Berlinale Generation 2009 Projektberichte und Ergebnisse der teilnehmenden Grundschulen
Berlinale Generation 2009 Bericht des Albrecht-Dürer-Gymnasiums 11. Klassenstufe Film: Mary and Max, Regie: Adam Elliot; AUS 2008
Ado/hoffmann
28.3.9
Projektvorstellung Berlinale Schulprojekt Thema: Der Animationsfilm “Mary und Max” von Adam Eliot als Unterrichtsanregung in der elften Klassenstufe des Albrecht-Dürer-Gymnasiums Schulumfeld und Lerngruppe Der Filmbesuch fand mit einer Gruppe von Schülern des Profilkurses Deutsch statt; der Kurs umfasst zwei Wochenstunden, die verständlicherweise nicht ausschließlich für die Arbeit mit dem Film genutzt werden konnten, zumal ein Lehrerwechsel bevorstand. Die Schüler waren am Event „Berlinale“ interessiert und sie zeigten sich auch bei der Filmbesprechung und der weiteren selbständigen Arbeit in der Mehrzahl motiviert. Erfahrungen mit Filmarbeit hatte eine kleine Gruppe von SchülerInnen, weil sie bei einem Filmprojekt von Deutsche Welle-TV mitgemacht hatten. Es handelt sich um eine fast halbstündige Dokumentation einer innerstädtischen Schülerbegegnung von Neuköllner Gymnasiasten mit Schülern des Jüdischen Gymnasiums in Mitte. Am Projekt „Generation“ beteiligten sich in meiner Gruppe insgesamt 12 Schülerinnen und vier Schüler. Didaktisch-methodische Vorüberlegungen Aufgrund der Kursstruktur war von vorneherein klar, dass ein Großteil der Arbeit von den SchülerInnen selbständig zu erledigen war und nur teilweise während der Unterrichtsstunden stattfinden konnte. Für diese Phasen waren vornehmlich Vorbesprechungen, Überarbeitungsdiskussionen, individuelle Ergebnisvorstellungen eingeplant. Gegenstände der Arbeit waren: a) Nachbereitung des Films im Gespräch, b) Verfassen von Rezensionen, c) Recherche zum Asperger-Syndrom, d) Ersinnen und Skizzieren von Parallel- bzw. spin-off-Geschichten, die im engeren und weiteren Sinne von der Story und den Figuren des Films inspiriert waren, e) Verfassen, Besprechen und Überarbeiten von potentiell verfilmbaren Exposés, f) Begriffsklärungen zu bestimmten filmspezifischen Begriffen wie „storyboard“, „Exposé“, „Treatment“, „Drehbuch“. Der eigentliche Schwerpunkt lag auf der Erarbeitung von Exposés; in einigen Fällen sollte auch schon über die Umsetzung in eine Filmszene nachgedacht werden.
Berlinale Generation 2009 Bericht des Albrecht-Dürer-Gymnasiums 11. Klassenstufe Film: Mary and Max, Regie: Adam Elliot; AUS 2008
Projektstruktur Im einzelnen wurde von den Schülern zuhause gearbeitet, die Ergebnisse wurden ausgedruckt und den Mitschülern zugänglich gemacht, so dass in den einzelnen Stunden zielgerecht diskutiert, überarbeitet und weiter geplant werden konnte. Insgesamt standen für das Projekt im Rahmen des Deutschunterrichts nicht mehr als insgesamt 6 Stunden zur Verfügung. Die abschließende Sammlung der von den Schülern eingereichten Aufgaben, ihre Anordnung, Vervielfältigung und Heftung ist noch nicht abgeschlossen. Sie soll aber den Verlauf der Beschäftigung mit dem Thema nachvollziehbar dokumentieren. Auf eine weitere Optimierung (stilistische und inhaltliche Verbesserung) der eingereichten Unterlagen wird verzichtet, weil diese den Rahmen der Unterrichtsarbeit überschreiten würde. Materialien, Schülerergebnisse Die Schüler erhielten Blätter zu den oben erwähnten Fachbegriffen, die ihre Arbeit an den Exposés und Storyboards erleichtern sollten. Sie verfassten Rezensionen des Films und konnten auch – falls gewünscht – einen Erlebnisbericht zum Besuch im Babylon schreiben. Neben der eigentlichen unterrichtlichen Beschäftigung mit dem Thema ergab sich noch eine Recherche, die eine Schülerin in Gang setzte, um Wurzeln ihrer Familie in Ägypten zu suchen. Der Bezug zum Film besteht in der Tatsache, dass mittels eines modernen Mediums ein Kontakt zu völlig unbekannten Menschen geknüpft wird, die für die eigene Existenz aber bedeutungsvoll werden könnten. Eine weitere Schülerin lud den Kurs zur Aufführung einer Theatergruppe ein, die sich dem Thema Autismus gewidmet hat und dies in einem internationalen Rahmen tut. Abschließende Betrachtung zum Projekt Insgesamt ist die Zusammenarbeit mit der Berlinale sicherlich für alle Teilnehmenden erfreulich. Allerdings ist die Beschäftigung mit den Filmen ein wenig zufallsgesteuert, so dass die Projektarbeit im Grunde nicht langfristig vorbereitet werden kann!? Im Grunde wären vielleicht Fächer wie Englisch, die meisten Filme laufen in einer englischen Fassung, oder Musik besonders geeignet das Angebot der Berlinale wahrzunehmen.
Berlinale Generation 2009 Bericht des Albrecht-Dürer-Gymnasiums Bärbel Liebig mit der Klasse 10b Film: Glowing Stars, Regie: Lisa Siwe; Schweden 2008
Bärbel Liebig Albrecht-Dürer-Gymnasium
Unterrichtsprojekt im Rahmen des Berlinale-Programms Generation 14+ Klasse: 10b Film:
Im Anschluss an den Kinobesuch (eine Unterrichtsstunde): Freies Gespräch über Eindrücke, Themen des Films usw. Ergebnis: Der Film hat den Schülern/Schülerinnen gefallen; sie fanden ihn überwiegend „traurig“, die Mädchen haben geweint. Gemeinsam wurde der Schluss als etwas dennoch Positives und Hoffnungsvolles charakterisiert. Beeindruckt waren die Schüler auch von der Anwesenheit der beiden Hauptdarstellerinnen, deren schauspielerische Leistungen sehr gewürdigt wurden. Aus einem anschließenden Brainstorming gingen verschiedene Ideen für die Projektarbeit hervor, die ich in einer Übersicht zusammengefasst habe. Arbeitsblatt für die Schüler/Schülerinnen: s. Folgeseite
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Berlinale Generation 2009 Bericht des Albrecht-Dürer-Gymnasiums Bärbel Liebig mit der Klasse 10b Film: Glowing Stars, Regie: Lisa Siwe; Schweden 2008
10b Projekt Generation 14+ 9.02.09
I taket lyser stjärnorna (2009) (An der Decke leuchten die Sterne) nach dem preisgekrönten Jugendbuch von Johanna Thydell
Themenvorschläge für die Projektarbeit (der Film ist je nach Thema nur Anstoß für eine freie Bearbeitung)
Thema 1: Freundinnen Bearbeitungsvorschläge: Fotoroman, Kurzgeschichte in SMS-Texten, Comic, Tagebuch… Thema 2: Eine schwere Zeit Bearbeitungsvorschläge: Briefe an Jenna, Tagebuch, Textcollage… Thema 3: Generationenkonflikte - Großeltern/Eltern/Kinder Bearbeitungsvorschlag: Szene/Sketch Thema 3: Filmkritik Bearbeitungsvorschlag: fiktiver Blog mit Einträgen und Kommentaren Thema 4: Verfilmte Literatur Bearbeitungsvorschlag: Vergleich von literarischer Vorlage und Film in Beispielen Thema 5: Schweden – ein wenig bekanntes Land Bearbeitungsvorschlag: Plakat + Kurzvortrag Thema 6: Alkoholkonsum von Jugendlichen Bearbeitungsvorschlag: Umfrage mit Auswertung Anmerkung: Das Thema „Krankheit und Tod“ wurde von den Schülern/Schülerinnen weitgehend gemieden. 2
Berlinale Generation 2009 Bericht des Albrecht-Dürer-Gymnasiums Bärbel Liebig mit der Klasse 10b Film: Glowing Stars, Regie: Lisa Siwe; Schweden 2008
Aus den Bearbeitungsvorschlägen kristallisierten sich dann vier Themengruppen heraus:
1. Das Tagebuch der Großmutter (Auseinandersetzung mit der Filmhandlung; Perspektivenwechsel; schriftliche Einzelarbeiten) 2. Alkoholkonsum von Jugendlichen (Ausarbeitung eines Fragebogens, der auf einer Website veröffentlicht und per Schüler-VZ verbreitet wurde; Schreiben eines Programms zur Auswertung; Gruppenarbeit) 3. Generationenkonflikte (Schreiben einer Spielszene; Einstudieren der Rollen; Präsentation; Dokumentation als Fotostory; Gruppenarbeit) 4. Schweden – ein unbekanntes Land (Referate, z.T. als Powerpoint-Präsentation, über Geschichte, Landschaft, Staatsform, Landestypisches; Einzelarbeiten)
Dauer des Unterrichtsprojekts: 6 Schulstunden 4 Schulstunden in Einzel- bzw. Gruppenarbeit. Ein Großteil der Arbeit wurde von den Schülern/Schülerinnen allerdings zu Hause erledigt (Recherche, Schreibarbeiten, Arbeit am PC); Präsentationen: 2 Schulstunden
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Berlinale Generation 2009 Bericht des Albrecht-Dürer-Gymnasium (Neukölln) Herr Preuß mit der Klasse 10c Film: "Teenage Response"; Regie: Eleni Ampelakiotou; D 2009
Bericht zum Berlinale Projekt der Klasse 10c des Albrecht-Dürer-Gymnasiums 1.
Film: Teenage Response
Teenage Response ist ein ästhetisch anspruchsvoller Portraitfilm über das Leben Berliner Jugendlicher, über das, was sie bewegt, über ihre Hoffnungen, Leidenschaften, Vergangenheiten und Zukunftsfantasien. Auffallend ist, dass alle Jugendlichen außerhalb ihrer Lebensbezüge portraitiert werden. Sie haben nichts dabei als sich und ihre Sprache. Der Reduktion auf den jeweiligen Darsteller und das, was er erzählt und berichtet, entspricht dabei eine Expansion der Filmsprache. Die Bilder bieten üppige Kon-Texte: Sie setzen die Geschichten der Jugendlichen, ihre G efühls- und Gedankenwelt fort, spiegeln sie, inszenieren für die Augen das Mit- und Nichtgesagte. Für jeden Darsteller gibt es zudem ein eigenes, charakteristisches Set, das als bildhafter Ausdruck der jeweiligen Innenwelt „gelesen“ werden kann. Bei allen generationstypischen Gemeinsamkeiten (Kindheitsgeschichten, erste partnerschaftliche und sexuelle Erfahrungen, Eltern-Kind-Konflikte, Schulprobleme etc.) zwischen den einzelnen Darstellern legt der Film besonderen Wert auf das Individuelle des jeweiligen Darstellers. Wenn der Film ein Generationsbild entwirft, dann besteht das Charakteristische im Vergleich zu anderen Generationsbildern darin, dass dieser Generation scheinbar nichts Typisches anhaftet. 2.
Filmbesuch und erste Reaktionen der Schüler:
Filmlänge und –konzeption stellten eine Herausforderung an die Rezeptionsgewohnheiten der Schüler dar. So kreisten die ersten spontanen Reaktionen der Schüler um das Attribut „langweilig“. Die Schüler diskukierten darüber, was sie mit einem Kinobesuch normalerweise verbinden: Spannung, Unterhaltung, Freizeit mit Freunden usw. In einen solchen Film, so die Meinung vieler Schüler, würden sie wohl freiwillig nicht gehen. Das Bühneninterview mit der Regisseurin und zwei der Darsteller im Anschluss an die Aufführung beurteilten die Schüler einhellig als aufschlussreich. Im Unterrichtsgespräch wurde deshalb zunächst der Begriff „Langeweile“ thematisiert. Auf der Grundlage eines Assoziogramms (siehe Anhang) fächerten die Schüler den Begriff auf. Es wurde klar, dass der Begriff unterschiedliche Gemüts- und Gefühlszuständen zu beschreiben vermag. Bezogen auf den Film räumten die Schüler ein, einigen Portraits doch sehr aufmerksam gefolgt zu sein. So brachte eine weitere inhaltlich-differenzierte Abklärung des Films zwei unterschiedliche Ergebnisse: Zum einen hatten die Geschichten der meisten Darsteller nur zum Teil oder wenig mit der eigenen Lebenswirklichkeit der Schüler zu tun. Zum anderen gab es Geschichten, die gerade aufgrund ihrer Differenz zu den Erfahrungen der Schüler als interessant bewertet wurden. Hierbei handelte es sich vor allem um jene Darsteller, deren z.T. extreme Lebenserfahrungen und –umstände (z.B. frühe Drogenerfahrungen, frühe sexuelle Erfahrungen, Außenseiterdasein, Grenzsituationen) zu Faszination bzw. Ablehnung auf Seiten der Schüler führten.
Berlinale Generation 2009 Bericht des Albrecht-Dürer-Gymnasium (Neukölln) Herr Preuß mit der Klasse 10c Film: "Teenage Response"; Regie: Eleni Ampelakiotou; D 2009
3.
Projektentwicklung
3.1. Unterrichtseinheit zur Filmanalyse und –int erpretation Aufgrund der ungünstigen Rahmenbedingungen schien es ratsam, die Unterrichtsplanung so zu gestalten, dass die Schüler ihre Kenntnisse zur Filmanalyse und –interpretation auffrischten bzw. vertieften. So wurde parallel zur kreativen Projektarbeit eine Unterrichtseinheit zu einer populären Fernsehfolge („Scrubs – die Anfänger“) konzipiert. Abgeschlossen wurde die Einheit mit einer Klassenarbeit. In einer ca. sechsstündigen Sequenz des Deutschunterrichts wurden erneut Grundkenntnisse der Filmanalyse vermittelt (siehe AB im Anhang) und schließlich in einer ca. vierstündigen Sequenz an Beispielen aus mehreren Folgen der Serie „Scrubs – Die Anfänger“ eingeübt. Dabei wurde besonderer Wert auf das Erkennen der filmischen „Handschrift“ gelegt, um zu verstehen, welche filmischen Lösungen für Script-Inhalte gefunden werden müssen (z.B. Umsetzung von Tagträumen der Hauptfigur J.D. durch Zoomen, Freeze und weiche Schnitte). Dabei wurde an einer Szene besonders intensiv gearbeit, indem die Schüler ausgehend vom Skript zu untersuchen hatten, welche filmischen Mittel besonders zur Wirkungsabsicht beitrugen (Musik, Kadrierung, O ff-Kommentar, Slapstick etc.). Inhaltlicher Schwerpunkt waren die Themen Freundschaft, Beziehung und Einsamkeit am Beispiel der Folge „Meine scharfe Komabraut“ (S taffel 3, Folge 18). Hier galt es, die Kreuzung verschiedener typisierbarer Beziehungsgeschichten herauszuarbeiten: Zu Beginn stehen der Hauptfigur, die allein ist und sich nach einer Beziehung sehnt, drei unterschiedliche Pärchen mit Beziehungsproblemen gegenüber. Am Ende können alle drei Pärchen ihre Konflikte vorläufig lösen und die Hauptfigur hat ein Date mit der „scharfen Komabraut“ (attraktive junge Frau, deren Mann seit drei Jahren im Koma liegt). Allerdings schließt die Folge nicht mit einem Happy End, sondern mit einem melancholischen OffKommentar der Hauptfigur. In der Klassenarbeit schließlich war jene Szene zu interpretieren, die quasi einen Umkehrpunkt markiert: Die Hauptfigur J.D. kritisiert in einem scharfzüngigen Cafeteria-Monolog die Nichtigkeit der Beziehungsprobleme aus der Perspektive eines Alleinstehenden. Im Anhang findet sich das Beispiel einer mit dem Prädikat „Gut“ bewerteten Klassenarbeit. 3.2. Projektarbeit Im Zentrum der kreativen Projektarbeit stand zunächst eine Auseinandersetzung mit dem Titel des Berlinale-Films. Den Schülern war bereits aus dem Interview mit der Regisseurin bekannt – so sie es bereits nicht selbst bemerkt hatten -, dass der Film die (epischen) Antworten der Darsteller, nicht jedoch die zugrundeliegenden Fragen in Bilder setzt. Die Fragen bleiben unbekannt. Dennoch zeigten sich die Schüler unzufrieden mit dem Filmtitel. In einer Doppelstunde wurde deshalb ein passenderer, alternativer Titel erarbeitet. Dies bot den Vorteil, zunächst die filmische „Handschrift“ (siehe oben) charakterisieren zu müssen, um motivierte Vorschläge erarbeiten zu können. Die Schüler erkannten, dass alle Interviews die selbe Struktur aufwiesen: Einerseits wurden die Darsteller in relativ nüchterner Umgebung überwiegend in nahen Einstellungen gefilmt (erzählend und portraithaft stumm), andererseits erhielten alle Darsteller einen eigenen „Resonanzraum“, in dem sie bzw. dynamische Bilder (z.B. Gitarrist, Tänzer, geometrische Figuren, Glaswand mit herablaufenden Farben) „agierten“. Den Schülern fiel auf, dass diese Bilder einen Sachverhalt oder Gedanken bzw. ein Gefühl des jeweiligen Darstellers vermittelten. So reflektiert in einem der Portraits ein junger Mann etwa die widerstreitenden G efühle, in einer Beziehung mit dem Partner zu verschmelzen. In einer Einstellung dazu sieht der Zuschauer zwei geometrische Figuren mit unterschiedlicher Farbe, die sich allmählich ineinander verschieben. Ein anderer Darsteller berichtet über ein früh bei ihm diagnostiziertes und medikamentös behandeltes AD-Syndrom, was offenbar einen Auslöser für seine Drogensucht bildete.
Berlinale Generation 2009 Bericht des Albrecht-Dürer-Gymnasium (Neukölln) Herr Preuß mit der Klasse 10c Film: "Teenage Response"; Regie: Eleni Ampelakiotou; D 2009
Im „Resonanzraum“ dieses Darstellers erblickt der Zuschauer eine Eisfläche. Schwingende Boxsäcke hängen von einer unsichtbaren Decke herab und der Darsteller läuft auf Schlittschuhen über das Feld, immer in der Gefahr, von einem der schweren Säcke zu Fall gebracht zu werden. Die Schüler entwickelten daraufhin alternative Filmtitel. Besonders erwähnenswert scheint mir dabei „Fließende Portraits“ zu sein, da dieses Syntagma die filmsprachlichen Besonderheiten gut zum Ausdruck bringt. Ausgehend von den beschriebenen Inszenierungen entwickelten die Schüler die Idee, fotografische Selbst-Portraits herzustellen. Diese wollten die Schüler derart inszenieren, dass dem jeweiligen Outfit und einigen sorgfältig ausgewählten und arrangierten Gegenständen eine erzählende Funktion zukommen sollte. Diese Idee setzte sich jedoch angesichts des hohen organisatorischen Aufwandes nicht durch. Mittels einer Recherche-Hausaufgabe wurden die Schüler aufgefordert, interessengeleitet Informationen zur Geschichte der Portraitkunst zu sammeln. Im Zusammenhang mit den einzelnen Ergebnissen entwickelten die Schüler schließlich die Idee, fotografische Gruppen-Portraits anzufertigen. So einigten sich die Schüler schließlich auf die Entwicklung inszenierter Klassenfotos. In Gruppenarbeit wurden insgesamt 5 Inszenierungen entwickelt: Projekt: Inszenierte Klassen-Portraits 1. Die Mafia-Klasse (siehe Anhang) Die Klasse inszeniert eine Mafia-Szene, die mit typischen Klisches (Ort, Kleidung, Waffen etc.) arbeitet, um eine entsprechende Wirkung zu erzielen. 2. Die Baumarkt-Klasse Die Klasse sucht einen Baumarkt auf. Dort wird jedem Schüler ein Hausbau-Gegenstand bzw. – werkzeug zugewiesen, den bzw. das er in seinen Händen hält. 3. Die Sportler-Klasse Die Klasse imitiert eine Gruppe von Sportlern, die gemeinsam, aber auch in Konkurrenz zueinander einen Wettkampf ausficht. 4. Die Friedhof-Klasse Die Klasse inszeniert sich als Trauerzug auf einem Friedhof. 5. Die Aktions-Kl asse Die Klasse sperrt kurzeitig eine Straße und entrollt ein aufrüttelndes Spruchband. Jede Gruppe zeichnete sich in der Projektarbeit verantwortlich für einen konkreten Inszenierungsplan, das Auffinden eines passenden Ortes, die Organisation und die Bereitstellung entsprechender Requisiten. Bisher konnte jedoch nur die von den meisten Schülern favorisierte „Mafia-Klasse“ realisiert werden (siehe Anhang Einzelportraits und Stellprobe). Wie im vergangenen Jahr auch wurde den Schülern sehr schnell deutlich, dass der Aufwand zum Teil enorm ist, um ein entsprechendes Portrait zu realisieren. Allein für die Stellprobe der gesamten Klasse waren 90 min. erforderlich, für das Shooting am ausgewählten außerschulischen Ort (Arena, Treptow) nochmals 90 min. Darüberhinaus waren Requisiten zu besorgen und ein Fotograf für das Shooting zu organisieren. Berücksichtigt man den baldigen MSA der Schüler, so bleibt abzuwarten, inwiefern die anderen Klassen-Portraits noch realisiert werden können.
