Berlinale Generation Schulprojekt 2016 [Wecken Sie das Interesse Ihrer Leser mit einem passenden Zitat aus dem Dokument, oder verwenden Sie diesen Platz, um eine Kernaussage zu betonen. Um das Textfeld an einer beliebigen Stelle auf der Seite zu platzieren, ziehen Sie es einfach.]
Gesamtbericht der Grundschulen
Mercator – Grundschule 06G30
Ergebnisbericht zum Berlinale – Projekt 2016
zum Besuch von
Mercator – Grundschule, Steglitz Klasse: JÜL 1-3 Film: „Ted Siegers Molly Monster-Der Kinofilm“ Inhaltlicher Schwerpunkt: Du und Dein Begleiter - Kinder und ihre Kuscheltiere Praktische Schwerpunkte: Rezeption des Films und Chronologie erinnern; Erstellen einer Filmrolle – Aspekt: Wir sind Filmkritiker!; Erstellen von Beschreibungen des eigenen Kuscheltiers; Malen eines Bildes (SchülerIn und Kuscheltier); Kombinatorik mit den Filmcharakteren; Gestalten einer Ausstellung in der Schule
1. Vorbedingungen des Schulumfelds und der Lerngruppe Die Mercator-GS liegt in Lichterfelde-Süd und ihr Einzugsgebiet erstreckt sich vorrangig über die sog. Thermometer-Siedlung, einer Hochhaussiedlung direkt am Stadtrand. Die MercatorGS ist seit 2011 Schule im Modellversuch Inklusion. Die Lerngruppe JÜL 1-3 hat 25 Schüler. Es ist also eine heterogene Lerngruppe mit einer Altersspanne zwischen 6 und 10 Jahren, mit unterschiedlichen sprachlichen Möglichkeiten und kulturellen Hintergründen (11 verschiedene Nationalitäten). In Bezug auf das Medium Kinofilm, sind die Lehrerinnen von wenig Vorerfahrung bei den Kindern ausgegangen und tatsächlich zeigte sich im Verlauf des Projekts, das sowohl das inhaltliche Gespräch als auch die weiterführende Vertiefung des gemeinsamen Filmerlebnisses in der Gemeinschaft für die allermeisten Kinder eine komplett neue Erfahrung war.
2. Didaktisch-methodische Überlegungen Nach Sichtung zweier Filme in der Pressevorführung, eigener Ideenentwicklung und Austausch mit Kolleginnen entschieden wir uns für den Film „Ted Sieger’s Molly Monster“. Da der Klassenlehrerin in erster Linie an einem Ansatz gelegen war, der deutlich von der Rezeption und den Interessen der SchülerInnen am Film ausgeht, waren der gemeinsame Kinobesuch und die anschließenden Klassengespräche Startpunkt für die weitergehende Projektplanung. Der Besuch der Berlinale war ein großartiges Erlebnis für alle! Hierfür sorgte natürlich die besondere Atmosphäre des Festivals, der berühmte Rote Teppich, von dem die Kinder vorher nur gehört hatten; der eindrucksvolle Kinosaal im neu renovierten „Zoopalast“; das Erlebnis „Checker-Tobi“ als Moderator live zu sehen; die gemeinsam erlebte und genossene Filmschau; die Größe und Berichte des Film-Teams auf der Bühne zu erleben; Fragen zum Film zu hören und selber zu stellen; das zusätzliche Highlight MOLLY MONSTER im Foyer des Zoopalasts ganz persönlich zu begegnen! In den folgenden fragend-entwickelnden Unterrichtsgesprächen über den Film wurden verschiedene Aspekte deutlich, die das Interesse der Kinder besonders auf sich zogen (siehe die „Kommentar“-Spalte in der tabellarischen Projekt-Übersicht). Zunächst wurde deutlich, dass alle Kinder großen Gefallen an der Geschichte und den farblich wunderschön gestalteten Bildern hatten. Inhaltlich berührte sie neben anderen Aspekten die Situation des „Niepers“ als einem Wesen, das völlig allein schien, besonders. Der Vergleich mit den anderen Charakteren des Films ergab schließlich, dass eigentlich jedem anderen Charakter mindestens ein Partner/Freund/ Begleiter an die Seite gestellt war (weitere Ausnahme stellte nur noch der Kapitän dar). Insbesondere Mollys Begleiter „Edison“ wurde hier näher betrachtet und beschrieben. Um den Bogen in die persönliche Lebenswelt der Kinder zu schlagen, formulierte die Klassenlehrerin die Frage, wer denn persönlicher Begleiter der Kinder selbst wäre, wobei das Thema schnell auf die eigenen Kuscheltiere kam. Diese seien 2
Begleiter und im Gegensatz zu Freunden oder Familienmitgliedern zu jedem Zeitpunkt und immer verfügbar. So wurde die Projektidee entwickelt die Kinder zu ihren eigenen Kuscheltieren Beschreibungen und Bilder entwerfen zu lassen. Weitere Projektideen griffen andere Aspekte der Filmrezeption auf und bekamen in unterschiedlichen Fächern über 4 bis 5 Wochen Raum. Eine detaillierte Übersicht über die Projektstruktur findet sich nachfolgend.
3
3. Stunden- und Projektstruktur Zeitliche Abfolge
Inhalt
Schülertätigkeit
nach dem Kinobesuch in der Schule; 1. Tag (Deutsch)
Reflektion: Film zeitnah ohne Aufgabenstellung kommentieren
Sch. äußern sich spontan zu dem Inhalt
am nächsten Tag; 2. Tag (Deutsch)
Inhalt des Films rekapitulieren
3. Tag (Deutsch)
Sch. hörten sich den Inhalt des Filmes in einer vorgelesenen Version an und bringen vorher ausgeteilte Bilder in der richtigen Reihenfolge an der Tafel an die Mitwirkenden des Films Sch. benennen alle benennen Mitwirkenden, finden das entsprechende Bild und gestalten ein Tafelbild
Material
Kommentare Der Film wurde sowohl von den Mädchen als auch von den Jungs positiv aufgenommen. Besonders beindruckt waren die Sch. vom Nieper und den Sillies. Der Käptn wurde ebenso als besonders ansprechend erwähnt. Aber auch Kritik wurde genannt: „Der Edison hat mir nicht gefallen. Den konnte man so schlecht verstehen.“ Gefreut haben sich die Kinder über die Molly, die im Kinosaal und später im Vorraum erschien. In diesem Zusammenhang wurde aber auch das besondere Ambiente erwähnt. (Zoopalast) Einige Kinder gingen vor der Vorstellung zu den Wänden und befühlten diese. Auf Anregung einiger Toilettengänger mussten auch die Toiletten von vielen Sch. inspiziert werden.
Internetportal „mollymonster.tv“; Informationen zum Film lange Inhaltsangabe, S.9; Bildmaterial zum Film ausdrucken Internetportal „mollymonster.tv“; Informationen zum Film Mollys Welt - Die Charaktere
Die Sch. halfen sich gegenseitig, veränderten die Reihenfolge so lange, bis alle zufrieden waren.
Die Schüler konnten sich sehr gut an die einzelnen Charaktere erinnern, auch mit dem richtigen Namen.
4
an 2 darauffolgenden Tagen (Mathe: Kombinatorik) 2. Woche, ca. 3 Stunden (Deutsch/BK)
Wie viele Möglichkeiten gibt es, die noch kleine Familie (Etna, Popo und Molly) für ein Familienfoto zu arrangieren? Wir sind Filmkritiker! Basteln der Berlinale – Filmrolle und ausfüllen der einzelnen Rubriken
Sch. legen in Partnerarbeit mit kleinen Bildern unterschiedliche Anordnungsmöglichkeiten
Ausreichendes Bildmaterial von Popo, Etna und Molly
sh. Anhang
Sch. bringen von zu Hause eine Papprolle mit, bekleben diese und befestigen zum Schluss die Filmrolle (Papierstreifen); parallel wird der Papierstreifen ausgefüllt zur Filmrolle zusammengeklebt und gerollt
Papprollen, Papier zum Bekleben, Eintrittskarte für die Kinovorstellung; Vorlage für die Berlinale - Filmrolle
3. Woche (Deutsch)
dominierende Paarbildung im Film erkennen; bewusstes Zuordnen der Paare; Gespräch über die „Außenseiter“
Sch. betrachten erneut die Charaktere des Films, bemerken, dass fast immer Paare angetroffen werden, benennen die Paarbildungen; erkennen, dass der Nieper, die Sillies und der Käptn eine Ausnahme bilden; finden für den Nieper Lösungen zum Glücklichsein
Mollys Welt – Die Charaktere
mögliche Aktivitäten von Molly und Edison besprechen
Sch. beschreiben unterschiedliche Aktivitäten; malen anschließend verschiedene Aktivitäten aus
Internetportal „mollymonster.tv“ Ausmalbilder Molly und Edison
Die Kinder liebten die farbenfroh gestaltete Kinokarte. Das Ausfüllen gelang mit Unterstützung der Lehrer. Die älteren Sch. erkannten sehr schnell, wo man sich bestimmte Informationen herholen konnte (Kinokarte). Die Sch. nahmen ihre Aufgabe als Filmkritiker sehr ernst. Beim Ausfüllen der Rolle kamen wir auf die Herkunft der Regisseure zu sprechen und auf ihre Sprachen, sahen uns dann noch mal die Namen der einzelnen Charaktere an und konnten diese nun besser nachvollziehen. Die Sch. haben sehr schnell die Paarbildung erfasst. Auch die Zuordnung Molly Monster und Edison fiel nicht schwer. Sehr viel Sympathie von Anfang an hatte der Nieper. Um so betroffener waren die Sch., dass er ja keinen konkreten Partner hatte. Dann stand ganz schnell fest, wenn man schon keinen festen Partner hat, braucht man eben Freunde. Molly hatte auch die Situation. Dann kam Edison zu ihr. Die Sillies hatten zwar keinen Partner, aber viele Gleichgesinnte. Das war für die Sch. in Ordnung. Der Käptn strahlte so viel Selbstbewusstsein aus, dass die Solorolle für ihn akzeptiert wurde. Den Sch. fielen viele Dinge ein, die man mit einem guten Freund/ Vertrauten machen kann. Beim Ausmalen betrachteten die Sch. immer 5
4. Woche (Deutsch)
Wir bringen unseren Partner/ Vertrauten mit Freies Gespräch über das Kuscheltier Beispiele kennenlernen, mit welchen Kriterien das Kuscheltier umfassend beschrieben werden kann, die Schüler fertigen eine Beschreibung ihres Kuscheltiers an
5. Woche (BK)
passend zum Text male ich mich mit meinem Kuscheltier
6. Woche (Deutsch)
nach entsprechender Kontrolle der Beschreibung Reinschrift anfertigen
6./7. Woche (Abschluss)
Wir gestalten eine Ausstellung im Foyer der Schule
Die Sch. stellen ihr Kuscheltier vor. Nach mehreren Beispielen lesen gute Leser fertige Beschreibungen vor. Gemeinsam überlegen die Sch., welche Fragen bei den einzelnen Beschreibungen beantwortet wurden. Fragen werden an der Tafel angebracht. Jeder Sch. versucht, sein Kuscheltier möglichst umfassend mit Hilfe der Fragestellungen zu beschreiben. Die Sch. probieren auf kleinen Papieren aus das Kuscheltier und das Kuscheltier mit dem Sch. selbst zu malen. Dann übertragen sie das gelungenste Bild auf ein A3 Blatt. Die Sch. übertragen die korrigierte Beschreibung auf ein gesondertes Blatt.
