und Holz und sind so das zentrale Kommunikationsmittel zwischen Planer und Baumeister. Beim Bauvorhaben für die Ganahl AG wichen wir erstmalig von diesem Grundsatz ab und einigten uns mit dem Bauunternehmer Marti AG, Zürich, darauf, für die Realisierung auf Schalungs- und partiell auch auf Bewehrungspläne zu verzichten. Anstelle konventioneller 2-D-Pläne sollten informierte Bauwerksmodelle zum Informationsausgetauscht verwendet werden. Auch bei diesem Projekt stellten wir uns die Frage, was mit dieser Art des Informationsaustauschs erreicht und welcher Zusatznutzen gegenüber einem konventionellen Verfahren generiert werden sollte. Für uns lagen die Vorteile in der gesamtheitlichen Weitergabe der Rohbaugeometrie und deren zugehörigen Bauteilinformationen, der modellbasierten Arbeitsvorbereitung (AVOR) durch den Bauunternehmer sowie der transparenten Kommunikation von Planungsständen einzelner Bauwerksetappen.
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BIM
Modellbasierter Workflow (BPMN) zwischen Planung und Realisierung © WaltGalmarini AG
Der Bauunternehmer hatte zuvor bei einem anderen Projekt Ersterfahrungen mit diesem Vorgehen gesammelt. Aus seiner Sicht wurden Mehrwerte in Bezug auf eine zielgerichtete, modellbasierte Vermessung ohne Medienbruch, das bedeutet ohne die Verwendung von Papierplänen und ohne die Erfassung von Vermesspunkten, auf ein effizienteres Materialmanagement und für eine präzisere Ausführung geschaffen. Gleichzeitig bedarf es bei diesem Vorgehen keiner aufwendigen Planversandlogistik und Revisionsstandkontrolle auf der Baustelle. Die modellbasierte Zusammenarbeit zwischen dem Bauunternehmer und uns wurde unmittelbar nach der Vergabe und zu Beginn des Ausführungsbeginns beschlossen. Aufgrund des engen Terminprogramms waren zu diesem Zeitpunkt einige 2-D-Schalungspläne der Bodenplatte bereits vorhanden. Diese Planproduktion wurde sofort gestoppt, um die Ressourcen auf die Verfeinerung des Rohbaumodells zu konzentrieren. Es wurde eine Zusammenarbeit auf Basis von nativen Autodesk-Revit-Modellen und CDELösungen von Autodesk (BIM 360 Docs/BIM 360 Glue) gewählt, da bei-
de Firmen in der Anwendung dieser Tools bereits ausreichend Erfahrung hatten. Trotz des Wissens darum, dass bei diesem Testprojekt möglicherweise nicht alles reibungslos verlaufen würde, wurde explizit auf eine parallele Planung (2-D-Pläne und Ausführungsmodelle) verzichtet. Das Rohbaumodell wurde geschossweise gegliedert, wobei Boden und die darauf stehenden Wände zusammen je ein Geschoss bildeten. Sämtliche Betonbauteile (Ortbeton/Fertigteile), Stahlbauteile inklusive Einlageteile aus Stahl für den Anschluss zwischen Beton und Stahlbau, Einlagen (Hohlkörper, Schraubbewehrung, Kragplattenanschlüsse, Durchstanzbewehrung, Stahlpilze, Aussparungen), Mikropfähle und Dreikantleisten wurden grafisch modelliert. Je nach Bauteil wurden unterschiedliche Detaillierungsgrade gewählt. Das Modell wurde von Anfang an georeferenziert geplant, sodass der Unternehmer vor Ort keine Koordinaten- bzw. Modelltransformationen ausführen musste. Den einzelnen Objekten wurden zusätzlich baustellenspezifische Attribute angefügt, wie z.B. Etappennummern, zugehörige Listennummer, die Definition der
Arbeitsfugen (allseitig), Wasserdichtigkeitsanforderungen, Betonsorten und Freigabekennzeichnungen. Der Unternehmer erstellte auf Basis unseres Rohbaumodells sein Schalungsmodell und leitete daraus die Listen für die Materialbestellung ab. Gleichzeitig erstellte er mithilfe des Revit Add-ons Point Layout (PLT) ein Vermessungsmodell. Schlussendlich wurden die beiden Modelle auf BIM 360 Glue je Geschoss zusammengefügt und über die App BIM 360 Layout für die Einmessung der Schalung/Einlageteile auf der Baustelle zugänglich gemacht. So konnten die Einmesspunkte direkt aus dem Modell über Bluetooth Handle an die Totalstation (Leica ICON 50) übergeben und auf der Baustelle abgesteckt oder kontrolliert werden. Der Workflow »Planung-Realisierung« erfolgte größtenteils sequenziell, wobei die AVOR des Unternehmers bereits mit der Lieferung des Rohbaumodells beginnen konnte. Sämtliche Listen wurden direkt aus den Modellen generiert, eine inhaltliche Nachbearbeitung war so überflüssig. Nachfolgend ist der Workflow als BPMN-Verfahren (Business Process Model and Notation)
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BIM
dargestellt und detailliert beschrieben. Neben den einzelnen Organisationen und Rollen (Funktionen) sind auch die zugehörigen Datenpools aufgelistet, um den Datenfluss besser zu veranschaulichen. Aufgrund der getrennten Modellbearbeitung spielten sich die meisten Datentransfers auf den jeweiligen lokalen Servern ab. Die Zusammenarbeit an einem zentralen, cloudbasierten Modell hätte die Arbeit wahrscheinlich unterstützt, doch wäre damit die Trennung zwischen den einzelnen Organisationen auf Datenpool-Ebene deutlich anspruchsvoller gewesen. Die größten Herausforderungen bestanden darin, einen ausreichenden Detaillierungs- und Informationsgrad für die Baustelle zu erreichen ohne das Modell mit überflüssigen Details zu überladen, die engen Ausführungstermine zu halten und den oben dargestellten Workflow zu initialisieren. Während der Bauausführung wurde auch ein Testlauf mit modellbasierter Bewehrung durchgeführt. Leider unterstütze das CDE BIM360 das IFCFormat der Bewehrungsmodelle (IFC 2 × 3 und IFC4) nicht, weshalb nur mit einem nativen Bewehrungsmodell aus Revit gearbeitet werden konnte. Auch wenn der Testlauf mit modellbasierter Bewehrung nicht reibungslos funktioniert hatte, war die Umsetzung von BIM-to-Field eine Erfolgsgeschichte. Es konnte gezeigt werden, dass die Kommunikation und Umsetzung der Bauausführungsinformationen mithilfe digitaler Informationsmodellen eine vergleichbare Alternative zu konventionellen Ausführungsplänen ist.
Fazit und Ausblick Anhand zweier Praxisbeispiele an der Schnittstelle zwischen Planung und Ausführung wurde gezeigt, dass die datengestützte Zusammenarbeit Mehrwerte gegenüber einer konventionellen Planung hervorbringen kann. Dies bedingt aber einen bewussten Einsatz verschiedener Tools im Hinblick auf koordinierte, gemeinsame übergeordnete Ziele und eine aktive Zusammenarbeit der Mitarbeiter der beteiligten Unternehmen über die Unternehmensgrenzen hinaus. Die Zusammenarbeit auf Basis proprietärer Datenformate (.rvt/.nvd /.mpp) funktionierte in den zwei vorgestellten Projekten relativ gut. Der Austausch von Daten verschiedener Formate bleibt vorderhand aber eine große Herausforderung, so funktionierte beispielsweise der Austausch von Bewehrungsmodellen auf IFC-Basis wegen der unzureichenden Unterstützung des CDEs nicht. Um einen möglichst reibungslosen Datenaustausch zwischen Projektbeteiligten sicherzustellen, sind daher frühzeitig Anforderungen an die eingesetzten Austauschformate und die zugehörigen Tools/CDEs zu definieren und auf deren Kompatibilität zu testen. Zukünftig gehen wir davon aus, dass der Datenaustausch zwischen planenden und ausführenden Unternehmen – sowohl innerhalb der jeweiligen Gruppen, wie auch von Gruppe zu Gruppe – deutlich zunehmen wird. Dasselbe gilt für den Austausch zwischen Planung bzw. Ausführung, sowie Nutzung und Betrieb. Aus diesem Grund wird der zielgerichtete Einsatz offener Datenformaten (z. B. IFC, CSV, XML), die Verwendung eindeutiger Semantiken und organisations- bzw. auflösungsübergreifender Ontologien (z.B.: RDF oder OWL) an Bedeutung gewinnen. Neben den Datenaustauschformaten werden auch sogenannte Modell View Definitions (MVDs ) an Bedeutung gewinnen, die eine anwenderspezifische Sicht (Filterprinzip) auf die Daten gewährleisten sollen. Beispielsweise sollte es einem Baustellenmitarbeiter möglich sein, nur die für seine Arbeit relevanten Informationen in anwenderfreundlicher Darstellung – analog eines Ausführungsplans –
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ansehen zu können und nicht durch unzählige Datenzeilen navigieren zu müssen, um sich diese Informationen zusammenzusuchen. Viele der zurzeit verfügbaren CDELösungen bilden nur einen geringen Bereich aller Lebenszyklusphasen eines Assets ab und unterstützen auch keine MVDs. Daher bleibt zu hoffen, dass in Zukunft die Entwicklung phasen- und verwenderübergreifender CDEs weiter vorangetrieben wird; und dies auf Basis offener Datenformate. Die erwähnten Entwicklungen und neuen Möglichkeiten in diesem Bereich werden wahrscheinlich auch zu einer Hinterfragung der heutigen Aufgabenteilung zwischen den Beteiligten (wer macht was wann) und zu gewissen Verschiebungen führen. Schlussendlich kommt der Nutzung und dem Betrieb eines Assets auch eine übergeordnete Rolle in der Digitalisierungskette zu: Nur wenn die Informationsmodelle auch in dieser Phase genutzt werden, werden diese auch aktuell und funktionstüchtig gehalten. Ansonsten ist der Mehrwert für sie unerheblich und es müssen ausschließlich zur langfristigen Dokumentation weiterhin 2-D-Papierpläne erzeugt werden. Andreas Haffter, MSc ETH Bau-Ing.
BIM-Verantwortlicher WaltGalmariniAG, Zürich Benjamin Wissmann, MSc ETH Bau-Ing.
Senior Projektleiter, Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung WaltGalmariniAG, Zürich Mattia Cereghetti, M. Eng. FH
Konstr. Ingenieurbau Projektleiter WaltGalmariniAG, Zürich
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BIM
Vom Closed-BIM- zum Open-BIM-Projekt
Neubau der Deutschlandzentrale Vattenfall in Berlin
Mit dem Projekt EDGE Südkreuz des niederländischen Immobilienentwicklers EDGE Technologies entsteht im Berliner Stadtteil Schöneberg Deutschlands größte Holz-Hybridkonstruktion und die neue Landeszentrale von Vattenfall. Das multidisziplinäre Ingenieurbüro, BuroHappold Engineering, begleitet das Projekt seit Beginn sowohl im Rahmen der Zertifizierung nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) und nach dem WELL Building Standard™, einem internationalen Bewertungssystem, das sich auf die Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden der Nutzer von Gebäuden fokussiert, als auch bei der Planung des Tragwerks, der Haustechnik und im Bereich BIM.
Zukünftige Deutschlandzentrale der Vattenfall GmbH © EDGE Technologies
Start als Closed-BIM-Projekt Seinen Anfang nahm das Vorhaben im Jahr 2017 als sogenanntes MultiTenant-Projekt auf Basis eines Entwurfs des Architekturbüros Tchoban Voss Architekten, bei dem das BuroHappold in der kollaborativen Arbeit die Rolle des BIM-Managers übernahm. In dieser Phase, in der Architekten und Fachplaner die Software Revit in der gleichen Version verwendeten, wurde das Bauvorhaben als Closed-BIMProjekt entwickelt. Als zu Anfang des Jahres 2018 der künftige alleinige Mieter des Objekts feststand, führte dies einerseits zu wesentlichen Designänderungen und andererseits zu einem Wechsel des Architektenteams. Mit Beginn der Ausführungsplanung zeichnete das Architekturbüro Granz + Zecher für diese verantwortlich, das fortan auch die Aufgabe des BIM-Managements übernahm. Granz + Zecher verwendete allerdings das Softwareprogramm
ArchiCAD, BuroHappold weiterhin Revit, was nachfolgend zu wesentlichen Herausforderungen hinsichtlich der Dateigrößen und insbesondere der Interpretation von Bauteilen führten sollte. Wechsel zu Open-BIM Während in der Closed-BIM-Phase (Architekt und Fachplaner verwenden die gleiche BIM-Software) der Datenaustausch zwischen Fachplaner und Architekt nahtlos funktionierte und somit sämtliche Modelle nativ übertragen werden konnten, standen diesem Austausch in der Open-BIM-Phase, in der Architekt und Fachplaner mit unterschiedlicher BIM-Software arbeiteten, zunächst einige Hindernisse im Weg. Da die Datenformate von Revit und ArchiCAD nativ nicht miteinander kompatibel sind, wurde zum Datentransfer das offene IFC-Format (Indus-
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Rendering der beiden Rohbaumodelle inkl. Landschaftsmodell © BuroHappold Engineering
try Foundation Classes) verwendet. Nur so konnte sichergestellt werden, dass die Daten des jeweils anderen genutzt werden können, um die jeweiligen Planungen zu koordinieren und fortzuführen. Insgesamt wurden über das IFC-Format elf Modelle ausgetauscht: Da das Projekt aus zwei Gebäuden besteht, gab es zwei Architektenmodelle, zwei Tragwerksmodelle, zweimal drei Haustechnikmodelle – je eines für Elektro, Ventilation und die Rohrgewerke – und ein Landschaftsmodell. Verwendung der Architektenmodelle durch den Fachplaner Aufgrund jahrelanger Erfahrung mit BIM, die BuroHappold in diversen internationalen Projekten firmenweit gesammelt hat, wurde entschieden, nicht direkt mit den IFC-Modellen der Architekten zu arbeiten, sondern die Architekturmodelle stattdessen in ein natives Revit-Format zu konvertieren. Die exakte Bauteilinterpretation wurde mittels Mapping-Tabelle sichergestellt, was größtenteils automatisch funktionierte, teilweise aber auch manuelle Eingriffe in die Mapping-Tabelle erforderte. Dieser relativ kleine Aufwand führte für die Fachplaner letztlich dazu, dass sie bei der Koordination ihrer Leistungen und der Verlinkung aller Modelle auf das sehr schnelle
Revit-Format zugreifen und auf dem Revit-Server arbeiten können. Dies ist, da mehrere Niederlassungen von BuroHappold an der Planung beteiligt sind, essenziell für einen schnellen Datenaustausch. Die von Revit in das IFC-Format umgewandelten TGA-Modelle und Modelle der Tragwerksplanung der Fachplaner führten bei den Architekten trotz Rechnern mit Kapazitäten von 32 GB RAM zu erheblichen Problemen. Beim Laden in den Arbeitsspeicher wurden Modelle mit einer ursprünglichen Dateigröße von 100 MB teils gigabytegroß, was ein effizientes Arbeiten unmöglich machte und Anlass war, die Funktionsweise von IFC genauer zu untersuchen: Das verwendete IFC-Format 2×3 2.0 stellt im Prinzip eine Punktwolke dar, es bricht jedes Bauteil in Polygone auf. Dies führt dazu, dass beispielsweise eine Stütze in Revit anders dargestellt wird als in IFC. Fachplaner und Architekten versuchten, das Problem, das IFC 2×3-2.0-Format mit Extrusionen hat, mit dem IFC4-Format zu umgehen. Dieses neuere Format arbeitet schon mit Extrusionen, allerdings musste hier festgestellt werden, dass Geometrien nicht eindeutig übernommen werden. Es fehlten Wände, Bauteile und Öffnungen, was auch durch einen erneuten Eingriff
in die Mapping-Tabelle in gegebener Zeit nicht zufriedenstellend behoben werden konnte. Schließlich fiel die Entscheidung, das IFC-2×3-2.0-Format zu optimieren. Optimierung des IFC 2×3 Formats durch Reduktion der Polygone Um die Anzahl der Polygone zu reduzieren, wurden zunächst runde Bauteile entfernt. Dabei spielte der Detailgrad in Revit eine wesentliche Rolle. Der für die Ausführungsplanung übliche hohe Detailgrad stellt alle Anschlüsse und Dorne dar, was für die Architekten, die die Modelle des Fachplaners einfach nur in ihre Grundrisse integrieren müssen, uninteressant ist. In Absprache mit den Architekten wurde daher definiert, was im Modell ersichtlich sein muss. Für die Übergabe der Arbeitsmodelle an die Architekten wurde die mittlere Detailstufe in Revit genutzt. Alles, was nicht sichtbar sein musste, wurde aus dieser Detailstufe entfernt, runde Bauteile wurden in eckige umgewandelt. So wurde z. B. eine runde Stütze in eine achteckige umgewandelt, und die Anzahl der darstellenden Polygone wurde von ca. 500 auf ca. 30 reduziert.
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BIM
Stütze in Revit Beschreibung durch einen Mittelpunkt, Radius und Extrusionshöhe, ergänzt durch Metadaten (z.B. Material) Insgesamt konnte mit diesem Vorgehen z.B. das Tragwerksmodell für eines der Gebäude von 150 MB im IFC-Format auf 3 MB verkleinert werden – bei nahezu gleichbleibender Geometrie. Auch bei den Haustechnikmodellen, die mit Wasserrohren, Sprinklern und Heizungskörpern noch erheblich mehr Rundungen aufweisen, führte dieses Vorgehen zu kleineren Dateien. Da die Architekten beispielsweise nicht die Details eines Heizkörpers benötigen, um ihre Planungen zu koordinieren, werden diese Elemente als viereckige Blöcke dargestellt. Als weiterer Schritt zur Optimierung der Dateigrößen wurde der SolibriIFC-Optimizer verwendet. Dies erreichte erneut bei den Tragwerksmodellen eine Reduktion um ca. 80 % und bei den TGA-Modellen um ca. 20 %. Aus Neugier haben die Ingenieure das durchoptimierte Modell anschließend noch gezippt und konnten so eine Dateigröße von 500 kB erreichen. Nach sechs Monaten Optimierung war es so möglich, die Datensätze für ein komplettes Gebäude per E-Mail zu verschicken.
