Vienna Awards Magazin 2013

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L’Oréal Professionnel, das Pariser Haus der Coiffure, ist stolzer Partner der

Mehr Informationen über unsere Produkte: www.lorealprofessionnel.at Sie finden uns jetzt auch auf www.facebook.com/lorealprofessionnel.at


CATWALK FRISUREN BEI IHREM FRISEUR UNSER HERZ SCHLÄGT IM RHYTHMUS DER MODE L´Oréal Professionnel ist das Pariser Haus der Coiffure. Mit Vision und Leidenschaft engagieren wir uns für Kreativität und Mode und sind stolz, Partner bei zahlreichen Fashion Weeks und Mode-Events rund um die Welt zu sein.

WIR FEIERN HERAUSRAGENDE HANDWERKSKUNST Mit viel Leidenschaft, Präzision und Know-How entstehen in aufwendiger Handarbeit von Friseuren wahre Haarkunstwerke. L´Oréal Professionnel ist tief im Friseurhandwerk verwurzelt und wir sehen uns als professioneller Partner an der Seite kreativer Friseure weltweit. Deshalb arbeiten wir eng mit aufstrebenden

Talenten und Profis zusammen. Auch Patrick und Andreas Raitz von der bekannten Ultimativ Group sind enge Partner von L´Oréal Professionnel. Mit viel handwerklichem Geschick setzen sie die neuesten Frisurentrends um.

Währingerstraße 2-4, A-1090 Wien, Tel.: +43 1 319 46 65 Hütteldorferstraße 92, A-1140 Wien, Tel.: +43 1 982 22 50 www.ultimativgroup.at


Luxus von seinen besten Seiten...

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E D I TO R I A L

VIENNA AWARDS MARJAN FIROUZ INITIATORIN DER VIENNA AWARDS FOR FASHION & LIFESTYLE

I M P R E S S U M H E R AU S G E B E R Marjan Firouz PR & Events Kärntner Ring 14/15 1010 Wien

Vor vier Jahren wurden die Vienna Awards for Fashion & Lifestyle spontan von mir ins Leben gerufen und sind seither Mittelpunkt meiner Jahresplanung. Insgesamt 320 Menschen arbeiten daran das Event unvergesslich zu machen und in 12 Kategorien die Modekreativen des Landes zu ehren, die die heimische Modebranche prägen. Doch es geht darüber hinaus! 2012 wurde der “Best Newcomer”-Award ins Leben gerufen, der zusammen mit dem Steffl Department Store zu einem der höchst dotierten Modepreise­des Landes zählt und sich ausschließlich der Talentförderung verschrieben hat. Diese Förderung ist auch in diesem Jahr Impulsgeber für junge Designer, die sich durch eigenständiges Modedesign und Vision bereits Monate vor der Verleihung am Galaabend bewerben und in verschiedenen Runden qualifizieren müssen.

C H E F R E DA K T I O N Maria Ratzinger ART- D I R E KT I O N & www.faible.org

L AYO U T

S P E C IAL C O N T R I B U TO R Simone Arlits I L LU ST R AT I O N bitteschoen.tv FOTO G R A F E N Andreas Tischler, Jürgen Hammerschmid, Katharina­Schiffl, Tina Herzl, Sandra Keplinger, Kristian Schuller, Julia Spicker, Gerry Frank Photography, Thomas Schauer, Dieter Steinbach, Kosmas Pavlos, Syliwa Makris, Robert Uncles, Verena Mandrangora, MEINWELT Photography,­ Maria Ratzinger, Vanessa Payerl, Gerhard Buchacher,­Studio Wagner, Robert Osmark, Cristobal Hornito, Madeleine Alizadeh, Christian Barz,­Natasha Levina, Christian Houdek, Katarina Balgavy, Wilke, Moritz Wustinger

Im letzten Jahr haben wir auch erfolgreich die Ermittlung der Sieger geändert: Das Komitee wählt drei Nominierte pro Kategorie, die Jury, bestehend aus den Gewinnern (insgesamt 36 Personen) der letzten drei Jahre, stimmt ab. Das ändert sich auch heuer nicht! Ein persönliches Anliegen ist der “Global Citizen”-Award, der 2013 neu hinzugekommen ist und den Mitgliedern der inte­r-­­­ nat­io­na­­len­ Community gewidmet ist, die hier in der Modebranche arbeiten. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie hart es ist in ein fremdes­Land zu kommen und etwas neues aufzubauen. Für alle, die den Mut haben ihren eigenen Weg zu gehen, habe ich den “Global Citizen”-Award ins Leben gerufen, der in seinem ersten Jahr an Atil Kutoglu verliehen wird. Vielleicht kann dieser Award Baustein für ein neues Bewusstsein werden, das Menschen aus verschiedenen Kulturen hier in Österreich­ als Bereicher­ung der Gesellschaft ansieht.

B E S O N D E R E N DA N K A N U N S E R E­S P O N S O R E N Steffl Department Store, Land Rover, Högl, Campari,­Weingut Hagn, L’Oréal, Ultimativ Group, S.T. Dupont, LuxusLashes, CIRO, Schloß Schönbrunn­Kultur- und BetriebsgesmbH, Hotel Sans Souci und unseren Medienpartnern DIVA, Krone Bunt, Seitenblicke Magazin, Die Presse Schaufenster, WIENERIN A L L E R E C H T E VO R B E H A LT E N Das Magazin und alle darin enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. B LAT T L I N I E Das Magazin ist der Berichterstattung rund um die Vienna Awards for Fashion & Lifestyle gewidmet.­ Mode, Beauty, Lifestyle und Society, sowie Hintergrundberichte der Event-Organisation,­sind Inhalt des vorliegenden Druckwerks. 1


© ALIYEV ALEXEI SERGEEVICH

MEHR STARS. MEHR STYLE. MEHR SEITENBLICKE. ALLE 14 TAGE NEU. 2


INHALT AB O U T

V I E N NA

AWA R D S

08 -

DAS KOMITEE DER VIENNA AWARDS STELLT SICH VOR

11 -

2013 WINNERS & NOMINEES

12 -

5 X VIENNA AWARDS Facts & Winners

15 -

GLAM ESSENTIALS

Alles für den perfekten Look

16 -

LADY ROUGE

N E W C O M E R

2 013

25 -

RUINS OF MODERNITY

26 -

MAXIMILIAN RITTLER

29 -

34 -

LOOK FEEL LOVE

Högl-Geschäftsführer Dr. Gerhard Bachmaier und Head of International Retail Leili-Maria Koch im Interview

36 -

GUIDO MARIA KRETSCHMER

REBEKKA RUÉTZ

Der Couture-Designer zeigt zum ersten Mal in Österreich seine neue Kollektion

30 -

38 -

über die Tücken der Modebranche

Verena Kirchner, Marketing-Managerin von Land Rover Austria & CZ Republic im Interview

THOMAS KÖCKERITZ IM INTERVIEW

32 -

BEST NEWCOMER PRESENTED­BY STEFFL 2012

Gabriel Baradee im Interview

Penelope Cruz

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FASHION IN STEEL


WEMPE KÄRNTNER STRASSE 41 1010 WIEN

MOHILLA KOHLMARKT 6 1010 WIEN


INHALT K AM PAG N E

2 013

40 -

47 -

59 -

Eine Legende in der Transformation

Schmuck einer Modeikone

4 Jahre Vienna Awards

42 -

48 -

62 -

Interview mit Kampagnen-Testimonial

Warum die Modekreativen Wien lieben

von Simone Arlits

43 -

50 -

Interview mit Kampagnen-Fotografin

Choreograph Alamande Belfor im Interview über die schönsten Momente

TITANIA

EMMA HEMING-WILLIS

JULIA SPICKER

45 -

AN INSIDE VIEW

Making of Kampagne 2013

SISSI

WIEN, WIEN, NUR DU ALLEIN!

VIENNA AWARDS BACKSTAGE

51 -

BEST OF VIENNA AWARDS

54 -

THE MAN’S MAN

„Best Model“ 2013 Gerhard Freidl

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SOCIETY

DAS LANG SYNDROM


Die Ruhe vor dem Sturm. In wenigen Minuten­ ist es wieder soweit!­ Dann strömen hunderte­ Modekreative,­Journalisten­ und Celebrities­in die Halle ­E­des Museums­Quartier­ und küren­­­­­nach einem Gala-Dinner­die Besten­ der Besten. Als Winter­reit­ schule im klassizistischen­ Stil zu kaiserlich königlichen Zeiten gebaut, ist sie in den vergangenen Jahren spektakuläre Kulisse für die Verleihungen der Vienna­ Awards gewesen und war Bühne für unzählige­ Gewinner­und über hundert­Nominierte.­


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DAS KOMITEE DER VIENNA AWARDS STELLT SICH VOR Die Nominierten der Vienna Awards for Fashion & Lifestyle werden von einem fachkundigen Komitee ausgewählt.­Über die Gewinner bestimmen die Sieger der letzten drei Jahre – die Jury. Diese 36 Personen können in einer anonymen­Wahl ihre Stimme, vorbehaltlich der Kategorien „Best Newcomer presented by Steffl“, „Model of the Year“ und „Style Icon“, abgeben.

