Stahlbau heute 4/2020

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Stahlbau heute

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Der besondere Stahlbau Bauen mit Stahl und Holz Bauen mit Glas Neue Fassaden IT und Software Forschung und Entwicklung Feuerverzinken & Korrosionsschutz Brandschutz Logistik und Verkehr Parken Projekte und Produkte Aus Wirtschaft und Verbänden Termine


Wir starten durch und bitten zum

21. SYMPOSIUM BRÜCKENBAU ab 10.02.2021 nach Leipzig. Mit Vorträgen, die schon lange auf unserer Wunschliste standen und stehen, wird das Programm auch 2021 wieder hochinteressant werden. Willkommen heißen wir Sie an einem neuen Veranstaltungsort – dem direkt am Hauptbahnhof gelegenen HYPERION HOTEL LEIPZIG – und zu einem etwas nachgerückten Termin, von 10.02. bis 12.02.2021, da für viele Vortragende und Teilnehmer die Anreise am Mittwoch und die Abreise am Freitag günstiger zu koordinieren sind. Das Hotel haben wir im Übrigen gewechselt, weil sich The Westin nicht auf unsere Wünsche nach mehr Fläche für Aussteller und einem direkten Zugang über das Foyer einlassen wollte. Wir gehen davon aus, dass das Covid-19-Virus im Februar 2021 zwar noch immer im Umlauf, aber in den Griff zu bekommen sein wird. Das HYPERION HOTEL LEIPZIG hat uns die Umsetzung eines umfassenden Hygienekonzepts mit ständigem Luftaustausch in allen Räumen bereits zugesagt. Die Räumlichkeiten in diesem Hotel bieten zudem alle Möglichkeiten, um sämtliche Abstandsregeln in Tagungsraum, Restaurant, Fachausstellung, Foyer etc. ohne Einschränkungen einhalten zu können. Seien Sie versichert, dass für ein Maximum an Gesundheitsschutz gesorgt sein wird. Auf Ihre Rückmeldungen freuen wir uns. Gerne berücksichtigen wir auch noch Programmvorschläge. Rückfragen nimmt, wie gewohnt, Frau Wiederspahn entgegen. Mit den besten Grüßen und dem Wunsch: Bleiben Sie gesund.

VERLAGSGRUPPE W I E D E R Smit MixedMedia P A Konzepts HN

Biebricher Allee 11 b | 65187 Wiesbaden | Tel.: +49/611/98 12 920 | Fax: +49/611/80 12 52 kontakt@verlagsgruppewiederspahn.de www.verlagsgruppewiederspahn.de | www.mixedmedia-konzepts.de | www.symposium-brueckenbau.de


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Editorial

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Rückblick mit Ausblick zum Jahreswechsel Ein Jahr geht zu Ende, das wir mit großer Freude und Begeisterung begonnen haben – nicht zuletzt im Hinblick auf neue Entwicklungen, weitere Optionen und viele Veranstaltungen, deren Durchführung wir für 2020 geplant hatten. Der Erfolg ließ zuerst nicht auf sich warten, denn das Jubiläum »20 Jahre Symposium Brückenbau in Leipzig« hat unsere Erwartungen noch übertroffen. So konnten wir mehr Teilnehmer und Aussteller aus dem In- und Ausland in Leipzig begrüßen, die dem wiederum breit gefächerten Vortragsprogramm und der Verleihung der von uns vergebenen gleichnamigen Auszeichnung mit höchster Aufmerksamkeit beiwohnten. Die Verabschiedung lautete dementsprechend: »Wunderbar, wir treffen uns 2021 in Leipzig wieder«, wobei interessante Referate und Referenten für das 21. Symposium hier bereits angekündigt wurden. Und was dann folgte, war zunächst eine Art allgemeines Erstaunen über ein Virus, das in China ganze Städte lahmlegte und dort zahlreiche Menschenleben kostete. In Europa sah man das zu Anfang eher entspannt, was sich freilich änderte, als die ersten Reisenden aus China und später aus Ischgl zurückkehrten – und es zu begreifen galt, dass wir nicht auf einer abgeschotteten Insel der Glückseligen leben. Die Folgen waren durchaus drastisch: Ein- und Beschränkungen, zum Beispiel Ausgangssperren, und ein erster sogenannter Lockdown. Kurzurlaube in benachbarten und Ferienreisen in ferner gelegenen Ländern waren und sind zudem kaum möglich, da eine Pandemie ja keine Grenzen kennt, wenn der wachsenden Ansteckungsgefahr nicht in Form von Kontaktverringerung oder sogar -vermeidung begegnet wird. In Deutschland wurden deshalb unter anderem große Messen

sowie internationale Konferenzen und Tagungen abgesagt oder verschoben, im Übrigens genauso wie manche Familienfeste und Betriebsfeiern, sowie Mitarbeiter ins Home Office geschickt. Dass Kunst und Kultur davon ebenfalls und in wohl weit stärkerem Ausmaß betroffen waren und sind, der Besuch von Museen, immerhin Bildungseinrichtungen, von Theatern und Konzerten auf absehbare Zeit nicht erlaubt sein wird, darf an dieser Stelle aber nicht unerwähnt bleiben. Um zu verhindern, dass dem Gesundheitssystem erneut ein Kollaps droht, wurde inzwischen ein zweiter Lockdown verhängt, verbunden mit der Aufforderung, auf Zusammenkünfte während der Weihnachtstage und an Sylvester zu verzichten. Dennoch sollten wir alle mit Optimismus nach vorne schauen, also mit der gebotenen Vernunft und praktizierter Hilfsbereitschaft gemeinsam für die notwendigen Voraussetzungen sorgen, damit sich im Jahr 2021 unsere Hoffnungen, Wünsche und Erwartungen tatsächlich erfüllen lassen. Bleiben Sie gesund, unsere besten Wünsche begleiten Sie.

Elisabeth Wiederspahn


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Stahlbauheute 4/2020

Stahlbau heute

Inhalt

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Der besondere Stahlbau Bauen mit Stahl Bauen mit Stahl und Holz Bauen mit Glas Neue Fassaden Brückenbau Feuerverzinken und Korrosionsschutz Brandschutz IT und Software Logistik und Verkehr Projekte und Produkte Aus Wirtschaft und Verbänden Termine

Messehalle 15 in Leipzig, © Michael Moser; Europaplatz Freiburg, © David Franck; Terminal 2 Berlin Brandenburg, © FBB/Günter Wicker; Schattenspiel im Hafen Zwenkau, © Knoche Architekten BDA; Brücke in Angers Saint-Laud, © David Boureau; Neues Besucherzentrum im Nationalpark Schwarzwald, © Atelier Altenkirch/STURM UND WARTZECK GMBH

Messehalle 15 in Leipzig © Michael Moser

Editorial 3 Rückblick mit Ausblick zum Jahreswechsel Der besondere Stahlbau 6 Meisterwerk in Stahl: Messehalle 15 in Leipzig 10 Neuer Platz mit neuem Pavillon in Freiburg 15 Terminal 2 am Flughafen Berlin Brandenburg 19 Schattenspiel im Hafen Zwenkau 23 Neues Feuerwehrhaus für Kaufbeuren Bauen mit Stahl und Holz 27 Die Brücke als Weg und Ort 30 Neues Besucherzentrum im Nationalpark Schwarzwald Bauen mit Glas 34 FC-Campus in Karlsruhe 36 Pavillons für Continental Neue Fassaden 37 Die neue CCF-Technologie 38 Closed-Cavity-Fassade für die Gläserne City 40 Mehr Möglichkeiten, weniger Komponenten IT und Software 41 Statik auf dem neuesten Stand Forschung und Entwicklung 42 Neuentwicklung eines Schachtkraftwerks Feuerverzinken & Korrosionsschutz 45 Feuerverzinkter Stahl als gestaltendes Material 46 Feuerverzinkte Bewehrung als klimaresiliente Lösung

Europaplatz Freiburg © David Franck


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Inhalt

Schattenspiel im Hafen Zwenkau © Knoche Architekten BDA

Feuerwehrhaus Kaufbeuren © dasch zürn + partner/Bernhard Tränkle

Brücke in Angers Saint-Laud © David Boureau

Brandschutz 47 EARTO Award 2020 für neuartiges Brandschutzgel Logistik und Verkehr 48 Sicherer Transport und Lagerung von Bauzäunen Parken 49 Größte Parkplatz-Photovoltaikanlage in Bau 50 Ladepark für Elektrodienstwagen in Deutschland Projekte und Produkte 51 Berliner Ostbahnhof – neu überdacht 52 Neue Geräte im Sortiment 53 SES Shopping Center mit Sonnenstrom 54 Neue Webseite online 55 Traditionsunternehmen in Mönchengladbach Aus Wirtschaft und Verbänden 56 Schmolz+Bickenbach heißt Swiss Steel Group 56 150 Jahre Würzburger Firmengeschichte 57 Zerstörungsfreie Prüfung (ZfP) im Stahlbau 58 German Design Award 2021 für Markas Headquarter in Bozen 59 Angemessene Honorare: Weg für HOAI frei 59 Zweiter Wettbewerb gestartet 60 Generationenwechsel 60 Umfirmierung ab 1.1.2021 Termine 61 Aktuelles Fachpartnerprogramm 62 Fachmesse für die Region 62 Kombinierte Onlineausbildung für zukünftige Brandschutzbeauftragte 63 67

wer macht was Impressum

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Der besondere Stahlbau

Westphal Architekten

Meisterwerk in Stahl: Messehalle 15 in Leipzig

Die Messehalle 15 in Leipzig wurde im Jahr 1928 mit einer Stützweite von rd. 100 m als Ausstellungshalle errichtet. Bombenangriffe sowie An- und Umbauten in den folgenden Jahren zerstörten nicht nur die beindruckende stützenfreie Stahlkonstruktion, sondern auch den ursprünglichen Raumeindruck nachhaltig. Westphal Architekten BDA aus Bremen, für die Planung verantwortlich, ist es in Zusammenarbeit mit weiteren Ingenieurbüros gelungen, die unter Denkmalschutz stehende Halle als Zeitzeugen der Baugeschichte zu erhalten und einer neuen Nutzung zuzuführen.

Fertigung und Montage in nur dreieinhalb Monaten © Sächsisches Staatsarchiv

Nietkonstruktion aus Walzprofilen und Blechen © Sächsisches Staatsarchiv

Spannweitenweltrekord dank 100 m Stützweite © Sächsisches Staatsarchiv


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Der besondere Stahlbau

Beeindruckende Konstruktion Das seinerzeit als »Meisterwerk in Stahl« bezeichnete Bauwerk hielt mit einer Stützweite von beinahe 100 m einen weltweiten Spannweitenrekord und wurde anlässlich der Frühjahrsmesse 1928 zur Ausstellung von Last-, Nutz- und Spezialwagen des Reichsverbandes der Automobilindustrie in Leipzig innerhalb von nur dreieinhalb Monaten errichtet. 1.800 t Stahlkonstruktion wurden gefertigt und montiert, die Dach- und Wandverkleidung hergestellt, angebaut und der Innenausbau durchgeführt sowie die technische Ausrüstung installiert. Auch das ein Rekord! Der Entwurf der Leipziger Architekten Crämer & Petschler sah eine stützenfreie Halle über eine Fläche von 100 m × 140 m vor, die Überspannung erfolgte mittels eines ZweigelenkFachwerkrahmens aus Stahl, die Halle selbst wurde als Nietkonstruktion aus Walzprofilen und Blechen errichtet. Das Haupttragsystem bestand aus sieben Zweigelenkfachwerkrahmen mit einer Stützweite von 97,80 m und einem Rahmenabstand von 19,50 m. Zwischen den Rahmen gliedert sich in 21 m Höhe die Dachfläche in einen mittleren, geschlossenen Bereich mit Satteldachneigung und die sich beidseitig anschließenden Oberlichter, die sowohl nach innen als auch nach außen für die Halle gestaltgebend waren und sind. Architektur der Zerstörung Während der NS-Zeit fiel die Halle nicht nur den damaligen Machthabern zum Opfer, sondern 1943/44 auch einem Bombenangriff. Dabei wurden die nordöstliche Giebelwand und die drei folgenden Fachwerkrahmen der Halle zerstört. Die Stahlkonstruktion der vier anschließenden Rahmen und die südwestliche Giebelwand blieben bestehen. Um 1947/48 erfolgte die Einbringung von Zwischenstützen zur Sicherung der vier verbliebenen Rahmen, um den vollständigen Zusammenbruch zu verhindern. Die eingestürzten Bauteile wurden genutzt, um einen fünften Rahmen zu errichten und die Halle darüber zu schließen, wodurch sie an Größe und beeindruckendem Raumeindruck verlor. Die

Entfernung der nachträglich eingefügten Stützen und anderer Einbauelemente © Westphal Architekten BDA

fehlende Ausstellungsfläche wurde mithilfe einer umlaufenden Stahlbetongalerie kompensiert. Interessant und wichtig für die anstehende neue Planung erwiesen sich die aus dieser Zeit übermittelten Informationen wie eine Übersicht der Schäden an den noch bestehenden Fachwerkrahmen, durchgeführter Reparaturarbeiten sowie Berechnungen zum statischen Nachweis nachträglich eingebauter Pendelstützen. Seitliche Anbauten der Halle wurden zur Schaffung von Büroflächen geschlossen und eine Zwischenebene eingezogen. Eine Maßnahme, die weiteren Verlust des Raumeindrucks zur Folge hatte.

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Der besondere Stahlbau

Gelungenes Beispiel für den Erhalt und die Umnutzung baukulturell wichtiger Gebäude © Michael Moser

Von den weiteren Umbauten und Modernisierungen, die nach der Wiederinbetriebnahme im Jahr 1950 durchgeführt wurden, blieb das historische Stahltragwerk weitgehend unberührt. Im Zeitraum von 1985 bis 1990 erfolgte eine weitere Sanierungsmaßnahme, die zum Ziel hatte, den unzureichenden sommerlichen und winterlichen Wärmeschutz zu optimieren. In den 1990er-Jahren nahm schließlich das neue Messegelände im Norden von Leipzig seinen Betrieb auf, die Messehalle 15 sollte ebenfalls wieder bespielt werden, endete jedoch schließlich als Herberge für einen Restpostenmarkt und stand beinahe zum Abriss frei, da kein tragfähiges Nutzungskonzept gefunden wurde.

Langfristig tragfähiges Nutzungskonzept Zweirad Stadler entschied sich 2015, den bisherigen Standort in die Messestadt zu verlagern, und erwarb die Messehalle 15. Zweirad Stadler hatte zu diesem Zeitpunkt die Idee der Neunutzung denkmalgeschützter Industriearchitektur. Beispiele hierfür stellen u.a. die Rinderauktionshalle in Berlin oder die U-Boot-Halle auf dem Hanomag-Gelände in Hannover dar. Der Leitgedanke des Umbaus bestand darin, durch die Rekonstruktion eine denkmalgerechte und wirtschaftliche Lösung für den Einzug des ZweiradCenters zu finden. Erreicht werden sollte der Erhalt der beeindruckenden Stahlkonstruktion und des ursprünglichen Raumeindrucks. Das durch die beteiligten Planer erarbeitete Konzept sah vor: – Wiederherstellung des Spannweitenrekords durch Rückbau der nachträglich eingebrachten Sicherungsstützen – Freilegung der ursprünglichen tragenden Konstruktion – Abtragung der Kopfbauten an der Nordfassade – Einbringung eines neuen wirtschaftlichen Nutzungskonzepts.

Das Nutzungskonzept erforderte 6.000 m² Verkaufsfläche und 2.700 m² Lagerbereich mit Anlieferungszone und Fahrradwerkstatt, Sozial- und Büroflächen sowie Räumlichkeiten für die Gebäudetechnik. Reise in die Vergangenheit Da kaum Planunterlagen und Berechnungen aus der Entstehungszeit der Halle vorlagen, mussten eine umfangreiche Recherche sowie ein Studium der damaligen Bauvorschriften und Konstruktionsprinzipien vorausgehen. Die Planung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit Dr.-Ing. Jens Ritter von der pb+ Ingenieurgruppe AG in Bremen und gliederte sich in zwei Hauptthemen: In den Nachweis der Bestandstragstruktur für den Rückbau der nachträglich eingebrachten Stützen zur Wiederherstellung der beeindruckenden Spannweite und in die Planung von Ein- und Anbauten. Die Notwendigkeit der nachträglich eingebrachten Stützen ging zwar aus einem Dokument der 1950er-Jahre hervor, konnte allerdings im Jahr 2019 durch die Planer wiederlegt werden.


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Der besondere Stahlbau

Der Rückbau basierte auf der Überlegung, dass eine Gefügeumwandlung von Stahl infolge Wärmezufuhr erst bei Temperaturen über 750 °C stattfindet. »Bereits bei 500 °C verliert Stahl seine Festigkeit und ist nicht mehr in der Lage, äußere Beanspruchung aufzunehmen. Wäre die Stahlkonstruktion infolge einer Brandbeanspruchung auf über 500 °C erwärmt worden, hätte dies aufgrund der vorhandenen hohen Eigenlasten des Daches zu einem Totaleinsturz der Konstruktion geführt, bevor ein weiterer Temperaturanstieg auf 750 °C eine Gefügeumwandlung zur Folge gehabt hätt«, erklärt Westphal. Rekonstruktion des Innenraums Zur Nachrechnung des Haupttragwerks war es erforderlich, diese These durch Materialprüfungen zu bestätigen und ein Aufmaß zu ermitteln. Mithilfe komplexer Computermodelle konnte der Nachweis geführt werden, dass die Halle in ihrer ursprünglichen Spannweite unter Berücksichtigung der vorhandenen Materialeigenschaften und schädigungsbedingter, größerer Imperfektionen standsicher ist. Der

Rückbau der Sicherungsstützen erfolgte über Hydraulikeinrichtungen. Außerdem erfolgte die Öffnung der niedrigeren seitlichen Anbauten zum Innenraum. Die 1950 ergänzten Kopfbauten an der Nordfassade wurden bis auf die Höhe der umlaufenden Anbauten abgetragen und die Fassade durch zwei kleine Neubauten geschlossen. Um nicht nur die Geräumigkeit, sondern auch die Geschichte der Halle zukünftig ablesbar zu machen, blieb die im Zuge des Wiederaufbaus eingefügte Verglasung der Hallenaußenwand erhalten. Eine neue großzügige Glasfassade, über welche der Haupteingang im Erdgeschoss markiert wird, wurde als zeitgenössische Schicht hinzugefügt. Die Umnutzung der Messehalle 15 zeigt einen beispiellosen Umgang mit wertvoller Baukultur, die es zu erkennen und zu erhalten gilt, auch wenn sie bisweilen leichtfertig zum Rückbau freigegeben wird. Weitere Informationen

Westphal Architekten BDA D-28215 Bremen info@westphalarchitekten.de www.westphalarchitekten.de

Impressionen aus der Umbauphase © Jens Ritter/pb Ingenieurgruppe

Neue Nutzung: Zweiradcenter einer Fahrradeinzelhandelskette © Frank-Heinrich Müller

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Der besondere Stahlbau

Europaplatz mit Pavillon, neuen Straßenbahnlinien und Straßenbahnkreuzungen © David Franck

Der 2019 am Europaplatz errichtete Pavillon – 2018 wurde der Kaiser-WilhelmPlatz umgetauft – ist das Ergebnis eines Wettbewerbs, den die Freiburger Stadtbau GmbH und die Freiburger Verkehrs AG ausgelobt haben. Der Entwurf stammt aus dem Architekturbüro J. Mayer H. und Partner, das in der Wettbewerbs- und Umsetzungsphase mit Buro Happold zusammengearbeitet hat.

Jürgen Mayer H. und Buro Happold

Neuer Platz mit neuem Pavillon in Freiburg

Auftakt zur Innenstadt Mit der Umplanung des ehemaligen Verkehrsknotenpunkts aus den 70erJahren im Rahmen der Neugestaltung des Altstadtrings entstanden neue Potenziale für Straßen, städtische Mobilität und öffentliche Räume. Zusammen mit dem neu aufgerichteten Siegesdenkmal und der umgebenden Bebauung, insbesondere den Gebäuden der Karlskaserne, bildet die Haltestelle den neuen Auftakt zur historischen Altstadt von Freiburg. Ein Highlight stellt das beeindruckende Gebäudeensemble im Bereich der Haltestelle dar. Für die Freiburger Stadtbau GmbH wurde ein Pavillon im Freiburger Effizienzhaus-Standard 70 errichtet, der Technik- und Betriebsräume für die Freiburger Verkehrs AG sowie eine gastronomische Einheit beinhaltet.

