Vorarlberger Jagdzeitung Jaenner-Februar 2012

Page 1

J채n./Feb. 2012

Vorarlberger

Jagd

Vorarlberger J채gerschaft


2

INHALTSVERZEICHNIS

Vorarlberger Jagd

Aktuell 8 12 27 Titelbild „Mümmelmann“ (Hubert Schatz)

IMPRESSUM Anzeigenmarketing: MEDIA-TEAM GesmbH Interpark FOCUS 3 6832 Röthis Tel. 05523 52392 - 0 Fax 05523 52392 - 9 office@media-team.at Redaktion: Verantwortliche Redakteurin Mag. Monika Dönz-Breuß monika.doenz-breuss@vjagd.at Bezirk Bregenz OSR BJM-Stv. Roland Moos roland.moos@vjagd.at Bezirk Dornbirn Mag. Karoline von Schönborn karoline.schoenborn@vjagd.at Bezirk Feldkirch Christian Ammann christian-ammann@vol.at Bezirk Bludenz Akad. Jagdwirtin Caroline Egger-Batliner jagd@dsl.li Medieninhaber und Herausgeber: Vorarlberger Jägerschaft Geschäftsstellenleiterin Carmen Kaufmann Markus-Sittikus-Straße 20 6845 Hohenems Tel. 05576 74633 Fax 05576 74677 info@vjagd.at www.vjagd.at Öffnungszeiten der Geschäftsstelle: Montag - Donnerstag von 08.00 bis 12.00 Uhr Freitag von 13.00 bis 17.00 Uhr Erscheinungsweise: 6x jährlich (jeden 2. Monat) Hersteller: Vorarlberger Verlagsanstalt GmbH, A-6850 Dornbirn, Schwefel 8, www.vva.at PEFC zertifiziert Dieses Produkt stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und kontrollierten Quellen. www.pefc.at

Glanzvolle Landeshubertusfeier Verjüngung in den Bezirken: Jägerbriefverleihung Zehn Jahre Kriterien und Indikatoren einer nachhaltigen Jagd

Wildbiologie 4 16

Der rostige Gesell Bestandserfassung in einem Niederwildrevier – Scheinwerfertaxation

4

Rubriken 18 19 21 22 23 24 28 30

Kinderseite „I wie Igel“ Jagd & Recht: Wissenswertes für den Abschluss von Jagdpachtverträgen Der Tierarzt berichtet: Kropf bei einem Rehbock? Jagdaufseher-Dienstbesprechung Jagd & Tradition: Was ist Brauchtum, was ist Sitte? Geschäftsstelle Bücherecke Veranstaltungen

9

Waffe & Schuss 20

Bleifrei in Sicht?

Jagdhunde 26

Klub Dachshunde: Vollgebrauchsprüfung

Jagd 10 11 26 31 32

Hubertusfeier auf der Schattenburg Hubertusfeier der Hegegemeinschaft 2.3 Lech Vorankündigung: 18. Österreichische Jägertagung Aigen/Ennstal Vorankündigung: 7. Oberländer Jägertage Feierliche Eröffnung des Schuljahres 2011/2012 Jagdwirt: Weiterbildung für Jägerinnen und Jäger auf höchstem Niveau

Jägerinnen & Jäger 23 33 34 35 38

Exkursion der Bezirksgruppe Bludenz ins Calfeisental Auf Schneehahn in der Eigenjagd Wöster Geburtstage Familien-Walderlebnistag am Bödele Jäger unterstützen Albanien-Hilfsprojekt „Der Edle“ vom Teschenberg ist gefallen Keiler beim Fuchsansitz Schwein gehabt!

Jagd in fernen Revieren 36

13

Die Sache mit dem Lebenshirsch

32

34


Jänner / Februar 2011

JAGD

3

LIEBE JÄGERINNEN UND JÄGER

Rückblick – Ausblick Das vergangene Jahr war wiederum ein sehr schwieriges für uns alle – auch jagdlich. Die aktuellen Herausforderungen der Abschussplanerfüllung durch sehr ungünstige Witterungsverhältnissen für die Jagd, dadurch aber gleichzeitig noch größere Ströme von Sonne und Erholung suchenden Touristen bei strahlendem, trockenem Herbstwetter, waren zusätzliche Belastungen zu den seit Jahren bestehenden Dauerkonflikten. Der Lebensraum für die Wildtiere ist auch heuer wieder weniger und teilweise schlechter geworden. Hier ein Stück Auwald für einen Fußballplatz, dort eine neue Seilbahn quer durch ein sensibles Einstandsgebiet von Rot-, Reh-

und Gamswild, unzählige Verstecke mitten im Wald für „Schatzsucher“ mit GPS, gesteuert über Internetforen, sind nur einige Beispiele. Bei vielen Gesprächen mit Kollegen von Jagd, Forst und Naturschutzorganisationen in Österreich und den Nachbarländern, zeigte sich eine teils unerfreuliche Entwicklung, nicht nur beim Einfluss des Wildes auf manche unserer Wälder. Viel unangenehmer ist dabei die Verschlechterung des Gesprächsklimas, der Zusammenarbeit nicht nur bei Jagd und Forst, sondern öfters auch zwischen Jägern. Die Nerven liegen mancherorts wieder blank, bedingt durch Dauerstress. Oft sind es nur kleine Pan-

nen, Fehlleistungen, ungeschicktes und unsensibles Verhalten, wodurch Konflikte und Konfrontationen entstehen. Recht haben heißt nicht immer Recht bekommen, der „Sieg“ in einem kleinen Streit bedeutet sehr oft einen Rückschlag bei der Erreichung eines gemeinsamen Zieles: Erhaltung eines gesunden Wildbestandes in einem intakten Lebensraum, und damit Erhaltung einer erfreulichen, schönen, nachhaltigen Jagd. Das bleibt für uns alle die wichtigste Aufgabe der kommenden Jahre.

Um das jagdliche Brauchtum, die jagdliche Tradition, wieder mehr in den Vordergrund zu rücken, wird Otto Vonblon in der Rubrik „Jagd & Tradition“ diese Tradition in Vorarlberg bzw. Österreich von verschiedenen Seiten beleuchten und vorstellen. Lesen Sie mehr dazu in der einführenden Rubrik auf Seite 23.

SCHUSSZEITEN IM JÄNNER UND FEBRUAR 2012 In den Monaten Jänner und Februar 2012 darf in Vorarlberg folgendes Wild erlegt werden: Türkentauben (bis 31.1.) Waldschnepfen (bis 31.1.) Stock-, Krick-, Tafel-, Reiherenten (bis 31.1.) Blässhühner (bis 31.1.)

Alles Gute, Gesundheit und Weidmannsheil für 2012! Mit Weidmannsgruß, euer

LJM Dr. Ernst Albrich In diesem Sinne appelliere ich, dieses große gemeinsame Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Manchmal hilft es, kurz inne zu halten, zu versuchen sich

Jagd & Tradition

Feld- und Schneehasen (bis 15.1.) Dachse, Jungfüchse, Füchse Haus- oder Steinmarder Fasane (bis 31.1.) Ringeltauben (bis 31.1.)

ehrlich in die Rolle des Kontrahenten hinein zu denken, seine Sorgen, Ängste, Probleme nach zu empfinden. Viel unnötige Streitereien und Reibungsverluste würden uns so erspart bleiben. Es sollte wieder mehr „menscheln“ – im positiven Sinn.

Ganzjährig: Schwarzwild, Bisamratte, Marderhund, Waschbär


Foto: Bernd Fischer

Der rostige Gesell Hubert Schatz Das Kunsthaus Bregenz hat mit dem britischen Künstler Antony Gormley ein einzigartiges Landschaftsprojekt in Vorarlberg realisiert. „Horizon Field“ besteht aus einhundert lebensgroßen Abgüssen eines menschlichen Körpers aus massivem Gusseisen, die, über ein Gebiet von 15.000 ha verteilt, eine horizontale Linie auf 2.039 Meter über dem Meeresspiegel bilden. Seit Sommer 2010 stehen die Eisenmänner mitten im Lebensraum unserer Wildtiere und somit auch im Revier des Jägers. Welche Auswirkungen hat das Kunstprojekt auf Wild und Jagd? Löst die einsam in der Bergwelt stehende Eisenfigur Angst und Schrecken bei den Tieren aus? Meiden sie die Umgebung des Mannes oder haben sie sich an ihn gewöhnt? Und wie geht’s dem Jäger mit dem rostigen Kameraden? Im vorliegenden Artikel wird versucht, diese Fragen anhand von Erfahrungen der

betroffenen Revierinhaber und Jagdschutzorgane sowie anhand eigener Beobachtungen in den vergangenen eineinhalb Jahren zu beantworten.

Ein „Fremder“ im Revier Langsam pirsche ich den Steilhang entlang, um über der Geländekante nach Gams- und Rotwild Ausschau zu halten. Vorsichtig strecke ich meinen Kopf über den Grat. Plötzlich zuckt mein Körper zusammen als ich nur 20 m vor mir eine menschliche Gestalt in der Dämmerung erblicke. „Das gibt’s doch nicht, dass hier am frühen Morgen schon jemand da ist“, denke ich mir. „Ein Jäger ist es sicher nicht, denn das hätte mir das zuständige Jagdschutzorgan bei der gestrigen Absprache über meinen Reviergang sicher gesagt.“ Im Zeitlupentempo nehme ich das Fernglas hoch, und erst jetzt kann ich die Eisenfigur erkennen, die mich sofort an das Kunstprojekt

Horizon Field erinnert. Obwohl ich über die Standorte der Eisenmänner Bescheid wusste, fällt mir erst jetzt ein, dass die Figuren unlängst montiert wurden. Der Schrecken war jedenfalls groß und nur allmählich konnte ich mich an den stoischen Gesellen gewöhnen. „Wie geht’s da wohl dem Wild, das keine Vorinformation über das Projekt bekommen hat, wenn plötzlich mitten in seinem Lebensraum, auf Äsungsflächen oder nahe am Wildwechsel eine starre, aber klar als Menschengestalt erkennbare Figur steht?“ sind meine weiteren Gedanken. Im Laufe des Morgens erblicke ich am Gegenhang eine weitere Eisenfigur auf einer Freifläche, die von zwei Seiten mit Latschen umgeben ist. Dieser Revierteil ist mir als ein beliebter Aufenthaltsort des Rotwildes bekannt und nur wenige Meter unter der Eisenfigur verläuft ein häufig frequentierter Wildwechsel. Ich muss auch nicht allzu lange warten, bis ich ein paar Stück Kahlwild

entdecke, die sich im Latschenfeld genau Richtung Eisenmann bewegen. Als die Stücke immer näher zum Deckungsrand kommen, wird das Leittier sukzessive langsamer bis es abrupt stoppt, als es die regungslose Gestalt zirka 70 Schritt vor ihm entdeckt. Das Tier sichert mit langem Träger und vorgerichteten Lauschern zum Eisenmann, während die anderen Stücke fluchtbereit in der Deckung verharren. Auf einmal wendet das Tier und verschwindet in die Latschen. Bald danach vernehme ich einen Schrecklaut und wenig später entdecke ich das vermutlich selbe Tier einige Meter höher, wie es im Schutze der Legföhren verunsichert Richtung Eisenmann äugt, um dann endgültig im Geäst des Latschenfeldes zu verschwinden. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass das Tier den Eisenmann in den vergangenen Tagen schon mal gesehen hatte und ihn als leblose Figur beurteilte, seine Ungefährlichkeit jedoch noch nicht einzuschätzen wusste.


Jänner / Februar 2011

Sensibilität und Verletzlichkeit der Landschaft erkennen Antony Gormley zählt zu den wichtigsten Künstlern weltweit und ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen Bildhauer Großbritanniens. Im Zuge von Horizon Field wurde ein Figurenfeld, bestehend aus 100 gleich aussehenden Menschengestalten in einer Landschaft platziert, die für Schönheit und Idylle steht, aber auch für Sensibilität und Verletzlichkeit. Dabei stellt der Künstler die grundlegende Fragen: Wer sind wir, was sind wir, woher kommen wir und wohin führt der Weg? Das Projekt erstreckt sich vom Hinteren Bregenzerwald über den Hochtannberg nach Lech und weiter bis Stuben mit klarem Schwerpunkt in der Arlberggemeinde Lech-Zürs. Ursprünglich war eine großräumigere Verteilung der Figuren geplant, die zum Teil abgelegene und sehr sensible Wildeinstandsgebiete betroffen hätte. Nach eingehenden Gesprächen mit dem Künstler wurde das Projekt jedoch auf jene Gebiete konzentriert, die bereits gegenwärtig einem intensiven Tourismus ausgesetzt sind, was aber nicht heißt, dass jetzt keine jagdlich interessanten Bereiche betroffen wären. Während der Künstler bezüglich der geographischen Situierung der Eisenmänner durchaus Flexibilität bewies, bestand in Bezug auf die vorgegebene Seehöhe der Standorte von 2.039 m kein Gehör für Abänderungswünsche und so befinden sich nun alle 100 Eisenmänner genau auf dieser Höhenschichtenlinie.

Rasche Gewöhnung beim Gamswild Nach Aussagen einiger Revierverantwortlicher hat sich vor allem die Montage der Figuren als störend erwiesen, nachdem jede der 640 kg

WILDBIOLOGIE schweren Eisenfiguren auf den Zentimeter genau im Gelände eingemessen, per Hubschrauber oder mittels Schlepper hertransportiert und schlussendlich auf einen vor Ort angefertigten Betonblock oder im Fels verankert wurde. Einheitlich sind die Aussagen aller befragten Jäger, dass sich die Wildtiere innerhalb von Wochen an die Anwesenheit der Eisenfiguren gewöhnt haben, wobei das Gamswild die Statuen wesentlich schneller akzeptierte als das Rotwild und sich binnen kurzer Zeit sorglos um die Eisenmänner aufhielt.

Hingegen Skepsis beim Rotwild Ein Jagdschutzorgan erzählt, dass die Montage des Eisenmannes in seinem Revier zur langfristigen Vergrämung eines einzelnen Feisthirsches führte, nachdem die Statue per Hubschrauber mitten in seinem Tageseinstandsgebiet situiert wurde. Erst im nächsten Jahr hat sich der Hirsch wieder in seinem traditionellen Sommereinstandsterrain eingefunden, wo er dann trotz Anwesenheit des Eisenmannes auch erlegt werden konnte. Weiters berichtet er, dass sein Bayrischer Gebirgsschweißhund die unbekannten Eisengestalten anfangs immer wieder anknurrte oder anbellte, weil er sie wahrscheinlich für Menschen hielt. Auch heute, nach fast zwei Jahren Projektdauer sind die Figuren dem Hund (wie auch dem Jäger) noch immer nicht ganz geheuer. Inzwischen hat sich aber auch das Rotwild an die Eisenmänner gewöhnt. So kann man heute in einem bevorzugten Rotwildeinstandsgebiet in Lech nahezu täglich beobachten, wie das Rotwild unbekümmert neben den Eisenfiguren zur Äsung austritt. Die Wildtiere haben auf Grund ihrer Lernfähigkeit erkannt, dass die sich stets an

den gleichen Stellen befindlichen und geruchslosen Figuren trotz ihrer Menschengestalt keine Gefahr darstellen. Auffallend ist jedoch, dass dieser Gewöhnungsprozess beim Rotwild wesentlich länger gedauert hat als beim Gams. Hegemeister Walter Walch aus Lech stellte diesbezüglich noch fest, dass die weiblichen Stücke anfangs viel vorsichtiger und misstrauischer reagierten als die männlichen, und dass das Wild die Figuren in einer jagdlichen Ruhezone rascher akzeptierte, als in den übrigen Gebieten. An diesen Beispielen sieht man, wie eng gekoppelt das Verhalten des Wildes mit der Ausübung der Jagd sein kann. Überall dort, wo oft und vielleicht noch unüberlegt gejagt wird bzw. gejagt werden muss, reagiert das Wild scheu und misstrauisch gegenüber dem Menschen, sogar gegenüber unbewegliche, leblose Eisenfiguren mit menschlicher Gestalt.

Störung durch Besucher Während sich die Eisenmänner selbst sowohl für das Wild als auch für den Jäger als mehr oder weniger naturverträglich erweisen, stellen mancherorts die Besucher ein Problem dar. Die Anziehungskraft der Statuen in der alpinen Landschaft ist für Kunstinteressierte, Neugieri-

5 ge und Fotohungrige groß. Viele haben Spaß daran, sich mit dem splitternackten Eisenmann fotografieren zu lassen, ihn mit allen möglichen Kleidungs- und Schmuckstücken auszustatten und selbst für sein Kurzwildbret unterschiedliche Accessoires mitzubringen. Als besonders störend erweisen sich jene, die unbedingt bei Sonnenaufoder Sonnenuntergang den Eisenmann an abgelegenen Standorten einen Besuch abstatten wollen. Neben ihrer oftmals lautstarken Präsenz erzeugen vor allem ihre Anund Abmärsche zum Kunstobjekt quer durch das Gelände eine große Beunruhigung für Wild und Jagd. An ohnehin stark frequentierten Plätzen, wie beispielsweise häufig begangenen Wanderwegen, ergeben sich hingegen kaum Probleme mit den Fans. Aus diesem Grund wurde bereits in der Projektplanung versucht, die Figuren so gut als möglich im Nahbereich touristischer Einrichtungen zu positionieren.

Kritische Beurteilung notwendig Über das Freilandkunstprojekt Horizon Field wurde weltweit in zahlreichen Tages-, Kunst- und Tourismuszeitungen berichtet, was wiederum zur Förderung des positiven Images von Vorarlberg beigetragen hat. Der Veranstalter, das Kunsthaus Bre-

Skepsis und Neugierde – auch bei Jäger und Hund war ein Gewöhnungsprozess notwendig


6 genz, sowie der Künstler Antony Gormley haben sich als verständnisvolle Partner für Wild und Jagd erwiesen, weil die fachlich begründeten Einwände und Vorschläge vor Realisierung des Projektes akzeptiert bzw. umgesetzt wurden. Selbstverständlich wäre es ohne die wohlwollende Bereitschaft der betroffenen Revierinhaber kaum möglich gewesen, dieses Projekt ohne Wirbel und Gegnerschaften zu realisieren. Wenngleich das Kunstprojekt Horizon Field in Bezug auf Wild und Jagd mit wenigen Ausnahmen auch im Nachhinein als verträglich beurteilt werden kann, so ist bei ähnlichen Projekten künftig größte Vorsicht geboten. Es fällt nämlich auf, dass die freie Natur immer mehr für

WILDBIOLOGIE

Vorarlberger Jagd

Ideen aus Wirtschaft, Sport und Tourismus herhalten muss. Offensichtlich befindet sich dabei der alpine Bereich und damit Wildbiotope von höchster Sensibilität eindeutig im Visier der Event- und Werbemanager. Umso wichtiger ist es, dass man solchen Vorhaben sowohl von Grundeigentümerseite, Interessensvertretungen als auch von den Behörden und hier insbesondere auch auf Gemeindeebene besonders kritisch gegenüber steht und erst nach strengen Prüfungen über deren Naturverträglichkeit, wie am Beispiel Horizon Field vorexerziert, eine Zusage erteilt. Projekte, die in touristisch wenig frequentierten Gebieten geplant sind, sollten hingegen von vornherein eine klare Absage erfahren.

