Stahlbau Nachrichten 2/2015

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Stahlbau Nachrichten

Ausgabe 2 2015

Stahlbau Nachrichten

2 • 2015

Wir bauen mit Stahl!

DSTV bauforumstahl Bau von Stadien und Sportstätten Parkhäuser und -Anlagen Der besondere Stahlbau Brandschutz CAD im Stahlbau Projekte und Produkte Aus Wirtschaft und Verbänden »wer macht was«

www.salzgitter-mannesmann-stahlhandel.de


WE MAKE STEEL STRUCTURES WORK. –––––– BILFINGER MCE STEHT FÜR DIE REALISIERUNG VON KUNDENWÜNSCHEN IM GESAMTEN SPEKTRUM DES ANSPRUCHSVOLLEN STAHLHOCH- UND STAHLVERBUNDBAUS. Stahl im Hochbau bietet hohe Leistungsfähigkeit, Flexibilität und Eleganz. .

–––––– BILFINGER MCE www.mce.bilfinger.com

EDITORIAL

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Stahlbau-Nachrichten


Brücken bauen

Dieter Reitz © privat

»Jemandem eine Brücke bauen« ist im allgemeinen Sprachgebrauch eine gern gebrauchte Redewendung, die eher positiv auf die zwischenmenschlichen Beziehungen anspielt und Getrenntes einander näherbringen will. Im technischen Sinne gilt die Brücke als Element zur Überwindung von Hindernissen. Eine Aufgabe, die es seit der Zeit der Industrialisierung zu lösen gilt. Eine Brücke zu bauen steht auch heute noch für eine besondere Aufgabe im Bauwesen. Ohne die enorme Entwicklung des Brückenbaus in den letzten 150 Jahren sähe die Welt von heute sicher ganz anders aus. Sind doch Brücken die Herzstücke moderner Verkehrswege, welche wiederum für die Schlagadern prosperierender Volkswirtschaften stehen. Dabei galt damals wie heute der Brückenbau als die Königsdisziplin des Ingenieurbaus. Waren es eben auch die deutschen Ingenieure, die mit ihren Ideen im Großbrückenbau die Entwicklung maßgeblich mitgestalten konnten. So waren die Rheinbrücken der 60er- und 70er-Jahre mit Stützweiten von über 350 m ein wegweisender Höhepunkt im Schrägseilbrückenbau. Die Marktteilnehmer waren Konzerne wie MAN,

Krupp oder Thyssen, die mit ihrer Kompetenz und auch ihrer Finanzkraft Aufträge dieser Größenordnung abwickeln konnten. Das Fehlen weiterer Großprojekte und das Aufkommen des Spannbetons führten in den Folgejahren zum Rückzug der Großfirmen aus dem Brückenbau. Leider war es nicht gelungen, das erworbene Know-how konsequent auf dem Weltmarkt umzusetzen. Erst Mitte der 90er-Jahre konnte der Stahlbrückenbau in Deutschland an seine erfolgreiche Zeit wieder anknüpfen. Die durch die Wiedervereinigung anstehenden Aufgaben im Bereich der Infrastruktur führten zu einer Renaissance des Stahlbaus im Brückenbau. Dabei begünstigten neben der Wirtschaftlichkeit, Leistungsfähigkeit und Dauerhaftigkeit auch die Gestaltungsmöglichkeiten den vermehrten Einsatz von Stahl- und Stahlverbund bei großen Stützweiten. Die reduzierten Fertigungskapazitäten der mittlerweile weitestgehend mittelständischen Firmen wurden zu deren Leidwesen durch europäische Wettbewerber mehr als ausgeglichen. Heute nun könnten wir am Beginn einer weiteren Hochphase stehen. Die vorhandene Infrastruktur weist weniger durch ihr Alter als eher durch die enorme Zunahme der Verkehrsbelastungen insbesondere des Schwerverkehrs zunehmende Engpässe und Schäden auf, die zu einer flächendeckenden Erweiterung und Erneuerung der Verkehrswege und damit auch der Brücken führen werden. Die anstehenden Aufgaben, bei laufendem Verkehr neue Bauwerke zu errichten, sollten den Stahlbau präferieren. Die Vielzahl der aktuellen Großprojekte mit mehr als 5.000 t hat die Fachgemeinschaft Brückenbau als Anlass genommen, den diesjährigen Fachtag diesem Motto zu widmen. Großprojekte sind nicht nur »Landmarks« für den Kunden, anspruchsvolle Ingenieuraufgaben, sondern oft auch Möglichkeiten, neue Innovationen bei der Herstellung umzusetzen. Weiterentwicklungen in Fertigungs- und Montagemethoden ermöglichen wirtschaftlichere Lösungen, reduzierte Bauzeiten und höhere Qualitätsstandards.

Weltweit ist eine Stützweite von 350 m eher unspektakulär, befinden sich doch Schrägseilbrücken mit Stützweiten von 1.200 m und mehr im Bau, werden Hängebrücken mit Stützweiten über 1.500 m und mehr errichtet. Eine festgelegte Definition, wann wir von Großbrücken in Deutschland sprechen, gibt es nicht, aber im Stahlbrückenbau wird gern eine Brücke mit mehr als 2.000 t dem Großbrückenbau zugeordnet. Die neue Schiersteiner Brücke über den Rhein, Siegerentwurf eines Architektenwettbewerbes, konzipiert als Deckbrücke mit Stützweiten von über 200 m und einem Gesamtgewicht von mehr als 30.000 t bietet eine hervorragende Möglichkeit, den aktuellen Stand des deutschen Stahlbrückenbaus aufzuzeigen. Doch neben dem technischen Schwerpunkt werden auch die baubetrieblichen Aspekte aus Auftraggeber- wie Auftragnehmersicht beleuchtet. Arbeiten heute doch oft Bauherr und Ausführende selbstblockierend gegeneinander statt vielmehr konstruktiv im Sinne des Baues miteinander. Dazu werden die aktuellen Vergabepraktiken diskutiert und mögliche Alternativen aufgezeigt. Im Sinne aller am Bau Beteiligten sollte es in Zukunft wieder möglich sein, das Bauen und nicht das Streiten (mit Juristen) in den Mittelpunkt der Arbeit zu stellen. Es wird also der Versuch unternommen, »eine Brücke zu bauen« zwischen Bauherrn und Auftragnehmer. Ich wünsche diesbezüglich der Veranstaltung ein gutes Gelingen.

Ihr Dieter Reitz Vorsitzender FG Brückenbau

Reden wir von Großbrücken, müssen wir sicherlich unterscheiden zwischen dem Großbrückenbau in Deutschland und dem Großbrückenbau weltweit. So sind allein wegen der Topografie die Aufgaben zur Überbrückung von Hindernissen wie tiefen Tälern, großen Flüssen oder Meeresarmen in Deutschland eher die Ausnahme oder erst gar nicht vorhanden.

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EDITORIAL


Stahlbau Nachrichten

2 • 2015

Wir bauen mit Stahl!

DSTV bauforumstahl Bau von Stadien und Sportstätten Parkhäuser und -Anlagen Der besondere Stahlbau Brandschutz CAD im Stahlbau Projekte und Produkte Aus Wirtschaft und Verbänden »wer macht was«

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© Salzgitter Mannesmann Stahlhandel

Editorial

Brücken bauen ............................................................................................................... 3

DSTV

Mitgliederversammlung 2015 des Deutschen Stahlbau-Verbandes .............. 6 Wir begrüßen im DSTV ................................................................................................. 8 Georg-Donges-Förderpreis 2014: Verleihung an TU Darmstadt ...................... 9 Mega-Lagerhallen in Saudi-Arabien mit Unger Steel ...................................... 10 Unger Steel Group erhält »BautechPreis« für das LLC der Wirtschaftsuniversität ................................................................. 12 Verleihung des Züblin-Stahlbau-Preises 2015 ................................................... 14 Ingenieurgruppe Bauen feiert 50. Geburtstag .................................................... 15

bauforumstahl

Fachtag Brückenbau mit Schwerpunktthema Großbrücken .......................... 17 Stephan Lemgen ist neuer Vorsitzender bauforumstahl .................................. 18 Exzellente Stahlarchitektur umfangreich dokumentiert ................................. 18 Neue Bemessungshilfe für Kranbahnträger aus gewalzten Stahlprofilen ............................................................................................ 19 Universität Stuttgart und bauforumstahl: Stahlbau-Preise für Studenten ............................................................................... 20 Neue Broschüre zu Dach- und Wandkonstruktionen aus Stahl .................... 22 Richtlinie zur Darstellung von Stahlkonstruktionen in Werkstattzeichnungen ......................................................................................... 23 Dresdner Stahlbaufachtagung Stahl- und Verbundkonstruktionen im Hoch- und Brückenbau ................................................................................................ 24 Broschüre zu Vorteilen der Stahlbauweise mit Umweltdaten neu aufgelegt .................................................................................... 26 Deckensysteme im Stahlgeschossbau noch wirtschaftlicher ......................... 27 Seminare zum Schweißen im Stahlbau nach neuen Normen ........................ 28

Bau von Stadien und Sportstätten

INHALT

Ein Multifunktionsstadion für Nigeria .................................................................. 29 Familien- und Freizeitbad in Fellbach ................................................................... 36

Parkhäuser und -Anlagen

Innovative Stahllösungen beim Bau des Parkhauses Enovos in Esch-sur-Alzette ................................................................ 39 Vollautomatischer AutoTower für Züricher Autohaus ...................................... 41 Parkhaus Melaten von ksg in Aachen .................................................................... 44

Der besondere Stahlbau

Eine Welle als Dach .................................................................................................... 47

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Stahlbau-Nachrichten


Brandschutz

Nachhaltiger und ökologischer Brandschutz für Stahlkonstruktionen von Rudolf Hensel ........................................................ 51

Korrosionsschutz

Vitra Slide Tower als Wahrzeichen dank Coatinc Company ............................ 52 Feuerverzinkte Stahl- und Verbundbrücken: Arbeitshilfe zur Planung und Ausführung ............................................................ 53 Bem-vindo à Zinkpower São Paulo! ....................................................................... 54 Neue Wiegel-Feuerverzinkerie in Graben bei Augsburg .................................. 55 Einkomponentige Korrosionsschutzsysteme von Sistec .................................. 56 Wiegel-Werke mit EMAS-Validierung .................................................................. 57

Schweißen + Schneiden

Neuer MIG-/MAG-Impuls-Schweißprozess bei Stahlbau Süssen ................. 58

CAD im Stahlbau

Dragon Flight, X-Train Flying Launch Coaster in Ningbo, China .................... 61 Neue FRILO-Plus-Programme für Stahlstütze und -träger ............................. 62

Tore + Türen

Raumhohe Haustüren von Hörmann für großzügige Eingangsbereiche ..... 63 Sofort vor Ort dank Schörghuber »Schnellschussprogramm« ........................... 64

Projekte + Produkte

Wartungsfrei, flexibel, kostensparend: CT-P-Kupplungen von Voith ............ 65 Dämpfung des SOCAR-Tower in Baku durch Maurer ............................................ 66 Lichttechnische Umrüstung im Stadthafen Lünen durch LemTec Innova ........................................................................................................... 68 Fein: Neuheiten für die Metallbearbeitung ............................................................... 68

Aus Wirtschaft und Verbänden

Stahl-Innovationspreis 2015 für das Dach der Messe Frankfurt ..................... 69 Landesregierung BW: Emissionsarme Baumaschinen .......................................... 69 Stahlbau Hahner: Tag der offenen Tür ......................................................................... 70 Werkzeugfabrik Krenn: Kamax Division in neuen Händen ................................. 71

Veranstaltungen

30. Österreichischer Stahlbautag in Salzburg .......................................................... 72

Veröffentlichungen

Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen VOB ...................................... 74 Wärmeschutz und Energiebedarf nach EnEV 2014 ............................................... 74 Vermögensnachfolge in der Praxis ................................................................................ 75

Termine

Parken in der Welt von morgen – 17. EPA Kongress und Parken 2015 .......... 76 Terminvorschau 2016 .......................................................................................................... 76

wer macht was

......................................................................................................................................................... 77

Impressum

......................................................................................................................................................... 83

• • • Alle Beiträge finden Sie auch im Internet unter www.stahlbau-nachrichten.de. • • •

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INHALT


Mitgliederversammlung 2015 des Deutschen Stahlbau-Verbandes

Zu seiner diesjährigen Mitgliederversammlung hatte der Deutsche Stahlbau-Verband (DSTV) für den 24. Juni nach Düsseldorf in den IndustrieClub eingeladen. Nach der Begrüßung durch den amtierenden DSTV-Präsidenten, Dr. Armin Franke von der Josef Gartner GmbH, Niederlassung Würzburg, wartete er, für alle überraschend, mit der Mitteilung auf, dass er das Unternehmen Gartner verlassen werde und damit satzungsgemäß auch das Präsidentenamt niederlegen müsse. Da die Tagungsordnung ohnehin Neuwahlen vorsah, erfolgte nun der Vorschlag, einen neuen Präsidenten sowie Vizepräsidenten in dem Zusammenhang gleich mit zu wählen. Die Tagesordnungspunkte Marketingaktivitäten bauforumstahl, Bericht zur wirtschaftlichen Lage und Jahresabschluss des DSTV zum 31. Dezember 2014 mit Bilanz sowie Gewinnund-Verlust-Rechnung konnten danach zügig abgearbeitet werden, zumal alle anwesenden Mitglieder bereits vorab ausführlich informiert worden waren. Besondere Erwähnung verdient darüber hinaus die Verleihung des DSTVGütesiegels an drei weitere Mitgliedsfirmen, die sich entsprechend qualifiziert hatten: Max Bögl Stahl- und Anlagenbau GmbH & Co. KG, Neumarkt, Temme Stahl- und Industriebau GmbH, Bad Lauchstädt, und Stahlbau Ziemann, Wittlich. Herzlichen Glückwunsch den drei Unternehmen. Nach einer kurzen Kaffeepause, geprägt von angeregter Unterhaltung, wurde gewählt, wobei sowohl der Vorstand als auch der Vertreter der außerordentlichen Mitglieder im Vorstand, Dr.Ing. Helmut H. Maier, Ingenieurgruppe Bauen, im Amt bestätigt wurden. Das heißt, sie werden vier weitere Jahre ihre bisherigen Funktionen ausüben. Und dann kam die Wahl des Präsidenten: Wie Dr. Armin Franke erläuterte, sei es der Vorschlag des Vorstandes, dass Dipl.-Ing. Ralf Luther von der Stahlbau Magdeburg GmbH, jetziger Vizeund vorheriger Präsident des DSTV, erneut das Amt des Präsidenten innehaben solle. Dieser Vorschlag wurde von den anwesenden Mitgliedern, bei Enthaltung des Kandidaten selbst, einstimmig angenommen. Zum Vizepräsidenten wurde Dipl.-Ing. Reiner Temme von der Temme Stahl- und Industriebau GmbH einstimmig, also ohne Gegenstimmen gewählt.

DSTV

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Rege Teilnahme © bauforumstahl e.V.

In seinem Schlusswort appellierte Dr. Armin Franke an alle Mitglieder, weiterhin konstruktiv zusammenzuarbeiten, um zu gewährleisten, dass Stahl als Baustoff den hohen Stellenwert in der Öffentlichkeit erzielt, den er verdient. Ralf Luther als zuvor gekürter Präsident dankte wiederum dem scheidenden DSTV-Präsidenten für sein Engagement, seinen großen Einsatz und die guten Ideen, die mit dafür gesorgt hätten, den Zusammenschluss von bauforumstahl und DSTV erfolgreich auszugestalten. Nach nochmaliger kurzer Pause begann der bereits im Programm angekündigte Gastvortrag von Dr.-Ing. Gero Marzahn, Referatsleiter Referat StB 17 im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, zum Thema »Infrastruktur – Brückenertüchtigung«. Dr. Gero Marzahn, den meisten Anwesenden aus der Zeit seiner Tätigkeit in Nordrhein-Westfalen bekannt, sprach mit großer Begeisterung von den vor ihm liegenden immensen Aufgaben und den entsprechenden Lösungsweisen, die er für unabdingbar erachtet, damit in den nächsten Jahren Straßen und Brücken zur Verfügung stehen, die den gestiegenen und kontinuierlich steigenden Anforderungen, gerade im Güterverkehr, gewachsen sein werden. Er will dazu Programme einsetzen, die eine lückenlose Kontrolle ermöglichen, es also erlauben, Gegenwart wie Zukunft abzubilden und insofern stets im Blick zu behalten, sodass sich rechtzeitig Vorkehrungen treffen lassen, die etwaige Fehlentwicklungen oder Sperrungen von Verkehrswegen zu

Stahlbau-Nachrichten

Dr. Armin Franke © bauforumstahl e.V.

Dr. Bernhard Hauke © bauforumstahl e.V.


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Volker Hüller überreicht das Gütesiegel an Reiner Temme © bauforumstahl e. V.

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Reiner Temme und Ralf Luther © bauforumstahl e.V.

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Dr.-Ing. Gero Marzahn © bauforumstahl e.V.

Verabschiedung von Dr. Armin Frank © bauforumstahl e.V.

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vermeiden helfen. Die Prüfung neuer Werk- und Baustoffe sowie neuer Verfahren im Brückenbau mit der Intention, deren Anwendung zu befördern, erscheint ihm in einem solchen Kontext nicht minder wichtig und richtig. Und: Er hat alle zur Mitarbeit eingeladen, denn allein im Bereich der Brückenertüchtigung seien diese gewaltigen Anstrengungen nur in Kooperation und im Zusammenwirken von Bauverwaltungen, Ingenieurbüros und Bauunternehmen zu bewältigen. Außerdem warb er zum Ausklang dafür, sämtliche Bemühungen zu forcieren, um junge Menschen für den wunderbaren Beruf des Bauingenieurs zu gewinnen.

Nach einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant des Industrie-Clubs ging die Mitgliederversammlung letztlich zu Ende: ein ereignisreicher Tag mit überraschenden Wendungen und vielen guten Gesprächen.

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Elisabeth Wiederspahn

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DSTV


Wir begrüßen im DSTV

Wir freuen uns, dass sich seit Juli 2014 folgende Firmen für eine Mitgliedschaft im DSTV entschieden haben. Auf das Herzlichste begrüßen wir: – – – –

Fuchs & Kovatsch GmbH & Co. KG, Nebra ASTUTO Sp. z o.o., Gliwice/Polen IMO Montage und Service GmbH, Leipzig ASTUTO POLSKA Sp. z o.o., Katowice/Polen

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(om = ordentliche Mitgliedschaft)

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Technische Hochschule Mittelhessen, Gießen Schweißtechnische Lehranstalt Magdeburg, Barleben HafenCity Universität Hamburg, Hamburg Kemppi GmbH, Langgöns Zeman Bauelemente Produktionsges. mbH, Wien Voortman Steel Machinery, Rijssen/Niederlande ConSteel Deutschland GbR, Höxter Messer Cutting Systems GmbH, GroßUmstadt Yamazaki Mazak Deutschland GmbH, Göppingen

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(för = fördernde Mitgliedschaft) – – – – – –

Mensinger Stadler Ingenieure, München KRONE Ingenieurbüro GmbH, Berlin OWT Offshore Wind Technologie GmbH, Leer Engelsmann Peters Beratende Ingenieure, Stuttgart BPR Dr. Schäpertöns + Partner, München BuroHappold Engineering, Berlin Ingenieurbüro Garstecki, Erkrath osd GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main AJG Ingenieure GmbH, München NAi Nagaraj Ingenieure, Hamburg Koch Ingenieure Berlin, Berlin GSE Ingenieur-Gesellschaft mbH Saar, Berlin Weischede, Herrmann und Partner whp GmbH, Stuttgart Ingenieurbüro Dr. Binnewies, Hamburg OIKIOS GmbH, München RFR Ingenieurbüro GmbH, Stuttgart formTL ingenieure für tragwerk und leichtbau gmbH, Radolfzell Boll und Partner Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG, Stuttgart Mayr Ludescher Partner Beratende Ingenieure, Stuttgart

(aom = außerordentliche Mitgliedschaft)

DSTV

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Georg-Donges-Förderpreis 2014: Verleihung an TU Darmstadt

Thorsten Braun, M.Sc., und Dr.-Ing. Christian Versch vom Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften sowie Moritz Walter, B.Sc., vom Fachbereich Architektur der Technischen Universität Darmstadt sind die Preisträger des diesjährigen Georg-Donges-Förderpreises. Die Preise wurden ihnen im Rahmen einer Festveranstaltung von der Geschäftsführung der Donges SteelTec GmbH im Georg-ChristophLichtenberg-Haus der TU Darmstadt verliehen. Das Darmstädter Stahlbauunternehmen hat den Georg-Donges-Förderpreis anlässlich seines 125-jährigen Firmenjubiläums 1997 gestiftet. Er dient der Erinnerung an den Gründer Georg Theodor Donges und wird alle zwei Jahre für hervorragende Studien-, Bachelor-, Master-, Diplom- oder Doktorarbeiten an der TU Darmstadt auf dem Gebiet des Stahlbaus in den Fachbereichen Bau- und Umweltingenieurwissenschaften und Architektur vergeben. Der mit insgesamt 6.000 € dotierte Förderpreis wurde unter den Preisträgern geteilt; jeder Preisträger erhielt 2.000 €. Thorsten Braun, M.Sc., hat in seiner Masterarbeit »Untersuchungen zum Lastabtrag in Aussteifungsschotten von Hohlstützen« zunächst das Trag- und Verformungsverhalten eines Schotts einer Kastenstütze unter äußeren Lasten untersucht. Anschließend hat er ein praxistaugliches Modell in Form einer Stabstatik für bestimmte Randbedingungen entwickelt. Dieses Modell hat er mit numerischen Rechnungen verifiziert und mit Sicherheitsbeiwerten abgesichert. Um die Auswirkungen der Bauteilgeometrie sowie der Lage des Mannlochs zu untersuchen, führte Braun eine umfangreiche Parameterstudie durch.

Verleihung des Georg-Donges-Förderpreises 2014 (v.l.n.r.): Oliver Stein, Geschäftsführer Donges SteelTec GmbH, Thorsten Braun, M.Sc., Preisträger, Mark Weinmeister, hess. Europastaatssekretär und Festredner, Dr.-Ing. Christian Versch, Preisträger, Martin Jocher, Geschäftsführer Donges SteelTec GmbH, Moritz Walter, Preisträger, Prof. Wolfgang Lorch, TUD, Dr.-Ing. Peter Schäfer, Produktionsleiter Donges SteelTec GmbH, Prof. Dr.-Ing. Michael Vormwald, TUD © Donges SteelTec GmbH

Nicht durchgeschweißte Verbindungen weisen aufgrund des Wurzelspaltes – einer planmäßigen rissähnlichen Kerbe – sehr hohe lokale Beanspruchungen auf. Im Stahlbau werden Schweißverbindungen auf der Basis von Nennspannungen bemessen. Voraussetzung ist, dass ausreichend dehnbare und zähe Werkstoffe eingesetzt werden, um die hohen lokalen Beanspruchungen zu tragen. Unter ungünstigen Einsatzbedingungen, insbesondere bei niedrigen Temperaturen, kann die Zähigkeit des Werkstoffs so weit abfallen, dass ein Bruch bei Beanspruchung eintritt. Mit dieser Problematik hat sich Dr.-Ing Christian Versch in seiner Dissertation »Ein Beitrag zur Vermeidung von Sprödbrüchen bei nicht durchgeschweißten Verbindungen des Stahlbaus« auseinandergesetzt. Moritz Walter, B.Sc., erhält die Auszeichnung für seine Studienarbeit »Entwurf eines Ausstellungsgebäudes und Showrooms für die Glashütte Lamberts in Waldsassen«. Seine Arbeit entstand aus dem Gedanken heraus, dass Form, Raum, Organisation und Konstruktion in gegenseitiger Abhängigkeit zu entwickeln und zu denken seien. Es war seine Intention, ein konsistentes Ganzes zu schaffen, das die Dominanz eines Einzelaspekts nicht zulässt. Walter entwickelte somit einen aus der Architektur heraus gedachten, gründlich durchdachten und sorgfältig erarbeiteten Entwurf.

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Den diesjährigen Festvortrag mit dem Titel »Die Energiewende aus europapolitischer Sicht« hielt Mark Weinmeister, hessischer Staatssekretär für Europaangelegenheiten. Zu Beginn seiner Ausführungen gratulierte er den Preisträgern und würdigte das Engagement von Donges SteelTec als beispielhafte Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen und Unternehmen, die der hessischen Landesregierung besonders am Herzen liege. In seiner Ansprache betonte der Europastaatssekretär die Bedeutung der Wind-energie für die Energiewende in Deutschland und in Hessen und sprach sich für einen frühzeitigen Dialog mit der Bevölkerung an Windkraftstandorten aus. Die nächste Verleihung des Georg-Donges-Förderpreises findet turnusgemäß in zwei Jahren statt.

Weitere Informationen Donges SteelTec GmbH 64293 Darmstadt www.donges-steeltec.de

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DSTV


Mega-Lagerhallen in Saudi-Arabien mit Unger Steel

Unger Steel Middle East errichtete für den spanischen Industrieanlagenspezialisten Intecsa Industrial eine Düngemittelfabrik mit sechs Lagerhallen mit Fördersystemen. Im Norden des Königreiches Saudi-Arabien entsteht zurzeit das Umm-Wu‘al-EPC-Projekt zur Förderung und Verarbeitung des reichen Phosphatvorkommens des Landes. Die Saudi-Arabian Mining Company Ma‘aden beauftragte den spanischen Industrieanlagenspezialisten Intecsa Ingeniería Industrial mit der Entwicklung und dem Bau einer neuen Düngemittelanlage im Ras-Al-Khair-Industriekomplex. Im November 2014 erhielt die Unger Steel Middle East FZE von Intecsa den Zuschlag für die Stahlbauarbeiten an sechs großen Lagerhallen inklusive Fördersystemen. Die Arbeiten am Projekt sind von Mai 2015 bis Ende Juli 2016 anberaumt, d. h. in nur 14 Monaten Bauzeit werden die Großhallen finalisiert und dabei rd. 20.000 t Stahl verbaut.

wurde im April 2014 der spanische Baukonzern Intecsa Ingeniería Industrial als Spezialist für Industrie-, Petrochemie- und Düngemittelanlagen betraut. Die Gesamtinvestitionssumme für dieses herausfordernde Großprojekt im Norden Saudi-Arabiens beträgt rd. 530 Mio. €.

Österreichisches Know-how mit lokaler Kompetenz Bei der Fertigung der Lagerhallen mit einer verbauten Gesamtfläche von 103.760 m² und der beeindruckenden Gesamtlänge von nahezu 1,5 km betraute Intecsa Industrial die österreichische Unger Steel Group, die seit 2007 mit der Unger Steel Middle East FZE in den Vereinigten Arabischen Emiraten erfolgreich tätig ist und im arabischen Raum europäische Qualität auf höchstem Niveau liefert. Vom Entwurf über die Planung und Realisierung der Konstruktion erfolgen alle Arbeiten in house durch hochqualifizierte und erfahrene Mitarbeiter vor Ort.

Die sechs großen Lagerhallen mit einer Länge von 110–276 m, einer Breite bis zu 72 m und einer Höhe von 45 m werden freitragend errichtet, um eine möglichst große Lagerfläche ohne Einschränkungen zu gewährleisten. Nach der termingerechten Fertigstellung und Übergabe im Juli 2016 werden die Hallen zur Lagerung von Pottasche und Phosphat genutzt; Sandfanglamellen und Firstlüftungsöffnungen sorgen für eine natürliche Luftzirkulation und Kühlung. Die Unger Gruppe wurde ebenso mit der tragenden Stahlkonstruktion, der Konstruktion und Errichtung der unter den Dachfirsten verlaufenden Förderbänder sowie mit der Stahlkonstruktion des Fördersystems betraut. Dieses Fördersystem führt von den Fertigungsanlagen zu den neuen Lagerhallen und weiter zum Hafen. Vor allem während der Bauphase sind die hohen Tag-und-Nacht-Temperaturunterschiede in der Wüste selbst für Stahlprofis der Unger Steel Group eine große Herausforderung. Um diese auszugleichen, werden an der Längsseite der Hallen Dehnungsfugen eingebaut. Die Nähe des Ras-Al-Khair-Hafens erfordert zudem eine spezielle meerlufttaugliche Lackierung des Baustahls und der einschichtigen Dachdeckung.

Unger Steel Group – weltweit vor Ort In der Hamriyah Free Zone in Sharjah – eines der sieben Arabischen Emirate – befindet sich die Unger Steel Middle East FZE mit einem Produktionswerk auf rd. 100.000 m² Fläche. Rund 560 bestens ausgebildete Mitarbeiter arbeiten im Netzwerk mit der gesamten Unger Gruppe an maßgeschneiderten Lösungen in höchster Qualität und auf europäischem Niveau. Weitere Niederlassungen in Abu Dhabi, Doha, Jeddah, Dammam und Riad ermöglichen es Unger, noch näher beim Kunden zu sein und maßgeschneiIsometrie: drei der sechs Mega-Lagerhallen © Unger Steel Group

Das Königreich Saudi-Arabien forciert den Ausbau des Bergbausektors, der neben der Ölund Petrochemieindustrie zur dritten Säule der Wirtschaft ausgebaut werden soll. So wird in der Waad Al-Shimal Mineral Industrial City eine neue Düngemittelanlage errichtet, die nach Fertigstellung über eine Produktionskapazität von 3 Mio. t/a verfügen wird. Mit der Entwicklung, Planung und Umsetzung des Großprojektes

DSTV

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CEO der Unger Steel Middle East FZE. Wir fßhren sämtliche Arbeiten beginnend von der Beratung ßber die Planung bis hin zur termingerechten Umsetzung vor Ort aus einer Hand umfassend aus. Dafßr steht die Unger-Gruppe weltweit. So schaffen wir die Basis fßr eine harmonische und effiziente Zusammenarbeit zum Vorteil unserer Kunden, ergänzt Larry Burke, Managing Director Sales & Marketing Unger Steel Middle East FZE.

Lagerhallen inklusive FÜrdersystem Š Unger Steel Group

derten Service im Mittleren Osten zu liefern. Unger realisierte bereits herausragende Referenzprojekte im arabischen Raum wie beispielsweise die Formel-1-Rennstrecke in Abu Dhabi, das Eingangsportal des Burj Khalifa in Dubai oder den Flughafen in Dubai und in Doha (Katar). In Saudi-Arabien wurde 2013 u. a. das groĂ&#x;e Energieforschungszentrum fĂźr KĂśnig Abdullah fertiggestellt.