Berlinale Generation 2009 Bericht der Droste-Hülshoff-Oberschule Berlin-Zehlendorf Mirko Siegel mit der Klasse 10c – Deutsch Film: Mary and Max
Ergebnisbericht zum Berlinale-Projekt 2009 zum Film Mary and Max (Adam Elliot)
I Vorbedingungen des Schulumfeldes und der Lerngruppe Die Droste-Hülshoff-Oberschlue (DHS) ist eine Schule mit einer Musikbetonung. Sie befindet sich in dem bürgerlich strukturierten Berliner Stadtteils Zehlendorf – entsprechend ist auch die Schülerschaft: Man hat es hier mit offenen, kulturell interessierten und vorgebildeten Schülern zu tun, für die der reflektierende Umgang mit Konzert, Theater oder Film nichts völlig neues bedeutet. Ich habe das Projekt in einer 10. Klasse durchgeführt, die an einer Musikbetonung teilnimmt. Filme sind in dieser Klasse immer wieder besprochen worden, aber immer als unterrichtsergänzendes Medium, nie als direkter Unterrichtsgegenstand. Entsprechend fehlten in der Klasse Techniken und Begriffe der Filmanalyse. Das Projekt wurde im Fach Deutsch durchgeführt und hat sich über 6 Doppelstunden und 2 Einzelstunden erstreckt.
II Didaktisch methodische Überlegungen a) zum Film Der Animationsfilm „Mary and Max“ von Adam Elliot wird im Presseheft zur Berlinale ungefähr so vorgestellt: 20 Jahre und 2 Kontinente verbindend erzählt der Film „Mary and Max“ die Brieffreundschaft von zwei sehr verschiedenen Personen: Mary Daisy Dinkle ein pausbäckiges, rundliches, einsames 8jähriges Mädchen, das in den Vororten Melbournes in Australien lebt und Max Horovitz, ein fettleibiger 44jähriger jüdischer Mann, der unter der Aspergerschen Krankheit leidet und in dem Chaos von New York City lebt. Die beiden Welten der Protagonisten sind durch eine ausgeprägte „Zivilisationserosion“ gekennzeichnet: psychische Krankheiten, Esstörungen, Einsamkeit, soziale Defekte, fehlgeschlagene Lebensplanungen, Ausgrenzungen aber auch einfach nur Schmutz, die Arbeit am Fließband bei der Teebeutelherstellung oder die ungeklärte Herkunft von Babys werden zu einer grotesken Mischung kombiniert, aus der sich die Biografien von Mary und Max herausschälen, die man dann über die Brieffreundschaft verknüpft über den Zeitraum des Erwachsenwerdens von Mary verfolgen kann. Das Ganze wird ergänzt durch Einblicke in das Leben der Figuren des Lebensumfeldes der Protagonisten (kurze Geschichten in der Geschichte) und in lakonisch - ironisch lustiger Weise von einem Erzähler kommentiert. Der Film steckt voller Kunstgriffe, von denen nur erwähnt sei, dass die beiden unterschiedlichen Welten in verschiedenen Farbtönungen (brau und grau) dargestellt werden, dass Leitmotive wie Goldfische oder Schmutzflecken und dass die Figuren selbst kaum sprechen – teilweise nur Laute von sich geben. b) didaktische Überlegungen Das besondere am Film ist der Charakter des Gesamtkunstwerkes, bei dem Sprache, Bilder und Musik zu einer unauflösbaren Einheit verschmelzen, die das Erlebnis des Films ausmacht. Bei dem Projektfilm „Mary and Max“ ist dieser Charakter bedingt durch die Künstlichkeit eines Animationsfilms besonders ausgeprägt und er wurde auch als solcher wahrgenommen. Natürlich bieten sich speziell für den Deutschunterricht Themen wie Brieffreundschaft, die Charakterisierung einzelner Figuren oder der dargestellten Gesellschaft mit ihren Problemen an, doch isolieren diese Bereiche immer Einzelaspekte, die die den Film kennzeichnende Stimmung nicht gänzlich erklären und nach deren Analyse man immer ein flaues Gefühl hat, nun zwar etwas über das Kunstwerk erfahren zu haben, aber nicht das Kunstwerk selbst besser zu kennen. Da die Schüler gerade den Wechselwirkung der verschiedenen Künste auf die Spur kommen und erfahren sollten, wie eng verwoben die verschiedenen Ebenen im Film sind, wäre eine Unterrichtseinheit zur Filmanalyse angebracht gewesen, die aber wegen der fehlenden Verfügbarkeit des Films nach der Kinovorführung nicht möglich war. Eine eigene Einheit anhand anderer Beispiele wollte ich aus Zeitgründen nicht einschieben.
Berlinale Generation 2009 Bericht der Droste-Hülshoff-Oberschule Berlin-Zehlendorf Mirko Siegel mit der Klasse 10c – Deutsch Film: Mary and Max
Ich habe schließlich als Verfahren eine kreative Herangehensweise gewählt, bei der die Schüler entweder eine Figur oder ein Motiv in den Film einfügen sollten, das inhaltlich und stilistisch möglichst gut angepasst werden soll. Der Vorteil hierbei ist, dass das Erfinden einer Figur zur Reflexion sowohl über die Aussage als auch über die künstlerischen Mittel des Films anregt. Dazu bestand der Auftrag, die Figur oder das Motiv durch den Erzählerkommentar einzuführen – Ziel hierbei war die ironische Sprechweise des Erzählers in „Mary and Max“ zu kopieren. Die Schüler sollten dann eine Filmszene entwickeln, die mit einer Art Storyboard zu skizzieren war. Hierbei sollten sie Begriffe der Perspektive und Kameratechnik anwenden und auf eine Verzahnung von Sprach- und Bildebene achten. Abschließend bestand die Aufgabe eine für die entwickelte Szene passende Musik auszuwählen und sie möglichst genau zeitlich zu verankern. Die gesamte Vorgehensweise sollte in einem Kommentar kurz reflektiert werden. Gearbeitet wurde als Partnerarbeit oder in kleinen Gruppen bis zu vier Schülern.
III Projektstruktur a) Reflexionsphase – in vier Runden (1. Doppelstunde) Da der Film einen starken Gesprächsbedarf ausgelöst hat, sollte die Eröffnungsrunde mit einem Blitzlicht möglichst frei gestaltet werden. Zuvor bekamen die Schüler eine Art Steckbrief mit den wichtigsten Daten zum Film (inklusive der Filmmusiktitel). Als zweiten Schritt wurden die Kurzcharakteristiken der Figuren aus dem Presseheft vorgelesen anhand derer das Gespräch vertieft und einige Unklarheiten beseitigt werden konnten. Hier wurden auch Vermutungen über die Filmaussage angestellt und Beobachtungen zu den filmischen Mitteln thematisiert. Darauf wurden einige Produktionsfakten aus dem Presseheft als weitere Hintergrundinformation vorgelesen, die dann die Schlussrunde einleiteten, wo es darum ging eine eigene Stellungnahme zu dem Film zu formulieren. b) Ideensammlung zum Projektthema (2. Doppelstunde) In der nächsten Stunde habe ich das Projektthema zunächst mündlich kurz vorgestellt und einige Ideen dazu äußern lassen. Dann wurde mit einem schriftlichen Arbeitsauftrag (Arbeitsblatt 1), der noch einmal die Vorgehensweise erläutert, begonnen. c) Arbeit am Projekt (Einzelstunde und 2 Doppelstunden) Die Ergebnisse der letzen Stunde wurde mit einer kurzen Bilanz einzelner Gruppen in der Klasse vorgestellt. Darauf gab es ein Blatt mit Informationen zur Kameratechnik und zur Filmperspektive, das kurz besprochen wurde (liegt hier nicht bei). Dabei wurden auch Einsatzmöglichkeiten für die Arbeit am eigenen Projekt thematisiert. Dann konnten die Schüler eine Weile ohne eine Rückkopplung im Plenum arbeiten – es war während dieser Phase in Einzelgesprächen immer wieder nötig auf die Beschaffenheit eines möglichen Storyboardes einzugehen, den Sprachstil des Erzählers zu erläutern und allgemein auf das Verhältnis von Sprachebene und Bildebene hinzuweisen – häufigster Fehler war, dass die Sprachebene exakt verdoppelte, was ohnehin auf den Bildern zu sehen war. d) Zwischenbilanz und Abschluss (Einzelstunde und 2 Doppelstunden) Nachdem einige Gruppen bereits recht weit vorangekommen waren, andere jedoch noch etwas steckengeblieben waren, habe ich ein Infoblatt Präsentation der Ergebnisse und zur Bewertung der Gruppenarbeit ausgeteilt und besprochen. Dabei wurde auch aufgefordert eine kurze Zwischenbilanz mit dem prognostizierten Zeitaufwand zu geben (Arbeitsblatt 2), sodass die Projektarbeit in der Schule nach einer weiteren Doppelstunde abgeschlossen werden konnte. Arbeiten, die nicht in der Schule oder in der Gruppe zu verrichten waren, wurden dann als Hausarbeiten erledigt. Anzumerken ist hier noch, dass die Schüler sich mit großer Hingabe Musikstücke ausgewählt hatten, dass es aber (wie zu erwarten) problematisch war, anhand der Storyboards ein genaueres Zeitraster zu entwickeln, mit dem die Musik verankert werden konnte, so dass es hier eher um die Auswahl einer musikalischen Stimmung ging. Eine Schlussrunde mit der Vorstellung der Ergebnisse steht noch aus: terminbedingt, weil die Schüler bald ihre Prüfungen im MSA haben; organisatorisch bedingt, weil ich erst selbst die Ergebnisse auswerten wollte, die so nach und nach bei mir eingetroffen sind. (Das Digitaliseren des Materials erwies sich als schwierig.)
Berlinale Generation 2009 Bericht der Droste-Hülshoff-Oberschule Berlin-Zehlendorf Mirko Siegel mit der Klasse 10c – Deutsch Film: Mary and Max
IV Bilanz Der Arbeitsauftrag sich eine Figur auszudenken stieß auf weit größere Resonanz, als ein Motiv zu erfinden. Folgende Figuren haben die Schüler erfunden: Elionor – Max‘ Mutter, die ihren Sohn verstößt (biografischer Rückblick) Sharky der Fischer – das Rätsel der springenden Goldfische wird gelöst Die drei Schweinchen – ein Motiv, das Max‘ Schmutzphobie aufgreift Der Eisverkäufer – er liebt Mary, kann es aber nicht zeigen und fährt ganz schlecht Auto Milly Moo Poppychip – leitet unter chronischem Rülpsen und ist für kurze Zeit Marys Freundin Fred Ronald Rapist – ein pädophiler, klebstoffsüchtiger Greis lauert Mary in seinem Rollstuhl auf Ann – Jopsephine Dinkle – Marys Tante leidet unter Alzheimer und erkennt ihre Nichte nicht mehr Sherry Vera Dinkle – Marys Schwester wird von allen bevorzugt und grenzt Mary aus Während der Arbeit am Projekt konnte man viele Schüler über die Botschaft des Films, über die Wahl der Figuren, über Themen wie Glück und Zufall in diesem Film oder über den Sinn andere Menschen therapieren zu wollen diskutieren hören. Die Ergebnisse zeigen, wie schwierig es ist, Bildebene und Textebene aufeinander zu beziehen und das Ganze mit Ideen zur Kameraeinstellung oder Perspektive zu verknüpfen. Teilweise ist dies sehr überzeugend gelungen. Jedenfalls hat es den Schülern neben einer inhaltlichen Auseinandersetzung die Augen für das handwerklich-künstlerische des Films geöffnet und eine große Lust geweckt, die einzelnen Sequenzen tatsächlich filmisch umzusetzen. Der kreative Versuch hat auf jeden Fall die Art der Filmrezeption einen deutlichen Schritt aus dem unbewusst-konsumierenden in ein bewusst-reflektierens Verhalten befördert und damit einen wichtigen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung geliefert. Außerdem hat die Arbeit allen Spaß gemacht.
Berlinale Generation 2009 Bericht der Droste-Hülshoff-Oberschule Berlin-Zehlendorf Mirko Siegel mit der Klasse 10c – Deutsch Film: Mary and Max
Arbeitsblatt 1 De 10
Projekt zu dem Film Mary and Max
Datum:
Thema I Erfinde eine Nebenfigur (wie z.B. den unter Agoraphobie leidenden Len Grahamn Hislop), die thematisch und stilistisch in den Film Mary and Max passen soll. a) Schreibe eine Einführung dieser Figur durch den Erzähler; versuche dabei die ironisch-trockene, aber auch humorvolle Sprache zu imitieren. Beschreibe das Aussehen deiner Figur (du kannst zusätzlich auch eine Zeichnung anfertigen – möglichst ebenfalls im vorgegebenen Stil) oder lass den Erzähler die Figur beschreiben. b) Entwirf einige kurze Szenen oder eine etwas längere Filmsequenz zu dem Erzählerkomnmentar. Du kannst die Szenen beschreiben oder als Storyboard erstellen (stark reduzierte Skizzen der Bilder (z.B. mit Strichmännchen), die kommentiert werden). Verwende dabei Begriffe der Kameraführung und der Filmperspektive und verankere die Szenen ganz genau im Erzählertext (z.B. Bild 1 gehört zu Zeile 1 bis 14). c) Wähle eine Musik aus, die du der Szene unterlegen möchtest (auf CD mitbringen); sie muss ebenfalls möglichst genau zeitlich angepasst sein. d) Verfasse einen kurzen Kommentar, in der du deine Entscheidungen für das Erschaffen der Figur begründest. Thema II Erfinde ein Motiv (wie z.B. die Goldfische), das thematisch und stilistisch in den Film Mary and Max passen soll. a) Beschreibe das Motiv in deiner eigenen Sprache. b) Lass das Motiv in einigen Stellen im Film auftauchen, die du ungefähr aus dem Gedächtnis rekonstruieren sollst (was passiert direkt davor, was direkt danach?). Die Handlung muss nicht ganz genau mit dem Film übereinstimmen, du darfst sie so weit beeinflussen, dass dein Motiv stimmig in die Handlung eingefügt werden kann. Kommentiere, warum das Motiv genau an diesen Stellen auftreten soll. c) Verfasse zu einem Teil der Stellen, in denen das Motiv auftaucht einen Erzählerkommentar, wobei du versuchen sollst den ironsich-trockenen Sprachstil zu imitieren. d) Beschreibe ganz genau die Szenen, in denen dein Motiv auftaucht oder entwirf dazu ein Storyboard (stark reduzierte Skizzen der Bilder (z.B. mit Stichmännchen), die kommentiert werden). Verwende dabei Begriffe der Kameraführung und der Filmperspektive und verankere die Szenen gegebenenfalls im Erzählertext (z.B. Bild 1 gehört zu Zeile 1 bis 14). e) Wähle eine Musik, ein Thema oder ein musikalisches Motiv aus oder komponiere eins, das du den Szenen unterlegen möchtest (bitte auf CD beifügen).
Berlinale Generation 2009 Bericht der Droste-Hülshoff-Oberschule Berlin-Zehlendorf Mirko Siegel mit der Klasse 10c – Deutsch Film: Mary and Max
Arbeitsblatt 2 De 10
Berlinaleprojekt - Präsentation der Ergebnisse
Datum:
In den Richtlinien zum Berlinale Schulprojekt steht, dass alle Schülerarbeiten „in digitalem, lesbaren Format (allgemein verwendete Dateien wie jpg Bidldateien [...])“ übergeben werden sollen. Weiterhin möchte der Kooperationspartner des Projektes, die VISION KINO gGMbH, ausgewählte Projekte auf ihrer Internetseite der Öffentlichkeit zugänglich machen. Das bedeutet also, dass die Texte mit dem Computer geschrieben werden sollen und alle Skizzen und Entwürfe der Storyboards möglichst ordentlich auf Zeichenpapier gezeichnet und eingescannt werden sollen. Die Folge ist natürlich, dass damit die Ergebnisse auch für die Klasse leichter präsentierbar sind, weil sie mittels power-point oder zumindest mit dem Beamer und vorgetragener Kommentare vorgestellt werden können (und sollen). Die Präsentation kann von Gruppe zu Gruppe durchaus unterschiedlich ausfallen – ihr sollt aber während des Arbeitens schon darüber nachdenken, welche Möglichkeit für euer Ergebnis am besten passt. Am Ende der nächsten Doppelstunde (Donnerstag) hätte ich gerne von jeder Gruppe eine kurze Zwischenbilanz, in der ihr in Stichpunkten dokumentiert - was ihr bereits geschafft habt, - was ihr noch geplant habt, - wo es noch Unklarheiten gibt, - wieviel Zeit ihr voraussichtlich noch brauchen werdet (unter Berücksichtigung, dass die Reinschrift bzw. das Aufbereiten des Materials als nicht extra gestellte Hausaufgabe geschehen soll!). Bitte vergesst nicht die Namen der Gruppenmitglieder und eventuell auch angefallene Fehlstunden einzelner Mitglieder zu notieren. Bewertung der Ergebnisse: Jede Gruppe bekommt von mir eine Note (gilt als erste Mitarbeitsnote), die nach folgendem Bewertungssystem errechnet wird: Ihr bekommt für euer Ergebnis eine Bewertung von 0 bis 15 Punkten, die ihr dann multipliziert mit der Teilnehmerzahl individuell unter euch verteilen dürft - je nachdem, wie ihr gegenseitig eueren geleisteten Beitrag einschätzt. Verstanden? Nein. Gut, hier also ein Beispiel: Gruppe x besteht aus 5 Personen: Das Gruppenergebnis wird mit 10 Punkten bewertet - das heißt die Gruppe hat insgesamt 50 Punkte, die sie untereinander aufteilen darf. Franz hat die ganze Zeit nur aus dem Fenster geschaut und bekommt deshalb nur 4 Punkte, Frieda hat zwar nicht viel mitgeredet aber dafür eine tolle OH-Folie gestaltet: 10 Punkte; Hans hat sofort den Text verstanden und allen erklärt, was gemeint ist – er bekommt 14 Punkte; die beiden anderen haben ungefähr gleich gut gearbeitet und bekommen deshalb jeder 11 Punkte. (4+10+14+11+11=50) Schüler, die nur teilweise an der Gruppenarbeit teilnehmen konnten, werden entweder von der Bewertung ausgeschlossen oder besonders behandelt. Basis der Bewertung ist das Punktesystem der Oberstufe: Punkte Note 0 6 1-3 5 (1 = 5-; 2 = 5; 3 = 5+) 3 5+ 4-6 4 7-9 3 10-12 2 13-15 1 (Die Notenstufen sind wie am Beispiel der Note 5 jeweils in minus, glatt und plus unterteilt.) Gutes Weiterarbeiten!