Zusammenarbeit – der Schlüssel für eine erfolgreiche Schutzwaldverjüngung Am 25. Oktober 2011 wurde der 7. Jagdliche Dialog in Schoppernau im Bregenzerwald abgehalten. Dieser Dialog mit Vertretern der Jägerschaft, der Landwirtschaftskammer, des Waldvereins, des Naturschutzrates, der Wildbach- und Lawinenverbauung sowie der Jagd- und Forstbehörden ist ein jagdgesetzliches Instrument zur Beratung grundsätzlicher Fragen der Jagdausübung. Im Mittelpunkt der herbstlichen Veranstaltung stand eine mehrstündige Begehung im Flächenwirtschaftlichen Projektsgebiet (FWP) Schoppernau-Schattseite, wo die Ziele und Maßnahmenschritte dieses Waldsanierungsprojektes von den Verantwortlichen aus Jagd und Forst eindrucksvoll dargestellt wurden. Die Dialogteilnehmer konnten sich dabei von der positiven Entwicklung der Waldverjüngung, insbesondere der Weißtanne überzeugen: Im Anschluss an ein dreijähriges jagdliches Pilotprojekt und Ausarbeitung eines langfristigen Bejagungskonzeptes wurden auf großer Fläche Holznutzungen zur Einleitung bzw. Förderung der Waldverjün-

gung durchgeführt. Dazu war die Überzeugung von rund 170 Waldeigentümern notwendig. Als Voraussetzung für eine schwerpunktmäßige Jagdausübung wurden Begehungssteige und Ansitzeinrichtungen geschaffen. Das regelmäßige und koordinierte Anbringen von Verbissschutzmitteln stellt eine weitere wichtige Voraussetzung zur Verhinderung von Wildschäden dar. Der zuständige Waldaufseher und das Jagdschutzorgan stehen permanent in Kontakt, wodurch viele Probleme durch rasches Reagieren vermieden werden können. Die alljährliche Tagung einer eigens für dieses Projekt eingerichteten Arbeits-

gruppe trägt zur konsequenten Fortführung der Maßnahmen in Forst und Jagd bei. Für mich hat das FWP Schoppernau gezeigt, dass ein tragfähiges Miteinander von Wald und Wild sowie die gegenseitige Rücksichtnahme aller Beteiligten im Sanierungsgebiet möglich ist. Durch die konsequente Umsetzung des Bejagungskonzeptes konnte die Anordnung einer Freihaltung verhindert werden. Die positive Zusammenarbeit von Forst, Jagd und Grundbesitz hat aber auch eine positive Wirkung in der Öffentlichkeit, denn durch solche Projekte können der Bevölkerung die Aufgaben und Leistungen von Forst, Jagd und Waldei-

gentümer anschaulich näher gebracht werden. Die Leistung des Jägers für eine gesunde Waldentwicklung kommt dabei besonders stark zum Ausdruck. Der Jagddialog in Schoppernau hat weiters in der anschließenden Diskussion deutlich gemacht, dass die alleinige Anordnung von Maßnahmen nicht zielführend ist, sondern dass solche Projekte als mehrjährige Prozesse zu betrachten sind, die einer permanenten fachlichen Begleitung und Weiterentwicklung bedürfen. Ein zielgerichtetes schrittweises Vorgehen in der Umsetzung von Maßnahmen in Forst und Jagd sowie Handschlagqualität aller Beteiligten wird auch 2012 die wichtigste Voraussetzung für ein erfolgreiches Jahr sein. In diesem Sinne danke ich allen Lebensraumpartnern für ihren bisherigen Einsatz und wünsche ihnen für das Neue Jahr weiterhin alles Gute, viel Gesundheit und ein kräftiges Weidmannsheil. Landesrat Ing. Erich Schwärzler Promotion


J채nner / Februar 2011

ANZEIGEN

7


Glanzvolle Landeshubertusfeier in der Marktgemeinde Bezau Vorarlberger Grünröcke feierten in der Wälder Metropole Erntedank Ro land Mo o s

S

Fotos: Hubert Cernenschek

chon am späteren Nachmittag versammelten sich über 300 Jägerinnen, Jäger und Gäste auf dem stimmungsvollen Dorfplatz von Bezau zum Jägertreff am Glühweinkessel, anlässlich der traditionellen Landeshubertusfeier 2011. Aus allen Talschaften Vorarlbergs und den befreundeten Nachbarländern trafen sich

Feierlicher Hubertusgottesdienst im Bezauer „Dom“ St. Jodok durch Dompfarrer Rudolf Bischof.

Jäger jung und alt, um traditionsgemäß jägerischen Erntedank zu feiern. Der feierliche Hubertusgottesdienst im Bezauer „Dom“ St. Jodok wurde vom Dompfarrer Rudolf Bischof zelebriert und von der Jagdhornbläsergruppe Kleinwalsertal, dem 1. Vorarlberger Jägerchor, sowie vom Flügelhornduo Bär / Rehm musikalisch umrahmt.

Interessierte Zuschauer – u.a. LAbg. Theresia Fröwis (in Wälderjuppe) Bürgermeister Georg Fröwis, LJM Stv. BJM Sepp Bayer mit Marika, LR Ing. Erich Schwärzler mit Katharina sowie Ulrike Metzler.


Jänner / Februar 2011 Im Anschluss an den Hubertusgottesdienst gab es auf dem neu gestalteten Bezauer Dorfplatz noch eine echte Bezauer „Spezialität“! Die Kaiserjäger-Schützenkompanie Bezau und die ausgerückte Bürgermusik Bezau nahmen Aufstellung und alsbald ertönte der Befehl: „Fertig machen zur Generaldecharge!“ und so donnerten jeweils für den Dompfarrer und den Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich, je ein Ehrensalut unter dem Applaus hunderter Zuschauer, in den nächtlichen Bezauer Himmel. Im jagdlich dekorierten Bezeggsaal fand schließlich die offizielle Hubertusfeier statt. Neben diversen Grußworten von BJM HM Hans Metzler, Bürgermeister Georg Fröwis, LR Ing. Erich Schwärzler und LJM Dr. Ernst Albrich, war wohl die vielbeachtete Hu-

LANDESHUBERTUSFEIER

bertusansprache vom „Nichtjäger“ Prof. Mag. Ariel Lang der absolute Höhepunkt des Abends. Nach den Ehrungen für verdiente Vereinsfunktionäre gab es noch ein Ständchen der Jagdhornbläsergruppe Kleinwalsertal und sodann im unterhaltlichen Teil des Abends viel Musik und Spaß mit den „Känzele Buobo“

9

und dem Humoristen Otto Hofer aus Lustenau. Ein Weidmannsdank an die Bezauer Jägerschaft, die diese Feier in ganz vorbildlicher Weise organisiert und vorbereitet hat. Weitere Fotos: www.vjagd.at (Suchbegriff: Landeshubertusfeier)

Hubertusansprache durch Prof. Mag. Ariel Lang

Ehrungen Für Ihre großen Verdienste um die Vorarlberger Jägerschaft wurden folgende Vereinsfunktionäre ausgezeichnet:

HO HM Bartle Muxel

Vereinsabzeichen in Silber Josef Graf, Bezau – Laudator

Michaela Rhomberg - Laudator LJM-Stv. BJM Sepp Bayer

Hubert Ratz, Bezau – Laudator HO Dr. Christoph Breier

Vereinsabzeichen in Gold Hubert Sinnstein – Laudator BJM HM Hans Metzler

Hegemeister HO Dr. Christoph Breier – Laudator DI Hubert Schatz

Silberner Bruch HM RJ Hubert Egender – Laudator BJM HM Hans Metzler

HO RJ Diethelm Broger – Laudator BJM-Stv. Roland Moos

v.l. BJM HM Hans Metzler, Hubert Ratz, HO Dr. Christoph Breier, Hubert Sinnstein, Michaela Rhomberg, Josef Graf, HO RJ Diethelm Broger, HM RJ Hubert Egender, LJM Dr. Ernst Albrich.


10

JAGD

Vorarlberger Jagd

Hubertusfeier auf der Schattenburg Christian Am m ann

B

ei herbstlicher Stimmung konnte am 4. November auf der Schattenburg die traditionelle Hubertusfeier des Bezirk Feldkirch mit Dompfarrer Rudolf Bischof gefeiert werden. Bezirksjägermeister Reinhard Metzler konnte sich über einen Besucherrekord freuen und viele Ehrengäste, Jägerinnen, Jäger und Freunde der Jagd, die Jagdhornbläsergruppe Feldkirch und den 1. Vorarlberger Jägerchor, welche für die musikalische Umrahmung der Feier sorgten, begrüßen. LJM Dr. Ernst Albrich und Landesrat Ing. Erich Schwärzler überbrachten Grußworte und gratulierten zur gelungenen Veranstaltung. Dompfarrer Rudolf Bischof wünschte allen von Herzen den Engel der Ruhe, dass er immer bei uns sei, dass er uns ausruhen lasse, wenn wir wieder einmal in Hektik geraten. „Aber man muss auch selbst Rast einlegen auf den vielen Wegstrecken des Alltages, wenn man sich in Hetze treibt, dass man den Engel in Ruhe neben sich nicht übersieht und er dazu keine Chance hat dir zu helfen.“

Hubertusansprache In der Hubertusansprache erwähnte BJM Reinhard Metz-

ler, dass die Jagd im Geiste des heiligen Hubertus nicht einfach als Fleischgewinn zu betrachten sei, sondern auch eine Verantwortung für das Wild und den Wildlebensraum zu übernehmen sei. Ein Anliegen sei ihm „Die Jagd im Wandel“. Die Jagd selbst, aber auch die Rahmenbedingungen seien seit einiger Zeit einem tiefgreifenden Wandel unterlegen, welcher rasant an Dynamik gewinne. Der Wandel sei durchaus positiv. Jagen sei kein elitäres Hobby mehr für wenig Reiche, sondern eine Leidenschaft für viele. Dies beweise die Tatsache, dass bei der Hubertusfeier 25 JungjägerInnen und zwei Jagdschutzorganen die Zeugnisse überreicht wurden. Vielen gehe es nicht um die aktive Ausübung der Jagd, sondern auch um das bessere Verständnis der Zu-

sammenhänge und der Übernahme von Verantwortung für die Natur. Das Interesse, die Freude und der Genuss an der Natur seien etwas wertvolles, das vielen Menschen zuteil werden solle. Das große Interesse am Lebensraum Natur von verschiedenen Seiten muss aber zwangsläufig auch zu Konflikten führen. Jeder habe aus ihren Anliegen heraus ganz unterschiedliche berechtigte Interessen. Jäger, Forstwirte, Landwirte, Naturschützer und eine bedeutsame Gruppe Touristen. Sorge bereite ihm, dass die Ansprüche an die Natur zunehmend auf dem Weg der kompromisslosen Konfrontation durchgesetzt werden wolle. Die Nutzung gehe nur in einem respektvollen Miteinander, Respekt gegenüber der Natur, ein Aspekt, der gerade bei den Jä-

gern in allerbesten Händen liege. Verantwortungen sollten angenommen und konstruktiven Lösungen zugeführt werden und nicht durch Konfrontationen gelöst werden. „Wir Jäger müssen künftig noch deutlicher machen, welch wichtigen Beitrag wir zur Erhaltung der Wildlebensräume leisten. Welche Mühen und Verantwortung wir für die Bestandesregulierung auf uns nehmen, mit höchstem Respekt für die Tierwelt. Nicht nur uns Jäger müsse unsere gemeinsame Verantwortung für die Natur als Wildlebensraum wieder stärker bewusst werden. Wir Jäger müssen deutlich machen, welchen hohen Stellenwert das weidgerechte Jagen hat, was für alle anderen Freunde und Nutzer der Natur heißt, unsere Anliegen zu verstehen und uns Jäger als wichtigen Bestandteil unserer natürlichen Umgebung zu begreifen und zu respektieren.“ Nach den Feierlichkeiten wurde der Abend in gemütlicher Runde musikalisch von den Marinos unterhalten. Den Organisatoren, allen Helferinnen und Mithelfern einen herzlichen Weidmannsdank für die sehr gelungene und stimmungsvolle Veranstaltung.

Weidgerechte Hirschjäger: Eine Tradition bei der Hubertusfeier im Bezirk Feldkirch ist der Jägerschlag, welcher jedes Jahr zelebriert wird. Zu weidgerechten Hirschjägern wurden Roland Mayerhofer, Johannes Summer und Christian Ammann geschlagen.


Jänner / Februar 2011

JAGD

11

Hubertusfeier der Hegegemeinschaft 2.3. Lech Caro line Egger-Batliner

A

des Wildes, aller Jäger und auch der Bevölkerung durch Pfarrer Jodok Müller wurde die Heilige Messe in der alten Kirche in Lech gefeiert. Die Messe war sehr feierlich und wurde von der Jagdhornbläsergruppe Bludenz musikalisch mitgestaltet.

Im Anschluss trafen sich alle im Restaurant „Lecher Stube“. Im Laufe des Abends wurde dort auch das Hirschtier versteigert, aus dessen Erlös im kommenden Jahr die Hubertusfeier finanziert wird.

Fotos: Dagmar Reiner

m 5. November fand die in der Geschichte allererste Hubertusfeier in der Hegegemeinschaft 2.3 Lech statt. Bei warmem Föhnwetter und Glühwein wurde die Kutsche mit dem Hirsch und

dem Tier am Dorfplatz eingefahren. Die Jagdhornbläsergruppe Bludenz umrahmte dies feierlich. Hegeobfrau Caroline Egger begrüßte alle Gäste und hielt ihre Ansprache. Elmar Walch las die Hubertuslegende vor. Anschließend an die Segnung

TIROLER JAGDTAGE Wie bereits seit 17 Jahren finden wieder die Tiroler Jagdtage, als größtes jagdliches Messeereignis im Westen Österreich und somit im „Herz der Alpen“ vom 10. bis 12. Februar 2012, am Messegelände in Innsbruck statt. Die Tiroler Jagdtage wurden in den vergangenen Jahren zum fixen Treffpunkt der Jäger, Fischer und Naturfreunde aus Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz. Besonders stolz sind wir, dass die Tiroler Jagdtage auch über die Grenzen hinaus große Anerkennung fand. Insbesondere unser Einsatz und Engagement zeigte ein sehr positives Echo bei Ausstellern und Besuchern. Auch freut es uns, dass die Jäger-

schaft aus Südtirol zu den verlässlichen Besuchern unserer Messe zählt. Von vielen wurden wir bestärkt, die Tiroler Jagdtage in der bisher bewährten Form als Regionalmesse im „Herz der Alpen“ weiterzuführen und auszubauen. Diesem Wunsch der Aussteller und Besucher werden wir auch in Zukunft gerne nachkommen. Ein besonderer Dank gilt vor allem den jagdlichen Institutionen, die in ideeller Weise die Messe unterstützen und hinter dieser Veranstaltung stehen. Wir freuen uns schon auf gemeinsame, interessante „Tiroler Jagdtage 2012“ in Innsbruck.


12

JAGD

Vorarlberger Jagd

Verjüngung in den Bezirken Verleihung der Jägerbriefe und Jagdschutzbriefe an erfolgreiche Jungjägerinnen und Jungjäger sowie Ausbildungsjäger in den Bezirken Christian Am m ann, Martin Ho lzer, Ro land Mo o s, Karo line vo n Schö nbo rn Nach Absolvierung der Ausbildung in der Vorarlberger Jägerschule und der erfolg-

Bezirk Bregenz Im gemütlichen Ambiente des Romantikhotels Hirschen in Schwarzenberg übergaben in einem feierlichen Festakt LJM Dr. Ernst Albrich, BJM HM Hans Metzler, Mag. Jörg Gerstendörfer und Geschäftsstellenleiterin Carmen Kaufmann die Jäger- und Jagdschutzbriefe an die „frisch gebackenen“ Jungjäger und

Jägerbriefe: Christoph Albrecht, Hittisau Andreas Beer, Au Andreas Berkmann, Hittisau Bernhard Berkmann, Hittisau Gebhard Böhler, Bizau Ing. Mag. Reinhard Bösch, Bregenz Gerold Burtscher, Bizau Philippe Cuèrel, Appenzell – CH Martin Fessler, Eichenberg Kilian Feurstein, Bizau Thomas Feurstein, Bizau

reich bestandenen behördlichen Jagdprüfung, konnten die Bezirksgruppe der Vorarlberger Jägerschaft an die Jungjägerinnen und Jungjäger die vereinsinternen Jägerbriefe in Urkundenform

überreichen. Weiters wurden nach einer zweijährigen Ausbildungszeit und einer kommissionellen Prüfung beim Amt der Vorarlberger Landesregierung an die neuen Jagdschutzorgane die Jagd-

schutzbriefe feierlich überreicht.

die neuen Jagdschutzorgane. Nach der feierlichen Überreichung stellte BJM-Stv. OSR Roland Moos den Jungjägern sehr anschaulich die gesamte Organisation und die Vereinsstruktur der Vorarlberger Jägerschaft dar, wobei er besonders auf das neu installierte Internet-Jagdportal der Vorarlberger Jägerschaft mit all’ seinen aktuellen News, Informationen und Commu-

nity-Möglichkeiten hinwies. Gleichzeitig wurde von BJMStv. Roland Moos die Gelegenheit zur Mitgliederwerbung genützt, damit auch die noch unentschlossenen „Außensteher“ in die große Familie der Vorarlberger Jägerschaft aufgenommen werden können. Ein feines dreigängiges Wildmenü aus der Hauben gekrönten Küche des Schwarz-

enberger „Hirschen“ mit erlesenen Getränken, sowie ein anschließender gemütlicher Hock rundeten den gelungen Abend ab. Mit „Weidmannsheil“ und „Weidmannsdank“ und der „Inbesitznahme“ der heiß begehrten Jäger- und Jagdschutzbriefe verabschiedeten sich die Jungjäger in ihre jagdliche Zukunft.

