AufsichtsART - Offenes Buch - Beta 2

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31. MAi 23 - FrAnkFurt ®
Aufsichtsart
[a:ART]

CLAIREzine, Das Offene Buch – Zukunstbuch | BETA-Version 0.2, Paris, Wien, Berlin, Triest, KI (2023).

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Für Céleste

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EINLaSS

SCHNELLSCHUSS ZUM ABEND [ des 27.2.2023 | cr, kleinteilig redigiert 2023.03.31 ] [ nach der no.0 in Wien am 22.2.2023 im Keller* | vor dem Tod | des *p.w. ]

1. was ist AUFSICHTS.ART [ im Folgenden aA ]

aA ist eine ABSICHTSERKLÄRUNG, die Welt der Unternehmungen über das Erreichen ANDERER Räte zu verändern.

2. was soll es sein

aA will SAMMELBECKEN sein, MUT und STIMMUNG machen für BESSER!

3. was ist das Produkt

aA agiert als INSTITUTION wie eine Mischung aus Behörde und SALON. Als solche inszeniert a.A anregende (und aufregende?) Events. Teilnehmer an und bei a.A verlassen den Event anders. aA bewegt und will BEWEGUNG erreichen.

4. für wen zu welchem zweck (nutzen?)

aA steht denen offen, denen das ZUZUTRAUEN IST aus KOMPETENZ und MOTIVATION, aus HERZ und SEELE, aus MUT und DEMUT

5. wird es genutzt (werden)

aA wird das NEUE BAYREUTH. Es wird das NEUE PEARL HARBOUR. Es wird das NEUE ROM, das NEUE ..

6. ist es eine Plattform

aA ist eine PLATTFORM und vielleicht nutzt es auch eine PLATTFORM. Die eine bedingt NICHT die andere.

[ story ]

7. was macht aA aus aA fühlt sich gut an. a.A bietet, was die OBEN suchen und NIEMALS finden. aA fühlt sich besser an als der Wein oder Joint, das Bier oder die Zigarre. aA ist der FLUG ÜBER DAS WASSER und der START in die TIEFSEE.

8. was ist der kern aA tut GUT und macht MUT. aA ist der Ort, wo ALLES möglich scheint.

9. ist es geschäft oder liebhaberei aA ist NUR HERZBLUT, LIEBE und SEHNSUCHT. aA ist TEUER durch INNEREN WERT. SONST NICHTS! Das ist WERT.

p.s. 2023.05.31 – heute wissen wir mehr.

christoph maria rapp . 2023.05.31 https://braintomarket.com

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LIEBE aUFSICHtSartIStINNEN UND -artIStEN!

Mit einer schweigenden, fast narkotisierten Governance-Kommission, weichgespülten Berliner Wirtschaftsakteuren, aber auch mit zu braven Mittelständlern werden wir unser Land nicht herausführen, aus dieser Ära der spätrömischen Dekadenz. Das haben einige der mir unbekannten Autorinnen und Autoren dieses Büchleins, wie Sie merken werden, erkannt.

Etliche Nomaden haben deshalb dieses Schwellenland in Bildung und Innovation schon verlassen. Das werde ich nicht tun. Ich bin kein Optimist. Ich bin ein nüchterner, handlungsorienierter Skeptiker. Und ich bleibe. Zumindest die nächste Etappe.

AufsichtsART? Was soll das sein? – Das habe ich mich im ersten Moment gefragt, als ich diesen Begriff hörte. Ob ich eine Vision dazu habe, wurde ich gefragt. –Nö, habe ich gesagt. Warum sollte ausgerechnet ich Ihnen sagen, was ein Wort bedeutet, das ich noch nie gehört habe, das man nicht mal googlen kann, wozu Sie kein Buch in irgendeiner Bibliothek finden werden. Ich werde mir nicht anmaßen, zu beurteilen, was AufsichtsART sei. Als ich Personaldirektor bei Lufthansa wurde, habe ich mir auch nicht angemaßt, Persönlichkeit zu beurteilen. Erst recht, nicht die von Aufsichtsräten. Auch wenn ich hier vieles Schräges erlebt habe, aber ich lasse mich gerne mal auf was Schräges ein, deshalb sage ich Ihnen geradeaus: Aufsichts-ART ist „The Art of Aufsichtsrat“ – das ist für mich die einzig mögliche Interpretation. Aufsichts-ART ist die Handwerkskunst, aufsichtsrätlich tätig zu werden. Punkt. So einfach sind die Dinge. Das sage ich Ihnen in einem Satz.

Gleich ein ganzes Geleitwort zu schreiben, noch dazu für ein Buch, in dem es keine Autorinnen und Autoren gibt – auch eine schräge Sache. Ich muss mir also vorstellen, was der Inhalt wohl sei, zu dem ich etwas schreiben soll. – Ist es mit dem Geleitwort-Schreiben nicht wie im Aufsichtsrat? Sollten wir uns nicht immer zuerst ein genaues Bild von den Inhalten machen, bevor wir den Mund aufmachen? Vielleicht ist das der Grund, warum so wenige ihn aufmachen, weil sie nicht richtig lesen und gar nicht wissen, über was sie reden sollen. Andererseits ist es häufig genug so, dass welche den Mund aufmachen, ohne etwas zu sagen. Kunst hat die Aufgabe, Chaos in die Ordnung zu bringen. – Manchem mag dieses Wort von Adorno gerade recht gekommen sein. Es macht uns leicht, ihm zu widersprechen. Ist es nicht so, dass im Gremium der Alten Schule Kunst höchstens als “Motivation und Anregung, basierend auf einer tugendhaften Sinn- und Werteorientierung” Geltung findet? – Entschuldigung, aber das ist so wie “Gruppenbild mit Dame im roten Kleid” – passend zur Sitzgruppe im gleichen Ton.

Dabei kann Kunst, per se, nicht Chaos sein, liegt doch das Chaos in uns selbst. Dem einen mag ein Kunstwerk fremd vorkommen, Irritationen auslösen, Abwehr hervorrufen – Kunst ist uns Spiegel, bringt uns in Resonanz zueinander als menschliche Wesen, die wir sind. Aber brauchen wir nicht genau diese Irritationen, das Schräge, das sich Verhaken und schließlich das Wort des Narrenfreien, der mit kindlichen Fragen alles auf Anfang setzt? So wie die Wiederherstel-

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lung beim Mobiltelefon, wenn ein einziger Mausklick genügt, um alle Daten zu löschen, auf dass wir alles wieder neu aufspielen müssen. Erst wenn das Bestehende in Frage gestellt wurde, können wir auf dieser Basis neu denken.

Dieses Buch ist KI, Kreative Intelligenz, die mit unseren Reflexionen rund um ein Wort, eben diesen Begriff erst mit Leben füllt. “Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.” – Der Künstler und Freigeist, Francis Picabia, liebte es, jeden Tag einen neuen Mann aus sich zu machen, um ihn dann zu vergessen. Machen Sie es genauso. Vergessen Sie sich und greifen Sie zu diesem Buch. Tauchen Sie ein, nehmen Sie sich die Ruhe und die Zeit, es wirklich zu lesen und zu begreifen.

Machen Sie AufsichtsART, und steigen Sie in die Katakomben hinab – am besten in Ihre eigenen. Dort, im Mandelkern, werden Sie sich neu erfinden, denn da gibt es Spuren, innere Spuren, die Ihnen helfen, sich selbst auf die Spur zu kommen: Hier entdecken wir die verschütteten, die tieferliegenden, die eigentlichen Motivationen für unser Tun und Nicht-Tun, die Ursprünge unserer Trägheit, unseres Mittelmaß und unseres mangelnden Mutes, ja unserer Feigheit.

Wir sehen uns in Frankfurt am Main im Atelier des Künstlers und art activist, Mike Kuhlmann. Dann machen wir zusammen AufsichtsART – für eine Zukunft, auf die wir uns freuen.

Mit avantgardistischem Gruße

Ihr Thomas Sattelberger Citoyen, Berliner Politiker a.D., Vorstand i.R., im Februar 2023

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ÜBErLEGUNGEN ZUr aUFSICHtSart

VON SIMONE MENNE

Was für eine Art Aufsichtsrat ist Kunst/Art? Und damit AufsichtsArt? Schliesst sich das nicht aus? Aufsichtsratsarbeit ist gesetzlich geregelt.

Aufsichtsrat hat einen Zweck. Aufsichtsrat soll nicht improvisieren. Aufsichtsrat soll überwachen und beraten. Art, also Kunst, ist nicht geregelt.

Ist zunächst einmal zweckfrei. Kunst soll erfreuen. Ein Kunstwerk ist einmalig. Trotzdem kann ich Parallelen sehen. Aufsichtsräte sollen, wie Künstler auch, neugierig sein. Damit müssen sie das Unternehmen, welches sie beaufsichtigen, genau betrachten. Von allen Seiten mit allen Aspekten. Und dann ein Urteil fällen: Ist das gut? Ist das richtig? Ist es korrekt? Was würde man ändern? Aufsichtsräte müssen Ambivalenz zulassen. Die Situation in einem Unternehmen ist selten eindeutig, gerade in Zeiten, in denen alles in Bewegung ist. Man sollte also in der Lage sein, unterschiedliche Aspekte eines Sachverhaltes verstehen. Dazu müssen unterschiedliche Perspektiven eingenommen werden. Und es gilt abzuwägen, welche Lösungen dann die richtige ist. Hier hilft Kunst. Auch ein Kunstwerk ist nicht einfach richtig oder falsch. Nicht einmal gut oder schlecht. Denn es wird sich immer jemand finden, der es von einer anderen Seite betrachtet und es anders beurteilt. Anhand der Kunst kann man lernen, verschiedenen Aspekte zunächst wertfrei hinzunehmen. Sich schulen in Ambivalenz.