Die Sch. bringen ihre Bilder und die Reinschrift zusammen und gestalten die Stellwände im Foyer
eigenes Kuscheltier; Beispieltexte für das Beschreiben von Kuscheltieren und den unterschiedlichen Aktivitäten mit ihnen; Fragestellungen, die beim Schreiben unterstützen sollen
entsprechendes Zeichenpapier
Korrektur mit Computerausdruck, damit es zu keinen Missverständnissen kommt Stellwände im Foyer
wieder die Farbausdrucke, um die richtigen Farben zu wählen. Die Sch. stellten ihr Kuscheltier sehr unterschiedlich vor. Da war schnell klar, dass Unterstützung beim Beschreiben notwendig war. Beim Vorlesen der Beispieltexte hörten die Kinder sehr gut zu, so dass das Herausarbeiten der unterstützenden Fragestellungen nicht schwer fiel. Beim eigenen Schreiben war es dann nicht für alle leicht, das eigene Kuscheltier umfassend zu beschreiben. Es kamen viele Helfer zum Einsatz, die die Sch. unterstützten.
Im Kleinformat haben die Kinder viele, sehr genaue Zeichnungen ihrer Kuscheltiere und von sich selbst angefertigt. Das Übertragen auf ein großes Blatt und das Zeichnen mit Pinsel und Wasserfarbe lässt sehr viele Kinder an ihre feinmotorischen Grenzen stoßen. Trotzdem oder gerade deshalb sollte dies immer wieder trainiert werden. Die Sch. sind sehr bemüht, den Text möglichst ohne Fehler auf das Formblatt zu übertragen.
steht noch aus
6
4. Arbeitsblätter, Materialien, Schülerergebnisse
A) Inhalt des Films rekapitulieren…
7
B) Wie viele Mรถglichkeiten der Kombination aus Mama, Papa und Molly gibt es? (Kombinatorik)
8
9
C) Wir sind Filmkritiker!
10
D) Mein Kuscheltier und ich – eine besondere Beziehung!
11
12
13
E) Schriftliche Beschreibungen
14
F)
Male Dein Kuscheltier und Dich!
15
16
G) Treffe die Farbauswahl für MOLLY MONSTER – Ausmalbilder…
17
H) Ausstellung zum Abschluss (folgt!)
18
5. Abschließende Betrachtung zum Projekt Alle Beteiligten waren sich einig, dass es sich um ein sehr gelungenes Projekt handelte, an dem die allermeisten Kinder sehr viel Freude und persönlich bedeutsame Lernchancen hatten. Indikator dafür war die durchweg sehr hohe Motivation der Kinder, wenn sie zu MOLLY MONSTER weiter arbeiten durften. Es entstand eine sehr offene Atmosphäre, in der jedes Kind etwas Privates wie das eigene Kuscheltier und die Beziehung zu ihm in der Gemeinschaft zeigen und vorstellen konnte und erleben konnte, dass andere Kinder ähnliche (Beziehungs-) Erfahrungen machen. So wurde ihnen die Möglichkeit gegeben das In-Beziehung-Sein mit einem nicht-menschlichen, aber dennoch Halt gebenden Wesen als Grunderfahrung vieler anderer Menschen zu erleben. In der weiteren Auseinandersetzung konnte die Beziehung zum eigenen Kuscheltier den Kindern persönlich deutlicher werden und auch bewusster, was das Kuscheltier ihnen alles gibt. Sie haben auf diese Art möglicherweise sich selbst besser kennen gelernt bzw. sogar etwas über sich selbst gelernt. Gleichzeitig haben die Kinder auf der sozialen Ebene einen Spiegel ihrer eigenen Grunderfahrung in der Gruppe gefunden, der sie einander anders wahrnehmen und sich neu und anders verbunden fühlen lassen kann. Außerdem haben die Kinder eine andere, vertiefende Auseinandersetzung mit dem Medium Kinofilm erlebt, die möglicherweise im kommenden Herbst, zum Kinostart von „Molly Monster-der Kinofilm“ und einem eventuellen, erneuten Besuch in Familie aktualisiert wird.
19
Ergebnisbericht zum Unterrichtsprojekt: Ted Siegers Molly Monster – Der Kinofilm Regisseur: Matthias Bruhn, Michael Ekblad, Ted Sieger Internationale Berlinale 2016
Pestalozzi-Schule Zehlendorf, Hartmannsweilerweg 47, 14163 Berlin
Klasse 1/2a, 3a, GE-Unter- und Mittelstufe Lehrer: Frau Fiedler, Frau Trillhase, Frau Rosenau, Frau Rodriguez, Frau Wetzstein
1. Vorbedingungen im Schulumfeld und die Lerngruppen Der einzügige Grundschulzweig der Pestalozzi-Schule ist seit seiner Gründung 1995 integrativ ausgerichtet. In den Lerngruppen der Klassen 1 bis 6 lernen jeweils 20 Kinder gemeinsam, in der Saph jahrgangsübergreifend. Bis zu 5 Kinder pro Klasse mit einem festgestellten sonderpädagogischen Förderbedarf werden inklusiv beschult. Darüber hinaus verfügt die Schule über zwei Klassen, in denen Kinder und Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ miteinander und nach einem auf sie abgestimmten
Förderkonzept
lernen
können.
Aufgeteilt
in
eine
Unter-
und
Mittelstufenklasse (6 bis 12 Jahre) sowie eine Oberstufenklasse (13 bis 18 Jahre) werden
die
Schülerinnen
und
Schüler
in
ihren
individuellen
Lernprozessen
von
zwei
SonderpädagogInnen und zwei Pädagogischen Unterrichtshilfen unterstützt. In den altersgemischten
und
jahrgangsübergreifenden
Lerngruppen
befinden
sich
im
Durchschnitt 8 Schülerinnen und Schüler. In den Klassen mit dem Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ wird in großen Teilen projektorientiert gearbeitet. Die Lernangebote und der Unterricht beinhalten daher stets eine lebensweltliche und lebenspraktische Orientierung. Den individuellen Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler wird im Unterricht mit differenzierten Lernangeboten und einer strukturierten Lernumgebung begegnet.
Das Besondere an unserer Schule ist die Vereinigung von verschiedenen Schulformen unter einem Dach. Um den inklusiven Schwerpunkt der Schule noch mehr im Alltag zu festigen und innerhalb der Schulgemeinschaft zu fördern, wurden am Anfang des Schuljahres verschiedene Projekte mit den Klassen geplant. In diesem Rahmen nahmen die oben vorgestellten Klassen an dem Schulprojekt der Berlinale gemeinsam teil. Wichtig war dem Lehrerteam hierbei, dass das Projekt in den jeweiligen Lerngruppen und gemeinsam klassenübergreifend durchgeführt wird.
2. Gemeinsamer
Besuch
des
Spielfilms
und
didaktische
Überlegungen für das Projekt Molly Monster kann es gar nicht erwarten, dass das Monster-Baby endlich aus dem Ei schlüpft. Schließlich hatte sie noch nie ein kleines Geschwisterchen, mit dem sie spielen und schmusen und sich alles teilen kann. Aber erst müssen Mollys Eltern zur Eierinsel fahren, um dort das Ei auszubrüten. Das ist der Ort, wo alle Monster auf die Welt kommen. Ärgerlicherweise haben sie Mollys Geschenk für das Baby vergessen. Also muss sie schnell hinterher. Ihr bester Freund Edison begleitet sie auf dieser aufregenden Reise. Unverkennbar, mit ihrem bunten und fabelhaften Stil, erzählt der erste Kinofilm der Animationsfilmserie Die kleine Monsterin von einem abenteuerlichen Weg über Berge, Schluchten und Meere. (https://www.berlinale.de/de/programm/berlinale_programm/datenblatt.php? film_id=201608264#tab=video25)
Nach dem Besuch des Films am 15. Februar fanden in den Klassen individuelle Nachbesprechungen mit verschiedenen Methoden statt. Folgende Themen waren für die Kinder bedeutsam und beschäftigten sie intensiv auf verschiedene Weise:
Themenfeld
Familie:
Eifersucht,
elterliche
Liebe,
Verlassen
sein,
Loslassen,
Geschwisterliebe, Zugehörigkeit, Vertrauen/ Verlassen werden, Geborgenheit Themenfeld Monster: Angst /Träume / Alpträume, liebevolle, fröhliche Monster
Diese Themenfelder finden sich in der Lebenswelt der Kinder wieder. Der Film bietet daher eine Projektionsfläche für die eigenen Ängste und Gefühle. Diesen Zugang nutzten wir als Grundlage für das weitere Bearbeiten der Thematik im Unterricht. Hierbei arbeiteten die einzelnen Lerngruppen zu unterschiedlichen Schwerpunkten.
