Vorarlberger jagdzeitung juli august 2014

Page 1

Juli/August 2014

Vorarlberger

Jagd

Vorarlberger J채gerschaft


Aktuell 4

Titelbild „Bergjagd“ Foto: Monika Dönz-Breuß

Impressum Anzeigenmarketing: MEDIA-TEAM GesmbH Interpark FOCUS 3 6832 Röthis Tel 05523 52392 - 0 Fax 05523 52392 - 9 office@media-team.at redaktion: Verantwortliche Redakteurin Mag. Monika Dönz-Breuß monika.doenz-breuss@vjagd.at Bezirk Bregenz OSR BJM-Stv. Roland Moos roland.moos@vjagd.at Bezirk Dornbirn Mag. Karoline von Schönborn karoline.schoenborn@vjagd.at Bezirk Feldkirch Christian Ammann christian.ammann@vjagd.at Bezirk Bludenz Doris Burtscher rochus.burtscher@aon.at medieninhaber und Herausgeber: Vorarlberger Jägerschaft Bäumler Park Markus-Sittikus-Straße 20 6845 Hohenems Tel 05576 74633 Fax 05576 74677 info@vjagd.at www.vjagd.at Öffnungszeiten der Geschäftsstelle: Montag - Donnerstag von 08.00 bis 12.00 Uhr Freitag von 13.00 bis 17.00 Uhr erscheinungsweise: 6x jährlich (jeden 2. Monat) Hersteller: Vorarlberger Verlagsanstalt GmbH, A-6850 Dornbirn, Schwefel 8, www.vva.at PEFC zertifiziert Dieses Produkt stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und kontrollierten Quellen. www.pefc.at

2

Vorarlberger Jagd

10 19 22 34

Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich einstimmig wiedergewählt Es weht ein rauer Wind Nachwuchs im Wildpark Feldkirch Alpstrategie Vorarlberg Redaktionswechsel in der Bezirksgruppe Bludenz

Wildbiologie 8 12 14 16 18 20

Schalldämpfereinsatz bei der Jagdausübung Fuchsbandwurm – ein blinder Passagier! Der Fuchsbandwurm in Vorarlberg Der Feldhase Lebensraumbeurteilung für Birkwild Biber auf Wanderschaft

4

Rubriken 24 26 28 29 48 49 54

Jagdaufseher: 50-Jahr-Jubiläum Jagd & Recht: Wenn der Jäger mit Jagd- und Wildschäden konfrontiert ist Jagd & Tradition: Standesbrüche Kleines Wildtierlexikon: Z wie Zimmermann Geschäftsstelle Veranstaltungen Bücherecke

12

Waffe & Schuss 30 32 33 34 35 36

Waffe & Schuss: Wenig? Viel? Genug? Bürser Jagdschießen Landesmeisterschaft in der jagdlichen Kugel 12. Auer Bezirks-Tontaubenschießen Drittes Kontrollschießen der Bezirksgruppe Feldkirch Treffsicherheit und Geselligkeit beim „Öberle“ Jagdschießen

Jagdhunde 19 38 39

Ausschreibung der 34. Schweißprüfung Ausgezeichnete Vorstellung beim Landesjagdhundetag Verleihung von Jagdhundeführerabzeichen

24

Jägerschule 40 41 42 43

Tiefschusswettbewerb Ich sehe was, was du nicht siehst Glückliche Gewinner beim Kettner Jungjägergewinnspiel Blockkürsler mit olympischer Leistung Hervorragende Quoten bei der „Grünen Matura“ und Jagdschutzprüfung

Jagd 10 37 44 46 47 52 53

Weiterbildungsangebot Ländliches Liegenschaftsmanagement Weißstorch trifft Schwarzstorch Der Freischütz auf Uga Abwurfstangenschau Schönenbach Abwurfstangenschau der Hegegemeinschaft 1.2 Akademischer Jagdwirt – akademische Feier des V. Jahrganges Ein herzliches Dankeschön

33

Jägerinnen & Jäger 31 51 52 54

Jägerinnenforum: Ein Abend für sie Geburtstage Nachruf Ufer- und Gewässerreinigung Schule & Jagd: Vergelt´s Gott

INHALTsverzeIcHNIs

38


LIebe JäGerINNeN uND JäGer

-

Neuwahlen und Kontinuität In den letzten Wochen wurden alle Gremien der Vorarlberger Jägerschaft durch die Mitglieder in den Bezirksversammlungen und die Delegierten in der Generalversammlung neu bestellt. Hoch verdiente Funktionäre, welche in jahrzehntelanger Tätigkeit in verschiedensten Funktionen dem Verein gedient haben, sind in den „Ruhestand“ getreten, neue Mitstreiter sind nachgerückt. Ihnen allen gilt unser großer Dank. Das Ehrenamt eines Vereinsfunktionärs wird immer schwieriger, die Ansprüche der Gesellschaft, aber zum Teil auch der Mitglieder steigen. Dazu kommt die zunehmend exponierte Situation der Jagd in Mitteleuropa, Österreich, damit auch in Vorarlberg. Die Veränderungen der Gesellschaft spiegeln sich in Wahlergebnissen wieder, der Blick nach Deutsch-

land sollte uns Jäger sehr nachdenklich machen. Das „Jagdrecht“ ist die Basis für unsere traditionsreiche alpenländische Revierjagd, es liegt beim Grundeigentümer. Die Tendenz, Eigentümerrechte vor allem im ländlichen Bereich, beim land- und forstwirtschaftlichen Besitz, im Interesse der Allgemeinheit, aber auch durch Lobbys zu beschneiden, macht auch vor dem „Jagdrecht“ nicht halt. Trotz aktueller lokaler Konflikte sollten Jagdverfügungsberechtigte (Grundbesitzer, bzw. Genossenschaften) und Jagdnutzungsberechtigte (Pächter oder Eigenbewirtschafter) das langfristige gemeinsame Ziel der Erhaltung der Jagd nicht aus den Augen verlieren. Nicht nur unserer Jagdkultur, sondern auch sichtbare Wildbestände, sind ein gesellschaftlicher Auftrag. Zu diesen ideellen

Werten kommen wirtschaftliche Faktoren, die gerade in Zeiten sinkender Agrarförderungen für manche Landwirte, besonders im Bereich der Hochalpen, von existentieller Bedeutung werden können, oder schon sind. Gemeinsam werden wir für diese Ziele arbeiten, aber auch gegen überzogene, einseitige und kurzsichtige Maßnahmen gegen Jagd und Wild Stellung beziehen. Die Jäger vor Ort arbeiten derzeit unter schwierigsten Bedingungen hervorragend an der Lösung der aktuellen Probleme. Wir sollten sie unterstützen, durch konstruktive Zusammenarbeit auf allen Ebenen. Die Jagd in den Revieren ist Sache der Jagdnutzungsberechtigten, der Hegegemeinschaften und der Grundeigentümer, der Verein Vorarlberger Jägerschaft steht entsprechend der rechtlichen Möglichkei-

ten unterstützend zur Seite. Bezirksgruppen und Landesvorstand vertreten in engster Zusammenarbeit in und außerhalb Vorarlbergs die Interessen der Jagd und der Jäger. Mit einem kräftigen Weidmannsheil und Weidmannsdank euer

Landesjägermeister Ernst Albrich

scHusszeITeN Im JuLI uND AuGusT 2014 In den monaten Juli und August 2014 darf in vorarlberg folgendes Wild erlegt werden: rotwild: Hirsche der Klasse I und IIb (ab 16.8.) Hirsche der Klasse III (ab 16.8.) Schmaltiere, nichtführende Tiere und Schmalspießer führende Tiere und Kälber

Gamswild: Gamsböcke, Gamsgeißen und Gamskitze (ab 1.8.) steinwild: Steinböcke, Steingeißen u. Steinkitze (ab 1.8.) murmeltiere (ab 16.8.)

rehwild: mehrjährige Rehböcke Schmalgeißen, Bockjährlinge und nichtführende Rehgeißen führende Rehgeißen und Kitze (ab 16.8.)

Jungfüchse Dachse und Füchse

JAGD

Juli/August 2014

3


Fotos: Monika Dönz-Breuß

Landesjägermeister Dr. ernst Albrich einstimmig wiedergewählt Am 16. mai fand die Generalversammlung der vorarlberger Jägerschaft mit Neuwahlen statt. Nach der Begrüßung durch den Hausherrn Richard Amann mit einer kurzen Vorstellung der Stadt Hohenems erfolgte der Bericht des Landesjägermeisters.

Monika Dönz-Breuß Am 16. Mai fand die Generalversammlung der Vorarlberger Jägerschaft mit Neuwahlen statt. Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich konnte hiezu eine Vielzahl an Ehrengästen begrüßen, u.a. Landesrat Ing. Erich Schwärzler, den Hausherrn Bürgermeister DI Richard Amann, Landesjägermeister DI Peter Prieler aus dem Burgenland, KR Otto Reinthaler vom Verein Grünes Kreuz, LWK-Präsident Josef Moosbrugger, Ing. August Elsensohn und Ing. Christoph Hiebeler vom Amt der Vorarlberger Landesregierung, LWK-Vizepräsident DI Hubert Malin, Wissenschaftliche Leiterin der Inatura Mag. Ruth Swoboda, die Abgeordneten zum Nationalrat Norbert Sieber und Dr. Reinhard Bösch, Landesveterinär Dr. Norbert Greber, den Obmann Falknerbund Vorarlberg Marcel 4

Vorarlberger Jagd

AKTueLL

Bericht des Landesjägermeisters

Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich

Nicht, Bezirksforsttechniker DI Karl Studer, Jagdsachbearbeiter Florian Klien, den Obmann vom Verband Vbg. Jagdschutzorgane BJM RJ Manfred Vonbank sowie den Referenten Dipl. Biologe Thomas Schreder. Von Seiten der Vorarlberger Jägerschaft konnte der Landesjägermeis-

ter Alt-BJM Lothar Tomaselli sowie die Ehrenmitglieder Hannes Kaufmann und AltBJM Werner Burtscher begrüßen. Die musikalische Umrahmung der Veranstaltung erfolgte durch die Jagdhornbläsergruppe Rotach unter der Leitung von Reinhart Hämmerle.

Ernst Albrich berichtete von vielen Höhen und Tiefen im abgelaufenen Vereinsjahr. Positives zu berichten gab es beim Birkwild, wo erfreuliche Nachrichten aus Brüssel bezüglich der Ausnahmegenehmigungen für die Frühjahrsjagd eingetroffen sind – siehe Vorarlberg Jagdzeitung, Ausgabe Mai-Juni 2014. Ebenso erfreulich sei die Arbeit des Fachausschusses für Raufußhühner, welche aktuell im Rahmen einer Masterstudie in Kooperation mit dem Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft das Birkwildmonitoring auf wissenschaft-


liche Basis stellen wollen. Einen ausführlichen Bericht hiezu finden Sie auf Seite 18 in dieser Ausgabe. Erfolgreich war auch die im vergangenen Juni stattgefundene Internationale Jagdkonferenz in Gargellen / Montafon zum Thema „Jagd zwischen Hirschruf und Twitter“, welche von der Vorarlberger Jägerschaft ausgetragen worden ist und zu welcher Abordnungen der Jagdverbände aus Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, Österreich, der Schweiz und Südtirol angereist waren. Auch das Rotwild-Besenderungsprojekt im Dreiländereck sei ein Vorzeigeprojekt der Vorarlberger Jägerschaft. Hier erfolgten im März 2014 die letzten Erhebungen. Ein Dank ergeht hier an die Bezirksgruppe Bludenz unter den Verantwortlichen AltBJM Lothar Tomaselli, Josef Beck und Robert Häusle mit ihrem Team für ihren großen Einsatz! Weitere Vorzeigeprojekte der Vorarlberger Jägerschaft seien die Jägerschule, welche im österreichweiten Vergleich ausgezeichnet dastehe, sowie die Vorarlberger Jagdzeitung und das Jagdportal www. vjagd.at. Ein im Entstehen befindliches Projekt ist das Jagdmuseum in der Frastanzer Museumswelt. Hier findet voraussichtlich am 3. Oktober 2014 die offizielle Eröffnung statt. Ein Dank ergeht hier an die Verantwortlichen Dr. Reinhard Bösch und Monika Raggl sowie das gesamte Team Geschichte. Ebenso im Entstehen begriffen ist das Pilotprojekt Jagdpädagogik mit dem Zertifikat „Vorarlberger Jagdpädagoge“. Voraussetzungen für das Jagdpädagogik-Zertifikat sind ein aufrechtes Zertifikat Waldpädagogik, eine Jagd-

Rechenschaftsbericht 2013-2014

rechenschaftsbericht 2013-2014 Jahresabschluss 1.4.2013 bis 31.3.2014 Gesamteinnahmen: Gesamtausgaben: Überschuss:

271.438,85 263.855,19 7.583,66

Vermögen auf den Konten per 31.03.2014 301.568,56 Gesamtvermögen (inkl. aller Kassen) 520.313,47 Veränderung gegenüber 31.03.2013 Überschuss 13.800,29 voranschlag/budgetentwurf 2014/15 Gesamteinnahmen Gesamtaufwendungen Prognostizierter Überschuss prüfung sowie ein anerkanntes Zusatzmodul im Rahmen von 16 Stunden. Der Landesjägermeister berichtete aber nicht nur von positiven Erlebnissen im vergangenen Vereinsjahr sondern auch von schwierigen Situationen in vielerlei Hinsicht – speziell die Tuberkulose betreffend. „Es ist offenbar leichter, von Gesetz her etwas zu tun, wenn eine Katastrophe passiert ist – wenn z.B. der Seuchenstatus festgestellt ist und die Bundesverwaltung die Verantwortung übernimmt. Wir haben versucht, eine brauchbare Lösung zu finden, um möglichst effektiv auf eingegrenztem Raum die con Tbc betroffene Population weitestgehend auszulöschen – hiefür wurde der Abschuss in der Kernzone um 70%, in der Randzone um 30% erhöht. Man muss

285.300,00 279.100,00 6.200,00

sich aber auch im Klaren sein, dass diese Vorgaben äußerst schwer zu erfüllen sind, weil die ganze Geschichte auch Risiken in sich birgt... In den betroffenen Gebieten ist jedenfalls hohe Bereitschaft bei den Jagdschutzorganen und Jägern vorhanden“. Bezüglich der Waldsituation „muss allen klar sein, dass wenn man so drastisch in den Rotwildbestand eingreifen will, dies mit hoher Wahrscheinlichkeit negative Auswirkungen auf den Forst haben wird – wo sind die Prioritäten? Man kann nicht beides gleichzeitig haben, langfristig werden aber beide davon profitieren. Mit „Jagd“ hat das nichts zu tun, es muss sein, aber es kann nur kurzfristig sein. Wenn man glaubt, dass diese Maßnahmen langfristig gemacht werden können, täuscht man sich.“

Der neu gewählte vorstand setzt sich wie folgt zusammen: Landesjägermeister 1. LJM-Stellvertreter 2. LJM-Stellvertreter Rechtsbeirat Schriftführerin Finanzreferent Vertreter der Jagdschutzorgane Vertreter der im Ausland wohnhaften Mitglieder

Dr. ernst Albrich bJm reinhard metzler bJm sepp bayer mmag. Dr. Tobias Gisinger carmen Kaufmann Akad. JW Karlheinz Jehle rJ edwin Kaufmann eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg

1. Rechnungsprüfer 2. Rechnungsprüfer Ersatzprüfer

veit Igerz christof santer Gerhard Humpeler

Alle Vorstandsmitglieder wurden einstimmig gewählt.

Der Finanzreferent Akad. Jagdwirt Karlheinz präsentierte die Gebarungen des Vereins Vorarlberger Jägerschaft (siehe links).

Bericht Rechnungsprüfer Veit Igerz, Christof Santer sowie Ersatzkassaprüfer Gerhard Humpeler überprüften die Landeskasse und befanden die Kasse als vorbildlich geführt. Die Prüfung der Belege mit den Aufzeichnungen erfolgte stichprobenweise, hierbei ergaben sich keine Beanstandungen. Nicht Aufgabe der Rechnungsprüfer war es, die Ausgaben auf ihre Angemessenheit und Zweckmäßigkeit zu prüfen Es wird der Antrag gestellt, dass der Finanzreferent und der Landesvorstand entlastet werden, was einstimmig genehmigt wird.

