Berlinale Generation 2010 Projektberichte und Ergebnisse der teilnehmenden Grundschulen
Berlinale Generation 2010 Bericht der Anna-Lindh-Schule / Klasse 3a Film: "Superbrother", Regie: Birger Larsen, Dänemark 2009
Berlinale 2010 Unterrichtsprojekt zu den Generation-Filmen
Klasse 3a der Anna-Lindh-Schule Guineastr.17-18 13315 Berlin
Bearbeitung des Berlinale-Filmes
„Superbrother“ im Unterricht
Drehen des Filmes
„Marc und der Magische Stein“
Regie: Johanna von Gagern Kamera: Johanna Castell Drehbuch: Irene Dunkley Organisation: Anne-Lotte Völkel
Berlinale Generation 2010 Bericht der Anna-Lindh-Schule / Klasse 3a Film: "Superbrother", Regie: Birger Larsen, Dänemark 2009
Über die Anna-Lindh-Schule:
Die Anna-Lindh-Schule liegt im Weddinger Afrikanischen Viertel. An der Schule sind knapp 800 Schüler, 65% mit Migrationshintergrund, 2/3 aller Familien erhalten irgendeine Form von Hilfe zum Lebensunterhalt – Sozialhilfe, Wohngeld etc. Eine Schule der Extreme: Bei uns gibt es Eltern, die Analphabeten sind bis zu Akademikern, Kinder mit riesigem Wortschatz (Paläontologen oder Deuterium in der 1. Klasse) bis zu Kindern,
die
überhaupt
nichts
verstehen,
von
frühkindlich
sehr
geförderten
Kindern
bis
zu
vernachlässigten… Vor 8 Jahren fingen wir an, spezielle Klassen zu bilden, in denen
mindestens 1/3 der Schüler
nachgewiesene hochbegabte Kinder sind (IQ von mindestens 130 oder höher!). Inzwischen hat sich unser Umgang mit den Hochbegabten so bewährt, dass wir für ganz Berlin Vorreiter geworden sind. Es gibt mehr und mehr Schulen, die unser Programm im Beschulen von Hochbegabten übernommen haben. Dazu gehört auch, dass wir immer mehr Projektarbeit machen, wobei das Berlinale Projekt in seiner Vielfältigkeit besonders reizvoll ist.
Zu den hochbegabten Schülern:
Während wir uns vor Verallgemeinerungen hüten wollen fällt doch auf, dass
einige der hochbegabten
Schüler bei der Einschulung schon lesen können oder es besonders schnell lernen und sich auch im Rechnen sehr schnell im Hunderter- und Tausenderbereich bewegen. Doch haben sie oft in ihrem sozialen Verhalten große Defizite. Immer wieder stellen wir fest, dass ihre emotionale Entwicklung der intellektuellen mehr oder weniger weit hinterher hinkt. Oft weisen bei diesen Kindern Entwicklungsphasen, die normalerweise im 6. Lebensjahr abgeschlossen sind, Lücken auf, die nur mit Hilfe von Therapien zu schließen sind. Mitunter geht mit der Hochbegabung auch ein leichter Autismus einher, manchmal in Form des Asberger Syndroms, in extremen Fällen bis zu Servants (Rainman). Auch im feinmotorischen und/oder grobmotorischen
Bereich weisen einige dieser Kinder
Defizite auf.
Natürlich gibt es aber auch Schüler, die trotz ihrer besonderen Begabung die erwähnten Defizite nicht haben, sondern in sich ruhen und ganz „normal“ sind. In diesen Klassen bleibt die Klassengemeinschaft bis in die 6. Klasse erhalten. Unser Programm verdankt seinen großen Erfolg der Tatsache, dass die hochbegabten Kinder einander haben. Sie werden somit nicht als „aliens“ geächtet, wie es sonst oft passiert. Sie finden Klassenkameraden, die ebenso um die Ecke denken können. Dabei tragen die gut intelligenten Kinder die Klasse, die hochbegabten geben den „Pfeffer“ und alle zieht es leistungsmäßig nach oben. In diesen Klassen gibt es weniger Übungsphasen, dafür wird das Curriculum oft von auftretenden Fragen gesprengt, die nichts mit dem normalen Grundschulunterricht zu tun haben. Paläontologen, Kontinentalverschiebungen, Pferdestärken und Deuterium, Basen und Säuren, philosophische Fragen zur Existenz oder Darwinismus, die Verfassung der USA oder die französische Revolution mit ihren Idealen, man weiß nie, was einen erwartet!
Berlinale Generation 2010 Bericht der Anna-Lindh-Schule / Klasse 3a Film: "Superbrother", Regie: Birger Larsen, Dänemark 2009
Zur Klasse 3a:
25 Schüler, 13 Mädchen, 12 Jungen im Alter zwischen 7 und 9 Jahren. Davon 11 Hochbegabte und 4 Teilhochbegabte. 11 Kinder sind nichtdeutscher Herkunft (Herkunftsländer: Ukraine, Russland, Lettland, Italien, Niederlande, Türkei, Äthiopien).
Expose vom Superbrother
Anton ist zehn Jahre alt und hat einen älteren Bruder. Doch Buller ist leider nicht das, was sich Anton von einem älteren Bruder erhofft. Weder ist er klüger, noch ist er stärker als Anton. Nur größer als Anton ist Buller – und noch etwas hilfloser. Denn Buller ist Autist, und das findet Anton ja so was von peinlich! Buller besucht eine Sonderschule, und schon deshalb kann er Anton nicht in Schutz nehmen, wenn den mal wieder die Halbstarken aus den höheren Klassen traktieren. Aber selbst, wenn er seinem kleinen Bruder zur Seite stünde, wäre Buller doch keine Hilfe: Viel zu schnell wird er nervös und hibbelig. Und auch die verschiedenen Therapien, zu denen die ebenso verzweifelte wie überforderte, alleinerziehende Mutter den Jungen schleppt, können daran nichts ändern. Nein, Buller ist definitiv nicht das Vorbild, nach dem Anton sich in diesem vaterlosen Haushalt sehnt! Irgendwie ist Buller nicht von dieser Welt. Das Einzige, für das er sich überhaupt interessiert, ist der Weltraum. Und das erweist sich eines Tages als Glücksfall für Anton. Denn da „landet“ aus heiterem Himmel bei einem Spaziergang im Park eine seltsame Fernbedienung, offensichtlich aus dem Orbit kommend, vor seinen Füßen. Mit ihrer Hilfe gelingt es Anton, seinen Bruder endlich so zu „programmieren“, wie er ihn sich immer gewünscht hat: mutig, stark und selbstbewusst. Doch dann bekommt Anton ein neues Problem: Er verliert die Kontrolle über seinen „Superbruder“ …
Vor dem Drehen .....
Da, wie schon oben erwähnt, der Autismus gerade oft bei sehr begabten Menschen auftritt und viele unserer eigenen Schüler die emotionalen Befindlichkeiten ihrer Umgebung nicht immer wahrnehmen und sehr Ichbezogen handeln, bot es sich an, genau diesen Filmzu bearbeiten.
Vor dem Ansehen des Filmes behandelten wir den Begriff des Autismus und arbeiteten gemeinsam heraus, dass das Erscheinungsbild dieser Erkrankung sehr vielseitig ist und zeigten auf, dass der Übergang von noch „normal“ zu nicht mehr wirklich „normal“, fließend ist.
Mit diesem Vorwissen entließen wir die Kinder in diesen Film. Die besondere Atmosphäre bei der Berlinale trug dazu bei, dass die Schüler mit großen Erwartungen und sehr aufgeregt das Cinemax betraten. Einige Kinder waren noch nie in einem Potsdamer Platz im Kino gewesen.
Berlinale Generation 2010 Bericht der Anna-Lindh-Schule / Klasse 3a Film: "Superbrother", Regie: Birger Larsen, Dänemark 2009
Die Trickaufnahmen aus dem All fesselten die Schüler besonders, genau dieses ist ja eines der großen Themen der Hochbegabten.
Die Schüler waren alle von dem Film sehr begeistert und hoffen auf einen 2. Teil. Eine besondere Freude war es, die Hauptdarsteller auch zu sprechen und die Gelegenheit zu haben, Fotos miteinander zu machen und den Darsteller des Autisten zu fragen, wie er es geschafft hat, in diese sehr komplexe Rolle zu schlüpfen.
Von vorne herein war klar, dass wir den Film auf unsere Lebensbedingungen im Berliner Kiez umschreiben würden.
Schlägerbanden gibt es in den Berliner Kiezen durchaus und es bot sich bei dieser Gelegenheit auch gleich an, über Mobbing, das Verhalten in einer Gruppe und über Gruppendynamik und Gruppendruck zu sprechen. Das Ende veränderten wir etwas, um noch die Message der Zivilcourage herauszuarbeiten: Die Schlägertruppe gehorcht nach dem ersten Schlagabtausch ihrem Anführer nicht mehr. Während der Anführer sich plötzlich alleine gelassen fühlt, hängt die Anführerin ihr Fähnchen noch schnell in den Wind, um den Anschluss an die Gruppe nicht zu verlieren. Am Ende befreunden sie sich - bis auf den Anführer mit den Geschwistern. Das mag dem Leser und Zuschauer kitschig erscheinen aber es war uns wichtig aufzuzeigen, dass man vielleicht durch Ignoranz (Autisten sind doof) eher dazu neigt aggressiv zu werden als wenn man sich informiert ( ...“was ist eigentlich mit Deinem Bruder los?“)
Wir waren uns nicht sicher, ob wir das Fliegen würden zeigen können, entschieden uns aus Zeitgründen dann dagegen.
Bei der Rollenverteilung ergab es sich dann, dass wir aus Anton Erika, eine Schwester machten und Buller Marc nannten.
Um den Film etwas aufzulockern und auch die Kinder unterzubringen, die keine große Rolle haben wollten, dichteten wir einige Raps. Dazu kam der selbstgedichtete Limerick einer Schülerin und zufällig passte auch ein englischer Rock aus dem Englischunterricht gut hinein.
Als nach dem Casting die Rollen verteilt waren und noch 5 Rollen hinzugefügt worden waren, bekamen die Kinder das 1. Drehbuch 10 Tage vor dem Drehanfang. Wir lasen den Text mit verteilten Rollen, Verbesserungsvorschläge wurden eingebaut und das Drehbuch noch 4 mal verändert, bis alle zufrieden waren. Gedreht wurde alles in einer Woche. Während die benötigten Kinder aus dem Unterricht herausgezogen wurden, arbeiteten die anderen leise ihren Wochenplan durch, der in dieser Woche vielseitiger war als sonst.
Berlinale Generation 2010 Bericht der Anna-Lindh-Schule / Klasse 3a Film: "Superbrother", Regie: Birger Larsen, Dänemark 2009
Neben den darstellenden Rollen gab es Kinder, die zuständig waren für das Heranschaffen der Möbel und Utensilien, die die Schulküche in die Küche der Wohnung verändern sollten und eine Ecke des Klassenzimmers in das Schlafzimmer von Marc umbauen mussten.
Andere waren zuständig für die Kleidungsstücke, wieder andere für die special Effects und es gab Läufer, die als Assistenten für die Regie oder für die Kamera arbeiteten.
Die besonders begabten Maler kümmerten sich um das Bild, das eine so entscheidende Rolle spielt.
Am letzten Wochenende vor dem Drehbeginn versuchrten alle ihre Rollen halbwegs zu lernen, die Raps zu üben, den Text des Bodyrocks und die Bewegungen dazu.
Beim Drehen
Das Drehbuch war von Anfang darauf ausgerichtet, genug Platz zum Improvisieren zu bieten und den Kindern so die Gelegenheit zu bieten, auch aktiv an dem Text beteiligt zu werden. Kleine Gespräche entwickelten sich aus der Situation heraus beim Filmen, hier und da wurden Handlungsabläufe etwas verändert. Großen Spaß machte es natürlich Schimpfwörter zu finden, die dann auch besprochen wurden: Hosenscheißer ja aber Hurensohn nein! Manchmal waren sehr viele Takes nötig und die Kinder mussten viel Geduld aufbringen. Das nahm so etwas den Glanz von der Vorstellung wie schön es doch sei, eine Rolle zu bekommen. Mal konzentrierten sie sich auf den Text, mal auf die Bewegungsabläufe oder den Gesichtsausdruck und immer wieder kam es vor, dass man alles nicht zusammenbrachte oder nur nach sehr vielen Takes. Für die Kinder war es auch interessant zu sehen, wie die Umgebung der jeweiligen Aufnahme immer wieder in ihren Anfangszustand zurück gebracht werden musste. Völlig klar wurde allen, wie kompliziert es ist einen Film zu drehen, was dort alles beachtet werden muss und wie arbeitsintensiv auch eine noch so kleine Sequenz sein kann. Jedenfalls wird sich keiner dieser Schüler mehr über den langen Abspann im Kino wundern! Zum Galaabend der Premiere schrieben und malten die Schüler noch die Einladungen und das Programm, der Rock wurde mit weiteren Solisten geübt, der Schlagzeuger und der Pianist bereiten sich auf den großen Abend vor.
Berlinale Generation 2010 Bericht der Anna-Lindh-Schule / Klasse 3a Film: "Superbrother", Regie: Birger Larsen, Dänemark 2009
Die Welturaufführung
Sie fand in der Aula der Anna-Lindh-Schule statt vor ca. 200 Personen. Ausschnitt aus der Begrüßungsrede:
Im Grundschulleben gibt es ein paar Momente, an die man sich noch nach Jahrzehnten erinnert. Oft sind das die besonderen Momente, in denen man etwas ungewöhnliches getan hat, vielleicht etwas, von dem man gar nicht wusste, dass man es kann.
So ein Abend ist heute: Ich weiß, dass ihr sehr gespannt auf den Film seid, den wir im Rahmen des Berlinale-Schulprojektes gedreht haben.