Bernd Geiger, Schoppernau Jonas Gmeiner, Möggers Bruno Hiller, Lingenau Oliver King, Hard Kevin Klammer, Schoppernau Cornelius Lingg, Bregenz Alexandra Maurer, Bregenz Richard Mohr, Andelsbuch Ferdinand Moosbrugger, Schnepfau Michael Moosbrugger, Bizau Ing. Otmar Pichler, Lauterach Manuel Pobaschnig, Gaißau

Christian Reich, Au Johannes Reiner, Lauterach Dr. Paul Rubner, Bregenz Michael Scalet, Andelsbuch Mag. Armin Sautter, Bregenz Dr. Günter Schertler, Schwarzenberg Stephan Sieber, Hörbranz Miriam Simma, Mellau Theresia Simma, Au Johannes Steurer, Langenegg Johannes Troy, Andelsbuch Nikolaus Vögel, Bregenz

Ein kräftiges Weidmannsheil an die Jungjägerinnen und Jungjäger sowie an die Jagdschutzorgane!

Patrick Zauchner, Bregenz Heinz Zudrell, Wolfurt Jagdschutzbriefe: Gerhard Gmeiner, Langen Josef Geser, Andelsbuch Michael Moosbrugger, Bizau Klaus Schmidinger, Egg / Großdorf German Schneider, Wolfurt


Jänner / Februar 2011

Bezirk Bludenz

JAGD

Die diesjährige Überreichung der Jägerbriefe fand in Marul in der „Walserklause“ statt. Vor der feierlichen Überreichung konnten sich die Anwesenden bei einer strahlenden Mondsichel und föhnigem Wetter beim Glühweinemp-

fang im Freien auf die kommende Feier einstimmen. Untermalt wurde das stimmungsvolle Zusammensein von der Jagdhornbläsergruppe Bludenz unter Hornmeister Manfred Vonbank. Die Begrüßung erfolgte durch Bezirksjägermeister Ing. Lothar Tomaselli, welcher sich in

seiner Rede für die Vorbereitung bei Gilbert Meyer bedankte. Heuer konnten 24 Jägerbriefe und vier Jagdschutzbriefe überreicht werden. Nach der feierlichen Übergabe wurde das hervorragende Abendessen aufgetragen, auch hier fehlte die musikalische

Jägerbriefe: Christian Beck, Brand Michael Beck, Brand Georg Bitschnau, Bludenz Reinhard Burtscher, Raggal Ing. Gerald Caser, Vandans Patrick Düngler, Vandans Erhard Fischer, Schruns

Armin Gassner, Bürs Christine Gröblacher, St. Gallenkirch Martin Heingärtner, Nenzing Mathias Kaufmann, Sonntag Michael Kaufmann, Sonntag Anja Keßler, Tschagguns Felix Küng, Raggal

Peter Ladstätter, Klösterle Josef Latzer, Nenzing Fredy Maier, Schruns Anna Meixner, Gargellen Silvan Müller, Schellenberg Philipp Salzgeber, Klösterle Stefanie Sander, Schruns Guntram Schaiden, Dalaas

schaft herzlich willkommen. „Ich weiß, dass manch Älterer die Jungen wie Gegner betrachtet und auch behandelt.“ Den Altjägern wolle er ans Herz legen, dass wir nur miteinander und mit Willen zur

Verständigung die Zukunft meistern können, und dass das auch für uns Jäger untereinander gelte. Ein wichtiges Aufgabenfeld für Altjäger sei es, den wertvollen Geist der Tradition im besten Sinne an

Sascha Hutter, Lech Johannes Peter Kessel, Rankweil Ludwig Kleiser, Feldkirch Dr. Peter Lerch, Götzis Marcel Lippuner, Marbach – CH Manuela Loretz, Feldkirch Wolfgang Loretz, Rankweil Johannes Ludescher, Laterns Roland Lampert, Klaus

Wolfgang Matt, Feldkirch Johannes Muther, Feldkirch Jürgen Pretterhofer, Feldkirch Ing. Wolfgang Rigo, Übersaxen Gerhard Salzgeber, Meiningen Dr.med. Dustin Schramm, Götzis Michael Schuler, Zwischenwasser

Bezirk Feldkirch Im Rahmen der Hubertusfeier der Bezirksgruppe Feldkirch auf der Schattenburg wurden die Jäger- und Jagdschutzbriefe überreicht. „Jung und Alt – verbunden durch die Tradition“ BJM Reinhard Metzler betonte, dass die Verantwortung der Traditionen des Hegens und Pflegens, des Schützen und Bewahren, von den JungjägerInnen wahrgenommen und als Würde erwiesen werden sollen. Sie seien die Zukunft und würden die Sache eines Tages weiter tragen und seien in der BezirksjägerJungjäger: Dr. Peter Bauschatz, Ravensburg – D Andrea Bitschnau, Koblach Hannes Broger, Klaus Armin Gassner, Klaus Marc Häle, Mäder Christine Hofmann, Feldkirch Martin Hörburger, Götzis

13

Begleitung nicht: Das „Platzhirschtrio“ unter Konrad Fritsch verstand es, mit Musik und Witz die Gäste zu unterhalten. Es war insgesamt ein sehr feierlicher Abend, nochmals soll für die Organisation gedankt und den Empfängern der Urkunden gratuliert werden. Susanne Vonier, Vandans Rene Wetzlinger, Ludesch Jagdschutzbriefe: Bernhard Bickel, Raggal Werner Enenkel, Thüringerberg Florian Salzgeber, Tschagguns Reinhard Strondl, Lech

die Jungjäger weiterzugeben. Neben dem Jägerbrief erhielt jeder Jungjäger einen Gutschein für einen Pirschgang, was zur Weitergabe alter Traditionen an die Jungjäger bestens genutzt werden könne.

Birgit Stieger-Ammann, Feldkirch Hanspeter Zraunig, Frastanz Jagdschutzorgane: Univ.Doz. Prim. Dr. Wolfgang Hofmann Feldkirch Christian Ammann , Viktorsberg


14

Bezirk Dornbirn Am 3. November hat die Bezirksgruppe Dornbirn im „Werbenhof“ in Dornbirn ihre Ausschusssitzung abgehalten. Im Anschluss daran fand der traditionelle „Jägerstammtisch“ statt, an welchem an die erfolgreichen TeilnehmerInnen der Vorarlberger Jägerschule die Jägerbriefe überreicht wurden. Besonders begrüßt wurde Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich. Nach einer kurzen Begrüßung fand LJM Dr. Ernst Albrich gebührende Worte für die 16 JungjägerInnen,

Jungjäger: Christel Baurenhas, Dornbirn Rochus Brotzer, Reichenburg – CH Anja Cäsar, Dornbirn Mag. Ulrike Galehr, Dornbirn

JAGD welche alle die Prüfung erfolgreich abgeschlossen haben. LJM Dr. Ernst Albrich betonte in seiner Ansprache, welche Bedeutung eine weidgerechte Jagd hat und in welchem unmittelbaren Zusammenhang auch der Begriff Hege stehe. Den Glückwünschen des LJM an die Jungjäger schlossen sich die Anwesenden mit einem kräftigen Applaus an. Danach ergriff LJM-Stv. BJM Sepp Bayer das Wort und hob besonders die Bedeutung der Vorarlberger Jägerschaft und die laufende Weiterbildung der Jäger hervor. Im Anschluss daran wurden von LJM-Stv. BJM Sepp Bay-

er gemeinsam mit der Geschäftsstellenleiterin Carmen Kaufmann die Jägerbriefe an die „Jungjäger“

DI Josef Galehr, Dornbirn MMag. Dr. Tobias Gisinger, Dornbirn Gerhard Granig, Lustenau DI Dr. Wolf-Dieter Jussel, Dornbirn

Bernd Kohler, Dornbirn Denis Rupp, Dornbirn Heinz-Ludwig Köppel, Diepoldsau – CH Michele Martilotti, Lustenau Reinhard Matzig, Dornbirn

Patentierte Profi-Mähscheibe Die patentierte Fasswald-Mähscheibe, im Vertrieb von Hannes Weiermeier, Gaal, ist für Motorsensen ab mindestens 1,3 PS geeignet. Gräser, Sträucher, Gestrüpp, Äste und Jungbäume bis 3 cm Durchmesser werden nicht wie üblich abgeschlagen, sondern mit beweglichen Messern geschnitten. Das bedeutet, der Wechsel der verschiedenen Schneideblätter gehört der Vergangenheit an. Die Kunden können die Messer auch selbst schleifen. Müssen die Messer getauscht werden, erhält man innerhalb weniger Tage entsprechenden Ersatz mit Gewährleistungsanspruch. Wechselt der Forstarbeiter selbst die Messer, fällt die Garantie weg. Die Fasswald-Mähscheibe besteht aus gehärtetem Stahl, wodurch sich die Schneidnachhaltigkeit erhöht. Sie wurde an der Landwirtschaftlichen Prüfanstalt Wieselburg und der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (Aufprall- und Überdrehzahltest) erfolgreich auf ihre Sicherheit geprüft. Außerdem erhielt die Mähscheibe jeweils eine Goldmedaille auf den Erfindermessen in Fasswald-Mähscheibe schneidet Gehölz bis 3 cm Ø. Wien und Nürnberg.

Vorarlberger Jagd überreicht, welche sichtlich erfreut und auch erleichtert waren, endlich als Jäger approbiert zu sein.

Walter German Moosmann, St. Margrethen – CH Dietmar Schindler, Lustenau Martin Seger, Schaan – FL


J채nner / Februar 2011

ANZEIGEN

15


Bestandserfassung in einem Niederwildrevier mittels Scheinwerfertaxation

Reinhard Hellm air

V

or nunmehr 16 Jahren habe ich meine Tätigkeit als Jagdschutzorgan im Auer Ried aufgenommen. Es handelt sich um eine Eigenjagd von einer Größe von 210 ha, die sich im Besitz der Ortsgemeinde Au/CH befindet. Das Gebiet liegt im Norden Lustenaus und grenzt an die Jagdreviere GJ Lustenau, GJ Lauterach und GJ Höchst. Mein Jagdrevier unterliegt zudem einem großen Freizeitdruck durch Jogger, Spaziergänger mit und ohne Hunde, Reiter etc. Seit dieser Zeit führen wir alljährlich mindestens einmal im Frühjahr vor Vegetationsbeginn die Hasenzählung durch.

Unsere erste Hasenzählung ergab einen ernüchternden Einblick in den Hasenbestand. Bei 24 gezählten Feldhasen war dies ein Bestand von zirka einem Hasen auf 10 ha. Laut Literatur liegt die Hasendichte in sehr guten Niederwildrevieren im Osten Österreichs bei 0,5 bis 1 Hase auf 1 ha. Dies würde umgemünzt auf mein Revier einen Hasenbesatz von 100 bis 200 Hasen bedeuten. Gemeinsam mit dem Grundeigentümer, der Ortsgemeinde Au, entwickelte sich im Laufe der Jahre ein Konzept, um den Lebensraum für heimische Wildarten attraktiver zu gestalten. Ein weiterer wichtiger Aspekt war die In-

tensivierung der Raubwildbejagung. So legten wir in meinem Revier vier Kunstbaue an, pflanzten mit Schülern der umliegenden Schulen insgesamt zirka 4000 heimische Sträucher, die als kleine Sträucher- und Heckengruppen verteilt im Ried eine Vernetzung von Rückzugsgebieten ergab. All diese Maßnahmen in Verbindung mit weiteren wertvollen Aufwertungsmaßnahmen (Wildbrücken, Abflachung von Gräben etc.) führten zu einem sehenswerten Erfolg. In den darauf folgenden Jahren war eine stete Steigerung des Feldhasenbesatzes feststellbar. Bei der letzten Zählung im Frühjahr 2011 konn-

ten wir mit 119 gezählten Feldhasen den bisherigen Höchststand erreichen. Dies bedeutet einen Hasenbesatz von annähernd 0,6 Stück pro ha. Solche Bestandsdichten sind nach Kenntnis des Verfassers im Umkreis von 300 km nirgends anzutreffen. Ein Beweis dafür, dass gerade in der heutigen Zeit noch sehr viel Potenzial in der Aufwertung von Jagdgebieten liegt, vorausgesetzt die Verantwortlichen, wie Grundeigentümer, Jäger und Naturschutz, ziehen an einem Strang.

Scheinwerfertaxation Um in einem Niederwildrevier einen Überblick über den


Jänner / Februar 2011 Wildbestand zu erhalten, dient als bewährte Methode die sogenannte Scheinwerfertaxation. Dabei wird in der Regel eine Stunde nach Sonnenuntergang das Revier mit einem Fahrzeug, in dem weit strahlende Scheinwerfer montiert sind, systematisch abgefahren. Die Fahrstrecken müssen im Vorfeld der Zählungen festgelegt werden und dürfen zur Vergleichbarkeit der Ergebnisse im Laufe der Jahre nicht verändert werden. Die Bestandsermittlungen werden jeweils im Frühjahr und Herbst durchgeführt. Die Taxationsfläche dient bei der Berechnung der Besatzdichte als Bezugsgröße. Sie errechnet sich aus der effektiven Reichweite des Scheinwerfers von etwa 150 m, der abgefahrenen Wegstrecke und notwendigen Flächenabzügen, die z.B. durch geländebedingte Sichteinschrän-

WILDBIOLOGIE kungen oder bei gewinkelten Fahrtstrecken durch doppelt abgeleuchtete Flächen entstehen. Die Taxationsfläche muss mindestens 200 ha betragen. Für die Scheinwerfertaxation werden mindestens vier Personen benötigt, jeweils links und rechts auf dem Rücksitz eine Person, die die Scheinwerfer bedienen, auf dem Beifahrersitz eine ortskundige Person, welche die gezählte Wildart und die Anzahl auf einen Revierplan einträgt, und den Fahrer. Die Fahrgeschwindigkeit darf höchstens 10 km/h betragen. Die Strahler sollen die Scheinwerfer im rechten Winkel (90 Grad) halten und bei Ansichtigwerden von Wild dies dem Schreiber mitteilen (Art, Anzahl). Auf diese Weise erlangt man einen sehr genauen Überblick über die Anzahl von Feldhasen, Rehen, Raubwild, streunenden Katzen, ja sogar

Ergebnis einer Treibjagd, durchgeführt am 26. November 2011

In meinem Revier werden jährlich lediglich zwei Treibjagden durchgeführt, wobei jeder Revierteil nur einmal jährlich bejagt wird. Nur durch intensive Hege sind auch zur heutigen Zeit noch solche Strecken möglich.

Das Vorarlberger Jagdportal www.vjagd.at

von nachtaktiven Greifvögeln (vorwiegend Waldohreulen). Wird die Wildtierzählung einmal innerhalb einer Woche, am besten am gleichen Wochentag zur gleichen Zeit, wiederholt, so kommt man oft aus dem Staunen nicht mehr heraus. Meistens könnte man die Karten übereinander legen und dabei an Art und Anzahl der verschiedenen Individuen kaum eine Abweichung feststellen. Vor allem die Feldhasen pflegen einen geregelten Tagesrhythmus und tauchen deshalb beinahe täglich zur gleichen Stunde am gleichen Ort auf. Auf diese Weise kann bei genauer Betrachtung der Revierkarte nicht nur die Jagd gezielter durchgeführt werden. Vielmehr kann aus der Betrachtung der Aufenthaltsorte der Wildtiere eine entsprechende hegerische Maßnahme in die Revierbetreuung einfließen. Der Revierbetreuer erhält Kenntnis

17 von Tageseinständen, lernt den Tagesablauf seines Wildbestandes kennen und kann entsprechend Einfluss auf diverse störende Faktoren nehmen.

Datenerfassung Es ist angedacht, in den kommenden Jahren großräumig Hasenzählungen durchzuführen und die gesammelten Daten zentral in einer Datenbank zu erfassen. So wäre es möglich, Bestandsentwicklungen, Schwankungen durch Krankheiten und Witterung genau zu verfolgen und im Bedarfsfall gegenzulenken.

Literatur: U. Vo igt und E. Strauß. 2007. Erfassung vo n Fe ld hase nb e sätze n. Sche inw e rfe rtaxatio n - Kurzanle itung. Institut für Wild tie rfo rsch ung a.d . Stiftung Tierärztliche Ho chschule Hanno ver


18

KINDERSEITE

Vorarlberger Jagd

I... wie... Igel Von Monika Dönz-Breuß

I

Stacheln lagern. Zwar finden sich manchmal Blätter oder Früchte auf ihren Rücken auf gespießt, allerdings ernähren sich die Tiere nicht davon. Sie nehmen diese unabsichtlich auf, zum Beispiel in ihrem Nest oder wenn sie sich zwischen Sträuchern einen Weg bahnen.

gel sind Insektenfresser und werden in zwei Gruppen unterteilt – die Rattenigel und die Stacheligel. Jener Igel, welcher bei uns in Vorarlberg vorkommt, zählt zu den Stacheligeln und wird Braunbrustigel genannt.

Schlangenfresser Der Igel hat seinen Namen von einer seiner Lieblingsspeisen erhalten, denn „Igel“ kommt von „Igil“ (Althochdeutsch), was „Schlangenfresser“ bedeutet. Der Igel ist leicht an seinen Stacheln mit weißer Spitze zu erkennen. Zirka 6000-8000 von diesen Stacheln, die umgewandelte Haare sind, tragen sie auf dem Rücken. Nur am Bauch, im Gesicht, auf den Ohren und an den Gliedmaßen wachsen Haare. Von der Schnauze bis zum Schwanz (dieser ist aber so kurz, dass man ihn kaum sieht) misst ein Igel 22 bis 30 Zentimeter. Ein ausgewachsenes Tier wiegt ein bis eineinhalb Kilo.

Jungigel

Lebensraum Der Braunbrustigel bewohnt ganz Süd- und Mitteleuropa. Er lebt nicht nur im Tiefland, sondern kommt auch in höheren Gebieten, teilweise sogar im Gebirge vor. Am liebsten treibt sich der Igel an Waldrändern und Hecken sowie im Gestrüpp und Unterholz herum. In der Stadt trifft man ihn auch gerne in Gärten und Parkanlagen, denn dort findet er Verstecke. Igel verkriechen sich tagsüber nämlich gerne. Außerhalb der Paarungszeit führen Igel

meist ein einzelgängerisches Leben. Sie sind vorwiegend dämmerungs- oder nachtaktiv. Im Winter hält der Igel einen Winterschlaf.

Nahrung Igel ernähren sich hauptsächlich von Wirbellosen, also Insekten, deren Larven, Ringelwürmer etc. Sie nehmen aber auch gerne mal kleine Wirbeltiere und Aas, machmal sogar pflanzliches Material wie Wurzeln und Früchte. Nicht richtig ist die Behauptung, dass Igel ihre Nahrungsvorräte auf den

Igel bringen einmal (in wärmeren Regionen auch zweimal) im Jahr Nachwuchs zur Welt. Nach rund 30-48 Tagen Tragzeit wirft das Weibchen vier bis fünf Jungtiere. Diese Jungigel sind zunächst blind und hilflos, die Stacheln sind noch weich. Nach zwölf bis 24 Tagen öffnen sie die Augen und nach sechs bis acht Wochen sind sie bereits entwöhnt. Geschlechtsreif werden sie bereits nach sechs bis zwölf Monaten. Die Lebenserwartung in freier Natur beträgt – soweit bekannt – drei bis sieben Jahre, durchschnittlich erreichen sie aber nur ein Alter von zwei bis vier Jahren.