3. Projektschritte –
Gemeinsamer Filmbesuch
1/2a: Kunst: –
Herstellen von Knetmonster
Mathe: –
Monsterraupen bis 100 Körperteile
–
Fressmonster größer/kleiner/gleich
Deutsch: –
Mein Monster: Name, besondere Fähigkeiten, Hobbys und Freunde
–
Monster-Silbenlesen
–
Lesen von Monstergeschichten und Gedichten
Musik: –
Monsterlied
Sport: –
Yoga:
Entspannungs- und Kraftübung zum Überwinden von Dämonen bzw.
Monstern im Kopf (= Ängste Aufgaben nicht gewachsen zu sein).
Soziales Lernen: Lernspiel Monstertreppe
3a: Kunst: –
Mein Monsterbild mit Konturlinien
–
Fadendruck : Monster verstecken sich
–
Knetmonster mit Wackelaugen (Knetplastiken)
–
Bodypainting: Hand – und Fingermonster mit Körperfarbe gestalten
Mathe: –
Fressmonster/ Monsterraupen (inklusiv)
Deutsch: –
Animationsfilm/ Zeichentrick: Aufgaben des Films/Drehbuch/Synchronsprecher/Zeichner (Filmteam)
–
Monstergedichte und Kurzgeschichten/ Textarbeit → Gruselett (Christian Morgenstern) → Monsterbesuch (Brigitte Schär) → Einauge hat Kopfweh (Ulrike Kaup) → Manche Monster tragen Schuppen (Nortrud Boge Erlii) → Bildergeschichte: Papa! (Philippe Corentin)
–
Vergleich von Monsterfiguren mit Molly Monster: verschiedene Darstellungsweisen
Unter- und Mittelstufe GE - „Im Land der fröhlichen Monster“: Kunst: –
Ausmalen von Monstervorlagen und freies Malen von Monstern (mit Wasserfarben und Pinsel)
–
Herstellung und Gestaltung von „Farb-Klecks-Monstern“ (Kennenlernen neuer Technik: Zufallsbild mittels Pustetechnik)
–
Herstellung und Gestaltung Monster-Stabfigur (für das Kamishibai/ Erzähltheater)
Deutsch/ Sprache: –
Monster-Namen-Silbenlesen
–
Monster-Leserätsel
–
Steckbrief „Mein Monster“ schreiben/ versprachlichen (Name, Lieblingsspiel, Lieblingsessen-, getränk-, farbe)
–
Arbeit mit Kamishibai/Erzähltheater – Vorstellen der Monster-Stabfigur
Gemeinsamer Abschluss: Präsentationen der Ergebnisse und Arbeiten an einzelnen Stationen, die von den Kinderexperten angeleitet wurden: –
Handmonster
–
Glitzermonster
–
Ausmalbilder
–
Monsterraupen
4. Resümee Ted Sievers Molly Monster eröffnete den Kinder eine Welt:
–
der kreativen, freundlichen Monster des sonst hauptsächlich angstbesetzten Themas.
In vielfältiger Weise setzten sich die Schülerinnen und Schüler mit
Monstern auseinander und erlebten das Schaffen von eigenen großen und kleinen Monstern mit großer Freude. –
in der sie mit ihren Erfahrungen und Gefühlen, die sie in der Familie erleben, nicht allein sind.
–
in der wir an der Pestalozzi-Schule Inklusion in vielen Facetten im Schulalltag erleben konnten. Kinder und Pädagogen empfanden es als große Bereicherung und freuen auf die Weiterführung des Projekts im nächsten Schuljahr.
Klasse 3a: Young Wrestler versus Molly Monster Ergänzung des Berlinale Films durch Gegenübstellung des Films Molly Monster mit dem Dokumentarfilm Young Wrestlers
von Mete Gümürhan,
1. Der Film: Young Wrestlers
Young Wrestlers ist ein türkisch-niederländischer Dokumentarfilm von Mete Gümürhan über den Alltag einer Gruppe von jungen Ringkämpfern in einem Sportinternat. Handlung von Young Wrestlers In einem Sportinternat in der türkischen Provinz Amasya kämpfen 26 junge Ringer für ihren Traum von einer Karriere als Profisportler. Der Dokumentarfilm des türkischen Produzenten und Regisseurs Mete Gümürhan folgt dem Alltag der Ringkämpfer im Zwiespalt zwischen Freundschaft und Konkurrenzdruck.
•
•
•
•
Quelle: http://www.moviepilot.de/movies/youngwrestlers, 11.04.2016
2. Didaktische Überlegungen und Durchführung: Schon vor dem dem Besuch der beiden Berlinalefilme Molly Monster und Young Wrestlers schien uns naheliegend auseinanderzusetzen.
uns in
unserer Klasse 3a mit dem Genre Film
So sollten die inhaltlichen Schwerpunkte: –
Film /Drehbuch → Wie werden Filme produziert?
–
Unterschiede Doku und Animationsfilm / Zeichentrick
–
Eigener Dreh eines Dokumentarfilms unserer Schule
eine Rolle spielen.
Nach gemeinsamer Erarbeitung in Form von einer Gegenüberstellung eines Mind – Maps haben wir mit den Schülern nach dem Besuch des Dokumentarfilms im Gesprächskreis den Vergleich zwischen dem Schulleben im türkischen Ringerinternat mit unserem Schulleben an der Pestalozzischule erarbeitet.
Insbesondere beschäftigte uns persönlich die Frage, warum stehen die jungen Ringer so unter Druck. –
Was tun sie , um ihr Ziel zu erreichen.
–
Was zeichnet die jungen Persönlichkeiten im Film aus?
– Sie sind bereit zu leiden und Schmerzen zu ertragen. –
Sind wir das auch?
→ Was macht dieser Druck mit uns, wenn wir unsere Kräfte messen?
3. Resümee Hierzu haben wir einen eigenen Dokumentarfilm mit dem Titel „Wie Leiden schaf/ft“ gedreht, der zeigen soll, was dieser Druck mit uns machen würde.
–
Leidensdruck kann motivieren – aber auch demotivieren
–
Können wir mit zu viel davon umgehen?
–
Stärkt uns der Erfolg oder auch der Misserfolg?
An der Pestalozzischule in Zehlendorf kämpfen 20 junge Schüler für ihren Traum vom gewinnen und vom „Erster sein“. Der Zwiespalt zwischen Können und die eigenen Grenzen werden deutlich... Ein spannender Drehtag veranschaulicht „unser Leiden“ an der Pestalozzischule.
_
Berlinale Filmprojekt 2016 Klasse 4 der Klax Grundschule Mia schläft woanders 1. Filmsichtung Mia schläft woanders Siv sover vilse Schweden / Niederlande 2016 von Lena Hanno Clyne, Catti Edfeldt Die vierte Klasse der Klax Grundschule besuchte den Film "Mia schläft woanders" am 19.03.2016. Vorab erhielt die Klasse von mir eine kurze inhaltliche Wiedergabe des Films. Ein siebenjähriges Mädchen schläft zum ersten Mal bei ihrer neuen Freundin. In der Nacht verwandelt sich die Wohnung in eine doch eher merkwürdige und unheimliche Fantasiewelt. Voller Zauber und Einfallsreichtum erlebt das Mädchen die erste Nacht woanders. 2. Vorstellung der Klasse Wir sind eine kleine kunstbetonte Grundschule in Berlin Pankow. Schwerpunkte unsere Arbeit sind die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Kinder zu erkennen und zu fördern. In vielen selbstständigen Lernphasen können die Kinder ihre Ziele auf individuellen, spannenden und kreativen Lernwegen mit Interesse und Freude erreichen. Die vierte Klasse setzt sich aus 7 Mädchen und 11 Jungen zusammen. Die Klasse hat ein gutes Sozialgefüge, ist kreativ und voller Ideen zum Film. 3. Ablauf 3.1 Brainstorming zum Thema "Träumen" In einem Gesprächskreis haben die Kinder das Thema "träumen" aufgegriffen und sich folgende Fragen gestellt: Warum träumen wir ? Was gibt es für Träume ? Erinnern wir uns noch an unseren letzten Traum ? Können wir Träume beeinflussen ? Haben Träume eine Bedeutung ? Außerdem stellt ein Kind der Klasse das Buch für den Deutschunterricht vor, da es die deutsche Übersetzung bereits als Buch in Deutschland gibt.