Stütze in IFC 2x3 2.0 Speicherung der Koordinaten des oberen Kreises und des unteren Kreises, Verbindung der Punkte auf dem unteren Kreisrand mit den Punkten auf dem oberen Kreisrand über Dreiecke.
Darstellung Stütze im Revit- und IFC-Format © BuroHappold Engineering
Unterschiedliche Bauteilinterpretation Ein einzelnes Geschoss kann in Revit in mehrere Ebenen aufgelöst werden und darin z. B. die Oberkante Rohbeton, die Oberkante Fertigbeton und eine Installationsebene dargestellt werden. Da ArchiCAD jede einzelne Ebene aus Revit als Geschoss interpretiert, stellte sich den Architekten auf einmal ein siebengeschossiges Gebäude als eines mit 70 Geschossen dar. Um diese irreführende Darstellung auszuschließen, wurde in Revit über die Aktivierung der Funktion »building storeys« zwischen echten Geschossen
Modelldetailgrad mit Export an Bauherrn (links) und an den Architekten (rechts) © BuroHappold Engineering
und Zwischenebenen unterschieden. Dies kam in der Closed-BIM-Phase nicht zum Tragen. Darüber hinaus werden Wände in Revit und ArchiCAD unterschiedlich interpretiert. Während in Revit Wände auch über mehrere Geschosse gehen können – was für statische Berechnungen von Bedeutung ist –, interpretiert ArchiCAD Wände immer geschossweise. Als Folge dessen erhielt der Architekt sowohl richtig interpretierte Wände als auch sogenannte NurbsWände (Nurbs = nonuniform rational
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BIM
B-spline curves); beide jeweils mit sauberer Geometrie, allerdings mit enorm unterschiedlichen Dateigrößen. Die Nurbs-Wand überschritt die Datenmenge aller Wände im Gebäude zusammen und erschwerte das Arbeiten der Architekten erheblich. Mittels Testdaten zu unterschiedlichen Wänden (Unterscheidung in Höhe, Krümmung, Öffnungen) wurde versucht herauszufinden, was zu der Interpretation als Nurbs-Wand führte. Letztendlich unterteilte BuroHappold alle Wände, sodass es keine kontinuierlichen Wände mehr gibt, die an unterschiedliche Deckenhöhen anschließen, sondern jede Wand nur noch eine Höhe hat. Mit diesem Zusatzschritt konnten die Architekten die Modelle der Fachplaner effizienter verarbeiten. Eine weitere Unstimmigkeit, auf die die Fachplaner stießen, war die Abweichung einiger Metadaten im IFC-Format. Im Revit werden die Leistungsdaten der Haustechnik in einem Datensatz hinterlegt. Einige dieser Daten wurden im IFC-Format mit imperialen Einheiten widergegeben. In diesem Fall wurden im Haustechnikmodell die Kühl- und Heizlasten als Information in den Räumen in [W = Watt] hinterlegt. Im IFC wurde die Einheit in [kg*ft²/s³] mit einem Faktor von ca. 10,7 konvertiert. Bis heute konnte die Ursache hierfür nicht ermittelt und dementsprechend auch nicht abgestellt werden. Vorteile trotz erhöhten Aufwands Die Probleme und Herausforderungen beim Wechsel vom Closed-BIM- zum Open-BIM-Projekt konnten zwar nicht alle gelöst, jedoch alle »umschifft« werden, sodass Architekten und Fachplaner effizient und effektiv zusammenarbeiten können. Über sechs Monate arbeiteten beide Seiten daran, die durch die hohe Kompatibilität entstehende enorme Datenlast des IFC-Formats einzudämmen und Interpretationsprobleme zu beheben. Bis heute liefert BuroHappold an die
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Siebengeschossiges Atrium im Hauptgebäude mit terrassierter Wegeführung © EDGE Technologies
Architekten geometrisch stark vereinfachte Modelle und erstellt parallel dazu detaillierte IFC-Modelle für den Bauherrn. Das verursacht einerseits erhöhten Arbeitsaufwand, führt jedoch andererseits zu einer gut funktionierenden Zusammenarbeit über die Koordinationsmodelle. Auch wenn ein Open-BIM-Projekt wesentlich mehr Abstimmungsaufwand erfordert, kommen die Vorteile der BIM-Methode auch bei ihm zum Tragen. Fragt ein Bauherr nach seinen monetären Vorteilen beim Einsatz von BIM, sind diese nicht immer direkt ersichtlich. Im vorstehend beschriebenen Projekt gab es u.a. zwei wesentliche Situationen, die dazu beitrugen, dass der Bauherr den Vorteil von BIM schätzte.
Dies war zum einen die Ermittlung der Menge des Bewehrungsstahls. Die Gesamtmenge des nötigen Bewehrungsstahls wurde vorab nie exakt ermittelt worden, da es eine funktionale Leistungsausschreibung gab. Allerdings konnte man aus dem Modell die Kubatur des Betons herausziehen. Auf Nachfrage des Bauherrn bezüglich dieser Menge konnte der Autor von daher folgende Aussage tätigen: »Geben Sie mir zehn Minuten. Neun, um das Modell zu starten und eine Minute, um die Summe zu ermitteln.« Und tatsächlich lagen dem Bauherrn die Mengen in genau diesem Zeitraum vor. Möglich ist dies, da durch BIM auf eine große Datenmenge zurückgegriffen werden kann und so Quantifizierungen sehr schnell und fehlerfrei erfolgen können.
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BIM
Erdgeschoss im Atrium © EDGE Technologies
Da im BIM-Modell Kosten live hinterlegt werden können, kann immer sofort gesagt werden, welche monetäre Auswirkung eine Änderung hat. Im Fall Südkreuz ging es z. B. um die Frage, für welche Last der Boden des Atriums ausgelegt werden soll. Eine Frage, die das Nutzungskonzept des Atriums wesentlich beeinflusst. Sollte der Boden nur an den Stellen, auf denen Pflanzenkübel stehen, für eine höhere Last ausgelegt werden oder überall, um das Atrium z. B. auch für Veranstaltungen nutzbar zu machen? Dank BIM-Modell konnten die Mehrkosten für das flexiblere Nutzungskonzept sofort ermittelt werden, und im gleichen Termin wurde die entsprechende Entscheidung getroffen.
Schlüsselfaktor Kompatibilität Die aufgeführten Vorteile von BIM sprechen bereits für sich, jedoch kann sich dessen volles Potenzial erst entfalten, wenn auch in einem OpenBIM-Projekt nahtlose Kompatibilität gewährleistet wird. Ist dies, wie aktuell, nicht der Fall, bleibt das Closed-BIMProjekt die bevorzugte Arbeitsweise. Allerdings fordert die Industrie die Abwicklung von Projekten auch in einem Open-BIM-Umfeld. Die Erfahrung, die BuroHappold mit dem Projekt EDGE Südkreuz hinsichtlich Open-BIM gesammelt hat, hilft dem Fachplaner enorm, um künftige
PULVERBESCHICHTUNG • • • •
Open-BIM-Projekte von Beginn an zu strukturieren. Nichtdestotrotz gilt es für die Softwarehersteller an der Kompatibilität des IFC-Formats mit Revit, AutoCAD und allen anderen BIMProgrammen zu arbeiten. Ziel sollte es sein, auf Knopfdruck einen exakten Datenaustausch über das IFC-Format zu erreichen. Dipl.-Ing. Martin Elze
Associate, BuroHappold Engineering, Berlin Leiter multidisziplinärer Projekte und der BIMGruppe in Deutschland M.A. Veronica Günther
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IT und Software
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IT und Software
AVEVA
Neue Lösungen zur Optimierung der Wertschöpfungskette AVEVA liefert Software zur Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette und unterstützt Unternehmen, um bessere und robustere Entscheidungen schneller über den gesamten Betriebslebenszyklus treffen zu können. Als weltweit führender Anbieter von Industriesoftware, kündigt AVEVA Verbesserungen zur Optimierung der Wertschöpfungskette an, die es Kunden ermöglichen, Datensilos zu beseitigen und kritische Geschäftsprozesse entlang der operativen Wertschöpfungskette zu integrieren. Die Lösungen zur Optimierung der Wertschöpfungskette vereinen Software aus dem gesamten Portfolio. Sie unterstützen Betreiber und Hersteller bei der Verwaltung ihrer Lieferkette, ihres Betriebs und ihrer Prozesse in Schlüsselindustrien. »Unternehmen haben es mit einem Altbestand an nicht miteinander vernetzten Prozessen zu tun. Die Überbrückung dieser Prozesse zur Schaffung von End-toEnd-Visibilität ist die Grundlage für die operative digitale Transformation«, sagt Harpreet Gulati, Head of Planning and Operations. Die Optimierung der Wertschöpfungskette bietet eine einzigartige Möglichkeit, alle Geschäfts- und Betriebsaktivitäten entlang der gesamten Lieferkette zu koordinieren.
Software zur Optimierung der Wertschöpfungskette von Industrieanlagen © Aveva GmbH
Der Industriesektor ist in den letzten 20 Jahren gewachsen. Allerdings hat die schlechte Integration aus einer Vielzahl von Insellösungen, die manuelle Datenübertragung oder kundenspezifische Software beinhalten, zu betrieblichen Silos entlang der Wertschöpfungskette geführt. Die Lösungen zur Optimierung der Wertschöpfungskette wird bereits von mehreren multinationalen Unternehmen weltweit erfolgreich eingesetzt: Weitere Informationen
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Feuerverzinken & Korrosionsschutz im Stahlbau
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ZINQ®-Technologie
Effizienz-Preis für Stückverzinkung Die vom Gelsenkirchener Unternehmen ZINQ® Technologie GmbH entwickelte innovative Oberfläche microZINQ gehört zu den vier Gewinnern des mit insgesamt 20.000 e dotierten Effizienz-Preises NRW 2019. Bereits zum achten Mal wurden mit diesem Preis besonders innovative und clevere Produkte und Dienstleistungen ausgezeichnet, die zu einem schonenden und effizienten Umgang mit den Ressourcen beitragen. »Durch die Stückverzinkung wird grundsätzlich erheblich weniger Material verwendet. Die Auszeichnung durch die Jury wird deshalb besonders für diesen positiven Aspekt der Dienstleistung vergeben. Die Zinkschicht ist bei microZINQ erheblich dünner, so werden bis zu 80 % Zink eingespart«, erläuterte Jurymitglied Michael Hermanns, Abteilungsleiter im NRWUmweltministerium. Tatsächlich werden die behandelten Materialien durch die fortschrittliche Art der Mikroverzinkung nachhaltig und langfristig vor Korrosion geschützt, der Material- und Energieeinsatz wird gegenüber konventionell stückverzinkten Oberflächen deutlich reduziert. Zusätzlich zur kathodischen Schutzwirkung bildet sich eine hochbeständige Deckschicht aus, die gegen korrosive Medien und auch mechanische Belastung sehr widerstandsfähig ist.
Gegenüber den häufig eingesetzten Beschichtungsverfahren erreicht microZINQ ein Vielfaches der bisher erreichbaren Schutzdauern. Mittlerweile setzen neben der Landmaschinentechnik und dem Maschinenbau bekannte Pkw- und Nutzfahrzeughersteller wie BMW, Daimler und Schmitz Cargobull microZINQ-Oberflächen in Millionenstückzahlen ein. »microZINQ schließt eine Lücke, in der Stückverzinkungen bisher nicht als Lösung angesehen wurden«, ist Lars Baumgürtel, geschäftsführender Gesellschafter, überzeugt. Nach Angaben des Herstellers sind mit dem neuen Verfahren die Bauteile langlebiger, nachhaltiger und für die Verzinkung hochfester Stähle geeignet. Lars Baumgürtel zur weiteren Entwicklung: »Stahl ist einer der nachhaltigsten Werkstoffe unserer Zeit. Mit microZINQ dauerhaft vor Korrosion geschützt, ist der Werkstoff vielfältiger und umweltfreundlicher einsetzbar.« So ist microZINQ eine nach den Cradle-to-Cradle-Standards zertifizierte Oberfläche. Sie entspricht damit schon heute den Vorgaben des EU-CircularEconomy-Action-Plans. Die C2CKriterien für das Zertifizierungsniveau von microZINQ erfordern nicht nur den Nachweis der vollständigen Recyclebarkeit der eingesetzten Stoffe im Prozess und der Zinkoberfläche selbst sowie den Einsatz erneuerbarer Energien (seit 2013 komplette Umstellung auf Ökostrom), sondern auch den Ausschluss toxischer Stoffe aus Prozess und Produkt, sodass die im Herstellungsprozess eingesetzten Stoffe aufbereitet
und wiederverwertet werden können. Dazu gehören die Reinigungslösungen, die Spüllösungen, die Zinkasche und der anfallende Hartzink. Wenn man die Jahresleistung von 8,15 Mio. t verzinktem Stahl in Europa komplett auf die microZINQ-Technologie umstellen würde, könnten allein über die Herstellung der dünneren Zinkschichten 1,324 Mio. t CO2 pro Jahr eingespart werden. Auf Deutschland bezogen ergibt sich bei einem Verbrauch von 2,10 Mio. t eine Einsparung von 341.000 t CO2. Der kürzlich veröffentlichte Normentwurf »E DIN 50997 Durch Dünnschichtverzinken auf Stahl aufgebrachte Zink-Aluminiumüberzüge – Anforderungen und Prüfungen« legt Anforderungen an die Eigenschaften und Prüfungen von Überzügen fest, die durch das Eintauchen gefertigter Eisen- und Stahlteile in einer geschmolzenen Zink-Aluminium-Legierung mit einer chemischen Zusammensetzung von 4–6 % Aluminiumanteil aufgebracht werden. Die Normierung des microZINQ-Verfahrens macht es möglich, microZINQ-Oberflächen im Bausektor einzusetzen, und schafft Potenzial für die Nutzung in weiteren Anwendungsfeldern mit hohen Korrosionsschutzanforderungen. WEITERE INFORMATIONEN
ZINQ® Technologie GmbH Voigt & Schweitzer GmbH & Co. KG D-45894 Gelsenkirchen Tel.: +49 (0)209/319270-336 info@zinq.com www.zinq.com
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Feuerverzinken & Korrosionsschutz im Stahlbau
Institut Feuerverzinken
Verzinkerpreis für Architektur und Metallgestaltung 2019 Zum 16. Mal hat der Industrieverband Feuerverzinken den mit 15.000 e dotierten Verzinkerpreis für Architektur und Metallgestaltung verliehen. Die Mehrheit der 48 Einreichungen und v. a. die ausgezeichneten Projekte zeigen das breite Anwendungsspektrum feuerverzinkten Stahls und die Relevanz des Feuerverzinkens unter dem immer wichtiger werdenden Postulat der Wiederverwendbarkeit und Nachhaltigkeit, aber auch seine wachsende ästhetische Bedeutung. Eine unabhängige Jury bestimmte die Preisträger. Sie vergab in der Kategorie Architektur einen ersten, einen zweiten und zwei dritte Preise. In der Kategorie Metallgestaltung wurden ein erster und ein zweiter Preis verliehen. Kategorieübergreifend wurden zwei Anerkennungen für Projekte vergeben, die durch ihre herausragende Nachhaltigkeit beeindruckten. 1. Preis Architektur: Projekt: taz-Neubau, Berlin Preisträger: E2A Piet Eckert und Wim Eckert Architekten ETH BSA SIA Architekten, Zürich Kommentar der Jury: Der Neubau der taz vermittelt in seiner Ecklage an der Friedrichstraße zwischen dem traditionellen Berliner Block und den Bauten der IBA-Zeit. Die Gebäudehülle des Hauses tritt als Netzstruktur mit französischen Balkonen in Erscheinung. Sie umspannt den Neubau und verleiht ihm seine Leichtigkeit.
TAZ-Gebäude in Berlin © Rory Gardiner
Feuerwehrzentrum Köln-Kalk © Frauke Schumann
2. Preis Architektur: Projekt: Feuerwehrzentrum Köln-Kalk Preisträger: Knoche Architekten BDA, Leipzig/Schrag Fassaden GmbH, Chemnitz Kommentar der Jury: Das Feuerwehrzentrum Köln-Kalk überzeugte die Jury als kraftvolles, markantes Gebäudeensemble, das gleichermaßen städtebaulichen Zielvorstellungen und funktionalen Erfordernissen gerecht wird. Erweiterung des Kunstmuseums Basel © Stefano Graciani
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Feuerverzinken & Korrosionsschutz im Stahlbau
3. Preise Architektur Projekt: Erweiterungsbau Kunstmuseum Basel, Basel, Schweiz Preisträger: Christ & Gantenbein AG, Architekten ETH SIA BSA, Basel Kommentar der Jury: Der Erweiterungsbau des Kunstmuseums Basel ist als Ausstellungs-, Aufbewahrungs- und Veranstaltungsort konzipiert. Durch den Einsatz weniger, gezielt eingesetzter Materialien und Oberflächen erschaffen die Architekten beeindruckende und archaisch anmutende Außen- und Innenräume, die der Kunst einen angemessenen Rahmen geben. Projekt: Probebühnen/Werkstätten Landestheater Salzburg Preisträger: Architekturwerkstatt Zopf, Salzburg Kommentar der Jury: Die Proberäume des Salzburger Landestheaters, bislang über die Stadt verteilt, wurden in einem Zubau zum bereits bestehenden Werkstättentrakt des Theaters vereinigt. Die Fassade des Zubaus besteht aus feuerverzinkten Stahltafeln, die mit ihrer diffus schimmernden Erscheinung die Probebühnen in den Straßenverkehr einbinden. Der Neubau ist innen als Abbild des Landestheaters erkennbar.
