Juli/August 2011
Vorarlberger
Jagd
Vorarlberger Jägerschaft
Sonderthema: „Kleider machen Leute“
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INHALTSVERZEICHNIS
Juli / August 2011
Aktuell
Titelbild „Kleider machen Leute“ (Monika Dönz-Breuß)
IMPRESSUM Anzeigenmarketing: MEDIA-TEAM GesmbH Interpark FOCUS 3 6832 Röthis Tel. 05523 52392 - 0 Fax 05523 52392 - 9 office@media-team.at Redaktion: Verantwortliche Redakteurin Mag. Monika Dönz-Breuß monika.doenz-breuss@vjagd.at Bezirk Bregenz OSR BJM-Stv. Roland Moos roland.moos@vjagd.at Bezirk Dornbirn Mag. Karoline von Schönborn karoline.schoenborn@vjagd.at Bezirk Feldkirch Christian Ammann christian-ammann@vol.at Bezirk Bludenz info@vjagd.at
Medieninhaber und Herausgeber: Vorarlberger Jägerschaft Geschäftsstellenleiterin Carmen Kaufmann Markus-Sittikus-Straße 20 6845 Hohenems Tel. 05576 74633 Fax 05576 74677 info@vjagd.at www.vjagd.at Öffnungszeiten der Geschäftsstelle: Montag - Donnerstag von 08.00 bis 12.00 Uhr Freitag von 13.00 bis 17.00 Uhr
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Generalversammlung der Vorarlberger Jägerschaft Interview mit Rechtsbeirat MMag. Dr. Tobias Gisinger Reinhard Metzler folgt Elmar Müller als Bezirksjägermeister TBC-Situation: aktueller Stand Jahreshauptversammlung Verband Vbg. Jagdschutzorgane Exkursionen im Internationalen Jahr der Wälder Magensteine Kleider machen Leute
Wildbiologie 4 8
Wald ist mehr als die Summe der Bäume Von Bärten und nackten Köpfen
Rubriken 18 30 35 49 50 51
Kinderseite „F wie Falke“ Geschäftsstelle Jagd & Tradition Ausschüsse stellen sich vor: Landesjagdhundereferat Bücherecke: Rehwild-Ansprechfibel Veranstaltungen
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Jägerschule 28 29
Abschluss des Schuljahres Exkursion des Jungjäger-Blockkurses Waldexkursion der Jungjäger
Waffe & Schuss 22 39 40 42 43
1. Jagdschutzorgane-Verbands-Schießen Landesmeisterschaft in der jagdlichen Kugel Tontaubenschießen in Au Serie: Historische Entwicklung der Jagdgewehre, Teil 3 Bürser Jagdschießen Zielen? Womit? Jägergedenkschießen in Buchboden
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Jagdhunde 44 45 46 47 48
Klub Dachsbracken Klub Brandlbracke, Steir. Rauhaarbracke Klub Deutscher Wachtelhunde Klub Vorstehhunde Klub Dachshunde Klub Schweißhunde Jagdhundetag
Erscheinungsweise: 6x jährlich (jeden 2. Monat)
Jagd
Hersteller: Vorarlberger Verlagsanstalt GmbH, A-6850 Dornbirn, Schwefel 8, www.vva.at
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PEFC zertifiziert Dieses Produkt stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und kontrollierten Quellen. www.pefc.at
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Kundige Personen Abwurfstangenschau Schönenbach Abwurfstangenschau Dalaas Besuch in der Waldspielgruppe „Waldzwärgle“
Jagd 48
Nachruf Geburtstage Flurreinigung
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Juli / August 2011
JAGD
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LIEBE JÄGERINNEN UND JÄGER
„Einigkeit macht stark“ Abgedroschenes Sprichwort oder sinnvolles Motto? Selten waren die Herausforderungen an die Jagd, das Jagdwesen mit den verantwortlichen Funktionären und allen Jägern, so groß wie gerade jetzt. Schwindende Lebensräume unserer Wildtiere, Verschlechterung der Qualität und damit Tragfähigkeit der Biotope, Unterbrechung der verbindenden Korridore, damit Gefahr der Verinselung der Populationen und Verlust der genetischen Vielfalt sind eine rasant zunehmende Bedrohung. Neben diesen Auswirkungen der Vielfach-(Über-) nutzung des Lebensraumes gibt es seit Kurzem ein Infektionsrisiko durch Tbc für Nutz- und Wildtiere mit möglicher existenzieller Bedrohung von Landwirtschaft und Wildbeständen. In den letzten Wochen und Monaten fanden Neuwahlen für die verschiedenen Gremien der Vorarlberger Jägerschaft statt, nicht alles lief konfliktfrei ab, einige Ereignisse und Aussagen im Vorund Umfeld dieser Veranstaltungen und Wahlentscheidungen haben mich sehr nachdenklich gemacht. Ausdrücke wie „Putschver-
such“ und „Kampfabstimmung“ sind gefallen. Was ist das für ein Demokratieverständnis? Ich erlaube mir, meinen mehrfach geäußerten Standpunkt nochmals darzulegen: Die Vorarlberger Jägerschaft ist ein Verein, alle Vereinsmitglieder haben das passive Wahlrecht (§ 6 der Satzung), was heißt, dass grundsätzlich jeder alles im Verein werden kann. Funktionäre sollten vor allem Führungsqualität, Dialog- und Konsensbereitschaft, Organisationstalent, Durchsetzungs- und Entscheidungskraft haben. Diese Qualitäten findet man bei erfolgreichen Unternehmern, Selbstständigen und Angestellten in verantwortungsvollen Positionen. Eine Folge dieser Eigenschaften kann auch finanzieller Erfolg sein, damit die Möglichkeit eine Jagd zu pachten, was erfreulicherweise für einige aus diesen Reihen noch immer ein erstrebenswertes Ziel ist, trotz hoher Kosten, trotz vieler Unannehmlichkeiten, trotz vieler Anfeindungen. Aus dieser Argumentationsreihe ergibt sich
als logische Konsequenz ein hoher Anteil solcher im Berufsleben erfolgreicher Personen unter den Funktionären der Jägerschaft, früher, heute und hoffentlich auch in Zukunft. Es ergibt sich daraus aber auch, dass der Umkehrschluss, nur „Pächter“ könnten die obere Funktionärsebene besetzen, jeder Grundlage entbehrt, abgesehen von der fehlenden rechtlichen Legitimation. Wer sich im Berufsleben bewährt hat, aber vor allem, wer überhaupt bereit ist, so viel Zeit für den Verein zu opfern, kann sich zur Wahl stellen. Es gibt keine Etikettierung der Mitglieder der Jägerschaft wie „Pächter“, „Jagdschutzorgan“, „einfaches Mitglied“, sondern entscheidend sind Persönlichkeit und Fähigkeiten eines Mitglieds, aber vor allem die Bereitschaft, für ein Ehrenamt zu kandidieren. Den scheidenden Funktionären danke ich für ihre Dienste im Interesse der Vorarlberger Jägerschaft, für viele Stunden wertvoller Tätigkeit für die Jagd. Sollten im Zuge der Veränderungen Irritationen und persönliche
SCHUSS- UND SCHONZEITEN IM JULI UND AUGUST 2011 In den Monaten Juli und August 2011 darf in Vorarlberg folgendes Wild erlegt werden: Rotwild: Hirsche der Klasse I und IIb (ab 16.8.) Hirsche der Klasse III (ab 16.8.) Schmaltiere, nichtführende Tiere und Schmalspießer führende Tiere und Kälber Rehwild: mehrjährige Rehböcke Schmalgeißen, Bockjährlinge und nichtführende Rehgeißen führende Rehgeißen und Kitze (ab 16.8.)
Gamswild: Gamsböcke, Gamsgeißen u. Gamskitze (ab 1.8.) Steinwild: Steinböcke, Steingeißen u. Steinkitze (ab 1.8.) Murmeltiere (ab 16.8.) Jungfüchse Dachse und Füchse Ganzjährig: Schwarzwild, Bisamratten, Marderhunde und Waschbären
Verletzungen entstanden sein, bitte ich um Entschuldigung und hoffe auf Ausgleich und Beruhigung. In diesem Sinne freue ich mich auf drei weitere Jahre konstruktiver Zusammenarbeit, sachlicher Diskussion bei unterschiedlichen Ansichten und schlussendlich nach Abstimmungen das Anerkennen von Mehrheitsbeschlüssen und einheitlicher Vorgangsweise als Konsequenz, denn: „Einigkeit macht stark“. LJM Dr. Ernst Albrich
Wald ist mehr als die Summe der Bäume Hubert Schatz as Jahr 2011 wurde international zum Jahr der Wälder ernannt. Ein gebührender Anlass, diesem Thema auch in der Jagdzeitung entsprechend Raum zu geben, denn immerhin handelt es sich beim Wald um einen von uns Jägern besonders häufig genutzten Naturraum. Es soll in diesem Beitrag aber weniger um eine übliche Abhandlung des Waldes als Lebensraum für Wild und Mensch und die daraus hinlänglich bekannten Konflikte gehen, sondern vielmehr um die oftmals versteckten ökologischen Abläufe und insbesondere um die Bedeutung und Rollenverteilung der Tiere im Ökosystem Wald.
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Der Wald – ein komplexes Ökosystem Der Wald ist mehr als die Summe der Bäume und auch mehr als die Wohnstätte von Wildtieren und Singvögeln.
Der Wald ist aber auch mehr als nur Erfüllungsgarant von Funktionen, die wir Menschen ihm per Gesetz auferlegt haben. Er ist ein sehr vielfältiges und komplexes Ökosystem, dessen Elemente in engen Wechselwirkungen und ausgeprägten Abhängigkeitsverhältnissen zueinander stehen. Diese äußern sich in charakteristischen Energieflüssen und höchst komplizierten Stoffkreisläufen. Das Ökosystem Wald ist daher keineswegs nur der Wald, wie wir ihn mit unseren Sinnen als Ansammlung von Bäumen, Pflanzen und Tieren wahrnehmen, sondern eine eigene geschlossene Welt, die mit der Atmosphäre und dem Boden als ein Ganzes betrachtet werden muss. Darin spielen keineswegs nur lebende Organismen eine Rolle, vielmehr hält die tote Substanz bzw. deren Recycling den Wald am Leben. Besonders ernüchternd ist wohl die Behauptung, dass der Wald nicht nur ohne Jäger, Förster
und Naturschützer, sondern selbst ohne die meisten Tiere, zumindest ohne jene, um die wir Menschen uns am meisten kümmern, leben könnte. Würde es hingegen die zersetzenden Kräfte, wie Pilze, Bakterien, Insekten, Milben, etc. nicht geben, würde der Wald an seiner eigenen toten Biomasse ersticken.
Photosynthese – Motor des Lebens Ökosysteme sind dreidimensionale Ausschnitte aus der Biosphäre, mit einem charakteristischen Boden- und Luftraum sowie einer belebten Schicht. Die belebten und unbelebten Komponenten des Ökosystems sind, wie bereits erwähnt, durch den Energiefluss und die Nährstoffkreisläufe zu einem System verbunden. Darin fangen die grünen Pflanzen einen Teil der Strahlungsenergie der Sonne ein und wandeln diese in chemische Energie um, welche wiederum der Aus-
gang für weitere Lebensprozesse einschließlich der Tiere ist. Dieser Prozess wird als Photosynthese bezeichnet. Sie findet ausschließlich in den Blättern grüner Pflanzen statt. Dabei wird das Kohlendioxid der Luft mit Hilfe von Wasser und Strahlungsenergie der Sonne zu Zucker assimiliert, der wiederum Ausgangssubstrat für alle Bauund Betriebsstoffe von Pflanzen und Tieren ist. Als „Abfallprodukt“ dieses Vorganges bleibt Sauerstoff über, der in die Atmosphäre abgegeben wird und uns für die Atmung zur Verfügung steht. Beim Abbau toter organischer Substanzen wird Zucker wieder in Kohlendioxid und Wasser unter Verbrauch von Sauerstoff rückverwandelt. Die Photosynthese stellt somit die Grundlage für alles Leben dar.
Fressen und gefressen werden Die Pflanzen bieten den Pflanzenfressern Nahrung,
Juli / August 2011 welche selbst wiederum die Voraussetzung für die Existenz von Fleischfressern sind. Stellt man die gesamte lebende Biomasse graphisch dar, so ergibt sich eine Pyramide, bei der die Pflanzen (Produzenten) anteilsmäßig weit überwiegen, gefolgt von den Konsumenten den Pflanzenfressern und mit bereits auffallend reduziertem Biomasseanteil von den Fleischfressern. Nur über die Nahrungsketten, die sich häufig zu Nahrungsnetzen verzweigen, kann die Energie von der Pflanze zum Tier und von Tier zu Tier weiter gegeben werden. Je höher ein Tier in der Nahrungspyramide angesiedelt ist, desto schmäler wird seine Ernährungsbasis und desto geringer seine eigene Dichte. Daraus wird auch verständlich, warum sich kein Tier entwickeln konnte, welches von Wölfen und Luchsen lebt. Seine Beutedichte wäre so gering, dass kein Überleben möglich wäre. Schlussendlich braucht es aber die Zersetzer, welche von toten Tieren und Pflanzen leben und dabei organische Stoffe wieder in anorganische Substanzen umwandeln.
Die Kleinsten sind die Größten Vergleicht man den Biomasseanteil von Pflanzenfressern, Fleischfressern und Zersetzern, dann überwiegen im Ökosystem Wald weitaus die Reduzenten. So leben im Boden eines 1 ha großen Laubwaldbestandes etwa 250.000 Regenwürmer. Die noch kleineren Zersetzer, bringen noch ein Vielfaches des Regenwurmgewichtes auf die Waage, so dass das Gewicht der Lebewesen im Waldboden jenes der Säugetiere über dem Boden weit überschreitet, sofern es sich hier nicht um ein konzentriertes Wildeinstandsgebiet handelt. Nur unter diesen Voraussetzungen ist auch der regelmäßige Abbau der jährlich anfallen-
WILDBIOLOGIE den toten Biomasse, die in einem Buchenwald etwa vier Tonnen pro Hektar und Jahr ausmacht, erklärlich. Am Abbau der toten organischen Substanz sind natürlich nicht nur Tiere beteiligt, sondern eine Reihe von Bakterien, Pilzen und Algen. Ein ganz ähnliches System ist uns aus dem Magen der Wiederkäuer bekannt. Auch hier sind es Milliarden von Mikroorganismen, die es dem Wild erst ermöglichen, Zellulose abzubauen und zu verwerten.
Nur ein kleiner Teil steht als Nahrung zur Verfügung Die Pflanzenfresser konzentrieren sich in erster Linie auf die Blätter und Früchte des Waldes. Nachdem ein Großteil dieser Nahrungsquellen in den hohen Kronen der Bäume sitzt und daher für unsere Schalenwildarten gar nicht erreichbar ist, fressen Insektenraupen wesentlich mehr von der gesamten Blattmasse als Hirsche und Rehe. Die Raupen können aber nur einen geringen Teil des Blattinhaltes, nämlich zirka 14%, verwerten, sodass ein Großteil der gefressenen Nahrung energetisch ungenützt als Exkremente auf den Waldboden fällt, wo sie in die Zersetzerkette einfließt. Verloren ist sie
damit noch nicht, denn manche Tiere verstehen es, diese Zersetzerkette anzuzapfen. Dazu zählen vor allem Vögel, Salamander und die Spitzmaus.
Pflanzliche Vielfalt fördert tierische Vielfalt Beeindruckend ist die Anzahl von Tierarten, die im Wald wohnen. Beispielsweise beträgt diese in einem Buchenwald um die 7.000. Während davon mehr als 5.000 den Insekten zuzuordnen sind, gehören nur knapp 100 Arten zu den Wirbeltieren. Und die für uns Jäger interessanten Tiere machen wiederum nur noch einen Bruchteil der Wirbeltierarten aus. Die Vielfalt von Wirbeltieren ist in einem Wald stark von der Waldgesellschaft und der vorherrschenden Waldstruktur abhängig. Dazu gibt es vor allem in Bezug auf die Artenvielfalt der Vögel eindrucksvolle Untersuchungsergebnisse. Diese bestätigten, dass mehrschichtige Waldbestände, gestuft in Boden-, Strauch-, Mittel- und Oberschicht, eine wesentlich höhere Vielfalt an Singvögel aufweisen als einschichtige Hallenbestände derselben Waldgesellschaft. Der Grund dafür ist sicher im reichhaltigen Nischenangebot von gut
Das Wild: Waldvernichter oder Lebensraumgestalter?
5 strukturierten Waldbeständen zu suchen. Der Zusammenhang zwischen der Vielfalt von Pflanzenarten und der Vielfalt von Vögeln gilt natürlich keineswegs nur für den Wald, sondern für alle Landschaftstypen. Und hier ist bei uns gerade auf landwirtschaftlich genutzten Flächen eine extreme Verarmung der Pflanzenvielfalt, in Folge Überdüngung der Grasflächen, aber auch durch die Abräumung von ökologisch wichtigen Strukturelementen wie z. B. Hecken, Sträuchern, solitär oder in Kleingruppen stockenden Bäumen sowie durch die zunehmende Beseitigung von Steinhäufen und kleinen Geländebuckeln auf Freiflächen und Wiesen festzustellen. Mit der Entfernung dieser Strukturelemente und Überdüngung der Wiesenund Weideflächen verschwinden sukzessive bestimmte Pflanzenarten, die wiederum Nahrungsbasis für spezielle Insektenarten sind. Manche Vögel sind wiederum auf bestimmte Insektentypen spezialisiert. Fallen diese in Folge Ausrottung bestimmter Pflanzenarten aus, so findet auch der Vogel keine Nahrung mehr und verschwindet ebenfalls aus der Landschaft und somit auch aus der Nahrungskette.
6 Aus diesem Grund kann auch die häufig diskutierte Entmischung des Waldes in Folge intensiven selektiven Schalenwildverbisses nicht nur Auswirkungen auf die Waldgesellschaft, sondern durchaus auch auf die Vielfalt der Tierwelt haben.
Das Tier – ein „Luxusgeschöpf“ des Waldes? Die moderne Ökosystemforschung beurteilt die Meinung, dass der Wald auch ohne die Tiere leben könnte, sehr kritisch. In Europa nutzen die großen Pflanzenfresser lediglich 1% bis 3% der pflanzlichen Biomasse im Wald, weil viele dieser Tiere ihre Nahrung überwiegend nur aus der Gras- und Strauchschicht gewinnen können. Außerdem sind viele Pflanzen auf Grund der Einlagerung von Gerb- und Bitterstoffe für die Tiere ungenießbar. Und nicht zuletzt bestimmt auch das unterschiedliche Äsungsverhalten der Wildtiere den Nutzungsgrad der Pflanzen. Viele Untersuchungen zeigen aber, dass die Tiere im Wald keineswegs verzichtbare Luxusgeschöpfe sind, sondern dass ihnen ganz wichtige Funktionen im Waldökosys-
WILDBIOLOGIE tem zukommen. Denken wir nur an die Bestäubung vieler Pflanzen durch Insekten. Baumarten wie Vogel- und Wildkirsche, Linde und Ahorn sowie die Beersträucher sind in ihrer Vermehrung von der Bestäubung durch Insekten abhängig. Für die Verbreitung bestimmter Pflanzen übernehmen die größeren Tiere, vor allem Vögel aber auch Säugetiere, eine wichtige Aufgabe. Denken wir nur an die Vögel, die beispielsweise die schweren Samen von Zirben, Eichen und Buchen zu Tausenden verstecken und nicht alle auffressen und somit einen unverzichtbaren Beitrag zur Vermehrung und Verbreitung dieser Baumarten leisten. So soll ein Häher rund 10.000 Samen pro Herbst verstecken, die er nie zur Gänze nutzt. Die übrig gebliebenen Samenkerne werden von anderen Tierarten gefressen, viele haben jedoch die Möglichkeit, sich zu Keimlingen weiter zu entwickeln. Und selbstverständlich verdauen auch Schalenwild und früchtefressende Dachse, Füchse und Marder nicht jeden aufgenommen Samen, sondern scheiden diesen unverdaut über die Losung aus. Dort findet der Samen im Kothau-
fen des Tieres ein ideales Keimbett für seine weitere Entwicklung. Bei der Ansamung von Bäumen sei auch auf die positiven Auswirkungen der Trittund Wühltätigkeit der Tiere hingewiesen. In Laubwäldern mit dichtem Blattfilz kann man des Öfteren feststellen, dass die Plätzstellen der Rehböcke oft die einzigen Keimmöglichkeiten von Weiß- und Rottannen sind. Genauso wie die Abdrücke der Schalen des Wildes im Boden beliebte Keimbette sind. Bodenverwundungen, Wühl- und Grabtätigkeiten ändern allgemein die Standortbedingungen, die für die Entwicklung der Bodenvegetation sowohl von Vor- als auch Nachteil sein können. In gleicher Weise muss die Nährstoffumlagerung durch den Pflanzenverzehr der Tiere betrachtet werden. Diese kann durchaus zur Verbesserung der Bodenqualität, aber auch zur Aushagerung oder eben zur Eutrophierung eines Standortes führen. Letzteres passiert vor allem bei räumlich sehr konzentriertem Wildaufenthalt, wie z.B. im Bereich der Winterfütterungen aber auch in besonders bevorzugten Sommer- und Winteraufenthaltsplätze von Rot-, Gams- und Steinwild.