Jänner / Februar 2011

JAGD & RECHT

19

IM RECHT GEPIRSCHT

Eine Jagd pachten – Wissenswertes für den Abschluss von Jagdpachtverträgen MMag. Dr. Tobias Gisinger Das Ende des Jagdjahres rückt immer näher und damit auch die Zeit, Jagdpachtverträge neu abzuschließen oder zu verlängern. Die Jagdverpachtung ist die entgeltliche Übertragung einer Revierbewirtschaftungsverpflichtung. Eine Verpachtung einer Jagd kann durch freihändige Vergabe, durch Vergabe aufgrund öffentlicher Ausschreibung oder im Wege einer öffentlichen Versteigerung erfolgen. Die Jagdverfügungsberechtigten sind bei der Verpachtung der Jagd verpflichtet, darauf Bedacht zu nehmen, dass die Ausübung des Jagdrechts den Grundsätzen des § 3 JagdG entspricht (d.h. Vermeidung von waldgefährdenden Wildschäden, Schutz der Natur und Landschaft, geringe Beeinträchtigung der land- und forstwirtschaftlichen Nutzung von Grundflächen, Erhaltung und Verbesserung der natürlichen Lebensgrundlage des Wildes und Erhaltung eines dem vorhandenen Lebensraum angemessenen artenreichen und gesunden Wildbestandes).

Mindestinhalt / Schriftformgebot Der Jagdpachtvertrag hat jedenfalls die Namen des Jagdverfügungsberechtigten und des Pächters, die Bezeichnung, Lage und Größe des Jagdgebietes, den Beginn und das Ende der Pachtzeit sowie die Höhe des Pachtzinses zu enthalten. Gemäß § 20 Abs 3 JagdG muss der Jagdpachtvertrag schriftlich abgeschlossen werden und hat alle die Jagdnutzung betreffenden Vereinbarungen zu enthalten. Darunter fallen auch all-

fällige Nebenbestimmungen, wie solche über die Stellung einer Kaution, über Mindestsätze für die Abgeltung von Wildschäden oder über die Erstellung, Benützung oder Ablöse von Jagdeinrichtungen. Nicht im Jagdpachtvertrag enthaltene Vereinbarungen gelten als nicht abgeschlossen!

Dauer des Jagdpachtvertrags Die Jagdpachtzeit hat für Genossenschaftsjagdgebiete sechs Jahre und für Eigenjagdgebiete sechs oder zwölf Jahre zu betragen. Wird das Jagdpachtverhältnis vorzeitig beendet, so darf die Jagd nur auf den Rest der Pachtzeit weiterverpachtet werden. Gemäß § 22 Abs 1 JagdG erlischt ein Jagdpachtverhältnis, wenn der Jagdpächter stirbt oder (im Falle einer juristischen Person oder Personengesellschaft des Unternehmensrechts) aufgelöst wird, der Jagdpächter die Voraussetzungen für die Jagdnutzung verliert oder der Jagdpachtvertrag einvernehmlich oder aus wichtigem Grund aufgelöst wird. Der Jagdverfügungsberechtigte hat die Behörde vor der vorzeitigen Beendigung des Jagdpachtverhältnisses unverzüglich schriftlich zu verständigen.

Vorlage bei der Behörde Der Jagdverfügungsberechtigte ist verpflichtet, den Jagdpachtvertrag frühestens ein Jahr, spätestens einen Monat vor dem vorgesehenen Beginn der Pachtzeit der Behörde zur Prüfung vorzulegen. Der Jagdpachtvertrag

wird mit dem vereinbarten Zeitpunkt rechtswirksam, wenn ihn die Behörde nicht innerhalb eines Monats beanstandet oder die Gründe für die Beanstandung innerhalb einer angemessenen festzusetzenden Frist behoben werden.

Vergebührung / Selbstbemessung Aufgrund des oben bereits erwähnten Schriftlichkeitsgebotes gemäß § 20 Abs 3 JagdG führt kein Weg daran vorbei, dass mit Unterzeichnung von Verpächter und Pächter eine Urkunde im Sinne des Gebührengesetzes erstellt werden muss. Ein Jagdpachtvertrag unterliegt der Rechtsgeschäftsgebühr von 2% der Bemessungsgrundlage, welche sich aus den jährlichen Pachtleistungen des Pächters an den Verpächter errechnet und mit der Laufzeit des Pachtvertrags in Jahren multipliziert wird. Probleme wirft immer wieder die Frage auf, was alles in die Bemessungsgrundlage einzubeziehen ist. Die Finanzämter und mit ihnen auch der Verwaltungsgerichtshof haben vor einigen Jahren damit begonnen, alles, was zur Erlangung und Aufrechterhaltung des Jagdpachtverhältnisses vom Pächter aufgewendet werden muss, in die Bemessungsgrundlage einzubeziehen. Neben dem Pachtzins sind das z.B. Kosten für ein Jagdschutzorgan, Investitionen zur Errichtung von Reviereinrichtungen, Wildfütterungskosten und ähnliches, soweit sie an den Verpächter gezahlt werden.

Nach außen hin haftet für die Rechtsgeschäftsgebühr zwar als Abgabenschuldner grundsätzlich der Verpächter, durch vertragliche Vereinbarungen wird diese Zahlungspflicht in der Regel jedoch dem Pächter überbunden. Die Rechtsgeschäftsgebühr ist selbst zu berechnen, unter Verwendung des eigens dafür vorgesehen Formulars „Geb1“ (http://www.bmf.gv.at/service/formulare/start.htm) beim Finanzamt anzuzeigen und in der Folge abzuführen.

Umsatzsteuer bei der Verpachtung von Eigenjagden Bei der Verpachtung einer Eigenjagd kann auch eine Umsatzsteuer von 20% anfallen, wenn der Verpächter nach den Bestimmungen des Umsatzsteuergesetzes umsatzsteuerpflichtig ist. Die Jagdgenossenschaften sind als Körperschaften öffentlichen Rechts keine Unternehmer im Sinne des Umsatzsteuergesetzes, daher fällt bei der Verpachtung einer Genossenschaftsjagd auch keine Umsatzsteuer an.

Jagdabgabe Nach dem Jagdabgabegesetz ist vom Jahrespachtzins zuzüglich des Wertes der vertraglich vereinbarten Nebenleistungen die Jagdabgabe zu bezahlen. Die Abgabe beträgt für Personen mit Hauptwohnsitz im Inland und Unionsbürger sowie natürliche und juristische Personen, die diesen nach dem Recht der Europäischen Union gleichgestellt sind, 15%. Für die anderen Personen beträgt die Jagdabgabe 35%.


20

WAFFE & SCHUSS

Vorarlberger Jagd

WAFFE & SCHUSS

Bleifrei in Sicht? Hubert Schedler

D

as Thema ist nicht neu und wird weiterhin für Gesprächsstoff sorgen. War es irgendwann „nur“ Schrot wurden bald auch die „Kugeln“ bzw. deren Bleianteile in die Diskussionen mit einbezogen.

Dazu ein Blick zurück und über die Grenze In Deutschland ist Jagd, zumindest teilweise, auch Ländersache. Neun Bundesländer (darunter BadenWürttemberg) haben die Jagd mit Bleischrot auf und an Gewässern bereits vor einiger Zeit verboten. In Bayern durfte bis 30. März 2007 mit Bleischrot gejagt werden. Die anderen (deutschen) Bundesländer haben damals die Unterlassung empfohlen, bzw. diskutierten weiterhin über ein Verbot. Zumindest bei Schrotmunition ist nun in Österreich eine bundesweite Lösung getroffen worden. In Österreich ist Jagd Ländersache. Eine Diskussion über ein Verbot von Bleischrot hätte vermutlich gedauert. So wurde mit Bundesgesetzblatt vom 12. Oktober 2011 auf

Vorarlberger

Grund des § 17 Chemikaliengesetz eine Verordnung erlassen. Laut Paragraph 2 dieser Verordnung tritt mit 1. Juli 2012 ein Verbot von Bleischrot bei der Jagd auf Wasservögel in Kraft. In § 3 sind elf Arten von Enten, vier Arten von Gänsen, Höckerschwan, Kormoran, Graureiher (Fischreiher), Lachmöwe, Bekassine und Blässhuhn aufgezählt. Ziel dieser Maßnahme ist die Verringerung der Schadstoffbelastung, speziell an Gewässern.

Diskussionen um Gebrauchswert von Flinten Im Verlaufe jahrelanger Diskussionen war unüberhörbar die Sorge um den Gebrauchswert manch guter Flinte, die ohne notwendigen „Stahlschrotbeschuss“ zur Dekoration geworden wäre. Die Munitionshersteller haben erwartungsgemäß reagiert und alternativ zu den Blei-Schrotpatronen Lösungen gefunden. Damit ist weiterhin und dem Gesetz entsprechend auch mit Flinten ohne Stahlschrotbeschuss jagen möglich. Waffen- und Munitions-

Jagd Fischerei Vorarlberger

Vorarlberger Jägerschaft-Landesjagdschutzverein

6x

Fischereiverband für das Land Vorarlberg

den Durchblick verschaffen, mit der Pflichtlektüre für alle an Jagd, Fischerei, Wild, Natur und Lebensraum Interessierten.

handel informieren und beraten.

Die technisch-physikalischen Unterschiede sollten jedenfalls berücksichtigt werden Stahl-, richtiger Weicheisenschrot (kurz: WE –Schrot), hat ein spezifisches Gewicht von zirka 7,8 Gramm pro Kubikzentimeter. Blei dagegen zirka 11,3 Gramm pro Kubikzentimeter. Dadurch verringert sich die Masse des Einzelgeschoßes bei Schrotdurchmesser 2,7 mm von 0,116 Gramm bei Blei auf gerade noch 0,081 Gramm bei Weicheisen (umgangssprachlich wird sich wohl Stahlschrot weiterhin behaupten). Leichtere Geschoße verlieren schneller an Fluggeschwindigkeit und somit an Energie und Eindringtiefe. WE-Schrot ist aber – je nach Legierung – vier bis fünfmal härter als Bleischrot. Die generelle Empfehlung aus Fachkreisen lautet daher, dass WE-Schrote für den Jagdbetrieb, um annähernd gleiche zielballistische Leistung zu erreichen, grundsätzlich zwei Nummern größer

Bestellen Sie Ihr Jahresabo jetzt! Das Jahresabo kostet EUR 20,– im Inland, EUR 30,– im Ausland. Sie können den Betrag einfach auf untenstehendes Konto einzahlen. Bitte achten Sie darauf, dass Ihr Name und Ihre Anschrift auf dem Einzahlungsbeleg angegeben ist! Danach erhalten Sie 6 Ausgaben der Zeitung „Jagd & Fischerei“. Das Abo endet nach einem Jahr automatisch. Kontonummer: 16 263 866 111, Bankleitzahl: 58000 IBAN: AT 105800016263866111, BIC: HYPVAT2B Abo- und Anzeigenverwaltung: MEDIA-TEAM GmbH, Interpark FOCUS 3, 6832 Röthis oder Telefon 0043 (0) 55 23 / 5 23 92-14 Fax 0043 (0) 55 23 / 5 23 92-9 Fordern Sie den Anzeigentarif bei uns an!

zu wählen sind. Unter „Nummern“ ist die deutsch-amerikanisch-französische Schrotgrößenbezeichnung zu verstehen; z.B.: Nr. 7 (2,5 mm); Nr. 6 (2,75 mm); Nr. 5 (3 mm); Nr. 4 (3,25 mm;) Nr. 3 (3,5 mm). Die zielballistischen Folgen sind deutlich. Der Beschuss von ballistischer Gelatine mit 2,7 Millimeter Schroten bei gleicher Geschwindigkeit ergab laut DEVA (Deutsche Versuchs- und Prüf-Anstalt für Jagd- und Sportwaffen) bei Blei auf 30 Meter Schussentfernung eine Eindringtiefe von zirka 40 Millimeter und vergleichend dazu mit Weicheisen zirka 22 Millimeter. Bei Kaliber 16 muss, bei Verwendung von WE-Schrot, die jagdlich vertretbare Schussdistanz deutlich reduziert werden. Eine WE-Patrone im Kaliber 12/76 Magnum kommt in Bezug auf wirksame Reichweite schon recht gut an eine klassische Bleischrotpatrone in 12/70 heran; selbstverständlich geeignete Waffen vorausgesetzt.


Jänner / Februar 2011

TIERARZT

21

DER TIERARZT BERICHTET

Kropf bei einem Rehbock? Dr. Norbert Greber, Amtstierarzt

A

m 10. Oktober erlegte Jagdaufsichtsorgan Leimegger Siegfried in der GJ Lauterach einen Rehbock, der ihm durch eine deutliche Umgangsvermehrung in der Halsgegend, an der Unterseite direkt am Kehlkopf, aufgefallen war (Bild rechts). Der Bock wurde somit noch in der regulären Schusszeit erlegt, wäre aber unter normalen Umständen sicher stehen geblieben, weil er schon einseitig abgeworfen hatte. Die erste Verdachtsdiagnose aufgrund des recht umfangreichen Gebildes lautete auf „Kropf“. Allerdings ist eine Kropfbildung sowohl bei Menschen als auch bei Tieren am ehesten in Jodmangelgebieten zu erwarten, was bei uns nicht der Fall ist. Nach dem Absetzen des Hauptes zeigte es sich, dass

die Entscheidung zum Schuss die Richtige war: durch den Druck der Umfangsvermehrung hat sich der Kehlkopf nach oben und links verschoben, sowohl der Eingang in die Speiseröhre als auch in die Luftröhre sind eingeengt (Bild unten). Die Umfangsvermehrung selbst präsentierte sich als etwa kinderfaustgroß, derbelastisch und mit einer glatten Oberfläche. Beim Versuch, die Umfangsvermehrung herauszuschälen, entleerte sich plötzlich eine transparente Flüssigkeit und das Gebilde fiel in sich zusammen, sodass schlussendlich nur noch ein Hautlappen übrig war. Die histologische Untersuchung des Gewebes bestätigte das klinische Bild einer

Zyste, also eines flüssigkeitsgefüllten Hohlraumes. Über das Ausgangsgewebe für die Bildung der Zyste konnte keine Aussage getroffen werden, es kann also nur darüber spekuliert werden. In Frage kommt etwa eine Verletzung mit anschließendem Bluterguss. Teilweise wird ein Bluterguss nicht oder nur unvollständig resorbiert und ein so genanntes Serom bleibt zurück. Auch das ist ein flüssigkeitsgefüllter Hohlraum, allerdings mit serumartigem, also gelblichem und viskösem oder sogar blutigem Inhalt. Da im gegenständlichen Fall die Flüssigkeit klar war, ist eher von einer angeborenen Zyste auszugehen. Diese können insbesondere im Halsbereich als so genannte branchiogene Zysten entstehen, wenn die embryonalen Kiemenbögen, aus denen sich Gebilde wie Kehlkopf oder Gehörknöchelchen entwickeln,

unvollständig umbilden und so eine Zyste zurückbleibt. Differentialdiagnostisch wäre vor allem bei Umfangsvermehrungen im Kehlgang auch an hochgradigen Parasitenbefall zu denken. Allerdings wäre in diesem Fall die Flüssigkeit als Ödem im Gewebe verteilt und es ergibt sich ein teigiger Tastbefund. Auf Druck lassen sich hier Fingereindrücke beibringen. Zudem fehlten weitere Zeichen wie Abmagerung oder Durchfall. Die Diagnose lautet also auf unpaarige, branchiogene Zyste im Bereich des Kehlkopfes. Ein Hegeabschuss ist bei einer Umfangsvermehrung dieser Größe, die die Atmung, aber auch das Schlucken und das Wiederkäuen behindert, als gerechtfertigt anzusehen.


22

JAGDAUFSEHERSEITE

Vorarlberger Jagd

Jagdaufseher-Dienstbesprechung im Bezirk Bludenz Manfred Vonbank

A

uf Einladung der Bezirkshauptmannschaft Bludenz fand am 18. November im Sitzungssaal der Gemeinde Nüziders eine Dienstbesprechung für die Jagdschutzorgane des Verwaltungsbezirkes Bludenz statt. Die Einladung erging an alle im Bezirk Bludenz tätigen Jagdschutzorgane. Zirka 70 Jagdschutzorgane (50%) sind der Einladung gefolgt. Die Eröffnung der Besprechung erfolgte durch den Abteilungsleiter DI Karl Studer, sein besonderer Gruß galt LJM Dr. Ernst Albrich sowie dem Referenten der Veranstaltung, DI Hubert Schatz.

Abschussplanerfüllung Der neue Jagdsachbearbeiter der BH Bludenz, Herr Guntram Schaiden, präsentierte den derzeitigen Stand der Abschussplanerfüllung. Die anschließende Analyse ergab, dass zwischenzeitlich eine Erfüllung von 63,86% bei Rotwild und 63,19% bei Rehwild gegeben ist. Dies sind 1442 Stück Rotwild und 1061 Stück Rehwild. Bezug Stichtag im Jahre 2010 bei wesentlich besseren Witterungsbedingungen: 1602 Stück Rotwild und 1209 Stück Rehwild.

gen nur positiv zu betrachten, wenn das Wild die Gefahr der Erlegung mit der Futteraufnahme nicht in Verbindung bringt, d.h. direkt an der Kirrung soll nicht geschossen werden. Die Kirrung dient alleine dazu, Wild in einen gewünschten Bereich zu lenken, um effizient zu jagen und gute Strecke zu machen, allenfalls auch im Wege einer koordinierten Drückjagd. Was die Futtereinlagerung in Futterkrippen anbelangt, betont Schatz, dass Heu nicht die Lenkwirkung von Kraftfutter oder Kirrmaterial habe und dieses nicht als Kirrung betrachtet werden soll. Schatz hebt ausdrücklich hervor, dass Rotwild sehr sensibel – nachtragend – reagiere und intelligent ist, sodass Veränderungen und eine falsche Kirrungshandhabe fatale Auswirkungen haben könne, u.a. vermehrte Nachtaktivität. Zu betonen ist, dass Rotwild nicht unterscheiden kann zwischen Kirrung und Fütterung. Im Falle einer Kirrung – deren Anordnung in der Regel von der Behörde in Absprache mit dem Hegeobmann erfolgt, ist ein Protokoll zu führen, wann – wo - was erlegt worden ist, um die Effektivität solcher Kirrungen zu prüfen.