Kompetenz schafft Vertrauen

Weitere Informationen

Saudi-Arabien ist neben den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar zu einem Kernmarkt im arabischen Raum geworden. Den Kunden konnten wir durch unsere Kompetenz und unseren hohen Qualitätsanspruch fßr uns gewinnen. Bei der erfolgreichen Umsetzung der Projekte achten wir besonders auf ein professionelles Management, erklärt Matthias Unger,

Unger Steel Group A-7400 Oberwart www.ungersteel.com

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Unger Steel Group erhält »BautechPreis« für das LLC der Wirtschaftsuniversität

»Studieren im Starambiente« lautete die Devise der fünf internationalen Stararchitekten, die die neue Wirtschaftsuniversität Wien planten. Das Ergebnis ist spektakulär: Die Arbeit der Unger Steel Group am Library- and Learning-Center (kurz LLC) der WU Wien wurde mit dem SOLID BautechPreis 2015 in der Kategorie »Nationale Projekte« ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand im Rahmen einer Gala am 22. April 2015 im Hotel Parkschlössl in Wien statt. Zahlreiche Gäste und Preisträger nutzen die Veranstaltung zum Interessenaustausch und Netzwerken. Der SOLID BautechPreis prämiert herausragende bautechnische Meisterleistungen österreichischer Unternehmer. Als einziger unabhängiger Preis der Bauindustrie Österreichs wird dieser jährlich von einer renommierten Expertenjury an bauausführende Unternehmen für besonders spektakuläre wie zukunftsweisende Projekte vergeben. Ein Architekturwettbewerb entschied über den zukünftigen Auftritt der WU, der von einem internationalen Architektenteam geplant wurde. Der Architekturwettbewerb für die sechs geplanten Gebäude wurde von der Jury, Vorsitz Wolf Prix, entschieden. Das LLC gilt als Herzstück und Zentrum des neuen Campus in Wien-Leopoldstadt und wurde von der renommierten Architektin Zaha Hadid entworfen. Auf Basis eines Masterplans des Wiener Architektenteams BUSarchitektur entstand somit ein Gesamtentwurf, der alle fünf benachbarten Gebäude mit einschließt – ein schlüssiges Konzept, wo Energie und Wissen fließen können. Die Errichtung erfolgte über eine gemeinsame Gesellschaft, die sogenannte Projektgesellschaft Wirtschaftsuniversität Wien Neu GmbH von Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) und WU. Der Gebäudekomplex beinhaltet die Hauptbibliothek als Zentrum des Studierens, die Studierendenarbeitsplätze des Learning-Center sowie eine große Aula, die als Veranstaltungsort der Nabel der WU ist. Weiter findet man dort die Studienservices sowie die IT-Serviceabteilung mit dem Info-Center.

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Library- and Learning-Center der WU Wien © Unger Steel Group

Die Unger Steel Group realisierte Zaha Hadids Vision für das Herzstück des Campus mit einer anspruchsvollen Stahlträgerkonstruktion und zeigte einmal mehr Kompetenz im architektonischen Stahlbau. Ein Projekt mit vielen Höhepunkten und höchsten technischen Herausforderungen: Benötigt wurde eine Stahlkonstruktion der Extraklasse, ein sogenannter Canyonträger, der freitragend über 80 m lang, schräg geneigt, mit der Unterkante beginnend auf 17 m Höhe mit der Oberkante auf rd. 30 m Höhe endet. Auf diesem Canyonträger ruht die gesamte Hauptstahldachkonstruktion und sämtliche Zwischengeschosse wurden aufgelagert. Diese Konstruktion allein wiegt 420 t und wurde in 8 Einzelelementen geliefert und vor Ort zu einer räumlich geneigten, tragenden Fachwerkkonstruktion zusammengebaut. Für den Einhub wurde eine spezielle Montageanhängekonstruktion hergestellt, welche den Canyonträger in seiner schrägen Neigung, in der er eingebaut werden sollte, während des Hubes hält. Ein spezieller 600-t-Raupengittermastkran mit Schwebeballast – welcher einen 54-mHauptausleger und eine 42 m lange Wippe aufwies – sorgte für die Manipulation der Einzelteile auf der Baustelle, die aufgrund ihrer Länge, Breite und des Gewichtes nur als separate Sondertransporte in der Nacht in die Stadt gebracht werden konnten.

Stahlbau-Nachrichten

Die Hauptdachtragkonstruktion besteht aus geschweißten Stahlteilen, die eine Höhe bis zu 2,5 m aufweisen. Auf ausbetonierten Stahlrundrohrstützen wurden diese Stahlträger angehängt und nach Gesamtmontage weiter vorgespannt, um eine möglichst ebene Fläche zu erhalten. Das fertige Objekt besticht durch Eleganz und Besonderheit und stellt ein optisches Highlight dar. Die logistische Taktung der zahlreichen Einzelteile und die Vorbereitung forderten etwa ein Jahr Vorlaufzeit und einen Abwicklungszeitraum von sieben Monaten. Die Hauptmontagezeit fand in den Wintermonaten statt, die eine eigene Schutzeinhausung erforderlich machte, um die Arbeiten ausführen zu können. Insgesamt wurden eine Fläche von 4.000 m² und 1.341 t Stahl verbaut; die Konstruktion endet auf 30 m Höhe.


Neben der Stahlkonstruktion zeichnete die Unger-Gruppe bei diesem Projekt auch für den R-90-Brandschutzanstrich, welcher beim Canyonträger und bei vereinzelten Stahlträgern durchgeführt wurde, verantwortlich. Weiter wurden Hilfsunterkonstruktionen mit geplant und berücksichtigt, auf welche das HeizungKlima-Lüftungs-System auf- sowie abgehängt wurde. »Wir sind stolz auf die Auszeichnung mit dem SOLID BautechPreis. Sie beweist einmal mehr und bereits zum dritten Mal, dass wir für Lösungsorientiertheit, Präzision und absolute Termintreue stehen. Wir realisieren Projekte zur vollsten Zufriedenheit und sind ein vertrauensvoller Ansprechpartner für unsere Kunden«, so Ing. Josef Unger, CEO der Unger Steel Group. Die Unger-Gruppe erhielt diesen renommierten Preis bereits für das Projekt »Schiffstation Wien – Die neue Anlegestelle für die Twin City Liner« 2010 und 2012 für das Rautendach am neuen Wiener Hauptbahnhof in der Kategorie »Nationale Projekte«.

Dachkonstruktion © Unger Steel Group

... von innen © Unger Steel Group

Bernd Mühl (Geschäftsbereichsleiter Stahlbau, Unger Steel Group) und Rainer Klanatsky (Projektleiter Stahlbau) © Unger Steel Group

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steel Die langjährige Erfahrung im konstruktiven und architektonischen Stahlbau garantiert ein hohes Maß an Lösungsorientiertheit, schnelle Realisierung und perfekte Umsetzung.

general contracting Als Spezialist für schlüsselfertige Lösungen übernimmt Unger die umfassende Projektsteuerung sowie das Projektmanagement von Beginn an und schließt intelligente Gebäudetechnik mit ein.

real estate Die Unger Immobilien befasst sich mit Real Estate Agenden und strategischer Beratung, beginnend von Entwicklung, Planung und Umsetzung von eigenen oder externen Projekten.

Unger Steel Group worldwide. Als erfahrener Komplettanbieter liefert die international tätige Unger Gruppe langjähriges und branchenübergreifendes Know-how in allen Baubereichen und trägt nachhaltig zum Erfolg ihrer Kunden bei. Jahrzehntelange Kompetenz in der stahlverarbeitenden Industrie und der ganzheitlichen Projektabwicklung machen das Unternehmen im Familienbesitz zu einem vertrauensvollen und verantwortungsbewussten Partner. Europaweit ist Unger die Nummer eins im Stahlbau.

Stahlbau-Nachrichten Erfolgsfaktoren: Termintreue, Qualität und maßgeschneiderte Lösungen

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Verleihung des Züblin-Stahlbau-Preises 2015

Am 18. Juni 2015 wurde der Züblin-StahlbauPreis zum fünften Mal an Studierende und Absolventen der Technischen Universität Dresden verliehen. Mit dem Preis werden herausragende Arbeiten gewürdigt, die zur Förderung der Metallbauweise beitragen und im Rahmen des Studiums oder einer Promotion an den Fakultäten Bauingenieurwesen oder Architektur entstanden sind. Thematisch deckten die eingereichten Arbeiten auch 2015 eine große Bandbreite ab: Gegenstand waren der Entwurf einer Fußgängerbrücke mit einer Doppelhelix als Tragkonstruktion, die Dämpfung von Schwingungen bei Offshorewindenergieanlagen, Schutzschildkonstruktionen im Gerüstbau, Verschubschwingen für die Brückenmontage im Freivorbau, die Entwicklung von Bemessungsmethoden für Beulfelder auf der Grundlage von EN 1993-1-5 sowie die Eigenschaften von Matching- und Missmatching-Schweißverbindungen bei höherfesten Stählen und deren Bemessung. Die sieben nominierten Arbeiten wurden von den Studierenden und Diplomanden des Bauingenieurwesens präsentiert, die sich danach zudem den Fachfragen der Jury zu stellen hatten. Deren Mitglieder waren seitens der Industrie Ullrich Pfabe und Hagen Urban aus der Geschäftsführung der Züblin Stahlbau GmbH, Hosena, sowie Dr. Christian Dehlinger, Technischer Direktionsleiter und Prokurist der Ed. Züblin AG, Stuttgart. Die Fachgebiete Stahlbau, Architektur und Industriebau repräsentierten Prof. Dr. Richard Stroetmann und Dr. Jörg Rainer Noennig von der Technischen Universität Dresden. Die Preisverleihung fand bereits zum vierten Mal im Rahmen des traditionellen Bauballs

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der Technischen Universität Dresden statt. »Ich freue mich, dass wir mittlerweile von einer kleinen Tradition sprechen können«, so Ullrich Pfabe am Beginn seiner Ansprache, in welcher er nochmals die hohe Qualität aller eingereichten Arbeiten betonte. Im Anschluss würdigte Prof. Dr. Richard Stroetmann das seit Jahren hohe Engagement von Züblin bei der Förderung der Studierenden durch die Vergabe von Stipendien, die Auslobung des Stahlbaupreises, die Unterstützung sozialer Projekte von Studierenden des Bauingenieurwesens, Angebote zu Werks- und Baustellenbesichtigungen sowie die Betreuung von Studien- und Diplomarbeiten. Der mit insgesamt 3.000 € dotierte Preis wurde »dreigeteilt«: Der erste Preis ging an Thoralf Kästner für die Projektarbeit »Untersuchung zu Gefügeveränderungen in der Wärmeeinflusszone von Schweißnähten«, wobei sich die Jury besonders von der klaren Darstellung der komplexen Werkstoffvorgänge und der tiefgründigen Bearbeitung wie fachkompetenten Präsentation des Themas beeindruckt zeigte. Der zweite Preis wurde Claudia Schlenger zuerkannt, deren Diplomarbeit mit dem Titel »Berechnung ausgesteifter Beulfelder unter Längsspannungen und kombinierter Beanspruchung auf der Grundlage der EN 1993-1-5« hier zu überzeugen wusste. Den dritten Preis erhielt Lukas Hüttig für seine Diplomarbeit zur »Weiterentwicklung der Bemessungsregeln für Schweißverbindungen«, die sich in jenem Kontext mit dem Einsatz höherfester Stähle beschäftigte. Dipl.-Ing. Lars Sieber Institut für Stahl- und Holzbau Technische Universität Dresden

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Züblin-Stahlbau-Preis 2015: Jury und Nominierte © Technische Universität Dresden

Preisverleihung mit Gewinnern: (v.l.n.r.) Prof. Dr. Richard Stroetmann, Thoralf Kästner, Claudia Schlenger, Lukas Hüttig und Ullrich Pfabe © Technische Universität Dresden


Ingenieurgruppe Bauen feiert 50. Geburtstag

Ein halbes Jahrhundert alt zu werden ist immer ein Grund, zu feiern. Diesen runden Geburtstag beging jetzt die Ingenieurgruppe Bauen aus Karlsruhe mit einem Festakt im Badischen Staatstheater mit weit über 500 Gästen aus der Branche, aber auch aus Politik, Wirtschaft und Kommune. Viele Grußworte wurden gesprochen, Glückwünsche in Wort und Geschenkform übermittelt. Die vergangenen 50 Jahre wurden in den Festreden und Ansprachen rückschauend betrachtet. Unter anderem gratulierten Dr. Frank Mentrup, Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe, Dipl.-Ing. Hans-Ullrich Kammeyer,

Schon Jahre vor der Gründung der Ingenieurgruppe Bauen am 26. Mai 1965 waren die Gründungsmitglieder Ernst Buchholz, Klaus Stiglat und Herbert Wippert ein Team und eng befreundet. Die drei begannen im Herbst 1952 ein Bauingenieurstudium an der traditionsreichen und damals noch so genannten Technischen Hochschule Fridericiana Karlsruhe. Hier lernte man sich kennen und schätzen. Nach dem Abschluss des Studiums und der Promotion gesellte sich 1960 zu dem Terzett Horst Weckesser. Nach einer Zeit intensiver wissenschaftlicher und praktischer Arbeit an großen Dr.-Ing. Dietmar H. Maier, Gesellschafter Ingenieurgruppe Bauen © Bernd Hentschel

Festakt © Bernd Hentschel

Präsident der Bundesingenieurkammer, Dr.-Ing. Volker Cornelius, Präsident des Verbandes Beratender Ingenieure, und Dr.-Ing. Markus Wetzel, Präsident Bundesvereinigung der Prüfingenieure für Bautechnik. Der Jubilar selbst kam mit Dr.-Ing. Dietmar H. Maier, Gesellschafter der Ingenieurgruppe Bauen, zu Wort. Er richtete in seinem Beitrag den Blick auf »50 Jahre Gruppendynamik«. Den eigentlichen Festvortrag hielt Vince Ebert unter dem Titel: »Zufällig erfolgreich. Warum die Welt nicht berechenbar ist und wie wir das nutzen können.« Mit hintergründigen, humorvollen Fragen, aber mit dem notwendigen Ernst gelang es ihm, einen Bogen zum Geburtstagskind zu schlagen.

Dr. Frank Mentrup, Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe © Bernd Hentschel

Projekten stellte sich dem Quartett die Frage nach dem weiteren beruflichen Werdegang. Der Weg in die Selbstständigkeit wurde gefasst und die partnerschaftlich geführte Ingenieurgruppe Bauen mit Sitz in Karlsruhe ins Leben gerufen. Die Anfänge des Büros fielen in eine wirtschaftliche Rezession und waren daher nicht einfach. Das größte Projekt in der Anfangszeit des Büros war die Tiefgarage des Deutschen Bundestages neben dem Langen Eugen. 1968 erhielten Dr. Klaus Stiglat und Dr. Herbert Wippel die Anerkennung als Prüfingenieure für Massiv- und Metallbau. Seit diesem Zeitpunkt ist die bautechnische Prüfung ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit der Ingenieurgruppe Bauen. Alle Partner sind neben ihrer Haupttätigkeit als Beratende Ingenieure auch als Prüfungsingenieure anerkannt.

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1973 erhielt sie Dr. Ernst Buchholz. 1978 wurde Horst Weckesser als Prüfingenieur für Massivbau anerkannt und im selben Jahr die Niederlassung in Mannheim gegründet. Vier Jahre später wurden bereits über 50 Mitarbeiter in der Ingenieurgruppe Bauen beschäftigt. 1983 erhielt man den Europäischen Stahlbaupreis für die Erweiterung des Markgrafenbads in Badenweiler. Ein Meilenstein in den 90er-Jahren war die Gründung einer Niederlassung in Berlin. Anfang des 21. Jahrhunderts zogen sich die Gründungsmitglieder zurück. Heute sind Dipl.-Ing. Axel Bißwurm, Dipl.-Ing. (FH) Frank Deuchler, Dr.-Ing.Ralf Egner, Dipl.-Ing. Arnold Hummel, Dr.-Ing. Dietmar H. Maier, Dipl.-Ing. Josef Seiler und Dipl.-Ing. Timo Winter als Gesellschafter für die Geschicke verantwortlich. Die Gründung der Niederlassung in Freiburg und der Umzug in

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Hans-Ullrich Kammeyer, Präsident der Bundesingenieurkammer © Bernd Hentschel

ein neues Domizil im Stammhaus in Karlsruhe in diesem Jahr entsprangen ihrer Feder. Hier stehen auch Erweiterungsflächen für die Zukunft zur Verfügung, um das Value-Engineering weiterzuentwickeln. In den Anfängen wurde das Büro patriarchalisch geführt. Der Führungsstil wandelte sich hin zu einem nahezu großfamiliären Zusammenleben. Außerhalb der beruflichen Zusammenarbeit treffen sich die Mitarbeiter heute zu unterschiedlichen, eigens organisierten Events. Um die Zukunft haben sich Gesellschafter und Mitarbeiter ebenfalls Gedanken gemacht. Zur Absicherung der Ingenieurgruppe Bauen bei den immer mehr favorisierten gesamtschuldnerisch haftenden Arbeitsgemeinschaften und um die Möglichkeit vorzuhalten, die gesamten Fachplanungen aus einer Hand anbieten zu können, wurde die Ingenieurgruppe Bauen Planungsgesellschaft mbH gegründet. In die Zukunft gerichtet war auch, die QM-Regelungen nach der ISO-Normreihe 9000ff aus der industriellen Herstellung von Serienprodukten auf die Tätigkeiten des Büros zu übertragen. Die Einführung erfolgte bereits 2008 und war zeit- und kostenintensiv. Um den Nachwuchs sorgt sich das Büro auch. Es werden in unregelmäßigen Abständen Kurse für Jungingenieure angeboten, die den jungen Leuten Strategien zur Vermeidung von Fehlerquellen vermitteln, den Umgang mit historischer Bausubstanz erläutern und auf Rechtsfragen, die die tägliche Arbeit des Ingenieurs zunehmend vereinnahmen, eingehen. Seit Gründung des Büros hat man zahlreiche Projekte realisiert und viele Auszeichnungen erhalten. In Karlsruhe realisierte das Büro z. B. den Umbau und die Erweiterung des Präsidiums des KIT, den Umbau und die Sanierung des Hauses 1 der Landeskreditbank und die Revitalisierung

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Dr.-Ing. Markus Wetzel, Präsident Bundesvereinigung der Prüfingenieure © Bernd Hentschel

Dr.-Ing. Volker Cornelius, Präsident des Verbandes Beratender Ingenieure © Bernd Hentschel

Überreichung eines Geschenks der Mitarbeiter der Ingenieurgruppe Bauen an die Gesellschafter auf der Bühne des Badischen Staatstheaters in Karlsruhe © Bernd Hentschel

des Hauptgebäudes des Badischen GemeindeVersicherung-Verbands. Auch die Erweiterung des Bundesverfassungsgerichts lag in den Händen der Ingenieurgruppe Bauen. In Konstanz realisierte man den Neubau des Centrotherm Solar Innovation Centers und in Potsdam den Neubau des Hans-Otto-Theaters. Das Spektrum der Gruppe, die heute aus sieben Gesellschaftern besteht, ist umfangreich. Neben Büro- und Verwaltungsbauten, Kirchen, Theatern und Wohnbauten sind auch Brückenbauwerke wie der Neubau der Haseltalbrücke bei Suhl oder Sonderkonstruktionen wie die Fassade des Büro- und Verwaltungsgebäudes der Europäischen Investmentbank Luxemburg als Referenzobjekte zu erwähnen.

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Weitere Informationen Ingenieurgruppe Bauen Beratende Ingenieure VBI 76133 Karlsruhe www.ingenieurgruppe-bauen.de


Fachtag Brückenbau mit Schwerpunktthema Großbrücken

Mit dem aktuellen Thema »Großbrücken – Innovationen und Wettbewerb« beschäftigt sich der von bauforumstahl veranstaltete Fachtag Brückenbau am 29. September 2015 in Mainz (www.bauforumstahl.de/veranstaltung/442). Das Themenspektrum reicht von einer Standortbestimmung und Perspektiven für Großbrücken in Deutschland bis zur Nachhaltigkeit von Stahl- und Verbundbrücken und behandelt umfassend den am Tagungsort zu besichtigenden Ersatzneubau der Schiersteiner Brücke. Außerdem werden neue Entwicklungen bei Ausschreibung und Vergabe von Großbrücken in einer Expertenrunde diskutiert. Referenten sind ausgewiesene Experten der Brückenbauverwaltung, der Planung und international tätiger Stahlbauunternehmen. Die von der VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik unterstützte Veranstaltung richtet sich an alle, die in der Planung,

zukunftsfähig zu machen. Stahl- und Stahlverbundbrücken sind für die dabei geforderten weitgespannten Konstruktionen hervorragend geeignet und die Bauweise mit dem Recyclingbaustoff Stahl ist besonders nachhaltig. Zudem können diese Brücken für zukünftige Anforderungen leichter ausgebaut werden.« Vortragsthemen: – Potenziale nutzen – Entwurf von Stahlund Verbundbrücken im Sinne der Nachhaltigkeit Prof. Dr.-Ing. Ulrike Kuhlmann, Universität Stuttgart, Institut für Konstruktion und Entwurf – Großbrücken in Deutschland gestern – heute – morgen Dr.-Ing. Dieter Reitz, Bilfinger MCE GmbH, Linz

Einladung zum Fachtag Brückenbau in Mainz © bauforumstahl e.V.

Ingenieurpreis des Deutschen Stahlbaues 2015: Fertigung und Montage der Sundsvall-Brücke in Schweden © Max Bögl Stahl- und Anlagenbau GmbH & Co. KG

Gestaltung, Genehmigung und Überwachung von Brücken tätig sind, an Vertreter der öffentlichen Hand, Behörden, Investoren, Architekten, Tragwerksplaner und Prüfingenieure. Kaum ein Aspekt der Infrastruktur steht derzeit so im Fokus der öffentlichen Diskussion wie die Brücken. Die volkswirtschaftlichen Kosten durch Sperrungen, Staus und Unfälle gehen weit über die Ausgaben für Sanierung und Neubau hinaus. »Deutschland muss investieren, und zwar schnell«, so Dipl.-Ing. Rüdiger Schidzig, Geschäftsführer bei Max Bögl Stahl- und Anlagenbau GmbH & Co. KG. »Deutsche Brückenexperten sind sehr innovativ und haben national und international ein ausgewiesenes Know-how gerade für den Bau von Großbrücken. Dies sollten wir nutzen, um unsere Verkehrsinfrastruktur

Neue Entwicklungen bei Ausschreibungen und Vergabe Kurzvortrag mit anschließendem Diskussionsforum Dipl.-Ing. Rüdiger Schidzig, Max Bögl Stahlund Anlagenbau GmbH & Co. KG, Neumarkt Moderation der Expertenrunde: Anné Schwarzkopf, Anné Schwarzkopf Communications GmbH & Co. KG, Köln Rheinbrücke Wiesbaden-Schierstein – Wettbewerb und Entwurf Eberhard Pelke, Dezernatsleiter Hessen Mobil Straßen- und Verkehrsmanagement, Wiesbaden

Im Bau befindliche Schiersteiner Brücke © Max Bögl Stahl- und Anlagenbau GmbH & Co. KG

Rheinbrücke Wiesbaden-Schierstein – Ausführung Dipl.-Ing Claus Berndorfer, Max Bögl Stiftung & Co.KG Besichtigung der Baustelle Schiersteiner Brücke

Weitere Informationen bauforumstahl e.V. 40237 Düsseldorf www.bauforumstahl.de

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Stephan Lemgen ist neuer Vorsitzender bauforumstahl

Die Mitgliederversammlung des bauforumstahl hat Stephan Lemgen (Geschäftsführer Technik bei der Peiner Träger GmbH) am 25. Juni 2015 in Düsseldorf zum neuen Vorsitzenden des Vorstandes gewählt. Zu seinen Stellvertretern wurden Ralf Luther (Deutscher Stahlbau-Verband DSTV) und Alain Witry (ArcelorMittal Commercial Long Deutschland GmbH) bestimmt. Weiter im neuen Vorstand vertreten sind Dr. Rolf Wendler (Stahlwerke Thüringen GmbH), Dr. Falko Schröter (AG der Dillinger Hüttenwerke), Hans-Christian vom Kolke (IG Stahlhandel) sowie Reiner Temme und Dr. Rolf Heddrich (beide Deutscher Stahlbau-Verband DSTV). Dem ausgeschiedenen Vorsitzenden Dr. Roger Schlim, der sich verstärkt seinen Aufgaben im Vorstand der Salzgitter AG widmen wird, wurde für fast eine Dekade erfolgreicher Führungsarbeit bei bauforumstahl gedankt.

Stephan Lemgen © bauforumstahl e.V.

Ralf Luther © bauforumstahl e.V.

Weitere Informationen bauforumstahl e.V. 40237 Düsseldorf www.bauforumstahl.de

Exzellente Stahlarchitektur umfangreich dokumentiert

Über den »Preis des Deutschen Stahlbaues 2014« und den »Förderpreis des Deutschen Stahlbaues« hat bauforumstahl umfangreiche Dokumentationen herausgegeben, die kostenfrei zu beziehen sind (www.bauforumstahl.de/ bestellformular.php). Zum Stahlbaupreis werden nicht nur die preisgekrönten Objekte und Auszeichnungen vorgestellt, sondern darüber hinaus rd. 50 weitere Einreichungen. Preisträger sind Glass Kramer Löbbert Architekten BDA und Prof. Uta Graff Architektin BDA mit dem Forschungsbau :envihab sowie Ingo Schrader Architekt BDA, der für das Ovaldach am Tor Nord der Messe Frankfurt den BMUB-Sonderpreis für nachhaltige Stahlarchitektur erhielt. Auch der Förderpreis für Studierende wird mit Preisen und Loben sowie einigen weiteren Einreichungen dokumentiert.

Ergänzend gibt es wieder eine Wanderausstellung mit den besten Objekten und Arbeiten, die auch die Gewinnerobjekte vom »Ingenieurpreis des Deutschen Stahlbaues 2015« beinhaltet. Die Ausstellung wird vorrangig an den Hochschulen gezeigt, kann aber auch von Interessenten angefordert werden. Darüber hinaus werden im bauforum-Kalender – ein nach dem Vorbild des Bauhaus-Kalenders zusammengestellter Wochenkalender – Preisträger, Auszeichnungen und Einreichungen beim Preis des Deutschen Stahlbaues sowie beim Ingenieurpreis mit Fotos und Illustrationen vorgestellt, ergänzt um erfolgreiche Projekte aus den Niederlanden, Österreich, der Schweiz sowie den Verzinkerpreis. Wanderausstellung © bauforumstahl e.V.

Dokumentationen: Preis des Deutschen Stahlbaues 2014 und Förderpreis des Deutschen Stahlbaues 2015 © bauforumstahl e.V.

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Neue Bemessungshilfe für Kranbahnträger aus gewalzten Stahlprofilen

Fachtag Brückenbau Großbrücken - Innovationen und Wettbewerb 29. September 2015 | Mainz

Bemessungshilfe für optimierte Walzprofilquerschnitte © bauforumstahl e.V. Sundsvall Brücke © Max Bögl Stahl- und Anlagenbau

Mit der Einführung des Eurocodes ändert sich auch die Bemessung von Kranbahnträgern. Deshalb hat bauforumstahl für Planer eine Bemessungshilfe mit Vorbemessungstabellen nach EN1993-6 bereitgestellt. Aus ihnen sind optimierte Walzprofilquerschnitte für Kranbahn-träger in Abhängigkeit von den Spannweiten und den Radlasten leicht ablesbar. Die Bemessungshilfen liegen in Deutsch und Englisch vor. Die Vorbemessungstabellen wurden erstellt für die Standardfälle Einfeldund Zweifeldträger und das Befahren durch einen Laufkran der Hubklasse HC2 und der Beanspruchungsklasse S2. Sie erlauben eine Abschätzung der erforderlichen Profilgröße in der Stahlgüte S355. Der vollständige Nachweis der Tragfähigkeit und der Gebrauchstauglichkeit muss aber auch zukünftig erbracht werden. Um die Aussagekraft der Ergebnisse über die deutschen Grenzen hinaus zu gewährleisten, wurde jeweils das konservativste Kriterium aus den Eurocodes und dem deutschen Nationalen Anhang gewählt. Dadurch sind die Vorbemessungstabellen in vielen europäischen Ländern auf der sicheren Seite liegend anwendbar. Die Profile in den Vorbemessungstabellen sind für die geforderte Gebrauchstauglichkeit und die Tragfähigkeit sehr gut ausgenutzt und damit besonders wirtschaftlich.

Weitere Informationen bauforumstahl e.V. 40237 Düsseldorf www.bauforumstahl.de

Im Rahmen des Fachtages Brückenbau 2015 werden die neuen Entwicklungen bei Ausschreibung und Vergabe von Großbrücken in Form einer Expertenrunde diskutiert, das Thema Nachhaltigkeit wird ebenso behandelt wie die Entwicklung der Großbrücken bis zum heutigen Stand und die Besonderheiten des am Tagungsort zu besichtigenden Bauwerkes, der Schiersteiner Brücke. Die Veranstaltung richtet sich an ein breites Fachpublikum der öffentlichen Hand, der Investoren, der Architekten, der Tragwerksplaner und der Prüfingenieure, d.h. an diejenigen, die in der Planung und Gestaltung sowie in der Genehmigung und der Überwachung von Brücken tagtäglich aktiv tätig sind. Ausgewiesene Experten aus dem Bereich der Brückenbauverwaltung, der Gestaltung und der Tragwerksplaner sowie der international tätigen Stahlbauunternehmen gehören zu den Vortragenden. Termin: Tagungsort: Teilnahme:

29. September 2015 Atrium Hotel Mainz Mitglieder bauforumstahl und Behördenvertreter kostenfrei Informationen: www.bauforumstahl.de/veranstaltung/442 Organisation: Veranstalter: bauforumstahl e.V. Stahlbau Verlags- und Service GmbH www.bauforumstahl.de www.deutscherstahlbau.de

In Zusammenarbeit mit der Fachgemeinschaft Brückenbau

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Universität Stuttgart und bauforumstahl: Stahlbau-Preise für Studenten

In diesem Jahr wurde an der Universität Stuttgart die Zusammenarbeit der Fakultäten Architektur und Stadtplanung sowie Bau- und Umweltingenieurwissenschaften/Bereich Stahlbau mit drei Stahlbauförderpreisen unterstützt. Damit wird die enge Zusammenarbeit von Architektur- und Bauingenieurstudierenden gewürdigt. Sämtlichen Arbeiten lag ein Entwurfsthema in Stuttgart zugrunde. Dieses Kooperationsmodell hat an der Universität

Stuttgart eine lange Tradition und kann als ein wesentliches Erfolgsmerkmal der »Stuttgarter Schule« bezeichnet werden. Für ihr Engagement erhielten die Studenten Preisgelder, die bauforumstahl mit Unterstützung von 3 Stahlbaubetrieben der Region ausloben konnte: Friedrich Bühler GmbH & Co. KG, Stahlbau - Industrie- und Gewerbebau, Stahlbau Nägele GmbH sowie Stahlbau Süssen GmbH.

Den 1. Preis erhielten Kersten Göhl, Marina Schmid, Laila Gebhardt für den »Wilhelmasteg« (Institut für Konstruktion und Entwurf, Prof. Ulrike Kuhlmann, und Institut für Tragkonstruktion und Konstruktives Entwerfen, Prof. Jan Knippers).