Berlinaleprojekt zu dem Film Mary and Max Droste-Hülshoff-Oberschule Fach: Deutsch, Klasse 10 c, März 2009 Thema: Erfindung einer Nebenfigur für den Film "Mary and Max“
Fred Ronald Rapist Fred Ronald Rapist ist ein 82-jähriger pädophiler Nachbar von Mary Daisy. Nach Ende seines Berufs als Klebstofffabrikarbeiter ist nun sein größter Wunsch Mary Daisy in sein Haus zu bekommen. Doch die Verfolgung scheitert schon immer an seinem sehr langsamen Rollstuhl. Im Rollstuhl sitzt er, weil er als Kind von seinem Vater vergewaltigt und geschlagen wurde, daher kommt auch sein gestörtes Verhältnis zu kleinen Mädchen. Freds einziger Freund ist sein Raabe Norbert der 13., der immer und überall einen monotonen Ton von sich gibt. Durch seine Arbeit als Klebstofffabrikarbeiter ist er heute Prittklebestift-süchtig Mary Daisy fürchtet sich vor ihm, denn sie hat Angst vor Norbert dem 13. und dem dunklen Haus, in dem Fred wohnt. Dunkel ist es deswegen, weil er jedes Fenster mit Brettern zugenagelt hat und sein Garten sehr verwildert ist. Szene
1. Szenenbild: Eines Tages ging Mary Daisy in den Supermarkt um für ihre Mutter, deren favorisierten Zigaretten, Alpines Lite und Kochsherry zu kaufen. Zur gleichen Zeit hatte Fred seinen Rollstuhl vor einem Regal geparkt, in welchem sehr billig Prittklebestifte angeboten wurden. 2. Szenenbild: Auf einmal sah er im Spiegelbild einer Konservendose den Umriss Mary Daisys. Er startete seinen Rollstuhl, wendete und bekam sie dann richtig zu sehn. Von nun an dachte er nur noch: „Bäääääääääähm“, sein Raabe hyperventilierte und er nahm die Verfolgung auf. 3. Szenenbild: Mary D. rannte um ihr Leben und schrie „Ahhhhhhh!!“ denn heute sah er noch merkwürdiger aus als sonst. Fred hatte Glück, sein sonst so nur 1km/h schneller Rollstuhl kam heute unter lautem Knattern auf 3km/h. Er setzte im fahren seine Fliegermütze mit Fliegerbrille auf und konzentrierte sich auf die Verfolgung. 4. Szenenbild: Freds Rollstuhl wurde immer schneller, durch seine windschnittige Fliegermütze mit Fliegerbrille brachte ihn und seinen Rollstuhl auf eine Geschwindigkeit von 5km/h. Der Rollstuhl knatterte ohrenbetäubend. Langsam hatte Fred seinen Rollstuhl nicht mehr unter Kontrolle und dann kam sein Unglück: Er fuhr an einem Regal mit Prittklebestiften im neuen, alternativen Design vorbei und sein Blick blieb an ihnen hängen. Er sah im Gegensatz zu Norbert dem 13. den Stapel mit Dosenbrot nicht mehr und krachte in sie hinein. Von alle dem bekam Mary D. schon nichts mehr mit, denn sie war aus dem Supermarkt gerannt, bevor Fred die Verfolgung aufnehmen konnte. Wieder einmal war sie ihrem gefürchteten Nachbarn entflohen.
Berlinaleprojekt zu dem Film Mary and Max - Präsentation Droste-Hülshoff-Oberschule Fach: Deutsch, Klasse 10 c, März 2009 Thema: Erfindung einer Nebenfigur für den Film ´Mary and Max“
Max’ Mutter
Nun werde ich euch eine weitere Figur vorstellen: Max’ Mutter, Eleonor Horowitz. Sie ist 39 Jahre alt; mit ihrem durchdringenden, missbilligenden Blick könnte sie töten. Wie jeder Mensch hat Eleonor genaue Vorstellungen davon, wie ihr Leben zu sein scheint – sie verwechselt nur dabei Realität und Illusion. Dass sie aus ärmlichen Verhältnissen stammt, sollte besser keiner wissen und um das zu vertuschen gibt sie alles Geld, das sie verdient, für unsinnig teure Marken aus. Verzeiht mir die Wertung, aber... braucht man, um ein glückliches und zufriedenes Leben zu führen, Socken von Hermès? Stimmt – Eleonor, ja. Dabei ist sie noch nicht einmal so hübsch, wie sie es in ihrer Idealvorstellung wäre. Sie lebt in ständiger Angst jemand könnte herausfinden, dass sie nicht nur arm war, sondern früher auch ein Außenseiter war! Und ihr Sohn... ist eben anders. Er ist alles, was sie versucht zu verstecken, um sich so sehr dem stumpfsinnigen Geschmack der Masse anzupassen, dass es an Dummheit grenzt.
Da ihr Mann sie verließ, als sie mit Max schwanger war, tut sie alles, um Robert, ihren neuen Lebensgefährten, zu halten. Sie ist entzückt von seinen Kindern – denn sie sind einfach normal, ganz anders als ihr Sohn, für den sie sich schämt. Denn er passt sich nicht an. Er ist anders. Wegen ihm könnte sie in ihr altes Ich zurückfallen. Wegen ihm könnten Nachbarn und Freunde bemerken, wie ihre Fassade bröckelt, hinter der sich das verschüchterte Mädchen verbirgt, das nie die Kraft aufbringen konnte sich selbst zu akzeptieren. Mehr hätte sie damals gar nicht gebraucht. Mary and Max 1. Eleonor verbrachte wieder einmal einen wunderbaren Tag mit ihrem neuem Lebensgefährten Robert. Diesen hatte sie vor genau drei Monaten bei ihrem täglichen Starbucksbesuch kennen gelernt. Gemütlich kuschelte sie sich in einem der weichen Starbuckssessel und schlürfte an ihrem Schoko – Frapuccino, als die neue männliche Bedienung ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Schon lange hatte sie nicht mehr so einen hübschen, selbst gestrickten Schal gesehen! Und so kam es, dass Eleonor von nun an ihren alltäglichen Schoko – Frapuccino mit dem einfach nur hinreißenden Robert Bloom genoss. Ganz besonders gefiel ihr auch, dass Roberts Vater Besitzer der allseits bekannten Chokolate& Toffee Firma, und somit doch auch sehr vermögend war. Glücklich verabschiedete Eleonor sich von Robert und seinen – ihrer Meinung nach – tollsten Kindern die man sich nur vorstellen konnte!
Musik: James Last – „Happy Music“
2. Zu Hause erwartete sie das, was sie bereits den ganzen Tag zu verdrängen versucht hatte: ihr eigener Sohn Max. Er entsprach einfach von seinen durchlöcherten Socken, bis zu seinen schokoladen - verschmierten Händen und seinem Gesicht ganz und gar nicht ihren Vorstellungen von einem perfekten Kind. Genau genommen schämte sie sich sogar für ihn. Dieses kleine, viel zu dicke Kind, dass dort zwischen all dem Dreck saß und seinen Teddybären immer bei sich hatte, nie auch nur ein einziges Wort herausbrachte und keinen einzigen Freund hatte, ließ in ihr unangenehme Erinnerungen hochkommen, die sie seit Jahren zu verdrängen versucht hatte.
Musik: Hindemith – „Viola de Arco, Trauermusik (Música Fúnebre)“
3. Deshalb verbrachte sie lieber ihre Zeit in ihrer neuen, ja so bezaubernden Welt. So war sie zum Beispiel sehr gerne auf dem Spielplatz mit ihren neuen Kindern, Lilly und Timmithy. Mit ihnen fühlte sie sich sehr wohl, denn sie brauchte sich mit ihnen nicht zu schämen, ja manchmal suchte sie, wenn sie mit ihnen zusammen war sogar die Nähe von anderen Leuten, um ihre doch so wunderbaren Kindern allen präsentieren zu können. An ihren Sohn, der zu Hause einsam verkümmerte, dachte sie nie.
Musik: James Last – „Happy Music”
4. In dieser Zeit saß Max alleine zu Hause und hatte schon wieder zwei Tafeln Schokolade gegessen – es war ja auch abgesehen von den beiden vor Wochen geöffneten Chipstüten, nichts anderes zum Essen da.
Musik: Beethoven - „Moonlight Sonata“
5. Nach einigen Wochen fand die Hochzeit von Robert und Eleonor statt. Zwischen all den reichen Leuten, dem Schmuck, zwischen Mr. und Mrs. Bloom und den übrigen Gästen mit all der teuren Kleidung, fühlte sich Eleonor unheimlich glücklich. Und so gab sie Robert das Jawort. Doch gab es immer noch ein Problem, was zu lösen galt: Ihr Sohn Max passte weder in ihre Vorstellung von einem perfekten Leben noch in die neue Familie und so gab es für ihn keine Platz in ihrer neuen Welt.
Musik: Mendelssohn – “A Midsummer Night’s Dream – Wedding March”
6. Um dieses Problem so schnell wie möglich zu lösen, beschloss Eleonor ihren Sohn wegzugeben. So führte sie eines Tages ihr Weg, zusammen mit ihrer neuen Familie in ein sehr weit entferntes Kinderheim. Eleonor fand, dass damit nicht nur ihr geholfen sei, sondern dass sie gleichzeitig auch Max einen riesigen Gefallen täte, ihn in dieses Heim zu schicken. Er würde dort sicherlich bald Freunde finden und sich schnell eingelebt haben.
Musik: Yann Tiersen – „L’adieu“
7. Doch zum Abschied gab es nicht einmal eine Umarmung, ein „Bis bald!“ oder ein „Machs gut“. Sie hatte die Vergangenheit bereits hinter sich gelassen. Ihr neues Leben hatte begonnen.
Musik: Yann Tiersen – „L’adieu“
von Sarah, Dylan, Kira und Ann-Katrin
Berlinaleprojekt zu dem Film Mary and Max Droste-Hülshoff-Oberschule Fach: Deutsch, Klasse 10 c, März 2009 Thema: Erfindung einer Nebenfigur für den Film ´Mary and Max“ Milly Moo Poppychip Milly Moo Poppychip ist ein dicklicher Außenseiter auf Marys Schule, die um ihr Leben gern Chips mit Schokoladeneis & Sahne isst. Genauso wie Mary wird sie von ihren Mitschülern gehänselt. Nach einem Monat wird das Waisenkind adoptiert und Mary verliert so ihre einzige Freundin. Milly leidet unter chronischer Ructation.
Erzählertext Mary sitzt gelangweilt und alleine am Tisch (1.Szene/1.Bild), als es vorsichtig an der Tür klopft (1.Szene/2.Bild). Milly Moo Poppyship ist ein dickliches, hübsches Mädchen, das wie Mary schon seit Beginn ihres Lebens als Außenseiter behandelt wird. Ihr Lieblingsessen ist genauso ausgefallen wie das von Mary: Chips mit Schokoladeneis & Sahne. Seit ihrer Kindheit leidet sie an chronischer Ructation (1.Szene/3-Bild). (2.Szene/1.Bild) Als Milly zwei Jahre alt war, starb ihr Vater, da ihn ein Lastwagen überfuhr als er bei rot über die Straße ging. Seitdem weiß Milly, dass man bei roten Ampeln stehen bleiben sollte. Drei Jahre später starb ihre Mutter, da sie den Tod ihres Mannes nicht verkraftete. Daher lebte Milly seitdem sie denken kann im Kinderheim. Das Heim, in dem sie wohnte, musste vier Jahre später wegen unzureichender Hygiene geschlossen werden. Milly Moo Poppychip wurde in eine andere Stadt gebracht, in der zufällig auch Mary wohnt. (3.Szene/l .Bild, dann 2.Bild) Milly und Mary wurden schon bald gute Freunde und trafen sich in den Pausen immer am Mülleimer. Eines Tages war Mary alleine am Mülleimer. Später erzählte ihr die Lehrerin (3.Szene/3.Bild), dass Milly kurzfristig adoptiert wurde. Von einer Familie in Deutschland. Und so stand Mary wieder alleine da. Ihre Enttäuschung war sehr groß.
I.Szene 1.Bild: Mary auf der Schulbank (Nah/Augenhöhe) 2. Bild: Tür (Totale/Augenhöhe), Milly kommt rein, Tür wird immer näher gefilmt (Groß/Augenhöhe)
3.Bild: Klassenzimmer (Halbtotale), Milly vor Klasse (Nah/Augenhöhe) und stößt auf
2.Szene l. Bild: Schulhof: Mary, Milly und Mülleimer (Halbnah/ Augenhöhe), Mitschüler lachen im Hintergrund
3-Szene 1.Bild: „ One month later.." 2.Bild: Mary alleine am Mülleimer (Amerikanische/Augenhöhe), Schüler im Hintergrund 3.Bild: Mary mit Lehrerin in der Klasse vor der Tafel (Nah/Froschperspektive), Lehrerin erzählt, Mary (Detail) und Träne rollt
Berlinaleprojekt zu dem Film Mary and Max - Präsentation Fach: Deutsch
Klasse 10 c
März 2009
Betreuender Lehrer: Herr Siegel
Thema:
Erfindung einer Nebenfigur für den Film ´Mary and Max“ Gruppenmitglieder : Chiara, Franzi, Sharon ,Thaddäus
Gliederung
1. Einführung unserer Nebenfigur: Sharky der Fischer
2. Entwurf einer Filmsequenz: Henry VI.
3. Kommentar zur Entstehung unserer Figur
Abbildungen
1. Einführung unserer Nebenfigur: Sharky der Fischer
Jonny-Smith Darky, auch „Sharky“ genannt, kommt ursprünglich aus Kuba und ist von Beruf Fischer und Fischhändler. Er ähnelt einem 1.50 m kleinem, etwas dicklichen Piraten, denn er trägt eine Augenklappe und hat ein Holzbein. Sharky verlor sein Bein bei einem Angelausflug in Neuseeland, wo er nach weißen Haien jagte. Täglich trägt er ein Kopftuch mit einer lilafarbigen Feder oben drauf. Sie ist ein Erinnerungsstück an seine fröhliche Kindheit. Mittlerweile ist der Fischhändler ein verbissener, alter Herr, den kaum jemand, durch seine abschreckende Art, leiden kann. Der unfreundliche, depressive Sharky feierte vor ein paar Tagen einsam seinen 55. Geburtstag. Schon seit sehr langer Zeit verkauft er in seiner Fischhandlung namens „Sharky ‘s Fischbone“, seine geangelten Fische. Um gut im Geschäft zu bleiben, züchtet er zusätzlich Fische und steckt sie in die Waschmaschine, damit sie hyperaktiv werden und somit schon nach kurzer Zeit bei ihrem neuen Besitzer sterben. Die Kunden kaufen deshalb immer wieder neue Meerestiere und Sharky macht einen guten Gewinn. Diese Art von Quälen der Tiere hat aber auch noch einen weiteren Grund: Jonny-Smith-Darky hat Depressionen. Er liebte vor langer Zeit eine wunderschöne Meerjungfrau, die seine Liebe jedoch nicht erwiderte. Anstelle dessen brannte sie mit seinem besten Freund durch. Seitdem hasst Sharky alle Meerestiere und quält sie. Außerdem war die Enttäuschung von seinem besten Freund so groß und der Schmerz so tief, dass er aus Angst wieder verletzt zu werden, nie mehr eine Freundschaft schließen wollte.
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2. Entwurf einer Filmsequenz: Henry VI.
Eines Tages liegt Max auf seinem Sofa und entspannt sich. Plötzlich springt sein Fisch Henry in den Toaster. Dies war mittlerweile schon Henry V. Traurig und frustriert beerdigt Max seinen Gefährten, wie immer in der Toilette. Daraufhin beschließt Max, sich einen neuen Fisch zuzulegen. Nach mehreren Schoko-Hot-Dogs macht sich Max auf den Weg zu „Jonny's Fishbone“, der Meerestierhandlung. Als er dort ankommt, ist Jonny's Fishbone geschlossen. Da Max sich schnell einen neuen Fisch anschaffen möchte, ignoriert er das Schild „CLOSED“ und sucht nach einem zweiten Eingang. Erfolgreich findet er den offenen Kellereingang und tritt ein. Im Keller ist es stockdunkel. Überall in den Regalen stehen Gläser mit Fischskeletten. Max bekommt panische Angst, überlegt kurz umzukehren. Doch dann entdeckt er einen schmalen Lichtstrahl und geht auf ihn zu. Vorsichtig öffnet er die Tür, durch die das Licht fällt. Von dort aus sieht er, wie der Fischhändler Jonny-Smith Darky seinen Fischen Koffein verabreicht und sie anschließend in die Waschmaschine wirft. Max ist zuerst perplex, dann erleidet er einen Schock, springt auf die Theke, beißt sich auf die Finger, bekommt Schweißausbrüche. Als Sharky den unerwünschten Besuch bemerkt, ist er darüber sehr bestürzt. Doch dann holt er schnell Max von der Theke herunter und bringt ihm ein Glas mit Wasser.
Sharky: „Geht's wieder?“ Max nickt. Sharky verspricht Max, ihm alle Fische zu schenken, wenn er für sich behalte, was er gesehen hat. Max ist einverstanden.
Plötzlich piept die Waschmaschine. 3
Sharky: „Warte einen Moment, die Fische sind fertig.“ Max (denkt): Fertig?! Nur wenige Sekunden später kommt Sharky mit einer Schüssel voller wild durcheinander springender Fische in den Raum. Max darf sich den prächtigsten, schönsten, niedlichsten, süßesten, einfach den besten Fisch aussuchen. Fröhlich geht er mit seiner neu erworbenen Fischflatrate und Henry VI. nach Hause.
3. Kommentar zur Entstehung unserer Figur
Nachdem uns spontan die Szene einfiel, in der Henry V. in den Toaster von Max springt, kamen wir auf die Idee, die Figur eines Fischverkäufers zu erstellen, bei dem Max seine zahlreichen Fische erwirbt. Unsere Figur sollte eine etwas schaurig-dunkle und dominierende Persönlichkeit ausstrahlen. Daher auch der Name Jonny-Smith Darky (Sharky). Darüber hinaus suchten wir nach möglichen Gründen, die das merkwürdige Verhalten der Tiere erklären könnten, und dachten an unsere Figur als Auslöser dafür: Jonny-Smith Darky sollte seinen Fische Koffein verabreichen und anschließend in die Waschmaschine stecken, bevor er sie verkauft. Dadurch würde man die Hyperaktivität der Fische gut verstehen können. Anschließend kamen wir zu dem Entschluss, dass unsere Figur an Depressionen leiden sollte. Wir wollten damit das Motiv der Krankheit, welche jede Figur im Film ein wenig prägt, aufnehmen und eine glaubwürdige Erklärung für sein Verhalten anführen: In seiner Vergangenheit hat Sharky seine große Liebe - eine wunderschöne Meerjungfrau - an seinen besten Freund verloren. Dadurch konnten wir den tiefen Hass Sharkys auf alle Meerestiere und sein eigenartiges Verhalten erklären.