Das Schöne bei solch ungewöhnlichen Projekten ist, dass die Kinder plötzlich Fähigkeiten in sich entdecken, von denen sie nichts wussten, die auch in der Schule normalerweise nicht zum Tragen kommen. Schauspielerisches Können zum Beispiel, da gibt es hier ein paar Begabungen. Auch wenn der eine oder andere vielleicht nach der 12 Wiederholung des selben Satzes festgestelt hat, dass Schauspieler zu sein doch kein Traumberuf ist! Und erst das Warten ...
In diesem Film geht es um ein Geschwisterpaar, von dem der Junge autistisch ist. Es geht um Themen wie Zivilcourage, Gruppendruck und Gruppendynamik, um den respektvollen Umgang miteinander und um liebevolle Zuwendung. Und es geht immer wieder um die Frage: Was ist eigentlich NORMAL?
Bei dieser Arbeit hat die ganze Klasse mitgemacht, vor und hinter der Kamera. Jeder hatte mindestens eine Aufgabe, oft auch 2 oder drei. Die Verteilung der Rollen, das Casting, haben wir gemeisam in der Gruppe entschieden. Ja, da gab es auch Enttäuschungen! Aber auch schöne Momente wie die wunderbare Bemerkung einer Schülerin, die eine Rolle nicht bekommen hatte:
„Ich hätte es ja so gerne gemacht, aber soundso war einfach besser, es ist OK, dass sie die Rolle bekommt!“
So eine Bemerkung macht mich stolz!
Das Drehbuch wurde sehr
viele Male verändert und den Wünschen der Kinder angepasst. Ich
schrieb immer weitere neue kleine Rollen hinein bis alle Kinder sagten, sie wären jetzt zufrieden. Dass man bei 25 Kindern nicht jedem völlig gerecht werden kann, haben die meisten verstanden. Interessant war, dass die Jungens viel lieber hinter der Kamera agieren wollten als Texte zu lernen. Die Special Effectsabteilung wurde ziemlich groß!
Berlinale Generation 2010 Bericht der Anna-Lindh-Schule / Klasse 3a Film: "Superbrother", Regie: Birger Larsen, Dänemark 2009
Eines bitte ich Sie noch zu bedenken: Wir sind alle Laien! Laiendarsteller im Alter von 8 Jahren, Laien im Erstellen eines Filmes. Wir mussten unter Zeitdruck arbeiten und filmten während der Schulzeit. Die Tonqualtät ist manchmal nicht so gut.
Alleine hätte ich dieses Projekt nie auf die Beine stellen können! Ich war sehr dankbar Frau Castell für die Kamera und den Schnitt zu gewinnen und Frau von Gagern für die Regie. Beide haben für einen ganz kleinen Obulus ungeheuerlich viel gearbeitet. Auch sie haben so eine Arbeit noch nie gemacht! Wir haben alle dabei viel gelernt!Und oft sehr viel Spaß gehabt!
Berlinale Generation 2010 Bericht der Anna-Lindh-Schule / Klasse 3a Film: "Superbrother", Regie: Birger Larsen, D채nemark 2009
Berlinale Generation 2010 Bericht der Anna-Lindh-Schule / Klasse 3a Film: "Superbrother", Regie: Birger Larsen, Dänemark 2009
Programm 18.März 2010 19.00 Uhr Klavier: Richad Schlagzeug: Jonas Begrüßung: Frau Dunkley Der Bodyrock Solisten: Annalisa, Linda, Anastasia, Kerem
Film:
Marc und der Magische Stein Frau Dunkley Limerick: Leonie Johanna von Gagern und Jenny Castell stellen die Kinder vor Überreichung der Urkunden Elternsprecherin: Frau Will Bodyrock Empfang im Aulavorraum bis 21.00 Uhr
Die Spende am Ausgang geht zugunsten der Klassenkasse!
Berlinale Generation 2010 Bericht der Anna-Lindh-Schule / Klasse 3a Film: "Superbrother", Regie: Birger Larsen, D채nemark 2009
Berlinale Generation 2010 Bericht der Anna-Lindh-Schule / Klasse 3a Film: "Superbrother", Regie: Birger Larsen, Dänemark 2009
Schlussbemerkung
Während dieses Projekts haben die Schüler neben den oben erwähnten filmischen Erfahrungen ganz intensiv noch gelernt, in Gruppenarbeit zu arbeiten, in Teams zu funktionieren, Verantwortung zu übernehmen und in Partnerarbeit aufeinander ein- und zuzugehen. Während der Stillphasen in der Wochenarbeit mussten sie versuchen, selbstständig Arbeitsanweisungen zu lesen und entsprechend zu handeln. Eine Handvoll Kinder war davon überfordert.
Wie schon in den vergangenen Jahren war es eine große Freude an diesem Berlinaleprojekt teilzunehmen. Sowohl für die Lehrer und Studenten, als auch für die Schüler ergaben sich ein buntes Spektrum der verschiedenartigsten Erfahrungen, die das Schulleben stark bereichert haben.
Für die Schüler der Klasse 3a der Anna-Lindh-Schule wird das Drehen des Filmes „Marc und der magische Stein“ mit Sicherheit als eines der großen Highlights ihrer Grundschulzeit in ihrer Erinnerung einen festen Platz einnehmen!
Berlinale Generation 2010 Bericht der Anna-Lindh-Schule / Klasse 3a Film: "Superbrother", Regie: Birger Larsen, Dänemark 2009
Berlinale 2010 Schulprojekt Drehbuch zu „Marc und der magische Stein“ Anna-Lindh-Schule Klasse 3a
SCHULWEG: Erika kommt aus der Schule. Gruppe von Kindern guckt hinter ihr her. Sie machen sich über sie lustig. Der Anführer sagt: Die nehmen wir uns morgen mal wieder vor...! Die Anführerin: Guck mal, wie sie läuft, die kleine Hosenscheißerin! Erika rennt weg ... Sie holt ihren autistischen großen Bruder Marc ab. Sie gehen Hand in Hand nach Hause. Deutlicher Unterschied in der Körpersprache der Beiden. Marc sagt wenig und spricht sehr gleichförmig, er bewegt sich langsam und wenig zielgerichtet. Erika treibt ihn an. Erika: Komm Marc, lass uns nachhause gehen. Marc: Ich mag nur die Zahlen 3 und 8! Die sind schön! Erika: Wie meinst Du das?Schööööön? Marc: 3 und 8 sind schön. Andere Ziffern sind das nicht. Mit denen mag ich nicht rechnen! Erika: Nur mit den Ziffern 3 8nd 3 magst Du rechnen? Marc: Ja, nur mit denen! Erika: Na, wenn du so klug bist, was ist denn dann 38 mal 38? Mark wie aus der Pistole geschossen: 1444!!! Erika rechnet im Sand auf dem Boden mit einem Stock: Was hast du gesagt? Eric: 1444!
Berlinale Generation 2010 Bericht der Anna-Lindh-Schule / Klasse 3a Film: "Superbrother", Regie: Birger Larsen, Dänemark 2009
Erika: Ist ja irre, woher weißt du das? Marc: Weiß nicht. Es kommt mir so in den Kopf! Erika: Versteh ich nicht. Ist auch egal. Komm´ lass uns schneller gehen. Ich habe Hunger und will mein Buch weiter lesen. Marc: Andere Zahlen sind nicht schön, nicht schön ... Erika zieht ihren Bruder etwas genervt weiter. Als sie wieder einmal stehen bleiben muss, beobachtet sie zwei andere Geschwister, die gerade ganz fröhlich, eine Dose (Ball) kickend, an ihnen vorbei gehen. Der große Bruder zeigt dem Kleinen, wie er die Dose treffen soll, damit sie weit fliegt. Erika schaut sehnsuchtsvoll auf die beiden. Marc bleibt mal wieder träumend stehen, Erika setzt sich auf einen Baumstumpf und sieht in die Kamera:
Erikas Rap 1: (In einer Mischung aus Trauer und Wut rhytmisch gesprochen ...steigert sich hinein!) Warum ist mein großer Bruder nicht so? Ich wünsch mir einen Bruder- der groß und stark - und nicht wie Marc - so weich ist! Ich wünsch mir einen Bruder - will auf ihn bau´n – zu ihm aufschau’n - der nicht wie Marc - so still ist! Ich wünsch mir einen Bruder – zum stolz drauf sein - und spiel’n im Frein - der nicht wie Marcso schräg ist! Ich wünsch mir einen Bruder - will Streiche spielen - mit Pokemon dealen - der mich beschützt und mir auch nützt -der nicht wie Marc - nie da ist! Ich wünsch mir einen Bruder – der soll schnell sein und rennen –soll viele Mädchen kennen – der nicht wie Marc – nur weg ist! (Macht eine Bewegung mit der Hand über die Augen, um die ständige Verwirrung des Bruders anzudeuten) Ruft laut: Warum ist mein großer Bruder nicht so?
Berlinale Generation 2010 Bericht der Anna-Lindh-Schule / Klasse 3a Film: "Superbrother", Regie: Birger Larsen, Dänemark 2009
Sie gehen ins Haus. Mutter bereitet das Abendbrot vor. Tante Sybille ist auch da und hantiert mit der Wäsche. Mutter: Was bin ich froh, dass du jetzt bei uns wohnst und mir hilfst! Tante Sybille: Ich bin doch deine Schwester! Und es macht mir Spaß bei euch zu sein! Sonst wäre ich manchmal ziemlich alleine! Mutter: Na, langweilig ist es bei uns bestimmt nie! Marc und Erika kommen Hand in Hand rein. Marc setzt sich an den Tisch und fängt wie wild an zu malen. Schmeißt fertig gemalte Papiere auf den Boden. Chaos! Erika wirft sich in das Sofa und liest in ihrem Buch. Es klingelt an der Türe. Alte Frau verkauft verschiedene Tees und Wundermedizin. Alte Frau: Hier bin ich, brauchen Sie einen Tee oder andere Wundersäfte von mir? Sie sieht wie Marc manisch malt und ein Riesenchaos macht. Alte Frau: Dieser hier ist gut für ihn, versuchen Sie den. Dann bekommt er Ordnung in seinem Kopf! Damit er endlich ordentlich wird. Mutter: Sie meinen das hilft? Das muss ich versuchen, was kostet das? Alte Frau: .... nur 38 Euro! Mutter stöhnt, leert ihren Geldbeutel aus und zahlt. Alte Frau: Sie werden sehen, das nützt! Ich komme wieder! Tante Sybille hatte alles beobachtet: Na, glaubst du nicht, dass das Quatsch ist? Tee soll Marc helfen? Ich weiß ja nicht! Mutter aber kocht Wasser, schüttet den Tee auf und gibt ihn Marc, der ihn automatisch herunterschüttet. Tante Sybille geht mit dem Wäschekorb aus dem Zimmer. Mutter fordert Erika auf, die Papiere vom Boden aufzuheben. Erika ist sauer, weil ihr Buch so spannend ist, tut es unwillig und stapelt die Papiere auf dem Tisch. Sie soll auch den Tisch decken. Sie soll dem Bruder beim Essen helfen. Mutter kocht und rührt in den Töpfen. Kartoffelbrei, Erbsen, Würstchen. Auf dem Tisch steht Ketchup und Senf.
Berlinale Generation 2010 Bericht der Anna-Lindh-Schule / Klasse 3a Film: "Superbrother", Regie: Birger Larsen, Dänemark 2009
Erika deckt den Tisch für sich und Marc. Mutter murmelt (mehr zu sich): Ob der Tee wohl hilft? Er war so teuer. Erika: Teurer als das neue Buch, das ich mir wünsche. Dafür ist jetzt kein Geld mehr da, oder? Mutter: Hol’s dir doch aus der Schulbibliothek. Erika: Die haben das nicht. Mutter rührt weiter und belegt jeden Teller mit Erbsen, Kartoffelbrei und einem Würstchen. Mutter: Bitte gib deinem Bruder den Teller.Und hilf ihm, das Würstchen zu schneiden!Und sieh zu, dass er nicht wieder alles verschmiert! Erika stellt die Teller auf den Tisch. Sie fängt an zu essen und guckt interessiert zu, wie Marc die Erbsen vom Teller nimmt und mit ihnen eine 38 auf den Tisch legt, sehr korrekt. Jetzt pappt er noch eine Burgmauer aus Kartoffelbrei drumherum. Erika rührt sich nicht vom Fleck, sie sieht einfach zu. Die Würstchen steckt er als Türme in den Brei. Er greift nach dem Ketchup. Als die Mutter genervt auf den Tisch guckt sagt sie: Wieder dieses Geschmiere, warum guckst du nur zu? Erika: Ich warte noch, bis er den Ketchup in den Burggraben schüttet. Marc schmiert weiter herum. Es läutet an der Türe. Erikas Freundin Anne steht da ganz aufgeregt: Du Erika, kannst Du nicht kommen? Mein großer Bruder ist gekommen. Er will uns zeigen, wie man eine Seifenkiste baut! Das hat er nämlich gemacht, als er so alt war wie wir. Und damit hat er auch ein Rennen gewonnen! Erika guckt ganz traurig: Ich kann nicht! Du weißt doch, Marc und so. Ich muss helfen. Geht es nicht morgen? Anne zögernd: Ob mein Bruder noch Zeit hat? Ich frage ihn! Bis morgen! Erika schließt traurig die Türe und fängt an den Tisch sauber zu machen. Mutter streicht ihr über den Kopf und sagt: Nicht war, es ist nicht leicht? Erika schreit wütend: Ich wünschte, wir wären eine normale Familie, ich wünschte, ich hätte einen Bruder, der sich auch mal um mich kümmert oder mir etwas Interessantes zeigt. So wie Annes Bruder!!
