Personajes alemanes en peru aleman

Page 1

BERÜHMTE DEUTSCHE REISENDE, WISSENCHAFTLER UND FORSCHER IN PERU


Zwischen Mitte des 16. und Mitte des 19. Jahrhunderts war PerU eine spanische Kolonie. Im Europa der damaligen Zeit unterhielt nur Spanien einen steten Kontakt zum Vizekönigreich PerU, einem riesigen Land, reich an überwältigenden Landschaften, uralten Kulturen und natürlichen Ressourcen. Zur damaligen Zeit genoss PerU den Ruhm, das reichste Gebiet an Edelmetallen der Welt zu sein.

Abgesehen von den Chronisten, Forschern und Beamten der spanischen Krone, besuchten nur sehr wenige Reisende, Wissenschaftler und Abenteurer aus anderen europäischen Nationen dieses Gebiet, dessen Ruf als ergiebiges und reiches Land dazu führte, dass viele Leute, die etwas sehr wertvolles beschreiben wollten, den Ausdruck „das ist ein Perú wert“ gebrauchten. Ab Mitte des 18. und insbesondere Anfangs des 19. Jahrhunderts erfährt dieses europäische Bild von Amerika große Veränderungen. Europa erlebt die Aufklärung, die Säkularisierung, das wissenschaftliche Denken und den Drang zur Forschung. Zur gleichen Zeit brodelt in den nicht-akademischen Kreisen Europas das Begehren, Romane über Abenteuer in den amerikanischen Gebieten zu lesen. Diese Bücher waren voll von Magie, Mysterien - und sogar Terror. Gleichzeitig entstanden im kolonialen Amerika die ersten Unabhängigkeitsbewegungen. Wann immer eine neue, von Spanien oder Portugal unabhängige Republik ausgerufen wurde, öffnete sich für die Wissenschaftler eine neu zu entdeckende Welt in Bezug auf die Botanik, Zoologie, Geographie, Astronomie, Archäologie und sogar auf die damals noch in Kinderschuhen steckenden Anthropologie. Charles Darwin hatte das Weltbild verändert, und die Wissenschaftler begannen diesen Weg einzuschlagen.

Unter dieser neuen, strengeren und umfassenderen Perspektive wurde Peru als beliebtes Ziel wiederentdeckt. Der Grund dieser Herausforderung waren natürliche Phänomene wie die Anden, der Amazonas und die präkolumbianischen Kulturen, von denen noch heute viele sehr lebendig sind.

befinden sich beispielsweise Karl Scherzer, Johann von Tschudi und Friedrich Gerstäcker, die auf den Gebieten der Ethnographie, Naturwissenschaften und Archäologie wertvolle Beiträge in Form von Zeichnungen, Grafiken, Illustrationen, Landkarten und Fotografien geleistet haben.

Es wird angenommen, dass die fruchtbarste Zeit der Reisen und Expeditionen von Europäern nach Amerika in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stattfand. Diese Besucher waren stark von den englischen Reisenden, die während der viktorianischen Epoche die Geheimnisse von Afrika entdecken wollten, beeinflusst. Der grösste Pionier aber war zweifelsohne der deutsche Wissenschaftler Alexander von Humboldt, der als erster Europäer riesige Gebiete von Amerika bereiste, in einer Zeit, in der die Beziehungen der Kolonien mit Spanien noch nicht beglichen waren, sondern in schwerem Konflikt zueinander standen.

Das Interesse für Peru und seine einzigartigen natürlichen und kulturellen Besonderheiten besteht heute auf den wissenschaftlichen, pädagogischen und archäologischen Gebieten weiter. Wir wollen uns hier auf drei Deutsche Persönlichkeiten, die heute noch in Peru sehr geschätzt werden, konzentrieren. Es handelt sich um Universalgenies, sowohl in Hinsicht auf ihr wissenschaftliches Tun als auch auf ihr menschliches Wirken: Alexander von Humboldt, Hans Heinrich Brüning und Maria Reiche. Der Reisende, der nach Peru kommt, ist heute noch in der Lage, die Routen dieser aussergewöhnlichen Persönlichkeiten, die für immer die traditionelle Einheit zwischen den Republiken Deutschland und Perú zusammengeschweisst haben, zurückzuverfolgen.

Nach Alexander von Humboldt, in einer Zeit, in der sich die Kolonien schon befreit hatten, begannen andere Wissenschaftler, Forscher und Abenteurer den amerikanischen Kontinent zu bereisen, vor allem Franzosen und Österreicher, wenn auch gerade die Deutschen wertvolle Beiträge geleistet hatten, und zwar nicht nur in Bezug auf die universellen Wissenschaften, sondern auch auf das Wissen über Perú, das sogar den Peruanern zugute kam. Unter ihnen


Zwischen Mitte des 16. und Mitte des 19. Jahrhunderts war PerU eine spanische Kolonie. Im Europa der damaligen Zeit unterhielt nur Spanien einen steten Kontakt zum Vizekönigreich PerU, einem riesigen Land, reich an überwältigenden Landschaften, uralten Kulturen und natürlichen Ressourcen. Zur damaligen Zeit genoss PerU den Ruhm, das reichste Gebiet an Edelmetallen der Welt zu sein.