Erscheinungsbild bei Dunkelheit © David Franck


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Der besondere Stahlbau

Platz und Überdachung Der Pavillon, entworfen von den Architekten des Büros J. Mayer H., integriert einen Wartebereich sowie ein gastronomisches Angebot und spielt dabei mit geometrischen Formen. Über den dreieckigen Platz wurde ein Kreisraster gelegt, aus dem sich die Form der Dächer ableiten lässt. Diese werden von einer Stahlkonstruktion gestützt und als Einheit zusammengefasst. Die ausgreifende Überdachung prägt mit ihrer geschwungenen Form das neue Erscheinungsbild des Platzes und wird zum geselligen Ort und Treffpunkt an der Schnittstelle von öffentlichem Verkehr und städtischem Verweilen. Die Prinzipien Offenheit und Leichtigkeit strahlen auf den gesamten Platz aus. Die Platzflächen wurden mit grauem Granitpflaster aus den Vogesen belegt, während die Kandelaber der Rotteckring-Beleuchtung und die geschwungenen Bänke sichtbare Akzente für die Aufenthaltsqualität bieten. Ein weiteres Highlight stellen die Bäume dar, die durch Öffnungen in der Dachhaut weiter wachsen und so geschickt mit der modernen Architektur verknüpft wurden.

Europaplatz mit Pavillon und Gastronomie © David Franck

Der Beitrag von Buro Happold bestand in erster Linie darin, den hohen gestalterischen Anspruch des Projektes zu unterstützen und wirtschaftliche und angemessene Lösungen zu entwickeln. Dies gelang durch ein minimiertes Tragwerk, das einerseits dem architek-

Ein modernes Leitsystem für blinde und sehbehinderte Menschen, das die Haltestellen verbindet und in NordSüd- und Ost-West-Richtung führt, zeigt, dass alle Menschen eingeladen sind, diesen Platz anzunehmen und sich wohlzufühlen.

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Anschlussdetail nach Fertigung © Buro Happold

Der besondere Stahlbau

Montierte Stahlkonstruktion mit seitlichen Öffnugen © Weissenrieder

Schema des Strukturkonzepts: Entkopplung des blattartigen Daches. © Buro Happold


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Der besondere Stahlbau

Auskragende Pavillon-Dachelemente im Bau © Buro Happold

tonischen Entwurf gerecht wird sowie andererseits zur Wirtschaftlichkeit des Gesamtprojektes beiträgt. So konnte u.a. die Aufdoppelung von Technikzonen reduziert werden. Der Entwurf, der im Wettbewerbsstadium für einen Straßenbahnknoten außergewöhnlich innovativ aussah, aber den öffentlichen Raum Freiburgs aufwerten sollte, konnte so erfolgreich im Zeit- und Budgetrahmen realisiert werden. Oberirdische Struktur Der ursprüngliche Entwurf sah eine schwimmende Dachplatte vor, die auf einem Minimum an kreisförmigen Edelstahlstützen ruht, ohne sichtbare Anschlüsse für die Elektrik oder die Entwässerung. Die Dachplatten bestanden aus großflächigen blattförmigen Auslegern auf Stützen, die unter den schmalen Stielen dieser Blätter positioniert waren, d.h. an Stellen mit den höchsten Kräften aber geringem Platz für sekundäre Elemente.

Daher wurde klar, dass diese Anschlüsse so detailliert sein müssen, dass sie alle TGA-Dachanschlüsse innerhalb der Dachkonstruktion und von außen nicht sichtbar aufnehmen konnten. Die Lösung bestand darin, die Kragträger an den Anschlusspunkten zu teilen und sie um den Innendurchmesser der Hauptfeiler zu verwurzeln, wodurch eine durchgehende und auch seitliche Öffnung innerhalb der Anschlüsse geschaffen wurde. Diese Verbindungen wurden werkseitig geschweißt, um enge Toleranzen zu erreichen und bauseitiges Schrauben zu vermeiden. Das Gebäude hat einen stark asymmetrischen Grundriss, insbesondere in Bezug auf die Position der RC-Stabilitätswände. Mit der konstruktiven Anforderung, dass die Außenwände frei von Querverstrebungen bleiben, neigte das große auskragende Dach trotz der relativ geringen Kräfte und der geringen Höhe des Gebäudes dazu, das Gebäude seitlich zu schwenken und unverhältnismäßig hohe Kräfte auf die Stabilitätswände auszuüben. »Dachlandschaft« © Buro Happold

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Die Lösung bestand darin, eine horizontale Fuge innerhalb des Hauptstahlträgers, der von der inneren Dachfläche in das äußere Kragdach übergeht, einzubringen und den Kragdachteil mit frei stehenden Kragstützen zu stützen. Die scheinbar durchgehende, 60 m lange Dachplatte besteht also aus zwei Teilen. Die Stahlträger bilden ein asymmetrisches Gitter und tragen sekundäre Holzbalken und 6 cm dicke Sperrholzplatten, die wie eine Membran zur Übertragung der horizontalen Lasten wirken. Die primären Querschnittsgrößen wurden identisch gehalten, um die Detaillierung innerhalb der Stahlkonstruktion und auch zwischen Holzbalken und Stahlkonstruktion zu optimieren. Die oberirdische Struktur wurde hinsichtlich des Baus der Oberleitungen und Gleise mit der Bauausführung koordiniert. So wurden z.B. die frei stehenden Dächer so geplant, dass sie auch nach dem Einbau der Oberleitungen noch ausgeführt werden konnten. Der leichte Holzbau unterstützte dies. Konstruktion und Innovation Der Pavillon wurde in Stahl- und Holzbauweise konstruiert. Für die weitspannenden Träger und Kragstützen wurde Stahlbau gewählt, um die Verformungen, auch die langfristigen, zu begrenzen. Das Dach wurde zur Unterstützung als konventioneller Holzbau ausgeführt. Die oberirdische Struktur wurde als eine Reihe von

Der besondere Stahlbau

Wänden und Stützen konzipiert, wobei die Pavillonräume von einer vollverglasten, teilweise gekrümmten Fassade umgeben sind, um den Eindruck großer blattförmiger Dachplatten, die über dem neuen Platz schweben, zu verstärken. Das primäre Ziel für die Entwicklung des Tragwerks war es, ein skulpturales und glattes Aussehen aller sichtbaren Elemente zu erreichen und daher alle mechanischen und elektrischen Leitungen innerhalb der Struktur sorgfältig zu verbergen. Die zentrale Herausforderung bei diesem Projekt lag darin, ein Tragwerk zu entwickeln, das eine wirtschaftliche sowie elegante und vollständig integrierte Lösung für die sichtbaren Elemente der Struktur bietet. Ebenso galt es, auf die Einschränkungen des Standorts zu reagieren. Fazit Das Gesamtkonzept zeigt, wie Architektur und eine passende Tragwerkslösung zur Verbesserung der gebauten Umwelt und der sozialen Erfahrung einer Stadt beitragen kann. Erreicht wurde dies durch die Entwicklung maßgeschneiderter, kosteneffizienter und dennoch eleganter Details, insbesondere im Hinblick auf die ganzheitliche, disziplinübergreifende Gestaltung und die originelle Entwurfsabsicht. Bei der Planung wurde die sorgfältige Ausgewogenheit zwischen technischen Details und dem breiteren Kontext des städtischen Gefüges berücksichtigt. Mit

Gesamtanlage nach Fertigstellung aus zwei Perspektiven © Buro Happold

anderen Worten, die Technik informiert die gesamte Struktur und das Gebäude, aber ohne »Over-Engineering«, und bietet gleichzeitig einen wichtigen Katalysator für das Wachstum eines neuen städtischen Platzes und einer neuen Erfahrung. Ein vorgegebenes Grundanliegen des Projekts war, dass es rechtzeitig und im Rahmen des Budgets geliefert wird und dass einige der technischen Lösungen (z.B. Fundamente, Stahlbauanschlüsse) erhebliche Vereinfachungen im Bauablauf bieten und die Kosten niedrig halten. Letztendlich trug das Engineering dazu bei, alle wirtschaftlichen und ästhetischen Ansprüche des Projekts zu erfüllen, um eine elegante und maßgeschneiderte Stadtstruktur zu schaffen. Weitere Informationen

Buro Happold Team: Florian Foerster, MIStructE Daniya Doelling www.burohappold.com AUFTRAGGEBER

Freiburger Stadtbau (FSB) & Verkehrsbetriebe Freiburg (VAG) ARCHITEKT

Jürgen Mayer H. und Partner Team: Sebastian Finckh Lokale Kontaktarchitekten: Jürgen Moser Architekten LP 1-5 Jochen Weissenrieder Architekten (LP6 -LP9) stahlbau

Winterhalter-Stahlbau


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ATP und amd.sigma

Terminal 2 am Flughafen Berlin Brandenburg

Funktional und introvertiert präsentiert sich das silbrig schimmernde Gebäude des Terminals 2 am HauptstadtFlughafen Berlin Brandenburg. Das erst 2017 beauftragte Zusatzterminal ist – pünktlich zur Eröffnung des BER – »ready for takeoff«. Aufgrund der momentanen Situation nur im StandbyModus ist T2 jederzeit einsatzbereit. Das Terminal konnte trotz komplexer Abläufe und später hinzukommender NutzerInnenAnforderungen »just in time« schlüsselfertig übergeben werden. Damit ist es eines der am schnellsten errichteten Terminalprojekte Deutschlands.

Gebäude als »Fast Track«-Projekt (noch) im Standby-Modus © FBB/Günter Wicker

Aufgabe und Lösung T2 erweitert die Kapazität des BER um 6 Mio. Passagiere pro Jahr und kann in Spitzenstunden rd. 2.000 Passagiere abfertigen. Um diese Auslastung bereits bei der Eröffnung zu gewährleisten, konzipierte ATP/amd das 23.000 m² große Gebäude als »Fast Track«-Projekt mit maximal einfacher Baustruktur und Fassade. Dank integraler Planung war es möglich, sämtliche Vorgaben des Auftraggebers planerisch zu bewältigen.

»Um ein Projekt dieser Größenordnung in Quality und Time zu realisieren, ist eine integrale Planung mit Building Information Modeling (BIM) unverzichtbar«, kommentiert Architekt Niklas Veelken, Geschäftsführer von ATP Berlin, die erfolgreiche Zusammenarbeit eines erfahrenen und breit aufgestellten Planerteams mit einem großen Engagement sehr vieler Beteiligter. Als integraler Planer verantwortete ATP standortübergreifend die Prozessführung Planung mit Architektur, Tragwerksplanung und Technischer Gebäudeausrüstung (TGA) im eigenen Haus.

Baukörperanordnung © ATP architekten ingenieure


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Stahlbauheute 4/2020

Der besondere Stahlbau

Lutz Weisser, Geschäftsführer der amd. sigma und Spezialist in Flughafenberatung und Gesamtkonzeption von Projekten, sieht die kurze Planungszeit als Ergebnis perfekter Kooperation von Beginn an: »Aufgrund der langjährigen Erfahrung konnten wir gleich zu Beginn innerhalb nur weniger Tage erste Lösungsvorschläge als Diskussionsgrundlage mit dem Auftraggeber entwerfen. Innerhalb von drei Wochen entwickelten wir über Variantenuntersuchungen die finale Lösung. Die Erfahrung der Flughafenplaner ermöglichte es, noch vor einer Erfassung der Nutzerbedarfe ein Layout zu entwickeln, das alle Prozesse und wesentlichen Bedarfe abbildete.« Im Generalplanerteam fanden sich auch Brandschutz- und Signage-Planer genauso wie das marktführende Planerbüro für die Gepäckförderanlage (suisseplan). Architektur und Städtebauliches Konzept Im »Innenhof« des Flughafens, parallel zum Pier Nord liegt das T2, mit dem es durch gläserne Brücken verbunden ist und dessen Gates und Sicherheitskontrollen es mitbenutzt. Diese Funktionsabläufe sowie die maximale Nutzung des von Bestandsgebäuden umgebenen Baufeldes ergaben die Form eines 240 m langen und 40 m breiten Riegels, in einer Höhe von ca.16 m. Mit seiner glatt-glänzenden, durchgängig flachen Fassade präsentiert es sich dabei als Kontrast zum klassizistisch anmutenden BER-Design der umgebenden Bauten.

Ausstattung mit einer Gepäckförderanlage © FBB/Günter Wicker

Leitsystem und Design © ATP/Bredt

Funktionen des Gebäudes Mit einer Kapazität von 6 Mio. Fluggästen pro Jahr ist das T2 zur Unterstützung von T1 und zur Abfederung des Passagieraufkommens konzipiert und muss die effiziente und stressfreie Führung von täglich bis zu 2.000 Personen durch das Gebäude – auf kurzen Wegen und unter Einhaltung aller notwendigen Sicherheitsauflagen – gewährleisten.

Das Gebäude ist zweigeschossig und verfügt über zwei öffentliche Passagierhallen, eine große Gepäckförderanlage, Technik- und Lagerräume sowie Büros. Im Erdgeschoss findet man die Check-in-Halle mit 16 Schaltern und der Gepäckabfertigung. Im Obergeschoss gelangt man nach der Sicherheitskontrolle auf die »Plaza« mit ihren Shops und Cafés.


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Der besondere Stahlbau

Fassade aus Aluminiumpaneelen © ATP/Bredt

Fassade Die vorgehängte Fassade aus silbereloxierten, geschliffenen Aluminiumpaneelen schafft einen Gegenpol zu den Sichtbetonflächen des Hauptterminals. Ein regelmäßiges, vertikales Ausbauraster von 1,275 m gliedert die Fassade und definiert die Breite der Metallpaneele. Die Länge der Paneele beträgt an den überwiegend geschlossenen Wandflächen durchgehend 5 m. Nur an den Stirnseiten und Teilen der Nordseite gliedern Fensterbänder die Fassade. Alle Türen und Fenster sind flächenbündig in die Oberfläche integriert, wodurch eine ununterbrochene Homogenität entsteht.

Interior Mit Sichtbeton und freien Raumdecken orientiert sich die Architektur auch im Inneren am Industriebau. So bilden etwa die Check-in-Schalter aus weißem, widerstandsfähigem Mineralwerkstoff puristische Eyecatcher in der Abfertigungshalle, während dunkelgraue Gitterroste als visuelle Elemente und Sichtschutz fungieren. Die Wegführung ist passagierfreundlich, übersichtlich und intuitiv. Das Farbkonzept wurde zur Abgrenzung zwischen den unterschiedlichen Nutzungs- und Raumbereichen entwickelt und entspricht dem Konzept des Flughafens Berlin Brandenburg. Zusätzlich leitet ein rotes Metallband auf 3,5 m Höhe durch das gesamte Gebäude.

Integration von Technik- und Lagerräumen © ATP/Bredt

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TWP Um das Terminal einfach und schnell errichten zu können, kam teilweise die modulare Bauweise mit Fertigteilbauteilen zum Einsatz. Man ließ Stahlbetonstützen, Fertigteilbinder, TT-Plattendecken und Stahlträger anfertigen, wo bereits Auslassungen für die Haustechnik vorgesehen waren. Die horizontale und vertikale Gebäudeaussteifung erfolgte über die Treppenhaus- und Aufzugskerne in Verbindung mit den Geschossdecken. Im Hallenbereich sorgen Fertigteilstützen sowohl in Längs- als auch in Querrichtung für die nötige Aussteifung. Die STB-Pfetten unter der Dachhaut nehmen sowohl die Last aus den Oberlichtbändern als auch die Last aus den Traversen für die TGA-Trassen auf. So ergeben sich Spannweiten für die Trapezblecheindeckung mit einer wirtschaftlichen Blechdicke. Die zwei geschlossen verglasten Übergänge zum Pier Nord erhielten ein Stahltragwerk, das als Brücke die zwischen dem T2 und dem Pier Nord liegende Straßentrasse stützenfrei überspannt. Der Lastabtrag der Brücken wird über gesonderte Stahlbetonpfeiler auf separaten Gründungselementen realisiert, sodass keine Lasten eingeleitet werden müssen.


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Stahlbauheute 4/2020

Der besondere Stahlbau

Ansicht von Süden © ATP architekten ingenieure

Auch maximale Flexibilität stand bei der Planung im Fokus: Damit die Halle für die Sicherheitskontrolle den neuesten Anforderungen der Flughafensicherheit angepasst werden kann, wurden die Räume größtenteils stützenfrei konzipiert. Große Einbringöffnungen in der Fassade ermöglichen auch den Austausch großformatiger Geräte. Der Verzicht auf abgehängte Decken erleichtert außerdem den Zugang zu den Leitungen und Installationen und ermöglicht problemlose Erweiterungen der Haustechnik. Integrale Planung mit BIM Mittels integraler Planung mit BIM gelang die Übersetzung der reibungslosen Abläufe in ein Gebäudekonzept für den T2 als kompaktes und optimiertes Platzwunder. Die BIM-Methodik ermöglichte, den anspruchsvollen Bau unter Einhaltung aller Vorgaben in acht Monaten bis zum Einreichen des Bauantrags zu planen und bündelte das Know-how aller Beteiligten.

Sitzinsel für Fluggäste © FBB/Günter Wicker

»Alle Gewerke arbeiteten Hand in Hand gemeinsam am digitalen Zwilling des T2. So war zu jeder Zeit und in jeder Phase jeder Schritt nachvollziehbar. Bei diesem komplexen Projekt mit so vielen Vorgaben und Funktionen war BIM unverzichtbar. Diese Arbeitsweise ersparte uns viel Zeit und sorgte für einen reibungslosen Workflow.

Integrale Planung ist und bleibt zukunftsweisend«, zieht Architekt Boyan Kolchakov, Gesamtprojektleiter bei ATP Berlin, ein erfolgreiches Resümee. Weitere Informationen

ATP architekten ingenieure www.atp.ag

Übergang zum Pier Nord © ATP/Bredt

BAUHERR

Externe Planungspartner

Flughafen Berlin Brandenburg GmbH

suisseplan Ingenieure AG Logistik VIA Beratende Ingenieure Voigt-Ingenieure Gruner GmbH GDLA Landschaftsarchitekten moniteurs GmbH

PLANER/ARCHITEKT

ATP/amd.sigma strategic airport development


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Der besondere Stahlbau

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Knoche Architekten

Schattenspiel im Hafen Zwenkau

Die Hafengesellschaft hatte an der HTWK einen studentischen Wettbewerb für ein schattenspendendes Kunstobjekt ausgelobt, der zugunsten der Studentin Lydia Gockel entschieden wurde. Gemeinsam mit ihr wurde die Konstruktion weiterentwickelt und realisiert. Es handelt sich um einen auf 4 Kreuzstützen ruhenden Trägerrost, der 25 Felder erzeugt, in die die Schattendachelemente eingehängt wurden. Diese bestehen aus senkrechten Blechen mit unterschiedlichen Höhen, Längen und Abständen. So entsteht eine zwar orthogonale, aber gänzlich unregelmäßige Struktur, die aufgrund der entstehenden Schatten und Reflexionen ein Lichtspiel erzeugt, das an das Licht unter einem Blätterdach erinnert und sich je nach Tagesund Jahreszeit fortwährend verändert.

Kunstwerk am Stadtplatz © Knoche Architekten BDA

Anlass und Funktion Der Stadtplatz am Hafen Zwenkau ist ein aus massiven Materialien gebauter Freibereich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Zwenkauer See. Der Platz besteht aus zwei Flächen in unterschiedlichen Höhenlagen, er fungiert auf der oberen Ebene als Veranstaltungsplatz, während die untere Ebene knapp oberhalb des Wasserspiegels liegt und als Warteplatz für die Anlegestelle der Seerundfahrt dient.

Beide Höhenniveaus des Platzes sind durch eine behindertengerechte Rampenanlage und eine Sitzstufenanlage miteinander verbunden. Da keine schattenspendenden Anlagen oder Bäume vorhanden sind, kommt es in den Sommermonaten zu einer erheblichen Aufheizung des Stadtplatzes. Um diese Aufheizung zu verringern und wartenden Fährgästen in einem Teilbereich Sonnenschutz zu bieten, soll der Platz durch ein schattenspendendes Kunstwerk aufgewertet werden. N

Das Schattendach am Hafen Zwenkau Ein Gefüge aus Stahlblechen soll zukünftig am Hafen der Stadt Zwenkau Besuchern und auf das Boot wartenden Gästen Schatten spenden. Es weist eine quadratische Grundform mit 7,50m x 7,50m auf, ist 3,50m hoch und lagert auf 4 kreuzförmigen Stahlstützen. Ein Trägerrost bildet das

Grundgerüst

für

unterschiedlich

große

Stahlplatten, welche das durchbrochene Dach bilden

und

Schatten

einen

sich

entstehen

ständig

lassen.

ändernden Die

vielen

senkrechten Bleche flimmern wie der See und das

Schattenbild

wirkt

wie sich

im Wind

bewegende Blätter eines Baumes. Dadurch erzeugt die Dachstruktur auf dem unteren Plateau des Hafens ein sowohl lebhaftes als auch spannendes Bild. Besucher können unter dem Dach Sonnenschutz finden und dabei auf

A

Sitzwürfeln pausieren. A

Lageplan © Knoche Architekten BDA

Schattendach Hafen Zwenkau Planinhalt

Lageplan

Maßstab

1:500

LPH

3I4


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Stahlbauheute 4/2020

Der besondere Stahlbau

Schattenspender auf quadratischerGrundfläche © Knoche Architekten BDA

Aufgabenstellung Es sollte ein Kunstwerk geschaffen werden, das mit den natürlichen Elementen des Seeufers, v. a. aber mit dem Licht und der stets bewegten Oberfläche der großen Wasserflächen in Beziehung tritt und diese Elemente künstlerisch in eine Skulptur übersetzt. Das Dach sollte nicht als flächiger Wetterschutz, z. B. als trockener Unterstand bei Regen, genutzt werden. Daher war keine gesonderte Entwässerung vorzusehen. Auch sonstige technische Ausstattungen wie z. B. Beleuchtung konnten entfallen.