Berlinale Generation 2010 Bericht der Anna-Lindh-Schule / Klasse 3a Film: "Superbrother", Regie: Birger Larsen, Dänemark 2009
Mutter versucht sie zu beruhigen und bittet sie, Marc beim Ausziehen zu helfen, damit sie die Küche aufräumen kann. Das tut sie noch, aber dann streikt sie! Gespräch beim Filmen entwickeln.
Erikas Rap 2: Immer ich, ich, ich ...... Immer ich, ich, ich, nie kümmert sie sich um mich! Ich helf Marc beim Waschen, beim Packen der Taschen, ich hab es so satt, er ist immer platt! Kann nicht mit mir lachen, ich muss alles machen. Ich bringe ihn raus. Ich ziehe ihn aus! Nie kümmert sie sich um mich! Deutet zur Mutter Immer ich, ich, ich!
AUF DEM DACH Während dessen steigt Marc im Schlafanzug auf das Dach und starrt in den Sternenhimmel. Er beschwört die Sterne, ruft gleichtönig und fast hypnotisierend einen langsamen, intensiven Rap:
Berlinale Generation 2010 Bericht der Anna-Lindh-Schule / Klasse 3a Film: "Superbrother", Regie: Birger Larsen, Dänemark 2009
Marcs Rap 1: Kommt, kommt, ihr Sterne Kommt zu mir, ihr Sterne, da in der Ferne, ich warte auf euch! Kommt, kommt ihr Sterne, bin hier alleine, bin einsam und weine, ich warte auf euch! Kommt, kommt ihr Sterne, da in der Ferne, ich warte auf euch! ...auf euch, ... auf euch ...
Plötzlich fliegt ein Meteroit auf ihn zu und schlägt mit Getöse und Geblitze in der Nähe ein. Erika rennt aufs Dach und denkt, dem Bruder wäre etwas passiert. Der starrt nur auf die Einschlagstelle. Erika ärgert sich, macht sich aber auch Sorgen und holt den Bruder vorsichtig vom Dach herunter. Erika: Mensch, Marc, was machst Du da wieder, Du weißt doch, dass Du nicht auf das Dach sollst!!! Sei ganz ruhig, ich bin ja da! Komm zu mir! Marc: Ein Stern ist gekommen, ein Stern ist gekommen... Erika: Ja, ja, und du sollst mit mir kommen! ..... Sie klettern zurück in das Zimmer und gehen in die Küche. Marc fühlt sich schuldig und möchte, dass Erika nicht wütend auf ihn ist. Er nimmt den Stoß der von ihm gemalten Bilder vom Tisch, gibt diesen Erika und sagt in seiner gleichförmigen Stimme: Marc: Ich will dir die schenken. Die habe ich für dich gemalt. Du sollst nicht mehr böse auf mich sein! Und nach einer kurzen Pause, währed Erika die Blätter ansieht: Und wirf sie nicht wieder weg!
Berlinale Generation 2010 Bericht der Anna-Lindh-Schule / Klasse 3a Film: "Superbrother", Regie: Birger Larsen, Dänemark 2009
Erika ist genervt: Ja, Danke!, und als Marc weg ist: Wieder dieses doofe Gekritzel! Und kaum ist der Bruder weg, wirft sie die Papiere wütend in den Mülleimer. Sie geht ins Bett, kann aber nicht schlafen. Sie spricht mit ihrem Kuscheltier über ihre Angst und ihr Bauchweh, wieder in die Schule und diesen Schlägertypen gegenüber treten zu müssen. Erika: Ich mag morgen nicht in die Schule. Wenn die Bande wieder kommt, was soll ich nur tun? Ach hätt ich doch einen großen Bruder, der mich in Schutz nimmt! Sie träumt jetzt vor sich hin: Vielleicht kann ich ja einen erfinden, einen aus Amerika, der Karate kann und für mich kämpfen wird! Sie guckt in den Sternenhimmel, plötzlich fällt ihr etwas ein: Sie rennt zum Mülleimer, macht das Licht an, holt die Blätter heraus, pinnt sie auf die Pinnwand und stellt fest, dass alle diese chaotischen Striche und Formen zusammen richtig angeordnet, ein irrsinig schönes starkes Weltraumbild ergeben. Sie ist geplättet und völlig überrascht von der Genialität ihres Bruders. Erika:Das ist ja Wahnsinn!!!
SCHULWEG AM NÄCHSTEN MORGEN Die Geschwister zusammen Hand in Hand. Marc geht in seine Schule, Erika geht weiter und trifft auf die Schläger, die geballt auf sie zukommen. Anführer: Na, da ist sie ja, die Kleine! Anführerin:Du kleines Weichei, hast Du mal wieder die Hosen voll? ...... (Schüler sollen hier überlegen, wie sie gehänselt wird. Hier genau zuhören, denn es werden Hänseleien sein, unter denen sie vielleicht selber schon gelitten haben ...) Erika hat Angst und das kann man sehen. Sie ist sehr verschreckt, erzählt ihnen aber von ihrem großen Bruder aus Amerika. Erika, ängstlich aber versucht tapfer zu sein: Mein großer Bruder kommt aus Amerika, der wird es Euch zeigen! Der geht auf die Astronautenschule in Texas Da hat er Karate gelernt! Der schlägt euch in Grund und Boden, ...........und schießt euch dann auf den Mars! Anführer: Das macht uns jetzt aber Angst, warte nur, ......... wir sehen uns später!
Berlinale Generation 2010 Bericht der Anna-Lindh-Schule / Klasse 3a Film: "Superbrother", Regie: Birger Larsen, Dänemark 2009
Anführerin: Geil, ein Texasboy, da bin ich aber gespannt! Kommt der auf seinem Pferd angeritten? Tut so als ob sie reitet und macht das Pferdeklippklopp nach .... Erika: Mann, seid ihr doof! Und sie läuft verärgert alleine weiter in die Schule.
NACHHAUSEWEG Erika und Marc Hand in Hand. Sie kommen da vorbei, wo der Meteoriteneinschlag war. Es raucht aus dem Sandhaufen. Erika streckt ihre Hand aus, traut sich aber nicht, den heißen Sand anzufassen. Für Marc kein Problem, ganz ungerührt greift er einfach herein, nimmt einen Stein heraus, sieht ihn an und steckt ihn in die Tasche. Erika ist sehr überrascht. Sie laufen Hand in Hand nach Hause. Auf dem Nachhauseweg ändert sich Marcs Körperhaltung ein wenig. Er lässt auch die Hand der Schwester mal los. Erika wundert sich.
Marcs Rap Nr. 2: Mein Kopf ist oft leer Mein Kopf ist oft leer, das Denken fällt schwer! Ich kann es nicht lassen, nach Dingen zu fassen. Kaum schau ich nur drauf, löst sich alles auf! Es gibt keinen Halt, auch das ist Gewalt. Vom Himmelszelt fiel was auf die Welt. Ich bin nicht verletzt, ich halte es fest. Da ist es, das Neue, wie ich mich doch freue!
Berlinale Generation 2010 Bericht der Anna-Lindh-Schule / Klasse 3a Film: "Superbrother", Regie: Birger Larsen, Dänemark 2009
Marc läuft etwas zielsicherer, Erika ist verunsichert und hört ihrem Bruder beim Rappen erstaunt zu. Sie kommen zuhause an.
ZUHAUSE Erika wirft sich in ihren Stuhl, um ihr spannendes Buch weiter zu lesen. Mutter kocht wieder den Tee, den der Bruder trinkt. Sie hat Marc beim Hereinkommen überrascht beobachtet. Jetzt kommen zwei alte Frauen mit Körben an die Haustüre. Die erste alte Frau zur anderen: Hier können wir was verdienen! Die Mutter glaubt wirklich, dass unser Grastee hier hilft, die hat nämlich einen doofen Sohn! Die andere alte Frau: Welchen Preis sollen wir denn verlangen? Die erste alte Frau kichernd:Das letzte Mal habe ich 38 Euro verlangt, jetzt verlangen wir einfach 83 Euro! Die zahlt alles! Sie klingeln an der Türe. Mutter kauft mehr vom Tee für sehr viel Geld, denn Marc hat sich ja schon etwas verändert, und sie schiebt es auf die Wirkung des Tees. Tante Sybille schüttelt nur noch den Kopf. (Gespräch mit den alten Frauen spontan beim Filmen entwickeln.) Die alten Frauen gehen kichernd davon und freuen sich über das viele Geld. Währenddessen geht Marc in sein Zimmer, holt den Stein aus der Tasche und fährt mit dem Stein mehrmals über seine Stirn, seinen Körper. Dann plötzlich bekommt sein Körper ganz viel Spannung, er stellt rockige Musik an, springt auf sein Bett und rockt ... Plötzlich ist er ganz cool!
Berlinale Generation 2010 Bericht der Anna-Lindh-Schule / Klasse 3a Film: "Superbrother", Regie: Birger Larsen, Dänemark 2009
The body rock Let´s rock, the rock, the body rock, yeah! Listen everybody, get ready for the rock, the rock, the rock, the body rock, yeah!
Shake your body to the beat, arms and hands and legs and feet, head and hair and ears and nose, come on, shake, from head to toes.
Listen everybody, get ready for the rock, the rock, the rock, the body rock, yeah!
Boys and girls, join in, please, touch your toes and touch your knees, touch your ears, your nose, your lips, clap your hands and touch your hips.
Listen everybody, get ready for the rock, the rock, the rock, the body rock, yeah!
Berlinale Generation 2010 Bericht der Anna-Lindh-Schule / Klasse 3a Film: "Superbrother", Regie: Birger Larsen, Dänemark 2009
Erika hört die Musik, reißt die Tür auf und sieht ihren Bruder ganz cool auf dem Bett rocken. Sie traut ihren Augen nicht, springt dann aber mit aufs Bett. Sie rocken zusammen. Geschwistergefühl ganz stark. Sie merken, dass diese Veränderung wohl mit dem Stein zusammenhängt. Gespräch dazu spontan beim Filmen entwickeln. Vom Rocken haben sie Durst bekommen, gehen in die Küche und holen sich was zum Trinken. Tante Sybille und Mutter sitzen am Tisch und trinken Tee. Marc: Hey Tantchen Sybille, das ist aber ein schickes schnuckliges Teilchen! und er zeigt auf ihr T-shirt. Der Mutter und der Tante fallen die Teetassen aus der Hand. So haben sie Marc noch nie gesehen. Erika blitzt Marc an und er tut wieder autistisch. Sie wollen ja die Veränderung geheim halten. Ganz verstellen kann sich Marc aber nicht. Mutter sieht ihn ganz überrascht an, sagt aber nichts und schiebt es wieder auf die Wirkung des Tees. Sie macht ihm gleich wieder einen ... Mutter sagt zur Schwester Sybille: Der Tee vollbringt Wunder!Hast Du das gehört? Tante Sybille guckt sich ihr T-shirt im Spiegel an und meint: Schon toll! , aber man weiß nicht, ob sie das Shirt oder Marcs Veränderung meint.Es klingelt an der Tür. Anne: Kannst Du jetzt rüber kommen, mein Bruder hat jetzt Zeit! Erika: Du, kann mein Bruder auch kommen? Anne zögernd:Der? Sie guckt ihn ganz kritisch an, Marc tut wieder autistisch. Neee, ich weiß nicht, das passt glaube ich nicht so .... und sie rennt weg. Marc und Erika sehen sich wissend an.
Erika: Wenn Du normal bist, bist Du wirklich manchmal nervig! Marc grinst: Was ist wohl normal?und etwas später: Komm, wir gehen raus, wir können auch Spaß ohne Anne haben!!
Berlinale Generation 2010 Bericht der Anna-Lindh-Schule / Klasse 3a Film: "Superbrother", Regie: Birger Larsen, Dänemark 2009
DRAUßEN
Sie gehen aus dem Haus. Treffen auf die Schlägerbande. Anführer: Aha, das ist wohl der Bruder aus Amerika? Anführerin: Und wo ist denn das Pferdchen?? Aber Marc kommt total stark rüber und sagt: (Kinder sollen dieses Gespräch selbst entwickeln) Erika ist so stolz auf ihren Bruder, sie verabreden sich zur Schlägerei auf dem Feld nach der Schule. Dort trifft Erika auch pünklich ein, Marc auch - aber die Schläger kommen nicht. Marc wird das Warten zu doof. Marc: Tja Schwesterchen, das wird mir jetzt zu doof, ich gehe! Er geht und lässt Erika im Stich. Marc ist so richtig egoistisch und pubertär. Erika ist wahnsinnig sauer. Sie sieht, wie zwei Schwestern Hüpfen miteinander spielen, viel Spaß haben und sich einen Witz erzählen. (Limmeric von Leonie?) 1. Schwester: Weißt Du was ein Limmeric ist? 2. Schwester: Keine Ahnung! 1. Schwester: Hör zu!
Ein älteres Fräulein aus Stade, verschluckte ihr Entchen beim Bade. Sie verschlang hinterdrein Noch Kartoffeln und Wein, denn Ente alleine fand sie fade!