Das Wild als Landschaftsgestalter
Auerwild benötigt Wald, jedoch lichte, verjüngungsarme Waldbestände.
Das Wild als Landschaftsund Waldgestalter ist für viele Forstfreaks sicherlich ein Reizthema. Doch gerade im Jahr des Waldes sollten auch diese Überlegungen andiskutiert werden, wenngleich deren „Verdauung“ durchaus eine gewisse geistige Flexibilität voraussetzt. Wildlebende Huftiere sind unbestritten in der Lage, die Zusammensetzung einer Landschaft oder Vegetationseinheit mitzubestimmen. Die in diesem Zusammenhang als Wildschäden bezeichnenden Einflüsse auf den Wald bzw. dessen
Juli / August 2011 Entwicklung sind die Voraussetzung für diese landschaftsgestaltenden Einwirkungen, insbesondere wenn es um das Offenhalten von Freiflächen, weniger jedoch um die großflächige Entmischung des Waldes geht. Schälen und Schlagen des Hirsches werden in der Forstbranche gerne als „Fehlverhalten“ des Rotwildes bezeichnet. Wolfgang Scherzinger (1996) weist hier mit Recht darauf hin, dass diese Interpretation übersieht, dass das Verhaltensrepertoire der Wildtiere im Wesentlichen durch evolutiven Selektionsdruck geformt wurde. So stellt der schattige, dichte Wald keinen günstigen Lebensraum für unsere wiederkäuenden Schalenwildarten dar. Für sie ist es wichtig, auf Flächen wie Schlägen, Blößen und in lichten Baumholzbeständen die Gras- und Krautschicht solange wie möglich zu erhalten. Aus diesem Grund mehrt die Verhinderung der Bewaldung bzw. des Waldjungwuchses durch Schlagen, Verbeißen und Schälen die Weidequalität und somit auch die „Fitness“ ihrer Nachkommen. Das Leben im Rudel bringt dem Rotwild viele Vorteile, insbesondere bei der Aufzucht der Jungtiere. Dies setzt jedoch einen Biotop mit ausreichend Weideflächen, auch im Wald, voraus. Daher wundert es nicht, wenn die Tiere versuchen, eine von der Bewaldung drohende Freifläche mit Verbeißen, Schälen und Schlagen zu verhindern, denn sie wissen, dass ihnen damit wertvolle Nahrungsgrundlagen verloren gingen. Interessanterweise wird das „Weidemanagement“ der Elefanten in Afrika durch Entrinden und Umreißen von Bäumen mit Recht als natürlich und ökologisch beurteilt und als solches akzeptiert. Übt hingegen der Rothirsch, der „Elefant Europas“, eine ähnliche landschaftsgestalterische Handlung aus, so ist es
Juli / August 2011 mit der ökologischen Betrachtung relativ schnell einmal vorbei. An dieser Stelle wird jedoch klar darauf hingewiesen, dass diese Überlegungen bzw. Anschauungen in keiner Weise als Aufruf oder Freibrief für eine jagdwirtschaftliche Überhege von Wildbeständen zu verstehen ist, sondern lediglich als Diskussionsgrundlage für eine breitere Sichtweise bei der Beurteilung und Interpretation des Wildeinflusses auf den Wald dienen soll. Eine großflächige Baumartenentmischung durch das Wild ist aus wildökologischer Sicht genauso kritisch
WILDBIOLOGIE zu beurteilen wie aus forstlicher. Hingegen wird das Offenhalten von kleineren, mosaikartig verteilten Waldblößen durch den Hirsch auf Normalstandorten und Standortschutzwäldern für nicht so dramatisch gehalten.
Dem Wild Waldflächen zugestehen Neben diesen Wild-Weideflächen im Wald kommt in unserem Gebirgsland vor allem dem Waldgrenzbereich sowie den Wäldern in Talschlüssen eine wichtige Bedeutung als Lebensraum für unsere Wildtiere, insbesonde-
re für das Rot- und Gamswild zu. Hier sollte auf jeden Fall eine höhere Toleranz gegenüber dem Einfluss des Wildes auf den Wald gegeben sein, denn immerhin handelt es sich bei der Übergangszone vom Wald in die großen Grasflächen der Alpen um die bevorzugten Aufenthaltsorte dieser beiden Wildarten. Holznutzungen mit anschließenden Aufforstungen oder die Forderung der uneingeschränkten natürlichen Verjüngung in dieser Waldzone würden kaum noch Platz für Hirsch und Gams in unserem Land ermöglichen. Wenngleich erste Ansätze ei-
7 ner wesentlich schärferen Beurteilung von Wildschäden im Waldgrenzbereich merkbar sind, so ist doch zu hoffen, dass diesen Flächen auch in Zukunft vorrangig die Lebensraumfunktion für große wildlebende Pflanzenfresser eingeräumt wird.
Verwendete Literatur: Wolfgang Scherzinger. 1996. Naturschutz im Wald. Qualitätsziele einer dynamischen Waldentwicklung. Ulmerverlag. Wulf Schröder. 1979. Die Tiere des Waldes – Glieder im Ökosystem. Kindlerverlag.
Dank für die verantwortungsvolle Partnerschaft von Jäger und Landwirt In Vorarlberg ist das Recht zu Jagen mit dem Eigentum von Grund und Boden verbunden. Die überwiegende Mehrheit der Vorarlberger Grundeigentümer übt die Jagd jedoch nicht selbst aus, sondern hat die Nutzung der Jagdgebiete an Pächter (Jagdnutzungsberechtigte) weitergegeben. Obwohl damit viele Rechte und Pflichten an den Jagdnutzungsberechtigten übertragen werden, trägt der Grundeigentümer (Jagdverfügungsberechtigte) dennoch eine hohe Verantwortung im Umgang mit dem Jagdrecht. So bestimmt allein er, welchen Pächter er bei der Vergabe seines Jagdgebietes für die kommenden 6 oder 12 Jahre als Partner aussucht. Das Umsetzungsvermögen der jagdrechtlichen Vorschriften sowie definierter Vorgaben von Grundeigentümer und Behörde sollten dabei die maßgeblichen Kriterien bei der Pächterauswahl sein. Ebenso muss sich der Jagdverfügungsberechtigte seiner Mitwirkungsmöglichkeit und Verantwortung bei der Bestellung des reviereigenen Jagdschutzorgans bewusst sein. Dieses kann nach geltendem Jagdrecht trotz Verpachtung des Jagdgebietes auch beim Jagdverfügungsberechtigten angestellt werden, wodurch der Verpächter einen maßgeblichen Einfluss auf den Jagdbetrieb ausüben kann. Dass in Vorarlberg das Jagdrecht mit dem Ei-
gentum von Grund und Boden gekoppelt ist, macht Sinn, schlussendlich ist der Grundeigentümer durch die Bewirtschaftung bzw. jeweilige Handhabung seines Besitzes ein maßgeblicher Gestalter der Landschaft. Das Vorkommen von Wildtieren bietet dem Grundeigentümer eine wichtige finanzielle Einnahme aus der Jagd, welche großteils zur Erhaltung von Alpgebäuden und Wegen als unverzichtbare Voraussetzung für die Aufrechterhaltung der Alpwirtschaft investiert werden. Somit stellen Alpbewirtschafter und Jäger untrennbare Partner in der Landwirtschaft dar, die von gegenseitiger Unterstützung profitieren. Auf Grund des hohen Bekenntnisses der heimischen Bauern zur traditionellen Alpwirtschaft kämpft Vorarlberg nicht mit dem Problem vieler anderer Länder, wo immer mehr Weideflächen verbuschen und dadurch wertvolle Biotopausschnitte aber auch Jagdflächen verloren gehen. Lebensraumangepasste Wildbestände Angesichts der hohen Schutzfunktion unserer Wälder und teils regional erhöhter Wildpopulationen tragen die Jagdausübenden Verantwortung für die Schaffung Lebensraum angepasster Wildbestände. So wie sich die aktuelle Situation darstellt, muss die Wildpopu-
lation in einigen Revieren weiter reduziert werden. TBC erfordert Wachsamkeit Nachdem in vielen Regionen unseres Landes die Alpgebiete auch Sommereinstandsgebiete des Rotwildes sind, ist hier in Bezug auf TBC ein enger Kontakt zwischen Jäger und Älpler wichtig. Wenngleich eine gänzliche Kontaktvermeidung zwischen Wild und Weidevieh unmöglich erscheint, sollten sämtliche Vorsichtsmaßnahmen (wie sichere Trennung von Wild- und Viehsalzlecken, kein Aufbrechen von Wild auf Weideflächen) umgesetzt werden. Leider ist seit ein paar Jahren festzustellen, dass sich das Schwarzwild vermehrt in Alpgebieten aufhält und dabei bevorzugt auf Weideflächen nach Nahrung sucht. Durch die zum
Teil erheblichen Wühltätigkeiten der Wildsauen entstehen auf den Alpflächen gravierende Schäden, die nur unter hohem Zeitaufwand revitalisiert werden können. Im Interesse eines partnerschaftlichen Verhältnisses zwischen Jägern und Landwirten bitte ich die revierverantwortlichen Jagdausübenden und Älpler eng miteinander zu kommunizieren, um die Wildsauen wirkungsvoll bejagen zu können. Im Sinne dieses gemeinsamen Miteinanders danke ich allen Jagdpächtern, Jagdausübenden und Jagdschutzorganen sowie Älplerinnen und Älplern für die gute Zusammenarbeit und wünsche ihnen weiterhin ein kräftiges Weidmannsheil Landesrat Ing. Erich Schwärzler Promotion
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WILDBIOLOGIE
Juli / August 2011
Von Bärten und nackten Köpfen
Wie die Überschrift des Artikels schon verrät, handelt es sich bei den beiden in Österreich regelmäßig vorkommenden Geierarten um den Bart- und den Gänsegeier. Während letzterer durch seinen kahlen Kopf wohl eher unserem Bild eines Geiers entspricht, sorgte der befiederte Kopf des Bartgeiers lange Zeit für Rätselraten. Der Grund in der unterschiedlichen Kopfbedeckung liegt in der verschiedenen Ernährungsweise. Zwar sind beide Arten Aasfresser, doch während sich der Bartgeier auf Knochen spezialisiert hat, nimmt der Gänsegeier bevorzugt Innereien auf, welche er durch offene Stellen im Körper des Fallwildes oder des verendeten Nutztieres erreicht. Der lange Hals stellt für diese Ernährungsweise eine notwendige Anpassung dar. Hätte der Gänsegeier Federn am Kopf, würde dieser oftmals „verschmutzte“ Bereich vermutlich ein kleines Paradies für Parasiten darstellen. Durch den kahlen Kopf gelingt es ihm, dieser möglichen Belastung größtenteils zu entgehen. Der knochenfressende Bart-
gel meist bis zum vierten Jahr einen dunklen, oft schwarzen Kopf aufweisen, zeigen Altvögel später eine Färbung, die dem gelblichen-braunen Erscheinungsbild des Brustgefieders gleicht. Bei sitzenden Gänsegeiern oft gut zu erkennen ist auch die typische Halskrause, aus welcher der lange Hals „entspringt“. Jungvögel zeichnen sich durch einen bräunlichen Federkranz aus, während ältere Gänsegeier eine weißliche Krause besitzen.
Kennzeichen im Flug Doch der Kopf bzw. dessen Färbung ist im Flug nicht immer leicht zu erkennen. Wie kann man dennoch die beiden Arten rasch unterscheiden? Grundsätzlich fallen Bartgeier, Gänsegeier und Steinadler schon durch ihre Größe auf. Mit 2,90 m Spannweite stellt der Bartgeier den größten Vogel der Alpen dar. Gänsegeier liegen mit etwa 2,65 m allerdings nur wenig dahinter. Steinadler, bei denen das weibliche Geschlecht
k o m p ak t w irk end e Schw ingen
d unk le, bräunliche Ko p ffärbung
Eink erbung am Schw ingenansatz
rund lich gefächerter Sto ß (k ürzer als Flügelbreite) w eißliche Bereiche am Sto ßansatz beim Jungvo gel sym m etrisch liegend e, w eißliche Fleck en beim Jungvo gel
Jüngerer Steinadler
Foto: Michael Knollseisen
Beobachtungen von Geiern sind in Vorarlberg mittlerweile keine Seltenheit mehr. Grund genug, sich die charakteristischen Merkmale der beiden vorkommenden Arten etwas näher anzusehen, damit für den Interessierten ein sicheres Ansprechen der Art einerseits, aber auch die Unterscheidung zu anderen größeren Greifvögeln möglich ist.
geier kommt mit seinem Kopf wesentlich seltener mit den Kadavern in Berührung und kann sich daher den Luxus von Federn leisten. Im Sitzen stellt neben der allgemeinen Färbung des Vogels (Gänsegeier besitzen eine fahlbraune Färbung) der befiederte oder unbefiederte Kopfbereich somit ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal dar. Bei Bartgeiern ist allerdings zu berücksichtigen, dass sich die Färbung der Kopffedern im Lauf der Jahre ändert. Während Jungvö-
fahlbraune Färbung
k urz w irk end er, w eißlicher Ko p f
im Flug s-fö rm ig gek rüm m ter Hals breite Schw ingen
k urzer, breit gefächerter Sto ß Gänsegeier
Foto: Fulvio Genero
Dr. Gunther Greßm ann
Juli / August 2011
WILDBIOLOGIE
mit etwa 2,10 m doch deutlich größer als die männlichen Individuen wird, erscheinen dagegen fast schon klein. Doch auch die Größe ist im Falle, dass es unklar ist, wie weit der Vogel entfernt ist, nicht immer hilfreich. Das sicherste Unterscheidungsmerkmal im Flug ist der Stoß. Dieser ist beim Bartgeier auffallend lang und fast immer spitz zulaufend. Im Gegensatz dazu ist der Stoß von Steinadler und Gänsegeier immer rundlich gefächert, wobei der Stoß des Gänsegeiers auffallend kurz ist. Beim Steinadler fällt am hinteren Schwingenansatz zusätzlich eine leichte Einkerbung auf, welche beim Bartgeier fehlt und beim Gänsegeier nur schwach ausgeprägt ist. Befindet man sich
auf gleicher Höhe mit dem Tier, kann auch die Haltung der Schwingen im Gleitflug Hinweise auf die Art geben. Steinadler halten die Schwingen fast immer leicht v-förmig nach oben, während sie beim Bartgeier leicht nach unten gebogen sind und beim Gänsegeier gerade liegen. Wenn auch gelegentlich alleine anzutreffen, fliegt letzterer als sehr sozial organisierte Art gerne in Gruppen, wobei die Gruppengröße von wenigen Tieren bis zu wirklich kopfstarken Formationen von über 50 Tieren reichen kann.
Verwechslungsmöglichkeiten
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immer wieder für Unsicherheit sorgen – der Kolkrabe. Zwar wesentlich kleiner, ist er von der Silhouette her mit seinem verhältnismäßig langen Stoß einem Bartgeier nicht unähnlich. Und weiß man im ersten Moment nicht, wie weit der Vogel entfernt ist bzw. der Größenvergleich fehlt, sieht man gerne das, was man sehen will und interpretiert unter Umständen zuviel. Hat man etwas mehr Zeit zur Beobachtung unterscheiden sich Kolkraben allerdings sehr rasch durch ihre, im Verhältnis zu den großen Greifvögeln, rascheren Flügelschläge.
Weitere Merkmale
Ein anderer Vogel kann bei schlechten Lichtverhältnissen oder wenn nur kurz zu sehen
Mittlerweile gibt es im Rahmen des Bartgeierprojektes
schm utzig bräum liches Brustgefied er
d unk ler Ko p f
Foto: Michael Knollseisen
Mark ierungen
Fußringe sp itze Fed erend en Mauserlück e, d urch d en beginnend en Fed erw echsel
Bartgeier – etwa ein Jahr
lange, schm ale, sp itz zulaufend e Schw ingen
Bartfed ern ev. am Schnabelansatz erk ennbar
schiefergraue Schw ingenfärbung Foto: Thomas Baudisch
auch erfolgreiche Bruten im Freiland. Fielen früher jüngere Bartgeier oftmals durch ihre Markierungen auf, welche vor der Freilassung angebracht wurden und durchschnittlich die ersten zwei- bis zweieinhalb Jahre sichtbar sind, muss dies heute nicht mehr der Fall sein. So ist es nicht unwahrscheinlich, dass junge Wildvögel, welche durch ihre „schmutzig-braune“ Färbung sehr unauffällig wirken, immer wieder verwechselt werden. Auch in diesem Fall stellt der schwarze Kopf, der sich dennoch meist deutlich vom Brustgefieder abhebt, ein gutes Unterscheidungsmerkmal dar. Ob Gänsegeier in Österreich früher Brutvögel waren, gilt als eher unwahrscheinlich. Allerdings ist Österreich seit jeher klassisches Sommergebiet und alljährlich kommen diese beeindruckenden Segler zu uns, wie auch die jüngsten Beobachtungen im Montafon zeigen (www.vjagd.at). Typisch für die Gänse- und Bartgeier sind die enormen Tagesstrecken, welche diese Tiere zurücklegen und oftmals mehrere 100 Kilometer am Tag betragen können. Gänsegeier aus Kroatien, Italien und Frankreich besuchen unser Land regelmäßig, aber auch in anderen Ländern markierte Tiere konnten bereits beobachtet werden. Aufgrund dieser großen Strecken, welche Bart- und Gänsegeier zurücklegen, ist man im Rahmen des Bartgeierprojektes bemüht auch die Gänsegeierbeobachtungen zu sammeln. Aus diesem Grund wird gebeten, Sichtungen beider Arten an die unten angeführte Adresse weiterzugeben. Das Projekt-Team bedankt sich im Voraus!
Kontakt: k ö rp erlanger, sp itz zulaufend er Sto ß gelbliches Brust- und Ko p fgefied er Bartgeier – Altvogel
Gunther Greßmann Tel.: 0664 / 82 03 055 Email: beobachtung@gmx.net
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Juli / August 2011
Fotos: Monika Dönz-Breuß
Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich in seinem Amt bestätigt Generalversammlung der Vorarlberger Jägerschaft m 10. Juni 2011 fand im Frödischsaal in Muntlix die Generalversammlung der Vorarlberger Jägerschaft statt. Mehr als 80% der Stimmen waren durch Delegierte vertreten, zudem besuchten auch viele interessierte Jägerinnen und Jäger aus dem ganzen Land die Veranstaltung. Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich konnte eine Vielzahl an Ehrengästen begrüßen, u.a. Landtagspräsidentin Dr. Bernadette Mennel, Bürgermeister Josef Mathis, Landtagsabgeordnete Andrea Schwarzmann, Pepi Brunner und Rudi Jussel, Bezirkshauptmann von Bludenz Dr. Johannes Nöbl, Landwirtschaftskammerpräsident Stadtrat Josef Moosbrugger, Ing. August Elsensohn, Landeswildbiologe DI Hubert Schatz sowie Veterinär Dr. Norbert Greber vom Amt der Vorarlberger Landesregierung, Forsttechniker der BH Bludenz DI Karl Studer, Jagdsachbearbeiter der BH Feldkirch Ing. Peter Juffinger, Alpwirtschaftsverein-Geschäftsführer Dr. Franz Peter, den Obmann des Waldvereins DI Hubert Malin sowie den Geschäftsführer DI Siegi Terzer,
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Fischereiverband-Obmann Dr. Egon Helbok sowie den Schriftführer Dr. Roman Galehr, sowie die Ehrenmitglieder Alt-BJM DI Werner Burtscher und Alt-BJM Ewald Baurenhas.
Bericht des Landesjägermeisters Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich zeigte in seinem Bericht die Entwicklung der Vorarlberger Jägerschaft sowie deren Medien auf. Bei Veranstaltungen in Vorarlberg aber auch in den anderen Bundesländern sowie im benachbarten Ausland vertrat LJM Dr. Ernst Albrich nicht nur die Interessen der Vorarlberger Jägerschaft, sondern vor allem auch jene der Wildtiere und deren Lebensraumes. Die Vorarlberger Jagd & Fischerei ist eine Erfolgsgeschichte für sich. Von einem anfänglichen Umfang des Jagdteiles von vor drei Jahren mit durchschnittlich 30 Seiten war im Jahr 2010 bereits ein Durchschnitt von 44 Seiten und präsentiert sich die aktuelle Ausgabe mit 53 Seiten. Ebenso zugenommen haben die Umsätze über die Werbe-
einnahmen in der Jagdzeitung. Hier sei ein besonderer Dank an Lydia Maier, Geschäftsführerin der MediaTeam Kommunikationsberatung Ges.m.b.H. in Röthis ausgesprochen, welche mit viel Elan die Akquirierung von Inseraten vorantreibt und somit die finanzielle Basis der Vorarlberger Jagdzeitung fördert. Seit Oktober 2010 ist die Vorarlberger Jägerschaft über das Internetportal www.vjagd.at weltweit erreichbar. In den wenigen Monaten seit Bestehen wurde „vjagd“ von knapp 42.000 Besuchern aufgerufen und ist im Internet die mit Abstand meistbesuchte Jagdvertretung in Österreich und sogar populärer als manch anderes Jagdportal in Europa.