A - 9x Innenmodul / aus 12 Teilen 5 1.

Entwurfsidee Entstehen sollte ein Schattendach mit einer quadratischen Grundfläche von etwa 56 m², welches von vier Stützen getragen wird. Eine scheinbar unregelmäßige Struktur senkrecht stehender Blechtafeln bildet die eigentliche »Dachfläche«. Das durch die vielen Einzelflächen der kleinteiligen Struktur entstehende Schattenspiel tritt in Beziehung mit dem Lichtspiel der stets bewegten Wasseroberfläche und übersetzt dies künstlerisch in eine Skulptur. Das Bauwerk hat eine Außenabmessung von ca. 7,50 m × 7,50 m und eine Höhe von ca. 3,50 m über GOK.

C - 8x Randmodul 1 / aus 11 Teilen

3 1.

7 1.

14 1.

2 1.

25 4.

6 2.

6 2. 8 2. 19 3.

15 2. 19 3.

9 3.

9 3. 24 3.

24 3. 1 1.

12 1.

11 2.

1 1.

12 1.

20 4.

B - 4x Eckmodul / aus 12 Teilen

11 2.

D - 4x Randmodul 2 / aus 12 Teilen 7 1.

5 1. 5 1.

3 1.

4 1.

23 4.

13 2.

6 2. 8 2.

18 5. 21 3.

19 3.

Gelb: Montagereinfolge (Oberseite liegt unten) 9 3.

10 3.

Hinweis:

22 3.

24 3. 1 1.

1 1.

Bemaßungen auf Achse Materialstärke und Einbauspiel beachten!

Schattenspiel Hafen Zwenkau Planinhalt

Maßstab

Module - Montageplan

17 1.

16 2.

26 4.

17 1.

16 2.

26 4.

1:20

LPH

AFU

Planverfasser

KNOCHE ARCHITEKTEN BDA Holbeinstraße 29 04229 Leipzig

Module: Montageplan © Knoche Architekten BDA

Tel: 0341 87099080 Fax: 0341 8709908-9 E-Mails: info@knoche-architekten.de erstellt

16.04.18

geändert

gezeichnet

27.02.19

FIETZE

Isometrien © Knoche Architekten BDA


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Stahlbauheute 4/2020

Der besondere Stahlbau

Perspektive © Knoche Architekten BDA

Schattendach Hafen Zwenkau Planinhalt

Maßstab

Perspektive

LPH

-

3I4

Planverfasser

KNOCHE ARCHITEKTEN BDA Holbeinstraße 29 04229 Leipzig Tel: 0341 87099080 Fax: 0341 8709908-9 E-Mails: info@knoche-architekten.de

Perspektive von Süden

erstellt

geändert

gezeichnet

Gockel

7,50m

19.01.18

7,50m

Grundriss M 1:50

Schnitt A-A M 1:50

OK 3,50m

Schattendach Hafen Zwenkau Planinhalt

Maßstab

Grundriss I Ansicht I Schnitt

LPH

1:50

3I4

Planverfasser

KNOCHE ARCHITEKTEN BDA Holbeinstraße 29 04229 Leipzig Tel: 0341 87099080 Fax: 0341 8709908-9 E-Mails: info@knoche-architekten.de erstellt

Ansicht Nordwest M 1:50

geändert

gezeichnet

Entwässerungsgrundleitung DN 150

19.01.18

Gockel

1,50

1,35 1,50

DN 100

1,496

dleitung

grun serungs

Entwäs

Grundkonstruktion Die Grundkonstruktion wurde als ungerichteter Trägerrost aus Stahlblechträgern im Abstand von 1,50 m errichtet. Sie besteht aus 4 Haupt- und 4 Nebenträgern mit identischen Abmessungen, d. h. insgesamt aus 8 orthogonal zueinander gekreuzten Flachstahlprofilen von jeweils 7,20 m Länge. Die Konstruktionshöhe beträgt 35 cm, die Materialstärke 12 mm. Die Träger kragen nach außen jeweils 1,35 m über die Stützen hinaus. Die Hauptträger liegen auf 4 Stahlstützen auf, die im Achsabstand von 450 cm errichtet werden. Die kreuzförmigen, geschweißten Stahlstützen sind in Stahlbeton-Köcherfundamenten gegründet. Die Gesamthöhe der Konstruktion oberhalb GOK beträgt ca. 3,50 m, die lichte Höhe unterhalb der Grundkonstruktion ca. 3,15 m.

116.14 0

2,2

A

1,50

7,492

7,20

0

4,0

1,50

60 60 0

7,8

114.50

1,50

116.96

1,496

1,35

inne

sr

ng

ru

se

1,50

60 0

4,0 60

114.38

Hafen

A

114.49

äs

tw

En

1,35

1,50

1,50

1,50

1,496

1,35

1,50

1,50

1,50

1,496

7,492

7,20

Stadtplatz

Lageplan M 1:200

Grundriss Schnitt Tragsystem M 1:50

Grundriss Aufsicht M 1:50

OK 3,50m

OK 3,50m = 117.92 ü.NHN

40

N UK 3,10m

3,10

116.98 ü.NHN

114.50 ü.NHN

114.40 ü.NHN OK 0,00 = 114.42 ü.NHN

INDEX

ÄNDERUNG/ ERGÄNZUNG

A

Lage Schattendach

20

nach DHHN 92

GRUNDSTÜCK

60

4,00

60

30

4,30

30

7,492 Schnitt A-A M 1:50

OK 3,50m

Straße

Zwenkau An der Mole

Gemarkung

Zwenkau

FLURSTÜCK-NR

1413/18 und 2009

MAßNAHME

SCHATTENSPIEL HAFEN ZWENKAU PLANINHALT

PLANNR

KNOCHE ARCHITEKTEN BDA Prof. Christian Knoche Holbeinstraße 29 04229 Leipzig Tel.: +49 (0) 341 87099080

STADT ZWENKAU Bauamt OK +0,08m = 114.50 ü.NHN

Steffi Gebauer Bürgermeister-Ahnert-Platz 1 04442 Zwenkau Tel.: +49 (0) 3420350931 steffi.gebauer@stadt-zwenkau.de

Gesamtplan: Grundrisse, Ansichten, Schnitte © Knoche Architekten BDA Ansicht von Hafenkante M 1:50

NAME DES LAYOUTS: SSZ-BA DATEINAME: SSZ_Schattenspiel_Zeichnungen.VWX

-

CODIERUNG PLANINHALT

LP - GR - S - AS

MAßSTAB

1:200/50

FORMAT

PLANSTAND

AFU BEARBEITET/ GEZEICHNET

FIETZE/TSC UNTERSCHRIFT

DATEINAME SSZ_Schattenspiel_Zeichnungen.VWX

info@knoche-architekten.de BAUHERR

TEILPLAN

01

Lageplan M 1:200 Grundriss M 1:50 Schnitt M 1:50 Ansicht M 1:50 PLANSTAND

AUSFÜHRUNGSPLANUNG PLANVERFASSER

UK 3,10m

NAME TSC

LAGE-HÖHENSYSTEM

Gemeinde

2,20

DATUM 25.03.2020

114.59 ü.NHN

±0.00 = 114.5 m ü.NHN

90

Schattendachelemente Durch die Grundkonstruktion wurden 25 quadratische Felder der Abmessung 150 cm × 150 cm erzeugt, davon 4 Eckfelder, 12 Randfelder und 9 Mittelfelder. In die entstehenden, quadratischen Felder der Primärkonstruktion wurden die Schattendachelemente eingesetzt, die als unregelmäßiges Gefüge aus vertikal angeordneten Stahlblechen geplant und als räumliche, verschweißte Tragelemente in den Eckfeldern 2-seitig, in den Randfeldern 3-seitig und in den Mittelfeldern 4-seitig gelagert sind.

UNTERSCHRIFT

DATUM

PLANDATUM

27.08.2019

780 x 570


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Stahlbauheute 4/2020

Der besondere Stahlbau

Die senkrecht angeordneten Stahlblechlamellen haben unterschiedliche Höhen und wurden in unterschiedlichen Abständen zueinander angeordnet. In der Belegung der 25 Felder der Grundkonstruktion wurden die geometrisch identischen Schattendachelemente mehrfach gedreht, sodass in der Erscheinung keine geometrische Ordnung, Regelmäßigkeit oder Reihung mehr ablesbar ist.

Struktur aus Stahlblechlamellen © Knoche Architekten BDA

Verbindungsprinzip und Montage Im ersten Schritt wurden die vier Stützen auf den bauseits hergestellten Fundamenten verschraubt. Anschließend wurden die vier äußeren Träger (Hauptträger) aufgelegt und biegesteif mit den Stützen verschweißt. Dies bildet das Haupttragwerk als biegesteifer Rahmen. Die vier inneren Träger (Nebenträger) wurden vor Ort in das Haupttragwerk eingehängt. Haupt- und Nebenträger wurden im Zuge der Vorfertigung mit gegenseitigen Ausklinkungen an den Ober- und Unterseiten versehen, um die Träger ineinanderstecken zu können. Die Einzelbleche der Schattendachelemente wurden ebenfalls im Zuge der Vorfertigung ineinandergesteckt und miteinander verschweißt, sodass sie als jeweils 1 Teil zur Montage auf die Baustelle kamen. Anschließend wurden die Elemente in dafür vorgesehene Ausklinkungen in das Haupttragwerk eingehängt. Lediglich die vier Elemente der äußeren Eckfelder wurden an je 2 Stellen mit den Hauptträgern verschweißt, um das Kippen über Eck zu verhindern.

Materialspezifikation Die gesamte Stahlkonstruktion ist feuerverzinkt (Korrosivitätsklasse C3-mäßig). Örtliche Schweißnähte wurden nachträglich kaltverzinkt. Nach Fertigstellung der Gesamtkonstruktion wurde diese bauseitig mit einem Korrosionschutzanstrich farbbeschichtet. Weitere Informationen

Knoche Architekten BDA D-04229 Leipzig Tel.: +49 (0)341/87099080 info@knoche-architekten.de www.knoche-architekten.de


Stahlbauheute 4/2020

Der besondere Stahlbau

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dasch zürn + partner

Neues Feuerwehrhaus für Kaufbeuren

Der Neubau des Feuerwehrhauses Kaufbeuren zeichnet sich durch moderne Architektur und bestechende Funktionalität aus. »Die unterschiedlichen Gebäudeteile, bestehend aus dem Gerätehaus, der Fahrzeughalle, dem Schlauchturm und dem Kopfbau, werden durch die einheitliche Materialität zu einem harmonischen Architekturensemble zusammengefasst«, so der Architekt Sebastian Kittelberger.

Ensemble aus verschiedenen Baukörpern © dasch zürn + partner/Bernhard Tränkle

Hinterlüftete Metallkonstruktion als Außenhaut © dasch zürn + partner/Bernhard Tränkle

Konzept Das entstandene Ensemble umhüllt einen geschützten Innenhof und nimmt mit der Gebäudestellung die beiden Richtungen der Umgebungsbebauung und der Neugablonzer Straße auf. Der Schlauchtrocken- und Übungsturm überragt als Hochpunkt die übrigen Gebäudeteile.

Die Alarmplätze liegen im östlichen Teil des Grundstücks, die Zugänge erfolgen vom Innenhof und den Parkplätzen aus. Die Einsatzzentrale im Erdgeschoss bietet einen Blick in die Fahrzeughalle sowie auf den Innenhof und die Alarmausfahrt.


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Stahlbauheute 4/2020

Der besondere Stahlbau

Grundriss OG © dasch zürn + partner

Lageplan © dasch zürn + partner Grundriss EG © dasch zürn + partner

Querschnitt © dasch zürn + partner

Historisches Feuerwehrfahrzeug ... © dasch zürn + partner/Bernhard Tränkle

Längsschnitt © dasch zürn + partner


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Der besondere Stahlbau

Eine einheitliche Materialität verbindet die einzelnen Nutzungsbereiche. Die geschlossenen Außenwandflächen mit einer profilierten hinterlüfteten Metallbekleidung bilden einen spannungsreichen Kontrast zu den großflächigen Verglasungen und Toren. Die Realisierung erfolgte in drei Bauabschnitten. Konstruktion Die Tragwerkskonstruktion der Fahrzeughallen aus Stahlbeton besteht aus Fertigteilstützen, Stahlbetonbindern und einer oberseitigen Halbfertigteildecke. Im zweigeschossigen Funktionsbereich werden die Stahlbetonflachdecken durch Wände oder wandartige Träger gestützt. Im Sinne der erforderlichen Robustheit wurde auch der Schlauch-/Übungsturm als Stahlbetonstruktur ausgeführt. Sektionaltore und Fenster wurden mit den langlebigen Materialien Metall und Glas ausgeführt. Die kompakten Gebäudeteile des Neubaus ergeben ein günstiges Verhältnis der Hüllfläche zum Raumvolumen. Die extensive Dachbegrünung bildet einen mechanischen Schutz der Dachhaut und fungiert als Regenwasserspeicher. Die Wärmeversorgung der drei Gebäude erfolgt über eine Gasbrennwertkesselanlage. Zur Deckung des regenerativen Anteils gemäß EEWärmeG wurde eine Grundwasserwärmepumpe vorgesehen.

Anordnung und Gliederung der Baukörper © dasch zürn + partner/Bernhard Tränkle

Fassadenausbildung im Detail © dasch zürn + partner/Bernhard Tränkle

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Der besondere Stahlbau

Die elektrische Energieversorgung des gesamten Areals erfolgt über eine Zuleitung aus dem öffentlichen Stromnetz. Bei Ausfall der öffentlichen Stromversorgung oder Fehler in der elektrischen Anlage wird ein stationäres Notstromaggregat eingesetzt. Weitere Informationen

dasch zürn + partner architekten Partnerschaft mbB D-70199 Stuttgart mail@dzpa.de www.dzpa.de Bauherr

Stadt Kaufbeuren Architekten

Sebastian Kittelberger, Gregory Leidel und Klaus Knittel Tragwerksplanung

tragwerkeplus, Reutlingen

Räume und Volumina im Innern © dasch zürn + partner/Bernhard Tränkle


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Bauen mit Stahl und Holz

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Geh- und Radwegbrücke am Bahnhof Angers Saint-Laud © David Boureau

Dietmar Feichtinger Architectes und sbp schlaich bergermann partner

Die Brücke als Weg und Ort

Am Bahnhof Angers Saint-Laud realisierten Dietmar Feichtinger Architectes zusammen mit Schlaich Bergermann und Partner Ingenieure eine neue Fußgängerund Fahrradbrücke. Sie ist in einem weichen weiten Bogen über die 70 m breite Bahnschneise geführt, die von den Schienenbündeln in die Topografie der Stadt geschlagen wird.

Stadtentwicklung Angers ist die Hauptstadt des Départements Maine-et-Loire im Westen von Frankreich. Der Bahnhof liegt an der Rue Auguste Gautier nördlich der Bahntrasse, südlich davon verläuft die Rue Fulton. Im Bereich des Bahnhofs sind die Schienenbündel rd. 70 m breit und schneiden eine tiefe Schneise in die Stadt. Die alte Fußgängerbrücke aus Stahlbeton, die geradlinig über die zehn Gleiskörper führte, war bereits sehr schadhaft und wurde abgetragen.

Gleisquerung in Bogenform © David Boureau

Die Stadtentwicklung sieht eine Aufwertung des Areals vor. Bahnhofsseitig wurden an der Rue Auguste Gautier Büros und ein Parkhaus realisiert, ein Hotel befindet sich in Bau. Südlich des Gleisbündels werden an der Rue Fulton eine neue Promenade und ein Park entstehen. Die Fußgänger- und Fahrradbrücke ist ein Teil dieser Aufwertung. Sie orientiert sich am Maßstab der Stadt.


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Bauen mit Stahl und Holz

Konstruktion aus Stahl und Holz © David Boureau

Entwurf und Konstruktion Markante Rahmen aus Holzleimbindern tragen die einseitige Überdachung und Beleuchtung, lenken den Blick und adeln die Brücke zur Landmark. Die Überdachung folgt der Innenkurve und überdeckt die Brücke bis zur Mitte des Brückendecks. Die Holzrahmen verändern ihren Abstand zueinander, die Unterkonstruktion ihren Querschnitt. Der Charakter des Steges wird entsprechend der Situation – betreten, gehen, warten, sitzen, beobachten, verlassen – akzentuiert. Der bogenförmige Verlauf bewirkt, dass die Rampe sacht an der neuen Promenade mit Park an der Place Giffard Langevin aufsetzt. Ein Aufzug in Verbindung mit einer Treppe schafft eine direkte, barrierefreie Verbindung zu Bahnhof und Hotel sowie den Bahnsteigen der Züge nach Paris und Nantes. In ihrer Ästhetik wird die Brücke zum Ausdruck der Erneuerung des Bahnhofsgebiets. Im Norden liegt der Aufgang auf die Brücke in einer Flucht mit dem neuen Parkhaus, ihr Steg flankiert seine Längsfassade. So akzentuiert sie das Gebäude, wertet die unteren Parkdecks stark auf und schafft auch dem gegenüberliegenden künftigen Hotel einen attraktiven Vorbereich. Die Stiege setzt am Gehsteig der Place Semard auf. Unter dem Treppenlauf parken Fahrräder witterungsgeschützt. Im Süden mündet der Brückenbogen direkt in die Achse der Place Giffard Langevin und den neuen Park ein und erweitert die Fußgängerpromenade. Eine lange, flach geneigte Rampe schafft einen barrierefreien Zugang. Die Gestaltung der Brücke aus Stahl und markanten Holzrahmen ist eine

Passage für Fußgänger und Radfahrer © David Boureau

Treppenaufgang zur Erschließung © David Boureau

Überdachung einer Seite © David Boureau


Stahlbauheute 4/2020

Bauen mit Stahl und Holz

Reaktion auf den spezifischen Ort und seine funktionellen Anforderungen. Sie wirkt identitätsstiftend, ihre Materialität entspricht dem Bahnhofsumfeld und ermöglicht, die Spannweiten mit einer gewissen Leichtigkeit zu überbrücken. Die Lage der Stahlbetonpfeiler, in denen die tragenden V-Stützen aus Stahl verankert sind, befinden sich zwischen den Gleisanlagen. Hier positioniert sich der Brückenbogen. Obwohl Pfeiler an Bahnhofsstegen auf die Last eines entgleisenden Zugs ausgelegt sein müssen, wirken sie nicht massig. Die Unterkonstruktion des Brückenbogens besteht aus einem Kastenprofil aus Stahl und einseitig auskragenden Konsolen. Auf ihnen liegen die Holzlatten – Eiche – des Stegs und die hölzernen Sitzflächen der Bänke auf, die den westlichen Rand der Brücke flankieren. In den hölzernen Steg sind rutschfeste Streifen eingelassen, die dafür sorgen, dass man die Brücke auch bei schlechtem Wetter gefahrlos nutzen kann. Hier können Passagiere auf Züge warten, Passanten und Flaneure den Blick über die Gleise und auf die Stadt genießen. Der Brückenquerschnitt variiert über die Gesamtlänge: Er verbreitert sich im Bereich der Stiegen und Rampen, um Spaziergänger und Passanten zur Nutzung der Brücke zu animieren. Zwei Treppen und ein Lift werden in naher Zukunft auch einen direkten Zugang auf die meistfrequentierten Bahnsteige ermöglichen, auf denen die Züge nach Paris und Nantes halten. Beleuchtung und Ausstattung Als markantes Identitätsmerkmal der Brücke betonen die Rahmen aus Leimholzbindern den Übergang und treten in Dialog mit der Stadt. Darüber hinaus haben sie eine spezifische Funktion: Sie regulieren Beleuchtung, Witterungs- und Windschutz. Alle Elemente sind in der Konstruktion integriert. LED-Streifen in den Rahmen akzentuieren den differenzierten Verlauf des Übergangs und beleuchten ihn nachts. Die Höhe der vertikalen Lichtstreifen steigt von den Enden bis zur Mitte der Struktur an, die horizon-

talen Lichtlinien folgen der Breite der Brücke. Die zunehmende Länge der vertikalen LED-Streifen und die Verdichtung der Rahmen führt zu deutlich mehr Helligkeit in der Mitte und zu einer guten Gesichtserkennung. Das erhöht das Sicherheitsgefühl bei Dunkelheit. Bei Nacht entwickelt die von innen leuchtende Brücke ihre Strahlkraft. Passagieren bietet diese Brücke einen witterungsgeschützten Warteraum im Freien. Die Rahmen aus Brettschichtholz tragen das Dach, Paneele aus Lochblech, die auch den Bänken als Rückenlehnen dienen, schützen die Innenseite des Brückenbogens vor Wind und Wetter. Darüber ist zusätzlich ein Drahtgeflecht angebracht. Beides verhindert, dass Gegenstände hinunterfallen. An der Unterseite des Daches bilden die Holzplatten des Daches die Kontinuität des Materials. An der Brüstung der Außenkurve bilden Stahlseile, Stahlsteher und ein Handlauf aus Holz das Geländer. Hier erfüllen horizontal auskragende Blechelemente in der Höhe des Brückendecks den Schutz der Oberleitung der Züge. Die neue Fußgänger- und Radbrücke am Bahnhof von Saint-Laud ist weit mehr als ein Übergang. Sie ist ein neuer urbaner Ort der Begegnung, an dem Menschen sich auf ihrem Weg über die Geleise gern aufhalten und verweilen.