Berlinale Generation 2010 Bericht der Anna-Lindh-Schule / Klasse 3a Film: "Superbrother", Regie: Birger Larsen, Dänemark 2009
Kichernd rennen sie weg, denn die Schlägerbande kommt. (Schnitt? Oder sollen wir das Verkloppen zeigen??? Muss ja nicht verkloppen sein, kann auch naß machen sein oder Schlammschlacht, ihm den Ranzen auseinander nehmen und das Buch wegnehmen oder irgendwas Gemeines sein. Lassen wir das die Kinder entscheiden?) Erika kommt völlig verdreckt und blutend nachhause. Sie sieht Marc wieder auf seinem Bett rocken. Jetzt findet sie das gar nicht lustig. Erika schreit ihn an aber Marc macht sich ziemlich pubertär lustig über die Kleine. Erika: Einmal hättest du für mich da sein können, einmal etwas für deine kleine Schwester tun! Schau mal, wie ich aussehe! Marc: Du warst wirklich schon mal hübscher!!! Ist das Schlamm oder Make up?? Aus lauter Wut schmeißt Erika bei dieser Bemerkung den Stein gegen die Wand. Innerhalb von Sekunden wird Marc wieder autistisch, sinkt in sich zusammen, hält die Arme über den Kopf, kann die laute Musik nicht aushalten und wird ganz weinerlich. Erika ist noch so wütend, dass sie Marc erst ignoriert. Sie wäscht sich auch den Dreck ab, wechselt das Hemd und sieht sich dann den Stein an. Jetzt tut ihr ihr Bruder wieder leid. Sie nimmt Tesafilm und versucht den Stein wieder zusammen zu kleben. Sie will, dass Marc wieder stark wird und sie bei der Schlägerbande rächt. Erika: Der Stein ist kaputt und Marc ist wieder normal- ich meine für ihn normal ....Ooch, ich wollte doch, dass er mich noch verteildigt!Und jetzt kann er das wieder nicht! Erika arbeitet am Stein, poliert ihn, plötzlich kommt eine geheimnisvolle Stimme: Der Stein spricht! Stein (Frau Dunkleys Stimme!): „Ihr habt mich nicht mit Respekt behandelt, Ihr habt mich kaputt gemacht. Aber Euch bleiben noch 38 Stunden.“ Marc wird, während Erika den Stein weiter poliert, im Nachbarzimmer wieder zum starken Bruder, der auf dem Bett rockt. Er freut sich sehr und rennt zu Erika. Die aber muss ihm mitteilen, dass sie nur noch 38 Stunden haben. (Es ist jetzt 8 Uhr abends) Marc ist traurig und sieht Erika an: Dann habe ich nur 38 Stunden und dann bin ich wieder „normal?“, sagt er . Normal ist für ihn autistisch. Also übermorgen um 12 Uhr ist alles vorbei? Jetzt, wo die Zeit ausläuft, übernimmt Marc endlich die Verantwortung für seine kleine Schwester!
Berlinale Generation 2010 Bericht der Anna-Lindh-Schule / Klasse 3a Film: "Superbrother", Regie: Birger Larsen, Dänemark 2009
SCHLÄGERWIESE Die Geschwister treffen sich mit den Schlägern kurz vor 12 Uhr auf der Wiese. Erst tritt Marc noch ganz stark auf. Aber genau als es zum Kampf kommt, ist die Zeit abgelaufen. (12 Gongschläge?) Die Schläger fangen an sie zu schlagen. Marc versucht, so gut er kann, zu helfen, aber er schafft es nicht mehr. Er zieht sich hinter seiner kleinen Schwester zurück. Er rennt aber nicht weg und gibt sich deutlich sichtbar einen Ruck. Er will ja helfen, aber wie? Beide werden kräftig verhauen. Die Schläger gehen weg ... Die Kleine aber freut sich so sehr über Marcs Versuch ihr zu helfen, dass sie wieder aufsteht und die Schläger reizt, zurückzukommen. Die Schläger kommen zurück, wollen aber nicht mehr wirklich auf die Beiden einschlagen. Der Kleinste aus der Gruppe sagt mutig: Wir sind so viele! Ist ja nicht fair! Der andere Schläger sagt bewunderend zu Erika: Du bist ja ganz schön mutig. Aber was ist mit deinem Bruder? Der Anführer will weitermachen: Hey, wenn die zusammengeschlagen werden wollen, nichts wie ran, das macht doch Spaß? Aber in seiner Gruppe regt sich Widerstand. Die anderen wollen lieber Fußball spielen, denn ihnen fehlen auch noch Leute. Die Anführerin weiß nicht, zu wem sie gehen soll. Sie ist hin- und hergerissen ... Den Anführer stützen oder mit den anderen rappen?
Gruppe ohne Anführer: Wenn sie schon am Boden liegt, dann haun wir nicht drauf, damit bei uns das Faire siegt, drum geben wir das auf! Wir machen einfach nicht mehr mit, nicht noch einmal einen Tritt! Lasst uns lieber Fussball spielen,
Berlinale Generation 2010 Bericht der Anna-Lindh-Schule / Klasse 3a Film: "Superbrother", Regie: Birger Larsen, Dänemark 2009
statt uns hier im Schmutz zu wühlen. Noch ein Tritt? Das ist kein Hit! (Entwickeln eines kurzen Dialogs durch die Kinder) Der Anführer ist nicht mehr im Mittelpunkt. Er ist wütend und kickt Steine weg. Um ihn herum wird es leer ... Die Anführerin hat sich zu der Mehrheit gesellt. Die Anderen balgen sich zu Schluss auf der Wiese herum, aber nur im Spaß! Sie verabschieden sich mit high five und trennen sich als Freunde. Ganz glücklich laufen Erika und Marc Hand in Hand heim. Marc sagt in seiner gleichmäßigen leisen Stimme: Ich freue mich, dass Du meine Schwester bist. Erika antwortet: Jetzt bist Du wieder normal, aber wir hatten doch eine schöne Zeit!Und du hast auch versucht, mir zu helfen!Du hast für mich gekämpft! Und jetzt haben wir ein paar Freunde! Aber du bleibst immer mein bester Freund!
Gemeinsamer Rap: Zusammen sind wir stark Beide: Zusammen sind wir stark, dann wird es nicht so arg, beherrschen wir den Park? Doch alleine ist es Quark!
Erika:Marc ist in seiner Welt, auch wenn mir das nicht gefällt! Ich und Marc, zusammen recht stark, beherrschen wir den Park?
Berlinale Generation 2010 Bericht der Anna-Lindh-Schule / Klasse 3a Film: "Superbrother", Regie: Birger Larsen, Dänemark 2009
Sie kommen zuhause an. Die Mutter kommt dazu und stellt den Tee auf den Tisch! Mutter zu Marc: Den musst Du trinken! Sie nimmt den Stein vom Tisch, guckt ihn an. Mutter: Der ist aber schön, wie der glänzt! Wo kommt der her? Und sie nimmt ein Tuch und poliert ihn. Plötzlich erstrahlt der Stein wieder und Marc nimmt wieder seine coole Haltung an…
Ende
Berlinale Generation 2010 Bericht der Grünauer Grundschule / Klassen 1/2/3 Filme: „Knorzel“, Norwegen 2009
Berlinale 2010 Schulprojekt Zum Film "Knorzel" LG - F ( JÜL 1./2./3.Klasse) Frau Wenke und Frau Prüstel-Poser Grünauer Grundschule
Über die Grünauer Schule Die Grünauer Schule liegt im Stadtbezirk Treptow – Köpenick im wald - und wasserreichen Ortsteil Grünau. Der Großteil der ca.450 Kinder kommt aus wohlbehüteten Familienverhältnissen. Vor acht Jahren wurde in unserer Schule ein Unterrichtszweig aufgebaut, der nach der Montessorie Pädagogik unterrichtet wird. Der Elternverein dieses Zweiges engagierte sich sehr stark bei der Umstrukturierung der Grundschule. Zur Zeit findet eine Neuorientierung statt. Wir nehmen am Schulversuch „Gemeinschaftsschule“ teil, indem die weiterführenden Klassen aufgebaut werden. In diesem Schuljahr werden Kinder von Klasse 1 bis 8 bei uns unterrichtet. Die Lerngruppe F und zwei weitere Klassenverbände werden auf der Grundlage von M. Montessori unterrichtet. Die Altersmischung gibt es in diesem Bereich seit 2003. Seit 3 Jahren werden ebenfalls drei weitere Lerngruppen jahrgangsübergreifend unterrichtet.
Zur Arbeit in der Klasse Die Schüler der Lerngruppe F sind es gewohnt selbständig zu arbeiten, sich gegenseitig zu beraten und zu unterstützen. Täglich lernen sie in 2 Stunden Freiarbeit miteinander. Der Mittwoch wird wöchentlich als Projekttag genutzt. Bei dem Berlinale – Projekt wurden auch Freiarbeitsstunden zusätzlich einbezogen. Es sind da bei vielfältige Ideen und Ergebnisse in Gemeinschaftsarbeit entstanden.
Berlinale Generation 2010 Bericht der Grünauer Grundschule / Klassen 1/2/3 Filme: „Knorzel“, Norwegen 2009
Die Zusammenarbeit ist vom Alter unabhängig, denn es besuchen 6 bis 10 jährige Kinder die Lerngruppe. Sie arbeiten gern mit ihren Freunden oder Lernpartnern zusammen. Ziehen es auch manchmal vor allein eine Aufgabe zu lösen. In der Gruppe werden Kinder mit Integrationsstatus (Geistige Behinderung / Emotional-sozialer Förderbedarf) und Kinder mit Hochbegabung ( IQ von 135) unterrichtet. Zur Lerngruppe F : 23 Schüler; 11Jungen, 12 Mädchen Davon sind 9 in der Jahrgangsstufe 3, 9 in der Jahrgangsstufe 2 und 5 in der Jahrgangsstufe 1.
Zu dem Film Knorzel Die Hauptperson Lillebror zieht mit seiner Familie aufs Land. Der kleine Junge findet einen seltsamen und sehr lustigen Freund in einem Zweig, den er Knorzel nennt. Mit ihm entdeckt er die neue Welt und erlebt lustige Abenteuer.
Arbeit an dem Film Als die Kinder der LG - F erfuhren, dass wir auch in diesem Jahr an der Berlinale teilnehmen werden war die Freude groß. Alle waren neugierig was für einen Film wir sehen werden. Auch die Erstklässler wurden von der Vorfreude angesteckt. Als es dann so weit war und wir den Film gesehen hatten, waren alle begeistert und schon in der S-Bahn wurden Meinungen ausgetauscht, Eindrücke weiter gegeben und viel gelacht. Am nächsten Tag wurden im Morgenkreis noch ein mal alle Erinnerungen an den Film zusammen getragen. Es überwog die Meinung, dass wir einen Film gesehen haben, der oft Anlass zum Lachen gab und Freude verbreitete. Als lustige Szenen wurden immer wieder genannt:
Berlinale Generation 2010 Bericht der Grünauer Grundschule / Klassen 1/2/3 Filme: „Knorzel“, Norwegen 2009
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Das Herumtoben mit den Strumpfhosen über dem Kopf
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Die Unentschlossenheit der Mutter beim Abstellen der Möbel
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Als der Fußboden brach und Lillebror neben das Sofa fiel
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Als L. unter dem Tisch das Küssen seines großen Bruders nachgeäfft hat
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Wie die Frauen auf der Straße Strumpfhosen gekauft haben und getanzt wurde
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Wie L. Pfandflaschen sammelte und diese aus der Stiege genommen hat
Als von mir nachgefragt wurde, ob es auch Geschehnisse in dem Film gab die traurig waren oder zum Nachdenken anregten wurden ebenfalls mehrere Episoden genannt und darüber diskutiert: -
Als L. mit Fieber allein zu Hause war und er Angst hatte
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Als die „Prinzessin“ nicht mehr da war und L. dachte ,dass sie weggezogen ist
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Als die beiden Mädchen Knorzel gestohlen haben
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Als Knorzel zerbrach
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Als er seinem Bruder sagte, dass die neue Frisur nicht schön ist
Methodisch-zeitliche Aufteilung Kinobesuch mit 23 Kindern der Klassenstufe 1 bis 3 am 17.02.2010 – erster Meinungsaustausch während der Heimfahrt 18.02.: Im Morgenkreis werden die Eindrücke zusammengetragen und Meinungen zu einzelnen Episoden ausgetauscht. (Stichpunktartig wird das von mir aufgeschrieben) 24.02.: Wir nutzen 3 Stunden Projektzeit - die Kinder tragen ihre Wünsche zur Arbeit am Film zusammen: Bilder malen, Theaterspielen, Geschichten schreiben, Basteln.
Berlinale Generation 2010 Bericht der Grünauer Grundschule / Klassen 1/2/3 Filme: „Knorzel“, Norwegen 2009
Wir beginnen mit bildnerischer Gestaltung. Der Auftrag war, darzustellen wie sich Knorzel / Lillebror gefühlt haben könnte. Einige Kinder arbeiten mit Wasserfarben, andere mit Stiften. Das häufigste Motiv war Knorzel im Feuer oder auf dem Ameisenhaufen. Eine Gruppe von Kindern begann auch in Form eines Comic die Situation vom Verkauf der Strumpfhosen darzustellen. Wenige versuchten die Fieberträume darzustellen und das Gespenst. Bei der abschließenden Betrachtung aller Arbeiten konnte jedes Motiv erkannt und einer Filmszene zugeordnet werden. 2 Kinder überlegten und notierten wie Teile des Films szenisch dargestellt werden könnten. Sie hatten gute Ideen, es fand auch eine Probe statt aber die Begeisterung dafür verflog bald, so dass sie zu keinem Ergebnis kamen. 03.03.: Wir gehen in den benachbarten Wald und jeder sucht seinen Knorzel. Während die meisten Kinder an Sträuchern Knorzels entdecken, haben einige Schwierigkeiten ihren Knorzel zu finden. Als jeder seine Figur gefunden hatte begannen die Kinder noch im Wald zu spielen und die Figuren bekamen die unterschiedlichsten Eigenschaften zugeordnet. Im Klassenraum wurde an den Figuren weiter gearbeitet. Es wurden Gesichter gemalt, Frisuren entstanden, Kleidung gebastelt und es entstanden schon die ersten Ideen für die Geschichten. Wir bastelten kleine Bücher und einige schrieben schon ihre Gedanken auf. So verabredeten sich 4 Mädchen gemeinsam eine Familie zu gründen und jede schreibt über ein Familienmitglied. 2 Jungen möchten das Thema Fußball mit hineinbringen und schreiben Fortsetzungsbücher. Knorzel als Kriminalist, als Kämpfer gegen Gespenster, als Boxer, als Arzt und noch andere Episoden wurden besprochen. 10.03.: Wir schreiben und gestalten die Knorzelbücher. Da täglich mit den Figuren gesprochen und gespielt wurde, sind die Geschichten in den Köpfen der Kinder weiter gereift. Einige hatten auch vorgearbeitet und ihre Geschichte schon aufgeschrieben. Andere nutzten die Möglichkeit in den nächsten Tagen in den Freiarbeitsstunden ihre Arbeiten zu beenden.