Abgesehen von den Chronisten, Forschern und Beamten der spanischen Krone, besuchten nur sehr wenige Reisende, Wissenschaftler und Abenteurer aus anderen europäischen Nationen dieses Gebiet, dessen Ruf als ergiebiges und reiches Land dazu führte, dass viele Leute, die etwas sehr wertvolles beschreiben wollten, den Ausdruck „das ist ein Perú wert“ gebrauchten. Ab Mitte des 18. und insbesondere Anfangs des 19. Jahrhunderts erfährt dieses europäische Bild von Amerika große Veränderungen. Europa erlebt die Aufklärung, die Säkularisierung, das wissenschaftliche Denken und den Drang zur Forschung. Zur gleichen Zeit brodelt in den nicht-akademischen Kreisen Europas das Begehren, Romane über Abenteuer in den amerikanischen Gebieten zu lesen. Diese Bücher waren voll von Magie, Mysterien - und sogar Terror. Gleichzeitig entstanden im kolonialen Amerika die ersten Unabhängigkeitsbewegungen. Wann immer eine neue, von Spanien oder Portugal unabhängige Republik ausgerufen wurde, öffnete sich für die Wissenschaftler eine neu zu entdeckende Welt in Bezug auf die Botanik, Zoologie, Geographie, Astronomie, Archäologie und sogar auf die damals noch in Kinderschuhen steckenden Anthropologie. Charles Darwin hatte das Weltbild verändert, und die Wissenschaftler begannen diesen Weg einzuschlagen.

Unter dieser neuen, strengeren und umfassenderen Perspektive wurde Peru als beliebtes Ziel wiederentdeckt. Der Grund dieser Herausforderung waren natürliche Phänomene wie die Anden, der Amazonas und die präkolumbianischen Kulturen, von denen noch heute viele sehr lebendig sind.

befinden sich beispielsweise Karl Scherzer, Johann von Tschudi und Friedrich Gerstäcker, die auf den Gebieten der Ethnographie, Naturwissenschaften und Archäologie wertvolle Beiträge in Form von Zeichnungen, Grafiken, Illustrationen, Landkarten und Fotografien geleistet haben.

Es wird angenommen, dass die fruchtbarste Zeit der Reisen und Expeditionen von Europäern nach Amerika in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stattfand. Diese Besucher waren stark von den englischen Reisenden, die während der viktorianischen Epoche die Geheimnisse von Afrika entdecken wollten, beeinflusst. Der grösste Pionier aber war zweifelsohne der deutsche Wissenschaftler Alexander von Humboldt, der als erster Europäer riesige Gebiete von Amerika bereiste, in einer Zeit, in der die Beziehungen der Kolonien mit Spanien noch nicht beglichen waren, sondern in schwerem Konflikt zueinander standen.

Das Interesse für Peru und seine einzigartigen natürlichen und kulturellen Besonderheiten besteht heute auf den wissenschaftlichen, pädagogischen und archäologischen Gebieten weiter. Wir wollen uns hier auf drei Deutsche Persönlichkeiten, die heute noch in Peru sehr geschätzt werden, konzentrieren. Es handelt sich um Universalgenies, sowohl in Hinsicht auf ihr wissenschaftliches Tun als auch auf ihr menschliches Wirken: Alexander von Humboldt, Hans Heinrich Brüning und Maria Reiche. Der Reisende, der nach Peru kommt, ist heute noch in der Lage, die Routen dieser aussergewöhnlichen Persönlichkeiten, die für immer die traditionelle Einheit zwischen den Republiken Deutschland und Perú zusammengeschweisst haben, zurückzuverfolgen.

Nach Alexander von Humboldt, in einer Zeit, in der sich die Kolonien schon befreit hatten, begannen andere Wissenschaftler, Forscher und Abenteurer den amerikanischen Kontinent zu bereisen, vor allem Franzosen und Österreicher, wenn auch gerade die Deutschen wertvolle Beiträge geleistet hatten, und zwar nicht nur in Bezug auf die universellen Wissenschaften, sondern auch auf das Wissen über Perú, das sogar den Peruanern zugute kam. Unter ihnen


HUMBOLDT,

Alexander Von Humboldt (Berlin, 1769 - 1859), wurde von Charles Darwin als der beste Reisende, der jemals gelebt hat, bezeichnet. Dieser Wissenschaftler wurde auf dem Höhepunkt der Aufklärung geboren. Schon als Junge interessierte er sich für botanische Zeichnungen. Er studierte an der Minenschule in Freiberg und arbeitete später als Bergbauinspektor. Dank dieser Beschäftigung reiste er ständig und begann seine Karriere als Erfinder.

EIN UNIVERSALGENIE


HUMBOLDT,

Alexander Von Humboldt (Berlin, 1769 - 1859), wurde von Charles Darwin als der beste Reisende, der jemals gelebt hat, bezeichnet. Dieser Wissenschaftler wurde auf dem Höhepunkt der Aufklärung geboren. Schon als Junge interessierte er sich für botanische Zeichnungen. Er studierte an der Minenschule in Freiberg und arbeitete später als Bergbauinspektor. Dank dieser Beschäftigung reiste er ständig und begann seine Karriere als Erfinder.