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Projekt zu dem Film Mary and Max, Droste-H端lshoff-Oberschule, Klasse 10 c Fach: Deutsch, Thema: Erfindung einer Nebenfigur
SHERRY VERA DINKLE
Sherry Vera Dinkle: Personenbeschreibung im Film •
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Sherry Vera Dinkle war die erste Tochter der Familie Dinkle und wäre es nach Vera Lorraine Dinkle gegangen auch die Letzte. Ihre große Leidenschaft war es, sich in dem Spiegel zu betrachten. Sherry Vera Dinkle war immer in dem Drang, allen zu gefallen. Von ihren Mitschülern wurde sie immer bewundert und verehrt. Es gab nur eine Person, die sie nicht vergötterte, nämlich ihr eigener Vater, Noel Norman Dinkle. Da sie es wusste, wollte sie ihn mit allen möglichen Mitteln in ihren Bann ziehen. So schenkte sie ihm vom Geld kleiner Kinder, das sie ihnen mit ihrer Clique abgenommen hatte, die beste Baileys Irish Cream original aus Irland. Das Verhältnis der beiden Schwestern war angespannt. Ædazu nun Bilder
Bild 1 • Wir verwenden die Augenhöhe- Perspektive und das filmische Gestaltungsmittel „Halbnah“. • Auf dem Bild kann man die Familie Dinkle betrachten mit einer kleinen Sherry Vera Dinkle an der Hand ihrer Mutter, die lacht.
• Sherry Vera Dinkle war die erste Tochter der Familie Dinkle…
Bild 2 • Die AugenhöhenPerspektive wird verwendet, sowie die Einstellungsgröße „Halbnah“. • Die Familie bekommt Zuwachs und mit einem „Plopp“ liegt die jüngste Tochter, Mary Daisy Dinkle, in den Armen ihrer nicht mehr lachenden Mutter, Vera Lorraine Dinkle. Auch Sherry lacht nicht mehr.
• …und wäre es nach Vera Lorraine Dinkle gegangen auch die Letzte…
Bild 3 und 4 • Die Einstellungsgröße • …. Ihre große Leidenschaft war es, „Nah“ wird verwendet. sich in dem Spiegel • Nachdem man Sherry zu betrachten. Sherry Vera Dinkle vor dem Vera Dinkle war Spiegel betrachten immer in dem Drang, kann, während sie allen zu gefallen… sich schminkt, werden ihre roten Lippen rangezoomt. Sie lächelt sich selbstverliebt an.
Bild 5 • Diesmal verwenden wir die Froschperspektive. • Das Bild zeigt Sherry mit ihrer Clique. Sherry steht vor ihnen und man sieht, dass sie das Sagen in der Clique hat. Sie betrachtet man größer als die anderen.
• …Von ihren Mitschülern wurde sie immer bewundert und verehrt…
Bild 6, 7 und 8 • • • •
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„HT“ Familienfoto Zoom zum Vater Die Einstellungsgröße „Groß“ wird verwendet, da wir so die Gefühle des Vaters besser darstellen können. Man sieht dadurch, dass der Vater auf dem Familienbild seine erstgeborene Tochter griesgrämig anschaut. Schnitt zur Tochter Sie weint
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…Es gab nur eine Person, die sie nicht vergötterte, nämlich ihr eigener Vater, Noel Norman Dinkle…
Bild 9 • Vogelperspektive • Sequenz • Sherry zieht mit ihrer Clique den kleinen Kindern ihr Geld ab. Sie weinen, wehren sich aber nicht. Man sieht aber nur die Kinder. Sie strecken das Geld in die Kamera.
• …Da sie es wusste, wollte sie ihn mit allen möglichen Mitteln auch ihn in ihren Bann ziehen. So schenkte sie ihm vom Geld kleiner Kinder, das sie ihnen mit ihrer Clique abgenommen hatte…
Bild 10 • Augenhöhe • „T“ • Man sieht die Weltkugel. Irland wird mit einer Flugroute nach Australien gezeichnet.
• …die beste Baileys Irish Cream original aus Irland…
Bild 11 und 12 • Vogelperspektive • Sherry reicht ihrem Vater die BaileysFlasche • „HT“ • Noel nimmt die Flasche, dreht sich um und geht.
• ÆErzählerpause
Bild 13 • Augenhöhe • „A“ • Sherry und Mary stehen auf dem Schulhof. Mary weint, da Sherry und ihre Clique sie wegen ihres Muttermales auslachen und auf sie zeigen.
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…Das Verhältnis der beiden Schwestern war angespannt.
Begründung für das Erstellen dieser Person • Wir wollten eine Figur erschaffen, die sich der Situation im Film vollkommen anpasst. Auch unsere Person hat Mary Daisy Dinkle ausgegrenzt und ihr das Gefühl verliehen unwichtig zu sein. In unserer Einleitung haben wir versucht die Gefühle außen vorzulassen um den Leser Möglichkeiten zu bieten, selbst das Verhältnis der Familie Dinkle untereinander zu interpretieren. Wobei ihm aufgefallen sein sollte, dass Sherry Vera Dinkle Minderwertigkeitskomplexe hat und deshalb ihre Schwester versucht zu übertrumpfen und überall beliebt zu sein. Besonders auch vor ihrer Clique macht sie ihre Schwester schlecht und würde nie dran denken ihr zu helfen. Victoria D. und Friederike M.
Berlinale Generation 2009 Bericht des Babelsberger Filmgymnasiums Klassenstufe 9 bis 12. Film: „My Suicide“, Regie: David Lee Miller, USA 2009
SCHULPROJEKT „BERLINALE 2009“ AM BABELSBERGER FILMGYMNASIUM
Betreuung und Bericht: M. Hoefler T. Delling Potsdam © 2009
Berlinale Generation 2009 Bericht des Babelsberger Filmgymnasiums Klassenstufe 9 bis 12. Film: „My Suicide“, Regie: David Lee Miller, USA 2009
Film am bfg – eine Einleitung Die Schülerinnen und Schüler am Babelsberger Filmgymnasium sollen unter Anleitung gemeinsam die wichtigsten Schritte einer Filmproduktion (Konzept, Buch, Planung, Dreh, Schnitt) in verschiedenen Positionen und Funktionen (Regie, Kamera, Ton, Schauspiel und Schnitt) selber praktisch und kreativ gestalten. Ausgangspunkt ist das Interesse der Schülerinnen und Schüler an Film und Fernsehen und deren Erfahrungen mit dem Medium (Schülerzentriertheit) und ganz 'nebenbei' lernen sie auf diese Weise etwas über die Produktionsweisen von Film und Fernsehen und können so die Entstehung, Intention und Wirkung besser einschätzen, bzw. kritisch hinterfragen. Hierzu gehören: • technische Aspekte (wie Umgang mit der Kamera, Mikrofon und Schnittprogramm am Computer), • prozedurale / planerische Aspekte (was wird wann wo mit wem gedreht, was wird alles dafür benötigt), • kreative Aspekte (Schauspiel, Erzählweisen, Bildwahl, etc.) • individuelle, sowie soziale / gruppendynamische Aspekte (Geduld, Kooperation, Konfliktlösung, Kompromissfindung)
Konzept Berlinale Dieses Leitbild sollte auch während des Projektes zur Berlinale 2009 zum Tragen kommen. In sukzessive aufeinander aufbauenden Sequenzen, in denen die Schülerinnen und Schüler größtmögliche Eigen-/ und Selbstständigkeit (Selbstgesteuertes Lernen) bezüglich der benötigten Fähigkeiten und Fertigkeiten erlangen (Medien- und Methodenkompetenz), sollten sie als Ergebnis einen kurzen Film selber erstellt haben (Produktorientierung) und kurz über Prozess und Ergebnis schriftlich reflektieren. Ablauf im Groben: • Gruppenfindung/-zusammensetzung • Zielfindung „Intro“ • filmtheoretische Einführung anhand „Snatch“ von Guy Ritchie • Berlinale (Filmrezeption) • Recherche zu Regisseuren und Machart von Intros (Besuch der Ausstellung „Vorspann Kino“) • Produktion des eigenen Intros für den Film „My Suicide“ (Konzeption, Dreh, Schnitt) • Reflexion
Berlinale Generation 2009 Bericht des Babelsberger Filmgymnasiums Klassenstufe 9 bis 12. Film: „My Suicide“, Regie: David Lee Miller, USA 2009
1. Gruppenfindung/-zusammensetzung Beginnen wir mit der Vorstellung der Gruppe: Die Berlinale Gruppe besteht aus Schülern unterschiedlicher Jahrgänge. Wir haben diese Gruppe bewusst so ausgewählt, da diese Schüler sich auszeichnen durch ihr besonderes Interesse an Film, Filmgeschichte und Filmverständnis. Zudem haben diese Schüler unterschiedlich ausgeprägte Talente z.B. Darstellendes Spiel (Schauspiel), Schnitt, Ton, Fotografie etc… Die Bandbreite der Schüler geht von Klasse 9 bis 12. Folgende Schüler haben an diesem Projekt teilgenommen: (Lia Beardi Klasse 9, Matti Thölert Klasse 9, Jerome Queisser Klasse 10, Robin El Kadi Klasse 10, Franziska Mainz Klasse 11, Timm Lindenau Klasse 12 und Julius Theis ebenfalls Klasse 12) Durch diese unterschiedlichen Jahrgänge hatten wir auch die Möglichkeit auf die jeweiligen Reaktionen einzugehen und somit die Altersunterschiede und die damit verbundenen Emotionen transparent zu machen. Die Schüler fühlten sich motiviert durch die spezielle Auswahl und das bestärkte sie wiederum in ihren Ideen.
2. Zielsetzung Intro Nach diversen Vorbesprechungen, einige Wochen bevor die Berlinale begann, einigten sich die Schüler darauf, dass sie etwas Praktisches zu einem Film ihrer Wahl machen möchten und sich nicht nur ausschließlich theoretisch mit den Filmen/dem Film beschäftigen wollen. Nach ausgedehnten Diskussionen entschieden sich die Schüler ein „Intro“ zu gestalten, in Bezugnahme zu Maurice Binder, Saul Bass und anderen Regisseuren, die ähnlich arbeiten oder gearbeitet haben. Die Schüler begannen im Vorfeld zu recherchieren und hielten diverse Vorträge über einige oben genannte Regisseure. Als Filmgymnasium waren wir damit voll und ganz einverstanden, da eigenes filmen im Vordergrund des Unterrichtsfaches Film steht.
Berlinale Generation 2009 Bericht des Babelsberger Filmgymnasiums Klassenstufe 9 bis 12. Film: „My Suicide“, Regie: David Lee Miller, USA 2009
3. Filmtheoretische Einführung anhand „Snatch“ von Guy Ritchie Begonnen haben wir mit einer kurzen theoretischen Einführung, was Kameraführung, Einstellungsgrößen und Lichtführung betrifft. Um dies möglichst allgemein zu halten und einleuchtende Beispiele heraus zu filtern haben wir uns für den Film „Snatch“ von Guy Ritchie entschieden, da man anhand dieses Filmes sehr gut formale Dinge beobachten kann. Die Schüler teilten sich in 3 Gruppen auf: Lichtführung, Kameraführung und Einstellungsgrößen. (siehe Arbeitsblätter) Nachdem die Gruppen ihre Arbeitsblätter und den Film durchgearbeitet hatten, wurden ihre Ergebnisse präsentiert. Hier stand sowohl das eigene Beobachten als auch das Zeichnen im Vordergrund. Somit sollte den Schülern nochmals einige Grundbegriffe nahegebracht werden. Um darauf beim eigenen Filmen besser achten zu können. Hauptlernziel sollte sein, dass die Schüler sich weitgehend selbständig fachliches Wissen über Stilmittel im Film beibringen, um anschließend deren Wirkung zu interpretieren, eigenständig zu verfolgen und kritisch beurteilen zu können. Die Schüler sollten erarbeitetes und gelerntes Material ihren Mitschülern verständlich machen (Lernen durch Lehren). Zudem sollte ein leicht verständliches Handout gestalten, um somit das jeweilige Stilmittel anschaulich zu machen. Außerdem sollten die Schüler anhand der in Gruppen erarbeiteten Stilmittel und den verwendeten Filmausschnitten erkennen können, dass Gestaltungsmittel im Film bestimmte Botschaften vermitteln. Den Schülern sollte die Wirkung des jeweiligen Stilmittels klar werden um somit zu erfahren, dass ein Regisseur bewusst Stilmittel einsetzt, um eine bestimmte Wirkung damit zu erzeugen. 4. Berlinale (Filmrezeption) Dann begann die Berlinale. Folgende Filme haben wir uns mit den Schülern ausgesucht: After School, Cherry Bomb, Unmade Beds, My Suicide und die Kurzfilmrolle 2. Eindeutig fiel dann die Wahl der Schüler auf „My Suicide“, zudem die Schüler ihr „Intro“ gestalten wollen. Bei jedem Filmbesuch waren die Schüler mit einer Kamera und anderem Filmmaterial ausgestattet, um diverse Meinungen und Stimmungen einzufangen.
Berlinale Generation 2009 Bericht des Babelsberger Filmgymnasiums Klassenstufe 9 bis 12. Film: „My Suicide“, Regie: David Lee Miller, USA 2009
Unabhängig von dem zuvor gesehenen Film, begaben sich die Schüler noch außerhalb des Kinos (z.B. am Potsdamer Platz) auf Meinungssuche. Den Schülern gelang es auch den Regisseur und Hauptdarsteller (Gabriel Sunday) des Filmes „My Suicide“ zu interviewen. (siehe Filmmaterial)
5. Recherche zu Regisseuren und Machart von Intros (Besuch der Ausstellung „Vorspann Kino“) Eine Woche nach der Berlinale besuchten wir mit den Schülern die Ausstellung „Vorspann Kino“ in den Kunstwerken in Berlin Mitte. Diese Ausstellung hielten wir für besonders sinnvoll, da einige „Intros“ gezeigt wurden, deren herangehensweise höchst unterschiedlich ist. Unter anderem sind das rein grafische Elemente, die immer wieder bei Hitchcock Filmen wie z.B. Vertigo und Psycho (Saul Bass) zu sehen sind, als auch gesungene Einspielungen wie bei Pier Paolo Pasolini oder der Rocky Horror Picture Show (Camera Effects Limited).(siehe Folder) Nicht zu verachten ist auch die Zeit in der manche „Intros“ entstanden sind. Den Schülern wurde die jeweilige „Handschrift“ des Zeitalters relativ schnell bewusst (60ger,70ger,80ger etc…), und wollten auch dies in ihrem „Intro“ umsetzen. (in welcher Zeit leben wir, was beschäftigt uns als Jugendliche, welche „Machart“ haben Filme im 21.Jahrhundert etc..) 6. Produktion des eigenen Intros für den Film „My Suicide“ (Konzeption, Dreh, Schnitt) In Kleingruppen setzten sich die Schüler vorerst zusammen, um Ideen und Anregungen für ihre eigene Arbeit zu recherchieren. Eine Gruppe kümmerte sich um neue selbstgedrehte Szenen, eine andere Gruppe recherchierte Musik und stellten selbst Stücke zusammen, eine weitere Gruppe zeichnete am Storyboard und eine vierte Gruppe recherchierte im Internet nach Filmszenen, die man verwenden kann/könnte. Die Ergebnisse wurden bei Treffen außerhalb der Schule zusammengetragen und diskutiert, bis Lösungen für auftretende Probleme gefunden wurden. z.B Gema bezüglich Musik, Termine zwecks eigenem Drehen, Treffen für den Schnitt, Zusammenstellung der Musikunterlegung, etc… Diese privaten Treffen, waren eindeutig fruchtbarer als die Treffen an der Schule, weil die Atmosphäre ungezwungener war, und die Schüler offener und freier mit ihren eigenen Ideen umgehen konnten.
Berlinale Generation 2009 Bericht des Babelsberger Filmgymnasiums Klassenstufe 9 bis 12. Film: „My Suicide“, Regie: David Lee Miller, USA 2009
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Abschließende Bemerkungen
Zuerst einmal möchten wir erwähnen, dass unsere Bedingungen für das Berlinale Projekt sehr ungünstig waren. Begonnen mit der Freistellung der einzelnen Schüler für die jeweiligen Filmvorstellungen, bis hin zu der Freistellung für die Treffen nach der Berlinale für das gestalterische Projekt. Hierbei ist auch noch erwähnenswert, dass die finanziellen Mittel an unserem Gymnasium sehr rar bestückt sind. Damit wollen wir in keinem Fall unserer Schulleitung in den Rücken fallen, dennoch ist es schwierig aus wenig Mitteln viel zu machen. Das Problem ist auch den Schülern bewusst, und so fehlte es uns von Anfang an, an jeglicher finanziellen Unterstützung, die uns einiges erleichtert hätte. Also standen wir mit zwei grundsätzlichen Problemen gleich zu Anfang an da, und mussten das Beste daraus machen bzw. versuchen daraus zu machen.
Berlinale Generation 2009 Bericht der Johann-Julius-Hecker-Oberschule Axel Augustin, Anna Kaiser, Christiane Weiß, Frau Schwarz, Karin Meller mit den Klassen 8c, 9a, 9b Film: „Teenage Response“, Regie: Eleni Ampelakiotou; D 2009
Berlinale Schulprojekt – Ergebnisbericht Teenage Response – Our Response Johann-Julius-Hecker-Oberschule (Berlin-Marzahn) Klassen: 8c,9a,9b Begleitende Lehrer: Frau Weiß, Frau Schwarz, Herr Augustin, Frau Meller, Frau Kaiser
Didaktisch-methodische Überlegungen Wir haben uns im Vorfeld sehr schnell für den Film „Teenage Response“ von Eleni Ampelakiotou entschieden. Neben dem Vorteil, dass der Film in deutscher Sprache ist, hat uns dieser kunstvoll inszenierte und philosophisch anmutende Dokumentarfilm besonders hinsichtlich der Offenheit der Protagonisten und der Vielschichtigkeit der Themen beeindruckt. Wir hatten sogleich das Gefühl, dass auch die SuS sich mit vielen der im Film angesprochenen Themen und auftretenden jungen Menschen gut identifizieren können und auch beschäftigen wollen würden. Auch wenn der Film von den SuS als sehr lang empfunden wurde, war dies dann auch der Fall. Wir wollten den SuS eine möglichst individuelle und vielseitige Form der Auseinandersetzung ermöglichen. Nachdem wir zunächst im Unterricht mit den Klassen über den Film gesprochen haben (es ging um erste Eindrücke, um Personen, Zitate, Gedanken, Themen, Ansichten, Geschichten, die die SuS besonders fasziniert oder vielleicht auch aufgeregt haben), sollten die SuS Gelegenheit haben, sich in den Unterrichtsfächern Deutsch, Kunst und Ethik mit dem Film individuell und kreativ auseinanderzusetzen. Um den Schülern eine Hilfestellung zu geben, haben wir einzelne mitwirkende Personen, ein paar der Zitate und Themen des Films auf einem Arbeitsblatt zusammengefasst – in dem Film wurde soviel angesprochen, dass man sich unmöglich alles merken konnte, zumal die SuS den Film nur einmal sehen konnten. Zudem haben wir den SuS auch ein paar Ideen vorgeschlagen, was man machen könnte. Dabei handelte es sich jedoch nur um Vorschläge, letztendlich blieb den SuS überlassen, wie sie sich mit dem Film auseinandersetzen wollten. Die Arbeiten der SuS waren als Antworten und Reaktionen auf den Film gedacht, die wir der Regisseurin und weiteren Mitwirkenden des Films gerne vorstellen wollten. Wir haben sie zu uns in die Schule eingeladen, um mit ihr bzw. ihnen über den Film, aber auch über die Arbeiten und Gedanken und Fragen der SuS zu sprechen – damit stehen die Gedanken, Prozesse und Ideen der SuS nicht im luftleeren Raum, sondern auf sie wird reagiert und zwar von den Personen an die sie zum Teil auch gerichtet waren. Unsere Idee war darüber hinaus, den Besuch der Filmcrew und die Gespräche von den Schülern dokumentieren zu lassen und bei einem weiteren Projekt, an dem die beiden neunten Klassen beteiligt waren, einzureichen: Dem Projekt „Schüler machen Zeitung“ der Berliner Morgenpost.
