DAS THEMA
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Klicks statt Kreide: Wie Recklinghausen die digitale Bildung ausbaut. Der Alltag und die Lebenswelt der Bürgerinnen und Bürger werden zunehmend digitaler. Diese Kompetenzen müssen schon in der Schule vermittelt werden – deshalb gehört zum Thema Smart City gehört auch die digitale Bildung. Die Stadt Recklinghausen hat sich daran gemacht, die Voraussetzungen dafür zu schaffen: Tausende Endgeräte für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte müssen beschafft, die Breitband-Anbindung ans Glasfaser-Netz und W-LAN in den Gebäuden hergestellt werden. Keine leichte Aufgabe also. Wobei die Förderbedingungen grundsätzlich großzügig sind: Bund und das Land haben im „Digitalpakt Schule“ Milliarden für die Digitalisierung zugesagt: Allein 6,2 Millionen Euro sollen in Recklinghausen bis 2024 in digitale Bildungsinfrastruktur investiert werden – der größte Teil in Netzwerktechnologie und Server, berichtet Klaus Hermann, Leiter der Schul abteilung im Fachbereich Bildung und Sport der Stadt Recklinghausen.
1,5 Millionen für Tablets & Co. Im Sommer 2020 wurde in Folge des Lockdowns der Corona-Pandemie vom Schulministerium ein Sonderprogramm für die Anschaffung digitaler Endgeräte für Lehrerinnen und Lehrer und bedürftige Kinder festgelegt. Dafür stehen der Stadt 546.000 Euro für Lehrerinnen und Lehrer und 912.605 Euro für Schülerinnen und Schüler zur Verfügung. Damit können knapp 1.825 Kinder und 1.092 Mitarbeiter versorgt werden. „50 Prozent dieser Geräte werden definitiv iPads sein“, sagt Klaus Hermann, der Rest verteilt sich auf Laptops und Convertibles. Der 59-Jährige befürwortet die Digitalisierung der Schulen, doch beklagt er, dass der Support für die Endgeräte nicht von den Fördermitteln des Bundes oder des Landes abgedeckt sind. „Hier muss die Stadt Recklinghausen aus dem eigenen Budget noch mindestens 500.000 Euro jährlich aufstocken“, erklärt der Experte.
Mobile Endgeräte zum Jahresende Schon Ende des Jahres sollen die mobilen Endgeräte aus dem Sonder programm an den Schulen ankommen. Ebenfalls bis Ende 2020 können die Otto-Burmeister-Realschule, die Käthe-Kollwitz-Gesamtschule und das Gymnasium Petrinum von den ersten Mittel aus dem Digitalpakt Schule profitieren; Anfang nächsten Jahres folgen sieben weitere Schulen.
Ausgezeichnete Gymnasien Immerhin: Zwei Schulen aus Recklinghausen dürfen sich schon jetzt zu den digitalen Pionieren zählen. Das Petrinum wurde von der nationalen Initiative „MINT Zukunft schaffen!“ 2019 als erste Schule der Stadt für seine Konzepte zur Digitalsierung, Mediennutzung und Medienbildung ausgezeichnet. Seit August gehört auch das Hittorf-Gymnasium zum Kreis der 450 deutschen Schulen, die sich mit dem Siegel „Digitale Schule“ schmücken dürfen. Sandrine Seth