CHRISTOPH STEINER

PETRA PERCHER

MARTINA CERNY

MODE-CHEF WIENER

CHEFREDAKTEURIN DIE PRESSE SCHAUFENSTER

CEO MAKING OF

Studiert Kommunikationswissenschaften in Wien und begann 2008 seine Karriere bei der Styria Multi Media als Praktikant bei dem Magazin miss. Mit dem Relaunch des WIENERs wechselte er zu den Männertiteln und leitet bis dato die Ressorts Mode und Pflege. Außerdem zeichnet er sich verantwortlich für den Modebereich der halbjährlichen Line-Extension WIENER­-Style.

Nach ihrem Studium der Publizistik, Sozio­logie und BWL war sie zehn Jahre lang in der Wirtschaftsredaktion der Tages­zeitung “Die Presse”, bevor sie Chef­redakteurin des “Schaufenster”, dem wöchentlichen Lifestyle- und Kultur­ magazin der „Presse“, wurde. Sie ist für den radikalen Relaunch 2006 und Grün­ dung des Online-Ablegers 2009 verantwortlich. Mit ihrem Mann Robert Kropf hat sie das Buch “Green Hotels” herausgegeben und entwickelte die Webmagazine Insiderei.com und A-List.at mit.

Die gebürtige Münchnerin, lebt und arbei­tet seit 1981 in Wien. Nach der Mode­schule Hetzendorf begann sie ihre Karriere­ als Modedesignerin und arbei­tete als freiberufliche Stylistin und Kostüm­bildnerin. 1999 gründete sie die erfolgreiche Agentur Making Of für Hair, Make Up, Styling and Production und arbeitet nicht nur weiterhin als Stylistin, sondern bildet auch die Stylisten von morgen aus.

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Photos: Sandra Keplinger, Tina Herzl, Thomas Schauer, Dieter Steinbach, Vanessa Payerl

MARJAN FIROUZ

MARIA RATZINGER

THOMAS KÖCKERITZ

PR AGENTUR-INHABERIN

BLOGGERIN & FREIE MODEJOURNALISTIN

CREATIVE DIRECTOR STEFFL DEPARTMENT STORE SPECIAL MEMBER FÜR “BEST NEWCOMER PRESENTED­BY STEFFL”

Nachdem sie im Management bei Inditex (Zara) tätig war, initiierte sie 2009 zum ersten Mal die Vienna Awards for Fashion­ & Lifestyle und gründete im Anschluss ihre Agentur Marjan Firouz PR & Events, die Kunden aus der Mode- und Lifestyle­ branche betreut und berät.

Startete 2007 ihren Blog Stylekingdom. com und gründete 2011 ihre Blogger Relations Agentur Modekabel Media. Sie ist außerdem Mitbegründerin des FashionCamp Vienna, der größten deutschsprachigen Lifestyle-Blogger Konferenz, und Mode-Redakteurin für Heute.at

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Begann vor 20 Jahren seinen Werdegang im Product Management und Design für Men’s Fashion. Er war einige Jahre als Creative Director für die Entwicklung einer­ Herrenkollektion verantwortlich, bevor er in der Miro Radici Group die Leitung des Marketings und Brandmanage­ ment für bis zu 38 Retail­ Stores in Deutsch­land übernahm. Seit 2009 ist er im Steffl Department Store Vienna als Creative Director tätig.


d.signwerk.com

STEP INTO A TRULY

REMARKABLE PLACE

THE CHARISMATIC HIDEAWAY IN VIENNA MUSEUMSTRASSE 1 – BURGGASSE 2 | 1070 VIENNA | T: +43-1-522 25 20 | WWW.SANSSOUCI-WIEN.COM 10


2013

D E S I G N E R

Michaela Buerger Meshit Hartmann Nordenholz

P H OTO G R A P H E R

Andreas Waldsch端tz Stefan Armbruster Petra Benovsky

MAK E - U P

H A I R

AC C E S S O RY

Ina Kent LG Designs by Lukas Gschwandtner Ring-King

S T Y L I S T

Yochai Mevorach Wolfgang Lindenhofer Christian Sturmayr

A RT I S T

Jody Cuberli Nicole Jaritz Sophie Chudzikowski

FA S H I O N

S T Y L I S T

Adia Trischler Karin Boba Michael Kucmeroski

E D I TO R

Kevin Ilse Daniel Kalt Michaela Darer

T R I B U T E TO FA S H I O N & L I F E S T Y L E

M O D E L

Swarovski

Gerhard Freidl

G LO B A L

C I T I Z E N

S T Y L E

Atil Kutoglu

... 11

D E S I G N E R

I C O N


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411 MODELS/ 320 MITARBEITER PRO AWARD ABEND/ 18 METER LAUFSTEG / 20 FASHION SHOWS/ 60 SIEGER / 5 KAMPAGNEN/ 6 MODERATOREN/ 5 STYLE ICONS/ / 3100 COCKTAILS /1852 FLASCHEN WEIN/ 750 AKKREDITIERTE­ JOURNALIS­­TEN / 60 Sieger!

Elfenkleid, Palmers, Petra Percher, Propaganda,

Sammy Zayed, Oliver Szilagyi, Lena Hoschek, Andreas Bitesnich,

Anna Aichinger, Franziska Knuppe, Petar Petrov, Barbara Zach

Adriana Karembeu, Kiera Sunshine Chaplin, Gebrüder Stitch,

Silhouette, Wendy & Jim, Ludwig Reiter, Kira Stachowitsch,

Wolfgang Lindenhofer, Sabina Schreder, Thomas Orsolis, AND_i,

Günther Parth, Marios Schwab, Iris Strubegger, Gabriel Baradee,

Thomas Kirchgrabner, Stephan Hilpold, Alexander Moser,

Yoan Gonfond, Thomas Lorenz, Nina Peter, Jork Weismann,

Peter Pilotto, Patrick Kafka, Claudia Brandmair, Tatjana Patitz,

Tostmann, Margit Kratky, Patrick Glatthaar, Sergej Benedetter,

Andy Wolf, Mario Schmolka, Ilvie Wittek, Karolina Kurkova 13


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Limited Edition! „GUIDO MARIA KRETSCHMER for HÖGL“

Der neue M.A.C Mineralize Rich Lipstick ist ein Feuerwerk an Farbe, Glanz und Feuchtigkeit für die Lippen.

I N T E R V I E W

Barbara Bui lehrt uns Mut!

M I T

RONJA HILBIG

Queensberry-Sängerin & LUXUSLASHES-Testimonial Was ist für dich das A und O für einen Red-Carpet-Look? – Ein absolutes A und O für den Roten Teppich ist für mich der passende Schmuck natürlich abgestimmt zum Outfit. Da ich mich selber für Design interessiere und auch kreativ bin, habe ich gerade meine eigene Schmuckkollektion ‘VIVA LA BRASIL’ by Heartbreaker Design herausbringen­können.

Exklusiv bei DISTRICT1 im Steffl Department Store.

Und ein absolutes No Go? – Klebeschilder unter den Schuhen. Soviel Zeit muss sein! Immer dran denken noch einmal unter die Schühchen zu gucken.

Welchen Beauty-Trend möchtest du 2013 unbedingt ausprobieren? – Wimpern

Photos: PR

sind für mich immer ein Must-have und auch ein absoluter Beautytrend für 2013! Die Wimpernverlängerungs-Marke LUXUSLASHES (www.luxuslashes.com), für die ich als Testimonial agiere, hat Wimpern mit glamourösem Volumen, die total natürlich aussehen. Was ich allerdings auch sehr cool finde: Ich habe letztens Nägel gesehen, die nicht nur außen lackiert waren, sondern mit einer anderen Farbe auch darunter. Das sah schick aus und würde ich auch gern mal ausprobieren.

Deine langen Haare sind ja definitv dein Markenzeichen. Was ist dein Geheimnis für einen “good hair day”? – Ich glaube jeder hat mal einen “good hair day” und einen “bad hair day”. Das kommt bei mir auch mal vor, aber für besondere Events steht mir das Expertenteam von Meinecke und Hairdreams mit Rat und Tat zur Seite.

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Alice + Olivia kennen die Glamour-DNA.

Narciso Rodriguez wäre heute Audrey Hepburn’s Liebling.


“Die Art wie sie Dinge macht oder sagt, ist so außergewöhnlich”, schwärmt Regisseur­Pedro Almodóvar über die Oscar-Preisträgerin,­die er in jungen Jahren ent­deckte, “doch zugleich ist sie dabei auch so unglaublich natürlich.” Diese natürliche Wandlungsfähigkeit setzt sie 2013 im legendären Campari-Kalender ikonenhaft vor dem temperamentvollen “Rosso”-Rot in Szene. Eine Farbe, die geradezu geschaffen scheint für eine Frau wie Penelope Cruz. Die Vienna Awards werden von Campari unterstützt.