Kolja Reichert schreibt in seinem Buch ́Kann ich das auch? 50 Fragen an die Kunst ́: „Die Begegnung mit diesen [von der Kunst geschaffenen; Anm. der Autorin] Maßen schafft ein ständiges Wechselspiel von Aufmerksamkeit, Berührung, Empathie, Befremden und damit eine Beweglichkeit, die es erlaubt, den eigenen Standpunkt mit anderen abzugleichen und in allen Bereichen infrage zu Stellen – eine Fähigkeit, die eine liberale Gesellschaft braucht.“ Und ich behaupte, das ist auch etwas, was Aufsichtsräte brauchen. Dieses Buch entwickelt diese Parallelen und hilft Aufsichtsräten diese Kunst der AufsichtsArt zu entwickeln und zu perfektionieren, in dem anhand von Beispielen Reaktionen und Aktionen von Aufsichtsräten in der Interaktion mit Künstlern besprochen und analysiert werden.

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GEDaNKEN ZU EINEM GELEItWOrt

Aufsichts-Art ist eine interessante Wortschöpfung. Viel wichtiger ist aber, was in einer möglichen Interpretation und Übersetzung die Kunst ist, ein Aufsichtsrat zu sein, der zu den Herausforderungen unserer Zeit passt.

Aufsichtsräte in börsennotierten Publikumsgesellschaften mögen qualifiziert sein, ihre aktienrechtlichen Aufgaben zu erfüllen. Aufsichtsräte in Familienunternehmen hingegen sind häufig Feigenblätter, das gilt insbesondere für die Hybris der „Beiräte“, die sich mit den Gesellschaftern und deren Zielsetzungen arrangieren und über die Kunst des Anbiederns verfügen, den Gesellschaftern und ihren Familienproblemen gegenüber für ihr Entgelt, das sie erhalten.

Das ist nicht die Kunst der Kontrolle und des Rates, die heute gefragt ist. Heute müssen Aufsichtsräte und Beiräte verstehen, dass die digitalen Disruptionen im Markt grundlegende und kulturbrechende Veränderungen in den etablierten Unternehmen nach sich ziehen, die die traditionellen Grundsätze der Unternehmensführung, der Governance und des Zusammenspiels zwischen Vorstand und Aufsichtsrat aufbrechen und eine völlig andere Form der fundierten und effizienten Beratung und Kontrolle erfordern. Hier ist Digital-Kompetenz und eine viel größere Kunst der strategischen Herausforderung gefragt, um als Aufsichtsrat einen maßgeblichen Beitrag für den unternehmerischen Erfolg der Zukunft leisten zu können. Aufsichtsräte müssen heute selbständig disruptive Innovationen kennen und erkennen und in die Entscheidungen der Unternehmensführung proaktiv einbringen.

Wenn Aufsichtsräte und Beiräte den digitalen Wandel nicht erkennen und begleiten können, sind sie fehl am Platz. Die Kunst des Mutes ist gefragt, offene, kritische Diskussionen zu führen, ohne sich hinter regulatorischen und persönlichen Haftungsrisiken zu verstecken.

Die Kunst eines Aufsichtrates 2023 besteht nicht mehr in der Dekoration eines Gremiums mit einem mehr oder weniger bekannten Namen, sondern darin, ausgetretene Pfade zu verlassen, den Status-Quo zu hinterfragen und der Innovation und Digitalisierung Raum zu verleihen sowie die Entscheidungs-und Beschlussgeschwindigkeit im digitalen Umfeld zu erhöhen.

Die Welt verändert sich schneller als die Kunst des Erfolges der Vergangenheit. Aufsichts-Art heute braucht ein digitales Toolset zur Entscheidungsunterstützung der Geschäftsleitung und für die Effektivität der eigenen Gremienarbeit. Auf der Basis solcher „Tools“ lassen sich Entscheidungsvorlagen des Vorstands und die Wünsche der Gesellschafter deutlich schneller und ortsungebunden bearbeiten, wodurch schließlich die Effizienz und die Effektivität der Gremienarbeit deutlich gesteigert und inhaltlich und strategisch bereichert wird.

Die Aufsichts-Art 2023 ist kein den Gesellschaftern eines Unternehmens und seiner Geschäftsführung anbiederndes, ergebenes und loyales eher passives, allenfalls moderierendes Verhalten mehr, sondern ein Challenge for Change und Future in einer Welt, die sich schneller verändert, als die meisten von uns bereit sind, zu begreifen.

Andreas Mach, Gründer & Sprecher ALPHA-Zirkel München, Februar 2023

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aUFSICHtS-art

aUFSICHtSart – EIN FrEIES GEDaNKENSPIEL

AufsichtsART? Die Kunst einen Aufsichtsrat zu gestalten als Kunstform i.S.e. „hohen Schule“ der Aufsichtsratsgestaltung? – Warum nicht? Der Gedanke sei erlaubt, aber dennoch nur eingeschränkt, denn das Beuys Diktum „Alles ist Kunst“ kann hier nicht Anwendung finden.

Gesetze und Verantwortlichkeiten stellen einen harten, unmissverständlichen Rahmen auf, der nicht verlassen werden darf. Auch Picasso eignete sich erst die Grundfertigkeiten so an, daß er auch klassische Kunst meisterhaft beherrschte, bevor er sich wirklich entfalten konnte und damit herkömmliches Verständnis und Begrenzungen überwand, damit neuen Raum aufzeigte und diesen gestaltend belebte. Dieser wesentliche und begrenzende Umstand eines vorgegebenen Rahmens wiederum, erzwingt, daß der moderne AR-Gestalter das Handwerkszeug einfach beherrschen muss, bevor er frei seinem Wissen, dann seiner Intuition folgend, kreativ interpretieren, so dieses Gremium in eine effizientere Handlungsdimension führen kann, die weit vom herkömmlichen entfernt ist. Das alte Verständnis, in seiner überalterten, seiner lange gelebten, aber evident aus der Zeit gefallenen Tradition, als hausbackenes Etwas entwertet und kraftlos zurücklassend. Ähnlich dem Kaiser ohne Kleider: erkannt und – als peinlich – entblößt. Ein neues Verständnis für dieses wichtigste Gremium, überhaupt in deutschen Unternehmensstrukturen, tut not und ist längst überfällig. Es wird Zeit, daß jemand Unbedarftes frei und kindlich unabhängig, vielleicht eben künstlerisch ausruft: „Der Kaiser ist nackt“!

Die Fälle des Versagens von Aufsichtsräten, die es auf den Schirm der Öffentlichkeit geschafft haben, sind eklatant und jetzt schon zu zahlreich, als daß sie noch ignoriert werden könnten, denn die sichtbaren Fälle sind nur die kleine Spitze eines Eisberges. Das meiste ist dem Auge noch unsichtbar, unter Wasser. Vieles ist schiefgelaufen in den flach agierenden Aufsichtsgremien, die das eigentlich herausfordernde Aufgabenfeld nur eindimensional bearbeiten und dies überflüssig noch als „die vornehmste Pflicht des Aufsichtsrates“ maskieren. Mitglieder, letztlich nur über Proporz oder über einer unterstellten gewissen intimen Verlässlichkeit, in die Gremien gesetzt. Ohne wirkliche andere Kompetenz, mit nur einer Aufgabe: als braver Stimmsoldat zu präsentieren, Informationen abzugreifen etc.

Jeder mag sich dazu seinen eigenen Teil denken. Diese Männer, schwer tragend am Titel „Aufsichtsrat“, nach eigener Wahrnehmung Wissensriesen und doch nur Umsetzungszwerge. Genauer: als Zwerge auf den Schultern von Riesen in regelmäßigen, aber unergiebigen Sitzungen; bei Kaffee, Keksen und ganz früher noch hinter Zigarrenqualm, wertvolle Zeit verplempernd. Eigentliche Verantwortlichkeit teuer verschanzt hinter der Berater-Entourage („meetings completely overlawyered“). Im Fokus sich selbst sehend von oben, aber mit blindem Fleck, was das Unternehmen eigentlich an dieser Stelle wirklich bräuchte. Gleichzeitig aber auch wachen Auges fürs Andocken eigener wirtschaftlichen Interessen genährt von persönlichen Seilschaften. (IG Farben: „Rat der Götter“)

Vielleicht mutiert der Begriff AufsichtsART tatsächlich zu einer ART Rammbock. Genügend Power entwickelnd, um Blockaden zu öffnen, den Blick zu weiten, um

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durch das Geröll zu marschieren und Antiquiertes zurückzulassen. In schrägen Ansätzen diverse Hebel an geistigen Mauern anzusetzen und diese in Grund und Boden zu schleifen. Allerdings, das Schräge nur um der Schrägheit willen, ist zu kurz gesprungen, das birgt Gefahr des Scheiterns, weil nicht ernst genommen vom, ja nennen wir es ruhig, „Establishment“. Und damit bliebe der Hebel ohne Ansatzpunkt. Ein inflationärer Wettbewerb um den ersten Preis „schrägste Kunst“, wird die Sache nicht weiterbringen, ihr eher schaden. Auch eine schräge Frauenquote wird es nicht reißen, sie bleibt nur eine Imaginäre, ein Potemkinsches Dorf, letztlich ohne Wirkung, wenn Kompetenz nicht eindeutig Vorfahrt hat. Es ist eben nicht alles Kunst!