Neuwahlen Dem dreijährigen Rhythmus ensprechend erfolgten in diesem Jahr die Neuwahlen des gesamten Vorstandes. LJM-Stv. Alexander Ritsch, welcher sich keiner Neuwahl stellte, leitete die Wahl des Landesjägermeisters und seiner beiden Stellvertreter. Anschließend übernahm der Landesjägermeister wieder den Vorsitz und leitete die Wahl der weiteren Vorstandsmitglieder. Ein Dank ergeht von Seiten des Landesjägermeisters sowie des gesamten Vorstandes an Alt-LJM-Stv. Alexander Ritsch für die Unterstützung einerseits als Stellvertreter in den letzten Jahren aber vor allem auch für die 30 Jahre, welche er als Mitglied in verschiedenen Gremien der Vorarlberger Jägerschaft mitgearbeitet hat. AKTueLL

Juli/August 2014

5


Allfälliges Unter dem Tagesordnungspunkt „Allfälliges“ regte der Landesjägermeister dazu an, über die zukunft der Jagd in vorarlberg nachzudenken. „Beispiele aus anderen EU-Staaten (Niederlande, Deutschland etc.) zeigen, dass die Jagd im Sinne unserer traditionellen Werte teilweise weg ist. „Was können wir in diesem kleinen Land tun? Es geht nur, indem wir gemeinsam mit den Grundbesitzern, mit den Vertretern, die auch mit der Natur zu tun haben, eine gemeinsame Basis finden. Wir werden viel mehr noch die Grundbesitzer in die Pflicht nehmen – das Jagdrecht als Regal des Grundbesitzers ist ein äußerst wertvolles Gut. Wie die Jagd läuft, wie sie funktioniert, ob man etwas dazu tun kann, um die Bedingungen zu verbessern, hat nicht alle interessiert – jetzt ist das Gegenteil gekommen, die Jagd hat den schwarzen Peter. Jetzt beginnt man an manchen Orten in einer übertriebenen Art und Weise, die Selbstbewirtschaftung hochzujubeln – aber es wird sich in wenigen Jahren zeigen, dass manche Modelle nicht funktionieren.“ Auch die Afrikanische schweinepest ist eine neue Bedrohung (siehe Mai-JuniAusgabe der Vorarlberger Jagdzeitung). „Der Schweinemarkt ist sehr belastet, auch

bei uns sind schon Auswirkungen zu spüren, obwohl die Krankheit noch nicht bei uns ist – irgendwann wird sie auch bei uns sein und wir werden ein Problem damit bekommen, dennoch werden wir jagdlich nicht so unter Beschuss sein, da es nicht viel Schwarzwild bei uns gibt. Aber: hoher Jagddruck führt zu einer vermehrten Ausbreitung der Krankheit durch Einwanderung angesteckter Tiere!“ „Bezüglich Tuberkulose macht es keinen Sinn, wenn jeder, der irgendwo glaubt, er versteht was davon, den Jägern reinredet, was gemacht werden muss. Die Verantwortlichen an der Spitze der Politik und der Landwirtschaftskammer sind sich einig und ich bedanke mich für die gute Zusammenarbeit! Ich hoffe, dass wir am Ende des Jahres die Ergebnisse haben, die wir uns alle wünschen – wir sind froh über jedes erlegte positive Stück, da wir dann in unserer Vorgangsweise bestätigt sind (Kerngebiet / Randgebiet). Abschließend appellierte der Landesjägermeister für die zusammenarbeit: „Wir müssen durch diese schwierige Situation durch – wir machen es ganz sicher nicht schlechter als anderswo – von Seiten der Jägerschaft und den Jagdschutzorganen vor Ort. Ich danke allen an der Front, die

sich enorm bemühen, und ich danke allen unseren Partnern, die mit uns gemeinsam versuchen konstruktive Lösungen zu finden. Weiters danke ich allen Mitarbeitern und Mitgliedern des Vorstandes und ich freue mich auf eine weitere gute Zusammenarbeit!

Grußworte

In seinen Grußworten überbrachte Landesrat erich schwärzler den Gruß und Dank der Vorarlberger Landesregierung sowie von Landeshauptmann Mag. Markus Wallner. Er gratulierte zur Wiederwahl und Neuwahl und hoffe auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit. Ein Dank erging auch an Alt-LJMStv. Alexander Ritsch mit einem herzlichen Dank für die gute Zusammenarbeit. sowie an die Jagdschutzorgane für die Erfüllung der Abschusspläne. Eine starke Kameradschaft werde gepflegt, ein starkes Miteinander. Bezüglich

Tuberkulose dankte der Landesrat den Arbeitsgruppen vor Ort sowie den betroffenen Jagdschutzorganen für den gemeinsamen Weg. „Das Land Vorarlberg hebt sich von den anderen Bundesländern ab durch den Jagddialog (im Gesetz verankert) – wir reden nicht übereinander sondern miteinander. Die Handschlagqualität des Jagddialogs soll bestehen bleiben.“

Auch Landwirtschaftskammerpräsident Josef moosbrugger gratulierte herzlich zur Neu- und Wiederwahl. „Es ist kein einfaches Jahr, das hinter uns liegt – dies gilt auch für den Bauernstand und die Landwirtschaft. Anschließend machte er ein paar grundsätzliche Bemerkungen aus seiner Sicht, was wichtig sei, um die Probleme zukünftig zu lösen: „Zu sehr werden unterschiedliche Situation und Dinge landesweit vermischt – dies gilt insbesondere bei Tuberkulose.

ehrung Im Rahmen der Generalversammlung wurde an Ing. Peter Juffinger – ehemaliger Jagdsachbearbeiter der Bezirkshauptmannschaft Feldkirch – der Silberne Bruch überreicht. In seiner Ansprache betonte Ernst Albrich: „Peter ist ein unglaublich kompetenter, erfahrener Mann, welcher auch die menschlichen Qualität hat, das Augenmaß zu bewahren – er hat immer gewusst, was wichtig und vor allem auch was sinnvoll ist – er konnte das jagdliche Feld perfekt bearbeiten, trotzdem aber nie in irgendeiner Weise seine Pflicht verletzen – abgesehen davon ist er ein liebenswerter Mensch und ein guter Freund!“

6

Vorarlberger Jagd

AKTueLL


Wir müssen entsprechende Maßnahmen treffen, Diskussionen führen, was zukünftig die notwendige Strategie sein wird – Qualität muss vor Quantität stehen – wir müssen uns auch darüber unterhalten, wo die Lebensräume zukünftig sind. Es reden viele über die Jagdpächter, manche reden aber zuwenig mit dem eigenen Jagdpächter! Ich hoffe, es gelingt in den nächsten Tagen, darüber zu reden, wer welche Verantwortung zu tragen hat – wer tut was – damit wir in Bezug auf Tuberkulose auch die Wirkung haben, die wir erhoffen!“ Einen Dank überbrachte er dem Landesjägermeister – „Es war nicht sehr einfach, das Bemühen hoch zu halten, eine sachliche Zusammenarbeit hat sich bewährt und das will ich auch fortsetzen.“

Hubert malin, Landwirtschaftskammervizepräsident, betonte anschließend an seine Gratulation, dass die Jagdschutzorgane momentan sehr gefordert sind aufgrund der Durchseuchung durch Tuberkulose. „Möglichst rasch sollte im Interesse aller Betroffenen das Problem Tuberkulose gelöst werden – wir werden mit Erkrankungen leben müssen, aber je künstlicher manche Systeme sind, umso anfälliger sind sie! In diesem Sinne hoffe ich, dass die Maßnahmen zu gesunden Wildtier- und Nutztierbeständen führen werden.

Ich fordere aber auch ein, ganz klar im Sinne der Dienstnehmer, mit Panik, mit Hysterie und Schuldzuweisungen wird diese Problematik nicht gelöst – nur mit Zusammenarbeit und sachlicher Diskussion, mit gemeinsamer Umsetzung und Unterstützung ist es möglich. Die Jagdschutzorgane haben in den vergangenen Jahren hervorragende Arbeit geleistet. Jeder vernünftige Mensch hier und draußen vor Ort ist daran interessiert, dass wir gesunde Wildbestände bekommen Einen Dank richtete Hubert Malin auch an das Land Vorarlberg für die im vergangenen Jahr vom Verband Vorarlberger Jagdschutzorgane und Vorarlberger Jägerschaft mit unterstützten Aktion Gehörschutz. Bezüglich Aus- und Weiterbildung betonte Hubert Malin, dass wir heute gut ausgebildete Jagdschutzorgane brauchen. „Lebensräume müssen geschützt werden und hier sind gerade auch die Jagdschutzorgane vor Ort gefordert. Respekt vor dem Lebensraum und vor den Wildtieren – dann tun wir etwas Gutes und Nachhaltiges für unser Land. Ich hoffe, dass wir gemeinsam für Wald und Wild aber auch für den Lebensraum das erreichen, was wir uns wünschen!“

Der Obmann der vbg. Jagdschutzorgane manfred vonbank

gratulierte auch von seiner Seite zum neu gewählten Vorstand und dankte im Namen der Jagdschutzorgane für die gute Zusammenarbeit.

diesjährige Jägerball war der stärkst besuchte Ball mit knapp 7000 Besuchern – und das hat das kleinste Bundesland Vorarlberg geschafft!“ Weiters stellte Otto Reinthaler kurz den Verein Grünes Kreuz vor. Dieser ist ein unabhängiger Verein, der unter anderem auch wildbiologische Forschungsprojekte unterstützt. „Wir sind ganz stolz, dass wir bei der Rotwildbesenderung mitfinanzieren konnten und wir sind stolz darauf, dass es ein guter Erfolg geworden ist – herzliche Gratulation an dieser Stelle an Alt-BJM Lothar Tomaselli zu diesem erfolgreichen Projekt!“

peter prieler, Landesjägermeister von burgenland, überbrachte Grüße aus dem Burgenland und von der Österr. Landesjägermeisterkonferenz. „Wir haben viele Probleme, die wir gemeinsam lösen müssen, und wir haben auch ähnliche Probleme – ihr habt die Tuberkulose, wir haben die Wildschweine, mit Wildschäden, die nicht mehr leistbar sind. Ich wünsche euch viel Erfolg und eine gute Zusammenarbeit.“

Jagdverbände und Öffentlichkeitsarbeit

Im Anschluss an die Generalversammlung erfolgte ein sehr interessantes Referat von Dipl.biol. Thomas schreder, Mitglied des Präsidiums und Leiter der Kommunikation des Bayerischen Jagdverbandes, über „Jagdverbände und Öffentlichkeitsarbeit – Grundlagen und Umsetzung am Beispiel Bayerischer Jagdverband“. www.jagd-bayern.de Otto reinthaler vom verein Grünes Kreuz gratulierte dem Vorstand zu den Neu- und Wiederwahlen und dankte der Vorarlberger Jägerschaft, vor allem aber dem Organisationsteam Jägerball. „Der AKTueLL

Juli/August 2014

7


schalldämpfereinsatz bei der Jagdausübung zusammenfassende Darstellung der erfahrungsberichte der vorarlberger Jagdschutzorgane aus dem Jagdjahr 2013/14 Hubert Schatz Nach dem österreichischen Waffengesetz sind der Kauf und der Besitz von Schalldämpfern verboten. Zusätzlich untersagen auch die Landesjagdgesetze, wie z.B. im § 20 der Vorarlberger Jagdverordnung geregelt, die Verwendung von Waffen mit Schalldämpfern bei der Ausübung der Jagd. Der Einsatz von Jagdgewehren mit Schalldämpfern benötigt daher sowohl eine jagdrechtliche als auch waffenrechtliche Ausnahmebewilligung, wofür jedoch der Besitz eines gültigen Waffenpasses die grundsätzliche Voraussetzung darstellt. Bis vor kurzem wurde der Einsatz von Schalldämpfern auf der Jagd in Österreich bzw. in Vorarlberg kaum diskutiert. Obwohl der Jäger über die unvermeidbare und oft großräumig wirkende Störung eines Kugelschusses bestens Bescheid wusste, wollte bisher niemand an diesem jagdlichen Tabuthema öffentlich rütteln. Immerhin ist das generelle Schalldämpferverbot allgemein akzeptiert, anderseits ist der Ruf solcher Waffen durch ihre 8

Vorarlberger Jagd

Verwendung bei kriminellen Handlungen und in der Wilderei sehr negativ behaftet. Mit dem Auftreten der Tuberkulose (Tbc) und daraus geforderten hohen Präventionsabschüssen beim Rotwild hat man in Vorarlberg nicht zuletzt auch auf Grund der positiven Erfahrungen bei der Reduktion des Rotwildes in der Tbc-Bekämpfungszone in Steeg/Tirol den heimischen Berufsjägern und Jagdschutzorganen die Möglichkeit einer befristeten Schalldämpferverwendung bei der Bejagung des Rotwildes eingeräumt. Neunundzwanzig Jäger, davon überwiegend Berufsjäger, haben von diesem Angebot trotz Selbstbezahlung sämtlicher damit verbundener Kosten (Anschaffung, Montage, Gebühren, etc.) Gebrauch gemacht.

Funktion eines Schalldämpfers Mit Hilfe eines Schalldämpfers kann der Mündungsknall, der bei der Abgabe eines Schusses durch ein explosionsartiges Entweichen der Gase aus der Laufmündung entsteht, wesentlich reduziert werden. Dies geschieht

WILDbIOLOGIe

durch eine spezielle Bauweise des Schalldämpfers, der im Inneren meist aus einem Kammersystem mit Schlitzen oder Bohrungen besteht. Der Knalllaut kann so um etwa 35 Dezibel verringert werden, wobei eine Reduktion um 10 dB bereits als Halbierung der Lautstärke empfunden wird. Nachdem so der Schalldruckpegel eines großkalibrigen Kugelschusses am Ohr auf unter 130 dB (Schmerzgrenze im Gehör) verringert wird, liegt die gesundheitliche Wirkung des Schalldämpfers klar auf der Hand. Reduziert wird dabei aber nur der Mündungsknall, nicht jedoch der Überschallknall, der bei einer Geschwindigkeit des Projektils von mehr als 330 m/s erreicht wird. Dies bedeutet, dass bei der Verwendung herkömmlicher Jagdpatronen immer noch ein gut wahrnehmbarer Ton verbleibt, der in etwa an den Schuss mit einer .22 Hornet Patrone erinnert. Lediglich durch die Verwendung von Unterschallmunition, die für den jagdlichen Einsatz jedoch nur sehr bedingt geeignet ist, kann der Knall noch deutlicher verringert werden.

Wirkung des Schalldämpfers Die positive Wirkung des Schalldämpfers liegt nicht nur in der Reduzierung des Knalllautes, sondern v.a. auch in der erschwerten Ortung der Knallherkunft. Gerade in Gebirgsrevieren, wo Kugelschüsse auf Gegenhängen und in Kessellagen einen gewaltigen Lärm verursachen und oft selbst bei den nicht unmittelbar bejagten Tieren für eine erhöhte Aufmerksamkeit oder gar für Fluchtreaktionen sorgen, bringt die Eindämmung des Knalles große Vorteile mit sich. Falsch ist hingegen die Vorstellung, dass die direkt bejagten Stücke eines Trupps oder Rudels die Knalllaute reaktionslos zur Kenntnis nehmen und warten, bis sie selbst von einer Kugel tödlich getroffen werden. Im Zuge eines ungeahnten „Überraschungsangriffes“ kann mit Hilfe eines Schalldämpfers, infolge gewisser Orientierungsschwierigkeiten des Wildes über die Knallherkunft, die Abschusseffizienz aber durchaus etwas gesteigert werden. Ein großer Vorteil von Jagdwaffen mit Schalldämpferausrüstung wird in der Milderung des


Rückstoßes und einer damit besseren Schussleistung (z.B. Vermeidung des Muckens, etc.) gesehen. Die Verwendung des Knalldämpfers dient aber v.a. auch der Schonung des Gehörs von Jäger und Hund und liefert somit einen wichtigen Beitrag für die Gesundheit bzw. Vermeidung von irreversiblen Gehörschäden. Nachdem der Schalldämpfer auch das Mündungsfeuer tilgt, ist bei schlechten Lichtverhältnissen auch eine bessere Wahrnehmung des Schusszeichens am beschossenen Stück möglich. Als Nachteil bei Gewehren mit nachträglich aufgeschraubten Schalldämpfern werden die Gewichtszunahme als auch Verlängerung der Lauflänge und damit verbundene Beeinträchtigung in der Waffenführigkeit gesehen. Die angeblich geringere Tauglichkeit für Schüsse von mehr als 250 m wird als weitere Schwäche der Schalldämpferverwendung angeführt. Kritiker aus der Grünen Zunft befürchten mit der Legalisierung von Schalldämpfern eine Förderung der Wilderei. Zwischen den Zeilen ist jedoch meistens das Misstrauen gegenüber den Reviernachbarn mehr zu spüren als die Angst vor echten Wilddieben.