P H O T O S Kristian Schuller



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/yoppy.parfums

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Sie studieren an den verschiedensten Kollegs und Hochschulen im In- und Ausland, doch eines haben sie gemeinsam: Die Liebe zur Mode. Um diese eines Tages entscheidend­zu prägen und ihre Visionen zu verwirklichen, nehmen­ sie einen entbehrungsreichen­Weg auf sich. Genau für diese vielversprechenden Talente setzt der „Best Newcomer presented­ by Steffl“, als einer der höchstdotierten Modepreise Österreichs,­sein Zeichen und fördert mit 10.000 Euro und Verkaufsfläche im DISTRICT1,­in der 5. Etage des Steffl Department Store, junge, heimische Designer.­„Ich konnte erstmals Kunden erreichen, die mit meiner Arbeit­ansonsten nicht in Berührung gekommen wären“, verriet 2012-„Best Newcomer“­Gabriel Baradee dem Vienna Awards Magazin. Und wer wird heuer den Preis nach Hause nehmen? Drei Labels, die sich durch­ ­„sehr eigenständige Kreativität“, so Jury-Mitglied und Steffl-Creative­Director Thomas­Köckeritz, auszeichnen, haben sich über ein langes Auswahlverfahren qualifiziert.­Sie zeigen ihre Kollektionen am Galaabend der Vienna Awards und verraten­uns ihre Inspirationen dazu hier.

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PRÊT-APPPORTER. JETZT APP DOWNLOADEN !

Painting by Jakob Gasteiger

Das neue It-Piece aus der Schaufenster-Kollektion: Die App für iPhone und iPad.


N E W C O M E R

2 013

„Meine Kollektion für Herbst/Winter 2013/2014 heißt ‘shadows’­und zeigt die Diversität des Lichts. Schatten haben stets mehr als eine Schicht. Sie gehen unter die Oberfläche und erzeugen Abstufungen, die Gut und Böse zugleich sind. Es ist nicht die pure Verschmelzung von Dingen, sondern die Facettierung von Schichten in verschiedenen Dimensionen, in der Kanten weiche Materialien treffen. Transparente Farben werden zu neuen, indem sie von klaren Linien vermischt werden. Kirsch­rot kontrastiert mit kalten Farben und ergänzt sie mit einer eindrucksvollen Lebendigkeit.“

P H O T O S Verena Mandragora

Modeausbildung Kolleg Mode-Design-Textil Herbststraße, Wien

Gründung und Sitz des Labels Gegründet von Maria Steiner im September 2010 in Wien.

Stil des Labels „Zwischen Konzept und Reduktion. Womenswear, die elegant und sophisticated ist.“

Erfolge und Milestones „Jeder Modepalast oder Fashion Week ist ein Erfolg, andererseits ist mir die Weiterentwicklung von Kollektion zu Kollektion viel wichtiger. Und in meinen Augen ein viel größerer 'Erfolg' und tatsächlicher Milestone für das Label.“

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N E W C O M E R

2 013

Modeausbildung Seit 2009 Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung/Bereich Mode in Schloss Hetzendorf in Wien, noch nicht abgeschlossen

Gründung und Sitz des Labels 2012 in Wien

Stil des Labels „Klassische Herrenbekleidung unter Berücksichtigung von Materialien, Materialmix und deren Tragbarkeit. Eine schmal strenge Silhouette mit ausgewogenen, verspielten Elementen. Im kreativen Prozess ist es eine Auseinandersetzung mit Kunstgeschichte und Architektur - frei und neu entwickelt.“

Erfolge und Milestones Finale des „Best Newcomer presented by Steffl“ 2013 P H O T O S Natasha Levina, Madeleine Alizadeh

„Die Kollektion ist im Großen und Ganzen eine Weiterführung meiner bisherigen Arbeiten. Es geht um die spielerische und raffinierte Umsetzung von historischen Eindrücken, die schlüssig, modern und geschickt zu tragbaren Stücken verarbeitet werden.“

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Range RoveR evoque

Liebe auf den eRsten bLick. abenteueR auf den zweiten. Unzählige aufregende Farben, edle Materialien und Luxusoptionen machen aus nahezu jedem einzelnen Range Rover Evoque ein Unikat. Auf den individuellen Geschmack seines Fahrers maßgeschneidert überzeugt der Range Rover Evoque in den internationalen Metropolen und dank Offroad-Genen auch abseits jeder Zivilisation.

Symbolfoto

landrover.at

Land Rover Umweltinformation: Range Rover Evoque Kraftstoffverbrauch 4,9 – 8,7 l/100 km kombiniert; CO2 -Emission 129 – 199 g/km 27


DI E C O N T E M P OR A RY DE S IG N E R E TAGE I M S T E F F L

F O R WO M E N

F OR M E N

PRESENTED BY

1010 W I E N • K Ä R N T N E R S T R A S S E 19 • W W W. S T E F F L-V I E N N A . AT


N E W C O M E R

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„Drei spannende Themen der Saison fließen in die neue Herbst-/Winter-Kollektion ein. Die faszinierendste­Inspiration stammt vom „Dolly-Look“ mit tulpenförmigen Silhouetten, runden Krägen und außergewöhnlichen Farbkombinationen. Dazu kommt der 3D-Look, hervorgerufen durch Schnitte mit Volumen, weg von der typischen Vorder- und Rückenansicht, hin zum 360°-Blick. Das dritte Thema rundet die Kollektion in einer bezaubernden Einfachheit ab, die sich in eleganten weiten Ärmeln und Schalkragen zeigt.“

P H O T O S Syliwa Makris

Modeausbildung AMD Akademie Mode & Design in München. Während ihres Studiums: Arbeit in New Delhi, Indien. Nach dem Studium arbeitete sie für das britische Modelabel PETER PILOTTO.

Gründung und Sitz des Labels 2009 gegründet, ist der Sitz derzeit in Innsbruck.

Stil des Labels „Eine Brücke zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren. Fasziniert­von den Kräften des Universums und Menschseins und inspiriert vom Symbolgehalt von Form und Farbe entsteht Detailreiches und Individuelles.“

Erfolge und Milestones u.a. Mercedes-Benz Fashion Week Berlin, Präsentation in der Saatchi Gallery London, Präsentation bei der „ATMOSPHÈRE’S“-Messe im Rahmen­der Prêt-à-porter-Paris

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STEFFL CREATIVE DIRECTOR

Als Creative Director von Steffl Department Store weiß Thomas Köckeritz um die hohen Anforderungen, deren es bedarf, um am heiß umkämpften Modemarkt zu bestehen. Kein Wunder, schließlich war Köckeritz selbst als Designer viele Jahre tätig und kennt die Schwierigkeiten mit denen sich junge Talente konfrontiert sehen. Als “Special Member” des Vienna Awards-Komitee­setzt er sich intensiv mit den jungen Modetalenten auseinander. Der Best Newcomer geht in die zweite Runde. Sie haben 2012-Gewinner Gabriel Baradee von Shakkei von Anfang bis zur Durchführung des Corners begleitet. Was ist das Besondere an dieser Art von Designerförderung? Als “Wiener Institution” beschäftigen wir uns schon seit einigen Jahren mit der Idee der Förderung österreichischer Jungdesigner­ und haben uns dafür auch mit diversen Ansätzen mit bereits­ etablierten Förderprogrammen auseinandergesetzt. Diese haben sich aber als kaum umsetzbar dargestellt. So lag es für uns auf der Hand etwas zu tun, was über ein reines Preis­ geld hinaus geht, um eine tatsächliche, praktische Förderung zu bie­ten. Über eine eigene Show auf den Vienna Awards for Fashion & Lifestyle und die Medienkooperation erfahren die 30


Jungdesigner bereits internationale PR und wir bauen erste “Brand Awareness”­ auf. Für den Gewinner bieten wir dann die notwendige­Verkaufs-Infrastruktur.

Photos: Thomas Schauer, Katharina Schiffl

Was raten Sie jungen Designern, die ganz am Anfang stehen? Der individuelle Look einer Kollektion ist im großen, internationa­ len Konkurrenzumfeld natürlich ein Muss. Dennoch ist es wichtig,­sich trotz allen persönlichen Einsatzes und Aufopferung,­ permanent kritisch zu hinterfragen und mit den Standards, die die großen Marken vorgeben und die Kunden ab gewissen Preis­lagen erwarten, abzugleichen. Ich empfehle immer, den Markt intensiv zu beobachten und einen Platz für das eigene Talent zu finden und sich nicht in Vielfalt verlieren, sondern eher fokussieren.­Nischen gibt es noch immer genug! Rebekka Ruétz, Ruins of Modernity und Maximilian Rittler haben es 2013 ins Finale geschafft. Was zeichnet sie aus Ihrer Sicht aus? Aus dem tollen Portfolio aller Bewerber in diesem Jahr ist uns die Auswahl der Finalisten wirklich schwer gefallen. Alle drei positionieren sich absolut unterschiedlich, zeichnen sich aber gleichzeitig durch sehr eigenständige Kreativität und Raffinesse in der Schnittführung aus. Hier differenziert sich ein breites Spektrum von kommerziellen Outfits über ökologische Aspekte bis hin zu avantgardistischen Looks.