EIN UNIVERSALGENIE


Humboldts Mutter starb im Jahre 1796 und vermachte ihren Nachkommen ein Vermögen. Dieser Umstand ermöglichte es Alexander, sich ganz auf seine wissenschaftlichen Interessen und Forschungen zu konzentrieren. Im Jahre 1799 wurde er durch den König von Spanien ermächtigt, an einer Studienreise nach Südamerika teilzunehmen.

Im Jahr 1799 ging er im Hafen von La Coruña mit seinem Freund Aimé Bonpland an Bord, und sein erstes Ziel in der Neuen Welt war Cumana, in Venezuela. Er wurde von der Natur, der Archäologie und den lebenden Kulturen, kurzum, von der anderen Welt überwältigt. Dort starten Humboldt und Bonpland ihre homerischen Abenteuer. Sie gehen 2500 km entlang des Oriboco Flusses und 1000 km entlang des Magdalena Flusses, unter ständigen Angriffen von Insekten und Pfeilen der Eingeborenen. In Ecuador besteigt Humboldt den Vulkan Pichincha und versucht später den Chimborazo zu bezwingen. Während dieser Reisen betreibt Humboldt geomagnetische Untersuchungen und entdeckt die Lebensweise der Eingeborenen - und den Guano, ein Dünger tierischer Herkunft, der in der einheimischen Landwirtschaft benutzt wurde.

Im Jahr 1802 erforscht Humboldt in Peru die Nebelwälder nahe des Äquators und besucht wichtige Orte im Norden des Landes, wie Cajamarca und Trujillo. Später verbringt er einige Monate in der Hauptstadt Lima. In Peru macht der Wissenschaftler Humboldt eine erstaunliche Entdeckung: die Existenz einer kalten Strömung im Pazifischen Ozean, die parallel zur Küste aus dem hohen Norden in den Süden des Subkontinents fliesst. Er versteht, dass die Temperatur dieser Strömung den Lebensraum verändert: Sie verwandelt tropische Landschaften in Wüsten. Dieser Strom wird heute nach seinem berühmten Entdecker benannt. Nach seinem Aufenthalt in Peru setzt er seine Reise nach México fort. Diese Reise sollte bis ans Ende seines Lebens kein Ende finden. Er hat nachgedacht, geforscht, Notizen gemacht und Zeichnungen angefertigt. Humboldt gilt als Pionier der modernen Ökologie und als Verteidiger der Menschenrechte, weil er ständig gegen die Sklaverei gekämpft hat.

Während dieser Reisen betreibt Humboldt geomagnetische Untersuchungen und entdeckt die Lebensweise der Eingeborenen - und den Guano, ein Dünger tierischer Herkunft, der in der einheimischen Landwirtschaft benutzt wurde.

Zwischen 1804 und 1827 wohnte Von Humboldt in Paris, wo er seine gesammelten Materialien zusammenstellte und veröffentlichte. Eines der Ergebnisse seiner Expeditionen ist das Studium des Vulkanismus und die damit verbundene Entwicklung der Erdkruste. Während seiner Aufenthalte in Peru und Chile konnte Humboldt den Unterschied der Temperaturen des Pazifischen Ozeans zu bestimmten Zeiten des Jahres feststellen. Er untersuchte insbesondere die kalten Gewässer, die aus dem Süden des amerikanischen Kontinents an der peruanischen Küste entlang nach Norden flossen. Seitdem wird diese Meerströmung „Corriente de Humboldt“ genannt. Diese Entdeckung stellte die Beziehung der Peruaner zu ihrem Meer wieder her, sowohl in geographischer als auch produktiver Hinsicht.

n

Ein Vogel der an der kalten peruanischen Küste heimisch ist, ist der Humboldt-Pinguin (Spheniscus humboldti), der heute vom Aussterben bedroht ist. Die sogenannten Humboldt-Meerströmungen fließen von Zentral-Peru bis nach Zentral-Chile.

n

Humboldts Studien in Peru über die Entwicklung der indigenen Kulturen und den lateinamerikanischen Einfluss sind von großem Wert für die Kulturanthropologie. Die Gedanken des berühmten Deutschen vertieften sich in den sozialen Problemen der Orte, die er besuchte. Er war ein offener Feind der Sklaverei und kämpfte gegen jede Form der Unterdrückung und Diskriminierung. Simon Bolivar, Held der amerikanischen Unabhängigkeit, sagte einst über Humboldt: „Ein wissenschaftlicher Entdecker der Neuen Welt, dessen Studien Amerika etwas besseres gegeben haben, als alle Eroberer zusammen.“

n


Humboldts Mutter starb im Jahre 1796 und vermachte ihren Nachkommen ein Vermögen. Dieser Umstand ermöglichte es Alexander, sich ganz auf seine wissenschaftlichen Interessen und Forschungen zu konzentrieren. Im Jahre 1799 wurde er durch den König von Spanien ermächtigt, an einer Studienreise nach Südamerika teilzunehmen.

