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Lokalpolitiker verurteilt
Der Vizebürgermeister von Mayrhofen wurde wegen Kreditschädigung schuldig Symbolfoto: Keystone gesprochen. Seite 43
NACHRICHTEN AUS DEM AUSSERFERN
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Mittwoch, 19. September 2018 Nummer 258
Navi-Hilfe für Zeitreise durch die Jahrtausende Historische Karten geben einen spannenden Einblick in die rund 2000-jährige Geschichte der Via Claudia durch die Zugspitz Arena.
Nationalrätin Elisabeth Pfurtscheller (l.), Landtagspräsidentin Sonja LedlRossmann und Tirols VP-Geschäftsführer Martin Malaun sehen mehr Aufgabengebiete im Außerfern als nur die „Röhren“-Frage. Foto: Mittermayr
Für die ÖVP gibt es mehr als das Tunnelthema Von Helmut Mittermayr Reutte – Die beiden Außerferner Abgeordneten NR Elisabeth Pfurtscheller und LTPräs. Sonja Ledl-Rossmann stellten im Reuttener ÖVPBüro die Schwerpunkte ihrer Herbstarbeit vor. VP-Bezirksparteiobfrau Ledl-Rossmann „findet es nicht fair, die gesamte Verkehrsproblematik an der Fernpassroute immer nur auf bauliche Maßnahmen zu reduzieren“. Die Fernpassstrategie sei miterarbeitet, die Bahntunnelstudie abgesegnet und das Außerfernbahnkomitee gutgeheißen worden. „Und niemand ist gegen strengere Kontrollen der Tonnagebeschränkungen“, wundert sich Ledl-Rossmann fast über diese Vorhaltungen. Auch Pfurtscheller argumentiert ähnlich. Ihr ist es wichtig, nicht immer nur pro oder kontra Scheiteltunnel diskutieren zu müssen. Damit verbunden ist für sie auch eine Trennung der Thematik in wochentags und Wochenende, weg vom Reiseverkehr. Eine gute Anbindung ans Inntal während der Arbeitswoche habe zentrale Bedeutung. „Eine gute Infrastruktur besteht eben auch in Straßen – und die ist enorm wichtig.
Denn die Bevölkerung im Bezirk Reutte stagniert seit Jahren. Dies sei im Vergleich zur Inntalfurche, die wachse, eine negative Entwicklung. „Wir haben im Außerfern inzwischen die ältesten Menschen im Tirolvergleich. All das wirkt sich aus – etwa bei der Suche nach Lehrlingen oder Facharbeitern.“ Für Pfurtscheller muss an der Attraktivität des Außerferns gearbeitet werden. Dazu gehörten auch Straßenverbindungen – „bevor die ersten Firmen keine Leute mehr finden und sagen ,Tut uns leid, wir wandern ab ins Inntal‘“. Die Bahntunnelstudie sei „lieb und nett“, aber sogar im unwahrscheinlichen positiven Falle sei in den nächsten 20 Jahren nichts zu erwarten. In Sachen älterwerdender Bevölkerung erinnerte Sonja Ledl-Rossmann daran, dass die im Strukturplan Pflege 2022 für den Bezirk Reutte errechneten Zahlen jetzt schon erreicht seien. In der Bürgermeisterkonferenz Mitte Oktober sei dies großes Thema. Die Pflege zu Hause werde als prioritär angesehen. In den Talschaften soll das Angebot erhöht und damit der Druck auf die Heimplätze genommen werden.