3.2 Die Traumwerkstatt Um auf alle Fragen der Kinder eingehen zu können, bearbeiten wir in den nächsten 5 Tagen täglich ca. 1,5h eine Traumwerkstatt. Als Einstieg in das Thema können die Kinder ein dargestelltes Traumbild beschreiben. Anschließend rücken die eigenen Träume in den Vordergrund, indem die Kinder versuchen ihre Träume in Erinnerung zu rufen und greifbarer zu machen. Die praktische Aufgabe hierfür ist, die Darstellung einer eigenen Traumwolke als Collage. Ziel ist es, für die Träume eine Bildsprache zu erfinden und diese in einer Traumwolke zum Ausdruck zu bringen. (Zeitschriften,
Zeitungen oder andere
Quellen werden zur Verfügung gestellt) Fächerübergreifend gestalten die Kinder Zahlenreihen, aus denen entstehen jeweils einzelne BildElemente, die zusammen ein vollständiges Traumbild ergeben können. Außerdem sortieren sie Rechenpuzzle, um Multiplikationsaufgaben zu lösen. Auch führen Sie eine Schreibkonferenz zu einem spannenden Traum durch. (Aufbau: Einleitung/Hauptteil/Schluß) Hierbei soll die Schreibtechnik und die Kreativität gefördert werden. Mit dem Maler Franz Marc lernen die Kinder fächerübergreifend die Farbwelten kennen und erhalten Hintergrundinformationen dieses bedeutenden expressionistischen Malers und grundlegende Kenntnisse der Farblehre. Beim Anmalen der Malvorlage geht es darum, im Stil des Expressionismus mit Farben zu experimentieren und ein Gefühl dafür zu entwickeln. 3.3 Traumreisen in den Tagesablauf einbauen Bei Traumreisen geht es um Vorstellungen aus allen Sinnesbereichen z.B. um auditive Vorstellungen, um kinästhetische Vorstellungen, aber auch um Geschmacks- und Geruchsvorstellungen. Die in Traumreisen angestrebten Visualisierungen sollen die Kreativität der Kinder anregen und auf diese Art einen Zugang zum kreativen Denken schaffen und für Entspannung sorgen. Die tägliche Reflexion nach den Traumreisen erfolgt im Sitzkreis. Die Kinder erzählen von ihren Träumen, ob sie sich entspannen können, wie sie sich fühlen und ob sie manchmal sogar eingeschlafen sind.
3.4 Vorbereitungen und die filmischen Umsetzungen (didaktisch - methodischer Bezug) Kinder finden sich in Gruppen zusammen
- in Kleingruppenarbeit (3-4 Kinder) - sie sprechen über Träume in ihrer Fantasie oder auch erlebte Träume (an der gesprochenen Standardsprache orientieren und artikuliert sprechen, Wirkung der Redeweise kennen und beachten)
- schreiben/ malen ihre ersten Ideen einer Traumdarstellung auf (Inhalte, Personen, Bühnenbilder) (sie drücken ihre Gedanken und Gefühle aus und formulieren ihre Äußerungen)
- schreiben Einleitungen / Hauptteile / Schlussteile / Dialoge / wörtlich. Rede (sich in eine Rolle hineinversetzen und sie gestalten können)
- gestalten ihre Figuren und Hintergründe nach eigenen Ideen und Wünschen (benutzen viele verschiedene Materialien wie Papier, Farbe , Ton, Styropor, Federn usw) -> siehe Video Puppet Pals bietet sich sehr gut für die praktische Arbeit in Gruppen an und kann mit Phasen des situierten Lernens die Gruppenarbeit bereichern. Wir können eigene Trickfilmfiguren zum Leben erwecken, indem wir alle dargestellten Figuren abfotografieren und durchs Bild laufen lassen und ihnen bestimmte Charaktere zuordnen (Förderung der Medienkompetenz: - aktive Gestaltung eigener Medienprodukte - Vertonung der eigenen Produktion - kreative Mediennutzung außerhalb vorgegebener Wege (Materialmix)
- ggf. Nutzen von Vorlage) - auch hier bleibt die Gruppenarbeit und Größe erhalten (Teams lernen sich bei dieser Gruppengröße gut abzustimmen, auf die Wünsche und Bedürfnisse der anderen einzugehen, die inhaltliche Gestaltung zu organisieren, die Auswahl der Charaktere vorzunehmen und Texte einzusprechen)
- die Kinder erhalten jeweils ein I-Pads in ihrer Gruppe und probieren sich mit " Puppet Pals " aus ggf. helfen technischversierte Kinder auch den anderen Gruppen (der Pädagoge steht ebenfalls hilfreich zur Seite) -> siehe Video
- abfotografieren der Figuren ggf. der Hintergründe sowie das zurecht Schneiden dieser - Geräusche und Dialoge werden geübt und eingesprochen (mehrmalige Aufnahmen an einem ruhigen Ort waren nötig)( Sprachkompetenzen werden gefördert)
4. Präsentation und Feedback Für den gemeinsamen Abschluss der Berlinale Projektwoche bot sich eine Präsentation im Plenum an. Die Darstellung über AppleTV war hierfür sehr hilfreich. Für alle Kinder war die Präsentation ihrer traumhaften Kurzfilme sehr aufregend und spannend. Als Lernbegleiter konnte ich mich zurücknehmen und die Selbständigkeit und Verantwortung der Kinder in den Vordergrund stellen. Die Gruppenarbeit wurde täglich gern in Anspruch genommen und die Kinder arbeiteten sehr fleißig an ihrer kreativen und fantasievollen filmischen Umsetzung. Jedes Kind konnte seine Stärken ausbauen und seine Schwächen mithilfe der Gruppenmitglieder kompensieren. Die Integration von Medien in die Projektwoche hat den Bildungserfolg aller Schülerinnen und Schüler in seinen unterschiedlichen Facetten verbessert. Sie konnten hierbei ihre Sprach- und Schreibkompetenzen kreativ ausbauen und über sich hinaus wachsen.
Berlinale Schulprojekt 2016
Fritz-Karsen-Schule
Projektbericht Woorideul The World of Us von Yoon Ga-eun
Keru Dahm,Barbara Lange, Ulrike Meyen
Vorbedingungen des Schulumfeldes und der Lerngruppe Das vorliegende Projekt fand an der Fritz-Karsen-Schule statt. Die FritzKarsen-Schule ist eine inklusive Gemeinschaftsschule, eine Schule für alle. Die gebundene Ganztagsschule befindet sich im südlichen Berliner Bezirk Neukölln. Sie liegt auf einem recht großzügigen Gelände im Ortsteil Britz, eingebettet in einen Grünzug, Fennpfuhl und Akazienwäldchen im Norden, Britzer Gutspark im Süden. Westlich der Schule liegt der alte Dorfkern von Britz mit Teich, Kirche und ehemaliger Dorfschule. Unterschiedliche Jahrgangsstufen sind in eigenen Gebäuden untergebracht, die Stammgruppen des jahrgangsübergreifenden Lernens (JüL) 1-3 etwas außerhalb des eigentlichen Geländes in der ehemaligen Dorfschule und einer ehemaligen Kita. Die neun Stammgruppen des jahrgangsübergreifenden Lernens 4-6, die Mittelstufe und die Oberstufe haben ihre Gebäude rund um Pausenhöfe und Sportplatz. Im Osten grenzt das Schulgelände unmittelbar an die von Bruno Taut in den zwanziger Jahren gebaute Siedlung (u.a. Hufeisen-Siedlung). Das Projekt wurde in der Stammgruppe C2 durchgeführt, sie ist eine der neun Jül 4-6 Klassen der Schule. In der C2 lernen 21 Kinder, 12 Mädchen und 9 Jungen, ein Kind ist noch nicht lange in Deutschland und versteht die deutsche Sprache noch nicht ausreichend, ein Kind hat den Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. Die ältesten Kinder sind 13 Jahre alt, die jüngsten 9. An diesem Projekt beteiligten sich die Lehrerinnen der Fächer Deutsch und Kunst, Lebenskunde und Religion. Didaktische Überlegungen zur Auswahl des Films Die Heterogenität der Lernenden schränkte die Auswahl der in Frage kommenden Filme ein; da in Klasse mehr Mädchen als Jungen gehen, suchten wir einen Film, in dem Mädchen tragende Rollen spielen – gerade auch als Gegenpol zu den noch immer jungendominierten Schulbüchern. In der Klasse beobachteten wir Tendenzen zum Ausschließen, was im Unterricht offensichtlich wurde, wenn die Lernenden sich zu selbst gewählten Arbeitsgruppen zusammenfinden sollten. Als wir den Film Woorideul, dessen Thema Mobbing/Freundschaft in einer Mädchengruppe ist, gesehen hatten, fiel unsere Auswahl ohne lange Diskussionen auf diesen Film. Wir waren gespannt, wie die Jungen einen Film beurteilen, in dem Jungen kaum ein Rolle spielen. Eine der Protagonistinnen hat einen kleinen Bruder, auf den sie aufpassen muss, das ist die einzige männliche Figur mit Namen, die nicht erwachsen ist. Wir bereiteten ein Arbeitsangebot vor, das eventuellen Unmut der Jungen kanalisieren sollte. Obwohl wir Karten für die letzte Vorstellung des Filmes auf der Berlinale erhalten hatten, waren die Hauptdarstellerin und die Regisseurin anwesend.
Den SchülerInnen wurde so die Besonderheit eines Festivalbesuchs deutlich. Zwei Schülerinnen nahmen die Gelegenheit wahr und stellten Fragen. Viele ließen sich im Anschluss ein Autogramm geben, das sie stolz zeigten. Schon bei den Gesprächen im unmittelbaren Anschluss an den Film erwies sich unsere o.g. Befürchtung als unbegründet. Projektverlauf Lebenskunde/Religion In Vorbereitung auf den Filmbesuch beschäftigten wir uns eine Doppelstunde mit Korea. Die SchülerInnen erarbeiteten in Kleingruppen Plakate zu verschiedenen Fragestellungen und stellten diese in Kurzvorträgen vor. Die erste Doppelstunde LK/Rel. im Anschluss an den Filmbesuch begannen wir mit Spontanäußerungen im Stuhlkreis, das dabei gespannte „Spinnennetz“ symbolisierte den Gruppenzusammenhang. Die Reflexion des Filmes vertieften wir mit Stationsarbeit: Station 1 Stichwortloskiste Zu Filmstichworten Erinnerungen schreiben Station 2 Plakatdiskussion Beziehungsgeflecht der Hauptpersonen Sun Jia Bora ? Station 3 Meinungsäußerung Ein Mädchenfilm? Jungs sind anders!? Deine Meinung! Station 4 Filmkritik Ich empfehle diesen Film, weil... Ich empfehle diesen Film nicht, weil... Station 5 Standbildfoto Erinnert euch an Filmszenen und überlegt euch ein Standbild! Das Standbild wird fotografiert.