Im Jahr 1799 ging er im Hafen von La Coruña mit seinem Freund Aimé Bonpland an Bord, und sein erstes Ziel in der Neuen Welt war Cumana, in Venezuela. Er wurde von der Natur, der Archäologie und den lebenden Kulturen, kurzum, von der anderen Welt überwältigt. Dort starten Humboldt und Bonpland ihre homerischen Abenteuer. Sie gehen 2500 km entlang des Oriboco Flusses und 1000 km entlang des Magdalena Flusses, unter ständigen Angriffen von Insekten und Pfeilen der Eingeborenen. In Ecuador besteigt Humboldt den Vulkan Pichincha und versucht später den Chimborazo zu bezwingen. Während dieser Reisen betreibt Humboldt geomagnetische Untersuchungen und entdeckt die Lebensweise der Eingeborenen - und den Guano, ein Dünger tierischer Herkunft, der in der einheimischen Landwirtschaft benutzt wurde.

Im Jahr 1802 erforscht Humboldt in Peru die Nebelwälder nahe des Äquators und besucht wichtige Orte im Norden des Landes, wie Cajamarca und Trujillo. Später verbringt er einige Monate in der Hauptstadt Lima. In Peru macht der Wissenschaftler Humboldt eine erstaunliche Entdeckung: die Existenz einer kalten Strömung im Pazifischen Ozean, die parallel zur Küste aus dem hohen Norden in den Süden des Subkontinents fliesst. Er versteht, dass die Temperatur dieser Strömung den Lebensraum verändert: Sie verwandelt tropische Landschaften in Wüsten. Dieser Strom wird heute nach seinem berühmten Entdecker benannt. Nach seinem Aufenthalt in Peru setzt er seine Reise nach México fort. Diese Reise sollte bis ans Ende seines Lebens kein Ende finden. Er hat nachgedacht, geforscht, Notizen gemacht und Zeichnungen angefertigt. Humboldt gilt als Pionier der modernen Ökologie und als Verteidiger der Menschenrechte, weil er ständig gegen die Sklaverei gekämpft hat.

Während dieser Reisen betreibt Humboldt geomagnetische Untersuchungen und entdeckt die Lebensweise der Eingeborenen - und den Guano, ein Dünger tierischer Herkunft, der in der einheimischen Landwirtschaft benutzt wurde.

Zwischen 1804 und 1827 wohnte Von Humboldt in Paris, wo er seine gesammelten Materialien zusammenstellte und veröffentlichte. Eines der Ergebnisse seiner Expeditionen ist das Studium des Vulkanismus und die damit verbundene Entwicklung der Erdkruste. Während seiner Aufenthalte in Peru und Chile konnte Humboldt den Unterschied der Temperaturen des Pazifischen Ozeans zu bestimmten Zeiten des Jahres feststellen. Er untersuchte insbesondere die kalten Gewässer, die aus dem Süden des amerikanischen Kontinents an der peruanischen Küste entlang nach Norden flossen. Seitdem wird diese Meerströmung „Corriente de Humboldt“ genannt. Diese Entdeckung stellte die Beziehung der Peruaner zu ihrem Meer wieder her, sowohl in geographischer als auch produktiver Hinsicht.

n

Ein Vogel der an der kalten peruanischen Küste heimisch ist, ist der Humboldt-Pinguin (Spheniscus humboldti), der heute vom Aussterben bedroht ist. Die sogenannten Humboldt-Meerströmungen fließen von Zentral-Peru bis nach Zentral-Chile.

n

Humboldts Studien in Peru über die Entwicklung der indigenen Kulturen und den lateinamerikanischen Einfluss sind von großem Wert für die Kulturanthropologie. Die Gedanken des berühmten Deutschen vertieften sich in den sozialen Problemen der Orte, die er besuchte. Er war ein offener Feind der Sklaverei und kämpfte gegen jede Form der Unterdrückung und Diskriminierung. Simon Bolivar, Held der amerikanischen Unabhängigkeit, sagte einst über Humboldt: „Ein wissenschaftlicher Entdecker der Neuen Welt, dessen Studien Amerika etwas besseres gegeben haben, als alle Eroberer zusammen.“

n


BRÜNING,

Hans Heinrich Brüning (Hoffeld 1848 - Bordesholm 1928) studierte Ingenieurwissenschaften. Im Alter von 27 Jahren reiste er nach Peru, um eine Stelle als Verwalter der Pátapo- Zuckerplantage anzutreten. Diese Zuckerplantage befand sich im Norden des Landes, in der Region Lambayeque, Wiege und blühende Gegend der Moche-Kultur (ca. 100 bis 750 n. Chr.) und der Sican- oder Lambayeque-Kultur, (ca. 750 bis 1350 n. Ch.).

DER WEISE VON MOCHE


BRÜNING,

Hans Heinrich Brüning (Hoffeld 1848 - Bordesholm 1928) studierte Ingenieurwissenschaften. Im Alter von 27 Jahren reiste er nach Peru, um eine Stelle als Verwalter der Pátapo- Zuckerplantage anzutreten. Diese Zuckerplantage befand sich im Norden des Landes, in der Region Lambayeque, Wiege und blühende Gegend der Moche-Kultur (ca. 100 bis 750 n. Chr.) und der Sican- oder Lambayeque-Kultur, (ca. 750 bis 1350 n. Ch.).

DER WEISE VON MOCHE


In einem Land voller archäologischer Zeugnisse und lebendiger Erinnerungen an die alten Kulturen, beginnt Brüning die Region zu erkunden. Im Jahre 1883 trifft er Adolph Bandelier, ein Schweizer Archäologe, der die präkolumbianische Architektur im nördlichen PerU studiert. Brüning arbeitet mit Bandelier zusammen und beginnt mit seiner Kamera die verschiedensten Aspekte der ihm offenbarten Realität festzuhalten. Er beschränkt sich nicht nur auf die Archäologie, sondern interessiert sich auch weitgehend für die ethnischen Aspekte.