1. Preis: Wilhelmasteg – Ansicht © ITEK, IEK

1. Preis: Wilhelmasteg – Perspektive © ITEK, IEK

Den 2. Preis errangen Lukas Völker, Lisa-Marie Koslitz, Benny Fritsch für den »Busbahnhof am Flughafen Stuttgart-Echterdingen« (Institut für Entwerfen und Konstruieren, Prof. José Luis Moro, und Institut für Konstruktion und Entwurf, Prof. Ulrike Kuhlmann).

2. Preis: Busbahnhof am Flughafen Stuttgart-Echterdingen – Schnitt © ITEK, IEK

2. Preis: Busbahnhof am Flughafen Stuttgart-Echterdingen – Platz © ITEK, IEK

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3. Preis: »Living Bridges« © ITEK, IEK

Den 3. Preis bekamen Antje Ehret, Oliver Hainbuch für »Living Bridge« (Institut für Tragkonstruktion und Konstruktives Entwerfen, Prof. Jan Knippers, und Institut für Entwerfen und Konstruieren, Prof. José Luis Moro). Die Institute der Universität und die Studierenden hoffen, dass die Zusammenarbeit mit der Stahlindustrie fortgesetzt bzw. ausgebaut werden kann.

3. Preis: »Living Bridges« © ITEK, IEK

3. Preis: »Living Bridges« © ITEK, IEK

Weitere Informationen IEK 70174 Stuttgart www.uni-stuttgart.de

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Neue Broschüre zu Dach- und Wandkonstruktionen aus Stahl

Für die Planung und Realisierung von Gebäuden hat bauforumstahl eine neue Broschüre herausgegeben, die Architekten, Planern und ausführenden Firmen Hilfestellungen für Dachund Wandkonstruktionen bietet. Funktions- und Konstruktionsprinzipien der Bauweisen werden ausführlich beschrieben. Sie sind auch für die Sanierung und Ergänzung von Bestandsbauten anwendbar. Ausführliche Informationen gibt es zu den Eigenschaften der Baustoffe, zum Einsatz von Stahlprofilblechen und Sandwichelementen sowie zu ihrer Montage, Dauerhaftigkeit, Korrosions- und Brandschutz, zu Verbindungssystemen und Befestigungselementen sowie zu Unterkonstruktionen, jeweils mit Verweisen auf die aktuellen Normen und ergänzt um Planungs- und Ausführungsbeispiele. Die Autoren Univ.-Prof. Dr.-Ing. Karsten Ulrich Tichelmann, Vincent Wellan, M. Sc., und Dennis Werkmeister, B.A.-Ing. von der TU Darmstadt sind ausgewiesene Fachleute auf dem Themengebiet.

Die Broschüre (Nr. B 404 Dach- und Wandkonstruktionen aus Stahl) steht zum Download zur Verfügung oder kann kostenfrei bezogen werden. Auch bei industriellen Gebäuden und Produktionsstätten steigen die Anforderungen an Qualität und Eigenschaften gerade im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeit. Industriebauten sind zugleich Imageträger, wobei die Corporate Identity keine Frage mehr von Größe oder Kosten ist. Stahl kommt bei der primären Tragkonstruktion für Hallen ebenso zum Einsatz wie bei hochgedämmten und vorgefertigten Fassaden- und Dachsystemen, für die eine Vielzahl von Materialien und Systemen zur Verfügung steht. Stahlhallen verfügen über eine hohe Nutzungsflexibilität und Flächeneffizienz. Die vorgefertigten, leichten Bauteile sorgen für eine umweltschonende Bauweise und der Baustoff ist zu 100% recyclingfähig. Die architektonischen Gestaltungsqualitäten sowie der hohe ther-

Broschüre Dach- und Wandkonstruktionen aus Stahl © bauforumstahl/Foto: ArcelorMittal

mische Komfort von Stahlhallen mit hochgedämmten Dach- und Fassadensystemen tragen zu Wohlbefinden und Behaglichkeit und damit zur Leistungsfähigkeit ihrer Nutzer bei. Die Broschüre zeigt, wie freie Form- und Farbgebung, Profilierung und Strukturierung der Oberflächen sowie die flexible Integration von transparenten Flächen und Verglasungen individuelle Gestaltungslösungen ermöglichen. Zudem ist Stahl aufgrund der günstigen und stabilen Rohstoffpreise derzeit besonders wirtschaftlich.

Weitere Informationen bauforumstahl e.V. 40237 Düsseldorf www.bauforumstahl.de Beispiel einer Sandwichelement-Fassade © ArcelorMittal

Fachgerechte Planung von hochgedämmten Dach- und Fassadensystemen in Stahlleichtbauweise © Prof. Dr.-Ing. Karsten Ulrich Tichelmann

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Richtlinie zur Darstellung von Stahlkonstruktionen in Werkstattzeichnungen

Der Arbeitsausschuss Fertigung hat im Mai Empfehlungen zur Darstellung von Stahlkonstruktionen auf Werkstattzeichnungen für den Stahlbau, den Stahlbrückenbau und den Behälterbau veröffentlicht. Die Richtlinie dient der Vereinheitlichung und Standardisierung, um ein hohes Maß an Übersichtlichkeit bei der Erstellung von Zeichnungen und eine größere Sicherheit bzgl. der Vorgaben für die Fertigung zu erreichen. Auf die wichtigsten Normen wird dabei Bezug genommen. Die Empfehlungen für Werkstattzeichnungen in den drei Bereichen Stahlbau, Stahlbrückenbau und Behälterbau legen Standards fest insbesondere für: Maßstäbe, Linien/Liniengruppen/ Linienbreiten und Linienarten, Zeichenblattfor-

mate, die Darstellung der Hauptbauteile und der Anbauteile, Ansichten/Schnitte und Detaildarstellungen, Bemaßung, Positionierungen, Schweißnahtangaben und Schweißnahtdarstellung, Verbindungsmittel/Schraubendarstellung, Angaben zum Korrosionsschutz, Angaben zu Toleranzen, die Änderung und Aktualisierung von Zeichnungen/Änderungshistorie. Die Richtlinie steht zum kostenfreien Download unter www. bauforumstahl.de/richtlinien.

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Dresdner Stahlbaufachtagung Stahl- und Verbundkonstruktionen im Hoch- und Brückenbau

Die Dresdner Stahlbaufachtagung 2015 fand am 26. März im großen Hörsaal des PotthoffBaus an der Technischen Universität Dresden statt. Die 9. Auflage unter der Überschrift »Stahl- und Verbundkonstruktionen im Hochund Brückenbau« war mit ca. 200 Teilnehmern wieder gut besucht. Sie wurde unterstützt von bauforumstahl, der FOSTA, der Ingenieur- und der Architektenkammer Sachsen, dem Verband Beratender Ingenieure (VBI), dem Verlag Ernst & Sohn und der Baukammer Berlin und widmete sich den Themen Brückenbau, Geschossbau in Stahl- und Verbundbauweise sowie Dach- und Wandsysteme in Stahlleichtbauweise. Der Schwerpunkt der Beitragsthemen lag auf der Entwicklung und Anwendung europäischer Bemessungs- und Ausführungsnormen. Daneben wurden Themen wie Nachhaltigkeit und Ökobilanzierung von Tragkonstruktionen oder die Nachrechnung und Instandhaltung bestehender Bauwerke sowie Ergebnisse aktueller Forschungsvorhaben vorgestellt. Prof. Richard Stroetmann, Direktor des Instituts für Stahl- und Holzbau der TU Dresden, eröffnete die Veranstaltung und begrüßte die Teilnehmer. Anschließend sprach Dipl.-Ing. Ralf Luther, Vizepräsident des Deutschen Stahlbauverbandes, in seinen Grußworten kurz über das breite Themenspektrum der Tagung und merkte an, dass die Dresdner Stahlbaufachtagung die bedeutendste ihrer Art in den Neuen Bundesländern ist. Dr. Gregor Nüsse von der Forschungsvereinigung Stahlanwendung e. V. (FOSTA) übernahm anschließend die Moderation und führte sachkundig durch die Themenkomplexe. Der erste widmete sich dem Verbundbau. Prof. Wolfgang Kurz von der TU Kaiserslautern erläuterte in seinem Vortrag zunächst das 2014 erfolgte »Systematic Review« zum Eurocode 4, das vor dem Hintergrund der anstehenden Überarbeitung des Eurocodes durchgeführt wurde. Im zweiten Teil des Vortrags stellte Prof. Kurz zahlreiche neue Deckensysteme in Stahl-Beton-Verbundbauweise einschließlich der Neuentwicklungen in den vergangenen Jahren vor.

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Prof. Stroetmann sprach im zweiten Vortrag über die Nachhaltigkeit von Tragkonstruktionen für Bürogebäude in Stahl- und Verbundbauweise. Dazu stellte er das kürzlich abgeschlossene interdisziplinäre AIF-FOSTA-Forschungsprojekt P881 vor, das richtungsweisende Ergebnisse und Erkenntnisse zum Thema ökologisch und ökonomisch nachhaltige Bürogebäude lieferte. Nach einer kurzen Kaffeepause widmete sich der zweite Vortragsblock dem Thema Dach- und Wandsysteme. Dr. Ralf Podleschny, Geschäftsführer des IFBS – Internationaler Verband für den Metallleichtbau – in Krefeld referierte über die europäische Normung und Konstruktion von metallischen Dach- und Wandsystemen. Dabei ging er zunächst auf die europäische Baukultur im Industriebau ein und erläuterte Inhalte der europäischen Normen EN 14509, EN 14782 und EN 1090, die bei der Planung und Berechnung von Dach- und Wandsystemen eine zentrale Rolle spielen. Anschließend referierte Dr. Thomas Misiek von Breinlinger Ingenieure in Tuttlingen ausführlich zur normengerechten Bemessung von Stahltrapezprofilen, Stahlkassettenprofilen und Sandwichelementen. Neben wichtigen Bemessungsgrundlagen und -annahmen erläuterte er zahlreiche Hintergründe, auch solche, die derzeit im Rahmen der europäischen Normungsarbeit diskutiert werden. Als nützliche Hilfsmittel präsentierte Dr. Misiek zudem zahlreiche geprüfte und mit der DIN EN 19931-3 kompatible Typenblätter mit Tragfähigkeitswerten und Nachweisen für Schubfelder nach verschiedenen Verfahren. Den Themenkomplex Dach- und Wandsysteme rundete Dipl.-Ing. Hagen Urban von der Firma Züblin Stahlbau in Hosena mit einem Vortrag ab, in dem er die praktische Umsetzung anhand von Projektbeispielen präsentierte. Zu diesen Beispielen gehörten u. a. die mit Trapezblech eingedeckte Eissport- und Ballspielhalle im Ostragehege Dresdens und Kassettenfassaden von Großkraftwerken. Herr Urban berichtete außerdem von Erfahrungen bei der Projektierung, den Genehmigungsprozessen und der Ausführung der Fassadensysteme. Der dritte Vortragsblock am Nachmittag befasste sich mit aktuellen Themen des Brückenbaus. Prof. Josef Fink von der TU Wien sprach in seinem zweiteiligen Vortrag über ausgewählte Problemstellungen zur Ermüdung sowie zur Modellbildung des dynamischen Verhaltens von Eisenbahnbrücken.

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Prof. Dr.-Ing. Richard Stroetmann © Dipl.-Ing. Lars Sieber

Dipl.-Ing. Ralf Luther © Dipl.-Ing. Lars Sieber

Prof. Dr.-Ing. Josef Fink © Dipl.-Ing. Lars Sieber

Dr. Gregor Nüsse, Ulrich Werner, Prof. Richard Stroetmann und Ralf Luther im fachlichen Austausch © Dipl.-Ing. Lars Sieber


TRICON Torsteuerungen und Lichtgitter

Dr.-Ing. Ralf Podleschny © Dipl.-Ing. Lars Sieber

Dr.-Ing. Thomas Misiek © Dipl.-Ing. Lars Sieber

Dipl.-Ing. Hagen Urban © Dipl.-Ing. Lars Sieber

Unsere Neuen begeistern! Prof. Dr.-Ing. Karsten Geißler © Dipl.-Ing. Lars Sieber

Prof. Dr.-Ing. Dieter Ungermann © Dipl.-Ing. Lars Sieber

Sie sind die Highlights im FEIG-Sortiment: die neue Steuerungsgeneration TST FUZ2, FUF2 und FU3F sowie das intelligente Lichtgitter TST LGB.

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Kurz © Dipl.-Ing. Lars Sieber

Neue Steuerungsgeneration t Verbessertes Motormanagement

Prof. Karsten Geißler von der TU Berlin erläuterte in seinem Fachvortrag Konzepte zur Bewertung und Ertüchtigung bestehender Stahl- und Verbundbrücken. Dazu schilderte er zunächst die Ausgangssituationen bei Straßen- und Eisenbahnbrücken, die sich wesentlich durch die zeitliche Entwicklung der Verkehrseinwirkungen voneinander unterscheiden, und erläuterte anschließend die Vorgehensweise bei der Bewertung von Bestandsbrücken. Im abschließenden Vortrag sprach Prof. Dieter Ungermann von der TU Dortmund über das Feuerverzinken als Methode des Korrosionsschutzes auch für ermüdungsbeanspruchte Bauteile im Brückenbau. Obwohl die Feuerverzinkung seit Langem im Stahlhochbau langlebigen und widerstandsfähigen Korrosionsschutz bietet, wird diese im Brückenbau bislang nur für untergeordnete und vorwiegend ruhend beanspruchte Bauteile angewendet. Als Grund gab Prof. Ungermann den bisher nicht ausreichend bekannten Einfluss der Feuerverzinkung auf das Ermüdungsverhalten des Stahls an.

t Onboard-Applikationen zur schnelleren Parametrierung

Besucher und Referenten beurteilten die diesjährige Dresdner Stahlbaufachtagung wieder sehr positiv. Die interessante Mischung von Themen aus Wissenschaft und Praxis wurde als sehr gelungen empfunden. Die Veranstalter wollen im nächsten Jahr die Reihe der Dresdner Stahlbaufachtagungen fortsetzen und hoffen auf eine ähnlich gute Resonanz.

t Einheitliches Plattformkonzept t Elektronik auf Wechselrahmen für den variablen Einbau in unterschiedlichen Gehäusen t Gleichbleibendes Anschlussbild (Plug & Play)

Intelligentes Lichtgitter

Dr.-Ing. Jörn Scheller Technische Universität Dresden Institut für Stahl- und Holzbau

t Manipulationsgeschützte, sichere Torausblendung t Intelligenter, materialschonender Haltemechanismus t Kompakter Leistenquerschnitt (12 x 22 mm) FEIG Controller – Intelligent Door Management

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FEIG ELECTRONIC GmbH Lange Straße 4 · D-35781 Weilburg Tel.: +49 6471 3109-0 Fax: +49 6471 3109-99 · www.feig.de

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Broschüre zu Vorteilen der Stahlbauweise mit Umweltdaten neu aufgelegt

Bauforumstahl hat die Broschüre »Nachhaltige Argumente für das Bauen mit Stahl« aktualisiert. Hier sind zum einen die Vorteile der Bauweise in kurzer, prägnanter Form zusammenfassend dargestellt. Darüber hinaus sind die Umweltdaten von Bauprodukten aus Stahl der Umweltproduktdeklarationen (Baustähle EPD-BFS-20130094, feuerverzinkte Baustähle EPD-BFS-20130173, www.bauforumstahl.de/ nachhaltigkeit) mit allen relevanten Kennwerten über den gesamten Lebenszyklus enthalten. Diese dienen als Informationsgrundlage für zahlreiche EU-Richtlinien und technische Lieferbedingungen zum Bauen und dem Ressourcenschutz sowie insbesondere für Ökobilanzen und die Nachhaltigkeitszertifizierung von Bauwerken. Im Rahmen von Zertifizierungssystemen wie DGNB (Deutsches Gütesiegel für nachhaltiges Bauen), LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) oder BREEAM (Building Research Establishment Environmental Assessment Methodology) werden Gebäude nach festgelegten Kriterien und Umweltdaten bezüglich ihrer Nachhaltigkeit bewertet. In der Broschüre wird anhand einer Tabelle übersichtlich gezeigt, welche Kriterien bei einem Stahl- bzw. Stahlverbundtragwerk besonders beeinflusst werden und wo die Bauweise in den verschiedenen Zertifizierungssystemen punkten kann. Die Broschüre (Nr. B 106 Nachhaltige Argumente für das Bauen mit Stahl) steht zum Download zur Verfügung oder kann kostenfrei bezogen.

Hier punktet die Stahlbauweise in den Zertifizierungssystemen.

Broschüre »Nachhaltige Argumente für das Bauen mit Stahl« © Jens Weber/Ackermann und Partner Architekten BDA

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Deckensysteme im Stahlgeschossbau noch wirtschaftlicher

Dank eines neuartigen CoSFB-Betondübels (Composite Slim Floor Beam) können Deckensysteme im Stahlgeschossbau jetzt noch schlanker geplant werden. CoSFB-Betondübel sind ein einfach zu fertigendes Verbundmittel insbesondere für in Flachdecken integrierte Verbund-Deckenträger. Mit CoSFB-Betondübeln als Verbundmittel kann nahezu die gesamte Deckenhöhe für integrierte Träger ausgenutzt werden. Durch eine höhere Tragfähigkeit können die Spannweiten vergrößert und damit Wirtschaftlichkeit und Ressourceneffizienz verbessert werden. Hauptanwendungsgebiet der CoSFBBetondübel ist der allgemeine Hochbau, wie z. B. Bürogebäude, Hotels oder mehrgeschossige Lagergebäude. Bei Slim-Floor-Decken ermöglicht die Integration des Stahlträgers in die Decke schlanke Tragkonstruktionen ohne störende Unterzüge. Auf Trägerdurchbrüche zur Installation der Haustechnik kann deshalb verzichtet werden. Auch ist der Träger im Brandfall durch die Decke geschützt, was die Feuerwiderstandsdauer erhöht. Allerdings war die wirtschaftliche Spannweite integrierter Deckenträger durch die geringe Konstruktionshöhe (Deckendicke) und ihre damit begrenzte Tragfähigkeit und Steifigkeit bisher üblicherweise auf ca. 7 m begrenzt. CoSFB-Betondübel führen nun zu einer einfachen Verbundtragwirkung zwischen integriertem Stahlprofil und Ortbeton. Dadurch werden die Trägerspannweiten auf bis zu 14 m vergrößert – bei einem Trägerabstand bis zu 10 m. Die CoSFB-Bauweise ist unabhängig von der Deckenausführung, d. h. es können auch Betonfertigteile mit Ortbetonergänzung oder Verbund- oder Profilbleche verwendet werden (z. B. Cofraplus 220). Die Anwendung der CoSFB-Betondübel ist mit einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung (Nr. Z-26.4-59) geregelt. Die CoSFB-Betondübel sind als Innovation beim »Ingenieurpreis des Deutschen Stahlbaues 2015« ausgezeichnet worden.

Bâtiment Maizières Les Metz in Frankreich © Matthias Braun/ ArcelorMittal Europe

Schematische Darstellung: Slim-Floor-Träger mit CoSFB-Betondübel © Matthias Braun/ ArcelorMittal Europe

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Seminare zum Schweißen im Stahlbau nach neuen Normen

Die Anforderungen an die Herstellung von Stahlkonstruktionen sind durch die Einführung der DIN EN ISO 9606-1 und der DIN EN 14732 weltweit vereinheitlicht worden. Daraus ergeben sich auch neue Anforderungen im Bereich des Schweißens. So ist z. B. im Vergleich der Ausgabe DIN EN 287-1:2011-11 gegenüber DIN EN ISO 9606-1:2012-07 nicht mehr wie bisher der Grundwerkstoff beim Schweißen, sondern der verwendete Schweißzusatz maßgebend. Darüber hinaus haben sich die Schweißpositionen verändert. Zwei Seminare von bauforumstahl informieren über den aktuellen Stand und wesentliche Änderungen. Das iforum »Schweißerprüfung im Stahlbau – EN ISO 9606-1 und EN 1090« am 24. Juli 2015 in München befasst sich mit den Themen: – Aktueller Stand der Normung im Stahlbau/ bauaufsichtlichen Bereich – CE-Zeichen und Leistungserklärung (Gregor Machura, bauforumstahl e. V., Düsseldorf) – Schweißerprüfung und Bedienerprüfung – Inhalte aktuelle Ausgabe DIN EN ISO 9606-1 und DIN EN ISO 14732 (Jochen Mußmann, FDBR e.V. – Fachverband Anlagenbau, Düsseldorf) – Praxisbeispiel: Schweißerprüfung und Bedienerprüfung - Praktische Umsetzung der Anforderungen und Dokumentation (Jochen Mußmann, FDBR e.V., Düsseldorf) – Kalibrierung, Verifizierung und Validierung von Einrichtungen einschließlich ergänzender Tätigkeiten, die beim Schweißen verwendet werden (Gregor Machura, bauforumstahl e. V., Düsseldorf)

Schweißen im Stahlbau © bauforumstahl e. V./G. Machura

Ein weiteres iforum »Schweißaufsicht nach DIN EN ISO 14731 in Verbindung mit der WPK nach DIN EN 1090-1 und den Anforderungen nach DIN EN ISO 3834 mit Praxisbeispielen« findet am 26. Oktober 2015 gleichfalls in München statt. Themen sind hier: – Aktueller Stand der Normung im Stahlbau/ bauaufsichtlichen Bereich – CE-Zeichen und Leistungserklärung (Gregor Machura, bauforumstahl e. V., Düsseldorf) – Schweißaufsicht nach DIN EN ISO 14731 – Kompetenz und Qualifikation (Gregor Machura, bauforumstahl e. V., Düsseldorf) – Ausführliches Praxisbeispiel in Verbindung mit der WPK nach DIN EN 1090-1 und den Anforderungen nach DIN EN ISO 3834 – Praktische Umsetzung der Anforderungen, Dokumentation (Jochen Mußmann, FDBR e.V., Düsseldorf) Die Seminare richten sich an Vertreter des Stahlbaus und der Feuerverzinker, der Stahlerzeuger, des Stahlhandels sowie der Hochschulen.

»Schweißerprüfung im Stahlbau – EN ISO 9606-1 und EN 1090« am 24. Juli 2015 in München © bauforumstahl e.V.

Die Teilnahmegebühren betragen je Seminar bei Online-Anmeldung 695 € bzw. 495 € für Mitglieder, jeweils zzgl. 19 % MwSt. (www.bauforumstahl.de/veranstaltungen) In den Gebühren enthalten sind Seminarunterlagen und das Buch »Ausführung von Stahlbauten: Kommentare zur DIN EN 1090-1 und DIN EN 1090-2« mit CD-ROM zu beiden Normen. Der Kommentar liefert technische Erläuterungen und ergänzende Hintergrundinformationen zu diesen Normen. Zudem erhalten die Teilnehmer den aktuellen Sonderdruck »Fertigung und Errichtung von Stahltragwerken – praktische Umsetzung der neuen Regelungen nach DIN EN 1090« aus dem Stahlbaukalender 2015.

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Ein Multifunktionsstadion für Nigeria

Ansicht außen © Julius Berger Nigeria Plc

Für nationale und internationale Großveranstaltungen entstand in Uyo, der Hauptstadt des nigerianischen Bundesstaates Akwa Ibom, ein multifunktionales Stadion. Den über 400.000 Einwohnern der im Südosten Nigerias gelegenen Landeshauptstadt werden darin in Zukunft Spiele der Fußballnationalmannschaft und internationale Leichtathletikwettbewerbe angeboten. Mit der Generalplanung wurde die Julius Berger International GmbH mit Sitz in Wiesbaden beauftragt. Der Entwurf des Mehrzweckstadions mit 30.000 Sitzplätzen sowie zentralem Spielfeld mit umlaufender Tartanbahn erfolgte durch die ASS Planungs GmbH Freie Architekten, Stuttgart. In Zusammenarbeit mit Albert Speer und Partner, Frankfurt, entstand der Masterplan. Die Umsetzung des komplexen Projekts erfolgte durch die Julius Berger Nigeria Plc, die das Stadion in knapp

Strukturmodell © formTL

zweieinhalb Jahren vor Ort schlüsselfertig errichtete. Ständiger Begleiter des gesamten Bauvorhabens waren die Ingenieure von formTL aus Radolfzell. Neben den Leistungsphasen 1 bis 6 waren sie an den Bauzustandsberechnungen, den Planprüfungen und der Fachbauleitung beteiligt. Die Montageplanung für den Stahlbau übernahm die Bilfinger MCE GmbH, Linz. Dabei gingen Planung und Ausführung Hand in Hand. Die enge Zusammenarbeit und gute Koordination aller Projektbeteiligten ermöglichten es, das Akwa Ibom Stadium im November 2014 fertigzustellen. Es wurde nach deutschen Standards und nach den Anforderungen der FIFA und des IAAF errichtet und zählt durch das Class-1-Zertifikat des Weltleichtathletikverbands zu den Topstadien weltweit.

Konzept Der Stadionneubau wird von einer modernen Fassade aus aufgesetzten, rautenförmigen PMMA-Platten geprägt. Die Idee zu diesem eindrucksvollen Erscheinungsbild entwickelten ASS Architekten in Anlehnung an afrikanische Stoffmuster, wobei die unterschiedlichen Ausschnitte das gleichförmige Rautenmuster auflockern und der Hülle ornamentalen Charakter verleihen. Hinter der PMMA-Hülle liegt eine moderne Stahlrohrkonstruktion. Weit ins Stadioninnere ragende, gebogene Kragträger verbinden sich über robuste Querbinder zu einem imposanten Stahlfachwerk, das an der stabilen Stadionschüssel aus Stahlbeton verankert ist. Den Längsabschluss des lang gestreckten Ovals bilden zwei halbkreisförmige Sitztribünen. Dazwischen ist die Gegengerade angeordnet, in die ein markanter Rechteckkörper als VIP-Bereich eingeschoben wurde. Baulich voneinander

Fassade Struktur innen © formTL

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Montage Binderelement © Julius Berger Nigeria Plc

Tribünenbinder/Detailzeichnung Lager © formTL

getrennt bilden sich so zwei Volumen ab, deren Eigenständigkeit durch die architektonische Formensprache verstärkt wird: Der Riegel zeigt sich mit ebener Fassade, geraden Kragträgern sowie rechteckigen Fassadenplatten. Den Kurven und der Gegengerade verleihen gebogene Kragträger und rautenförmige Fassadenplatten eine anmutende Leichtigkeit. Im VIP-Bereich finden 7.500 Zuschauer Platz. Das Stadion ist komplett mit Sitzplätzen ausgestattet, die sich auf zwei voneinander getrennten Ebenen verteilen. Durch die Geometrie des Stadions sind die Sichtverhältnisse optimal.

Konstruktion Die Berechnungen und Dimensionierungen des Stadiontragwerks basieren auf einer Windkanaluntersuchung. Im Zuge eines Windgutachtens wurde zusätzlich eine Komfortuntersuchung durchgeführt, die die Stadionhülle auf möglicherweise störende Windgeräusche, verursacht durch die zahlreichen Ausschnitte

und Öffnungen, untersuchte. Die statische Berechnung erfolgte auf der Grundlage der Europäischen Normen. Unter der Federführung von formTL Ingenieure wurde ein korrespondierendes Tragwerk entwickelt, das die Fassadenunterkonstruktion in Form eines Kreuzverbandes als aussteifendes Element tragend mit einbindet. Konstruktiv setzt sich die vorwiegend aus Rundrohren gefertigte Stahlkonstruktion aus drei Teilen zusammen: den ins Stadioninnere auskragenden Kragarmen, einem gleitend gelagerten, waagrecht liegenden Fachwerkverband zur Stabilisierung der Kragarme sowie einem in das Fassadenelement integrierten und von außen aufgesetzten, diagonal verlaufenden Kreuzverband. Die Fertigung des Stahltragwerks erfolgte in enger Kooperation mit dem auf Profilbiegetechnik spezialisierten Unternehmen Kersten Europe, wobei die Vorfertigung das maßgenaue Biegen der tragenden Ober- und Untergurtrohre der Kragarme mit 323,9 mm Durchmesser und

Modell Windkanal © Wacker Ingenieure

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Wandungsstärken von 8,8–12,5 mm sowie exakte Roboterzuschnitte und -bearbeitungen umfasste. Das Zusammensetzen und -schweißen der einzelnen Bauteile erfolgten durch Bilfinger MCE. Transporttechnisch bedingt mussten alle Elemente auf Containergröße optimiert werden mit der Zielsetzung, notwendige Baustellenschweißungen auf ein Minimum zu reduzieren. So waren z. B. bei den beiden unterschiedlichen Binderelementen der Kurven und Gegengerade nur noch je zwei Schweißungen erforderlich. Verschweißung, Prüfung und Korrosionsschutz erfolgten in eigens hierfür vor Ort errichteten Vormontagehallen. Das gesamte Dachtragwerk lagert auf der massiven Schüsselkonstruktion. Die Verbindung von Stahl- und Massivbau erfolgte über Ankerstangen. Diese wurden nachfolgend vergossen. Um den Toleranzausgleich zwischen Stahl und Massivbau zu gewährleisten, mussten die einzelnen Lagerpunkte zwischen Tragwerksplanung, Stahl- und Massivbau abgestimmt werden. Darüber hinaus stellte beim Bau die Montage- und Transportlogistik eine eigenständige Schlüsselaufgabe dar, die selbst Details und die Statik beeinflusste. Beispielsweise wirkten sich das Eintreffen der Schiffsladungen und der Massivbaufortschritt auf den Projektverlauf aus. Jeweils letztes Bauteil einer Montagesequenz war der horizontale Fachwerkverband (K-Verband). Zwischen den einzelnen Montageabschnitten waren Montagelücken vorgesehen, die im Nachgang geschlossen wurden. Insgesamt setzt sich die Dachkonstruktion aus knapp 17.000 Stäben zusammen, die größtenteils bereits in Europa zu passgenauen Teillosen zusammengesetzt wurden.