Erfahrungen der Vorarlberger Jagdschutzorgane mit Schalldämpfer Die persönlichen Gespräche mit einer Reihe von Testpersonen (Jäger mit Schalldämpfergenehmigung) haben gezeigt, dass die positiven Wirkungen und Erfahrungen mit knallgedämpften Jagdgewehren weit überwiegen. Selbst anfangs sehr zurückhaltende und kritische Berufsjäger sind heute über die Vorteile des Schalldämpfereinsatzes zur Erfüllung ihrer Aufgaben überzeugt. Immerhin sind einige Jäger darunter, die um

die 50 Stück Rotwild mit dem Schalldämpfergewehr im Vorjahr erlegten und somit entsprechend Erfahrung sammeln konnten. Insgesamt wurden im Vorjahr mehrere Hundert Stück Rotwild mit schallgedämpften Jagdgewehren in Vorarlberg geschossen. An erster Stelle wird die Minimierung von negativen Verhaltensreaktionen am verbleibenden (überlebenden) Bestand gegenüber dem konventionellen Waffengebrauch genannt. Unter der Voraussetzung von günstigen Bejagungsbedingungen und einem richtigen Verhalten vor und nach dem Schuss, wird relativ häufig über die rasche Beruhigung der verbleibenden Stücke berichtet. Das mit Recht befürchtete „Ausleeren“ eines ganzen Revierteils nach Durchführung von Abschüssen konnte so häufig vermieden werden. Von einigen Jägern wird auf Grund der schalldämpferbedingten Orientierungslosigkeit des Wildes nach dem Schuss auch von einer Abschusssteigerung pro Jagdeinsatz berichtet, andere wiederum konnten diesen Effekt nicht in diesem Ausmaß bestätigen. In diesem Zusammenhang glauben manche Testjäger, dass die Schussentfernung dabei eine große Rolle spiele. Je nach topographischen Gegebenheiten seien Schüsse auf eine Distanz von mehr als 100 bis 150 m für das Wild wesentlich schwerer zu lokalisieren als bei geringeren Schussentfernungen. In Bezug auf die Schussleistung und Schusswirkung besteht einhellig die Meinung, dass keine Verschlechterung, teilweise sogar eine geringfügige Verbesserung gegenüber der konventionellen Waffe gegeben sei. Schüsse bis zu 250 m seien bei entsprechend eingeschossenen Gewehren und richtiger Munitionswahl problemlos. Ein Jäger berichtet sogar von einer erfolgreichen Erlegung eines kranken Hirsches auf eine Distanz

von 330 m mit Schalldämpfer. Als besonders wohltuend wird die wesentlich geringere Knallwirkung der Schüsse im Ohr beschrieben, was bei der Anwesenheit am Schießstand im Zuge von vergleichenden Probe- und Übungsschießen mit und ohne Schalldämpfer eindeutig bestätigt werden konnte. Als massives Manko beurteilen die Testjäger die im Vorjahr geltende behördliche Einschränkung der Verwendung von knallgedämpften Gewehren auf das Rotwild. Verständlicherweise ist es sehr umständlich bis unmöglich, auf der Jagd einen Waffenwechsel durchzuführen, wenn an Stelle von Rotwild zu erlegendes Reh- oder Gamswild in Anblick kommt. Ein Abschrauben des Schalldämpfers würde die Trefferlage des Schusses markant verändern. Außerdem bewirkt der Schuss auf Reh- und Gams ohne Schalldämpfer natürlich dieselbe Lärmemission und somit ähnliche Beunruhigung von Revier und Wild wie jener auf das Rotwild.

Sinnvolle Maßnahme für Wild und Jäger Alle Jäger, die im Vorjahr den Schalldämpfer jagdlich im Einsatz hatten, sind von den Vorteilen dieser Einrichtung überzeugt. Vor allem Berufsjäger aus Revieren mit hohen Abschusszahlen wollen in Zukunft auf diese Waffe keinesfalls mehr verzichten, weil sie der Überzeugung sind, damit ihrer eigenen Gesundheit und dem Wild im Revier etwas Gutes zu tun. Die Jagd kann bekanntlich zu einem gravierenden Störfaktor des Wildes werden. Je höher die Abschussvorgaben sind, umso schwieriger wird es auch für einen echten Profi, abschussbedingte Beunruhigungen am überlebenden Wild zu vermeiden. Dass wegen der Schalldämpfergenehmigung die Abschusszahlen beliebig nach oben geschraubt werden

können, ist jedoch ein klarer Irrtum. Wie halt so oft im Leben sind auch hier dem Erfolg relativ rasch Grenzen gesetzt, denn das Wild, insbesondere das lernfähige Rotwild, registriert die Entnahme von Stücken auch ohne Knall und im Laufe der Zeit ist auch hier wieder mit entsprechenden Reaktionen des Wildes zu rechnen. Außerdem spielen das Verhalten des Jägers vor und nach dem Schuss sowie Abschussort und Abschusszeit nachwievor die entscheidende Rolle über die Auswirkungen der Jagdausübung. Wer glaubt, mit dem Schalldämpfer auf die Wind- und Wetterverhältnisse keine Rücksicht mehr nehmen zu müssen, das Wild im Rudel zu beschießen oder die Jagd täglich, ohne dem Wild längere Pausen zu gönnen ausüben zu können, wird nachwievor der Störfaktor Nummer 1 für die Wildtiere bleiben bzw. werden. Heute sind viele Jäger und Jagdschutzorgane im Land auf Grund der exorbitant hohen Abschussvorgaben auch mit Schalldämpfer voll an ihre Leistungsgrenzen gelangt. Daher müssen sie mehr denn je jagdstrategisch richtig handeln. Auf die Jagdausübung in bestimmten Zeiten zu verzichten und den Finger trotz Abschussmöglichkeit situationsbedingt manchmal gerade zu lassen, gehören zu den Standardstrategien eines wirksamen Wildregulators bzw. Jägers. Anstelle den Jägern bei ihrer Arbeit und Aufgabenerfüllung permanent über die Schulter zu schauen und ihre Leistung lediglich an der monatlichen Erfüllung von theoretisch errechneten Mindestabschüssen zu messen, sollten sie so gut als möglich bei ihrer Arbeit unterstützt und motiviert werden. Denn was sprichwörtlich für die Küche zutrifft, gilt auch für das Revier: „Viele Köche oder besser gesagt Einsager, Forderer, Kontrolleure verderben den Brei“!

WILDbIOLOGIe

Juli/August 2014

9


es weht ein rauer Wind Otto Vonblon Derzeit weht ein ziemlich rauer Wind ins Gesicht der Jäger – Aufhebung der Schonzeit auf Rotwild in verschiedenen Teilen des Landes aufgrund der Tuberkulose und daraus resultierend unqualifizierte Diskussionen und Wortmeldungen von Personen, die von diesem medizinischen Fachgebiet überhaupt keine Ahnung haben, aber leider alles besser wissen. Ähnlich auch in der Frage des Großraubwildes in unseren Wäldern – was da alles im Internet zu diesem Thema gepostet wird, z.B. Wolf & Co. – das erreicht nicht mal mehr das Niveau eines Stammtischgesprächs. Es weht ein rauer Wind. Für viele Berufsjäger, Jagdhelfer, Jagdaufseher und auch

einige Jagdnutzungsberechtigte im Klostertal, Montafon und am Arlberg hat Jagen derzeit nichts mit Idylle und Jagderlebnis zu tun – Jagen ist besonders in der momentanen Situation ein knallharter Knochenjob, der geistig und körperlich vom Jäger alles abverlangt, aber: auch unter extremen Abschusszwängen ist es unerlässlich, die Weidgerechtigkeit (vom Wildtier her betrachtet) und die Bruchübergabe nicht zu vernachlässigen. Auf jeden Fall muss die Zeit bleiben, dem erlegten Wild einen letzten Bissen und dem Erleger einen Beutebruch zu überreichen. Wenn auch ein rauer Wind bläst und vieles auf der Jagd unter den besonderen Bedingungen zur Routine wird, ist die Achtung vor

jeglichem erlegten Wild eine Charaktersache und der Jäger wird oft an solchen „Kleinigkeiten“ gemessen. Und gerade in einer Zeit, wenn der Wind etwas rauer ins Gesicht weht, muss der Jäger zu seinem Handwerk stehen und seine Einstellung in der Öffentlichkeit auch zeigen. Über kurz oder lang werden Änderungen oder Neuerungen in der Jagdpraxis auch in einem gesetzlichen Rahmen berücksichtigt werden müssen, so z.B. die Verwendung eines Schalldämpfers. Bei der Gewehroptik ist bereits alles erlaubt und keiner macht sich Gedanken, ob der Entfernungsmesser mit eingebauter Geschossflugbahnkorrektur noch weidmännisch ist – auch wenn damit auf 300 Meter und darüber geschos-

sen wird. Ist eine Schußknallreduktion nicht weidmännisch? Der ferme Weidmann oder Weidfrau sollte immer weidgerecht jagen, aber die technischen Hilfsmittel sind auch auf der Jagd nicht mehr wegzudenken, solange nicht Schießautomaten für die Wildvernichtung eingesetzt werden. Wenn es um eine angemessene Reduktion des Wildbestandes in einem ausgewiesenen Gebiet oder Revier geht, müssen dem Jagdpersonal in solchen Revieren alle Wege offen stehen, um die Wildstandsregulierung so schonend wie nur möglich durchführen zu können. Oberste Priorität hat immer noch der Umgang mit dem zu erlegenden Wild und der damit verbundene Tierschutzgedanke.

boden als wertvolles Gut – Weiterbildungsangebot Ländliches Liegenschaftsmanagement Land- und Forstwirte, Geschäftsführer, Immobilienmakler, Gutsverwalter, Regisseure und Bankdirektoren drücken gemeinsam die Schulbank? Das geht, denn sie haben ein gemeinsames Ziel: Sie lassen sich seit Februar 2013 auf der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) zum „Ländlichen Liegenschaftsmanager“ ausbilden. Im Februar 2015 beginnt der zweite Kurs. Die Teilnehmer stellen sich der Herausforderung, den Boden mit seinen mannigfaltigen Funktionen kennen zu lernen, um ihn ökonomisch sinnvoll bewerten zu können. Die Land- und Forstbetriebe Österreichs entwickelten gemeinsam mit der BOKU den im deutschsprachigen Raum einzigartigen, berufsbegleitenden Lehrgang, der als Zielgruppe alle an Grund und Boden Interessierte hat. So werden nicht nur um-

10

Vorarlberger Jagd

AKTueLL

fassende Kompetenzen im ländlichen Immobilienwesen vermittelt, sondern auch im Bereich der Landnutzung und -bewirtschaftung, der Bodenbonitierung und – bewertung, dem Bodenrecht, der Vermessung, der Betriebswirtschaft und der Unternehmensführung. „Alle Themen des Lehrganges bilden eine Basis, um auf die regionale und auch auf die globale Entwicklung unseres Lebensraumes in Zukunft Einfluss nehmen zu können. Er gibt uns die Möglichkeit, aktiv und positiv mitzugestalten“, bringt es Kursteilnehmer Johann Trimmel, Bankdirektor einer österreichischen Bank, auf den Punkt. Voraussetzungen zur Teilnahme am Lehrgang: › Matura mit Berufserfahrung (3 Jahre bei AHS, 1 Jahr bei BHS)

› oder ein abgeschlossenes Universitäts- bzw. Fachhochschul-Studium (Bakkalaureat). › Eine Meisterprüfung oder eine äquivalente Ausbildung mit mindestens fünf Jahren Berufserfahrung.

Wissenschaft, Verwaltung und Praxis. Die Unterrichtssprache ist Deutsch. Nach einem Aufnahmegespräch mit der Lehrgangsleitung erfolgt eine Zulassung durch das Rektorat. Die Zahl der Plätze ist auf 25 beschränkt.

Der Lehrgang umfasst 11 Wochenendblöcke mit insgesamt 37 präsenztagen, die auf vier semester verteilt sind, und kostet EUR 6.500,00 pro Jahr. Da auf eine praxisorientierte Wissensvermittlung großer Wert gelegt wird, fungiert bei der Durchführung der Dachverband der Land & Forst Betriebe Österreichs als Partner. Exkursionen im Inund Ausland veranschaulichen und festigen das Gelehrte. Zur individuellen Vor- und Nachbereitung der einzelnen Lehr- und Lern-Module im Selbststudium dienen ausführliche Unterlagen und ELearning. Als Lehrende engagieren sich ExpertInnen aus

Bewerbungen sind inklusive Abschlusszeugnissen, Lebenslauf und Motivationsschreiben bis 30. November 2014 an das Zentrum für Lehre, Arbeitsbereich Weiterbildung, der Universität für Bodenkultur zu richten. Kontakt und Informationen: Katja Hofer Mobil: 0664 88586436 katja.hofer@boku.ac.at www.boku.ac.at/laendlichesliegenschaftsmanagement2/


IM ZUSAMMENSPIEL Z6(i) MIT BALLISTIKTURM UND NEUER PBC, EL RANGE UND ATX TELESKOP Herausforderungen gehören zum Leben – auch zum jagdlichen. Distanzschüsse zählen in jedem Fall dazu, denn sie zeigen uns nicht zuletzt persönliche Grenzen auf. Außergewöhnliche Innovationen sowohl bei Jagdwaffen als auch in der Fernoptik haben maßgeblich dazu beigetragen, dass heute Schüsse auf weitere Entfernungen technisch möglich sind. Ein intensives Schießtraining gibt darüber hinaus Sicherheit. Doch die Verantwortung bei Distanzschüssen ist nach wie vor groß. Denn es liegt im Ermessen des Schützen, in seiner ehrlichen wie ethischen Selbsteinschätzung, welche jagdlichen Ziele er für realistisch hält.

TIPPS UND TRICKS

WICHTIGE VARIABLE BEACHTEN:

Zur optimalen fernoptischen Ausrüstung zählen besonders die geringen Abdeckmaße bei Absehen, die für zusätzliche Präzision sorgen. Daneben können Jäger in der Vorbereitung des Schusses viel dazu beitragen, sicher über weite Distanzen zu treffen.

Die Meereshöhe beeinflusst den Luftdruck. Daneben wirken sich auch die Temperatur und vor allem der Wind auf den Schuss aus.

KONTROLLE VOR DEM SCHUSS: Nutzen Sie eine stabile Auflage (z. B. einen Rucksack). Vor dem Schuss empfiehlt es sich, die Einstellung des Ballistikturms, die Vergrößerung (v. a. beim Distanzabsehen) und die Parallaxe zu kontrollieren.

HERAUSFORDERUNG DISTANZSCHUSS Versierte Jäger kennen ihre persönlichen Grenzen und die ihrer Waffen. Mögen gewisse Entfernungen für den einen als Herausforderung gelten, zählen sie für den anderen zur Routine. SWAROVSKI OPTIK unterstützt mit umfangreichen Entwicklungen den Jäger im alles entscheidenden Augenblick: Wir stimmen alle Produkte präzise aufeinander ab, um Ihnen größtmögliche Sicherheit zu bieten. Mit einem Teleskop ist man in puncto Erkennbarkeit auf sehr weite Distanzen bestens gerüstet. Der Entfernungsmesser und das Winkelschussprogramm SWAROAIM im EL Range ermitteln in Sekundenschnelle alle exakten Werte. Und schließlich verhilft das Zielfernrohr mit Ballistikturm und neuer personalisierter Ballistikkappe (PBC) zu einer noch höheren Treffsicherheit. Denn gerade die PBC mit der individuellen, persönlichen Gravur kann einfach und schnell montiert und ohne Einschießen verwendet werden. So läuft bei der Distanzjagd das Zusammenspiel von Beobachten, Messen und Schießen reibungslos und blitzschnell ab. Jäger erhalten so ideale Voraussetzungen für maximale Treffsicherheit.

SICHERE SCHUSSABGABE: Atmen. Zielen. Abziehen. Waidmannsheil!

INDIVIDUELLE GRAVUR Für Ihre PBC stehen vier Gravurvarianten zur Auswahl.

ENTFERNUNG UND GELÄNDE ABSCHÄTZEN: Das Wissen um die Entfernung und ein genaues Geländestudium sind die wohl wichtigsten Grundvoraussetzungen. Dabei muss auch abgeschätzt werden, ob ein Kugelfang gegeben und eine Wildbergung möglich ist.

Ausführliche Infos und Tipps unter BALLISTICPROGRAMS.SWAROVSKIOPTIK.COM

ANzeIGeN

Juli/August 2014

11


Fuchsbandwurm – ein blinder passagier! Dieser Beitrag durfte mit freundlicher Genehmigung der Zeitschrift Jagd und Natur sowie des Autoren abgedruckt werden. Der Originalbeitrag ist in der Ausgabe April 2014 vom Schweizer Jagdmagazin „Jagd und Natur“ erschienen. Gunther Willinger

In Zürich-Wiedikon liegen zwei Welten nur knapp auseinander. Oben vor dem Gartenhäuschen klappern Kaffeetassen beim sonntäglichen Familienfrühstück – ein Stockwerk darunter schmatzen vier Fuchswelpen leise an den Zitzen ihrer Mutter. Füchse sind unsere heimlichen Nachbarn. Heute leben in der Schweiz fünf bis zehn Mal mehr Füchse als noch vor 100 Jahren. Sie profitieren vom verbesserten Nahrungsangebot durch Feldfrüchte und den Abfall der Überflussgesellschaft. Nach und nach haben sie den gesamten Siedlungsbereich des Menschen erobert: Vom Bauernhof bis zum Zentrum der Großstadt. Dabei kann die Fuchsdichte in der Stadt zehn bis zwanzig Mal höher sein, als auf dem Land. Mit den Füchsen ist auch der Fuchsbandwurm häufiger geworden. Dieser wenige Millimeter kleine Wurm lebt im Darm der Füchse und seine Eier verbreiten sich über die Fuchslosung. Verschluckt ein 12

Vorarlberger Jagd

Foto: Monika Dönz-Breuß

Im Norden der Schweiz sind zwischen 30% und 70% der Füchse mit dem Kleinen Fuchsbandwurm infiziert. Weil Reineke Fuchs inzwischen in den meisten Siedlungsräumen lebt, steigt auch die Infektionsgefahr für den Menschen. Insbesondere Hundehalter sollten einige Vorsichtsmaßnahmen beherzigen, um das Risiko zu minimieren.