Kirrungs- und Fütterungszeitpunkt

Mindestabschussvorgabe

Wildbiologe DI Hubert Schatz referierte zum Thema „Kirrungs- und Fütterungszeitpunkt“. Hier die wichtigsten Kernaussagen kurz zusammengefasst. Kirrungen sind ein Hilfsmittel für die Abschussplanerfüllung. Laut Schatz sind Kirrun-

DI Karl Studer stellte den Punkt „Maßnahmenorientierte Vorgehensweise im Hinblick auf die Erfüllung der vorgeschriebenen Mindestabschüsse“ zur Diskussion. Das Jahr 2011 stellt sicher eine Ausnahmesituation (lang anhaltende Schönwetterperi-

oden) dar. Ausnahmsweise kann ein Beginn der Fütterung bei den gegebenen Bedingungen für die Abschussplanerfüllung dienlich sein. Das soll aber nicht bedeuten, dass ab dem Zeitpunkt der Fütterung nicht mehr gejagt werden soll. Im Gegenteil – eine effiziente Bejagung in Form einer Drückjagd auch im Fütterungsbereich kann dann zu guten Erfolgen führen. Der Fütterungszeitpunkt soll akkordiert in der Hegegemeinschaft festgelegt werden. DI Hubert Schatz spricht sich gegen eine Hochlagenbejagung in den Sommermonaten aus. In den Herbstmonaten ist jedoch auch in diesen Bereichen die Jagd tunlichst auszuüben, um Wild auf die Läufe zu bringen und Strecke zu machen. Die Schusszeitverlängerung für Hirsche der Klasse III bis Ende Dezember wird je nach Witterungsverlauf in Anlehnung an die Beurteilung von DI Hubert Schatz und der derzeitigen Abschussplanerfüllung, je nach Wildregion erfolgen. Für DI Hubert Schatz ist eine sehr konsequente Umsetzung der Mindestabschussvorgaben bei Hirschen der Klasse III ebenfalls wesentlicher Bestandteil der Rotwildbewirtschaftung, insbesondere auch im Hinblick auf die notwendige Reduzierung.

Berücksichtigung von Höchstabschüssen in Freihaltung Di Karl Studer vertritt die Meinung, dass im Unterschied zu Hegeabschüssen Abschüsse in der Freihaltung auch im Abschussplan zu berücksichtigen

sind. Dies ist insbesondere bei Höchstabschüssen von Relevanz, d.h. dass in der Freihaltung unabhängig vom Abschussplan Abschüsse getätigt werden müssen. Sofern der Abschussplan dadurch erschöpft ist, sind außerhalb davon keine weiteren Höchstabschüsse mehr zulässig. Alternativen: anders lautende Regelungen sind bereits im Stadium der Abschussplanung zu verordnen oder relevante Klassen von der Freihaltebejagung auszunehmen, unter Hinweis auf die diesbezüglichen Bestimmungen im Falle des Auftretens von

Wildschadenskontrollzaunsystem (WSKS) Das WSKS basiert auf wissenschaftlich fundierten Daten. Für große Einheiten, wie Wildregion, Bezirk oder Land Vorarlberg sind Aussagen über die aktuelle Wildschadensbelastung und natürlich auch über die Wildschadensentwicklung möglich. Bezogen auf einzelne Reviere ist mangels ausreichender Datenbasis eine Aussage jedoch nicht zulässig. Die Kontrollzaundaten sind wesentliche Basis, im dreijährigen Turnus ein forsttechnisches Gutachten über die forstlich-jagdlichen Verhältnisse innerhalb einer Wildregion zu erstatten. Eine darüber hinausgehende Verwendung der Daten widerspricht den Intentionen des WSKS. Das WSKS ist vom Jagdverfügungsberechtigten und dem Jagdnutzungsberechtigten zu unterhalten. Es ist insbesondere auch Aufgabe des Jagdschutzorganes, die Vergleichsflächen regelmäßig zu beobachten.


Jänner / Februar 2011

JAGD & TRADITION

23

Jagd & Tradition

Was ist Brauchtum, was ist Sitte? Otto Vonblon

Unter Brauchtum verstehen wir eine gewachsene Tradition innerhalb einer festen sozialen Gemeinschaft. Alle Bräuche einer Gemeinschaft als kulturelles Phänomen nennt man „Brauchtum“. Gewohnheiten und Traditionen einer einzelnen Person werden allerdings nicht als „Brauch“ bezeichnet. Der Brauch ist eine Handlung, die nicht beliebig oder unvorhergesehen abläuft, sondern bedarf einer Regelmäßigkeit und Wiederkehr. Es braucht auch eine Brauch-Ausübende Gruppe, für die dieses Handeln Bedeutung hat. Eine „brauchtümliche“ Handlung ist gekennzeichnet durch einen Handlungsablauf mit Anfang und Ende, wobei die Sprache, die Zeichen und Symbole bekannt sein müssen. Oft wird von den Beteiligten auch eine Beschreibung der Bräuche erwartet. Im Bereich des jagdlichen Brauchtums sind die Jagdbräuche auch Bestandteil der Jägerprüfung.

Wir unterscheiden zwei Arten von Brauchtum Als erstes das „Ritual“ – es ist eine nach vorgegebenen Regeln ablaufende, meist formelle und oft feierliche Handlung mit hohem Symbolgehalt. Sie wird häufig von bestimmten Wertformeln und festgelegten Gesten begleitet und kann religiöser und weltlicher Art sein, z.B. der Gottesdienst im sakralen Bereich oder das Ritual der Bruchüberreichung bzw. die Hubertusfeier im profanen – jagdlichen Bereich. Ein festgelegtes Zeremoniell von Ritualen oder rituellen Handlungen bezeichnet man als „Ritus“. Die zweite Brauchtumsebene ist die Gewohnheit. Eine Gewohnheit ist eine unter gleichartigen Bedingungen entwickelte Reaktionsweise, die durch Wiederholung stereotypisiert wurde und bei gleichartigen Situationen fast automatisch ausgeführt wird.

Was verstehen wir unter Sitte oder Sitten? Die Sitte wird als Gesamtheit moralischer Werte und Regeln verstanden. Sittlich ist das äußerliche Verhalten in der Gesellschaft, wobei man innerlich anderer Meinung sein kann. Unter Sitten werden Einzelnormen verstanden, z.B. in Form der Höflichkeit oder der Tischsitten. Sitten haben Kulturbezug, d.h. sie gelten in Bezug auf einen geographischzeitlichen Raum, daher auch das Sprichwort „Andere Länder – andere Sitten“. Auch auf der Jagd sind die Bräuche und Sitten in anderen Ländern sehr unterschiedlich.

Das jagdliche Brauchtum Das jagdliche Brauchtum ist ein wichtiges Kulturgut und so alt wie die Jagd selbst. Es beschreibt Verhaltensweisen und Gewohnheiten, die Jäger

untereinander und während der Jagd ausüben. Die Achtung vor dem Jägerbrauch verlangt Ordnung und Disziplin. Das Wild ist allgemeines Kulturgut und der Jäger hat die Verantwortung, dieses Gut zu pflegen und der Allgemeinheit zu erhalten. Ziel und Zweck der Jagd ist nicht nur die Erfüllung einer Leidenschaft oder eines Vergnügens, sondern für Wild, Wald und Jagd einzustehen. Das jagdliche Brauchtum ist dabei ein wichtiger Eckpfeiler. Die Missachtung des jagdlichen Brauchtums könnte das „Aus“ der Jagd – im Hinblick auf die Anerkennung des Jägers in der breiten Öffentlichkeit bedeuten. In den kommenden Ausgaben der „Vorarlberger Jagd & Fischerei“ werden die verschiedenen Bereiche des jagdlichen Brauchtums, wie Jägersprache, Bruchzeichen, Jagdsignale – Jagdmusik, Strecke legen, Jagdkleidung etc. wieder ausführlich und auch kritisch behandelt.

Exkursion der Bezirksgruppe Bludenz ins Calfeisental Im Anschluss an das Mittagessen konnte das private Jagdmuseum von Oswald Sprecher besichtigt werden, welches in einem ehemaligen Kuhstall und Tenn platziert ist und von Karl Matt und Armin Plattner gestaltet wurde.

Caro line Egger-Batliner

A

m 26. Oktober organisierte die Bezirksgruppe Bludenz unter BJM Lothar Tomaselli eine Exkursion ins Calfeisental / Sarganserland. Nach einer kurzen Einführung in das Calfeisental erfolgte ein Vortrag über die Jagd im Kanton Sargans sowie über die Wiedereinbürgerung des Bartgeiers im Alpenraum.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Exkursion.

Ein Weidmannsdank an BJM Lothar Tomaselli für die Organisation dieser sehr interessanten und kameradschaftlichen Exkursion.


24

GESCHÄFTSSTELLE

Vorarlberger Jagd

IM SHOP DER GESCHÄFTSTELLE ERHÄLTLICH • „Birschfibel“ – Die Birsch – der Gang zu Fuß durch das Revier 80 Seiten, 25 Farbfotos, Format: 21 x 14,5 cm Autor: Paul Herberstein Preis: EUR 19,00 • „Rehwild Ansprechfibel“ 128 Seiten, rund 75 Farbfotos, 18 SW-Zeichnungen, Formar: 14,5 x 21 cm Preis: EUR 23,00 • „Wildbret-Hygiene“ – Rechtliche Grundlagen Wildfleisch – Wildbret / Mikrobiologie und Hygiene Autoren: Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer, D. Peter Lebersorger, Hans-Friedemann Zedka Preis: EUR 19,00 • „Fütterung von Reh- und Rotwild“ Ein Praxisratgeber, mit CD Autoren: Deutz/Gasteiner/Buchgraber 144 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Hardcover Preis: EUR 19,90 • „Richtiges Erkennen von Wildschäden am Wald“ Autoren: Dr. Fritz und Dr. Susanne Reimoser Preis: EUR 7,50 • „Leitfaden für die Lebensraumgestaltung von Auer-, Birk- und Haselhuhn in Vorarlberg / Österreich“ Autorin: Mag. Monika Dönz-Breuß Preis: EUR 7,00 • „Steinwildstudie über das Steinwildprojekt Lech-Quellengebirge“, Beobachtungen - Ergebnisse Schlussfolgerungen Autor: Dr. Peter Meile Preis: EUR 10,00

• Vorarlberger Jägerhut: „Vorarlbergerin“/„Zimba“ (EUR 75,00) • Schildmütze mit Wappen Vorarlberger Jägerschaft (EUR 7,50) • Glückwunschkarten mit Jagdmotiv, groß (EUR 4,00), klein (EUR 3,50)

• „Österreichs Jagd im 20. Jahrhundert – Eine Chronik“ Autor: Hermann Prossinagg Preis: EUR 70,00 • „Gabelzart“ - Fleisch sanft garen macht´s möglich. Anleitung, Hinweise und Rezepte zu einer neuen und besonderen Garmethode Autor: Werner Wirth Preis: EUR 28,00 • Waldökologie – Skriptum der Vorarlberger Jägerschule Autor: Bernhard Maier 56 Seiten, in Farbe Format: A4 Preis: EUR 10,00 • 2000 Jahre Jagd in Österreich Autor: Johann Nussbaumer Jagdgeschichte(n) in Rot-Weiß-Rot – Sämtliche Stationen der österreichischen Jagdgeschichte im Zeitraffer. 288 Seiten, 32 Seiten Hochglanz-Bildteil Format: 25,0 x 18,0 cm, Leinen Preis: EUR 65,00

Aufkleber „Vorarlberger Jägerschaft“ für das Auto Preis: EUR 1,00

Aufnäher „Vorarlberger Jägerschaft“ Preis: EUR 5,00

Die Geschäftsstelle bleibt vom 23. Dezember 2011 bis 6. Januar 2012 geschlossen. Dringende Anfragen per Email an info@vjagd.at

• T-Shirt mit Wappen Vorarlberger Jägerschaft Größen M, L, XL, XXL (EUR 15,00) • Polo-Hemd mit Wappen Vorarlberger Jägerschaft Größen M, L, XL, XXL (EUR 18,00)

Bestellungen: www.vjaegerschaft.at oder info@vjagd.at. Zahlung erfolgt per Erlagschein zzgl. Versandkosten. Versandkosten werden mittels Pauschale verrechnet. Inland: 4 Euro, Ausland: 5 Euro


Jänner / Februar 2011

GESCHÄFTSSTELLE

25

Serviceleistung der Vorarlberger Jägerschaft Sprechstunde von

Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich und

Rechtsbeirat Dr. Tobias Gisinger

Wann: Wie: Wo:

jeden 1. Montag im Monat (nächste Termine: 6. Februar 2012 und 5. März 2012) nach Voranmeldung in der Geschäftsstelle bei Carmen Kaufmann, Tel. 05576 74633, E-Mail info@vjagd.at Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft, Markus Sittikus-Str. 20/2. OG, 6845 Hohenems

Für telefonische Auskünfte durch Landesjägermeister, Rechtsbeirat oder einen anderen Funktionär der Vorarlberger Jägerschaft hinterlassen Sie bitte Namen sowie Telefonnummer bei der Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft. Sie werden baldmöglichst zurückgerufen.

#

BEITRITTSERKLÄRUNG Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zur Vorarlberger Jägerschaft, der gesetzlich anerkannten Interessenvertretung der Jäger in Vorarlberg. Der Mitgliedsbeitrag beträgt EUR 30,– für Jäger bzw. EUR 25,– für Jagdschutzorgane. ……………….........…………, den…………......……

…………...…………...…………………. Unterschrift

Meine Personalien: Titel: ……………………….

Geb. Datum: …………..………….

Beruf: ..…………....………....

Vor- u. Zuname: ………………………………………………………………..................…………….… Straße und Hausnummer: ……………………………...............……………………….……………..… Postleitzahl: …………………

Ort: ………………………..……………………..............………….....

Tel: ..……………….………….

E-Mail: ……………...............………………………..…………..……

BITTE LESERLICH SCHREIBEN und die Beitrittserklärung an die Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft, Markus-Sittikus-Str. 20/2.OG, Postfach 64 in 6845 Hohenems senden oder per FAX an 05576 / 74677. Ein Beitritt ist auch Online unter www.vjaegerschaft.at möglich.


26

JAGD

Vorarlberger Jagd

Vollgebrauchprüfung für Dachshunde in Oberösterreich Reinhard Hellmair

A

m 21. und 22. Oktober fand in St. Johann am Walde die Vollgebrauchsprüfung für Dachshunde statt. Aus Vorarlberg reisten Rosmarie Mair, die einen Hund eines Kärntner Jagdfreundes führte, Arno Hagspiel mit seinem Charly vom Wittelsbacherland sowie Reinhard Hellmair mit Diana vom Auer

Ried an. Insgesamt waren zwölf Hunde zu dieser internationalen Prüfung gemeldet. Am Samstag fand die sogenannte Prüfung „ober der Erde“ statt, wobei Rosmarie Mair mit ihrem Hund 80, Arno Hagspiel 90 und Reinhard Hellmair 100 von 100 möglichen Punkten erzielten. Am Abend veranstaltete der Oberösterreichische Dachshundeklub im Anschluss an

eine Hubertusmesse einen grünen Abend. Nicht ganz ausgeschlafen wurde am Sonntag die Prüfung „unter der Erde“ abgehalten, bei der der noch sehr junge und daher unerfahrene Charly leider noch nicht wusste, was seine Aufgabe im Bau ist. Die Hunde von Rosmarie Mair und Reinhard Hellmair bestanden auch diesen Teil der Vollgebrauchsprüfung.

Charly auch neben der Prüfung „ober der Erde“ die Prüfung „unter der Erde“ geschafft und somit seine VGP erfolgreich absolviert. Kleiner Hund, ganz groß! Der Österreichische Dachshundeklub hat „Diana vom Auer Ried“ nach zwei VGPs, jeweils mit einem 1. Preis (2010 und 2011), nun den Titel „Österreichischer Gebrauchssieger“ verliehen.

Rosmarie Mair hat damit bereits sieben Vollgebrauchsprüfungen mit ihren Dachshunden abgelegt und darf sich nun Meisterführerin nennen.

Arno Hagspiel mit Charly vom Wittelsbacherland

Nach einem intensiven Trainingsprogramm trat Arno Hagspiel vierzehn Tage später erneut mit seinem Hund Charly im Burgenland an und siehe da, das Training machte sich bezahlt. Diesmal hat

Reinhard Hellmair mit Diana vom Auer Ried

18. Österreichische Jägertagung „Jagd und Jagdzeiten – Ansprüche von Mensch und Wild“ 14. und 15. Februar 2012, Aigen im Ennstal/ Puttererseehalle

D

ie gesellschaftlichen und ökologischen Rahmenbedingungen für die Jagd befinden sich in einem steten Wandel. Neben den Lebensraum-Bedingungen und den Hegemaßnahmen kommt den Jagdzeiten maßgebliche Bedeutung für Wild und Jagd zu: Wann und wie oft der Jäger auftaucht, wie viel Zeit er im Revier verbringt und wie er sich dabei verhält, hat Auswirkungen auf das Verhalten und die Raumnutzung des Wildes. Dies hat unter anderem Folgewirkungen auf die Wildschadensprophylaxe, die Regulierbarkeit von Wilddichten, die Erfüllbarkeit von Abschussvorgaben, die An-

wendbarkeit verschiedener Jagdmethoden, den Erholungswert des Jagens und auf die Erlebbarkeit des Wildes für die Gesellschaft. All dies beeinflusst damit auch die gesellschaftliche Wahrnehmung der Jagd. Welche Rolle spielen die Jagdzeiten in der jagdlichen Praxis? Wie kann man bei der Wahl geeigneter Bejagungszeiten in seinem Revier auf die lokalen und regionalen Entwicklungen Rücksicht nehmen? Und wie können jagdliche Interessensvertretungen auf die gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen einwirken? Was sind die Vor- und Nach-

teile kurzer und langer Jagdzeiten? Erscheinen gesetzliche Schusszeit-Anpassungen derzeit entbehrlich oder empfehlenswert, um den Auftrag zur Erhaltung eines artenreichen und gesunden Wildbestandes erfüllen und die jagdwirtschaftlichen Ziele auch künftig erreichen zu können? Diesen Fragen wollen wir im Rahmen der 18. Österreichischen Jägertagung nachgehen. Schlagworte, die solche Gespräche über geeignete Jagdzeiten erfahrungsgemäß begleiten, sind unter anderem: Jagddruck, Scheuheit des Wildes, Abschusserfüllung, Winterruhe, Jungenaufzucht, Fortpflanzungszeit,

Regionalisierung, Liberalisierung und Eigenverantwortung des Jägers. Stellen wir uns gemeinsam dieser Diskussion!