Rechenschaftsbericht Nach dem ausführlichen Bericht des Landesjägermeisters präsentierte Finanzreferent Akad. Jagdwirt Karlheinz Jehle den Rechenschaftsbericht 2010-2011. Gesamtausgaben von 288.788,93 Euro stehen Gesamteinnahmen von 312.093,80 Euro gegenüber. Somit ergibt sich für den
Jahresabschluss 2010-2011 ein Überschuss von 23.304,87 Euro. Das Gesamtvermögen der Vorarlberger Jägerschaft beträgt per 31. März 2011 271.350,97 Euro – nicht inbegriffen das Vermögen der Bezirksgruppen. Rechnungsprüfer Veit Igerz lobte die vorbildhaft geführte Vereinskasse und bescheinigte dem Finanzreferenten eine hervorragende Tätigkeit. Der Antrag auf Entlastung des Finanzreferenten sowie des gesamten Vorstandes wurde einstimmig genehmigt.
Neuwahlen Der dreijährigen Periode entsprechend fanden die Neuwahlen statt. Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich wurde in seinem Amt bestätigt und einstimmig wiedergewählt, ebenso seine beiden Stellvertreter Alexander Ritsch sowie BJM Sepp Bayer. Für die Funktion des Rechtsbeirates lag eine schriftliche Stellungnahme von Dr. Rainer Welte vor, dass er für keine Funktion in der Vorarlberger Jägerschaft mehr zur Verfügung stehe. LJM Dr. Ernst Albrich dankte im Na-
men der Vorarlberger Jägerschaft Dr. Rainer Welte für seine Tätigkeit im Vorstand, in der Jägerschule, als Kommentator in der Jagdzeitung sowie in beratender Funktion für die Mitglieder. Als neuer Kandidat wurde MMag. Dr. Tobias Gisinger (siehe Seite 14) vorgestellt, welcher mit sieben Gegenstimmen gewählt wurde. Die Personen in den Funktionen Finanzreferent (Karlheinz Jehle), Schriftführerin (Carmen Kaufmann), Vertreter der im Ausland wohnhaften Mitglieder (Eberhard
GENERALVERSAMMLUNG
Dialogbereitschaft auf beiden Seiten auf dem richtigen Weg!“
Baron von GemmingenHornberg) sowie die Rechnungsprüfer Veit Igerz und Siegfried Leimegger und der Ersatzprüfer Christoph Santer wurden einstimmig gewählt.
Grußworte In den Grußworten dankte Landtagspräsidentin Dr. Bernadette Mennel der Vorarlberger Jägerschaft für das Angebot der Jägerschule, welche seit Jahren einen sehr guten Ruf hat und ein gutes Bildungs- und Weiterbildungs-
VORSTAND 2011-2014 LJM Dr. Ernst Albrich LJM-Stv. HM Alexander Ritsch LJM-Stv. BJM Sepp Bayer BJM HM Hans Metzler BJM Reinhard Metzler BJM Ing. Lothar Tomaselli Rechtsbeirat Dr. Tobias Gisinger Schriftführerin Carmen Kaufmann Finanzreferent Akad. Jagdwirt Karlheinz Jehle Vertreter der Jagdschutzorgane: RJ Manfred Vonbank Vertreter der im Ausland wohnhaften Mitglieder: Eberhard Baron von Gemmingen-Hornberg Beirat Bregenz Michelle Kinz Beirat Dornbirn BJM-Stv. HM Bruno Metzler Beirat Feldkirch Mag. Hubert Marte Beirat Bludenz Herbert Meyer Ein kräftiges Weidmannsheil dem wiedergewählten Vorstand sowie dem neu gewählten Rechtsbeirat Dr. Tobias Gisinger.
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angebot darstellt. Weiters bedankte sie sich, auch im Namen des verhinderten LR Ing. Erich Schwärzler, für die sehr gute Zusammenarbeit im Hinblick auf Tuberkulose aber auch im Hinblick auf den Lebensraum der Wildtiere, welcher sukzessive immer mehr eingeschränkt wird. „Jagd ist ein wertvoller Ausgleich zum Berufsalltag, die Jägerinnen und Jäger verrichten mit der Ausübung der Jagd aber auch einen wertvollen Dienst für die Öffentlichkeit.“
Landwirtschaftskammer-Präsident STR Josef Moosbrugger: „Die Handschlagqualität hat in den letzten Jahren funktioniert und wird auch in den kommenden Jahren funktionieren. Wir sind mit
DI Hubert Malin, Obmann des Waldvereins, betonte, dass die Partner Wald- und Grundbesitzer, die Alpwirtschaft und auch die Jagd zunehmend unter Druck stehen und dass es immer schwieriger werden wird, die Aufgaben zu erfüllen. „Es gibt einen schleichenden Lebensraumverlust – dieser Lebensraum ist aber der entscheidende Faktor für die Bemühungen der Jäger und die Interessen der Grundbesitzer, dass die Jagd in Vorarlberg überhaupt ausgeübt werden kann.“
Bürgermeister Josef Mathis begrüßte die Vorarlberger Jä-
Foto: Dominik Zeller
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14 gerschaft in Muntlix und gratulierte dem wiedergewählten Vorstand sowie dem neu gewählten Rechtsbeirat.
Dr. Franz Peter, Geschäftsführer des Alpwirtschaftsvereines, zeigte auf, dass die Alpwirtschaft und die Jagd viele Berührungspunkte haben. „Die Jagd braucht die Alpwirtschaft und die Alpwirtschaft braucht die Jagd.
GENERALVERSAMMLUNG Ich bedanke mich im Namen der Alpen für die Unterstützung und für die gute Zusammenarbeit!“
Auch der Obmann des Fischereiverbandes betonte die gute Zusammenarbeit zwischen der Vorarlberger Jägerschaft und dem Fischereiverband Vorarlberg. „ Wir haben nicht nur die Zeitung Jagd & Fischerei als gemein-
sames Thema, sondern auch den Lebensraum.“ BJM Reinhard Metzler bedankte sich abschließend bei seinen Kolleginnen und Kollegen der Bezirksgruppe Feldkirch für die Vorbereitung der Generalversammlung sowie die wunderbare Schmückung des Saales. Hiezu betonte auch LJM Dr. Ernst Albrich „es war selten ein so schön dekorierter Saal wie bei dieser Versammlung“. Im Anschluss an die Generalversammlung präsentierte BJM Hans Metzler einen sehr interessanten Beitrag
Juli / August 2011 über die Wirtschaftsleistung der Jagd in Vorarlberg, verfasst von Gerhard Humpeler. Ein herzliches Weidmannsdank den Mitgliedern der Bezirksgruppe Feldkirch unter BJM Reinhard Metzler für die perfekte Organisation der Veranstaltung sowie für die wunderbare Dekoration des Saales sowie dem Gastroteam für die hervorragende Bewirtung. Ein Weidmannsdank ebenfalls der Jagdhornbläsergruppe Feldkirch unter Hornmeister Reinhold Nachbaur für die musikalische Umrahmung.
Rechtsbeirat MMag. Dr. Tobias Gisinger Im Rahmen der Generalversammlung der Vorarlberger Jägerschaft vom 10. Juni 2011 wurde MMag. Dr. Tobias Gisinger zum Rechtsbeirat der Vorarlberger Jägerschaft gewählt. Grund genug, den Leserinnen und Lesern den neuen Rechtsbeirat sowie dessen Funktionen und Aufgaben vorzustellen: Jagdzeitung: Dr. Tobias Gisinger, für den überwiegenden Großteil der Mitglieder der Vorarlberger Jägerschaft sind Sie ein unbeschriebenes Blatt. Wer sind Sie? Dr. Tobias Gisinger: An dieser Stelle möchte ich mich erst einmal bei allen Delegierten für ihre Stimme zur Wahl des
Rechtsbeirates der Vorarlberger Jägerschaft bedanken. Für jene Mitglieder, die ich persönlich noch nicht kennenlernen durfte, möchte ich mich kurz vorstellen: Als Rechtsanwalt bin ich einer Kanzlei mit Sitz in Dornbirn und Wien tätig. Meine Schwerpunkte liegen insbesondere im Insolvenz- und Sanierungsrecht, im Gesellschaftsrecht, im allgemeinen Zivilrecht aber auch im Jagdrecht. Als Lehrbeauftragter an der Fachhochschule Vorarlberg unterrichte ich seit vier Jahren Studenten des Studiengangs „Internationale Betriebswirtschaft“ in den Studienfächern Europarecht, öffentliches Recht und Wirtschaftsprivatrecht.
Selbst habe ich an den Universitäten in Innsbruck und Cardiff (Großbritannien) die Diplomstudien Rechtswissenschaften und Wirtschaftsrecht studiert. Meine Dissertation zum Thema Insolvenzrecht wurde mit dem österreichischen Jungakademikerpreis „EURO JURIS-Award 2008“ ausgezeichnet. In meiner Heimatgemeinde Lustenau versuche ich seit 2010 als Gemeindevertreter die Gemeindeangelegenheiten, insbesondere im Finanz- und Wirtschaftsausschuss, aktiv mit zu gestalten. Jagdzeitung: Wie sind Sie zur Jagd gekommen? Dr. Tobias Gisinger: Das Interesse an der Jagd wurde schon in meiner Studienzeit geweckt. Mit abgelegter Jagdprüfung konnte ich bereits schöne Jagderlebnisse genießen und hoffe, in Zukunft mehr Zeit für die Jagdausübung zu haben. Jagdzeitung: Was sind die Aufgaben des Rechsbeirates? Dr. Tobias Gisinger: Die Satzung des Vereins „Vorarlberger Jägerschaft“ regelt in § 18
Abs 2 die Aufgaben des Rechtsbeirats: „Der Rechtsbeirat, der Jurist sein soll, hat die Generalversammlung, den Vorstand, den Landesjägermeister, die Geschäftsführung und die Bezirksjägermeister in den ihre Vereinsfunktion treffenden Angelegenheiten rechtlich zu beraten und den Vereinsmitgliedern jagdrechtliche Auskünfte zu erteilen.“ Als neuer Rechtsbeirat freue ich mich, das Team von LJM Dr. Ernst Albrich und natürlich auch Vereinsmitglieder juristisch unterstützen zu dürfen. Ich werde der Vorarlberger Jägerschaft mit vollem Engagement in rechtlichen Angelegenheiten zur Seite stehen. Abschließend danke ich für das entgegengebrachte große Vertrauen und freue mich auf spannende und interessante Herausforderungen. Weidmannsdank für das Interview! Der Rechtsbeirat ist unter der Email-Adresse: tobias.gisinger@vjagd.at zu erreichen.
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BEZIRKSGRUPPE FELDKIRCH
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Reinhard Metzler folgt Elmar Müller als Bezirksjägermeister Christian Am m ann ach zwölfjähriger Tätigkeit als Bezirksjägermeister legte Elmar Müller mit Ablauf der Funktionsperiode sein Amt nieder. Bei der gut besuchten außerordentlichen Vollversammlung der Bezirksgruppe Feldkirch am 5. Mai 2011 im Hotel Freschen in Rankweil wurde Reinhard Metzler einstimmig zum neuen Bezirksjägermeister gewählt. Ebenso wurde Mag. Jörg Gerstendörfer als Bezirksjägermeister-Stellvertreter, Ing. Gottfried Koch als Kassier, Christian Ammann als Schriftführer und die Beiräte Mag. Hubert Marte, Arthur Nachbaur, Robert Ess und Peter Stieger für die Funktionsperiode von 20112014 gewählt. LJM Dr. Ernst Albrich sprach
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dem scheidenden Bezirksjägermeister und dem gesamten Ausschuss für die geleistete Arbeit Dank und Anerkennung aus. Dem neuen Bezirksjägermeister sowie dem neu gewählten Ausschuss wünschte er viel Erfolg in der nächsten Periode und eine gute Zusammenarbeit. Ein Weidmannsdank galt auch von Seiten des BJM Reinhard Metzler dem AltBJM Elmar Müller sowie den scheidenden Mitgliedern der Bezirksgruppe für die geleistete Arbeit der letzen Jahre. Als Ziel für die kommenden Jahre nannte der neu gewählte Bezirksjägermeister den Dialog mit Pächtern, Mitglieder, Grundbesitzer, Landund Forstwirtschaft zu suchen und die Zusammenarbeit aller zu verbessern. Als
einen Schwerpunkt seiner Arbeit sehe er, die Jägerinnen und Jäger im Bezirk Feldkirch zu einer starken Interessengemeinschaft auszuformen. Auch die Aus- und Weiterbil-
dung der Jäger liege ihm am Herzen und er versuche auch hier, mit Pächtern Kontakte zu suchen, damit Jungjäger eine Chance erhalten, sich in der Jagd zu etablieren.
BEZIRKSGRUPPE FELDKIRCH Bezirksjägermeister BJM-Stv Kassier Schriftführer, Bezirksredaktion Hegeobmann Hegeobmann Hegeobmann Beiräte
Kooptiert
Reinhard Metzler Mag. Jörg Gerstendörfer Ing. Gottfried Koch Christian Ammann Rudolf Gort jun. Hubert Loretter Ing. Heinz Ludescher Arthur Nachbauer Robert Ess Mag. Hubert Marte Peter Stieger Gustl Beck Edgar Entlicher Dr. Wolfgang Hofmann Reinhard Matt
Reinhard Metzler – Bezirksjägermeister von Feldkirch Die Verbundenheit zur Natur bewegte Reinhard Metzler bereits in früher Jugend zur Fischerei. Die Fischerei war es dann auch, die das Interesse und die Begeisterung für die Jagd in ihm weckte. So legte er im Jahre 1989 seine Jagdprüfung ab. Seit 1991 ist er Jagdpächter und Abschussnehmer, anfänglich in zwei Revieren im Großen Walsertal und seit einigen Jahren im Laternsertal. Ein treuer Jagdbegleiter
ist seit vielen Jahren auch sein Bayrischer Gebirgsschweißhund „Alf“, welcher durch einige sehr gute Nachsuchen bekannt ist. Reinhard Metzler selbst hat das österreichische Jagdhundeführerabzeichen. Als Bezirksjägermeister möchte Reinhard Metzler sich für eine moderne, der Zeit angepasste Jagd, basierend auf den traditionellen Werten, einsetzen. Der aktive Dialog
mit der Öffentlichkeit zum Thema Lebensraum Wild und die damit verbundene Aufklärung und Integration sind ihm ein großes Anliegen.
bach- und Lawinenverbauung, Kommunen und Behörden zu berücksichtigen, um dabei für alle die optimalen Lösungen zu erzielen.
BJM Reinhard Metzler möchte sich für eine offene Kommunikation zwischen Jagdpächtern, Jagdaufsehern und jagdinteressierten Personen einsetzen. Dabei gilt es auch, die verschiedenen Anliegen und Interessen von Grundbesitzern, Forstwirtschaft, Wild-
Nicht zuletzt ist Reinhard Metzler der offene und ehrliche Umgang mit allen Nutzern des Lebensraumes des Wildes von großer Wichtigkeit, um gemeinsam diesen ganz besonderen Lebensraum zu schützen und zu erhalten.
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TIERARZT
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TBC-Situation: aktueller Stand 2009 und 2010 übereinander, so kristallisieren sich im Land zwei hot-spots heraus: zum Einen das Gebiet am Hochtannberg, also in unmittelbarer Nachbarschaft zum oberen Lechtal, und zum Anderen die Region Silbertal/Klostertal.
Die Tuberkulose, kurz TBC, ist eine ansteckende Erkrankung, die sowohl beim Menschen also auch bei Tieren vorkommen kann. Überträger sind Bakterien (Tuberkelbazillen), von denen es verschiedene Stämme gibt. Eine wechselseitige Ansteckung ist möglich, womit die Tuberkulose zu den Zoonosen gehört und damit besonderes Augenmerk verdient. Die Sanierung der Rinderbestände wurde in den 50er und 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts durchgeführt, seit 1999 gilt Österreich offiziell als frei von Rindertuberkulose. Beim Menschen werden immer wieder TBC-Fälle bekannt. In den meisten Fällen ist die Ansteckung im Ausland (Dritte-Welt-Länder, speziell Afrika; Russland) erfolgt. Typisch für die TBC ist ein chronischer Verlauf. Von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung bzw. dem Entstehen von klinischen Symptomen können Monate, ja sogar Jahre vergehen. Meistens ist die Lunge, seltener der Darm oder andere Organe betroffen. Die Kontagiosität, also die Fähigkeit zur Ansteckung, ist nicht sehr ausgeprägt und nur durch Tiere gegeben, die den Erreger ausscheiden, also bereits an der TBC erkrankt sind.
Foto: Hubert Schatz
Dr. No rbert Greber, Am t d er Vo rarlberger Land esregierung
rium cap rae ). Mit DNA-Fingerprinting werden die Stämme Lechtal und Achensee unterschieden. Ersterer wurde neben dem oberen Lechtal mittlerweile auch im Allgäu und in Vorarlberg nachgewiesen, Letzterer vor allem im Raum Achensee und in Bayern. Einzelfälle von TBC beim Rotwild konnten in Vorarlberg in den Jahren 2006-2008 bei drei Hegeabschüssen festgestellt werden. In den Jahren 1999 bis 2007 wurden mehrere Fälle von Tuberkulose bei Rindern bzw. Kühen mit demselben Erreger wie bei Rotwild nachgewiesen, unter anderem auch ein Fall in Vorarlberg im Jahr 2002. Besonderes Interesse erregte die Tierseuche ab 2008, als die Erkrankung in mehreren Viehbeständen im Lechtal nachgewiesen worden ist und teilweise sogar ganze Rinderbestände getötet werden mussten!
TBC bei Rotwild
Untersuchungsprogramm in Vorarlberg
Vor zirka zehn Jahren wurden erste Einzelfälle von TBC bei Rotwild im Bereich des Tiroler Lechtals festgestellt. Wissenschaftliche Untersuchungen haben seither gezeigt, dass es einen eigenständigen Bakterienstamm gibt, der de facto in allen Fällen gefunden werden konnte (Myco b ak te -
Aufgrund der räumlichen Nähe zum Lechtal und nicht zuletzt auch wegen der erwähnten Einzelfälle bei Hegeabschüssen wurde Anfang 2009 ein freiwilliges TBC-Monitoring beim Rotwild gestartet. Bei einer gemeinsamen Besprechung zwischen Vertretern der Jägerschaft, der
Veterinärbehörde, der Jagdbehörde und der Landwirtschaftskammer wurde beschlossen, im Jahr 2009 in den Gebieten mit räumlichem Bezug zum Tiroler Lechtal 70 Stück Rotwild zu untersuchen. Die Probenentnahme erfolgte dabei durch die Amtstierärzte. Aufgrund mehrerer positiver Befunde wurde beschlossen, das Programm im Jahr 2010 auf alle Rotwildregionen im Land auszudehnen und wesentlich mehr Proben einzusenden. Da dies nicht mehr allein von den Amtstierärzten durchgeführt werden konnte, wurden die Jagdschutzorgane für die Probenentnahme geschult. Die drei Schulungstermine im Jahr 2010 wurden von ca. 240 Jagdschutzorganen besucht! Die Ergebnisse der Untersuchungen sind folgendermaßen: 2009 2010 Untersucht 71 227 Positiv 7 4 Ausscheider 3 2 Hegeabschuss 2 1 Prävalenz 10% 1,8%
Trotz Erhöhung der Untersuchungszahlen ist die Zahl der infizierten Tiere zurückgegangen, weil es offenbar auch Populationen im Land gibt, die noch keinen Erregerkontakt hatten. Legt man die nachgewiesenen Fälle von
Untersuchungen beim Viehbestand Aufgrund des Nachweises des TBC-Erregers beim Rotwild musste anschließend der Viehbestand mit Kontaktmöglichkeiten (Weidegang, Alpung) ebenfalls untersucht werden. Während beim Rotwild nur eine Untersuchung des erlegten Stückes möglich ist, können lebende Rinder über einen Hauttest untersucht werden. Bei diesen Untersuchungen an über 2000 Rindern wurden drei Verdachtsfälle ermittelt. Bei der Organuntersuchung nach der Tötung dieser Rinder wurden zwei Tiere als TBC-positiv erkannt. Zusammen mit einer weiteren Kuh, welche bei der Fleischuntersuchung als infiziert erkannt worden ist, ist die Infektion beim Rind mittlerweile dreimal nachgewiesen worden. In allen drei Fällen lagen die Aufenthaltsorte der betroffenen Rinder (Heimweide, Alpweide) im Bereich des hot spots Klostertal/Silbertal. Bei der Nachuntersuchung in den Betrieben wurden keine weiteren infizierten Tiere mehr gefunden, sodass es sich also um drei Einzelfälle und keine Bestandserkrankungen gehandelt hat.