Mensch die unsichtbar kleinen Bandwurmeier, wachsen in seiner Leber tumorartig Larvenstadien des Wurms heran, die unbehandelt zu einem frühzeitigen Tod führen. In der Schweiz erkranken jährlich 20 bis 30 Personen am Fuchsbandwurm; europaweit sind es 200.

Hotspot in der nördlichen Schweiz „Die Infektionsrate beim Menschen ist in der Schweiz seit Ende der Neunzigerjahre um das Zweieinhalbfache angestiegen“, berichtet Peter Deplazes, Tiermediziner und Parasitologe an der Universität Zürich. „Das korreliert mit dem Anstieg der Fuchspopulation seit der erfolgreichen Bekämpfung der Tollwut Mitte der Achtzigerjahre.“ Deplazes rechnet allerdings nicht mit einem weiteren Anstieg der Infektionen: „Wenn wir die aktuellen Daten seit 2005 analysieren, zeigt sich,

WILDbIOLOGIe

dass sich der Infektionsdruck im Siedlungsraum auf hohem Niveau eingependelt hat und die Fuchsdichte nicht weiter ansteigt.“ Die Nordschweiz ist ein Hotspot der Verbreitung des Fuchsbandwurms. „Im gesamten Mittelland, in den Voralpen und im Jura haben wir bei den Füchsen eine Durchseuchung zwischen 30 und 70%“, berichtet Deplazes. Im Alpenraum dagegen sind nur etwa 20% der Füchse infiziert und südlich der Alpen fehlt der Parasit ganz. Neben der Nordschweiz sind in Europa vor allem Süddeutschland, der Osten Frankreichs, der Westen Österreichs, das Baltikum und Polen stark betroffen.

Der Fuchs und sein blinder Passagier Der Fuchs ist der wichtigste Endwirt des Fuchsbandwurms, aber er fühlt sich auch in Hunden und Marderhun-

den wohl. Der Endwirt selbst bemerkt nicht, dass er infiziert ist, denn er nimmt durch den Bandwurm keinen Schaden. In seinem Dünndarm leben die nur wenige Millimeter kleinen geschlechtsreifen Würmer als blinde Passagiere – oftmals Hunderte oder Tausende. Jeder Wurm wiederum produziert Hunderte Eier, die über den Kot in die Umwelt gelangen. In feuchtem Milieu überdauern die Eier Monate lang, bis eine Maus sie mit der Nahrung aufnimmt. Wühlmäuse wie Feld-, Rötel- und Schermaus sind die bevorzugten Zwischenwirte des Fuchsbandwurms. In der Maus entwickeln sich aus den Eiern Larven, die sich in der Leber vermehren und wie ein Krebsgeschwür wachsen. Die Maus stirbt nach wenigen Wochen. Frisst ein Fuchs eine infizierte Maus, entwickeln sich in seinem Darm innerhalb eines Monats neue Bandwürmer und der Kreis schließt sich.

Der Mensch im Visier des Wurms Kommt der Mensch dem Wurm in die Quere, indem er Wurmeier aufnimmt, dient er ihm als Ersatzzwischenwirt. Wie bei den Mäusen setzen sich die Larven dann in der menschlichen Leber fest und führen zu schweren Organschädigungen. Erste Symptome zeigen sich aber erst zehn bis fünfzehn Jahre nach der Infektion. Die Patienten klagen dann über ein Drücken in der Bauchgegend oder erleiden eine Gelbsucht. Der Fuchsbandwurm beim Menschen ist nach wie vor selten und dank des medizinischen Fortschritts eine Krankheit, mit der heute eine gute Lebensqualität erreicht werden kann. Trotzdem ist die Belastung für die Betroffenen hoch. Knapp 60% der Fälle in der


Schweiz sind nicht operabel und die Patienten müssen lebenslang Tabletten schlucken. Der darin enthaltene Wirkstoff Albendazol kann das Wachstum des Parasiten zwar stoppen, ihn in den meisten Fällen aber nicht vollständig abtöten.

Unterschätzt: Risikofaktor Hund Nach einer wissenschaftlichen Studie aus Süddeutschland haben Jäger kein erhöhtes Infektionsrisiko, wohl aber Hundehalter. Dass manche Hunde gern Mäuse jagen, ist nicht neu. Darin gleichen sie ihrem wilden Vetter, dem Fuchs. Und so wie er, können sich Hunde dadurch schnell mit dem Fuchsbandwurm infizieren. „Hunde spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Ansteckungsgefahr mit dem Fuchsbandwurm“, warnt Peter Deplazes. Bis zu einem Fünftel der im Umlauf befindlichen Bandwurmeier werden von Hunden verbreitet; da Hunde aber in engerem Kontakt zum Menschen stehen, ist das Ansteckungspotential entsprechend hoch. Die Bandwurmeier können am Fell, aber auch an Haut, Schuhen oder Reifen haften und so bis ins Haus gelangen. Auch deswegen ist das Einhalten der Hygieneregeln so wichtig (siehe Infokasten Verhaltenstipps).

verhaltenstipps

Westen Englands, erforscht die dortigen Stadtfüchse seit den 1970er-Jahren. Er kritisiert die Fuchsbekämpfung in der Stadt: „Wenn in Bristol ein Fuchsrevier frei wird, ist es nach vier Tagen wieder besetzt. Das bringt gar nichts.“ Studien aus Schottland und Wales zeigen, dass die Fuchspopulation im ersten Jahr nach einer Bekämpfungsaktion sogar leicht anstieg. „Wahrscheinlich weil mehr Füchse in Konkurrenz um die frei gewordenen Reviere nachrückten, als vorher dort lebten“, vermutet Harris. Peter Deplazes von der Universität Zürich fügt hinzu: „Eine stärkere Bejagung der Füchse kann zu einem Anstieg des Anteils an Jungfüchsen in der Population führen. Jungfüchse sind aber nicht nur mobiler als ältere Tiere, sondern sie tragen auch bis zu 85% der Bandwurmlast.“ So kann eine verstärkte Bejagung zu einem Anstieg der Infektionsgefahr führen.

› Hunde monatlich entwurmen, insbesondere Hunde, die im Freiland Mäuse fangen (unabhängige Informationen dazu bietet der Europäische Wissenschaftsrat für Haustierparasiten unter www.esccap.ch). › Nach Arbeiten im Freiland gründlich die Hände waschen, vor allem nach Kontakt mit Erde, Gras oder Tieren. › Salat, Früchte und Gemüse aus dem Freiland vor dem Rohverzehr gründlich waschen. Gekochtes Gemüse, gebratene Pilze, eingemachtes Obst und Marmelade sind unbedenklich, da die Bandwurmeier bei 60°C absterben. Einfrieren kann ihnen dagegen nichts anhaben. › Hundekot mit einem umgestülptem Plastiksack einsammeln und mit dem Hausmüll entsorgen (nicht auf den Kompost werfen oder vergraben) – gleiches gilt für Fuchskot im Garten. › Füchse nicht füttern oder durch attraktive Nahrungsquellen (offener Kompost, Haustierfütterung im Garten, etc.) anlocken. Personen, die vermuten, mit Eiern des kleinen Fuchsbandwurms in Kontakt gekommen zu sein, können beim Hausarzt eine Blutuntersuchung durchführen lassen. Nach dem derzeitigen Stand der Forschung ist die Rolle der Hauskatzen bei der Verbreitung des Bandwurms vernachlässigbar gering.

land, wo die Füchse schon in den 1930er Jahren anfingen, die Städte zu besiedeln. In den Vierziger- und Siebzigerjahren wurden Füchse in London massiv bejagt, mit Fallen

gefangen und mit Giftködern getötet. Aber selbst dann stieg ihre Zahl weiter an. Stephen Harris, Wildbiologe und Säugetierexperte an der Universität von Bristol, im

Auch eine massive Reduzierung der Zwischenwirte, also der Wühlmäuse scheidet in der Praxis aus. Denn das wäre nur durch einen großflächigen Einsatz von Nagergift möglich, was wiederum schwerwiegende ökologische Folgen hätte, weil dadurch auch Igel, Marderartige, Greifvögel und viele andere Arten vergiftet würden. Zudem fehlt der wissenschaftliche Beweis dafür, dass weniger Wühlmäuse auch weniger Bandwurmrisiko bedeuten würde. Teil einer sinnvollen Strategie könnte es jedoch sein, heimische Mäusejäger wie Schleiereulen, Turmfalken und Mäusebussarde verstärkt zu schützen oder anzusiedeln.

Was kann getan werden?

Beköderung ist aufwändig aber wirksam Foto: Herbert Auer

Die meisten Fuchsbandwurmeier werden durch Füchse verbreitet. Es liegt also nahe, eine stärkere Bejagung der Füchse zu fordern. Das aber ist problematisch. Denn abgesehen von den eingeschränkten Jagdmöglichkeiten im Siedlungsbereich und Akzeptanzproblemen in der Bevölkerung, scheint es schier unmöglich zu sein, der Füchse Herr zu werden. Das belegen Erfahrungen aus Eng-

Präadulte Stadien des Fuchsbandwurmes (Protoscoleces)

Die effektivste Methode, den Bandwurm in den Griff zu bekommen, ist das Ausbringen von Ködern mit dem Entwurmungsmittel Praziquantel.

WILDbIOLOGIe

Juli/August 2014

13


Die Methode ist in zahlreichen Studien erfolgreich erprobt worden. Allerdings ist sie kostspielig und rechnet sich nur, wenn sie über Zeiträume von mehreren Jahrzehnten eingesetzt wird. Nichts also, was flächendeckend zum Einsatz kommen könnte. Peter Deplazes erläutert: „In der Schweiz leben 80% der Bevölkerung auf unter 10% der Fläche. In diesem urbanen Raum müssen wir uns auf die Gebiete mit der höchsten Parasitenmasse konzentrieren. Insbesondere an den Stadträndern, wo Füchse und Hunde in hoher Dichte leben und gleichzeitig leichten Zugang zu Wühlmäusen haben, kann eine Beköderung sinnvoll sein.“ Eine lokal angepasste Strategie aus Aufklärung, Entwurmung und stellenweiser Beköderung ist wohl das erfolgversprechendste Vorgehen, um den Fuchsbandwurm in Schach zu halten. Ihn ganz auszumerzen, wie das einst bei der Tollwut gelang, ist dagegen utopisch. Denn während die Füchse durch den Tollwutimpfstoff ein Leben lang immunisiert bleiben, kann sich ein Fuchs, dessen Bandwürmer durch Praziquantel abgetötet wurden, schon wenige Tage später erneut durch eine infizierte Maus anstecken.

Der Fuchsbandwurm in vorarlberg Dr. Wolfgang Hofmann Wie die geographische Nähe zur Schweiz vermuten lässt, tritt der Fuchsbandwurm in Vorarlberg im Vergleich zum Osten unseres Bundesgebietes deutlich häufiger auf.

Befall von Füchsen Aktuelle Zahlen über den Befall der Vorarlberger Füchse mit dem fünfgliedrigen Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) liegen nicht vor. Zuletzt wurden diese Daten in den Jahren 1989/1990 erhoben und im Jahr 1991 publiziert (Prosl und Schmid 1991). Es wurden damals insgesamt 313 Füchse aus den vier Vorarlberger Bezirken Bludenz, Feldkirch, Dornbirn und Bregenz auf Befall mit Fuchsbandwurm untersucht. Bei insgesamt 34,8% der Tiere konnte der Parasit nachgewiesen werden, wobei die höchste Befallsrate (43,8%) im Bezirk Feldkirch und die niedrigste (25,9%) im Bezirk Bludenz festgestellt wurde. Eine diesbezüglich für das Jagdjahr 2013/2014 geplante neuerliche Erhebung des Fuchsbandwurmbefalles an erlegten Füchsen hat aufgrund des schneearmen Winters mit zum Teil eingeschränkten Jagdmöglichkeiten nicht die erhoffte Anzahl an zu untersuchenden Füchsen erbracht. Wenn man die Zahlen aus der Schweiz (Durchseuchungsraten von 30% bis 70%) betrachtet, ist aber davon auszugehen, dass der Befall der Füchse mit dem Fuchsbandwurm in Vorarlberg in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen hat.

Quellen: Tiergesundheitsbericht 2013, Bundesamt für Veterinärwesen BVET, Bern Schweizer Bundesamt für Statistik www.bfs.admin.ch/bfs/portal/ de/index/themen/07/05/blank/ key/05/01.html Eidgenössische Jagdstatistik, Bundesamt für Umwelt BAFU: www.wild.uzh.ch/jagdst/ KORA: Raubtierökologie und Wildtiermanagement www.kora.ch/index.php?id=276 ZOR Stadtfuchs Zürich: www.zor.ch/ Institut für Parasitologie, Universität Zürich www.paras.uzh.ch 14

Vorarlberger Jagd

Befall des Menschen Der Befall des Menschen mit Fuchsbandwurm in Österreich ist besser dokumentiert (siehe Tabelle). War in gesamt Österreich in den letzten Jahren mit 0.045 Fällen von Er-

krankung eines Menschen durch den Fuchsbandwurm pro 100.000 Einwohnern zu rechnen, so betrug dieser Wert für Vorarlberg 0.35 – ein doch deutlicher Unterschied, der im letzten Jahrzehnt relativ konstant nachzuweisen war. In den westlichen Bundesländern ist eine deutliche Zunahme der Erkrankung zu sehen. So kam es in Vorarlberg seit dem Jahr 2011 schon zu genau so viel Erkrankungsfällen wie in den zehn Jahren davor.

Erhebung der aktuellen Durchseuchung Diese statistische Auffälligkeit und der Umstand, dass der Befall mit dem Fuchsbandwurm für den Menschen tödlich sein kann, hat die Vorarlberger Jägerschaft dazu bewogen, im Rahmen eines Projektes die aktuelle Durchseuchung des Fuchsbandwurmes bei exponierten Personen (Jäger, Forstarbeiter etc.) zu erheben.

Aktion im Rahmen der ARTENREICH Im Rahmen der Dornbirner Herbstmesse feiert heuer die ARTENREICH – Messe für Jagd, Forst und Fischerei vom 5. bis 7. September 2014 ihre Premiere. Im Rahmen dieser Messe soll beim Stand der Vorarlberger Jägerschaft Jägern und Förstern zu einem kleinen Selbstbehalt eine Serologische Untersuchung auf Befall mit Fuchsbandwurm angeboten werden. Hierzu muss von der jeweiligen Person ein Fragebogen zur statistischen Erfassung ausgefüllt werden, ebenso wird Blut abgenommen. Über das Ergebnis der Untersuchung wird der Proband informiert, bei positivem Befund (dies bedeutet anhand des ersten Bluttests Verdacht auf Fuchsbandwurmbefall) werden weitere Schritte eingeleitet.

1991 bis 2000 2001 bis 2010 2011 bis 2014 Fälle ( Fälle/100 000 EW / Jahr) Österreich (8.217.280 eW) Tirol (710.048 eW) vorarlberg 372.000 eW)

24 (0,029)

28 (0,034)

37 (0,045)

12 (0,17)

5 (0,07)

16 (0,022)

3 (0,08)

12 (0,32)

13 (0,35)

Echinococcose nimmt in Vorarlberg zu! Quelle: Schneider R., Aspöck H., Auer H. 2011. Unexpected Increase of Alveolar Echinococcosis, Austria. – Emerging Infectious Diseases 2013;19:475 - 477

WILDbIOLOGIe


?j a^ '

%& '

Das klassische Jagdland Ă–sterreich hat eine klassische Jagdzeitung

Zeitschrift fĂźr Jagd und Natur in den Alpen (SB[ r 3PUUBMHBTTF r 5FMFGPO r 5FMFGBY r SFEBLUJPO!BOCMJDL BU r XXX BOCMJDL BU

Vorarlberg 7/14

Kostenlos testen! Ăœbersenden Sie mir bitte kostenlos und unverbindlich zwei Ausgaben der Jagdzeitschrift DER ANBLICK.

Name:

Adresse:

Datum, Unterschrift:

%JFTFT "OHFCPU JTU QSP 1FSTPO )BVTIBMU OVS FJONBM FJO[VMĂ•TFO

AKTueLL

Juli/August 2014

15


Feldhase – fast viermal so schnell wie andere säugetiere seiner Körpergröße und ein Lebenskünstler unserer breiten Teresa Valencak Der Europäische Feldhase, der in der zoologischen Literatur seit 1778 Lepus europaeus genannt wird, ist ursprünglich ein wärmeliebendes Steppentier, das aus Eurasien als Kulturfolger bei uns eingewandert ist. Feldhasen sind bei uns die kleinsten Tiere, die ganzjährig, bei gleichbleibender Körpertemperatur, oberirdisch leben und somit der Kälte ohne schützenden Bau ausgeliefert sind. Ihre Jungen sind von Geburt an selbständig zur Thermoregulation, also zur Aufrechterhaltung ihrer eigenen Körpertemperatur, fähig und werden von den Häsinnen, bis auf wenige Minuten am Tag, alleine gelassen. Die gesamte, tägliche Milchration wird daher in kürzester Zeit von der Häsin auf ihre Jungen verteilt.