Berlinale Generation 2010 Bericht der Grünauer Grundschule / Klassen 1/2/3 Filme: „Knorzel“, Norwegen 2009
Zeitliche Abfolge Auswertendes Gespräch - 1 Std. Themenfindung - 1 Std. Bildnerische Gestaltung mit Stiften oder Wasserfarben - 3Std. Suchen von Holzfiguren im Wald und Gestaltung im Klassenraum - 3Std. Schreiben einer Geschichte als Büchlein - 3 Std. Alle Knorzels treffen sich und es wird aus den Büchern vorgelesen - 1 Std.
Abschließend können wir feststellen, dass die Arbeit an dem Film „Knorzel“ für die Lerngruppe interessant war. Alle Kinder haben sich in unterschiedlicher Form und mit Begeisterung daran beteiligt.
Edelgard Wenke und Kerstin Prüstel-Poser
1. Die Arbeitsthemen werden besprochen.
2. Malereien zum Film
3. Alle Kinder finden im Wald ihren Knorzel.
4. Verschönerung der Figuren
5. Alle Knorzels treffen sich zum Schluss.
Berlinale Generation 2010 Bericht der Grundschule am Arkonaplatz / Klassen 1/2/3 Filme: Kurzfilmprogramme 1 + 2
Berlinale Schulprojekt Kurzfilme 1 und 2 Klassen 123/ abc der Grundschule am Arkonaplatz Frau Berndt, Frau Heidecke Einleitung Da der Besuch der Berlinale im vergangenen Jahr sowohl von Schülern und Lehrern sehr positiv bewertet wurde, stand fest, dass wir uns auch in diesem Jahr die Kurzfilme 1 und 2 anschauen würden. Nach diesem zweiten Besuch der Berlinale entstand der Wunsch, mit den Kindern selber einmal einen Film zu machen.
Die Filme Kurzfilme 1 empfohlen für Kinder ab 4 Jahren Filmbeschreibung: siehe Bericht von Sven Thale
Kurzfilme 2 empfohlen für Kinder ab 8 Jahren
Jaccos Film Daan Baker Niederlande 2009 17 Minuten Jacco zeigt in seinem Film Tiefseefische, Nasenbären, Baupläne für Baum- und Erdhäuser und sein Zuhause. Sein Vater ist arbeitsloser Projektentwickler, er und Jaccos Mutter streiten viel, dann wirft sie seine Sachen aus dem Fenster. Wenn seine Eltern sich streiten, spult Jacco zurück und vertont den Streit neu. Jacco und sein Vater verbringen viel Zeit in einem Imbiss, wo Jaccos Vater am Automaten nach und nach Fernseher, Kaffeeservice und antike Bilder verspielt und Jacco mit Pommes bestochen wird, nichts der Mutter zu verraten.
Berlinale Generation 2010 Bericht der Grundschule am Arkonaplatz / Klassen 1/2/3 Filme: Kurzfilmprogramme 1 + 2
Kindertraumbaum Natalia Mirzoyan Russische Förderation 2009 12 Minuten Ein etwas düsterer Zeichentrickfilm. Einem kleinen Jungen wird nachts der Teddy entführt und so macht er sich auf den Weg, ihn zurückzuholen. Im Kindertraumbaum findet er sich in einem anderen Reich wieder, wo spielende Kinder nur aus Pappe sind, kreischende Vögel Spielzeug bringen und viele Käfer daraus ein Nest bauen. Auch der Teddy ist darunter und der Junge holt in sich zurück. Ein Film über das Erwachsenwerden und das Ende der Kindheit.
Luft holen Martina Amati Großbritannien 2009 7 Minuten Ein Mädchen auf dem Sprungbrett in der Schwimmhalle, aber sie traut sich nicht zu springen. Tief Luft holen und abtauchen, das geht gut mit zwei Tauchern an der Seite.
Masala Mama Michael Khan Singapur 2009 9 Minuten Der kleine Seng bekommt von seinem Vater viel Prügel. Er soll arbeiten, dabei liebt er die Welt der Comics. Ein Ladenbesitzer und er freunden sich an und gemeinsam kämpfen sie gegen den gewalttätigen Vater. Ein Film, der auch zeigt, dass Freundschaft zwischen unterschiedlichen Kulturen und Lebenseinstellungen möglich ist.
Drona & ich Catherine van Campen Niederlande 2009 19 Minuten Drona ist autistisch, stellt viele Fragen und ist besessen von Bussen. Alle Linien von Amsterdam kennt er auswendig und später will er Busfahrer werden. Für seinen Bruder ist es manchmal nicht leicht.
Sechs Dollar Fünfzig Mann Mark Albiston, Louis Sutherland Neuseeland 2009 15 Minuten Andy wird von den größeren Jungs über den Schulhof gejagt und von seiner Lehrerin ungerecht behandelt. Aber Angst hat er nicht und auch der Gang zum Direktor verläuft gut. Er gewinnt bei einem Kunstwettbewerb, aber wichtiger ist ihm die Zuneigung einer Mitschülerin.
Berlinale Generation 2010 Bericht der Grundschule am Arkonaplatz / Klassen 1/2/3 Filme: Kurzfilmprogramme 1 + 2
Unterrichtsgestaltung 1.Klasse Freiarbeit und Lebenskunde
1.Stunde
Unterrichtsgespräch:
Bildgestaltung zum
Welcher Film hat dir gefallen und
Lieblingsfilm
warum?
Einzelarbeit
Welcher Film hat dir nicht gefallen und warum? Reflektion der Eindrücke in einer Gesprächsrunde 2.Stunde
Wohin würdest du mit einer
Bastelarbeit
und
Rakete fliegen?
Rakete oder Hut
3.Stunde
Was könnte dein Hut zaubern?
4.Stunde
Vorstellung der Ergebnisse
Berlinale Generation 2010 Bericht der Grundschule am Arkonaplatz / Klassen 1/2/3 Filme: Kurzfilmprogramme 1 + 2
Abbildung 1:“Ich fliege zum Mond und schaue mir einfach an, wie es dort ist.”
Berlinale Generation 2010 Bericht der Grundschule am Arkonaplatz / Klassen 1/2/3 Filme: Kurzfilmprogramme 1 + 2
Abbildung 2:“ Ich fliege zum Mars und gucke mir die Aliens an.“ Andere Flugziele: “Ich fliege zum Saturn, um mir die Ringe anzusehen:” “Ich fliege in den Libanon zu Papas Eltern.” Und sehr viele wollten auf dem Mars, “um die Marsmenschen kennen zu lernen.”
Berlinale Generation 2010 Bericht der Grundschule am Arkonaplatz / Klassen 1/2/3 Filme: Kurzfilmprogramme 1 + 2
Abbildung 3: "Mit dem Hut zaubere ich, dass Sommer wird und ich eine Katze bekomme." Andere Zauberkräfte der Hüte: “Mein Hut kann Menschen in Tiere verwandeln.” “Mein Hut kann Pferde herzaubern.”
Berlinale Generation 2010 Bericht der Grundschule am Arkonaplatz / Klassen 1/2/3 Filme: Kurzfilmprogramme 1 + 2
3.Klasse Lebenskunde
Fragekarten zu den Filmen:
Unterrichtsgespräch
1. Hattest du schon mal ein Geheimnis mit deiner Mutter oder deinem Vater? 2. Was unternimmst du gerne mit deiner Familie? 3. Was ist dir wichtig? oder Von welchem Spielzeug könntest du dich nicht trennen? 4. Was magst du an deinen Geschwistern, was magst du nicht? 5. Wovor hattest du früher Angst und traust es dir heute zu? Gestaltung eigener Traumhäuser (in Anlehnung an
Einzelarbeit und
“Jaccos Film”)
Vorstellung im
Was brauchst du, um dich wohl zu fühlen?
Plenum
Berlinale Generation 2010 Bericht der Grundschule am Arkonaplatz / Klassen 1/2/3 Filme: Kurzfilmprogramme 1 + 2
Abbildung 4: Mein Haus gefällt mir, weil so viele Tiere da wohnen.
Abschluss und Höhepunkt für die dritten Klassen war ein Besuch im Kreativhaus in Berlin. Dort hatten die Kinder die Möglichkeit, entweder ein Hörspiel oder einen Trickfilm aus Knetfiguren selbst zu entwickeln und herzustellen.
Die Erst- und Zweitklässler führten zudem einen Projekttag durch, bei dem sie einen Zeichentrickfilm selbst herstellten.
Berlinale Generation 2010 Bericht der Grundschule am Arkonaplatz / Klassen 1/2/3 Filme: Kurzfilmprogramme 1 + 2
Projekt: Herstellen eines eigenen Trickfilms Entwickeln eines Storyboards - 4 Stunden Wir informierten uns über bereits produzierte Trickfilme im Internet. Jedes Kind überlegte sich eine kurze Geschichte, die in 8 Bildern aufgemalt wurde. Die Kinder erkannten den großen Aufwand jedes Bild neu zu malen, in dem nur eine kleine Veränderung zu erkennen war. Nun wurde die Idee der beweglichen Figuren oder Gegenstände erarbeitet, um die Arbeit zu erleichtern.
Abbildung 1: Das Herz Die Kinder fanden sich zu kleinen Gruppen von 4/5 Kindern zusammen, wählten eine Geschichte für ihren Trickfilm aus und besprachen benötigte Materialien zur Erstellung ihres Films: Hintergrund, welche Figuren und Gegenstände spielen eine Rolle.
Berlinale Generation 2010 Bericht der Grundschule am Arkonaplatz / Klassen 1/2/3 Filme: Kurzfilmprogramme 1 + 2
Produktion eines Trickfilms – 5 Stunden Mit der Unterstützung von Eltern der Klasse wurden die handelnden Figuren und Hintergründe aus Papier bzw. Knete hergestellt. Nach zwei Stunden erstellte jede Gruppe ihr Storyboard, welches nun durchaus mehr als 8 Bilder enthalten durfte. Mit Hilfe einer Fotografin wurden zur Geschichte die einzelnen Fotos gemacht. Die Kinder agierten dabei gleichberechtigt als Produzent und Regisseur. Alle Fotos wurden anschließend auf den Computer gespielt und in der entsprechenden Abfolge abgespeichert und bearbeitet. Die Kinder wählten eine Musik zu ihrem Film aus, die dann darunter gelegt wurde. Nach diesen Arbeitsschritten konnte jede Gruppe ihren kleinen Trickfilm sehen und zu Recht stolz auf ihre Arbeit sein. Es entstanden die Filme „Glückshai und Pech13“ (Papier-Trickfilm), „Das Blumenmädchen“ (Papier-Trickfilm), „Der gestohlene Schatz“ (Lego-Trickfilm) und „Obstgarten“ ( Knet-Trickfilm).
Berlinale Generation 2010 Bericht der Grundschule am Arkonaplatz / Klassen 1/2/3 Filme: Kurzfilmprogramme 1 + 2
Abschlussbemerkungen Der Besuch der Berlinale war auch in diesem Jahr wieder ein sehr schönes und nachhaltiges Erlebnis. Die Kinder erzählen lange von den Filmen und wollen noch Wochen später dazu arbeiten. So werden wir in der kommenden Zeit mit den Drittklässlern die anderen Kurzfilme aufgreifen und auch zu ihnen arbeiten, da wir uns bisher nur mit „Jaccos Film“ sowohl im Fach Lebenskunde als auch bei der Erstellung der Hörspiele und des Knetfigurenfilms beschäftigten. Die Gespräche mit einigen der Regisseure war für die Drittklässler sehr ergiebig. Sie konnten ihre Kritik anbringen und erfuhren aber auch für sie interessante Fakten darüber, wie lange an den Filmen gearbeitet wurde und was sie gekostet haben. Das fanden sie sehr beeindruckend. Die Kurzfilme bieten für alle Kinder eine Identifikationsplattform, einen Austausch über kontroverse Meinungen und Vorlieben und die Möglichkeit, einfach mal etwas anderes im Bereich Film zu sehen. Für viele Kinder (und sicher auch Erwachsene) war die Erzählweise der Kurzfilme etwas ganz Ungewohntes, sicher auch Komisches, Absurdes, schwer Verständliches, aber immer sehr anregend und spannend.
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Berlinale Generation 2010 Bericht der Kant-Grundschle / Klasse 5c Film: "Rafiki", Regie: Christian Lo, Norwegen 2009
Berlinale Generation 2010 Bericht der Kant-Grundschule Helge Brennecke mit der Klasse 5c Film: Rafiki, Regie: Christian Lo, Norwegen 2009 1. Vorbedingungen des Schulumfeldes und der Lerngruppe Die Private-Kant-Schule liegt im Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Es ist eine gebundene Ganztagsschule an der die Schüler an fünf Nachmittagen bis 15.30h unterrichtet werden. Der Unterricht besteht in der Kernzeit aus 60/90 Minuten Blöcken. Im Mittagsband ist für die Schüler die Möglichkeit zur Erholung gegeben. Schwerpunkte der Schule sind einerseits mathematisch-naturwissenschaftliche Fächer andererseits moderne Sprachen. Zusätzlich besteht für die Schüler die Möglichkeit aus einer Vielzahl an Arbeitsgemeinschaften teilzunehmen. An der Schule gibt es derzeit 13 Klassen, die jahrgangshomogen unterrichtet werden. Die Schüler kommen überwiegend aus bildungsnahen Familien und bringen vielfältigen Interessen in den Schulalltag mit ein.