Station 6 Filmzitat Sun: „Das ist das Armband, das ich dir gegeben habe.“ Jia:“ Na und?“ Sun:„ Ich wundere mich bloß, warum du es noch trägst!“ Wie könnte das Gespräch weitergehen? Die Schülerinnen und Schüler arbeiteten engagiert an allen Stationen, die Standbildfotos machten ihnen besondere Freude. Aus diesem Grund entschieden wir uns zum Projekt Fotostory. In den folgenden Stunden überlegten sich die Lernenden in vier frei gewählten Arbeitsgruppen eine Story. Die Schülerinnen und Schüler kamen in zwei jahrgangshomogenen Gruppen (4. Klasse und 6.Klasse), einer gemischten und einer altersgemischten Jungengruppe zusammen. Unsere inhaltlichen Vorgaben orientierten sich an Handlungssträngen des Films: a) Ein Kind versucht, Freundschaft zu kaufen b) Ein Kind hat Angst, Freunde zu verlieren, als ein neues Kind in die Klasse kommt. Die SchülerInnen erarbeiteten sich mit Begeisterung Figuren, Setting und Handlung. Als es an die Aufnahmen ging, konnten wir unsere projektbezogene Situation des Teamteaching besonders auskosten: Fotoaufnahmen konnten unter Aufsicht parallel an unterschiedlichen Orten stattfinden. Ohne dass wir steuernd eingegriffen, ergaben sich jeweils zwei Geschichten zum Thema Versuch, Freundschaft durch Geschenke zu kaufen und zum Thema Angst, Freunde an andere zu verlieren. Die Gruppe, in der SchülerInnen des 6. Jahrgangs arbeiteten, schrieb die Reinfassung ihres Textes in den PC, bei den anderen Gruppen übernahmen die Lehrerinnen die Tipparbeiten. In der Stunde nach den Osterferien konnten die Schülerinnen und Schüler die Fotostorys begutachten und erhielten in Einzelarbeit den Schreibauftrag die Geschichten weiterzuerzählen. Die Ergebnisse waren so heterogen wie die Gruppe, vielen der jüngeren SchülerInnen fiel es schwer, die Plots weiterzuentwickeln. Einige kamen über die Situationsbeschreibungen nicht hinaus. In einer Geschichte ist bereits eine Weiterentwicklung angedeutet - ein Mädchen geht zu dem ausgeschlossenen Mädchen, um es zu trösten – das führten die Schülerinnen fort und ließen in der Regel zwei Freundinnenpaare entstehen.
Eine Geschichte endet mit dem Worten „Martin kam drei Wochen nicht zur Schule.“ (Martin hatte einem Mädchen immer wieder aufdringlich Süßigkeiten angeboten, was sie als „der will mich kaufen“ deutete und ihm dann an den Kopf schleuderte. Wie also geht es Martin, wenn er dann doch wieder in die Schule kommt?) Die jüngeren S.u.S. konnten beschreiben, wie der Junge sich fühlt, aber die Situation nicht weiterentwickeln. „Er wird schüchtern sein. Und er wird sich allein fühlen und traurig sein.“ „Er fängt an zu weinen. Er fühlt sich alleine und spielt allein.“ „Die Mädchen ignorieren ihn.“ Differenzierter setzen sich die SechstklässlerInnen mit der Fortsetzung ihrer Fotostory auseinander: Ein Junge thematisiert : „An Martins erstem Schultag hat er keinen Freund und keine Freundin. ….Dann hat sich Martin an einen Einzelplatz gesetzt und gewartet, bis der Unterricht begann. ...Die Lehrerin hat einen neuen Mitschüler vorgestellt,mit dem hat sich Martin befreundet und nach 2 Wochen war alles auch wieder mit seinen alten Freunden o.k. und alles war wieder gut wie früher.“ Heißt das, dass der Versuch, sich Freundschaft zu kaufen, so negativ gesehen wird, dass wer das versucht auch bei unbeteiligten Zeugen unten durch ist? Bei zwei Kindern wechselt Martin anschließend die Schule. Ein Junge dreht in seiner Weiterführung die Machtverhältnisse um: Das Mädchen vermisst Martin Süßigkeitsgeschenke und passt ihn beim Bäcker ab, „aber er ging einfach an ihr vorbei mit der kalten Schulter“, schließlich bittet das Mädchen ihn, ihr etwas abzugeben, was er dann gönnerhaft tut. Eine Schülerin macht sich über Martins langes Fehlen Gedanken: „Martin kommt nach drei Wochen wieder in die Schule und sagt zur Lehrerin: 'Ich hatte Bauchschmerzen, weil ich ein Mädchen belästigt habe und ich nicht wusste, wie ich mich entschuldigen sollte.'“ Fazit und Ausblick der Unterrichtseinheit Lebenskunde/Religion Nachdem die Lernenden sich in diesem Projekt viel mit scheiternder Freundschaft und Augeschlossenwerden beschäftigt haben, wollen zum Abschluss einen Blick auf gelingende Freundschaft werfen: Was macht gute Freunde, gute Freundinnen aus? Welche Eigenschaften lassen Freundschaft gelingen? Bei nur einer Doppelstunde in der Woche, von der eine durch einen Wandertag ausfiel, reichte die Zeit des Berichtszeitraumes dafür nicht aus, was uns nicht daran hindern wird, unser fächerübergreifendes Teamteaching noch etwas fortzusetzen, um einen auch inhaltlich positiven Abschluss zu haben. Den Schülerinnen und Schülern machte der Entstehungsprozess Spaß und sie sind stolz auf ihre Produkte. Uns Lehrerinnen gefiel besonders, wie frei wir die Kinder durch die Doppelsteckung arbeiten lassen konnten und wie gut es gelang, schüler- und prozessorientiertes Arbeiten und das Herstellen eines Produktes zu vereinigen.
Projektverlauf Deutsch/Kunst In Vorbereitung auf den Filmbesuch beschäftigten wir uns im Deutschunterricht mit Definitionen und Mechanismen von Ausgrenzung und Mobbing. Dabei erfuhren die Kinder durch eine Übung („Auf und ab“) über ihre Gruppenzugehörigkeiten, mit dem Ziel, ihnen bewusst zu machen, in wie vielen Gruppen sie sich befinden und welch viele Gemeinsamkeiten sie teilen, von denen sie vorher vielleicht gar nichts wussten (z.B. Herkunft, Sprache, Körper, Religion, Familie usw.). In dieser Übung wurde das Facettenreichtum jeder einzelnen Persönlichkeit sichtbar, ebenso das Wesen der Diskriminierung: die Hervorhebung eines, die Reduktion auf ein „Teilstück/s“ der Persönlichkeit. Anschließend wurde das Thema Mobbing diskutiert und definiert, die Unterschiede zu Diskriminierung kindgerecht verdeutlicht. Vorbereitend auf den Kunstunterricht, in dem sie die Möglichkeit hatten, ein Filmplakat zu erstellen, wurden aktuelle Filmplakate im Umfeld der Kinder näher betrachtet und mit verschiedenen, äußerst künstlerisch gestalteten, kubanischen Filmplakaten verglichen. Auf diese Weise erarbeiteten die Kinder sich, welche Angaben auf ein Filmplakat zu finden sind (z.B. Filmtitel, Regisseur*in, Schauspieler*innen, Bewertungen). Neue Begriffe wurden besprochen. Im Kunstunterricht fertigten die Schüler*innen Plakate an, auf denen sie wichtige Informationen über den Film und den Filminhalt festhalten und das Thema Mobbing künstlerisch darstellen. Ihnen war es überlassen, mit welchem Kunstmaterial, in welchem Format und mit wie vielen Kindern sie zusammenarbeiten und die Plakate gestalten. Die Ergebnisse werden für die anderen Klassen sichtbar ausgestellt.
Berlinale Schulprojekt 2016 Abschlussbericht der Klasse 5 (Biber) der Lebendig Lernen Grundschule OTTAAl Lebendig Lernen – Grundschule in Pankow Langhans Straße 74b 13086 Weißensee Berlin
Projektbegleitung und – Durchführung: Farzad Jalili, Fach Mathematik und (Bezugslehrer), Luiza Mogosanu Fach Kunst
1. Vorbedingungen in Schulumfeld und die Lerngruppe Die 5. Klasse Biber haben sich in Rahmen des Berlinale Schulprojekts 2016 den indischen Kinderfilm „OTTAAL (HOFFNUNG) angeschaut. In der ersten Auswertungsrunde äußerten sie den Wunsch, und sich im Rahmen einer Schulprojektwoche zum Thema „Kinderarbeit“ zu informieren, zu recherchieren und daraus fachübergreifend (Mathematik und Kunst) ihren Eindruck aus dem Film in Form eines öffentlichen Beitrags allen anderen Mitschülern und Mitschülerinnen der Lebendig Lernen - Grundschule zu präsentieren. Die Lehrkräfte wollten die SuS (Schülerinnen und Schüler) mit dem Medium Film, insbesondere mit einem anderen, als den Kindern bekannten kulturellen Background in dem besonderen Rahmen eines internationalen Festivals vertraut machen. Einige der SuS hatten schon früher die Berlinale besucht, andere kannten die Berlinale noch nicht. Die Lerngruppe besteht aus 8 Mädchen und 12 Jungen. Die Grundschule Lebendig Lernen in Pankow ist eine staatlich anerkannte Ersatzschule. Die Schule existiert seit 2002 und beinhaltet einen Kindergarten, eine Grundschule, einen Hort und eine Integrierte Sekundarschule. Die Lebendig Lernen Grundschule hat eine Kunst betonte Ausrichtung und verfügt über ein sehr gut ausgestattetes Atelier.