Weitere Vorgangsweise Aufgrund der besonderen Bedeutung der Tuberkulose als Zoonose wurde mittlerweile ein internationales Projekt ins Leben gerufen, welches die Ausbreitung und die Ent-
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TIERARZT
wicklung überregional untersuchen wird. Vorarlberg hat sich diesem ERA-Net Projekt angeschlossen und muss gemäß dem von dort vorgegebenen Stichprobenplan heuer 289 Proben untersuchen lassen. Da für die Entnahme der ERA-Net Proben ein sehr strenges Probennahmeprotokoll gilt, wurden die Jagdschutzorgane neuerlich geschult. Die angebotenen Kurse wurden in diesem Jahr von rund 200 Jagdschutzorganen besucht (siehe Seite 21). Sämtliche Proben werden über die Veterinärabteilungen der Bezirkshauptmannschaften eingeschickt. Die Untersuchung erfolgt an der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) in Innsbruck und Wien.
stärksten betroffenen Region das gesamte Rotwild getötet werden. Begleitend soll in der ganzen Talschaft der Rotwildbestand durch verstärkte Bejagung reduziert werden. Da das Rotwild als besonders sensible und intelligente Tierart diesem Jagddruck möglicherweise durch Abwanderung in umliegende Gebiete ausweichen wird, wurde von den verantwortlichen Stellen in Vorarlberg ein 7-Punkte Programm (siehe Kasten) erstellt mit dem Ziel, die Übertragung der TBC auf den heimischen Wildbestand und insbesondere auf das Weidevieh möglichst zu verhindern.
Maßnahmenpaket des Landes
Aufgrund der besonderen Eigenschaften des TBC-Erregers (chronische Erkrankung, d.h. latente Träger bleiben lange unerkannt; wechselseitige Ansteckung zwischen verschiedenen Tierarten und sogar dem Menschen möglich) ist damit zu rechnen, dass der Erreger in der Population bleiben wird, zumal eine Untersuchungs- oder Erkennungsmöglichkeit beim lebenden Wildtier fehlt. Hauptaufgabe ist somit durch ein begleitendes Moni-
Aufgrund der räumlichen Nähe zum oberen Lechtal ist für Vorarlberg die Entwicklung in dieser Region natürlich von besonderem Interesse. Da die Prävalenz der Tuberkulose beim Rotwild dort fallweise bei bis zu 40% liegt, soll über eine neue Bundesverordnung und einen Maßnahmenplan des Landes Tirol ein Wildgatter erstellt werden und dort in der am
Ausblick in die Zukunft
7-PUNKTE-PROGRAMM 1. Einhaltung einer landesweit strengen Fütterungshygiene beim Rotwild und Weidehygiene beim Weidevieh. 2. Verstärkte Probenentnahme bei erlegtem Rotwild (landesweit rund 290 Proben) mit Hauptaugenmerk auf die betroffenen Randgebiete. 3. Intensive Bejagung von Rotwild in den angrenzenden Gebieten zum Tiroler Lechtal (Pufferzone), um die Zuwanderung von Rotwild aus Tirol gering zu halten. 4. Gezielte Fortbildung der Jagdschutzorgane in der TBCErkennung und Probenentnahme. 5. Verstärkte Untersuchung von Weide- und Alpvieh zur Absicherung der Tiergesundheit vor Ort. Jedenfalls muss Vieh, welches im Tiroler Lechtal gesömmert wurde, untersucht werden. 6. Intensivierung des Informationsaustausches zwischen den Behörden in Tirol und Vorarlberg. 7. Ausbau der Öffentlichkeitsarbeit zur gezielten Information der Jägerschaft und Landwirtschaft.
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toring (laufende Untersuchung eines Teiles der erlegten Tiere) die Entwicklung im Auge zu behalten und durch entsprechende Bewusstseinsbildung bei den Betroffenen (Jägerschaft und Landwirtschaft) die Übertragungsmöglichkeit möglichst gering zu halten. Es wird auch zu überlegen sein, ob das seinerzeitige Rotwildkonzept noch zeitgemäß
ist. Insbesondere die Massierung der Bestände an den Winterfütterungen kommt natürlich der Ausbreitung einer ansteckenden Erkrankung entgegen. Möglicherweise könnte eine dezentrale Winterfütterung und eine Reduzierung der Wilddichte zu einer Ausdünnung der Übertragungsmöglichkeiten und so zu einer Unterbrechung des Infektionszyklus beitragen.
BIOSICHERHEITSMAßNAHMEN zur Verhinderung der Übertragung des Tuberkulose-Erregers Myco bacterium cap rae zwischen Rotwild und Weidevieh (zusammengestellt aus den allgemeinen Empfehlungen an die Jägerschaft, den Empfehlungen an den Alpwirtschaftsverein 2010 sowie dem Vortrag von Armin Deutz am 30. März 2010 sowie der nachfolgenden Veröffentlichung in der Vorarlberger Jagdzeitung Mai/Juni 2010): Allgemeine Maßnahmen: • Frühzeitige Anzeige (Rind) bzw. Meldung (Rotwild) von Seuchenverdachtsfällen • Keine Vertuschung von Verdachtsfällen • Schulung von Jägern/Kundigen Personen zum Krankheitsbild der Tuberkulose • Untersuchung sämtlicher Verdachtsfälle sowie laufendes Screening von unverdächtigen Proben Spezielle Maßnahmen für die Jägerschaft: • Höchste Priorität für Erkennung krankheitsverdächtiger Tiere (Hegeabschuss, Entnahme potentiell infektiöser Tiere) • Entsorgung von Fallwild • Kein Aufbruchsmaterial auf Weideflächen liegen lassen. Verdächtiges Material seuchensicher entsorgen • Strenge Fütterungshygiene, keine Bodenvorlage von Futtermitteln • Platzierung der Salzlecken für Rotwild an Orten, die für Weidevieh nicht erreichbar sind • Kompostierung (Misthaufen) von Losung und Futterresten aus dem Fütterungsbereich und Ausbringung auf Weideflächen erst im Herbst oder im darauffolgenden Frühjahr • Schaffung von Äsungsflächen im Wald, Begrünung von Forststraßen • Wenn möglich bzw. nötig Trennung von Wald und Weide • Reduktion des Rotwildbestandes wo nötig Spezielle Maßnahmen für die Landwirtschaft: • Sichere Abzäunung von Rotwildfütterungen, um den Zutritt von Rindern zu verhindern • Lecksteine nur im notwendigen Maß zur Lenkung des Weideviehs verwenden und nach dem Verlassen einer Weidefläche wieder abräumen • Verdächtiges Wild umgehend dem Jagdaufsichtsorgan melden
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KINDERSEITE
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F... wie... Falke Von Monika Dönz-Breuß
figste Falke in Vorarlberg.
alken sind kleine bis mittelgroße Greifvögel mit einem meist langen Schwanz und spitzen Flügeln. Sie sind hervorragende Jäger und jagen andere Vögel in der Luft oder stürzen sich auf ihre Beutetiere auf dem Boden herab. Weltweit gibt es 38 Falkenarten, bei uns in Vorarlberg brüten drei davon: Turmfalke, Baumfalke und Wanderfalke.
Falkenzahn und Hose Falken erkennst du gut an ihrem hakig nach unten gebogenen Oberschnabel, an dem sie den so genannten Falkenzahn tragen – das ist ein im vorderen Teil des Oberschnabels vorhandener Höcker, der wie ein Zahn ausschaut. Die Augen des
Quelle: Svensson et al. – Der neue Kosmos Vogelführer
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Falken sind ziemlich groß und die Iris (Regenbogenhaut – die „Farbe“ der Augen) meist dunkel. Wie die meisten Greifvögel trägt auch der Falke eine „Hose“ – das bedeutet, dass die Befiederung der Unterschenkel verlängert ist und wie eine Hose ausschaut.
Jägersprache Männchen = Terzel Weibchen = Weibchen Jungvogel im Nest = Nestling Schwanz = Stoß Gefieder = Kleid Füße = Fänge Krallen = Waffen, Gewaff Nest = Horst Jagen mit einem gezähmten Vogel = Beizjagd
Terzel Bei den Falken sind die Weibchen meist deutlich größer als die Männchen. Die Männchen werden auch „Terzel“ genannt, das kommt vom lateinischen „tertium“, was „Drittel“ heißt.
Turmfalke oder „Rüttelfalke“ Den Turmfalken, kannst du schon von Weitem an den langen spitzen Flügeln erkennen und vor allem am „Rütteln“, wenn er flügelschlagend an einer Stelle in der Luft verharrt und dabei den langen Stoß breit gefächert schräg nach unten hält. Der Turmfalke ist der häu-
Keine Nester Falken bauen keine Nester, sie nutzen entweder die Nester anderer Vogelarten oder sie brüten in einfachen Mulden an Felswänden, Gebäuden oder auf Bäumen. Das unterscheidet sie von anderen Greifvögeln.
Nahrung Falken ernähren sich je nach Größe und Anpassung der Art von kleinen Säugetieren, Vögeln, Reptilien, Amphibien und größere Insekten. Die Füße dienen ihnen dabei nur zum Fang und Halten der Beute.
Beizjagd Weil Falken so gute Jäger sind, werden sie seit alters her für die Beizjagd eingesetzt. Die Beizjagd hat jedoch in früherer Zeit auch wesentlich zur Bestandsgefährdung der Falken beigetragen und tut dies zum Teil auch heute noch, da viele der dafür genutzten Vögel aus der Natur entnommen werden.
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JAGDAUFSEHER
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Starke Truppe Jahreshauptversammlung Verband Vorarlberger Jagdschutzorgane Ing. Richard Sim m a, Sek tio n Dienstnehm er Die Jahreshauptversammlung der Vorarlberger Jagdschutzorgane zeigte ein weiteres Mal die Stärke des Verbandes. Zahlreiche Mitglieder und Ehrengäste waren der Einladung von Obmann KR Manfred Vonbank und seinen Vorstandskollegen nach Lorüns gefolgt. Derzeit sind 378 Jagdschutzorgane im Verband vertreten. Bürgermeister Lothar Ladner präsentierte die 300 Einwohner zählende Gemeinde im Montafon. Drei Jagdreviere gehören zum Gemeindegebiet, konnte Herwig Pecoraro berichten, der als Pächter die jagdliche Situation und die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde treffend skizzierte.
Statutenänderung
Aus- und Weiterbildung Bei der Jagdschutzprüfung 2011 konnten zehn der zwölf Kandidaten positiv abschließen, davon einer mit sehr gutem und zwei mit gutem Erfolg. Obmann Vonbank lobte vor allem die hohe Qualität der Recherchearbeiten der neuen Jagdschutzorgane. Trotz des hohen Ausbildungsniveaus gilt es weiterhin an sich zu arbeiten. So soll der Stundenplan überarbeitet, Praxistage in ausgesuchten Revieren eingeführt und über Blockunterricht an Wochenenden, speziell für Ausbildungsjäger aus entfernten Landesteilen, nachgedacht
werden. In diesem Zusammenhang appellierte Obmann Vonbank an die politisch Verantwortlichen, die Sicherung des hohen Ausbildungsstandards zu unterstützen. Dass auch die Weiterbildung beim Verband großgeschrieben wird, zeigen der vor wenigen Jahren eingeführte Weiterbildungspass und die zahlreichen damit verbundenen Kursangebote.
sere Wildtiere verursacht durch Bodenverbrauch, Tourismus, Freizeitnutzung und vieles mehr. Man darf aber die Leistungen der Jagd und den enormen Einsatz nicht vergessen diesen Entwicklungen entgegenzuwirken. Vieles wurde unternommen. Schusszeiten wurden verlängert, Jagdmethoden geändert, Fütterungen verlegt oder umgestellt, Freihaltungen betreut, und vieles mehr, trotzdem sind wir permanent der Kritik ausgesetzt.“ Obmann Vonbank richtete eine Aufforderung an alle Beteiligten, wieder mehr Sachlichkeit walten zu lassen und auch die Erfolge anzuerkennen.
Natura 2000 Kritisch äußerte sich Obmann Manfred Vonbank zur Entwicklung bei den Natura 2000 Gebieten, wo seiner Beobachtung nach zunehmend unter dem Vorwand des Naturschutzes Druck auf die Jagd ausgeübt wird. „Bleiben wir bei den Fakten! Ja wir haben in Teilen Vorarlbergs überhöhte Wildbestände. Ja wir haben Probleme bei der Verjüngung im Schutzwald und ja, wir haben Probleme mit dem Lebensraum für un-
Kundige Person nach dem Lebensmittelrecht Obmann Vonbank konnte berichten, dass nahezu alle Jagdschutzorgane die erforderlichen Kurse absolviert haben, um dem Lebensmittelrecht Genüge zu tun. Allerdings kritisierte er scharf, dass es für die Kursteilnehmer keinerlei schriftliche Bestätigungen gebe, wie das sonst doch heute bei jedem Kurs üblich sei. Er forderte vom Land, die Verantwortung zu regeln, damit in Zukunft klar sei, wer zuständig ist. Weiters kritisierte er, dass es bei den Forst- und Jagdbehörden des Landes an Personen mit praktischem jagdlichem Wissen fehle. Fotos: Monika Dönz-Breuß
Im ergänzten Tagesordnungspunkt 4a wurde eine Änderung der Statuten behandelt
und auch einstimmig genehmigt. So soll es in Zukunft dem Ausschuss möglich sein, bei der Verleihung von Berufstiteln besondere Verdienste vorauszusetzen. Nur die Erbringung der erforderlichen Dienstjahre wird dann zu wenig sein.
„Nehmt eure Aufgaben ernst!“ gab Landeswildbiologe DI Hubert Schatz den neuen Jagdschutzorganen mit auf den Weg. Die neuen Jagdschutzorgane mit Gratulanten: v.li. LR Ing. Erich Schwärzler, Leiter der Jägerschule Mag. Jörg Gerstendörfer, LJM Dr. Ernst Albrich, Landeswildbiologe DI Hubert Schatz, Obmann KR RJ Manfred Vonbank (2.v.r.) und Vizepräsident DI Hubert Malin (1.v.r.) (siehe auch Seite 28).
Erhöhung des Mitgliedsbeitrages Nach dem Finanzbericht des Kassiers Karlheinz Jehle und der Entlastung des Vorstandes wurde über eine Anhebung des Mitgliedsbeitrages von 15 € auf 20 € debattiert. Die letzte Erhöhung wurde 2004 beschlossen. Der Vor-
Juli / August 2011 schlag des Vorstandes wurde schließlich mit einer Gegenstimme angenommen.
JAGDAUFSEHER allen, die sich für ein ausgewogenes Wald-Wild Verhältnis einsetzen. Er appellierte, nur klare Dienstverträge ein-
zugehen, und auf die soziale Absicherung zu bestehen. Im Anschluss an die Versammlung wurde das 1. Jagdschutzorga-
21 ne-Verbands-Schießen im Rahmen des Bürser Jagdschießens in der Bürser Schlucht abgehalten (siehe S. 22).
Gruß und Dank Sowohl LR Ing. Erich Schwärzler als auch Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich und Vizepräsident DI Hubert Malin hoben in ihren Grußund Dankesworten hervor, dass sich die Jagdschutzorgane in einem zunehmend schwierigeren Spannungsfeld bewegen. Der Spagat zwischen Grundbesitzer, Jagdpächter, Umweltnutzer und Behörden sei kaum noch zu bewältigen. LR Schwärzler nahm die Anregungen und Kritikpunkte des Obmannes sofort auf und versprach praktikable Lösungen. Vizepräsident Malin ging auf die Kammerwahl ein und dankte
Verleihung von Berufstiteln: Über Beschluss des Vorstandes wurde Josef Summer aus Fraxern der Berufstitel Revierjäger verliehen. Heinz Ganahl aus St. Gallenkirch wurde zum Revieroberjäger ernannt. v.li. Obmann KR RJ Manfred Vonbank, Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich, RJ Diethelm Broger, ROJ Heinz Ganahl, RJ Josef Summer, RJ Hubert Egender, Vizepräsident DI Hubert Malin.
Fortbildungsveranstaltung für Jagdschutzorgane (Kundige Personen) Entnahme von TBC-Proben beim Rotwild und Entnahme von Trichinenproben, sowie Beurteilung beim Schwarzwild Ro land Mo o s
Mit dem aktuellen Thema „Entnahme von TBC-Proben beim Rotwild und Entnahme von Trichinenproben, sowie Beurteilung beim Schwarzwild“ fand am Samstag, den 14. Mai 2011, vormittags um 10.00 Uhr im Erlebnisgasthof „Ur Alp“ in Au, um 14:00 Uhr im Gemeindesaal in Bartholomäberg, sowie einige Tage später im Kleinwalsertal eine weitere fachbezogene Fortbildungsveranstaltung für Jagdschutzorgane statt. Zirka 200 interessierte Jagdschutzorgane nahmen an dieser „interessant-brisanten“ Fortbildungsveranstaltung teil.
Unter der fachlichen Koordination von Amtstierarzt Dr. Norbert Greber von der Veterinärabteilung vom Amt der Vorarlberger Landesregierung referierte Dr. Walter Glawischnig vom Institut für Veterinärmedizinische Untersuchungen Innsbruck über die Tuberkulose beim Rotwild und die fachlich praktische Probenentnahme für das ERA – NET Projekt, dem im laufenden Jagdjahr besondere Bedeutung zukommt (siehe Seite 16). In einem zweiten Teil referierte Dr. Bernhard Zainer vom Umweltinstitut der Vorarlberger Landesregierung über die Probenentnahme für Trichinenuntersuchungen und die Beurteilung beim Schwarzwild.
Da Vorarlberg in diesem Jahr am internationalen Projekt ERA – Net teilnimmt, sind die Auflagen an die Probenentnahmen und die Probenqualität besonders streng (siehe Seite 16).
Die sehr anschaulich präsentierte Fortbildungsveranstaltung war ein weiteres Modul zur aktuellen Ausbildungsreihe zur „Kundigen Person“ für die Vorarlberger Jagdschutzorgane.
v.l.: Dr. Walter Glawischnig, Dr. Bernhard Zainer, DI Hubert Schatz sowie Amtstierarzt Dr. Norbert Greber.
Die besten fünf Teilnehmer hatten die Ehre, auf die Ehrenscheibe, gemalt von Walter Themessl, zu schießen, wobei Rainer Plangg als Gewinner hervorging. Die Schützen auf die Ehrenscheibe: 2.v.l. Christoph Jochum, Rainer Plangg, RJ Richard Battlogg, HO Thomas Battlogg und Dr. Bernhard Jochum mit LJM Dr. Ernst Albrich und Obmann RJ Manfred Vonbank.
1. Jagdschutzorgane-Verbands-Schießen DIE BESTEN ZEHN JAGDSCHUTZORGANE-SCHÜTZEN
Mo nik a Dö nz-Bre uß m 28. Mai fand im Anschluss an die Jahreshauptversammlung des Verbandes Vorarlberger Jagdschutzorgane das 1. Jagdschutzorgane-Verbands-Schießen im Rahmen des Bürser Jagdschießen mit einer getrennten Wertung statt.
A
Insgesamt nahmen 52 Jagdschutzorgane aus dem ganzen Land an diesem Wettbewerb teil. RJ Richard Battlogg, mit 81 Jahren ältester Teilnehmer , schaffte als einziges Jagdschutzorgan die volle Punktezahl, gefolgt von Christoph Jochum sowie seinem Sohn Thomas Battlogg mit jeweils 49 Punkten. Die Preise des Jagdschutz organeschießens (Hirsch abschuss EJ Gamperdona, Gamsabschuss EJ Nenzingerberg, Rehabschuss EJ Rubach, Gutschein Präparator Ratz, Wochenende für 2 Personen Gästehaus Fritz) wurden per Losglück verteilt. Ein herzliches Weidmannsdank den Sponsoren! Die Ergebnisliste sowie weitere Fotos finden Sie auf www.vjagd.at (Suchwort „Verbands-Schießen“).
Rang 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Name
Ort
Richard Battlogg sen. Christoph Jochum Thomas Battlogg Rainer Plangg Dr. Bernhard Jochum Günter Fleisch Albert Nesler DI Hubert Malin Gerhard Berthold Alois Ebner
St. Anton Nüziders St. Anton Bürs Dornbirn St. Anton Brand Schruns Braz Göfis
Punktezahl 50 49 49 49 48 47 47 47 47 47
Die Gewinner der Verlosung: v.l. RJ Richard Battlogg, Thomas Battlogg, LJM Dr. Ernst Albrich, Manfred Keßler, HO RJ Manfred Vonbank.