Überdachung einer Seite © David Boureau

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Auszeichnung Das Bauwerk wurde von Atlanbois – Association zur Förderung des Holzes in der Region Pays de la Loire mit dem Holzbaupreis ausgezeichnet. Weitere Informationen zur Auszeichnung sind unter www.atlanbois.com zu finden. Dietmar Feichtinger Architectes

Bauherr

Alter Cités, Angers Architekten

Dietmar Feichtinger Architectes, Paris Ingenieure

schlaich bergermann partner, sbp france, Paris Externe Prüfung Planung

Société de Contrôles Téchniques (Socotec), Woippy Externe Prüfung Proben

Grollemund Laboroutes Instruments, Labaroche Cerema, Bron Société de Contrôles Téchniques (Socotec), Woippy Bauausführung

GTM Ouest, Saint-Herblain SMB Constructions Métalliques, Ploufragan BCB Briand Construction Bois, Verrières-enAnjou Ausführungsplanung

IOA Ingénierie et bureaux d‘etudes, Epagny Metz-Tessy


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Stahlbauheute 4/2020

Bauen mit Stahl und Holz

Sturm und Wartzeck mit ZÜBLIN Timber

Neues Besucherzentrum im Nationalpark Schwarzwald

Am 16.10.2020 wurde der Schlüssel für das neue Besucher- und Informationszentrum (BIZ) des Nationalparks Schwarzwald offiziell an die Parkverwaltung übergeben. Nach einem Testbetrieb soll das Zentrum unter Coronabedingungen im März 2021 mit eingeschränkter Zugänglichkeit (400 Tagesbesucher) und erst ab Juni uneingeschränkt öffnen. Planung und Bau der Anlage mit einer Nutzfläche von über 3.000 m² liefen seit 2015.

Zentrale Anlaufstelle Der am 1. Januar 2014 gegründete Nationalpark Schwarzwald umfasst ca. 10.000 ha Fläche. Der Wald soll sich in Zukunft in seiner ganz natürlichen Weise als Urwald entwickeln. Als zentrale Anlaufstelle im Nationalpark wurde am Ruhestein, einer Passhöhe an der Schwarzwaldhochstraße auf ca. 900 m Höhe, das BIZ mit den Schwerpunkten Umweltbildung, Besucherinformation und Besucherlenkung realisiert. Parallel wurde das bestehende Naturparkhaus mit einem Anbau für die Nationalparkverwaltung (NPV) erweitert und die gesamte verkehrs- und versorgungstechnische Infrastruktur am Ruhestein neu erstellt. Sieger des vom Landesbetrieb Vermögen und Bau, Amt Pforzheim, ausgelobten Wettbewerbs und damit Grundlage für den Bau war der Entwurf des Planerteams STURM UND WARTZECK GMBH, Dipperz, schlaich bergermann partner sbp gmbh, EWT Ingenieure GmbH und [f] landschaftsarchitektur gmbh.

Städtebaulich-landschaftliches Konzept Das Besucherzentrum ist nicht nur ein architektonischer Blickfang aus Holz und Stahl. Die acht bis zu 65 m langen, übereinanderliegenden Gebäuderiegel sollen an Totholzstämme erinnern. Die nordwestlichen Riegel liegen dabei auf einem baumfreien Bestandsplateau und entwickeln sich entlang der Straße. Die schwebenden, südöstlich gelegenen Riegel sind mit dem lang gestreckten, offenen Skywalk – eine Fachwerkbrücke aus Brettschichtholz – und dem schrägen 34 m hohen und um 15° geneigten Aussichtsturm verbunden. Dieser ist als Röhre aus Brettsperrholz ausgeführt. Schlanke Stahlgurte in Verbindung mit Stahlstreben sorgen in den hochbelasteten Anschlussbereichen für zusätzliche Sicherheit.

Skihang im »Nebel« © bloomimages/sturm und wartzeck GmbH

Lageplan © [f] landschaftsarchitektur


Bauen mit Stahl und Holz

Stahlbauheute 4/2020

Isometrie © STURM UND WARTZECK GMBH

Skywalk als Ausstellungsteil © Atelier Altenkirch/STURM UND WARTZECK GmbH

Die Räume und Raumverbindungen sind bestimmt von Aus- und Durchblicken. Der zentrale Raum des Gebäudes ist das Foyer mit Restaurant, Sonnenterrasse und unmittelbarem Blick in den Wald. Von hier verteilen sich die Funktionsbereiche. Diese können bei Bedarf tageszeitlich abgetrennt und einzeln erschlossen werden.

Der Skywalk kann als Teil der Ausstellung oder separat genutzt werden und bietet Plattform und Aussichtsturm mit weiteren Aufenthalts- und Blickmöglichkeiten. Durch die Höhenstaffelung der Gebäudeteile unter Einbeziehung der Baumgruppen werden die unterschiedlichen »Stockwerke« erlebbar. Der Zugang zur Dauerausstellung verläuft entlang einem Panoramafenster mit Blick auf den Wald und die Gebäudekörper. Gezielte Bezüge und Ausblicke zu den geschützten Waldbereichen werden begleitend zur Ausstellung durch »Blickluken« und Panoramafenster erzielt.

Ansicht von Norden © Atelier Altenkirch/STURM UND WARTZECK GMBH

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Stahlbauheute 4/2020

Stahl- und Holzbau Der konstruktive Holz- und Stahlbau wurde von Züblin Timber erstellt und der anspruchsvolle Entwurf der Architekten STURM UND WARTZECK mit schlaich bergermann und partner von der Werkstattplanung über die Fertigung bis hin zur Montage erfolgreich umgesetzt. »Die aufwendige Vermessung, die millimetergenaue Präzision in der Produktion und die Montage sperriger Bauteile zwischen Bäumen in exponierter Waldhanglage waren große Herausforderungen«, bilanzierte Oberbauleiter Simon Pfeffer von Züblin Timber. Gerüste wurden dabei teilweise um einzelne Bäume herum aufgestellt. Züblin Timber verantwortete sämtliche Stahlbau-, Holzbau- und Tragwerksarbeiten, das Haupttragwerk gemischt aus Baubuchen-Furnierschichtholzfachwerken und Stahlfachwerken, sowie Brettschichtholzfachwerke mit über 60 m Länge für den Skywalk, alle Stahlbauverbindungen sowie den Bau des Aussichtsturms aus Stahlfachwerkträgern und BSP-Wandplatten.

Hybridkonstruktion aus Stahl und Holz © Achim Birnbaum Architektur Fotografie

Bauen mit Stahl und Holz

»Verschneidung« aller Gebäuderiegel © Sohl Media/STURM UND WARTZECK GMBH

Hybridfachwerke aus Holz und Stahl bilden das Haupttragwerk der Gebäudeteile mit einer Höhe bis zu 5 m. Zwischen diesen Fachwerken wurden mit Ausblasdämmung gedämmte Hohlkastenträger aus BSH und BSP als vorgefertigte Dach- und Bodenelemente eingehängt. Für die Bemessung des Tragwerks sind hohe Wind- und Schneelasten berücksichtigt worden, u. a. Schneeverwehungen bis zu 3 m. Zudem mussten spezielle Lastfälle wie »Baumwurf« und Erdbebenlasten der Zone 1 einbezogen werden. In 470 Montagetagen wurden für das neue Nationalparkzentrum u.a. 1.150 m³ Brettsperrholz, 206 m³ Brettschichtholz, 312 t Stahl und rd. 4 Mio. Ankernägel verbaut. Passend zum Konzept wurden ca. 1.500 m³ Holz aus einheimischen Wäldern verbaut – dabei optisch dominierend die regionale Weißtanne.


Stahlbauheute 4/2020

Bauen mit Stahl und Holz

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Weitere Informationen

Sturm und Wartzeck GmbH D-36160 Dipperz team@sturm-wartzeck.de www.sturm-wartzeck.de und Züblin Timber GmbH D-86551 Aichach timber@zueblin.de www.zueblin-timber.com Bauherr

Neues Nationalparkzentrum in Schwarzwaldlandschaft © Atelier Dirk Altenkirch

Land Baden-Württemberg vertreten durch die Vermögen und Bau Baden-Württemberg Amt Pforzheim Projektleitung

Vermögen und Bau Baden-Württemberg Amt Pforzheim Projektsteuerung

Ministerium für Finanzen Baden-Württemberg Architekten und Leitung ARGE Schwarzwald

Sturm und Wartzeck GmbH, Dipperz Tragwerksplanung

schlaich bergermann partner sbp gmbh, Stuttgart stAHLBAU-, Holzbau und tragwerksarbeit Drohnenaufnahme vor Fertigstellung © Züblin Timber

Züblin Timber GmbH, Aichach mit schlaich bergermann partner sbp gmbh, Stuttgart Technische Gebäudeausrüstung

EWT Ingenieure GmbH, Grebenhain Freianlagen

[f]landschaftsarchitektur GmbH, Solingen

Visualisierung: Skywalk und Aussichtsturm © bloomimages/STURM UND WARTZECK GMBH

Foyer des neuen Besucher- und Informationszentrums © Atelier Dirk Altenkirch


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Bauen mit Glas

Neuer FC-Campus der FC-Gruppe © 3deluxe

Als weltweit erstes Bürogebäude ist die neue Firmenzentrale der FC-Gruppe mit dem auf Knopfdruck schaltbaren eyrise® s350 Sonnenschutzglas von Merck ausgestattet. Die großflächigen Verglasungselemente lassen sich dank der patentierten licrivision® Flüssigkristalltechnologie in Sekundenschnelle abdunkeln. So genießen die Nutzer des FC-Campus stets das für ihr Wohlbefinden passende Maß an Tageslicht und einen optimalen Schutz vor unerwünschter Aufheizung bei ungehindertem Ausblick.

Merck

FC-Campus in Karlsruhe

Fassadenkonzept Der Entwurf der zwei sich versetzt gegenüberliegenden Gebäudewürfel entstand aus der Zusammenarbeit der FC-Gruppe mit 3deluxe architecture aus Wiesbaden. Um die Fassade optimal zur Geltung zu bringen, schlossen die Architekten den Einsatz zusätzlich installierter Verschattungselemente aus, da der ambitionierte Gebäudeentwurf mit der großzügigen Verglasung und den unterschiedlichen Geometrien freien Ausblick ohne die beeinträchtigenden Sonnenschutzelemente bieten sollte. Mit den schaltbaren eyrise® Sonnenschutzgläsern konnten die Vorstellungen in die Realität umgesetzt werden. Deren stufenlose, interaktive Dimmbarkeit macht die Fassade smart und elegant. Insgesamt ergeben die 552 einzelnen, 68 mm dicken Glasscheiben mit ihrer teilweise abgerundeten Form eine Fläche von 1.713 m². 3deluxe, planquadrat und die FC-Gruppe übernahmen gemeinsam die Planung der PfostenRiegel-Konstruktion und entwickelten eine Sonderlösung, um die Rundungen des Gebäudeentwurfs umsetzen zu können.

Die Kooperation Wissenschaftler und Entwickler von Merck mit den Fachingenieuren der FC-Gruppe aus den Bereichen Planung, Projektsteuerung und Beratung ermöglichten die erfolgreiche Einführung der Technologie in der Baubranche.


Stahlbauheute 4/2020

Bauen mit Glas

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Freier Blick auch im abgedunkelten Zustand © eyrise®

Verglasung Bisher kam die Flüssigkristalltechnologie (LCD, liquid crystal display) vor allem bei Flachbildschirmen zum Einsatz. licrivision® ist eine transparente Flüssigkristallmischung, der nach individuellem Bedarf spezifische Farbmoleküle zugesetzt werden. Die mit Farbmolekülen dotierte Flüssigkristallmischung befindet sich zwischen zwei Glasscheiben, die mit einer transparenten leitfähigen Schicht versehen sind. Wird eine geringe Spannung angelegt, ändern die Moleküle in der Flüssigkristallzelle ihre Ausrichtung und regulieren so die Licht- und Wärmedurchlässigkeit der Verglasung. Der Umschaltvorgang dauert nur eine Sekunde und sorgt dafür, dass sich die dynamischen eyrise® Fenster stufenlos zwischen hell und dunkel einstellen lassen.

Im FC-Campus hat diese Lösung mit schaltbarem Glas gleich mehrere Vorteile: Sie ist optisch überzeugend, erlaubt den Nutzern einen freien Blick in die Umgebung, bietet einen hohen Wärmeschutz und Energieeffizienz, spart Platz und letztlich auch Wartungskosten.

Bauherr und Vermieter

Weitere Informationen

planquadrat; Freyler Metallbau GmbH

Merck KGaA D-64293 Darmstadt licrivision@merckgroup.com www.eyrise.com www.licrivision.com

FC-Verwaltung GmbH, Karlsruhe Generalplanung und Projektsteuerung

FC-Gruppe, Karlsruhe Architekt

3deluxe architecture, Wiesbaden Fassadenplanung und Realisierung


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Der Glasspezialist Glas Marte errichtete für Continental am Standort Lindau drei Pavillons mit der Bezeichnung GM Pavillion360. Die Geschäftsführung wollte damit den Mitarbeitern der Geschäftseinheit Fahrerassistenzsysteme »ein außergewöhnliches Umfeld zum Arbeiten und Entspannen« bieten. Die Pavillons mit einer Innenfläche von 3 m × 3 m sind ein ästhetischer Blickfang und gewähren eine vollkommene Rundumsicht. 2011 wurden sie mit dem Red Dot Design Award ausgezeichnet.

Bauen mit Glas

Glas Marte

Pavillons für Continental

Drei Pavillons im Continental-Innenhof in LIndau © Glas Marte

Ausstattung mit Lärchenholz © Glas Marte

Da die Pavillons weder Pfeiler noch Stützen besitzen, erscheinen sie filigran und zerbrechlich. Ihre spezielle Konstruktion hält großen Beanspruchungen mühelos stand: Dach- und Boden bestehen aus feuerverzinkten Stahlkonstruktionen. Auf einem Betonfundament sind vier Glaselemente paarweise, windmühlenartig angeordnet und tragen die Decke. Diese wirkt aufgrund ihrer Verkleidung wie ein Spiegelbild des Bodens. In der Basisversion sind Boden sowie Decke mit formstabilen und splitterarmen IPE-Holz belegt. Alternativ ist auch der Einsatz von rötlich schimmerndem Teakholz oder von begehbarem Sicherheitsglas mit Antirutschsiebdruck möglich. Die Verantwortlichen der Firma Continental entschieden sich bei ihren Glas-

bauten für Lärchenholz. Es verleiht diesen ein helles und freundliches Aussehen. Damit die Pavillons ganzjährig genutzt werden können, wurden sie mit einer Infrarotheizung ausgestattet. Im Sommer schützen ein großer Dachüberstand, eine vierseitige innenliegende Verschattung und die Möglichkeit, ringsum alle Schiebetüren gleichzeitig zu öffnen, vor zu viel Hitze. Glas Marte fertigt einen Großteil der Pavillons im Werk vor. Bei dem Projekt in Lindau waren deshalb nur zehn Tage nötig, um alle drei Pavillons aufzustellen. Zwei sind mit Sitzgelegenheiten für Brainstormings ausgestattet. Sie dienen der Erholung und einem kommunikativen Austausch. Der dritte Pavillon mit Arbeitstisch und Laufband kann von Mitarbeitern gebucht werden.

Filigranes Design als Kennzeichen © Glas Marte

Schutz vor Hitze dank Dachüberstand © Glas Marte

Weitere Informationen

Glas Marte GmbH A-6900 Bregenz, Österreich Tel.: +43 5574/6722-0 office@glasmarte.at www.glasmarte.at


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Neue Fassaden

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seele

Die neue CCF-Technologie

Fassadenspezialist seele entwickelte eine neue Technologie für Closed Cavity Fassaden (CCF) und erweitert sein Portfolio um das Fassadensystem ISOshade®. So übernimmt seele das Fassadenbauelement ISOshade® von der Konzernschwester iconic skin GmbH und bietet ab sofort das komplette Leistungsportfolio von Planung bis Montage und Wartung an. ISOshade® ist eine geschlossene Doppelfassade mit integriertem Sonnenschutz und eine Alternative zur bisherigen komplexen CCF. Nun bietet seele mit ISOshade® eine Komplettlösung für Doppelfassaden an und reagiert damit auf die steigende globale Nachfrage nach doppelschaligen Fassaden. Mit dem Fassadenelement ISOshade® erweitert seele sein Portfolio um serielle Doppelfassaden und bietet dem Markt eine intelligente Technologie, die im Vergleich zur herkömmlichen CCF klare Vorteile hat. ISOshade® ist ein einfaches, autarkes Fassadensystem ohne externes Ventilationssystem. Druckunterschiede durch Temperaturschwankungen im Scheibenzwischenraum (SZR) reguliert das Element über einen wartungsfreien Mechanismus selbst. Im Vergleich zur komplexen CCF entfallen bei ISOshade® Anschaffungs-, Montage- und Baukosten für Kompressoren oder Leitungssysteme. Dadurch reduziert sich der Planungsaufwand im Vorfeld und die Energiekosten beim Gebäudebetrieb. ISOshade® ist eine kompakte Isolierglaseinheit, bestehend aus einem Dreifachisolierglas und einem Zwischenraum mit werkseitig integrierter Sonnenschutzanlage (Raffstore oder Senkrechtmarkise). Eine außenliegende Scheibe schützt den Sonnenschutz vor Schmutz und Witterungseinflüssen.

Diözesanmuseum St. Afra © seele holding GmbH/Olaf Becker

»Die Stärkung der weltweiten Marktposition ist ein Grundpfeiler unserer Unternehmensstrategie. seele und iconic skin arbeiteten in Entwicklung und Vertrieb bereits eng zusammen. Daher war Bündelung der ISOshade®Expertise innerhalb der Unternehmensgruppe die logische Konsequenz«, so Andreas Hafner, Geschäftsführer seele GmbH. »ISOshade® hat das Potenzial, das Fassadensystem der Zukunft zu werden, und dieses Potenzial möchten wir voll ausschöpfen. Durch die Übernahme entwickeln wir enorme Synergien und runden unser Portfolio im Bereich Fassadenkompetenz ab.«

Isolierglaseinheit mit integriertem Sonnenschutz © seele holding GmbH

Weitere Informationen

seele holding GmbH D-86368 Gersthofen Tel.: +49 (0)8212494-0 info@seele.com www.seele.com Ventilationskonzepte von CCF und ISOshade® © seele holding GmbH


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Neue Fassaden

»Circle« am Flughafen Zürich © R. Dürr

Josef Gartner

Closed-Cavity-Fassade für die Gläserne City

Struktur der Gebäudehülle © R. Dürr

Am Flughafen Zürich entsteht mit The Circle eine neue Art Stadt. Die Gebäude dieser gläsernen City sind mit hochschalldämmenden Fassaden vor Verkehrslärm geschützt. Glasdächer und Glasbrücken verbinden einzelne Häuser des größten Schweizer Dienstleistungskomplexes und bieten auf den Plätzen und Gassen eine regengeschützte Freiluftatmosphäre. Zudem überdecken geneigte und gebogene Closed-Cavity-Fassaden nahezu die ringförmige Zubringerstraße. Auf einer Grundfläche von 30.000 m² wurde seit 2015 The Circle errichtet. In Gehdistanz zu den Terminals realisierten die Flughafen Zürich AG und die Swiss Life AG das größte Schweizer Hochbauprojekt mit einer Nutzfläche von 180.000 m². Die sechs einzelnen Häuser sind 9 bis 11 Stockwerke und damit maximal 38 m hoch. The Circle bündelt zwei Hotels, ein Konferenzzentrum für 2.500 Personen, ein ambulantes Gesundheitszentrum des Universitätsspitals Zürich sowie

Büros und Ladengeschäfte. Aktuell werden die Häuser, die fast voll vermietet sind, schrittweise in Betrieb genommen. So hat die Flughafen Zürich AG ihren neuen Hauptsitz mit 600 Mitarbeitern bereits bezogen. Weitere Mieter sind Raiffeisen, Microsoft und SAP, die die verkehrsgünstige Lage schätzen. Pro Tag 700 Flugbewegungen, 500 Zugverbindungen und 900 Busfahrten führen zu einer erheblichen Lärmbelastung. Um ein ruhiges Arbeiten und einen ungestörten Aufenthalt zu ermöglichen, wurden die Häuser deshalb mit einer 83.000 m² großen Closed-Cavity-Fassade verkleidet. Dank dieser geschlossenen zweischaligen Fassade der Josef Gartner GmbH, die eine Schalldämmung bis zu 47 dB erreicht, hören die Nutzer keine Außengeräusche. Sie sind akustisch vor Verkehrslärm geschützt, aber visuell über die hochtransparenten Gläser eng mit der Umgebung verbunden.