Berlinale Generation 2009 Bericht der Johann-Julius-Hecker-Oberschule Axel Augustin, Anna Kaiser, Christiane Weiß, Frau Schwarz, Karin Meller mit den Klassen 8c, 9a, 9b Film: „Teenage Response“, Regie: Eleni Ampelakiotou; D 2009
Projektstruktur: 11.2.2009: Filmvorführung „Teenage Response“ im Babylon 1. Projektwoche: erste Beschäftigung mit dem Film im Unterricht 2. Projektwoche: individuelles Beschäftigen mit dem Film (Kunst und Ethik: im Unterricht, Deutsch: individuell zu Hause) 3. Projektwoche: Arbeit an Projekten; zudem: SuS schreiben E-Mails, Briefe an die Regisseurin und ihr Team, in denen sie sie zu uns an die Schule einladen 4. Projektwoche: Arbeiten an Projekten 18.3.2009: „Berlinale an der Hecker-Schule“: Besuch von Eleni Ampelakiotou und ihrem Team (Cutterin Daniela Kinateder, Regieassistent Volker Mühlbrant, Mario, Sookee, Sven, Dieter), Art von „Pressekonferenz“, angeregte Gespräche über den Film und verschiedene Gedanken des Films und Überlegungen der SuS aber auch in kleineren Kreisen, SuS als Reporter unterwegs, Buffet Abschluss: Auswertung des „Berlinale-Tages“, Schreiben der Berichte für die Berliner Morgenpost
Abschließende Betrachtungen Der Höhepunkt des Projekts war mit Sicherheit der Besuch der tollen, aufgeschlossenen Filmcrew in der Schule, bei dem die SuS Gelegenheit hatten, ihre Fragen loszuwerden, aber auch ihre Arbeiten zu präsentieren und vorzustellen. Aber auch schon im Vorfeld war es immer wieder toll zu sehen, auf welche Ideen die SuS kamen, was sie zu sagen hatten und auf welche Weise sie sich nach einem kleinen Anstoss ganz individuell mit verschiedenen Themen auseinandersetzten. Es war auch erstaunlich, was die SuS z.T. von sich Preis gaben und wie sie sich öffneten. Einige der Texte der Schüler berühren besonders, andere enthalten interessante zum Teil auch überraschende Überlegungen. Im Fach Kunst hatten die SuS die Idee einen individuellen Raum zu gestalten (im Film geht es ja auch um Räume und Innenräume). Sie haben sich überlegt, was für sie in ihrem Raum wichtig wäre und haben den Raum (ein Bild oder aber auch eine Kiste) dementsprechend gestaltet – auch hier gab es tolle Ergebnisse. Der Besuch des Kinos im Rahmen der Berlinale war auch eine schöne Sache. Leider bestand nicht die Möglichkeit, den Film nochmals oder einzelne Abschnitte mehrmals zu sehen und intensiver zu betrachten – dann hätte man einige Aspekte vielleicht noch intensiver bearbeiten können. Die Zusammenführung der beiden Projekte (Berlinale Schulprojekt und das Projekt „Schüler machen Zeitung“) erwies sich auch als recht glücklich.
Dokumentation: Arbeitsblätter, Schülerarbeiten, Materialien und Fotos Den Großteil der Schülerarbeiten (Texte, Gedichte der SuS) haben wir in einer Mappe zusammengestellt, die wir am 2.4. mitbringen – im Anhang sind jetzt die Zeitungsartikel der Schüler, Arbeitsblätter und Fotos zu finden.
Berlinale Generation 2009 Bericht der Johann-Julius-Hecker-Oberschule Axel Augustin, Anna Kaiser, Christiane Weiß, Frau Schwarz, Karin Meller mit den Klassen 8c, 9a, 9b Film: „Teenage Response“, Regie: Eleni Ampelakiotou; D 2009
Berlinale Schulprojekt: Teenage Response Themensammlung: • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •
durchschnittlich sein für andere da sein Tätowierungen Kann man Menschen formen? Herbst Schuld Gott Aberglaube Abhängigkeit Frauen- und Männerbilder (-rollen); „typisch Mann, typisch Frau“ Kinder schlechte Welt Leere Erwartungen an sich selbst Kindheit Träume Generationen (und Konflikte) Gewalt Liebe Paradies unglücklich verliebt Außenseiter „etwas Liebenswertes an mir“ eigene Rolle, eigener Einfluss Anpassung ADS Vertrauen Angst Sprache Alphabet Raum
Berlinale Generation 2009 Bericht der Johann-Julius-Hecker-Oberschule Axel Augustin, Anna Kaiser, Christiane Weiß, Frau Schwarz, Karin Meller mit den Klassen 8c, 9a, 9b Film: „Teenage Response“, Regie: Eleni Ampelakiotou; D 2009
Zitate (z.T. sinngemäß): „Der Herbst ist eine Nulljahreszeit. Nicht so richtig kalt, nicht so richtig warm…traut sich irgendwie nix…der Herbst.“ „Wenn ich Gewalt spüre, Schläge, dann spüre ich auch, dass ich lebe. Auch Schmerz ist ein Gefühl.“ „Deine Gedanken kann dir keiner nehmen und die Gedanken bestehen nun einmal aus Sprache.“ „Der Mensch kommt auf die Welt, wie er ist.“ „Ein kleines Kind ist wie ein leerer Behälter, den man auffüllen kann.“ „Stille ist auch etwas Schönes.“ „Wenn man Orte seiner Kindheit, Paradiese verlassen hat, sollte man nie wieder an diese zurück kehren.“ „Es gab kein „ich“ mehr. Es gab nur noch „wir“….was machen „wir“ denn heute? Wie geht es „uns“ denn heute?“ „Man braucht Ausnahmen.“ „Entweder ihr nehmt mich, wie ich bin, oder ihr habt Pech gehabt.“ „Ich muss ja mit mir klar kommen und nicht die anderen.“ „Ich bin wie eine Dauerflamme.“ „Ein Mädchen ist nie das wert, was sie von dir verlangt.“ „Laufe deinem eigenen Ideal nicht zu sehr hinterher. Stecke deine Ansprüche nicht zu hoch.“ „Ich bin an dem Tag gestorben, an dem ich geboren wurde.“ „Alles, was ich habe, habe ich aus eigener Kraft geschafft.“ „Der eigene Anteil bei allem, was passiert, ist nicht zu unterschätzen.“ „Meine größte Angst ist, dass in meinem Leben irgendwie nix passiert.“ „Wenn man Tabletten nimmt, damit man ruhiger ist, nehmen sie einem etwas.“ „Wenn man Streß mit seinen Eltern hat, sollte man sich mit 13/14 eine eigene Wohnung nehmen. Es gibt nichts Besseres.“ „Manche tätowieren sich immer nur so ein Wort auf ihren Körper – damit ist die Aussage so beschränkt. Ich möchte das ganze Alphabet entlang der Wirbelsäule tätowiert haben. Dann kann ich alles sagen.“
Personen: -
Anne: hatte einen Unfall, Ärger mit ihrer Mutter und mit Freund (Gewalt), früh in Jugend-WG gezogen Bardia: „wir“, man wird „Mischmensch“ in der Beziehung, hat sich Haare abgeschnitten Alexander: Eis, verlorene Paradiese, Rückkehr an den Ort der Kindheit, Enttäuschung, erste Liebe Miriam: blauer Mantel, allein auf dem Schulhof, man selbst bleiben, Nähe ja, Sex nein
Berlinale Generation 2009 Bericht der Johann-Julius-Hecker-Oberschule Axel Augustin, Anna Kaiser, Christiane Weiß, Frau Schwarz, Karin Meller mit den Klassen 8c, 9a, 9b Film: „Teenage Response“, Regie: Eleni Ampelakiotou; D 2009
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Anton: der „schnelle“ Anton, 0,00000003 km/h Luisa: Mädchen = Schlampen, Jungen nicht?, wollte nicht, dass ihr Freund wegen ihr nicht nach Norwegen geht, weil sie ihm dann etwas schuldig gewesen wäre, Aberglaube Jean: Ostberliner Rapper, wäre gerne eine Schildkröte, wenn er als Tier geboren werden würde Sookee: Sexismus, hat Alphabet auf Rücken tätowiert, hat sich bewusst manchmal wie ein Junge verhalten Dieter: ADS, Pillen, 39 Stunden ohne Schlaf, Schlittschuhe Boxsäcke Mario: Ford-Mustang, hatte schon 5 Freundinnen gleichzeitig, ADS, Oma war immer für ihn da Sven: Ritterrüstung, nicht durchschnittlich sein Luisa: Deutsche Bahn, ihr Freund heißt Peter, ist schon viel umgezogen Mark: Drogen, Freundinnen Anna und Viktoria, Schlägereien
Aufgabe: Setze sich mit dem Film „Teenage Response“ auseinander, indem du a) zu einem der Themen oder Zitate einen Text schreibst (z.B. einen inneren Monolog, ein Gedicht, eine einfache Aneinanderreihung von Gedanken, ein Brief an einen Freund; du kannst dir auch überlegen, welches Tier du gerne wärst und warum)
ODER b) einen Brief an einen der Darsteller schreibst
UND (im Kunstunterricht) c) du eine Collage, eine Wandzeitung, ein Poster, ein Bild, ein Foto (oder mehrere) oder… zu einem der Themen oder Zitate machst. Gerne kannst du auch eigene Ideen und Themen einbringen! Sprich sie aber bitte vorher mit deiner Lehrerin (Frau Kaiser, Frau Meller) ab.
Abgabetermin für DEUTSCH (a oder b): 11.3.2009!!!
Berlinale Generation 2009 Bericht der Johann-Julius-Hecker-Oberschule Axel Augustin, Anna Kaiser, Christiane Weiß, Frau Schwarz, Karin Meller mit den Klassen 8c, 9a, 9b Film: „Teenage Response“, Regie: Eleni Ampelakiotou; D 2009
Angabetermin für Kunst (Aufgabe c): Absprache mit Frau Schwarz Poster, Wandzeitungen und Collagen etc. sollen der Klasse gezeigt und ausgestellt werden.
Reporter unterwegs: Die Berlinale an der Hecker-Schule Marzahn, 18. März 2009: An der Johann-Julius-Hecker-Realschule herrscht reges Treiben – Eleni Ampelakiotou, Regisseurin des Films „Teenage Response“, ist zusammen mit einigen Darstellern zu Gast. Sie schaut sich an, was die Schüler zu dem Film erarbeitet haben und welche Gedanken der Film bei den Schülern angestoßen hat – in der Hoffnung spannende Ideen für ihr Buch zu finden. Zudem steht sie den Schülern, die als Reporter für die Morgenpost und für das Projekt „Schüler machen Zeitung“ unterwegs sind, aber auch Rede und Antwort…
Am Mittwoch, den 18.3.2009 habt ihr die Gelegenheit als Reporter unterwegs zu sein und für die Morgenpost einen Artikel über den Tag an der Schule oder aber auch über den Film zu schreiben! • Ihr sollt zu zweit oder zu dritt in kleinen „Reporterteams“ unterwegs sein. • Ihr habt die Möglichkeit a) einen Bericht über den Tag (18. März) an der Schule zu schreiben - dabei solltet ihr auf die laufenden Projekte eingehen und auch Leute, die im Gebäude unterwegs sind, befragen (Lehrer, Schüler, Darsteller, die Regisseurin). ODER
Berlinale Generation 2009 Bericht der Johann-Julius-Hecker-Oberschule Axel Augustin, Anna Kaiser, Christiane Weiß, Frau Schwarz, Karin Meller mit den Klassen 8c, 9a, 9b Film: „Teenage Response“, Regie: Eleni Ampelakiotou; D 2009
b) ein Interview mit einem der Darsteller oder der Regisseurin zu führen. Setzt Euch – nachdem ihr genug Informationen eingeholt habt - in eine ruhige Ecke in der Schule zusammen und formuliert euren Text aus (Bericht, Interview). Gebt eure Texte bei eurer Deutschlehrerin ab – wir wollen sie an die Morgenpost schicken! Zeitungsartikel der Schüler:
Berlinale Fieber Berlinale sorgt an der Johann-Julius-Hecker-Oberschule für Aufregung Die Klassen 9a und 9b der Johann-Julius-Hecker-Oberschule waren während der Berlinale am 11.2.2009 im Babylon um den Film „Teenage Response“ anzuschauen. Der Film handelt von Teenagern, die von ihrem Leben, über ihre Gedanken oder Meinungen und Gefühl sprechen. Sie Sprechen aber auch über die Zweifel, die sie haben und wie sie die Umwelt wahrnehmen oder selbst wahrgenommen werden. Jetzt haben die Klassen dieses Projekt mit Fächern verknüpft. In Kunst haben sie einen aus Kartons gefertigten Raum gebaut und gestaltet oder man hat auch diesen Raum gezeichnet, in dem man sich wohl fühlen und von sich erzählen würde. In Deutsch werden Interviews vorbereitet, da die Klassen am 18.3.2009 die wahrscheinlich einzige Gelegenheit haben, der Regisseurin Eleni Ampelakiotou und den Darstellern fragen zu stellen. Als erstes wurden sie empfangen und in den Konferenzraum geführt. Obwohl wir sehr aufgeregt waren, verlief das Gespräch sehr entspannt. Sie sprachen sehr offen mit uns, so dass eine gemütliche Atmosphäre entstand. Nach einer Pause sind wir zum Catering gegangen, das sehr liebevoll vorbereitet war. Anschließend haben wir uns mit einem Zeitkreis beschäftigt. Bei dem Zeitkreis handelt es sich um einen Kreis, der in vier Teile eingeteilt ist: Ausbildung, Beruf, Familie/Partner, wichtige Tätigkeiten. Man sollte sich vorstellen, was man in 5-10 Jahren erreichen will. Wir freuen uns, dass der Regisseurin und den Darstellern der Aufenthalt an unserer Schule gefallen hat. Sie war sehr beeindruckt von unseren Briefen, Bildern und Gedichten, die wir zu ihrem Film gemacht haben… Julia Brockmann, Klasse 9a, 15 Jahre
Berlinalefieber an der Hecker-Oberschule Im Film „Teenage Response“ geht es darum, dass Jugendliche offen über ihr Leben reden. Sie sprechen über ihre Gedanken, Gefühle, aber auch über ihre Zweifel und Ängste. Der film lief am 11.2.2009 im Kino Babylon.
Berlinale Generation 2009 Bericht der Johann-Julius-Hecker-Oberschule Axel Augustin, Anna Kaiser, Christiane Weiß, Frau Schwarz, Karin Meller mit den Klassen 8c, 9a, 9b Film: „Teenage Response“, Regie: Eleni Ampelakiotou; D 2009
Am 18.3. 2009 kam die Regisseurin mit der Cutterin und den Darstellern vom Film „Teenage Response“ um mit uns über den Film und das, was wir dazu erarbeitet haben, zu reden. Zuerst wurden die Regisseurin Eleni Ampelakiotou, die Cutterin und die Darsteller im Foyer empfangen. Dann wurde ihnen erst einmal die Schule gezeigt. Danach ging es in den Konferenzraum, wo ihnen Fragen gestellt wurden. Die Klassen waren sehr aufgeregt, aber trotzdem war es eine angenehme Atmosphäre. Nach einer Pause ging es zum Buffet, das wunderschön angerichtet worden war. Danach beschäftigten sich die Schüler mit dem Zukunftskreis. Dieser ist gevierteilt in: Beruf, Ausbildung, Partner/ Familie und wichtige Tätigkeiten. Die Schüler konnten in die einzelnen Abschnitte eintragen, was sie sich für die Zukunft vorstellen. Anika Graupner, Klasse 9a, 15 Jahre
Aufruhr in der Johann-Julius-Hecker Oberschule Am 18. März 2009 kam die Regisseurin Eleni Ampelakiotou mit ihrem Team in unsere Schule. Alle waren sehr aufgeregt und gespannt. Zuerst haben die drei Klassen, die an dem Berlinale Projekt teilgenommen haben, die Regisseurin und ihr Team empfangen. Wir haben die Leute erst einmal herum geführt und ihnen alles gezeigt. Danach haben wir mit der Regisseurin und den Darstellern ein Interview geführt. Es war sehr aufschlussreich und interessant. Sie haben uns sehr viele Fragen beantwortet. Die Jugendlichen aus dem Film haben uns erzählt, warum sie in dem Film mitgemacht haben und wie sie sich dabei gefühlt haben. Nach dem Interview haben wir uns mit den Leuten noch weiter unterhalten und sind mit ihnen dann an das Buffet gegangen. Es hat den Leuten vom Film sehr geschmeckt. Wir haben uns auch sehr bemüht, dass es allen gefällt. Alle hoffen natürlich, dass die Regisseurin durch unsere Arbeiten, die sie sich angeschaut hat, Anregungen für ihr geplantes Buch bekommen hat. Wir wünschen ihr und ihrem Team alles Gute und viel Glück für ihr weiteres Leben, Kelly Schröder, Klasse 9a
Schon wieder Berlinale in Berlin Am Morgen des 18. März 2009 trafen einige Darsteller, die Regisseurin und einige weitere Mitwirkende (wie der Regieassistent Volker Mühlbrant und die Cutterin Daniela Kinateder) des Films „Teenage Response“, der auf der Berlinale lief, in der Johann-Julius-Hecker- Schule ein. Wir begrüßten sie um 10.00 Uhr mit einem herzlichen Applaus. In unserem Foyer. Nach der Einweisung in den Tagesplan wurde das Buffet eröffnet. Nebenbei konnten wir an unseren Kunstobjekten zu dem Film weiter arbeiten. Währenddessen führte die Klasse 9a die Regisseurin und ihr Team durch unser Schulgebäude. Nachdem sich die Gäste sich in unserem Schulgebäude eingewöhnt hatten konnten die
Berlinale Generation 2009 Bericht der Johann-Julius-Hecker-Oberschule Axel Augustin, Anna Kaiser, Christiane Weiß, Frau Schwarz, Karin Meller mit den Klassen 8c, 9a, 9b Film: „Teenage Response“, Regie: Eleni Ampelakiotou; D 2009
Schüler mit ihnen ein Interview führen. Die Antworten waren sehr informativ und ausführlich. Zudem hatten wir die Gelegenheit unsere Arbeiten zu dem Film der Regisseurin und ihrem Team zu zeigen. Sie waren sehr angetan von dem, was wir uns überlegt und erarbeitet haben. Der Vormittag war schnell vorbei. Kristina Pies (15), Francis Fiedler (15) und Sophie Johnen (14), Klasse 9b
Berlinale Schulprojekt an der Johann-Julius-Hecker-Oberschule Am 18.3.2009 an einem schönen sonnigen Frühlingsmorgen trafen sich um 9:30 Uhr drei Klassen der Hecker-Oberschule um gemeinsam ihre Projekte vorzustellen. In allen drei Klassen herrschte viel Unruhe und Aufregung. Um 10.00 Uhr kamen unsere Gäste von dem Film „Teenage Response“, der dieses Jahr auf der Berlinale vorgestellt wurde. Sie wurden herzlich von den Schülern, den Lehrern und der Schulleiterin empfangen. Dann hieß es um 10.15 Uhr in den Konferenzraum, um dort ein Interview mit unseren Gästen durchzuführen. Es war das erste mal, dass an unserer Schule Darsteller von einem Film bei uns zu Besuch waren. Es war sehr interessant, was die Darsteller und die Regisseurin uns über den Film erzählt haben. Es wurden verschiedenste Fragen zu dem Filmen und den Darstellern gestellt. Die Regisseurin hat ausführlich, offen und spannend erzählt. Die Klassen 8c, 9a und 9b haben sich gefreut, dass die Regisseurin oft zu verschiedensten Schülern sagte: „Ich finde es toll, dass ihr euch mit dem Film so intensiv auseinandersetzt.“ Die Regisseurin ist eine sehr nette, aufgeschlossene und freundliche Person. Man kann sich gut mit ihr unterhalten und es ist interessant ihr zuzuhören. Für uns war es ein gelungener und aufregender Tag. Jederzeit würden wir gerne diesen Tag wiederholen. Wir wünschen auch weiterhin der Regisseurin und den Darstellern viel Erfolg bei ihren weiteren Filmen. La-Toya Zeh (17), Anne Tasior (16), Candy Giehler (15), Klasse 9b
Unsere Stars bei uns!!! Wir hatten die Gelegenheit uns mit einem der Darsteller des Films „Teenage Response“ intensiver zu unterhalten. Interview mit Dieter: Guten Tag Dieter. Hallo, freut mich hier zu sein! Hast du gut hergefunden? Ich kenne mich hier gut aus. Also kommst du aus der Gegend? Ja, Hohenschönhausen.