Der Steffl Department Store und besonders DISTRICT1­in der 5. Etage, sind der Contemporary Fashion gewidmet. Was muss ein junges Talent mitbringen, um hier seinen Platz zwischen all den global etablierten Brands zu finden? Das ist grundsätzlich immer abhängig davon, wie sich der Designer­ selbst positioniert und welche Vision hinter der Kollektion­ steht. Die Individualität ist die DNA jeder Kollektion und entscheidet bei unseren Sourcing-Trips über eine mögliche Aufnahme in unser Sortiment. Besonders wichtig ist meines Erachtens, dass neben kreativen Ideen immer noch die Kommerzialität - auch bei den erfolgrei­ chen Brands - im Vordergrund steht. Ein Mindestmaß ist hier Umsetzungsqualität, Detailverarbeitung und Praktikabilität der eingesetzten Materialien, denn der Kunde akzeptiert grundsätz­ lich keine Verarbeitungsmängel. Gibt es ein Rezept ‘Best Newcomer’ zu werden? Nicht wirklich. Jedes junge Talent aus Österreich bis zum vollen­deten 30. Lebensjahr ist willkommen, sich für den “Best Newcomer­Award”­zu qualifizieren.

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BEST NEWCOMER 2012

Die japanische Sprache ist für ihre präzisen Ausdrucksmöglichkeiten bekannt. So formuliert sich „Garten als Landschaftshintergrund“ in dem einfachen und wohlklingenden Wort „Shakkei“, das Gabriel Baradee zum Markennamen­ machte. Und auch der Link zum nipponesischen ist nicht weit: Nach dem Abschluss eines Japanologie-Studiums, verschrieb er sich an der ESMOD Berlin ganz der Mode. Die Shakkei-Grundformel, klassischer Business-Chic mit kompromisslos nachhaltigen Werten, wurde 2012 mit dem ersten „Best Newcomer presented by Steffl“ ausgezeichnet. Was hat sich seit deinem Gewinn für dich geändert? Viele traditionelle Medien, Fashion Blogger und natürlich deren Leserinnen und Leser wurden auf mich aufmerksam. Dank der Verkaufsfläche im Steffl konnte ich erstmals Kunden erreichen, die mit meiner Arbeit ansonsten nicht in Berührung gekommen wären. Ich habe den Gewinn des Wettbewerbs als eine große Chance empfunden, die ich hoffentlich gut genützt habe. Welche Schritte hast du durch den Sieg setzen können? Ich konnte mich als Marke besser positionieren und dadurch neue Kunden gewinnen. Außerdem konnte ich inspirierende und spannenden Projekte lukrieren, zum Beispiel die Zusammenarbeit mit Christian Halper von TIAN (Anm. Restaurant in Wien) für die Shakkei-Show bei der MQ Vienna Fashion­ Week.12 und dem TIAN-T-Shirt, oder den nachhaltigen Anzug mit dem impulse­-Förderprogramm des “austria wirtschaftsservice”. Welche Zielsetzungen hast du für deine Karriere? Meinen Stammkundenstock auszubauen, neben meiner zweimal im Jahr erscheinenden Kollektion weiterhin interessante Projekte durchzuführen und noch mehr als Experte für nachhaltige, grüne Mode anerkannt zu werden.­Mittelfristig vielleicht auch einen eigenen Laden zu haben und die Erhältlich­keit der Kollektion voranzutreiben. 32


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Photos: Jürgen Hammerschmid, Katharina Schiffl, Gerhard Buchacher

„Green Fashion“ ist für Gabriel Baradee nicht nur ein trendiges­ Schlagwort, sondern Berufung. Egal ob recycelte Plastikflaschen, die zu Knöpfen werden, oder vegane Seide, hier wird jedes Material auf seine Umweltverträglichkeit getestet. Selbst Schnittbögen, werden zu Verpackungsmaterial für Schals. Der höchst effiziente Umgang mit der Ressource bezieht sich aber nicht nur auf Verpackung. Auch Schnitte werden so gestaltet, dass Stoffabfall minimiert wird. Produktionsstätten in Österreich und Deutschland garantieren dem Shakkei-Träger einen schmalen, ökologischen Fußabdruck, der schöner nicht sein könnte.

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HÖGL THE AUSTRIAN QUALITY SHOE BRAND

Als weltweit agierende Schuhmarke im oberösterreichischen Taufkirchen an der Pram angesiedelt, ist Högl Parade­ beispiel erfolgreicher Mode­produktion „made in Austria“. Mit seinen internationalen Fachhandelspartnern und über 90 Högl Stores begeistert die Qualitätsmarke Högl seine Kundin­ nen weltweit mit ihren saisonalen Schuhkollektionen und in der Herbst/ Winter Saison 2013 erstmals auch mit einer “limited edition”, die in Koope­ ration mit Designer Guido Maria Kretschmer entwickelt wurde und im Jänner auf der Mercedes Benz Fashion Week debütierte. Moder­nität gepaart mit ausgezeichnetem Tragekomfort und aktuellen Trends – das sind die Erfolgs­zutaten eines Unternehmens, das österreichische Mode seit über 77 Jahren prägt. Was die Marke so besonders macht und welche Schritte für die Zukunft geplant sind, wollte das Vienna Awards Magazin von Högl Geschäftsführer Dr. Gerhard Bachmaier und Head of Inter­national­ Retail, Leili-Maria Koch, im Interview wissen.

err Bachmaier, von ­Oberösterreich aus exportieren Sie 90% der 1,5 Millionen Paar Schuhe, die Sie jährlich produzieren. Wie wird eine österreichische Schuhmarke international so erfolgreich? Als qualitätsorientierte Traditionsmarke sind wir seit 77 Jahren von der Vision getrieben, moderne Schuhe anzufertigen­ und diese auch international zu verkaufen, sowohl im Fachhandel als auch in den Högl Stores. Modernes Design, hoher Tragekomfort, hochwertige Materialien und handwerklich präzise Verarbeitung sind unser Erfolgsgeheimnis. Unsere engagierten Mitarbeiter und deren jahrzehntelang weiterentwickeltes KnowHow machen es möglich, in mehr als 40 Ländern weltweit so erfolgreich zu sein. Wofür steht die Marke Högl? Die Marke Högl steht für Tradition und Qualitätsverarbeitung. Wir legen beson­ deren Wert auf die Kombination Trage­ komfort, gepaart mit Modernität. Viele unserer Stammkundinnen sind Businessfrauen, die Schuhe mit Absatz bevorzugen, jedoch die notwendige Be­ quemlich­keit­nicht missen möchten. Diesen Wunsch versuchen wir unseren Kundinnen mit aktuellen Schuhdesigns jede Saison aufs Neue zu erfüllen. Was können Sie über Ihren neuen Slogan “Look Feel Love” sagen? “Look Feel Love” spiegelt die Marken­ werte von Högl wider. Der Look steht für das moderne Design, „Feel“ für die Bequemlichkeit sowie die hochwertige Materialverarbeitung und „Love“ für das 34

angenehme Ge(h)fühl, das Högl Schuhe ganztägig vermitteln. Högl hat das Po­ tenzial, sich dank dieser essentiellen Produkt­eigenschaften als echte Love­ brand zu entwickeln. Wir wollen ein tägli­ cher, angenehmer Wegbegleiter unserer Kundinnen sein, das ist die zentrale Bot­ schaft unseres neuen Slogans. Sie arbeiten ja auch mit dem Designer Guido Maria Kretschmer zusammen, unter anderem auch bei dessen Show bei der Vienna Awards Gala. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit? Wir freuen uns sehr, mit Guido Maria Kretschmer­ einen erfolgreichen und Schuh erfahrenen Designer für eine HÖGL Limited Edition gewonnen zu haben, der mit ebenso hohem Qualitäts­ anspruch und großer Leidenschaft für das Produkt Schuh arbeitet, wie es auch wir seit über 77 Jahren tun. Unsere Marken verfolgen beide das Ziel, hochwertige, stil­ volle und tragbare Mode mit besonde­rem Wohlfühlcharakter zu entwickeln. Daher ergänzen wir uns perfekt in der Zusam­ menarbeit von individueller Kreation und jahrzehntelanger Herstellerkompetenz. Da Guido Maria Kretschmer bei den Vienna­ Awards mit seiner Fashion Show eine Hauptrolle spielt, sind wir sehr glücklich, mit unserer gemeinsamen Schuh- und Taschenkollektion dabei sein zu können. Als „Austrian Quality Shoe Brand“ freuen wir uns natürlich umso mehr, unsere­ Schuhe der Modeszene in diesem exklusiven, heimatlichen Rahmen präsentieren­zu dürfen.


“Wir freuen uns sehr, mit Guido Maria Kretschmer einen erfolgreichen und Schuh er­ fahrenen Designer für eine HÖGL Limited Edition ge­ wonnen zu haben.”

rau Koch, welches sind Ihre Lieblingsmodelle der aktuellen Frühjahr-/ Sommerkollektion­2013? Die modischen Plateaupumps sind mein absoluter Favorit. Die Farben Koralle, Schwarz und Sykblue sind ganz groß im Kommen. Und natürlich wird Lack ein wichtiges Thema. Können Sie sich vorstellen, in Zukunft auch mit österreichischen Designern zusammen zu arbeiten? Natürlich können wir uns auch eine Koope­ration mit einem österreichischen Designer vorstellen, vor allem da Öster­ reich unser Heimatmarkt ist.