Die ganz hohe ART wird es sein, die Schrägheit mit konkreten Konzepten und Tools zu unterlegen. Quasi, wenn die Pioniere den Rammbock verstaut haben, den Managern und Technokraten die freie Fläche zur Gestaltung überlassen. Einer Programmatik folgend, die aus dem Aufsichtsrat ein effizientes Instrument macht, das sich, mit klarer Agenda und professioneller Systematik, nur der Weiterentwicklung des Unternehmens im Sinne der Aktionäre verpflichtet.

Es gibt längst genug an Toolbox, Methodik, Programm, System, Erfahrung und konkreten Fallbeispielen, um ein modernes, effizient arbeitendes, gestaltendes Gremium zu installieren: Subsumieren wir es unter dem Titel „Aufsichtsratsmanagement“! Schreiben es mit robuster Farbe auf den Kopf des Rammbocks und dann mutig ans Werk und neue Wege gehen!

Februar 2023

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Der Verwaltungsrat der I.G. Farben. Gemälde von Hermann Groeber (1926).

EIN VOrWOrt FÜr EIN BUCH, DaS ES (NOCH) NICHt GIBt

AufsichtsART – eine Erfolgsgeschichte.

Wer hätte das vor zehn Jahren gedacht, als der Begriff geboren wurde und seine Reise durch die Öffentlichkeit antrat: Damals hielten ihn viele noch für ein bemühtes, schein-intelligentes Wortspiel. Keiner ahnte, dass er zu einem Synonym für gute Unternehmenskultur werden würde, von CEOs, Managern wie Mitarbeitern gerne benutzt. Wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. AufsichtsArt: Was sollte das bedeuten? Aufsicht über die Kunst? Von oben auf kreative Prozesse schauen? Aber warum? Oder eine zynische Bezeichnung für Zensur?

Kreative Aufsichtsräte brauchen in der Kunst- und Kulturszene doch – wenn überhaupt – nur große Institutionen wie die documenta (die allerdings dringend), Nationalgalerien und öffentlich finanzierte Theater. Etwa wenn als Intendant mal wieder ein Großregisseur an der Spitze steht, der sich nur mit Widerwillen in die Bereiche Personal, Finanzen und Verwaltung herablässt.

Oder ging’s gar nicht um Kultur und Kunst, sondern nur um die Kunst, in einem Wirtschaftsunternehmen andere zu beaufsichtigen? Die Kunst der möglichst effektiven Kontrolle, damit die Besitzer oder die Aktionäre noch mehr Geld verdienen?

Diese Fragen führten zu den bekannten heftigen Auseinandersetzungen um AufsichtsArt: Künstler gegen Unternehmensgründer, Kulturagenturen gegen Wirtschaftsinstitute. Jede Gruppe wollte die Oberhoheit über den Begriff erringen. Inzwischen sind die Konflikte beigelegt und einige Anwaltskanzleien sind dabei einige Millionen reicher geworden.

AufsichtsArt hat sich als Konzept für eine kreative und menschenfreundliche Betriebs- und Personalführung durchgesetzt, die Inspiration und Kreativität der MitarbeiterInnen für die Unternehmen nutzt, statt sie durch vermeintlich ökonomisch notwendige Rahmenbedingungen zu eliminieren.

Bei Bewerbungs- und Einstellungsgesprächen muss heute jede(r) Kandidat(in) eine persönliche Einschätzung der Grundprinzipien von AufsichtsArt geben können. Selbst Unternehmer der so genannten “alten Schule” arbeiten mit AufsichtsArt, einfach weil sie sahen, wie viel besser sich die Firmen ihrer Konkurrenten entwickelt hatten.

Ein Fernsehintendant, dessen Name hier nicht genannt werden soll, hatte schon vor Jahren seine Führungskräfte auf Kooperation und Beteiligung der Mitarbeiter eingeschworen. Heute schwört er selbst auf das Konzept von AufsichtsArt und hat dafür in seinem Unternehmen eine Stabsstelle einrichten lassen, die ihm direkt unterstellt ist. AufsichtsArt ist also in Wirtschaft und Gesellschaft etabliert. Ein Asset, das man für den zukünftigen Erfolg braucht. Aber was ist aus den ursprünglichen Ideen geworden? Wurden sie aufs ökonomisch Gewinnbringende reduziert oder weiterentwickelt?

Dieses Buch stellt aus der Perspektive von Profis verschiedenster Kultur- und Wirtschaftsbereiche vor, was es heute bedeutet, AufsichtsArt zu praktizieren.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen dieses Buchs und viele neue Erkenntnisse.

Achim Forst Gespenster der Freiheit

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VON DEr aUFSICHt, DEM SEHEN, DEr KUNSt UND DEr MaSCHINE

Was mir an diesem Buch auf Anhieb gefallen hat ist, dass darin ein wichtiger Aspekt der Aufsicht, des Sehens allgemein, enthalten ist:

Dass man nämlich nur Dinge sehen kann, die auch da sind. Und zwar an dem Ort, an dem ich sehe.

Daraus folgt eine gewisse Blindheit für Menschen und Dinge, die vielleicht sehr nützlich wären, die sich aber nicht am Ort meiner Aufsicht befinden. Vielleicht, weil sie vorher von gesellschaftlichen oder universitären Regeln aussortiert worden sind.

Was nicht da ist, entgeht der Aufsicht.

Und hier kommt die Kunst ins Spiel: Die maschinelle Kunst und die Kunst der Menschen.

Beide haben ihre Vor- und Nachteile. Die Fotografie kann Dinge sehr schnell und mühelos in fotografischer Perfektion abbilden. Aber dazu ist es nötig, dass die Dinge auch wirklich vorhanden sind und sich vor der Kamera befinden. Die Malerei hingegen kann auch Dinge abbilden, die nicht vorhanden sind, die nicht mal existieren müssen. Dafür braucht die Herstellung eines Bildes viel Zeit und Mühe.

Die Zukunft – die mit diesem Buch übrigens gerade jetzt beginnt – bietet noch eine dritte Möglichkeit, um Dinge abzubilden: Mit der Hilfe künstlicher neuronaler Netze. Die arbeiten schnell, wie eine Kamera und können wie die Malerei alles darstellen, was denkbar ist.

Eine Aufsicht könnte damit Zugang erlangen zu Gedanken, Menschen und Ressourcen, die außerhalb des eigenen Blickwinkels liegen. Und die Chancen, dort Schätze zu finden, sind sehr groß ...

Ich liebe dieses Buch.

Volker Schütz

Elektronenstrahlen und Poesie, Medienküstler.

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aUFSICHtSart

AufsichtsART ist ein Zukunstprojekt. Ein Buch, das es heute noch nicht gibt. Ich muss es mir also vorstellen.

AufsichtsART ist ein Büchlein für die Tasche. Es ist in schwarzen, geprägtem Kunstleder gebunden, auf seidenmattem Hanfpapier gedruckt, mit Goldschnitt versehen und fadengebunden. Auf dem Titel ist das Wort Liebe in goldenen Buchstaben geprägt.

Im AufsichtsART Liebe Buch vereinen sich Jahreskalender, Ratgeber, Zeichen und Notizbuch. Es ist mit Illustrationen ausgesuchter Künstler bebildert. Das AufsichtsART Liebe Buch erscheint in einer Auflage von Tausend Exemplaren jährlich am 12.12. und kostet Tausend Euro inklusive 20% Sharetyfee zu Gunsten der Bildung von Mädchen in Afrika.

Der Ratgeber im AufsichtsART Liebe Buch beschreibt die Aufgaben, Rechte und Pflichten der Aufsicht und der Aufsichtsrät*innen mit Hilfe ausgesuchter Sentenzen und Einsichten, welche die fürsorgliche Begleitung und Ratgebung in der Gegenwart und die Gestaltung der Zukunft unterstützen und immer wieder gelesen werden können. Die Sentenzen werden jährlich überarbeitet.

Der Jahreskalender ist als Wochensicht mit Feiertagen gestaltet. Wichtige Adressen, Masstabellen und Notfalltelefone sind aufgeführt. Jedes AufsichtsART Buch ist mit einem GPS chip gesichert und kann im AufsichtsART Network angemeldet werden. Das AufsichtsART Liebe Buch folgt der Tradition der Sudelbücher und Kohelets und dient Mandatsträgern bei der Erfüllung ihrer Pflichten.

So weit, so gut.

Schönen Gruss aus Frankfurt.

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FÜr aUFSICHtSart

EIN GELEItWOrt ZU SCHrEIBEN

Diese Aufgabe ist auf jeden Fall schon mal spannend. Zuerst hatte ich gedacht, es handele sich um einen Rechtschreibfehler. Ich habe den Begriff dann auch gegoogelt, ob es dazu wohl irgendetwas im Web schon gibt, weil es am Ende ja auch um die Reputation geht – gut zu wissen also, worum es eigentlich geht.

Und damit sind wir schon beim Thema: Weil ein Aufsichtsrat auch für seine eigene Reputation zu sorgen hat, indem man mit einem gewissen Image auftritt und dieses eben auch mit Vertrauen erfüllt, besteht die Kunst darin, einem AufsichtsRAT, zu sagen: Wie präsentiere ich mich? Wie vernetze ich mich? Wie kann ich kreativ auch im Rahmen der erlernten Prozesse auftreten?

Am Ende ist es natürlich auch eine professionelle Tätigkeit, die zurecht einer korrekten Grundlage bedarf, aber natürlich brauche ich auch eine gewisse Kreativität, kreatives Know-how, wie ich Vorstände berate, und wie ich Kontrolle ausübe, um ein Unternehmen besser zu machen.