Berlinale Generation 2009 Bericht der Johann-Julius-Hecker-Oberschule Axel Augustin, Anna Kaiser, Christiane Weiß, Frau Schwarz, Karin Meller mit den Klassen 8c, 9a, 9b Film: „Teenage Response“, Regie: Eleni Ampelakiotou; D 2009
Wie bist du zu dem Film gekommen? In der Strafanstalt hatte ich bei Eleni Unterricht. Dort haben wir uns kennen gelernt und haben eine Freundschaft aufgebaut. Irgendwann sagte sie: „Wir machen einen Film“ und fragte mich, ob ich nicht Lust hätte mitzumachen. Ich sagte „ja“ und als ich aus dem Knast kam, hab` ich den Film mitgedreht. Hat es dir Spaß gemacht im film mitzuwirken? Ja klar, ich konnte viel über mich erzählen. Aber das was ich früher gesagt habe, würde ich jetzt nicht mehr erzählen. Wie war es eigentlich mit so einer tollen Regisseurin zusammenzuarbeiten? Ich fand es interessant mit ihr zusammenzuarbeiten, weil Eleni ist ein Mensch, den trifft man nicht oft auf der Straße. Sie hat eine ganz andere Einstellung zum Leben und es hat mich fasziniert, sie besser kennen zu lernen. Kanntest du vorher die anderen Darsteller? Nein, wir haben uns alle erst auf einer Party getroffen oder teilweise als der Film geschnitten wurde. Würdest du noch einmal einen Film drehen wollen? Auf jeden Fall, weil es mir so viel Spaß gemacht hat, aber auch neue Freunde… Matthias Kiesling (15), Florian Ernst (14), Steve Appel (15), Jeremy Ossowski (16), Frank Porzig (15), Klasse 9b
Der rote Teppich in Marzahn Wir haben die Chance bekommen mit der Regisseurin von „Teenage Response“ und ein paar von ihren Darstellern und Mitarbeitern zu sprechen. Interview mit der Regisseurin Eleni Ampelakiotou: Wie sind Sie auf die Idee gekommen diesen Film zu drehen? Ich habe einen Schauspielkurs in der Jugendstrafanstalt geführt. Ich wusste nicht viel von den Jugendlichen. Wir hatten nur einen Raum und in diesem Raum haben mir die Jugendlichen etwas aus ihrem Leben erzählt. Wie lange haben sie gebraucht diesen Film zu drehen? Die Idee kam mir 2006. Wir drehten 3 Monate den Film und fertig war er am 4.2.2009. Haben Sie ein Casting durchgeführt? Wir sind los gegangen und haben an verschiedenen Orten nach verschiedenen Charakteren gesucht. In welchem Alter waren die Jugendlichen während des Drehs? Zwischen 13 und 21 Jahren. Heute sind sie natürlich etwas älter. Waren die Probleme echt oder waren sie nur gespielt? Das kann man so nicht sagen. Die Jugendlichen haben ihre Umwelt erklärt, so wie sie die Umwelt erlebt haben und noch werden.
Berlinale Generation 2009 Bericht der Johann-Julius-Hecker-Oberschule Axel Augustin, Anna Kaiser, Christiane Weiß, Frau Schwarz, Karin Meller mit den Klassen 8c, 9a, 9b Film: „Teenage Response“, Regie: Eleni Ampelakiotou; D 2009
Thea Schmalowsky (15), Tobias Granow (15), Sascha Engelmann (16), Nancy Thranow (15), Tiffany Adler (15), Klasse 9b
Berlinalefieber an der J.-J.-Hecker-Realschule Am 18.3.2009 fand ein eigener Berlinaletag an unserer Realschule statt. Es wurden Darsteller und die Regisseurin des Films „Teenage Response“ eingeladen. Sie wurden herzlich begrüßt von der Schulleiterin Frau Novak und den Klassen 8c, 9a und 9b. danach wurden sie in der Schule herumgeführt und wurden danach zu einem Interview eingeladen. Wir durften unsere ganzen Fragen stellen und sie wurden sehr herzlich beantwortet. Vivien Möller (16), Katja Rybak (16), Nicole Irmer (15)
Berlinale Schulprojekt Am 18.3. 2009 herrscht reges Treiben an der Johann-Julius-Hecker Oberschule, denn die Regisseurin des Films „Teenage Response“ Eleni Ampelakiotou kommt zu Besuch. Sie hat einige weitere Mitwirkende mitgebracht. h Wir hatten die Möglichkeit mit den Darstellern, der Regisseurin und anderen Leuten, die an dem film mitgearbeitet haben, ein Interview zu führen. Sookee, hast du dir das Alphabet auf den Rücken tätowiert? Sookee: Ja, hab` ich schon gemacht. Sie wollen doch ein Buch zu dem Film schreiben, oder? Eleni Ampelakiotou: Ja, ich möchte ein Buch über den film und die Dreharbeiten herausbringen, aber es wird noch lange dauern. Mario, hast du dir den Drehort selbst ausgesucht oder wurde er dir vorgeschlagen? Mario: Der Drehort wurde mir von der Szenenbildnerin vorgeschlagen und ich hab ihn angenommen. Das schlimmste war, dass ich das schöne Auto kaputt schlagen sollte und ich wollte das eigentlich gar nicht, denn Autos sind mir sehr wichtig. Wie haben Sie eigentlich die Darsteller ausgesucht bzw. gefunden? Volker Mühlbrant (Regieassistent): Wir haben sie im Internet, auf der Straße oder in Vereinen gefunden. Mario haben wir z.B. in einem Graffitishop getroffen oder Sookee wurde uns von anderen empfohlen. Wer ist auf die Idee mit den Drehorten gekommen? Eleni Ampelakiotou: Die Szenenbildner hatten eine DVD mit einem Gespräch mit den Darstellern und dann haben sie für die Darsteller das perfekte Bühnenbild gebaut.
Berlinale Generation 2009 Bericht der Johann-Julius-Hecker-Oberschule Axel Augustin, Anna Kaiser, Christiane Weiß, Frau Schwarz, Karin Meller mit den Klassen 8c, 9a, 9b Film: „Teenage Response“, Regie: Eleni Ampelakiotou; D 2009
Paul Fisch (15), Kevin Müller (15), Klasse 9b
Berlinale Schulprojekt Interview mit der Regisseurin des Films „Teenage Response“ Frau Ampelakiotou, gab es ein Drehbuch? Nein, bei dem ersten Gespräch wurde ein einstündiges Video aufgenommen. Kamen die Jugendlichen untereinander klar? Sie haben sich erst auf der Berlinale kennen gelernt. Bei den Dreharbeiten hatte jeder seinen eigenen Raum und so konnte ich mich besser mit Jugendlichen beschäftigten. Wie kamen Sie auf die Filmidee? Ein Freund von mir ist Schauspieler und hat mir vorgeschlagen mal einen Kurs in einer Jugendstrafanstalt durch zuführen. Nach langem Überlegen habe ich eingewilligt und war total überwältigt wie viel Einfühlungsvermögen die Jugendlichen besitzen. Sie sind nicht so wie sie häufig dargestellt werden. Olivia Scheglow (14), Vanessa Paetzelt (15), Klasse 9b
Impressionen:
Berlinale Generation 2009 Bericht der Johann-Julius-Hecker-Oberschule Axel Augustin, Anna Kaiser, Christiane Weiß, Frau Schwarz, Karin Meller mit den Klassen 8c, 9a, 9b Film: „Teenage Response“, Regie: Eleni Ampelakiotou; D 2009
Berlinale Generation 2009 Bericht der Johann-Julius-Hecker-Oberschule Axel Augustin, Anna Kaiser, Christiane Weiß, Frau Schwarz, Karin Meller mit den Klassen 8c, 9a, 9b Film: „Teenage Response“, Regie: Eleni Ampelakiotou; D 2009
Berlinale Generation 2009 Bericht der Johann-Julius-Hecker-Oberschule Axel Augustin, Anna Kaiser, Christiane Weiß, Frau Schwarz, Karin Meller mit den Klassen 8c, 9a, 9b Film: „Teenage Response“, Regie: Eleni Ampelakiotou; D 2009
Berlinale Generation 2009 Bericht der Nelson Mandela International School Astrid Bursian, Frank Odjidja mit Jahrgangsstufe 7 Filme: "Mary and Max", Regie: Adam Elliot; AUS 2008
Nelson Mandela International School Kastanienallee 12-14 14050 Berlin Astrid Bursian Frank Odjidja
Berlinale Schulprojekt : Anonyme Brieffreundschaft In diesem Jahr hatten wir unsere drei 7. Klassen als Projektklassen für die Berlinale bestimmt. Aus der interessanten Auswahl der Generation-Filme haben wir den australischen Animationsfilm „Mary and Max“ und die frz.-iran.-liban. Coproduktion „Nelofaar“ als für unsere Altersgruppe passend herausgesucht. Die Nelson-Mandela-Schule wurde im Jahr 2000 vom Berliner Senat als Internationale Gesamtschule mit Grundstufe und gymnasialer Oberstufe gegründet und ist Mitglied im European Council of International Schools. Sie umfasst die Klassenstufen 1-13. Englisch und Deutsch sind die Arbeitssprachen an der Schule. An der Nelson-Mandela-Schule ist es ganz normal, dass ein einziger Klassenraum Schüler/innen aus so verschiedenen Ländern wie Australien, Kanada, Ghana, Deutschland, Indien, Frankreich, Brasilien, Kenia, Bulgarien, den USA, Südafrika und Großbritannien beherbergt – um nur einige der Nationalitäten zu erwähnen, die in unserer Schülerschaft repräsentiert sind. Aus diesem Grunde war der Film „Nelofaar“ durch die deutsche Einsprache nicht für alle Schüler gleichermaßen verständlich. Dennoch haben unsere Ethiklehrer diesen Film zum Anlass genommen, im Unterricht die Themen „selbstbestimmtes Leben“ und „(islamische) Traditionen“ zu behandeln. „Mary und Max“ war nicht zuletzt durch seine englische Originalsprache unser Favorit und kam auch bei den Jugendlichen sehr gut an. Im Deutschunterricht ermittelten wir zunächst die Vielzahl von Themen, die in diesem Film angesprochen wurden (siehe Anlage). Anschließend nahmen wir diese Themenauswahl zur Grundlage für die Recherchearbeit und Präsentationsübungen in Kleingruppen. So entstanden die unterschiedlichsten Präsentationen (als Referat + Poster, Power-point-Präsentationen oder Mini-Video-Filme) zu den Themen „Depression“, „Selbstmord bei Jugendlichen“, „Mobbing“, „Bullying“, „Lottogewinn“, „Woher kommen Babys – ein kultureller Vergleich“, „Lebensziele“... (s. Anhang) Ziel dieser Präsentationen war die eigenständige Recherchearbeit, der freie Vortrag sowie die gemeinsame Bewertung der Referate (Feedback + konstruktive Kritik) als notwendige Vorübungen auf spätere MSA- und Abiturprüfungen (5. Prüfungskomponente). Im Englischunterricht stand das Verfassen von Inhaltsangaben und Filmkritiken im Mittelpunkt der Nachbearbeitung.
Berlinale Generation 2009 Bericht der Nelson Mandela International School Astrid Bursian, Frank Odjidja mit Jahrgangsstufe 7 Filme: "Mary and Max", Regie: Adam Elliot; AUS 2008
Angeregt von der jahrzehntelangen Brieffreundschaft zwischen Mary und Max starteten wir als klassenübergreifendes, großes Projekt ebenfalls eine „anonyme Brieffreundschaft“ (siehe Anlagen). Drei Wochen lang zierten über zwanzig „Briefkästen“ mit den fantasievollsten Namen („Stinkbombe“, „Sushi“, „Chopstick“...) die Wand neben dem Lehrerzimmer. Jeden Tag sah man Kinder den Gang entlang huschen und verstohlene Blicke in ihre „Briefkästen“ werfen oder geheime Botschaften in den braunen Umschlag des anonymen Briefpartners hinterlegen. Nach drei Wochen erfolgte eine Auswertung mittels eines „Evaluationsbogens“. Der Evaluationsbogen ergab, dass 60 Prozent der am Projekt beteiligten Schüler Mädchen und 40 Prozent Jungen waren. Erfreulich war, dass alle dieses Projekt ernst genommen haben und keiner der Schüler sich von seinem Briefpartner "veralbert“ gefühlt hat. Da das Projekt schnell Thema unter den Schülern der 7. Klassen war, haben über die Hälfte der Projektteilnehmer die Identität ihres Brieffreundes herausgefunden. Einige Teilnehmer wussten jedoch am Ende des Projekts immer noch nicht, welche Identität sich hinter ihrer “Anonymen Brieffreundschaft“ verbarg. Die Mehrheit der Schüler haben über allgemeine Themen, wie Hobbys, Musik, Schule geschrieben. Es gab aber auch Schüler, die angaben sich über persönliche Probleme ausgetauscht zu haben. Viele Kinder bedauerten das Ende dieser Aktion und viele, die die Aktion zuvor verpasst hatten, fragten nach, ob man dieses Projekt nicht noch einmal wiederholen könnte. Diese „anonyme Brieffreundschaft“ kann jederzeit in allen Klassenstufen – auch schon in der Grundschule – als soziales, kommunikationsförderndes und Vorurteile abbauendes Projekt eingesetzt werden.
Berlinale Generation 2009 Bericht der Nelson Mandela International School Astrid Bursian, Frank Odjidja mit Jahrgangsstufe 7 Filme: "Mary and Max", Regie: Adam Elliot; AUS 2008
Anonyme Brieffreundschaft Liebe Schüler der Klassen 7a, b und c, ihr alle habt den australischen Animationsfilm „Mary and Max“ gesehen, in dem sich eine Brieffreundschaft zwischen der achtjährigen Mary Daisy Dinkle aus Melbourne/ Australien und dem 44jährigen Max Jerry Horowitz aus New York/USA entwickelt. Ihre Brieffreundschaft währt über 20 Jahre, sie vertrauen sich ihre geheimsten Gedanken an, schreiben über ihre Lieblingssendungen im Fernsehen, tauschen Rezepte aus und haben einen Ansprechpartner und Ratgeber für ihre alltäglichen großen und kleinen Probleme – aber sie treffen sich nie!
Für unsere Berlinale Projekt würden wir gerne eine solche Brieffreundschaft starten. Da ihre alle in derselben Stadt wohnt und zur selben Schule geht, sogar in dieselbe Klassenstufe, müssen wir ein bisschen „tricksen“, damit dieser Briefaustausch „anonym“ bleibt.
Hier unser Projekt: •
Es startet am Montag, dem 23.02.09 und dauert drei Schulwochen bis zum Freitag, dem 13.03.09. Am Montag, dem 16.03.09 findet die nächste Assembly statt, auf der ihr dann von diesem Projekt berichten könnt.
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Die Teilnahme ist freiwillig. Wer sich zur Teilnahme entschließt, sollte jedoch die drei Wochen durchhalten. Am Ende bekommt ihr einen Fragebogen, in dem ihr Auskunft darüber geben sollt, wie dieses Projekt geklappt hat, welche Schwierigkeiten aufgetaucht sind und ob ihr vielleicht eine neue Freundschaft aufbauen konntet.
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Zunächst müsst ihr euch übers Wochenende einen anonymen „Nickname“ ausdenken, an dem man nicht erkennen kann, ob ihr ein Junge oder Mädchen seid. Beispiele: „Kaktus“, „Luftballon“, „Sonne“, „Schneeball“, „Tintenkiller“...
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Diesen Nickname schreibt ihr auf ein Blatt Papier und steckt dieses am Montag bis spätestens 11:30 Uhr in das große Kuvert, das neben dem Lehrerzimmer hängen wird.
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Frau Bursian und Mr. Odjidja losen anschließend die zukünftigen Briefpartner aus und schreiben sie auf ein großes Plakat, das wieder am Lehrerzimmer hängen wird. Dort könnt ihr nachgucken, welchen Nickname euer Briefpartner hat.
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Jeder von euch bekommt dann einen „Briefkasten“ mit seinem Nickname drauf. Hierfür verwenden wir wieder DIN A4 – Kuverts. Für größere Postsachen (kleine Pakete mit Süßigkeiten oder anderen kleinen Geschenken) stellen wir einen Karton bereit.
Berlinale Generation 2009 Bericht der Nelson Mandela International School Astrid Bursian, Frank Odjidja mit Jahrgangsstufe 7 Filme: "Mary and Max", Regie: Adam Elliot; AUS 2008
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Nun geht’s los! In eurem ersten Brief an euren Briefpartner könnt ihr erst mal drauf losschreiben – aber achtet darauf, nicht euren wirklichen Namen zu verraten oder sonstige Hinweise auf eure wahre Identität zu geben. Nachdem jeder von seinem Briefpartner einen Brief bekommen hat, kann man auf dessen Fragen antworten oder Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede diskutieren. Mögliche Themen: Familie – Herkunft – Haustiere - Hobbies - Lieblingsessen, -filme, schauspieler - Lehrer, die man mag/nicht mag - Ticks, die ihr habt - kleine Peinlichkeiten erzählen, die euch wirklich passiert sind (pupsen in der Stunde, in Hundekacke treten und dann im Bus sitzen...) – spätere Berufswünsche – Probleme zu Hause (Eltern, Geschwister) oder in der Schule (Mobbing...) undsoweiterundsofort – euchfallenbestimmtnochvielmehrThemenein....
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Ihr könnt auf Englisch oder Deutsch oder in einem Mischmasch schreiben – das ist ganz egal. Wer Angst hat, dass seine Schrift zu leicht zu erkennen ist, kann seine Briefe auch am Computer schreiben.
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Am Ende des Projektes – also am Freitag, dem 13. März ´09 – könnt ihr eure Identität aufdecken – ihr müsst es aber nicht! Dazu treffen wir uns um 12:15 Uhr (nach der letzten Stunde) in Raum 108.
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ACHTUNG !!! Es gelten folgende Regeln: 1. Es sollten mindestens 1 – 2 Briefe pro Woche geschrieben werden. 2. Kein Herumzeigen der Briefe !!!!!!!!!! 3. Keine Verarsche !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Nur ernst gemeinte Briefe! Wer meint, hier Blödsinn machen zu können, lässt es lieber gleich bleiben!!!!!!!!!
Wir wünschen euch bei diesem Projekt viel Spaß und sind selbst super gespannt, ob und wie es klappt! Wenn es gut läuft, dann stellen wir dieses Projekt am 2. April ´09 vor dem Berlinale Komitee vor (das sind die Leiter der Sektion Generation).