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Was sind Ihre Pläne für die Zukunft? Die Märkte Russland und China spielen für uns eine sehr große Rolle. Wir wer­ den ebenso in Osteuropa ausbauen und erweitern, wie z.B. Tschechien, Ungarn und Polen. In Deutschland, werden wir die Store­expansion in 1A Lagen weiter voran­treiben. Wir haben weltweit 90 Stores, alleine­ in Russland beschäftigen wir aktuell 170 Mitarbeiter und wir werden weiterhin­expandieren. Mit Kooperationen­ und Präsentationen auf der Mercedes Benz Fashionweek Berlin,­ der Premium Messe und den Vienna Awards setzen wir gezielte Maßnahmen, die die Bekannt­ heit und Begehrlichkeit unserer Marke erhöhen­ und modebewusste Frauen für die modisch-bequemen Schuhe von Högl begeistern.


In Münster geboren, war „Modedesigner“ als Berufsbezeichnung von vornherein nicht so ganz klar. Ein abgebrochenes Medizinstudium, ein Hippiemarkt auf Ibiza und Udo Lindenberg brachten die Designer­karriere in die Gänge. Linden­ berg orderte bei Kretschmer,­ der seine ersten kreativen Gehversuche unter­ nahm, Jacken und Kretschmer­ zog es wieder auf die Hochschule. Diesmal um Modedesign in Frankreich und Spanien zu studieren. Nach verschiedenen Erfahrun­ gen in der Branche erfolgte die Gründung des eigenen Labels, das sich im Corpo­ rate Fashion­ Bereich speziali­sierte und für große Unternehmen produzierte. Kolportierte zweieinhalb Millionen Unifor­ men wurden alleine­ für TUI hergestellt, parallel Theater- und Filmproduktionen

ausgestat­tet. 2004 kam die Nebenlinie „Guido Maria Kretschmer Couture“ hinzu, die in Tokio und Shanghai präsentiert wurde und ihn, getragen von Stars wie Charlize­ Theron, Alexandra­ Maria Lara oder Jane Seymour, der breiten Öffentlich­ keit bekannt machte. Seit fünf Jahren zeigt GMK seine Couture-Kollektionen auf der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin und ist damit Fixpunkt der Mode­ woche. Pfauenfedern, Animal Prints und dramatische Schnitte verschmelzen in seiner Herbst-/Winterkollektion 2013/14 „OKAPI“ zu einer Hommage an die starke, selbstsichere Frau. Inspiriert durch das scheue Okapi und die Farbwelt Afrikas, entstanden starke Looks, die glamouröse Abendmode, Tageskleider, sowie HosenOutfits zeigen. 36

Als Juror und Kommentator der VOXSendung „Shopping Queen“ hat Guido Maria Kretschmer binnen kürzester Zeit eine große Anhänger­schar für sich gewinnen können. In der Modewelt ist sein Name freilich schon lange ein sehr bekannter.­


for

LIMITED EDITION FALL / WINTER 13

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Der RANGE ROVER EVOQUE ist eine Spitzenklasse für sich und steht in einer lan­ gen Design-Tradition­sreihe, deren Geschichte mit Mode mehr verwoben ist, als man er­ ahnen könnte. Verena Kirchner, MarketingManagerin von Land Rover Austria & CZ Republic, erzählt die Geschichte eines Autos, das ein Kleines Schwarzes wäre, würde es Textil werden.

Welche Aktivitäten setzt Land Rover, um junge Designer zu fördern? Seit 2011 vergibt Land Rover Austria jedes Jahr den “Evoque NextGen Award” im Rah­ men des festival for fashion & photography.­ Der Gewinner bzw. die Gewinne­rin wird ausschließlich über ein Public Voting er­ mittelt und erhält, gemeinsam mit den vier nachfolgend bestplatzier­ten KandidatIn­ nen, die Gelegen­heit, die eigenen­Kreatio­ nen im Rahmen der Evoque Fashion Night bei einer Modeschau zu präsentieren. Weiters bekommt der Sieger ein Preisgeld als finanzielle Start­hilfe plus PR Unterstüt­ zung durch diverse­Maßnahmen. Was verbindet Land Rover mit Mode­ design? 1983 kam der Range Rover Vogue erst­ mals auf den Markt. Die Verbindung eines Luxus-Geländewagens mit dem renommier­testen Modemagazin der Welt hatte es zuvor noch nie gegeben. Der Range Rover entwickelte sich schon in den ersten Jahren nach seiner Markt­ einführung 1970 zu einem Designklassiker,­

der übrigens auch im Louvre in Paris aus­gestellt ist - als Designikone! Diese kommen nicht aus der Mode, weder bei Kleidung, man denke an einige absolute Klassiker wie das legendäre ChanelKostüm,­ welches, in den 1920-ern ent­

Der Range Rover entwickelte sich in den ersten Jahren nach Marktein­ führung zu einem Designklas­siker,­der auch im Louvre­ ausgestellt ist. worfen,­ seither unzählige Neuauflagen erfahren hat, oder das berühmte Kleine Schwarze, die weiße Bluse oder auch eine schwarze Lederjacke im Biker-Stil alles

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Beispiele für zeitlose Klassiker des Mode­ design, noch bei Autos. So ist es auch bei Land Rover - in jedem aktuellen Land Ro­ver Modell lassen sich immer noch die “Ur-Gene” des ersten Land Rover von 1948 erkennen, inklusive einiger DesignElemente. Auch hier wurde ein Klassiker immer wieder neu interpretiert ohne seiner­ursprünglichen DNA untreu zu wer­ den. Wie sehr beeinflussen Trends eine Automarke? Natürlich wird die Entwicklung von Auto­ marken bzw. deren Modellen von Lebens­ einstellungen und dem Zeitgeist be­ einflusst. Wertewandel, die wirtschaft­liche Situation, aber auch Einsatzgebiete­ und nicht zuletzt der Lebensstil der Men­schen­­­­­ insgesamt, haben laufenden Einfluss­ auf die Automobilindustrie. Daneben gibt es eine Vielzahl an Faktoren wie technische Weiterentwicklungen bis zu “state-of-the-art”-Sicherheitsfeatures und immer maßgeblicher ökologische Aspekte.­


Land Rover war von Anbeginn eine Marke, deren Kernwerte klar definiert waren, das berühmte “built for purpose” hat bis heute Gültigkeit. Diese klare Definition hat Land Rover schon früh zu einem “Klassiker” werden lassen, weitgehend unberührt von oftmals nur sehr kurzlebigen Trends.

Photos: Christian Houdek

Wenn ein Land Rover ein Kleid wäre, wäre es ein ... Das Kleine Schwarze - von ganz schlicht bis total elegant, nie unpassend, ein Klassiker,­ der auf mannigfache Art neu inter­pretierbar ist und sich trotzdem selbst treu bleibt. Haben Sie ein Highlight auf das Sie sich bei den Vienna Awards freuen? Natürlich bin ich schon sehr gespannt, welche Sieger es in den einzelnen Katego­ rien geben wird und freue mich auf einen fulminanten Galaabend im MQ!

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KAMPAGNE 2013

TITANIA Elisabeth Amalie Eugenie, Herzogin in Bayern, spätere Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn, oder auch Sisi, Sissi und Lisi gerufen. Die Zahl ihrer Namen übersteigt nicht die Zahl der Anekdoten, die ihr Leben für sie schrieb. Missverstandene Nationalheilige, exzentrische Zicke, rastlose Weltreisende. Verkitscht und bis zur Unkenntlichkeit übermalt von einem Mythos, dessen Fundamente sie einst selber schuf, entfloh sie oft in Tagträumen dem höfischen Protokoll als rebellische Feenkönigin Titania im Shakespeare’schen Mittsom­ mernachtstraum. Verkörpert von Top-Model Emma Heming-Willis und in Szene gesetzt von Fotografin Julia Spicker, zeichnet die Kampagne der Vienna Awards 2013 die Facette einer unabhängigen, in sich zurückgezo­ genen, melancholischen Frau, die ihrer eigenen Zeit weit voraus war. So schrieb Elisabeth einst: “Die Leute wissen nicht was sie mit mir beginnen sollen, weil ich in keine Traditionen und längst anerkannten Begriffe hineinpasse. Sie wollen nicht, dass man ihre Schubladenordnung störe. So gehöre ich denn mir ganz.”

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P H O T O S Julia Spicker K O N Z E P T Julia Spicker & Christopher Koller E X E C U T I V E P R O D U C E R Susanne Gosch M A K E U P Christopher Koller H A I R L’Oreal / Ultimativ Group S T Y L I N G Julia & Christina Urschler M O D E L Emma Heming-Willis I M A G E E D I T I N G Nicoletta Sobotta D R E S S inbar spector S H O E S Högl H E A D P I E C E Christopher Koller G L O B U S C R U C I G E R Swarovski Corporate Archive 41


I N T E RV I E W

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EMMA HEMING-WILLIS

In Malta geboren, wuchs Emma Heming-Willis in London auf. Als erfolgreiches­Model arbeitete sie für John Galliano, Dior, Chanel, Valen­ tino, Ungaro, Ralph Lauren, Victoria’s Secret und war am Cover von Elle, W Magazine und Glamour. 2009 heiratete sie Schauspieler Bruce Willis, 2012 kam ihre gemein­ same Tochter Mabel Ray zur Welt.