Als Kartograph stellte er erstaunliche Landkarten und Pläne her, aber sein Hauptverdienst beruht auf den über zweitausend geschossenen GlasplattenFotografien. Diese Zahl wurde durch Corinna Raddatz, die das fotografische Werk von Brüning studiert, bestätigt. Brüning begann archäologische Objekte der Moche- und Sica-Kulturen zu sammeln: Keramik, Metalle, Edelsteine und Holzschnitzereien. Dank seiner Sammlung und seinen hervorragenden Aufzeichnungs- und Interpretationsarbeiten kamen Archäologie und Ethnographie zusammen. Sein Werk wurde in Europa bekannt, vor allem in Deutschland, wo die ehrwürdigsten und renommiertesten akademischen Institutionen ihm grossen Respekt entgegenbrachten.

Im Jahr 1902 startete Brüning eine Expedition, um die kürzeste Transitstrecke zwischen dem Becken des Marañón Flusses und dem Pazifischen Ozean zu finden. Zusammen mit dem polnischen Ingenieur Eduardo de Habich und dem Peruaner Manuel Antonio Mesones Muro, entdeckte er den Pongo de Manseriche, ein schwer zugänglicher Weg quer durch die Berge, in einem von isolierten Eingeborenen besiedelte Amazonasgebiet, unter ihnen der Stamm der Aguarunas. In Lambayeque gewann Brüning das Vertrauen der Nachkommen der Moche-Indianer. Dank dieser Tatsache konnte er ein Wörterbuch ihrer Sprache verfassen, die schon damals fast ausgestorben war. Er schrieb das Wörterbuch auf Wachszylindern, zusammen mit den Noten von traditionellen Musikstücken des Stammes. Diese wertvollen Wachszylinder befinden sich derzeit im Anthropologischen Museum von Hamburg, als Teil einer umfangreichen Sammlung über Brünings Werk. Im Jahr 1916 verkauft Brüning der Regierung von Präsident Leguía seine umfangreiche Sammlung von präkolumbianischen Stücken, mit denen in Lambayeque im Jahr 1921 das erste regionale Museum in Perú eröffnet wird. An einem Wintertag, mit fast 77 Jahren und in einem prekären Gesundheitszustand, besteigt Hans Heinrich Brüning im Hafen von Eten ein Schiff Richtung Europa. Er tut dies mit der gleichen Diskretion, mit der er in diesem Teil Perus gelebt hatte. Er stirbt im Alter von 80 Jahren.

Heute befindet sich in der Stadt Lambayeque das BrüningMuseum, das seine Sammlung dieser Persönlichkeit beherbergt, zusammen mit einer erheblichen Anzahl von Kopien seiner Fotografien. Es handelt sich um ein einzigartiges Museum, dessen Aufbau und Modernisierung des Gebäudes mit der Unterstützung der Deutschen Regierung im Jahr 2005 eröffnet wurde.

n Nachdem Brüning sich im nördlichen Peru niedergelassen hatte, begann er die umliegenden Gebiete zu besuchen. Ab 1894 war sein Name in Deutschland bekannt, wie seinen persönlichen Aufzeichnungen in den Archiven des hamburgischen Völkerkundenmuseums zu entnehmen ist. Diese Aufzeichnungen sind bis 1890 auf Deutsch geschrieben, zwischen 1906 und 1909 auf Spanisch, und schließlich kehrte er bis zum Ende seiner Tage zu seiner Muttersprache zurück.

Nachdem Brüning sich in Lambayeque niedergelassen hatte, begann er archäologische Fundstücke wie Keramik, Metalle, Edelsteine und Holzschnitzereien zu sammeln. Seine wissenschaftliche Ausrichtung lehnt sich an die Ethnologie und Archäologie an.

n

Brüning war in Lambayeque als ein Mann von hohem Ansehen bekannt und respektiert, aber auch als schüchterner Mann der nur wenige Freunde hatte. Er war ohne Zweifel ein sehr bescheidender Mann: bei allen Fotografien die er im Laufe der Zeit gemacht hat, war nur ein einziges Foto von sich selbst dabei.

n


In einem Land voller archäologischer Zeugnisse und lebendiger Erinnerungen an die alten Kulturen, beginnt Brüning die Region zu erkunden. Im Jahre 1883 trifft er Adolph Bandelier, ein Schweizer Archäologe, der die präkolumbianische Architektur im nördlichen PerU studiert. Brüning arbeitet mit Bandelier zusammen und beginnt mit seiner Kamera die verschiedensten Aspekte der ihm offenbarten Realität festzuhalten. Er beschränkt sich nicht nur auf die Archäologie, sondern interessiert sich auch weitgehend für die ethnischen Aspekte.