Informationen und Anmeldung: http://raumberg-gumpenstein.at an. Anmeldeschluss: 14. Jänner 2012 Die Anmeldung ist erst fixiert, wenn auch der Tagungsbeitrag (Raiba Irdning, Konto-Nr. 3.147.881, BLZ 38113, IBAN: AT023811 300003147881, BIC: RZSTAT2G113) angewiesen ist. Begrenzte Teilnehmeranzahl!


Jänner / Februar 2011

JAGD

27

Zehn Jahre Kriterien und Indikatoren einer nachhaltigen Jagd Zukunftskonferenz an der Universität für Bodenkultur Wien Mo nik a Dö nz-Breuß

W

as ist eine nachhaltige Jagd und wie kann die Nachhaltigkeit nachgewiesen werden? Dieser Frage stellten sich vor zehn Jahren DI Martin Forstner vom technischen Büro für Forstwirtschaft WWN, Ao Univ. Prof. Dr. Friedrich Reimoser vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie sowie DI Wolfgang Lexer, DI Felix Heckl und DI Josef Hackl, Umweltbundesamt Wien. Ergebnis war das vor zehn Jahren erschienene Werk „Nach-

haltigkeit der Jagd – Prinzipien, Kriterien und Indikatoren“– ein Leitfaden, der anhand eines Selbsttests die „Nachhaltigkeit des Weidwerks aus ökologischer, ökonomischer und soziokultureller Sicht“ ermöglicht. Ende November fand an der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) die Zukunftskonferenz „10 Jahre Kriterien und Indikatoren einer nachhaltigen Jagd“ statt, zu welcher sich hochrangige Vertreter aus Jagd, Politik, Verwaltung, Naturschutz,

Grundbesitzerverbänden und der Jagdpresse einfanden, um über die Zukunft der Jagd in Österreich zu diskutieren. Univ. Prof. Dr. Klaus Hackländer, Vorstand des Instituts für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der BOKU, der durch das Programm führte, wies darauf hin, dass laut Weltnaturschutzorganisation IUCN die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen einen wesentlichen Beitrag zum Artenschutz leisten kann. „Die selbstkritische Reflexion vor dem Hintergrund

der Nachhaltigkeit ist für die Jagd überlebenswichtig“, so Hackländer. Doch was kennzeichnet eine nachhaltige Jagd? Dazu referierten DI Josef Hackl und DI Wolfgang Lexer, Ao. Univ. Prof. Dr. Friedrich Reimoser und DI Martin Forstner aus dem von Ihnen gemeinsam mit DI Felix Heckl erstellten Katalog an Prinzipien, Kriterien und Indikatoren. Lesen Sie mehr dazu auf www.vjagd.at (Suchbegriff: Zukunftskonferenz)

Nachhaltigkeit der Jagd. Prinzipien, Kriterien und Indikatoren. und sozio-kulturell nachhaltig ist. Wie nachhaltig jagen wir aber?

Martin Forstner, Fried rich Reimoser, Wolfgang Lexer, Felix Heck l, Josef Hack l. Erw eiterte Fassung Die Jagd ist eine von vielen Landnutzungsformen unserer Gesellschaft. Durch die Entnahme und Hege von jagdbaren Wildtieren beeinflusst die Jagd diese Wildarten, Wildpopulationen und deren Lebensräume. Indirekt beeinflusst sie dadurch aber auch nicht jagdbare Tierarten, Pflanzenarten und Ökosysteme – und damit auch andere Landnutzungen. Die Jagd sollte so ausgeübt werden, dass sie sowohl ökologisch, als auch ökonomisch

Für Land- und Forstwirtschaft, Verkehr und viele andere Landnutzungssektoren gibt es bereits Bewertungsgrundlagen für nachhaltige Nutzung. Für die Jagd fehlten solche Richtlinien bisher. Vor zehn Jahren veröffentlichte aus diesem Grund das Umweltbundesamt mit den Autoren Martin Forstner, Friedrich Reimoser, Josef Hackl und Felix Heckl eine Monographie zum Thema „Kriterien und Indikatoren einer nachhaltigen Jagd“. Im Lauf der Zeit wurde diese Monographie überarbeitet, weiterentwickelt und verbessert und im Jahr 2006 als erweiterte Fassung mit der Darstellung und Erklärung von konkreten Kriterien und Indikatoren einer nachhaltigen Jagd herausgegeben.

Die zweite, erweiterte Fassung des Buches enthält insgesamt 51 Indikatoren für eine nachhaltige Jagdpraxis. Ein Auswertungsschema ermöglicht die eigene Standortbestimmung und praktische Tipps erleichtern die Umsetzung. Ausführliche Erläuterungen informieren über den Hintergrund jedes Prüfkriteriums. Der Leitfaden macht Fortschritte messbar und liefert Orientierungshilfen, um die künftige Jagdpraxis nachhaltiger auszurichten.

verschiedener Landnutzer Innen.

Den Leitfaden erarbeiteten Expertinnen und Experten aus Umweltbundesamt, Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien, WWN und Technisches Büro für Forstwirtschaft in Arbesbach gemeinsam mit Expertinnen und Experten

Die englische Version (Sustainable Hunting. Principles, Criteria and Indicators. Revised and extended edition 2006) ist als gratis download im Internet unter w w w .biologischevielfalt.at / nachhaltige-nutzung / k riterien-und ind ik atoren-einer-nachhaltig en-jagd zu finden.

Forstner, M.; Reimoser, F., Lexer, W., Heck l, F., Hack l, J. Nachhaltigk eit d er Jagd . Prinzipien, Kriterien und Ind ik atoren. Erw . Fass. Österr. Agrarverlag, Wien. 2006. 126 Seiten mit 30 Farbabbild ungen ISBN: 3-7040-2202-0 Preis: 19,90 Euro Erhältlich im gut sortierten Buchhand el und bei avBUCH Versand buchhand lung, buch@avbuch.at.


28

BÜCHERECKE

Vorarlberger Jagd

Bärenjagd in Russland

Ingolf Natmessnig (Hsg.) Wir waren auf der Bärenjagd. Mein Gefährte hatte auf einen Bären geschossen, ihn jed och zu w eit hinten getroffen: ein Weichschuss. Der Bär hatte auf d em Schnee Schw eiss hinterlassen und war geflüchtet. Wir alle versammelten uns im Wald , um zu beraten, w ie es weitergehen sollte: dem Bären jetzt folgen oder ein paar Tage w arten, bis er sich hinlegte? Der alte Bärenjäger sagte: „Man darf dem Bären jetzt nicht nach,

man muss ihn in Ruhe lassen. In fünf Tagen k ann man ihm folgen, aber jetzt hinter ihm herzugehen, da würde man ihn nur vergrämen, und er legt sich nicht hin.“ Der junge Bärenjäger w id ersprach d em Alten, er w ollte schon jetzt gehen. „Auf diesem Schnee“, sagte er, „w ird d er Bär nicht weit gehen, dazu ist er zu feist. Er wird heute noch ins Lager gehen. Und wenn er nicht ins Lager geht, dann werde ich ihn auf den Schiern einholen.“ Auch mein Gefährte wollte abwarten. Ich aber sagte: „Wozu streiten? Macht ihr d och, w as ihr wollte! Ich jedenfalls werde mit Demjan d er Fährte folgen…“ Leo N. Tolstoi

Der Braunbär genoss in Russland stets einen sehr hohen Stellenwert. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Und der Bärenbestand ist gegenwärtig wieder recht hoch. Die große Zahl der Braunbären trug nicht nur beträchtlich zum Wissen des russischen Volkes über den Bären bei, sondern auch zu einer hochentwickelten Bärenjagd. Es gab und gibt in Russland viele, die über den Bären und die Bärenjagd schreiben, und nicht nur Zoologen und Jäger, sondern selbst so große Schriftsteller wie Leo Tolstoi. Das Buch „Bärenjagd in Russland“ verbindet hochgradiges Wissen vom Bären und der Bärenjagd mit hohem schriftstellerischen Niveau. Es ist da-

mit nicht nur ein Buch für Jäger und am Wildtier Interessierte, sondern auch für Freunde russischer Erzählkunst. Die Autoren dieses von Ingolf Natmessnig herausgegebenen Sammelbandes: Fürst Schirinski-Schichmatow, N. A. Melnizki, A. N. Ljalin, A. Tscherkassow, W. K. Arsenjew, G. Fedossejew, Leo Graf Tolstoi 176 Seiten. Farbiges Frontispiz, reichhaltige Illustration Exklusiv in Leinen Format: 14 x 21,5 cm ISBN: 978-3-85208-096-3 Preis: € 29,–, SFR 53,– Österreichischer Jagd- und Fischerei-Verlag, 1080 Wien, Wickenburggasse 3 Tel. (01) 405 16 36 verlag@jagd.at, www.jagd.at

Dem Braunbären auf der Spur… Lebensweise, Geschichte, Mythos

Michaela Skuban Wer ist der Bär? Wie lebt er und welche variantenreichen Verhaltensweisen legt er an den Tag, wenn er sich unentdeckt und in Sicherheit wiegt? Wie lebt dieses große und imposante Tier in immer kleiner werdenden Waldflächen mit dem Menschen zusammen? All diese Fragen werden in diesem

Buch beantwortet. Neben der Biologie und Lebensweise des Braunbären in Europa geht es also um die Bär-Mensch-Beziehung, wie sie europaweit in Mythen, Märchen und Sagen Ausdruck gefunden hat. Auch die heutigen „Problembären“, die bärigen Dorfbesucher und schwierigen „Containerbären“ sind Thema und führen zur Frage, wie das Verhältnis von Bär und Mensch in der Zukunft gestaltet werden kann. Dabei spielen Fragen wie die folgenden eine Rolle: Welchen Schaden richten Bären in

der Landwirtschaft an? Wie verhält man sich, wenn „Mann“ oder „Frau“ einen Bären trifft? Wie ist es um Bären in menschlicher Obhut bestellt? Mit welchen Methoden können Bärenpopulationen im Zeitalter der Habitatzerschneidung – Stichwort: Bären-Korridore – gesichert werden? Wie ist es mit den Futteransprüchen, mit dem Winterschlaf, mit dem einzigartigen Familienleben des Bären bestellt? Neben den biologischen und aktuellen Fragestellungen gibt das Buch unter starker Berücksichtigung

osteuropäischer und russischer Quellen auch einen tiefen Einblick in die Rolle des Bären in Kunst, Jagd, Geschichte und Kultur Europas. 320 Seiten, zirka 150 S/ W- und Farbabbildungen, Hardcover Format: 16,5 x 24 cm ISBN 978-3-7020-1327-1 Preis: € 32,90 Leopold Stocker Verlag GmbH, 8011 Graz, Hofgasse 5, Postfach 438 Tel. (0316) 82 16 36 stocker-verlag@stocker-verlag.com www.stocker-verlag.com

Grünröcke erzählen...

Hubert Molitor (Hg.)

Hubert Molitor hat aus verschiedenen deutschen Jagdzeitschriften die besten Erzählungen aus den ersten Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts zusammengetragen. Vom norddeutschen Tiefland bis zu den Alpen spannt sich

der Bogen dieser Geschichten aus Urgroßvaters Zeiten. Eine längst versunkene Welt wird wieder lebendig… 168 Seiten, 15 x 23 cm Hardcover ISBN 978-3-7020-1336-3

Preis EUR 19,90 Leopold Stocker Verlag GmbH, 8011 Graz, Hofgasse 5, Postfach 438 Tel. (0316) 82 16 36 stocker-verlag@stocker-verlag.com www.stocker-verlag.com


Jänner / Februar 2011

BÜCHERECKE

29

Die Wilderer Berichte und Bilder von einst und jetzt

Andreas und Regina Zeppelzauer Ich w urd e am 8. Se p te m b e r 1982 in Kalk ste in vo n zw e i Jäge rn aus d e r Nach b arschaft k altb lütig und ge zie lt b e sch o sse n und vo m 8. Schuss tö d lich in d en Hinterk o p f getro ffen. Insch rift am Grab ste in vo n Pius Wald er, Innervillgraten

Dem Phänomen von Wilderei und Wilddiebstahl in Vergangenheit und Gegenwart sind die Autoren, zwei bekannte Journalisten, in dem reichhaltig illustrierten Buch auf der Spur. Neben den berühmtesten Wildschützen von einst wird insbesondere die Wilderei unserer Tage im österreichisch-süddeutschen Raum beschrieben. Wie kam es zum Wildern? Wer waren die Wildschützen? Wogegen kämpften sie und wie entstanden die Mythen, die sich um diese Re-

bellen rankten? Der historische Rückblick beleuchtet die geschichtlichen Hintergründe der Wilderei, ohne sie romantisch zu verklären, schildert aber auch die Konflikte zwischen Wilderern und Jägern, die immer wieder in sinnlosen Morden endeten, und behandelt die harten, ja grausamen Strafen, die auf illegales Jagen seit dem Mittelalter ausgesetzt waren. Immer wieder kam es auch zu Wilddiebstahl aus Not und Hunger, wie in den 30er

und 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Heute hingegen jagen die meisten Wilderer aus Trophäensucht und Lust am Verbotenen. 2. Auflage, 164 Seiten, zahlr. Farb- und S/ W-Abbild ungen, Hard co ver ISBN 978-3-7020-1313-4 Preis: € 14,95 Leo p o ld Sto ck er Verlag Gm bH, 8011 Graz, Ho fgasse 5, Po stfach 438 Tel. (0316) 82 16 36 stocker-verlag@stocker-verlag.com w w w .sto ck er-verlag.co m

Die hohe Kunst des Täuschens chen anschaulich alle Aspekte des Wildlockens von einheimischen Tieren und Wild aus fernen Ländern.

Klaus Weißk irchen Auf über 240 Seiten beschreibt und vermittelt Lockjagdexperte Klaus Weißkir-

Neben vielen praktischen Tipps blickt der Autor zurück zu den Anfängen des Wildlockens im 17. Jahrhundert und spannt geschickt den Bogen zur heutigen Zeit. Zahlreiche farbliche Abbil-

dungen veranschaulichen die fachkundigen Informationen.

Das Hardcover-Buch kostet 39,90 Euro, inklusive DVD 49,90 Euro.

Zusätzlich zum Buch erscheint im Dezember 2011 eine DVD mit Übungen und Aufnahmen zur Lockjagd – eine praktische Ergänzung, um das Gelesene zu vertiefen und die Lockrufe selbst zu erlernen.

Das Buch erscheint im EUROHUNT Eigenverlag und ist zu beziehen unter: www.alp-jagd.at ALP JAGD Stranzinger GmbH Gewerbegebiet 1b 4950 Altheim Telefon 0043-7723-42963

Erlebnis Bergjagd. Die schönsten Geschichten.

Walter Gaigg (Hg.) …Was d en rechten und echten Hochland sjäger d er Hahne njagd vo r je d e r and e re n d e n Vo rzug ge b e n läßt, d as lie gt zum Te il auch w o hl in d em Umstand , d aß es gerad e d e r Aue rhahn ist, d e r – w ie d ie he im k e hre nd e Schne p fe im Ried erw ald d es Flachland e s – nach d e n rauhe n, schne e re iche n Winte rm o na-

ten mit seinem Falzgesang in d en Bergen d as neue Jägerjahr e rö ffne t; no ch m e hr ab e r ist d ie Ursache d ieser Vorliebe in d e n re iche n, he rrliche n Re izen zu suchen, mit d enen d ie erw achend e Natur, mit d enen d as geheim nisvolle Däm m erleben d es erstehend en Tages d iese Jagd um gibt – m it Reizen, d ie k ein Wort ermißt, d ie nur je ne r vo ll und ganz zu ve rste he n und zu w ürd ige n w eiß, d er sie selbst geno ssen m it o ffenem Aug´ und em p fänglichem Herzen… Lud w ig Ganghofer Jagd ist nicht gleich Jagd. Innerhalb der facettenreichen

Jägerei übt die Bergjagd eine ganz besondere Anziehung auf die Jäger aus, vielen gilt sie als „Krönung des Weidwerks“. Dementsprechend gute und spannende Geschichten lassen sich von der Bergjagd erzählen. Die schönsten davon hat Walter Gaigg im Sammelband „Erlebnis Bergjagd“ zusammengetragen. Bekannte Autoren wie Wolfgang v. Beck, Heribert Horneck und Peter Zechner machen mit ihren stimmigen Erzählungen die Faszination der Bergjagd auch jenen Weidmännern und -frauen zugänglich, die nicht die Möglichkeit haben, selbst

auf Auerhahn oder Gämse anzusitzen. Und auch Jagderlebnisse aus anderer Herren Länder, wie z. B. die bei uns verbotene Jagd auf Bär oder Adler, haben Eingang in das Buch gefunden. Dazwischen blitzen immer wieder auch Eindrücke aus der „guten alten Zeit“ der Jägerei durch. 192 Seiten, Hard co ver ISBN 978-3-7020-1328-8 Preis: € 19,90 Leo p o ld Sto ck er Verlag Gm bH, 8011 Graz, Ho fgasse 5, Po stfach 438 Tel. (0316) 82 16 36 stocker-verlag@stocker-verlag.com w w w .sto ck er-verlag.co m


30

VERANSTALTUNGEN

Vorarlberger Jagd

TERMINE – www.vjaegerschaft.at

Jänner 2012: ■ Samstag, 21. Jänner: Jägerschirennen der Bezirksgruppe Bludenz, Start: 10:30 Uhr; Bürserberg – Burtscha ■ Montag, 30. Jänner: Österr. Jägerball vom “Grünen Kreuz” in der Hofburg in Wien

Februar 2012: ■ Freitag, 3. Februar: Landesjägerball in Schwarzenberg, Angelika Kauffmann Saal ■ Samstag, 4. Februar: 10. Vorarlberger Raubwild-Fellmarkt, 9:00 bis 16:00 Uhr, Winzersaal in Klaus ■ Dienstag, 14. Februar und Mittwoch, 15. Februar: 18. Österreichische Jägertagung zum Rahmenthema „Jagd und Jagdzeiten – Ansprüche von

Mensch und Wild“, Aigen / Ennstal ■ Freitag, 17. Februar: Jägerkränzle – Bezirk Dornbirn im Gasthof „Krone“, Dornbirn ■ Freitag, 24. Februar: Hegeschau und Bezirksversammlung Dornbirn, Kolpinghaus Dornbirn

März 2012: ■ Samstag, 3. März und Sonntag, 4. März: Hegeschau Bludenz & Oberländer Jägertage, Frigodrom / Nüziders

■ Freitag, 9. März und Samstag, 10. März: Hegeschau und Bezirksversammlung Bregenz im Schindlersaal / Kennelbach ■ Freitag, 16. März und Samstag, 17. März: Tontaubenschießen, Bezirk Dornbirn ■ Samstag, 24. März: Bezirksversammlung Feldkirch, Vereinshaus Rankweil

■ Samstag, 24. März und Sonntag, 25. März: Hegeschau Feldkirch, Vereinshaus Rankweil – Sonntag Frühschoppen

April 2012: ■ Freitag, 27. April und Samstag, 28. April: Hegeschau Bludenz & Oberländer Jägertage, Frigodrom / Nüziders

■ Samstag, 3. März: Hirschrufmeisterschaft, 17.00 Uhr, Frigodrom / Nüziders ■ Samstag, 3. März: 4. Internationaler Jägerinnen Alpin-Biathlon, Zielhang der Streif, Kitzbühel

10. VORARLBERGER RAUBWILD-FELLMARKT

7. Vorarlberger Hirschrufmeisterschaft

Samstag, 4. Februar 2012 9.00 bis 16.00 Uhr Winzersaal Klaus

anlässlich der Oberländer Jägertage am Samstag, 3. März 2012, 17:00 Uhr, Frigodrom, Nüziders (Vorarlberg)

Über 1000 Felle (Bälge) konnten bisher schon nutzvoll vermarktet werden. Getrocknete Fuchs- und Marderbälge, aber auch Dachsschwarten konnten direkt an den Großhandel abgegeben werden. Gegerbte Felle, wie Fuchs, Marder, Reh, Gams und Dachs konnten direkt an den/die Endverbraucher/in verkauft werden. Die Textilkünstlerin, Frau Mag. Maria Baumschlager und die Fell-Spezialistin, Frau Claudia Bein, zeigen wieder jede Menge ihrer Fellkreationen und geben gerne Tipps für die Verarbeitung. Auch Felldecken und verschiedene Accessoires können wie-

der an Ort und Stelle bewundert und erstanden werden. Pelz ist etwas ganz Besonderes, darum: „Verwerten statt entsorgen“!