Die Klasse 5c besteht aus 16 Mädchen und 9 Jungen, die ich als Klassenlehrer zu diesem Schuljahr übernommen habe. Ich unterricht in der Klasse Deutsch, Geschichte / Politische Bildung und Geografie. Das Leistungsniveau der Klasse ist allgemein gut. Die Interessen sind vielfältig gelagert. Im Bereich Texte verfassen tun sich viele Kinder sehr schwer, so dass der Bereich vermehrt geübt wird. Die Stärke der Klasse liegt im mündlichen Bereich, jedoch muss immer wieder an der Gesprächskultur gearbeitet werden. Das Kollegium legt verstärkt Wert auf die Methode des Präsentierens und Vortragens. Dabei wird vor allem auch Wert auf ein „faires Feedback“ durch die anderen Schüler gelegt. Die 5c kann das sehr gut. Die Klasse ist mit verschiedenen Arbeitsmethoden und Sozialformen vertraut. Verstärkt versuche ich in Gruppen und Projekten zu arbeiten, um auch das soziale Miteinander zu verbessern. Die Schüler kommen in der Regel gut miteinander aus und sind auch in der Lage sich mit „ungewünschten“ Partnern auseinanderzusetzen. Einem Kind gelingt das jedoch gar nicht. Gerade unter den Mädchen haben sich kleine feste Gruppen gebildet, die ich in solchen Phasen auch mal wieder bewusst öffne. Unterstützt wurde ich von einer Praktikantin der Uni Potsdam.
Berlinale Generation 2010 Bericht der Kant-Grundschle / Klasse 5c Film: "Rafiki", Regie: Christian Lo, Norwegen 2009
2. Didaktisch-methodische Überlegungen Ich habe den Film ausgewählt, weil das Thema Freundschaft eine zentrale Rolle spielt und somit einen großen Alltagsbezug hat. Das zweite zentrale Thema „Asyl und Abschiebung“ erfordert meiner Meinung nach eine gewisse Reife bei den Schülern und macht somit den Film auch für Jungen sehenswert. Insgesamt ist es ein
klassisch
erzählter
Kinderfilm,
der
den
Sehgewohnheiten
der
Kinder
entgegenkommt. Rafiiki, Norwegen 2009 Naisha, Julie und Mette sind „Rafiki – beste Freundinnen für immer“. Alle drei haben als Zeichen der Freundschaft ein Amulett. In einem kleinen norwegischen Ort erleben sie eine schöne Zeit. Das Luciafest steht vor der Tür und Naisha soll in der Schule die Hauptrolle übernehmen. Julie, ein sehr schüchternes Mädchen, das nie vor der Klasse redet, soll die Ansage übernehmen. Naisha und ihre Mutter Salome leben in einem Asylheim und sollen abgeschoben werden, was Julie zufällig erfährt. Naisha und ihre Mutter fliehen nach Oslo. Julie erhält eine Nachricht von Naisha mit der geheimen Adresse. Julies Vater, ein Polizist, zwingt Julie ihm diese Nachricht zu geben und informiert seine Kollegen in Oslo. Julie und Mette reißen daraufhin von zu Hause aus um ihre Freundin zu warnen. Plötzlich sind alle vier auf der Flucht aber dann wird Salome gefasst. Was können die Mädchen tun? Sie gehen dahin, wo Entscheidungen gemacht werden: ins norwegische Parlament. Sie platzen in eine Parlamentsdebatte und Julie erhält die Möglichkeit zu den Parlamentariern zu sprechen. Es gelingt ihr zunächst nicht zu den Fremden zu sprechen. Als alles verloren scheint gibt ihr das Freundschaftsamulett den Mut vor dem Parlament zu sprechen. Im Anschluss daran werden Naisha und Salome abgeführt, Julie, Mette und der Vater kehren in ihr Dorf zurück. Bei der Aufführung zum Luciafest gibt es ein Happy End beim dem Naisha und Salome in den Saal kommen und Julie ihre Redeangst ein zweites Mal überwindet.
In den Vorgesprächen haben wir festgestellt, dass sich durch unsere Schulstruktur die Arbeit an mehreren Projekttagen nicht anbietet. Daher haben wir die Arbeit auf den Deutsch- und SoWi-Unterricht sowie unsere Schülerarbeitsstunden verteilt haben. Das zentrale Freundschaftsthema wurde im Rahmen des Deutschunterrichts behandelt; das Thema Abschiebung im Rahmen des SoWi-Unterrichts. Um die Schülerinteressen besser einschätzen zu können, haben wir im Anschluss an den Film die Schüler zentrale Fragen an den Film sammeln lassen.
Berlinale Generation 2010 Bericht der Kant-Grundschle / Klasse 5c Film: "Rafiki", Regie: Christian Lo, Norwegen 2009
Ein Auszug aus den Ergebnissen: -
Warum dürfen keine Ausländer in Norwegen leben?
-
Was ist mit dem Vater von Naisha passiert?
-
Warum wurde das Aufenthaltsvisum von Naishas Mutter nicht verlängert?
-
Ist Julie in Wirklichkeit auch so schüchtern?
-
Warum hat Julie den Zettel ihrem Vater gegeben? PS: Sie hätte ihn doch einfach austricksen können.
-
Wieso ist Julie im Film 9 Jahre alt aber in Wirklichkeit 10?
-
Es geht um Freundschaft und das fand ich gut
Beim Besprechen dieser Fragen haben wir uns dann entschieden den Film sowohl inhaltlich als auch auf der Gefühlsebene näher zu bearbeiten.
3. Projektstruktur In unserem Projekt haben wir mit Pflicht- und Wahlaufgaben gearbeitet. Inhaltliche Ebene: (schriftlich) -
Nacherzählung des Films – Erarbeitung eines roten Fadens
-
Charakterisierung der Hauptdarstellerinnen
-
Brief an den Regisseur
-
Forschen zum Thema Asylrecht
Gefühlsebene: -
Rollenspiele zu zentralen Szenen des Films (Kinder konnten Szenen selbständig wählen)
-
Freundschaft: Was bedeutet das?
-
Wo endet Freundschaft? (was wäre wenn….)
Berlinale Generation 2010 Bericht der Kant-Grundschle / Klasse 5c Film: "Rafiki", Regie: Christian Lo, Norwegen 2009
Als Einstimmung zu dem Film haben die Schüler die Kurzbeschreibungen aus dem Berlinale Programm gelesen und durften Vorschläge machen und begründen, welchen Film sie ausgewählt hätten. Viele Kinder haben sich eher für „Wie wir leben“ und „Boy“ (beide Filme empfohlen ab 12) entschieden. Sie ließen sich dabei stark von den Altersempfehlungen leiten. Keiner hätte Rafiki ausgewählt. Eine weitere Vorbereitung auf den Film habe ich bewusst nicht gewählt, weil ich die Themenfindung nicht beeinflussen wollte. Ein erstes Feedback direkt nach dem Film und auch die oben kurz vorgestellten Fragen zeigen mir, dass der Film sehr gut für die Altergruppe meiner Schüler geeignet war und auch alle Schüler ansprach. Für deutlich ältere Kinder ist die Handlung dann aber wohl zu vorhersehbar. Vielen Kindern hat der Film sehr gut gefallen. Nur wenige Kinder sprach der Film nicht an. Eine Begründung hierfür war die fehlende Action. Nach dem Vorbesprechen sind wir in die Erarbeitung eingestiegen. In 4er Gruppen wurden unter der Fragestellung: "Was ist für mich Freundschaft?" Erste Vorerfahrungen gesammelt. Im zweiten Schritt musste die Gruppe aus diesen Vorerfahrungen zentrale Thesen formulieren und vorstellen. In einer weiteren Vertiefungsphase mussten die Gruppen aus vorgegebenen Thesen zum Thema Freundschaft fünf auswählen und begründen warum ihnen diese wichtig sind. Zuletzt wurden die wichtigsten Thesen auf einem Klassenplakat gesammelt. Daran schloss sich die Erarbeitung der oben vorgestellten Fragestellungen in Einzeloder Partnerarbeit an. Die Rollenspiele wurden an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen präsentiert. Ein Highlight!
Berlinale Generation 2010 Bericht der Kant-Grundschle / Klasse 5c Film: "Rafiki", Regie: Christian Lo, Norwegen 2009
Viele Gruppen haben sich für ein Rollenspiel die Szene zwischen Julie und ihrem Vater ausgesucht, als Julie ihre Freundin verraten musste. Einige Gruppen haben die Szene aus dem Film eins zu eins nachgespielt, andere Gruppen haben versucht Lösungswege aufzuzeigen (z. B. Julie rennt mit dem Zettel weg). Für mich war es sehr interessant, die Schüler in einer mir bisher eher unbekannten Rolle zu erleben. Vor allem einige schwächere Kinder konnten sich im Rollenspiel sehr gut ausdrücken, was ihnen in Texten nicht so gelungen wäre. Die Charakterisierung der Darsteller haben die Kinder in Partnerarbeit gemacht. Dabei wurde thematisiert, dass die Schauspieler im „echten Leben“ vielleicht ganz anders sind.
Berlinale Generation 2010 Bericht der Kant-Grundschle / Klasse 5c Film: "Rafiki", Regie: Christian Lo, Norwegen 2009
4. Arbeitsbl채tter und Sch체lerergebnisse
Berlinale Generation 2010 Bericht der Kant-Grundschle / Klasse 5c Film: "Rafiki", Regie: Christian Lo, Norwegen 2009
Berlinale Generation 2010 Bericht der Kant-Grundschle / Klasse 5c Film: "Rafiki", Regie: Christian Lo, Norwegen 2009
Berlinale Generation 2010 Bericht der Kant-Grundschle / Klasse 5c Film: "Rafiki", Regie: Christian Lo, Norwegen 2009
5. Abschließende Nachbetrachtung Es war für die Kinder ein beeindruckendes Erlebnis am Projekt der Berlinale Generation 2010 teilzunehmen. Die Premierensituation im Zoopalast mit ca. 1000 Kindern, der Befragung der Hauptdarstellrinnen und des Regisseurs (Autogramme!!) hinterließ bleibenden Eindruck. Wichtig war für mich, die Filme im Vorfeld zu sehen. Ich konnte dadurch gut einschätzen, welche Themen ein Film anbietet und ob er für meine Klasse geeignet ist. Meine ursprüngliche Intention war mehrere Filme mit der Klasse zu sehen. Ich empfand aber das intensive Arbeiten an einem Film als viel produktiver. Auch in der Nachbetrachtung hat sich bestätigt, dass der Film sich gut für Kinder zwischen 8 und 11 Jahren eignet. Ich möchte mich für die umsichtige Organisation bei allen Beteiligten ganz herzlich bedanken. Gerne nehmen wir wieder an dem Projekt teil. Mit freundlichen Grüßen Helge Brennecke, Conny Weber
Name:
Datum:
Überprüfe die folgenden Sätze über Freundschaft ob sie in deinen Augen richtig sind oder nicht. Kreuze die Sätze an, die deiner Meinung nach richtig sind. Ergänze Sätze, die dir außerdem zu diesem Thema wichtig erscheinen. Ein Freund ist jemand, in dessen Gegenwart ich mich wohl fühle. Neue Freunde sind die besten. Ein Freund versteht mich besser als andere. Ein Freund verletzt mich nie. Ein Freund muss persönliche Qualitäten haben, die ich schätze. Wahre Freundschaften dauern selten lange. Ein Freund ist jemand, den auch meine Eltern mögen. Ein guter Freund kritisiert mich nicht. Freunde teilen einander auch Geheimnisse mit. Um einen Freund zu halten, muss man Geld für ihn ausgeben. Ein Freund geht mit mir durch dick und dünn, ganz egal, was ich tue. Man kann nur einen einzigen guten Freund haben. Auf einen guten Freund kann man sich verlassen. Mit einem guten Freund darf man nicht streiten. Einen Freund verrät man nicht.
Name:
Datum:
1) Kreuzt die fünf Aussagen an, die für euch die wichtigsten sind.
2) Stellt eure Ergebnisse innerhalb der Gruppe vor. Findet ihr Gemeinsamkeiten? Wenn ja, welche und begründet eure Entscheidung, weshalb ihr diesen Satz oder diese Sätze für besonders wichtig haltet.
3) Stellt eure Überlegungen anschließend der Klasse vor.
FREUNDSCHAFT
Berlinale Generation 2010 Bericht der Evangelischen Grundschule Wilmersdorf / Klassen 1/2/3 Filme: „Knorzel“, Norwegen 2009 und „Iep“, Niederlande, Belgien 2009
Evangelische Grundschule Wilmersdorf Berlinale Generation 2010 Bericht der Evangelischen Grundschule Wilmersdorf Anke Travers, Dorothee Schmidt und Tamara Matthes mit den Jül – Klassen 1/2/3, den Bussarden, Waldkäuzen und Pinguinen Filme: „Knorzel“, Regie: Asleik Engmark, Norwegen 2009 und „Iep“, Regie: Ellen Smit, Niederlande, Belgien 2009 1. Vorbedingungen des Schulumfeldes und der Lerngruppe Die Evangelische Grundschule Wilmersdorf ist eine staatlich anerkannte Ersatzschule im Aufbau. In der Schule werden derzeit ca. 160 Kinder in 8 Lerngruppen unterrichtet. Die Schülerinnen und Schüler kommen überwiegend aus bildungsnahen Familienverhältnissen. Unterrichtet wird in jahrgangsgemischten Gruppen 1-3 und 4-6. Der Tag gliedert sich vormittags in 80 Minuten Blöcke. Im Mittagsbereich gibt es auch Einzelstunden bzw. Hortfreizeit. Die Evangelische Grundschule Wilmersdorf ist eine reformpädagogische Schule, an der selbstständiges Arbeiten und selbsttätiges Handeln besonders gefördert werden soll. Die Leistungen der Schülerinnen und Schüler werden in Lernentwicklungsberichten beurteilt.