Hülle Ein unverwechselbares Erscheinungsbild erhält das Stadion durch die ornamentale Fassadengestaltung. Diese besteht aus 15 mm dicken gegossenen Platten aus weißem, opakem Plexiglas – teilweise ausgeschnitten bilden sie im Verbund ein Großmosaik mit eindrucksvoller Wirkung. Im Vorfeld wurde in einer Klimakammer deren Eignung für das nigerianische Klima überprüft. Pneumatische Stempel simulierten hierbei die später durch Wind auftretende Belastung der PMMA-Platten. Die Elemente für die Fassadenplatten wurden im Werk komplett verschweißt und für den Versand per Schiff in Container verpackt. Die Bestückung der Stahlfassadenelemente mit Lagerungskonsolen, Punkthaltern und PMMA-Platten erfolgte auf der Baustelle, direkt vor der Endmontage. Auf dem Richtplatz um das Stadion wurden je acht dreiecksförmige Platten mit Punkthaltern vormontiert und auf dem Fassadenelement ausgerichtet. So vorgefertigt konnten sie als

Detail Lagerung K-Verband © formTL

Detail Lagerung K-Verband © formTL

Detail Lagerung K-Verband © formTL

Montage Hülle, Tragstruktur © Julius Berger Nigeria Plc

K-Verband der Tribünenbinder © formTL

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Detail Fassaden- und Tragstruktur VIP-Tribüne © formTL

Detail Stützenkopf © formTL

Detail Fassaden- und Tragstruktur VIP-Tribüne © formTL

Detail Fassaden- und Tragstruktur VIP-Tribüne © formTL

Detail Fußpunkt Tribünenbinder © formTL

Fassadenausschnitt Layout © formTL

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Außenansicht © Julius Berger Nigeria Plc

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Fassadenöffnung Typ 3 © formTL

komplettes Bauteil in ihre Position zwischen den Bindern eingehoben und mit den Kragträgern verschraubt werden. Erst im Verbund mit weiteren Fassadenelementen und deren Ausschnitten entstand das Großmosaik. Da die Fassadenkonstruktion Teil des Tragwerks ist, wurden die Fachwerkbinder temporär durch Verbände stabilisiert. Nach Einbau der Fassadenelemente konnten diese wieder entfernt werden. So wuchs die Stahlkonstruktion Achse für Achse in den fortlaufenden Bauabschnitten. Die Eindeckung der Kurven und der Gegengeraden besteht aus Akustiktrapezblech mit Flachblecheindeckung und PVC-Dichtbahnen. Die Binder der VIP-Tribüne erhielten zusätzlich zur oberen Eindeckung eine Kassettenunterdecke und seitliche Verkleidungen, lediglich die Binderspitzen blieben unverkleidet. Jürgen Trenkle, formTL ingenieure für tragwerk und leichtbau GmbH

Binder und Fassade Achse 28 Montagezustand © formTL

Anbindung Fassadenelement © formTL

Anbindung Fassadenelement © formTL

Vormontage Fassadenelement © formTL

Ausschnitt Fassade, Kurve © formTL

VIP- und Kurvenfassade außen © formTL

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Bauherr Akwa Ibom State Government

Generalplaner Julius Berger International GmbH, Wiesbaden

Architekt ASS Planungs GmbH Freie Architekten, Stuttgart

Generalunternehmer Julius Berger Nigeria Plc, Abuja

Tragwerksplanung Lph 1-6, Bauzustandsberechnungen, Planprüfungen und Fachbauleitung für Dach- und Fassadentragwerk

Binder und Detail VIP-Tribüne © formTL

formTL ingenieure für tragwerk und leichtbau GmbH, Radolfzell

Windkanal Wacker Ingenieure, Birkenfeld

Prüfingenieur Stahlbau Ingenieurbüro IGM Ingenieurplanung GmbH, Wiesbaden

Stahlbau

Innenansicht VIP-Tribüne © formTL

Bilfinger MCE GmbH, Linz

Materialversuche Fassadenbekleidung Friedmann & Kirchner Gesellschaft für Material- und Bauteilprüfung mbH, Rohrbach

Materialversuche Rohrbiegetechnik Kersten Europe

Innenansicht © formTL

Illumination Fassade © Julius Berger Nigeria Plc

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Mit der A 3 – Großraum Würzburg – wird sich die erste große Sonderveranstaltung

BRÜCKENBAU CONSTRUCTION & ENGINEERING

in Würzburg im November 2015 beschäftigen. Brücken, Tunnel, Lärmschutzwände und -einhausungen sowie eine veränderte Streckenführung, die auch eine Tieferlegung umfasst, werden die eingeladenen Vortragenden wieder lebendig und mit viel Sachverstand und Wissen erläutern und vortragen. Dass die Autobahndirektion Nordbayern mit drei Vorträgen vertreten sein wird, betonen wir. (Das Gesamtprojekt: BOR Dipl.-Ing. Andreas Hecke/TB Heidingsfeld: Ltd. BD Dipl.-Ing. Bernd Endres/Tunnel Katzenberg: BOR Dipl.-Ing. Tobias Bäumler) Dass Herr Prof. Dipl.-Ing. Christian Baumgart, Baureferent der Stadt Würzburg und Präsident des DAI – Deutsche Architekten-und Ingenieurvereine – für einen Beitrag gewonnen werden konnte, begrüßen wir besonders. Er wird über einen ausgelobten Wettbewerb berichten. Eine Vielzahl weiterer Vorträge wird von den vor Ort tätigen Ingenieuren und Firmen übernommen. Wir treffen uns wie gewohnt am Montagabend und starten am Dienstagfrüh in die Vortragsblöcke. Am Mittwoch, und das ist neu, werden wir mit bereit gestellten Bussen zu Baustellen fahren, um das Gehörte vom Vortrag vor Ort zu vertiefen. Und da wir, ähnlich wie in Leipzig, fest der Überzeugung sind, dass Studentinnen und Studenten an das Baugeschehen herangeführt werden sollen, werden wir nicht nur Studierende aus Würzburg und Schweinfurt, sondern auch aus anderen Universitäten einladen. Die weiteren Vorträge sowie die Konditionen für diese Veranstaltung finden Sie in wenigen Tagen unter www.symposium-brueckenbau.de/veranstaltungen oder www.zeitschrift-brueckenbau.de/veranstaltungen. Wir freuen uns mit Ihnen, diese großen Baumaßnahmen in Vorträgen und einer Exkursion detailliert erläutert zu bekommen.

Weitere Informationen und Anmeldung

VERLAGSGRUPPE W I E D E R Smit MixedMedia P A Konzepts HN Biebricher Allee 11 b 65187 Wiesbaden Tel.: 0611/98 12 920 Fax: 0611/80 12 52 kontakt@verlagsgruppewiederspahn.de www.verlagsgruppewiederspahn.de www.mixedmedia-konzepts.de

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Familien- und Freizeitbad in Fellbach

Ein Bad für die ganze Familie – im Familien- und Freizeitbad F.3 in Fellbach ist für jeden etwas geboten. Leitbild für die architektonische Gestaltung des Bades lieferte die Umgebung mit ihren charakteristischen Elementen. Die drei unterschiedlichen Bereiche – Sportbereich mit Hallenbad und Freibad, Erlebnisbecken und Saunawelt – haben 4a Architekten in eine fließende Form überführt, die sich sanft in den Landschaftsraum einbettet und sowohl formal als auch gestalterisch regionale Aspekte aufgreift.

Konzept

Form- und Gestaltgebung

Ausgangspunkt und Leitmotiv für 4a Architekten bei der Form- und Gestaltgebung des Bades war die Lage am westlichen Stadtrand von Fellbach nahe dem Kappelberg. Als einer der bekannten Weinberge in der Region lieferten der Kappelberg und mit ihm das Thema Wein die Grundlage für das architektonische Konzept. In unterschiedlichen Facetten verkörpert das Familien- und Freizeitbad diese Thematik, angefangen bei der formalen Einbindung des Gebäudes in die Landschaft. Dafür haben 4a Architekten die linearen Weinbergstrukturen als Felder auf das Grundstück gelegt. Diese Felder bilden die Basis für die Entwicklung des Geländes: Beckenausrichtung, Liegedecks, Spielflächen, Baumreihen, Außensaunen.

Während Rutschenturm und Innensaunen das Gebäude durchdringen, sind Außensaunen sowie Kassenhaus und Kiosk für den Freibadbetrieb vom Baukörper losgelöst. Mit ihrer freien Form und scheinbar willkürlichen Lage greifen die Kuben die Struktur von locker eingestreuten Weintrauben auf. Darüber legt sich wie ein großes Badetuch die Dachform und bildet die unterschiedlichen Volumen ab. Diese Formgebung ermöglicht im Innenraum eine klare Aufteilung in drei unterschiedliche Bereiche: Sportbad mit Freibad, Erlebnisbereich und Saunawelt. Auch in der Farbgestaltung herrscht Dynamik: Farbnuancen zwischen Hellgrün und Dunkelrot fließen durchs Gebäude – sie orientieren sich an den umgebenden Weinbergen im Wechsel der Jahreszeiten und weisen auf die unterschiedlichen Themenbereiche hin. Während warme Rottöne im Saunabereich und im Kinderbereich Wohlfühlatmosphäre erzeugen, greifen kühle Farben wie Grün und Gelb im Erlebnis- und Sportbereich das Thema Bewegung und Aktivität auf. Auch die farbige Deckengestaltung sowie die Glasspinde mit einem Farbverlauf von Grün zu Rot folgen diesem Prinzip.

Funktionalität Am Schnittpunkt der beiden Gebäudeachsen befindet sich der transparent gestaltete Eingangsbereich – anthrazitfarbene Wandscheiben strecken sich von hier aus weitläufig in entgegengesetzte Richtungen. Die offene Eingangshalle geht fließend in die geräumige Badehalle über, wo große Glasflächen ein Gefühl für maximale Transparenz erzeugen. Das Schwim-

Entwurfsskizzen © Salmuth/4a Architekten GmbH

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zen aufgelagert und ausgesteift. An der Westfassade erfolgte die Aussteifung des Daches durch einen V-förmigen Stützenbock.

Dach- und Deckenkonstruktionen

Außenfront © David Matthiessen

Gesamtensemble bei Nacht © David Matthiessen

merbecken im Innenraum ist mit 25 m Länge wettkampfgeeignet und lädt auf 350 m² zum ausgiebigen Schwimmen ein. In den Sommermonaten bietet das 50-m-Becken im Außenbereich den Schwimmern zusätzlich Bewegungsraum. Der Erlebnisbereich umfasst verschiedene Badeangebote: ein großes Erlebnisbecken mit Sprudelliege und Wasserpilz, einen Whirlpool sowie ein 34 °C warmes Solebecken mit einem Solegehalt von 1,5 %. Die Gestaltung setzt mit farbigen Mosaiksteinen heitere Akzente und erzeugt eine angenehme Atmosphäre. Optischer Blickfang und Highlight für Abenteuerlustige ist der grüne Rutschenturm, der auch von außen weithin sichtbar ist. Einen weiteren markanten Akzent im Innenraum setzt die Wendeltreppe in Form eines farbigen Zylinders. Sie führt auf eine Galerie mit Ruheliegen für die Badegäste. Ein Kontrastprogramm zum Erlebnisbereich mit seinen zahlreichen Attraktionen bietet die weiträumige Saunawelt. Warme Rottöne, haptische Materialien und eine stimmungsvolle Beleuchtung erzeugen eine Atmosphäre zum Wohlfühlen.

Tragkonstruktion Stahlbetonstützen und -pfeiler aus C30/37 bis C45/55 dienen im Untergeschoss als Auflager für die Becken und die Untergeschossdecke. Um die Deckenspannweiten zu reduzieren, sind im Erdgeschoss rechteckige Stahlbetonstützen angeordnet. Im Eingangs- und Saunabereich kamen aus gestalterischen Gründen schlanke Stahlverbundstützen in F-90-Qualität, System Geilinger, zur Unterstützung der Erdgeschossdecke zum Einsatz. Das Hallendach ist auf schlanken Stahlrohrstützen gelagert, die als Pendelstützen bemessen wurden. Um die Spannweiten der Dachträger zu reduzieren und die Verkehrswege zwischen den Becken frei zu halten, wurden die Stützen teilweise schräg gestellt oder als Stabbündel angeordnet. Der Korrosionsschutz erfolgte mit einem Duplexsystem, das aus einer Verzinkung und einer Dreifachbeschichtung mit 240 ym besteht. Stützen und Dachrost sind über Schraubstöße miteinander verbunden. An der östlichen Giebelfassade wurde der Dachträgerrost durch schräg stehende und im Kellerkasten eingespannte Rahmenstüt-

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Im Umkleide-, Dusch- und Saunabereich bilden punkt- und liniengestützte 25–30 cm dicke Stahlbetonflachdecken in C30/37 den oberen Gebäudeabschluss. Zur Durchstanzsicherung wurden über den Stahlbetonstützen und an den Wandenden Dübelleisten eingebaut. Die Auflagerung der Decken auf den Stahlverbundstützen erfolgte über einbetonierte Stahlpilze. Den oberen Gebäudeabschluss der eingestellten Saunablöcke bilden 30 cm dicke Stahlbetonflachdecken in C30/37, die auf den tragenden Stahlbetonwänden auflagern. Die Böden der Innenbecken wurden als punktgestützte 30–35 cm dicke Stahlbetonplatten in C39/37 ausgeführt und für eine Rissweite von 0,2 mm bemessen. Eine flexible, rissüberbrückende mineralische Dichtschlämme (MDS) nach DIN 18195-7 sorgt für die Abdichtung gegen drückendes Wasser von innen. Damit aus dem langen, fugenlosen Bauteil der Badehalle keine Zwangsspannungen auf die Becken übertragen werden, sind diese mit umlaufenden Dehnfugen von der Badeplatte freigeschnitten. Die Auflagerung der Untergeschossdecke an den Beckenwänden erfolgt über Konsolen und Gleitlagerstreifen. Die tragende Konstruktion des Badehallendachs besteht aus einem punktuell gestützten und gefalteten Stahlträgerrost aus Walzprofilen mit Trägerhöhen von 400–600 mm. Die Verbindung der Profile erfolgte in einem Raster von ca. 5 × 5 m mit biegesteifen Kopfplattenstößen. Die tragende Dachschale bildet eine 50 mm dicke Dreischichtholzplatte. Diese wird im Abstand von 2–2,5 m von BSH-Pfetten (12 cm × 28 cm), die in die Walzprofile eingelegt wurden, unterstützt. In der Trennlinie der beiden Dachbänder ist als Längsträger ein geschweißter Kastenträger mit den Abmessungen 500 × 720 mm eingebaut, um die größeren Spannweiten im Bereich des Sportbeckens realisieren zu können. Die vertikalen Dachversprünge zwischen den unterschiedlich hoch liegenden Dächern wurden mit Quadratrohrdiagonalen als Fachwerkträger ausgebildet. Die gesamte Stahlkonstruktion des Daches ist mit einem Duplex-System, bestehend aus einer Verzinkung und einer Dreifachbeschichtung mit 240 ym, gegen Korrosion geschützt. Für die Aussteifung des Dachrostes sorgen ein biegesteifer Stahlträgerrost und zusätzliche Verbandsdiagonalen, die unterhalb der BSH-Pfetten angeordnet sind und mittels Ein-

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Dach- und Deckenstruktur im Hallenbadinneren © David Matthiessen

bauteilen an die Stahlbetonkerne angeschlossen wurden. Entlang der Fassadenlinie ist umlaufend ein Randprofil aus BSH (12 cm × 40 cm) an den Stahlrost angeschraubt. Auf diesem lagern die in der Dämmebene angeordneten BSH-Kragträger (12 cn× 28 cm, e = 1,25 m) des Dachüberstandes auf. Der Belag des Hallendaches besteht aus einem unbelüfteten, industriell gefertigten Profilblechsystem aus Aluminium mit Mineralwolledämmung bzw. aus einem Gründach mit extensiver Dachbegrünung. Aus raumakustischen Gründen wurde die gesamte Unterseite des Hallendachs hochschallabsorbierend ausgeführt. Die unterseitige Deckenbekleidung besteht aus gelochten Holzwerkstoffplatten. In der Eingangshalle, dem Umkleidebereich und der Sauna kamen flächig weiße, akustisch wirksame Bekleidungen zum Einsatz bzw. akustisch hinterlegte Holzlamellenverkleidungen. Die Nassräume im Badegeschoss sind mit akustisch wirksam hinterlegten, abgehängten Holzlamellendecken versehen.

Eingangsbereich mit Vordach © David Matthiessen

HLS-Technik Kannewischer Ingenieurgesellschaft mbH, Baden-Baden

Elektrotechnik

Weitere Informationen 4a Architekten GmbH 70376 Stuttgart www.4a-architekten.de

TP-Elektroplan GmbH, Gaggenau

Bauphysik Kurz und Fischer GmbH, Winnenden

Bauherr Städtische Holding GmbH Fellbach, Fellbach

Lichtplanung Ulrike Brandi Licht, Hamburg

Architekt 4a Architekten GmbH, Stuttgart Projektleitung: Barbara Croonenberg, Natascha Ockert

Freianlagen

Bauleitung

Brandschutz

4a Baumanagement GmbH, Stuttgart Projektleitung: Achim Zumpfe

Halfkann + Kirchner Brandschutzingenieure, Stuttgart

Tragwerksplanung

Projektsteuerung

Fischer + Friedrich Beratende Ingenieure, Waiblingen

Drees & Sommer, Stuttgart

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Gänßle und Hehr Partnerschaft, Esslingen am Neckar

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»Verbindung« der Baukörper © David Matthiessen


Innovative Stahllösungen beim Bau des Parkhauses Enovos in Esch-sur-Alzette

Auf den ersten Blick scheint das Projekt ein klassisches, frei belüftetes Parkhaus in Stahlbauweise zu sein. Bei genauerer Betrachtung zeichnet es sich jedoch dank der Verwendung des neuen Deckensystems Cofraplus 220®, in Verbindung mit AngelinaTM-Lochstegträgern, durch eine offene und transparente Ästhetik aus. Außerdem überzeugt es durch technische Leistungsmerkmale wie ein reduziertes Trägergewicht, eine präzise Überhöhung und nicht zuletzt eine Rissbreitenkontrolle, die dank des innovativen Cofraplus-220®Deckensystems mit einfachen Mitteln erreicht werden konnte.

Deckenuntersicht Parking Enovos – AngelinaTM-Träger mit sinusförmigen Stegöffnungen und Cofraplus 220® als durchlaufende Rippendecke mit additiver Tragwirkung des Stahlblechs

Projektbeschreibung Im Zusammenhang mit dem Bau der neuen Zentralverwaltung des Luxemburger Energieversorgers Enovos auf einem ehemaligen Hüttengelände in Esch-sur-Alzette, im Süden Luxemburgs, wurde auch ein frei belüftetes Parkhaus in Stahlverbundbauweise geplant. Auf bis zu 5 Stockwerken sollen die ca. 400 Stellplätze in bekannter Split-Level-Bauweise (Halbrampen) verteilt und über drei außen liegende Treppenhauskerne in Betonbauweise erschlossen werden. Zur Vermeidung von Zwangsbeanspruchungen, z. B. aus Temperaturbeanspruchung, wurden die Treppenhauskerne außerhalb der Haupttragstruktur in Stahl angeordnet. Mit Grundrissmaßen von 32 m × 60 m und einem typischen Rastermaß von 15,75 m × 5 m entspricht das Parkhaus in seinen Grundzügen den bewährten Konzepten und profitiert von den flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten des Stahlverbundbaus. Da die Überplanung des Gebiets zu Beginn des Vorhabens nicht abgeschlossen war, musste während der Planung auf vielfältige Randbedingungen und eventuelle Planungsoptionen Rücksicht genommen werden. Der relative schlechte Baugrund erforderte eine Pfahlgründung jeder Stütze der Stahlstruktur. Duch den Trägerabstand von 5,0 m konnte die Anzahl der Stützen gering gehalten und somit der Umfang der Gründungsarbeiten im Vergleich zu einem Stützenabstand von 2,5 m reduziert werden. Die Anordnung der innen liegenden Rampen von Halbgeschoss zu Halbgeschoss berücksichtigt eine mögliche zusätzliche Zufahrt des Parkhauses auf der 1. Ebene am südlichen Ende. Darüber hinaus konnten in diesem Bereich lediglich 3 Geschosse realisiert werden, da hier noch eine alte Hochspannungsleitung die Bauhöhe

Detail des Anschlusses zwischen AngelinaTMTräger und Cofraplus 220 Decke

Sinusförmige Stegöffnungen bieten im Vergleich zum Vollwandträger eine große Transparenz

beschränkt. Da diese Leitung jedoch in näherer Zukunft außer Betrieb genommen und abgebaut werden soll, konnte dank der Stahlbauweise eine spätere einfach gestaltete Komplettierung der 4. und 5. Ebene eingeplant werden.

Neuartiges Deckensystem und sinusförmige Lochstegträger Die Innovation bei diesem Parkhaus-Projekt liegt im neuartigen Deckensystem Cofraplus 220® in Verbindung mit AngelinaTM-Lochstegträgern. Dabei wurde der Abstand der Steg-

öffnungen des Trägers auf die Baubreite des Deckenprofils abgestimmt, sodass ein schlankes Tragwerk mit neuer Ästhetik entsteht. Die groß geschwungenen Stegöffnungen erlauben, im Gegensatz zu üblichen Vollwanddeckenträgern, Sichtbeziehungen über mehrere Deckenfelder hinweg. Die gewonnene Transparenz in der Trägerebene und die geringere Verschattung verleihen dem Parkhaus trotz der minimalen lichten Höhe von 2,20 m (Unterkante Träger) ein sehr offenes und helles Raumgefühl, das einem positiven Nutzerempfinden und der Sicherheit

Deckenuntersicht Parking Enovos © C. Radermacher/ArcelorMittal

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PARKHÄUSER UND -ANLAGEN


Aussteifung der Tragstruktur durch Verbände in der Fassaden-Ebene

dient. Die glatten Rippen des beschichteten Profilblechs stehen senkrecht zu den Trägern und strukturieren die großen Deckenflächen über die Träger hinweg in eine endlos erscheinende Flucht.

Reduzierte Stahltonnage und punktgenaue Überhöhung Die AngelinaTM-Träger im Projekt Enovos basierten für die großen Spannweiten auf einem IPEO 400 in S460M bzw. auf einem IPEA 330 in S460M für die etwas kürzeren Träger, die an die Rampenstützen angeschlossen wurden. Die Schnittlinie im Steg der Träger, die letztlich die Geometrie der Stegöffnungen und die neue Gesamthöhe des Trägers bestimmt, berücksichtigte die Baubreite und somit den Rippenabstand des Profilblechs von 750 mm sowie die statischen Erfordernisse und die Konstruktionshöhe des gesamten Deckenaufbaus. Die finale Trägerhöhe beträgt 575 mm und die Tragfähigkeit ist mit der eines IPE 550 vergleichbar. Die baurechtlich geforderte beidseitige Entwässerung erforderte darüber hinaus eine große Überhöhung des Trägers, welche im Bauzustand 210 mm betrug und durch das Eigengewicht des aufgebrachten Betons anschließend auf die verbleibenden 110 mm zurückging.

Große Spannweiten und geringe Rissbreiten Das bauaufsichtlich zugelassene Deckensystem Cofraplus 220 (Z-26.1-55) basiert auf dem bewährten additiven Bemessungskonzept. Dabei dient das 220 mm hohe Profilblech nach der Montage zwischen den Trägern als Arbeitsplattform und übernimmt im Bauzustand die Lasten der Bewehrung und des Frischbetons. In Abhängigkeit von der Blechdicke von 1,0 mm, 1,13 mm oder 1,25 mm und der Höhe des aufgebrachten Betons können so Spannweiten von über 5,50 m ohne zusätzliche Montageunter-

PARKHÄUSER UND -ANLAGEN

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Montage Parking Enovos © C. Radermacher/ArcelorMittal

stützung überbrückt werden. Mit der speziell konzipierten Montageunterstützung können bis zu 9 m Spannweite erreicht werden. Das Projekt Parking Enovos bedurfte mit den genannten Deckenspannweiten von 5,0 m keiner Montageunterstützung, und die Höhe des Deckenspiegels über den Rippen betrug 80 mm, wobei durch einen Versatz von 20 mm mittels »Wing 20« nach Zulassung die Betonhöhe über dem Verbundträger 100 mm betrug. Zur Montage werden die Bleche in sogenannten Wings des Trägers eingelegt und anschließend mit selbstbohrenden Schrauben befestigt, bzw. die Längsüberlappung im Rippenboden wird, wie üblich, von unten her verschraubt. Diese Art der Auflagerung ermöglicht es, eine Durchlaufwirkung der Betonrippe und somit der ganzen Decke zu erzielen, da der Beton über dem Blech und im Wing bis an den Steg des Stahlträgers gelangt und dort aushärten kann. Auch ist durch diese Art der Auflagerung der Profilbleche eine freie Anordnung der Kopfbolzendübel möglich. Die Wings sind einfache Formteile aus 3,0 mm dickem Stahlblech in konventionellem S235JR, die im Rahmen der Anarbeitung in der Stahlbauwerkstatt an den Träger angeschweißt werden und anschließend dem gleichen Korrosionsschutzverfahren unterzogen werden wie der Träger selbst. Beim Projekt Enovos wurde, wie im Parkhausbau üblich, die gesamte Konstruktion feuerverzinkt. Das Tragverhalten des durchlaufenden Deckensystems, welches trotz einer Betonüberdeckung der Bewehrung von cnom = 50 mm ohne Zulage von Edelstahlbewehrung auskommt, zeichnet sich insbesondere durch ein sehr gutmütiges Rissverhalten gerade im Bereich des Stützmoments oberhalb des Trägers aus. Das Tragverhalten des Cofraplus-220®-Deckensystems ist dem einer durchlaufenden Rippendecke ähnlich. Im ungerissenen Zustand des Betons sind die Steifigkeiten der Decke im Feld und über der Stütze

Stahlbau-Nachrichten

annähernd gleich. Mit Hinblick auf die Dauerhaftigkeit wurde auf Wunsch des Bauherrn bei der Planung die mittlere rechnerische Rissbreite über dem Träger auf 0,1 mm begrenzt. Diese zusätzliche Anforderung konnte durch entsprechend, einfache Bewehrung über den Träger erfüllt werden, was nicht zuletzt der Durchlaufwirkung des Deckensystems geschuldet ist. Und so zeigten sich auch nach dem Kugelstrahlen der Betonoberfläche, welches zur Vorbereitung auf eine OS8-Beschichtung durchgeführt wurde, im Bereich oberhalb des Trägers keinerlei Risse, die einer Nachbehandlung bedurft hätten. Die verwendete Betonrezeptur für die Festigkeitsklasse C35/45 beinhaltete ein maximales Größtkorn von 16 mm sowie 400 kg/m³ Zement ohne weitere Zusatzstoffe. Die zum Pumpen des Betons über fast 50 m Rohrleitung notwendige Konsistenz wurde durch Zugabe von Fließmittel eingestellt und auf der Baustelle vom Zulieferer des Fertigbetons überwacht. Das Projekt Parking Enovos wurde im Oktober 2014 fertiggestellt. Die Stellplätze werden jedoch schon sukzessive dem Bauherrn zur Verfügung gestellt. Dank der Stahlbauweise konnte dieser somit auch schon vor der endgültigen Fertigstellung Nutzen aus seinem Projekt ziehen. Dipl.-Ing. Christoph Radermacher, MBA, ArcelorMittal Construction Dipl.-Ing. Marc May, ArcelorMittal Europe – Long Products

Bauherr Enovos Luxembourg S.A.

Tragwerksplaner Ingenieurbüro GK Engineering S.A.

Bauunternehmen Astron Steel Construction


Vollautomatischer AutoTower für Züricher Autohaus

Zürich hat ein neues Wahrzeichen. Von Westen kommend, sieht man ihn: den AutoTower von auto züri west in Schlieren. Der Autohändler wollte sein Grundstück effizienter nutzen und hat sich für ein neuartiges, vollautomatisches Parkhaus entschieden, das bis zu 128 Autos aufnehmen kann. Zudem suchte das Unternehmen eine Lösung für die Verwaltungsräume, die bislang in Containern untergebracht waren. Lösung auf 32 m × 24 m Mit dem 24 m hohen AutoTower von häfele schmid architekten ag fand sich eine Lösung, die durch ein durchdachtes, cleveres Konzept auf allen Ebenen überzeugt. Zum einen konnte die Kapazität an Parkplätzen auf dem gesamten Areal durch das als Stahlbau konzipierte Parkhaus verdoppelt werden (bisher hatten auf dem Grundstück lediglich 100 Pkws Platz) . Zum anderen beherbergt der Turm in seinem Sockelgeschoss von 32 m Durchmesser Büroräume, einen Showroom, eine Ein-/Ausfahrbox, eine (in das Parksystem integrierte) Autowaschanlage sowie drei Boxen zur Fahrzeugaufbereitung. Die Dachterrasse des ersten Obergeschosses dient ebenfalls als Ausstellungsfläche. Alles in allem: viel neuer Platz für das expandierende Autohaus und außerdem ein markanter Blickfang vor den Toren Zürichs.

Konstruktion und Fundation Das wie ein Hochregallager funktionierende »Auto-Silo« steht exzentrisch auf einem runden Sockelbau. Die Position des Turms auf dem Untergeschoss erklärt sich durch das Baurecht. Die Formensprache des gesamten Objektes hat das Automobil im Fokus. Leichtes Handling für schnelles, bequemes und effizientes Rangieren. Liftgrube, Liftschacht und die Stahlkonstruktion mit den Plattformen und deren Abmessungen diktieren die Form des Bauwerks. Bauform und Nutzung stellten das Team von Ingenieur Büro Gruner + Wepf Ing. AG vor anspruchsvolle Aufgaben. Der vieleckige Turm verlangte äußerste Genauigkeit bei Vermessung, Konstruktion und Endmontage. Der Autolift mit den ständigen Lastwechseln stellte zusätzlich zur Wind- und Erdbebensicherheit weitreichende Anforderungen an das Tragewerk. Um die Funktionalität des Liftes gewährleisten zu können, musste beim Bau mit den halben der vom SIA vorgegebenen Toleranzen gearbeitet werden.

Entwurfsskizze Architekt © häfele schmid architekten AG

In 60 s am gewünschten Platz Effizient ist neben der Platznutzung auch die Beförderungstechnik, die intern einen reibungslosen Ablauf gewährleistet. Hierfür zeichnete die Skyline parking AG verantwortlich. Auf Knopfdruck gelangen die Fahrzeuge automatisch von der Zufahrtsbox im Erdgeschoss auf ihren Stellplatz und wieder zurück. Die Fahrzeuge können auch auf die als Ausstellungsfläche genutzte Terrasse geordert werden. Erreichbar ist sie über zwei Außentreppen. In knapp 60 s kann das gewünschte Objekt aus dem Regal geholt werden. Die Fahrzeuge können in der Waschanlage im Erdgeschoss ebenfalls automatisch gewaschen werden – eine Nacht würde für alle Autos reichen. Der Bauherr verlangte für die Büro- und Verkaufsräume im Erdgeschoss ebenfalls eine erkennbare Zuordnung. Kundenfreundlich ist der Verkauf auf dem Platz ausgerichtet. Über die Kolonnade gelangt man in den Bereich des Verkaufs. Strahlenförmig geben die tragenden Elemente des Regals die Größe der einzelnen Räume vor. Die Verkaufsbüros liegen leicht erhöht. So kann der Kunde schnell bedient werden und der Berater hat einen optimalen Überblick über den aktuellen Fuhrpark. Aufmerksamkeit verlangte beim »Auto-Silo« auch der Baugrund. Das gesamte Bauwerk steht aus geologischer Sicht im Bereich von statisch nicht optimalen Schotterfluren. Um auf die tragenden Schichten zu gelangen, mussten 75 Injektionsrammpfähle bis zu 15 m tief gerammt werden. Neben diesen geotechnischen Rahmenbedingungen waren auch die

Stahlbau-Nachrichten

vom Maschinenbau geforderten niedrigen Setzungsdifferenzen entscheidend für die Wahl einer Tiefenfundation. Der Grundwasserspiegel liegt – 800 m vom Limmatufer entfernt – relativ hoch, im Durchschnitt einen 0,5 m unter dem Untergeschoss. Bei Hochwasser steht die Liftunterfahrt bis zu 1 m im Wasser. Im Untergeschoss sind deshalb nur wenige Technik- und Lagerräume untergebracht.