Schnelles Fluchttier mit ausgeprägtem Sehsinn Aber nicht nur die ungeschützte Lebensweise auf 16

Vorarlberger Jagd

unseren Feldern und die außergewöhnliche Jungenaufzucht sind für den Feldhasen charakteristisch: er erreicht Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 72 km/h und ist damit fast viermal so schnell als man von Säugetieren seiner Körpergröße annehmen würde. Bedenkt man außerdem, dass der absolute Laufgeschwindigkeitsweltrekord beim Menschen, der jedoch nur von einigen wenigen Vertretern unserer Art erreicht wird, bei knappen 40 km/h liegt, wird einem sofort bewusst, dass der Feldhase ein athletischer Lebenskünstler unserer Breiten ist. Er kommt von den Niederungen bis durchaus auch in Höhenlagen vor. Meist bewohnt er offene, landwirtschaftlich genutzte Flächen, am liebsten wenn sie durch Büsche bzw. andere Vegetation zur Deckung begrenzt sind. Feldhasen sind erklärte Fluchttiere d.h. weil sie ihren Raubtieren wie z.B. Füchsen, Greifvögeln etc. durch schnelle Flucht entkommen können, sind sie stets in Alarmbereitschaft. Annähernd jede Anpassung

WILDbIOLOGIe

des Feldhasen an seine Umwelt ist der Lebensweise als Beutetier untergeordnet. So verfügen Hasen über zarte, athletische Vorderbeine, muskulöse und flinke Hinterbeine und haben einen ausgeprägten Sehsinn. Da die genaue Positionierung der Augen am Kopf eines Tieres sein individuelles Sehfeld bzw. sein Abbild der Umwelt bestimmt und beim Feldhasen die großen Augen seitlich weit auseinander am Kopf befindlich sind, kann er zu jedem Zeitpunkt Gefahren in einem Bereich von 220 Grad je Auge wahrnehmen. In puncto Auflösung ist das Bild, das der Feldhase von seiner Umwelt bekommt, allerdings bei weitem nicht so scharf wie jenes seiner Räuber, der Raubsäugetiere.

Besonderheiten in der Jungenaufzucht Feldhasenmütter sind sechs Wochen, also im Vergleich zu den mit ihnen verwandten Kaninchen doppelt so lange, trächtig und bringen pro Wurf ein bis fünf, meistens je-

doch zwei Jungtiere zur Welt. Wie bereits erwähnt, sind die Jungen Nestflüchter und bleiben auf sich alleine gestellt in einer Erdmulde auf dem Feld liegen, bis die Mutter täglich einmal kommt um sie zu säugen. Dabei können die jungen Feldhasen sich in einem gewissen Ausmaß bereits verteidigen und ducken sich gegen Feinde in ihrer „Sasse“ bzw. sind aufgrund des Fellkleides vom Untergrund aus der Ferne oftmals schwer zu unterscheiden. Auch wenn der Anschein entsteht, die Hasenmütter würden nur wenig Anstrengungen unternehmen, um ihren Junghasen einen optimalen Start ins Feldhasenleben zu geben, trügt dieser Schein! Mit meinen Kollegen konnten wir in den vergangenen Jahren in einer Serie von Experimenten an Feldhasenmüttern in Gefangenschaft zeigen, wie viel eigene Energiereserven die Häsin in ihre Junghasen investiert und wie wichtig dies für das spätere Überleben der Jungen ist. Hasenmütter produzieren zwischen Februar und Ok-


tober Würfe, bauen dann im Spätherbst jedoch kostbare Fettreserven z.B. rund um ihre Nieren auf (da sie zwar keine Jungtiere aufziehen jedoch in unserer Kulturlandschaft genügend Futter finden). Werden im nächsten Jahr dann die ersten Jungtiere der Saison zur Welt gebracht, werden die Junghasen mit einer kostbaren Mutter-/ Hasenmilch mit einem Fettgehalt von über 25% Fett versorgt. Dieser Fettgehalt kann von der Häsin nur erzielt werden, weil sie ihre eigenen zuvor aufgebauten Fettreserven abbaut und in die Milch investiert wie wir in unserer Studie zeigen konnten. Für die Hasenmutter besteht der Vorteil starker, überlebensfähiger Jungtiere im Frühling darin, dass die Töchter, wenn sie überleben, im gleichen Herbst selbst eigene Jungen aufziehen können und so die „Fitness“ der Hasenmutter deutlich verbessert ist.

Feldhasen: keine Allesfresser Außerdem ergaben unsere Studien dass die Feldhasen keineswegs alles Pflanzliche fressen, das sich ihnen anbietet, sondern vielmehr dass sie fettreiche Kräuter wie sie z.B. an Ackerrändern oder Brachflächen vorhanden sind (Löwenzahn, Klatschmohn, Klee) auswählen. Leider ist zur vielgerühmten „Hasenapotheke“ in der Wissenschaft noch fast nichts bekannt – aber eines steht fest: Feldhasen wählen auf ihrem Speisezettel Kräuter und Nahrungspflanzen, die allesamt einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren haben. Diese essentiellen Nahrungsbestandteile sind auch in allen bisher untersuchten Geweben von Feldhasen in größerem Umfang als z.B. bei Kaninchen vorhanden. Wir vermuten daher, dass mehrfach ungesättigten Fettsäuren, neben ihrem guten Einfluss auf Gefäße und Ge-

hirn des Menschen, auch eine wichtige Rolle bei der Funktionsfähigkeit der Muskulatur zukommt. Vielleicht sind sie es, die den Feldhasen viermal so schnell wie Säugetiere seiner Größe machen, indem seine Muskeln schneller und besser funktionieren.

Steppentiere Wie schon eingangs erwähnt, sind die Feldhasen aus im Winter eisigen und im Sommer trockenen heißen Steppen Eurasiens zu uns eingewandert. Sie halten keinen Winterschlaf sondern halten ihre Körpertemperatur das ganze Jahr hindurch gleich hoch aufrecht. Sie machen dies durch die Verbrennung von Nahrungsstoffen und andererseits durch die Entwicklung von Mechanismen, die eine Abgabe von Körperwärme an die Umwelt minimieren. Dies kann durch Isolation erreicht werden und daher hat der Feldhase ein sehr dichtes und gut isolierendes Haarkleid. Da das Fell Körperteile wie die Extremitäten nicht vollständig bedeckt, um deren Funktion zu erhalten, gibt es auch noch weitere Mechanismen, die eine Abgabe von Körperwärme an die Umwelt verhindern. Wir fanden, dass offenbar ungesättigte Fettsäuren

die zu gut 2/3 Bestandteile der Zellmembranen von Feldhasen sind, die Gewebe das ganze Jahr hindurch weich und flexibel halten. Dies wird dadurch ermöglicht, dass ungesättigte Fettsäuren die Schmelzpunkte der Fette erniedrigen und dafür sorgen, dass keine Körperfunktion ins Stocken gerät, selbst wenn z.B. die Temperatur am Lauf des Hasen etwas niedriger ist als im Körperkern. Wir fanden daher in FeldhasenZellmembranen aus der kalten Jahreszeit deutlich mehr ungesättigte Fettsäuren als in Proben aus den Sommermonaten. Wir betonen hier wiederum die Bedeutung eines hochwertigen Lebensraumes mit fettreichen Kräutern und Gräsern die die Feldhasen mit diesen wichtigen „Frostschutzmitteln“ ausstatten. Feldhasen sind daher gegen Winterkälte gut angepasst. Es mehren sich allerdings bei uns die Hinweise, dass ein feucht- und nass-kalter Frühling sich fatal auf das Überleben der Junghasen auswirkt, da viele Jungtiere sterben und das Erwachsenenalter nicht erreichen. Ziehen dann die Sommermonate ins Land, so finden Feldhasen im Rheintal einen sehr angenehmen da nicht allzu heißen Lebensraum vor. Die für den

Hasen so charakteristischen langen Ohren haben nämlich ihre Funktion darin, dass die Tiere überschüssige Hitze im Körper über gut durchblutete und große Ohren abgeben können. Darf man den Klimaprognosen für die nächsten Jahrzehnte Glauben schenken, so werden die Feldhasen mehr unter der Hitze im Sommer als unter der Kälte im Winter leiden. Denn durch die Erzeugung von Körperwärme kann im Winter einer Unterkühlung gut gegengesteuert werden wobei es für die oberirdischen Feldhasen, die dazu auch noch jederzeit vor Feinden fliehen müssen, schwieriger ist, der Hitze zu entkommen. Hier haben Feldhasen wiederum eine sehr nützliche Anpassung parat. Der von ihnen produzierte Urin ist sehr stark konzentriert, so dass möglichst wenig kostbares Wasser den eigenen Organismus verlässt. Wünschen wir dem Feldhasen daher einen abwechslungsreichen Lebensraum, einen trockenen Frühling und nicht allzu heißen Sommer...

Dr. Teresa G. Valencak ist Dozentin am Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie, Veterinärmedizinische Universität Wien.

WILDbIOLOGIe

Juli/August 2014

17


Lebensraumbeurteilung für birkwild in referenzgebieten in vorarlberg Birkwild ist in Vorarlberg seit 2008 ganzjährig geschont. Aufgrund der Ausnahmeregelungen nach Artikel 9 der Vogelrichtlinie darf Birkwild aber „zum Zwecke der Jagd: unter streng überwachten Bedingungen, selektiv in geringen Mengen als andere vernünftige Nutzung bestimmter Vogelarten“ bejagt werden. Verpflichtend müssen die Jagdnutzungsberechtigten laut § 4 „Informations- und Meldepflicht“ den Abschuss bei der jeweiligen Bezirkshauptmannschaft melden sowie einen schriftliche Bericht über die Lebensraum- und Bestandessituation im jeweiligen Revier an die Bezirkshauptmannschaft übermitteln. Weiters ist laut § 5 „Mitwirkungspflichten der Vorarlberger Jägerschaft“ die Vorarlberger Jägerschaft verpflichtet, eine Bestandeserhebung durchuzuführen sowie einen Bericht zur Dokumentation der Auswirkungen der Abschüsse auf den Birkwildbestand an die Landesregierung zu übermitteln. Für das Jahr 2014 wurde vom Fachausschuss für Raufußhühner der Vorarlberger Jägerschaft in Kooperation mit dem Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der Universität für Bodenkultur Wien 18

Vorarlberger Jagd

JAGD

eine Masterarbeit initiiert. Diese soll als wissenschaftliche Begleitung der Vorarlberger Birkwilderhebungen gelten. Bereits in der Planungsphase wurden die verschiedenen Interessensgruppen mit eingebunden, um die Akzeptanz des Projektes und später auch der Ergebnisse so hoch wie möglich zu halten.

die Kartierungen in (mindestens) drei Referenzgebieten durchgeführt, wobei sowohl Reviere mit hohem, als auch geringem Bestand an Birkhahnen vertreten sein werden. Darüber hinaus werden auch fernerkundliche Methoden

zur Anwendung kommen, insbesondere die Analyse von Satellitenbildern und Orthofotos. In Kombination mit den zuvor durchgeführten terrestrischen Erhebungen lassen sich damit größere Gebiete auf die Habitateignung hin beurteilen. MDB

Masterarbeit: Lebensraumbeurteilung für Birkwild in Referenzgebieten in Vorarlberg Im Zuge dieser Masterarbeit werden Habitatkartierungen von Birkwildlebensräumen in den Referenzgebieten durchgeführt, wobei in erster Linie Daten über die Vegetation, sowie Präsenz-Absenz-Daten, in Form von indirekten Nachweisen (Losung, Federn..) erhoben werden. Mit dieser Datengrundlage wird sowohl ein mechanistisches (HSI-Modell), als auch ein statistisches Modell (Logistische Regression) erstellt, welche die maßgeblichen Parameter für die Habitateignung beinhalten. In weiterer Folge kann mithilfe dieser Modelle die Lebensraumqualität in anderen Gebieten beurteilt werden. Um aussagekräftige Modelle erstellen zu können, werden

Der für die Untersuchung gewonnene Masterstudent Gernot Heigl hat bereits im Mai Intensivzählungen in drei Referenzgebieten durchgeführt.

Bereits in der Planungsphase der Masterarbeit wurden die verschiedenen Interessensgrupen mit eingebunden und auch zu den Intensivzählungen eingeladen – im Bild Gernot Heigl, Günther Ladstätter (Naturschutzbund) sowie Anne Puchta (Ornithologin).


Nachwuchs im Wildpark Feldkirch Im Wildpark Feldkirch ist das ganze Jahr über etwas los. Aktuell gibt es bei verschiedenen Wildarten Nachwuchs – so z.B. bei den Wildschweinen, beim Muffelwild sowie bei Gams- und Steinwild. Kommen Sie vorbei und besuchen Sie unsere Wildtiere, den wunderschön angelegten Spielplatz sowie lassen Sie sich vom Gastroteam der Jausenstation verwöhnen.

Der Wildpark Feldkirch ist ganzjährig geöffnet. www.feldkirch.at/wildpark wildpark.feldkirch@aon.at Tägliche Öffnungszeiten der Jausenstation/Kiosk April bis Oktober: 10 - 18 Uhr März und November: 10 - 17 Uhr Kontakt Kiosk +43 5522 75293

scHWeIss-sONDerprüFuNG * **

Ausschreibung der 34. schweißprüfung des Österreichischen Jagdgebrauchshunde-Verbandes und dem Tiroler Jägerverband mit der Nachsuchestation Kitzbühel Die diesjährige Schweißsonderprüfung des ÖJGV für Jagdgebrauchshunde wird am 18. Oktober 2014 in Reith bei Kitzbühel in Zusammenarbeit mit dem Tiroler Jägerverband und der Nachsuchestation Kitzbühel veranstaltet. Standquartier: „Landgasthof – Hotel - Reitherwirt“ Familie Jöchl A-6370 Reith bei Kitzbühel, Dorf 16 Tel. 05356 65418 E-mail: reitherwirt@aon.at

Zahlreiche schwarze Designelemente machen den Amarok Dark Label zu einem Pickup mit einzigartigem Charakter.

* Unverb., nicht kart. Richtpreis exkl. MwSt. ** Unverb., nicht kart. Richtpreis inkl. MwSt. Symbolfoto.

Verbrauch: 7,1 – 8,1 l/100 km, CO2-Emission: 187 – 213 g/km.

6804 Feldkirch-Altenstadt, Reichsstraße 62 Telefon 05522/73576

AKTueLL

Juli/August 2014

19


BIBE

V

WILDbIOLOGIe

ANAGE RM

OR

OR

ARLBER

T EN M

Vorarlberger Jagd

ANAGE RM

T EN M

20

Ein geeignetes Revier muss über genügend Nahrung verfügen.

V

Doch die Wanderungen sind nicht ganz gefahrlos – viele Jungtiere sterben unterwegs. Dieses Jahr hatte auch ein junger Biber in Vorarlberg Pech und wurde tot aufgefunden. Dankenswerterweise wurden der zuständige Jäger und die Biberfachstelle über den Fund informiert und das tote Tier kann nun genauer untersucht werden. Dabei ist neben der Vermessung und der Geschlechtsbestimmung auch eine ungefähre Altersbestimmung mit Hilfe des Schädels möglich. Zudem werden genetische Proben entnommen und für Analysen aufbewahrt. Da für das Bibermanagement

uns Funde melden würden. Bitte beachten Sie jedoch, dass es sich beim Biber um eine

G

Im Frühling beginnt bei den Bibern das große Wandern. Nach zwei Wintern bei der Familie wird es für die Halbwüchsigen Zeit, ein eigenes Revier zu finden. Herausforderung dabei ist, ein noch nicht besetztes Gebiet mit genügend Nahrung zu finden. Für die Wanderung werden Flüsse und Bäche als Wege genutzt. Aber es werden auch große Strecken über Land zurückgelegt. So können auch weit entfernt von anderen Bibervorkommen Biberreviere auftauchen.

Totfunde wertvolle Informationen liefern können, wären wir sehr dankbar, wenn Sie

G

Agnes Steininger

BIBE

Fotos: Dietmar Hollenstein

biber auf Wanderschaft

ARLBER

DER BIBER IN VORARLBERG

DER BIBER

streng geschütze Tierart nach Anhang IV der FFH Richtlinie handelt. Daher gelten auch für Totfunde strenge Richtlinien, d.h. tote Tiere oder Teile dürfen nicht verwahrt, befördert, angeboten, veräußert oder erworben werden, sofern nicht nachgewiesen werden kann, dass diese Tiere nicht oder in rechtmäßiger Weise der freien Natur entnommen worden sind. Ohne Ausnahmebewilligung dürfen Privatpersonen und Institutionen Biber (tot oder lebend) oder Skelettteile nicht behalten. Das Bibermanagement Vorarlberg bietet neben Informationen rund um den Biber auch eine schnelle Beratung und Hilfe bei Problemen mit Bibern. Denn oftmals helfen schon kleine Maßnahmen wie Drahtgitter und Elektrozäune um das Miteinander zu ermöglichen. Broschüren (für Erwachsene und für Kinder – siehe links) können direkt beim Bibermanagement angefordert werden und sind auch als pdf per Email erhältlich. Kontakt Naturschutzverein Rheindelta Mag. Agnes Steininger Im Böschen 25, 6971 Hard Mobil 0664 87718 42 agnes.steininger@rheindelta. org


GEMACHT FĂœR DIE

DĂ„MMERUNG!