Als Kartograph stellte er erstaunliche Landkarten und Pläne her, aber sein Hauptverdienst beruht auf den über zweitausend geschossenen GlasplattenFotografien. Diese Zahl wurde durch Corinna Raddatz, die das fotografische Werk von Brüning studiert, bestätigt. Brüning begann archäologische Objekte der Moche- und Sica-Kulturen zu sammeln: Keramik, Metalle, Edelsteine und Holzschnitzereien. Dank seiner Sammlung und seinen hervorragenden Aufzeichnungs- und Interpretationsarbeiten kamen Archäologie und Ethnographie zusammen. Sein Werk wurde in Europa bekannt, vor allem in Deutschland, wo die ehrwürdigsten und renommiertesten akademischen Institutionen ihm grossen Respekt entgegenbrachten.

Im Jahr 1902 startete Brüning eine Expedition, um die kürzeste Transitstrecke zwischen dem Becken des Marañón Flusses und dem Pazifischen Ozean zu finden. Zusammen mit dem polnischen Ingenieur Eduardo de Habich und dem Peruaner Manuel Antonio Mesones Muro, entdeckte er den Pongo de Manseriche, ein schwer zugänglicher Weg quer durch die Berge, in einem von isolierten Eingeborenen besiedelte Amazonasgebiet, unter ihnen der Stamm der Aguarunas. In Lambayeque gewann Brüning das Vertrauen der Nachkommen der Moche-Indianer. Dank dieser Tatsache konnte er ein Wörterbuch ihrer Sprache verfassen, die schon damals fast ausgestorben war. Er schrieb das Wörterbuch auf Wachszylindern, zusammen mit den Noten von traditionellen Musikstücken des Stammes. Diese wertvollen Wachszylinder befinden sich derzeit im Anthropologischen Museum von Hamburg, als Teil einer umfangreichen Sammlung über Brünings Werk. Im Jahr 1916 verkauft Brüning der Regierung von Präsident Leguía seine umfangreiche Sammlung von präkolumbianischen Stücken, mit denen in Lambayeque im Jahr 1921 das erste regionale Museum in Perú eröffnet wird. An einem Wintertag, mit fast 77 Jahren und in einem prekären Gesundheitszustand, besteigt Hans Heinrich Brüning im Hafen von Eten ein Schiff Richtung Europa. Er tut dies mit der gleichen Diskretion, mit der er in diesem Teil Perus gelebt hatte. Er stirbt im Alter von 80 Jahren.

Heute befindet sich in der Stadt Lambayeque das BrüningMuseum, das seine Sammlung dieser Persönlichkeit beherbergt, zusammen mit einer erheblichen Anzahl von Kopien seiner Fotografien. Es handelt sich um ein einzigartiges Museum, dessen Aufbau und Modernisierung des Gebäudes mit der Unterstützung der Deutschen Regierung im Jahr 2005 eröffnet wurde.

n Nachdem Brüning sich im nördlichen Peru niedergelassen hatte, begann er die umliegenden Gebiete zu besuchen. Ab 1894 war sein Name in Deutschland bekannt, wie seinen persönlichen Aufzeichnungen in den Archiven des hamburgischen Völkerkundenmuseums zu entnehmen ist. Diese Aufzeichnungen sind bis 1890 auf Deutsch geschrieben, zwischen 1906 und 1909 auf Spanisch, und schließlich kehrte er bis zum Ende seiner Tage zu seiner Muttersprache zurück.

Nachdem Brüning sich in Lambayeque niedergelassen hatte, begann er archäologische Fundstücke wie Keramik, Metalle, Edelsteine und Holzschnitzereien zu sammeln. Seine wissenschaftliche Ausrichtung lehnt sich an die Ethnologie und Archäologie an.

n

Brüning war in Lambayeque als ein Mann von hohem Ansehen bekannt und respektiert, aber auch als schüchterner Mann der nur wenige Freunde hatte. Er war ohne Zweifel ein sehr bescheidender Mann: bei allen Fotografien die er im Laufe der Zeit gemacht hat, war nur ein einziges Foto von sich selbst dabei.

n


MARIA REICHE ,

Maria Reiche Neumann (Dresden 1903 - Lima 1998) war eine für ihre Forschungen über die rätselhaften Nazca-Linien berühmt gewordene Mathematikerin. Diese Linien befinden sich an der südlichen Küste von Perú, in einer der trockensten Wüsten der Welt.

DIE ZAUBERIN DER WÜSTE


MARIA REICHE ,

Maria Reiche Neumann (Dresden 1903 - Lima 1998) war eine für ihre Forschungen über die rätselhaften Nazca-Linien berühmt gewordene Mathematikerin. Diese Linien befinden sich an der südlichen Küste von Perú, in einer der trockensten Wüsten der Welt.

DIE ZAUBERIN DER WÜSTE


Schon als kleines Mädchen interessierte sich Maria für Astronomie und Mathematik, beides Fächer die sie später studierte. Im Jahre 1932 wurde sie als Gouvernante einer Familie von Grossgrundbesitzern nach PerU berufen, aber kurz danach arbeitete sie als Übersetzerin, wodurch sie den US-amerikanischen Archäologen Paul Kosok kennenlernte. Kosok befasste sich mit den seltsamen und immensen Geoglyphen von Nasca, was sofort das Interesse von Maria erweckte. Ab 1947 lebt Maria, zusammen mit ihrer Schwester Renate, in der damals noch kleinen Stadt Nasca, wo sie ihr Leben dem Studium der durch die Eingeborenen der Nasca-Kultur zwischen den Jahren 100 bis 750 n.Ch. erstellten Linien widmet. In den Jahren 1948 und 1949 veröffentlicht sie, zusammen mit Kosok, ein Werk über dieses Thema, aber sie lebt weiter in dieser durchaus feindlichen Wüste, mit Winden, die es manchmal schwierig machen, aufrecht gehen zu können, mit extrem heissen, für die Menschen schier unerträglichen Jahreszeiten und einer steten, tödlichen Dürre. Maria versucht ihre Hypothese zu beweisen, nämlich, dass diese auf dem Sand gezeichneten, riesengrossen Figuren, welche Tiere, geometrische Symbole und mythische Figuren darstellen, nichts anderes als die Darstellung eines astronomischen Kalenders seien.