Die Kunst „den Hirsch zu rufen“ ist anspruchsvolles jagdliches Handwerk und gehört als die „Hohe Schule“ zu einer jahrhundertlangen Tradition in der Jagd. Zur Erhaltung dieser ureigenen jagdlichen Tradition veranstaltet die Vorarlberger Jägerschaft, Bezirksgruppe Bludenz, die 7. Vorarlberger Hirschrufmeisterschaft! Teilnahmeberechtigt sind alle jene (Jäger oder Nichtjäger), welche die Kunst des Hirschrufes beherrschen. Auch Teilnehmer aus Nachbarländern sind herzlich willkommen!

Weitere Infos: Hubert Jäger Sattelberg 62, A-6833 Klaus Tel. 0676 / 6272613 hubert@jaeger.at

Anmeldungen: Bis 24. Februar 2012 an: Vorarlberger Jägerschaft Markus-Sittikus-Strasse 20 A-6845 Hohenems Email: info@vjagd.at (unter Angabe von Namen, Geburtsjahr und Wohnort) Nähere Informationen unter www.vjagd.at (Suchbegriff „Hirschrufmeisterschaft“)

Amtierender Hirschrufmeister 2011: HM RJ Hubert Egender


Jänner / Februar 2011

VERANSTALTUNGEN

7. Oberländer Jägertage mit Hegeschau Bludenz 3. und 4. März 2012, Frigodrom / Nüziders (Vorarlberg) Samstag, 3. März 2012 Ab 09:00 Uhr: Freie Besichtigung der Hegeschau Bludenz sowie der Sonderschau und Jagdausstellung 10:00 Uhr: Eröffnung der 6. Oberländer Jägertage; Musikalische Umrahmung durch den 1. Vorarlberger Jägerchor 10:30 Uhr, 11:00 Uhr, 11:30 Uhr, 12:00 Uhr: Geführte Rundgänge durch die Sonderschauen „Wiesenbrüter“ und „Wissenschaftliche Projekte“ 13:30 Uhr: Offizielle Eröffnung und Grußworte 14:00 Uhr: Vortragsreihe „Bodenbrüter und Beutegreifer“ Präsentation des Endberichtes des Projektes „Wanderung von Steinböcken im Lechquellen-Gebiet“ 17:00 Uhr: 7. Vorarlberger Hirschrufmeisterschaft Anschließend gemütlicher Jägerdämmerschoppen Sonntag, 4. März 2012 10:00 bis 13:00 Uhr: Blasmusikfrühschoppen mit den Walser Musikanten Wir laden alle Mitglieder, Angehörige und Freunde der Jagd recht herzlich zu diesem Anlass ein und würden uns freuen, Sie bei den 7. Oberländer Jägertagen begrüßen zu dürfen. Das genaue Programm finden Sie unter www.vjagd.at – Suchbegriff „Oberländer Jägertage“

31


32

JÄGERINNEN & JÄGER

Vorarlberger Jagd

Feierliche Eröffnung des Schuljahres 2011 / 2012 Start des Jungjäger- und Ausbildungsjäger-Kurses

A

m 11. November startete das neue Schuljahr der Vorarlberger Jägerschule mit einer feierlichen Eröffnung. Siebzig Jungjäger haben sich für den Jungjägerkurs angemeldet, bei den Ausbildungskursen sind 15 Personen für den 1. bzw. 2. Jahrgang gemeldet. Nach einer kurzen Einführung durch Mag. Jörg Gerstendörfer, dem Leiter der

Vorarlberger Jägerschule, begrüßte DI Markus Schwärzler, Hausherr des Bäuerlichen Schul- und Bildungszentrum Hohenems, in welchem die Jägerschule ihre Kurse abhält, die angehenden Jungjägerinnen und Jungjäger. Speziell betonte er, dass es ihn sehr freue, dass auch in diesem Jahr fünf SchülerInnen des Bäuerlichen Schul- und Bildungszentrum Hohenems die Möglichkeit nutzen, die Jä-

gerschule zu besuchen, und dadurch ihr Wissen zu vertiefen. Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich begrüßte die Anwesenden und bedankte sich bei ihnen für ihr Interesse nicht nur an der Jagd, sondern auch am Lebensraum für Mensch und Tier. „Sie sind unsere Kunden und wir werden uns darum bemühen, dass Sie in den nächsten Monaten viel Wissenswertes

über Jagd, Wild, Wald und Lebensraum, aber auch über die Gesetzgebungen und das Waffenwesen hören und erleben“. Im Anschluss stellten Johann Moschner (Waffenkunde), Reinhard Pecoraro (Pirschund Schusszeichen), Mag. Jörg Gerstendörfer (Jagdliches Brauchtum) und Mag. Monika Dönz-Breuß (Spezielle Ornithologie) stellvertretend für die Referenten der Vorarlberger Jägerschule ihre Lehrinhalten vor. Weiters wurde die Vorarlberger Jagdzeitung sowie das Vorarlberger Jagdportal vorgestellt und dazu eingeladen, in beide Medien hineinzuschnuppern. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch die Jagdhornbläsergruppe Feldkirch. Allen angehenden Jungjägerinnen und Jungjägern sowie den Ausbildungsjägern wünschen wir viel Erfolg für ihre Ausbildung sowie viele interessante Stunden und Begegnungen in der Vorarlberger Jägerschule. MDB

Bewerbungen für den Universitätslehrgang Jagdwirt / in 2012 sind ab sofort bis Februar 2012 möglich

Erfahren – Verbinden – Anwenden: Weiterbildung für Jäger und Jägerinnen auf höchstem Niveau Die Jagd steht vor großen Herausforderungen: Interessenskonflikte zwischen Landnutzern nehmen zu, Wildlebensräume stehen unter dem Druck der globalen Land- und Forstwirtschaft und die Gesellschaft hat immer weniger Verständnis für die Jagd. Gefragt sind fundierte und aktuelle Kenntnisse der ökologischen und ökonomischen Zusammen-

hänge zwischen den Wildtieren und ihren Lebensräumen in der Kulturlandschaft einerseits und vertieftes Wissen über die Rolle der Jagd für das Wild und die Gesellschaft. Der Universitätslehrgang Jagdwirt/in an der Universität für Bodenkultur Wien BOKU startet im März 2012 in eine neue Saison.

Der berufsbegleitende Lehrgang erstreckt sich über vier Semester und findet 2012 bereits zum 5. Mal in Form von zehn Wochenend-Blockveranstaltungen in unterschiedlichsten Wildlebensräumen innerhalb Österreichs statt – von Lech am Arlberg bis Illmitz am Neusiedlersee. Der nächste Universitätslehrgang startet im März 2012. Die Kosten von EUR

2.700,– pro Semester beinhalten neben den Lehrunterlagen, Prüfungsgebühren, Studierendenbeiträgen u.a. auch die Unterkunft in 3* bis 4*-Hotels. Bewerbungen für 2012 werden bis Februar 2012 angenommen.

www.jagdwirt.at


Jänner / Februar 2011

JÄGERINNEN & JÄGER

33

Auf Schneehahn in der Eigenjagd Wöster Als Dank für seine langjährige Tätigkeit als Obmann des Fachausschusses für Raufußhühner erhielt HM Gotthard Schwarz vom neuen Obmann Karlheinz Jehle im Namen des Ausschusses den Abschuss eines Schneehahns in der EJ Wöster. Am 20. November war es so-

weit. Frühmorgens trafen sich Gotthard Schwarz und Monika Dönz-Breuß in Lech bei Karlheinz Jehle und sogleich ging die Fahrt in Richtung Revier los. Nach einer kurzen Bergfahrt hieß es marschieren und im Dunkeln, nur mit Stirnlampen bewaffnet, ging es auf den Weg in Mit einem kräftigen Weidmannsheil überreichte Karlheinz Jehle dem Schützen den Bruch.

Gotthard Schwarz möchte auf diesem Weg einen Weidmannsdank an Karlheinz Jehle sowie an Monika Dönz-Breuß richten – für diesen wunderbaren Tag und das unvergessliche Jagderlebnis!

Richtung Wöster. Kurz vor dem Morgengrauen erreichten wir die Hochebene, wo wir uns Schneehühner erwarteten. Kaum angekommen hörten wir bereits die ersten Hahnen rufen und schnell konnten wir eine Kette mit acht Hahnen und einer Henne lokalisieren. Unter der Führung von Karlheinz Jehle konnte Gotthard Schwarz zwei Schneehahnen erlegen. Nach der erfolgreichen Jagd führte uns Karlheinz Jehle noch weiter in sein Revier hinein, wo wir auf einem schönen Plätzchen nicht nur

die Natur und das Erlebte sondern vor allem auch die Schmankerln aus unseren Rucksäcken genießen konnten. Was für ein Tag… MDB

Gut kann der Hahn durch den schwarzen Zügel von der Henne unterschieden werden.

WIR GRATULIEREN ZUR VOLLENDUNG... des 93. Lebensjahres: Engelbert Grigis, FL – Triesen des 92. Lebensjahres: HM Georg Seethaler, Dornbirn des 90. Lebensjahres: Richard Hinteregger, Bregenz des 89. Lebensjahres: DDr. Hubert Kinz, Bregenz Dr. Josef Riedlinger, Bregenz des 86. Lebensjahres: Emil Gabriel, Frastanz Werner Hagen, Lustenau des 85. Lebensjahres: Hugo Mitterlehner, Dalaas des 84. Lebensjahres: Oskar Rümmele, Dornbirn

Elmar Walch, Lech Primar Dr. Norbert Heitz, Bludenz des 83. Lebensjahres: Elmar Hämmerle, Dornbirn Hermann Lorünser, Vandans Leo Summer, Fraxern Josef Mock, Bludenz Josef Salzgeber, Klösterle des 82. Lebensjahres: Franz Homann, Lochau RJ Ehrenreich Schneider, Raggal Josef Oberhauser, Andelsbuch des 81. Lebensjahres: Josef Allgäuer, Feldkirch-Gisingen Werner Tomas, Egg

des 80. Lebensjahres: Dr. Wolfgang Berchtold, Rankweil Rudolf Mathies, Stuben a.A. Gottfried Kaufmann, Sonntag des 75. Lebensjahres: Otto Manser, Bezau HM Albert Nessler, Brand Kurt Burtscher, Ludesch des 70. Lebensjahres: Helmut Saurer, Hard Ing. Lorenzo Zippel, Wald a.A. Gebhard Bertsch, Sulz Primus Huber, Nenzing HM Siegfried Dünser, Braz Alfred Schabus, Nenzing Friedrich Frenademez, CH – Steinhausen Werner Mitterlehner, Bürs

DI HM Robert Häusle, Satteins Walter Mathis, Batschuns Walter Salzgeber, Schruns Lambert Hammerschmidt, Lustenau des 65. Lebensjahres: Oskar Büsel, Götzis Walter Palmers, CH – Sursee Alois Martin, Dafins Meinrad Stocker, St. Gallenkirch Werner Fleisch, Sulz Josef Loretz, Rankweil Thomas C.W. Drewes, C – Bremen Alois Meusburger, Bezau


34

JÄGERINNEN & JÄGER

Vorarlberger Jagd

Familien-Walderlebnistag am Bödele Michaela Rho m berg

A

m 15. Oktober fand am Bödele/Dornbirn im Gebiet um den Moorsee ein Familien-Walderlebnistag des Vorarlberger Familienverbandes statt. Die Jägerin und Waldpädagogin Michaela Rhomberg führte diesen Walderlebnistag durch. Trotz Morgenfrost kamen am frühen Vormittag 15 Kinder und neun Erwachsene voller Erwartungen zum Treffpunkt

beim Bödelesee. Nach der Begrüßungsrunde gingen alle zum 1. Standort der Führung in den Wald, wo zuerst lustige Waldspiele dafür sorgten, dass es allen trotz der kalten Temperaturen bald warm wurde. Auf dem Programm standen Nadel- und Laubbäume, die später auch spielerisch erkannt und blind ertastet werden mussten. Jeder konnte sich ein selbst angefertigtes Rindenbild „seines Baumes“ mit nach Hause nehmen. Weiter ging es durchs „Fohramoos“, wo alle Teilnehmer einen Einblick in die Aufgaben der Jäger bekamen. Einige unserer heimischen Waldtiere konnte den interessierten Waldbesuchern anhand von mitgebrachten Geweihen, Abwurfstangen und Präparaten näher gebracht werden. Ein Waldameisenhafen wurde von den Kindern sprich-

wörtlich „unter die Lupe“ genommen, wobei ihnen die Wichtigkeit dieser kleinen, fleißigen Waldbewohner erklärt wurde. Nach vielen lustigen Waldspielen und interessanten Entdeckungen konnte jeder kleine und große Waldbesucher noch sein „eigenes Waldbild“ zur Erinnerung an den tollen Waldtag gestalten.

Ro land Mo o s

I

m Bregenzerwälder Ortsteil Au-Rehmen findet alle zwei Jahre ein Adventmarkt der ganz besonderen Art statt. In vielen Privat- und Bauernhäusern bieten die verschiedensten örtlichen Gruppierungen in Form eines „Bethlehem Weges“ selbst hergestellte Produkte den vielen Besuchern an. Diese Palette reicht von kreativen Malereien, Töpfer- und Keramikprodukten, über selbst Gestricktes, Gehäkeltes, Gebackenes, Geschnitztes, bis hin zu Räucher- und Kräutermischungen, ja sogar Mundartlesungen und einer Kinderbuchpräsentation. Der Reinerlös der gesamten Adventveranstaltung kommt

schlussendlich einem bestens organisierten Albanien Kinderhilfsprojekt zugute, welches vom Vorarlberger Pfarrer Winsauer vor Ort betreut wird. Das war auch Anlass genug, dass die beiden Rehmer Jäger Johann Rüf und BJM-Stv. Roland Moos sich in den Dienst der guten Sache gestellt haben. Mit dem Verkauf von selbst hergestellten Schlüsselanhängern aus Rehbockund Gamskrickeln, Hirschhornknöpfen, Jägerkrawatten, Fuchs- und Marderbälgen, Dachsschwarten, Murmelöl und Dachsschmalz, Abwurfstangen und Präparaten, sowie mit original „Grandln“-Schmuckanhängern, konnte dank der vielen kauflustigen Besucher

Foto: Lucia Moos

Jäger unterstützen Albanien-Hilfsprojekt

ein sensationeller Erfolg eingefahren werden. Eine stimmungsvolle Adventveranstaltung der ganz

besonderen Art mit sozialem Hintergrund, die sicherlich Nachahmer im Lande finden wird.


Jänner / Februar 2011

JÄGERINNEN & JÄGER

35

„Der Edle“ vom Teschenberg ist gefallen Beinahe unglaubliches Weidmannsheil hatte der passionierte Jäger Thomas Deuring,

als er Ende Oktober im väterlichen Pachtrevier – in der GJ Warth HGM 1.7, im Revierteil

„Teschenberg“ diesen hochkapitalen Berghirsch erlegen konnte.

„Der Edle“ – ein 18ender Erntehirsch im zirka 12. Kopf, zog seine Fährte im oberen Lechtal, kehrte aber immer wieder nach der Brunft in die ruhigen und äsungsreichen Jagdgebiete von Warth zurück. Unbeschreiblich groß war deshalb die Freude über diese außergewöhnlich erfolgreiche Hirschjagd beim glücklichen Erleger Thomas Deuring und seinem treuen fachkundigen Pirschbegleiter Jagdschutzorgan Bertram Meusburger.

Foto: Bertram Meusburger

Thomas möchte sich auf diesem Wege bei seinem Vater und Revierpächter Walter Deuring für seinen „Lebenshirsch“ mit einem aufrichtigen „Weidmannsdank“ bedanken.

Ro land Mo o s

Keiler beim Fuchsansitz Beim nächtlichen Ansitz auf den Winterfuchs und bei herrlichem Dezember-Vollmond, konnte der Jungjäger und zugleich Jagdverfügungsberechtigte der EJ Gauth-Litten-Schneeloch, Michael Moosbrugger, im benachbarten GJ Revier AuSchattseite II in unmittelbarer Dorfnähe einen starken zirka 80 kg schweren suchenden Keiler erlegen. Michael Moosbruger stammt in dritter Generation aus einer Auer Jägerfamilie und hat diesen „Überraschungskeiler“ mit der guten alten „Ferlacherin“ Hahnbüchs flinte seines Großvaters im Kal. 6,5 x 70 sicher erlegen können.