" NitrogengasfĂźllung !

!

7

! !

Tel.: (01) 3 10 06 20 . www.askari-jagd.at 2+!1) 0/13 -" !+%3&!#( 1)%$%6!,$

).8

%,%&/. 666 !2+!1) *!'$ !3 2%15)#% !2+!1) *!'$ !3

-32'%1)#(3 /%2&%,$ %).'%31!'%. %2#(9&32&:(1%1 !4, 1:''%-!.. %)+% !'.%1 :$)'%1 !,3%1

ANzeIGeN

Juli/August 2014

21


Alpe Innerkapell, Silbertal

Alpstrategie vorarlberg – sömmerung und Lebensraumvielfalt Im Auftrag des vorarlberger Naturschutzrats wurden von 2012 bis 2014 verschiedenste Aspekte der Alpnutzung in vorarlberg beleuchtet. eine vergleichende betrachtung der Alpstruktur insgesamt und in den verschiedenen Talschaften des Landes bildet den Auftakt der studie. HisWeiter wird eine bewertungsmatrix zur beurteilung der Alpentwicklung sowie zur Abwägung Literaturrecherchen und Auswertungen formuliert die studie schließlich ziele und maßnahmen für eine standortangepasste und naturraumverträgliche Alpwirtschaft in vorarlberg. Maria-Anna Moosbrugger

Alpstruktur in den Talschaften Die Milchkuhalpung und die vergleichsweise hohe Zahl an Sennalpen ist bis dato ein Charakteristikum der Alpwirtschaft in Vorarlberg. Im Vergleich zwischen den Talschaften finden sich insbesondere im Bregenzerwald und im Großen Walsertal viele Melkalpen. Bezogen auf die Melkalpen verfügt das Große Walsertal mit 44% Sennalpen über einen landesweit 22

Vorarlberger Jagd

AKTueLL

herausragenden Anteil. Das Montafon verfügt mit 0,42 GVE/ha Alp-Nettofläche landesweit über die niedrigsten Besatzstärken. Deutlich höher sind die Besatzstärken auf den Alpen im Bregenzerwald (0,87 GVE/ha Nettofläche), im Großen Walsertal (0,79 GVE/ha Nettofläche) und im Rheintal (0,78 GVE/ha Nettofläche). Bemerkenswert ist die große Bedeutung der Hochalpen in wintertouristisch überaus relevanten Gemeinden wie Lech (15 Hochalpen), St.

Gallenkirch (14 Hochalpen), Mittelberg (10 Hochalpen), Schoppernau (8 Hochalpen), Damüls (7 Hochalpen) und Tschagguns (6 Hochalpen). Ein Vergleich zwischen der Anzahl gealpter Tiere in den einzelnen Talschaften und dem Alpvieh nach Herkunftsregion, zeigt signifikante Unterschiede zwischen den Talschaften; während der Bregenzerwald noch gut 100% der Tiere seiner Alpen stellt, sind es beispielsweise im Montafon nur rund 49% und im Kleinen Walsertal sogar nur 32%. Der Anteil

der Netto- bzw. Futterflächen an der Gesamtfläche der Talschaft liegt im Klostertal (27%), Bregenzerwald (26%), Montafon (20%) und Großen Walsertal (19%) am höchsten.

Historische Entwicklungen und aktuelle Trends in der Alpwirtschaft Die Wildheumähder in den verschiedenen Talschaften des Landes sind größtenteils seit Jahrzehnten aufgelassen und die Dreistufenwirtschaft


im Sinne einer Nutzung der Futterflächen vom Tal über das Vorsäß oder Maisäß bis auf die Alpen und Hochalpen wird in manchen Talschaften kaum mehr praktiziert; Maisäße werden zu Wochenend- und Feriendomizilen, Hochalpen geraten zunehmen unter Verdacht der Unwirtschaftlichkeit. Die Zukunft der Milchkuhalpung bzw. der Sennalpen ist im Hinblick auf den Fall der Milchquote in Frage zu stellen; eine jahrzehntelange Zucht geländeuntauglicher, kraftfutterabhängiger Tiere tut ihr übriges. Einschlägige Studien errechnen die Unwirtschaftlichkeit der Alpen abseits entsprechender Förderungen, insgesamt geht im Spannungsfeld zwischen Intensivierung und Brache landschaftliche Vielfalt verlustig.

not. Untersuchungen belegen, dass beispielsweise der Gehalt an wertvollen ungesättigten Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren in der Milch und beim Fleisch bei einer überwiegenden Ernährung mit Grundfutter etwa um 30-50% höher liegt als bei einer großzügigen Fütterung mit Kraftfutter. Reale Produktivität bzw. Wirtschaftlichkeit misst sich an einer Vielzahl an Faktoren; neben Milchleistung und Kraftfuttereinsatz sind das Alter, die Fitness, die Fruchtbarkeit und die Anzahl der Kälber mittelfristig überaus relevant für ein Betriebsergebnis. Solcherart kann eine standortangepasste Nutzung der Alpen auch als Korrektiv

vanten Produktkriterien wie z.B. artgerechte Tierhaltung, persönlicher Bezug und Vertrauen, Regionalität und Herkunft sowie Qualität und Geschmack.

zur Entwicklung von Zucht und Bewirtschaftung der Betriebe im Tal gesehen werden.

5,06% aber vergleichsweise bescheiden aus. Moore hingegen sind mit 30,09% wichtige Biotope auf Alpen, dies unterstreicht u.a. die Bedeutung des Moorschutzes im Rahmen der Alpwirtschaft. Zusätzlich zu den Biotopen liegt 39,48% der Großraumbiotope auf Alpflächen, hier machen subalpin-alpine Biotopkomplexe (subalpine und alpine Rasen, Schutt- und Felsfluren) mit 76,86% den weitaus größten Anteil aus. Schutz vor Naturgefahren bietet nur eine standortangepasste Nutzung mit artenreichen Beständen, aufgedüngte und brachgefallene Standorte

gefährden die naturräumliche Stabilität bzw. Sicherheit mehr oder minder stark.

Werte, Maßnahmen und Ziele für eine Zukunft auf Alpen

Über eine standortgerechte Nutzung des Naturraumes wird die Alpwirtschaft zudem ein wichtiger Partner für Lebensraumvielfalt und Artenschutz. Derzeit liegen insgesamt 26,09% der Biotope des Landes auf Alpflächen. Relativ zu den Alpflächen machen die Biotope wiederum 7,97% der Gesamtfläche der Alpen aus. Betrachtet man die Lebensraumtypen der Biotope auf Alpflächen, so nehmen sich Wiesen und Weiden mit

Die Alpwirtschaftsstudie beleuchtet kritisch beliebte Argumente für sowie gegen eine Alpung von Tieren. Insgesamt zeigt die umfassende Recherche, dass die Vorteile der Alpung für Älpler, Tier und Landschaft nur durch eine standortangepasste, naturverträgliche Bewirtschaftung erreicht werden kann; eine nachhaltige Wirtschaftsweise auf den Alpen erfordert übrigens eine ebensolche auf den Heimgütern. Negative Auswirkungen wie Energiemangel, weite Wege, Gewichtsrückgang und Rückgang der Milchleistung wirken sich umso stärker aus, je höher leistend die Tiere sind. Eine Anpassung der Landschaft an das Tier zeigt sich langfristig ökonomisch und ökologisch wenig sinnvoll, Wissen und Bildung um eine standortgerechte Nutzung der Futterqualität unter Berücksichtigung verschiedener alpiner Standorte und Pflanzengesellschaften tut

Fotos: Monika Dönz-Breuß

Bedeutung der Alpwirtschaft

In Zukunft müssen ehrliche Produkte einer naturverträglichen Nutzung auf Alpen am Markt jedenfalls stärker honoriert werden. Dazu sind die bereits über Jahrzehnte sowie laufend neu verfügbaren Grundlagen zu Produktinhaltstoffen durch Grundfutter aus Alpflächen noch deutlich offensiver aufzuarbeiten und zu transportieren als bisher. Erzeugnisse einer standortgerechten Alpnutzung entsprechen den wichtigsten verbraucherrele-

Um den Wert einzelner Alpen im Sinne einer multifunktionalen Landwirtschaft beurteilen zu können, bedarf es der Berücksichtigung vieler Faktoren. Aus Sicht der Landbzw. Alpwirtschaft gilt es den Mehrwert einer Sömmerung von Tieren, den Futterwert der Flächen, die Produktqualität und die Qualität der Arbeitsplätze auf der jeweiligen Alpen zu bewerten. Eine zusätzliche Wertschöpfung über Tourismus, Jagd und Freizeit sind insbesondere im Hinblick auf die zu erwartenden naturräumlichen, ökologischen und sozialen Auswirkungen zu hinterfragen. Letzten Endes gilt es, den Einfluss der Bewirtschaftung einzelner Alpen auf Lebensraumvielfalt, Lebensraumqualität, Landespflege und Naturraumsicherung sorgfältig zu prüfen. Nur unter Berücksichtigung all dieser Aspekte kann eine fundierte Einschätzung der Bedeutung einer Alpe getroffen werden; die vorliegende Studie führt durchaus kritische Fragen zu den einzelnen Aspekten konkret an. Für eine zukunftsfähige Entwicklung der Alpwirtschaft beschreibt die vorliegende Studie folgende Ziele abschließend dezidiert: Vielfalt als Qualitätskriterium, Nährstoffkreisläufe als Erfolgsgröße, alptaugliche Zucht und Haltung, Konsum mit Raumkompetenz, Nutzung des Mehrwerts auf Alpen, energieeffiziente Bewirtschaftung als Modell, Kulturlandschaftsqualität zur Sicherung und Entwicklung, Geländesicherheit und Erosionsschutz als Voraussetzung, Alpbrachen als Naturräume sowie Bildung zur Raumkompetenz. AKTueLL

Juli/August 2014

23


„Jagd ist älteste Kultur vorarlbergs“ zum 50jährigen Jubiläum tagten die Jagdschutzorgane in der Klostertalhalle Doris Burtscher

Ehrengäste

Verbandsobmann der Vorarlberger Jagdschutzorgane Manfred Vonbank feierte mit vielen Gleichgesinnten in Innerbraz in der Wildregion 2.2 Klostertal das 50-JahrJubiläum mit einer feierlichen Generalversammlung. Eröffnet wurde die Jubiläumsversammlung von den Jagdhornbläsern des Bezirkes Bludenz. Vor 50 Jahren wurde der Verband der Vorarlberger Jagdschutzorgane von den engagierten und mutigen Berufsjägern Josef Dietrich, Kaspar Kaufmann, Richard Battlogg, Josef Malin, Rudolf Scherrer, Rudolf Schnetzer, Gebhard Rinderer und Alois Gantner gegründet. In den vergangenen 50 Jahren wurde an den Ansätzen dieser Gründungsmitglieder gearbeitet und stets weiterentwickelt und modernisiert.

Obmann Manfred Vonbank konnte zum 50jährigen Bestandsjubiläum neben vielen Berufskollegen auch zahlreiche Ehrengäste begrüßen. So weilten Landesrat Harald Sonderegger, Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger, Landesjägermeister Ernst Albrich, die Landtagsabgeordneten Josef Türtscher und Josef Brunner, Präsident der Sektion Dienstnehmer Hubert Malin, Kammerdirektor Gebhard Bechter, Landeswildbiologe Hubert Schatz, Geschäftsstellenleiterin der Vorarlberger Jägerschaft Carmen Kaufmann, Jagdsachbearbeiter der Bezirkshauptmannschaft Bludenz Guntram Schaiden, Gründungsschriftführer Richard Battlogg, Ehrenobmann Paul Eberle und der Leiter der Jägerschule Jörg

Gerstendörfer bei der Jubiläumsversammlung. Die musikalische Umrahmung der Veranstaltung erfolgte durch die Jagdhornbläsergruppe Bludenz unter der Leitung von Hornmeister Heinrich Sparr.

referierte BJM-Stv. Roland Moos in einer eindrucksvollen Art und gab den Anwesenden im Saal interessante Einblicke in die Geschichte des Verbandes.

Breites Arbeitsgebiet

Obmann Manfred Vonbank konnte im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung an neun junge Jagdschutzorgane die Zeugnisse verteilen. Tobias Scheidbach, Werner Nekola, Rene Wetzlinger, Michael Hämmerle, Erich Knappitsch, Alexander Wilhelm, Markus Dünser, Bernhard Hager und Kornelia Scheffknecht haben ihre zweijährige Ausbildungszeit an der Jägerschule absolviert und die Prüfung zum Vorarlberger Jagdschutzdienst erfolgreich abgelegt.

Der Verband der Vorarlberger Jagdschutzorgane umfasst 387 Mitglieder, bestehend aus hauptberuflich und nebenberuflich tätigen Jagdschutzorganen, sowie aus Pensionisten und unterstützenden Mitgliedern. In seinem Tätigkeitsbericht zeigte Manfred Vonbank das breite Arbeitsgebiet der Jagdschutzorgane auf und forderte alle auf, die Bewältigung der auftauchenden Probleme gemeinsam anzupacken. Über 50 Jahre Verband Vorarlberger Jagdschutzorgane

Zeugnisverteilung

Überreichung der Jagdschutzbriefe an die „jungen“ Jagdschutzorgane Tobias Scheidbach, Werner Nekola, Rene Wetzlinger, Michael Hämmerle, Erich Knappitsch, Alexander Wilhelm, Markus Dünser, Bernhard Hager und Kornelia Scheffknecht. Ebenfalls auf dem Foto v.l. Mag. Jörg Gerstendörfer, DI Hubert Malin und LJM Dr. Ernst Albrich sowie v.r. DI Hubert Schatz, BJM RJ Manfred Vonbank, LWK-Präsident Josef Moosbrugger und Landesrat Harald Sonderegger.

24

Vorarlberger Jagd

JAGDAuFseHer


beruFsTITeL „revIerJäGer“

Mit dem Berufstitel „Revierjäger“ wurden Rainer Vith, Bertram Netzer und Ronald Düngler ausgezeichnet. Mit auf dem Bild v.l. Sektion Dienstnehmer DI Hubert Malin, LJM Dr. Ernst Albrich, BJM RJ Manfred Vonbank sowie v.r. RJ Diethelm Broger und RJ Hubert Egender.

Weiterbildungspass Auch in diesem Jahr wurde unter den anwesenden Jagdschutzorganen, welche ihren Weiterbildungspass vollständig aufgefüllt hatten, ein Fernglas der Firma Swarovski, ein Wellnesswochenende im Hotel Alpenkönig in Balderschwang sowie ein Paar Meindl Bergschuhe gespendet von der Firma Waffen Deuring Bezau verlost.

Bewegte Zeiten Die Ehrengäste, allen voran Landesrat Harald Sonde-

regger bedankten sich bei den Jagdschutzorganen und begrüßten das Engagement insbesondere von Obmann Manfred Vonbank. „Jagd ist die älteste Kultur Vorarlbergs. Die bewegten Zeiten aktiv gestalten und im Interesse der Wildtiere zu handeln ist sehr wichtig“, so die einhellige Meinung der Ehrengäste. Eines wurde am Schluss allen Jagdschutzorganen und anwesenden Partnern klar – die Strategie für die Zukunft heißt: „Probleme gemeinsam anpacken und aktiv gestalten“.

HM Gotthard Schwarz ist der Gewinner der diesjährigen Verlosung „Weiterbildungspass“ und freut sich über ein Swarovski Fernglas.

Jubiläumsschießen Im Anschluss an die Jubiläumsjahreshauptversammlung wanderten die Jagdschutzorgane nach Bürs, um ihre Schießqualitäten beim Jubiläumsschießen zu überprüfen. Von den 170 Mitgliedern, die die Jubiläumsveranstaltung besuchten, nahmen 87 Jagdschutzorgane am Jubiläumsschießen teil. Am Schluss verewigten sich Mario Sohler und Tobias Scheidbach als 50er Schützen auf der von RJ Walter Themessl künstlerisch hervorragend gefertigten Ehrenscheibe.

Mario Sohler aus Egg/Großdorf konnte sich über den Gesamtsieg freuen und trägt somit den Titel „Jubiläumsschützenkönig“. Zahlreiche Sachpreise wurden unter den Teilnehmern verlost. Unter anderem ein Repetierer der Firma Mauser, ein Fernglas der Firma Swarovski, eine Motorsäge, zahlreiche Wochenendaufenthalte und viele tolle Warenpreise. Ein herzliches Weidmannsheil für die großzügigen Spenden! Eine wunderbare Veranstaltung bei der die Kameradschaft im Vordergrund stand.

Mario Sohler konnte sich über den Gesamtsieg beim Jubiläumsschießen freuen und trägt somit den Titel „Jubiläumsschützenkönig“.

JAGDAuFseHer

Juli/August 2014

25


Im recHT GepIrscHT

Wenn der Jäger mit Jagd- und Wildschäden konfrontiert ist … mmag. Dr. Tobias Gisinger Der Ersatz von Jagd- und Wildschäden ist im achten Abschnitt des Vorarlberger Jagdgesetzes (JagdG) geregelt. Gemäß § 59 Abs 1 JagdG hat der Jagdnutzungsberechtigte dem Eigentümer oder Nutzungsberechtigten des betroffenen Grundstücks – soweit zwischen ihnen nichts anderes vereinbart ist – den Jagd- und Wildschaden zu ersetzen, wobei zur Geltendmachung zwingend das sogenannte Schlichtungsverfahren Anwendung findet.