Maria kämpfte auch dafür, die Nasca-Linien vor der fortschreitenden Urbanisierung und dem Strassenbau zu schützen und zu erhalten. Obschon sie in aller Stille arbeitete, wurde ihr Engagement weltweit bekannt und gelobt. Aber Maria verabscheute die Öffentlichkeit und liebte die Wüste, die sie täglich besuchte, auch in der Zeit, als sie fast das Augenlicht verloren hatte. Noch zu ihren Lebzeiten erfuhr sie die Anerkennung des Peruanischen Volkes, insbesondere der Bevölkerung von Nasca. Im Jahr 1993 erhielt Sie die Medaille „Gran Cruz Orden del Sol“, die höchste Auszeichnung in Perú, und wenig später wurde sie durch die UNESCO mit der Medaille Machu Picchu ausgezeichnet. Maria starb in Lima, wurde aber in Nasca beerdigt. Das heutige Perú hat selten eine Beerdigung mit einem solchen Maß an Zuneigung, Respekt und Bewunderung erlebt. Heute gibt es in Nasca ein ihr gewidmetes Museum, das auch ihren Namen trägt, in dem man die Gebrauchsgegenstände, die sie in ihrer höchst bescheidenen Lebensweise benutzte, bewundern kann. Maria sagte einmal: “Jeder Mensch sollte die gleichen Rechte haben. Mit meinem Werk möchte ich ein Instrument sein, um die Ungerechtigkeiten zu beseitigen, damit die Peruaner – ein Volk mit ausserordentlichen kulturellen, moralischen und physischen Qualitäten – ihr Selbstwertgefühl wiedererlangen”

n Die Nazca-Linien, die sich zwischen den Kilometern 419 und 465 des Carretera Panamericana Sur (Panamerikanische Schnellstraße des Südens) befinden, beschreiben eine Fläche von 50 Kilometern Länge und 15 Kilometern Breite. Die NazcaLinien gehen zurück auf die Jahre 300 v. Chr. bis 900 n. Chr. und umfassen die Gebiete Palpa, Ingenio, Nazca und Socos. Diese Geoglyphen wurden 1927 von Toribio Mejía Xesspe, Schüler des peruanischen Archäologen Julio C. Tello, entdeckt. Die Zeichnungen und Schriftzüge sind zahlreich und gigantisch. Einige von ihnen sind Hunderte oder Tausende Meter lang und zeigen, neben anderen Symbolen, Pflanzen und Tiere. n Die harte und kontinuerliche Arbeit von Maria Reiche hat dazu beigetragen die Nazca-Kultur, die vor allem für Keramik und die Nazca-Linien sowie für Kunst und Technologie bekannt ist, wieder aufzuwerten. Bis zu den Forschungen und Untersuchungen von Kosok und Reiche glaubte man, dass die Linien von Außerirdischen gemacht worden seien. n Maria Reiche hat ihr ganzes Leben damit verbracht zu lernen und zu studieren. Sie versuchte die Maßeinheiten und Orientierungen der Nazca Geoglyphen mit der Position der Sterne in Verbindung zu bringen. Sie behauptete, dass die alten Nazca die Astronomie benutzten, um zu wissen wann jede Jahreszeit beginnt, wann die beste Zeit zum Ernten ist und wann die Regenszeit anfängt. Diese Theorie konnte jedoch noch nicht bewiesen werden, da dieser gigantische archäologische Fundort immer noch untersucht wird. n Während der 60er Jahre hat Maria Reiche 150 km² der Linien zu Fuß untersucht und systematisch vermessen. Damals war sie in Peru schon bekannt. Aus Wohlwollen zu ihr, wurden die Übungsflüge der jungen peruanischen Air-Force-Piloten im Gebiet der Nazca-Linien abgehalten, damit sie auch Luftaufnahmen für ihre Forschungen machen konnte.