Ansicht Liftplattform © häfele schmid architekten AG

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PARKHÄUSER UND -ANLAGEN


Innenansicht Tower © häfele schmid architekten AG

Innenansicht Tower © häfele schmid architekten AG

Präzision gefragt Der Zeitplan der Realisierung war ehrgeizig. Die Aufgabe bestand darin, den Bau bei laufendem Geschäft zu realisieren. Das Autohaus hielt über die gesamte Bauzeit - vom Spatenstich bis zur Fertigstellung des Beton- und Stahlbaus waren nur sechs Monate vorgesehen- den Verkauf aufrecht. Die benötigten Flächen wurden jeweils kurzfristig zur Verfügung gestellt und nach Beendigung der Arbeiten wieder freigegeben. Der Stahlbau wurde just in time zusammen mit der Fördertechnik und den Parkplattformen aufgerichtet: Nachdem der Stahlbau mit einer Etage fertig, konnten die Stellplätze und Stellplatzförderer eingebaut werden. Nach der obersten Parketage wurde zunächst der Parklift als eigentliches Herzstück der Anlage montiert.

Ansicht der Einstellplattformen © häfele schmid architekten AG

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panell

14.14 m2

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Grundriss Erdgeschoss © häfele schmid architekten AG

PARKHÄUSER UND -ANLAGEN

Grundriss Obergeschoss © häfele schmid architekten AG

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Stahlbau-Nachrichten


3-D-Modell Architekt © häfele schmid architekten AG

+24.55 OK. Liftüberfahrt

+21.40 OK. Dach

+21.40 OK. Dach

+18.70 8.OG

+18.70 8.OG

+16.45 7.OG

+16.45 7.OG

+14.45 6.OG

+14.45 6.OG

+12.45 5.OG

+12.45 5.OG

+10.45 4.OG

+10.45 4.OG

+8.45 3.OG

+8.45 3.OG

24.55

Liftüberfahrt

17.40

3.15

+24.55 OK. Liftüberfahrt

+6.45 2.OG

+6.45 2.OG

3.94

3.88

3.88

WC H.

WC D.

1.80

2.63

0.70 0.00

-1.90 -1 UG

392.86-393.09

-2.10 (+392.74)

-1.91

C-Träger als Auflage an HEB verschraubt

-2.03

HEB 200, Achsabstand < 2.5m

Dipl. Arch. FH Jürg Schmid Häfele Schmid Architekten ag

Fassade Süd-West 1:100

Querschnitt 1:100

Fassade + Schnitt © häfele schmid architekten AG

Weitere Informationen Häfele Schmid Architekten AG CH-8045 Zürich www.hsar.ch

Ingenieure Häfele Schmid Architekten AG, CH-Zürich

Tragwerksplanung Gruner Wepf Ingenieure AG, CH-Zürich

Baumanagement Wirtz & Partner Baumanagement AG, CH-Zürich Vorzone Büros © häfele schmid architekten AG

Parkierungsanlage

Ansicht Bürofront © häfele schmid architekten AG

Skyline Parking AG, CH-Winterthur

Außenansicht Tower © häfele schmid architekten AG

Nachtansicht Bürofront © häfele schmid architekten AG

Stahlbau-Nachrichten

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PARKHÄUSER UND -ANLAGEN

5.00

Lager

2.24

Unterfahrt Hubwagen

395.30

394.50-395.07

Garderobe

Ausfachung Beton

-1.90 -1 UG

ca. 1.82-2.21

-0.25

44

±0.00 0 EG

0.45

~20

0.65

Aufbereitung ±0.00 0 EG

4.00

Korridor Info

4.00

WC H.

Spanndrahtzaun

2.75 Th. Willy AG vorgesehener einstöckiger Anbau (schematisch)

1.00

4.00

+4.00 1.OG

72

3.21

GRENZE

GRENZE

+4.00 1.OG

GRENZE

5.00

Staketengeländer

GRENZE

Die Dachkonstruktion mit der Liftüberfahrt wurde auf dem Parkplatz neben dem Turm komplett vormontiert und schließlich mit dem Kran hochgehoben. Das knappe Zeitbudget erforderte eine enorme Präzision in puncto Planung, Fertigung und Montage. Der Einbau der Fördertechnik und der Funktionselemente wie Tore, Fahrzeugführung, Sicherheitsbalken usw. musste exakt auf den Baufortschritt abgestimmt werden. Dank des guten Zusammenspiels aller Beteiligten konnte der AutoTower termingerecht im April 2013 fertiggestellt werden. Ab Fertigstellung des Rohbaus bis zur provisorischen Errichtung und Fertigstellung der Büros vergingen letztlich nur elf Arbeitswochen. Danach folgten noch abschließende Arbeiten an der Parktechnik. Inzwischen hat der AutoTower seine erste Bewährungsprobe bestanden. Trotz seiner offenen Fassade hat er den ersten Winter gut überstanden.


Parkhaus Melaten von ksg in Aachen

Gesamtensemble bei Nacht © Yohan Zerdoun

Einfahrtsituation © Yohan Zerdoun

Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen realisierte für die Rheinisch Westfälische Technische Hochschule Aachen im Nordwesten der Stadt in unmittelbarer Nähe zum Universitätsklinikum die Campuserweiterung Melaten. Für die umliegenden Büro- und Laborgebäude konnte im Dezember 2014 das Parkhaus Campus Melaten Süd fertiggestellt werden.

PARKHÄUSER UND -ANLAGEN

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Architektur und Fassade Als »merkwürdig mit unscharfer Tiefe« beschreiben kister scheithauer gross architekten zusammenfassend das Parkhaus für die RWTH Aachen. Das Gebäude entspricht nicht den herkömmlichen Assoziationen zum Erscheinungsbild eines Parkhauses. Aber spätestens seit Herzog & de Meurons Parkhaus in Miami weiß man: Parkhäuser müssen sich heute nicht mehr verstecken – schon gar nicht hinter geschlossenen Fassaden. Auch die Kölner Architekten kister scheithauer gross haben für ihr Parkgaragen-Projekt in Aachen bewusst keine geschlossene Hülle gewählt. Die innere und äußere Gestaltung des auf maximaler Funktionalität ausgelegten Systembaus sind inspiriert von dem Dualismus, sowohl eine einprägsame Architektur als auch ein wirtschaftliches Gebäude zu entwickeln. Das 21.000 m² große Parkhaus mit 15 Splitleveletagen ist im Inneren typologisch von einer sich spiralförmig nach oben schraubenden Erschließungsstraße geprägt und bietet 810 Stellplätze, die sich hinter einer Fassade aus luftdurchlässigen, hochreflektierend beschichteten Stahlgittermatten in jeweils zwei Lagen befinden. Diese überziehen das Volumen wie eine Membran. Auf den rückwärtigen Gittermatten sind während des Lackierens jeweils 10 cm breite Linien ausgespart, welche das Licht

Stahlbau-Nachrichten

Fassadendetails © Yohan Zerdoun


Grundriss OG © kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH

Querschnitt © kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH

nicht reflektieren. Diese Linien ergeben in der Gesamtheit der Fassade ein an Reifenprofile erinnerndes Muster, das von unten nach oben an Dichte abnimmt. »Je nach Sonnenstand und Standpunkt des Betrachters wirkt diese Lichthaut durchsichtig, unscharf oder geschlossen. Es erinnert an die Bewegungsunschärfe, mit der man die Umgebung je nach Blickwinkel aus dem fahrenden Auto wahrnimmt«, erläutert Architekt Johannes Kister. Die Fassade, welche bei Tag fast massiv wirkt, erscheint nachts gänzlich transparent und die einzelnen Elemente der Konstruktion des Gebäudes aus Decken und Stützen werden sichtbar. Die innere Orientierung wird durch ein System aus kräftigen Signalfarben geordnet. Dafür wurde jeder der fünfzehn Ebenen ein eigener Farbton aus dem RAL-Spektrum zugewiesen und sowohl die einzelnen Parkplätze durch große Farbfelder am Boden als auch die Etagenbezeichnungen an den Wänden und die Türen in den Sichtbetontreppenhäusern entsprechend farbig angelegt.

Neues Farbkonzept für die Innenraumgestaltung © Yohan Zerdoun

Nachtaufnahme © Yohan Zerdoun

Stahlbau-Nachrichten

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PARKHÄUSER UND -ANLAGEN


Geschlossene Hülle © Yohan Zerdoun

Materialien und Korrosionsschutz

Weitere Informationen

Die tragende Stahlkonstruktion ist aus feuerverzinkten Stahlprofilträgern und Stützen gefertigt. Die Fassadenelemente bestehen jeweils aus zwei hintereinanderliegenden pulverbeschichteten Stahldraht-Schweißgittern. Diese sind mit verzinkten Stahlflacheisen an Rahmenelementen aus verzinkten Rechteckrohren befestigt. Auch die Unterkonstruktion besteht aus verschiedenen, ebenfalls verzinkten Stahlprofilen. Die Blechverkleidung z. B. bei der Ein- und Ausfahrt ist hinterlüftet montiert und aus verzinktem Stahlblech gefertigt. Die AttikaBlechabdeckung ist pulverbeschichtet. Alle sonstigen Stahlteile wie Geländer und Handläufe sind ebenfalls verzinkt. Das Parkhaus ist einer der ersten Bausteine der Campuserweiterung Melaten. kister scheithauer gross realisieren im Zuge dessen auch das Laborgebäude NGP², das bis Ende nächsten Jahres direkt neben dem Parkhaus entsteht.

kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH, Köln, Leipzig 50678 Köln www.ksg-architekten .de

Bauherr Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen, Niederlassung Aachen

Mieter RWTH Aachen

Architekten kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH, Köln/Leipzig

Generalunternehmer Projektgesellschaft NGP² (ksg und Krawinkel Ingenieure)

Bauunternehmer HIB Huber Integral Bau GmbH, Rheinbrohl

Tragwerksplanung Ingenieurbüro Dr. Naumann, Köln

Haustechnik Krawinkel Ingenieure GmbH, Krefeld

PARKHÄUSER UND -ANLAGEN

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Stahlbau-Nachrichten


Eine Welle als Dach

Der Grazer Hauptbahnhof ist mit einer Kundenfrequenz von rd. 30.000 Fahrgästen täglich einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Österreichs. Künftig wird seine Bedeutung international und national als Knotenpunkt weiter steigen. Dies erforderte eine Anpassung der Anlagen sowohl am Bahnhof selbst als auch im Bereich seiner Anbindung an den öffentlichen städtischen Verkehr, um den zukünftig zu erwartenden betrieblichen Anforderungen sowie der Erhöhung der Kapazitäten gerecht zu werden. Anforderung und Lösung Der Bestand der Bahnsteigdächer entsprach in Teilbereichen nicht mehr den Anforderungen, die an zeitgemäße Infrastrukturbauwerke gestellt werden. Die Dächer stammten aus mehreren Epochen und wurden teilweise (z. B. im Zuge des Neubaus des Personentunnels Süd) als Provisorien errichtet. Zudem erforderte die in großen Teilen neue Bahnsteig- und Gleiskonfiguration den Abbruch der Bestandsdächer. Die Qualität des Bahnreisens wird u. a. auch von der Qualität der Ein- und Ausstiegspunkte bestimmt. Befragungen und Rankings der Bahnhöfe dokumentieren klar die Kundenwünsche nach geschützten, hellen und sicheren Wartebereichen mit umfangreichem Informationsangebot, guter Orientierbarkeit und behindertengerechter Ausrichtung. Im Bereich der Inselbahnsteige bestand nun im Zuge der neuen Gleislage die Möglichkeit, einen Dachneubau zu errichten, der über die Situierung konventioneller Bahnsteigdächer hinausgeht und dem bereits sanierten und erweiterten Aufnahmegebäude bzw. dem zwischenzeitlich

Ringförmiges Vordach am Vorplatz, wellenförmige Bahnsteigüberdachung © Zechner & Zechner ZTGmbH

fertiggestellten Vordach am Bahnhofsvorplatz ein ansprechendes Pendant im Gleisbereich gegenüberstellt. Durch die räumliche Verbindung der drei Mittelbahnsteigdächer wurde ein großflächig überdachter Bereich geschaffen, der besseren Witterungsschutz gewährleistet und durch seine Höhe von bis zu 8 m ein großzügiges Raumempfinden bietet. Durch die großen Stützweiten von über 40 m bleiben die zentralen Bahnsteigzonen bis auf einen Mittelpylon stützenfrei. Dieser Umstand stellt am Grazer Bahnhof ein entscheidendes Kriterium dar, zumal das Gleisfeld nur Bahnsteigbreiten unter 9 m erlaubt. Zur Überbrückung der 40 m Stützweite werden zwei bogenfömige Träger zu einer »Doppelwelle« kombiniert.

Brandschutz und Sicherheit Eine spezielle Problematik stellen auf Bahnsteigen die Anforderungen an die Brandbeständigkeit der Überdachungen dar. Nachdem am Bahnhof Graz – im Gegensatz zu einigen anderen Bahnhöfen – nicht gesichert davon ausgegangen werden kann, dass keine Güterzüge die überdachten Gleise befahren, muss ein Brandszenario mit 60 MW angesetzt werden. Entsprechend den behördlichen Vorgaben ist eine Standzeit des Systems von 30 min auszuweisen. Im Sinne der Wartungsfreundlichkeit von Bauteilen im Gleisbereich waren gemäß Betreibervorgabe Brandschutzanstriche auszuschließen.

Frühe Entwurfsskizzen »Die Welle«, Bahnsteig © Zechner & Zechner ZTGmbH

Frühe Entwurfsskizzen »Die Welle« © Zechner & Zechner ZTGmbH

Stahlbau-Nachrichten

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DER BESONDERE STAHLBAU


Zum Nachweis der Standzeit wurden daher durch das Zivilingenieurbüro Dr. Kratzer Heißbemessungen für drei Brandszenarien durchgeführt. Auf Basis vonseiten IBS Linz simulierten Temperaturverläufen, die nach 30 min im Stützen- bzw. Firstbereich über 1.000 °C definierten, ergab sich für die nichtlineare Tragwerksanalyse im Brandfall ein Widerstand gegen Versagen von 33 min. Einer Beflammung gemäß Einheitstemperaturkurve könnte das Tragwerk hingegen 55 min standhalten. Weiterhin wurde eine Untersuchung der aerodynamischen Lasten auf die Dachstruktur und Reisende am Bahnsteig aufgrund vorherrschender Luftgeschwindigkeiten und zugbedingter Strömungs- und Drucklasten durchgeführt. Dadurch sollen vor allem die Belastungen der auf dem Bahnsteig stehenden Reisenden im Sinne einer Reduktion optimiert werden. Die Untersuchungen zeigten eine durch die Bogenform des Daches begünstigte Aerodynamik. Störende zugbedingte Strömungslasten konnten demnach ausgeschlossen werden.

Konstruktiver Stahlbau

Bogendach – A-Säule © Zechner & Zechner ZTGmbH

Zweifeldträger mit Spannweiten von mehr als 40 m überspannen in Bogenform den Bereich zwischen den Tunnelaufgängen und schaffen so großzügig stützenfreie Aufenthaltsbereiche. Die vollwandigen, kastenförmigen Hauptträger sind auf Stahl-Beton-Verbundstützen gelagert. Alle Träger weisen in den Feldbereichen einen Stich von ca. 5 m nach oben auf. Die paarweise nach außen geneigten Hauptträger präsentieren sich mit veränderlichen Querschnittshöhen. Die Hauptträger sind mit Pfetten aus Formrohren FRQ 300/300/16 kraftschlüssig miteinander verbunden. Die Bogenträger werden als dicht geschweißte Stahl-Kastenträger ausgebildet, die im Auflagerbereich bis 4 m Bauhöhe aufweisen. Pro Bahnsteig ist ein Hauptträgerpaar situiert. Der Abstand zwischen den Trägern weitet sich nach oben V-förmig auf, wodurch ein linsenförmiger »Spalt« zwischen dem Trägerpaar entsteht, der zur Belichtung des Bahnsteiges genutzt wird. Die Dachkonstruktion wurde als räumliches Rahmentragwerk diskretisiert. Dabei wurde auch besonderes Augenmerk auf die Lagerung der Stahlkonstruktion gelegt, welche erhebliche Auswirkungen auf die Brandsicherheit hat.

Detailschnitt Randbereich Bogendach © Zechner & Zechner ZTGmbH

Detail Mittelstütze © Zechner & Zechner ZTGmbH

DER BESONDERE STAHLBAU

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Stahlbau-Nachrichten


Bogendach – Dachuntersicht © Zechner & Zechner ZTGmbH

Überdachung »Welle« – Konzeptentwicklung © Zechner & Zechner ZTGmbH

Montage Die phasenweise Errichtung der schweren Stahlkonstruktion während des laufenden Bahnbetriebes stellte hohe Anforderungen an eine detaillierte Bauphasen- und Bauabwicklungsplanung. Erschwerend wirkte der Umstand, dass die Bahnsteige nicht sukzessive überdacht werden konnten, sondern der Bauablauf der Dächer an die Phasenplanung im Gleisbau gekoppelt war. Daher wurde konzipiert, die schweren Stahlträger in Schüssen anzuliefern und vor Ort zu verschweißen. Anschlusspunkte für den Dachausbau wurden bereits im Werk vorbereitet und sollten rasche Montage vor Ort gewährleisten, zumal für das Einheben der Hauptkonstruktion eines Bahnsteiges aus betrieblichen Gründen nur jeweils zwei Wochenenden zur Verfügung standen. Das Verschweißen durfte pro Bogenabschnitt nur eine Woche in Anspruch nehmen. Bis sich die einzelnen Doppelträgerpaare gegeneinander abstützten, waren Rüsttürme als Hilfskonstruktionen erforderlich.

»Welle« mit Brandzonen für ein Brandszenario © Zechner & Zechner ZTGmbH

Lichtsimulation © Zechner & Zechner ZTGmbH

Stahlbau-Nachrichten

Bahnsteigzugang/Aufzug © Zechner & Zechner ZTGmbH

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DER BESONDERE STAHLBAU


Das Beleuchtungskonzept sieht lineare Leuchtkörper entlang den Oberlichtöffnungen vor. Die Dachuntersichten wurden durch aufwärtsstrahlende Leuchten aufgehellt.

Montage Hauptträger © Zechner & Zechner ZTGmbH

Einheben eines Hauptträger-Teilstücks © Zechner & Zechner ZTGmbH

DI Martin Zechner, Zechner & Zechner ZTGmbH DI Wolfgang Ehall, Zivilingenieurbüro Dr. Kratzer

Bauherr ÖBB Infrastruktur AG, Wien

Architektur Zechner & Zechner ZTGmbH, Wien, Projektleitung: Ing. M. Schwarz, Wien

Stahlbau Montage der Pfetten © Zechner & Zechner ZTGmbH

Montage der Pfetten im Einfahrtsbereich © Zechner & Zechner ZTGmbH

Zivilingenieurbüro Dr. Kratzer, Wien

Betonbau Rinderer & Partner ZTKEG

Ausbau und Oberflächen Die Dachhaut wird mittels eines Gleitbügeldachs gebildet, das auf einer Trapezblechlage befestigt ist. Die Untersicht bilden Aluminiumverbundplatten, die durch ihre leicht reflektierenden Oberflächen einen hellen »Himmel« erzeugen. Die linsenförmige Oberlichtöffnung zwischen den Bogenträgern ist mittels einer ETFE-Membrane geschlossen.

Detail der Überdachung © Zechner & Zechner ZTGmbH

Bahnsteigüberdachung © Zechner & Zechner ZTGmbH

DER BESONDERE STAHLBAU

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Stahlbau-Nachrichten

Verkehrsplanung und Gesamtkoordination Rinderer & Partner ZTKEG

Kunst am Bau (Tunnel Nord) Peter Kogler

Beleuchtungsplanung podpod


Nachhaltiger und ökologischer Brandschutz für Stahlkonstruktionen von Rudolf Hensel

Die Umweltverträglichkeit und die Nachhaltigkeit ihrer Brandschutzbeschichtungen stehen seit langem im Fokus der Entwicklungsarbeit der Rudolf Hensel GmbH. Sich dem Bedarf an gesunden und nachhaltigen Produkten zu stellen bedeutet, emissionsarme Produkte anzubieten, welche keine oder eine nur sehr geringe Auswirkung auf die Innenraumluft haben. Die zur Green-Product-Linie gehörigen Produkte besitzen nicht nur einen Anteil flüchtiger organischer Verbindungen unterhalb der Nachweisgrenze (Non-VOC), sondern erfüllen darüber hinaus maßgebliche europäische und internationale Emissionsanforderungen. Hensotherm 410 KS und Hensotherm 420 KS sind wasserbasierende Beschichtungen für den Brandschutz von Stahlprofilen. Diese Produkte und mehrere andere aus der Green-ProductLinie der Rudolf Hensel GmbH sind die ersten Brandschutzbeschichtungen, die in die OnlineDatenbank DGNB-Navigator aufgenommen wurden und berechtigt sind, das DGNB-Label zu führen. Hensotherm 410 KS und Hensotherm 420 KS sind die Produkte der Wahl, wenn eine Zertifizierung nach dem DGNB-Standard Gold oder Silber erreicht werden soll.

Nach der Bauproduktenrichtlinie muss in Deutschland ein Bauwerk so errichtet werden, dass sich über seine gesamte Lebensdauer hinweg keine negativen Einflüsse auf Umwelt und Klima ergeben. Hier geht es u. a. um Emissionen gefährlicher Stoffe, flüchtiger organischer Verbindungen, von Treibhausgasen oder gefährlichen Partikeln in die Innen- und Außenluft. Entsprechende Emissionszertifikate liegen für die Hensel-Produkte nach ISO 16000 und nach dem Bewertungsschema des AgBB vor. Sie erfüllen damit die Anforderungen nach den »Zulassungsgrundsätzen zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten in Innenräumen« des Deutschen Instituts für Bautechnik in Verbindung mit den sogenannten NIK-Werten, den »niedrigsten interessierenden (toxischen) Konzentrationen«. Baumaterialien, die in öffentlichen Bauten des Bundes eingesetzt werden sollen, müssen sowohl den Zulassungsgrundsätzen entsprechen als auch Inhaltsstoffe unterhalb der NIK-Werte haben. Aufgrund der französischen Emissionszertifikate nach DEVL1101903D und DEVL1104875A wurden die Green-Product-Brandschutzprodukte in die Emissionsklasse A+ (sehr geringe Emissionen) eingestuft.

Diese verschiedenen Emissionszertifikate bringen Architekten und Planern sogenannte »credit points«, wenn ein Gebäude mit dem Deutschen Gütesiegel (DGNB) ausgezeichnet oder nach dem britischen Standard BREEAM bewertet werden soll. Im DGNB-Zertifizierungssystem ist die Innenraumqualität ein Ausschlusskriterium. So wird durch die DGNB ein Gebäude nicht zertifiziert, wenn die Innenraumluft u. a. eine TVOC-Konzentration über 3.000 µg/m³ oder eine Formaldehyd-Konzentration über 120 µg/ m³ aufweist. Durch die Einstufung in die französische Emissionsklasse A+ wurde z. B. für die Hensel-Produkte nachgewiesen, dass der entsprechende Formaldehyd-Beitrag kleiner 10 µg/ m³ ist. Mögliche Umweltwirkungen sind somit schon in der Planungsphase erkennbar, wenn die verschiedenen Emissionszertifikate entsprechend berücksichtigt werden. Für mehrere Green Products hat Hensel überdies Umwelt-Produktdeklarationen (EPDs) erarbeitet und durch das Institut Bauen und Umwelt (IBU) verifizieren lassen. Bei diesen EPDs handelt es sich um Typ-III-Umweltzeichen, die nicht nur qualitative, sondern auch quantitative Aussagen auf Basis von Umweltdeklarationen nach ISO 14025 treffen und so einen tatsächlichen Vergleich mit Produkten anderer Hersteller möglich machen. Eine EPD beruht auf unabhängig überprüften Daten aus Ökobilanzen, aus Sachbilanzen oder Informationsmodulen, die mit der Normenreihe ISO 14040 konform sind. EPDs sind auf dem Weg, sich zum Standard für Bauprodukte zu entwickeln.

Weitere Informationen Rudolf Hensel GmbH 21039 Börnsen www.rudolf-hensel.de Deichtor Center © Cordelia Ewerth

Stahlbau-Nachrichten

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BRANDSCHUTZ


Vitra Slide Tower als Wahrzeichen dank Coatinc Company

Vitra-Slide-Tower-1: Vitra © Julien Lanoo, 2014

Der neue Rutschturm auf dem Vitra Campus in Weil am Rhein reiht sich nahtlos in die architektonischen Blickfänge auf dem Produktionsgelände des Schweizer Möbelherstellers ein. Das 30,7 m hohe Kunstwerk von Carsten Höller mit seiner markanten Uhr an der Spitze fällt nicht nur ins Auge, sondern bietet dem Besucher ein echtes Erlebnis: Von der Aussichtsplattform über das umliegende Campus-Gelände geht es aus 17 m Höhe durch eine 38 m lange Röhrenkurvenrutschbahn wieder hinab auf festen Boden. Gebaut wurde es von dem deutschen Weltmarkt- und Technologieführer für Kinder-, Event- und Trockenrutschen Josef Wiegand aus Rasdorf. Das gesamte Objekt ist eine Symbiose aus Architektur und Kunst, dessen Stahlteile durch die Duplex-Veredelung von Coatinc Siegen und Coatinc Roermond witterungs- und widerstandsfähig gemacht wurden – eine Installation, die Potenzial zum Wahrzeichen in sich trägt. Die Entwicklung des Vitra Campus begann im Jahre 1981, als ein Großbrand einen wesentlichen Teil des Fabrikgeländes in Weil am Rhein zerstört hatte. Aus der Vergangenheit wollte man lernen: Alle Werke wurden deshalb besonders auf eine langfristige Lebensdauer angelegt. Unzählige Architektur- und Kunstbegeisterte pilgern seither zu diesem hochkarätigen Anlaufpunkt unter freiem Himmel. Nicht nur Wind und Wetter, sondern auch damit einhergehender Rost rasten leider nicht. Damit dieser

KORROSIONSSCHUTZ

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Vitra-Slide-Tower-2: Vitra © Julien Lanoo, 2014

dem Rutschturm auch in ferner Zukunft nicht zum Verhängnis wird, veredelten die Oberflächenexperten von Coatinc Siegen und Coatinc Roermond alle Bauteile des Turms als Teil des Architekturensembles. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Aussichtsplattform wird von drei aufeinander zulaufenden Stahlstützen getragen. Der Zugang zum Turm erfolgt über eine Treppe – die Rutsche bildet einen alternativen Ausgang der etwas anderen Art. Eine drehbare Uhr überragt mit ihrem 6 m breiten Durchmesser den Campus in 30,7 m Höhe. Pylone, Träger und Treppenläufe wurden mittels des Duplex-Verfahrens, d. h. einer Verzinkung mit anschließender farblicher Beschichtung, optimal vor Korrosion geschützt. Berücksichtigt wurde dabei das hohe Design-Niveau des gesamten Geländes. Als Dienstleister nahm der Oberflächenveredler gewohnheitsgemäß den letzten Schliff in der Produktionskette vor und stand im Projekt »Vitra Slide Tower« angesichts des im Juni 2014 anstehenden Eröffnungstermins vor dem Problem eines knappen Zeitfensters. Durch zielorientierte Abstimmungen zwischen der Firma Wiegand und den beteiligten Werken von The Coatinc Company sowie dem erfahrungsbasierten und außergewöhnlichen Engagement aller Mitarbeiter konnte das Gros der Teilpartien innerhalb von 24 h in Siegen verzinkt und in Roermond über Nacht beschichtet werden – eine zuverlässige und fristgerechte Leistung. Der Campus besticht seit mehr als 30 Jahren durch Objekte der zeitgenössischen Kunst und Architektur. Immer mehr Skulpturen namhafter Künstler umgeben seit der Eröff-

Stahlbau-Nachrichten

Nassbeschichtung: TCC © The Coatinc Company

nung des Produktionsgeländes die ansässigen Vitra-Gebäude: Das Design Museum, der Ando Konferenzpavillon und das VitraHaus sind alle von renommierten Architekten entworfen. Dem Wunsch nach konsequenter Weiterentwicklung musste entsprochen werden: Gefordert war ein Werk, das mit den anderen Objekten mühelos standhalten kann. Vordergründig war dabei allerdings der Erlebnischarakter für den Besucher, unabhängig von dessen Kunstaffinität.

Weitere Informationen The Coatinc Company Holding GmbH 57072 Siegen www.coatinc.com


Feuerverzinkte Stahl- und Verbundbrücken: Arbeitshilfe zur Planung und Ausführung

Stahl- und Verbundbrücken dürfen seit dem Jahr 2014 auch in Deutschland feuerverzinkt werden. Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass die Feuerverzinkung auch für den Einsatz an zyklisch belasteten Brückenbauteilen geeignet und eine Korrosionsschutzdauer von 100 Jahren ohne Wartung erreichbar ist. Zudem belegen aktuelle Studien, dass feuerverzinkte Brücken nachhaltiger und bereits bei den Erstkosten wirtschaftlicher sind als beschichtete Brücken. Eine neue Broschüre des Instituts Feuerverzinken gibt einen Überblick über alles Wissenswerte zum Einsatz der Feuerverzinkung im Stahl- und Verbundbrückenbau und enthält zudem eine Arbeitshilfe zur Planung und Ausführung von feuerverzinkten Stahlkonstruktionen im Straßenbrückenbau. Die kostenlose Broschüre ist bestellbar beim Institut Feuerverzinken, Graf-Recke-Str. 82, 40239 Düsseldorf sowie online unter www.feuerverzinken.com/bruecken erhältlich.

Der Industrieverband Feuerverzinken e. V. und seine Serviceorganisation, das Institut Feuerverzinken GmbH, vertreten die deutsche Stückverzinkungsindustrie. Im Jahr 2014 wurden in Deutschland mehr als 1,8 Mio. t Stahl stückverzinkt. Wichtige Anwendungsbereiche des Korrosionsschutzes durch Feuerverzinken sind u. a. Architektur und Bauwesen sowie die Verkehrstechnik und der Fahrzeugbau. Weitere Informationen zum Feuerverzinken unter: www.feuerverzinken.com.

Weitere Informationen Institut Feuerverzinken GmbH 40239 Düsseldorf www.feuerverzinken.com

Kostenlos erhältlich: neue Broschüre © Institut Feuerverzinken GmbH

SELBSTVERSTÄNDLICH

WELTOFFEN

© Gold Stock Images – Fotolia.com

Bem-vindo à ZINKPOWER São Paulo! ZINKPOWER® finden Sie in 10 Ländern, an 36 Standorten. Jetzt auch in Brasilien. www.zinkpower.com

Stahlbau-Nachrichten

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KORROSIONSSCHUTZ


Bem-vindo à Zinkpower São Paulo!