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Neue Fassaden

Dieser Effekt fördert eine stimulierende Beziehung zwischen Innen- und Außenräumen, die der japanische Stararchitekt Riken Yamamoto erzielen möchte. The Circle »soll keine Konsumstadt sein, sondern eine ›creative city‹. Wir wollen eine Altstadt mit neuer Technik auf mehr als 270.000 m² Fläche schaffen. Die Dichte ist beim ›Circle‹ sehr hoch, kann aber Geborgenheit vermitteln und Aufenthaltsqualität schaffen. The Circle ähnelt einer japanischen Metropole: Die große Form entsteht aus lauter kleinen Elementen«, so Riken Yamamoto, der mit The Circle sein erstes Projekt in Europa realisiert.

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Diese Struktur gliedert auch die Closed-Cavity-Fassaden (CCF) mit ihren unterschiedlichen Elementgrößen und Varianten. Die Ringfassade am Zubringer umfasst 23.000 m², die Hügelfassade 52.200 m², die Hoffassade 7.900 m² und die Fußgängerbrücken 800 m². Teilbereiche dieser Fassaden erfüllen hohe Brandschutzanforderungen nach F30 und EL30. Erstmals wurden dazu CCF-Fassaden getestet. Andere Teilbereiche der Fassaden dienen als Nachströmöffnungen, die der Feuerwehr zum Öffnen und zur Rauchfreiheit dienen. Dafür wurden jeweils zwei mit Kettenmotoren betriebene Drehflügel in die Elemente integriert.

Fassadenausbildung im Detail © R. Dürr

Von außen vermittelt der halbkreisförmige Komplex ein einheitliches Erscheinungsbild, das auf die Formen des Flughafens Bezug nimmt. Am Flughafenzubringer Butzenbühlring folgt die homogen gebogene und geneigte Fassade der Ringform und biegt sich über die Straße. Da die Attika den Fußpunkt an der Stelle der stärksten Außenneigung um ca. 15 m überdeckt, können Nutzer aus den oberen Büros direkt auf den Verkehr hinabblicken. In Richtung der neu gestalteten Parkanlage lösen sich die Großformen immer mehr auf und bieten innerstädtische Qualitäten. Yamamoto ließ sich dabei vom Auf und Ab der Gassen in der Zürcher Innenstadt anregen. Im Unterschied zur Zürcher Altstadt können Besucher dort aber geschützt unter Glasdächern im Freien flanieren und sitzen. Mit einer maximalen Steigung von 6 % sind die Plätze und Gassen zudem barrierefrei.

Die Circle-Fassade war die erste CCF, die im Gartner-Hauptwerk auf einer neuen Zusammenbaulinie mit speziellen Waschanlagen entstand. Damit wird der Standard einer Reinraumfertigung erfüllt und kleinste Staubpartikel und andere Verunreinigungen im Raum zwischen der inneren und äußeren Fassade verhindert, die die Funktion beeinträchtigen könnten. Da alle Fassaden der einzelnen Gebäude silbrig schimmern sowie flach und bündig sind, entsteht ein einheitliches Bild. Sie bestehen aus schlanken Betonstützen, die mit Aluminiumpaneelen verkleidet wurden, und weisen nur drei Spannweiten aus. Nach außen gibt es keine Vor- und Rücksprünge. Für die Nachhaltigkeit von The Circle, das nach LEED Platin und Minergie zertifiziert werden soll, spielt die energieeffiziente Closed-Cavity-Fassade mit einem Ucw-Wert bis zu 0,77 eine

Schlüsselrolle. Außerdem sorgen über 1.000 Energiepfähle dafür, dass der größte Teil der Wärme- und Kühlenergie dem Boden entzogen wird. Eine Photovoltaikanlage produziert einen Teil des notwendigen Stroms und das Regenwasser wird als Grauwasser in den Gebäuden verwendet. Weitere Informationen

Josef Gartner GmbH D-89423 Gundelfingen Tel.: +49 9073 84-0 gartner@permasteelisagroup.com www.josef-gartner.de


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Neue Fassaden Advertorial

Jansen

Mehr Möglichkeiten, weniger Komponenten

Pfosten-Riegel-Konstruktion aus Stahl und Glas © Jansen AG

Die Schweizer Jansen AG, Anbieter von Stahlprofilsystemen für Fenster, Türen, Fassaden sowie Falt- und Schiebetüren, hat die Brandschutzfassade VISS Fire einem erweiterten Prüfprogramm unterzogen. Ab sofort erhöhen mehr geprüfte Glasvarianten, -größen und Eckverbindungen die Gestaltungsfreiheit. Verarbeiter profitieren von der Reduzierung der Komponenten, die eine zeit- und kostensparende Fertigung ermöglicht.

Ab sofort ist die thermisch getrennte Pfosten-Riegel-Konstruktion VISS EI30 zusätzlich zu 50 mm auch mit 60 mm Ansichtsbreite geprüft. Mit eingeschweißtem Flachstahl sind mit dem VISS Fassadensystem Glaslasten bis zu 1.800 kg realisierbar. Der Prüfung unterzogen wurden Glastypen verschiedener Hersteller. Die maximal zulässige Glasgröße beträgt 2.700 mm Breite × 4.600 mm Höhe – immerhin ein Fläche von mehr als 12 m²! Mit Füllelementstärken bis 70 mm wird ein Uf-Wert bis 0,96 W/m²K erreicht. Damit bleiben bezüglich der Glaswahl und Glasdimensionierung kaum noch Wünsche offen. Verarbeiter profitieren von einem »Weniger« an Komponenten. So fällt das Brandschutzlaminat im Bereich des Anpressprofils weg, es ist nur noch im Glasfalz erforderlich. Das vereinfacht die Fertigung. Und auch die Palette an Tragankern wurde reduziert: Sie können für mehrere Glasgrößen verwendet werden. Dass der Prüfbericht den Einbau von Janisol-2-Türen in VISS-Fassaden erlaubt, belegt die Kompetenz von Jansen im Bereich Brandschutz: Sie bietet geprüfte Komplettlösungen für die ganzheitliche Gestaltung von Fassaden, einschließlich der Türen und Eingangsbereiche. Basis für die Herstellung der wärmegedämmten Brandschutzkonstruktionen ist immer das bewährte Fassadensystem Jansen VISS. Weitere Informationen

Schüco International KG D-33609 Bielefeld Tel.: +49 (0)521/7833850 www.schueco.com info@schueco.com und Jansen AG CH-9463 Oberriet SG Tel.: +41 (0)71/763 99 31 buildingsystems@jansen.com www.jansen.com


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IT und Software

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Frilo

Statik auf dem neuesten Stand Die neueste Version der Frilo-StatikSoftware steht für Tragwerksplaner zum Download bereit. Der Anbieter für innovative Lösungen für Statik und Tragwerksplanung hat neue Leistungserweiterungen und Programme zu bieten. So gelingt mit dem eigens entwickelten BIM-Connector der Sprung in die vernetzte Gebäudeplanung. In den weiteren Lösungen finden sich neue nützliche Funktionen, die das Produktportfolio weiter verfeinern. Mit dem Programm Rahmenecken Stahl SRE+ können geschraubte und geschweißte biegesteife Rahmenknoten in Stahltragwerken bemessen werden. Dadurch werden die erforderlichen Nachweise zu Tragsicherheit und Schweißverbindungen erbracht. Die Ergebnisse können entsprechend einem wählbaren Ausgabeprofil in übersichtlicher Kurz- oder Langform dokumentiert werden. Optional ist die grafische Darstellung des Systems in 2-D oder 3-D und die Ausgabe einer frei definierbaren Bemerkung zum System. Das Produktportfolio wird mit der Setzungsberechnung (SBR+) um eine vollkommen neue Lösung erweitert. Mit SBR+ können die Größe und der Zeitverlauf der durch Volumen- oder Gestaltänderung des Baugrundes entstehenden Setzungen und Fundamentverkantungen berechnet werden, welche sich bei lotrechter, statischer Belastung einstellen. Hebungen infolge von Aushubentlastung können sinngemäß berechnet werden. Die Anteile aus Sofort- und Konsolidationssetzung werden standardmäßig immer berechnet. Eine Kriechsetzung kann optional noch hinzugerechnet werden.

Physisches Modell aus Archicad © FRILO Software GmbH

Berechnungsmodell aus Archicad © FRILO Software GmbH

Mit dem BIM-Connector hat der Nutzer die Möglichkeit, IFC- und SAFDateien einzulesen. Anschließend werden die Gebäudedaten importiert, verarbeitet und präsentieren sich als 3-D-Gebäudedarstellung mit zusätzlichen Eigenschaftsdaten. Die eingelesenen Dateien können anschließend als physisches- und darauffolgend als Berechnungsmodell dargestellt werden. Der BIM-Connector erspart die monotone und zeitintensive Aufgabe, das Gebäudemodell in den jeweiligen Einzelteilen zu erstellen. Zudem werden manuelle Übertragungsfehler vermie-

den und Datenverluste verhindert. Als Resultat erhält man ein hochwertiges Berechnungsmodell und mehr Zeit, das Ingenieurwissen für die eigentliche Tragwerksplanung einzusetzen. In der aktuellen Version sind die Lösungen Platten mit finiten Elementen (PLT) und das Stützenprogramm (B5+) ist angebunden. Weitere Informationen

FRILO Software GmbH D-70469 Stuttgart Tel.: +49 (0)711/81 00 20 info@frilo.eu www.frilo.eu


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Forschung und Entwicklung

Technische Universität München

Neuentwicklung eines Schachtkraftwerks

Die TU München (TUM) hat ein innovatives Konzept für eine naturverträgliche und kosteneffiziente Nutzung der Laufwasserkraft entwickelt, das sich für den Kleinwasserkraftbereich und für Anlagen im größeren Leistungsbereich eignet sowie die Nachrüstung von bestehenden Querbauwerken erlaubt. Eine Einheit aus Turbine und Generator wird in einem Schacht mit einer horizontalen Einlaufebene installiert, der vor dem Wehrkörper in die Oberwassersohle integriert ist. Der Kraftwerkszufluss wird durch den horizontal angeordneten Rechen der Turbine zugeführt. Die Anbindung an das Unterwasser erfolgt über das Saugrohr durch den Wehrkörper hindurch. Am unterwasserseitigen Ende des Schachtes ist ein multifunktionaler Verschluss angebracht. Er dient beim Kraftwerksbetrieb durch leichte Überströmung der Wirbelvermeidung und gibt bei der Rechenreinigung das Rechenreinigungsgut direkt ins Unterwasser ab. Im Hochwasserfall kann der

Verschluss vollständig abgesenkt werden um einen großen Fließquerschnitt freizugeben und die vollständige Geschiebedurchgängigkeit herzustellen. Das bietet das Schachtkraftwerk: – Überzeugende Technik für den Fischabstieg – Geschiebedurchgängigkeit – Kein Eingriff im Uferbereich oder Störung des Landschaftsbildes – Hochwassersicherheit – Nachrüstbar angehende Querbauwerke – Kosteneffizient, da kein Kraftwerksgebäude erforderlich Das Kraftwerkskonzept wurde in einem physikalischen Vollmodell mit kompletter maschinentechnischer Ausstattung an der Versuchsanstalt Obernach eingehend auf seine Funktionalität hin untersucht, optimiert und die entsprechenden hydraulischen Bemessungsgrundregeln bestimmt. Geschiebedurchgängigkeit: – Bestätigung des Geschiebetransports über den Rechen

Funktionsprinzipien: Geschiebedurchgängigkeit, Einlaufhydraulik, Rechenreinigung © Frank Becht/TUM

– Erfolgreiche Schachtspülung von Feinsediment – Rein hydraulische Spülung von Verlandungen im Schacht oder an der Einlaufebene infolge von Störfällen Im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums StMUV wurde dort das Migrationsverhalten von kleinen und schwimmschwachen Fischen untersucht. Untersucht wurden »rechengängige« Jungfische (Forellen, Äschen und Koppen) von 50–200 mm Größe. Die Geschwindigkeit in der Rechenebene beim Schachtkraftwerk beträgt nur 0,3–0,5 m/s, wodurch sich auch schwimmschwache Jungfische frei bewegen können. Alle Fische größer als 200 mm sind durch den Rechen komplett geschützt.Neben dem hervorragenden Schutz für Fische zeichnet sich das Schachtkraftwerk auch durch einen sehr hohen Anlagenwirkungsgrad von ca. 90 % und eine kostengünstige, modulare Bauweise aus.


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Forschung und Entwicklung

Die horizontale Rechenfläche mit geringen Stababständen wird so dimensioniert, dass niedrige Strömungsgeschwindigkeiten einen effektiven Fischschutz gewährleisten. Die Maximalgeschwindigkeiten lassen sich der jeweiligen Fischpopulation und deren Schwimmvermögen anpassen. Der Fischabstieg erfolgt über spezielle Öffnungen im Verschluss direkt in das Unterwasserpolster. Der Aufstieg ist konventionell über entsprechende Fischwege mit geeigneter Anbindung an die Unterwasserströmung zu lösen. Fischverhaltensuntersuchungen an einem Großversuchsstand konnten die Funktionalität von Fischschutz und Fischabstieg überzeugend bestätigen. Die Zugänglichkeit der wartungsarmen Anlage erfolgt durch Trockenlegung des Schachtbereichs mittels Dammtafeln. Diese können von außen eingehoben oder aus dem Schacht herausgefahren werden. Die relativ geringe Wasserüberdeckung am Rechen erlaubt einfache Arbeitsweisen. Um einen zuverlässigen Betrieb gewährleisten zu können, muss eine robuste Maschinentechnik mit hohem Qualitätsanspruch eingesetzt werden. Je nach Standortbedingungen und Anlagengröße sind verschiedene Abdämmtechniken möglich. Das Schachtkraftwerkskonzept eignet sich auch für große Anlagen (QT > 20 m³/s): Hierbei werden mehrere Schächte nebeneinander angeordnet, um die Begrenzungen durch die Baugröße der Turbinen-GeneratorEinheit sowie die hydraulischen Anforderungen zu berücksichtigen. Auch diese spezifische Zuströmsituation wurde für Zwei- und Dreischachtanlagen im physikalischen Modell untersucht und die für den Kraftwerksbetrieb notwendigen Designkriterien bestimmt. Ergänzend zu den physikalischen Untersuchungen wurden numerische Studien, insbesondere zur Thematik der Mehrschachtanlagen und spezieller Zuströmbedingungen, durchgeführt. Als erste Pilotanlage wurde an der Loisach bei Großweil ein Schachtkraft-

35-kW-Prototypanlage bei Inbetriebnahme und im Betrieb © Frank Becht/TUM

Effekt: Schutz für Fische © Frank Becht/TUM

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Forschung und Entwicklung

Mehrschachtsystem in zwei Darstellungen © Frank Becht/TUM

Numerische Studien zur Verifizierung © Frank Becht/TUM Mehrschachtkraftwerk und Visualisierung © Frank Becht/TUM

werk im Zweischachtdesign errichtet (Fallhöhe 2,5 m, Kraftwerksabfluss 22 m³/s, Leistung 480 kW, Jahresarbeit 2,4 Mio. kWh). Im Februar 2020 ging die Anlage im Probebetrieb ans Netz. Im erste Halbjahr mit zahlreichen Hochwässern und hoher Geschiebefracht sowie Treibholzführung konnte die Funktionalität des innovativen Kraftwerks eindrucksvoll bewiesen werden.

Kraftwerk Altusried an der Iller © Frank Becht/TUM

Die Pilotanlage wird von umfangreichen wissenschaftlichen Untersuchungen zur Kraftwerkstechnik und Ökologie begleitet. Ab Herbst 2020 werden im Rahmen eines Forschungsprojektes der TUM durch den Lehrstuhl für Aquatische Systembiologie - Prof. Geist umfangreiche fischökologische Untersuchungen am Naturstandort durchgeführt.

Das Kraftwerkskonzept ist durch mehrere deutsche und internationale Patente bzw. Patentanmeldungen geschützt und wird durch das TUM SpinOff Hydroshaft GmbH vermarktet. Weitere Informationen

Technische Universität München Lehrstuhl für Wasserbau und Wasserwirtschaft D-80333 München Tel.: +49 (0)89/289-01 www.bgu.tum.de Hydroshaft GmbH D-80336 München www.hydroshaft.com


Feuerverzinken & Korrosionsschutz im Stahlbau

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Zinkpower

Feuerverzinkter Stahl als gestaltendes Material

SPAR in Premstätten © Tamara Frisch

Der Dialog zwischen Bewegung der Fahrzeuge auf der Straße und Stillstand und der Architektur des Supermarktes ist Grundlage für das Design des SPAR PS. So beschreiben LOVE architecture and urbanism ZT GmbH ihren Entwurf für den neuen Supermarkt in Premstätten, Steiermark. Unterstrichen wird dieses Design durch eine lebhaft anmutende, feuerverzinkte Fassade. Alle Stahlplatten sind auf Fuge gesetzt und betonen die horizontale Ausrichtung der Gebäudestruktur. Zur Eingangsseite hin löst sich die Fassade in Lamellen auf, öffnet und markiert damit den Zugangsbereich. Feuerverzinkt wurden sowohl Fassadenelemente als auch deren Unterkonstruktion in der Zinkpower Gruppe. SPAR-Supermärkte in Österreich sind Unikate, denn SPAR passt jeden Markt den örtlichen Gegebenheiten individuell an. Entscheidend für alle Neubauten ist jedoch: Sie erfüllen die Kriterien des international anerkannten ÖGNI-Zertifikats in Gold und sind damit ein Klimaschutz-Supermarkt. So

auch SPAR PS in Premstätten. Einen Beitrag dazu leistet dessen feuerverzinkte Fassade. Sie ist wartungsfrei und witterungsbeständig. Außerdem tragen feuerverzinke Fassaden aktiv zum Klimaschutz bei, denn sowohl Energieverlust als auch -eintrag minimieren sich bei diesen hochdämmenden Gebäudehüllen. Zudem ist feuerverzinkter Stahl am Ende des Lebenszyklus zu 100 % recycelbar. Neben all den harten Fakten war das Aussehen der Fassade am SPAR-Markt in Premstätten ein wichtiges Kriterium. Sie wirkt lebendig und vermittelt dem Betrachter, durch einheitlich große Stahlplatten, gleichzeitig Ruhe. Mit Abmessungen von 2 m × 1 m und einer Stärke von 3 mm sind die Platten sehr stabil und hielten im Verzinkungsprozess Maß. Befestigt sind sie an einer ebenfalls feuerverzinkten Unterkonstruktion.