Kaiserin Elisabeth ist eine der berühmtesten Österreicherinnen und eine Legende. Haben Sie sich vor dem Shooting über sie informiert? – Natürlich habe ich schon von ihr vorher gehört, aber als ich gehört habe, dass sie das Motiv ist, habe ich sofort Recherchen angestellt. Ich finde sie faszinierend, denn auf der einen Seite wird sie als süßes Mädchen dargestellt, obwohl sie in Wahrheit eine exzentrische Frau war und gegen die Regeln des Hofes rebelliert hat. Waren Sie schon einmal in Österreich? – Ja, schon einige Male. Ich habe hier Familie, die in Wien lebt und war auch am Lifeball mit meiner Mutter. Ein tolles Event! Dort habe ich Bill Clinton getroffen – eine Ehre. Sie sind Model, Schauspielerin und haben ihr eigenes Parfum „Lovingly“ kreiert. Erzählen Sie uns von Ihrem “First Mom”-Project! – Die Idee dahinter ist, dass Eltern, die zum ersten Mal ein Baby erwarten besonders unsicher sind und ihre Erfahrungen miteinander austauschen. Ihre junge Familie ist ständig auf Reisen. Wie wirkt sich das auf das Familienleben aus? – Es ist natürlich schwierig, denn wir sind ständig auf Achse, kommen kaum zur Ruhe. Aber ich achte in erster Linie darauf, dass sich Mabel egal wo und wann sicher und geborgen fühlt. Was ist Ihr wichtigstes Keypiece, wenn Sie eine glamouröse Award-Show besuchen?­ – Ich muss sagen, es ist eine Clutch! Ich habe normalerweise kein Keypiece, das ich­ unbedingt tragen muss, aber kleine Taschen geben mir das Gefühl etwas zum “­Anhalten” zu haben, wenn Bruce nicht gerade meine Hand hält. Und ihr Beauty-Geheimnis? – Kokosnussöl! Ich verwende es für schlichtweg alles. Es erinnert mich an meine Kindheit, denn meine Mutter hat es immer verwendet.

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Photos: Christian Barz, Robert Uncles

Mit ihrer natürlichen und bodenständigen­Art verzauberte Emma Heming-Willis, DiorTestimonial­und Ehefrau von Hollywood­-Schauspieler Bruce Willis, die Vienna­AwardsCrew beim Shooting­in Lon­ don und schlüpfte in die Rolle einer exzentrischen­Legende. Als Schauspielerin­und Model erfolgreich­unterwegs, hat sich ihr Glück letztes Jahr mit Tochter­ Mabel Ray vervollständigt. Was sie besonders mit Österreich­ verbindet,­erzählt sie im Interview.­­­­


I N T E RV I E W

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JULIA SPICKER

“Wir wollten keine liebliche­, verkitschte Prinzessin zei­ gen, sondern die melancho­lische, un­berührbare Frau dahinter.”

Was ist Dein erster Gedanke, wenn du “Sissi” hörst? – Todessehnsüchtig, melancholisch­und freiheitsliebend. Es ist eine besondere Gratwanderung sich an dieses Idol zu wagen, das vor allem mit vielen Klischees belegt wurde. Wie schafft man es sich von diesen wegzubewegen?­ – Bei Sissi denken wir sofort an die Romy Schneider Filme, Verkitschung, heile Welt, arme missverstandene Kaiserin der Herzen. Jedoch wird abseits dieser Klischees Sissi­als wehmütige Monarchin mit jeder Menge Spleens beschrieben, die sehr wenig Interesse­an Politik und ihrem Volk hatte. Gerade diese Seite war es, die uns an ihr interessiert hat. Wir wollten keine liebliche verkitschte Prinzessin zeigen, sondern die melancholische, unberührbare Frau dahinter­ - zurück­gezogen, unantastbar, dunkel. Ikonenhaft! Ich war inspiriert von der Aussage des zeitgenössischen Schriftstellers Kálmán Mikszáth de Kiscsoltó, der bei einem Empfang in der Budapester Burg 1900 anwesend war und sie mit folgenden Worten beschrieb: “Dort sitzt sie im Thronsaal der königlichen Burg in ihrem schwarzen, mit Spitzen durch­wirkten ungarischen Gewand. Alles, alles an ihr ist düster. Von dem dunklen­Haar wallt ein schwarzer Schleier herab. Haarnadeln schwarz, Perlen schwarz, alles schwarz, nur des Antlitz marmorweiß und unsagbar traurig ... Eine Mater dolorosa ... Sie ist es noch, doch der Kummer hat seine Spuren in dieses Antlitz eingegraben ... Keine einzige Bewegung, kein einziger Blick verrät Interesse. Einer marmorbleichen Statue gleicht sie.” Wie ist diese “Transformation” dann weitergegangen? – Wir haben die traditionellen­ Elemente, die man mit ihr verbindet, in Metaphern verwendet. Markant natürlich die berühmten Diamantsterne in ihrem Haar. Dazu wurde von Christopher Koller ein ei­ genes Headpiece angefertigt. Du warst mit dem Vienna Awards-Team in London, um die Kampagne im Haus von Emma Heming-Willis und ihrem Mann Bruce Willis zu shooten. Wie habt ihr das alles an einem Tag geschafft? – Der Zeitplan war sehr straff bemessen, zumal wir die kurze Zeit auch noch mit ihrer süßen Tochter Mabel teilen und auf einem engen Raum ein improvisiertes Studio aufbauen mussten. Emma ist uns aber sehr entgegen gekom­ men, war äußerst unkompliziert und geduldig. 43


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M A K I N G

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"An Inside View" Movie auf Youtube

Photos: Cristobal Hornito

F端r ein exklusives Shooting im Haus von Emma Heming-Willis und Bruce Willis, reiste das Kampagnen-Team der Vienna Awards nach London und arbeitete im improvisier足 ten足 Studio an der Transformation einer Kaiserin, die schon zu Lebzeiten Legende war. Doch wie dieser gerecht werden? Fotografin Julia Spicker konzeptionierte die typischen Motive als Metaphern und distanzierte sich von bekannten Klischees. Die ber端hmten Haarsterne wurden von Christopher Koller zu einem Headpiece gefertigt, der Reichsapfel stammt aus den Archiven Swarovskis.

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Foto: Michaelangelo Di Battista

Mrs. Soul live in Wien Alicia Keys am 13.6.2013 in der Wiener Stadthalle.

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SISSI -

DER SCHMUCK EINER MODEIKONE Elisabeth fand bereits in jungen Jahren – zur Zeit ihrer Heirat und Ankunft am Wiener Hof Mitte der 1850er Jahre – einen eigenen Stil. Die Donau­metropole hatte zu dieser­Zeit bereits eine Führungsrolle in der Modebranche eingenommen. Nicht zuletzt ihre außergewöhnliche Taille von 51 Zentimetern machte die Monarchin zu einem Star in diesem modischen Zentrum.

Photos: Studio Wagner

Die Krönung von Sissis Gesamterscheinung war schließlich der Schmuck: Colliers, Broschen, Ohrringe und Ringe wurden aus Diamanten, Rubinen, Smaragden und Perlen eigens für spezielle Anlässe kreiert. Angelehnt an die kaiserlichen Juwelen wurden nun drei Schmuck­serien in beeindruckender Art neu interpretiert und designt. Inspiriert vom berühmten „Sternenschmuck mit Perle“ und dem „Collier mit Saphier“, sowie dem „Collier mit Smaragd“ aus dem Besitz der Erzherzogin Isabella von Österreich-Teschen, entstand die „Schloß Schönbrunn Edition – Imperial Collection“ in Zusammenarbeit mit CIRO, dem traditionsreichen Unterneh­ men für hochwertigen Modeschmuck. „Österreichische Gold­ schmiedekunst hat eine jahrhundertelange Tradition”, betont Elisabeth Koller Galler, Geschäftsführerin­von CIRO.

„Wir besinnen­ uns dieses Know-hows ,Made in Austria‘ und machen Österreich zum Ideenpool für unsere hauseigenen Kollektionen.“ Entwurf und Prototyp für die Exklusivserien von CIRO liegen in Händen österreichischer Goldschmiede und Juweliere.­ In eine Epoche, die historische Wurzel für den Modeschmuck Europas legte, kann man auch in den Kaiserappartements der Wiener Hofburg eintauchen. Abseits gängiger Klischees wird im “Sisi Museum” ein lebensnahes Bild der faszinierenden Persönlichkeit­Elisabeth gezeigt.

B E S U C H E RI N FO R MAT I O N Kaiserappartements Sisi Museum Silberkammer Hofburg (Eingang Michaelerkuppel) 1010 Wien www.hofburg-wien.at Täglich geöffnet von 9:00 – 17:30

Sissi’s Schmuck ist bei CIRO erhältlich 47


WIEN, WIEN, NUR DU ALLEIN!