Da die Schüler es gewohnt sind selbstständig zu arbeiten, sich gegenseitig zu beraten und zu unterstützen, wurden auch die Erstklässler in die Lage versetzt, komplexere Aufgaben zu bearbeiten. Hilfe unter den Schülern ist ausdrücklich erwünscht. Alle Schüler haben beide Filme gesehen und konnten sich bei der Arbeit entscheiden, zu welchem Film sie vertiefend arbeiten wollten. In den Klassen wurde im Vorfeld die Handlung der Filme besprochen und es fand im Anschluss ein Brainstorming statt. Zu der Arbeit an den Filmen wurde die Projektmethode gewählt. An drei aufeinander folgenden Tagen konnten die Schüler vormittags zu frei gewählten Themenschwerpunkten arbeiten.
Berlinale Generation 2010 Bericht der Evangelischen Grundschule Wilmersdorf / Klassen 1/2/3 Filme: „Knorzel“, Norwegen 2009 und „Iep“, Niederlande, Belgien 2009
Zu den Bussarden: 20 Schüler, 10 Jungen, 10 Mädchen; 1. Jahrgangsstufe 7, 2. Jahrgangstufe 8 und 3. Jahrgangsstufe 5 Schüler. Zu den Waldkäuzen: 22 Schüler, 11 Jungen, 11 Mädchen; 1. Jahrgangsstufe 8, 2. Jahrgangsstufe 5, 3. Jahrgangsstufe 9 Schüler. Zu den Pinguinen: 17 Schüler, 7 Jungen, 10 Mädchen; 1. Jahrgangsstufe 7. 2. Jahrgangsstufe 5, 3. Jahrgangsstufe 5 Schüler
2. Didaktisch-methodische Überlegungen Wir haben „Iep“ und „Knorzel“ ausgewählt, da sich beide Filme besonders gut für JülKlassen eignen und unterschiedliche geschlechtsspezifische Aspekte aufgreifen. Unsere anfängliche Überlegung nur einen Film zu schauen haben wir schnell verworfen. Wir fanden zwei Filme, die ähnliche Schwerpunkte in ihrer Thematik haben und doch sehr unterschiedlich sind. Beide Filme greifen die Themen Freundschaft, Zuneigung und Abenteuer in verschiedener Form auf. „Iep“ ein langsam erzählter Film und „Knorzel“ eine dagegen schwungvolle Familiengeschichte. „Iep“ Ein älteres, alleinstehendes Ehepaar findet ein kleines geflügeltes Wesen, halb Mensch, halb Vogel. Die Frau möchte das Kind an Tochter statt annehmen und zieht es auf. Der Mann, ein Vogelkundler, sieht in ihm eher einen Vogel. Viegelchen wird flügge und fliegt dem Ehepaar davon. Die beiden machen sich auf die Suche an der sich auch ein kleines Mädchen und ein Feuerwehrmann beteiligen. Sie finden Viegelchen wieder, lassen es aber dann mit den Zugvögeln nach Süden ziehen…
„Knorzel“ Lillebrors Familie zieht in Norwegen aufs Land in ein abgelegenes, sehr baufälliges Haus. Lillebror ist anfangs sehr einsam ohne seine alten Freunde aus der Stadt. Ein Stück Zweig, mehr als ein lebloses Holzstück, wird Lillebrors Begleiter. Viele Abenteuer warten. Die Familie leidet unter der Arbeitslosigkeit des Vaters. Sein Motto „man darf nie aufgeben“ wird hart auf die Probe gestellt und erst durch einen glücklichen Zufall gelingt es Lillebror seinem Vater zu beruflichen Erfolg zu verhelfen. Die Familie lebt sich ein und bemüht sich um Kontakt zu den Menschen auf dem Land. Lillebror findet eine Freundin, der große Bruder seine erste Liebe und bekommt den ersten Kuss.
Berlinale Generation 2010 Bericht der Evangelischen Grundschule Wilmersdorf / Klassen 1/2/3 Filme: „Knorzel“, Norwegen 2009 und „Iep“, Niederlande, Belgien 2009
Ein erstes Brainstorming zu den Filmen zeigte schnell ein reges Interesse der Schüler an den verschiedenen Themen. Beide Filme kamen bei den Kindern gut an. Erste Gespräche zeigten uns auch auf, welche Themen die Kinder besonders interessieren.
In der Vorbereitung zum Projekt haben wir verschiedene Themenschwerpunkte herausgearbeitet. Zu einigen Aufgaben haben alle Schüler gearbeitet. Bei den Schreibaufgaben konnten die Schüler wählen. In Gruppen haben sich die Kinder mit den Schreibaufgaben auseinandergesetzt und sie dann der Klasse präsentiert. Im zweiten Schritt haben sich die Kinder in Einzelarbeit mit den gewählten Aufgaben beschäftigt. Beim Schreiben wurden die Erstklässler und schwächere Schreiber durch Lehrer und Erzieher unterstützt und konnten ihre Texte auch diktieren.
Wir haben für uns drei Arbeitsschwerpunkte festgelegt: 1. Ist die Handlung der Geschichte verstanden worden? 2. Welche Gefühle haben die Filme bzw. einzelne Szenen bei den Schülern wachgerufen? 3. Welche Erfahrungen und Fantasien zu den Themen (Freundschaft, Angst, Loslassen, Abenteuer, Anderssein) haben die Kinder?
3. Stunden- und Projektstruktur 1. Projekttag Gemeinsamer Beginn zu den Themen: - Was ist die Berlinale? - Zeitliche und geografische Einordnung der Filme - Austausch zu den Filmen Arbeit in Kleingruppen zu den verschiedenen Schreibanlässen mit anschließender Präsentation
Berlinale Generation 2010 Bericht der Evangelischen Grundschule Wilmersdorf / Klassen 1/2/3 Filme: „Knorzel“, Norwegen 2009 und „Iep“, Niederlande, Belgien 2009
2. Projekttag Künstlerischer Schwerpunkt: Gestalten von „Viegelchen“ und „Knorzel“, malen von Ungeheuern Materialien: Wassermalfarben, Papier, Knete, Federn, Nylonstrümpfe u.a. Requisiten Szenische Darstellung: -
Knorzel wird weggenommen Ärgern im Bus „Im Dialog mit meinem Knorzel“ meine Lieblingsszene
Elfchen schreiben
3.Projekttag Herausarbeiten, zu welchen Filmen schriftlich gearbeitet wird Bearbeitung der Schreibaufgaben
An allen Projekttagen haben die Schüler sehr motiviert gearbeitet. Viele Kinder haben sich explizit für einen Film entschieden, an dem sie näher gearbeitet haben, andere hatten das große Bedürfnis zu beiden Filmen zu arbeiten. Um den Interessen der Kinder entgegenzukommen haben wir alles zugelassen. Insbesondere beim Schreiben der Elfchen haben die Kinder noch mal vertieft über die Filme nachgedacht und sind zu tollen Ergebnissen gekommen. Sehr beliebt war auch die Aufgabe, seinen „Knorzel“ von zu Hause mitzubringen und über ihn zu schreiben. Die Kinder konnten alle die Bedeutung, die „Knorzel“ für Lillebror hatte gut nachvollziehen.
4. Arbeitsblätter und Schülerergebnisse
Berlinale Generation 2010 Bericht der Evangelischen Grundschule Wilmersdorf / Klassen 1/2/3 Filme: „Knorzel“, Norwegen 2009 und „Iep“, Niederlande, Belgien 2009
Erzählstation 1
Iep! Schon seit tausenden von Jahren träumen die Menschen davon Fliegen zu können.
Stell Dir vor Du könntest Dich in ein Tier Deiner Wahl verwandeln. Welches Tier würdest Du wählen? Was würdest Du gerne erleben?
Sprecht über diese Fragen. Jeder sollte zu Wort kommen.
Wahlaufgabe:
Male und schreibe zu Deiner Fantasie. Ich als Tier kann... erlebe
Berlinale Generation 2010 Bericht der Evangelischen Grundschule Wilmersdorf / Klassen 1/2/3 Filme: „Knorzel“, Norwegen 2009 und „Iep“, Niederlande, Belgien 2009
Erzählstation 2
Iep! Warum will Iep wegfliegen?
Warre und Tine und auch Loetje sind sehr nett, aber....
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Wahlaufgabe: Tauscht Eure Ideen aus und schreibt den Satz zu Ende. (Wenn Ihr Euch nicht einigen könnt, schreibt mehrere Sätze auf!)
Berlinale Generation 2010 Bericht der Evangelischen Grundschule Wilmersdorf / Klassen 1/2/3 Filme: „Knorzel“, Norwegen 2009 und „Iep“, Niederlande, Belgien 2009
Erzählstation 3
Iep ! Wählt eine Situation und erzählt die Geschichte weiter: * 1. Nach dem Winter kehrt Iep mit den anderen Zugvögeln zurück zu Warre und Tine. Was hat Iep wohl erlebt und wie geht es dann weiter? **
2. Loetjes Vater findet Loetje und Bor in dem abgelegenen Hospital.
Was wird Loetjes Vater zu seinem Kind sagen? Was sagt Loetje zu ihrem Vater? Was passiert mit dem Jungen Bor?
Wahlaufgabe: Schreibe das Gespräch zwischen Tochter und Vater auf. (Spielt die Szene!)
Berlinale Generation 2010 Bericht der Evangelischen Grundschule Wilmersdorf / Klassen 1/2/3 Filme: „Knorzel“, Norwegen 2009 und „Iep“, Niederlande, Belgien 2009
Erzählstation 4
Knorzel oder „ein Stück Holz mit Seele“
Findet passende Adjektive (Wieworte) die Knorzel beschreiben. Knorzel ist … ___________________________________________________ ___________________________________________________ Oder schreibt im ganzen Satz, was Ihr an Knorzel mögt oder auch nicht. An Knorzel finde ich gut, … ___________________________________________________ ___________________________________________________ Ich fand es nicht gut, als Knorzel … ___________________________________________________ ___________________________________________________
Berlinale Generation 2010 Bericht der Evangelischen Grundschule Wilmersdorf / Klassen 1/2/3 Filme: „Knorzel“, Norwegen 2009 und „Iep“, Niederlande, Belgien 2009
Erzählstation 5
Knorzel Lillebror ist krank. Er hat Fieber und ist allein zu Haus. Da kommt jemand. Er fürchtet sich vor einem Drachen.... Kennt Ihr das? − Angst im Dunkeln? − komische Geräusche? − gefährliche Tiere, Ungeheuer....? Erzählt Euch Eure ungeheuerlichen Erlebnisse oder Ängste • Kann man das malen? Wie heißt der Titel zu deinem Bild? (Schreibt mindestens einen Bildtitel auf!) _______________________________________________ • Kannst Du selber eine spannende Geschichte schreiben? Schreibt Eure Überschrifte (-en) auf! (Mindestens eine!) _______________________________________________ Wahlaufgabe 5 Ein Alptraum – Der Fieberwahn • Male Dich in einer gefährlichen Situation! • Schreibe Deine Geschichte dazu!
Berlinale Generation 2010 Bericht der Evangelischen Grundschule Wilmersdorf / Klassen 1/2/3 Filme: „Knorzel“, Norwegen 2009 und „Iep“, Niederlande, Belgien 2009
Erzählstation 6
Knorzel
Ein wichtiger Satz im Film war: „Man darf niemals aufgeben!“ Findest Du Szenen (Situationen) im Film, auf die dieser Satz passt?
*_____________________________ *_____________________________ *_____________________________
Kennst Du das? Etwas ist so schwierig, dass Du am liebsten aufgeben willst? Findet Ihr eigene Beispiele.
Berlinale Generation 2010 Bericht der Evangelischen Grundschule Wilmersdorf / Klassen 1/2/3 Filme: „Knorzel“, Norwegen 2009 und „Iep“, Niederlande, Belgien 2009
Zusatzstation Schauspielerei
Wählt eine Szene oder eine eigene und spielt diese nach!
- Die Mädchen nehmen Knorzel weg.
- Ärgern im Bus.
- Lillebror redet mit Knorzel.
-
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-
Berlinale Generation 2010 Bericht der Evangelischen Grundschule Wilmersdorf / Klassen 1/2/3 Filme: „Knorzel“, Norwegen 2009 und „Iep“, Niederlande, Belgien 2009
Hausaufgabe Hast Du auch so etwas wie einen Knorzel? Ein Ding mit dem nur Du reden kannst und das nur zu Dir spricht? Etwas mit dem Du Deine Alpträume und Wunschträume teilst? Bringe Deinen „Knorzel“ mit!
Berlinale Generation 2010 Bericht der Evangelischen Grundschule Wilmersdorf / Klassen 1/2/3 Filme: „Knorzel“, Norwegen 2009 und „Iep“, Niederlande, Belgien 2009
Die „Knorzel“ der Pinguine: Knorzelgeschichten
Berlinale Generation 2010 Bericht der Evangelischen Grundschule Wilmersdorf / Klassen 1/2/3 Filme: „Knorzel“, Norwegen 2009 und „Iep“, Niederlande, Belgien 2009
Berlinale Generation 2010 Bericht der Evangelischen Grundschule Wilmersdorf / Klassen 1/2/3 Filme: „Knorzel“, Norwegen 2009 und „Iep“, Niederlande, Belgien 2009
Berlinale Generation 2010 Bericht der Evangelischen Grundschule Wilmersdorf / Klassen 1/2/3 Filme: „Knorzel“, Norwegen 2009 und „Iep“, Niederlande, Belgien 2009
Elfchen
Berlinale Generation 2010 Bericht der Evangelischen Grundschule Wilmersdorf / Klassen 1/2/3 Filme: „Knorzel“, Norwegen 2009 und „Iep“, Niederlande, Belgien 2009
Berlinale Generation 2010 Bericht der Evangelischen Grundschule Wilmersdorf / Klassen 1/2/3 Filme: „Knorzel“, Norwegen 2009 und „Iep“, Niederlande, Belgien 2009
5. Abschließende Betrachtung zum Projekt Es war für uns ein besonderes Erlebnis am Projekt Berlinale Generation 2010 teilzunehmen. Die Schüler haben die besondere Atmosphäre des Filmfestivals deutlich wahrgenommen (der rote Teppich, die besonderen Ansagen, die vielen Menschen, die Premieresituation). Es hat sie beeindruckt, dass sie Regisseure und Darsteller sehen und befragen konnten. Besonders bei dem Film „Iep“ waren die Kinder von der Hauptdarstellerin nachdrücklich fasziniert.