Direkt an der Autobahn © ZP Services GmbH & Co. KG

Anlieferung des ersten Auftrags © ZP Services GmbH & Co. KG

Von prachtvoll geschmückten Tänzerinnen, die sich rhythmisch zu feurigen Sambaklängen bewegen, fehlte zwar jede Spur – heiß her ging es trotzdem Anfang Mai im brasilianischen Artur Nogueira. Blanker Stahl traf auf flüssiges Zink, bei 450 °C Mit dem ersten Auftrag eines brasilianischen Gewächshaus-Anbieters wurde symbolisch der Startschuss für die Feuerverzinkung am neuen Standort Zinkpower São Paulo gegeben. Der Großraum São Paulo ist mit 20,5 Mio. Einwohnern das wichtigste Wirtschafts- und Finanzzentrum Brasiliens und zählt zu den zehn größten Industriegebieten der Welt. Für die mittelständische Feuerverzinkungsgruppe ist es, nach Zinkpower Monterrey in Mexiko, die zweite Investition auf dem amerikanischen Kontinent. Mit der Inbetriebnahme des neuen Standorts verfolgt das Unternehmen weiterhin konsequent die globale Erreichbarkeit.

KORROSIONSSCHUTZ

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Saubere Abluft durch patentierte Filtertechnologie © ZP Services GmbH & Co. KG

Auf einer Fläche von 60.000 m² gibt es neben der Feuerverzinkung genügend Platz zur Lagerung der schwarzen bzw. verzinkten Ware. Das Herzstück der Anlage bildet der 13 m lange Verzinkungskessel. Mit diesem ist Zinkpower São Paulo bestens auf die Kundenwünsche und -anforderungen vorbereitet. Vertreter der Stahl verarbeitenden Industrie in der Region erwarten neue Impulse für den Korrosionsschutz. Die gesamte Anlagentechnik wurde vom eigenen Engineering-Team geplant und gebaut. Denn die Gruppenstandards gelten weltweit – auch beim Service. Strahlentrosten, Spritzverzinken, montagegerechte Komplettierung von Bauteilen, Verpackung, Zwischenlagerung und individuelle Transportorganisation ergänzen das Angebot rund um die Feuerverzinkung. Kompetente und geschulte Mitarbeiter stehen für die Beratung während des Entwurfs und der Konstruktion sowie bei allgemeinen Fragen zum Korrosionsschutz dem Kunden zur Verfügung. Ein Passivierungsbad sorgt für verlängerten Glanzerhalt der Zinkschicht und beugt der sogenannten Weißrostbildung vor. Darüber hinaus setzt die internationale Verzinkungsgruppe auch am brasilianischen Standort auf ein lokales Management, das die Sprache der Kunden spricht.

Stahlbau-Nachrichten

Qualität und Umweltschutz sind von Beginn an entscheidende Säulen der Unternehmensphilosophie des schwäbischen Mittelständlers. In Europa ist Zinkpower auch als der »Grüne Verzinker« bekannt. Ein eigenes EngineeringTeam sichert den kontinuierlichen Technologievorsprung, auch beim Thema Nachhaltigkeit. Modernste Filter- und Ablufterfassungssysteme werden eingesetzt, die patentrechtlich geschützt sind. Und dies weltweit, d. h. auch in Ländern, in denen ökologische Gesichtspunkte weniger Beachtung finden, die gesetzlichen Bestimmungen nicht so streng geregelt sind wie in Deutschland oder zum Teil überhaupt nicht verlangt werden. Dementsprechend ist jeder der 36 Standorte nach DIN EN ISO 9001 und DIN EN ISO 14001 zertifiziert, analog in Europa, Amerika oder Asien.

Weitere Informationen ZP Services GmbH & Co. KG 73230 Kirchheim/Teck www.zinkpower.com


Neue Wiegel-Feuerverzinkerei in Graben bei Augsburg

Neue Verzinkerei © Wiegel Feuerverzinken

LAMILUX RWA-ANLAGEN LICHT UND SICHERHEIT Einweihungsfeier © Wiegel Feuerverzinken

Mit einem Festakt wurde die neue Feuerverzinkerei Graben der Wiegel-Gruppe eingeweiht. Nach nur fünfmonatiger Bauzeit konnte das Werk bereits im Oktober 2014 seinen Probebetrieb aufnehmen. Da die Wiegel-Gruppe hinsichtlich Umweltschutz und Ressourceneffizienz innerhalb der Branche führend ist, konnten die erforderlichen Genehmigungsverfahren schnell abgeschlossen werden. Auf dem 12.000 m² großen Areal werden nun in einerhochmodernen 7-m-Anlagen zukünftig Stahlteile aller Art feuerverzinkt und damit dauerhaft korrosionsgeschützt. Durch die direkte Anbindung an die B17 ist das Werk für Kunden im Großraum Augsburg gut erreichbar. Wie die meisten Wiegel-Werke ist das neue Werk in Graben bereits EMAS-zertifiziert, womit sich Wiegel auch den anspruchsvollen Umweltvorgaben der Europäischen Union stellt. Betrieblicher Umweltschutz hat bereits seit vielen Jahren einen herausragenden Stellenwert innerhalb der Wiegel-Gruppe. Ein professionelles Umweltmanagement ist für Wiegel ein weiterer Baustein, um Ressourcen wie Energie und Wasser einzusparen und die Umweltbelastungen z. B. durch Emissionen und Abfälle weiter zu vermindern.

SICHERHEIT SCHAFFEN IM BRANDFALL – MIT QUALIFIZIERTEM RAUCHABZUG nach DIN 18232-2 für die raucharme Schicht!

LEBEN SCHÜTZEN Durch den effektiven Abzug giftiger Rauchgase.

Feuershow © Wiegel Feuerverzinken

SACHWERTE RETTEN Durch den schnellen, gezielten Löschangriff der Feuerwehr.

Mit der Feuerverzinkerei Graben hat die WiegelGruppe ihren 27. Standort in Deutschland eröffnet und hier 45 neue Arbeitsplätze geschaffen. Mit über 1.600 Mitarbeitern an 33 Standorten in Deutschland, Österreich, Tschechien und der Slowakei ist die Wiegel-Gruppe einer der leistungsstärksten Feuerverzinker Europas.

UNTERNEHMENSRISIKEN SENKEN Durch geringere Schäden und kürzere Produktionsausfälle im Brandfall.

Weitere Informationen Wiegel Verwaltung GmbH & Co KG 90431 Nürnberg www.wiegel.de

Stahlbau-Nachrichten

LICHTKUPPELN | FLACHDACH FENSTER | LICHTBÄNDER GLASDACHKONSTRUKTIONEN | RWA | GEBÄUDEAUTOMATION

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LAMILUX HEINRICH STRUNZ GMBH Postfach 15 40 | 95105 Rehau Tel.: 0 92 83/5 95-0 | information@lamilux.de KORROSIONSSCHUTZ www.lamilux.com


Einkomponentige Korrosionsschutzsysteme von Sistec

Egal, ob an Brücken, Stahlkonstruktionen, Hafenanlagen oder Windturbinen: Korrosion ist allgegenwärtig. Häufig werden nun zum Schutz vor Korrosion sogenannte 2-K-Epoxid-Systeme eingesetzt, die bei »normalen« Belastungen auch gute Dienste leisten. Aber gerade bei härteren Umfeldbedingungen, wie etwa im Stahlwasserbau, bei der Offshorewindkraft, in saurer Industrieatmosphäre etc., lohnt ein Blick auf die fast schon vergessenen 1-K-luftfeuchtigkeitshärtenden Polyurethan-Systeme. Das Carapax-System z. B. – Carapax ist die Bezeichnung für den Schildkrötenpanzer und damit ein perfektes Symbol für höchste Stabilität und Langlebigkeit – basiert auf Polyurethan, dem anerkannt zähesten Beschichtungsmaterial, spiegelt dank permanent optimierter Rezepturen den modernsten Stand der Technik wider und ist seit Jahrzehnten in der Praxis bewährt. Die entsprechenden Produkte sind sehr langlebige Lösungen, die trotz geringer Dicken die Leistungsfähigkeit klassischer Beschichtungen häufig übertreffen und somit sehr kosteneffizient sind. Während typische 2-K-, also Zweikomponenten-Alternativen mit Härter Nachteile haben, wie längere Vorbereitungszeit, Risiko von Mischfehlern und verringerte Topfzeiten, bestechen die 1-K-Polyurethan-Systeme durch einfache Handhabung und Applikation. Carapax ist zudem schon nach 45–60 min mit einer Folgeschicht bearbeitbar, die nach ca. 24 h bereits belastet werden kann. Und selbst in der höchsten Korrosivitätskategorie C5-I (Industrie) bzw. C5-M (Meerwasseratmosphäre) werden maximal drei Schichten benötigt, d. h. eine Fertigstellung innerhalb von 15 h ist problemlos realisierbar. Darüber hinaus bedient sich Carapax der sogenannten Luftfeuchtigkeitshärtung, separate Härter braucht es daher nicht und überdies erfolgt die Aushärtung komplett unabhängig von Oberflächen- und Umgebungstemperaturen.

Containerkai © Sistec Coatings GmbH

Siloanlage © Sistec Coatings GmbH

Förderschnecke © Sistec Coatings GmbH

Stahldachkonstruktion © Sistec Coatings GmbH

Der Einsatz von Carapax bietet sich also v. a. bei härtesten Beanspruchungen an: Die dauerhaft zäh-elastische Struktur ergibt einen Korrosionsschutz mit enormer mechanischer Stabilität und Abriebfestigkeit und verfügt natürlich über eine exzellente Beständigkeit gegen Meerwasser, Chemikalien, Wärme sowie UV-Strahlung, sodass eine Lebensdauer von 15–20 Jahren stets gewährleistet bleibt.

Weitere Informationen Sistec Coatings GmbH 71640 Ludwigsburg www.sistec-coatings.de

KORROSIONSSCHUTZ

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Stahlbau-Nachrichten


Wiegel-Werke mit EMAS-Validierung

Mit der Einführung des Umweltmanagementsystems EMAS (Eco Management and Audit Scheme) verstärkt die Wiegel-Gruppe ihr Engagement im Bereich des nachhaltigen Feuerverzinkens. EMAS ist das Umweltmanagement- und Umweltauditsystem zur Verbesserung der Umweltleistung von Unternehmen und Organisationen der Europäischen Union. Erst nach einer ausführlichen Prüfung durch einen Umweltgutachter erhalten die Unternehmen das Zertifikat. Das Zertifikat gilt für drei Jahre. Im Anschluss müssen sich die Unternehmen erneut begutachten lassen. EMAS bestätigt als einziges Umweltmanagementsystem die Einhaltung der umweltrechtlichen Vorschriften und führt somit zur Rechtssicherheit. Zum EMAS -Umweltmanagementsystem gehört ein jährlicher Bericht über die eigenen Umweltziele und deren Umsetzung im Rahmen der öffentlich zugänglichen EMASUmwelterklärung. Durch die Einführung von EMAS hat die WiegelGruppe die Voraussetzungen geschaffen, die konkreten Verbesserungen der Umweltschutzleistungen und die geprüfte Einhaltung der Rechtsvorschriften in einer für jedermann nachvollziehbaren Weise nachzuweisen. Ein professionelles Umweltmanagement ist für Wiegel ein weiterer Baustein, um Ressourcen wie Energie und Wasser einzusparen und die Umweltbelastungen z. B. durch Emissionen und Abfälle weiter zu vermindern.

Logo © Wiegel Verwaltung GmbH & Co. KG

Darüber hinaus verbessert EMAS die Akzeptanz des Unternehmens in der Öffentlichkeit und bei seinen Auftraggebern, da Kriterien wie Nachhaltigkeit und Umweltorientierung eines Unternehmens zunehmend an Bedeutung gewinnen. Das EMAS-System baut auf den langjährigen

Umweltschutzaktivitäten der Wiegel-Gruppe auf. Durch den Einsatz der jeweils besten verfügbaren Technologien wurden die WiegelFeuerverzinkungsanlagen kontinuierlich weiterentwickelt. So gelang es Wiegel, branchenweit Standards zu setzen. Die EMAS-Zertifizierung führt diesen Weg weiter fort. Feuerverzinken an sich bedeutet bereits aktiven Umweltschutz. Nichts schützt den wichtigen Konstruktionswerkstoff Stahl dauerhafter vor Korrosion. So trägt Feuerverzinken entscheidend dazu bei, Ressourcen an Eisenerz und Energie zu schonen. Mit über 1.600 Mitarbeitern an 33 Standorten in Deutschland, Österreich, Tschechien und der Slowakei ist die Wiegel-Gruppe einer der leistungsstärksten Feuerverzinker Europas.

Weitere Informationen Wiegel Verwaltung GmbH & Co. KG 90431 Nürnberg www.wiegel.de

Oberf lächendimensionen Aus einer Mücke einen Elefanten zu machen, ist keine Kunst. Um jedoch aus großen Herausforderungen einfache kleine Lösungen zu entwickeln, braucht es schon ein wenig mehr Format. Zum Beispiel braucht es Erfahrung, Service und ein europaweites Netzwerk. Hier können Sie von uns „Großes“ erwarten – ebenso wie von unseren Verzinkungskesseln, von denen einer mit einer Länge von 19,5 m sehr großzügig dimensioniert ist. Wollen Sie mehr über unsere Full-Service-Dienstleistungen in der Oberflächenveredelung wissen? Rufen Sie uns an unter 0234 52905-0 oder schicken Sie eine E-Mail an dimensionen@coatinc.com.

The Coatinc Company – damit aus Stahlbauprojekten große Erfolge werden

Stahlbau-Nachrichten

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KORROSIONSSCHUTZ


Neuer MIG-/MAG-Impuls-Schweißprozess bei Stahlbau Süssen

Der Stahlbau von Gewerbeimmobilien ist ein hart umkämpfter Markt. Erfolgreiche Anbieter müssen kontinuierlich ihre Kosten reduzieren und Prozesse optimieren, um sich gegenüber internationaler Konkurrenz zu behaupten. Das gilt auch für die Stahlbau Süssen GmbH, die sich in den 75 Jahren ihres Firmenbestehens erfolgreich in dieser anspruchsvollen Branche etabliert hat. Die Vorfertigung der Baustahlkonstruktionen erfolgt in dem Hauptwerk in Süssen bei Stuttgart. Das Schweißen ist ein wichtiger Bestandteil der eigenen Wertschöpfung und damit auch der Kostenstruktur. Bei der Recherche nach kostensenkenden MIG-/MAG-Schweißverfahren stieß das Stahlbauunternehmen auf den innovativen Focus.Puls-Schweißprozess der Firma Rehm. Im Gegensatz zu konventionellen Dünnblech-Impulsschweißverfahren hat Rehm den Focus.Puls-Prozess speziell für Baustahlanwendungen für den Blechdickenbereich von 2–15 mm entwickelt. Stahlbau Süssen verabredete 2013 eine Projektpartnerschaft mit Rehm. Ziel war in erster Linie die Senkung der Kosten pro Schweißarbeitsplatz. Geschäftsführung und Produktionsleitung ging es aber auch um die Erhöhung der

Attraktivität der Schweißplätze. Der Beruf des Schweißers sollte durch einen vorbildlichen Arbeitsschutz und abwechslungsreiche Arbeitsbedingungen für den Nachwuchs aufgewertet werden. Mit der Einführung der neuen MIG-/ MAG-Gerätegeneration Mega.Puls Focus inklusive des Impulsprozesses Focus.Puls im Jahr 2014 konnten die Kosten pro Schweißstation um rd. 14.000 €/a gesenkt werden. Zusätzlich ließen sich dadurch die Schweißrauchemissionen mehr als halbieren. Was den Schweißern ebenfalls gefiel: Die sonst notwendigen Nacharbeiten an den Schweißteilen hatten sich erheblich reduziert. Rd. 7.000 t Stahl werden pro Jahr im Mehrschichtbetrieb verschweißt. Jeder der sechs (im Bedarfsfall bis zu acht) Schweißarbeitsplätze verbraucht dabei rd. 4,5 t Schweißdraht pro Jahr. Die Qualitätsanforderungen sind hoch, weil hier bspw. auch Kranbahnen geschweißt werden, deren Schweißnähte meist sichtbar bleiben. Das Unternehmen ist seit Einführung der DIN EN 1090 zertifiziert. Bauteile bis zur Execution Class 3 können von den zertifizierten Schweißern produziert werden. Die Dokumentationsanforderungen sind für den Betriebsleiter

Ist-Situation vor Projektstart Aktuelle Werte für Abschmelzleistung und Energieverbrauch Drahtvorschubgeschwindigkeit [m/min]

11,50

A-Maß [mm]

6,0

Energie aus dem Versorgungsnetz [kVA]

14,1

Anteil Nacharbeit [% von Schweißzeit]

15

Kosten für Schweißzeit [€]

51.420,90

Kosten für Nacharbeit [€]

7.713,10

Kosten für Energie [€]

1.864,40

Kosten für Schutzgas [€] Kosten für Schweißdraht [€]

1.057,80 10.350,00

Schweißgeschwindigkeit [m/min]

0,36

Kosten pro Meter Schweißnaht [€]

4,55

Schweißnahtlänge [m] Gesamtkosten [€] Erzeugung von umweltschädlichem CO2 [kg]

15.923,6 72.406,00 5.831

Potenzial durch Einsatz von Focus.Puls Mit der Mega.Puls Focus ermittelte Werte für Abschmelzleistung und Energieverbrauch Drahtvorschubgeschwindigkeit [m/min] A-Maß [mm] Energie aus dem Versorgungsnetz [kVA] Anteil Nacharbeit [% von Schweißzeit]

Nur noch halb so viel Schweißrauch: Höhere Attraktivität des Schweißerberufes erreicht © Rehm GmbH & Co. KG Schweißtechnik

Leistung

Emission pro Zeit in mg/s

Emission pro 1 kg Schweißdraht in g/kg

Sprühlichtbogen kurzschlussfrei eingestellt

VD 10,0 m/min

7,75 mg/s

5,2 g/kg

2.365,40

Kosten für Energie [€]

1.605,70

SCHWEISSEN + SCHNEIDEN

VD 10,0 m/min

FOCUS.PULS

VD 10,0 m/min

2,87 mg/s

1,9 g/kg

FOCUS.PULS

VD 12,0 m/min

2,72 mg/s

1,5 g/kg

58

5,36 mg/s

5.850,00 0,39

Kosten pro Meter Schweißnaht [€]

3,65

15.923,6 58.101,00

3,6 g/kg

Ͳ71%

Stahlbau-Nachrichten

973,20

Schweißgeschwindigkeit [m/min]

Gesamtkosten [€] Sprühlichtbogen kurz eingestellt

5

Kosten für Nacharbeit [€]

Schweißnahtlänge [m]

Tabelle 1: Die Tabelle zeigt die Emissionsraten beim Schweißen mit den angegebenen Einstellparametern und dem Grundwerkstoff Stahl

13,2

47.307,20

Kosten für Schweißdraht [€]

Verfahren

6,0

Kosten für Schweißzeit [€]

Kosten für Schutzgas [€]

Stahl: G3Si1 Ar82/CO218 1,2 mm

12,50

Erzeugung von umweltschädlichem CO2 [kg]

Tabelle 2: Darstellung der an den drei Projektarbeitsplätzen entstandenen wirtschaftlichen Vorteile

5.022


Stahlbau Süssen: Seit 75 Jahren innovative Fertigungs- und Montagetechniken © Stahlbau Süssen GmbH

Firmensitz in einer Wohnsiedlung in Süssen: Arbeitsschutz ist hier standortbedingt. © Stahlbau Süssen GmbH

Referenz Mainzer Stadion: Die Schweißnähte müssen höchsten DIN-EN-1090-Anforderungen genügen © Stahlbau Süssen GmbH

von Stahlbau Süssen, Jürgen Eck, zu hoch: »Bis zu vier Stunden am Tag müssen wir allein für die Dokumentation im Bereich Schweißen einplanen. Gleichzeitig zwingt uns der knallharte Wettbewerb, kontinuierlich die Kosten zu senken. In dieser Situation hat uns die Firma Rehm eine neue, produktivere Schweißtechnik vorgestellt.« Seit rd. 50 Jahren wird in der Stahl verarbeitenden Industrie der Sprühlichtbogen quasi unverändert eingesetzt. Technische Neuerungen beschränkten sich bislang auf die Einführung spezifischer Mischgase. Durch die Wahl neuer Zusatzwerkstoffe konnten Verfahrensvorteile hinsichtlich Produktivität und Qualität erreicht werden. Das Prinzip des Schweißprozesses blieb hingegen weitestgehend gleich. Entsprechend der weiten Verbreitung des Sprühlichtbogens beim Verschweißen von Baustahl sind die Hürden beim Wechsel auf neuere Schweißprozesse hoch. Auch wenn »in der Theorie« die Vorteile absolut überzeugend sind, ist die Skepsis in der praktischen Anwendung zunächst groß: So erzeugt ein Impulslichtbogen auch einen vollkommen anderen »Klang«, der den Schweißer stutzen lässt.

Um solche Irritationen auszublenden, wurden in der Einführungsphase Ohrstöpsel eingesetzt. Die Schweißer sollten sich von alten Gewohnheiten trennen und sich ganz auf die konkreten praktischen Vorteile einlassen. Zusätzlich wurde eine Schulung im Hause Rehm durchgeführt. Dabei traten die praktischen Vorteile des Focus.Puls-Prozesses in den Vordergrund und die Schweißer merkten, dass sie intuitiv deutlich schneller als bislang schweißten. Lag die Abschmelzleistung des Sprühlichtbogens bislang noch bei 10,5–11,5 m/min, so wurden jetzt Durchschnittswerte von 13,5 m/min erreicht. »Die Abschmelzleistung war anfangs so hoch, dass unsere Mitarbeiter gar nicht mehr nachkamen«, berichtet Betriebsleiter Jürgen Eck. Grund für die gestiegene Schweißgeschwindigkeit waren die geringere Wärmeeinbringung und die besonders gute Beherrschbarkeit des Focus.Puls-Impulslichtbogens. Der Impulslichtbogen von Rehm ist nämlich im Gegensatz zu anderen Impulsbögen nicht II-, sondern UIgeregelt. Bei II-Regelungen ist der Lichtbogen frequenzgesteuert. Das ist der Standard der modernen Pulstechnik. Rehm bietet zusätzlich

Stahlbau-Nachrichten

einen UI-gesteuerten Impulslichtbogen. Mit der UI-Regelung kann auch der Pulsstrom und nicht nur die Pulsfrequenz variiert werden. Damit lässt sich das Volumen jedes einzelnen Tropfens des abgelösten Schweißzusatzwerkstoffes regeln. Dafür stellt die neue MIG-/MAGSchweißgerätegeneration eine extrem schnelle Prozessregelung zur Verfügung. Vergleichstests haben gezeigt, dass nur der UI-gesteuerte Focus.Puls-Prozess Schweißgeschwindigkeiten bis zu 14 m/min zulässt, ohne dass der gefürchtete Humping-Effekt auftritt. Beim Humping-Effekt wird die Schweißnaht unterbrochen, es kommt zu unregelmäßigen Materialanhäufungen. Um das zu verhindern, reduziert ein Schweißer automatisch die Abschmelzleistung auf den prozesstechnischen Maximalwert. Dieser ist bei der neuen Rehm-Impulstechnik bis zu 30 % höher als bei Vergleichsverfahren. Das konnten die Schweißer aus Süssen bei einer Schulung am Firmensitz der Rehm-Schweißtechnik selbst überprüfen. Durch diese UI-Regelung wird der Pulslichtbogen zudem kürzer. Ein kürzerer Lichtbogen ist beim manuellen Schweißen einfacher zu handhaben. Der Schweißer fühlt mehr Kontrolle über den Lichtbogen und erhöht auch deshalb automatisch seine Schweißgeschwindigkeit. Die Erhöhung der Schweißgeschwindigkeit war jedoch nicht das vorrangige Ziel der Projektpartnerschaft zwischen Technologielieferanten und Anwender. Stahlbau Süssen ging es auch um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Der Beruf des Schweißers sollte attraktiver gemacht werden, um genügend Interesse beim Nachwuchs zu erzeugen. »Die Erwartungen wurden zu 90 % erfüllt«, resümiert Herr Eck den Zwischenstand knapp zwei Jahre nach dem ersten Beratungsgespräch. Ein direkter quantitativer Vergleich der Schweißrauchemissionen vor und

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SCHWEISSEN + SCHNEIDEN


nach der Einführung der neuen Schweißtechnik hätte nur unter experimentellen Bedingungen Sinn gemacht. Das war im industriellen Produktionsalltag nicht möglich. Solche Unterschiede hat Rehm in Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen und der TU Chemnitz untersucht. Für die experimentelle Analyse wurden jeweils vergleichbare Parameterkombinationen gewählt, mehrere Schweißnähte geschweißt und der dabei entstehende Rauch mit einer nach DIN EN ISO 15011 konformen Absaughaube auf Glasfaserfiltern gesammelt. Die Auflagemassen wurden durch Auswiegen und Differenzbildung bestimmt und auf die Schweißzeit normiert, sodass sich eine untereinander vergleichbare Emissionsrate mit der Einheit Milligramm pro Sekunde (mg/s) ergab. Das ist die Einheit, in der die Emission von Schweißrauch üblicherweise in der Wissenschaft angegeben wird. Um auch den Vergleich von verschiedenen Schweißleistungen zu ermöglichen, werden in Tabelle 1 die Emissionen zusätzlich in Gramm pro Kilogramm (g/kg) verschweißten Draht angegeben. Die experimentell ermittelten Werte zeigen bei einem Wechsel vom Sprühlichtbogen auf den Impuls-

Projektpartnerschaft: Betriebsleitung, Arbeitsvorbereitung und Produktmanagement © Rehm GmbH & Co. KG Schweißtechnik

SCHWEISSEN + SCHNEIDEN

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Impulsgeschweißte Naht: Bis zu 14 m/min Schweißgeschwindigkeit ohne Humping-Effekt © Rehm GmbH & Co. KG Schweißtechnik

lichtbogen Focus.Puls eine Reduzierung der Schweißrauchemissionen um bis zu 70 %. Selbst die vom Gesetzgeber verringerten A-StaubGrenzwerte von 3,0 g/m³ auf 1,25 g/m³ können jetzt bei Stahlbau Süssen durch die Einführung der Focus.Puls-Technik ohne die Anschaffung einer neuen Schweißrauch-Absauganlage eingehalten werden. Was die Schweißer bei der Verbesserung der Arbeitsbedingungen noch mehr zu schätzen lernten, war die deutliche Reduzierung der Nacharbeiten. Früher mussten rd. 70 min am Tag Schweißteile nachbearbeitet, also geputzt, gerichtet und geschliffen werden. Die Kombination von Sprühlichtbogen und Fülldraht als Schweißzusatz hatte viele Schweißspritzer mit sich gebracht. Die Nacharbeit konnte durch Focus.Puls um fast zwei Drittel (65 %) reduziert werden, das entspricht einer Arbeitszeiteinsparung von 45 min pro Tag und Schweißer. Mit der Einführung des neuen Pulslichtbogens erübrigte sich auch die Notwendigkeit, Fülldraht einzusetzen. Die dadurch mögliche Umstellung auf Massivdraht brachte keine Einschränkungen der Schweißnahtqualität mit sich, dafür jedoch Vorteile, z. B. beim Schweißen in Zwangslagen (Über-Kopf-Schweißen). Das bestätigen auch die Aussagen der Mitarbeiter vor Ort. »Mit der Mega.Puls Focus kann viel schneller mehrlagig geschweißt werden und die Spaltüberbrückbarkeit ist wegen der Fernregelmöglichkeit um ein Vielfaches besser.« Die Umstellung auf Massivdraht brachte auch echte Kostenvorteile. »Allein durch den Wechsel des Zusatzwerkstoffes konnten wir pro verschweißtes Kilogramm Schweißdraht 1 € einsparen«, ergänzt Betriebsleiter Eck die Aussagen im Interview.

Stahlbau-Nachrichten

Mega.Puls Focus Gruppe © Rehm GmbH & Co. KG Schweißtechnik

Berücksichtigt man die reduzierte Schweißzeit, die deutlich geringere Nacharbeit und die Einsparungen aufgrund des günstigeren Massivdrahts, ergibt sich für den Stahlbauer in Süssen durch die Einführung der neuen Mega.Puls-Focus-Impulsstromquellen von Rehm eine jährliche Kostenersparnis von gut 14.000 € pro Schweißarbeitsplatz. Das zeigt die detaillierte Kostenaufstellung in Tabelle 2. Auch die Inves-tition in eine Absauganlage hat sich durch die Anschaffung modernster Schweißgerätetechnik erübrigt. Auch die Produktionsleitung zeigt sich mit dem Projektverlauf zufrieden: »Was uns im Projekt zusammengeschweißt hat, war der tägliche Optimierungsprozess, der jetzt konkrete Früchte trägt.« Andreas Lehnertz, Produktmanager Maschinen, Rehm GmbH u. Co. KG Schweißtechnik, Uhingen


Dragon Flight, X-Train Flying Launch Coaster in Ningbo, China Das räumliche Stabwerksprogramm

BIM / Eurocodes

3D-Finite Elemente

Stahlbau

Massivbau

Verbindungen

© www.mgm-ki.pl

Dlubal Software GmbH Tiefenbach, Deutschland www.dlubal.de

3D-Stabwerke

© www.maurer-rides.de

© www.hum-minden.de

Weitere Informationen Stabilität und Dynamik

China ist für viele Industriebranchen der Markt der Zukunft. Dies trifft auch auf den Unterhaltungsbereich von Maurer AG zu. Dragon Flight wird für den Romon U-Park in Ningbo realisiert. Es handelt sich um den ersten X-Train Flying Launch Coaster von Maurer AG. Die Bahn ist 504 m lang, die sieben Fahrfiguren enthalten drei Inversionen. Der X-Train bietet Platz für 20 Fahrgäste. Bei der Fahrt mit max. 90 km/h werden mehrfach bis zu 4,5 g erreicht. Die Eröffnung ist für den Jahreswechsel 2014/2015 geplant. Die Grundfläche beträgt 113 m × 51 m. Am höchsten Punkt der Bahn, dem sogenannte Top-Hat, wird eine Scheitelhöhe von ca. 30 m erreicht. Die Gesamtkonstruktion besteht aus einer Rohrkonstruktion mit 6.201 Stäben und 86 Querschnitten.

Das ultimative FEM-Programm

Stützenfüße

Dragon Flight, X-Train Flying Launch Coaster © Maurer AG

Die Bahnstruktur wurde in RSTAB berechnet. Das Modell und die Radlasten sind über RSCOM direkt aus der dynamischen Simulation importiert worden. Die Bemessung erfolgte nach chinesischen und europäischen Normen. Dabei wurden Nachweise im Grenzzustand der Tragfähigkeit und Betriebsfestigkeit geführt. Für die Betriebsfestigkeitsnachweise griffen die Ingenieure von Maurer AG ebenso über RS-COM auf die RSTAB-Ergebnisse zurück. Die Bemessung nach EN 1993-1-9 und GB 50017 erfolgte dann über Nachlaufprogramme. Die Ergebnisse aus den Nachlaufprogrammen wurden wiederum über RS-COM an RSTAB zurückgegeben, um hier am gerenderten Gesamtmodell die Ergebnisse grafisch darstellen zu können.