Bemerkenswert ist sicher auch die Tatsache, dass Michael schon im Juli des

Jahres „unter dem Lug“ auf 1.700 m Seehöhe eine Überläufer Bache beim Ansitz auf

Rehwild strecken konnte. Weidmannsheil dem jungen „Saujäger!“

Foto: Barbara Moosbrugger

Ro land Mo o s


Jagd in fernen Revieren

Die Sache mit dem Lebenshirsch... Dieter Baurenhas

D

a sitzen sie also, die Sicherheitsgurte brav straff um den Bauch angezogen, und warten demütig auf den wohlwollenden Blick der kontrollierenden Stewardess. Bisher war die Reise gut verlaufen. Die Neugierde auf die Ereignisse, die in den kommenden Tagen auf sie zukommen würden, steht allen dreien ins Gesicht geschrieben. Zwar ist es nicht die erste Jagdreise nach Westirland, und dennoch, die Spannung steigt mit jedem Augenblick, den sie ungeduldig mit Fliegen und Fahren verbringen müssen, bis sie endlich die Wechsel im so wunderbaren Rotwildrevier annehmen können. Seit Jahren genießen sie die Einladung zur Jagd auf gute Brunfthirsche, ausgesprochen von ihrem großzügigen Freund und Gönner Nikolai, der an der irischen Westküste eine Fläche von hundert Quadratkilometern Land sein Eigen nennt, wunderbar gelegen in den typisch irischen Bergen mit ihren sanft verlaufenden Hängen, den Heidekrautflächen, den Mooren, Seen und herbstlichen Wäldern. Das Klima der Westküste ist stark vom Golfstrom des Atlantik beeinflusst, der beschert zwar einerseits recht ausgeglichene Temperaturen, zeichnet andererseits aber

auch für die beinahe pfeilschnellen Wetterumschwünge verantwortlich. Die Landung verläuft etwas holprig, aber bald betreten sie wieder den festen Boden und im Handumdrehen stehen die drei Männer vor dem angemieteten Opel Astra, der sie von Dublin aus nach Connemara bringen soll. Nach drei Stunden Fahrt sind die dreihundert Kilometer heruntergespult. Alles in allem läuft’s ja wirklich prächtig, oder wie Walter immer sagt, es hört einfach nicht auf zu klappen. Niko wartet schon am geöffneten Tor und der Opel tuckert durch den gepflegten Park vor die Eingangstüre des direkt am Atlantik liegenden Landhauses, das den kitschigen Anwesen der Rosamunde Pilcher-Filme in jeder Hinsicht gerecht wird. Im Salon wartet auch Berufsjäger und „Red Deer Manager“ Paul. Die Begrüßung ist herzlich, man hat sich lange nicht mehr gesehen. Bei einem kalten Bier werden gleich die Pläne für den morgigen ersten Pirschgang geschmiedet. Ewald hatte im vergangenen Jahr kein Weidmannsheil und soll mit Paul auf einen bestätigten, guten Hirsch pirschen. Die Erwartungen sind heuer allerdings etwas getrübt, die Probleme, die sie hier mit den „Poachers“, den Wilderern haben, lassen Schlimmes erahnen, schließlich haben die Poachers

heuer zweiunddreißig Stück Rotwild beim Wildbrethändler angeliefert, beweisen konnte man bislang aber nur einem den Wilddiebstahl. Walter und Dieter sollen von Niko geführt werden. Man pirscht auf gut Glück, Hirsche zu bestätigen ist in diesen unendlich scheinenden Weiten praktisch unmöglich und man ist stark auf gutes Melden angewiesen, um lokalisieren zu können, wo sich die Recken aufhalten. Bevor die Jäger sich unter die Decke verkriechen, bewundern sie noch die im Salon hängenden mächtigen Vorschlagpräparate der zwei besten im Revier erlegten Hirsche, „Pirate“ von Niko (226 CIC Punkte) und „Mugger“ von Paul (221 CIC Punkte) – wahrlich zwei Kapitalhirsche. Morgens um sieben trifft man sich wieder im Salon, der gewählte Dresscode mit hohen Gummistiefeln, leichter Oberkleidung und wasserdichter Jacke zumindest im Rucksack lässt erahnen, dass es kein Spaziergang werden wird. Der Kaffee wird rasch hinuntergestürzt und schon sitzen Paul und Ewald im „kleinen“ Landrover, Walter, Niko und Dieter nehmen den „großen“ und los geht’s. Eine Dreiviertelstunde später nähern sich Paul und Ewald dem Revierteil „Lesslie’s“, ein ausgedehntes und hügeliges Moorgebiet, das nördlich nach etwa vier Kilometern von ei-

nem riesigen Waldgebiet abgeschlossen wird. Langsam rollt ihr Landrover über den holprigen Karrenweg und Paul lässt die weite Moorfläche nicht mehr aus den Augen, angestrengt suchen er und Ewald das vor ihnen liegende Gebiet im gedämpften Morgenlicht nach Rotwild ab. Mitten im Moor, etwa vierhundert Meter entfernt, entdecken sie ein Stück Rotwild, Glas her, tatsächlich, das ist der bestätigte und gesuchte Hirsch. Obwohl Paul von Deutsch so wenig hält wie Ewald von Englisch, wissen beide was der andere meint. Rasch stellen sie den Wagen hinter einer Kuppe ab und machen sich auf den Weg, um den gesuchten Hörner anzupirschen, was ihnen auch gut gelingt. Auf einem Hügel angekommen liegen sie gut gedeckt und sprechen den Hirschen als etwa neunten Kopf an, als ihnen auffällt, dass der Hirsch in Richtung Norden sichert und von dem, was er dort sieht, wenig begeistert zu sein scheint. Paul schwenkt seinen Feldstecher nach rechts und findet Kahlwild, das dürfte ja kein Grund zur Sorge für ihn sein, im Gegenteil. Acht Stück Kahlwild äsen friedlich im Moor, als hinter einem kleinen Hügel ein weiterer Hirsch auf die Fläche zieht und selbst dem erfahrenen Paul die Nackenhaare aufstehen lässt. Ein mächtiger Hirsch bewegt sich da zwi-


Jänner / Februar 2011 schen das Kahlwild, Paul ist sofort klar, das ist einer der ganz kapitalen Hirsche dieses Reviers und bedeutet Ewald, sich für einen Schuss bereit zu machen. Auf dem Bauch liegend sucht Ewald nach einer Erhöhung, um den Lauf für einen sicheren Schuss aus dem Gras freizubringen. Der Kapitale hat die beiden schon bemerkt und äugt misstrauisch in ihre Richtung, die Zeit drängt, der Hirsch kann jeden Moment abspringen, steht aber noch immer auf zweihundert Meter breit. Ewald muss improvisieren, er nimmt allen Mut zusammen, sein Finger ertastet den Druckpunktabzug der 6,5x55 und der Schuss durchbricht die Stille des Morgens. Paul ist ein sehr erfahrener Rotwildjäger, er lässt den Kapitalen keinen Sekundenbruchteil aus den Augen und sieht das, was kein Jagdführer dieser Welt nach dem Schuss sehen will. Der Hirsch steht unbeeindruckt da, kein Zeichnen, keine Reaktion, sichert noch immer auf den Hügel mit den ratlosen Jägern. Das Kahlwild wird flüchtig, bewegt sich in alle Richtungen und langsam kommt auch der Hirsch in die Gänge, folgt einem Tier mit Kalb und verschwindet im leichten Troll hinter einem der zahllosen Hügel dieser beeindruckenden Landschaft. Sprachlose Stille, rasender Puls und eine vollkommen leere Bühne, nicht gerade der Stoff, aus dem Jägerträume sind, aus denen man mit einem Lächeln erwacht. Tausend Dinge schießen jedem der beiden durch den Kopf, darunter etwa neunhundertneunzig Flüche sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache. Paul ringt sich dazu durch, mit einem leisen „missed“ die Tragik der Situation auf den Punkt zu bringen, der Hirsch ist eindeutig gefehlt. Einige Minuten vergehen wortlos und beide verbringen diese Zeit mit dem bleibenden Versuch, den

JAGD IN FERNEN REVIEREN dicken Knopf in ihrem Hals hinunterzuschlucken. Eine gefühlte Ewigkeit später machen sie sich auf zum unausweichlichen Canossagang, der Anschuss muss untersucht werden, da geht kein Weg daran vorbei. Paul fühlt die Enttäuschung, die Ewald plagt und er will sich nicht einmal umdrehen, ihn beutelt die eigene Verzweiflung genug. Langsam erreichen sie die Anhöhe und versuchen sich zu orientieren, von hier aus müsste der Anschuss einsehbar sein. Langsam spiegeln sie das Gelände ab, als Paul plötzlich einen Punkt im Moor fixiert. Seine Herzfrequenz erreicht den roten Bereich, ist das wirklich wahr, ragen dort wirklich Stangen aus dem halbhohen Sumpfgras hervor? „There is the stag!“ „What?“ „There is the stag, I can see the antlers!“ ruft Paul, während er nervös auf den Punkt in der Landschaft deutet. Jetzt kann auch Ewald die mächtigen Stangen im Gras erkennen und unendliche Erleichterung durchflutet ihre geschundenen Seelen, die Jäger umarmen sich im ausbrechenden Freudentaumel. Das vollkommen Unerwartete ist eingetroffen, vor ihnen liegt der beschossene Hörner und nach dem eben Erlebten fällt es noch immer schwer, es wirklich zu glauben, aber es ist wahr, da liegt er. Hastig eilen sie zum Erlegten, um kurz vor dem Ziel voller

Ehrfurcht inne zu halten. Vor ihnen liegt ein absoluter Ausnahmehirsch im Moor, mächtige Stangen, die schlussendlich mit 25 Enden imponieren werden, getragen vom urigen Haupt eines reifen Hirsches. Die Kronen ragen in alle Richtungen, nach unten abgeschlossen von den legendären „Windsor Throwbacks“, schier unglaubliche Mittelenden, die Stangen schwarz vom Sturz in den moorigen Boden. Der Einschuss etwas weit hinten, aber immer noch im Bereich der drittletzten Feder, an einen Ausschuss war ohnehin nicht zu denken bei diesem für Vorarlberger Begriffe doch schwachen Kaliber. Mit zittrigen Knien stehen sie vor ihrer Beute und Paul fingert aufgeregt sein Mobiltelefon aus der Tasche, um der zweiten Pirschgruppe das eben Passierte mitzuteilen. Niko unterbricht die Pirsch und nimmt mit einem ruhigen „Yes, Paul?“ den Anruf entgegen. „What? Ewald shot? A stag better than Pirate? Well done, I can’t believe it!“ Auch Walter und Dieter können nicht glauben, was sie da hören, ein Hirsch, der den kapitalen „Pirat“ übertrifft? Das ist unglaublich, das kann so nicht sein, Gänsehaut breitet sich aus. Die Mannschaft kehrt sofort um und mit weiten Schritten geht es zurück zum Landrover. Am Tatort angekommen ist für alle unfassbar, welches Bild sich ihnen bietet, ein

37 Hirsch, der alle noch so kühnen Erwartungen bei weitem übertrifft, ein überglücklicher Erleger, dessen Knie noch immer schlottern und ein ebenso glücklicher wie stolzer Guide, dessen Lachfältchen heute noch ausgeprägter wirken als sonst. Tiefe Ehrfurcht ergreift die Gruppe von Jägern, sie alle fühlen dieselbe Mischung aus Freude, Gunst, Dankbarkeit und aufrichtiger Freundschaft… Der Hirsch sollte sich später als ungerader 26-Ender herausstellen, für die Auswertung nach CIC wird ein Trockengewicht von 11,5 Kilogramm angenommen, der Rosenumfang jeder der beiden Stangen beträgt 29 Zentimeter. Paul ist als offizieller Bewerter des CIC registriert und ermittelt 230,09 Punkte nach den Richtlinien des CIC. Die in der Wildkammer vorhandene Waage erlaubt Wägungen bis 200 Kilogramm und ist mit der Gewichtsermittlung des leeren Wildkörpers ohne Haupt und Läufe überfordert. Walter und Dieter werden trotz täglichen, ausgedehnten und anstrengenden Pirschgängen keinen Hirschen erlegen, aber das spielt beiden keine Rolle mehr, die Freude über Ewalds großartigen Lebenshirsch überwiegt bei weitem. Die Nachricht des spektakulären Weidmannsheil erreicht per Mail die Familie, Freunde und Bekannte, es ist überwältigend, wie viele Menschen sich mit Ewald über den Höhepunkt seines über fünfzigjährigen jagdlichen Lebens freuen. Es ist sehr schwer, wenn nicht unmöglich, einem Freund für eine solch überragende Großzügigkeit und Gunst zu danken, weil die geeigneten Worte dafür einfach nicht existieren. Der Autor ist sich jedoch sicher, dass Nikolai fühlen kann, was man mit einfachen Worten auszudrücken nicht imstande ist. Weidmannsdank.


38

JÄGERINNEN & JÄGER

Vorarlberger Jagd

Schwein gehabt! Wo lfgang Fässler

D

ie Einladung meines Jagdfreundes Stefan Metzler in sein Revier im Mellental nahm ich gerne an und freute mich ob der interessanten Jagdmöglichkeit. Stefan hat eine sehr elitäre Gesellschaft zusammengestellt, da die Anforderungen für diese Drückjagd auf Kahlwild sehr anspruchsvoll wird. Die Anforderungen im Hochwald oder an engen Riesen sind für die Schützen sehr hoch. Richtiges ansprechen und schnelle Entscheidung sowie die notwendige Routine für einen weidgerechten Schuss sind nicht jedermanns Sache. Die Truppe setzt sich zusammen aus dem Jagdleiter Stefan Metzler, dem ortskundigen Aufseher Hubert Kohler und als Unterstützung Reinhard Hiller. Die Schützen sind Stefan Metzler, Gerd Obwegeser, Werner Wohlgenannt sowie meine Person. Die Vorbesprechung und Einweisung durch Stefan ist kurz und klar formuliert. Detailfragen werden beantwortet, jedem Schützen die Verantwortung und Pflicht klarge-

legt und mit einem Weidmannsheil verabschiedet. Stefan stellt jeden Schützen ab und legt klar den Schussbereich fest und erklärt den Standort des Nebenjägers. Hubert Kohler und Reinhard Hiller beginnen nach genau festgelegter Zeit mit dem vorsichtigen Drücken im trockenen und lauten Unterholz. Scharf wie Pfarrers Lumpi stehe ich am Ellmerbach mit dem Gewehr im Anschlag. Von der 1. Sekunde an kann sich Wild einstellen. Nach geraumer Zeit stellt Reinhard frische Losung fest, welch Überraschung – Schwarzwildlosung. Er prüft die Gegebenheiten und sieht kleine aber sehr dichte Buchenjungbestände, diese will er genau durchgehen. Nach kurzer Zeit kann Reinhard tatsächlich einen Schwarzkittel hoch machen. Nur einige Schritte vor ihm drückt sich ein schwerer Basse aus der Kuhle und startet mit hoch erhobenem Bürzel flüchtig aus dem Jungholz. Mit dem Ruf „Achtung Sau“, macht Reinhard die abgestellten Jäger noch wachsamer. Den Blaser R93 7,64 an

der Backe suche ich meinen Schussbereich ab und tatsächlich drückt sich ein Keiler mit weiß blinkendem Gewaff durchs Unterholz. Vorhalten und laufen lassen, sobald ich drinnen bin geht ganz von selbst – Entfernung zirka 80 m. Der 1. Schuss bricht, der Keiler strauchelt kurz und zieht gleich wie vorher weiter. Der 2. Schuss bricht, wieder gut abgekommen, fast kein Zeichnen des Keilers. Ohne das Gewehr von der Backe zu nehmen trage ich dem Keiler einen 3. Schuss an. Kurzes verhoffen des Schwarzkittels und Änderung der Fluchtrichtung. Aug in Auge, der Keiler nimmt mich an – Entfernung zirka 30-40m. Wieder hoch flüchtig springt er mit langen Sätzen in den Graben. Der Schotter im Bachbett spritzt hoch, ein weiterer Sprung ins Wasser, dann eine zirka 3,5 m hohe fast senkrechte Böschung und der Keiler steht bei mir. Die letzte Kugel will ich im aufgesetzt antragen, schon schlägt der Keiler zwischen meine Beine und verletzt mich am linken Knie. Der Schuss löst sich, der Basse bricht zusammen und bleibt direkt bei mir liegen. Ein letztes blasen ist zu vernehmen und dann ist Ruhe. Mein Gott was ist jetzt alles passiert! Eilig greife ich in die Westentasche und schiebe schleunigst zwei Patronen ins Magazin, repetiere und bin wieder mit meiner R93 im Anschlag. Der Lauf meines Blasers ist auf den riesigen Keiler gerichtet und fängt an zu schwingen. Die Knie fangen an zu zittern, erst jetzt spüre ich warmes Rieseln übers Schienbein. Der Keiler hat mich tatsächlich erwischt, rot färbt sich die Hose.

Nach 2-3 Minuten setze ich das Gewehr ab und atme tief durch. Wie kann so etwas passieren? Ich setze mich auf meinen daneben stehenden Rucksack und ziehe die Hose hoch. Tatsächlich, zwei zirka 10cm lange Schnitte am Knie und darunter ein etwas tieferes Loch. Mittlerweile kommen die Treiber auf der Fluchtfährte des Keilers, folgen ihr bis ins Bachbett und über die Böschung herauf zu mir. Stefan kommt von seinem Standplatz zirka 120 m über mir herunter, die Jagd ist vorbei. Die Schützen sammeln sich. Mit dem Weidmannsheil von meinen Jagdfreunden kommt allmählich wieder Farbe in meine weißen Wangen. Nach und nach wird mir das unwahrscheinliche Jagdglück bewusst. Das Nachvollziehen des Ablaufes und das Bestätigen der Fluchtfährte, ja sogar das Ausmessen der 3,5 m hohen Böschung macht uns allen die Brisanz einer Schwarzwildbegegnung klar. Der Keiler dürfte zirka 130 kg auf die Waage bringen. Einen herzlichen Dank an Diana und Hubertus für dies Erlebnis, das ich durch die Einladung von Stefan erfahren durfte. Lange Zeit verbringen wir am Platz des fast unglaublichen Schauspiels. Dem Basse wird der letzte Bissen gegeben und ich bekomme den Bruch überreicht. Ein letzter Blick an den Ort des Geschehens und dann Abfahrt zum Lehner in die Mühle. Bei guter Gastlichkeit haben wir sechs Jäger das Jagderlebnis Revue passieren lassen. PS: Der Keiler wurde auf den Namen „König Ludwig“ getauft.


Jänner / Februar 2011

ANZEIGEN

JAGD Genossenschaftsjagd SibratsgfällWest ab 1.4.2012 neu zu verpachten. Gesamtfläche 408 ha, Mindestabschuss 12 Stk. Rotwild, 20 Stk. Rehwild. Nähere Auskünfte: Martin Bereuter, Tel. 0664 3121037

HUNDE Griffon-Welpen aus jagdlicher Leistungszucht Ende Januar nahe Lindau/Bodensee abzugeben. Tel. 0049 (0)7543 547828, www.griffonzucht.de

39


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.