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JAGD
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Exkursionen im Internationalen Jahr der Wälder Im internationalen Jahr der Wälder (siehe Seite 4) finden in Vorarlberg eine Reihe von Veranstaltungen und Exkursionen statt – sehen Sie hier einen Auszug davon: Walderlebnistage des Vorarlberger Familienverbandes Auch in diesem Jahr gibt es Dank der Unterstützung von Land Vorarlberg, EU und Ministerium Walderlebnistag für Familien Samstag, 23. Juli 2011 Silbertaler Waldschule
Samstag, 10. September 2011 Waldinventur Montafon – Exkursion Treffpunkt: Talstation Schafbergbahn Gargellen 14:00 Uhr Interessierte haben die einmalige Gelegenheit, bei der „Waldinventur im Montafon“ hautnah dabei sein zu können. Bei dieser jedes zehnte Jahr wiederkehrenden Überwachung des Waldes werden 500 Stichproben im Wald genommen und ausgewertet. Nähere Informationen: www.stand-montafon.at
Welche Wildtiere leben bei uns und was macht eigentlich eine Jägerin / ein Jäger? Walderlebnistag für Familien Treffpunkt: Talstation Kristbergbahn 14:00 Uhr bis zirka 18:00 Uhr Samstag, 13. August 2011 Silbertaler Waldschule Spiel und Spaß im Wald – was
Samstag, 17. September 2011 Leistungsschau Stand Montafon-Forstfonds Treffpunkt: Betriebsgebäude Silbertal, Schmelzhof 9:00 Uhr (ganztägig) Bei einem Tag der offenen Tür zeigen die Forst-Profis aus dem Montafon, welchen Einsatz sie für das grüne Rückgrat der Talschaft täglich bringen. Nähere Informationen finden Sie unter: www.stand-montafon.at
gibt es alles zu entdecken? Walderlebnistag für Familien Treffpunkt: Talstation Kristbergbahn 14:00 Uhr bis zirka 18:00 Uhr Samstag, 03. September 2011 Silbertaler Waldschule Beeren & Co – was gibt es Schmackhaftes im Wald? Walderlebnistag für Familien
Sonntag, 25. September 2011 Tag des Denkmals „aus Holz“ Treffpunkt: Heimatmuseum Schruns Nähere Informationen finden Sie unter: www.stand-montafon.at
Treffpunkt: Talstation Kristbergbahn 14:00 Uhr bis zirka 18:00 Uhr Samstag, 17. September 2011 Waldschule Bodensee Walderlebnistag für Familien Treffpunkt: Parkplatz Landesbibliothek, Fluherstraße, Bregenz 10:00 Uhr bis zirka 14:00 Uhr
Weitere Termine für Walderlebnistage finden Sie unter: www.familie.or.at bzw. unter Tel. 05574 47671
Weitere Termine zu Veranstaltungen im Internationalen Jahr der Wälder finden Sie unter www.vorarlberg.at (Landwirtschaft und Forst / Forst / Forstwesen)
2. Vorarlberger Jägertagung 22. Oktober 2011
„Rotwildreduktion & Weidgerechtigkeit“ Gegensatz oder jagdliche Herausforderung? Nähere Informationen finden Sie unter www.vjagd.at
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Juli / August 2011
Schützen Sie Ihre Neuaufforstungen ... mit Trico oder Trico S vor Wildverbiss bzw. mit Wipox vor Schälschäden ie enormen Windwurfflächen der letzten Jahre müssen wieder aufgeforstet werden – eine große Herausforderung für den Waldbesitzer und auch die Jägerschaft. Standorttaugliches Pflanzmaterial, das mit den Umweltfaktoren (Trockenheit oder Nässe, geringer Bodenauflage, unterschiedlicher Nährstoffversorgung, usw.) zurecht kommt, ist die Basis für eine erfolgreiche Aufforstung. Im Anwuchsjahr und den ersten Folgejahren müssen die jungen Forstpflanzen vor Schädigungen durch den Großen Braunen Rüsselkäfer z.B. mit Cymbigon, geschützt werden.
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Gegen Schäden durch Verfegen der Stämme und durch Wildverbiss von Terminal- und Seitentrieben empfehlen wir Ihnen folgende perfekte Lösungen: Wildverbiss- und Fegeschäden verhindern Sie durch Anwendung von: • Trico, (Spritzmittel gegen Sommer- und Winterwildverbiss) oder • Trico S, (Streichmittel gegen Winterwildverbiss) an Nadelund Laubhölzern. Beide Produkte wirken auf Geruchs- und Geschmacksbasis, sodass das Wild nach Möglichkeit behandelte Aufforstungen meidet. Besonders rasch und kostengünstig lässt ich das gebrauchsfertige Trico (Gebinde: 5 oder 10 l Kanister) mit herkömmlichen Rückenspritzen ausbringen. Dabei werden auch die Seitentriebe mitbehandelt und geschützt. Die Spritzenreinigung – einfach mit
Kein Wildverbiss mit Trico
Wasser – ist sehr angenehm, vor allem im schwierigen Gelände. Trico S (ebenfalls gebrauchsfertig in 5 kg Kübeln) wird einfach mit Handschuhen auf den Terminaltrieb gestrichen. Zur Vermeidung von Schälschäden an Stangenhölzern eignet sich perfekt Wipox (gebrauchsfertig in 10 l Kanistern). Der rasche Arbeitsfortschritt durch die Ausbringung mit Rückenspritzen wird sehr geschätzt – ebenso wie der mögliche Verzicht auf die arbeitsintensive Aufastung der Stämme. Wipox wirkt auf Geruchs- und Geschmacksbasis, eine Wiederholung der Anwendung ist je nach Wilddruck (Fütterungsnähe...) erst nach Jahren erforderlich. Pfl.Reg.Nr.: Trico 2787, Trico S 2936, Wipox 2846;
Anfragen bitte an: DI Peter Göldner 8863 Predlitz-Turrach 171 Mobil: 0664 4454742 goeldner@oekogold.at
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EJ Rubach und EJ Halden sind Spitzenreiter! Bemerkenswerte Abwurfstangenschau in Schönenbach Ro land Mo o s ei herrlichen, beinahe sommerlichen Witterungsbedingungen, fand die traditionelle Abwurfstangenschau der Rotwild Hegegemeinschaften des Bezirk
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Bregenz in Schönenbach statt. HO Bartle Muxel konnte nicht nur zahlreiche interessierte Jägerinnen, Jäger und Gäste, sondern auch die „Führungsspitze“ der Vlbg. Jägerschaft begrüßen. LJM Dr. Ernst Albrich, BJM Lo-
thar Tomaselli und Chefredakteurin Mag. Monika Dönz-Breuß samt ihren Begleitungen sowie Landeswildbiologe DI Hubert Schatz mit Gattin und Sohn gaben sich in Schönenbach ein fachliches Stelldichein.
AUF EINEN BLICK - DIE BESTEN FÜNF AUS DEM BEZIRK PUNKTE 213,39 207,14 206,41 201,80 200,29
KOPF 8. 10. 6. 8. 9.
HITSCHNAME Paul Sacker Rubacher Luis Julius
REVIER / FINDER EJ Rubach/Konrad Kolb GJ Au Sonnseite/Remo Plankel EJ Rubach/Konrad Kolb EJ Vorderhopfreben/Pirmin Moosbrugger EJ Ifer/Hubert Egender
Die Qualität, aber auch die Quantität der vorgelegten Abwurfstangen war wie schon in den vergangenen Jahren erstaunlich hoch, auch die „Bringerquote“ aus den insgesamt 34 Rotwild fütternden Revieren war kaum zu überbieten. Es wurden von den zuständigen Jagdschutzorganen und Revierhelfern 418 „frische“ Abwürfe von 246 Hirschen vorgelegt (2010: 533 Abwürfe von 317 Hirschen), wobei mit den dazugehörenden Stangenserien beinahe 1.300 Abwurfstangen auf dem Platz übersichtlich ausgelegt waren.
Fotos: Monika Dönz-Breuß
Vom Auswertungsteam unter HO RJ Diethelm Broger wurden insgesamt 33 der besten Hirsche ausgepunktet mit dem Ergebnis, dass die 200er CIC Punkte-Marke von fünf Hirschen wieder deutlich überschritten wurde. Für das aktuelle Hirschbüchle 2011/12 wurden 166 Hirsche fotografisch aufgenommen, wobei 41 Hirsche in der Ernteklasse ausgewiesen sind.
Die besten drei Hirsche bei der Abwurfstangenschau in Schönenbach: v.l. JO Konrad Kolb mit Hirsch „Rubacher“, Erwin Kolb mit Hirsch „Paul“, JO Remo Plankel mit Hirsch „Sacker“.
HM RJ Hubert Egender hatte bei der Preisverteilung nicht nur ein „Füllhorn“ von wertvollen Preisen zu vergeben, sondern auch mit seiner Gattin Mariette und ihrem Gastroteam für beste Bewirtung gesorgt.
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BEZIRKSGRUPPE BLUDENZ
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Matador führt auch in diesem Jahr überlegen! Manfred Vo nbank m 4. Juni konnten die Veranstalter der Abwurfstangenschau Bezirk Bludenz in Dalaas Vertreter aus acht von neun Hegegemeinschaften begrüßen.
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AUF EINEN BLICK – DIE BESTEN FÜNF AUS DEM BEZIRK BLUDENZ PUNKTE 210,64 198,75 197,40 196,29 195,31
KOPF 9. 10. 11. 10. 9.
GEWICHT 6,84 kg 6,80 kg 6,20 kg 6,42 kg 6,18 kg
HIRSCHNAME Matador Gilberto Villgrassner Gaua 1 Christof 1
REVIER / FINDER Älpele/Tannläger/Berthold/Berthold Raggal/Meyer/Kaufmann Stock 1/Ganahl Tschagguns/Kessler Älpele/Tannläger/Berthold/Berthold
In der unteren Mittelklasse verhält es sich, auf Grund der hohen Abschusszahlen in der Jugendklasse, genau umgekehrt. Hier ist eine massive Reduktion deutlich sichtbar. Und die gewünschte Bestandesumkehr tritt hier sichtbar in Aktion. 171 Hirsche wurden fotografisch ins „Hirschbüchle 2011“
Fo to s: Ro bert Häusle
Eine große Anzahl an Jägern und Jagdinteressierten aus nah und fern konnten insgesamt 1.600 Abwurfstangen und die dazugehörigen Serien aus dem gesamten Bezirk Bludenz begutachten, darunter jene von 94 Erntehirschen. Der Trend zu immer älteren Hirschen konnte auch in diesem Jahr markant beobachtet werden. Von 94 Erntehirschen sind 45% zwölf Jahre und älter.
Die besten fünf: v.l. Gerhard Berthold mit Matador, Edwin Kaufmann mit Gilberto, Heinz Ganahl mit Villgrassner, Manfred Kessler mit Gaua 1, Johannes Berthold mit Christof 1
(Bezirk Bludenz) aufgenommen. Aus Platzgründen werden die Abwürfe erst ab dem 6. Kopf fotografiert. Das Durchschnittsgewicht aller 94 Erntehirsche betrug 5,25 kg, die schwersten Ab-
würfe hatten ein Gewicht von 6,84 kg („Matador“, HG 2.3). Die Veranstaltung war wie gewohnt bestens organisiert. Weidmannsdank an die Vielzahl an freiwilligen Helfer der Bezirksgruppe Bludenz,
welche zum Erfolg dieser Veranstaltung beigetragen haben. Ebenfalls ein herzliches Dankeschön an alle Hegeobmänner, Berufsjäger und Jagdschutzorgane für ihre vorbildliche Mitarbeit.
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JÄGERSCHULE
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141 Schüler in der Vorarlberger Jägerschule sorgen für ein tolles Ergebnis bei den Prüfungen Jö rg Gerstend ö rfer n diesem Schuljahr wurden 141 Teilnehmerinnen und Teilnehmer (95 JungjägerInnen, 22 Ausbildungsjäger und 24 Blockkürsler) von 34 Lehrenden unterrichtet.
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Im Monat Mai fanden an den Bezirkshauptmannschaften und im Landhaus die Prüfungen statt. Nach den schriftlichen Prüfungen sowie den praktischen Prüfungen im Wildpark fanden am 17. und 18. Mai die mündlichen Prüfungen der Ausbildungsjäger im Landhaus statt. Zwölf
Ausbildungsjäger sind zu diesen Prüfungen angetreten, wovon zehn die Prüfungen bestanden haben: Christian Ammann, Viktorsberg Bernhard Bickel, Raggal Werner Enenkel, Thüringerberg Gerhard Gmeiner, Langen b. Bregenz Doz. Dr. Wolfgang Hofmann, Feldkirch Michael Mossbrugger, Bizau Florian Salzgeber, Tschagguns Klaus Schmidinger, Egg German Schneider, Wolfurt Reinhard Strondl, Lech
Zwei Ausbildungsjäger wurden reprobiert, d.h. sie können im Herbst das einzelne Fach, welches sie nicht bestanden haben, wiederholen. Stolze 94 JungjägerInnen haben den „Normalkurs“ im November 2010 begonnen. Von diesen sind 85 zu den Prüfungen angetreten, wovon 65 bestanden haben. Dies bedeutet einen Prozentsatz von 76,4%, was etwa 10% über dem Ergebnis der Vorjahre liegt. Vierundzwanzig JungjägerInnen haben den Blockkurs in den ersten beiden Aprilwo-
chen besucht. Alle sind zur Prüfung zur Erlangung der Jagdkarte bei den Bezirkshauptmannschaften angetreten, 19 haben die Prüfung bestanden. Dies bedeutet eine Erfolgsrate von 79,1%, was weit über dem Schnitt der letzten Blockkurse liegt. Peter Stieger studiert Andragogik an der Pädagogischen Hochschule in Feldkirch und schreibt seine Masterarbeit über unsere Jägerschule und hat für diesen Zweck eine Evaluation bei allen Teilnehmern der Jägerschule gemacht.
Exkursion des Jungjäger-Blockkurses 2011 Stefanie Sand er & Susanne Vo nier m 15. April fanden zum Abschluss der zweiwöchigen theoretischen Ausbildung des Blockkurses zwei Exkursionen statt.
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Hubert Loretter (Präparator
und Jagdschutzorgan) führte die angehenden JungjägerInnen durch den Wildpark in Feldkirch. In gut zwei Stunden wurde das theoretische Wissen über die verschiedenen Wildarten vertieft und das Interesse der Teilnehmer durch viele interessante Details geweckt.
Das Thema der Exkursion am Nachmittag war „Wald und Forstwirtschaft“. Raimund Rauch (Waldaufseher und Jagdschutzorgan) führte uns in Bürs durch Wald und Flur. Beeindruckend war vor allem, wie viel es auf der relativ kleinen Fläche, die begangen wurde, zu sehen gab: vielfäl-
tige Vegetation, verschiedene Wildverbisse, Kontrollzaun, verschiedene Formen der Waldbewirtschaftung und vieles andere mehr. Für den gelungenen Abschluss unseres Blockkurses bedanken wir uns mit einem herzlichen Weidmannsdank.
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JÄGERSCHULE
Waldexkursion der Jungjäger mit Raimund Rauch Ulrik e & Josef Galehr ägerinnen und Jäger bewegen sich viel im Wald, daher sollten sie auch die Grundsätze der Waldökologie kennen. Unter der Leitung von Waldaufseher Raimund Rauch und in Begleitung von Schulleiter Mag. Jörg Gerstendörfer fand am 30. April 2011 nachmittags die vierte Waldexkursion in den Wäldern der Agrargemeinschaft Bürs statt. Für die 17 Schülerinnen und Schüler war die Praxis eine hervorragende Ergänzung zur bereits erfahrenen Theorie. Wie anders können die unterschiedlichen Blätter der verschiedenen Bäume und Zeigerpflanzen besser kennengelernt werden.
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Den Waldfunktionen und Waldgesellschaften widmete sich der erst Teil der Exkursion. Den Wildschäden, und wie Jäger und Förster diese
gemeinsam gering halten können, wurde viel Zeit eingeräumt. Am Vergleichsflächenpaar wurde intensiv diskutiert. Mitten im Wald sind wir auf einen Femelschlag gestoßen, beim dem die ersten Ansätze der Naturverjüngung gut sichtbar waren und besprochen werden konnten. Die zahlreichen Fragen wurden bestens beantwortet. Da der Samstag noch schöner und wärmer war als vorhergesagt, war es ein sehr lehrreicher und schöner Tag. Abschließend führte uns der Weg über das Naturdenkmal „Kuhloch“ zum gemütlichen Ausklang und zur Diskussion des Nachmittags. Ein herzliches Weidmannsdank an Raimund Rauch für die hervorragende und lehrreiche Exkursion.
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GESCHÄFTSSTELLE
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IN DER GESCHÄFTSSTELLE ERHÄLTLICH: • „Birschfibel“ – Die Birsch – der Gang zu Fuß durch das Revier 80 Seiten, 25 Farbfotos, Format: 21 x 14,5 cm Autor: Paul Herberstein Preis: EUR 19,00
• „Fütterung von Reh- und Rotwild“ Ein Praxisratgeber, mit CD Autoren: Deutz/Gasteiner/Buchgraber 144 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Hardcover Preis: EUR 19,90
• „Wildbret-Hygiene“ – Rechtliche Grundlagen Wildfleisch – Wildbret / Mikrobiologie und Hygiene Autoren: Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer, Dr. Peter Lebersorger, Hans-Friedemann Zedka Preis: EUR 19,00
• „Richtiges Erkennen von Wildschäden am Wald“ Autoren: Dr. Fritz und Dr. Susanne Reimoser Preis: EUR 7,50
• „Österreichs Jagd im 20. Jahrhundert – Eine Chronik“ Autor: Hermann Prossinagg Preis: EUR 70,00
• „Leitfaden für die Lebensraumgestaltung von Auer-, Birk- und Haselhuhn in Vorarlberg / Österreich“ Autorin: Mag. Monika Dönz-Breuß Preis: EUR 7,00
• „Gabelzart“ - Fleisch sanft garen macht´s möglich. Anleitung, Hinweise und Rezepte zu einer neuen und besonderen Garmethode Autor: Werner Wirth Preis: EUR 28,00
• „Steinwildstudie über das Steinwildprojekt Lech-Quellengebirge“, Beobachtungen - Ergebnisse - Schlussfolgerungen Autor: Dr. Peter Meile Preis: EUR 10,00 • Vorarlberger Jägerhut: „Vorarlbergerin“/„Zimba“ (EUR 75,00) • Vorarlberger Jägeruhr, ohne Batterie (EUR 20,00) • Aufnäher mit Wappen (EUR 5,00) • Schildmütze mit Wappen Vorarlberger Jägerschaft (EUR 7,50)
• T-Shirt mit Kragen mit Wappen Vorarlberger Jägerschaft Größen M, L, XL, XXL (EUR 18,00) • T-Shirt ohne Kragen mit Wappen Vorarlberger Jägerschaft Größen M, L, XL, XXL (EUR 15,00) • Glückwunschkarten mit Jagdmotiv, groß (EUR 4,00), klein (EUR 3,50)
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BEITRITTSERKLÄRUNG Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zur Vorarlberger Jägerschaft, der gesetzlich anerkannten Interessenvertretung der Jäger in Vorarlberg. Der Mitgliedsbeitrag beträgt EUR 30,– für Jäger bzw. EUR 25,– für Jagdschutzorgane. ……………….........…………, den…………......……
…………...…………...…………………. Unterschrift
Meine Personalien: Titel: ……………………….
Geb. Datum: …………..………….
Beruf: ..…………....………....
Vor- u. Zuname: ………………………………………………………………..................…………….… Straße und Hausnummer: ……………………………...............……………………….……………..… Postleitzahl: …………………
Ort: ………………………..……………………..............………….....
Tel: ..……………….………….
E-Mail: ……………...............………………………..…………..……
BITTE LESERLICH SCHREIBEN und die Beitrittserklärung an die Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft, Markus-Sittikus-Str. 20/2.OG, Postfach 64 in 6845 Hohenems senden oder per FAX an 05576 / 74677. Ein Beitritt ist auch Online unter www.vjaegerschaft.at möglich.