2. Besuch des Spielfilmes “OTTAAL“ Und Planung des Projektes Der Film behandelt das Thema „Hoffnung und Kinderarbeit“ bezogen auf eine kurze Geschichte des russischen Schriftstellers Anton Tschechow: Der Film zeigt in eindrucksvollen sehr ruhigen Bildern das Leben des achtjährigen Jungens Kuttappayi, der bei seinem liebevollen Opa lebt. Seine seine Eltern hatten sich auf Grund hoher Schulden, die sie nicht bezahlen konnten, umgebracht. Nur der kleine Junge Kuttappayi überlebte und wächst beim Großvater auf. Der Großvater arbeitet jedoch für einen brutalen Entenzüchter auf dessen Wasserfeldern. Als der Großvater erkrankt, stellt sich die Frage nach Kuttappayis Zukunft. Dieser würde am liebsten bei seinem Opa bleiben und die Schule besuchen, wird aber aus lauter Habgier des Entenfarmers und auf Grund der Gutgläubigkeit seines Großvaters an einen Feuerwerkfabrikant verkauft. Mit weltweit Millionen von Kindern teilt so Kuttappayi das Schicksal der Kinderarbeit. 3. Die Projektwoche Auswertung des Filmbesuchs
Nach dem Besuch des Films am 18. Februar fand im Abschlusskreis und am nächsten Tag im Morgenkreis eine erste Auswertungsrunde mit den Kindern statt. Folgende Fragen wurden gestellt:
Welche Themen sind eurer Meinung nach zentral im Film? Was wisst ihr über die genannten Themen? Was sind eure spontanen Eindrücke zu den Protagonisten? Welche Ideen habt ihr zu einem Projekt zu diesem Film? Was wird von Kuttappayi und anderen Kindern weltweit produziert? Welches Vorwissen habt ihr dazu? Wie und wo könnten wir uns über das Thema Kinderarbeit informieren?
Die Kinder entdeckten für sich im Film folgende Themen: -
Kinder arbeiten in Indien und anderen Ländern in Fabriken unter sehr schlechten Bedingungen
-
Die wirtschaftliche Situation der Eltern des Jungens ist so dramatisch, dass sie zu deren Tod führt.
-
Der Junge hat einen großen Wunsch nach Bildung, der ihm jedoch nicht erfüllt werden kann.
4. Didaktisch methodische Überlegungen für das Projekt Die fächerübergreifende Aufgabenstellung im Rahmen des Mathematikund Kunstunterrichts sollte eine handlungsorientierte, kreative und weitgehend selbst gesteuerte Auseinandersetzung mit den Filmszenen anregen. Das Projektergebnis sollte ein Gesamtprodukt sein, das das Berlinale-Erlebnis in Form eines Kurzfilmes und einer Fotodokumentation für die Portfolios der Kinder wiedergibt. Die SuS entschieden sich für die Herstellung von Schildern/Plakaten in der Holzwerkstatt und im Atelier der Schule. Hierzu wurden im Kunstunterricht gemeinsam mit der Kunstlehrerin in Gruppen oder Einzelarbeit Plakate entworfen und in der Holzwerkstatt Schilder gebastelt. Die Arbeitsphase wurde von Kindern mittels Fotos dokumentiert. Gleichzeitig sammelten die SuS Daten und Fakten zur weltweiten Kinderarbeit und erstellten hierzu ein Kreis- und Säulendiagramm. Ziel der SuS war es, andere SuS mittels hergestellten Objekten über ihr erworbenes Wissen zu informieren und für das Thema zu sensibilisieren. Die SuS entwickeln auch Fragen und führten Interviews mit anderen SuS der Schule zum Thema durch. Die Bearbeitung des Themas der Projektwoche wurde mit dem ipad dokumentiert und in Form eines 7-8 minütigen Films als Ergebnis festgehalten. 5. Projektschritte Atelierraum/Kunst - SuS bauen ein Mikrofon fürs Interview - SuS recherchieren im Internet in Gruppenarbeit zum Thema, fragen ihren Eltern oder Verwandtschaft nach und erheben Daten, die sie mit Hilfe von Plakaten und Diagramme darstellen. - Die Plakate sollen farbig und bunt und leicht lesbar sein. Die Herstellung der Plakate wird von einer/m Schüler/Schülerin gefilmt. - SuS gestalten Transparente mit Forderungen zur Beendigung von weltweiter Kinderarbeit. Auch dieser Arbeitsgang wird von Kindern gefilmt. - Die SuS präsentieren die Schilder und auf Diagramme im Familiencafe. Holzwerkstatt -
Holzleisten werden für Plakate und Transparent zu gesägt und geschnitten.
Klassenraum/Schulgelände -
-
Interviewteam: Kinder entwickeln selbständig Fragen zum Thema Kinderarbeit und fragen die Meinung anderen Kindern über die Kinderarbeit. Filmschnitt gemeinsam mit den Kindern
6. Resumée und Ziele des Projektes - Die SuS bildeten ihre eigene Meinung über die Themen des Films - Die SuS vermittelten den anderen SuS ihre gewonnenen Erkenntnisse und ihre eigene Sicht. - Die SuS verarbeiteten und bewerteten gemeinsam die Ergebnisse ihrer Projektarbeit (Kurzfilm mit dem I-Pad) und übergaben diese an die Leitung des Berlinale Schulprojekts.
Die Biber beim Berlinale 2016 im Cinemaxx Berlin
Berlinale-Projekt zum Film „Ottaal - die Falle“ (Indien/2015) Comenius-Schule Berlin Wilmersdorf, Klasse 6ic Dauer: von Mitte Februar bis zum 8. April 2016 Lehrerinnen: Sybille Koch, Margaretha Finke Um die Inklusionsklassen unserer Schule kurz vorzustellen, folgt ein Auszug aus dem Schulprogramm: In den Grundschulinklusionsklassen (i-Klassen) lernen 15 Grundschüler/innen sowie fünf Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf (Autismus, Sehen, Hören, körperlichmotorische Entwicklung, Lernen, Sprache, emotional-soziale Entwicklung) gemeinsam. Ziel ist, alle Schüler/innen mit jeweils zwei Lehrkräften (Zwei-Pädagogen-System) pro Klasse gemeinsam zu unterrichten. Die Inklusionsklassen sind in der Regel zweizügig organisiert. Die Comenius-Schule ist eine der beiden Auftragsschulen für Kinder und Jugendliche, deren Beeinträchtigung den Autismus-Spektrum-Störungen zuzuordnen ist. Weitere Informationen sind auf der Homepage www.comenius-schule.de zu bekommen Klasse 6ic Hier lernen 12 Jungen und 5 Mädchen gemeinsam. Die Schülerinnen und Schüler kennen sich seit durchschnittlich sechs Jahren, Regeln und Rituale sind daher in der Klasse gut etabliert. Das Klassenklima ist sehr ausgeglichen. Sie haben einen freundlichen, hilfsbereiten und kameradschaftlichen Umgang miteinander. Die Inklusionskinder werden in der Klasse gut aufgenommen. Schüler mit Entwicklungsstörungen im emotional -sozialen Bereich werden bei unpassendem Verhalten von manchen Klassenkameraden erinnert und ermahnt. Zwei autistische Jungen sind ebenfalls gut integriert. Da einer von ihnen extrem langsam in seiner Wahrnehmung und Reaktion ist, erhält er häufig Unterstützung der Tischnachbarn. Ebenso ein Mädchen mit Lernschwierigkeiten. Wir hatten schon im letzten Jahr beim Berlinale-Projekt teilgenommen. Nicht zuletzt deswegen war die Motivation der Klasse extrem hoch. Begegnungen mit Schauspielern/Regisseur sowie Beteiligung bei der Befragung nach der Filmvorführung wurden von einigen gerne wahrgenommen.