Jagd- und Wildschaden Ein Jagdschaden ist der bei der Ausübung der Jagd vom Jagdnutzungsberechtigten selbst, seinen Hilfskräften, den Jagdgästen oder von Jagdhunden an Grundstücken, den noch nicht eingebrachten Früchten sowie an Haustieren verursachte Schaden. Der durch das Schalenwild am Bewuchs sowie durch Hasen und Dachse an Feldfrüchten verursachte Schaden wird hingegen als Wildschaden bezeichnet. Wildschäden in Gemüse- und Tiergärten sowie in Baumschulen oder dergleichen sind nur dann ersatzfähig, wenn die Schädigung erfolgte, obwohl vom Geschädigten übliche Vorkehrungen zum Schutz von Wildschäden für derartige Anpflanzungen vorgenommen wurden.

Mitwirkung des Jagdnutzungsberechtigten erstellt werden. Wesentlich ist, dass das Vorarlberger Jagdgesetz weder die Einholung noch die Mitwirkung oder gar die Kostentragung von vom Grundeigentümer beauftragten „privaten“ Gutachten vorsieht. Vielmehr ist im Vorarlberger Jagdgesetz die Abwicklung von Jagd- und Wildschäden durch ein besonderes Schlichtungsverfahren geregelt. Unter Wahrung der Rechte aller Beteiligten ist daher von einem von der Behörde bestellten, fachlich geeigneten und vertrauenswürdigen Schlichter der Schadenersatzanspruch gemäß Vorarlberger Jagdgesetz festzustellen. Meist teure private Gutachten und Gegengutachten sollen durch das neutrale Schlichtungsverfahren vermieden werden.

Zwingendes Schlichtungsverfahren Der Geschädigte hat innerhalb von drei Monaten, nachdem dieser vom Eintritt des Schadens Kenntnis erlangt hat, die Schadenersatzansprüche gemäß § 59 JagdG gegenüber dem Jagdnut-

tigte oder der Geschädigte mit den ihnen zugestellten schriftlichen Gutachten des Schlichters nicht einverstanden, sind sie verpflichtet, dies innerhalb eines Monates mitzuteilen.

zungsberechtigten schriftlich geltend zu machen. Kommt eine einvernehmliche Lösung nicht Zustande, ist vom Geschädigten ein sogenanntes Schlichtungsverfahren zu beantragen. Das Schlichtungsverfahren muss vom Geschädigten innerhalb von vier Monaten nachdem er vom Eintritt des Schadens Kenntnis erlangt hat, bei der Behörde schriftlich beantragt werden. In diesem Stadium ist daher der Weg ans Gericht (noch) unzulässig.

Ohne ablehnende Mitteilung wird die Zustimmung zum Vergleich auf Grundlage des Gutachtens angenommen. Der Schlichter hat die Parteien schriftlich über das Zustandekommen des Vergleichs zu informieren. Der Jagdnutzungsberechtigte ist verpflichtet, den im Vergleichswege vereinbarten Schadenersatz innerhalb eines Monats an den Geschädigten zu bezahlen. Wesentlich ist, dass ein über das Schlichtungsverfahren Zustande gekommener Vergleich die Wirkung eines gerichtlichen Vergleichs entfaltet und rechtlich bereits als Exekutionstitel im Sinne der Exekutionsordnung zu qualifizieren ist. Erst wenn der Schlichter eine Schadenersatzpflicht gemäß § 59 JagdG verneint, im Schlichtungsverfahren kein Vergleich Zustande gekommen ist, oder das Gutachten des Schlichters nicht innerhalb von neun Monaten vorliegt, kann der Geschädigte Schadenersatzansprüche aufgrund von Jagd- und Wildschaden als ultima ratio auf dem ordentlichen Rechtsweg (vor den Gerichten) durchsetzen.

Auf Antrag des Geschädigten hat die Behörde unverzüglich einen Schlichter zuzuweisen. Der Schlichter ist in der Folge verpflichtet, ein schriftliches Gutachten darüber zu erstellen, ob die Voraussetzungen für eine Schadenersatzpflicht gemäß § 59 JagdG vorliegen oder gegebenenfalls wie hoch der Schaden tatsächlich ist. Der Schlichter hat den Jagdnutzungsberechtigten und den Geschädigten zur Teilnahme an den Besichtigungen des behaupteten Jagd- und Wildschadens einzuladen und ihnen Gelegenheit zu geben, sich über die Schadensursache und Schadenshöhe zu äußern. Ist der Jagdnutzungsberech-

Kostentragung

In der Praxis werden zwischenzeitlich vermehrt vom Geschädigten „private“ Gutachten eingeholt, die oft ohne jegliche Beteiligung/ 26

Vorarlberger Jagd

Foto: Hubert Schatz

Private Gutachten im Gesetz nicht vorgesehen

Besichtigung vor Ort

JAGD & recHT

Für die Abwicklung des Schlichtungsverfahrens hat der Schlichter Anspruch auf Gebühren (im gleichen Ausmaß wie Sachverständige im gerichtlichen Verfahren). Die Gebühren des Schlichters sind grundsätzlich zur Gänze vom


Jagdnutzungsberechtigten zu tragen (§ 60 Abs 5 JagdG). Die Gebühren werden nur dann je zur Hälfte zwischen dem Jagdnutzungsberechtigten und dem Geschädigten aufgeteilt, wenn der Schlichter zum Ergebnis gelangt, dass die Voraussetzungen der Schadenersatzpflicht gemäß § 59 JagdG nicht vorliegen oder wenn der Schadenersatzbetrag nicht höher ist, als der vom Jagdnutzungsberechtig-

ten dem Geschädigten zuvor schriftlich angebotene Betrag. Aus Sicht des Jagdnutzungsberechtigten ist es bei Vorliegen eines tatsächlichen Jagd- und Wildschadens durchaus zielführend, einen angemessenen dem tatsächlichen Jagd- und Wildschaden entsprechenden Betrag anzubieten und somit auch dem Grundeigentümer ein Kostenrisiko überzuwälzen.

Vorsicht vor gesonderten Vereinbarungen Grundeigentümer und Jagdnutzungsberechtigte können gesonderte Vereinbarungen über den Ersatz von Jagd- und Wildschäden abschließen. Meist finden sich derartige Bestimmungen im Pachtvertrag. Diese Bestimmungen sind vom Jagdnut-

zungsberechtigten vor Abschluss des Pachtvertrages genauestens zu überprüfen und zu hinterfragen. Zu beachten ist, dass eine Vereinbarung über den Ersatz von Wildschäden (Pauschalierung von Wildschäden) nur ein einzelner Grundeigentümer beziehungsweise Eigenjagdberechtigter, nicht jedoch die Jagdgenossenschaft mit dem Jagdpächter treffen kann.

Gratulation zum 50-jährigen Bestehen des Verbandes der Vorarlberger Jagdschutzorgane Der Verband der Vorarlberger Jagdschutzorgane hat am 24. Mai im Zuge der diesjährigen Jahreshauptversammlung in Innerbraz sein 50-jähriges Bestehen gefeiert. Dem Wesen der Berufs- und Jagdaufseher entsprechend wurde auf ein pompöses Geburtstagsfest verzichtet, trotzdem war die bestens besuchte Tagung gebührend feierlich umrahmt und das Jubiläumsschießen in der Bürser Schlucht bot einen krönenden Abschluss für diesen feierlichen Anlass. 50 Jahre Verband der Vorarlberger Jagdschutzorgane heißt 5 Jahrzehnte Wahrnehmung und Vertretung der Interessen für eine wichtige Berufsgruppe im Netzwerk Natur sowie 5 Jahrzehnte von Idealismus und Freude geprägter Einsatz der Verbandmitglieder für Wild, Jagd und Lebensraum in ihren Revieren. War das Berufsbild des Jagdaufsehers vor 50 Jahren primär von jagdbetrieblichen Aufgaben charakterisiert, so prägen die mannigfaltigen und zahlreichen Anforderungen der Gesellschaft an die Natur heute die Arbeit des Jagdschutzorgans. Schutzwaldbewirtschaftung, Flächenwirtschaftliche Projekte, standortsgemäße Waldver-

jüngung, Besucherlenkung, Aufklärungsarbeit, Schutzgebietsüberwachung, Monitoring für Waldverjüngung und Wildtiergesundheit, Bindegliedfunktion zwischen Jagdpächter, Grundbesitzer und Behörde sowie Erfüllung der behördlichen Abschussvorgaben stellen Beispiele für die umfangreichen Tätigkeiten eines Jagdschutzorgans der Gegenwart dar. Heute ist der Jagdaufseher Kraft Gesetz auch ein Behördenorgan und somit verpflichtet, die jagdgesetzlichen Vorgaben in seinem Revier zu überwachen bzw. zu beaufsichtigen, wodurch ihm eine besonders große Verantwortung zu Teil wird. Neben seiner Aufsichtspflicht ist der Jagdaufseher aber auch ein wichtiger und unverzichtbarer Ansprechpartner und Auskunftsperson für die Behörde in zahlreichen Fragen betreffend Wild, Jagd und

Lebensraum. Die Teilnahme und das sich aktive Einbringen in behördlich anberaumten Begehungen, Sitzungen und Verhandlungen sowie an öffentlichen Veranstaltungen mit Medienpräsenz sind zur Selbstverständlichkeit im Berufsbild des Jagdaufsehers geworden. Stete Aus- und Weiterbildung sind daher eine wichtige Voraussetzung für die Erfüllung dieser Aufgaben geworden. Für die gewissenhafte Erledigung dieser umfangreichen Arbeiten in Vergangenheit und Gegenwart gilt allen Vorarlberger Jagdschutzorganen ein herzliches Dankeschön seitens des Landes. Ein besonderer Dank gilt allen Verbandsvorständen der vergangenen 50 Jahre, insbesondere jedoch dem amtierenden Vorstand unter Obmann KR RJ Manfred Vonbank, der es in den vergangen Jahren hervorragend verstanden hat, die

Vorarlberger Jagdschutzorgane nach außen bestens zu vertreten und einen kompetenten, dynamischen mit viel Idealismus und Kampfgeist beseelten Verband zu führen. Ein Dank gilt aber auch der Vorarlberger Jägerschaft, die seit vielen Jahren im besonderen Maße darum bemüht ist, die Ausbildungsjäger auf die Jagdschutzorganprüfung und anschließende Berufsausübung in der Vorarlberger Jägerschule bestens vorzubereiten und die bestellten Berufs- und Jagdaufseher im Zuge laufender Fortbildungsveranstaltungen des Verbandes intensiv zu unterstützen. Die Jagd in Vorarlberg ist mit vielen Schönheiten und Freuden verbunden. Auf der anderen Seite stellen bei uns die jagdlichen Rahmenbedingungen wie kaum in einem anderen Land eine große Herausforderung für den Jäger dar. Der Verband der Vorarlberger Jagdschutzorgane bzw. die gut ausgebildeten, kompetenten und vor allem idealistischen Jagdaufseher sind jedoch Garanten für eine zukunftsorientierte, problembewusste Jagdausübung in Vorarlberg. Entgeltliche Einschaltung des Landes Vorarlberg

JAGD & recHT

Juli/August 2014

27


JAGD & TrADITION

standesbrüche Otto vonblon Vor kurzem habe ich beim Redaktionsgespräch festgestellt, dass es wieder einmal an der Zeit wäre, das jagdliche Brauchtum zum Thema Standesbrüche in Erinnerung zu rufen. Oft beobachtet man unter den Jägern fragende Gesichter, wenn es darum geht, sich als Jäger bei traurigen Anlässen zu „outen“ – auf welche Hutseite gehört der Trauerbruch? Wird der Hut während der Trauerfeier getragen? Oder wie wird der Standesbruch bei der Hubertusfeier getragen oder wenn eine Jägerhochzeit stattfindet?

Gemeinsames Auftreten der Jäger

Der Trauerbruch ist ein Standesbruch und wird mit der Nadelunterseite nach außen auf der linken Seite des Jagdhutes getragen. Quetschfalte nach Vorne, dann ist links immer noch dort, wo der Daumen rechts ist. Mit dem aufgesteckten Bruch wird der Jagdhut auch während der Trauerfeier in der Kirche getragen. Der Hut ist Bestandteil der Standeskleidung. Beim Gräbergang ist es immer eindrucksvoll, wenn alle Jäger geschlossen auftreten und dann vor dem Sarg den Bruch vom Hut nehmen und am Grab niederlegen. Der Hut bleibt in der Hand und

wird erst beim Verlassen der Grabstätte wieder aufgesetzt. Es versteht sich von selbst, dass der Jäger auch in festlicher Jagdkleidung auftritt. Zudem unterstreicht ein gemeinsames Auftreten der Jäger während der Trauerfeier auch die Bedeutung der jagdlichen Traditionen in der Öffentlichkeit. Es ist so unpassend – geradezu peinlich – wenn vermeintliche Jäger in Freizeitkleidung, meistens auch ohne Hut, mit einem Zweiglein in der Hand oder im Hosensack so tun, als wären sie ebenfalls Mitglieder der jagdlichen Zunft – vielleicht sind sie es auch? In so einem Fall sollten sie sich nur mit dem Weihwasserspritzer begnügen.

Festlicher Anlass Erfreulicher sind festliche Anlässe, bei denen ein Festtagsbruch am Hut getragen wird z.B. bei Hubertusfeiern

oder bei Jägerhochzeiten. Anlässlich dieser Feierlichkeiten wird der Standesbruch ebenfalls links am Hut getragen, allerdings mit der oberen Nadelseite nach außen. Ob Festtagsbruch oder Trauerbruch – auf den Jagdhut kann und darf dabei nicht verzichtet werden! standesbruch (Festlichkeiten) › Linke Hutseite aus der Perspektive des Trägers › Zweig der Weißtanne › Nadeloberseite nach außen standesbruch (Trauerbruch) › Linke Hutseite aus der Perspektive des Trägers › Zweig der Weißtanne › Nadelunterseite nach außen Und wenn Sie einmal rechts und links verwechseln, gilt das alte Sprichwort: „Der Wille gilt fürs Werk“. Weidmannsheil!

Fotos: Monika Dönz-Breuß

Für einen organisierten Ablauf bei einer Jägerbeerdigung sollte ein ortsansässiger Jäger nominiert werden, der ein gemeinsames Auftreten der an der Trauerfeier teilnehmenden Jäger vorbereitet und wenn möglich in der Kirche Platzreservierungen vornimmt.

Zudem sollten vor dem Kircheneingang Brüche der Weißtanne in einem Korb oder in einer Schachtel bereit liegen. Es wirft kein gutes Bild auf die Jägerschaft, wenn Zweige von einer Tanne oder Fichte noch schnell am Friedhofseingang abgebrochen werden.

Trauerbruch

28

Vorarlberger Jagd

Festtagsbruch

JAGD & TrADITION


Z.. wie Zimmermann Von Monika Dönz-Breuß

Der Zimmermann heißt eigentlich „Gemeiner Weberknecht“. Zimmermänner sind eine weitverbreitete Spinnenart, die leicht an ihren dünnen Beinen und der Zeichnung auf ihrem Körper zu erkennen sind. Spinnen gehören zu der speziellen Gruppe der achtbeinigen Gliederfüßer, zu diesen zählen aber auch die Skorpione, Milben, Zecken und Weberknechte.

auch ein ganzes Bein abwerfen, um sich zu retten. Der verlorene Teil kann langsam wieder nachwachsen.

Stinkdrüsen Alle Weberknechte besitzen Stinkdrüsen. Die

Austrittsöffnungen für das Sekret sind meist am vorderen Rückenrand. Das Sekret ist ein Wehrsekret, das bei stärkerem Druck auf den Körper austritt oder bei einem Angriff von Insekten oder Spinnen ausgestoßen wird, um

Harmlos Zimmermänner sind völlig harmlos. Sie gehören zu den Spinnentieren, die, anders als echte Spinnen, keine Spinndrüsen besitzen und auch über kein Gift verfügen. Der Vorderund Rückenteil ist bei den Weberknechten, im Gegensatz zu den echten Spinnen, verschmolzen.

Nahrung Zimmermänner ernähren sich von Kleinstlebenwesen und toten Insekten. Die Kieferntaster des Weberknechts werden dabei als Fangarme benutzt, um Kleinstlebewesen zu erbeuten. Normalerweise sind Weberknechte nachtaktiv und leben im Wald, in Parks oder in Gebüschen in Bodennähe. Es kann aber auch passieren, dass ein Zimmermann sich ins Haus verirrt. Sofern du keine Angst vor Spinnen hast, fang ihn vorsichtig ein und lass ihn wieder ins Freie.

Vermehrung

Langbein Die Beinlänge der Zimmermänner beträgt zirka 3-4 Zentimeter. Bei Gefahr kann der Zimmermann Beinteile oder

die Feinde mit starkem Geruch abzuwehren.

Vorder- und Rückenteil des Zimmermanns sind verscholzen.