Membran- und Glasbau

Holzbau

Brückenbau

Aktuelle Informationen... RF-FORMFINDUNG: )RUPÀ QGXQJ von Membran- und Seilkonstruktionen RF-/DYNAM Pro: neue Dynamik-Module zur Ermittlung von Eigenschwingungen, Analyse erzwungener Schwingungen und Generierung von Erdbeben-Ersatzlasten Auslastung beim Betriebsfestigkeitsnachweis am 3-D-Modell in RSTAB © Dlubal Software GmbH

Testversion auf www.dlubal.de

Weitere Informationen:

Stahlbau-Nachrichten

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Dlubal Software GmbH Am Zellweg 2, D-93464 Tiefenbach Tel.: +49 9673 9203-0 Fax: +49 9673 9203-51 info@dlubal.com www.dlubal.de

CAD IM STAHLBAU


Neue FRILO-Plus-Programme für Stahlstütze und -träger

Programm Stahlträger STT+ © FRILO Software GmbH

Die Stahlbauprogramme für die Berechnung von Stützen und Einfeldträgern wurden komplett neu entwickelt. Die Programme, auf Basis der neuen PLUS-Programmlinie konzipiert, bieten u. a. eine interaktive grafische Oberfläche und im Verbund mit den Standard-Eingabemethoden eine sehr flexible und v. a. effektive Arbeitsweise. Zudem unterstützen diverse Schnittstellen die Datenweitergabe an andere FRILO-Programme wie z. B. das Fundamentprogramm. Das Programm Stahlstütze STS+ führt die Tragsicherheitsnachweise nach dem Ersatzstabverfahren für planmäßig (ex)zentrisch beanspruchte Stützen aus Profilstahl nach EC 3 (EN 19931-1) unter Berücksichtigung der Regelungen der Nationalen Anhänge. Entsprechend führt das Programm Stahlträger STT+ die Nachweise für einen Einfeldträger.

Als Normen sind DIN EN 1993, ÖNORM B 1993 und BS EN 1993 implementiert. Mit dem Stützenprogramm können die statischen Systeme Kragstütze, Pendelstütze, unten eingespannte und oben gelenkig gelagerte Stütze, unten und oben eingespannte Stütze berechnet werden. Dabei können die Lagerbedingungen in den Hauptachsenrichtungen unterschiedlich sein. Als Belastung können Vertikal- und Horizontallasten sowie Einzelmomente eingegeben werden. Eine Lastdefinition, die zu planmäßiger Torsion führt, ist nicht möglich. Darüber hinaus können beim Stützenprogramm angehängte Pendelstützen berücksichtigt werden. Das Eigengewicht wird optional angesetzt.

Die Auflagerkräfte können an andere FRILOProgramme wie z. B. Einzelfundament, Stützenfuß etc. weitergeleitet werden.

Weitere Informationen FRILO Software GmbH 70469 Stuttgart www.frilo.de

Wo werben? Ganz einfach! Unsere Mediadaten können Sie als PDF unter www.stahlbaunachrichten.de downloaden.

CAD IM STAHLBAU

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Stahlbau-Nachrichten


Raumhohe Haustüren von Hörmann für großzügige Eingangsbereiche

Mit der Einführung der Hörmann Aluminiumhaustüren ThermoSafe und ThermoCarbon wurde bereits umgesetzt, was vom Markt, d. h. von Planern und Bauherren, immer mehr gefordert wird: Im Gegensatz zu Türen mit unschön aufgesetzten Flügelprofilen sind diese bei den Haustüren innen liegend und damit die Türblätter vollflächig, also komplett ebenmäßig. Im Hausinneren harmonieren die Haustüren so besser mit den Wohnrauminnentüren, und außen sorgt die Vollflächigkeit für eine großzügige Ansicht. Noch großzügiger wirkt der Eingangsbereich durch raumhohe Haustüren: Die Hörmann Aluminiumhaustüren ThermoSafe und ThermoCarbon sind nun bis zu einer Höhe von 2,5 m und 3 m erhältlich. Designs im 3-D-Effekt runden das Erscheinungsbild ab. Die Haustüren haben auch die inneren Werte. Die ThermoSafeund ThermoCarbon-Haustüren erreichen sehr gute Wärmedämmwerte: Mit einem UD-Wert bis zu 0,8 W/(m²·K) entspricht die ThermoSafeHaustür der neuen Energieeinsparverordnung;

ThermoCarbon mit UD-Wert von bis zu 0,47 W/m²·K und HC4 Ausstattung © Hörmann KG

ThermoSafe mit UD-Wert von bis zu 0,8 W/m²·K und eine RC 3 Ausstattung © Hörmann KG

die ThermoCarbon-Haustür mit ihrem 100 mm starken Türblatt schafft laut Herstellerangaben als bislang einzige Aluminium-Haustür auf dem Markt einen UD-Wert bis zu 0,47 W/ (m²·K). In hochwertigen Bauten ist eine Sicherheitsausstattung nach Resistance Classes (RC) zu empfehlen. Das Modell ThermoSafe kann bis zu einer RC 3-Anforderung ausgestattet

werden, die ThermoCarbon Tür bis RC 4. Damit halten diese Türen einem Einbruchversuch von erfahrenen Tätern mit Werkzeugen wie bspw. einer Bohrmaschine bis zu 10 min stand. Modern, funktional und auch smart: Mit der neuen BiSecur APP und weiterem Hörmann Funkzubehör können die Haustüren per Funk und weltweit via Internet kontrolliert und bedient werden. Mit dem Automatikschloss sowie dem ab Sommer lieferbaren, verdeckt liegenden Haustürantrieb ECturn Inside ist nicht nur eine Zustandsabfrage (verriegelt/nicht verriegelt), sondern ebenso ein automatisches Öffnen und Schließen möglich. Durch den innen liegenden Türantrieb erleidet die Haustür keinerlei optische Einbuße.

Weitere Informationen Türenhöhen bis zu 2,5 m und 3 m © Hörmann KG

Hörmann KG Verkaufsgesellschaft 33803 Steinhagen www.hoermann.com

lemtec.de

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TORE + TÜREN


Sofort vor Ort dank Schörghuber »Schnellschussprogramm«

Planer und Architekten stehen bei der Umsetzung von Bauprojekten vor der Herausforderung, dass die Montage verschiedener Bauteile, darunter auch Bauelemente wie Brandschutzabschlüsse, nicht alle gleichzeitig, sondern zu unterschiedlichen Zeitpunkten und oft flexibel erfolgen muss. Im Objektbau gehören jedoch Verzögerungen zum Arbeitsalltag. Liefertermine müssen verschoben werden oder noch nicht bestellte Bauteile beim Lieferanten kurzfristig abrufbar sein. Schon vor 25 Jahren hat der Spezialtürenhersteller Schörghuber das sogenannte Schnellschussprogramm ins Leben gerufen, mit dem Funktionstüren und Zargen aus Holz binnen kürzester Zeit lieferbar sind, ohne dabei auf individuelle Sonderausstattungen verzichten zu müssen. »Auf schnelle Lieferzeiten haben sich schon einige Hersteller eingestellt. Rasch Sondertüren ab Stückzahl 1 zu liefern, und das in der Vielfalt, verschafft uns hingegen oft einen Vorsprung zu anderen Anbietern«, erzählt Jürgen Ruppel, Geschäftsführer der Schörghuber KG. Kurze Wege und die bis ins Detail optimierte Herstellung machen es möglich, dass das Schnellschussprogramm stetig erweitert wurde. Heute steht eine nahezu unbegrenzte Anzahl an Kombinationsmöglichkeiten in Bezug auf Funktion, Anwendung und Design zur Verfügung. Je nach Ausführung sind Türblätter innerhalb von 8–15 Tagen abrufbar, Stahlzargen sogar innerhalb von 48 h. Sowohl Türen mit Standardausstattung als auch viele komplexe Mehrfachfunktionstüren und vollflächig verglaste Massivholzelemente sind mit über 500 Oberflächen, in flächenbündiger Ausführung und auch mit verdeckt liegenden Beschlägen erhältlich. Sogar die besonders robuste PU-Kante für Türen mit hohen Beanspruchungen ist im Schnellschussprogramm enthalten. Um in der Vielzahl der Möglichkeiten den Überblick zu be-

TORE + TÜREN

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Im Schörghuber Schnellschussprogramm ist eine nahezu unbegrenzte Anzahl an Kombinationsmöglichkeiten enthalten. Innerhalb von 48 h bis zu 15 Tagen sind je nach Ausführung Türen und Zargen mit Standardausstattung, mit komplexen Mehrfachfunktionen und vollflächig verglaste Massivholzelemente mit über 500 Oberflächen lieferbar. © Schörghuber Spezieltüren KG

halten und die richtigen Produkte auszuwählen, stehen deutschlandweit zwölf Berater und das neue Ausschreibungsprogramm FormCalc zur Verfügung, das je nach Anforderung die dafür möglichen Kombinationsmöglichkeiten anzeigt.

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Weitere Informationen Schörghuber Spezialtüren KG 84539 Ampfing www.schoerghuber.de


Wartungsfrei, flexibel, kostensparend: CT-P-Kupplungen von Voith

CT-T Kupplung offen © Voith Turbo GmbH & Co. KG

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CT-T Kupplung Explosionsdarstellung © Voith Turbo GmbH & Co. KG

Für die Stahlindustrie bietet die hochelastische CT-P-Kupplung von Voith gleich mehrere Vorteile: Zum einen entfallen die bei Zahnkupplungen üblichen Rückstellkräfte; damit schont sie die angeschlossenen Aggregate. Zum anderen ist sie nahezu verschleißfrei, kann sehr flexibel in den Antriebsstrang eingebaut werden und bietet eine enorme Lebensdauer – all das spart Betreibern viel Geld. Rollgangsantriebe oder Pilgerwalzwerke sind typische Anwendungsfelder der CT-P-Kupplung von Voith. Dort sind üblicherweise Zahnkupplungen im Einsatz. Deren Nachteile: Sie müssen regelmäßig geschmiert und gewartet werden. Hierzu muss die Anlage still stehen. Wird eine Zahnkupplung zu spät oder nicht geschmiert, beginnt sie stark zu verschleißen. Im schlimmsten Fall droht ein Totalausfall, der wiederum mit einem vollständigen Stillstand der Anlage verbunden ist. Dieses Szenario können Stahlwerkbetreiber künftig vermeiden. Eine CT-P-Kupplung von Voith eliminiert die Nachteile einer Zahnkupplung zu hundert Prozent. Denn die CT-PKupplung funktioniert völlig ohne Schmierung und ohne Wartung und kann somit 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr betrieben werden. Über den Lebenszyklus einer Anlage gerechnet, wirkt sich das für den Betreiber kostensparend aus. Hinzu kommt, dass eine CT-P-Kupplung in der Regel eine höhere Lebensdauer hat als die an sie angeschlossenen Aggregate.

Verantwortlich dafür ist das völlig andere physikalische Konzept, das Voith in dieser Kupplung zugrunde legt. Die in ihr verbauten GummiElemente lassen kein Metall auf Metall laufen, wie bei der Zahnkupplung üblich. Zugleich dämpfen sie die anfallenden Massenkräfte, wenn Antriebe ausgeschaltet werden. Ein weiterer entscheidender Vorteil: Bei Bedarf können Elemente aus Silikon eingesetzt werden. Die CT-P-Kupplung ist dann bis zu 130 °C Umgebungstemperatur hitzebeständig. Damit können CT-P-Kupplungen auch problemlos in Stahlwerken eingesetzt werden, in denen der Stahl mit hohen Temperaturen be- und weiterverarbeitet wird. CT-P Kupplungen sind für Drehmomente bis 200.000 Nm sowie Drehzahlen bis 7.200 min-1 ausgelegt und werden üblicherweise direkt zwischen Elektromotor und Rollengang verbaut. Hierbei zeigt sich die hohe Flexibilität der Kupplung, die problemlos eine 1:1-Anpassung an die Anschlüsse der Welle bzw. der Naben ermöglicht. Voith präsentierte seine Kupplungstechnologien und Hochleistungs-Gelenkwellen auf der internationalen Metallurgie-Fachmesse METEC vom 16.-20.06.2015 in Düsseldorf. Alle Informationen rund um den Messeauftritt von Voith auf der METEC erhalten Sie unter: https://metec. voith.com/de

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Weitere Informationen Voith Turbo GmbH & Co. KG 89522 Heidenheim www.voith.com

E-Mail: info@rudolf-hensel.de Internet: www.rudolf-hensel.de

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14.02.14 10:43

PROJEKTE + PRODUKTE


Dämpfung des SOCAR Tower in Baku durch Maurer

Projektleiter Dipl.-Ing. Peter Huber von Maurer. »Und innerhalb der Nachschwingzeit tritt mit hoher Wahrscheinlichkeit die nächste Windböe auf, was die Schwingungen verstärken kann. Der Tower würde permanent schwingen.« Abgesehen vom Hochsee-Feeling der Menschen im SOCAR Tower ermüden diese Millionen von Schwingungszyklen das Bauwerk. Eine Lebensdauer von mindestens 80 Jahren wäre damit unmöglich. Besonders anfällig ist die Fassade mit ihrer geschwungenen Form. Die vorgehängten Glasplatten sind elastisch gelagert und werden bei jeder Schwingung leicht gegeneinander verschoben. Gefragt ist also ein Dämpfersystem, das Windgeschwindigkeiten bis 190 km/h dämpft, für die das Gebäude ausgelegt ist. Zudem muss es den Erdbebenfall bis Stärke 9 der Richterskala abdecken. Ohne Dämpfung würde das ganze Gebäude wie ein großes Pendel agieren, das zwar langsam, aber mit extrem großen Amplituden (± 50 bis 100 cm) sehr lange nachschwingt. Diese Art Schwingungen verursacht besonders starke Materialermüdung (low cycle fatigue). Der optimale Platz für das Dämpfersystem ist die hohle, beleuchtete Spitze des SOCAR Tower. Zunächst war das für die Ingenieure auch kein Problem: Errechnet wurde entsprechend der

Wie zwei Flammenzungen: Erscheinungsbild des Tower © Maurer AG

Die aserbaidschanische Hauptstadt Baku gilt als Stadt der Winde und liegt in einer Erdbebenregion. Wenn also die Ölgesellschaft SOCAR (State Oil Company of Azerbaijan Republic) ihr neues Hauptquartier als Wolkenkratzer in Form zweier sich umzüngelnder Flammen errichtet (Motto: »wind and fire«), dann spielen Schwingungen eine große Rolle. Die gilt es zu dämpfen: Herzstück ist ein Doppelpendel mit 450 t Masse – nur: Wohin mit einem 10 m langen Pendel, wenn die Architektur des höchsten Gebäudes in Aserbeidschan nur 7 m zulässt? Der Münchner Bauwerkschutzexperte Maurer fand eine wohl einzigartige Lösung: Doppelpendel mit geteilten Seilen. Der 200,45 m hohe SOCAR Tower mit 42 Stockwerken hat einen Betonkern, um den herum die verschieden geformten Stahlplattformen angebaut werden. Als relativ weiches Bauwerk hat er eine geringe Eigenfrequenz. Schon normaler Wind würde den Tower zur Seite drücken und in Schwingung versetzen – und zwar für 10–15 min, weil diese Gebäude kaum innere Reibung/Dämpfung haben. »Das überschreitet die Komfortregeln für Gebäude deutlich«, erklärt

PROJEKTE + PRODUKTE

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Eigenfrequenz des Tower ein etwa 10 m langes Pendel, das den ankommenden Schwingungen 450 t Masse entgegensetzt, die an vier Seilen hängen. Doch in der Praxis schrumpfte im Verlauf der Geschossplanung der vertikal verfügbare Platz in der Spitze. »Am Ende waren 7 m Pendellänge übrig«, berichtet Huber, »und es war fraglich, ob und wie die Anforderungen technisch überhaupt erfüllbar waren.« Die Maurer-Ingenieure lösten das Problem, indem sie die beiden Seile des Doppelpendels jeweils auf zwei Längen teilten. »Eine solche Lösung für eine Pendelmasse mit 450 t dürfte einzigartig sein«, vermutet Huber. Die beiden äußeren, kürzeren Seilhälften hängen am äußeren Rahmen. Ein innerer Rahmen stellt die Verbindung her und an ihm hängen die inneren, längeren Seilteile. Das Gesamtpendel hat eine Frequenz von 0,15 bzw. 0,25 Hz in den beiden horizontalen Richtungen. Seile werden deshalb verwendet, weil man ihre Länge unterschiedlich abgreifen und damit die Frequenz nachträglich einfach einstellen kann. Ausgehend von der errechneten Bauwerksfrequenz wurde ein Frequenzbereich bestimmt, den die Seile abdecken können. Nach Einbau und Messungen wurde dann die Seillänge an die tatsächliche Frequenz angepasst.

Prinzipskizze für ein Doppelpendel © Maurer AG

Größe des Stahlrahmens für das Doppelpendel © Maurer AG

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Weitgehend eingebautes Dämpfersystem in Blau, Masse mit ausgebesserter Korrosionsbeschichtung in Rot, Träger für die Fassade in Rostrot © Maurer AG


EITET FÜ RBER R VO

Es gab auch Überlegungen anderer Anbieter, statt des passiven Pendels einen aktiven, motorisierten und elektronisch regulierten Dämpfer einzubauen. Doch das Risiko von Fehlfunktion und Stromausfällen war zu hoch. Ein passives Pendel arbeitet verlässlich und es kann Bauwerksschwingungen nie verschlimmern. Das Doppelpendel wird durch maximal 6 Hydraulikdämpfer und im Extremfall durch 4 Gummidämpfer mit Bleikernen gebremst. Die Sicherheitsmechanismen sind dreistufig: 1. Serviceschwingungen – treten tatsächlich kaum auf, da das fertige Bauwerk steifer ist als vorberechnet. 2. Stärkere Windböen und Sturm – verursachen größere Massebewegungen, aber die Pendelbewegungen bleiben im Limit der Rahmenkonstruktion. 3. Starker Sturm oder Erdbeben mit der Gefahr sehr großer Amplituden (> ±30 cm) Die horizontalen Hydraulikdämpfer reduzieren Schwingungen aller Stufen um bis zu Faktor 5. Zusätzlich verhindern sie unkontrollierte Pendelbewegungen im Erdbebenfall. Die Gummidämpfer mit Bleikern unter dem Pendel werden nur in Stufe 3 zusätzlich aktiviert, wenn die Pendelmasse über den Rahmen hinausschwingen würde. Im Erdbebenfall ist das Tilgersystem in der Lage, die großen Erdbebenschwingungen in 3–4 min in den Griff zu bekommen. Ein lokales Monitoringsystem zeichnet die Pendelwege auf. Sturmerfahrungen liegen bisher noch nicht vor. Eine weitere Herausforderung in Baku war, das gesamte System mit seinem extrem dichten und aufwendigen Stahlbau in die enge Turmspitze einzubauen. Die 450 t Dämpfermasse bestehen aus geschichteten Stahlplatten, gestückelt in 15 t schwere Stücke, weil der Baustellenkran nicht mehr heben konnte. Die Masseplatten wurden im Werk mit grobem Korrosionsschutz versehen, jede Beschädigung beim Einbau wurde überspachtelt und am Ende wurde die gesamte Masse schwarz glänzend lackiert. Die 15-t-Stückelung war auch für die 570 t schwere Gesamtkonstruktion notwendig. Insbesondere der äußere Rahmen (8 m × 8 m × 7,3 m) musste an vielen Stellen geschraubt werden. Um sicherzustellen, dass der Einbau klappt, wurde das System bei Maurer in München komplett voraufgebaut. »Im Werk kann man ein fehlendes Loch nachbohren, in 200 m Höhe ist das schwierig«, erklärt Huber. Auch der Frequenzbereich wurde bereits im Voraufbau eingestellt und vom Bauwerksplaner und Kunden getestet und abgenommen. Den Einbau im Frühsommer 2014 leiteten vier Maurer-Monteure. Endabnahme des Bauwerks war Februar/März 2015. Die 2.000 Mitarbeiter, Einzelhändler und Gastronomen sollen noch 2015 einziehen.

Weitere Informationen Maurer AG 80807 München www.maurer.eu

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PROJEKTE + PRODUKTE


Lichttechnische Umrüstung im Stadthafen Lünen durch LemTec Innova

Der am Datteln-Hamm-Kanal gelegene Stadthafen Lünen dient heute als RecyclingStandort. Für das Ab-, Um- und Verladen von Schutt-, Stück- sowie Recyclinggütern werden robuste Anlagen und Maschinen benötigt, die dauerhaft einsatzbereit sind, dabei spielt auch die Beleuchtung eine wichtige Rolle. Sie muss den mechanischen Einflüssen, wie z. B. starken Stößen, standhalten. Da es zuvor an einem der Portalwippkräne zu einer besonders hohen Ausfallquote der Leuchten kam, entschied sich der Bauherr für eine lichttechnische Umrüstung auf die LED-Leuchten von LemTec Innova. Die ortsansässige K. Bellwon Elektrotechnik GmbH wurde beauftragt, die alten HQLLeuchten durch energiesparende und weniger fehleranfällige LED-Leuchten zu ersetzen. Die Stadthafen Lünen GmbH entschied sich dabei für drei unterschiedliche LED-Leuchten: die beiden Fluter 590HF und EasyTop sowie den Kompaktstrahler 225TGM. Die Fluter dienen der Arbeitsbeleuchtung, der Strahler zur Beleuchtung des Logos am Kran. Die Leitungsverlegung und Montage der insgesamt 13 Leuchten erfolgen in unterschiedlichen Höhen von 5–35 m. Durch die Anwendungsbedingungen,

Neue LED-Leuchten am Portalwippkran © LemTec Innova GmbH & Co. KG

Arbeits- und Umfeldbeleuchtung war es nötig, verschiedene Fluter, Wattagen und Abstrahlwinkel zu nutzen. Die EasyTop XL eignet sich für die Umfeldbeleuchtung, da sie asymmetrisch strahlt. Der Fluter 590HF wirkt mit der Dreh-

bewegung der Krananlage und unterstützt die Ausleuchtung mit einem 150°-Abstrahlwinkel. Als Arbeitsbeleuchtung aus einer variablen Höhe von 20–35 m entschied man sich für eine rotationssymmetrische Abstrahlung in 60°. So erhält die Krananlage eine gute Ausleuchtung. Die Lichtfarbe 2.500 K wurde bei diesem Projekt vom Wasserschifffahrtsamt vorgeschrieben. Der Inbetriebnahme im Oktober 2014 gingen mehrmonatige Planungs- und Bemusterungsarbeiten voraus. Die Stadthafen Lünen GmbH zeigt sich nach Projektende zufrieden mit der Installation der LED-Leuchten. »Seitdem die neue Beleuchtungsanlage in Betrieb ist, sparen wir enorme Kosten ein. Es fallen keine Wartungskosten mehr an und die Energiekosten reduzieren sich um mehr als 60 %«, freut sich Jörg Swiedelsky, Technischer Leiter. Die Umrüstung weiterer Krananlagen, Hallen und Freiflächen sei geplant, so Swiedelsky weiter.

Weitere Informationen LemTec Innova GmbH & Co. KG 41748 Viersen www.lemtec.de

Fein: Neuheiten für die Metallbearbeitung

In den letzten Monaten hat Fein das Portfolio in den Bereichen Oszillieren, Schrauben, Schleifen, Bohren und Kernbohren aktualisiert. Einen besonderen Fokus setzt Fein auf die Entwicklung und Herstellung von Elektrowerkzeugen für die Metallbearbeitung: Die neue Compact-Winkelschleifer-Reihe mit dem neuen Fein-ErgoGripGriffkonzept ermöglicht dauerhaftes Arbeiten fast ohne Ermüdungserscheinungen. Die neuen Geradschleifer sind handliche Spezialisten in der Metallbearbeitung und setzen Maßstäbe insbesondere in der Eintauchtiefe: Mit dem 173 mm langen schlanken Halslager wird die höchste Eintauchtiefe am Markt erzielt. Mit dem neuen Geradschleiferprogramm wird ein umfassendes Angebot über alle Leistungsklassen geboten. Ebenfalls einzigartig sind die handgeführten Bandschleifer GHB, sie sind eine handliche und leistungsstarke Alternative zu Winkelschleifern und stationären Bandschleifern. Außerdem hat Fein ein neues Akkuschrauberprogramm mit 20 Varianten vorgestellt.

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Fein ist für sein Erfindertum bekannt, und auch die Fokussierung auf den Metallbereich ist nicht neu: Seit der Erfindung der elektrischen Handbohrmaschine vor 120 Jahren entwickelt das Unternehmen in enger Zusammenarbeit mit Kunden immer neue Anwendungslösungen und plant, in den kommenden Jahren die Marktführerschaft im Bereich Kernbohren weiter auszubauen und den Marktanteil im Segment Metall zu steigern. Als Spezialist für Metallanwendungen werden zudem in enger Abstimmung mit Anwendern auch Spezialmaschinen für spezifische Anwendungen in der Branche, wie die handgeführten Bandschleifmaschinen GHB 15-50, entwickelt. Sie arbeitet beim Anfasen und bei der Schweißnahtbearbeitung rund dreimal schneller als ein Winkelschleifer. Neben dem Marktsegment Metall fokussiert sich Fein auf professionelle Elektrowerkzeuge für Ausbau und Renovierung. Die 2014 vorgestellte neue Generation des Fein MultiMaster FMM 350 Q arbeitet besonders leistungsstark, vibrationsarm und leise. Auch das AkkuProgramm wird konsequent weiterentwickelt.

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Der Premium-Hersteller entwickelt, produziert und montiert seine Produkte am Firmensitz in Schwäbisch Gmünd-Bargau und legt von jeher großen Wert auf die Qualität seiner Produkte. Auf modernsten Produktionsanlagen und mit effizienten Abläufen entstehen innovative Elektrowerkzeuge für den weltweiten Markt. Alle Elektrowerkzeuge werden im beratenden Fachhandel angeboten. Kunden können sich vor Ort von der hohen Qualität überzeugen und die Maschinen teilweise sogar in der Anwendung testen. Neue Produkte werden mit Vorführfahrzeugen gemeinsam mit dem Handel direkt beim Anwender präsentiert. Produktschulungen, Serviceleistungen sowie Vertriebsaktionen für Endkunden runden die Unterstützung ab. Fein-Elektrowerkzeuge sind im Fachhandel erhältlich. Bezugsquellen unter: http://www.fein.de/de_de/haendlersuche

Weitere Informationen C. & E. Fein GmbH 73529 Schwäbisch Gmünd-Bargau www.fein.de


I Stahl-Innovationspreis 2015

Dach der Messe Frankfurt

Bundesministerin (links) mit Preisträgern © Ingo Schrader Architekt BDA

I Landesregierung BW

Emissionsarme Baumaschinen »Die Luftqualität hat sich 2014 in BadenWürttemberg weiter verbessert. Jedoch gibt es für uns keinen Grund zum Aufatmen«, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr und Infrastruktur, Gisela Splett. »Die Beeinträchtigung der Gesundheit Tausender Bürgerinnen und Bürger, Vertragsverletzungsverfahren der Europäischen Kommission wegen anhaltender Grenzwertüberschreitung und ein VG-Urteil zur Fortschreibung des Luftreinhalteplans für Reutlingen machen weitere wirksame Schritte in der Luftreinhalteplanung erforderlich.« Der Ministerrat hat jetzt einen Verordnungsentwurf zur Anhörung freigegeben, mit dem der Betrieb von Baumaschinen in Feinstaubbelastungsgebieten auf emissionsarme Maschinen umgestellt werden soll. Im ländlichen und städtischen Hintergrund werden in Baden-Württemberg alle geltenden Grenzwerte eingehalten. An den verkehrsnah gelegenen Messstationen werden jedoch die Immissionsgrenzwerte für Feinstaub (PM10) und insbesondere Stickstoffdioxid (NO2)

Das von dem Architekten Ingo Schrader aus Berlin und den Ingenieuren Bollinger und Grohmann aus Frankfurt am Main entwickelte Projekt »Messe Frankfurt – Ovaldach am Tor Nord« ist mit dem Stahl-Innovationspreis 2015 ausgezeichnet worden, nachdem es im Oktober 2014 anlässlich des Deutschen Stahlbautages in Hannover bereits mit dem Sonderpreis für nachhaltige Stahlarchitektur des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit ausgezeichnet und im gleichen Jahr in der Kategorie Architektur mit dem Iconic Award für Formgebung prämiert wurde. Das speziell für diese Bauvorhaben entwickelte Berechnungsverfahren optimiert die Konstruktion durch Anlehnung an biologische Strukturen. Als Witterungsschutz gedacht, fungiert das weithin sichtbare Ovaldach am Tor Nord der Messe Frankfurt auch als markanter Orientierungspunkt für Besucher der Messe. Der Neubau ist ein weiteres architektonisches Highlight auf

zum Teil erheblich überschritten. Auch Baumaschinen tragen zur Feinstaubbelastung bei. Als erstes Land will Baden-Württemberg deshalb nun verbindliche Regelungen festlegen, die für Baumaschinen in Belastungsgebieten gelten sollen. Die Betreiber müssen stufenweise entweder Baumaschinen einsetzen, die den neuesten Abgasstandards entsprechen, oder ältere Maschinen mit einem Partikelfilter nachrüsten. Um die finanzielle Belastung für die Bauunternehmen verträglicher zu gestalten, sieht die Landesregierung eine mehrstufige Umsetzung vor: Ab 1. Juli 2016 sollen die ersten Anforderungen in der jeweiligen Leistungsklasse gelten. Bei den großen Maschinen über 56 kW Motorleistung soll ab 1. Januar 2017 die Stufe IV, d. h. die seit letztem Jahr geltende EU-Anforderung für das Inverkehrbringen, für den Einsatz in den Belastungsgebieten verbindlich sein. In einem weiteren Schritt sieht die Verordnung vor, dass alle kleinen Maschinen mit einer Leistung von 19–37 kW ab 1. Januar 2019 mit einem Partikelminderungssystem nachgerüstet sein müssen. Ausgenommen von diesen Regelungen sind Maschinen mit weniger als 19 und mehr als 56

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dem weitläufigen Messegelände mit seinen prägnanten Hallen- und Geschossbauten. Mithilfe der computerbasierten Entwurfsoptimierung und durch den Einsatz von Baustahl S355 konnte das Gewicht im Vergleich zu herkömmlichen Konstruktionsformen und dem Einsatz üblicher Berechnungsverfahren erheblich reduziert werden. Der optimierte Stahleinsatz zeigt sich wohltuend in der ästhetischen Linienhaftigkeit der weit ausladenden Dachscheibe. Das Bauwerk vereint harmonisch Form und Funktion und zeigt eindrucksvoll die technischen Möglichkeiten materialeffizienter Bausysteme in der modernen Architektur. Eine ausführliche Darstellung des Bauvorhabens »Ovaldach am Tor Nord« finden Sie in Stahlbau Nachrichten 3.2014 und [Umrisse] Zeitschrift für Baukultur 1.2015.