Aufruf der Vorarlberger Jägerschaft! Sie haben... • Bilder, Fotos, Berichte, Notizen • Waffen, Ausrüstung, Bekleidung (keine Trophäen) ... die... • sehr gut erhalten und • historisch für Vorarlberg oder eine spezielle Region interessant sind. Sie können uns die Exponate... • kostenlos • oder als Leihgabe • oder zum Kopieren geben Wir verwenden die Exponate für... • den Aufbau eines historischen Archivs zur Geschichte der Jägerschaft und der Jagd in Vorarlberg • Ausstellungen, die zeigen sollen, wie sich die Jagd in Vorarlberg entwickelt hat • Ausstellungen, die das Verständnis der Bevölkerung für die Jagd stärken sollen Bei Interesse wenden Sie sich an... Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft Geschäftsstellenleiterin Carmen Kaufmann Markus-Sittikus-Str. 20, 6845 Hohenems Tel. 05576 / 74633 Email: info@vjagd.at
Koordinator: Dr. Reinhard Bösch, Telefon 0676 / 33 49 446
Magensteine
Dr. Reinhard E. Bösch ass es sich bei diesen Steinen nicht darum handelt, was uns Menschen manchmal im Magen liegt und auch nicht darum, was im Märchen die sieben Geißlein dem bösen Wolf in den Leib gepackt haben, weiß der kundige Weidmann. Vielmehr sind das die kleinen Steinchen, auch Weidkörner genannt, die sich in den Mägen von unter anderem Raufußhühnern finden und denselben bei der Verdauung helfen.
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Seit vergangenem Herbst besitzt die Vorarlberger Jägerschaft den jagdlichen Nachlass von Ing. Josef Henrich (1877-1943). Henrich war nicht nur jahrzehntelang Leiter der Wildbachverbauung und der Landesforstinspektion in Vorarlberg, sondern auch Gründungsmitglied des Jagdschutzvereins. 1935 folgte er dem plötzlich verstorbenen Obmann Dr. Ferdinand Kinz für knapp zwei Jahre an der Spitze unseres Vereins nach. In diesem Nachlass befindet sich neben zahlreichen Dokumenten, Zeitschriften und Büchern auch eine MagensteinSammlung, welche uns neben den genannten Beständen von den Erben, dem Ehepaar Dr. Falser, dankenswerterweise in gereinigtem und geordnetem Zustand übergeben worden ist. 1
Originaltrophäe Henrichs mit dem heutigen Zustand der Sammlung.
Über ein Vierteljahrhundert sammelte Henrich die Magensteine von etwa 600 Auerhähnen, 220 davon archivierte er als Referenzstücke, jedes in einem Reagenzglas, in seiner Sammlung. In den Nummern 16 und 17 der Zeitschrift „Der Deutsche Jäger“ publizierte er im Jahre 1928 die wissenschaftlichen Ergebnisse seiner Forschung. Von den 220 Auerhähnen kamen 208 am Morgen und nur zwölf am Abend zur Strecke. Die Jagd fand während der Balz im Frühjahr statt, sodass im wesentlichen Winternahrung in Betracht kam. Jeder Hahn wurde etwa fünf Stunden nach dem Schuss gewogen, der Erlegungsort registriert und in eine Landkarte Vorarlbergs eingetragen. Auch der ent-
Juli / August 2011 nommene Magen wurde genau gewogen, anschließend entleert und das Gewicht noch einmal bestimmt. Die Differenz ergab den Mageninhalt, also Speisebrei mit Magensteinen. Nach dem Ausschlemmen des ersteren wurden die Steinchen zur weiteren Untersuchung getrocknet, unter anderem wurden sie mit Salzsäure auf Kalk untersucht. In keinem einzigen Magen wurde Kalkstein gefunden, zu mehr als 80% allerdings harte Silikate. Der schwerste der Hähne wog 6 kg, der geringste 3 kg. In den Gewichtsvergleichen trat klar zutage, dass die Steine einen wesentlichen Anteil an der mechanischen Arbeit des Magens leisten. Henrich stellt fest, dass der Auerhahn kein Zug- oder Stand-, sondern ein Strichvogel sei. Über den Sommer könne man vielerorts Stücke bestätigen, wo man sie zur Balzzeit vergeblich suche, wobei Hennen weniger wanderten als Hähne. Die Sortierung der Magensteine nach Schussorten zeigte, dass sich unter den Steinchen Silikate befanden, welche nicht in der Gegend des Erlegungsortes haben aufgenommen werden können. Nach Vergleichen mit einer Sammlung von Sanden, welche Henrich angelegt hatte, konnte er für den Beobachtungszeitraum, also für die Zeit von vor etwa 100 Jahren, drei Hauptzentren für das Vorkommen des Auerhahns in Vorarlberg bestimmen: Erstens den Raum Bödele oberhalb von Dornbirn, dann das Silbertal und schließlich Laterns. Auffallend war dabei das vermehrte Vorkommen in Gebieten mit großen Moränenablagerungen. Damit schien bewiesen, dass die leichtere Erreichbarkeit von Magenkieseln entscheidend für den Aufenthaltsort sei und dass diese Räume zur Aufnahme neuer Kiesel immer wieder aufgesucht würden. So fand Henrich in den Mägen von im
GESCHICHTE DER JAGD IN VORARLBERG Bregenzerwald erlegten Hähnen Milchquarze, welche nur auf dem Bödele gefunden würden. Die Untersuchung der Magensteine von Spielhähnen, die Henrich auch begonnen hatte, würde beweisen, dass der kleine Hahn noch weit mehr wandere als der große. 2 Mit seiner Auerhahn-Magensteinsammlung und der wis-
senschaftlichen Auswertung nach den Möglichkeiten seiner Zeit beschreibt Henrich das Vorkommen und den Zustand der Habitate dieses beeindruckenden Wildes, wie es sich vor etwa 100 Jahren dargestellt hat. Die schmerzlichen Veränderungen zu heute sollten wir zur Kenntnis und zum Anlass nehmen, auch weiterhin an einer Verbesserung des Lebens-
33 raumes für Raufußhühner zu arbeiten. Das ist schließlich gute Tradition der Vorarlberger Jägerschaft.
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Vorarlberger Jägerschaft. Nachlass Henrich. Magenstein-Sammlung 2 Josef Henrich, Das Weidkorn. In: Der Deutsche Jäger 1928, 50.Jg,, Nr.16 S.269-271 und Nr.17 S.285-287
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JAGD & TRADITION
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„Kleider machen Leute“ – die Kleidung der Jäger Otto Vonblon n der Novelle „Kleider machen Leute“ des Schweizer Dichters Gottfried Keller steht ein Schneidergeselle im Mittelpunkt, der sich trotz Armut immer gut gekleidet hat. Er wurde für einen Grafen gehalten und spielte diese Rolle vortrefflich, heiratete eine reiche Bürgerstochter und kam zu Reichtum und Ansehen. Der Sinnspruch „Kleider machen Leute“ hat in der Bevölkerung heute noch einen großen Stellenwert – sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht. Provokante Kleidung kann oft Ausdruck von Widerstand bedeuten und vornehme Kleidung zeugt vielfach von Respekt und Wertschätzung gegenüber anderen, kann aber auch einiges vortäuschen. Die Kleidung alleine ist allerdings keine Garantie für die inneren Werte des Menschen, der in ihr steckt. Personen, die bei gegebenem Anlass in der Gesellschaft gut gekleidet sind, hinterlassen in den meisten Fällen einen positiven Eindruck. Kaiser Karl der Große (um 750 n.Chr) und der letzte Ritter Kaiser Maximilian I. (um 1580 n. Chr), forderten für sich und ihre Jäger eine einheitliche Jagdbekleidung nach dem Stil der einfachen Landbevölkerung. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts führte dann Erzherzog Johann den grauen, grün besetzten Lodenrock ein, aus dem der Steireranzug entwickelt wurde. Erzherzog Johann legte seinem Großneffen Franz Joseph, dem späteren Kaiser die Liebe zur Tracht in die Wiege: er schenkte ihm zur Taufe einen Steirerhut. Als er später den sechzehnjährigen Franz Jo-
Foto: Monika Dönz-Breuß
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Der einheitliche Janker der Jagdaufseher zeigt deren Zusammengehörigkeit.
seph zur Jagd einlud, bat er ihn in Tracht zu erscheinen. Franz Joseph folgte diesem Verlangen und hielt der Jagd und der steirischen Jagdkleidung ein Leben lang die Treue. Wie auf verschiedenen Abbildungen immer wieder zu sehen ist, gehört auch ein Jagdhut sowohl zur praktischen wie auch zur festlichen Jagdbekleidung bzw. zur Tracht. Der Hut ist Bestandteil der Jagdkleidung.
Stellenwert der Kleidung Die Bedeutung, die Kleidung im Leben eines einzelnen Menschen hat, ist individuell sehr unterschiedlich und abhängig vom gesellschaftlichen Umfeld. Für den einen ist sie unwichtige Äußerlichkeit bzw. zweckgebundener Gebrauchsgegenstand, für den anderen wichtiger Bestandteil seines täglichen Lebens – denken wir nur an die vielen Anhänger der Modeströmungen. Bei der Jagdkleidung unterscheiden wir die praktische Jagdbekleidung als „Berufskleidung“ und eine Jagdkleidung für gesellschaftliche Anlässe, wie Hubertusfeiern, Jägerversammlungen oder andere jagdliche Festlichkeiten. Dabei hat die Kleidung auch den Vorteil, die Mitglieder einer Gruppe als Angehörige
dieser Gruppe zu kennzeichnen. Im Sport bestimmt das Trikot den Träger als Angehöriger eines Vereines oder einer Mannschaft. Im Normalfall dient diese einheitliche Kleidung nur zur Unterscheidung von anderen Personen oder Gruppen und sagt wenig über die Eigenschaften dieser Gruppe aus. Deutlich anders ist dies bei gruppenspezifischer Kleidung, die eine Präsentation von Berufsrollen, Rang- und Standesunterschiede vorsieht, wie z.B. bei Piloten, Polizei, Militär oder Feuerwehr etc.
Kleidung – wichtiges Kommunikationsmittel Auf jeden Fall hat die Kleidung als Kommunikationsmittel einen nicht zu unterschätzenden Stellenwert. Sie ist ein äußeres Zeichen der Zugehörigkeit, d.h. im Umkehrschluss, dass sich ein Jäger in Blue Jeans mit einem sichtbaren Zeichen gegen diese Zugehörigkeit stellt, auch wenn er es nicht unbedingt mit Absicht tut. Dabei ist die „Kleidervorschrift“ für jagdliche Kleidung sehr variabel und bietet viele Kombinationsmöglichkeiten. Das klassische Jägergrün kann mit grau, braun und schwarz kombiniert werden, wobei die Materialien sich keineswegs mehr auf Lo-
den, Leinen und Leder beschränken. Eine Ausnahme bilden die teilweise gesetzlich vorgeschriebenen Signalfarben bei Gesellschaftsjagden. In den letzten Jahren haben moderne und auch praktische Funktionsstoffe einen modischen Schwung in die Jagdbekleidung gebracht, abgesehen von der Trachtenmode, die mit jagdlichen Farben und Motiven zur Zeit wieder einen ziemlichen Aufschwung erlebt. Besonders lobenswert sind Auftritte in traditioneller Jägertracht mit Lederhose, Haferlschuhe, Lodenjanker oder Leinenjacke und Hut mit dezentem Schmuck, wie Gamsbart oder Spielhahnstoß etc., wie auch auf dem aktuellen Titelbild zu sehen. Die Jagd und das Verständnis für unser jagdliches Handeln braucht die Zusammengehörigkeit der Gruppe der „Jäger“. Um diese Gemeinsamkeit in der Öffentlichkeit zu zeigen, ist ein Auftreten im jagdlichen Outlook eine Notwendigkeit. Jeder einzelne Jäger ist mit seinem Bekenntnis zur Gruppe ein wichtiges Bindeglied der Jägerschaft in Österreich und in vielen Ländern Europas.
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JAGD & TRADITION
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Jagd & Tradition
GRÜN – grau - braun – schwarz oder blau Otto Vonblon Die Aufzählung der Farben hat nichts mit politischen Parteien zu tun – sie sollen uns nur wieder an die jagdliche Kleidung und an die traditionellen Jagdfarben erinnern.
Blue Jeans – die neue jagdliche Kleidung? Mittlerweile ist die Blue Jeans weltweit zu einem universalen und für verschiedene Anlässe auch zu einem praktischen Kleidungsstück geworden. Sie hat bereits in der Trachtenmode – besser gesagt im Trachten-Look – Einzug gehalten. Nur auf der Jagd ist sie weder praktisch noch ist sie Bestandteil einer jagdlichen Kleidung und schon gar nicht einer festlichen Jagdkleidung. Es ist schon klar,
dass nicht die Kleidung den Jäger ausmacht, aber sie lässt in vielen Fällen auf die Einstellung der Person zur Jagd schließen, d.h. aber nicht, dass sich alle Jäger, die sich in jagdlicher Kleidung präsentieren, nur die braven und guten Jäger sind. Die traditionelle Jagdkleidung in grün, braun, grau, schwarz soll wenigstens dazu beitragen, die Gemeinsamkeit der Jäger nach außen zu dokumentieren, auch wenn hie und da der eine oder andere die Büchse samt Jagdkleidung besser an den Nagel hängen würde.
Jagdliche Zunftkleidung Die Jagd kämpft um ihr Ima-
ge. Gerade in Zeiten wie diesen ist es wichtig, einheitlich und geschlossen in der Öffentlichkeit aufzutreten und dazu dient nicht nur das „Wollen“, sondern das gemeinsame Handeln und nicht zuletzt das Auftreten in einheitlicher Zunftkleidung mit Hut. Es muss ja nicht immer alles gleich grün sein – von den Socken übers Taschentuch bis zur grünen Unterhose. Die jagdliche Kleidung vermittelt Zusammengehörigkeit – das grüne Geländefahrzeug stößt in der Bevölkerung eher auf Ablehnung. Stellen Sie sich im Vergleich vor – ein Symphonieorchester, jeder in unterschiedlicher Freizeitkleidung, womöglich mit Badeschlapper, spielt ein klas-
sisches Konzert. Schon aufgrund der unpassenden Kleidung würde die Gesamtleistung des Orchesters geschmälert werden – für viele würden sie schlechter spielen. Die Bedeutung der Kleidung und die Beeinflussung durch die Kleidung sind nicht zu unterschätzen. Auch Rocker kleiden sich in einheitlicher schwarzer Lederkluft. Sie demonstrieren damit Einigkeit und Zusammengehörigkeit. In Bezug auf eine einheitliche Kleidung scheint es überall zu klappen, nur bei den Jägern nicht oder haben Sie schon einmal einen Feuerwehrmann oder einen Musikanten einer Blaskapelle in Blue Jeans marschieren gesehen?
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Landesmeisterschaften in der jagdlichen Kugel in Nenzing mit Rekordergebnis bei den Jägerinnen wurde die letztjährige Siegerin Cornelia Scheffknecht vor der erstmals angetretenen Elena Hagen.
Dr. Heinz Hagen Bei strahlendem Wetter und besten äußeren Bedingungen wurden die diesjährigen Landesmeisterschaften in der jagdlichen Kugel unter der organisatorischen Leitung von Thomas Battlogg und seinem (Familien)Team reibungslos und zügig abgeschossen. Ob gerade das wunderbare Wetter der Grund für die relativ geringe Teilnehmerzahl war?
Bei den Jägern siegte Dr. Heinz Hagen mit 196 Ringen. Die Silbermedaille ging an Simon Battlogg, den Sohn von Thomas Battlogg, vor Mario König aus Göfis, der erstmals zu diesem Bewerb antrat.
Erfreulich und besonders herauszuheben ist der Umstand, dass bei den Jägerinnen mit 196 Ringen ein neuer Landesrekord aufgestellt wurde. Elin Magnusdottir hat damit nicht nur die Damenwertung gewonnen, sonder auch das zweitbeste Ergebnis aller Teilnehmer geschossen. Zweite
Die Rangliste bei den Jägern Senioren führte Wilfried Konzett aus Nüziders (192 Ringe)
Battlogg (Jahrgang 1930!) und Kurt Steurer.
Die Jagdaufseher Senioren gewann Franz Moosbrugger mit guten 189 Ringen vor dem unverwüstlichen Richard
Allen Siegern und Teilnehmern eine herzliche Gratulation und ein kräftiges Weidmannsheil!
Fo to : Tho m as Battlo gg
Für das beste Ergebnis (198 Ringe) sorgte in diesem Jahr Jagdschutzorgan Thomas Battlogg, der damit auch verdientermaßen den Pokal des Tagessiegers stolz in Empfang nehmen konnte. Zweiter wurde Hermann Heidegger vor Josef Burtscher.
vor Kurt Hummer und Wilfried Beer an.
Die Sieger 2011 – v.l. Dr. Heinz Hagen, Elin Magnusdottir, Thomas Battlogg, Franz Moosbrugger, Wilfried Konzett.
Neu „aufgestelltes“ Tontaubenschießen in Au Schieß- und Trainingsmöglichkeiten in diesem Stil und Landschaftsambiente auch während des Jahres. Der Wettkampftag, mit idealen Schieß- und Witterungsbedingungen, lockte weit über hundert Flintenschützen nach Au. Bei der Siegerehrung konnte BJM-Stv. Roland Moos erstmals auch neben Sach-, Warenund Wildabschusspreisen ei-
Roland Moos or der imposanten Naturkulisse des mittlerweile renaturierten Steinbruchs im Auer „Heiligen Wald“ fand das 9. Auer Bezirks-Tontaubenschießen statt. Bezirksschießreferent und Bewerbsleiter Bertram Fetz und Hermann Rüf vom Auer Jägerstammtisch mit ihren bestens eingespielten Arbeitsteams, haben allerbeste Voraussetzungen für einen regulären und schönen Wurftaubenbewerb geschaffen. Als beispielgebende Neuerung wurde der Trainingstag am Freitag mit einem professionellen Instruktor von vielen interessierten Schützen und Jägern begeistert angenommen, gleichzeitig verbunden mit dem Wunsch nach weiteren
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gens kreierte wertvolle Designer-Glastrophäen an die Sieger überreichen. Bezirksjägermeister HM Hans Metzler dankte abschließend allen beteiligten Bezirksfunktionären, dem Chefauswerter Clemens, sowie der engagierten Mannschaft des Auer Jägerstammtisches und vor allem den beiden „Hausherren“
Josef und Hermann Rüf aus Au. Eine weitere Auflage des Auer „Heiligen Wald“ Tontaubenschießens im kommenden Jahr wird von den begeisterten Teilnehmern vehement erwünscht. Weitere Ergebnisse und Fotos finden Sie auf www.vjagd.at (Suchbegriff „Auer Tontaubenschießen“)
Foto: Uli Sottopietra
ERGEBNIS 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.
Dr. Heinz Hagen Tamaz Lah Richard Schaugg Kilian Lagnaz Maximilian Steurer Albin Fedier Franz Tschagran Max Drechsel Walter Hagen Helmut Beer
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Serie: Historische Entwicklung der Jagdgewehre – Teil 3
Kombinierte Kipplaufwaffen
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Repetiergewehre
Die Gründerzeit (1850 – 1873) und der damit verbundene wirtschaftliche und technische Aufschwung, brachte eine rasante Entwicklung der Hinterladerwaffen mit sich. Die Herstellung präziser Patronen und der Zündsysteme, welche anfangs noch erhebliche technische Bearbeitungsschwierigkeiten bereiteten, bekam man immer besser in den Griff und so wurden die Jagdwaffen und deren Handhabung wesentlich einfacher und schneller.
Kombinierte Kipplaufwaffen Kombinierte Kipplauf Hinterladerwaffen – Kugel und Schrot – kamen zusehends in Verwendung. Jagdlich hatten sie den großen Vorteil, dass sowohl Kugel- als auch Schrotpatrone gleichzeitig geladen
werden konnten und ein schussbereites Gewehr auf Niederwild, Raubzeug, aber auch auf Hochwild bereitstand. Waffen mit mehreren Läufen wurden mit Kipplaufverschlüssen ausgestattet. Dabei war der Lauf mit dem Verschlusskasten (Baskül), in dem die Verschluss- und Schlossteile samt zwei Spannhähnen untergebracht waren, durch ein Scharnier verbunden. Mit der bürgerlichen Jagdausübung stieg der Bedarf an mehrläufigen Jagdwaffen gerade deshalb so enorm, weil sich die neue Jägerschar meist kein Begleitpersonal – sprich: „Büchsenspanner“, welche stets ein geladenes Gewehr bereithielten – leisten konnten.
Fotos: Werner Beer
Werner Beer, Bezau Bataillo nsk d t. Majo r d er Kaiserjäger-Schützenk o m p anie Bezau
Jagdmunition: v.l. Kal. 44 (11,2), Kal. 8,15 x 42, Kal. 6,5 x 54, 12er Schrotpatrone
Drilling ein Flintenlaufgeschoss für einen zusätzlichen Fangschuss immer noch zur Verfügung stand.