Jede der verzinkten Stahlplatten zeigt deutliche Zinkblumen und verändert sich im Laufe der Zeit. Es entwickelt sich eine lebendige Patina. Für LOVE architecture ein wichtiges Argument: Denn anders als bei beschichtetem Aluminium ist der Charakter des Stahls jederzeit erkennbar. Die einzigartige Anmutung feuerverzinkter Oberflächen ist das Ergebnis des individuellen Verhaltens der ZinkEisen-Schicht, welche während des Feuerverzinkens entsteht. Es benötigt großes Know-how im Verzinkungsprozess und Sorgfalt beim Umgang mit den Fassadenelementen bis zur Baustelle. Zinkpower bietet mit ihrem neuen Geschäftsbereich Zinkpower FassadePLUS Interessenten, wie Architekten und Fassadenbauern, fachkundige Unterstützung. Um optisch bestmögliche Ergebnisse zu erzielen, setzt die Beratung im Vorfeld der Fassadenplanung an. Das FassadePLUS-Team begleitet jedes Projekt durch den gesamten Prozess und stellt die Qualität der Verzinkung sicher. Der typische Aufbau von feuerverzinkten Fassaden besteht aus einer Dämmschicht, der Unterkonstruktion, einer Hinterlüftung und der eigentlichen, von außen sichtbaren Fassadenbekleidung. Anforderungen und Prüfgrundsätze für jene Art der Außenwandbekleidungen sind in der DIN 18516-1 definiert. Seit Juni 2010 werden feuerverzinkte Bauprodukte, welche in hinterlüfteten Gebäudefassade eingesetzt werden, in dieser Norm geregelt. Dies gilt für Tragkonstruktionen, Fassadenbekleidung und auch für Verbindungs- und Befestigungselemente. Die Feuerverzinkung ist gemäß DIN EN ISO 1461 in Verbindung mit DASt -Richtlinie 022 auszuführen. Weitere Informationen

ZINKPOWER Gruppe c/o Kopf Holding GmbH 73230 Kirchheim Teck Tel.: +49 (0)7021/975560 info@zinkpower.com www.zinkpower.com


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Stahlbauheute 4/2020

Feuerverzinken & Korrosionsschutz im Stahlbau

Institut Feuerverzinken

Feuerverzinkte Bewehrung als klimaresiliente Lösung Der Klimawandel wird zu einer deutlich erhöhten Bewehrungskorrosion an Betonbauten führen. Dies zeigt eine umfassende Untersuchung des Joint Research Center ( JRC). Die Studie der Gemeinsamen Forschungsstelle der EU »Expected implications of climate change on the corrosion of structures« geht davon aus, dass der bereits jetzt schon spürbare Klimawandel die Dauerhaftigkeit von Stahlbetonkonstruktionen in negativer Weise beeinflussen wird. Mit Karbonatisierung wird eine chemische Reaktion beschrieben, die in jedem Beton bei Anwesenheit von Kohlendioxid und Feuchtigkeit abläuft. Steigende Kohlendioxidkonzentrationen, Schwankungen der Temperatur aufgrund globaler Erwärmung und veränderte Luftfeuchtigkeitszyklen beschleunigen diesen Prozess. Das Ergebnis ist eine höhere Karbonatisierungsgeschwindigkeit und eine höhere Karbonatisierungstiefe. Dies bedeutet, Bewehrungskorrosion wird früher und häufiger auftreten und auch tiefer liegende Bereiche der Bewehrung erfassen. An Betonkonstruktionen, die aufgrund ihrer Lage Meerwasser, Meeresluft oder Tausalzen ausgesetzt sind, besteht generell ein hohes Risiko für eine erhöhte Bewehrungskorrosion durch Chlorideinwirkung. Die JRCStudie geht zwar davon aus, dass die Auswirkung des Klimawandels durch chloridinduzierte Korrosion an Stahlbetonkonstruktionen geringer ist als im Fall der Karbonatisierung, aber immer noch beträchtlich sein wird. Der Bausektor als wirtschaftliches und industrielles Schwergewicht hat für die EU eine große strategische Bedeutung zur Erreichung der Klimaziele. Als größter industrieller Arbeitgeber in Europa ist er derzeit für über 35 % der gesamten Abfallerzeugung in der EU verantwortlich und für 5–12 % der gesamten nationalen Treibhausgasemissionen. Durch eine höhere Materialeffizienz könnten 80 % dieser Emissionen eingespart werden. Die Schaffung der

Klimawandel: Erhöhung die Korrosionsraten an Betonbauten © Institut Feuerverzinken GmbH

Voraussetzungen für eine nachhaltigere Infrastruktur und von nachhaltigeren Gebäuden ist deshalb Ziel des Europäischen Green Deal. Gemäß der zitierten JRC-Studie müssen die Eurocodes als zentrale europäische Normen für den Bausektor bezüglich klimabedingter Belastungen und klimaresilienter Bauweisen überarbeitet werden. Im Hinblick auf die Verhinderung von Korrosion an Stahlbetonkonstruktionen empfiehlt das JRC-Papier den Einsatz von feuerverzinktem Betonstahl als Möglichkeit zur Erhöhung der Klimaresilienz von Stahlbetonbauten. Durch die Verwendung feuerverzinkter Betonstähle wird die Dauerhaftigkeit von chloridbelastetem und karbonatisiertem Beton deutlich verbessert. Aufgrund seiner positiven Eigenschaften sieht bereits jetzt die Bauaufsichtliche Zulassung für feuerverzinkte Baustähle in den Expositionsklassen XC1 bis XC4 sogar die Möglichkeit einer Reduzierung der Betondeckung vor. Weitere Informationen

Institut Feuerverzinken GmbH D-40470 Düsseldorf Tel.: +49 (0)211/6907650 info@feuerverzinken.com www.feuerverzinken.com

Korrosion des Bewehrungsstahls als Gefahr © Institut Feuerverzinken GmbH

Verhinderung von Bewehrungskorrosion © Institut Feuerverzinken GmbH


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Brandschutz im Stahlbau

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Fraunhofer Institut UMSICHT

EARTO Award 2020 für neuartiges Brandschutzgel Das Fraunhofer UMSICHT hat zusammen mit dem Industriepartner Hörmann Glastechnik KG ein neuartiges Brandschutzgel und einen Produktionsprozess für feuerwiderstandsfähige Verglasung entwickelt. Dafür erhielt das Forscherteam den dritten Innovationspreis der European Association for Research and Technology Organisation EARTO. Das Forscherteam hat eine neuartige Brandschutzverglasung entwickelt und innerhalb von vier Jahren vom Becherglas in die Produktion überführt. Diese Innovation zeichnete EARTO am 28. Oktober mit dem EARTO Innovationspreis 2020 in der Kategorie »Impact Delivered« aus. Das neue Brandschutzglas verzichtet auf krebserzeugendes Acrylamid und lässt sich somit toxikologisch unbedenklich verarbeiten. Statt 150–160 kg wie bisher fallen bei der Herstellung der neuartigen Brandschutztüren pro Tag nur 20 kg Prozessabfälle an. Die Automatisierungsrate ist höher, der Produktionsprozess verschlankt, die Nachvollziehbarkeit und die Repro-

duzierbarkeit sind auf ganzer Linie gegeben. Bei Bränden widersteht die Verglasung den Flammen und der Hitze über 1.000 °C und erfüllt die geforderten Standzeiten, die bis zu 120 min betragen können. Auf Basis der erfolgreichen Entwicklung entschied sich die Familie Hörmann 2016 zur Unternehmensausgründung der Hörmann KG Glastechnik und baute ein neues Werk im Saarland, in dem die Brandschutzgläser produziert werden. Das Produkt wird in Flucht- und Rettungswegen eingesetzt. Die neuartige Brandschutzverglasung wird unter der Produktfamilie Vitrafire® der Hörmann KG Glastechnik verbaut. Sie ist bereits in einer Vielzahl von Gebäuden wie dem Global Tower Frankfurt im Einsatz. Die Preisverleihung – diesmal nur virtuell – fand bereits zum 12. Mal statt. Gleichzeitig feierte die Organisation EARTO ihr 20-jähriges Jubiläum. Der EARTO Award würdigte in diesem Jahr insgesamt sechs Innovationsprojekte in den zwei Kategorien »Impact Expected« und »Impact Delivered«.

Das Preisträgerteam v.l.: Dr. Holger Wack und Damian Hintemann von Fraunhofer UMSICHT sowie Thomas Baus, Hörmann KG Glastechnik © Fraunhofer/Banczerowski

Weitere Informationen

Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheitsund Energietechnik UMSICHT D-46047 Oberhausen Tel.: +49 (0)208/859815-99 info@umsicht.fraunhofer.de www.umsicht.fraunhofer.de und Hörmann KG Glastechnik D-66625 Nohfelden Tel.: +49 (0)6852/8860 info@hoermann.de www.hoermann.de

ist R30 #PERFORMANCE ZINQ steht für Leidenschaft für Leistung und Innovation. Deswegen ist das erste R30 Stahlbau-Projekt in Deutschland mit ZINQ-Oberflächen ausgestattet worden. Im Hamburger Hafen wird derzeit ein Gebäude in Stahlbauweise fertiggestellt, das gemeinsam mit unserem Kunden Holtkamp aus Nottuln umgesetzt und erstmalig mit einem ZINQ R30 Brandschutz ausgestattet wurde. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie der ZINQ R30 Brandschutz für Stahlkonstruktionen funktioniert, was Holtkamp zu ZINQ R30 sagt und welche weiteren Brandschutzinnovationen auf den Markt kommen werden, kontaktieren Sie Herrn Bernd Jung (E-Mail: bernd.jung@zinq.com / Tel: +49 178 3876 023).

zinq.com


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Stahlbauheute 4/2020

Logistik und Verkehr

Heras Mobilzaun

Sicherer Transport und Lagerung von Bauzäunen Nach einem abgeschlossenen Bauprojekt und Demontage der Bauzäune stehen deren Transport und zwischenzeitliche Lagerung an – hier sind platzsparende Transportgestelle von Vorteil. Alle Zäune werden je nach Gestell vertikal oder horizontal gestapelt. In den Transportgestellen haben 25–30 Zaunfelder Platz. Die Gestelle selbst können auch übereinander gestapelt werden, um eine große Anzahl an Bauzaunfeldern auf kleiner Fläche transportieren und lagern zu können. Ordentlich aufgereihte Zaunfelder hinterlassen einen professionellen optischen Eindruck und schaffen Übersicht über den Lagerbestand.

Bauzaun-Transportgestell im Einsatz © Heras Mobilzaun GmbH

Das Ein- und Ausladen wird mit einem Transportgestell effizienter. Mit dem Gabelstapler wird das Gestell angehoben und damit schneller und einfacher ent- oder beladen werden. Die Ladungssicherheit ist durch die Gestelle gewährleistet, da alle Bauzaunfelder stabil und ohne zu verrutschen im Frachtwagen stehen. Bauzaun-Gestell horizontal © Heras Mobilzaun GmbH

Zudem verhindern sie Beschädigungen an den Zäunen. Sachgemäße Lagerung und Transport verlängern somit auch die Lebensdauer von Baustellenzäunen. Weitere Informationen

Heras Mobilzaun GmbH D-47809 Krefeld Tel.: +49 (0)2151/32 78 274 info@heras-mobile.de www.heras-mobile.de

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Parken

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Münch Energie

Größte Parkplatz-Photovoltaikanlage in Bau In Schweinfurt baut Münch Energie zurzeit die größte Photovoltaikanlage Deutschlands auf einem überdachten Parkplatz der ZF Friedrichshafen AG. Die Anlage mit 8.000 Modulen auf über 14.000 m² Dachfläche erzeugt in der Spitze über 2,5 MW Strom. Damit lassen sich bis zu 4 % des gesamten jährlichen Energiebedarfs des Werks Nord durch Sonnenenergie decken. ZF spart so pro Jahr über 1.200 t CO2 ein und es entstehen 80 zusätzliche Ladepunkte für Elektrofahrzeuge. Die Photovoltaikanlage wird auf einer bereits versiegelten Fläche errichtet, vorhandene Parkplätze werden durch die Maßnahme saniert und überdacht. »Für uns ist das ein Leuchtturmprojekt«, unterstreicht Hans-Jürgen Schneider, Standortleiter ZF Schweinfurt. »Wir nutzen diesen zu 100 % ökologisch erzeugten Strom in unsrem Werk, werten damit gleichzeitig bereits versiegelte Flächen auf und leisten einen wichtigen, praktischen Beitrag zur Elektromobilität.« Münch Energie hat die Photovoltaikanlage gemeinsam mit dem kommunalen Energieversorger N-ERGIE Aktiengesellschaft, Nürnberg, umgesetzt. Die beiden Partner aus der Region entwickelten zusammen mit ZF das Konzept. Mario Münch, Gründer und

Projekt geht, ist sowohl ökonomisch als auch ökologisch zukunftsweisend und stärkt nicht nur die Nachhaltigkeit des Produktionsstandorts Schweinfurt, sondern sorgt auch für eine bessere wirtschaftliche Planbarkeit.« Die Anlage soll planmäßig im Herbst 2020 ihren Betrieb aufnehmen. Weitere Informationen Photovoltaikanlage © ZF Schweinfurt AG

Geschäftsführer eines der größten dezentralen Energieversorger Deutschlands, spricht von wegweisenden Plänen. »Der Schritt, den ZF mit diesem

M. Münch Elektrotechnik GmbH & Co. KG D-95365 Rugendorf Tel.: +49 (0)9223/1201 info@muench-energie.de www.muench-energie.de und ZF Friedrichshafen AG D-97424 Schweinfurt Tel.: +49 (0)9721/980 postoffice@zf.com www.zf.com

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Stahlbauheute 2/2020

Parken

The Mobility House

Ladepark für Elektrodienstwagen in Deutschland

The Mobility House versorgt die elektrische Dienstwagenflotte des ITUnternehmens Bechtle ab sofort mit passender Ladeinfrastruktur und liefert das gesamte Leistungsspektrum seines herstellerunabhängigen Lade- und Energiemanagementsystems ChargePilot. Die Projektleitung übernahm das Planungsbüro Kreor Südwest. Das IT-Unternehmen Bechtle hat einen der größten Ladeparks in Deutschland für Dienstwagen an einem Unternehmensstandort aufgebaut: An der Zentrale in Neckarsulm können nun bis zu 140 Elektroautos gleichzeitig laden. Das Technologieunternehmen The Mobility House liefert für die bis zu 78 neuen Ladepunkte die passende intelligente Ladeinfrastruktur und sorgt mit dem Lade- und Energiemanagement ChargePilot dafür, dass sich die vielen Ladevorgänge effizient und kostengünstig in die bestehende Energielandschaft einfügen. ChargePilot übernimmt das Monitoring, die Überwachung und Auswertung sowie das dynamische Lastmanagement der Elektroauto-Ladepunkte, die im Mitarbeiterparkhaus am Bechtle Platz 1 in Neckarsulm untergebracht sind. Je nach Stromverfügbarkeit laden die E-Autos besonders

TMH Bechtle © Bechtle

schnell mit bis zu 22 kW oder – sobald Großverbraucher wie die Herde und Öfen im Betriebsrestaurant oder im Sommer die Klimaanlage anlaufen – kurzzeitig etwas langsamer bzw. zeitlich gestaffelt. Die Informationen erhält das System dabei über eine offene Schnittstelle vom bestehenden Energiemanagementsystem des Standorts. Alle neuen Ladestationen entsprechen den förderfähigen Anforderungen der Bundesregierung, sind auch eichrechtskonform und somit für eine Abrechnung der Ladevorgänge mit externen Nutzern vorbereitet. Ein Abrechnungsmodul, wie auch weitere Module und Ladestationen, können herstellerneutral nach Kundenwunsch ergänzt werden. »Mit steigender Flottengröße wird die Leistungsfähigkeit des bestehenden Netzanschlusses herausgefordert und die Anschluss- und Nutzungskosten können schnell zur Kostenfalle werden«, sagt Sebastian Karrer, Leiter Key Account bei The Mobility House. »Wichtig sind zudem offene Schnittstellen zu Drittsystemen, um den Fuhrpark optimal elektrisch zu betreiben. Wir freuen uns, mit ChargePilot die dafür ideale Lösung zu stellen.«

Mit nun insgesamt 140 Ladepunkten erhöht Bechtle die E-Ladeinfrastruktur am Standort Neckarsulm auf mehr als das Doppelte. Die nächsten Schritte sind bereits geplant. »Unser mittelfristiges Ziel ist es, die rd. 70 Standorte in Deutschland zu elektrifizieren. Dabei war es uns wichtig, mit einem Partner zusammenzuarbeiten, der uns dabei so viel Flexibilität wie möglich bietet, denn die jeweiligen örtlichen Bedingungen unterscheiden sich natürlich. Mit The Mobility House haben wir genau so einen Lösungsanbieter gefunden«, erklärt Uli Drautz, Prokurist bei Bechtle und verantwortlich für das Konzerncontrolling. An allen Standorten, bei denen es umsetzbar ist, soll Ladeinfrastruktur von The Mobility House sowie ChargePilot mitsamt dem dynamischen Lastmanagement zum Einsatz kommen. Weitere Ladepunkte sind zudem an Standorten in Österreich und der Schweiz geplant. Weitere Informationen

The Mobility House GmbH D-81669 München Tel.: +49 (0)89/416143010 info@mobilityhouse.com www.mobilityhouse.com


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pROJEKTE UND pRODUKTE

SEH

Berliner Ostbahnhof – neu überdacht Hochkomplexe Projekte sind für SEH Engineering GmbH in Hannover keine Seltenheit. Somit erhielt das Unternehmen am 21.09.2020 den Großauftrag zur Grunderneuerung der Hallendächer am Berliner Ostbahnhof, ein Fern- und Nahverkehrsbahnhof im Berliner Ortsteil Friedrichshain, der täglich mit rd. 100.000 Reisenden zu den meistfrequentierten Fernbahnhöfen der Deutschen Bahn gehört. Allein das Dach des historischen Bahnhofs ist nun über 100 Jahre alt – höchste Zeit also für eine umfassende Sanierung! Dabei haben sich die Mitarbeiter der SEH Engineering GmbH unter Fortschreibung der Planungen der DB AG ein Konzept überlegt, mit dem die Grunderneuerung der Hallendächer bei weitgehend fortlaufendem Betrieb – unter Einhaltung der höchsten Arbeitssicherheitsvorkehrungen – erfolgen kann. Diese Vorkehrungen bestehen aus einer Schutzbrücke mit integriertem Hebezeug, die beide Hallendächer überspannt und diese zugleich separat voneinander mit Material versorgen kann. Weitergehend sorgt eine Schutz- und Arbeitsplattform für die Sicherheit der Fahrgäste und Besucher des Ostbahnhofs. Dadurch wird ein ungehindertes Arbeiten am Hallentragwerk oberhalb dieser Plattform möglich. Beide wohldurchdachten Systeme tragen so dazu bei, dass eine deutliche Verkürzung der angedachten Bauzeit prognostiziert werden kann. Das kommt auch den Reisenden zugute, denn die unumgänglichen Einschränkungen einiger Bereiche werden folglich auf ein Minimum reduziert. Die Deutsche Bahn leistet ebenfalls vollen Einsatz, um die Sicherheit ihrer Fahrgäste zu gewährleisten. Denn der Konzern überwacht kontinuierlich die Bewegungen des Tragwerks über ein Monitoringsystem, welches sich im 15-Sekunden-Takt aktualisiert und ideale Voraussetzungen für die Sanierung bietet.

Visualisierung außen © GKK/WKP

Bei der Baumaßnahme sind sowohl Instandsetzungen und Verstärkungen am bestehenden Hallentragwerk, der Rahmenbinder und der Zugbänder inklusive der vertikalen Zugstangen als auch Erneuerungen der Dachpfetten, Fahrschienen und Befahranlagen sowie der Dachhaut, Oberlichter, Hallenschürzenfassaden, Dachentwässerung sowie der Aufbau eines Blitzschutzsystems vorgesehen. Um es einfach auszudrücken: Die alte Dacheindeckung wird demontiert und durch eine neue ersetzt. Ebenfalls erfolgt eine Erneuerung der Verglasung. Die Nord- und Südhallen des Bahnhofs haben eine Länge von ca. 207 m und eine Breite von 54 bzw. 38 m. Insgesamt sind bei der Maßnahme 8.300 m² für die Glaskonstruktion und 11.200 m² für die Dacheindeckung zu ersetzen. Dadurch kann der Ostbahnhof wieder in neuem Licht erstrahlen und gleichzeitig für die nächsten Generationen präserviert werden. Denn die Sanierung wird auch die Technik des jetzigen Bahnhofs verändern und zum Beispiel bei der Lüftung auf offene Lamellen und den natürlichen Kamineffekt setzen.

Visualisierung innen © GKK/WKP

Gleishallen Draufsicht aktuell © Deurer

Gleishalle Süd aktuell © Deurer

Weitere Informationen

SEH Engineering GmbH D-30179 Hannover Tel.: +49 (0)511/6799-0 info@seh-engineering.de www.seh-engineering.de Der Space Cube: neuer Anbau der SEH Engineering GmbH © Kolbeck

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PROJEKTE UND PRODUKTE

Flex-Elektrowerkzeuge

Neue Geräte im Sortiment

Im Herbst 2020 erweitert Flex sein Programm bei Akku- und kabelgebundenen Elektrowerkzeugen. Im Akku-Bereich sind dies der Schlagschrauber IW ¾ 18.0-EC, die beiden Winkelschleifer LBE 125 18.0-EC und LB 125 18.0-EC sowie die Stichsäge JSB 18.0-EC. Der leistungsstarke Schlagschrauber löst festsitzende und angerostete Verschraubungen mit einer Schlag- und Lösekraft von 1.000 Nm. Dank der variabel wählbaren Schlagzahl ist das Gerät für unterschiedlichste Materialien wie Holz, Metall oder Beton geeignet. Ein integriertes LED-Arbeitslicht erleichtert das Arbeiten unter ungünstigen Lichtverhältnissen. Die beiden leichten (1,85 kg ohne Akku) Winkelschleifer bieten Anwendern die Wahl zwischen variabler oder fixer Geschwindigkeit. Der LBE 125 18.0-EC bietet 4 Stufen von 3.500 bis zu 9.000 Umdrehungen/Min. Die fixe Geschwindigkeit des LB 125 18.0-EC liegt bei 9.000 Umdrehungen/Min.

Ein schlanker Soft Grip ermöglicht eine bequeme Arbeitshaltung und ermüdungsfreies Arbeiten über einen längeren Zeitraum. Bürstenlose Motoren sorgen für eine 65 % höhere Laufzeit, 30 % mehr Leistungsfähigkeit und eine zehnmal höhere Lebensdauer als Winkelschleifer mit Bürstenmotoren. Bei der Akku-Stichsäge handelt es sich um eine Bügelvariante der bereits Anfang 2020 als Fäustlingvariante erschienenen JS 18.0-EC. Das neue Modell überzeugt mit geringen Vibrationswerten, perfekten Schnittergebnissen und einer hohen Bedienerfreundlichkeit. Die JSB 18.0-EC ist optimal für Sägearbeiten an unterschiedlichsten Materialien wie Holz, Metall, Plastik und Stein geeignet. Die beiden kabelgebundenen Elektrowerkzeuge von Flex sind der EC-Winkelschleifer L 13-10 125-EC und der Kompaktsauger VC 6 L MC 230V. Der Winkelschleifer zeichnet sich durch eine ausgesprochen anwenderfreundliche Ergonomie, bis zu 10.000 Umdrehungen/Min., die bewährte EC-Technologie und ein faires PreisLeistungs-Verhältnis aus. Der Kompaktsauger VC 6 L MC ist mit einem Gewicht von 4,7 kg der leichteste seiner Klasse. Bei einem Behältervolumen von sechs Litern ist das Gerät für alle Stäube der Klasse L geeignet. Der hohe Unterdruck von 230 Millibar und das Luftvolumen von 2.280 l/Min. sorgen für eine starke Absaugleistung auch von schweren Baustellenstäuben. Das 5 m lange Gummikabel ist sehr robust und ermöglicht einen großen Aktionsradius. Der Kompaktschlauch lässt sich bis zu 2,5 m ausziehen.