Probebühnen des Landestheaters Salzburg © Architekturwerkstatt Zopf
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Warte Haus Ensemble in Landshut © Sebastian Schels
1. Preis Metallgestaltung Projekt: Warte Haus, Landshut Bismarckplatz Preisträger: Max Otto Zitzelsberger Architekt, München Kommentar der Jury: Das »Warte Haus«, eine Bushaltestelle mit frei daneben gestelltem Uhrenturm, wirkt mit seiner klaren und präzisen Konstruktion und seiner eleganten Erscheinung wie eine minimalistische Skulptur, die den Bismarckplatz in Landshut künstlerisch akzentuiert. Die Dimensionen und die Leichtigkeit der Machart bieten die Gewähr, dass sich beide Stadtmöbel gut in das Erscheinungsbild der Umgebung integrieren, ohne sich in den Vordergrund drängen zu wollen.
2. Preis Metallgestaltung Projekt: Fitnessstudio Balboa im Viadukt, Zürich Preisträger: Helsinki Zürich Office GmbH, Zürich Kommentar der Jury: »CrossFit« verzichtet auf komplizierte Trainingsgeräte. Entsprechend klein können die Studios ausfallen. Die neue Filiale kommt mit gerade einmal 160 m² auf eineinhalb Geschossen aus. Untergebracht sind die Räume im sogenannten »Viadukt«, einer historischen Eisenbahnbrücke, deren steinerne Bögen für Einzelhandelsflächen nutzbar gemacht wurden. Der felsigen Kulisse des Viaduktes wurde nur ein einziges Material gegenübergestellt: feuerverzinkter Stahl. Er dient als Treppe sowie für alle Wandscheiben und Armaturen des Umkleide- und Duschbereiches und wurde nicht nur als eine robuste und pflegeleichte Lösung ausgewählt, sondern viel mehr wegen seines optisch spannenden, energetischen Charakters.
Fitnessstudio Balboa in Zürich © Daniel Erne
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Anerkennungen für Nachhaltigkeit Projekt: Design Hostel, Warnemünde Preisträger: Holzer Kobler Architekturen, Berlin Kommentar der Jury: Mit seinem Entwurf für das Design Hostel in Warnemünde greift das Architekturbüro Holzer Kobler Architekturen die Themen Nachhaltigkeit durch Upcycling und Gestaltung im Industriecharme auf. Das Gebäude aus 63 versetzt gestapelten Überseecontainern verhilft den Containerboxen zu einem zweiten Leben und spiegelt das maritime Umfeld an der Mole wider. Projekt: staub & teer Fahrradladen, Köln Preisträger: Bel Sozietät für Architektur, Köln Kommentar der Jury: Mit einem minimalen Budget für den Komplettausbau eines 100 m² großen Ladenlokals, realisierte Bel Sozietät für Architektur einen Fahrradladen, der sich zu einem lokalen Treffpunkt entwickelt hat. In den Bestandsbau mit gering vorhandenen räumlichen Qualitäten, haben die Architekten eine Abfolge unterschiedlicher Räume geschaffen. Dies geschah durch den Einsatz von feuerverzinkten Stahlblechen sowie des feuerverzinkten Konstruktionssystems »EUROSchalung« in einer zweckentfremdeten Ausführung. Das System dient nun gleichzeitig als Wand, Raumteiler, Vertäfelung, Türe, Theke und Regal und ist restlos rückbaubar.
Feuerverzinken & Korrosionsschutz im Stahlbau
Design Hostel in Warnemünde © Jan Bitter
Fahrradladen in Köln © Bel Sozietät
Weitere Informationen
Institut Feuerverzinken GmbH D-40470 Düsseldorf Tel.: +49 (0)211/6907650 info@feuerverzinken.com www.feuerverzinken.com
Feuerverzinken & Korrosionsschutz im Stahlbau
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Initiative Zink
Gittermastprojekt der Superlative
Schematische Darstellung © Initiative Zink
Probemontage des oberen Teils © Initiative Zink
Stahlgittermasten sind aus der heutigen Welt nicht mehr wegzudenken. Das Konstruktionsprinzip, die Verwendung von Stahl, die architektonische Gestaltungsfreiheit, das statische Konzept und die Montagetechnik sind wesentliche Gründe hierfür. Durch Feuerverzinken erhalten die Stahlbauteile – und somit die kompletten Masten – einen zuverlässigen Langzeitschutz gegen Korrosion und mechanische Beschädigungen. Derzeit werden zwei 192 m hohe Masten aus verzinktem Stahl im Hafengelände von Antwerpen errichtet. Die Elia-Gruppe, die das belgische Hochspannungsnetz betreibt, errichtet derzeit eine 400-kV-Leitung, die durch das Hafengelände von Antwerpen verläuft. Die Leitung wird den Fluss Schelde überqueren, der an dieser Stelle gut 1 km breit ist. Auf der Schelde, die Antwerpen mit der Nordsee
Montage an der Schelde in Antwerpen © Initiative Zink
verbindet, herrscht reger Containerschiffsverkehr. Eine der wesentlichen Herausforderungen für die Konstrukteure der Freileitung lag darin, sicherzustellen, dass der vertikale Abstand zwischen der Freileitung und dem höchsten Punkt eines hochbeladenen Containerschiffs mindestens 100 m beträgt. Aus diesem Grund und wegen der erwähnten Flussbreite sind die an einander gegenüberliegenden Uferstellen zu errichtenden Gittermasten jeweils 192 m hoch und überragen somit deutlich die knapp 160 m hohen Türme des Kölner Doms. Die Gittermasten wiegen im verzinkten Zustand jeweils etwa 565 t, was dem Gesamtgewicht von mehr als 350 Fahrzeugen des Typs Golf VII entspricht. Zum Bau eines Mastes sind rd. 59.000 Schrauben nötig, die insgesamt gut 20 t wiegen. Um sicherzustellen, dass die Masten korrekt konstruiert und fehlerfrei gefertigt wurden, hat deren Hersteller, die Firma Wiegel-Parey, etwa 40 % eines Mastes abschnittsweise liegend probemontiert. Das heute zur WiegelGruppe gehörende Unternehmen verfügt über ein im Laufe von mehr als 60 Jahren erworbenes Know-how im Bau von Stahlgittermasten und gehört heute zu den europaweit führenden Herstellern. Die für das Antwerpener Projekt vorgesehenen Masten sind die größten, die bislang im Haus WiegelParey gefertigt wurden.
Die Hochspannungsleitung soll im Jahr 2020 in Betrieb genommen werden. Die beiden Gittermasten werden dann einen gewichtigen Anteil an der Ausweitung des Stromnetzes haben und darüber hinaus zusammen mit der in schwindelnder Höhe die Schelde überquerenden Freileitung zu den Attraktionen zählen, die jede Hafenrundfahrt durch den Antwerpener Hafen bereichern. Stahl ist wegen seiner vielseitigen Eigenschaften, seines günstigen Preis-Leistungs-Verhältnisses und seiner Umweltverträglichkeit der optimale Werkstoff für Gittermasten. Allerdings neigen die hierfür verwendeten Stähle dazu, bei Anwesenheit von Luft und Feuchtigkeit zu korrodieren (»rosten«) und müssen deshalb gegen Korrosion geschützt werden. Als zuverlässig und dauerhaft wirksam haben sich Zinkschichten bewährt, die durch Feuerverzinken erzeugt werden. Im vorliegenden Fall wurden auf diese Weise allein auf jeden der beiden 192-m-Masten ca. 20 t Zink aufgebracht. Weitere Informationen
Initiative Zink im Netzwerk der WV Metalle/GDB e. V. D-40549 Düsseldorf Tel.: +49 (0)211/941906-75 info@zink.de www.zink.de
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Schweißtechnik
Kemper
Schweißen und Absaugen mit VacuFil
Wandmontierbares Filtergerät © Kemper GmbH
VacuFil 125 © Kemper GmbH
Auf der Blechexpo 2019 legte Kemper einen Schwerpunkt auf die Pistolenabsaugung für Schweißanwendungen. Im Fokus steht die neue VacuFil-Produktfamilie für mobile Absauggeräte an Einzelarbeitsplätzen. Mit sechs unterschiedlichen Ausführungen kommt man einer neuen, in der Beratung befindlichen Normung zuvor. Darüber hinaus zeigt der Hersteller einen modular nachrüstbaren Hochleistungsfilter zu Einsteigerkonditionen. »Nur mit der Erfassung direkt an der Entstehungsstelle lässt sich Schweißrauch effektiv absaugen«, betont Björn Kemper. »Dafür sorgen dieneuen brennerintegrierten VacuFil-Absauglösungen und die automatische Abstimmung auf unterschiedliche Schweißbrenneranforderungen.«
Die VacuFil-Serie ist mit allen gängigen Absaugbrennern kompatibel und eignet sich für dauerhafte industrielle Anwendungen. Weil in Zukunft internationale Normungen höhere Absaugleistungen vorschreiben werden, wurde die neue Familie der mobilen Hochvakuumabsauggeräte bereits jetzt in unterschiedliche Leitungsklassen kategorisiert. Demnach sind drei analoge Basisvarianten sowie drei digitale Lösungen jeweils mit Absaugleistungen von 125, 140 sowie 200 m³/h noch Ende 2019 verfügbar. Während bei den Basisvarianten Schweißer die Absaugleistung manuell regulieren können, passen die digitalen Ausführungen den nötigen Luftvolumenstrom vollautomatisch an. Alle Varianten sind mobil für Einzelschweißanwendungen einsetzbar. Die Basisvariante mit einem Luftvolumenstrom von 200 m³/h verfügt darüber hinaus über zwei Anschlussstutzen und ist daher von zwei Schweißern gleichzeitig nutzbar. Über die neue brennerintegrierte Absaugung hinaus wurde eine kostengünstige Filterlösung für Absauginstallationen, die bisher ohne effektive Filter zur Abscheidung der Gefahrstoffe auskommen, entwickelt. Das in einem kompakten Gehäuse integrierte Filtermedium lässt sich einfach hinter den relevanten Erfassungselementen nachrüsten. Die Lösung ermöglicht ferner einen kontaminationsfreien Wechsel des Einwegfilters, der mit seinen 42 m² über die größte Filterfläche in dieser Geräteklasse am Markt verfügt. Weiter Informationen
Kemper GmbH D-48691 Vreden Tel.: +49 (0)2564/68-0 mail@kemper.eu www.kemper.eu
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Schweißtechnik
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Air Products
Integra®-Konzept mit 10-l-Gasflasche Mit der Erweiterung der Integra®Familie um die Variante der 10-l-Flasche bietet der Industriegasehersteller Air Products (NYSE:APD) eine weitere Lösung für mehr Sicherheit beim Schweißen. Die kleine Flasche verfügt über eine kompakte Schutzkappe, die nicht nur sämtliche Bedienelemente und Ventile schützt, sondern auch ein deutlich bequemeres Handling durch einfacheren Transport ermöglicht. Das macht sie zum idealen Begleiter bei Schweißarbeiten an weniger leicht zugänglichen Orten. »Das Konzept der Integra®-Flasche setzt sich aus verschiedenen Elementen zusammen. Dazu zählen neben der Schutzkappe ein in den Flaschenkopf integrierter Druckminderer sowie eine Schnellkupplung, die die Flasche in Sekundenschnelle mit dem Schweißgerät verbindet und den Gasfluss
auf eine optimale Durchflussmenge reguliert. Zudem wird der Ausgangsdruck automatisch auf 4 bar reguliert. Eine Füllstandsanzeige zeigt selbst im drucklosen Zustand jederzeit das noch verfügbare Gasvolumen an.« Anwendern stehen mit der 10-l-Integra® sowohl Argon als auch die Air-Products-Premium-Schutzgasmischung Ferromaxx 7 in einer volumenoptimierten Flasche zur Verfügung. Deren Inhalt liegt durch die 300-bar-Technologie deutlich über dem Gasvolumen einer 200-bar-Standardflasche. Das Sortiment der 30-l-Integra®Flasche wurde im Laufe der letzten Jahre immer weiter ausgebaut und umfasst Argon, verschiedene Standardmischungen und Premium-Schutzgase für das MIG/MAG- und WIG-Schweißen sowie Sauerstoff und Acetylen für autogenes Brennschneiden.
Erweiterung des Konzepts © Air Products GmbH
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Air Products GmbH D-45527 Hattingen Tel.: +49 (0)2324/689-0 apginfo@airproducts.com www.airproducts.de
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Schweißtechnik
Fronius und WAAM
Wirtschaftlicher 3D-Druck für Metall
Für WAAM können verschiedene Zusatzwerkstoffe verwendet werden © Fronius International GmbH
Bei Wire Arc Additive Manufacturing werden Bauteile – Schicht für Schicht aufgeschweißt und zerspanend nachbearbeitet © Fronius International GmbH
Wire Arc Additive Manufacturing (WAAM) stößt in der Industrie auf großes Interesse. Die Fertigung mittels lichtbogenbasierten Lagenaufbaus ermöglicht eine große Flexibilität in der Bauteilgeometrie. Entscheidend für die Qualität der gefertigten Bauteile ist der Schweißprozess: Cold Metal Transfer von Fronius bietet hierfür die besten Voraussetzungen. Additive Fertigungsverfahren generieren Bauteile durch das schichtweise Ablagern von Material. Das bekannteste Beispiel ist der 3-D-Druck. Auch WAAM, das auf dem Lichtbogenschweißen basiert, baut mithilfe einer abschmelzenden Drahtelektrode Metallteile Schicht für Schicht auf. Solche generativen Verfahren sind besonders dann vorteilhaft, wenn komplexe Bauteilgeometrien hergestellt werden müssen. Teile können in sehr kurzer Zeit wirtschaftlich gefertigt werden – v. a. für den Prototypenbau und Kleinstserien eine interessante Option. Was ist WAAM? Es gibt verschiedene generative Fertigungsverfahren für Metall. Beim Pulververfahren wird Metallpulver aufgeschmolzen. Die gängigste Variante, das Pulverbettverfahren, zeichnet sich durch hohe Präzision aus, ist aber langsam in der Produktion. Drahtbasierte Prozesse hingegen schmelzen einen Zusatzwerkstoff in Form von Draht ab und bauen so das Bauteil auf. Hierfür werden Laser, Elektronenstrahl oder Lichtbogen verwendet. Diese Verfahren weisen hohe Abschmelzleistungen auf und tragen so zu kurzen Fertigungszeiten bei. Wire Arc Additive Manufacturing gehört zu den drahtbasierten Verfahren und nutzt den Metall-SchutzgasSchweißprozess (MSG). WAAM zeichnet sich durch vielfältige Vorteile aus: Es erzielt hohe Abschmelzleistungen – bisher bei Stahlwerkstoffen bis zu 4 kg in der Stunde. Mehrdrahtlösungen könnten in Zukunft noch höhere Abschmelzraten möglich machen. Im Vergleich zu pulverbasierten Verfahren
punktet es außerdem mit der einfachen Verfügbarkeit unterschiedlicher bereits zertifizierter Drähte. Bei Pulvern ist die Materialauswahl noch gering, da entsprechende Zertifizierungen oft Jahre dauern und die Nutzung von Metallpulver noch relativ neu ist. Für die Bauteilfertigung mit WAAM sind die Stabilität des verwendeten Schweißprozesses und die Wärmeableitung entscheidend. Der Schweißprozess muss so energiearm, also so »kalt« wie möglich sein, damit die unteren Schichten nicht erneut aufschmelzen. Außerdem muss die geschweißte Lage durchgängig, spritzerfrei und gleichmäßig sein. Der MSG-Prozess CMT sowie dessen Prozessregelvarianten erfüllen diese Ansprüche. Sie zeichnen sich durch einen stabilen Lichtbogen und einen kontrollierten Kurzschluss mit langen Kurzschlusszeiten aus. Dadurch ist der Wärmeeintrag geringer und der Werkstoffübergang ist annähernd spritzerfrei. Zahlreiche WAAM-Bauteile wurden bereits in unterschiedlichen Industriezweigen hergestellt: Lüfterräder für die Elektroindustrie bestehen aus hochwertigen Materialien. Das Werkstück zu fräsen ist wegen des hohen Materialverbrauchs kostspielig und ein Guss bei dünnen Wandstärken von etwa 1,50 mm meist kritisch. Mit WAAM auf Basis von CMT Cycle Step konnten solche Lüfterradschaufeln aus Nickelbasis-Legierung additiv erzeugt werden. Auch die Reparatur der Bauteile ist möglich. Eine weitere Anwendung hat Fronius mit einem Partner in der Flugzeugindustrie umgesetzt: Das dort häufig eingesetzte Titan zeichnet sich durch Zugfestigkeit, Zähigkeit, Korrosionsbeständigkeit und geringes Gewicht aus. Ein Großteil der Bauteile wird subtraktiv gefertigt, wobei bis zu 90 % des Materials abgefräst werden. Das verursacht hohe Kosten, lange Bearbeitungszeiten und teuren Werkzeugverschleiß. Mit WAAM hergestellte
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Schweißtechnik
Bauteile müssen im Gegensatz dazu nur noch nachbearbeitet werden, um glatte Oberflächen zu erhalten. Das mit CMT additive gefertigte Titanbauteil weist keine Bindefehler auf, die metallurgischen Eigenschaften überzeugen. So lassen sich Werkzeugkosten, Bearbeitungszeit und Verschleiß reduzieren und die gesamten Bearbeitungskosten minimieren.