Berlinale Generation 2009 Bericht der Nelson Mandela International School Astrid Bursian, Frank Odjidja mit Jahrgangsstufe 7 Filme: "Mary and Max", Regie: Adam Elliot; AUS 2008
Berlinale Generation 2009 Bericht der Nelson Mandela International School Astrid Bursian, Frank Odjidja mit Jahrgangsstufe 7 Filme: "Mary and Max", Regie: Adam Elliot; AUS 2008
Berlinale Generation 2009 Bericht der Riesengebirgs-Schule Bernd Haase mit der Klasse 7/1 Film: „Brendan and the Secret of Kells “; Regie: Tom Moore, Nora Twomey; Irland/Frankreich/Belgien, 2008
Berlinale 2009 / 59. Internationale Filmfestspiele vom 5.2.2009 bis zum 15.2.2009 Generation 14 plus Projekt der Klasse 7/1 der Riesengebirgs-Schule zum Film "Brendan and the Secret of Kells" Kurzbericht Vorbemerkungen Die Klasse 7/1 ist eine kombinierte Haupt- und Realschulklasse mit insgesamt 24 Schülerinnen und Schülern unterschiedlichster Herkunft: Türkei, Syrien, Italien, Bosnien, Serbien, Polen, Ukraine, Moldawien und Deutschland. Das Einzugsgebiet der RiesengebirgsSchule ist Schöneberg-Nord. Einige Schüler wohnen auch in den Ortsteilen Tempelhof oder Charlottenburg. Für die Schüler war die Teilnahme am Schulprojekt der Berlinale ein Novum. Die Internationalen Filmfestspiele standen bisher nicht im Fokus ihrer Interessenlage, doch die Aussicht in diesem Rahmen an einem Filmprojekt teilzunehmen weckte ihre Neugierde. Auf meiner Wunschliste für die Vorschau hatte ich zunächst folgende Filme notiert: Cherrybomb, Teenage Response, Lala´s Gun und Brendan and the Secret of Kells. Der Film Cherrybomb wies zur Altersgruppe unserer Schüler wenig oder gar keine Bezugspunkte auf. Die Verhaltensweisen der Siebtklässler sind noch sehr kindlich ausgerichtet und weit entfernt von der Interessenlage der Sechzehn- oder Siebzehnjährigen. Auch fand ich den Film Teenage Response wenig geeignet für eine siebte Klasse, weil dieser Film mit kargen filmischen Mitteln die furchtbaren und Angst einflößenden Lebensverhältnisse von gestrauchelten und teilweise gescheiterten Jugendlichen hart ins Bild nimmt und eine positive Identifikation nicht zulässt. Zudem widerspricht die Überlänge von insgesamt 156 Minuten dem Bewegungsbedürfnis der Zwölfjährigen. Teenage Response würde gut als Sozialstudie in einen entsprechenden Themenkontext einer 10. Klasse passen, zumal dort einige Schüler über ähnliche Lebenserfahrungen verfügen. Lala´s Gun war inhaltlich weit weg von einem vergleichbaren sozialen Umfeld und Hintergrund unserer Schüler, so dass ihnen eine an eine handelnde Person gebundene oder situative Identifikation schwer fallen würde. Dennoch stellte ich der Klasse die Inhalte dieser Filme kurz vor. Mehrheitlich wurde meine Einschätzung bestätigt, indem man sich für den Animationsfilm Brendan and the Secret of Kells entschied. Dies war nicht verwunderlich, denn die filmischen Vorlieben und Sehgewohnheiten sind bei unseren Schülern noch stark an Zeichentrickfilmen orientiert. So schaut man in der Freizeit gern Endlosserien wie Sponge Bob oder verpasst nur ungern Die Simpsons. Auch in vielen Computerspielen dominiert der Animationsfilm. Eine Entscheidung für einen Film aus der Sektion Generation Kplus passt noch ins Bild, da unsere Siebtklässler den Übergang von der Grundschule zur Oberschule emotional gerade abschließen, bevor sie sich einem neuen Erfahrungshorizont zuwenden.
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Berlinale Generation 2009 Bericht der Riesengebirgs-Schule Bernd Haase mit der Klasse 7/1 Film: „Brendan and the Secret of Kells “; Regie: Tom Moore, Nora Twomey; Irland/Frankreich/Belgien, 2008
Projektbeginn Am Freitag, dem 13.2.2009, fand im Zoo-Palast die zweite Aufführung des Films Brendan and the Secret of Kells statt. Der Zoo-Palast war sehr gut gefüllt. Obwohl sich wie im Vorjahr der Beginn der Filmvorführung um eine Viertelstunde verzögerte, tat das der Spannung und dem Kinoerlebnis keinen Abbruch bei einer Welturaufführung dabei sein zu dürfen. Die Kritik der Schüler an diesem Film fiel insgesamt positiv aus. Sehr gelungen fand man die wunderschönen Zeichnungen und Farben, die witzigen Figuren, aber auch die dunklen, Furcht einflößenden Wikinger, die alles nieder machten. Die Story hätte nach ihrer Meinung ein wenig mehr „action“ haben dürfen. Einige Vorbehalte vor der englischen Sprache und die damit verbundene Sorge den Filminhalt nicht zu verstehen, bestätigten sich nicht. Am meisten sympathisierten die Schüler zuerst mit der Katze, danach mit Ashley und dann erst mit Brendan, was einer doch noch sehr kindlich geprägten Rezeptionsweise entspricht. Die mit diesem Animationsfilm verbundene Geschichte des Buchdrucks und sein Einfluss auf die Geschichte bot sich als ein Thema an, doch stehen unsere Schüler in der 7. Klassenstufe erst am Beginn der historischen Aufarbeitung der Jahrhunderte, so dass sie auf eine notwendige Konnotation der geschichtlichen Ereignisse nicht zurückgreifen könnten. Die Einflussnahme des Buchdrucks und damit die Verbreitung von Wissen (und Aufklärung) in seiner Auswirkung auf historische Prozesse, konnte deshalb die Schüler nicht so begeistern wie zum Beispiel spontan geäußerte filmästhetische Interessen. So stellten sie sich die Fragen: Wie macht man eigentlich Zeichentrickfilme? Wie bringt man die Bilder zum Laufen? Damit war das Thema gefunden, zumal sie auch diesen Fragen Vorrang einräumten vor einer Beschäftigung mit Drucktechniken. Da zudem die angedeutete Vorliebe für Comics bei den Siebtklässlern noch sehr präsent ist, einigten wir uns darauf im Rahmen vom Deutsch-, Kunst- und Arbeitslehreunterricht dieses Thema anzugehen.
Durchführung des Projekts Im anschließenden Deutschunterricht arbeiteten wir die Story des Films auf und befassten uns auch mit der Geschichte des Zeichentrickfilms. Als weiterer zeitlicher Rahmen für das Projekt standen uns die BK – Stunden sowie ein mit der Schulleitung vereinbarter Projekttag zur Verfügung, an dem wir den Kunstraum sowie die Holzwerkstatt nutzen konnten. Ergänzt wurden die Projektarbeiten von Schülern aus der Klasse in der Arbeitsgemeinschaft Kunst. Zusätzlich trafen sich in wechselnden Gruppen die Schüler freiwillig nach Unterrichtsschluss um daran weiterzuarbeiten.
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Berlinale Generation 2009 Bericht der Riesengebirgs-Schule Bernd Haase mit der Klasse 7/1 Film: „Brendan and the Secret of Kells “; Regie: Tom Moore, Nora Twomey; Irland/Frankreich/Belgien, 2008
Aus der inhaltlichen Beschäftigung mit der gut hundertjährigen Geschichte des Zeichentrickfilms entwickelte sich die folgende Idee: Zunächst wollten wir in Gruppenarbeit Einzelbilder als Zeichnungen anfertigen, die aneinander gefügt eine bildliche Fortsetzung, also ein „Langbild“ ergeben. Und wenn man dieses Langbild in eine Richtung bewegt, entsteht ein laufendes Bild oder eine Filmsequenz. Diese Idee wurde initiiert durch verschiedene technische Entwicklungen des Zeichentrickfilms, so z. B. durch den Franzosen Emile Cohl, der seine ersten Zeichentrickfilme direkt auf Filmstreifen zeichnete oder durch die im Jahre 1920 erprobte Technik Zeichnungen auf Folie zu übertragen ( sog. „Cels“). Auch die bereits im Jahre 1933 entwickelte Multiplan-Kamera, mit der flache Hintergrundelemente auf verschiedenen Ebenen unabhängig voneinander bewegt werden konnten, um einen räumlichen Eindruck zu erzeugen, inspirierte uns zu unserem Projekt. Zunächst fügten wir Einzelzeichnungen mit Klebestreifen zu einem „Langbild“ zusammen. Dann übertrugen wir dieses „Langbild“ mit Hilfe der Paustechnik auf eine OverheadFolienrolle, von der man das Langbild abspulen konnte. Um eine räumliche Tiefe in die zweidimensionalen Zeichnungen zu bringen, also einen Vordergrund und/oder einen Hintergrund zu integrieren, entwickelten wir gemeinsam eine Konstruktion, in der die Folienrollen senkrecht stehen und sich zwischen einem gezeichneten Vorder- und Hintergrund abspulen lassen konnte. In der Holzwerkstatt fertigten die Schüler/innen einen Sockel an, bestehend aus einer Hartfaserplatte und gehobelten Dachlatten. An seinen Rändern wurde dieser Sockel durchbohrt, um dort die Metallstäbe einzusetzen, auf die die OH-Rollen gesteckt werden können. Aus der Frontalperspektive hat der Betrachter dann einen Blick auf alle drei Ebenen. Den so konstruierten mechanischen Apparat kann man als Multiplan - Kinematograph bezeichnen, weil er auch mehrere Möglichkeiten bietet Bilder laufen zu lassen. Das spiegeln auch die von den Schülern gezeichneten Motive wider: -
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Aus einem Zugfenster (Vordergrund) sieht man eine vorbei eilende Landschaft, die sich vor einem gezeichneten himmlischen Bildhintergrund abspult. Wir schauen in die Luft und sehen wie sich ein Flugzeug nähert und vorüber fliegt. Die fehlenden Farben auf der Folie werden durch einen gezeichneten Hintergrund ergänzt. Zwei Folienrollen werden mechanisch gegenläufig zueinander bewegt, so dass Tempo ins bewegte Bild kommt. Beispielsweise fährt ein Boot über das Wasser.
Bei ihren Arbeiten stießen die Schüler/innen mehrfach an Grenzen. Da wir OH-Folien verwendeten, konnten wir nur auf 6 Folienfarben zurückgreifen, weil im Handel nicht mehr angeboten werden. Zudem machten wir die Erfahrung, dass stärkere Acrylfolien wegen ihrer chemischen Zusammensetzung nicht die erforderliche Transparenz und Geschmeidigkeit boten, also nicht die Eigenschaften besaßen, wie sie OH-Folien haben.
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Berlinale Generation 2009 Bericht der Riesengebirgs-Schule Bernd Haase mit der Klasse 7/1 Film: „Brendan and the Secret of Kells “; Regie: Tom Moore, Nora Twomey; Irland/Frankreich/Belgien, 2008
Die Bewegung von Figuren lässt sich nicht durch das Abspulen von Folien erreichen. Eine solche Dynamik verlangt vielmehr statisch veränderte Einzelzeichnungen, die dann in chronologischer Abfolge gefilmt werden können. Bei diesem Vorgang müssen die sich bewegenden Körperteile auf untereinander angeordneten Folien gezeichnet werden. Zudem muss man die zeichnerischen Fähigkeiten der Siebtklässler berücksichtigen, die eher Motive zeichnen, die ohne die körperliche Proportionalität auskommen.
Schlussbemerkungen Unser Projekt berührte gleichzeitig technische Entwicklungen aus den Anfängen des Zeichentrickfilms: a) das Kopieren von Zeichnungen auf Folien, b) die 3-D-Illusion durch das Prinzip der Multiplan-Kamera, c) simulierte Kamerafahrten durch das Abspulen von „Langbildern“. Was wir dabei nicht berücksichtigt haben, ist die Computer gesteuerte Technik des Animationsfilms, die seit den 1990er Jahren verstärkt an Einfluss gewinnt (z. B Kolorieren, Einscannen, Verschmelzung der Grenzen zwischen der 2-D- und 3-D-Technik). Das Genre des Animationsfilms bleibt trotzdem eine handwerkliche Kunst, weil pro Zeichentrickfilm in Spielfilmlänge mehrere hundert Zeichner beschäftigt sind und Zehntausende von Zeichnungen herstellen. Dabei spielt der gegenwärtige Streit um die 2-Doder 3-D-Ausgestaltung zwar eine wichtige, aber keine entscheidende Rolle. Ähnlich wie im Film Brendan and the Secret of Kells ist der Trend wieder zur 2-D-Version hin zu beobachten oder wie Miyazaki sagt, der sich dem 3-D-Boom verweigert: „Wir benutzen die Technik, die grafisch am besten aussieht. Und Handzeichnungen sind dazu immer noch die geeignete Methode.“ Unsere Schüler /innen fertigten ihre Handzeichnungen mit Freude und Enthusiasmus an und bauten begeistert den mechanischen Apparat. Mit diesem Projekt haben wir nur eine Möglichkeit aufgegriffen laufende Bilder zu erzeugen. Dabei konnten die Schüler viele praktische Arbeiten in der kommunikationsfreundlichen Gruppenarbeit erledigen. Die Mitglieder jedes Teams mussten ihre Arbeiten grafisch aufeinander beziehen. So konnten wir dem Zeichentrickfilm ein kleines Geheimnis entlocken, indem wir den Schwerpunkt auf einige Grundlagen der Herstellung richteten. Der Zeichentrick- oder Animationsfilm kann ein geeignetes Filmgenre für Kinder und Jugendliche sein, weil witzige Zeichnungen sowohl ernsthafte wie auch fröhliche Inhalte humorvoll aufbereiten können und die Rezeptionsbereitschaft der jungen Zuschauer steigern. Im Namen der Klasse 7/1 bedanke ich mich herzlich für die Möglichkeit der Teilnahme am Berlinale-Schulprojekt 2009.
Bernd Haase
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Brendan and the Secret of Kells Projekt der RiesengebirgsSchule 2009
Die Schüler der Klasse 7.1 entwickelten einen Apparat, der ihre Bilder zum Laufen brachte. Aus Einzelbildern fügten sie zunächst Langbilder zusammen, welche auf Folienrollen übertragen wurden. Diese Folienbilder konnten in dem mechanischen Kinematograf abgespult werden.
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Berlinale Generation 2009 Bericht der Stadt-als-Schule Dorothea Janowitz mit den Schülern der Stadt-als-Schule Film(e): Kurzfilme 1, Kurzfilme 2 „The Strength of Water“; Regie: Armagan Ballantyne; Neuseeland, Deutschland 2008 „Teenage Response“; Regie: Eleni Ampelakiotou; Deutschland 2009 „Unmade Beds“; Alexis Dos Santos; Großbritannien 2008
Berlinale ist Abenteuer. Erlebnis eines Kultur-Events. Berlin. Etwas Neues, Fremdes. Ungewöhnliches, Außergewöhnliches, Ungewohntes. Einfach anders. Wandern zwischen den Welten. Die Welt der Andern die irgendwie auch meine und deine ist. Ein Fenster zur Welt.
“Die Berlinale“ ein Fachübergreifendes Projekt an der Stadt-als-Schule
Info zur Stadt-als-Schule in drei Sätzen: Ein fachübergreifendes Projekt an der Stadt-als-Schule - umfasst ca. 36 Unterrichtsstunden, - findet zu Beginn eines jeden Halbjahres in den ersten zwei Wochen statt, - das Thema ist frei wählbar aus den Themenbereichen Gesellschaft und Kultur, Naturwissenschaften und Technik - die Zeit ist frei einteilbar, da während der ersten zwei Wochen kein Fachunterricht außerhalb des Projektes stattfindet. Stadt-als-Schule-Schüler kommen aus dem gesamten Stadtgebiet, von allen Schultypen (Gymnasium bis Hauptschule, von Hellersdorf bis Zehlendorf), haben vollkommen verschiedene Lebenshintergründe, manche sind 14 und manche 20 Jahre alt, nur eines haben sie gemeinsam: Sie sind in der Regel nicht freiwillig von ihrer alten Schule weggegangen, es gab ein Problem, mit dem sie noch heute kämpfen und mit dem sie fertig werden müssen, viele sind schuldistanziert, wie es so schön heißt. Die Stadt-als-Schule setzt auf das Prinzip des „Lernens an individuellen Projekten“ und an Praxisplätzen in der ganzen Stadt.
Ziele des Berlinale-Projekts: Es gilt Interesse für etwas Unbekanntes, Ungewohntes im medialen Bereich zu wecken und Sehgewohnheiten zu irritieren.
Berlinale Generation 2009 Bericht der Stadt-als-Schule Dorothea Janowitz mit den Schülern der Stadt-als-Schule Film(e): Kurzfilme 1, Kurzfilme 2 „The Strength of Water“; Regie: Armagan Ballantyne; Neuseeland, Deutschland 2008 „Teenage Response“; Regie: Eleni Ampelakiotou; Deutschland 2009 „Unmade Beds“; Alexis Dos Santos; Großbritannien 2008
Durch die Teilnahme an der Berlinale werden Schülerinnen und Schüler - mit einem zentralen, jährlich wiederkehrenden Kunst- und Kulturereignis unserer Stadt vertraut gemacht, für das Berlin international bekannt ist (Filmpreisverleihung des Goldenen Bären). - mit einem Kunst- und Kulturereignis konfrontiert, - das in der Regel nicht ihrem Erfahrungshorizont entspricht und diesen erweitert, - das ihnen einen Blick hinter die Kulissen der Filmwelt ermöglicht, - das ihre Konsumgewohnheiten der Filmrezeption durchbricht („Popkornhaltung“ vor dem Fernseher oder anderem häuslichem Equipment (PC/DVD)). Es gilt „vergleichen statt zappen“. Die Berlinale bietet einen bunten Fächer an Möglichkeiten: Durch die Filme und durch die Teilnahme an dem Kultur-Event werden Schülerinnen und Schüler verschiedenste Anregungen geboten, die in vielen Fächern aufgegriffen und vertieft werden können (z.B.: Deutsch, Englisch, Kunst, Berufsorientierung, Geografie, individuelle Projekte).
Was kann „die Berlinale“ SchülerInnen bieten? Die bezahlbare (!!!) Möglichkeit - mit SchülerInnen viele Filme in kurzer Zeit am Ort des Festivals – nicht vor dem Beamer, sondern im Kino sehen zu können, - RegisseurInnen, SchauspielerInnen und andere ‚filmschaffende‘ Personen direkt live nach dem Film zu sehen, zu hören und ihnen Fragen stellen zu können, - die wirklich weltweite, internationale Begegnung der Festival-TeilnehmerInnen zu erleben, - die Englische Sprache als notwendiges Verständigungsmittel live zu erfahren bedeutet für viele Schüler und Schülerinnen Begegnung mit einer anderen „Welt“. Die Teilnahme als Zuschauergruppe an einem Film-Festival schafft eine grundsätzlich andere Unterrichtssituation als der Einsatz eines oder mehrerer ausgewählter Filme im Unterricht. Hier zählt die Vielfalt der Filme und die Begegnung in der „Echtzeit“.
Berlinale Generation 2009 Bericht der Stadt-als-Schule Dorothea Janowitz mit den Schülern der Stadt-als-Schule Film(e): Kurzfilme 1, Kurzfilme 2 „The Strength of Water“; Regie: Armagan Ballantyne; Neuseeland, Deutschland 2008 „Teenage Response“; Regie: Eleni Ampelakiotou; Deutschland 2009 „Unmade Beds“; Alexis Dos Santos; Großbritannien 2008
Berlinale ist Abenteuer.
5 Filme bedeuten Begegnung mit den Lebenswelten der Andern. Begegnung mit dem Leben wie es ist – und wie es sein könnte. Die Freude und das Leid der Anderen erfahren, vielleicht auch – teilen? Die Vielfalt anderer Kulturen, ihrer Musik und ihrer Sprachen sowie das internationale Publikum hinterläßt Eindrücke. Diese Impressionen gilt es zu reflektieren. (Mind-map als Einstieg) Daraus ergeben sich Fragen, Fragen führen zu individuellen Interessensfeldern, die aufgegriffen und bearbeitet werden können in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit. Von: „Wer sind denn die Maoris?“ bis „Meine Freundin ist auch magersüchtig!“, Tod und Schuld oder sich schuldig fühlen, Langeweile, Eifersucht, Liebe und Lebenshunger – viele Themen bieten sich an. Es wird individuell dazu gearbeitet, mal sachlich – mal kreativ.