Weitere Informationen Wirtschaftsvereinigung Stahl 40237 Düsseldorf www.stahl-zentrum.de

kW Motorleistung, weil es für diesen Leistungsbereich bislang keine Emissionsvorgaben der EU gibt. Außerdem wegen ihres geringen Beitrags zur Gesamtemission ausgenommen sind Rammen, Grader, Straßenfertiger, Gussasphaltkocher, Mobil- und Autokräne. Nach der Anhörung der betroffenen Verbände soll die Verordnung im September dieses Jahres vom Ministerrat für Baden-Württemberg verabschiedet werden.

Weitere Informationen Ministerium für Verkehr und Infrastruktur 70178 Stuttgart www.mvi.baden-wuerttemberg.de www.service-bw.de

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AUS WIRTSCHAFT UND VERBÄNDEN


I Stahlbau Hahner

Tag der offenen Tür Nach abgeschlossenen Umbau- und Neubaumaßnahmen präsentierten sich die Firmen Stahlbau Hahner und Texmer in PetersbergBöckels bei einem Tag der offenen Tür. Stahlbau Hahner kann nun auf ca. 7.500 m² mit modernsten Produktionsmaschinen schnell und flexibel auf die Anforderungen der Kunden reagieren. Der vorwiegend international tätigen Firma Texmer stehen nach dem Umzug vom bisherigen Standort Neuhof-Tiefengruben (Kreis Fulda) neue und wesentlich größer ausgestattete Geschäftsräume mit modernster Kommunikationstechnik zur Verfügung. Die Betriebsmitarbeiter zeigten den Gästen in halbstündig angebotenen Führungen ihre neu gestalteten Arbeitsplätze und erklärten die Produktionsmaschinen und deren Funktion. Dadurch erhielten die Besucher einen guten Einblick in die Abläufe der Stahlproduktion. Durch spezielle 3-D-CAD-Zeichenprogramme und CNC-gesteuerte Maschinen werden die Arbeitsabläufe erheblich vereinfacht. Stahlbau Hahner verfügt neu über Fertigungsmöglichkeiten, um problemlos Einzelstücke bis zu einer Länge von 18 m und einem Stückgewicht von 13 t zu bearbeiten.

Betriebsbesichtigung mit Führung © Hahner Stahlbau GmbH & Co. KG

AUS WIRTSCHAFT UND VERBÄNDEN

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Demonstrationen einzelner Fertigungsschritte © Hahner Stahlbau GmbH & Co. KG

Das hochautomatisierte Profilstahlbearbeitungszentrum kann Prozesse wie Sandstrahlen, Zuschneiden, Sägen, Bohren, Gewindeschneiden, Signieren, Markieren und Transportieren realisieren. Für den erforderlichen Korrosionsschutz der Bauteile sorgt Stahlbau Hahner in der eigenen Lackiererei. Das neue Plattenbearbeitungszentrum fertigt Kopf- und Fußplatten sowie Anschlussfahnen und Stegbleche für die eigene Stahlproduktion und externe Kunden. Diese Anlage ist mit einem Plasma- und einem Autogenbrenner ausgestattet und erledigt die spanende Bearbeitung gleich mit. Um Winkelprofile und Flachstähle zu konfektionieren, steht Stahlbau Hahner ein Winkelbearbeitungszentrum zur Verfügung. »Dank der getätigten Investitionen können wir unseren Kunden noch bessere Qualität zum marktgerechten Preis mit optimierter Lieferverfügbarkeit bieten«, so Bernhard Hahner, geschäftsführender Gesellschafter der Hahner Unternehmensgruppe. Weiterhin stellten verschiedene Partnerunternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen vor, die Gäste konnten sich als Schweißer probieren und einen selbst hergestellten Gartenschmuck mit nach Hause nehmen. Auch wurden verschiedene Dübeltechniken vorgestellt. Besonders Wagemutige konnten im Krankorb in 50 m

Stahlbau-Nachrichten

Höhe die Aussicht bewundern oder im Geschicklichkeitstest mobile Hebebühnen steuern. In der zur Feierhalle ausgestalteten neuen Produktionshalle wurde ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm angeboten. Hier zeigten sowohl Mitarbeiter der Unternehmensgruppe als auch Mitglieder der auftretenden Tanz- und Musikgruppen ihr Können. Für das leibliche Wohl war ebenfalls bestens gesorgt. Vor und in der Produktionshalle gab es Leckereien. Die Einnahmen wurden an ein regionales Flüchtlingsheim gespendet. Insgesamt konnten im Laufe des Tages ca. 3.000 Besucher auf dem Firmengelände begrüßt werden. Abgerundet wurde das Programm durch zahlreiche Unterhaltungsangebote für Groß und Klein durch die Kinder-Akademie Fulda, einen Leichtbaukünstler mit Workshops sowie einen Kettcar-Parcours.

Weitere Informationen Hahner Stahlbau GmbH & Co. KG 36100 Petersberg- Böckels www.hahner-stahlbau.de


I Werkzeugfabrik Krenn

MEGA.PULS FOCUS

Kamax Division in neuen Händen Mit der Übernahme des Geschäftsbereichs »Stahlschneider und Prüfpressen« der Kamax Tools & Equipment GmbH & Co. KG im hessischen Homberg stellt sich die Werkzeugfabrik Albert Krenn weiter positiv für die Zukunft auf. Seit dem 1. Mai 2015 werden sämtliche Aufträge und Reparaturen der Kamax-Produkte aus diesem Unternehmenszweig über das bayerische Traditionsunternehmen Krenn abgewickelt, das sich als Spezialist für das Schneiden von Stahl in Deutschland und auf dem internationalen Markt profiliert hat. Das Krenn-Programm hat sich durch die Übernahme deutlich erweitert. Das 1935 gegründete Unternehmen Kamax ist technologisch weltweit führend in der Herstellung von hochfesten Verbindungselementen für die Automobilindustrie und entwickelt und produziert seit 1954 u. a. hochwertige hydraulische Schneid- und Richtgeräte sowie Prüfpressen zum Stauchtest von Draht. Die Produkte fügen sich daher mit ihrer Robustheit und Langlebigkeit bestens in das anspruchsvolle Krenn-Programm ein und ergänzen es zum Vorteil der Kunden. Premium-Qualität, individuelle Beratung vor Ort und ein zuverlässiger Reparaturservice sind zudem selbstverständlich. Mit zahlreichen Sonderanfertigungen nach Kundenwunsch hat das Unternehmen beim Thema Stahlschneiden im internationalen Vergleich die Nase vorn. Durch ständige Verbesserung und Weiterentwicklung der Produkte ist außerdem ein sicheres, ergonomisches und dadurch ermüdungsarmes und kraftschonendes Arbeiten gewährleistet. Die Übernahme hat auch Vorteile für die Kunden. Sie können nun noch besser bedient werden und erhalten Geräte, Beratung und Reparaturservice aus einer Hand. »Dies stärkt die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb unseres Unternehmens, sichert zusätzliche Arbeitsplätze und damit den nachhaltigen Unternehmenserfolg«, so Geschäftsführer Albert Krenn.

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UND VERBÄNDEN


30. Österreichischer Stahlbautag in Salzburg

Zu seinem 30. Stahlbautag hatte der Österreichische Stahlbauverband (ÖSTV) am 11. und 12. Juni 2015 nach Salzburg eingeladen – in das sogenannte Salzburg Congress und damit in das Konferenzzentrum der Mozart-Stadt, das, dem Anlass entsprechend, den Mitgliedern, Gästen, Vortragenden und Freunden des Stahlbaus einen würdigen Rahmen bot. Und so war es auch nicht verwunderlich, dass zu dieser Veranstaltung, die alle zwei Jahre an unterschiedlichen Standorten stattfindet, insgesamt 270 Teilnehmer, 28 Aussteller und 30 Nachwuchsingenieure anreisten, die hier mit Nachdruck bestätigt bekamen, warum der österreichische Stahlbau in Europa zweifelsohne eine Spitzenposition innehat. Nach der Begrüßung durch den Präsidenten des 1954 gegründeten Verbandes, Dr. Thomas F. Berr, der seit 1993 das Unternehmen Wilhelm Schmidt Stahlbau in Schwechat leitet, übernahm ÖSTV-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Georg Matzner die Moderation und kündigte sogleich den ersten Referenten an, dessen Vortrag zweifelsohne alle Anwesenden zu faszinieren vermochte: Unter dem Titel »Passion and Steel« zeigte Architekt Dr. Volkmar Burgstaller, Salzburg, anhand des von ihm entworfenen Hangars 7 in Salzburg wie eines energieautarken und inzwischen ebenfalls in Österreich realisierten Toyota-Autohauses sowie der Konzeption von erdbebensicheren Bungalows und Gebäudekomplexen auf Haiti und den Fidschi-Inseln, welche ästhetisch und konstruktiv überzeugenden Lösungen die Wahl des Baustoffes Stahl ermöglicht. Mag. Stefan Bruckbauer von der Bank Austria brachte die Zuhörer anschließend zum Nachdenken, aber auch zum Schmunzeln, da er seine Betrachtungen zum Thema »Gibt es Wachstum in politisch turbulenten Zeiten?« mit nur »leise« versteckten Botschaften, Seitenhieben und Bonmots anzureichern wusste.

Nach einer sehr großzügig bemessenen Kaffeepause, geprägt von anregenden Gesprächen im Zentrum der Fachausstellung, wurde von Hala Wardé, Ateliers Jean Nouvel, die Konzeption des Louvre Abu Dhabi erörtert, einer wahrlich singulären Kuppelstruktur mit Namen »Dome«, deren Gestaltwerdung aus Tausenden von Einzelelementen mittels Schraubverbindungen direkt danach Dipl.-Ing. Johann Sischka, Waagner-Biro Stahlbau, höchst präzise vertiefte. Dipl.-Ing. Melanie Natschläger, voestalpine Grobblech, präsentierte hingegen »Moderne Werkstoffe für den Stahlhochbau« ebenso wie für den Brückenbau, während sich Dipl.-Ing. Günther Dorrer, Bilfinger MCE, und Dipl.-Ing. Martin Lechner, Waagner-Biro Bridge Systems, nachfolgend der Königsdisziplin der Ingenieure widmeten, indem sie die Besonderheiten bei Errichtung der Rethebrücke in Hamburg erläuterten, also die Charakteristika von Stahlbau, Maschinenbau und Steuerung bei der Verwirklichung von Europas größter Klappbrücke detailliert beleuchteten. Was den neuen Bahnhof in Lodz unter stahlbaurelevanten Aspekten auszeichnet, verdeutlichte wiederum ÖSTV-Vizepräsident Ing. Mag. Peter

Luftaufnahme Abu Dhabi mit Dach des »Dome«

30. Stahlbautag

VERANSTALTUNGEN

Empfang

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Stahlbau-Nachrichten

Begrüßung durch den Präsidenten Dr. Thomas F. Berr

Zeman, Zeman & Co., dessen Unternehmen auch den Umbau des Salzburger Bahnhofs durchgeführt hatte. Nach einem vorzüglichen Mittagessen, das erneut zum ausgiebigen Fachaustausch animierte, und einem »Brückentest« an Modellen, der v. a. dem Nachwuchs das vielfältige Tätigkeitsspektrum des Ingenieurberufs näherbrachte, veranschaulichte Dr. Bernhard Kall, Müller Partner Rechtsanwälte, »Haftungsfragen aus Leistungserklärung und CE-Kennzeichnung«. Mit »Stahl und Membrane – Gegensätze ziehen sich an« eröffnete zudem Dipl.-Ing. Ralf Dinort, IF-Ingenieure für Flächentragwerke, weitere Perspektiven, im Übrigen genauso wie Thomas Dorner, ÖSTV-Marketing, der die Aufgabe hatte, die zum Österreichischen Stahlbaupreis 2015 vorgeschlagenen Bauwerke nun kurz und bündig vorzustellen. Und dann der Höhepunkt: Erstmalig wurde für diese Auszeichnung die Form eines Publikumspreises gewählt. Das heißt, sämtliche anwesenden Teilnehmer, Gäste und Referenten konnten Stimmzettel ausfüllen und abgeben, um die Preisträger nach einem vorab definierten Punktesystem zu ermitteln – bevor es letztlich zur gemeinsamen Abendveranstaltung ging. Der zweite Tag begann mit dem Vortrag von Dr. Bernd-Thomas Krafft, Fachverband Maschinen und Metallwaren Industrie, der für erste Einblicke in das sicherlich zusehends an Aktualität gewinnende Thema »Industrie 4.0« sorgte.


Dr. Volkmar Burgstaller

ÖSTV-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Georg Matzer

Welche Forschungsaktivitäten und Projekte zum Stahlbau an den drei österreichischen Universitäten derzeit intensiviert oder erst künftig in den Fokus rücken werden, umrissen als Nächste die jeweiligen Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Josef Fink, Wien, Prof. Dr. Gerhard Lener, Innsbruck, und Prof. Dr. Harald Unterweger, Graz, deren breite und als durchaus ambitioniert zu bezeichnende Arbeitsprogramme hohes Interesse weckten. Nach »EN 1090 – Korrosionsschutz« und »ISO 12944 – Neuerungen und Änderungen« von Ing. Stefan Kobor, Akzo Nobel, sowie »Anforderungen an erdbebensichere Anschlüsse in Beton« von Dr. Ronald Mihala, Hilti Corporation, lenkte schließlich Prof. Dr. Thomas Lorenz vom gleichnamigen Ingenieurbüro nochmals die Aufmerksamkeit auf ein außergewöhnliches Bauwerk, und zwar auf den voestalpine open-space als einen ergänzenden Teil des »Linzer Höhenrausches«, wie er sagte.

(v.l.n.r.) Dr. Armin Franke, Volker Hüller, Dipl.-Ing. Ralf Luther, DSTV, Düsseldorf

Vorstellung der eingereichten Objekte

Den passenden Ausklang bildete indessen die Verleihung des Österreichischen Stahlbaupreises 2015 durch ÖSTV-Präsident Dr. Thomas F. Berr, wobei sich das Publikum für folgende Projekte entschieden hatte: 1. Preis: Umbau des Thalia Theaters in Graz, Haslinger Stahlbau 2. Preis: Library- and Learning-Center Wirtschaftsuniversität Wien, Unger Stahlbau 3. Preis: Jakobskreuz auf der Buchsteinwand, Oberhofer Stahlbau

Und damit endete der zweifelsohne sehr gelungene 30. Österreichische Stahlbautag – als eine Veranstaltung, die ihrem Motto »60 Jahre Österreichischer Stahlbauverband« wohl in jeder Hinsicht gerecht wurde.

Weitere Informationen Österreichischer Stahlbauverband A – 1045 Wien www.stahlbauverband.at

Großes Interesse auch an den Infoständen Alle Bilder: © Österreichischer Stahlbauverband

Stahlbau-Nachrichten

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VERANSTALTUNGEN


Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen VOB

Voraussichtlich zum 15. September 2015 wird zur Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen VOB ein Ergänzungsband 2015 neu erscheinen. Die konkreten Inhalte stehen jetzt fest: Bezüglich der VOB, Teil A »Ausschreibung und Vergabe von Bauleistungen« wird es bei dem bestehenden Text gemäß VOB-Ausgabe 2012 bleiben. Dasselbe gilt für den Teil B der VOB »Ausführung von Bauleistungen«. Auch hier wird es bis auf Weiteres bei dem bestehenden Text gemäß VOB-Ausgabe 2012 bleiben. Wann eine neue VOB-Gesamtausgabe auch mit den überarbeiteten Texten der VOB, Teil A und der VOB, Teil B erscheinen wird, steht noch nicht fest, denn im Deutschen Vergabe- und Vertragsausschuss DVA wird derzeit eine neue EU-Richtlinie in den Teil A der VOB eingearbeitet, und auch die Arbeiten an der Überarbeitung des Teiles B dauern noch an.

Indes wird der am 15. September 2015 erscheinende VOB-Ergänzungsband von den ca. 60 »Allgemeinen Technischen Vertragsbedingungen« (ATV) im Teil C der VOB 40 stark überarbeitete ATVen und eine ganz neue ATV enthalten. Im Bereich des Hochbaues wurden 16 ATVen fachlich überarbeitet. Im Bereich des Tiefbaues sind insgesamt 25 ATVen überarbeitet worden. Die ATV DIN 18324 »Horizontale Spülbohrarbeiten« wurde neu aufgenommen. Stark überarbeitet und quasi in der Mehrheit neu formuliert wurde auch die ATV DIN 18335 »Stahlbauarbeiten«. Es ist davon auszugehen, dass mit Erscheinen des VOB-Ergänzungsbandes diese ATV DIN 18335 auch zeitnah in den Bundesländern bauaufsichtlich eingeführt wird – zusammen mit den anderen neuen bzw. fachlich überarbeiteten ATVen. Die Stahlbau Verlags- und Service GmbH wird ab September

2015 zeitnah an zahlreichen Orten in Deutschland Fortbildungsseminare zur ATV DIN 18335 »Stahlbauarbeiten« und weiteren juristischen Themen anbieten. Eine detaillierte Auflistung der einzelnen ATVen ist unter www.beuth.de\go\vob-eb zu finden. Der Ergänzungsband wird im 3. Quartal 2015 zum 15. September 2015 im Beuth Verlag erscheinen und als Buchausgabe, E-Book und E-Kombi (Buch+E-Book) erhältlich sein. Darüber hinaus werden die VOB-Gesamtausgabe 2012 und der neue Ergänzungsband 2015, der nur den Teil C der VOB betrifft, auch als Paket angeboten werden. RA Karl Heinz Güntzer

Wärmeschutz und Energiebedarf nach EnEV 2014 Schritt für Schritt zum Energieausweis für Wohngebäude im Neubau und Bestand

Das Standardwerk führt Schritt für Schritt durch die verschiedenen Nachweisverfahren der Energieeinsparverordnung 2014. Die vorliegende 4. Auflage wurde komplett aktualisiert und berücksichtigt alle Änderungen der EnEV 2014 sowie den aktuellen Stand der zur Berechnung nötigen DIN-Normen und Regelwerke. Das Schulungsbuch erläutert die Anforderungen und Nachweise der EnEV sowie die nötigen Grundlagen zu Wärmeschutz, Tauwasser und Luftdichtheit. Es zeigt, wie Bauteile und Anlagen optimiert und Schwachstellen vermieden werden. Beispiele und Übungsaufgaben erleichtern das Selbststudium. Ein Excel-Berechnungstool, in der Basisversion für Buchkäufer abrufbar unter www.enev-profi.de, sorgt für eine einfache Berechnung nach DIN V 4108-6 und DIN V 4701-10. Der Energieausweis kann damit direkt erstellt und ausgedruckt werden – bedarfs- oder verbrauchsorientiert.

Die Profi-CD bietet in Ergänzung zum gleichnamigen Fachbuch noch mehr Komfort: Die stark erweiterte Profiversion des Excel-Berechnungstools ermöglicht eine schnelle und nachvollziehbare Berechnung und Nachweisführung nach DIN V 4108-6 und DIN V 4701-10 und liefert den offiziellen Energieausweis direkt zum Ausdrucken. Die Profi-CD unterstützt beim individuellen Zusammenstellen der Anlagenkomponenten nach DIN V 4701-10 (Tabellenverfahren) und liefert Kennwerte und Vereinfachungen für bestehende Gebäude und Anlagen. Darüber hinaus sind umfangreiche Baustoffbibliotheken nach DIN 4108-4 und zu historischen Baustoffen, integrierte Klimafaktoren für Verbrauchsausweise, Nachweise nach EEWärmeG sowie zum sommerlichen Wärmeschutz nach DIN 4108-2 sowie zahlreiche weitere Arbeitshilfen für die Energieberatung enthalten.

Ein Online-Aktualitätsservice hält sowohl das Buch als auch das Berechnungstool bei Änderungen der Rechtsgrundlagen bis zur nächsten EnEV auf dem aktuellen Stand. Ein kostenfreier Newsletter informiert über aktuelle Inhalte und Updates. Registrierung unter www.enev-profi.de Volland und Volland: »Wärmeschutz und Energiebedarf nach EnEV 2014«. 4. aktualisierte und erweiterte Aufl. 2014, DIN A4, geb., 484 S. mit 186 Abb. und 174 Tabellen. Mit DownloadAngebot und Aktualitätsservice, 79,00 €, ISBN 978-3-481-03156-5. RA Karl Heinz Güntzer

Zu beziehen über: Stahlbau Verlags- und Service GmbH, Sohnstraße 65, 40237 Düsseldorf Tel. 0211/6707-801, Fax: 0211/6707-821

VERÖFFENTLICHUNGEN

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Vermögensnachfolge in der Praxis

Vermögensübertragungen (unter Lebenden und von Todes wegen) stehen an der Schnittstelle zwischen schuld-, sachen-, erb-, sozial – und steuerrechtlichen Fragstellungen, die den rechtlichen Berater vor immer neue Herausforderungen stellen. Die 4. Auflage der »Vermögensnachfolge in der Praxis« von Notar Dr. Hans-Frieder Krauß bietet praxisgerechte Lösungsmöglichkeiten für Vermögensübertragungen in Bezug auf die vorweggenommene Erbfolge in Privat- und Betriebsvermögen sowie die Übertragung unter Ehegatten und Lebensgefährten, aber auch die Vermögensnachfolge von Todes wegen an. Neben klassischen Themen der Vermögensüber-tragung wie dem Schenkungs- und Erbrecht wird auch der Bezug zu wichtigen Fragen des Sozialrechts (u. a. Sozialhilfe, Grundsicherung, Elternunterhalt), Absicherungsmöglichkeiten des Veräußerers und gesellschaftsrechtlichen Fragestellungen hergestellt. Besonders berücksichtigt werden die schenkungs- und einkommensteuerlichen sowie die kostenrechtlichen Implikationen. Im Rahmen der Neuauflage wurden die Ausführungen zum Stiftungs- und Gesellschaftsrecht erweitert und ein neues Kapitel zur Beteiligung Minderjähriger aufgenommen. Höchste Aktualität ist mit Blick auf die Einarbeitung der Änderungen des ErbStG, des Kostenrechts sowie der EUErbVO und der Berücksichtigung der neuesten Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes BGH, Bundesfinanzhofes BFH und des Bundessozialgerichtes BSG gegeben. Die zahlreichen Formulierungsvorschläge und Muster sind eine ideale Arbeitshilfe. Aus dem Inhalt: - Schenkungsrecht des BGB - Sozialfürsorgerecht - Sozialrechtliche Fragen der Grundstücks-überlassung - Absicherung des Veräußerers (u. a.: Nießbrauch, Leibgeding, Versorgungspflichten, Rentenzahlungen, Rückforderungsrechte) - Gesellschaftsrechtliche Lösungen (u. a. Erwerb in GbR, vermögensverwaltende und gewerbliche Familienpools) - Stiftungen - Zuwendungen unter Ehegatten und Lebensgefährten - Rechtsgeschäfte unter Lebenden auf den Tod - Beteiligung Minderjähriger - Vollzug, Kosten - Steuerrechtliche Aspekte ( u. a. Schenkungssteuerrecht, Grunderwerbsteuer-, Umsatzsteuer-, Einkommensteuerrecht) - Behinderten- und Bedürftigentestament Krauß »Vermögensnachfolge in der Praxis«, 4. Auflage, 1.880 Seiten mit CD, 149,00 €, ISBN 978-3-452-28155-5

VERTRIEBSINGENIEUR INDUSTRIEBAU mit langjähriger Berufserfahrung sucht neuen Wirkungskreis in Raum München

– Studium Bauingenieurwesen/Stahlbau – Schweißfachingenieur – Bauvorlageberechtigt gemäß BayBO Art. 61 Abs. 2 – Nachweisberechtigt für vorbeugenden Brandschutz gemäß BayBO Art. 62 Abs. 2 Satz 2 Nr. 1 – Sachverständiger für vorbeugenden Brandschutz (EIPOS)

– Vertrieb von Stahltragkonstruktionen, kompletten Gebäudehüllen bis hin zur schlüsselfertigen Bauleistung – Akquisition und intensive Betreuung von Architekten und Bauherren – Konzepterstellung – Ausarbeitung von Kalkulationen – Angebotserstellung – Führung von Auftrags- und Abschlussverhandlungen – Aufbau und Pflege eines regionalen Netzwerkes

– MS Office – Business English Certificate of University of Cambridge

RA Karl Heinz Güntzer

Zu beziehen über: Stahlbau Verlags- und Service GmbH, Sohnstraße 65, 40237 Düsseldorf Tel. 0211/6707-801, Fax: 0211/6707-821

Angebote erbeten an: vertriebs-ingenieur@gmx.de

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VERÖFFENTLICHUNGEN


Parken in der Welt von morgen – 17. EPA Kongress und Parken 2015

Vom 23.–25.09.2015 findet im Estrel Convention Center in Berlin das Highlight der Parkierungsbranche statt: Der 17. EPA Kongress und Parken. Die Parken Fachausstellung lädt ein Fachpublikum aus Betreibern von Park- und Garagenhäusern, Planern, Architekten sowie staatlich Beauftragten ein, sich über aktuelle und zukünftige Themen zu informieren: – Schlüsselfertige Erstellung von Park- und Garagenhäusern sowie Parkdecks – Parkhaussysteme – Parkhaussanierung – Beschilderung – Beleuchtung – Kassenautomaten – Leitsysteme – Zufahrts- und Abfahrtskontrollen

Unter den rd. 100 Fachausstellern sind die Keyplayer der Branche, wie beispielsweise bebarmatic, DESIGNA, PARKEON, Scheidt & Bachmann und SKIDATA vertreten. Der 17. EPA Kongress, der in diesem Jahr parallel zur Parken Fachausstellung stattfindet, steht unter dem Motto »Parken in der Welt von morgen«. Er bringt internationale Teilnehmer für Diskussionen über die aktuelle Situation, künftige Entwicklungen und Erfahrungen der europäischen Parkierungsbranche zusammen. Ein Highlight des Kongresses ist die Verleihung der angesehenen EPA Awards für herausragende Objekte und Konzepte in den Kategorien Neubau, Renovierung, Straßenparken, Innovation und Marketing. Die einmalige Kombination aus Fachausstellung und Kongress bietet den Teilnehmern sowohl anwenderorientierte Wissenschaft als auch konkrete Praxisbeispiele unter einem Dach.

Termine

Terminvorschau 2016

Fachtag Brückenbau

Regionale Unternehmergespräche

29. September 2015, Mainz, Atrium Hotel Mainz

WG1 WG2 WG3

16. Februar 2016, Düsseldorf, Industrie-Club Düsseldorf 24. Februar 2016, Günzburg, Hotel Zettler 25. Februar 2016, Leipzig, Victor’s Residenz Hotel Leipzig

20. DASt-Forschungskolloquium 08./09. März 2016, Essen, Universität DuisburgEssen

Deutscher Stahlbautag 6./7. Oktober 2016, Würzburg, Maritim Hotel und Congress Centrum Würzburg

Tag der Stahl.Architektur 7. Oktober 2016, Würzburg, Maritim Hotel und Congress Centrum Würzburg

TERMINE

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Stahlbau-Nachrichten

Weitere Informationen Mesago Messe Frankfurt 70170 Stuttgart www.mesago.com www.epa-parken.de


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Herausgeber Deutscher Stahlbau-Verband DSTV Sohnstr. 65, 40237 Düsseldorf Tel.: 0211/670 78 28 Fax: 0211/670 78 29 http://www.bauforumstahl.de http://www.deutscherstahlbau.de E-Mail: sekretariat@bauforumstahl.de Redaktionsbeirat Dipl.-Ing. Volker Hüller Elisabeth Wiederspahn (Vorsitz) Verlag VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN mit MixedMedia Konzepts Biebricher Allee 11 b, 65187 Wiesbaden Tel.: 0611/84 65 15 Fax: 0611/80 12 52 Chefredaktion: Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn Vorstandsmitglied im AIV Wiesbaden www.verlagsgruppewiederspahn.de kontakt@verlagsgruppewiederspahn.de Anzeigen Ulla Leitner VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN mit MixedMedia Konzepts stana-anzeigen@verlagsgruppewiederspahn.de Satz und Layout Birgit Siegel Druck Schmidt printmedien GmbH Ginsheim-Gustavsburg Erscheinungsweise Die Stahlbau-Nachrichten erscheinen 4 × jährlich jeweils am Quartalsende. Einzelheft: € 10,– Abonnement € 40,– inkl. Porto + MwSt. € 44,– inkl. Porto

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Copyright Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form – reproduziert oder in eine von Maschinen verwendbare Sprache – übertragen werden. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar. ISSN 0176-3083 Juni 2015 Beilagen Die Gesamtauflage beinhaltet Beilagen der Firmen: Heitmann Stahlhandel Udo Schülpke

Stahlbau-Nachrichten

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IMPRESSUM


Bauwerkschutzsysteme

© by DC Towers Donau City

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BAUWERKSLAGER | DEHNFUGEN | ERDBEBENVORRICHTUNGEN | SCHWINGUNGSDÄMPFER | MONITORING

SIGNATURE BRIDGE, INDIEN Aufgabenstellung: Bauwerkschutz am neuen Wahrzeichen in Delhi mit über 150 m hohem geneigtem Pylon mit asymmetrischen Seilen.

MOSCHEE ALGIERS, ALGERIEN Aufgabenstellung: Die drittgrößte Moschee der Welt braucht einen innovativen Erdbebenschutz, für eine Dauer von 500 Jahren.

Projektumfang: 38 MAURER MSM® Kalottenlager, davon 2 Pylonlager, welche je 23.000 t Auflast tragen. Dies entspricht dem Gewicht von ca. 15.000 Mittelklasse PKW‘s. Als Sonderbauteil leiten 8 Pendellager je 17.500 kN Kräfte aus den Rückspann-Seilen in die Fundamente ab.

Projektumfang: 246 Gleitpendel- Projektumfang: 2 MAURER ad- Projektumfang: 1 MAURER Maslager mit Rotationsgelenk (Vor- aptive Hydraulikdämpfer für senpendeldämpfer MTMD mit gabe 3 % dynamische Reibung bis zu 80 kN Dämpfkraft und 450 t Pendelmasse und Hydraulikund 2.400 mm effektiver Radius), +/–700 mm Bewegung, bedämp- dämpfer MHD bedämpft 0,32 Hz 80 MAURER Hydraulikdämpfer fen das 300-t-Masse-Pendel. und +/–400 mm Bewegung; MoMHD für 2.500 kN Dämpfkraft. Monitoringsystem für Bewegung, nitoringsystem für Bewegung Kraft und Beschleunigung. und Beschleunigung.

MAURER AG | Frankfurter Ring 193 | 80807 München Telefon +49.89.323 94-0 | Fax +49.89.323 94-306 | www.maurer.eu

DONAU CITY TOWER, SOCAR TOWER, ÖSTERREICH ASERBAIDSCHAN Aufgabenstellung: Reduzierung Aufgabenstellung: Vermeidung der Bauwerksbeschleunigungen von Bauwerksbeschleunigungen aus Wind und Erdbeben am des flammenförmigen, 200 m ho220 m hohen Gebäude, um aus- hen Bauwerks bei Wind und Erdreichenden Komfort zu schaffen. beben.

forces in motion


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