Das Ganze hängt natürlich auch damit zusammen, wie ich mich darstelle und was meine Art ist, und ich glaube, ein Aufsichtsrat muss grundsätzlich auch zum Unternehmen passen – kulturell, charakterlich und fachlich natürlich. Insgesamt sehe ich die Verbindung, dass ich die fachliche Basis brauche. Ich muss mich nach außen entsprechend darstellen, und das kann eine Herausforderung sein und eine Kunst, wie man sich bestmöglich auf welchen technischen Kanälen darstellt.

Beziehe ich das auf meine eigenen Erfahrungen im Bergsteigen ist es auch immer eine Kunst, sich die richtigen Grundlagen zu verschaffen, sich vorzubereiten, einen Überblick zu verschaffen, auch einen Plan zu verfolgen, so wie wenn man ein Projekt leitet – sei es für ein Unternehmen oder in der Rolle des Aufsichtsrates.

Und damit verbunden ist natürlich auch immer das Sammeln von Erfahrungen, die zu einer gewissen Kreativität im Job dazugehört, denn es gibt immer wieder unvorhersehbare Situationen, Rahmenbedingungen, gerade im unternehmerischen Kontext, seien es die Maßnahmen der Bundesregierung zur Eindämmung eines Virus, sei es das Thema Ukraine-Krise, sei es eine nachlassende oder fehlende Rohstoffversorgung, Öl, Gas, das heißt, die Energiewende, die Verkehrswende, die fokussiert werden, das sind alles Themen in denen man sich auch kreativ als Unternehmenslenker bewegen können muss, um Lösungen zu finden, damit es dann für das Unternehmen, aber eben auch für die Menschen, die in dem Unternehmen arbeiten, weitergeht.

Das Gleiche gilt eben auch für das Bergsteigen und hier ist eine Analogie zu sehen: Auf jeden Fall muss ich auch immer in der Lage sein, mit wechselnden Rahmenbedingungen eine gute Lösung zu finden, damit das Gesamtprojekt ein Erfolg wird.

AufsichtsART zeigt Wege und Möglichkeiten auf, wie Aufsichtsrätinnen und -räte sich Optionen verschaffen können, um ihre Aufgaben noch zielgerichteter zu erfüllen und dem Vorstand im besten Sinne beratend zur Seite zu stehen.

Nicolas Scheidtweiler Bremen, im Februar 2023

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KaNN DIE DarStELLUNG VON KZ-aUFSEHErN KUNSt SEIN?

Das war meine erste Assoziation als ich von dem bahnbrechenden Werk AufsichtsART hörte, bevor es überhaupt in meinen Händen lag, was bis heute leider nicht geschehen ist. Aber sehr schnell habe ich diesen Gedanken wieder überstürzt verlassen.

Es ist ja überhaupt verblüffend, dass die Menschen immer, wenn ihnen gar nichts mehr einfällt, in die düstere Kiste des Dritten Reichs greifen. Auch wenn die Frage, ob unfassbare Gräuel Gegenstand von Kunst sein können, sollen oder dürfen, kunsttheoretisch sicherlich interessant ist, verlasse ich dieses Thema mit wehenden Frackschößen.

AufsichtsART ist jedenfalls auf seine Art etwas Neues, ich muss den Begriff mal googeln, aber ich glaube nicht, dass da viel zu finden ist, das würde mich auch nur verwirren.

Das Thema hat auch eine erotische Komponente, wie ein weiter hinten versteckter Beitrag mit reichlichem Bildmaterial zeigt. Wie eine strenge Gouvernante mit einer dünnen Peitsche in der Hand, möglicherweise in Latex mit sehr kurzem Röckchen gekleidet, oder in ein eng anliegendes schwarze Kostüme mit weißem Spitzenkragen, süßlich lächelnd sagt: „Komm zu mir, ich bin deine Aufseherin. Ich werde Dich für Deine wollüstigen Gedanken bestrafen.“ Diese Form der AufsichtsART ist je nach Ausgestaltung und im weiterem Verlauf der Geschichte gewiss als Kunst zu betrachten und nicht etwa als SM-Pornographie. Aber das muss der Leser sich sehr konkret und ausführlich anschauen.

Wenn Kunst, wie man gesagt hat, von Menschen gemacht, aber zu nichts zu gebrauchen ist, dann wäre das ganz sicher Kunst und hierzu wird in einem sehr aufschlussreichen Beitrag dieses Bandes auch die Arbeit der Aufsichtsräte als AufsichtsART beleuchtet, denn auch deren Tätigkeit ist ja weitgehend völlig nutzlos, völlig überschätzt und zu nichts zu gebrauchen.

Natürlich gebe ich zu, dass in guten Zeiten ein honoriger und sehr schön diverser Aufsichtsrat mit lauter wunderbaren Menschen aus vielfältigen Bereichen unserer Gesellschaft eine großartige Sache ist, aber in schlechten Zeiten ist er ja regelmäßig völlig unterinformiert, ahnungslos, inkompetent und raubt dem Management durch nervtötende Nachfragen auch noch Zeit.

Also hier haben wir doch einen Blumenstrauß, ein Florilegium, eine Anthologie, ein reichhaltiges Potpourri von Themen, die dieses wunderbare Buch mit großer Expertise behandelt, jedenfalls behandeln könnte, da ich es ja, wie gesagt, nicht gelesen habe, was aber eiserner Grundsatz aller Geleitworte ist: Schreibe Rezensionen, Vorworte und so weiter grundsätzlich nie in Kenntnis des Inhalts, dann verliert man sich nur in Details und auf unnötige Nebenwege, verliert das Große Ganze aus dem Blick und all der Unsinn belastet einen ja auch nur.

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Jedenfalls wünsche ich diesem Buch den Erfolg, den es verdient hat.

Prof. Dr. Ulrich Seibert

Professor für Wirtschaftsrecht, Investor, Kunstsammler, Facebook-Philosoph

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Ulrich Seibert gemalt von Jurgen Ostarhild

GEDaNKEN ÜBEr „aUFSICHtSart“ – JEDEr MENSCH ISt EIN KÜNStLEr, aBEr NICHt JEDEr taUGt ZUM aUFSICHtSrat

AufsichtsART: Aufsicht und Art, Worte mit vielfältigen Interpretations- und Kombinationsmöglichkeiten. AufsichtsART als Kunst des Miteinanders oder ART des Aufsichtsrats als wer und was oder …

Diese Möglichkeiten rufen bei mir Assoziationen mit der Kunst hervor - mit sympathisch oder unsympathischen Akteuren, mit hohen oder niedrigen Preisen, mit positiver oder negativer Wertentwicklung, modern oder klassisch, auf jeden Fall vielseitig und subjektiv.

Künste fordern die Seele des Menschen heraus, sie inspirieren und irritieren, sie gestalten und zerstören, sie berühren und heilen. Kunst ist das Ergebnis eines kreativen menschlichen Prozesses – wie auch das Unternehmertum –, denn: „Ein gutes Geschäft zu machen, ist die beste aller Künste" (Andy Warhol). ART des Aufsichtsrats = Wer und was

In einem Aufsichtsrat, in den ich eintrat, war bis dahin das direkte Umfeld des Unternehmers vertreten: Sein Rechtsanwalt, sein Steuerberater sowie ein befreundeter Unternehmer. Die Mitglieder waren reine Ja-Sager, während das Unternehmen in der Substanz gefährdet war. Der Aufsichtsrat wurde neben mir durch einen Branchen- und einen Governance-Spezialisten erweitert. Die Diskussionen wurden nun strategisch und zielorientiert geführt, das Unternehmen fing sich.

Ein Aufsichtsrat, der „nur mit dem Knie denkt“ (Joseph Beuys), kann Unternehmen zugrunde richten. Die Zusammensetzung eines Rates mit primär Malerfürsten hat heute wenig Chancen auf Erfolg.

Beherrscht ein Aufsichtsrat seine Kunst, so kann er positive Weichen in kritischen Situationen, auch über die Unternehmerpersönlichkeit hinausstellen: Eine Unternehmergattin, die vom unerwarteten Ableben ihres Mannes überrascht wurde, berichtet: „Über allem lag das schwere Tuch der Trauer. Im Moment der größten Ausweglosigkeit kam die Lösung. Nur fünf Tage nach dem Tod meines Mannes habe ich entschieden: Ich mache es selbst, ich übernehme die Geschäftsführung des Unternehmens. In dem Moment, als mir mein Anwalt empfohlen hat, einen kontrollierenden Rat ins Leben zu rufen, fiel eine Last von mir.

So bildete ich einen guten, mich stärkenden, mich immer wieder herausfordernden Kern an Menschen, die sich dann um die Zukunft des Unternehmens verdient gemacht haben.“ Das Unternehmen steht heute besser als zuvor da.

AufsichtsART = Kunst des Miteinanders

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Die Künste im Aufsichtsrat zu vereinen - das ist die wahre Herausforderung: Die Kunst der Zahleninterpretation, die Kunst der Strategie, die Kunst des Produktund des Marktverständnisses, die Kunst der Personalführung und die Kunst der Kommunikation.

Unterschiedliche Blickwinkel, Meinungen und Hintergründe machen den Mehrwert eines Aufsichtsrats aus. Branchenwissen, Spezialisierungen, Generalisten, Alter und Geschlecht sind die Pinselstriche eines expressiven Gesamtwerks vielschichtiger Persönlichkeiten. Zudem kommen unterschiedliche Erfahrungen und Zugehörigkeiten

zu solchen Gremien: „Jeder Künstler war zunächst ein Amateur“ (Ralph Waldo Emerson), gilt es immer wieder demütig im Auge zu behalten.