Hochmoselbrücke
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Ausschlaggebend für die Qualität des mit WAAM erzeugten Bauteils sind die Stabilität des Schweißprozesses und ein geringer Wärmeeintrag © Fronius International GmbH
WEITERE INFORMATIONEN
Die reversierende Drahtelektrode beim CMT-Schweißprozess unterstützt die Tropfenablöse mechanisch © Fronius International GmbH
Fronius Deutschland GmbH 36119 Neuhof-Dorfborn Tel.: +49 (0)6655/91694-0 sales.germany@fronius.com www.fronius.de
U-Bahnhaltestelle Elbbrücken
Schiffshebewerk Niederfinow
STAHL MIT BESCHICHTUNGEN DAUERHAFT SCHÜTZEN FÜR HÖCHSTE ANFORDERUNGEN UND MEHR ÄSTHETIK Mit hochleistungsfähigen Beschichtungssystemen für den Korrosions- und Brandschutz ist Sika seit Jahrzehnten zuverlässiger Partner für die Umsetzung neuer Bauvorhaben und für die Instandsetzung bestehender Gebäude oder Bauwerke. In den Bereichen Verkehrs- und Brückenbau, Stahlhochbau, Stahlwasserbau, Chemie- und Anlagenbau, Tankschutz, Windenergie sowie dem vorbeugenden baulichen Brandschutz bietet Sika mit seiner Expertise und seinem Leistungsumfang Produkte für höchste Anforderungen. Dies belegen, neben den oben dargestellten Objekten, zahlreiche Referenzen weltweit. Erfahren Sie mehr unter www.sika.de/industrial-coatings
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Brandschutz im Stahlbau
Hoba
Brandschutztüren beim Denkmalschutz Eine international agierende Hotelkette baute die ehemalige Oberfinanzdirektion in Hamburg zum First-ClassHotel um. In diesem Zusammenhang waren die Bauherren verpflichtet, das riesige Gebäude in einzelne Brandschutzabschnitte zu unterteilen. Hierfür musste eine Lösung, die den Anforderungen des Denkmalschutzes und dem gehobenen Anspruch der Gäste gleichermaßen entspricht, gefunden werden. Das denkmalgeschützte Gebäude aus dem Jahr 1907 ist im Stil des Neobarock errichtet worden. Mehrere Jahre lang hat die Frasers-Gruppe in Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt ein Konzept für den Umbau erarbeitet. Das Ergebnis ist beeindruckend. Besonders stechen die Eingangshalle, das Restaurant und die Konferenzräume hervor. In enger Abstimmung zwischen allen Beteiligten wurde erreicht, dass das Gebäude den aktuellen Bauvorschriften entspricht. Das Hotel wurde in unterschiedliche Rauch- und Brandabschnitte unterteilt und die Treppenhäuser mussten brandschutztechnisch von den Fluren des Gebäudes getrennt werden. Hierfür war erforderlich, Rauch- und Brandschutztüren einzubauen. Zudem mussten die Wandöffnungen zum Flur brandsicher (F30) getrennt werden. Darüber hinaus waren weitere Brandschutztüren in die langen Flure einzubauen. Für diese Aufgabe schrieben die Planer einen Wettbewerb aus, den die Tischlerei Repenning aus Rodenbeck für sich entscheiden konnte. Die Firma Hoba hat sich seit mehr als 25 Jahren auf das Thema Brandschutz spezialisiert und entwickelt stets neue Türmodelle und Brandschutzverglasungen. Die Elemente sind vor unbefugtem Nachbau geschützt. So auch die Tür im freien Glasumfeld. Hier ist der Rahmen von Glas umschlossen. Das Glas und der Boden, in den die Zarge eingebaut ist, nehmen alle anfallenden Lasten auf. Diese besondere Tür ist in ein- oder zweiflügeliger Ausführung erhältlich und verleiht eine elegante Leichtigkeit.
Die Hoba-Türen sind aus gebeiztem und lackiertem Mahagoni und wirken fein und filigran. © Hoba
Sie passt hervorragend zu den Glaselementen in den Treppenhäusern. Er spricht damit eine weitere Besonderheit von Hoba an: eine spezielle Montageweise, die in den Treppenhäusern eindrucksvoll zu sehen ist. Sie basiert darauf, dass in die Wand – bzw. im angesprochenen Fall in die Granitsäulen – ein schmaler Schlitz eingelassen wird, in dem dann das Glas montiert ist. So kann auf sichtbar umlaufende Rahmen etc. verzichtet werden, was der Konstruktion ein äußerst leichtes filigranes Erscheinungsbild verleiht. So kann auf sichtbar umlaufende Rahmen etc. verzichtet werden. Ein beeindruckendes stilvolles Gebäude – ein beeindruckender Brandschutz. Weitere Informationen
Die Treppenhäuser sind sicher mit Glas von den Fluren getrennt sind. © Hoba
Holzbau Schmid GmbH & Co. KG Hoba Brandschutzelemente D-73099 Adelberg Tel.: +49 (0)7166/5777 info@hoba.de www.hoba.de
Ein filigranes Erscheinungsbild © Hoba
Um das Glas einbauen zu können, wurden die Granitstützen vorsichtig geschlitzt. © Hoba
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Logistik und Verkehr
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Hessen Agentur
Hessische Logistikbranche und ÖPNV pro Wasserstoff Über 260 Teilnehmer folgten der Einladung zum 18. Brennstoffzellenforum Hessen 2019 in das »Coreum« in Stockstadt am Rhein, das unter dem Motto »Schwere Nutz- und Transportfahrzeuge mit Brennstoffzelle« stand. Eingeladen hatten das Hessische Wirtschafts- und Energieministerium zusammen mit der Hessischen LandesEnergieAgentur (LEA) sowie der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Initiative Hessen e.V. Zahlreiche Fachvorträge, interessante Diskussionsbeiträge und die begleitende Fachausstellung informierten die Teilnehmer über die aktuellen Entwicklungen und Projekte im Bereich emissionsfreier Mobilitätslösungen für den schweren Gütertransport und den ÖPNV sowie über den Aufbau der dazu benötigten Wasserstoffinfrastruktur. Im Verlauf des Vormittags standen die Zero-Emission-Nahverkehrsstrategien hessischer ÖPNV-Betreiber im Mittelpunkt der Beiträge. Vorgestellt wurden ebenfalls das Projekt H2Bus Rhein-Main für einen emissionsfreien Nahverkehr in der Metropolregion, welches die Bestellung von elf Brennstoffzellenbussen für den Einsatz in Wiesbaden, Mainz und Frankfurt umfasst, sowie die Planungen zum Betrieb von 27 Brennstoffzellenzügen des Typs Coradia iLint von Alstom auf vier Linien des RMV zwischen Frankfurt und dem Vordertaunus. Welche hohe Dynamik die Entwicklung im Bereich der schweren Nutzfahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb in Asien – speziell in China und Korea – in Kalifornien und auch in der Schweiz bereits entwickelt hat, belegten die aktuellen Zahlen, die Reinhold Wurster von der Ludwig-BölkowSystemtechnik GmbH präsentierte. Hier bestehe gerade bei den großen deutschen Herstellern Nachholbedarf.
Innovative Lösungen und Produkte stammen derzeit hierzulande oft von kleinen Unternehmen und Start-ups. Auf dem Forum wurden u. a. Umrüstungsangebote für Diesel-Lkws auf Brennstoffzellenantrieb, wasserstoffbetriebene Abfallsammelfahrzeuge und landwirtschaftlich genutzte Fahrzeuge mit Brennstoffzelle vorgestellt. Erstmalig erfolgte die Verleihung zweier Auszeichnungen der H2BZInitiative Hessen. Zwei Pioniere der Wasserstoffmobilität aus Hessen wurden für ihr besonderes Engagement im Bereich der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie ausgezeichnet. Christian Winzenhöler hat in seinem Busunternehmen die ersten Wasserstoffbusse in Hessen auf die Straße gebracht – zuerst im Werksverkehr des Industrieparks Höchst und seit diesem Jahr im regulären Linienbetrieb des Rhein-Main-Verkehrsverbunds. Conrad Quaynor, Geschäftsführer und Mitbegründer der Eco Taxi GmbH, befördert seit Juli 2019 mit den ersten Wasserstofftaxis Hessens in der Landeshauptstadt Wiesbaden seine Fahrgäste leise und CO2-frei. Beide Unternehmer zeigen eindrucksvoll, dass auch kleine und mittlere Unternehmen bereits heute echte Pionierarbeit auf dem Gebiet der emissionsfreien Mobilität leisten können«, so Lienkamp. Der letzte Themenblock des Brennstoffzellenforums befasste sich mit dem Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur für den schweren Güterverkehr sowie mit verschiedenen Tankstellenkonzepten. Präsentiert wurde neben einer solaren Wasserstofftankstelle in Gießen auch eine mobile Wasserstoffbetankungseinheit für den Schwerlastverkehr.
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Logistik und Verkehr
Ausbau des Pont Rouge
Standseilbahn für Luxembourg
Station der Seilbahn mit Markierungen © Doppelmayr Seilbahnen GmbH
Innenansicht Kabine © Doppelmayr Seilbahnen GmbH
Die Standseilbahn Pfaffenthal-Kirchberg und die Straßenbahn Kirchberg sollen das ambitionierte Vorhaben, 2020 in Luxembourg 25 % Beteiligung am öffentlichen Nahverkehr erreicht zu haben, flankierend begleiten. 2011 wurde das Projekt erstmals vorgestellt und Ende 2017 übergeben. Der neue Bahnhof Pont Rouge wurde zu einem multimodalen Verkehrsknotenpunkt im Herzen der Stadt ausgebaut. Er bietet nicht nur eine direkte Zugverbindung zum KirchbergPlateau und nach Pfaffenthal, sondern auch eine Verbindung mit der Straßenbahn zwischen Luxexpo und der Innenstadt.
Stahlkonstruktion © Schroeder & Associés
Er ist auf zwei Ebenen gebaut. Die Talstation ist über Stufen oder Aufzüge mit der Rue Saint Mathieu verbunden und befindet sich an der Kreuzung der beiden wichtigsten Touristenattraktionen, des Europäischen Gerichtshofs und der Philharmonie. Die Standseilbahn verbindet den neu geschaffenen Bahnhof mit dem Plateau zum Kirchberg. Die Zwei-WagenStandseilbahn besteht aus parallel geführten, voneinander unabhängigen Seilbahnen mit je zwei Fahrzeugen im Gegenbetrieb. Sie wurde von der Doppelmayr/Garaventa-Gruppe geplant und hergestellt und kann im vollautomatisierten und synchronisierten Fahrplanmodus betrieben werden.
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Logistik und Verkehr
In der Mitte der zweigleisig betriebenen Strecken befindet sich eine Ausweichstelle mit einer starren Weiche, an der sich beide Wagen begegnen. Ein Höhenunterschied von etwa 39 m ist zu überwinden und zwei miteinander verbundene Tunnels müssen passiert werden. Im Bahnhof Pfaffenthal befinden sich die Talstation der Seilbahn sowie die Haltestelle der Eisenbahn auf verschiedenen Ebenen. Die Bergstation Kirchberg und die Haltestelle der neu errichteten Straßenbahn »Stater Tram« befinden sich auf derselben Ebene. Stündlich können mit jeder Seilbahn 3.000–3.500 Personen befördert werden. Um den Fahrlärm zu reduzieren, wurden die Schienen der gesamten Strecke vollelastisch befestigt, die Aggregate für die Bremsdynamik mit leisen Pumpen ausgerüstet und bei den Motoren und Getrieben bewusst auf Fremdlüfter verzichtet. Die Seilbahnen sind täglich in Betrieb und stehen kostenlos zur Verfügung. Die Wagen jeder Anlage wurden von CWA SA hergestellt und sind durch ein Zugseil aus Stahl miteinander verbunden. Das Zugseil wird in der Bergstation Kirchberg angetrieben und umgelenkt. Wegen des konstanten Gefälles war kein Gegenseil erforderlich. Die Wagen werden über die Seile beschleunigt und abgebremst. Zur Anpassung an die Neigung der Strecke sind Wagen zur Talstation hin erhöht angelegt. Die insgesamt vier Wagen der beiden Standseilbahnen haben eine Kapazität von je 168 Personen. Aufgrund der gewählten Bauform mit einer einzigen Ebene und rollstuhlgeeigneten Übergängen sind diese für Personen mit eingeschränkter Mobilität benutzbar und werden von Radfahrern geschätzt. Im Normalbetrieb wird die Bahn vollautomatisch vom Maschinisten in der Bergstation überwacht, beschleunigt und gebremst.
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Auffahrt der Seilbahn © Doppelmayr Seilbahnen GmbH
Weitere Informationen
Bauherr
Société Beiler François Fritsch L-2413 Luxembourg Tel.: +35 (0)2/26 36 46-1 contact@bffarchitectes.lu www.bffarchitectes.lu
CFL Abteilung Infrastrukturprojekte, Luxembourg
Schroeder & Associés Ingénieurs-Conseils L-1626 Luxembourg Tel.: +35 (0)2/44 31 31-1 contact@schroeder.lu www.schroeder.lu
ARchitekt
Paczowski & Fritsch, Luxembourg in Zusammenarbeit mit Ingenieurbüro Vössing, Düsseldorf Seilbahn
Doppelmayr Seilbahnen GmbH, Wolfurt, Österreich Ingenieur
Bauwesen: Schroeder & Associés Ingénieurs-Conseils, Luxembourg Gebäudetechnik: Felgen & Associés Engineering s.a., Luxembourg Standseilbahn: Schönholzer AG, Thun, Schweiz Standseilbahnexperte
Hili Manz GmbH, Bettmeralp, Schweiz
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Logistik und Verkehr
Kübler Spedition
Sondertransporte per Schiene Die Spedition Kübler ist nicht nur durch spektakuläre Transporte von Flugzeugen und Schiffen bekannt. Seit vielen Jahren setzt man beim Transport schwergewichtiger Waren vermehrt auf die Eisenbahn. Mit eigenen Spezialwagen werden Gewichte bis 348 t befördert. Im trimodalen Hafenterminal in Mannheim steht ein 500-t-Brückenkran zur Verfügung, ein perfektes Bindeglied, um die Synergien der Verkehrsträger Schiff und Bahn nutzen zu können. Im Ergebnis setzen Kunden vermehrt auf die Schiene und versenden außergewöhnliche Sendungen mit dem Kübler-Sonderzug via Schwergutzentrum Mannheim in die Häfen von Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen. Ergänzt wird das Portfolio von Kübler Heavy Rail durch 24- und 32-achsige Tragschnabelwagen für Großtransformatoren. Kübler und die österreichische ITB (Internationale Tieflader Bahntransporte) einigten sich auf die anteilige Akquisition eines bisher in Linz (A) stationierten 32-achsigen ITBTragschnabelwagens durch Kübler. Der 500-Tonner ist in Mannheim beheimatet und ab sofort einsatzbereit. Heinz Rößler, Inhaber von Kübler, und Thomas Grabuschnigg, Bereichsleiter von Felbermayr-ITB, zeigen sich zufrieden über dieses Joint Venture: »Durch die gemeinsame Nutzung von Equipment können wir die Kundenwünsche noch schneller und terminsicherer erfüllen.« Thorge Clever, bei Kübler für intermodale Schwertransporte und Bahntransporte zuständig, ergänzt: »Bislang gab es in Deutschland nur einen einzigen Wagen mit max. 454 t Nutzlast, der sehr langfristig gebucht werden musste. Zusätzlich zu dem jetzt anteilig akquirierten 32-Achser stehen uns noch zwei baugleiche Fahrzeuge von ITB zur Verfügung.« Durch das um 60 t reduzierte Gewicht und die geringeren Radsatzlasten können nun Routen mit niedrigerer Streckenklassifizierung befahren werden. Eine maximale Seitenverschiebbarkeit
Stärkstes Zugpferd war bislang der TSW348 mit 348 t Nutzlast. © Kübler Spedition GmbH
Neu im Fuhrpark ist ab sofort ein Exemplar des TSW500 mit 500-tNutzlast. © Kübler Spedition GmbH
Kübler Spedition: Kräftige Expansion in der Bahnsparte © Kübler Spedition GmbH
der neuen Wagen erlaubt den Transport breiterer Ladungen als bisher. Clever weiter: »Und alle Funktionen können während der Fahrt genutzt werden. Der beim Verschieben früher notwendige Halt entfällt. Der neue Wagen verschiebt mit computergesteuerter Technik während der Fahrt. So ist man schneller am Hindernis vorbei und gelangt zügiger zum nächsten Ausweichpunkt. Deshalb gehen wir von kürzeren Gesamtlaufzeiten als bisher aus.« Rößlers Fazit: »Wir blicken sehr zuversichtlich in die Zukunft und freuen uns,
unseren Kunden ab sofort lückenlos Lösungen bis in die 500-t-Klasse anbieten zu können. Zusammen mit der Straßentransporttechnik, Umschlaganlagen, eigenen Schiffslinien und der hauseigenen Montageabteilung können wir im Bereich Power + Grid nunmehr die Gesamtlogistik aus einer Hand anbieten.« WEITERE INFORMATIONEN
Kübler Spedition GmbH D-74545 Michelfeld Tel.: +49 (0)791/93000-0 info@kuebler-spedition.de www.kuebler-spedition.de
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Tore und Türen
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Efaflex
Fleischverarbeitungswerk mit Schnelllauftoren Geht es um Lebensmittel, Fleisch oder Wurst muss alles sauber sein. Nicht das kleinste Insekt darf in der Produktion des neuen Tianjin-Guoshun-MeatFood-Werkes sein Unwesen treiben. Aus diesem Grund sind die Zugänge zu den Produktionsräumen mit Schnelllauftoren von Efaflex ausgestattet. Tom Jia von Tianjin Brown Technology Development, der langjährige chinesische Partner von Efaflex, erklärt: »Der Eigentümer der Fabrik legt größten Wert auf eine hochwertige Produktionsausrüstung, weil die Gesetze für die Lebensmittelproduktion sehr streng sind. Fast die gesamte Einrichtung des Werkes wurde aus Deutschland oder Europa importiert.« Im Fall der 53 Schnelllauftore EFASRT-L ECO gaben zum einen der gute Ruf des Torspezialisten aus Deutschland, zum anderen die Öffnungs- und Schließgeschwindigkeit der Tore sowie die hohe Qualität und Langlebigkeit den Ausschlag für die Entscheidung. Inzwischen schätzt das Unternehmen auch die hervorragend geschulten Techniker von Efaflex. Das Rolltor überzeugt durch ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis. Besondere bauliche Vorbereitungen sind dank der platzsparenden Bauweise, z. B. der sehr schmalen Seitenzargen, nicht notwendig. Damit ist das Rolltor so vielseitig einsetzbar wie kein anderes. Eine aufwendige Führung an den Seiten des Torblatts verhindert unerwünschten Luftaustausch bei DruckSchnelllauftore EFASRT-LECO © Efaflex
differenzen. Das Standardtorblatt ist volltransparent und wird serienmäßig mit Warnstreifen versehen. Auch farbige Behänge sind lieferbar. In der Fabrik sind die Spezialausführungen gegen Insekten aus silikonfreiem, querstabilem Gewebe in Rapsgelb, RAL 1021, gehalten. Für diese Produktion wurden alle Tore und die Steuerschränke komplett in rostfreiem Edelstahl ausgeführt. Dank dieser Ausstattungsvariante eignen sich die Tore nicht nur für den Industrie- und Logistiksektor, sondern auch für die Lebensmittelverarbeitung. Auf Wunsch des Bauherrn sind alle Tore mit dem Anfahrschutz EFA-EAS® ergänzt. Diese Schutzeinrichtung verhindert bei einem eventuellen Crash teure Schäden. Bei einem Zusammenstoß wird das unterste Torblattmodul beidseitig aus seinen Führungen gedrückt. Eine Sensorik signalisiert dies der Steuerung und stoppt sofort die Torbewegung. Mit wenigen Handgriffen können Torblatt und Abschlussschild wieder zurückgeführt werden. Mit der EAS-Ausführung bei Rolltoren vermeidet der Betreiber Stillstandszeiten. Nur eine halbe Zugstunde von Peking entfernt wurde das moderne Fleischverarbeitungswerk mit 200 Arbeitsplätzen auf einer Fläche von 25.000 m² gebaut. Das gesamte Werksgelände erstreckt sich über eine Fläche von 48.000 m². Der Hafen der Stadt Tianjin an der Mündung des Hai He ist einer der größten Außenhandelshäfen der Volksrepublik China. Seit 1984 entsteht in der Nähe von Tianjin die Sonderwirtschaftszone TEDA (Tianjin Economic and Technological Development Area), die ausländischen Investoren offensteht. Weitere Informationen
Efaflex Tor- und Sicherheitssysteme GmbH & Co. KG D-84079 Bruckberg Tel.: +49 (0)8765/82-0 info@efaflex.com www.efaflex.com Standort © Efaflex
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Stahlbauheute 4/2019
PROJEKTE UND PRODUKTE
Goldbeck Solar
Neuer Solarpark in Lelystad
1. Bauabschnitt © Goldbeck Solar GmbH
Nach rd. fünf Monaten Bauzeit hat Goldbeck Solar im niederländischen Lelystad ein weiteres Projekt fertiggestellt. Da Lelystad unter dem Meeresspiegel liegt, war der lockere Boden beim Bau eine besondere Herausforderung. Nun steht dort aber ein neuer Solarpark, durch den Bürgerinnen und Bürger in und um Lelystad in Zukunft von einer nachhaltigen Energiegewinnung profitieren können. Auftraggeber des Projekts war der niederländische Investor Solarvation B.V. Der Standort im Wisentweg wurde erst vor gut 60 Jahren dem Meer abgetrotzt und trockengelegt. Zusätzlich mussten vor Baubeginn alte Gebäude und Stallungen rückgebaut werden.