Unser Film „Ottaal“ - unser Leitmotiv „Hoffnung“ Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun dann können sie das Gesicht der Welt verändern. (afrikanisches Sprichwort)
1
1.Nach dem Filmbesuch Spontane Äußerungen der Schüler/innen: Neben eindrucksvollen Stimmungsbildern wurde sofort der Schluss des Filmes genannt: Die angstvolle Situation des Jungen Kuttappayi- „ in der Falle“ der Feuerwerksfabrik, in der er zu Kinderarbeit gezwungen wird. Die Erwähnung und Erläuterung eines möglichen „offenen Endes“ ließ die Schüler/innen merklich „aufatmen“. 2.Filmbesprechung / Arbeit zum Inhalt Im Unterrichtsgespräch kam immer wieder die Tatsache, dass Kinderarbeit an vielen Orten der Welt passiert, zur Sprache. Wut auf den Boss, Mitgefühl mit dem Jungen, Unverständnis und Erklärungsversuche zur Position des Großvaters; letztlich die große Frage: “Warum eigentlich Kinderarbeit?“ standen im Fokus der Diskussion. Als schriftliche Aufgabe, für die mehrere Tage Zeit war, sollte eine Filmkritik angefertigt werden. Vom letzten Jahr waren die wesentlichen Bestandteile bekannt: kurze Inhaltsangabe (nicht zu viel verraten), wesentliche Eindrücke, Problemstellungen, Fragen an den Film sowie eine mögliche Empfehlung. Filmkritik Ottaal (Auszüge) Der Film hat mich sehr bewegt, denn ich fand es traurig, als der Junge von seinem Opa gehen musste und in eine Falle gelockt wurde. Der Junge wollte lernen, doch er landete gegen seinen Willen in einer Feuerwerksfabrik. Außerdem war gut, dass das Ende offen blieb. Ich würde diesen Film sehr empfehlen. (Tim) Mir hat der Film sehr gut gefallen, weil K. und sein Opa eine so feste Bindung aufbauten. Traurig war, die Stelle, als die beiden sich verabschieden mussten. Mir hat der Film sehr gut gefallen, weil die Realität gezeigt wird. (Jannis) Eines Nachts kriegt der Großvater plötzlich keine Luft mehr, und muss ins Krankenhaus, wo eine Krankheit festgestellt wird. Der Großvater hat Angst um seinen Enkel, und spricht mit seinem Boss. Sie überlegen, dass sie Kuttappayi sagen, er geht lernen, aber eigentlich schicken sie ihn zum Arbeiten. Obwohl Kinderarbeit in Indien verboten ist, ist sie dort noch sehr verbreitet. Am Ende schreibt Kuttappayi einen Brief an seinen Opa. Damit es nicht unwirklich ist, wird der Junge nicht gerettet. Der Film ist sehr traurig und regt zum Nachdenken an. (Karla)
Im Folgenden wollen wir uns weitgehend mit der Aufarbeitung des Handlungsstranges „Kinderarbeit – und was können wir dagegen tun?“ befassen. Die weiteren Themen des Films, die die Kinder sehr beeindruckten, sind hier kurz aufgelistet: -Liebe zwischen Großvater und Kuttappayi. -Leben eng mit der Natur (im Baumhaus, mit Hund als Freund, als „Entenhirt“…) 2
-Freundschaft (mit dem Jungen Tinku) -Arm und Reich (Tinkus Familie) -Wunsch nach Bildung (Kuttappayi will lernen)
Das offene Ende:
Zur Entlastung des Problems und als Hinführung zum Thema „Hoffnung“ erarbeiteten die Schüler/innen mögliche Wendepunkte im Handlungsverlauf. Wie hätte K.s Schicksal eine andere Bahn nehmen können? Wo gab es eine „Lebenskreuzung“? Es wurden mehrere herausgefunden und szenisch in Gruppen dargestellt: -der Junge Tinku gesteht seinen Eltern, dass nicht er, sondern sein Freund Kuttappayi eine Skulptur aus Lehm modelliert hatte, für die Tinku einen Preis und viel Ruhm erhielt. Daraufhin überlegen die Eltern, K. zu sich zu nehmen und seine Schulausbildung zu finanzieren. -Boss wird gefasst, K. kommt in ein Kinderheim -die Insel-Gemeinschaft nimmt K. zu sich -der Lehrer der Insel-Schule erkennt, dass K. lernen will und nimmt ihn in die Schule auf. Er beschützt ihn und sorgt für einen Paten.
Durch das teilweise turbulente, emotionale szenische Spiel schienen sich die Spannungen bei den Schülern/innen freizusetzen.
Die Filmästhetik: Bilder, die bleiben
Zweifelsohne kenne ich wenige Filme, deren Bilder und Kameraeinstellungen so eindrücklich den Inhalt wiedergeben wie es m.E. bei „Ottaal“ gelang. (vergleiche auch die Bewertung der Kinderjury zur Verleihung des „Gläsernen Bären“). Um hierzu mit den Schülern zu arbeiten, passte es gerade, dass im Fach Naturwissenschaften das Thema „Die 5 Sinne des Menschen“ durchgenommen wurde. Denn tatsächlich werden beim Hineinversetzen in die Szenerien alle Sinne stark angesprochen. Im Unterricht begaben wir uns auf eine „sinnliche Gedankenreise“, die von einigen Filmstills unterstützt wurde. Die Aufgabe war, in eine Tabelle mit den 5 Sinnen als Überschrift die Anker-Wörter (Nomen) für eine entsprechendes Filmsituation einzutragen. 3
Nach Auswertung der Gruppenarbeit entstand die u.a. Tabelle als Gemeinschaftswerk. Im Unterrichtsgespräch wurde über Inhalt und Form engagiert diskutiert.
Sehen
Riechen
Hören
Schmecken
Fühlen
Brief
Entenquaken, Entenschnattern Gesänge der Alten
Stern
Hundegeruch
Ruderschläge
leckeres Essen für Tinku salzige Tränen beider Jungen Kokosmilch
Entenfedern
Skulptur
leckeres Essen für Tinku Blumenduft
Entenherde
Entenkot
Alkohol
Krebse, Krabben
Bambushaus
Alkohol
Vorlesen für den Großvater Tinkus Weinen
Buch Vogelnester
Wasserlilien
Mini-Leuchtturm Leuchtfeuer Enteneier Sonnenaufgang Sternenhimmel
Wasser der Kanäle und Flüsse Schwarzpulver und Rauch in der Fabrik Zigarrenrauch
Husten des Großvaters
Küken-Flauschfell Enteneier
Nähe des Großvaters beim Schlafen Kuss für den alten Angler
Rohrstock des Lehrers
Bambus(haus)
Kuttappayis Flehen
Schlamm/Lehm
Feuerwerkskörper in der Fabrik Filmmusik, die die Atmosphäre betont
Skulptur und die Fingerabdrücke Rohrstock des Lehrers Schläge in der Fabrik Brief
Wasserrad
Fazit: In dem Film werden die Sinne des Zuschauers extrem angesprochen; das führt dazu, dass wir in die Handlung eintauchen und uns mit der Hauptfigur und ihrem Erleben identifizieren.
In zwei Hauptaufgaben befassten die Schüler sich mit dem Handlungsstrang „Kinderarbeit – was dagegen tun?“ 4
Jede/r suchte nach einer Firmenadresse um dann einen Brief zu schreiben mit der Anfrage: „Wie sieht´s denn bei Ihnen aus? Könnte Kinderarbeit auch bei Ihnen vorkommen?“ Die Firma sollte möglichst mit Waren und Artikeln aus der Lebenswelt der Schüler zu tun haben. So kamen Adressen zusammen u.a. von Handy,- Schokoladen,- Kleidungsherstellern, von LEGO und Lebensmittelkonzernen. Kurz vor den Osterferien hatte jede/r einen Brief verfasst und nach dem gemeinsamen Adressieren und Frankieren in den Briefkasten geworfen. Im Rahmen einer Unterrichtsreihe „formale Briefe schreiben“ lernten und vertieften die Schüler/innen die Regeln. Zu inhaltlichen und stilistischen Fragen erhielten sie Tipps. Es war ganz klar, dass Briefe von Kindern ihren „eigenen“ Stil bewahren durften, der sich nicht total nach den Kriterien richtet. Trotzdem erachten wir es in unserer Zeit des Chattens als wichtig und notwendig, auch Formalia zu unterrichten. Nun haben wir die ganz konkrete Hoffnung auf Rückmeldung. (Zwei Firmen haben sich bereits mit einem ausführlichen Antwortschreiben gemeldet. Dazu mehr beim Treffen.)
5
Im Kunstunterricht gestalteten die Schüler/innen mit Ton eine Skulptur, mit der sie ihre Vorstellung von „Hoffnung“ ausdrücken. Diese Idee knüpft einerseits inhaltlich an den Film an und andererseits wird durch Gestaltung, durch „sinnliche“ Arbeit, eine ganz andere Herangehensweise an die Problematik ermöglicht. So haben auch sprach- und schreibschwächere Schüler/innen eine wichtige Ausdrucksmöglichkeit. Diese wurde gerne angenommen und durch Vorüberlegungen angebahnt: Die Schüler/innen erhielten bereits zwei Wochen vor den Kunststunden die Aufgabe, ihre „Hoffnungsskulptur“ zu finden, gedanklich zu gestalten und in den Projektstunden wachsen zu lassen. Die Realisierung des Themas konnte absolut frei umgesetzt werden: Da konnte die eigene Hoffnung in Bezug auf die Zukunft enthalten sein, die Hoffnung, dass globale Probleme gemeistert werden, natürlich auch Hoffnung für Kuttappayi und andere Kinder in ähnlicher Lebenslage. - Am Tag davor besprachen wir ausführlich die Ottaal-Tabelle (siehe oben), die aus Gruppenarbeiten zusammengetragen worden war. So war durch eine Gedankenreise der Film noch einmal zu „sehen“. Später, in der Realisierung der Skulpturen wurde deutlich, dass ganz konkrete Gegenstände im Film zu „Hoffnungsträgern“ gestaltet wurden: z.B. Buch, Leuchtfeuer, Enteneier, Wasserlilien.
Die individuellen Gedanken zur Hoffnung wurden dann verschriftlicht und angemessen „schön“ auf Karten übertragen. Die Schüler-Texte bieten gemeinsam mit den Skulpturen eine vielfältige Ausstellung - inspiriert durch einen wundervollen Film. (Siehe hierzu eine Foto-Dokumentation, die wir zum Abschluss-Treffen mitbringen)
Es ist besser ein einziges kleines Licht anzuzünden als die Dunkelheit zu verfluchen. (unbekannt)
7.April 2016 M. Finke, S. Koch 6
Berlinale-Projekt 2016 Klasse 6 a der Mercator-Grundschule aus Lichterfelde-Süd
Teilnahmebericht Projekt zum Film „Ottaal“ (The Trap, Die Falle) nach der Erzählung „Wanda“ von Anton Tschechow Regie: Jayaraj Rajasekharan Nair Produktion: Ajayan Kattungal Director Cutz Film Company Pvt Ltd Kochi, Indien Hauptdarsteller: Ashanth K Sha (Kuttappayi)
Indien 2015 Generation Kplus
Klassenlehrerin: Karin Haarnagel stellvertretende Klassenlehrerin: Marianne Herzum
Inhaltsübersicht 1.
Schulisches Umfeld
2.