Die Details der Arbeit entwickeln sich im gemeinsamen Gestalten: Wer deckt welchen Bereich ab, wie erfolgen die Entscheidungen, zu welchen Anlässen gibt es spezifische Treffen, welchen Themen widmet sich der Rat mit welcher Intensität.

Hierbei gilt: Verschiedene Stile führen zum Erfolg, denn „wenn es nur eine Wahrheit gäbe, könnte man nicht hundert Bilder über dasselbe Thema malen“ (Pablo Picasso).

Lebenswerk = Das Bild hängt schief

Ein wertvoller Aufsichtsrat kann durch seine Tätigkeit ein Unternehmen positiv beeinflussen und die Farben aus Unternehmer, Familie, Unternehmen und Vermögen immer wieder neu mischen. Weder sollten das Lebenswerk eines Unternehmers im Museum verstauben noch der Familienfrieden schief hängen: Geschichten werden stets weitergeschrieben, Werte und Werke neu erschaffen und interpretiert.

Ein Unternehmen ohne ART des Aufsichtsrates und ohne AufsichtsART ist eine verlorene Chance.

Martin von Hirschhausen, Vermögensbegleitung für Familienunternehmer, Aufsichtsrat und Beirat 40 Jahre Banken und Finanzen, zweimal Bankvorstand

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EINE GENIaLE WOrtSCHÖPFUNG

Als der Begriff erstmals erschien, war das nicht nur Neuland, sondern sorgte für Interesse, was denn damit gemeint sei.

Lediglich mit dem „Umdrehen von 2 Buchstaben“ kommen neue Perspektiven zu Tage. Professioneller Aufsichtsrat zu sein, ist auch eine Kunst, die als solche verstanden, angenommen und gelebt werden will. Die Kunst im Aufsichtsrat unterscheidet sich nicht von der Kunst der Kunstschaffenden auf der Bühne.

Beiden gemeinsam ist: Der Laie tut, was er kann, der Profi kann, was er tut!

Das Wort AufsichtsART verbindet sich mit der Exzellenz im Aufsichtsrat. Ein Qualitätsstandard und Gütesiegel mit dem Potenzial zum Synonym.

Die Autorinnen und Autoren dieses Zukunftsbuches stehen dafür.

Dr. Josef FRITZ

Wien, 28. Jänner 2023

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aUFSICHtSart –

Ist die Kunst aufsichtsratswirksam Sparringspartner der jeweiligen Geschäftsleitung zu sein. Hilde Domin oder auch John Steinbeck haben mit 25 Jahren noch nicht so brillant geschrieben und formuliert wie in der Reife ihres Alters. Da Aufsichtsräte kraft Amtes über Unternehmensschicksale und damit über das Los der Betriebsangehörigen zu entscheiden haben, sollten sie vor der Annahme eines Aufsichtsratsmandates – unabhängig vom Alter und von ihrer Berufs- und Lebenserfahrung – folgende Fragen für sich mit JA beantworten:

Bin ich, auch finanziell, unabhängig genug, um mit Mut und Rückgrat der Geschäftsleitung unbequeme Fragen zu stellen? Habe ich genügend Zeit für die Wahrnehmung des Mandates während und zwischen den Sitzungen? Kann ich Bilanzen lesen und auch ihre Aussagen interpretieren? Bin ich in der Lage, die wirtschaftlichen, organisatorischen und rechtlichen Vorgänge, die für die Geschäftsleitung relevant sind, zu verstehen und auch ohne fremde Hilfe in Anspruch zu nehmen? Bringe ich der Geschäftsleitung einen Mehrwert, der sich als förderlich für das Unternehmen erweisen mag?

Wer hier mit JA antwortet, mag die Kunst der Aufsichtsratstätigkeit beherrschen und sollte sie anwenden.

Dr. Axel Smend

Berlin, im Januar 2023

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aUFSICHtSart

MEIN tExt FÜr aUFSICHtSart. HOFFE, ES ISt NICHt ZU SPät.

Ein Kunstwerk zu betrachten; jeden Pinselstrich eines Bildes, die Maserung einer Marmorskulptur, der Bleistiftstrich einer Skitzze. Zu wissen, wo man hinsehen muss. Wo ist eine schwierige Situation? Wer selbst dieses Handwerk beherrscht, kann am besten darüber urteilen.

Der guten Fachfrau springt ein Fehler regelrecht ins Auge und sie freut sich, wenn sie keinen findet. Der Laie sucht verbissen und freut sich schadenfroh, wenn er einen findet.

Wie die Zuschauer im Fußballstadion sind die Kunstkritiker im Museum, sie wissen alles besser und scheitern meist bei der ersten Berührung mit der Materie.

Die Aufsicht ist eine Kunst, und wer sie beherrscht ist eine AufsichtsARTistin.

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BEGLEItWOrt aUFSICHtSart

Als Frau de Grancy mich ansprach, ob ich das Begleitwort zum Buch „AufsichtsART“ schreiben würde, brauchte ich nicht lange zu überlegen und sagte sofort zu. Der Titel traf sofort mein Herz, meine Gefühle und löste Emotionen in meinem Geist und Körper aus. Das Zusammenbringen von Wirtschaft und Kunst gehört schon seit Jahrzehnten zu meinen Kernkompetenzen. Dabei geht es nicht nur um die Fragen, was kann die Wirtschaft von der Kunst lernen oder umgekehrt, was kann die Kunst von der Wirtschaft lernen, nein, es geht vielmehr um Fragen, wie humanistische Ansätze in Form von Strukturen, Regeln und Richtlinien leichter integriert werden können oder vereinfacht gesagt, es geht um ein erfülltes, sinnvolles und vor allem werteorientiertes Leben.

Ich bin davon überzeugt, dass die Wirtschaft und die Kunst sehr eng miteinander verbunden sind. Oft sieht man es nur nicht, weil die meisten Menschen mit ihren Gedanken und Lebensgewohnheiten in sich wiederholenden Abläufen gefangen sind, ohne es überhaupt zu merken. Hamsterrad ist der Begriff dazu. Das menschliche Gehirn ist darauf getrimmt, immer den einfachsten Weg zu denken und dann auch umzusetzen. Einfach ist immer das, was man bereits kennt. Das ist bequem und erfordert keine Anstrengung. Doch wer immer nur das Gleiche tut oder denkt, wird immer nur bekommen, was er immer schon bekommen hat. Und hier setzt die Kunst an. Regeln, Richtlinien und Normen zu durchbrechen, andere Wege gehen oder gegen den Strom schwimmen. Dieses aber fordert Bewegung, eine Art Aufbruch zum Neuen und somit auch Mut und Energie. Viele werden nun denken, der Buchenau sagt das so einfach, der soll es erstmal so vormachen. Das kann ich nur bestätigen. „Tue das, was du kannst und nicht das, was du gelernt hast“, Zitat Peter Buchenau.

Als Kind wollte ich immer schon Schauspieler werden. Ich spielte heimlich in einem Jugendtheater, bis mich meine Eltern dabei erwischten. „Mit Schauspielerei kann man doch kein Geld verdienen“, so damals die Ansprache meiner Eltern. „Lern was Anständiges“! Und das tat ich dann auch. Ich machte eine beispielhafte Management Karriere. Ich arbeitete für Konzerne wie Novartis, MANOR, SBV (Schweizerischer Bankverein) und blieb schlussendlich bei UNISYS hängen. 2002 verließ ich das Unternehmen als Nummer 2 in Europa. Ich hatte genug Erfahrungen im amerikanischen Management sammeln können und startete meine eigene Beratungsfirma in der Schweiz. Interimistische Mandate bei Kunden wie die Telekom, Siemens, Raytheon oder Fujitsu, um nur einige zu nennen, folgten.

Doch der Drang zurück auf die Bühne ließ mich nie los. Und das passierte 2015. Die meisten Menschen nennen es Zufall, doch ich bin der Überzeugung, dass es keine Zufälle gibt. Ich definiere Zufälle wie folgt: „Harte Vorbereitung trifft auf richtigen Zeitpunkt“.

Ich hielt einen Vortrag, und wer mich kennt weiß, dass alle meine Vorträge, egal zu welchem Thema, immer unterhaltsam und humorvoll aufgebaut sind. Selbst eine Aktionärsversammlung kann man humorvoll gestalten, nur leider haben

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die meisten Vorstände und Aufsichtsräte noch nichts von dieser unterhaltsamen Vortragsmethode gehört. Nach diesem Vortrag damals bei der IHK in Karlsruhe hatte ich einen Lehrauftrag an der Hochschule und einen Autorenvertrag bei Springer Gabler in der Tasche. „Harte Arbeit trifft auf richtigen Zeitpunkt“! Von da an nahm alles automatisch seinen Lauf. Aus einem Buch wurden mittlerweile über 70 Werke. Eines davon inspirierte eine Münchner Theaterregisseurin so stark, dass sie aus diesem Buch eine Theaterkomödie machte. Und seither stehe ich mit meinen Comedy Shows auf der Bühne und habe über 1000 Vorstellungen gespielt. Somit verbinde ich als Paradebeispiel Management und Kunst.

Von diesem Buch „AufsichtsART“ wünsche ich mir daher viele Inspirationen von den Autorinnen und Autoren. In der Kunst ist alles erlaubt. Wenn dieser Freigeist auf Struktur trifft, kann nur etwas Gutes entstehen. Machen Sie mit und bringen Sie Wirtschaft und Kunst zusammen.

Ich freue mich, Ihre Beiträge zu lesen und bin gespannt, welche mich am meisten im Herzen berühren.