28 MWp installierte Leistung © Goldbeck Solar GmbH
Die Bodengegebenheiten sorgten bei Goldbeck Solar von Beginn an für erschwerte Bedingungen. Denn in einigen Teilflächen waren zusätzliche Fundamentierungsarbeiten erforderlich. Dennoch wurde das Bauvorhaben innerhalb von fünf Monaten abgeschlossen. »Wir sind sehr stolz, das Projekt so schnell fertiggestellt zu haben«, erklärt Carlos Gómez, Projektleiter. »Durch die faire und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Solarvation konnten wir für jedes Problem eine Lösung finden.« Solarvation profitierte von der hohen Flexibilität von Goldbeck Solar bei der Planungsphase. Denn Flächennutzung und -design wurden teilweise bis in den Baustart hinein noch angepasst. »Durch die lösungsorientierte Zusammenarbeit konnten wir das Projekt zeitnah zum Erfolg führen. Wir sind sehr zufrieden mit der Arbeit von Goldbeck Solar«, ergänzt Luke Bouwman, Teilhaber bei Solarvation. Durch den Solarpark, der am Ende insgesamt 38 MW hat, können bis zu 10.000 Haushalte mit grüner Energie versorgt werden. Der Strom wird dafür in das öffentliche Netz eingespeist. Zusätzlich können Interessenten über zonnepanelendelen.nl ein Stück des Parks ab 25 e erwerben. So hat jeder Bürger die Möglichkeit, an der nachhaltigen Energiegewinnung in Lelystad teilzunehmen. Weitere Informationen
Goldbeck Solar GmbH D-69493 HIrschberg Tel.: +49 (0)6201/7103300 info@goldbecksolar.com www.goldbecksolar.com Fertigstellung Herbst 2019 © Goldbeck Solar GmbH
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pROJEKTE UND pRODUKTE
Freyler Industriebau
Erfolgreiche Expansion am Mannheimer Hafen
Neue Produktionshalle der Eisen + Stahl Service Center GmbH © Eisen + Stahl Service Center GmbH
Anfang September weihte die Eisen + Stahl Service Center GmbH ihre neue Produktionshalle am Mannheimer Hafen ein. In der 12.000 m² großen Halle werden zukünftig Stahl-Coils verarbeitet. Zu den geladenen Gästen zählten u. a. namhafte Unternehmen der Stahlbranche sowie Heinz Rößler und Robert Mutlu von der Spedition Kübler GmbH als Bauherr. Die Eisen + Stahl Service Center GmbH ist vornehmlich im Bereich Flachbleche und Spaltband tätig und bietet Bleche in Lagerformaten, Spaltbänder und Zuschnitte an. Insbesondere durch die großen Lagerkapazitäten und ab jetzt mit eigener Schiffsanlegestelle kann schnell produziert und europaweit geliefert werden. Bereits 2001 wurde die bestehende Lagerhalle am Mannheimer Hafen renoviert und auf 11.000 m² erweitert. Jetzt wurde die Kapazität mit dem Werk II nochmals um 12.000 m² vergrößert. Konzipiert, geplant und bezugsfertig ausgeführt wurde die Halle von Freyler Industriebau Ettlingen – stets in enger Abstimmung mit der Eisen + Stahl Service Center GmbH. Geschäftsführer Dominik Naber über die Zusammenarbeit: »Wir haben gemeinsam mit
Feierliche Abendveranstaltung © Eisen + Stahl Service Center GmbH
Freyler die Arbeits- und Produktionsprozesse analysiert und eine Halle entwickelt, die unseren Anforderungen exakt entspricht«. Entstanden sind eine 12.000 m² große Halle mit einer Attikahöhe von 16,80 m sowie ein überdachter Schiffsanleger mit ca. 1.800 m². Der Büroneubau umfasst 500 m². Die Gebäudeabmessungen betragen ca. 95 m × 125 m. Hinzu kommt die 40 m × 45 m große Überdachung der Schiffsentladung. Als Fassade waren Thermowände die optimale Wahl. Das Stahltragwerk der modernen Produktionshalle stammt von Freyler Stahlbau, ein Geschäftsbereich von Freyler mit eigener Produktionsstätte im badischen Kenzingen. Dort werden die Stahlelemente als einzelne Montageeinheiten so millimetergenau vorgefertigt, dass diese auf der Baustelle nur noch verschraubt und verschweißt werden müssen. Das Stahltragwerk der Produktionshalle am Mannheimer Hafen wurde bereits im Mai 2018 als vierschiffige Fachwerkkonstruktion mit Spannweiten bis zu 40 m errichtet. Eine besondere Herausforderung für die Ingenieure von Freyler Stahlbau stellte die Montage des Tragwerks über dem Schiffsanlegeplatz dar: Hier ragt die Stahlkonstruktion über 20 m auf den Rhein hinaus, um die Schiffe be- und entladen zu können.
Weitere Informationen
Freyler Industriebau GmbH D-76275 Ettlingen Tel.: +49 (0)7243/2172553 www.freyler.de Eisen + Stahl Service Center GmbH www.eisen-stahl.de
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Stahlbauheute 4/2019
PROJEKTE UND PRODUKTE
Maurer
Erste erdbebensichere Dehnfuge für Bahnbrücken
Baustelle der neuen Strecke Toluca–Mexico City © Constructora De Proyectos Viales De Mexico S.A. De C.V.
Die neue Intercity-Strecke ist 57,70 km lang und soll ab Anfang 2021 Toluca mit Mexico City verbinden, wobei 230.000–300.000 Passagiere täglich erwarten werden; das Investitionsvolumen beträgt 2,50 Mio. $. Die Rahmenbedingungen sind eine Herausforderung: Die beiden größten Brücken, Viadukt 2 (3.865 m lang) und Viadukt 4 (1.448 m), liegen in den Bergen, zudem ist das Gebiet stark erdbebengefährdet. Die Pfeiler haben Abstände von 64 m und sind bis zu 65 m hoch. Und es ist das erste Eisenbahnprojekt Mexikos mit Viadukten dieser Dimension in einer Region mit extrem hohen Erdbebenbeschleunigungen ≤ 0,77 g. Die herkömmlichen Verstärkungen mit Beton und Stahlbewehrung in der Bauwerkstruktur waren angesichts der Erdbebenkräfte weder ausreichend sicher noch wirtschaftlich. Umgesetzt wurde stattdessen eine Kombination aus verschiedenen Sicherungssystemen, die kontrollierte Bewegungen zulassen, komplett in sich aufnehmen und die Erdbebeneinwirkungen somit abschwächen, resultierend aus der Forderung, dass selbst unmittelbar nach einem Starkbeben die
Viadukte sicher mit Zügen befahrbar sein müssen. Folgende Elemente greifen an den beiden großen Viadukten ineinander: – die neue, erdbebensichere Wanderschwelle, eine Dehnfuge an den einzelnen Enden der Brückenabschnitte, die zerstörungsfreie thermische und seismische Bewegungen in alle Richtungen ermöglicht, – Kalottenlager mit dem Gleitwerkstoff MSM®, die 2.900 t Auflast aufnehmen und ein seitliches Ausbrechen des Decks verhindern, – horizontal angeordnete Hydraulikdämpfer, die Bremskräfte blockieren und im maximal vorstellbaren Erdbebenfall die Brückenverschiebung in Längsrichtung begrenzen, – Elastomerfederisolatoren, welche die Brücke in die Neutralstellung rückzentrieren, und zwar optimal für alle Erdbeben- und Servicelastfälle, – Betoneinfassungen in Querrichtung auf jeder Achse seitlich am Brückendeck, die im Notfall aktiviert werden, um ein Abstürzen der Brücke zu verhindern.
Das wartungsfreie Schutzsystem entsprechend der EN 15129 (Erdbebenvorrichtungen) reduziert die wirkenden Längskräfte im Brückendeck um den Faktor 3–4 und damit signifikant, was wiederum erheblich kleinere Lager und Dämpfer zu verwenden erlaubt. Die Bauwerksicherheit und die Funktionalität sind deshalb auch nach einem Starkbeben absolut sichergestellt. Die entscheidende Innovation war die Wanderschwelle, die von Maurer über Jahre entwickelt wurde und hier weltweit erstmals eingebaut wurde. Das heißt, die Gleise überbrücken mithilfe der Wanderschwelle den Spalt zwischen den einzelnen Viaduktabschnitten absolut erdbebensicher. sie basiert auf dem Prinzip der Schwenktraversen-Dehnfuge aus dem Straßenbau, nur wesentlich stabiler, um die großen Achslasten bei Zugüberfahrt ermüdungsfrei zu überstehen. Am Viadukt 2 wurde beispielsweise auf fünf Abschnitten je eine Wanderschwelle pro Fahrtrichtung eingebaut, sodass sich jeder Abschnitt individuell zu bewegen vermag, was die Kräfte auf Pfeiler und Gründung drastisch verkleinert.
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pROJEKTE UND pRODUKTE
Als Brückenlager zwischen Deck und Pfeiler werden pro Achse zwei Kalottenlager mit hochmolekularem Polyethylenwerkstoff vorgesehen, um die Lager um mindestens 40 % gegenüber herkömmlichen Teflongleitlagern zu verkleinern. Die Herausforderung war dennoch, dass jedes Lager mit kleinstmöglichen Außenmaßen für eine Traglast von 2.900 t, eine Querkraft von 5.100 kN, eine Bewegung ≤ ±1.150 mm und eine Rotation von 2 % ausgelegt werden musste. Die Decklängsbewegungen laufen dabei zwängungsfrei mit nur 1–2 % Gleitreibung ab, wodurch zwischen 5 % und 10 % in den Gründungsmaßnahmen der Pfeiler eingespart werden konnten. Im Erdbebenfall wirken die 3,20 m × 1,20 m × 0,32 m großen und 4,50 t schweren Kalottenlager als Isolatoren und können sich ca. ±450 mm frei bewegen. In der Mitte eines jeden Brückenteilabschnitts befinden sich auf einem Pfeiler bis zu sechs Hydraulikdämpfer. Sie blockieren in Längsrichtung die impulsartig auftretenden, dynamischen Bremskräfte der Züge und verhindern Brückendeckverschiebungen von mehr als den erlaubten 10 mm. Für das Dämpferdesign war somit das extrem schnelle Ansprechverhalten bei 1–2 mm/s Deckbewegung mit der zugleich notwendigen Widerstandskraft von 3.000 kN ausschlaggebend. Gleichzeitig limitieren diese Dämpfer
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Wanderschwelle im Prüflabor © Maurer SE
die Deckverschiebung auf ±450 mm, dafür ist jeder Dämpfer mit einer Antwortkraft ≤ 3.000 kN ausgelegt: Pro Abschnitt stabilisieren 24.000 kN das Deck. Um die Brückenabschnitte während und nach einem Erdbeben zu zentrieren, wurden parallel zu den Hydraulikdämpfern schließlich noch 52 Elastomerfederisolatoren eingebaut, die als elastische Fixpunkte wirken und das Deck in die Mittelstellung zurückholen.
Weitere Informationen
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PROJEKTE UND PRODUKTE
Maurer
Juwel auf Kalottenlagern
Größter Indoor-Wasserfall der Welt © Maurer SE
Lastaufnahme und Verdrehungen über Stützenlager © Maurer SE
Seltener Anblick: Kalottenlager im Grünen © Maurer SE
Singapur hat sich mit dem »Jewel Changi Airport« ein beeindruckendes architektonisches Highlight geleistet. Die einlagige Stahl-Glas-Konstruktion und der größte Indoor-Wasserfall der Welt ruhen beide auf 14 Kalottenlagern von Maurer. Ein neues Vorzeigeprojekt der Lagerexperten aus München. Singapur boomt und bis Mitte der 2020er-Jahre sollen sich die Passagierzahlen am Flughafen Changi verdoppeln. Als zentrales Element der Flughafenerweiterung wird 2019 der Jewel Schritt für Schritt in Betrieb genommen. Die 137.000 m² große Stahl-GlasKonstruktion liegt wie ein leicht ovaler Donut zwischen den Terminals 1, 2 und 3 und verbindet diese. In der Mitte rauscht der größte Indoor-Wasserfall der Welt 40 m tief hinunter – während des Monsuns mit etwa 40.000 l Regenwasser pro Minute. Peter Günther, als Projektleiter bei Maurer weltweit unterwegs, hat schon viel gesehen, aber selbst er gesteht: »Das ist wirklich beeindruckend: der Wald, der Wasserfall, die ganze Dimension und Atmosphäre – unvergleichlich.« Jewel beherbergt auf 10 Etagen ein 130-Zimmer-Hotel, 280 Shops, Bars und Restaurants, ein Kino, einen Freizeitpark, Check-in-Schalter, Gepäckaufgaben und einen Dschungel mit über 60.000 Bäumen und Sträuchern. Auch technisch bietet der Bau Superlativen. Die Stahl-Glas-Außenhaut ist die größte einlagige Struktur der Welt. Sie wird von Pendelstützen getragen, die auf vergleichsweise unscheinbaren Stützenlagern ruhen. Die Lager liegen in Freizeiteinrichtungen, Restaurants oder im Grünen: »Ich glaube, es ist das erste Mal, dass ich unsere Lager tatsächlich in einem Wald sehe«, überlegt Günther. Das ergibt sich aus der Tatsache, dass diese auf dem Beton der obersten, 10. Etage des Gebäudes liegen. Der Dschungel wächst wie ein riesiger Trichter die oberen 5 Etagen des Gebäudes empor.