Neue Zündstoffe Mit den neu entwickelten und rasch bedienbaren doppelläufigen oder Drillingsgewehren konnten zwei Schuss in unmittelbarer Folge abgegeben werden, während im
1885 wurden bereits Versuche mit chemischen Zündstoffen vorangetrieben. Die entscheidenden Impulse und Entwicklungen gingen wieder
Drilling mit Damastläufen Kal. 12/ 65 – Kal.44 (11,2), Baujahr 1886, Marke: Knecht – St. Gallen
einmal vom Militär aus. Es wurden größere Durchschlagskraft, verbunden mit höherer Mündungssgeschwindigkeit und wesentlich größerer Reichweite angestrebt, was nur durch höheren Gasdruck zu erreichen war. Das Schwarzpulver war in seinen Möglichkeiten über vier Jahrhunderte Entwicklung restlos ausgereizt. In Frage kamen nun chemische Zündstoffe, wobei das von Alfred Nobel im Jahre 1887 entwickelte Nitrozellulosepulver schon sehr erfolgreich als „Ballestit“ den Markt eroberte. Das rauchschwache Pulver hatte das Schwarzpulver als Treibladungsmittel fast völlig verdrängt, da es gegenüber dem herkömmlichen Schwarzpulver den Lauf kaum verschmutzte und wesentlich höheren Gasdruck erzeugte. Im Jagdbereich schritt die Umstellung von Schwarz- auf
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Nitrozellulosepulver nur sehr schleppend und vor allem mit so mancherlei überraschend auftretenden Schwierigkeiten voran. Anders als beim Militär wurden die bestehenden Jagdwaffen weiter verwendet und nicht im Arsenal eingelagert oder verschrottet und durch modernste Bauarten ersetzt. So mussten für die meist großkalibrigen Jagdwaffen neue Geschosse entwickelt und getestet werden, wobei auch Versuche mit härteren Bleilegierungen durchgeführt wurden. Meistens wurden schmale Kupferringe um die Bleigeschosse gelegt, um so dem höheren Gasdruck zu begegnen und das Überspringen der Züge zu vermeiden. Schließlich wurden auch weniger brisante Pulversorten eigens für die Jagdgewehre auf den Markt gebracht. Damastschrotläufe waren dem Gasdruck des neuen rauchlosen Pulvers keineswegs mehr gewachsen und es führte vielfach zum Bersten der Damastläufe. Da es auch zu Unfällen und schweren Verletzungen kam, wurde an die Jägerschaft eindringlich appelliert, keine rauchfreien Schrotpatronen in diesen Läufen zu verwenden.
Repetier-Jagdgewehre Im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts wurden magazinierbare Repetiergewehre entwickelt, wobei auch hier wieder das Militär eine besondere Vorreiterrolle spielte. Ferd. Ritter von Mannlicher und K. Schönauer entwickelten in Zusammenarbeit mit der Waffenfabrik Steyr schon 1890 eine besonders moderne magazinierbare Repetierwaffe, die in einigen europäischen Armeen als Ordonanzwaffe zum Einsatz kam. Das Modell 1900 – der legendäre Mannlicher-Schönauer im Kaliber 6,5 x 54 – war schließlich die Krönung die-
Büchsflinte Kal. 12/ 65 – Kal. 8,15 x 42, Baujahr 1895, Marke: Ferlacher
Repetiergewehr Mannlicher – Schönauer Kal. 6,5 x 54, Baujahr 1900, Marke: Mannlicher Schönauer v. Steyr, mit vorbereiteter org. Einhakmontage
ser Entwicklung und als Jagdwaffe beinahe unschlagbar. Voraussetzung dafür war einerseits die Erfindung der chem. Treibmittel und die Verkleinerung der Geschosskaliber, anderseits die Formgebung der Kupfermantelgeschosse. Die Patronen wurden meist in Ladestreifen zu drei und zu fünf Patronen in das Magazin gesteckt und konnten nacheinander geladen und abgefeuert werden. Es wurden anfangs Patronen im Kaliber 6,5 – 9,3 mm gefertigt. Mannlicher-Schönauer: Kaliber 6,5 x 54 Teilmantel Mündungsgeschwindigkeit: 730 m/sec Visierung: opt. Zieleinrichtung – Zielfernrohr 4-fach.
Optische Zieleinrichtungen Die wesentlich größeren Reichweiten der neuen Ge-
wehre machten es erforderlich, dass optische Zieleinrichtungen (Vergrößerungen) Verwendung fanden, um eine genauere Zielerfassung zu gewährleisten. Zur Wildbeobachtung half man sich
ebenfalls mit optischen Vergrößerungen in Form von Ferngläsern und Fernrohren (Spektive).
Zielfernrohr: für Einhak-Klemmmontage, 4fach mit Zielstachel, Baujahr 1900, Marke: K. Kahles Wien „Hubertus“; Fernglas: Baujahr 1895, Original Fernglas der Fa. C. Zeiss in Messingausführung
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52. Bürser Jagdschiessen RJ Richard Battlogg ältester und zugleich bester Schütze
Insgesamt nahmen 471 Teilnehmer am Jagdschießen teil, davon 273 Österreicher, 91 Schweizer, 71 Besucher aus Deutschland, 20 aus Italien sowie 16 aus Liechtenstein. Zwanzig Frauen ließen es sich dieses Jahr nicht nehmen, am Jagdschießen teilzunehmen. Annemarie Tanzer aus Neustift ging als beste Schützin hervor. Zur Preisverteilung begrüßten BJM Ing. Lothar Tomaselli und Bürgermeister Helmut Zimmermann die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Acht Teilnehmer erreichten die
volle Punktezahl von 50. Glücklicher Gewinner der Ehrenscheibe (gestiftetet von der Firma Keckeis GesmbH in Bludenz, gemalt von Walter Themessl) wurde RJ Richard Battlogg sen., gleichzeitig auch ältester Teilnehmer des Jagdschießens. Dank der Diszipin der Teilnehmer konnte die Veranstaltung unfallfrei durchgeführt werden. Ein herzliches Weidmannsdank an die Organisatoren und Helfer unter der Führung von Erich Plangg, welcher in diesem Jahr das 31. Mal das Jagdschießen organisierte, sowie den Sponsoren und Spendern von Preisen und Abschüssen. Weiters gebührt der Dank der Jagdgesellschaft Bürs für die Zurverfügungstellung des Revieres sowie die Übernahme der Bewirtung.
Foto: Robert Häusle
ie austragende Bezirksgruppe Bludenz kann wieder auf ein erfolgreiches Bürser Jagdschießen zurückblicken. Beide Tage der Veranstaltung genossen hervorragendes Sommerwetter. Der Samstag war geprägt durch die Teilnahme von 52 Jagdschutzorganen im Rahmen des 1. Jagdschutzorgane-Verbands-Schießen (siehe auch Seite 22), der Sonntagnachmittag durch zahlreiche Teilnehmer aus dem benachbarten Ausland.
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RJ Richard Battlogg (Bildmitte), mit Bürgermeister Helmut Zimmermann (links) und BJM Ing. Lothar Tomaselli (rechts), ist der Sieger des diesjährigen Bürser Jagdschießens.
ERGEBNISSE DES 51. BÜRSER JAGDSCHIESSEN Die 50er Schützen: Richard Battlogg sen., St. Anton i.M. Adolf Wiggenhauser, Berg Ing. Franz Arbogast, Heidenheim Max Barth, Donzdorf Rudi Sautter, Meßstetten Rainold Hiller, Lingenau Zlatko Pepevnik, Eschen / FL Johannes Flütsch, Zizers
Gewinnränge: Gold: gesamt 122 50 Ringe: 8 Teilnehmer 49 Ringe: 17 Teilnehmer 48 Ringe: 30 Teilnehmer 47 Ringe: 49 Teilnehmer 46 Ringe: 38 Teilnehmer
Kahlwildabschuss: Elisabeth Hammerle, Steeg
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Zielen? Womit? Hubert Schedler hne optische Zielhilfe zu jagen ist im Bereich Kugelschuss fast undenkbar. Wie auch beim Gewehr, besser ausgedrückt bei der gewählten Patrone, ist zuerst die Frage nach dem voraussichtlichen Einsatzzweck zu stellen. Variable Zielfernrohre entsprechen den heutzutage gestellten Anforderungen in fast allen jagdlichen Bereichen.
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Spät austretendes Wild und wechselnde Entfernungen sind „normal“. Wer in der Dämmerung versucht, über Kimme und Korn ein auf hundert Meter in grüner Wiese stehendes Reh anzuvisieren, der sollte junge Augen haben. „Bis zum letzten Büchsenlicht“ erfährt mit zeitgemäßer Zieloptik eine andere Bedeutung. Nur die rein rechnerischen Werte der Optik aus Datenblättern und Informationsbroschüren sagen vieles, aber keinesfalls alles. Der Vergleich dieser Werte kann eine Entscheidungshilfe sein. „Man“ wird sich mit optischen Begriffen wie Dioptrienausgleich, Lichtdurchlässigkeit, Randschärfe, Dämmerungszahl, Farbwiedergabe, Kontrast, Parallaxenausgleich und Helligkeit sowie den technischen Forderungen wie Schussfestigkeit, wasserdicht, auseinandersetzen müssen. Der noch manchmal verwendete Begriff „Nachtglas“ ist vielleicht etwas irreführend. Weit wichtiger ist es, die eigene Sehfähigkeit richtig zu beurteilen, bzw. beurteilen zu lassen. Altersbedingt, ein paar Jahre früher oder später, kann das Auge die volle Leistung einer Optik, speziell unter schlechten Lichtverhältnissen, nicht mehr nutzen. Entscheidend ist die bestmögliche Kombination mit
dem Auge des Benutzers, also nach Möglichkeit bei einem Test „vor Ort“ unter realen Einsatzbedingungen. Und das Ganze bei Tageslicht, mit Gegenlicht, schattigem Waldrand, Dämmerung mit oder ohne Dunst, Mondlicht, Reif und Schneeflächen. Als Faustregel kann gelten: die Zieloptik sollte mit dem Fernglas an optischer Leistung mithalten können. Ein stabiles Zielfernrohr mit entsprechender Mechanik hat auch Gewicht. Hier über einige Gramm mehr oder weniger lange nachzudenken lohnt sich nicht. Ein gut schießendes Gewehr, ob neu oder gebraucht, zu erwerben ist möglich. Und kann, ob neu oder gebraucht auch wirklich kostengünstig sein. Eine gute Optik wird immer ihren Preis haben. Die „Verbindung“ der Zieloptik mit der Waffe, die Montage und deren Ausführung ist, so weit eben möglich, visuell zu prüfen und auch zu testen. Perfekt gefertigte Montagen haben auch nach mehrmaligem Abnehmen der Zieloptik und wieder aufsetzen kaum Treffpunktveränderungen. Zielfernrohre mit Schiene sind sicher verkantungsfrei montiert. Bei Fix- oder Festmontagen wird dieser Test entfallen „müssen“. Das bedeutet aber keinesfalls, dass diese Befestigungen problemlos sind. Wenn sich bei einem ZF beispielsweise mit einer Korrektur der Höhenverstellung die Trefferlage auch seitlich verändert, bzw. bei einer Seitenkorrektur die Höhe, „wird wohl etwas nicht in Ordnung sein“. Schussfestigkeit und eine präzise arbeitende Mechanik sind
bei Markengläsern selbstverständlich. Dazu ein Test-Vorschlag: Bei eingeschossenem Gewehr selbstverständlich mit entsprechendem Streukreis und immer gleichem Haltepunkt zehn oder 15 Rasten (Klick) aufwärts, dann drei bis fünf Schuss; dann zehn oder 15 Rasten nach rechts; wieder ein Trefferbild schießen; dann wieder soviel Rasten abwärts wie aufwärts; wieder ein Trefferbild schießen; dann wieder die gleiche Anzahl Rasten nach links. Somit wäre die Ausgangsstellung wieder erreicht und wird mit einigen Schüssen kontrolliert. Als Er-
gebnis sollten die vier Trefferbilder ein Quadrat bilden. Die, nach Art der Waffe unterschiedlich großen, aber notwendigen Abkühlpausen müssen berücksichtigt werden. Bei kombinierten Waffen mit fest verlöteten Läufen wäre dieser vorgeschlagene Test sehr zeitaufwändig. Das Angebot ist nahezu unüberschaubar. Seriöse Beratung hilft bei Entscheidungen. Dazu wird aber auch Zeit und Munition benötigt. Diese Investition lohnt sich immer. Weidmannsheil!
Jägergedenkschießen in Buchboden Insgesamt 84 Jäger – darunter auch Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich mit Gattin – folgten der Einladung zum „Jäger-Gedenkschießen“ am 11. Juni 2011 nach Buchboden. Die Veranstaltung wurde durch den Jägerstammtisch Großwalsertal unter Obmann Dietmar Domig vorbildlich organisiert. Geschossen wurden fünf Schuss sitzend aufgelegt sowie ein Schuss stehend angestrichen auf die Ehrenscheibe. Für die Siegerehrung wurde der gemütliche Hock dann vom Festplatz ins Gasthaus zum Jäger verlegt. Sämtliche Schützen erhielten bei der Siegerehrung einen Warenpreis. Weiters wurde noch eine Tombola veranstaltet, bei welcher es ansehnliche Warenpreise und einen Murmeltierabschuss zu gewinnen gab. Über den Sieg konnte sich schließlich Wilfried Konzett freuen, welcher den Wettbewerb mit 50 von 50 Ringen für sich entschied, gefolgt von Josef Geiger und Raimund Rauch. Die Ehrenscheibe ging an Wilfried Martin, welcher sich knapp gegen Günter Erlbacher und Ferdl Nigsch durchsetzen konnte. Do m inik Zeller
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Üben mit unseren jungen Dachsbracken – eine interessante Herausforderung Werner Mattle ährlich erhält der Klub Dachsbracke Welpen aus den verschiedensten Zwingern. Das gibt mir den Anlass, außer unseren offiziellen Übungstagen mit den Junghunden und ihren Erstlingsführern zusätzlich zu arbei-
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ten, erklären, zeigen und zu verbessern. Die Arbeit stelle ich mir folgender Maßen vor: Bei Tagesanbruch lege ich den Junghunden eine künstliche Fährte je nach Welpenalter. Am Vormittag trifft dann der Hundeführer mit seinem Hund ein. Es wird besprochen, wo es Probleme gibt,
anschließend beginnen wir mit der Übung. Bei einem Pirschgang werden die Leinenführigkeit und das Ablegen geprüft. Anschließend wird die Schweißarbeit ausgearbeitet und nach Erfolg der Hund beim Stück abgelegt und anschließend das Verhalten nach dem Schuss
geübt. Viel Geduld aber vor allem auch viel Verständnis für unsere jungen Vierbeiner gehören hier dazu. Hiermit wünsche ich allen Hundeführern viel Spaß und Erfolg mit den Hunden. Wie heißt es so schön: Übung macht den Meister.
Frühjahrsübungstag des Klub Brandlbracke, Steir. Rauhaarbracke GF Christian Burtscher m 28. Mai haben wir in Vandans unseren Frühjahrsübungstag abgehalten.
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WANDERTAG Am 23. Juli 2011 laden wir alle Brackenfreunde zum Brackenjägerund Familienwandertag auf den Muttersberg ein. Treffpunkt ist um 09:30 Uhr bei der Talstation der Muttersbergbahn. www.bracken.at
Vier junge Hunde, drei Steirische Bracken und eine Brandlbracke, haben dabei schon ganz gute Leistungen gezeigt. In lockerer Art und Weise
wurde den Hundeführern gezeigt, wie man es dem jungen Hund richtig beibringt, damit er auch Freude an der Arbeit hat. Ein Dank an die Leis-
tungsrichter Christian Schapler und Norbert Mayer für die Mithilfe bei der Vorbereitung und die Bereitstellung des Reviers.
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Verein Deutscher Wachtelhunde in Österreich
Ehrung verdienter Mitglieder er Verein Deutscher Wachtelhunde in Österreich verlieh für 50 Jahre Mitgliedschaft und Treue zum Verein an Herrn Hans Schwendter (links im Bild) aus Feldkirch/Gisingen die goldene Ehrennadel. Hans war als Gründungsmitglied der Landesgruppe Vorarlberg und als langjähriger Schatzmeister sowie als Züchter vom „Zwinger Untere Walgau“ maßgeblich am Erfolg der Vorarlberger Landesgruppe beteiligt.
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treffen in der Landesgruppe Vorarlberg. Es ist schön, solche langjährigen Mitglieder in eigenen Reihen zu wissen. Es zeugt von einer ausgezeichneten
arlberg wünschen euch beiden Jubilaren weiterhin viel Gesundheit und Freude mit den Wachtelhunden.
Kameradschaft innerhalb des Vereines und der Landesgruppe Vorarlberg. Der Verein Deutscher Wachtelhunde in Österreich sowie die Landesgruppe Vor-
Martin Sch ne tze r
Für 40 Jahre Mitgliedschaft erhielt Ing. Siegfried Fulterer (rechts im Bild) aus Hohenems, das Ehrenabzeichen in Gold. Siegfried ist als aktiver Hundeführer und durch sein Wissen um Wald und Wild immer ein gern gesehenes Mitglied. Mit seinem Humor bereichert Sigi stets die Wachtel-
Klub Deutscher Wachtelhunde
Prüfungssieg ins Ländle geholt Weiters konnte unser Mitglied Alexander Geßler, Neukirch/D mit seiner DW-Hündin Hexe vom Wildererstein einen 1. Preis und den Prüfungssieg im Rahmen der Jugendprüfung Wernigerode/D erreichen.
Martin Schnetzer ie Landesgruppe für Deutsche Wachtelhunde hat mit ausgezeichneten Leistungen den Prüfungssieg im Rahmen der Frühjahrsprüfung in Wolfsbach/NÖ ins Ländle geholt. Bei äußerst schwierigen Witterungsbedingungen (Trockenheit u. Sturmböen auf den Feldern) konnte Günter Burtscher aus Ludesch mit seinem aufgeweckten Rüden Frodo von der scharfen Meute einen 1. Preis und den Prüfungssieg in den Anlagen „A“ sowie Hannes Schatzmann aus Gisingen mit seiner Hündin Asta vom Ardetzenberg in den Anlagen „A“ einen 2. Preis erreichen.
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Fo to : Hannes Schatzm ann
Die Landesgruppe für Deutsche Wachtelhunde gratuliert den passionierten Hundeführern für die ausgezeichneten Leistungen.
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JAGDHUNDE
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Klub Vorstehhunde Vorarlberg
Rekordbesuch bei Generalversammlung Ed gar Entliche r aren in früheren Jahren im Durchschnitt 25 bis 30 Mitglieder samt Begleitung bei den Generalversammlungen anwesend, so erhöhte sich im letzten Jahr die Anwesenheit auf 48. Für uns damals eine kaum mehr zu toppende Zahl. Umso mehr waren wir heuer angenehm überrascht, als zur dies-
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jährigen Generalversammlung insgesamt 56 Mitglieder mit Begleitung erschienen. Der Saal war damit bis auf den letzten Platz besetzt. Wir sehen dies als Zeichen dafür, dass die Arbeit des Vorstandes entsprechend geschätzt wird und dass vor allem das Zusammengehörigkeitsgefühl und das Klima unter den Mitgliedern ein hervorragendes ist.
Die Generalversammlung nahm ansonsten ihren gewohnten Verlauf mit den Berichten des Obmannes, des Kassiers und der Vorschau auf die diesjährigen Aktivitäten. Ein Höhepunkt des Abends war eine Präsentation unseres Übungsleiters Wolfgang Kersting, in der er Ausschnitte aus unserer Vereinstätigkeit und den Übungstagen, verbunden mit wun-
derschönen Bildern von Tieren und Naturaufnahmen brachte. Anschließend verwöhnte uns unser Vereinsmitglied Karlheinz Obermeier vom Gasthof Adler in Mäder mit kulinarischen Köstlichkeiten. Bei Speis und Trank wurde noch lange diskutiert und Wunderdinge der einzelnen Hunde zum Besten gegeben. Das alles natürlich ohne eine Spur von Jägerlatein.
Übungstage Die gute Stimmung der Generalversammlung setzte sich dann auch bei unseren Übungstagen fort. So erschienen bis zu 22 Hunde zu den einzelnen Übungstagen, wo wir (bis auf die Schweißarbeit) die Anlagen unserer Hunde förderten. Dies geschah hauptsächlich bei der Wasserarbeit, schleppen und bringen von Hasen, Federund Raubwild sowie dem
Vorstehen. Den hohen Ausbildungsstand unserer Hunde konnten wir weiters beim Landesjagdhundetag in Hohenems eindrucksvoll unter Beweis stellen. So führte Kurt Kremmel mit seinem Kleinen Münsterländer (KlM) die Wasserarbeit, Peter Schneeberger mit dem Deutsch Kurzhaar (DK) das Vorstehen und Gerald Primisser mit dem Pudelpoin-
ter (PP) die Fuchsschleppe vor. Durch das Vorführen der einzelnen Arbeiten durch verschiedene Vorstehhunderassen (KlM, DK, PP) wollten wir gleichzeitig darauf hinweisen, dass in unserem Vorstehhundeklub (KVHV) insgesamt 14 verschiedene Vorstehhunderassen vertreten sind, welche alle diese Arbeiten beherrschen.