Weil Wien immer Wien bleibt, auch wenn es noch so gern anders wäre. - Anna Aichinger, Designerin

- Thomas Orsolis, Make-up Artist

In den letzten Jahren hat sich Wien vom verstaubten Mief der Monarchie endgültig befreit und zelebriert nun Geschichte, Gegenwart und Zukunft. Ich freue mich in einer Stadt zu leben, die zugleich internationales Flair und regiona­len Charme versprüht, wo aber auch die Tradition nicht davor scheut, der jungen Mode auf die Sprünge zu helfen. - Gabriel Baradee, Designer von Shakkei


Ich liebe Wien, weil es Tradition & Moderne verbind­ et... und trinkbares Wasser aus der Leitung kommt. - Eva Poleschinski, Designerin von [ep_anoui]

An Wien habe ich mein Herz verloren, nicht nur wegen der Grandiosität und Wichtigkeit in der Weltgeschichte, sondern wegen seiner Seele und Großzügigkeit, die mich immer inspiriert. Was mich besonders fasziniert, ist die authentische „Cosmo-Provinzialität“ - das Paradoxon eine Weltstadt zu sein mit dem Luxus des gemütlichen Schritts. In Wien ändert und entwickelt sich alles, ohne dass es uns bewusst ist. Es ist ein Treffpunkt von kreativen, leidenschaftlichen, innigen, freun­ dlichen und offenen Köpfen. Ein romantischer Ort, wo alles erlaubt ist ... Leben und Lieben, dann kann man nur in Wien verliebt sein. – Marcos Valenzuela-Abril, Designer von Tiberius

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Wir lieben Wien, weil es im Zentrum Europas viel Potential für neue Mode und Kunst hat und historische Architektur mit leistbarem Wohnen verbindet. – Mark Stephen Baigent und Julia Rupertsberger,­Designer von Mark & Julia


Der gebürtige Holländer, aufge­ wachsen auf der karibischen Insel Curacao, realisiert mit seinem Team kommerzielle und kulturelle Produktionen für Events, Fashion und TV und stand für mehrere Fernseh-Produktionen bereits selbst vor der Kamera. Er startete seine Karriere in der Modewelt als Model und ist heute Creative Director und Choreograph. Er war bereits in den letzten Jahren für die Vienna Awards als Backstage Manager tätig.

I N T E R V I E W

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VIENNA AWARDS BACKSTAGE

Du bist Choreograph und Laufsteg-Trainer, castest für die Vienna Awards viele Models. Worauf achtest Du dabei? – Man muss die Wünsche und Bedürfnisse der Designer erkennen und diese bei ihrer Show stark unterstützen. Welches Model passt zu welchem Outfit, welche Corporate Identity und welcher Stil sollen hervorgehoben werden? Zusätzlich muss jedes Model eine Ausstrahlung haben, die mich begeistert. Was machen die Vienna Awards für Dich so besonders? – Sie sind so besonders, weil sie Persönlichkeit und Gefühl für Ästhetik widerspiegeln.

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Photo: Gerry Frank Photography

Du bist jetzt seit einigen Jahren bei den Vienna Awards backstage dabei. Welche Erlebnisse hast Du besonders positiv in Erinnerung? – Es ist jedesmal schön zu sehen, wenn im richtigen Moment alle Leute backstage durch ihre verschiedenen Kompetenzen­etwas Harmonisches für den Zuseher auf den Catwalk zaubern. In diesem Moment – „when the show starts“ – entstehen Synergien, die durch Kompetenz­ und Liebe für die Arbeit geformt werden.


Photos: Andreas Tischler, Jürgen Hammerschmid, Katharina Schiffl, Maria Ratzinger

Models, Stylisten, Make-up Artists, Hair Stylisten, Designer, Ton- und Lichttechniker, Fotografen, Video-Teams – rund 320 Mitarbeiter sind vor, während und nach den Vienna Awards beschäftigt die Gala zu einem unvergesslichen Abend im ModeKalender Österreichs zu machen. Die schönsten Momente der vergangenen Jahre on- und off-stage zeigen wir hier zum ersten­Mal vereint.

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GERHARD FREIDL BEST MODEL OF THE YEAR In der U-Bahn entdeckt, haben es schon viele auf den Laufsteg geschafft, doch die Zahl derer, die von Karl Lagerfeld für eine Kampagne von Dior Homme ausgewählt­ und fotografiert werden, scheint doch geringer zu sein. Gerhard Freidl, Kärntner,­ markante Gesichtszüge, studierte in Wien Politikwissenschaften. Bis ihn die Modewelt rief. Von D wie D&G bis Z wie Zegna befindet sich alles im Buch, das er bei seinem ersten Casting vergaß. Geschadet hat es nicht. Fotograf Jean-Baptiste Mondino gewährte ihm seinen Einstand bei Numero und der Rest ist eine Karriere, die sich so schnell in Österreich nicht wiederholen wird. Ein klarer Fall für “Model Of The Year”. Bravo! P H O T O S Kosmas Pavlos

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Wenn ich die miss nicht weiterlesen möchte, teile ich das spätestens 6 Wochen vor Ende meines Abos schriftlich mit. Ich stimme zu, dass meine während der Geschäftsbeziehung laufend anfallenden Daten von Styria Multi Media GmbH & Co KG zur Zusendung von Informationen und Werbemitteln über Medienprodukte (Print und Digital) sowie Einladungen zu Veranstaltungen per Post, E-Mail, Telefax, Telefon oder SMS/MMS, etc. übermittelt und verarbeitet werden dürfen. Ich stimme weiters zu, dass dieselben Daten zu den selben Zwecken an die Print-/Digital- und Servicegesellschaften der Kleinen Zeitung, der Presse, des WirtschaftsBlatt und der Styria Multi Media, sowie der Styria Marketing Services GmbH & Co KG übermittelt und von diesen auch verarbeitet werden dürfen. Weiters stimme ich zu, dass dieselben Daten zur Durchführung von Marketingaktionen entsprechend § 151 GewO weitergegeben werden dürfen. Ich kann diese Zustimmung jederzeit durch Brief oder E-Mail widerrufen. 56


B E S T

M O D E L

Was macht Gerhard Freidl, wenn er gerade nicht auf einem Laufsteg oder vor einer Kamera­unterwegs ist? – Sport und Lesen. Paris oder Mailand? – Paris Mit Karl Lagerfeld arbeiten ist ... – ein beruflicher Traum der für mich in Erfüllung­gegangen ist. Casting Director für einen Tag. Welchen Kollegen würdest du buchen? – Kosmas Pavlos (Anm. sein Booker bei “Wiener Models”) Wo kommt der Award für “Best Model” hin? – Der wird einen Platz bei meinen Eltern­zu Hause bekommen.

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Glamouröses Weinparadies

Inmitten der wunderschönen Weinberge des Weinortes Mailbergs befindet sich das Weindomizil Hagn – ein Lifestylerestaurant mit Vinotheksbereich, Weinlounge, Barbereich, flexiblem Sitzbereich und Multimediaausstattung. EinE OasE dEr ruhE gepaart mit modernem Lebensgefühl findet sich hier neben bewährter Tradition. Vom restaurant, als auch von den sechs behaglichen Gästezimmern, die den namen diverser rebsorten tragen und mit TV, internet und Terrasse ausgestattet sind, bietet sich ein fantasti-

scher ausblick auf die pitoreske Landschaft sowie zum Malteserschloß Mailberg. Ein herrlicher Genuss für alle sinne. Tauchen sie in die vielfältige Welt des Weines ein. Eine mundende Weindegustation sowie die saisonale Kulinarik lassen ihren Besuch zu einem besonderen Erlebnis werden.

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Wein & Wellness Genießen Sie das schöne Ambiente des Weindomizils Hagn in Mailberg mit Panoramablick inmitten der Weinberge. Sie schlafen im „Genießerzimmer“ des neuebauten, familiär geführten Betriebes. Die sechs Gästezimmer sind mit TV, Internet und Terrasse mit Blick auf die pittoreske Landschaft ausgestattet.

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Hier tauchen Sie ein in eine Welt aus Wasser, Wärme, Licht und Musik. Attraktive Innen- und Außenthermalwasserbecken, Solebecken mit akustischen und optischen Spezialeffekten, eine Saunawelt auf 1.500 qm, Ruhebereiche, ein Wintergarten, ein Asiatischer Ruheraum sowie Panta Rhei Ruheräume mit Wasserbetten sorgen für Ihr Wohlbefinden. Bei einem romantischen Abendessen in 3 Gängen entfliehen Sie Ihren Alltagssorgen und geben sich ganz dem Genuss hin.