IW 3/4 18.0-EC © FLEX-Elektrowerkzeuge GmbH

Kabellose Power: Akku-Winkelschleifern © FLEX-Elektrowerkzeuge GmbH

Der LEB 125 18.0-EC mit variabler Geschwindigkeit © FLEX-Elektrowerkzeuge GmbH

Weitere Informationen

FLEX-Elektrowerkzeuge GmbH D-71711 Steinheim/Murr Tel.: +49 (0)7144/ 828-0 info@flex-tools.com www.flex-tools.com

Kleines Kraftpaket: der VC 6 L MC © FLEX-Elektrowerkzeuge GmbH


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pROJEKTE UND pRODUKTE

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Q CELLS

SES Shopping Center mit Sonnenstrom SES Spar European Shopping Centers hat eine 520-kWp-Photovoltaikanlage mit 1.500 Q.PEAK DUO-G8 Solarmodulen von Q CELLS auf dem Dach des Shopping-Centers Weberzeile, Ried (Österreich) in Betrieb genommen. Die Anlage produziert jährlich ca. 520.000 kWh Strom für den Eigenbedarf und spart rd. 128 t CO2 ein. Damit ist diese Solaranlage das Vorzeigeprojekt für weitere Solaranlagen auf den Dächern der SES Shopping-Center in Österreich. SES setzt bei der Errichtung ihrer Immobilien auf Nachhaltigkeit sowie einen umwelt- und ressourcenschonenden Betrieb und investiert massiv in den Ausbau umweltschonender Energieerzeugung und -nutzung in den Shopping-Centern. Im Fokus steht der Ausbau der Photovoltaik mit dem Ziel,

Drohnenaufnahme der Solaranlage © SES Spar European Shopping Centers

bis 2050 auf 50 % aller verfügbaren Dachflächen Photovoltaikanlagen zu installieren. Die neue Solaranlage wurde Mitte September in Betrieb genommen. In weniger als sieben Wochen hat das Unternehmen eww Anlagentechnik I mea solar 1.500 Solarmodule des Typs Q.PEAK DUO-G8 auf einer Fläche von mehr als 4.100 m² installiert. Dies entspricht rd. 50 % der Dachfläche des Shopping-Centers, 30 % des Eigenbedarfs sollen damit abgedeckt werden.

Weitere Informationen

Hanwha Q CELLS GmbH D-06766 Bitterfeld-Wolfen Tel.: +49(0)3494/6699-0 q-cells@q-cells.com www.q-cells.de und eww Anlagentechnik GmbH | MEA Solar A-4600 Wels Tel.: +43 (0)7242/493-750 office@mea-solar.at www.mea-solar.at

Infos und Downloads: Software, Tutorials, Praxisbeispiele www.feuerverzinken.com/brandschutz Infohotline: 0211/6907650

INSTITUT FEUERVERZINKEN


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PROJEKTE UND PRODUKTE Advertorial

Initiative ZINK

Neue Webseite online

Die neue Internetseite der Initiative ZINK – www.zink.de © Initiative ZINK

Der Werkstoff Zink ist ein natürliches Material mit großem Nutzen für die vielfältigsten Verwendungen. Als die Adresse für Informationen über den Hochleistungswerkstoff ZINK ist jetzt die neue Internetseite der Initiative ZINK online. Vielen ist die Verwendung von Zink als Korrosionsschutz von Stahl oder als Dachrinne oder auch als Nahrungsergänzungsmittel bekannt. Einige der Anwendungen des nachhaltigen Werkstoffes sind jedoch nicht sichtbar und somit wenig bekannt. Beispielsweise wird Zink in Form von gegossenen Bauteilen in der Sanitärtechnik als Wasserhahn oder Duscharmatur verwendet. Viele elektronische Bauteile in Computern, Netzwerkbauteilen und -steckern, Haushaltsgeräten und auch Spielzeuge bestehen aus Zinklegierungen. In der Automobilindustrie ist Zink ebenfalls weit verbreitet, sorgt für zuverlässigen Korrosionsschutz und präzise, oberflächenveredelte und haptisch interessante Produkte.

Die neue Internetseite der Initiative ZINK gibt einen Überblick über diese Anwendungsbereiche und Materialeigenschaften. Auf mehr als 60 Seiten mit 140 Bildern, Grafiken und Videos, mehr als 50 FAQ zu verschiedenen Themengebieten und zahlreichen Downloads und Links werden unter anderem Themen wie Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz, Materialkreislauf und Umweltverträglichkeit behandelt. Praxisbeispiele zu Anwendungen und Projekten zu Sustainable-Development-Goals (SDG) der Mitgliedsunternehmen werden dargestellt. Speziell diese Themenbereiche werden zukünftig ständig erweitert und aktualisiert. Aktuelle Informationen zu Branchenterminen rund um den Werkstoff Zink und News aus der Initiative ZINK und ihrer Mitgliedsunternehmen werden direkt auf der Startseite präsentiert. Die umfassende Webpräsenz soll beitragen, die Transparenz über den Werkstoff Zink und seine Bekanntheit zu erhöhen und das öffentliche Wissen über die vielseitigen Anwendungsbereiche zu erweitern; www.zink.de

Weitere Informationen

Initiative ZINK im Netzwerk des GDB e.V. D-40549 Düsseldorf Tel.: +49 (0)211/941 906-75 info@zink.de www.zink.de


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pROJEKTE UND pRODUKTE Advertorial

Staco

Traditionsunternehmen in Mönchengladbach Staco ist ein Traditionsunternehmen und wurde in den 50er-Jahre von Dr. Stapelmann gegründet, einem Pionier und Entwickler von Gitterrosten in Deutschland. Unter anderem hat Dr. Stapelmann das Schweißpressrost erfunden. Alle angeschlossenen Staco-Niederlassungen gehören zur niederländischen ROTO-Gruppe, die in einem globalen Netzwerk agiert und europaweit tätig ist. Auch die Staco-Gruppe ist europaweit tätig, hat mehr als 350 Mitarbeiter und erzielt einen Umsatz > 45 Mio. e. Damit ist Staco einer der größten Produzenten von Gitter- und Profilrosten in Europa. Der Standort in Deutschland, mit einem Team von 15 Mitarbeitern, ist in Mönchengladbach. Staco produziert hochwertige Gitterroste, Profilroste, Treppenstufen aus Stahl, Aluminium, Edelstahl und Kunststoff. Die Produkte werden nicht nur im Nutzbereich, Laufwege, sondern auch für den ästhetischen Fassadenbereich eingesetzt. Neben der Tradition legt Staco größten Wert auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Als einziger Gitterrost-Produzent hat Staco das Cradle2Cradle-Zertifikat in Silber. Die Staco Deutschland GmbH wird von dem Geschäftsführer Guido Gizinski geleitet und strebt ein deutliches Wachstum in den nächsten Jahren an. Mit erfahrenen Mitarbeitern und der hochmodernen Produktion und eigenen Verzinkereien ist Staco der Spezialist für anspruchsvolle Gitterroste, Profilroste und Fassadenprojekte.

Staco in Mönchengladbach © Staco Deutschland GmbH

Projekt Phoenix See Dortmund © Staco Deutschland GmbH

Weitere Informationen

Staco Deutschland GmbH D-41238 Mönchengladbach Tel.: +49 (0)2166/68760 info@staco.de www.staco.de

Porsche Zentrum Düsseldorf © Staco Deutschland GmbH

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Aus Wirtschaft und Verbänden

UHL Stahl- und Metallbau

150 Jahre Würzburger Firmengeschichte »Arbeite schnell, gut und günstig!«, das Motto des Firmengründers Anton Uhl gilt auch heute noch. Aus der einstigen Schlosserei in der Würzburger Innenstadt von 1870 wurde ein modernes und leistungsfähiges Unternehmen mit ca. 100 Mitarbeitern. Heute umfasst das Tätigkeitsfeld der Uhl GmbH & Co. Stahl- und Metallbau KG mit Sitz im Würzburger Gewerbegebiet Ost die Bereiche Hallenbau, Stahlbau, Aluminiumfenster und -türen sowie Fassaden aus Aluminium und Glas. Zum Leistungsspektrum beim Stahlund Hallenbau gehören die gesamte Planung, die Vermessung sowie die damit verbundenen Nachweise, ebenso die statische Berechnung unter Berücksichtigung gesetzlicher Vorgaben wie EnEV + EEWärmeG, Brandschutz und Schallschutz. Die Werkstattfertigung in den eigenen Produktionshallen sowie die Montage der Hallen- und Stahlbauteile gehören ebenso zum Angebot.

Drei Generationen der Geschäftsleitung: Frank Schneider, Johannes Schneider, Josef Schneider (als Porträt an der Wand), Thomas Schneider, Heribert Schneider und Marko Graf (v.l.n.r.) © UHL GmbH & Co. Stahl- und Metallbau KG

Die zweite Säule des Portfolios bildet der Metallbau. Uhl fertigt und installiert Fassaden und Bauelemente. Neben hochwertigen Fenstern und Türen zählen dazu Speziallösungen wie Haus- und Brandschutztüren sowie Hebeschiebetüren, Faltschiebeanlagen u.v.m.

Da sehr breit aufgestellt, hebt sich das Unternehmen oft von Mitbewerbern ab. Denn das gleichzeitige Angebot »Stahl- und Metallbau« kommt in der Branche selten vor. Zum Selbstbild des Familienunternehmens gehören eine hohe Innovationskraft, eine moderne Ausstattung der technischen Anlagen sowie eine bodenständige und realistische Geschäftspolitik. Zugleich legt der Stahlund Metallbauer großen Wert auf gut qualifizierte Auszubildende, innerbetriebliche Fortbildung und auf gute Beziehungen und Kooperationen mit Kunden und Lieferanten. Weitere Informationen

Uhl GmbH & Co. Stahl- und Metallbau KG D-97076 Würzburg Tel.: +49 (0)931/27990-0 info@uhl-wuerzburg.de www.uhl-wuerzburg.de

Swiss Steel Group

Schmolz+Bickenbach heißt Swiss Steel Group

Die Schmolz + Bickenbach Gruppe heißt seit September 2020 Swiss Steel Group. Dem durch den Verwaltungsrat eingereichten Vorschlag der Umfirmierung stimmten die Teilnehmer der außerordentlichen Hauptversammlung mit großer Mehrheit zu. Rund 98 % der Aktionäre stimmten für die vorgeschlagene Herabsetzung des

Nennwerts und für die Namensänderung der Legaleinheit in die Swiss Steel Holding AG. Der neue Slogan »Gemeinsam. Eine Zukunft, die zählt« steht dabei für hoffnungsvolle Wege in die Zukunft der Stahlentwicklung. Die beschlossene Namensänderung betrifft unmittelbar alle Einheiten, die bislang Schmolz + Bickenbach im Namen trugen. Auch die Legaleinheit in Luzern firmiert als Swiss Steel Holding AG neu. Die Geschäftsbereiche Business Units Ascometal, Deutsche Edelstahlwerke, Finkl Steel, Ugitech S.A., Steeltec und Swiss Steel behalten ihre Namen, werden jedoch als »Unterneh-

men der Swiss Steel Group« bezeichnet und treten unter neuem Logo auf. Das Rebranding soll die Transformation der Gruppe repräsentieren und ein klares Zeichen für den Aufbruch darstellen. Stand die Gruppe in Deutschland für den Stahlgroßhandel; gilt sie mit ihren Business Units weltweit als Entwickler innovativer Stahllösungen für unterschiedlichste Branchen und Anwendungen. Weitere Informationen

Swiss Steel Holding AG CH-6005 Luzern Tel.: +41 (0)41/5814000 www.swisssteel-group.com


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Aus Wirtschaft und Verbänden

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Web-Seminare von bauforumstahl

Zerstörungsfreie Prüfung (ZfP) im Stahlbau Die zerstörungsfreie Prüfung ist in fast allen Industriezweigen ein fester Bestandteil der Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung. Mit Einführung der DIN EN 1090-2 hat sich der Stellenwert im Stahlbau weiter erhöht. Die Web-Seminar-Reihe »Zerstörungsfreie Prüfung (ZfP) im Stahlbau« informiert über Anforderungen und Einsatz im Stahlbau. Von Januar bis März 2021 startet Teil 2 der Reihe zur Thematik »Innere Unregelmäßigkeiten«. Inhalt der vier Termine sind u.a. die Umsetzung der Anforderungen im Stahlbau, Grundlagen der Inneren Unregelmäßigkeiten sowie Verfahren zur Qualitätskontrolle vor Ort. Zielgruppe der Web-Seminare sind Mitarbeiter der Fertigung von Stahl- und Industriebauunternehmen sowie Prüfingenieure.

Nähere Details zur Web-Seminar-Reihe erhalten Sie unter https://bauforumstahl.de/veranstaltungen/zerstoerungsfreie-pruefung-imstahlbau-umsetzung-der-anforderungen-einzelner-ausfuehrungsklassen-1 beim bauforumstahl. Weitere Informationen

bauforumstahl e.V. D-40237 Düsseldorf Tel.: +49 (0)211/6707800 info@bauforumstahl.de www.bauforumstahl.de

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Aus Wirtschaft und Verbänden

ATP architekten ingenieure

German Design Award 2021 für Markas Headquarter in Bozen ATP ist unter den PreisträgerInnen des German Design Award 2021: Das vom Innsbrucker Standort integral mit BIM geplante Headquarter für das Dienstleistungsunternehmen Markas in Bozen wurde für seine »exzellente Architektur« mit einer »Special Mention« ausgezeichnet. »Dank der besonderen architektonischen Konstruktion kommen die Etagen ohne die typischen tragenden Stützen aus, was den offenen Charakter unterstreicht«, stellt der Rat für Formgebung in seiner Jurybegründung fest und ergänzt: »So entsteht ein freundlich helles, zeitgemäßes Raumgefühl, das durch die jung und frisch wirkende Möblierung wunderbar ergänzt wird.« Dieses stützenfreie und damit äußert flexible Open-Office-Konzept ist das Resultat einer v-förmigen Fassadenstruktur, welche – in Kombination mit den zentralen Erschließungstürmen – das Tragwerk bildet. Durch die Anwendung eines unkonventionellen »Top-Down-Ansatzes« ergeben sich »Luftgeschosse« mit einer einzigartigen Qualität. Die Büros sind mit Tageslicht geflutet. Dass das Markas HQ damit ein Ort zum Wohlfühlen ist, hat bereits die WELL-Gold-Zertifizierung bestätigt, welche ATP für das Gebäude Anfang des Jahres verliehen wurde. Der German Design Award zählt zu den anerkanntesten Design-Wettbewerben weltweit und zeichnet wegweisende Gestaltungstrends aus. Vergeben wird er vom Rat der Formgebung, ein Kompetenzzentrum im Bereich Design, Marke und Innovation. Mit dem Gütesiegel »Special Mention« würdigt die Jury konsequente Designkonzeption und -umsetzung.

Von ATP integral mit BIM geplant: das Markas HQ in Bozen © ATP/Becker

Weitere Informationen

ATP architekten ingenieure A-6010 Innsbruck Tel.: +43 (0)512/5370 111 info@atp.ag www.atp.ag

Unten ohne (geschlossene Geschosse) bietet das Markas HQ Offenheit und Helligkeit. © ATP/Becker


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VBI

Angemessene Honorare: Weg für HOAI frei Der Deutsche Bundestag hat das Architekten- und Ingenieurleistungsgesetz beschlossen, die gesetzliche Grundlage für die HOAI, die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure. Bis zuletzt war von den Verbänden und Kammern gefordert worden, in das Gesetz einen Hinweis zur Angemessenheit der Honorare aufzunehmen, um so einen reinen Preiswettbewerb zu verhindern. Dies ist im Gespräch mit den Koalitionsfraktionen im Bundestag gelungen. Mit dem heutigen Parlamentsbeschluss ist nun der Weg frei für die neue HOAI.

Dazu erklärt VBI-Präsident Jörg Thiele: »Wir freuen uns, dass die Angemessenheit in letzter Minute in das Gesetz aufgenommen wurde. Die weltweit bekannte Qualität deutscher Ingenieurleistungen gibt es nicht zu Dumpingpreisen. Wer Qualität will, muss angemessene Honorare zahlen. Es ist gut, dass die Hängepartie nach dem EuGH-Urteil im vergangenen Jahr nun beendet wurde und die HOAI ab dem 1. Januar 2021 als Orientierung für angemessene Honorare gilt. Nach dem Inkrafttreten von HOAI und

Rahmengesetz muss es 2021 um die Aktualisierung der Leistungsbilder und die Erhöhung der seit 2013 unveränderten Tafelwerte gehen. Dies wird eine unserer zentralen Forderungen im Bundestagswahljahr sein.« Weitere Informationen

Verband Beratender Ingenieure VBI D-10787 Berlin Tel.: +49 (0)172/8429641 info@vbi.de www.vbi.de

Bundesverband Bausysteme

Zweiter Wettbewerb gestartet Der Bundesverband Bausysteme, Fachverband Vorgefertigte Raumsysteme, startet zweiten Studierendenwettbewerb zur Förderung modularen Planens mit Raumsystemen. 42 Studierendenteams haben ihre Teilnahme angemeldet. Modulbau stellt häufig eine attraktive Möglichkeit dar, denn seine Vorteile liegen in der hohen industriellen Vorfertigung und demzufolge in deutlich kürzeren Bauzeiten vor Ort. Hinzu kommen beispielsweise aber auch die vielfältigen Möglichkeiten, ein Objekt zu gestalten und, wenn nötig, dieses anderen Nutzungszwecken zuzuführen. Der zweite Studierendenwettbewerb lädt Studenten der Fachrichtungen Architektur, Bauingenieurwesen und Technische Gebäudeausrüstung ein, sich damit kreativ auseinanderzusetzen.

Die Herausforderung besteht darin, die Planung eines Modul- oder Hybridgebäudes aus dreidimensionalen vorgefertigten Raumsystemen für dessen Erst- und Folgenutzung zu erstellen. Zunächst soll es als Hotel in gehobenem Standard zusätzliche Bettenkapazitäten zur Verfügung stellen. Danach ist geplant, es als Wohn- und Geschäftshaus zu nutzen. Wesentlich dabei ist der einfache Umbau vom Hotel zur Wohn- und Gewerbeimmobilie. Bis zum Anmeldeschluss am 15. November haben sich 42 Wettbewerbsteams aus Deutschland, Österreich und Liechtenstein angemeldet. Bis Ende Februar sind planerische Lösungen zu erarbeiten.