Bei den Lagern handelt es sich um feste Kalottenlager mit Durchmessern von ca. 1.000 mm. Die Lagerabmaße konnten dank eines speziellen Polyethylen-Gleitwerkstoffes im Inneren um rd. 30 % kleiner gebaut werden. Dies ermöglichte, die Stützenfüße sehr schlank auszuführen, obwohl sie hohe Auflasten von 5.525–8.000 kN tragen können und Verdrehungen bis 1,50 % zulassen. Die jeweils 3 oder 4 Pendelstützen pro Lager haben oben unterm Dach Gelenke. Die horizontalen und vertikalen Lasten und die Rotationen des Dachs werden über diese Stützen aufgenommen und über die Lager kontrolliert abgeleitet. Das schützt die Bauwerksstruktur vor Schäden. Gefertigt wurden die Lager im Stammwerk in München. Die Einbauüberwachung übernahm Maurer India vor Ort. Die Architekten sind Safdie Architects und RSP Architekten, Singapur. Safdie zeichnet auch für Marina Bay Sands verantwortlich, das Wahrzeichen von Singapur mit einem Dachgarten, der drei Wolkenkratzer überbrückt. Auch dieser Garten ruht auf Maurer-Lagern. Bauherren sind die Captiamalls Asia Limited und die Changi Airport Group, Singapore. Weitere Informationen
Maurer SE D-80807 München Tel.: +49 (0)89/32394-0 info@maurer.eu www.maurer.eu
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pROJEKTE UND pRODUKTE
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TÜV Nord
Risikofreie Asbestprüfung dank neuer Verfahren
Vorsicht bei Baumaßnahmen an älteren Gebäuden ... © Unsplash/Nolan Issac
Deutschlands Asbestproblem ist noch lange nicht gelöst: In 75 % der deutschen Gebäude könnten Putze und Spachtelmassen vorhanden sein, die Asbest enthalten und somit als Gefahrstoff gelten. Zudem werden mindestens 1 Mio. asbesthaltige Brandschutzklappen prüffällig. Diese Prüfungen waren lange mit einem enormen Risiko verbunden und wurden daher oft aufgeschoben. TÜV Nord ist dank neu entwickelter Verfahren zur Prüfung auf Asbest in der Lage, die Gebäudebetreiber dabei zu unterstützen, ihren Wartungs- und Prüfpflichten zügig nachzukommen – risikofrei und kosteneffizient. Bauprodukte mit einem Asbestanteil ab bereits 0,1 % gelten nach deutschem Recht als Gefahrstoff. Thomas Schliwka, Leiter des Labors für Bauwerksuntersuchungen von TÜV Nord, warnt: »Gesetzlich sind die Betreiber verpflichtet, Brandschutzklappen regelmäßig zu warten bzw. Asbestschutzbedingungen bei Baumaßnahmen zu erfüllen.« Auch das Prüfen eventuell asbesthaltiger Brandschutzklappen stellte Gebäudebetreiber bisher vor enorme Herausforderungen. Da im Prüfverfahren Asbestfasern theoretisch freigesetzt
werden können, schrecken manche Prüforganisationen vor den baurechtlich vorgeschriebenen Tests zurück. Bereits im vergangenen Jahr entwickelte das Labor von TÜV Nord ein Prüfverfahren für die Gefährdungsbeurteilung asbesthaltiger Brandschutzklappen. Gemäß offiziellen Leitlinien dürfen Brandschutzklappen nur ausgelöst
werden, wenn ausgeschlossen ist, dass dabei Asbest freigesetzt wird. Für Tests müssen die Klappen regelmäßig ausgelöst werden. Der Safety Advisor kann mit dem Prüfverfahren von TÜV Nord die Gefährdung beurteilen und auch unmittelbar vor dem Testen feststellen, ob das Material intakt und damit eine Asbestfreigabe ausgeschlossen ist. »Gebäudebetreiber können sich so den vorsorglichen Austausch aller Brandschutzklappen sparen, was im Einzelfall mit sehr hohen Aufwendungen verbunden sein kann.« Weitere Informationen
TÜV Nord D-30519 Hannover Tel.: +49 (0)511/998-0 info@tuev-nord.de www.tuev-nord.de
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PROJEKTE UND PRODUKTE
Sülzle
Biegerei der Zukunft in Lübeck
Biegerei der Zukunft © Sülzle Stahlpartner GmbH
Sülzle Stahlpartner hat am 25. Mai im Lübecker Hafen eine hochmoderne Biegerei eröffnet. Kunden profitieren nicht nur von den erweiterten Kapazitäten, sondern auch von durchgängig automatisierten, digitalisierten und vernetzten Prozessen. Die »Biegerei 4.0« ermöglicht es Sülzle, noch schneller und flexibler auf Anfragen zu reagieren – und sorgt darüber hinaus für eine noch präzisere Biegegenauigkeit. Industrie 4.0 ist auch im Stahlhandel auf dem Vormarsch. Sülzle Stahlpartner, einer der größten Bewehrungsstahlhändler und Biegebetriebe Deutschlands, setzt an dem Standort
in Lübeck konsequent auf die neuen Technologien: In rd. zwölf Monaten hat das Unternehmen im Lübecker Hafen eine der modernsten Biegereien Europas realisiert. Sämtliche Abläufe sind perfekt aufeinander abgestimmt, automatisiert und werden einheitlich per Computer gesteuert – vom Wareneingang bis zur Auslieferung der gefertigten Biegeteile an den Kunden. Die Übermittlung technischer Daten vom Kunden an die Arbeitsvorbereitung ist sowohl auf konventionellem Weg als auch via Softwareschnittstelle mit CAD-Daten, beispielsweise auf Basis virtueller 3-D-Planung, möglich.
Wir haben uns bewusst für das Hafengelände als Standort entschieden, erklärt Niederlassungsleiter Martin Vestring: »Wir haben hier die Möglichkeit, unser Rohmaterial per Lkw, Bahn oder Schiff geliefert zu bekommen. Das vereinfacht und beschleunigt die Beschaffung und reduziert gleichzeitig unseren CO2-Fußabdruck.« Herzstück der neuen Biegerei ist neben dem modernen Maschinenpark das Produktions- und Logistikkonzept, das in beiden Bereichen neue Branchenmaßstäbe setzt. »Dieses birgt enorme Vorteile für unsere Kunden«, betont Heinrich Sülzle, geschäftsführender Gesellschafter. »Wir können damit noch schneller und flexibler auf Wünsche reagieren und Bewehrungsstahl mit einer noch höheren Biegepräzision liefern als bisher. Die einheitliche Computersteuerung hilft zudem, Fehler zu vermeiden und die Lieferqualität weiter zu verbessern.« Der Standort Lübeck hat sich zu einer der größten Biegereien in der Region entwickelt und ist Partner von Bauunternehmen, Industrie und Handwerksbetrieben. Rund 60 Beschäftigte am Standort komplettieren in zwei Schichten den umfassenden Service. »Wir denken, dass wir mit dieser Biegerei einen Meilenstein für die deutsche BiegeKultur setzen«, beschreibt Andreas Sülzle, ebenfalls geschäftsführender Gesellschafter. Insgesamt umfasst die Gruppe etwa 1.000 Mitarbeiter an 23 Standorten in Deutschland und zwei Standorten in Frankreich. Weitere Informationen
Sülzle Holding GmbH & Co.KG D-72348 Rosenfeld Tel.: +49 (0)7428/9414543 info@suelzle-gruppe.de www.suelzle-gruppe.de
Standort im Lübecker Hafen © Sülzle Stahlpartner GmbH
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pROJEKTE UND pRODUKTE
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AHK Finnland
Windenergie im Aufwind Für die Windenergie in Deutschland herrscht derzeit Flaute. Staatliche Förderungen werden nach unten geschraubt und der Ausbau der nötigen Stromtrassen stockt. In Finnland finden Unternehmen dagegen ideale Voraussetzungen für den Bau neuer Windkraftanlagen. Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit in 1.000 m Höhe beträgt in Finnland relativ schnell 9 m/s. An den Küsten und in den Bergen Lapplands bestehen Spitzennutzungszeiten von rd. 3.000 Stunden pro Jahr. Auch die Bedingungen für Offshorewindparks sind sehr gut, v. a. aufgrund der im europäischen Vergleich flachen Gewässer und der langen Küstenlinie.
Derzeit gibt es kaum Wettbewerb. Ein idealer Einstieg für spezialisierte Zulieferer, Technologieanbieter, Turbinenhersteller, Ingenieurfirmen sowie Dienstleister. Allerdings sind manche Küstengebiete wegen militärischer Nutzung gesperrt. Dort braucht man Lösungen, die Störungen des Radars durch Windanlagen verhindern. Aus Deutschland ist bereits das Bremer Windenergieunternehmen WPD aktiv. WPD baut eine Offshoreanlage, an der finnischen Nordküste, mit 80 Turbinen und einer Leistung von jeweils bis zu 9 MW. ein weiterer WPD-Windpark soll entstehen. WPD schloss auch einen Vertrag zur Direktvermarktung mit Google, um
deren finnisches Rechenzentrum mit Strom zu versorgen. Solche »Power Purchase Agreements« werden derzeit immer wichtiger, denn die zukünftige Fördersituation für Windkraft ist auch in Finnland unklar. Viele finnische Direktvermarktungsprojekte beweisen, dass Windenergie sich auch ohne staatliche Förderung rechnen kann. Weitere Informationen
AHK Finnland Deutsch-Finnische Handelskammer e.V. FI-00101 Helsinki Tel.: +35 (0)850/5555308 www.ahkfinnland.de www.dfhk.fi
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PROJEKTE UND PRODUKTE
Protectoplus
Gefahrstofflager als praktizierter Umweltschutz
Im Oktober 2019 hat das Rendsburger Unternehmen Protectoplus sein fünftausendstes Gefahrstofflager realisiert Zwischenbilanz bei Protecto. Über 5.000 Gefahrstofflager hat das Unternehmen in rd. 25 Jahren für seine Kunden realisiert. Neben vielen anderen Produkten rund um die sichere Lagerung von Gefahrstoffen – von der Auffangwanne bis zur Raumauskleidung und von der Notdusche bis zum Dieseltank – hat der norddeutsche Fachbetrieb somit im Schnitt täglich ein größeres Lagerprojekt fertiggestellt. Die meisten davon in Deutschland und im angrenzenden Ausland. Für das Unternehmen, das aktuell mit dem Slogan »Immer weiter hoch hinaus« wirbt, bedeutet das: beständige und sichere Lagerung von Gefahrstoffen und eine stetig wachsende Zahl zufriedener Kunden. Geschäftsführer Paul Fricke: »Darauf sind wir – bei aller Bescheidenheit – ziemlich stolz. Und die Nachfrage steigt weiter, darum freuen wir uns darauf, noch viele weitere Lagerprojekte für unsere Kunden planen, konstruieren, ausliefern und installieren zu können: Von klein bis groß, aus Stahl oder Beton, als Zelle oder als begehbarer Lagerraum.«
Gefahrstofflager können sehr unterschiedlich konzipiert werden: Die Spanne reicht vom einfachen Gasflaschencontainer bis zum großen Brandschutzlager. Dank modularer Bauweise können beispielsweise auf Basis von Standardregalcontainern ganze Hallen konzipiert werden. Sie dienen zur Lagerung größerer Mengen an Gefahrstoffen und können je Anwendungsfall auch in isolierter oder brandgeschützter Ausführung erstellt werden. Ergänzend werden die Gefahrstofflagerhallen für den jeweiligen Bedarfsfall individuell mit technischer Lüftung, Heizung, Brandmeldung etc. ausgestattet. Paul Fricke: »Alle Protecto-Gefahrstofflager verfügen über höchste Sicherheitsstandards und erfüllen die strengen Vorschriften der entsprechenden deutschen Verordnungen. Dadurch ermöglichen sie höchste Sicherheit auf lange Zeit.«
Aktuell präsentiert das Unternehmen auf YouTube ein neues, interessantes Imagevideo, in dem der Weg eines Gefahrstofflagers von der Planung über den Schwertransport bis zum Aufbau beim Kunden gezeigt wird: https://youtu.be/Y97R-WAdY_k. Weitere Informationen
Protectoplus Lager- und Umwelttechnik GmbH D-24768 Rendsburg Tel.: +49 (0)4331/4516-0 info@protecto.de www.protecto.de
Beispiel für eine Konzeptionsmöglichkeit © Protectoplus Lager- und Umwelttechnik GmbH
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pROJEKTE UND pRODUKTE
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Christmann & Pfeifer
Parken an der Autobahn
KORROSIONSSCHUTZ SYMPOSIEN mit außergewöhnlichen Themen
Innovationen • Mit der neuartigen Allwetter-Technologie können Stahlflächen weitgehend wetterunabhängig beschichtet werden. Der Taupunkt muss nicht mehr beachtet werden. Die Beschichtung ist prädestiniert für chemische Anlagen, Rohrbrücken, Tunnel, Umspannwerke und Freileitungsmaste. •
Diese Neuentwicklung ist außergewöhnlich.Mit dem 2K-PUR-Produkt auf Hydrobasis wird in einem Arbeitsgang eine Trockenschichtdicke von 160 µm sicher erreicht (mit Prüfzeugnis für C3-Hoch).
•
Bei der neuartigen X-Technologie für den Stahlhallenbau steht das X für „extended“, also erweiterte Produkteigenschaften. Die X-Produkte haben eine deutlich höhere Ergiebigkeit (bis + 28%) und eine deutliche Materialeinsparung.
Parkhaus zur Überbauung bestehender Parkflächen © Christmann & Pfeifer Construction GmbH & Co. KG
Das Problem fehlender Lkw-Parkplätze entlang deutschen Autobahnen ist hinlänglich bekannt – übervolle Parkplätze und Raststätten sowie zugeparkte Ein- und Ausfahrtsbereiche sind die Folge. Branchenschätzungen zufolge liegt die Zahl der fehlenden Parkplätze gar im fünfstelligen Bereich und eine Änderung dieser Situation ist – zumindest kurzfristig – nicht absehbar, denn: Die Erschließung neuer Parkflächen ist langwierig, kostenintensiv und oftmals kaum machbar, da geeignete Flächen fehlen. Hier setzt Christmann + Pfeifer an und vertreibt das modulare Preflex® Parkhaus ab sofort auch als Parklösung für Lkws. »Die Idee ist einfach: Bestehende Parkflächen werden durch das Parkhaus in Modulbauweise unkompliziert überbaut und zu Lkw-Parkdecks umfunktioniert«, beschreibt Ulrich Metz, Geschäftsführer der C + P Parkhausbau GmbH & Co. KG, das Prinzip. Mit der Überbauung bestehender Parkplätze hat das Unternehmen bereits Erfahrung, denn genau für diesen Anwendungsfall stellt das Preflex® Parkhaus eine ideale Lösung dar. Bei einem Preflex® Parkhaus wird der eigentliche Herstellungsprozess von der Baustelle in eine zentrale Fertigungsstätte verlagert. Dort werden die standardisierten Module komplett vor-
produziert und vor Ort dann nur noch aufgestellt, montiert und kraftschlüssig miteinander verbunden. Dabei sind – abgesehen von den erforderlichen Fundamenten – weder Schalungsnoch Betonierarbeiten erforderlich. So entstehen zusätzliche Stellplätze und das auf Wunsch entweder dauerhaft oder temporär, denn das Preflex® Parkhaus kann im Bedarfsfall auch wieder abgebaut werden. Dazu erklärt Geschäftsführer Ulrich Metz: »Gerade hierin sehen wir einen großen Vorteil für den Bereich des Lkw-Parkens. Die Tatsache, dass die Parkdecks im Bedarfsfall wieder demontiert werden können, macht den Planungshorizont und das Investitionsvolumen überschaubar – vor allem, da bei uns auch Mietlösungen denkbar sind.« Anfragen zum Thema Lkw-Parkdecks nimmt das Team von Christmann + Pfeifer ab sofort gern entgegen. Weiterführende Informationen unter www. preflex-parkhaus.de. Weitere Informationen
Christmann & Pfeifer Construction GmbH & Co. KG D-35719 Angelburg Tel.: +49 (0)6464/929-0 info@cpbau.de www.cpbau.de
Veranstaltungsprogramm bei BASF, Ludwigshafen: 10.00–10.30 Begrüßung und Vorstellung 10.30–11.00 Neues aus der Technik 11.00–11.30 VOC-Reduzierung ist aktiver Klimaschutz 11.30–12.00 Veränderte Herausforderungen im Stahlwasser- und Stahlhallenbau 12.00–13.15 Mittagessen und Erfahrungsaustausch 13.15–14.30 Vorstellung der AllwetterTechnologie (AW) 14.30–15.00 Kaffeepause 15.00–17.00 Werksführung BASF Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage www.geholit-wiemer.de
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PROJEKTE UND PRODUKTE Advertorial
Schorisch Stahlbau
Stahlbauern gelingt Meisterstück Ein Meisterstück ist den Ingenieuren und Handwerkern von Schorisch Magis beim Main-Wehr Rothenfels gelungen. Zum ersten Mal wurden Zahnstange und Zahnkranz einer Wehrwalze gewechselt. »Das hat noch niemand vor uns gemacht«, berichtet Projektleiter Holger Hahn, »weil an den alten Wehranlagen dazu bislang noch keine Notwendigkeit bestand.« Parallel zum Auftrag in Rothenfels waren die Stahlbauer auch auf der Großbaustelle der Staustufe Garstadt gefragt. Beide Wehre liegen nahe Würzburg im Main. »Das Schwierige an der Schleuse in Rothenfels war«, so Hahn, »dass wir nicht wussten, was uns erwartet.« Diese Staustufe wurde 1937 in Betrieb genommen und hat eine Fallhöhe von 5,25 m. Ihr Wehr verfügt über zwei Normalwalzen. Diese sind links und rechts des in der Mittelöffnung angeordneten 30 m langen Dreigurtschützes angeordnet. Die Walzen haben je 30 m Breite und einen Durchmesser von 5 m. Deren untere Segmente der Zahnstangen und Zahnkränze waren nun verschlissen. Nachdem die Sanierung der ersten Walze reibungslos umgesetzt wurde, wird die zweite voraussichtlich im nächsten Jahr instand gesetzt. »Es gibt nicht viele Stahlbauer in Deutschland, die sich an einen solchen Auftrag heranwagen«, sagt Holger Hahn, »denn er ist absolutes Neuland.« Der erfahrene Ingenieur weiß, dass »eine ordentliche Portion Erfahrung nötig ist, um die Arbeiten in der zur Verfügung stehenden Bauzeit überhaupt realisieren zu können«. Stolz ist der Prokurist darauf, dass die Stahlbauer absolut im Zeitplan lagen. Dafür bedürfe es aber der richtigen Partner, so Hahn. Damit das Meisterwerk gelingen konnte, sei auch den Betonbauern höchste Präzisionsarbeit abverlangt worden. Denn die Zahnstange musste nicht nur fachgerecht aus ihrer Betonverankerung gelöst, sondern später am untersten Element auch lagegerecht und millimetergenau wieder vergossen werden. Es wäre fatal
Zum ersten Mal wurden Zahnstange und Zahnkränze einer Wehrwalze an der MainDonau-Schifffahrtsstraße von Stahlbauern erneuert. © Schorisch Gruppe
Wehrwalze der Staustufe Rothenfels © Schorisch Gruppe
Im letzten Jahr wurden die Aufmaße für das Bauwerk genommen. An der Wehrwalze wurden auch zwei Stück gebogene Zahnsegmente gewechselt und die Ersatzteile nach Beauftragung durch das Wasserwirtschaftsamt angefertigt und mit HV-Schraubenverbindungen befestigt. Montagebegleitend wurden ständig Vermessungsarbeiten ausgeführt. Vier Monate waren fünf Mann im Wechsel auf der Baustelle, um die Sanierungsarbeiten auszuführen. Der Korrosionsschutz wurde unter Schorisch-Regie ausgeführt. Der Probebetrieb nach der Übergabe verlief problemlos. Für den Aus- und Einbau der 131 t schweren Wehrwalze war ein Schwimmkran auf dem Main im Einsatz. Mit seinem 25 m langen Ausleger konnte dieser die Wehrwalze sicher an Land und später wieder in die Staustufe hieven. Durch die 34 Staustufen im Main wurde schon in den 1930er-Jahren erreicht, dass für die Schifffahrt genügend Wassertiefe von Bamberg bis zur Mündung in den Rhein vorhanden ist. Eine Erhebung für 2007 zählt 8.000 Schiffe mit einer Güterladung von etwa 7,4 t, die jährlich die Schleuse Rothenfels passierten. Beim Wehr in Garstadt standen mit der Sanierung der beiden 25 m breiten Wehrwalzen noch umfangreichere Arbeiten an. Allerdings mussten an diesem deutlich jüngeren Bauwerk, das 1956 in Betrieb ging, noch keine Zahnstange und kein Zahnkranz erneuert werden. Ausgetauscht wurden die verschlissenen Stahlprofile, Dichtungen und Ketten. Den Korrosionsschutz übernahm hier ebenfalls Schorisch Magis. Bei der Entfernung der alten Beschichtung galt ein besonderes Augenmerk der Schadstoffbelastung. Weitere Informationen
gewesen, wenn sich die Wehrwalze bei der erneuten Inbetriebnahme aus einer falschen Positionierung heraus verklemmt hätte.