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aUFSICHtSart

Das Wort AufsichtsArt besteht mindestens aus 2 Teilen wie Aufsicht(s) und Art.

Der Wortteil Aufsicht kann sich auf die Überwachung oder Beaufsichtigung einer bestimmten Tätigkeit oder einer Gruppe von Personen beziehen, oft zum Zweck der Gewährleistung der Sicherheit oder der Einhaltung von Vorschriften. Am Arbeitsplatz kann sich eine Aufsicht beispielsweise auf einen Vorgesetzten oder Manager beziehen, der für die Überwachung der Arbeit eines Teams von Mitarbeitern verantwortlich ist. Im allgemeinen Sinne kann sich Aufsicht auch darauf beziehen, ein Auge auf etwas zu haben, z.B. auf Kinder aufzupassen oder die Sicherheit bei einer Veranstaltung zu gewährleisten.

Das Wort Art ist das englische Wort für Kunst. Es kann sich auf ein sehr breites Spektrum kreativer Ausdrucksformen beziehen, darunter bildende Künste, Literatur, Musik und auch darstellende Kunst.

Kunst ist ein menschliches Kulturprodukt, das Ergebnis eines kreativen Prozesses. Das Kunstwerk steht meist am Ende dieses Prozesses, kann aber auch der Prozess bzw. das Verfahren selbst sein durch das Zusammenwirken von Inhalt und Form.

Das Wort Aufsichtsart ist ein Kunstwort und beschreibt den Prozess, wie man mit holistischer, weit- und umsichtiger, kreativer und humanistischer Kompetenz Aufsicht führt. Es ist die Kunst, alles unter einen Hut zu bekommen und das maximale, nachhaltige Ergebnis zu gewährleisten. Die dadurch entstehende Wertekultur ist Basis für alle Beteiligten und stellt das Gerüst für gemeinschaftliches Handeln in dieselbe Richtung dar.

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aUFSICHtSart:

WaS PaSSIErt, WENN WIrtSCHaFt UND KUNSt EINE BEZIEHUNG EINGEHEN?

Über die Rolle und Bedeutung von Aufsichtsräten wurden schon viele Bücher geschrieben. Das Wort „Aufsichtsrat“ wird in seine Bestandteile von Aufsicht führen und Rat geben zerlegt. Was aber genau passiert, wenn Wirtschaft und ganz konkret Aufsichtsräte und Kunst eine Beziehung eingehen, ist eine neue Dimension, die das Buch, was Sie in den Händen halten, aufzeigt. Kunst spiegelt gesellschaftliche Debatten wider, sie bietet Reibungsflächen zur Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit, sie weist über das alltägliche Geschehen hinaus. Kunst ist Ausdruck des menschlichen Daseins und Kunst kann eine Kontrollfunktion haben und Missstände dar- und offenlegen. Insofern können Aufsichtsräte und Kunst in eine Beziehung treten und sich ergänzen.

Aufsichtsräte müssen ebenso über das Tagesgeschäft hinaus eine langfristige und nachhaltige Orientierung des Unternehmens sicherstellen. Dies führt über die klassischen KPIs wie Umsatzsteigerung, EBIT, KGV und dergleichen weit hinaus. Gesellschaftliche Verantwortung in Form von gelebter Social Corporate Responsibility anstelle von Greenwashing wird von den Stakeholdern zunehmend erwartet. Kunst weist seit Jahrzehnten auf diese Verantwortung hin, und Künstler können helfen, diese nachhaltige Erfolgskomponente darzulegen und die Bedeutung von dieser aufzuzeigen.

Das Acryl-Werk „Leuchtturm“ von Gunnar Björn Heinrich ist als 20-Minute Artwork im Rahmen der Wirtschaftskonferenz Comsult mit Gästen wie Bill Gates und Jimmy Welsch in Wien entstanden. Es zeigt einen Leuchtturm, welcher durch eine Übermalaktion mit einem trüben Schleier überzogen wurde. Dieses radikale und negierende Stilmittel fokussiert auf die Mitte des Bildes, welche die dahinterliegende Leuchtkraft der Farben noch erahnen lässt.

Im Dunst und Nebel das Unternehmensschiff in einen sicheren Hafen zu geleiten, ist Aufgabe der Vorstände, welche von den Aufsichtsräten unterstützt werden, eine klare, nachhaltige und vorausschauende Sicht zu bewahren. Die Aufsichtsräte haben sicherzustellen, dass die Unternehmensleitung nicht vom Kurs abkommt, und kontrollieren dieses Manöver.

Die Leuchtkraft des Leuchtturms ist wiederherzustellen, damit er seine Funktion des sicheren Geleits wieder erlangen kann. Diese Strahlkraft der Kunst gilt es in die Unternehmen zu transferieren. Kunst und Wirtschaft können und sollten eine Symbiose eingehen. Das vorliegende Buch zeigt auf, wie dies geschehen kann. Die Vielzahl der Autoren und Künstler, die hierzu zusammengefunden und zueinander geleitet wurden, zeigen die vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten der Kunst im Zusammenspiel mit der Wirtschaft gelungen auf.

Ja, dieses Buch hätte schon viel früher geschrieben werden müssen.

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„Leuchtturm“ von Gunnar Björn Heinrich, Acryl auf Leinwand

aUF • SICHtS art

Ich drehte mich um meine eigene Achse, an meinen Füßen ein Paar Langlaufskier. Das Drehen war also mehr ein Fuß anheben, drehen, absetzen und von vorne. Um mich herum weiß, ein bisschen helleres weiß, ein bisschen dunkleres weiß und stumpf klingende Stimmen – ich erlebte meinen ersten White Out. In der tiefen Natur Norwegens, irgendwo auf einer Anhebung um mich herum meine Klassenkameraden, nicht sichtbar für mich und ich nicht sichtbar für sie. Einzig das Wissen, dass wir gemeinsam da sind und der Zustand des Eingebettet Seins in ein Meer aus Weiß, einte uns und doch, ich war in diesem Moment auf mich allein gestellt, mein Herz beschleunigte direkt in den nächsten Gang, die Atmung folgte, meine gesamte Aufmerksamkeit fokussierte sich; Sympathikus, eines meiner Nervensysteme stand parat.

Ich kann mich heute nicht mehr daran erinnern, ob unser Lehrer uns vorher auf solch eine Situation vorbereitet hatte, dass es dieses Phänomen gibt und es nur in Gebieten des Schnees anzutreffen ist – Stand Up, genau an dieser Stelle lege ich jetzt bestimmt ein Veto ein, ich habe dieses Phänomen bis heute oft erlebt und kein weiteres Mal im Bereich des Schnees.

Viel mehr in Bereichen der unterschiedlichsten Gruppenkonstellationen. In Bereichen des Angepasst seins, des „die anderen machen es auch so“, des „ich bin mehr wert, ich bin Chef“, des „Egospiele an die Front“, des „Selbstverantwortung ist etwas für Anfänger“ and to be continued.

Tauchen wir ein, in die Welt des Auf Sich gestellt sein und das Bewusstsein für die Mitmenschen, das Große & Ganze weiterhin zu spüren und zu integrieren. Kofi Annan sagte eins: „All the cruel and brutal things, even genocide, start with the humiliation of one individual”. So stelle ich die Frage, welche wie ein Zauber wirken kann, um das Weiß, in das wir eingebettet sind, aufzulösen: „Wann haben Sie das letzte Mal einen Menschen gedemütigt?“ – Und genau so wichtig, „wann haben Sie sich gedemütigt gefühlt?“ Und, sind Sie aufgestanden, haben Sie in diesem Moment des pursten auf sich selbst gestellt sein, Selbstverantwortung übernommen?

Das norwegische Weiß löste sich nicht so schnell auf, der Zauber waren unsere eigenen Stimmen und das Vertrauen auf den inneren Kompass. Ohne Sicht wagte jeder seine Schritte der Lautstärke der Stimmen folgend, auf einem Standpunkt zu verharren, wäre in diesem Moment definitiv suboptimal gewesen.

Was blieb am Ende des Tages? Alle an einem Tisch vereint, jeder mit seinen individuellen Erlebnissen aus dieser Situation, das Austauschen und Zuhören.

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aUFSICHtS-art – DIE KUNSt DES FÜHrENS OHNE

ZU BEaUFSICHtIGEN UND ZU KONtrOLLIErEN

Ich mag die englische Wortwahl „Supervisory Board“ lieber, als den doch recht technischen deutschen Begriff „Aufsichtsrat“. Hat viel mit Aufsicht, Kontrolle zu tun. Ja klar, auch das soll sein und muss oft sein. Ein Aufsichtsrat ist ja quasi per juristischer Definition das sogenannte „dritte Organ“. „Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Vorstand zu beraten, insbesondere aber zu überwachen und zu kontrollieren.“

Der englische Begriff „Supervision“ kommt aus „der beruflichen Beratung, die zur Reflexion eigenen Handelns anregen sowie Qualität professioneller Arbeit sichern und verbessern soll. Supervision kann psychotherapeutische Elemente enthalten und die Grenze zur Psychotherapie ist schwer zu ziehen.“ Es ist ein wenig so wie mit dem Begriff „Qualitäts-Kontrolle“.

Kontrolle ist schon „zu spät“. Während „Qualitäts-Sicherung“ den begleitenden Prozess hin zur Qualitäts-Erreichung beschreibt. Ich berate und begleite lieber, als dass ich kontrolliere und beaufsichtige.