Maria kämpfte auch dafür, die Nasca-Linien vor der fortschreitenden Urbanisierung und dem Strassenbau zu schützen und zu erhalten


Schon als kleines Mädchen interessierte sich Maria für Astronomie und Mathematik, beides Fächer die sie später studierte. Im Jahre 1932 wurde sie als Gouvernante einer Familie von Grossgrundbesitzern nach PerU berufen, aber kurz danach arbeitete sie als Übersetzerin, wodurch sie den US-amerikanischen Archäologen Paul Kosok kennenlernte. Kosok befasste sich mit den seltsamen und immensen Geoglyphen von Nasca, was sofort das Interesse von Maria erweckte. Ab 1947 lebt Maria, zusammen mit ihrer Schwester Renate, in der damals noch kleinen Stadt Nasca, wo sie ihr Leben dem Studium der durch die Eingeborenen der Nasca-Kultur zwischen den Jahren 100 bis 750 n.Ch. erstellten Linien widmet. In den Jahren 1948 und 1949 veröffentlicht sie, zusammen mit Kosok, ein Werk über dieses Thema, aber sie lebt weiter in dieser durchaus feindlichen Wüste, mit Winden, die es manchmal schwierig machen, aufrecht gehen zu können, mit extrem heissen, für die Menschen schier unerträglichen Jahreszeiten und einer steten, tödlichen Dürre. Maria versucht ihre Hypothese zu beweisen, nämlich, dass diese auf dem Sand gezeichneten, riesengrossen Figuren, welche Tiere, geometrische Symbole und mythische Figuren darstellen, nichts anderes als die Darstellung eines astronomischen Kalenders seien.

Maria kämpfte auch dafür, die Nasca-Linien vor der fortschreitenden Urbanisierung und dem Strassenbau zu schützen und zu erhalten. Obschon sie in aller Stille arbeitete, wurde ihr Engagement weltweit bekannt und gelobt. Aber Maria verabscheute die Öffentlichkeit und liebte die Wüste, die sie täglich besuchte, auch in der Zeit, als sie fast das Augenlicht verloren hatte. Noch zu ihren Lebzeiten erfuhr sie die Anerkennung des Peruanischen Volkes, insbesondere der Bevölkerung von Nasca. Im Jahr 1993 erhielt Sie die Medaille „Gran Cruz Orden del Sol“, die höchste Auszeichnung in Perú, und wenig später wurde sie durch die UNESCO mit der Medaille Machu Picchu ausgezeichnet. Maria starb in Lima, wurde aber in Nasca beerdigt. Das heutige Perú hat selten eine Beerdigung mit einem solchen Maß an Zuneigung, Respekt und Bewunderung erlebt. Heute gibt es in Nasca ein ihr gewidmetes Museum, das auch ihren Namen trägt, in dem man die Gebrauchsgegenstände, die sie in ihrer höchst bescheidenen Lebensweise benutzte, bewundern kann. Maria sagte einmal: “Jeder Mensch sollte die gleichen Rechte haben. Mit meinem Werk möchte ich ein Instrument sein, um die Ungerechtigkeiten zu beseitigen, damit die Peruaner – ein Volk mit ausserordentlichen kulturellen, moralischen und physischen Qualitäten – ihr Selbstwertgefühl wiedererlangen”

n Die Nazca-Linien, die sich zwischen den Kilometern 419 und 465 des Carretera Panamericana Sur (Panamerikanische Schnellstraße des Südens) befinden, beschreiben eine Fläche von 50 Kilometern Länge und 15 Kilometern Breite. Die NazcaLinien gehen zurück auf die Jahre 300 v. Chr. bis 900 n. Chr. und umfassen die Gebiete Palpa, Ingenio, Nazca und Socos. Diese Geoglyphen wurden 1927 von Toribio Mejía Xesspe, Schüler des peruanischen Archäologen Julio C. Tello, entdeckt. Die Zeichnungen und Schriftzüge sind zahlreich und gigantisch. Einige von ihnen sind Hunderte oder Tausende Meter lang und zeigen, neben anderen Symbolen, Pflanzen und Tiere. n Die harte und kontinuerliche Arbeit von Maria Reiche hat dazu beigetragen die Nazca-Kultur, die vor allem für Keramik und die Nazca-Linien sowie für Kunst und Technologie bekannt ist, wieder aufzuwerten. Bis zu den Forschungen und Untersuchungen von Kosok und Reiche glaubte man, dass die Linien von Außerirdischen gemacht worden seien. n Maria Reiche hat ihr ganzes Leben damit verbracht zu lernen und zu studieren. Sie versuchte die Maßeinheiten und Orientierungen der Nazca Geoglyphen mit der Position der Sterne in Verbindung zu bringen. Sie behauptete, dass die alten Nazca die Astronomie benutzten, um zu wissen wann jede Jahreszeit beginnt, wann die beste Zeit zum Ernten ist und wann die Regenszeit anfängt. Diese Theorie konnte jedoch noch nicht bewiesen werden, da dieser gigantische archäologische Fundort immer noch untersucht wird. n Während der 60er Jahre hat Maria Reiche 150 km² der Linien zu Fuß untersucht und systematisch vermessen. Damals war sie in Peru schon bekannt. Aus Wohlwollen zu ihr, wurden die Übungsflüge der jungen peruanischen Air-Force-Piloten im Gebiet der Nazca-Linien abgehalten, damit sie auch Luftaufnahmen für ihre Forschungen machen konnte.

Maria kämpfte auch dafür, die Nasca-Linien vor der fortschreitenden Urbanisierung und dem Strassenbau zu schützen und zu erhalten


peru.travel

Eine Veröffentlichung der Peruanischen Kommission zur Förderung von Export und Fremdenverkehr. © PromPerú. Texte: Rafo León Photograpien: Pierre-Jean-François Turpin, Foto Sammlung Maria Reiche - Ana Maria Cogorno, Foto Archiv Promperú Design und Layout: Lucho Chumpitazi/Lingo Lima, Februar 2013


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.