Die Klasse 6a
3.1
Inhaltsangabe zum Film „Ottaal“
3.2
Beschreibung des Kinobesuches
4.
Didaktisch-methodische Überlegungen/Projektverlauf
4.1
Stop-Motion-Filme
4.2
Plakate/Collagen
4.3
Kurzfilme
4.4
Spendenaufruf
5.
Abschließende Betrachtung
1.
Schulisches Umfeld
Die Mercator-Grundschule ist eine Inklusions-Schule im sozialen Brennpunkt am südlichen Rande von Steglitz-Zehlendorf. Viele Familien, die hier wohnen, haben einen Migrationshintergrund. Die Klassen 1 bis 3 werden an der Mercator-Grundschule jahrgangsübergreifend unterrichtet; ab Klasse 4 gibt es altershomogene Lerngruppen.
2.
Die Klasse 6 a
In die 6 a gehen 13 Schüler und 8 Schülerinnen. Insgesamt sind 12 Nationalitäten vertreten: vietnamesisch, pakistanisch, nigerianisch, russisch, syrisch, polnisch, türkisch, libanesisch, italienisch, turkmenisch, serbisch und deutsch.
3.1
Inhaltsangabe zum Film „Ottaal“
Der achtjährige Kuttappayi hat seine Eltern verloren. Sein Großvater kümmert sich jetzt um ihn. Zusammen hüten sie auf den abgeernteten Reisfeldern im Süden von Indien tausende von Enten. Das Leben des Jungen ist geprägt von Fürsorge durch den Großvater und von einer fast grenzenlosen Freiheit, die sich in den paradiesischen Landschaftsaufnahmen widerspiegelt. Als der Großvater erkrankt, stellt sich die Frage nach der Zukunft des Jungen. Der Alte entscheidet sich dafür, seinen Enkel in die Obhut seines Chefs zu übergeben. Dieser versichert ihm, dass er dafür sorgen wird, dass Kuttappayi etwas lernt. In Wirklichkeit jedoch verkauft er ihn an einen Fabrikanten von Feuerwerkskörpern, der unter menschenunwürdigen Bedingungen Kinder für sich arbeiten lässt. Kuttappayi schreibt einen verzweifelten Brief an seinen Großvater, in dem er ihn bittet, ihn zurück zu sich zu holen. Entgegen der literarischen Vorlage von Tschechow erhält und liest der Großvater diesen Brief. Das Ende bleibt offen.
3.2
Beschreibung des Kinobesuches
Die Klasse 6a war in der 5. Jahrgangsstufe bereits einmal Kinopublikum auf der Berlinale. 2015 haben wir uns gemeinsam einige Kurzfilme angesehen – die Resonanz der Kinder war unerwartet (!) überwältigend. Sie haben im Kino viele Fragen an die anwesenden Regisseure gestellt und sich nach der Filmvorführung im Foyer Autogramme von ihnen geben lassen. Positiv war in diesem Fall die unterschiedliche Herkunft der Filme – manche meiner Schüler konnten die Originalsprache verstehen! Ottaal ist ein 81-minütiger Spielfilm, der weniger durch schnelle Schnitte und unterhaltende Inhalte gekennzeichnet ist, sondern ganz im Gegenteil durch langsame und lange Kameraeinstellungen . Die Sehgewohnheiten der Schüler_innen entsprechen diesem Design eher nicht. Dennoch herrschte während der Filmvorführung eine konzentrierte Ruhe. Zu Beginn des Films betraten der Produzent und der Hauptdarsteller mit seinen Eltern das Kino, was großes Interesse auslöste. Nach der Filmvorführung betraten die Protagonisten die Bühne und wieder stellten meine Schüler_innen Fragen: „Wieso gibt es kein HappyEnd?“, „Wie war das für dich, immer barfuß zu laufen?“, „Gehst du in eine Schule?“, „Wie alt bist du wirklich?“ … Im Anschluss an die Fragerunde schrieb der Hauptdarsteller auf unsere Eintrittskarten persönlich formulierte Autogramme.
4.
Didaktisch-methodische Überlegungen/Projektverlauf
Unser Kinobesuch fand an einem Freitag statt (12.02.2016) – unser Projekttag dazu am Montag, dem 15.02. Wir hatten insgesamt 6 Unterrichtsstunden Zeit, uns mit dem Film auseinanderzusetzen. Prinzipiell und im ursprünglichen Sinne der Projekt-Methode wollten wir es den Schülerinnen und Schülern selbst überlassen, Arbeitsschwerpunkte zu finden. Nach dem Kinobesuch waren die Kinder sehr betroffen davon, dass ein Kind arbeiten muss, nicht spielen darf, hungern muss und geschlagen wird. Damit waren wir bereits bei den Themen „Kinderarbeit“ und „Kinderrechte“. Zu Beginn des Projekttages wurde folgender Ablauf vorgestellt:
In unserem Leseheft „Gezielt fördern“* finden sich insgesamt drei Texte mit Fragestellungen zum Thema „Kinderarbeit“. Diese Leseaufgabe war unser Einstieg ins Thema.
* Boyke, K., Robben, C., Schulte-Bunert, E.: Gezielt fördern. Lesetraining 5/6: Lesen üben, Texte erschließen. Cornelsen, Seite 38-43
Die Schßler_innen haben dann folgende eigene Vorschläge zur weiteren Bearbeitung des Themas eingebracht, die an der Flipchart allesamt notiert wurden.
Gemeinsam überlegten wir vorab, was Kinder brauchen …
… sortierten doppelte Nennungen aus und sahen uns dann einen kurzen Informationsfilm zum Thema „Kinderrechte“ vom Deutschen Kinderhilfswerk und UNICEF an (https://www.youtube.com/watch?v=UlX1NiMDOQU). Jetzt sollten sich Gruppen zu den einzelnen vorgeschlagenen Aktivitäten bilden. Viele Kinder entschieden sich dazu, einen Stop-Motion-Film zu drehen. Attraktiv dabei war sicherlich auch die Möglichkeit, das eigene Handy als Fotoapparat zu nutzen und in dem Medium „Film“ zu „verbleiben“ bzw. sich selbst einmal darin auszuprobieren.
4.1
Stop-Motion-Filme
Die Wörterbücher in der Klasse wurden „endlich einmal sinnvoll eingesetzt“! Es fanden sich aber auch andere Möglichkeiten, die Kamera zu arretieren:
Hinweis auf den Link zu unseren Stop-Motion-Filmen www.kleinekunsthalle.de (dort: Berlinale Projekt)
4.2
Plakate/Collagen
Das Plakat der beiden Jungen besteht aus zwei Teilen: Auf der einen Seite befindet sich der Ausdruck des eigenen Passbildfotos; auf der anderen Seite das Foto von Kuttappayi. Hier ein Ergebnis:
4.3
Kurzfilme
Am Ende des Tages wagten sich einige Kinder daran, einen Kurzfilm zu drehen. Sie wollten das Ende des Films verändern. Der Großvater erhielt Kuttappayis Brief und befreite ihn aus den Händen des Mannes, der Kinder für sich arbeiten ließ.
4.4
Spendenaufruf
Den Kindern war es ein Bedürfnis, selbst zu helfen. Daraus entstand die Idee zu einem Spendenaufruf. Mit Einverständnis der Schulleitung wird unser Flyer (siehe folgende Seite) vom Druckzentrum vervielfältigt und in der Schule verteilt. Eine Schülergruppe schrieb UNICEF an und erkundigte sich, an welche Stelle das von uns eingesammelte Geld am besten zu überweisen wäre. Daraufhin meldete sich die UNICEF-Ortsgruppe Berlin und schlug vor, mit den Schülern und Schülerinnen in einem Workshop noch intensiver über Kinderarbeit zu informieren. Am Ende dieser Zusammenarbeit soll dann entschieden werden, an welche Institution unsere Geldspende geht. Der Workshop soll im Mai 2017 stattfinden.
Hier unser zweiseitiger Flyer mit dem Spendenaufruf:
Die Idee zum Logo „Nein zu Kinderarbeit!“ ist der Tatsache geschuldet, dass wir eine Grundschule sind mit Kindern, die noch nicht lesen können; außerdem gibt es nach wie vor Eltern, die Analphabeten sind.
aus: Boyke, K., Robben, C., Schulte-Bunert, E.: Gezielt fördern. Lesetraining 5/6: Lesen üben, Texte erschließen. Cornelsen (S. 40)
5.
Abschließende Betrachtung
Das Medium „Film“ ist ein Medium, das Kinder und Jugendliche sehr anspricht. Die Teilnahme an einem internationalen Filmfestival macht den Kinobesuch zu etwas ganz Besonderem und Außergewöhnlichem. Meiner Ansicht nach ist es wichtig, die Schüler_innen darauf vorzubereiten, dass die Filme, die auf der Berlinale gezeigt werden, „Kunstwerke“ (und eben keine Blockbuster) sind. Die Begeisterung für die Berlinale ist gestiegen und eine Bewusstheit für die Qualität ihrer Filmbeiträge ebenso. Und noch etwas „in eigener Sache“: Auf unserer Suche nach geeignetem Unterrichtsmaterial für den Projekttag stießen wir auf das kooperative Lern-Format „Kopfkino“ – eine schöne Bereicherung im Methodenrepertoire, die wir (auch) der Teilnahme am Berlinale-Schulprojekt zu verdanken haben und in Zukunft garantiert einsetzen werden! Schüler_innen sollen zu einem (literarischen Text) eigene Vorstellungsbilder im Kopf („Kopfkino“) entstehen lassen. Der Verstehensprozess beginnt damit, Inhalte mit der eigenen Vorstellungswelt zu verbinden. Die Vorstellungswelt der 6a wurde durch die Bilder von OTTAAL mit Sicherheit erweitert und bereichert.
Karin Haarnagel Marianne Herzum