Kontrolle & Aufsicht: Entmutigung! Beratung & Begleitung: Ermutigung! Das klappt immer dann am besten, wenn der Vorstand „tauglich“ ist. Bei „nicht tauglichen“ Vorständen sind Kontrolle und Aufsicht letztlich „Perlen vor die Säue“! Wie bei „Die Kunst des Krieges“ (Sunzi): Die (aller-) größte Kunst ist es, den Krieg zu vermeiden! Analog ist es bei AUFSICHTS-ART – der Supervision:

Helfen, Minenfelder zu umgehen. Unterstützen, die Ziele ohne Reibungsverlust und ohne Zwang zu erreichen. Nichts „muss“ – alles „soll“.

Ulvi I. AYDIN, im Februar 2023

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aUFSICHtSart

Weckt die Assoziation von Kunst, und einer Form der „Aufsicht“ ein „Draufschaun“ eine neue Perspektive entwickeln. Der kreative Prozess als Schlüssel zum Leben, als einzig wahre Kraft. Bedeutet doch das Leben Veränderung und ist es doch diese Veränderung, welche Verursacher des Leids sein kann und ist doch die Sublimation dieses Leids der Ursprung von Kultur. AufsichtsART trifft also die Pole des Lebens in seiner schlichten Einfachheit.

Dr. Adak Pirmorady, Fachärztin für psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychoanalytikerin und Kulturwissenschaftlerin, leitet die psychosomatisch hochschulambulanz der Charité CBF. Frau Pirmorady ist Vorstandsvorsitzende der Europäischen Künstlergilde für Medizin und Kultur.

© Der Haltende. Aquarell, Tinte und Kreide auf Büttenpapier

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LIEBE LESErINNEN UND LESEr

Ein Geleitwort zu schreiben, für ein Buch, ohne dessen Inhalte zu kennen? – Das ist wie ein medizinischer Eingriff mit verbundenen Augen und ohne, dass man die Patientin kennt. Das kann an sich doch nur in einer Katastrophe enden.

Zum Glück geht aber hier nicht um das Wohl von kranken Menschen, so dass es hier nicht um operative Komplikationen gehen wird, aber dennoch mit einer besonderen Sensibilität angegangen werden sollte. Also machen wir uns auf den Weg und gehen in dieses Experiment, ganz ohne stereotypische Vorurteile und unterdrücken zunächst den in uns stets präsenten Drang, etwas Neues unmittelbar bewerten zu wollen.

Arzt und Schriftsteller? Krankheit, Literatur und Kreatives Schreiben? Wie passen diese Themen zusammen? Und hier die einfache Antwort: Medizin und Kultur müssen zusammen betrachtet werden, da sie stets zusammen auf den Menschen wirken. Und für mich persönlich wäre das eine ohne das Andere nicht machbar! Die Beziehung zwischen Medizin und Kultur ist für beide Seiten so wichtig. Und dies gilt für alle Menschen, den Therapeuten, den Kunstschaffenden sowie die Patient*innen – nur so ist der Anspruch auf eine holistische Betrachtung möglich.

Wieso sollte Kultur und Medizin geradezu schizophren und isoliert betrachtet werden? Warum darf ein Arzt nicht Literatur für den Dialog mit seinen Patient*innen oder die Literatur für das Verständnis der Patientenperspektive nutzen oder die Literatur als Instrument des Lehrens für die Studierenden einsetzen?

Wie bei jeder Schnittstellenmoderation bedarf es aber hierfür einer strukturellen Verzahnung, einem bidirektionalen Dialog um „nette“ Insellösungen nachhaltig skalierbar zu machen. So wäre es doch erstrebenswert, dass neben den medizinischen Inhalten stets auch passende Weltliteratur in die Gegenstandskataloge und Curricula platziert würden. In diesem Zusammenhang haben wir an der Berliner Charité in Kooperation mit der Universität Konstanz und der Europäischen Gilde für Medizin und Kultur die Ringvorlesung „Blut und Tinte“ etabliert, die sowohl aus medizinischer aber auch kultur(wissenschaftlicher) Perspektive Themen wie Schmerz, Migration, Suizid diskutiert.

Wir danken dieser großartigen Initiative AufsichtsART, „Grenzgängern“ ein Gesicht und eine Stimme zu geben, um gemeinsam für diese Attribute einzustehen, und um gemeinsam sich auf den Weg zu machen, „alte Grenzen“ aufzubrechen, mit dem Ziel, neue „durchlässigere” Grenzen“ zu schaffen. Nutzen wir AufsichtsArt, uns zu verbünden um eine Medizin mit mehr humanistisch-holistischen Werten in die klinische und wissenschaftliche Welt zu gestalten.

Prof. Dr. med. Dr. hc. Jalid Sehouli Ordinarius und Klinikdirektor an der Berliner Charité

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MartINa rEINHart

‘Gute Aufsicht vermittelt Vertrauen, beflügelt und achtet darauf, dass nichts passiert.’

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‘Custody’ Graphit und Acrylmalerei auf Leinwand, 100x90cm

SEVEN POStCarDS FrOM aN art SHOW SUCH aS YOU HaVE NEVEr SEEN BEFOrE

ONE

Auf sich tsart sei man, auf andere sei man es auch, so wie in: auf sich stolz, denn nur, wenn man auf sich und an und für sich tsart sein kann, hat man Fingerspitzengefühl, sei die Sitzung nun unterkühl oder oberschwül das verriet mir eine clairvoyante obercoole Tante.

TWO

Dieses umwerfende Buch ist nicht aufsichtsartig und wenn Claire sagt, warte nur bis ich dir, schlicht, alles erclaire wart‘ ich trotz der Leere ganz erpicht, habe die Ehre!

THREE Worum geht es?

Claire versteht es: ART braucht der RAT, nicht TRA ra, ra, ra, nicht TRAtsch, tsch, tsch, tsch und DIE Ratsversammlung, nota bene weiblichen(!) gendern(s) entsprungen, sollte, falls notwendig, Strategien ändern, so wie die Alten sungen: carpe diem, niemals Zeit verschwendern, immer ART, ART, ART, ART!

FOUR AusichtsräteINNEN

Und AusichtsrätinnenAUßEN verlausen wenn sie Lausbuben und Läusinnenmädchen in den Vorstandsstuben unredliche Rädchen drehen lassen und so den Zug verpassen, jene zu chassen.

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FIVE

Machoräte brauchen Quoten-Damen Power-Frauen, denn sie lieben zu oft Zoten, sagen zu oft, unter Kumpels, Ja und Amen.

Claire Outspoken, so ihr nom de pen, aber weiß („ohne woken Scheiß!“) nur mit HerzensART und der power dieser Frauen ist‘s ein (r)echter AufsichtsRAT, kann man IHM vertrauen ohne aber, ohne wenn.

SIX

Vor dem Antritt jeder Aufsicht, sagen uns die Weisen aller Zeiten:

Taufsicht!

Claire fragt: was soll das denn heißen? Jeder nehme regelmäßig eine Pilgerreise in die Weiten seines Inneren zum Jordan auf sich, wasche sich von alten Sünden, um sich dann mit neuem Wohlgefallen zu verbünden. AufsichtsART sei also immer TaufsichART!

SEVEN

Diana heißt nicht umsonst(!) Clair Asyl, Klar Isses!

Claire de Lune

SonnenKLARissa

ClariNETTistin, wohlgemerkt: nicht umsonst ist Konst, denn sie stärkt!

Lukrativ und segensreich sei daher zugleich

Clarissa, die AufsichtsARTistin und ihr neuer Slogan: AufsichtsART ist in!

Johannes Ullrich, Artistic & Music Director

THE CONCERT OF EUROPE, orchestre européen Strasbourg 8.1.2023

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„FOKUS, FOKUS, FOKUS“ – DrEIKLaNG DEr WIrtSCHaFtSWELt.

AufsichtsART ist die Initiation eines neuen Diskurses mit Blick auf den Blick –auf die „andere“ Sehweise.

So wie der Begriff „AufsichtsART“ die Verbindung von zwei Bedeutungsebenen ist, die aufeinander verweisen, so sind auch die Autorinnen und Autoren dieses Buchs miteinander verbunden. Diese Verbundenheit ist nicht verabredet, sie ist nicht beschlossen – sie geschieht im selben Augenblick.

Über die Suchbewegung ihrer Gedanken finden in dem vorliegenden Werk Persönlichkeiten in ihren unterschiedlichen Lebenswegen und -erfahrungen, ihren Zukunftsvisionen zu einer gemeinsamen Stimme. Es ist dies eine Stimme, die sich – über die Kunst – an immer neue Diskurse herantastet und somit gleichsam an Gemeinsamkeiten selbst.

AufsichtsART, Frontispiz, weist auf eine vermittelnde Verbindung, auf eine Brücke hin, die auf die Gemeinsamkeit von vermeintlichen Gegensätzen hinweist und diese gleichzeitig aufhebt, ohne sie zu eliminieren bzw. zu ignorieren.

AufsichtsART wird zum Resonanzraum, in dem Gedanken oszillieren dürfen und sich zu etwas Neuem formen. Der Bildhauer, der Bühnenbildner, die Dramaturgin – wir brauchen die Kreativen an Board, um etwas Konkretes und Transformatives zu schaffen. Die Kunst gibt uns den Raum, die Freiheit für den unverstellten Blick zurück. Erst dieser (mag sein, spielerische) Blick, ist es, mit dem wir verschiedene Umsetzungsperspektiven gelingend erschließen – immer wieder neu, immer wieder anders, selten wie gehabt, doch auch dies, wenn es passt.