Zwischentoren – Die „4 Karten durch die Jahrtausende“ zu jeder Region entlang der Via Claudia Augusta, die derzeit sukzessive entwickelt werden, sind nicht einfach die x-te Karte. Sie zeigen das jeweilige Gebiet zu drei verschiedenen Zeitpunkten in der Geschichte, aber auch, wie es sich heute präsentiert. „Die bestehenden Führer für Tourenradler, Fernwanderer und Autoreisende sind für Durchreisende gemacht“, erklärt Petra Fraune, Geschäftsführerin des TVB Tiroler Zugspitz Arena, „jetzt haben wir auch eine Karte, die ideal ist für all jene, die vor Ort die Region und ihre Geschichte entdecken möchten.“ Die drei historischen Karten geben einen schnellen Einblick in die Geschichte, erklärt Klaus Wankmiller, Sprecher der Tiroler Arbeitsgruppe Archäologie-Geschichte der Via Claudia Augusta. „Bilder vermitteln Inhalte viel schneller und ohne Aufwand. Es gelingt damit, auch neue Zielgruppen anzusprechen, die sich bislang noch nicht oder weniger für Geschichte interessieren“, freut sich Wankmiller. „Die historischen Karten sind außerdem ein interaktives Bildersuchrätsel, das nicht zuletzt auch für Kinder geeignet ist“, ergänzt Christoph Tschaikner, Geschäftsführer der Via Claudia Augusta Transnational, der für den Tourismus an der Via Claudia Augusta von der Donau bis zur Adria und zum Po zuständig ist. Die vierte, aktuelle Karte zeigt Interessierten, wo es in der Region heute etwas zu entdecken gibt und
Ob Warenumschlagplätze, Salzstadel, Poststationen oder Eisenhütten – diese Karte zeigt die Zugspitz Arena während der frühen Neuzeit. Foto: Via Claudia Augusta wie man dorthin gelangt. So gab es in Ehrwald schon eine Siedlung, bevor die Römer kamen, und in Biberwier befindet sich die einzige römische Straßenstation in Tirol, die genau lokalisiert und teilweise ausgegraben wurde. Tschaikner: „Wie keine andere Region entlang der Tiroler Via Claudia Augusta zeigt uns das Gebiet zwischen Ehrenberg und dem Fernpass auch, wie sehr
in der Geschichte Wohlstand und Armut mit der Verkehrsverbindung verknüpft waren. In der Römerzeit, im Mittelalter und der ersten Hälfte der Neuzeit lebte ein Großteil der Bewohner direkt oder indirekt vom Warenverkehr und den Durchreisenden. Nach der Wiederbelebung der Arlbergstraße fiel die Region in eine tiefe Armut. Erst durch den Bahn- und Bergtourismus
Ein ganzes Tal ging zum exklusiven Feiern über
Musikkapellen, Schützen, Politiker, die hohe Geistlichkeit und die Bevölkerung versammelten sich zur feierlichen Prozession. Foto: Ledl-Rossmann
Tannheim – Wer am Montag im Tannheimer Tal jemanden erreichen wollte, der hatte schlechte Karten. Denn die Bewohner machten wieder einmal „blau“ und dazu verpflichtet sie sogar ein Gelübde: Wenn sie am 17. September ihren exklusiven Talfeiertag begehen, gedenken sie nämlich ihrer Vorfahren, die 1796 die Franzosen
Toni
KURZ ZiTieRT
ZAHL des TAGes
so finden sie
Auf’n Mond
Es ging um Kreditschädigung meiner Person. Privat wie geschäftlich.“
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„A Milliardär aus Japan will iatz als erschter Weltraumtourist zum Mond fliagen. I versteh de Aufregung darüber nit ganz. Es gibt g’nuag Frauen, de ihre Mander jeden Tag da hinschiaßen mechten.“
lebte diese wieder auf.“ Gedruckt gibt es die Karten unter anderem in den Touristen-Infos der Zugspitz Arena. Darüber hinaus werden die Karten auf www.viaclaudia. org digital zur Verfügung gestellt. Insgesamt sind vom bayerischen Donauwörth bis Altino an der Adria (nahe Venedig) 29 solcher Kartenserien geplant. (TT, fasi)
Norbert Wierer
Der Mayrhofner Unternehmer klagte Vize-Bürgermeister Franz Eberharter an.
Stimmen. Nur 15 Man-
datare im Innsbrucker Gemeinderat sprachen sich am Montagabend für eine Volksbefragung aus.
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zurückschlugen und eine Fremdherrschaft abwendeten. Die Bürger gelobten, diesen siegreichen Tag jedes Jahr als Feiertag zu Ehren Gottes zu begehen. Der „Siebezehnte“ wird deshalb mit einem Gottesdienst begonnen, es folgt die Prozession mit Kranzniederlegung. Und danach wird bis in den späten Abend hinein gefeiert. (fasi)
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