In den Projekttagen stellten wir fest, dass die ausgewählten Filme sich für unsere Klassen sehr gut eigneten. Die Schüler konnten sich in die Themen der Filme hineinversetzen. Es gab in beiden Filmen Aspekte, die die Kinder vertiefend bearbeiten konnten. Bei „Iep“ sprach die Kinder der Traum vom Fliegen besonders an. Bei „Knorzel“ war es die Beziehung zu dem beseelten Holzstück.
Die produktive Nachbereitung der Filme war sehr erfolgreich. Die Filme hatten einen hohen Aufforderungscharakter, der bei den Schülern kreative Prozesse und spannende Ergebnisse evozierte. Durch die Arbeit an den Filmen wurde uns deutlich, wie wichtig die gemeinsame Nachbereitung von Filmerlebnissen und wie bereichernd der Austausch über die Wahrnehmungen der Kinder ist.
Wir möchten an dieser Stelle auch unseren Respekt vor dem wohl organisierten Projekt zur Sprache bringen. Die Schülerinnen und Schüler fühlten sich durch die Ansagerinnen besonders willkommen.
Wir alle würden uns freuen im nächsten Jahr wieder am Schulprojekt Berlinale Generation teilnehmen zu können. Vielen Dank. Mit freundlichen Grüßen Tamara Matthes, Dorothee Schmidt und Anke Travers
Berlinale Generation 2010 Bericht der Ernst-Adolf-Eschke-Schule / Klassen 4/5 und 6 Filme: „Boy“ und „Kurzfilme 2“
Berlinale 2010 Kurzfilme 2 Projekt im Rahmen des Lebenskundeunterrichts und evangelischen Religionsunterrichts Boy Projekt im Rahmen des Lebenskundeunterrichts Klasse 4/5 und Klasse 6 an der Ernst-Adolf-Eschke-Schule, Charlottenburg Projektbericht Von Gerlinde Uffrecht und Blanka Hansel
Berlinale Generation 2010 Bericht der Ernst-Adolf-Eschke-Schule / Klassen 4/5 und 6 Filme: „Boy“ und „Kurzfilme 2“
Die Rahmebedingungen für das Berlinale-Projekt an der Ernst-Adolf-Eschke Schule Die Ernst-Adolf-Eschke Schule ist eine Förderschule mit dem Schwerpunkt ,,Hören”. Die Schule hat die Aufgabe diesen Förderschwerpunkt von der vorschulischen Frühförderung, der Primarstufe bis in die Sekundarstufe I und hin zur Berufsbildung umzusetzen. Die Ernst-AdolfEschke-Schule verfolgt dabei ein offenes bilinguales Konzept in ihrer Unterrichtsarbeit. Dabei finden auch Schüler Berücksichtigung, die neben ihrer Hörschädigung andere sonderpädagogische Förderschwerpunkte aufweisen. Im Unterricht der Ernst-Adolf-Eschke-Schule werden primär zwei Sprachen verwendet: die Deutsche Lautsprache (meist mit Unterstützung von Gebärden oder in Schriftform) und die Deutsche Gebärdensprache. Jeder hat das Recht zu verstehen und verstanden zu werden. Wir entwickeln Kommunikation bei allen Beteiligten, indem wir Deutsch in Laut- und Schriftsprache (unterstützt mit Gebärden) und die Deutsche Gebärdensprache anbieten. (Auszug aus dem Schulprogramm der Schule - www.eaeschule.de/schulprogramm) Um diesen Förderungen gerecht zu werden sind die Klassen klein. Die Schülerzahl liegt zwischen 4 und 10 SchülerInnen pro Klasse. Der Inhalt des Unterrichts entspricht in den Klasse mit ausschließlichem Förderschwerpunkt ,,Hören” dem an anderen Grund- und Sekundarschulen. Didaktisch-metodische Überlegungen >
Die Schüler erleben die besondere Atmosphäre eines internationalen Filmfestivals
>
Sie lernen Filme aus anderer Sicht wahrzunehmen - nicht nur als Unterhaltung - und sollen sich mit den Inhalten auf unterschiedliche Art und Weise auseinander setzen
>
Sie haben die Möglichkeit RegisseurInnen, SchauspielerInnen und andere Personen aus der Filmbranche kennen zu lernen und ihnen Fragen zu stellen . Sie lernen die Lebensbedingungen von Kindern in anderen Ländern kennen (Bezug zu Lebenskunde)
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An Berlinale-Projekt nehmen SchülerInnen der Klassen 4/5 und Klasse 6 teil. Zu Klasse 4/5 In dieser Klasse lernen 5 SchülerInnen, 3 Jungen und 2 Mädchen. Alle fünf Kinder sind gehörlos. Ein Junge stammt aus dem Kosovo. Von den 5 SchülerInnen nehmen 2 Jungen und 1 Mädchen am Lebenskundeunterrichts des humanistischen Verbandes teil, ein Mädchen besucht den evangelischen und ein Junge den katholischen Religionsunterricht. Das Berlinale-Projekt wurde für die SchülerInnen aus Lebenskundeunterricht und evangelischen Religionsunterricht gemeinsam durchführt. Ein Junge, der am Lebenskundeunterricht teilnimmt, hat den zusätzlichen Förderschwerpunkt im emotional/sozialen Bereich. Er ist schwierig und hat bei der Arbeit keine Ausdauer. Die restlichen SchülerInnen sind sehr kreativ und gestalterisch begabt. Wahrscheinlich sind diese Fähigkeiten so ausgeprägt, weil sie ihnen neben der Gebärdensprache weitere Ausdruckmöglichkeiten bieten. Die SchülerInnen arbeiten während des Projektes nicht in ihrem Klassenraum, sondern in einem kleinem Hortraum, in dem auch sonst der Lebenskundeunterricht stattfindet. Materialien wie Tuscheoder ähnliches müssen jeweils aus den anderen Räumen herzugeholt werden.
Berlinale Generation 2010 Bericht der Ernst-Adolf-Eschke-Schule / Klassen 4/5 und 6 Filme: „Boy“ und „Kurzfilme 2“
Projektdurchführung Die SchülerInnen der gesamte Klase 4/5 waren am Freitag, dem 19.2. im Filmtheater am Friedrichshein und sahen dort die Kurzfilme 2. Mit dabei war der Klassenlehrer. Die Grundidee war, von den SchülerInnen Filmplakate gestalten zu lassen, wobei sich jede/r einen film von den gesehenen Kurzfilmen aussuchen konnte. Vorher sollten die Kinder sich gegenseitig Szenen aus dem Film ihrer Wahl vorspielen, um einerseits bei den MitschülerInnen die Erinnerung an das Gesehen wieder wach zu rufen, andererseits sollten sie auf diese Weise vermitteln, was sie jeweils besonders beeindruckt hatte. Dabei ist immer wieder die Fähigkeit der gehörlosen Schüler faszinierend, ihren Körper als Ausdrucksmittel zu gebrauchen. Die Filme, die am meisten gefallen bzw. beeindruckt hatten, waren ,,Drona und Ich” , ,,Luft holen” und ,,Sechs Dollar Fünfzig Mann”. In der nächsten Stunde wurde besprochen, was auf ein Plakat gehört: Es soll die Grundstimmung des Films wiedergeben, gleichzeitig neugierig machen auf den Film, der Titel muss Platz finden, es sollte einen Hinweis geben, worum es in diesem Film eigentlich geht. Anschließend entwarfen die SchülerInnen skizzenhaft ihre Plakate. In den nächsten zwei Stunden wurden die Plakate in A3 Format mit Wasserfarben ausgeführt, wobei alle bis auf den sehr unruhigen Jungen sehr sorgfältig gearbeitet haben. Dieser fertigte darum zwei Varianten seines Plakates an.
Berlinale Generation 2010 Bericht der Ernst-Adolf-Eschke-Schule / Klassen 4/5 und 6 Filme: „Boy“ und „Kurzfilme 2“
Berlinale Generation 2010 Bericht der Ernst-Adolf-Eschke-Schule / Klassen 4/5 und 6 Filme: „Boy“ und „Kurzfilme 2“
Zur Klasse 6 In der Klasse 6 nehmen 6 SchülerInnen am Lebenskundeunterricht teil - 4 Jungen und 2 Mädchen. Die SchülerInnen sind überwiegend nichtdeutscher Herkunft (Türkei, Libanon, Ukraine, Bosnien, Tschetschenien, Italien) im Alter von 11 bis 13 Jahren. Die Klasse hat eine Stunde Lebenskundeunterricht pro Woche. Projektdurchführung Nach dem wir im letzten Jahr die Kurzfilme 2 gesehen haben, wollten wir in diesem Jahr einen “richtigen” Film sehen - aber nur mit Untertiteln. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass es wenig Sinn macht, gehörlosen Kindern einen Film ohne Untertiteln zu zeigen - sie fangen einfach an sich zu unterhalten, wenn sie die Handlung nicht mehr verstehen und verlieren das Interesse am Film. Unsere Wahl fiel auf “Boy“ von Taika Waititi ( Neuseeland), der in englischen Sprache mit deutschen Untertiteln lief.
... Sommer, Girls, Gangs, Drugs...ist not easy beeing eleven ... Schon dieser Leitsatz hat die Neugier geweckt - es ist nicht einfach elf, zwölf, dreizehn zu sein - das wissen die SchülerInnen aus eigenen Erfahrungen sehr gut.
Berlinale Generation 2010 Bericht der Ernst-Adolf-Eschke-Schule / Klassen 4/5 und 6 Filme: „Boy“ und „Kurzfilme 2“
Nachdem wir zur Vorbereitung des Kinobesuchs Informationen über Neuseeland gesammelt haben, war es am 19. Februar endlich so weit. Da es nicht der erste Berlinale-Besuch war, wussten die SchülerInnen schon, dass es etwas anders ist, als der normale Kinobesuch - am Anfang gibt es eine Ansage und am Ende - nach dem Applaus - besteht die Möglichkeit den RegisseurInnen und SchauspielerInnen Fragen zu stellen. Nach dem Kinobesuch haben wir den Film besprochen und Verständigungsfragen geklärt. Es hat sich gezeigt, dass manche SchülerInnen trotz Untertitel bestimmte Stellen missverstanden haben. In der darauffolgenden Woche haben wir uns mit einzelnen Szenen intensiver beschäftigt, wobei die SchülerInnen diese Szenen nachgespielt haben. Die Figur des Vaters war für sie sehr faszinierend und so entstand die Idee, sich mit den eigenen Vorbildern zu beschäftigen. Die SchülerInnen bekamen die Aufgabe Poster mit ihren Vorbildern zur nächsten Stunde mitzubringen. (Vielen Dank an Sonja Barth für die Idee - Geben und Nehmen beim HVD). In der zweiten Stunde haben die SchülerInnen ihre Vorbilder auf einen Zettel aufgeschrieben und die drei wichtigsten unterstrichen. Die Zettel kamen in eine Box und wurden danach vorgelesen - die SchülerInnen sollten erraten, wer was geschrieben hat. Anschließend wurden ihre mitgebrachten Poster vorgestellt. Am Ende der Stunde wurde besprochen, dass jeder SchülerInnen eine Zeitschrift-Titelseite mit eigenem Foto gestaltet. Die SchülerInnen sollten sich überlegen, was auf ihre Titelseite kommt und wie die Zeitschrift heißen wird. In der dritten Stunde habe ich de SchülerInnen für die Titelseite-Gestaltung fotografiert. Die restlichen SchülerInnen füllten in der Zeit das AB ,,Was ich von einem Vorbild erwarte?” aus und die Ergebnisse wurden an der Tafel festgehalten und ausgewertet. In der vierten Stunde wurden die Kriterien für die Gestaltung noch einmal besprochen - Name der Zeitschrift, Logo, Interesse, wie kann man sich wie ein Star ankündigen usw.. Anschließend wurden die Titelseiten gestaltet. Es sind nicht alle Titelseiten fertig geworden, da die SchülerInnen unterschiedlich schnell und sorgfältig gearbeitet haben.
Die Möglichkeit beim Berlinale-Projekt mitzuarbeiten war für alle SchülerInnen eine sehr interessante Erfahrung. Es standen uns leider nur 4 Unterrichtstunden zur Verfügung und deswegen konnten wir uns nicht mit den Themen intensiver beschäftigen. Die SchülerInnen der Klasse 4/5 möchten auf jeden Fall nächstes Jahr wieder mitmachen. Die SchülerInnen der 6.Klasse sind jetzt sehr motiviert, selbst einen Kurzfilm zu drehen.
Berlinale Generation 2010 Bericht der Ernst-Adolf-Eschke-Schule / Klassen 4/5 und 6 Filme: „Boy“ und „Kurzfilme 2“
Was ich von meinem Vorbild erwarte In der Regel suchen wir uns Vorbilder nach Eigenschaften und Merkmalen aus, die wir selbst gerne haben wollen. Welche soll dein Vorbild haben?
sehr wichtig
gutes Aussehen
stark
erfolgreich
viel Humor
Geld, Reichtum
klug
tierlieb
bescheiden
Showtalent
Verständnis für andere
gute Manieren
Interesse für die Umwelt
pflichtbewusst
hilfsbereit
wichtig
unwichtig