Unsere Übungstage und damit auch unser Vereinsleben steht und fällt mit einem guten Übungsleiter. Mit Wolfgang Kersting haben wir einen hervorragenden Ausbildungsleiter in unseren Reihen, der es versteht, die Hunde entsprechend zu fordern und den Mitgliedern mit Rat und Tat und guten Tipps für die Ausbildung jederzeit zur Verfügung steht. Als Dank für seine unermüdliche Arbeit und den immer wieder verblüffenden Ideen überreichte ihm Obmann Edgar Entlicher im Rahmen eines gut besuchten Übungstages ein entsprechendes Präsent.
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Dachshundeklub Vorarlberg
Anlagenprüfung ober der Erde Übungstagen im Revier von Georg Spettel in Langen bei Bregenz und Klaus Müller in Satteins konnte die Prüfung am 14. Mai 2011 ebenfalls im Revier Satteins erfolgreich abgewickelt werden. Bei besten Wetterbedingungen führten Mf. Willi Bauer
Iw an Wagner rotz spärlichen Nachwuchses an Dackeljungen im Besitz der Jägerschaft ist es heuer wieder gelungen, eine Anlagenprüfung ober der Erde abzuhalten. Nach zwei vorangegangenen
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aus Höchst, Theo Marte aus Sulz und Adolf Rauth aus Arzl (Tirol) ihre Hunde zur Schweißfährte. Die Teilnehmer erreichten zwei zweite und einen dritten Platz. Beim Stöbern im Walde geriet Rauhaardackel Edy von Theo Marte eine frische Hasenspur
in die Nase, die ihn beinahe zu einem größeren Ausflug verleitet hätte, wäre nicht unser Toni Morscher im Weg gestanden. Unseren Mitgliedern Georg Spettel und Klaus Müller sei an dieser Stelle für das Bereitstellen des Reviers und das Legen der Schweißfährten herzlich Dank gesagt. Als Richter fungierten Elmar Mayer und Mf. Werner Marte sowie Georg Spettel als Leistungsrichter-Anwärter. Auch ihnen ein herzliches Dankeschön. Eigentlich sollte es zum gleichen Termin zu einer Wasserarbeitsprüfung kommen, die aber leider „ins Wasser gefallen“ ist, da sich am zweiten Übungstag herausstellte, dass sich die jungen Hunde trotz sonnigen Wetters nicht badefreudig zeigten. Selbst die Animation mit bereits geprüften Hunden blieb erfolglos. Es werden wohl die Herrchen mit dem Nachwuchs demnächst in ein Baggerloch zum Baden gehen müssen.
Klub Schweißhunde Vorarlberg
Österreichisches Jagdhundeführerabzeichen Anlässlich des Vorarlberger Jagdhundetages 2011 konnte an folgende Vorarlberger Mitglieder des ÖSHV das Österr. Jagdhundeführerabzeichen des ÖJGV 1. Stufe überreicht werden: Hubert Loretter, Feldkirch Maximilian Auerbach, Schruns Bertram Netzer, St. Gallenkirch Herzliche Gratulation!
Foto: Stephan Hohn
GF Christian Fiel
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Fo to s: Step han Ho hn
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Pfostenschau als Abschluss für die Teilnehmer der Jägerschule Jö rg Gerstend ö rfer chon zum siebten Mal fand am 7. Mai der Landesjagdhundetag mit der Pfostenschau für den Blockkurs und die Jung- und Ausbildungsjäger im Bäuerlichen Schul- und Bildungszentrum in Hohenems statt. In seiner Ansprache bedankte sich der Schulleiter Mag. Jörg Gerstendörfer bei den zuständigen Personen und führte einige interessante Details an: z.B. wurden in diesem Jahr 141 Schüler (95 JungjägerInnen, 22 Ausbildungsjäger und 24 Blockkürsler) von 34
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Lehrenden unterrichtet. Nach einigen Anekdoten betonte er, dass die Jägerschule ja nur ein Jahr Zugriff auf die Schüler hat, um ihnen die Sache der Jagd zu vermitteln. Nach Grußworten von LJMStv. Sepp Bayer lud der Jagdhundereferent Martin Schnetzer, unterstützt vom Signal „Sammeln der Jäger“ der Jagdhornbläser Rotach alle ein, die von Gustl Beck moderierte Pfostenschau zu besuchen. Acht Jagdhundeclubs stellten sich mit ihren Hunderassen vor. Bevor diese Jagdhunde
zum praktischen Teil übergingen, hielt Kurt Fessler ein kurzes, interessantes Referat über die Beizjagd. Im Anschluss wurden einige
Bevor die Jagdhornbläsergruppe Rotach das Signal „Zum Essen“ blies, konnten Hans Moschner und Jörg Gerstendörfer die Gewinner des Tiefschusswettbewerbes ehren. Stefanie Sander aus Schruns, Christian Reich aus Au und Michael Schuler aus Batschuns gehörten zu den Besten.
Arbeiten wie z.B. „Ziehen aus dem Bau“ oder „Suchen und Vorstehen“ vorgeführt. Nach etwa zwei Stunden kehrten alle zum Festplatz zurück, wo der Landesjagdhundereferent Martin Schnetzer die Jagdhundeführerabzeichen verlieh. Ein Weidmannsdank ergeht an Hans Moschner, für den zur Verfügung gestellten Murmeltierabschuss sowie folgenden Sponsoren für die Warenpreise: Kettner Rankweil, Waffen Montfort Feldkirch, Waffen Beer Bludenz, Waffen Keckeis Bludenz, Firma Bömag Schruns, Margot Boss-Deuring Bregenz und Albert Deuring Bezau. Der Verein Deutscher Wachtelhunde sorgte wie in den vergangenen Jahren bestens für die Verpflegung der Gäste.
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AUSSCHÜSSE
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AUSSCHÜSSE STELLEN SICH VOR
Teil 8: Das Landesjagdhundereferat „Jagd ohne Hund ist Schund“ Martin Schnetzer Aktives Jagdschutzorgan und Leis tungsrichter Seit Februar 2009 Landesjagdhundereferent Vorarlberg
Im Jahr 1962 fand über Initiative unseres Altlandesjägermeister-Stellvertreters Ing. Rudolf Scherer und unter Mitwirkung von Werner Marte der 1. Vorarlberger Jagdhundetag in Rankweil statt. Die bunte Hundeschar anlässlich dieses Jagdhundetages veranlasste nun Ing. Rudolf Scherer, zu versuchen, das Jagdhundewesen in Vorarlberg umzugestalten. Diese Initiative führte dazu, dass die Vorarlberger Jägerschaft ein Jagdhundereferat schuf.
Das Landesjagdhundereferat wird seit Februar 2009 durch Martin Schnetzer vertreten. Als kooptiertes Mitglied ist er auch im Vorstand des Landesjagdschutzvereines vertreten. Der Landesjagdhundereferent ist für folgende Jagdhunde-spezifische Angelegenheiten zuständig: • Betreuung und Unterstützung der einzelnen in Vorarlberg vertretenen acht Jagdhundeklubs und deren Obmänner und Gebietsführer.
Drei Leitfiguren im Vorarlberger Jagdhundewesen. Alt-Landesjägermeister-Stellvertreter Ing. Rudolf Scherer, Initiator des Jagdhundereferates (Mitte), Werner Marte, einer der größten Hundefachleute Vorarlbergs (links) sowie Herwig Wohlgenannt (rechts), welcher dieses Referat bis Februar 2009 mit viel Umsicht und Sachverstand leitete. Ein aufrichtiges Weidmannsdank an diese Wegbereiter für die geleistete Arbeit und für die Unterstützung die sie immer noch zum Wohle unserer Jagdhunde in Vorarlberg geben.
• Organisation und Durchführung von Jagdhundepräsentationen im Rahmen der Jägerschule sowie diversen Messen. • Vertretung des Vorarlberger Landesjagdhundereferates gegenüber dem ÖJGV und ÖKV. • Beratung und Unterstützung von Jagdhundeinteressierten wenn es sich um Fragen und Auskünfte über Jagdhunde handelt. • Organisation und Unterstützung bei der Durchführung von Leistungsprüfungen des ÖJGV (z.B. erschwerte Schweißprüfung, Bringtreueprüfung). • Organisation von Leistungsrichterseminaren in Vorarlberg. • Pressearbeit für unsere Jagdzeitung. • Laufende Aktualisierung der Vorarlberger Nachsuchenbereitschaft. • Laufende Aktualisierungen auf dem Vorarlberger Jagdportal. • Das Landesjagdhundereferat ist bestrebt, die Arbeit und den Einsatz von gut ausgebildeten Jagdhunden in Vorarlberg zu fördern und zu unterstützen. Unser Ziel: Jeder ausübende Jäger in Vorarlberg soll bei Bedarf (Nachsuchen, Bewegungsjagden etc.) einen brauchbaren Jagdhelfer zur Verfügung gestellt bekommen.
Teamarbeiter des Landesjagdhundereferates: Landesjagdhundereferent: Martin Schnetzer Brandlbracke: Christian Burtscher Dachsbracke: Helmut Saurer Dachshunde: Elmar Mayer Deutsche Jagdterrier: Walter Ott
Deutsche Wachtelhunde: Martin Schnetzer Schweißhunde: Christian Fiel Tirolerbracke-Oberland: Wolfram Wachter Tirolerbracke-Unterland: Andreas Ennemoser Vorstehhunde: Edgar Entlicher
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JAGD
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Besuch in der Waldspielgruppe „Waldzwärgle“ ie Kinder der Bartholomäberger Waldspielgruppe „Waldzwärgle“ sind gut auf den Jäger und die Jagd zu sprechen. Kein Wunder, bekommen sie doch mehrmals im Jahr Besuch von Jagdschutzorgan Alfred Werle und seinem Hund. Auf die Jahreszeiten eingehend besucht Alfred Werle die Spielgruppe mehrmals im Jahr mit unterschiedlichen Präparaten von heimischen Wildtieren. Zusätzlich bespricht Alfred im Winter auch die Spuren der Wildtiere sowie die Überlebensstra-
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tegien – direkt im Wald vor Ort und auf kindgerechtem Niveau. Im Mai war der Schwerpunkt, wie könnte es auch anders sein, bei den Raufußhühnern – mit Präparaten von Auerhuhn, Birkhuhn und Haselhuhn „bewaffnet“ ging es auf in den Wald. Die Präparate wurden bereits im Vorhinein, bevor die Kinder in den Wald kamen, vor Ort positioniert, damit diese von den Kindern entdeckt werden konnten. Alfred Werle stellte den Kindern die Vo-
gelarten vor und besprach mit ihnen in einfachen Worten die Biologie und den Lebensraum. Interessiert horchten die Waldzwärgle zu und ließen es sich auch nicht nehmen, die Birkhenne, welche speziell für Führungen mit Kindern präpariert ist, anzufassen – welch ein Erlebnis!
an Jägern und Jagdschutzorganen in Vorarlberg. Haben Sie Interesse am Besuch eines Jägers / Jagdschutzorganes in ihrer Spielgruppe / Kindergarten oder in der Schule? Dann melden Sie sich bei der Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft (info@vjagd.at) – dort wird Ihnen gerne weitergeholfen.
Aber auch die Kindergärten in Bartholomäberg bekommen regelmäßig Besuch von JO Alfred Werle – und ebenso machen dies eine Vielzahl
Mehr Fotos unter www.vjagd.at (Suchbegriff „Waldzwärgle“) Mo nik a Dö nz-Bre uß
Rehwild-Ansprechfibel
Paul Herberstein & Hubert Zeiler Welches Wild ist heutzutage die unbestrittene Nummer 1? Keine Frage: das Reh. Es gibt in unseren Tagen wohl kaum ein Revier, in dem Rehwild nicht heimisch ist. Und es wird wohl auch kaum einen Jäger geben, der nicht Jahr für Jahr mit Lei-
denschaft auf Bock, Geiß und Kitz jagt. Dennoch scheiden sich die jagdlichen Geister immer wieder, wenn es ums Ansprechen geht: Was sagt der Muffelfleck wirklich aus? Verraten ein graues Haupt oder Dachrosen tatsächlich den alten Bock? Was zählt beim Jährling mehr: Geweih oder Körpergewicht? Wie unterscheidet man sicher die Schmalgeiß von der führenden Geiß? Und genügen die abgeschliffenen Backenzähne, um auf das Alter zu schließen, oder gibt es vielleicht noch andere aussage-
kräftige Merkmale? Genau diese – oft heftig umstrittenen – Fragen sind Inhalt der Rehwild-Ansprechfibel. Was sich von November bis April im Revier abspielt, ist dabei genauso Thema wie die MaiJagd oder die spannenden Stunden in der Brunft. Das sichere Ansprechen von Geiß und Kitz wird ebenso beleuchtet wie die augenfälligsten Merkmale, um den jungen Bock vom alten zu unterscheiden. Ein umfassender Fototeil sowie zahlreiche SW-Zeichnungen verdeutlichen, worauf man bei
Rehwild genau schauen sollte. Kurz: Eine Fibel, die als praxisnaher Ratgeber in die Hand eines jeden Rehjägers gehört. 128 Seiten, rund 75 aussagek räftige Farbfo to s, 18 SWZeichnungen Fo rm at: 14,5 x 21 cm ISBN: 978-3-85208-093-2 Preis: € 23,00, SFR 41,00 Österreichischer Jagd - und Fischerei-Verlag, 1080 Wien, Wick enburggasse 3 Tel. (01) 405 16 36 verlag@jagd .at w w w .jagd .at
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VERANSTALTUNGEN
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ie Marktgemeinde Bezau wurde als Veranstaltungsort für die diesjährige Landeshubertusfeier 2011 auserwählt. In Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde und der Jägerschaft Bezau ist die Bezirksgruppe Bregenz bemüht, eine würdige und feierliche Hubertusfeier zu veranstalten.
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Samstag, 29. Okt. 2011 17.00 Uhr traditioneller Jägertreff am Glühweinkessel
18.30 Uhr festlicher Hubertusgottesdienst in der Pfarrkirche St. Jodok mit Ortspfarrer Mag. Armin Fleisch und musikalischer Gestaltung durch den 1. Vorarlberger Jägerchor, der Jagdhornbläsergruppe Kleinwalsertal und einem Flügelhornduo 19.45 Uhr Offizielle Hubertusfeier im Bezeggsaal unter Mitwirkung der Jagdhornbläsergruppe Kleinwalsertal, der Bürgermusik Bezau und der Unterhaltungsblaskapelle „Känzele Buobo“
Fo to : Mark tgem eind e Bezau
Bezau begrüßt die Jäger zur Landeshubertusfeier 2011
Die Vorarlberger Jägerschaft und die Marktgemeinde Bezau freuen sich schon heute auf zahlreiche Jägerinnen, Jä-
ger und Gäste aus dem ganzen „Ländle“ und dem benachbarten Ausland. RM
SEMINAR ww.vjagd.at
Mittwoch, 9. November, bis Freitag, 11. November 2011
Das Vorarlberger Jagdportal
„Grundlagen der Kommunikation für Jagdschutzorgane und Forstleute. Professioneller kommunizieren in der beruflichen Praxis.“ Mit Michael Schallaböck, Geschäftsführer der Firma MS-Kommunikation. Anmeldung: lfi@lk-vbg.at, Tel. 05574 / 400-491 Begrenzte Teilnehmerzahl
TERMINE – www.vjaegerschaft.at
Juli 2011:
November 2011:
März 2012:
■ Sonntag, 3. Juli: Alpmesse auf der „Alpe Gulm“, Übersaxen, 11.00 Uhr, mit dem 1. Vlbg. Jägerchor und der Jagdhornbläsergruppe Feldkirch
■ Mittwoch, 9. November bis Freitag, 11. November: Seminar: „Grundlagen der Kommunikation für Jagdschutzorgane und Forstleute“
■ Samstag, 3. März und Sonntag, 4. März: Hegeschau Bludenz & Oberländer Jägertage
Februar 2012: Oktober 2011: ■ Freitag, 21. Oktober bis Sonntag, 23. Oktober: 2. Messe für Jagd & Fischerei in Dornbirn ■ Samstag, 29. Oktober: Landeshubertusfeier in Bezau
■ Freitag, 17. Februar: Jägerkränzle – Bezirk Dornbirn im Gasthof „Krone“, Dornbirn ■ Freitag, 24. Februar: Hegeschau und Bezirksversammlung Dornbirn, Kolpingshaus Dornbirn
Nähere Informationen zu Veranstaltungen finden Sie unter www.vjaegerschaft.at
■ Freitag, 9. März und Samstag, 10. März: Hegeschau und Bezirks-
versammlung Bregenz im Schindlersaal Kennelbach ■ Freitag, 16. März und Samstag, 17. März: Tontaubenschießen – Bezirk Dornbirn
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JÄGERINNEN & JÄGER
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Fo to : Karl Hirschbö ck
Für ein sauberes Ländle
Walter Amann und KommR Winfried Waibel mit dem Ergebnis der Flurreinigungsaktion.
Bei der landesweiten Flurreinigungsaktion am Samstag, den 16. April, beteiligten sich in der Stadt Hohenems Amann Walter (Jägerschaft), KommR Winfried Waibel (Naturwacht) und Karl Hirschböck (BirdLife Vorarlberg). Alle drei sind im Jagdgebiet Hohenems-Nord viel unterwegs. Sie übernahmen bei der Reinigung das Gebiet entlang des Koblacher Kanals und der Lustenauerstraße. Die gemeinsame Arbeit war „leider“ sehr erfolgreich, wie das Foto zeigt.
Akad. Maler Hubert Gasser, Wolfurt
ine große Trauergemeinde samt der Wolfurter Jägerschaft nahm kürzlich Abschied von ihrem Gemeindebürger und langjährigem Jagdpächter
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Akad. Maler Hubert Gasser. Beim Auferstehungs- und Verabschiedungsgottesdienst in der Wolfurter Pfarrkirche, der von Jagdhörnern und einem Hornduo musikalisch mitgestaltet wurde, würdigte BJMStv. Roland Moos die jagdlichen und vereinsinternen Verdienste des Verstorbenen. Hubert Gasser war über 30 Jahre Mitglied und Delegierter der Vorarlberger Jägerschaft. Seine erste Jagdkarte erhielt Hubert Gasser im Jahre 1946 und war sodann 60 Jahre lang
in den verschiedensten Funktionen als Mitglied, Jagdleiter und Jagdpächter der Wolfurter Jagdgenossenschaft tätig. Stets bemüht, die Weidgerechtigkeit, den Respekt vor der Natur und das friedliche Zusammenleben in den alltäglichen Vordergrund zu stellen, war Hubert Gasser eine zentrale Figur im Wolfurter Jagdgeschehen. Im Jahre 2007 wurde Hubert Gasser in Anerkennung seiner großen Verdienste zum Ehrenmitglied der Wolfurter Jägerschaft ernannt.
Die Liebe zur Natur und den Wildtieren haben den leidenschaftlichen Jäger und begnadeten Maler zu vielen wunderschönen Malereien inspiriert. Mit dem Jagdhornsignal „Das letzte Halali – Jagd vorbei“ und dem letzten grünen Bruch vom Jägerhut verabschiedeten sich die zahlreichen Jäger und Wolfurter Jagdfreunde von ihrem Hubert. Weidmannsdank und Weidmannsruh’.
WIR GRATULIEREN ZUR VOLLENDUNG... des 98. Lebensjahres: Wilhelm Graf, Schoppernau des 94. Lebensjahres: Hans Schwendtner, Feldkirch-Gisingen des 92. Lebensjahres: Oswald Sutter, Mellau des 90. Lebensjahres: Ernst Metzler, Mellau Ing. Rudolf Scherrer, Feldkirch-Gisingen des 86. Lebensjahres: Guntram Rhomberg, Dornbirn
des 83. Lebensjahres: KommRat Guido Bargehr, Bludenz des 82. Lebensjahres: HM Herbert Eberle, Hittisau Hubert Kündig, Mellau Herbert Meyer, Nüziders Lothar Rhomberg, Dornbirn des 81. Lebensjahres: Helmut Längle, Altach Hubert Rhomberg, Dornbirn Ing. Franz Waltl, Partenen Othmar Zimmermann, Frastanz
des 80. Lebensjahres: Rudolf Bickel, Schlins
Günter Vallazza, Bludenz Kurt Willi, Andelsbuch
des 75. Lebensjahres: Oswald Feuerstein, Lech RJ Norbert Ganahl, St. Gallenkirch Karl Sturn, Rankweil Günter Vetter, Dornbirn
des 65. Lebensjahres: Friedl Mathies, Tschagguns Peter Stocker, St. Gallenkirch Karl Tschann, Thüringen HO HM Otmar Tschofen, St. Gallenkirch
des 70. Lebensjahres: Heinz Mätzler, Dornbirn Bruno Nigsch, Bludesch Ambros Raid, Krumbach Hans Dietmar Sauer, D – Ravensburg Anton Schuler, CH – Rothenthurm
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JAGD
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