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2024 Mailberg 154, 02943/2256 bzw. 0676/84901551, info@hagn-weingut.at, www.hagn-weingut.at 58


4 JAHRE VIENNA

Vienna Awards Hostessen

Stylisten Odo Mischitz und Yoan Gonfond mit Fotografin­Inge Prader

AWARDS

Designerin Eva Poleschinski

“Style Icon” und Model Tatjana Patitz

“Best Fashion Editor” Margit Kratky

Fotograf Mato Johannik und Stylist Kenny Krueger

Kosmas Pavlos, “Best Model” Ilvie Wittek und Andrea Weidler (Wiener Models)

Moderatorin Bianca Schwarzjirg

Photos: Andreas Tischler, Jürgen Hammerschmid, Katharina Schiffl, Maria Ratzinger

“Best Hair Stylist” Wolfgang Lindenhofer

Designerin Lena Hoschek und “Best Make-up Artist” Sergej Benedetter

ANTM-Gewinnerin Lydia Obute mit Model Patrick Kafka

Model Karolina Kurkova mit Ehemann Archie Drury

Wendy&Jim-Designer Hermann Fankhauser und Helga Ruthner

Society-Lady Andrea Buday

PR-Lady Marlies Frey mit Stylistin Barbara Zach

Bloggerin Julia Basagic

Fotograf Marcel Gonzalez-Ortiz mit Sängerin Fernanda Brandao

Mode-Unternehmerin Valentina Cangiano mit Begleitung 59

Archie Drury mit Steffl-Eigentümer Hans Schmid und Freddy Schmid


S O C I E T Y

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JA H R E

V I E N N A

AWA R D S

Karolina Kurkova

Designer Thomas Kirchgrabner und Society-Lady Andrea Buday

Juwelier Reinhard Köck mit Ehefrau Rosa

Designer Bernhard Willhelm

Diva-Modechefin Margit Kratky mit Begleitung

Designerin Lena Hoschek

“Best Newcomer” Gabriel Baradee

Christine Reiler und Szene-Fotograf Conny de Beauclair

Sängern Fernanda Brandao mit Lifeball-Initiator Gery Keszler und Model Anika Scheibe

Miss Candy

“Style Icon” Kiera Sunshine Chaplin

Miss Austria 2003 Tanja Duhovich

Perfect Props-Duo Roswitha Kladnig und Andreas Lackner

Model Ilvie Wittek mit Kollegin Jessica Van Der Steen

“Best Accessory Designer” Andreas Eberharter

Stylist Kenny Krueger

PR-Unternehmer Wolfgang und Angelika Rosam

Schuh-Produzent Ludwig Reiter 60

Moderatorin Barbara Schöneberger mit Entertainer Alfons Haider

Gery Keszler und Agentur-Besitzer Mario Soldo


S O C I E T Y

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JA H R E

V I E N N A

AWA R D S

“Das Perfekte Model”Gewinnerin Anika Scheibe

Moderatorin Barbara Schöneberger

Moderatorin Sonya Kraus

Catwalk-Choreograph Alamande Belfor mit Ehefrau Ianara

“Best Newcomer” Gabriel Baradee mit Begleitung

Stylisten Alma Totic und Thomas Reinberger

Karolina Kurkova mit Odo Mischitz

Miss Austria 2007 Christine Reiler

Moderatorin Nazan Eckes

Designer Marios Schwab

‘Making Of’-Chefin Martina Cerny mit Patricia Biringer

Almdudler-Boss Thomas Klein mit Puls4Modechefin Shadi Pouyazadeh

Desirée Treichl-Stürgkh und Model Iris Strubegger

Model Jessica Van Der Steen und “Best Hair Stylist” Patrick Glatthaar

Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny

Tiberius-Duo Karl Ammerer und Marcos Valenzuela-Abril mit Designerin Nina Kepplinger

Designer Andreas Kronthaler mit Indie-Chefin und “Best Fashion Editor” Kira Stachowitsch

“Best Hair Stylist” Alexander Moser 61

Daniela Enzi mit Begleitung

Vienna Awards-Initiatorin Marjan Firouz mit Karolina Kurkova

Designerin Rebekkka Ruétz


S I M O N E

A R L I T S ,

ÖS T E R R E I C H I S C H E

T E X T I L

Z E I T U N G

DAS LANG SYNDROM

Syndrome sind selten eine gute Sache. Unterschiedlichste Krankheitszeichen tun sich dann zusammen, um schließlich aufzubrechen. Hört sich nicht gut an. Ist belastend, schwer loszuwerden. Oft gar nicht. Und es scheint als hätte sich ein ganz bestimmtes Syndrom auch hierzulande unter der Gruppe der Modemenschen breitgemacht. Sie denken der Bogen vom medizinischen Syndrom zur Wiener­ Modeszene ist weit gespannt? Das (von der Autorin dieser­Zeilen entdeckte) Lang-Syndrom beweist das Gegenteil. Während in der Medizin zwar der ursächliche Zusammenhang der verschiedenen Krankheitszeichen bekannt ist, nicht aber deren Entstehung und Entwicklung, ist beim Lang-Syndrom auch die Genese offenkundig. Namensgeber ist Helmut Lang. Die Mode­ designikone Österreichs schlechthin. Er scheint Wende- und Angelpunkt zu sein, mit ihm steht und fällt das Bewusstsein der heimischen Modekreateure. Er ist Ausgangspunkt einer österreichischen Modegeschichte. Das Davor und Danach gerät in einen Nebelschleier des Vergessens, der Identitätssuche, der Imagefrage. Unumstritten zählt Helmut Lang zu den wichtigsten­ österreichischen Modedesignern, die international große Wirkung hatten bzw. haben. Sein Minimalismus prägte die 1990er stark, der Weggang aus Wien 1998 riss ein Loch in die heimische Szene. Lang ist in den USA geblieben, seit 2000 erster­ nicht-amerikanischer Modedesigner, der in das Council of Fashion Designers of America aufgenommen wurde und dafür verantwortlich, dass die New York Fashion Week seit 1999 vor den Schauen in London, Mailand und Paris stattfindet. Doch es gab in Österreich auch vor Helmut Lang, der sich heute als Künstler betätigt, einflussreiche Modemenschen. Persönlich­ keiten wie Fred Adlmüller oder Katarina Noever. Adlmüller, dessen­ Stiftung heute Stipendien an Studenten der Universität für angewandte Kunst in Wien vergibt, ist der bekann­teste heimi­ sche Couturier der 1950er Jahre. Fred Adlmüller, er schnei­derte für Schauspiel- und Politprominenz, stellte bereits im Herbst 1945 die ersten Nachkriegs­kollektionen vor und leitete sechs Jahre lang die Meisterklasse für Mode an der Angewandten. Vermutlich kannten sich Altmeister Adlmüller und das junge Mannequin­ Katarina Noever, die in den 1960er und 1970er Jahren als Model international bekannt war. 2012 präsentierte das Wien Museum eine Sammlung aus der exklusiven Garde­ robe Noevers – übrigens hatte Helmut Lang seine Boutique gegenüber ihrer Wohnung und war Kunde ihres Conceptstores Section N, wie sie in einem Gespräch mit der Tageszeitung „Die Presse“ verriet. 62

Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts war glamouröser Nährboden für Mode in Wien. Heute kommt man mit Glamour­ allein allerdings nicht mehr weit. Der finanzielle Aspekt des Modeschaffens spielt eine immer entscheidendere Rolle. Für Wiens Creative Industries bedeutet das vor allem: Durchhalten! Die größtenteils Ein-Personen-Firmen beißen sich durch,­ denn die Diskrepanz zwischen Verkaufspreis und tatsächlichen Investitionen­ist enorm. Hier beißt sich die Katze in den Schwanz: Wiens Modedesigner bieten zu einem Großteil, was Andreas Bergbaur im Buch „Fashion in Context“ als „Contemporary­ Fashion“ bezeichnet. Diese Form der Mode durchbricht Grenzen, ist konzeptionell, löst die Definition der Geschlechter auf, ist deshalb aber auch schwer verkäuflich und selten rentabel. „Es handelt sich um eine kleine Gruppe von Designern, die so genannte Avantgarde“, meint Bergbaur, ehemaliger Co-Gründer von Unit F. Kennzeichen sind dekonstruierte Formen und Schnitte. Helmut Lang erscheint wieder auf der Bildfläche. Heute sind Labels wie Ute Ploier, Wendy&Jim, Fabrics Interseason­ oder Pelican Avenue, Vertreter dieses speziellen­Verständnisses­ von Mode. Zu speziell, um kommerziell zu sein. Zumindest in Österreich tut sich diese Art des Designs schwer. In Asien – vor allem­ Japan – lässt sich dafür gutes Geschäft mit hoch­ individueller Mode machen. Dort gibt es den entsprechenden Street Style, der hierzulande schlicht und einfach­nicht existent ist. Und dann sind da noch die erfolgreichen „Auslandsösterreicher“,­ die, um wirtschaftlich und kreativ wachsen zu können, in Mode­ metropolen auswanderten. Beispielsweise Marios Schwab oder Peter Pilotto. Zwar nicht ausgewandert, international aber dennoch­ erfolgreich ist Lena Hoschek. Sie hat geschafft, was Helmut Lang Ende der 1990er in einem Interview so formulierte:­ „Die wichtigste Gesetzmäßigkeit für jeden Designer ist eine Kontinuität und Konsequenz, die nach einer gewissen Zeit Definition seines Werkes und damit Respekt bringt.“ Und damit schließt sich wohl der Kreis. Und Helmut Lang bleibt weiterhin Gradmesser für die österreichischen Modeschaffenden. Das Lang-Syndrom ist eben nicht so einfach abzuschütteln.


MARJAN FIROUZ

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KÄRNTNER RING 14/15 • 1010 WIEN • WWW.MARJANFIROUZ.COM


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