Berlinale Generation 2009 Bericht der Stadt-als-Schule Dorothea Janowitz mit den Schülern der Stadt-als-Schule Film(e): Kurzfilme 1, Kurzfilme 2 „The Strength of Water“; Regie: Armagan Ballantyne; Neuseeland, Deutschland 2008 „Teenage Response“; Regie: Eleni Ampelakiotou; Deutschland 2009 „Unmade Beds“; Alexis Dos Santos; Großbritannien 2008
5 Filme bedeuten 5 Reisen. In den Sudan In die Bronx Nach Süd-London In das Land der Maori Nach Lichtenberg Nach Dänemark (Durch die Kurzfilm-Beiträge waren es bei uns neunzehn Filmorte.) Eine Arbeit mit der Weltkarte bietet sich an: Wer lebt wo? In welchem Land wurden die Filme gedreht? Welcher Kulturkreis wird angesprochen? Individuell können S sich für einzelne Länder und Kulturen interessieren und dazu kleine Referate, Plakate oder andere Präsentationen erarbeiten, die sie später in der Kommunikationsgruppe vorstellen können. (Das Thema „Berlinale“ wird so im Kommunikationsgruppenunterricht fortgeführt.)
Berlinale Generation 2009 Bericht der Stadt-als-Schule Dorothea Janowitz mit den Schülern der Stadt-als-Schule Film(e): Kurzfilme 1, Kurzfilme 2 „The Strength of Water“; Regie: Armagan Ballantyne; Neuseeland, Deutschland 2008 „Teenage Response“; Regie: Eleni Ampelakiotou; Deutschland 2009 „Unmade Beds“; Alexis Dos Santos; Großbritannien 2008
5 Filme bedeuten eine Konfrontation mit vielen, sehr verschiedenen Personen. Die Textaufgaben im Fach Deutsch: Inhaltsangaben, Filmkritiken, Personen-, Gegenstandsbeschreibungen und Charakterisierungen bilden eine Klammer des Projekts. Die Ergebnisse fließen wiederum in die Gestaltung von Collagen oder Plakaten ein. Die SchülerInnen erstellen aus eigenen Texten, Zeitungsausschnitten und Bildern Collagen zu unserem Projekt: z.B. ein Plakat, das Lust macht, Spannungen, Widerstände zeigt und die Gefühlsachterbahn, die fünf Filme der Berlinale auslösen, spiegelt. Hierin sind sie zunächst an keine Vorgaben gebunden. (Meine SchülerInnen griffen die Idee eines Kalenders auf.) Jede arbeitet an ihrem „Kalender“ und erstellt Collagen aus eigenen Texten und Bildmaterial aus Zeitungen und Berlinale-Informationen.
Berlinale Generation 2009 Bericht der Stadt-als-Schule Dorothea Janowitz mit den Schülern der Stadt-als-Schule Film(e): Kurzfilme 1, Kurzfilme 2 „The Strength of Water“; Regie: Armagan Ballantyne; Neuseeland, Deutschland 2008 „Teenage Response“; Regie: Eleni Ampelakiotou; Deutschland 2009 „Unmade Beds“; Alexis Dos Santos; Großbritannien 2008
5 Filme bedeuten fünf mal Englischunterricht. Native speaker und Menschen aus aller Welt, die sich mit Englisch verständigen, werden live erlebt, Englisch als notwendiges internationales Kommunikationsmittel erfahren. Für unsere Schülerinnen und Schüler bedeutet die Tatsache, Filme im Original mit englischen Untertiteln zu sehen, eine große Herausforderung, auch Überwindung. Zur Einstimmung auf die Filme kann jeweils der englische Text der Inhaltsangaben von den Schülerinnen und Schülern übersetzt werden. Bei den Kurzfilmen hat jede/r einen Filmtext wie ein Los „gezogen“, auf den sie/er auch für die weitere Arbeit den Fokus richten sollte. Auch Landeskunde (z.B.: Wer sind die Maoris?) bietet sich an, evtl. als Referat.
Arbeit an Collagen und Texten
Berlinale Generation 2009 Bericht der Stadt-als-Schule Dorothea Janowitz mit den Schülern der Stadt-als-Schule Film(e): Kurzfilme 1, Kurzfilme 2 „The Strength of Water“; Regie: Armagan Ballantyne; Neuseeland, Deutschland 2008 „Teenage Response“; Regie: Eleni Ampelakiotou; Deutschland 2009 „Unmade Beds“; Alexis Dos Santos; Großbritannien 2008
5 Filme bieten Vergleichsmöglichkeiten. Diese ermöglichen einen guten Einstieg in die ersten Grundbegriffe der Filmanalyse. Wir haben die Einstellungsgrößen zunächst erraten, die Ergebnisse verglichen und später Bild und Lösungstext zugeordnet (ausschneiden und einkleben). Auch die Frage: Welche Genres gibt es? konnte ansatzweise erarbeitet werden. Einstellungsgrößen vermuten, zuordnen
Berlinale Generation 2009 Bericht der Stadt-als-Schule Dorothea Janowitz mit den Schülern der Stadt-als-Schule Film(e): Kurzfilme 1, Kurzfilme 2 „The Strength of Water“; Regie: Armagan Ballantyne; Neuseeland, Deutschland 2008 „Teenage Response“; Regie: Eleni Ampelakiotou; Deutschland 2009 „Unmade Beds“; Alexis Dos Santos; Großbritannien 2008
Das Festival “Berlinale“ bedeutet “Presse aktuell“. Der Unterrichtsgegenstand ist gleichzeitig Gegenstand der aktuellen Tagespresse. In Gruppen können die SchülerInnen Tageszeitung lesen, Informationen zusammentragen, das Gelesene mit ihren eigenen Erfahrungen in Verbindung bringen und sich darüber austauschen. Es ist das gemeinsame Erlebnis, sich in der Stadt zu bewegen, gemeinsam mit internationalem Publikum (der Mensch neben dir spricht dich plötzlich auf Englisch an ...) ins Kino zu gehen, auch „Promis“ sehen zu können, das sie mit dem Kultur-Event verbindet. So können SchülerInnen selbst sich als ‘Partizipierende‘ erfahren, die das, was sie in der Zeitung lesen mit eigenem Erleben in Verbindung bringen. (I.d.R. geschieht das höchstens, wenn der Laden vor der eigenen Haustür überfallen wurde o.Ä..) Zeitungsrubriken können erarbeitet werden.
„Presseschau“
Berlinale Generation 2009 Bericht der Stadt-als-Schule Dorothea Janowitz mit den Schülern der Stadt-als-Schule Film(e): Kurzfilme 1, Kurzfilme 2 „The Strength of Water“; Regie: Armagan Ballantyne; Neuseeland, Deutschland 2008 „Teenage Response“; Regie: Eleni Ampelakiotou; Deutschland 2009 „Unmade Beds“; Alexis Dos Santos; Großbritannien 2008
Das Festival “Berlinale“ bedeutet Berufsorientierung. Die Begegnung mit Schauspielern, Regisseuren, Kameraleuten, Festival-OrganisatorInnen, Presseleuten, Kinobetreibern und Catering-Service wirft die Frage auf, welche Berufe sind mit dieser Lebenswelt verbunden. Die SchülerInnen begegnen Menschen, die man normalerweise nicht trifft, schon gar nicht spricht. Ein kurzer Blick hinter die Kulissen: Berufe - Ideen – Möglichkeiten, süße Träume und harte Realität, Hoffnungen und Enttäuschungen können hier hinterfragt werden.
Didaktisch-methodische Vorüberlegungen: Wichtig ist die Einstimmung auf das Projekt, die Steuerung der Erwartungshaltung der Schülerinnen und Schüler! Sie sollten ausdrücklich darauf vorbereitet werden, dass sie sich hier auf etwas Neues, etwas Unbekanntes einlassen (gerade Hauptschüler). Dass es sich hier nicht um eine Fortsetzung des „Gernsehabends“, des täglichen Zappens, des gewohnten Konsums von Serien oder Filmen handelt, die sie sich gewöhnlich in der Videothek ausleihen. Es sollte vorher klar sein, dass dieses Projekt ein Unterrichtsprojekt ist, in dem sie mit Filmen konfrontiert werden, die oftmals vollkommen anders sind, als die, die sie kennen. Wir wollen herausfinden, was daran anders ist. Es gibt immer zwei Ebenen: Was erzählt uns der Film (Auseinandersetzung mit dem Thema)? und Wie wirkt der Film auf uns? Was wirkt auf uns? Wie ist er gemacht? Dazu gehört, dass die Filme in der Originalsprache gehört werden und die Erfahrung gemacht werden kann, dass Bilder und Klänge für sich sprechen. Um Medienkompetenz, selbstbestimmten, kritischen Umgang mit Medien zu schulen ohne den Spaß daran zu verderben, sollte das Erlebnis des Festivals im Mittelpunkt stehen. Die Vielfalt des Geschehens bietet zahlreiche „Aufhänger“, an denen auch trockene/theoretische Fragen der Filmanalyse im Unterricht festgemacht werden können. Viele unserer Schülerinnen und Schüler wissen nicht, was die Berlinale ist, einige waren noch nie im Kino. Im Laufe der Woche können sie entdecken, was es bedeutet. Es muss nicht vorher alles erklärt worden sein. Durch die Vielfalt der 5 Filme und des Festival-Geschehens an sich ergeben sich oft erst im Laufe der Woche die Themen oder Aspekte, die im Unterricht vertieft werden. So können die Schülerinnen und Schüler „dort „abgeholt“ werden, wo sie sich gerade befinden“ und wo ihre Interessen liegen. Struktur, Halt und Orientierung gibt dem Projekt das Gemeinschaftswerk: Ein Berlinale Plakat, eine Dokumentationsmappe oder – wie bei uns – ein „Kalender“, das eine kreative Umsetzung des Erlebten ermöglicht und fokussiert.
Berlinale Generation 2009 Bericht der Stadt-als-Schule Dorothea Janowitz mit den Schülern der Stadt-als-Schule Film(e): Kurzfilme 1, Kurzfilme 2 „The Strength of Water“; Regie: Armagan Ballantyne; Neuseeland, Deutschland 2008 „Teenage Response“; Regie: Eleni Ampelakiotou; Deutschland 2009 „Unmade Beds“; Alexis Dos Santos; Großbritannien 2008
Berlinale 2009: Übersicht über die Unterrichtsstunden Die Stundentafel der Stadt-als-Schule ist grundsätzlich anders: Es gibt nur Englisch und Mathematik als reines Fach, alles andere (Kommunikationsgruppenunterricht, das fachübergreifende Projekt, Aufbaukurse und das Wahlpflichtfach) verbindet Deutsch und andere Fächerbereiche. In der Einführungsphase kann die Zeiteinteilung frei gewählt werden. Unterrichtet wird in Doppelblöcken. Montag: Vorstellung des Projekts/Themas „Wir nehmen als Zuschauer an der Berlinale, an einem Filmfestival teil.“ Planung und Organisation der ersten Woche. Teilweise Beteiligung der SchülerInnen an der Auswahl von fünf Filmen (Übersetzen von Inhaltsangaben von Englisch ins Deutsche). Einführung in Personenbeschreibung und Charakterisierung (Deutsch). Dienstag: Kurzes Gespräch: Was wissen die SchülerInnen über die Berlinale? Resultat: „Eigentlich nichts“. Sie gehen selten ins Kino, manche nie, sehen nur DVDs zu Hause. Zeitung lesen: Unter welchen Rubriken findet man Informationen über die Berlinale in einer Tageszeitung: Tafelbild „Presseschau“ entsteht. Gegenseitiges Vorlesen der verfassten Personenbeschreibungen (Deutschunterricht). Vorbereitung auf morgen: Übersetzen von Inhaltsabgaben von Englisch ins Deutsche. 1. Kinobesuch: Kurzfilme 2 SchülerInnen reagieren überrascht, dass wirklich die „echten Schauspieler, die „echten Menschen“ im Anschluss vor den Vorhang treten: S erleben eine konkret erfahrene Verbindung zwischen der Film-Realität und der Realität von SchauspielerInnen und Filmschaffenden, die live befragt werden können, wie sie sich mit dieser Rolle identifizieren, was sie persönlich damit verbindet usw. . (Meine Schülerinnen und Schüler haben sich anfangs noch nicht getraut, später schon.) Resultat: Die Kurzfilme waren ein guter Einstieg, um Interesse und Motivation individuell entwickeln zu können. Bei 6 Kurzfilmen ist es leichter, „für jeden Geschmack“ etwas anbieten zu können, etwas, mit dem sich jede/r identifizieren kann, um erst einmal einen guten Einstieg zu finden. Die Erfahrung aus dem letzten Jahr zeigte, dass lange Spielfilme eher eine Herausforderung darstellen, bei denen manche begeistert und andere vollkommen ablehnend reagieren. - Die Über-Länge der Kurzfilm-Pakete allerdings für manchen auch. Anschließend kurze Runde für Feedback. Mittwoch: 2. Kinobesuch: Teenage Response SchülerInnen reagieren mit Interesse, manchmal beeindruckt, auf die Beiträge der Einzelnen, auch wenn sie manches peinlich berührt. In der letzten halben Stunde schlafen einige ein oder gehen raus: Sie können nichts mehr aufnehmen, der Film ist ihnen zu lang. Die anschließende Feedback-Runde zeigt, dass viele Beiträge sie sehr berührt haben. Es entsteht ein Mindmap: „Impressionen“ und ein Gespräch über die gezeigten Personen und die angesprochenen Probleme, wer sich von welchem Beitrag besonders angesprochen fühlte.
Berlinale Generation 2009 Bericht der Stadt-als-Schule Dorothea Janowitz mit den Schülern der Stadt-als-Schule Film(e): Kurzfilme 1, Kurzfilme 2 „The Strength of Water“; Regie: Armagan Ballantyne; Neuseeland, Deutschland 2008 „Teenage Response“; Regie: Eleni Ampelakiotou; Deutschland 2009 „Unmade Beds“; Alexis Dos Santos; Großbritannien 2008
Donnerstag: Gesprächsrunde über die Filme, Zeitung lesen, ein weiteres Mindmap entsteht: „Presseschau“. Arbeit an Inhaltsangaben, Personenbeschreibungen und gegenseitiger Austausch darüber, anschließend wieder Englische Inhaltsangaben übersetzen, teils von bekannten Filmen. Bei bekannten Filmen lässt sich die Frage aufgreifen: Wie hättest du eine Inhaltsangabe geschrieben? (Deutsch oder Englischunterricht) 3. Kinobesuch: Kurzfilme 1 Positives Echo bei den SchülerInnen, sie beginnen das Film-Festival als Ganzes wahrzunehmen, erkennen SchauspielerInnen unter dem Publikum und überlegen, ob sie sie einfach ansprechen. Langsam wollen die SchülerInnen gerne etwas wissen. Freitag: 4. Kinobesuch: Strength of Water Sehr positive Reaktion!!! Sie finden den Film richtig gut! Da das Publikum deutlich jünger und unbefangener (!) ist, tauen auch meine Großen auf und verhalten sich entspannter als sonst, können über Rührung und Gefühle sprechen (weinen müssen). Im anschließenden Gespräch trauen auch sie sich eine Frage an die Regisseurin zu stellen. Später sprechen wir in gemeinsamer Runde weiter über diesen und die letzten Filme. Sonntag: 5. Kinobesuch: Unmade beds Sehr positive Reaktion. Sie finden den Film gut, er stimmt sie nachdenklich (Vater-SucheThema)! Leider sind nicht alle gekommen. Die Gemeinschaft wird vermisst. In der zweiten Woche greifen wir täglich andere Aspekte und Themen auf (s.o.). Die SchülerInnen wollen kein gemeinsames Plakat erstellen, sondern jede an ihrem eigenen „Kalender“ arbeiten. Vieles sollte in der Kommunikationsgruppe fortgeführt werden, ist aber durch meinen Unfall nun unvollendet geblieben, das eine oder andere können wir vielleicht noch einmal aufgreifen und abschließen.
Notizzettel für Fortführung des Themas im Juni: Was ist hängen geblieben? Was wird auch noch nach Monaten erinnert? Szenen, Bilder, Musik, Themen? Was beeindruckte nachhaltig? Was war interessant? Rote Fäden: Storyboard Ein gemeinsames Film-Plakat erstellen Welche großen Filmfestivals und Filmpreise gibt es noch auf der Welt? Filmgeschichte: Seit wann gab es was? (Quiz entwickeln/ Besuch im Filmmuseum) Weitere Schritte in Richtung Filmanalyse.
Berlinale Generation 2009 Bericht der Stadt-als-Schule Dorothea Janowitz mit den Schülern der Stadt-als-Schule Film(e): Kurzfilme 1, Kurzfilme 2 „The Strength of Water“; Regie: Armagan Ballantyne; Neuseeland, Deutschland 2008 „Teenage Response“; Regie: Eleni Ampelakiotou; Deutschland 2009 „Unmade Beds“; Alexis Dos Santos; Großbritannien 2008
Filmkritiken lesen, diskutieren, selber schreiben Kreatives Schreiben: Bilder - Schnapschüsse in Worten Raptexte oder Gedichte verfassen Alles auf Englisch???? Wie war das? Gewöhnt man sich daran?
Nächstes Mal: Schülerinnen und Schüler selbst alle Filme vorher auswählen lassen! Es müssen nicht alle die gleichen Filme sehen!
Unbedingt Karten für die Preisverleihung kaufen! Schülerinnen und Schüler wünschen sich: Gemeinsam „Promis“ gucken gehen am Potsdamer Platz Evtl. Besuch in der Generationlounge organisieren??
Berlinale Generation 2009 Bericht der Stadt-als-Schule Dorothea Janowitz mit den Schülern der Stadt-als-Schule Film(e): Kurzfilme 1, Kurzfilme 2 „The Strength of Water“; Regie: Armagan Ballantyne; Neuseeland, Deutschland 2008 „Teenage Response“; Regie: Eleni Ampelakiotou; Deutschland 2009 „Unmade Beds“; Alexis Dos Santos; Großbritannien 2008
Schülerarbeiten:
Berlinale Generation 2009 Bericht der Stadt-als-Schule Dorothea Janowitz mit den Schülern der Stadt-als-Schule Film(e): Kurzfilme 1, Kurzfilme 2 „The Strength of Water“; Regie: Armagan Ballantyne; Neuseeland, Deutschland 2008 „Teenage Response“; Regie: Eleni Ampelakiotou; Deutschland 2009 „Unmade Beds“; Alexis Dos Santos; Großbritannien 2008
Berlinale Generation 2009 Bericht der Stadt-als-Schule Dorothea Janowitz mit den Schülern der Stadt-als-Schule Film(e): Kurzfilme 1, Kurzfilme 2 „The Strength of Water“; Regie: Armagan Ballantyne; Neuseeland, Deutschland 2008 „Teenage Response“; Regie: Eleni Ampelakiotou; Deutschland 2009 „Unmade Beds“; Alexis Dos Santos; Großbritannien 2008
Berlinale Generation 2009 Bericht der Stadt-als-Schule Dorothea Janowitz mit den Schülern der Stadt-als-Schule Film(e): Kurzfilme 1, Kurzfilme 2 „The Strength of Water“; Regie: Armagan Ballantyne; Neuseeland, Deutschland 2008 „Teenage Response“; Regie: Eleni Ampelakiotou; Deutschland 2009 „Unmade Beds“; Alexis Dos Santos; Großbritannien 2008