Die Jury ist auch bei diesem zweiten Wettbewerb mit Vertretern aus namhaften Architektur- und Planungsbüros, der Wirtschaft, dem Finanzministerium RLP und dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat sowie erfahrenen, im fachlichen Umfeld anerkannten Mitgliedern besetzt. Sie tritt kommenden März zur Jurysitzung zusammen. Den Siegern winken Prämien von 3.000, 2.000 und 1.000 e. Übergeben werden die Preise im April. Zusätzlich werden die Preisträgerarbeiten während der Hauptversammlung des Deutschen Städtetags in Erfurt Ende Juni 2021 vorgestellt. Weitere Informationen

Bundesverband Bausysteme e.V. Fachverband Vorgefertigte Raumsysteme D-56075 Koblenz Tel.: +49 (0)261/9145350 info @bv-bausysteme.de www.bv-bausysteme.de www.fv-raumsysteme.de


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Bernard Gruppe

Generationenwechsel UMFIRMIERUNG DER UNTERNEHMENSGRUPPE

Am 1. Januar übernimmt Maria Aus diesem Grund liegen SchwerBernard-Schwarz als neue CEO und punkte derzeit im Ausbau des ProHauptgesellschafterin die Leitung der duktportfolios im Bereich Hightech BERNARD Gruppe, einem internatibzw. im Ausbau des Geschäftsfelds onal tätigen Familienunternehmen für Industrie. »Außerdem werden wir Ingenieurdienstleistungen. Unterstützt unseren Standort in München aufwerwird sie im Leadershipboard von Eheten. Die Entwicklung unserer Projekte mann Stefan Schwarz und dem bisheriin Deutschland läuft sehr erfreulich. gen CEO Gisbert Wieser. Deshalb wird München unser zweiter Im Jahr 1983 gründete Otto Bernard in Hauptsitz neben Hall.« Mils bei Hall in Tirol ein IngenieurbüWeitere Informationen ro. Mittlerweile zählt die BERNARD BERNARD Gruppe ZT GmbH Gruppe 18 Standorte, beschäftigt 400 A-6060 Hall in Tirol Mitarbeiter und ist weltweit in mehr als Tel.: +43 (0)5223/5840-0 Maria Bernard-Schwarz 40Sehr verschiedenen Ländern tätig. geehrte Geschäftspartnerinnen und ©Geschäftspartner, info@bernard-gruppe.com BERNARD Gruppe ZT GmbH Das Leadershipboard besteht aus: www.bernard-gruppe.com CEO Maria Bernard-Schwarz, COO ab 01.01.2021 firmieren alle Standorte und Verwaltungsfirmen der deutschen Unternehmensgruppe Voigt & Schweitzer unter dem Dach der Marke ZINQ.BubestinGisbert Wieser, CFO Stefan Tagen erhalten haben«, sagt Bernardger, CSO Jost Mazur und CTO Stefan Schwarz. »Wir werden alles dafür tun, Das Unternehmen reagiert damit auf vermehrte Anfragen aus der Kundschaft nach einer einheitlichen Firmierung. Schwarz. auch in Zukunft als FamilienunternehAus vielen Gesprächen wurde weiterer Schritt ist, ZINQ auch zur Firma zu machen. Das »Wir dürfen uns herzlich fürklar, dasdass es ein konsequenter men mit Handschlagqualität wahrgebestätigt die Kraft der Marke ZINQ und ist gleichzeitig Anerkennung und Wertschätzung für alle Kunden und GeschäftsVertrauen bedanken, das uns entgenommen zu werden. Auf der anderen partner, aber besonders für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die Marke ZINQ jeden Tag mit Leben füllen. gengebracht wird, auch für die vielen gilt es natürlich, Entwicklungen Mit der Umfirmierung vereinfachen wir nicht nurSeite die Kommunikation in Richtung Kundschaft und Markt; sie schließt positiven und unterstützenden Worte, wahrzunehmen und das Unternehmen auch den vor 20 Jahren begonnenen Prozess der Markenentwicklung ab. die wir intern in den vergangenen zukunftsfit zu gestalten.«

Aus Voigt & Schweitzer wird ZINQ

Dabei vergessen wir natürlich unsere Wurzeln nicht und halten an der Tradition von Voigt & Schweitzer fest. Die Werte der Gründerväter werden auch mit der Umfirmierung zu ZINQ im Unternehmen bestehen bleiben. Heutzutage ist die Zielsetzung von Firmengründer Robert Voigt, „Feuerverzinken als professionelle industrielle Dienstleistung auf Grundlage handwerklicher Präzision und Qualität“ zu betreiben, Realität geworden. Darauf aufbauend gilt es nun, Zukunft zu gestalten und jedem Stahl das Recht auf einen individuellen, optimalen Korrosionsschutz durch ZINQ zu bieten. Das vollumfängliche Leistungsprogramm und Ihre persönlichen Ansprechpartner bleiben Ihnen natürlich erhalten.

Aus VoigtQualität, & Schweitzer wird ZINQ können Sie sich auf ZINQ verlassen. In Sachen Innovation und Nachhaltigkeit

Umfirmierung ab 1.1.2021 Wenn Sie Fragen zur Umfirmierung haben, dann wenden Sie sich gerne an Ihren Ansprechpartner oder kontaktieren Sie uns über: > info@zinq.com > 0800 – 9 40 30und 20 Verwaltungsfirmen Alle Standorte der deutschen Unternehmensgruppe Mit freundlichen Grüßen Voigt & Schweitzer firmieren ab dem 1.1.2021 unter dem Dach der Marke ZINQ. Die Kommunikation am Markt soll damit vereinfacht werden. Dies entLars Baumgürtel spricht den Wünschen von Kunden Geschäftsführender Gesellschafter und Geschäftspartnern. Die Werte und Zielsetzung des Unternehmens bleiben ebenso erhalten wie das bisherige Leistungsprogramm und die gewohnten Ansprechpartner.

Nachhaltigkeit

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Innovation

Weitere Informationen

ZINQ Gelsenkirchen GmbH & Co. KG D-45894 Gelsenkirchen Tel.: +49 (0)209/319270-0 info@zinq.com www.zinq.com


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Termine

Teckentrup Seminare 2021

Aktuelles Fachpartnerprogramm Das Jahr 2020 ist für Seminaranbieter bedingt durch das Coronavirus anders verlaufen als zu Beginn des Jahres geplant. Dies hat auch beim Verler Tür- und Torspezialisten Teckentrup zu einigen Änderungen im Seminarprogramm und in der Umsetzung geführt. Erstmals wurden Schulungen nicht vor Ort, sondern online durchgeführt. Das Unternehmen hat damit gute Erfahrungen gesammelt und plant für 2021, Technik und Lerninfrastruktur weiter auszubauen, um auch im Falle eines erneuten Lockdowns gut gerüstet zu sein. Nichtsdestotrotz hofft Teckentrup, die Seminare für Vertriebsmitarbeiter und Monteure 2021 wieder an den Seminarstandorten Verl, Gütersloh, Großzöberitz und Kirchheim/Teck durchführen zu können. Ob umfassende Produktinformationen, effiziente Montagetechniken oder überzeugende Verkaufsargumente – die erfahrenen Produkttrainer vermitteln relevantes Fachwissen für die effiziente Montage und den erfolgreichen Verkauf. Die Onlineschulungen bieten sogar einige Vorteile: Kurz und kompakt lassen sich hier v. a. Themen rund um das Produktwissen aufbereiten, lange Fahrtwege für die Teilnehmer entfallen. Daher bietet Teckentrup 2021 Präsenz- und Onlineseminare parallel an. So kann flexibel gehandelt werden. Programm und Anmeldeformular stehen Fachpartnern ab sofort im Teckentrup Profi-Portal zur Verfügung. Onlineanmeldungen: www.teckentrup.biz/ seminaranmeldung/

Die neue Seminarübersicht von Teckentrup steht zum Download im Teckentrup-Profi-Portal www.teckentrup.biz. © Teckentrup GmbH & Co. KG

Weitere Informationen

Teckentrup GmbH & Co. KG D-33415 Verl Tel.: +49 (0)5246/504-333 info.teckentrup.biz www.teckentrup.biz

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Termine

DST Südwest

Fachmesse für die Region Die DST Dreh- und Spantage Südwest in Villingen-Schwenningen vom 14. bis 16. April 2021 wird unter Hygienebedingungen stattfinden. Coronabedingt mussten viele Fachmessen absagen oder auf Onlineveranstaltungen ausweichen. Für alle erkennbar bleibt die große Bedeutung von Präsenzmessen gerade für die mittelständische Wirtschaft.

2019 zählte die im Zweijahresturnus stattfindende Fachmesse 169 Aussteller und 3.684 Besucher. »Wir sind bei der DST sehr flexibel in der Raumplanung und haben bei unserer Jobs for Future im September wertvolle Erfahrungen in der praktischen Umsetzung von Hygienekonzepten gesammelt – angefangen von der Besucherregistrierung

über Zählsysteme und Abstände bis hin zur Maskenpflicht«, so Stefany Goschmann, Geschäftsführerin des Veranstalters SMA Südwest Messeund Ausstellungs-GmbH. Anbieter und Entwickler sollen 2021 deshalb wieder Kunden und Partner, Entscheider und Praktiker aus der Produktion treffen. Weitere Informationen

MA Südwest Messe- und Ausstellungs-GmbH D-78056 Villingen-Schwenningen Tel.: +49 (0)7720/9742-0 info@dstsuedwest.de www.dstsuedwest.de

DSTV und bauforumstahl

Kombinierte Onlineausbildung für zukünftige Brandschutzbeauftragte Brandschutzbeauftragte sind vom Arbeitgeber bestellte Personen mit einer Ausbildung und Qualifikation im Bereich des vorbeugenden Brandschutzes. Mit der Bestellung eines Brandschutzbeauftragten erfüllen Unternehmen die entsprechenden Anforderungen aus Arbeitsschutz und Baurecht sowie von Versicherern. Die bestellten Mitarbeiter benötigen zur Erfüllung ihrer Aufgaben Fachwissen aus den Bereichen baulicher, technischer und organisatorischer Brandschutz, z. B. rechtliche Grundlagen, Brandlehre, anlagentechnischer Brandschutz, Brandschutzmanagement. Das bauforumstahl bietet dafür eine kombinierte Onlineausbildung an, die aus einer eLearning-Selbstlernphase mit freier Zeiteinteilung sowie einem Präsenztag in Düsseldorf mit prakti-

schen Löschübungen und mündlicher Abschlussprüfung besteht. Die Ausbildungsinhalte entsprechen den Vorgaben der aktuellen vfdbRichtlinie 12-09/01 und der DGUV Information 205-003. Zielgruppe für die Onlineausbildung sind zukünftige Brandschutzbeauftragte in Unternehmen, Fachkräfte für Arbeitssicherheit (FaSi), Brandschutzverantwortliche, Architekten, Ingenieure und Führungskräfte. Nähere Details sind beim bauforumstahl unter https://bauforumstahl.de/ lehre-und-forschung/elearning/brandschutzbeauftragter abrufbar. Weitere Informationen

bauforumstahl e.V. D-40237 Düsseldorf Tel.: +49 (0)211/6707800 info@bauforumstahl.de www.bauforumstahl.de


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wer macht was Autoparksysteme

Befestigungstechnik

Foppe Direkt Versand GmbH Foppenkamp 14–16 49838 Lengerich Tel.: 05904/939393 info.zubehoer@foppe.de www.foppe.de Distanzscheiben für Brandschutzbefestigungen Wöhr Autoparksysteme GmbH Ölgrabenstraße 14 71292 Friolzheim/Germany Tel +49 (0) 7044-46 Fax +49 (0) 7044-46-149 info@woehr.de www.woehr.de

Hier könnte in der nächsten Ausgabe Ihr Firmeneintrag stehen! In unserer Internetausgabe verlinken wir den Eintrag zu Ihrer Homepage! Architekturseile und -netze

Carl Stahl ARC GmbH Siemensstraße 2 D-73079 Süssen Tel.: +49/(0)7162/948150-100 Fax: +49/(0)7162/948150-105 architektur@carlstahl.com www.carlstahl-architektur.com

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HEICO Befestigungstechnik GmbH Ensestraße 1–9 59469 Ense-Niederense Tel.: 02938/805 0 Fax: 02938/805 198 sales@heico-group.com www.HEICO-GROUP.com

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BRANDSCHUTZ

PcP. Deutschland GmbH Duisbergstraße 13 58339 Breckerfeld Tel.: +49(0)2338 9181-10 www.pcp-sicherheitsroste.com

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Ihr Experte für Schraubenverbindungen!

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Foppe Metallbaumodule GmbH Foppenkamp 18 49838 Lengerich Tel.: 05904/9500 vertrieb.module@foppe.de www.foppe.de Brand- und rauchdicht für den Innen- und Außenbereich IBS-zertifiziert/Mitglied der ÜG NDS e.V. CAD IM metallbau

Befestigungstechnik/ sicherungsmuffen

WB Steelplus GmbH Bruchweidenstraße 2 49424 Goldenstedt Tel.: 04444/96711-22 info@wb-steelplus.de www.wb-steelplus.de Blechprofilroste

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SYSCAD TEAM GmbH Ziegelhütte 18 D-91236 Alfeld syscad@syscad-team.de www.syscad-team.de CAD im Stahlbau

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BolzenschweiSStechnik Lichtgitter GmbH

Siemensstrasse Lichtgitter GmbH D-48703 Stadtlohn Siemensstraße D-48703 Stadtlohn T +49. 25 63. 911-0 F +49.025 911-118 Tel.: 2563. 63/911-0 E info@lichtgitter.com

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ISD Group Hauert 4 D-44227 Dortmund Tel.: +49 (0)231 9793 0 info@isdgroup.de www.isdgroup.com/stahlbau HiCAD – die Lösung für den Stahlbau und BIM


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EVENT-MANAGEMENT

wer macht was

Glas-Montage-Lösungen

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Heavydrive GmbH Hoeslerstr. 9 86660 Tapfheim Tel.: +49 (0)9070/9689690-0 Fax: +49 (0)9070/9689690-9 sales@heavydrive.com Vermietung & Verkauf für weltweite Glasmontage

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HALLENHEIZUNG / kÜHLUNG ams Solution AG Rathausstr. 1 41564 Kaast Tel.: +49 (0)2131-40669-0 Fax: +49 (0)2131-40669-69 info@ams-erp.com www.ams-erp.com GITTERROSTE

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Schwank GmbH Hallenheizung + Kühlung Bremerhavener Str. 43 50735 Köln www.schwank.de

Initiative Zink im Netzwerk der WVMetalle Hansaallee 203 40549 Düsseldorf info@initiative-zink.de Tel.: 0211 941906-75

Tel: 0 21 66/68 76-0 Fax: 0 21 66/68 76-150 Mail: info@staco.de

Viktor-Kaplan-Allee 3 A-7023 Pöttelsdorf Tel.: +43 (0)2626/50074 info@enviral.at www.enviral.at

Bolte GmbH Bolzenschweißen Flurstraße 25 58285 Gevelsberg Tel.: 02332/5506-0 info@bolte.gmbh

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PULVERBESCHICHTUNG

Ilako GmbH & Co. KG Korrosionsschutz Dessauer Landstr. 60 D-06385 Aken (bei Dessau) Tel.: 034909/897-0 Fax: 034909/897-69 info@ilako.de www.ilako.de

The Coatinc Company Holding GmbH Carolinenglückstraße 6–10 44793 Bochum Tel.: +49 234 52905-25 holding-de@caotinc.com

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wer macht was

STAHL-Glaskonstruktionen

SOFTWARE FÜR DEN STAHLBAU

SCHRAUBEN/ verbindungselemente

F. Reyher Nchfg. GmbH & Co. KG Haferweg 1 22769 Hamburg Tel.: 040/85363-0 Fax: 040/85363-290 mail@reyher.de www.reyher.de

Gutsch & Exner Software Am Weißen Steine 22 D-37085 Göttingen Tel.: 05 51/770 62 79 Fax: 05 51/770 33 29 steeloffice@gutsch.de www.gutsch.de

Wolf System GmbH Am Stadtwald 20 D-94486 Osterhofen Tel.: +49 9932 37-0 Tel.: +49 9932 2893 mail@wolfsystem.de www.wolfsystem.de

STAHLBAU

Haslinger Stahlbau GmbH Rüdesheimer Str. 7 80686 München Tel.: 089/547269790 office@haslinger-stahlbau.de www.haslinger-stahlbau.de

TOBSTEEL GmbH Rudolf-Diesel-Str. 8 D-74613 Öhringen Tel.: 07941/6073-0 Fax: 07941/6073-500 info@tobsteel.com www.tobsteel.com

Hausmann GmbH & Co. Stahlbau KG Augsburger Str. 50 86551 Aichach Tel.: 08251/87580 info@stahlbau-hausmann.de www.stahlbau-hausmann.de STAHLHANDEL

Der Spezialist für Stahl-Spezialitäten

WURST STAHLBAU GmbH Sandstr. 41 D-49593 Bersenbrück Tel.: 0 54 39/94 94-0 Fax: 0 54 39/94 94-90 info@wurst-stahlbau.de www.wurst-stahlbau.de

BEPRO Blech u. Profilstahl GmbH & Co. KG Consolstraße 11 D-45889 Gelsenkirchen Tel.: 00 49/209/982 51-10 Fax: 00 49/209/982 51-31 info@bepro.de www.bepro.de

STAHLBEARBEITUNG

SCHWingungstilger

Spezialist für Schwingungstilger für Brücken / Decken / Bühnen KTI Schwingungstechnik GmbH Tel.: 02104-8025 75 Fax: 02104-8025 77 info@kti-trautmann.com www.kti-trautmann.com

RSB Rudolstädter Systembau GmbH Oststraße 40 D-07407 Rudolstadt Tel.: 0 36 72/454-0 Fax: 0 36 72/454-212 www.rsb-rudolstadt.de

Stahlbau Klapfenberger GmbH & Co. KG Johann Namberger Str. 1+3 D-83308 Trostberg Tel.: 08621/9869-0 www.klapfenberger.de

SCHWEISSTECHNIK

EWM AG Dr. Günter-Henle-Straße 8 56271 Mündersbach info@ewm-group.com www.ewm-group.com

GMBH GMBH

SILOBAU

Maschinen und Anlagen der mechanischen Verfahrenstechnik ingma SILOS Mühlenbau • Umwelttechnik • Industriebau

Martin GmbH Poststraße 33 D-07356 Lobenstein Tel.: 03 66 51/64 00 Fax: 03 66 51/64 029 Martin-GmbH.Lobenstein @t-online.de www.silobau.net www.martingmbh.net

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Unger Stahlbau GmbH Roßstraße 96 40476 Düsseldorf Tel.: 0211/2297346-0 sales.dus@ungersteel.com

Ha-Beck, Inh. M. Hasecke e.K. Burlaer Str. / Sättelstädt 99820 Hörselberg-Hainich Laser-/Plasmaschneiden www.plasmaschneiden24.de info@ha-beck.de Tel.: 03622/65316 Fax: 03622/65317 STAHLbaumontagen

Lochner Stahlbaumontagen GmbH Im Gewerbepark 1 D-92681 Erbendorf Tel.: 0 96 82/18 29 0-0 Fax: 0 96 82/18 29 0-50 www.lochner-stahlbaumontagen.de

F. Hackländer GmbH Holländische Straße 120 D-34127 Kassel Tel.: 05 61/98 34-212 Fax: 05 61/98 34-105 gf@hacklaenderkassel.de www.hacklaenderkassel.de

Salzgitter Mannesman Stahlhandel GmbH Schwannstraße 12 D-40476 Düsseldorf Tel.: 02 11/43 00-1 Fax: 02 11/43 00-90 info@szmh-group.com www.salzgitter-mannesmannstahlhandel.de Stahlhochbau

Metall-Stahlbau Welschar GmbH Trippeldamm 14 D-32429 Minden Tel.: 0571/5086-0 Fax: 0571/5086-290 info@welschar.de www.welschar.de


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Stahlbauheute 4/2020

Stahlleichtbau

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Stahlbauheute 4/2020

Impressum

Herausgeber Verlagsgruppe Wiederspahn mit MixedMedia Konzepts Biebricher Allee 11 b, 65187 Wiesbaden Tel.: 0611/84 65 15 Fax: 0611/80 12 52 www.verlagsgruppewiederspahn.de REDAKTION Elisabeth Wiederspahn kontakt@verlagsgruppewiederspahn.de VERLAG Verlagsgruppe Wiederspahn mit MixedMedia Konzepts Chefredakteur Dipl.-Ing. M. Wiederspahn Biebricher Allee 11 b, 65187 Wiesbaden Tel.: 0611/84 65 15 Fax: 0611/80 12 52 aNZEIGEN Ulla Leitner Verlagsgruppe Wiederspahn mit MixedMedia Konzepts leitner@stahlbau-heute.de

GRAFIK

Birgit Siegel

DRUCK Schmidt printmedien GmbH Ginsheim-Gustavsburg Erscheinungsweise und bezugspreis

Stahlbau heute erscheint viermal pro Jahr Einzelheft: 10,– e Jahresbezugspreis: 40,– e Abonnement Ausland: 44,– e

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Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form, reproduziert oder in eine von Maschinen verwendbare Sprache, übertragen werden. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar.

ISSN 2568-3322 Dezember 2020

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MAURER Wanderschwelle DIE ZWÄNGUNGSFREIE MODULARDEHNFUGE FÜR BAHNBRÜCKEN

Produktbeschreibung: Zwischen Überbau und Widerlager auftretende Bewegungen führen bei Bahnbrücken zu zusätzlichen Schienenspannungen und Beanspruchungen der Befestigungen. Mit der Wanderschwelle wurde ein Überbrückungssystem entwickelt, welches einerseits gewährleistet, dass die Schwellenabstände nicht das zulässige Maß überschreiten und andererseits mögliche auftretende Bauwerksbewegungen (Verschiebungen, Verdrehungen, Verwindungen) schadlos aufnimmt. Es ist gelungen, das bei Straßenbrücken vielfach bewährte „Steuerungsprinzip Schwenktraverse“, d. h. die elastische Zwangssteuerung, so weiterzuentwickeln, dass sämtliche Anforderungen des Bahnverkehrs erfüllt werden. Die Wanderschwelle wird in der bauseitig vorbereiteten Aussparung ausgerichtet und durch Vergießen monolithisch mit dem Bauwerk verbunden.

MAURER SE | Frankfurter Ring 193 | 80807 München Telefon +49.89.323 94-0 | Fax +49.89.323 94-306 | www.maurer.eu

Vorteile: • Standardausführung für Dehnwege bis 1600 mm, Radsatzlasten von 250 kN und Geschwindigkeiten bis 300 km/h • Dauerhaft, zwängungsfrei und wasserdicht • Verdrehungsweich und abhebesicher • Unbeeinträchtigter Fahrkomfort • Einfacher und lagesicherer Einbau • Einfache Inspektion und Wartung

forces in motion


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