Schorisch Magis GmbH D-19357 Karstädt Tel.: +49 (0)38797/743-30 info@schorisch.de www.schorisch-stahlbau.de
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pROJEKTE UND pRODUKTE
Stierli Bieger
Winkelkorrektur für automatische Schweißverfahren Sobald Biegeteile in automatische Schweißsysteme eingebunden werden, sind erhöhte Anforderungen im Hinblick auf Präzision, Wiederholbarkeit und Winkelgenauigkeit erforderlich. Kann bei herkömmlichen Schweißverfahren die Ungenauigkeit von Biegeteilen durch den Schweißfachmann kompensiert werden, so ist eine hohe Winkelgenauigkeit für einen reibungslosen und prozesssicheren automatischen Schweißprozess unabdingbar. Dieser Herausforderung hat sich Stierli-Bieger angenommen und präsentierte auf der Blechexpo 2019 in Stuttgart eine weiterentwickelte horizontale Biegemaschine mit automatischer Winkelkorrektur. Die Maschine kann konventionell mit Bediener oder als roboterunterstützte Biegezelle verwendet werden. Damit lassen sich Biegeprozesse vollautomatisch, flexibel und prozesssicher abarbeiten. Um die gewünschte Genauigkeit zu erreichen, werden speziell dafür entwickelte Biegeprismen mit aktiver automatischer Winkelnachmessung und Korrektur eingesetzt, die für hochgenaue Ergebnisse sorgen. Der aktive Biegewinkel wird während des Biegeprozesses automatisch in die Steuerung übermittelt. Der materialabhängige Korrekturwinkel wird selbstständig errechnet und automatisch nachgebogen.
420 CNC-WP Hybrid © Stierli Bieger AG
Automatisches Nachbiegen © Stierli Bieger AG
Die Biegemaschine ist mit einer modernen »Touch Screen«-Steuerung ausgestattet. Die Programmierung der Biegeteile kann direkt an der Maschine oder über einen Postprozessor aus 2-D- oder 3-D-CAD-Daten automatisch generiert und per USB oder Netzwerk übermittelt werden. Die eingesetzte moderne Hybrid-Hydraulik-Technologie sorgt für Vorteile in der Energieeffizienz. Es können bis zu 80 % Energie eingespart und die Lärmemissionen deutlich reduziert werden.
WEITERE INFORMATIONEN
Stierli Bieger AG CH-6210 Sursee Tel.: +41 (0)41/920 20 55 sales@stierli-bieger.com www.stierli-bieger.com
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Partnerland Österreich
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PROJEKTE UND PRODUKTE
Hebel Modulbau
Meile der Mobilität in Pilsting
Dr. Konrad Auwärter ist ein engagierter Mann. Zusammen mit der Architektin Helga Stierstorfer baute er den »Automobilpark Auwärter«, eine Mischung aus Ausstellungshalle, Gewerbefläche und Veranstaltungsbereich. Konstruktiv setzten der Bauherr und die Planerin auf eine Baustoffkombination aus Porenbeton, Stahl und Stahlbeton. »Mir gefiel die Idee eines Gebäudes, in dem zum einen eine Auswahl meiner Oldtimersammlung zu sehen wäre und zum anderen Mietflächen für junge Unternehmer und Existenzgründer aus dem Kfz-Bereich zur Verfügung stehen würden. Daraus entstand das Konzept des Automobilparks Auwärter«, so Konrad Auwärter. Die ortsansässige Architektin Helga Stierstorfer erhielt den Auftrag, einen Entwurf für den Automobilpark zu entwickeln. Zwei Hallen, gestaltet als lange Quader und parallel zueinander
Automobilpark © Xella Aircrete Systems GmbH
verschoben, bilden die äußere Form des Baus. Dazwischen spannt sich ein Platz auf, der die Besucher zum Eingang leitet. Dieser wird durch ein überdimensionales »A« aus Betonfertigteilen betont, das den Hauptzugang augenfällig einrahmt. Der komplette Bau ist in der HebelModulbauweise realisiert. Dafür sprachen v. a. die verschiedenen baukonstruktiven Vorzüge der Porenbetonplatten. Millionen kleiner Luftporen verleihen dem vollmassiven Baustoff hochwärmedämmende Eigenschaften und sorgen zusammen mit der guten Feuchteregulation von Porenbeton für ein behagliches Raumklima: Im Sommer bleiben die Temperaturen in den Hallen angenehm kühl, im Winter wohlig warm. Ein weiteres gewichtiges Argument für die Baustoffentscheidung ist der Brandschutz. Porenbeton ist rein mineralisch – somit nicht brennbar
(Baustoffklasse A1) –, entwickelt keine giftigen Dämpfe und bleibt aufgrund der hohen Druckfestigkeit auch im Brandfall standfest. Die Architektin überzeugte auch die Wirtschaftlichkeit des Systems: In nur sechs Tagen erfolgte der Aufbau der beiden Hallen. Konrad Auwärter ist nach der Eröffnung seines Automobilparks rundherum zufrieden: »Meine Pläne sind genau aufgegangen. Zwei junge Firmen haben sich bei uns etabliert, die Ausstellung ist gut besucht, und wir hatten schon Veranstaltungen und Schulungen in unserem Eventraum. Zusammen mit den Nachbarfirmen entwickelt sich hier derzeit eine ›Meile der Mobilität‹.« WEITERE INFORMATIONEN
Xella Aircrete Systems GmbH D-47259 Duisburg Tel: +49 (0)6159/59-303 info@hebel.de www.hebel.de/bost-system
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Aus Wirtschaft und Verbänden
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DVS und GTS
Faszination Oberflächentechnik als neue Initiative »Faszination Oberflächentechnik« – so heißt die gemeinsame Initiative, die die Gemeinschaft Thermisches Spritzen e.V. (GTS) und der DVS – Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e. V. in der vergangenen Woche gegründet haben. Sie hat das Ziel, das Thermische Spritzen und das Auftragsschweißen als smarte Lösungen für die Oberflächenbeschichtung bekannter zu machen. DVS und GTS haben zu diesem
Zweck gemeinsam eine Website und eine Kampagne entwickelt, die den beiden Verfahren zur Oberflächenbeschichtung mehr Aufmerksamkeit widmet. Die Initiative will die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der beiden Verfahren aufzeigen und deren Entwicklung fördern. Dazu informiert sie über neue Forschungsprojekte und zeigt, wie sie in der Praxis angewendet werden.
»Das Besondere am Thermischen Spritzen: Beschichtungsmaterialien, Substrate, Anwendungen, Schichtzusammensetzungen und Suspensionen können je nach Bedarf kombiniert und praktisch umgesetzt werden. Das macht diese Technologie so erfolgreich«, sagt Werner Krömmer, Vorstandsmitglied der GTS. Weitere Informationen
DVS Media GmbH D-40223 Düsseldorf Tel.: +49 (0)211/1591-0 info@dvs-hg.de www.dvs-ev.de
UHL GmbH & Co.
Gütesiegel »Fachbetrieb für barrierefreies Bauen« verliehen Das auf Stahl-, Metall- und Fassadenbau spezialisierte Familienunternehmen kann nach einem Seminar an der Handwerkskammer für Unterfranken ab sofort mit dem neuen Markenzeichen werben. Nachdem die geburtenstärksten Jahrgänge mittlerweile das 50. Lebensjahr überschritten haben, investieren immer mehr Menschen in den altersgerechten Umbau ihrer Wohnungen. Auch für Händler und Dienstleister wird es wichtiger, ihre Räumlichkeiten barrierefrei umzugestalten. Dies hat auch die Geschäftsführung der UHL GmbH & Co. Stahl- und Metallbau KG erkannt. Als qualifizierter Handwerksbetrieb kann das Unternehmen nun die wachsende Kundengruppe »50 Plus« bedienen und dies mit dem Markenzeichen »Fachbetrieb für barrierefreies Bauen« belegen. Das
Führen des Gütesiegels ist verbunden mit der Qualifizierung mindestens eines Mitarbeiters bzw. einer Mitarbeiterin. Das Seminar fand Ende November im Kompetenzzentrum für Energietechnik in Würzburg statt. Das Qualitätssiegel gewährleistet, dass der Kunde bei den zertifizierten Fachbetrieben eine fundierte Beratung hinsichtlich barrierefreiem Bauen erhält. Bei Uhl betrifft dies maßgefertigte Türen, Fenster, Balkon- und Terrassentüren samt Automatisierung. »Für die Fachbetriebe wiederum entsteht durch den Erwerb des Markenzeichens ein Wettbewerbsvorteil. Es schafft Vertrauen und ermöglicht die bundesweite Vernetzung der ausgezeichneten Betriebe,« schildert Michael Markart die Vorteile aus Sicht von Uhl.
Weitere Informationen
UHL GmbH & Co. Stahl- und Metallbau KG D-97076 Würzburg Tel.: +49 (0)931/27 99 0-47 info@uhl-wuerzburg.de www.uhl-wuerzburg.de
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Aus Wirtschaft und Verbänden
Dillinger Hüttenwerke und BG Holz und Metall
Ein Werkzeug für viele sichere Funktionen Erfahrene Beschäftigte sind Experten am eigenen Arbeitsplatz. Sie wissen, welches Werkzeug ihre Arbeit am besten unterstützt. So auch bei Dillinger: Um das Verladen riesiger Bleche leichter und v.a. sicherer zu machen, entwickelten die Beschäftigten ein neues Multifunktionswerkzeug. Diese kreative Lösung für mehr Arbeitssicherheit und Ergonomie am Arbeitsplatz würdigt die Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) mit dem Sicherheitspreis »Schlauer Fuchs«. In dem Dillinger Werk werden bis zu 5,50 m breite Bleche mit Schrägladerwaggons transportiert. Bei solchen Maßen sind besonders das Verladen und die Ladungssicherung risikoreich. Zwar gibt es ein Werkzeug an jedem
der Schräglader, das behilflich sein soll; dennoch war viel Handarbeit erforderlich und die Gefahr von Handverletzungen war gegeben. Das ist dank des Werkzeugs, das die Beschäftigten selbst entwickelt haben, nicht mehr so. Es macht die Arbeit aber nicht nur sicherer, sondern das Verladen sowie die Ladungssicherung gehen damit wesentlich schneller. Tobias Wirbel, Aufsichtsperson der BGHM, erläutert den Vorteil der Erfindung kurz und bündig: »Die Beschäftigten laufen an den Waggons entlang und können mit diesem Werkzeug die notwendigen Handgriffe schnell, effektiv und ohne sich in Gefahr zu begeben verrichten.« Thomas Riegler, Sicherheitsfachkraft
für die Walzwerke von Dillinger, berichtet: »Die Idee für dieses Werkzeug kam von unserem Kollegen Rainer Backes. Er hat es entwickelt und in unserer Ausbildungswerkstatt wurde es gebaut. Heute hat jede Schicht ein solches Arbeitsmittel zur Verfügung.« Riegler freut sich über den messbaren Erfolg: »Die Unfallzahlen beim Verladen und bei der Ladungssicherung sind gesunken.« Weitere Informationen
Berufsgenossenschaft Holz und Metall D-55124 Mainz Tel.: +49 (0)6131/8020 info@bghm.de www.bghm.de
Verkehrszentrale Deutschland
Stärkung von HOLM in Frankfurt am Main Mit großer Freude hat man in Frankfurt am Main zur Kenntnis genommen, dass die Bundesregierung die Verkehrszentrale Deutschland im HOLM einrichten wird. Das HOLM war in Gateway Gardens in der Hoffnung errichtet worden, dass die Planung wichtiger Verkehrsströme in Deutschland und weiter in das europäische Ausland von dort aus gelenkt wird. Und in der Verkehrsministerkonferenz, in der derBundesminister für Verkehr Andreas Scheuer verkündet hat,
dass die Verkehrszentrale in Frankfurt am Main ihren Sitz haben wird, haben sich die Hoffnungen in Frankfurt erfüllt. Nicht nur der logistische Vorteil, den der internationale Flughafen, das leistungsstarke Autobahnkreuz und das direkte Schienennetz bieten, waren wichtige Voraussetzugen für die Ansiedlung, sondern ebenso auch die Logistikbranche 2021 wird die Verkehrszentrale ihrer Arbeit in Gateway Gardens aufnehmen und von dem bereits neu geschaffenen direkten S-Bahn-Knoten und der Haltestelle profitieren.
Aufgabe des HOLM ist es, die Attraktivität für Wissenschaftler und Studenten aus aller Welt zu verbessern und durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Hochschulen Wissen zu generieren und weiterzuvermitteln, um Lösungen für aktuelle Fragestellungen der Mobilität für den Großraum Frankfurt Rhein-Main zu entwickeln. Weitere Informationen
Stadt Frankfurt am Main D-60311 Frankfurt Tel.: +49 (0)69/21242500 info.amt25@stadt-frankfurt.de www.abi.frankfurt.de
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Aus Wirtschaft und Verbänden
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bauforumstahl
bauforumstahl sucht für das Jahr 2020 die besten Bauwerke und Studienarbeiten Mit dem Ingenieurpreis, Förderpreis und Preis des Deutschen Stahlbaues 2020 spricht BFS Tragwerksplaner, Studierende und Architekten an. »Wir gehen nun den nächsten Schritt zur volldigitalen Einreichung. Für unsere Teilnehmer steht ab sofort ein benutzerfreundliches Portal bereit, um an den Wettbewerben teilzunehmen«, betont Dr. Rolf Heddrich, Sprecher der Geschäftsführung von BFS. »Neu ist, dass wir den Ingenieurpreis mit den anderen Preisen zusammengelegt haben, um allen Gewinnern den glanz-
vollen Rahmen des Tags der Stahl.Architektur für die Preisverleihung bieten zu können.« Die Teilnehmer erfahren erst auf der Preisverleihung, welche Projekte gewonnen haben. Die Jury nominiert bis zu 12 Projekte pro Wettbewerb. Die Architektenkammer und die Ingenieurkammer Bremen sind ideeller Partner der Preise. »Eine hochkarätige Jury werten wir als starkes Statement der Branche für unsere Wettbewerbe«, betont Dr. Heddrich.
Die Auslobungen laufen bis Februar/ März 2020. Alle Informationen und die Anmeldung befinden sich unter bauforumstahl.de/wettbewerbe. Weitere Informationen
bauforumstahl e. V. D-40237 Düsseldorf Tel.: +49 (0)211/6707800 info@bauforumstahl.de www.bauforumstahl.de
bauforumstahl
Ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft »Für den Deutschen Stahlbau war dieser Tag ein wichtiger Schritt in die Zukunft«, lautet das Fazit von Reiner Temme, Präsident des Deutschen Stahlbauverbandes zur 1. Berufsfachmesse Stahlbau. Rund 100 Studierende und junge Ingenieure kamen am 23. November nach Düsseldorf, um sich über berufliche Perspektiven des Stahlbaus zu informieren. Dazu hatten sich die Mitgliedsunternehmen von bauforumstahl auf der exklusiv für den Stahlbau ausgerichteten Karrieremesse präsentiert. VR-Brille und ein Gewinnspiel lockten die Besucher an die Stände und luden zu intensiven Gesprächen mit den potenziellen zukünftigen Arbeitgebern ein. Neben ihren Ständen leistete der Vortragscampus mit seinen Referenten einen wichtigen Beitrag zum hohen Informationsgehalt der Messe. Ob Informationen zum Studium im Stahl-
baubereich, Bewerbungstraining, Karrierechancen in Unternehmen oder Einblicke in den Bau der AdidasArena, für jeden war etwas dabei. Besonders hervorzuheben ist die Intensität, mit welcher die Gespräche zwischen Ausstellern und Besuchern geführt wurden. Der rege Austausch und das Knüpfen neuer Kontakte sind Kern des Veranstaltungskonzeptes und zeigen, dass der persönliche Kontakt durch andere Recruiting-Maßnahmen nicht zu ersetzen ist. Die Firma Haller Industriebau GmbH, die Stahl- und Verbundbau GmbH sowie die Stahlbau Queck GmbH hatten als Hauptsponsoren wesentlich zum Gelingen mit beigetragen. Weitere Informationen
bauforumstahl e. V. D-40237 Düsseldorf Tel.: +49 (0)211/6707800 info@bauforumstahl.de www.bauforumstahl.de
Intensiver Austausch auf der 1. Berufsfachmesse Stahlbau in Düsseldorf © bauforumstahl e.V.