Beschlossene Sache, unsere soziale Zukunft aktiv, verantwortungsvoll und langfristig sowie mit Freude mitzugestalten. Übersicht und (Lebens-)Kunst müssen durch uns alle hindurchgehen.

In einer Wertekultur oder Weltrevolution, bzw. Wert-Revolution geht es AufsichtsARTistinnen und -artisten primär um Haltung und Resonanz, nicht so sehr darum, die Welt zu verändern (zu hoch dieser Anspruch), sondern um pointierten Impact, um eine Transformation, die Wirkung hat und wie ein Medikament sich im Körper heilend ausbreitet, klein, aber (effizient) wirkungsvoll.

Was gut, richtig und wahr ist, wird schon wachsen...

Mehr leise als laut weisen uns die Autorinnen und Autoren in ihrer AufsichtsART den Weg durch ihren Geheimgang und – wenn wir das wollen – hin zu einer neuen gemeinsamen Welt.

Clarissa-Diana de Grancy, Initiatorin AufsichtsART und Mathias Mentzing, Philosoph und Investment Banker, Social Entrepreneur

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Making-of AufsichtsART Wien, 22.2.23, Café Korb

SEHr GEEHrtE LESErINNEN UND LESEr,

mit großer Freude präsentiere ich Ihnen das vorliegende Kompendium zum Thema AufsichtsART. Dieses Werk ist ein wertvolles Instrument für alle Grenzgänger zwischen Kreativität und Zahlen, die sich mit den Herausforderungen einer modernen und vernetzten Wirtschaft auseinandersetzen.

Ein besonderes Augenmerk möchte ich hierbei auf die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) legen. Die rasante Entwicklung der KI-Technologie in den letzten Jahren oder vielmehr Wochen, wenn nicht Tagen, hat zu einem wahren Boom in allen Bereichen geführt. Doch die Integration von KI in die kreative Arbeit stellt auch neue Herausforderungen an die Aufsichtspflichten. Wie können wir sicherstellen, dass die eingesetzten Algorithmen nicht nur effektiv, sondern auch ethisch einwandfrei arbeiten? Wie können wir verhindern, dass KI-Systeme uns unbewusst in eine bestimmte Richtung lenken und so unsere kreativen Entscheidungen einschränken?

Diese Fragen sind von großer Bedeutung für die Zukunft der Kunst und der Wirtschaft. Es ist daher unerlässlich, dass wir uns aktiv mit diesen Themen auseinandersetzen und einen offenen Dialog darüber führen.

In diesem Kompendium finden Sie eine Vielzahl von Beiträgen von renommierten Expertinnen und Experten aus den Bereichen Kunst und Wirtschaft. Die verschiedenen Perspektiven und Ansätze bieten eine wertvolle Grundlage für eine differenzierte und fundierte Auseinandersetzung mit dem Thema AufsichtsART.

Ich wünsche Ihnen eine anregende und inspirierende Lektüre.

Herzliche Grüße, ChatGPT und Prof. Michael Schwertel

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VON Dr. raLF LaUtErBaCH

Diese Schrift zum Thema AufsichtsART ist unbedingt lesenswert. Als ich das erste Mal das Wort AufsichtsART hörte, dachte ich zunächst, ich hätte es falsch verstanden, aber nein. Es war ein neues Kunstwort, eines, das bei mir sehr schnell eine Assoziationskette auslöste: Aufsichtsrat, ART, Kunst: die Kunst zu vermitteln, die Kunst, Lösungen zu finden. Die Kunst, Menschen zusammenzubringen; die Kunst, komplexe Dinge einfach zu beschreiben.

Ein Aufsichtsrat sollte all dies beherrschen, und das ist fürwahr eine Kunst!

Fachwissen reicht nicht, Moderation reicht auch nicht, Motivation allein reicht erst recht nicht. Es ist die Fähigkeit, alles in der richtigen Weise zusammen zu bringen – so, wie Perspektive, Farbe, Fantasie, Ästhetik, Gedanken und Emotionen erst ein Bild entstehen lassen. Erst das macht einen guten Aufsichtsrat oder Beirat aus. Es sind weder die alten Erfahrenen noch die Digital Natives. Die Zugehörigkeit zu einer Gruppe macht noch keinen guten Aufsichtsrat. Es sind die, die Wissen, Kreativität und Erfahrung in nutzbringender, verständlicher Weise zusammenbringen, sie stellen den größten Wert für Unternehmen dar – es sind diejenigen, die komplexe Welten anschaulich vermitteln können. Damit haben wir eine Zäsur zu „früher“, als der Aufsichtsrat vor allem Bilanzen lesen konnte und sich im Wesentlichen auf Zahlen konzentrierte. Heute ist das Wissen um das „wie geht das“ und „was kann ich wo einsetzen“ und vor allem „was passiert mit meinem Unternehmen, wenn ich es nicht tue?“ eine wesentliche Voraussetzung für erfolgreiche Aufsichtsrat- oder Beiratsarbeit.

Diese Schrift verbindet ein Essay über wünschenswerte Fähigkeiten mit den Herausforderungen der nahen und fernen Zukunft. Digitalisierung ist ein MUSS für jeden Aufsichtsrat, ebenso wie Cybersicherheit und das Wissen über den Nutzen künstlicher Intelligenz. KI wird die Berufswelt und unsere Gesellschaft dramatisch wandeln. Dies wird viel schneller passieren, als die meisten Zeitgenossen sich dies vorstellen. Daran zu zweifeln, wäre ein bewusstes Verschließen der Augen.

Diese Welt wird kommen und sie wird den Ablauf unserer Tage nachhaltig verändern. Darüber sollten Aufsichtsräte sich schnellstmöglich viele Gedanken machen und ihr Wissen über die Bedeutung von KI in die Unternehmensführungen einbringen. Nicht verhindern, sondern aktiv mitarbeiten und die richtigen Weichen stellen. Jetzt! Es wird Zeit: die KIs werden leistungsfähiger, schlauer und einflussreicher. Damit richtig umzugehen ist die Herausforderungen für alle Aufsichtsräte und Beiräte. Viel Vergnügen beim Betrachten dieser Kunstform.

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aUFSICHtSart – EIN GELEItWOrt

aUSLaSS

SCHNELLSCHUSS ZUM MORGEN [ des 28.2.2023 | cddg, großzügig redigiert 2023.05.05 ] [ nach der no.0 in Wien am 22.2.2023 im Keller* | nach dem Tod | des *p.w. und der e.w., geb. e.]

1. was ist AUFSICHTS.ART [ im Folgenden a/ART]

a/ART ist ERKLÄRUNG ohne ABSICHT. In ihrem Ausdruck wird sie manifest. Wie die Erklärung der Bürger- und Menschenrechte ist sie PARADIGMENWECHSEL, MEMORANDUM OF UNDERSTANDING für Rätinnen und Räte mit dem anderen Blick.

2. was soll es sein

a/ART will RESERVOIR sein, SCHUTZRAUM (kein Biotop!), in dem das INDIVIDUUM in seinem Sein gelassen wird. TRIGGER, ANSTIFTER für den BLICKWECHSEL, RAUM für das Durchleben des MACHBAREN und die eigenen KATAKOMBEN.

3. was ist das Produkt

a/ART agiert als INSTITUTION wie eine Mischung aus Anstalt und SALOON. Als solche inszeniert a/ART inspirierende RÉUNIONS. Teilnehmende an und bei a/ART verlassen diese Zusammenkünfte anders. a/ART vermittelt eine Ahnung von GLÜCK und will BEWEGUNG erreichen.

4. für wen zu welchem zweck (nutzen?)

a/ART steht denen offen, denen das ZUZUTRAUEN IST aus MACHER-GEIST und innerem BRENNEN.

5. wird es genutzt (werden)

a/ART wird das NEUE ROM, das nicht an einem Tag erbaut wurde, die EULE, die sich nicht nach Athen tragen lässt, sondern ihren

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Standort selbst bestimmt. a/ART ist die FREIHEITSSTATUE, die sich rausnimmt, vom Sockel zu steigen. Das Sunny Valley im DREISAMTal, PARIS bei Tag und bei Nacht, der NORD- und der SÜDpol, die REVOLUTION, die gemacht und wohl bedacht werden will.

6. ist es eine Plattform

a/ART ist eine PLATTFORM und vielleicht nutzt es auch eine PLATTFORM. Die eine bedingt NICHT die andere.

7. was macht a/ART aus

a/ART fühlt sich gut an. a/ART bietet, was die OBEN suchen und NIEMALS finden – P.S.: weil es TRÜFFEL sind, die sich dem oberflächlichen BLICK entziehen. a/ART ist die WANDERUNG bis weit jenseits der BAUMGRENZE, das Erleben des GIPFELS, die BERÜHRUNG der Wurzeln, das (Auf-)SPÜREN des INNERN, der PERSÖNLICHE Steckbrief.

8. was ist der kern

a.A tut GUT und macht MUT.

a.A ist der Ort, wo ALLES möglich scheint.

JA.

9. ist es geschäft oder liebhaberei

a.A ist NUR HERZBLUT, LIEBE und SEHNSUCHT.

a.A ist TEUER durch INNEREN WERT. SONST NICHTS! Das ist WERT.

JA.

CUT

[Paris, Montmartre, 2022. Die Glücksmaschine wird es ihnen zeigen, Claire. Stell dir bloß mal vor, wie das sein wird. Die werden sehen, sie werden erfahren, was AufsichtsART kann. Céleste war nun mal Optimist. Was siehst DU? – Claire schweigt eine Weile. Alles, sagt sie endlich. Sie kneift ein Auge zusammen. Mit dem anderen schaut sie rüber zur Seine.]

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