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Impressum

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Metropolregion zum Entdecken

Aus der Menge oder, wesentlich treffender, Masse an Architekturführern, die jährlich publiziert werden, genau jene herauspicken zu wollen, die über große oder wenigstens größere Qualität verfügen, ist de facto ein schwieriges Unterfangen. Und so darf, ja muss »Metropolregion Frankfurt Rhein-Main« als eine erfreuliche Ausnahme bezeichnet werden, erfüllt das vor kurzem erschienene Buch doch sämtliche Ansprüche, die derartige Weg- und Reisebegleiter (eigentlich) stets einlösen sollten. Neben Format und Gewicht als zwei den praktischen Nutzwert (mit)bestimmenden Kriterien zeigt sich das vor allem an der gebotenen Informationsbreite wie -tiefe, ergo an den letztlich thematisierten Gesichtspunkten und deren Relevanz sowie an der (nachvollziehbaren) Beschränkung auf Entwurfsresultate von niveauvollem oder zumindest exemplarischem Charakter. Obwohl es sich in Summe um mehr als 300 handelt, die hier in Wort und Bild kenntnisreich und zudem im besten Sinne lesbar dargestellt werden, lässt sich über diese Auswahl sicherlich streiten. Das wäre freilich höchst ungerecht, denn die Autoren interpretieren den Begriff »Architektur« erfrischend undogmatisch, indem sie auch Landschaftsräume und Ingenieurbauwerke, wie zum Beispiel die Ölhafenbrücke in Raunheim, angemessen zu würdigen verstehen. Wer also wissen möchte, welche Ziele einen Besuch lohnen oder was es generell in Frankfurt am Main, Offenbach, Wiesbaden, Mainz, Darmstadt und den umliegenden Gemeinden an, wie es so schön heißt, Baukunst zu entdecken gibt, wird derzeit kaum eine geeignetere Alternative erwerben können. Und das gilt sogar für Smartphone-Enthusiasten und Drahtesel-Fans: QR-Codes erleichtern das Auffinden der im Einzelnen anzusteuernden Adressen, während fünf Routenvorschläge, offenbar für sportlich ein (klein) bisschen ambitionierte Radfahrer gedacht, zu ausgedehnten Touren einladen – unter anderem entlang den Taunushängen und von der Mainmetropole nach Mainz. Michael Wiederspahn

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Anna Scheuermann, Andrea Schwappach, Paul-Martin Lied: Architekturführer Metropolregion Frankfurt Rhein-Main. DOM publishers, Berlin 2020. 500 S., 750 Abb., br., 48 €.

Moderne in Hessen

Städteführer sind durchaus gebräuchlich, werden daher oft und gerne veröffentlicht, um architekturaffinen oder wenigstens -interessierten Menschen die baulichen Besonderheiten ihres Heimatortes oder eben eines Reisezieles näherzubringen, wobei die verschiedenen Publikationen trotz des stets oder zumindest häufig proklamierten Anspruchs auf Einlösung hoher (wissenschaftlicher) Standards in puncto Qualität und Umfang mitunter stark zu variieren pflegen. Ein Buch, das sich einem Bundesland widmet, ergo ein wesentlich größeres »Einzugsgebiet« zu thematisieren versucht, wird de facto gleichfalls Orientierung bieten, als Exkursionsbegleiter hingegen kaum geeignet sein können – und muss deshalb fast zwangsläufig bestimmte Schwerpunkte setzen. Wie das zu gelingen vermag, zeigt »100 Jahre Moderne in Hessen«: Anlässlich des Bauhaus-Jubiläums erarbeitet, konfrontiert der eher dickleibige, weil in Summe 584 Seiten aufweisende Band den geneigten Leser mit einem historisch fundierten Exkurs, der vertiefte Aufmerksamkeit verdient, zumal er nicht zuletzt das Vorurteil auszuräumen hilft, die sogenannte Moderne wäre primär oder sogar ausschließlich eine Art Flachdach-Bewegung gewesen. Die Auswahl der hier berücksichtigten, also in Wort und Bild vorgestellten Bauwerke ist per se subjektiver Natur, darf aber dennoch als exemplarisch bezeichnet werden und vermittelt infolgedessen einen sehr guten, ja einen dank der Gliederung in 20 Bautypen auch erfreulich klar strukturierten Überblick. Dass die Bandbreite der Beispiele recht weitgefächert ausfällt, sich unter anderem von Ernst-May-Häusern sowie dem Ledigenwohnheim in Darmstadt über die OlivettiTürme in Frankfurt am Main und die Hauptpost in Marburg bis hin zum Kernkraftwerk Biblis und dem Zoologischen Garten der Mainmetropole erstreckt, erscheint insofern nicht verwunderlich, erklärt sich vielmehr aus der Intention des Herausgebergespanns – und sollte im Grunde als (überzeugende) Einladung zu einer eingehenden Lektüre verstanden werden. Michael Wiederspahn

Kai Buchholz, Philipp Oswalt (Hrsg.): 100 Jahre Moderne in Hessen. Von der Reichsgründung bis zur Ölkrise. Ein Architekturführer. Jovis Verlag, Berlin 2019. 584 S., 550 Abb., geb., 35 €.

Architektur von großer Qualität

Es gibt Bücher, die begeistern einen auf den ersten Blick, weil sie bereits in handwerklicher Hinsicht überzeugen, also unter anderem mit einem gediegen anmutenden Einband, mit Farbschnitt und (solider) Fadenheftung, mit Innenseiten aus hochwertigem Papier und einem strapazierfähigen Lesezeichen aufwarten: Attribute, die inzwischen leider arg häufig als überflüssig, ja als verzichtbare »Kostentreiber« erachtet werden. Die vor wenigen Wochen erschienene Monografie von Berschneider + Berschneider unterscheidet sich aber nicht nur in bibliophiler Hinsicht von vielen (derartigen) Publikationen, sondern auch in puncto Inhalt und Struktur, was zumindest drei Gründe hat. Neben der kaum mehr zu bestreitenden Tatsache, dass dieses Architektur- und Innenarchitekturbüro für manche Initialzündung in der Oberpfalz gesorgt und deren baukulturelle Entwicklung über Jahre maßgeblich geprägt hat, wird hier statt der sonst üblichen Aneinanderreihung von Kurzbeschreibungen der (geglückte) Versuch unternommen, die Charakteristika der wichtigsten Projekte zu veranschaulichen, und zwar primär in Form von aussagekräftigen Fotos, während die überwiegend knapp gefassten Erläuterungen von eher interpretierender Natur die (erbrachte) Entwurfsleistung zu würdigen und deren Einordnung in den örtlichen oder eben einen weitgespannteren Kontext besser auszuloten helfen – wie zum Beispiel im Fall des Lothar-Fischer-Museums, des Landgasthofs Meier, des Hotels Almrefugio, eines sogenannten Landschaftskinos, einer Konzernzentrale und diverser Wohngebäude. Nach der Einführung, den ausführlichen Bauwerksdarstellungen und einem »Ausblick« finden sich zudem Kapitel wie »Menschen«, »Kommunikation«, »Malerei« sowie ein (bebildertes) Werkverzeichnis und runden damit eine Veröffentlichung ab, die einen genauso breitgefächerten wie tiefgreifenden Eindruck von Anspruch, Intentionen und Selbstverständnis der beiden Berschneiders und ihrer Partner zu gewinnen erlaubt. Michael Wiederspahn

Berschneider + Berschneider (Hrsg.): Berschneider + Berschneider. Werkmonografie. Büro Wilhelm, Amberg 2020. 448 S., zahlr. Abb., geb., 55 €.

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