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Aus Wirtschaft und Verbänden
TU München
Kransteuerung per Touchscreen
Entwicklung u. a. für das Tablet © Daniel Delang/TUM
Wer einen Kran benutzt, will damit in der Regel eine Last zu einem anderen Ort transportieren. Das heißt, den Haken, an dem die Last hängt, von A nach B zu bewegen, wobei bei den bestehenden Kransteuerungen nicht der Haken, sondern die einzelnen Antriebe des Krans angesteuert werden. Der Grund: Früher waren die Stellhebel direkt mit den Antrieben gekoppelt. Der Fahrer oder die Fahrerin musste umrechnen, welche Gelenke wie bewegt werden müssen, um den Haken in die gewünschte Richtung zu steuern.
Mittlerweile sitzt der Fahrer oder die Fahrerin nicht in einer Fahrerkabine, sondern kann mithilfe der Funksteuerung den Kran von außen bedienen. Gemeinsam mit Lorenz Prasch vom Lehrstuhl für Ergonomie arbeitet Felix Top vom Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik an neuen Steuerungskonzepten. Die Forscher entwickelten drei unterschiedliche Lösungen. »Bei allen neuen Steuerungsvarianten wird nicht mehr der Kran, sondern die Last direkt gesteuert«, sagt Prasch. Die neue Joysticksteuerung besteht aus einem Steuerungsmodul mit zwei Joysticks. Mit einem Hebel kann die Bewegung des Hakens in der Horizontalebene gesteuert werden. Der zweite Joystick steuert das Heben und Senken der Last durch Heranziehen oder Wegdrücken des Sticks. Hierbei bewegen sich automatisch alle Kranantriebe gleichzeitig, sodass der Haken genau die gewünschte Bewegung macht. Auf dem Tablet realisierten die Wissenschaftler ein ähnliches Prinzip: Eine Kamera an der Kranspitze zeigt ein Livebild. Durch Wischen auf dem
Display kann der Nutzer bestimmen, wohin sich der Kran bewegen soll. Heben und Senken werden durch die Zoom-Geste bedient. »Unser Ziel ist es, dass jemand, der die Steuerung zum ersten Mal bedient, maximal einen Fehler macht, um herauszufinden, wie das System richtig funktioniert«, sagt Prasch. Die Steuerung soll für alle Benutzer leicht bedienbar sein, auch wenn diese keine Erfahrung haben. Ob die Konzepte in Zukunft auch von der Industrie genutzt werden, wissen die Forscher nicht. »Aber intuitive Konzepte für Baumaschinen liegen im Trend«, so Top. »Und wir haben gezeigt, dass dieses Konzept auch für den Kran umsetzbar ist.« Weitere Informationen
Technische Universität München Lehrstuhl für Fördertechnik Materialfluss Logistik Tel.: +49 (0)89/28915951 kontakt@fml.wm.tum.de www.tum.de
Swietelsky
Übernahme von J&K Fassadenprofi Die Zukunft der J&K Fassadenprofi GmbH aus Ober-Grafendorf mit ihren rd. 40 Mitarbeitern ist langfristig abgesichert. Das Linzer Bauunternehmen Swietelsky hat sich mit den Eigentümern über die Konditionen einer Übernahme geeinigt. Rudolf Janisch wird aus dem Unternehmen ausscheiden, während Günter Klauser Geschäftsführer bleibt und die nötige Kontinuität sicherstellt. Zu den Übernahmemotiven von Swietelsky meint Dipl.-Ing. Karl Weidlinger: »Mit
dem Fassadenspezialisten können wir unsere Wertschöpfungskette weiter vertiefen und entsprechende Spezialkompetenzen im Konzern ausbauen.« Rudolf Janisch und Günter Klauser freuen sich über die Einigung: »Der Verbund mit Swietelsky ist eine Zukunftslösung. Gemeinsam tun sich neue Perspektiven für nachhaltiges und stetiges Wachstum im Sinne unserer Kunden, Geschäftspartner und Mitarbeiter auf.«
Der Konzern setzt weiterhin auf eine hohe operative Eigenverantwortung seiner Filialen und Tochterunternehmen. Das gilt in gleicher Weise für die J&K Fassadenprofi GmbH, meint Weidlinger: »Die Marke bleibt bestehen und das Unternehmen wird von Swietelsky kaufmännisch unterstützt.« WEITERE INFORMATIONEN
Swietelsky Baugesellschaft m.b.H. A-4020 Linz Tel.: +43 (0)732/6971-0 office@swietelsky.at www.swietelsky.com
Stahlbauheute 4/2019
Aus Wirtschaft und Verbänden
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Fronius
Eröffnung der neuen Landeszentrale Ende September feierte die Fronius Deutschland GmbH die Eröffnung ihrer neuen Landeszentrale. Zahlreiche Kunden und Gäste aus ganz Deutschland waren der Einladung ins hessische Neuhof-Dorfborn gefolgt. Sie konnten nicht nur einen Blick in die modernen Räumlichkeiten werfen, sondern sich auch in spannenden Fachvorträgen über aktuelle Themen aus allen drei Unternehmensbereichen informieren. Die neue Landeszentrale von Fronius Deutschland befindet sich in unmittelbarer Nähe des bisherigen Standorts. Sie bietet Platz für die gesamte Verwaltung sowie für ein großzügiges Technologie- und Servicecenter. Zur Einweihung öffnete das Unternehmen seine Türen ganztägig für Kunden und Gäste, die sich von den modernen
Räumlichkeiten, der nachhaltigen Gebäudetechnik und der intelligenten Energieerzeugung beeindruckt zeigten. Zur Ausstattung gehören u. a. eine eigene Fotovoltaikanlage und mehrere Ladesäulen für Elektroautos. Auf die Besucher wartete außerdem ein spannendes Programm: In verschiedenen Fachvorträgen informierten Experten aus den drei Unternehmensbereichen Schweißtechnik, Batterieladetechnik und Solarenergie über aktuelle Trends und Entwicklungen. Im Innen- und Außenbereich waren mehrere Praxisstationen aufgebaut, an denen die Gäste Produkte und Lösungen von Fronius live in Aktion erleben konnten. Der Neubau unterstützt Fronius künftig dabei, seine Kunden noch schneller, flexibler und umfassender zu betreuen.
Eröffnung in Neuhof-Dorfborn © Fronius Deutschland GmbH
WEITERE INFORMATIONEN
Fronius Deutschland GmbH 36119 Neuhof-Dorfborn Tel.: +49 (0)6655/91694-0 sales.germany@fronius.com www.fronius.de
Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg
Dreiländerpakt Mobilität in der Metropolregion Rhein-Neckar Ein gemeinsamer Dreiländermobilitätspakt soll Lösungen für die Verkehrsprobleme bringen. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs im Verkehrsministerium in Stuttgart. Vertreter des Ministeriums und des Verbands Region Rhein-Neckar waren sich einig, dass im Rahmen des Paktes nur gemeinsam in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz Lösungen für drängende Probleme gefunden werden können, etwa die Hochstraßenproblematik in Ludwigshafen. Nicht nur der Straßenverkehr, sondern auch andere umweltfreundliche Verkehrsträger sollen dabei in den Blick genommen werden.
»Das Akutproblem Hochstraße«, so Minister Winfried Hermann, »muss so schnell wie möglich gelöst werden. Das Land Baden-Württemberg und vor allem die Stadt Mannheim haben daran großes Interesse. Darüber hinaus muss ein Mobilitätspakt mit dem Ziel, die Verkehrsprobleme im Dreiländereck umweltfreundlich und nachhaltig zu lösen, beschlossen werden. Das sollte sich jedoch nicht auf neue Straßen beschränken – der öffentliche Nahverkehr und der Fahrradverkehr können einen entscheidenden Beitrag leisten.« Der Vorsitzende des Verbandes Region Rhein-Neckar, Stefan Dallinger, erklärte: »Nachdem die drei Bundesländer Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz bereits frühzeitig ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit in einem Mobilitätspakt signalisiert hatten, freut es mich, dass nun alle Bundesländer ihre Teilnahme konkret
zugesagt haben. Damit ist ein wichtiges Signal für die hohe wirtschaftliche und infrastrukturelle Bedeutung der RheinNeckar-Region von allen drei Bundesländern gesetzt.« Als nächsten Schritt möchte der Verband Region Rhein-Neckar ein Treffen in diesem Jahr noch anberaumen, an welchen hochrangige Vertreter der Länder und der beiden Städte Mannheim und Ludwigshafen teilnehmen. Dabei soll ein Arbeitsprogramm der kurz- und mittelfristigen Maßnahmen abgestimmt werden. Gemeinsames Ziel ist es, den Dreiländermobilitätspakt im Jahr 2020 zu schließen. Weitere Informationen
Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg D-70173 Stuttgart Tel.: +49 (0)711/231-5841 info@vm.bwl.de www.vm.baden-wuerttemberg.de
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Aus Wirtschaft und Verbänden
M&T Metallhandwerk und Technik
Deutscher Metallbaupreis 2019 verliehen Im Rahmen einer großen Gala konnten am 25.10.2019 in Würzburg die Preise entgegengenommen werden. In der Kategorie »Stahlkonstruktionen« konnte Stahlbau Urfer den Preis für den »Schönbuchturm« in Empfang nehmen und in der Kategorie »Metallgestaltung« die Firma Stilworks den Preis für die Brunnenanlage Oktrobrunnen. Für die Fassadentür in der Kunstfassade eines Stellwerkshäuschens ging der Preis an die Firma Lubinsky. Hier waren »Türen, Tore und Zäune« angefragt.
Für »Fenster, Fassade, Wintergarten« reichte die Firma Alusysteme Bellbach das Attika- und Wallsystem einer Mercedes NL ein und Josef Vabvro konnte im Segment »Treppen und Geländer« die Auszeichnung für eine Wendeltreppe entgegen nehmen. »Sonderkonstruktionen«: Hier wurde die begehrte Auszeichnung für das anspruchsvolle Bühnenbild der Oper »Rigoletto« der Bregenzer Festspiele 2019/2020 der Firma Biedenkapp überreicht. Weitere Informationen
Charles Colemann GmbH & Co. KG D-50933 Köln Tel.: +49 (0)221/5497-0 info@colemann-verlag.de www.colemann.de
Schönbuchturm © Stahlbau Urfer GmbH
Brunnenanlage Oktrobrunnen © M&T
Kunstfassade Stellwerkshäuschen © M&T
Mercedes Niederlassung © M&T
Bühnenbild »Rigoletto« © M&T
Termine
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Eine Baustelle weniger.
Die neue VOB 2019
1.146 Seiten. A5. Leinen. 54,00 EUR ISBN 978-3-410-61299-5 Auch als E-Book und E-Kombi (Buch + E-Book). Bestellen Sie unter www.beuth.de/vob | kundenservice@beuth.de Telefon +49 30 2601-1331 Beuth Verlag GmbH | Saatwinkler Damm 42/43 | 13627 Berlin
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Veröffentlichungen
Beuth
VOB Gesamtausgabe 2019 Am 4. Oktober ist die VOB Gesamtausgabe 2019 erschienen. Sie ersetzt seit dem 1. Oktober 2019 die VOB 2016 und ist verbindlich anzuwenden. Die Ausgabe 2019 enthält Änderungen in Teil A und Teil C und ist im BeuthWebShop als Buch, E-Book und EKombi (Buch und E-Book) erhältlich. Die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) ist das einschlägige Grundlagen- und Nachschlage-
werk für die Bauvergabe in Deutschland. Sie ist der verlässliche Maßstab für gute Bauverträge: Wer für die öffentliche Hand baut, ist rechtlich an die VOB gebunden. Aber auch private Bauaufträge orientieren sich häufig an der VOB, die rechtliche und technische Regeln unter einen Hut bringt. Um Veränderungen im Vergaberecht und den technischen Fortschritt im Bauwesen abzubilden, werden die in der VOB enthaltenen Dokumente regelmäßig dem Stand der Technik angepasst.
Weitere Informationen
Beuth Verlag GmbH D-13627 Berlin Tel.: +49 (0)30/26012260 info@beuth.de www.beuth.de/vob
Wirtschaftsvereinigung Stahl
Neue Publikation zur Stahlanwendung im Bauwesen
Neue Publikation © Wirtschaftsvereinigung Stahl
Eine neue Dokumentation der Wirtschaftsvereinigung Stahl zum Thema Stahl im Bauwesen zeigt »Lösungen in Stahl-Leichtbauweise«. Beim tragenden Stahl-Leichtbau handelt es sich um eine Ständerbauweise auf der Basis dünnwandiger, kaltgeformter Stahlprofile. Als Alternative zu massiven Bauweisen bietet sie sich als sehr materialeffiziente und schnell zu realisierende Lösung an für den Neubau, aber auch für Aufstockungen, An- oder Einbauten sowie den Einsatz im Fassadenbereich. Die Publikation zeigt Planern sowie öffentlichen und privaten Bauherren die vielfältigen Vorteile des Stahl-Leichtbaus auf und veranschaulicht anhand ausgewählter Objektbeispiele die große Bandbreite möglicher Anwendungsbereiche. Die Broschüre kann in Einzelexemplaren kostenfrei bestellt werden und steht unter www. stahl-online.de (Publikationen Stahlanwendung) zum Download bereit.
Weitere Informationen
Wirtschaftsvereinigung Stahl D-40237 Düsseldorf Tel.: +49 (0)211/6707-0 info@wvstahl.de www.wvstahl.de
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Termine
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Wirtschaftsvereinigung Stahl
Internationaler Architektur-Kongress »Neues Bauen mit Stahl« in Düsseldorf
»The Vessel« in New York © Stef Ko/Alamy Stock Foto
Der Internationale Architektur-Kongress »Neues Bauen mit Stahl« kommt an den Rhein. Die zehnte Auflage der beliebten Veranstaltung findet am 15. Januar 2020 erstmals in der Rheinterrasse in Düsseldorf statt. Unter dem Motto »Maßstab ist der Mensch« präsentieren renommierte Architekten und Ingenieure, darunter Graham Stirk von Rogers Stirk Harbour + Partners aus London, außergewöhnliche Architektur mit Stahl. Vor dem Hintergrund der Urbanisierung suchen Architekten, Ingenieure und Bauherren nach funktionalen, gestalterisch ansprechenden und vor allem nachhaltigen Lösungen. Maßstab dabei ist stets der Mensch, der mit zunehmendem Umweltbewusstsein ökologisch verträgliche Bauweisen an-
Europäisches Patentamt in Rijswijk © Ronald Tillemann
strebt – im öffentlichen wie im privaten Bereich. Hier spielt Stahl seine Stärken aus. Der Werkstoff bietet sich für viele Bauvorhaben als geeignetes Baumaterial an, denn er ist vielseitig einsetzbar, wiederverwendbar und am Ende der Nutzungszeit vollständig recycelbar. Die Prinzipien für eine urbane Baukultur finden sich in den herausragenden Architektur- und Ingenieurbauwerken mit innovativen Trag- und Fassadenstrukturen aus Stahl wieder, die in Düsseldorf vorgestellt werden. Mit dabei sind auch die international bekannten Büros Barkow Leibinger (Berlin), Courage architecten (Apeldoorn), Dam & Partners Architecten (Amsterdam), Grassl (Hamburg), Heatherwick Studio (London), Sauerbruch Hutton (Berlin) und Vasconi Architectes (Paris).
Neu ist die Fachausstellung »Stahl und Architektur«, die den Kongress, der sich an Architekten, Ingenieure, Stadtplaner und Bauherren richtet, begleiten wird. Veranstalter ist die Wirtschaftsvereinigung Stahl in enger Kooperation mit der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen sowie den Organisationen bauforumstahl, Industrieverband Feuerverzinken und dem Internationalen Verband für den Metallleichtbau. Weitere Informationen unter www.architektur-kongress.de. Weitere Informationen
Wirtschaftsvereinigung Stahl D-40237 Düsseldorf Tel.: +49 (0)211/6707-0 info@stahl-online.de www.stahl-online.de
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Stahlbauheute 4/2019
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Stahlbauheute 4/2019
Impressum
Herausgeber Verlagsgruppe Wiederspahn mit MixedMedia Konzepts Biebricher Allee 11 b, 65187 Wiesbaden Tel.: 0611/84 65 15 Fax: 0611/80 12 52 www.verlagsgruppewiederspahn.de REDAKTION Elisabeth Wiederspahn kontakt@verlagsgruppewiederspahn.de VERLAG Verlagsgruppe Wiederspahn mit MixedMedia Konzepts Chefredakteur Dipl.-Ing. M. Wiederspahn Biebricher Allee 11 b, 65187 Wiesbaden Tel.: 0611/84 65 15 Fax: 0611/80 12 52 aNZEIGEN Ulla Leitner Verlagsgruppe Wiederspahn mit MixedMedia Konzepts leitner@stahlbau-heute.de
GRAFIK
Birgit Siegel
DRUCK Schmidt printmedien GmbH Ginsheim-Gustavsburg Einzelheft: 10,– e copyright
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form, reproduziert oder in eine von Maschinen verwendbare Sprache, übertragen werden. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar.
ISSN 2568-3322 Dezember 2019
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Foto: Neues Akropolis Museum, Athen/Griechenland
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