Weberknechte vermehren sich direkt. Das bedeutet, dass eine direkte Spermaabgabe vom Männchen auf das Weibchen erfolgt. Nach der Befruchtung werden die Eier in Eipaketen von 100 bis 150 Stück in kleine Spalten oder Löcher im Erdreich abgelegt. KINDerseITe

Juli/August 2014

29


WAFFe & scHuss

Wenig? viel? Genug? Hubert schedler Jagdschulen werben mit Slogans wie: „Erfolgreich jagen und gut schießen gehören zusammen“. Dazu ist nicht viel zu sagen, außer vielleicht, dass es selbstverständlich sein sollte. Jagdliches Schießen wird allgemein als jagdliches Wettkampfschießen und als Vergleich mit anderen auf sportlicher Ebene verstanden. Das ist die eine Sache. Das Schießen mit der Jagdwaffe eine andere. Der Schuss mit einer auf Maß geschäfteten Büchse mit Matchlauf in .22 Hornet auf den laufenden Keiler ist eindeutig sportlich. Der Bewegungsablauf ist etwa derselbe wie bei einem für solche Jagdarten zugelassenen Kaliber. Es fehlt ja „nur etwas mehr“ Schussknall, Mündungsfeuer und Rückstoß. Ein Blick auf statistische Zahlen aus den Quellen Statistik Austria und Deutscher Jagdverband. Aus diesen Unterlagen, bezogen auf das Jagdjahr 2012/13 errechnet sich bei Haarwild (Rot-, Reh, Gams-, Muffel-, Sika-, Dam, Stein- und Schwarzwild) und bezogen auf die ausgegeben Jagdkarten in Vorarlberg ein (durchschnittlicher) Abschuss von 2,78 Stück; österreichweit 2,44 Stück pro Jagdkarteninhaber. Ist das vielleicht ein verständliches Argument, dass wegen (statistisch) rund drei Schuss pro Jahr nicht allzu viel gelernt, geübt oder gar trainiert werden muss? Zum Vergleich: die Deutschen Jäger (Jagdscheininhaber) erlegen durchschnittlich (ebenso rein statistisch) 3,3 Stück Rehwild! 30

Vorarlberger Jagd

Warum schießen wir soviel wie wir eben schießen? Ist „mehr“ nicht notwendig? Sind es die Munitionspreise? Machen wir durch Schießen die Gewehre kaputt? Mangelt es an Zeit und Gelegenheit? Sind (die vorhandenen) Schießstände zu wenig attraktiv, auch im Hinblick auf Betriebszeiten, Gebühren, fachliche Betreuung vor Ort durch Fachpersonal (wenn überhaupt vorhanden bzw. verfügbar und sofern gewünscht) der Schützinnen und Schützen? Wie sehen die Betreiber oder Betreuer deren Auslastung und Rentabilität? Viele Schießstände sind, teils wegen Umfeld, teils wegen der Anlagen, nicht für alle (jagdlichen) Kaliber zu-

Großkaliberschützen sind nicht auf allen Schießständen willkommen. Der etwas lautere Krach stört manche etwas leiseren Kracher. Ein Verkehrsübungsplatz kann auch nicht überall kritiklos existieren, hat aber nun einmal eine andere Lobby als ein Schießstand. Was den Bedarf an Schießständen aber nicht in Frage stellt. Mancherorts wird auf mehr oder weniger Druck „von irgendwo“ bei bestimmten Jagdarten ein Nachweis über bestimmte, absolvierte Schießübungen verlangt. Logischerweise konkret mit der auf der Jagd geführten Waffe. Politisch korrekt würde die Formulierung in so einem Fall dann wohl lauten: „Aus

Gewehr absolviert. Und bei erfolgreich abgelegter Prüfung erhält man die Lizenz (Jagdkarte). Über den „Küchenschuss“ und andere Wildbret schonende Treffer wird zwar immer noch geredet aber immer weniger geschrieben. Das einfachste wäre wohl, so schießen zu lernen, dass das Geschoß dort trifft wo es soll. Damit würden gleichzeitig die persönlichen, Waffen- und munitionsseitigen Leistungsgrenzen ermittelt. Soweit das eben auf einem Schießstand möglich ist. Und man könnte sich danach richten. Es ist sicher nicht nötig, dass ein Jäger den Aufwand eines Sportschützen betreibt, aber nur tragen, laden, sichern und entladen ist auch nicht viel. Gerne geführte Kaliberdiskussionen sind in diesem Zusammenhang meist entbehrlich; Geschoßdiskussionen mit Ausnahmen entbehrlich; aber Treffen absolut unverzichtbar. Bei den (statistisch) errechneten Schusszahlen ist die so genannte „Schussscheu“ mit ihren Folgen ein mehr oder weniger natürliches Ereignis. Sie wird nicht erkannt, oder so gut eben möglich, kompensiert, verdrängt, ignoriert aber sicher nicht immer bewältigt.

gelassen; gerade aktuell in Deutschland in Bezug auf die Verwendung bleifreier Geschoße, weil Schießstände dort teilweise mit der gegebenen Gründlichkeit und Liebe zum Detail nicht nur nach Kaliber oder Patronen sondern auch nach Geschoßarten genehmigt wurden.

WAFFe & scHuss

gegebenem Anlass...“. Zur Elchjagd im Norden wird schon seit langem die Schießprüfung stehend frei auf den stehenden und auf den ziehenden Elch, Laufgeschwindigkeit der Scheibe zirka 4,6 Meter pro Sekunde, Entfernung zirka 80 Meter, mit dem für diese Jagd vorgesehenen

Wir jagen, weil es sich eben so ergibt und notwendig ist, bis spät in die Dämmerung. Bis zum sprichwörtlich letzten Büchsenlicht. Aber auch bei Tageslicht ist plötzlicher Feuerschein, so gut einen halben Meter vor dem Gesicht und in Verbindung mit dem


Mündungsknall und einige Zehntelsekunden später einsetzendem Rückstoß eine Erfahrung, die gespeichert wird und einen oft unerkannten und folglich unbehandelten Mangel nach sich zieht. Jene Fehler die man selber nicht bemerkt, wie blinzeln bis Augen schließen (in Erwartung von Blitz und Knall), reißen am Abzug, was dem Treffen auch sehr abträglich ist, in Kombination als „Mucken“ bezeichnet, erkennen viele bei sich selbst nicht. Eine

„Fremdhilfe“ zur Erkennung wäre wahrscheinlich zweckmäßiger und würde schneller zu positiven Ergebnissen verhelfen. Mit dem Erwerb einer Jagdwaffe beginnt es. Mit dem vorhandenen Wissen wird nach bestimmten Kriterien ausgesucht. Mehr oder weniger „Eckdaten“ zum voraussichtlichen Bedarf und Einsatzbereich sind vorhanden. Die Vorbild- und Beraterfunktion des jagdlichen Umfeldes kommt auch zum

Tragen. Dass irgendwann damit auch geübt werden sollte, also den Aspekt der voraussichtlichen Munitionskosten für den Betrieb, klammert man aus oder er wird gar nicht angedacht. Dieses Gewehr wird zum Jagen gekauft, und nicht zum Übungsschießen! Und „die paar Patronen“ sind budgetiert. Man kann dann ja (bei Bedarf) noch ein Übungsgewehr in einem Kaliber anschaffen, für das preisgünstige Übungsmunition angeboten wird.

Eine Führerscheinprüfung wird, wenn keine besonderen Umstände eintreten, einmal gemacht. Danach nur noch Praxis. Kilometer um Kilometer. Aber die dauernde Fahrpraxis unter „echten“ Bedingungen hilft. Und einige mit weniger Fahrpraxis fallen auf. Auf der Jagd ist jeder Schuss eine Art Prüfung. Ein gutes Gefühl, wenn man vorbereitet ist. Weidmannsheil!

„ein Abend für sie“

... so lautete das Motto des Treffens des Österr. Jägerinnenforums – Vorarlberg bei der Firma Keckeis GesmbH in Bludenz. Die Modeschau am 12. Juni war eine tolle Veranstaltung in absolut lockerer gemütlicher Atmosphäre. Edith und Karl-Peter Keckeis

und ihr Team hatten zum Treffen des Österr. Jägerinnenforums – Vorarlberg eingeladen und eine Vielzahl an Frauen aus dem ganzen Ländle folgten der Einladung. Im Anschluss an die Modeschau konnte die neu eingetroffene Trachtenmode probiert sowie

bei einem Gläschen Sekt oder einem Jägerinnen- / Wilderinnen-Cocktail geplaudert werden. Das Österreichische Jägerinnen-Forum ist eine informelle Plattform, welche allen interessierten österreichischen Jä-

gerinnen offen steht, die sich an der Gestaltung des Kulturgutes Jagd beteiligen möchten. Interessierte Jägerinnen können sich gerne direkt bei Frau Getrud Tschohl unter 0664 421 8498 oder gertrud@ montafonerhof.com melden. MDB

SM12

®

ELEGANZ IN SEINER SCHÖNSTEN FORM

Seriennummer

1864

Historische Logos

Jubiläumsschriftzug

limitierte Sonderedition von weltweit 150 Stück kalt gehämmerter Doppeloktagonlauf Jubiläumsschriftzug historische Logos und Seriennummer mit Echtgoldeinlagen

www.steyr-mannlicher.com

150 JAHRE STEYR MANNLICHER

2014

150 JAHRE ZUVERLÄSSIGKEIT

RZ_Einschaltung_1407_SM12_VLB-Fischerei_183x86.indd 1

04.06.14 14:57

WAFFe & scHuss

Juli/August 2014

31


Die 50er-Schützen mit Karl-Peter (1.v.l.) und Edith Keckeis (1.v.r.).

570 schützen beim bürser Jagdschießen Doris Burtscher Die Bürser Schlucht war beim 55. Bürser Jagdschießen wiederum ein idealer Ort für die insgesamt 570 Schützen. Bemerkenswert ist das Antreten von 31 Frauen, die allesamt den männlichen Schützen nicht vieles zurückstanden. An zwei Tagen kamen Teilnehmer aus Österreich, Deutschland, Schweiz und Liechtenstein. Sogar Schützen aus Ungarn, Slowenien und Kroatien fuhren nach Bürs, um den Umgang mit ihren Waffen zu testen. Auf Ringscheibe, Fuchs, Rehbock, Gamsbock und ziehenden Hirsch konnten die Schütze deren Schießfertigkeit unter Beweis stellen.

Bei den Damen gewann Vanessa Blaser mit sehr guten 49 Ringen den Bewerb, bei den Herren errangen acht die Höchstzahl von 50 Ringen. Erich Hollenstein, Luzi Egli, Zlatko Pepevnik, Konstantin Deuring, Raimund Rauch, Mario Sohler, Tobias Schildbach und Remo Bitschi konnten sich auf der von der Firma Keckeis GesmbH Bludenz gestifteten Ehrenscheibe verewigen. Diese Ehrenscheibe wurde von dem aus Nüziders stammenden Künstler Revierjäger Walter Themessl künstlerisch gestaltet. Als Gesamtsieger konnte bei der Preisverteilung Erich Hollenstein aus Lustenau gefeiert

werden. Die Ehrenscheibe ging an Konstantin Deuring aus Hörbranz. Bei der Preisverteilung konnte Bezirksjägermeister RJ Manfred Vonbank neben den zahlreichen Teilnehmern und Gästen auch Bürgermeister Georg Bucher und Vizebürgermeister Josef Rebernig begrüßen. Er bedankte sich bei der Gemeinde Bürs, der Agrargemeinschaft Bürs, der Jagdgesellschaft Bürs, den Sponsoren und Spendern, sowie allen Personen, die zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben. Im Besonderen bedankte er sich bei Erich Plangg und seinem Team, die auch das diesjäh-

rige Bürser Jagdschießen sehr gut organisiert haben. „Den Grundgedanken dieses Jagdschießens sehe ich in der Möglichkeit für jeden Jäger, im Frühjahr seine Qualitäten am Schießstand und den Umgang mit der Jagdwaffe zu überprüfen“, so Manfred Vonbank. Er zeigte sich auch über die Teilnahme der zahlreichen Jungjäger, die ihre Jagdkartenprüfung im Mai abgelegt haben und somit zum ersten Mal mit dabei waren, sehr erfreut. Weidmannsdank auch der Jagdhornbläsergruppe Bludenz für die musikalische Umrahmung der Siegerehrung.

v.l. Bgm. Georg Bucher, Vanessa Blaser, Erich Hollenstein, Konstantin Deuring, BJM RJ Manfred Vonbank, Vizebürgermeister Josef Rebernig

32

Vorarlberger Jagd

WAFFe & scHuss


Fotos: Thomas Battlogg

Landesmeisterschaften in der jagdlichen Kugel in Nenzing mit großer beteiligung Heinz Hagen Bei nasskaltem Aprilwetter wurden die Landesmeisterschaften in der jagdlichen Kugel auch dieses Jahr in Nenzing ausgetragen. Trotz widriger Wetterverhältnisse kamen erfreulicherweise 60 Jägerinnen und Jäger auf die Latzwiese. Dies war Rekordbeteiligung und umso erfreulich für die Veranstalter. Offensichtlich steigt die Akzeptanz dieser Veranstaltung zusehends und wird als Möglichkeit gesehen, die jagdnahen Ziele und Stellungen zu üben und die eigene Schießfertigkeit zu verbessern. Die entsprechenden Nachfragen nach „Tipps und Tricks“ zeugen vom großen Interesse der Teilnehmer in dieser Hinsicht. Alleine schon das Beobachten von geübteren Schützen ist für viele weniger geübte Jäger hilf- und lehrreich. Thomas Battlogg und sein bewährtes Team haben Großartiges leisten müssen, weil durch den starken Regen das Scheibenwechseln eine Herausforderung war. Ein großer Dank an Thomas, Simon und Richard Battlogg, Christian Barwart und Dominik Zeller. Leider Gottes konnte Thomas Battlogg, der Titelverteidiger bei den

Jagdaufsehern, aufgrund eines bei der Organisation der Veranstaltung erlittenen Insektenstiches selbst nicht schießen. Die Gestaltung des Parcours wurde bewusst sehr jagdnahe gewählt, soll aber letztendlich auch eine kleine Herausforderung darstellen. Hervorzuheben ist die großartige Trefferquote sehr vieler Schützen. Immer mehr Jägerinnen und Jäger erzielen hervorragende Resultate. Je öfter man die Waffe in die Hände nimmt, desto routinierter wird der Umgang damit. Es muss herausgestrichen werden: 19 von den 60 Teilnehmern/innen haben ein Ergebnis von über 190 Ringen erzielt.

Der Tagessieg ging an Heinz Hagen mit 199 Ringen. Er gewann damit auch die Kategorie Jäger Allgemeine Klasse. Der Sieg bei den Frauen ging in diesem Jahr an Elena Hagen, die Gattin von Heinz Hagen, mit Landesrekord und 197 Ringen und krönte damit das Erfolgswochenende der Familie Hagen. Diese Leistung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden angesichts der herausfordernden Disziplinen. Die weiteren Sieger sind: Erich Hollenstein bei den Jägern Senioren mit 195 Ringen in ebenfalls krankheitsbedingter Abwesenheit des Titelverteidigers Kurt Hummer. Bei den Jagdaufsehern gewann Josef Moosbrugger

mit 192 Ringen und Josef Burtscher mit 194 Ringen bei den Jagdaufsehern Senioren. Erfreulich, dass in diesem Jahr 16 Jagdschutzorgane angetreten sind. Allen Siegern und Teilnehmern eine herzliche Gratulation und ein kräftiges Weidmannsheil.

Die besten Allgemeine Klasse Jäger 1. Dr. Heinz Hagen 199 2. Simon Battlogg 198 3. Klaus Bachmann 196 Jäger senioren 1. Erich Hollenstein 2. Josef Geiger 3. Wilfried Beer

195 192 190

Allgemeine Klasse Jagdaufseher 1. Josef Moosbrugger 192 2. DI Hubert Malin 188 3. Christoph Jochum 186 Jagdaufseher senioren 1. Josef Burtscher 194 2. Hermann Heidegger 194 3. Ernst Neier 192

Die Sieger des Tages: v.l. Josef Moosbrugger, Josef Burtscher, Dr. Heinz Hagen (Tagessieger), Elena Hagen und Erich Hollenstein.

Frauen 1. Elena Hagen 2. Elin Magnusdottir Rudari 3. Cornelia Scheffknecht

WAFFe & scHuss

197 191 188

Juli/August 2014

33


12. Auer bezirks-Tontaubenschießen „es ist noch kein meister vom Himmel gefallen!“ kämpften am Wettkampftag verbissen um die begehrte gläserne Auer Steinbock Trophäe. Bei der Preisverteilung in der umfunktionierten Werkshalle der Firma Gebrüder Rüf konnten BJM HM Hans Metzler und BJM-Stv. Roland Moos nicht nur die Glastrophäen, sondern auch viele wertvolle Sach- und Warenpreise sowie Wildabschüsse an die erfolgreichen Schützen übergeben. Eine Stihl Motorsäge, ein Rehbockabschuss und ein von der Schießreferentin und Geschäftsfrau Margot Boss-Deuring gesponsertes 7 x 42 Habicht Fernglas von Swarovsky Optik, wurden in einer spannenden Verlosung unter allen Teilnehmern verlost. Die ersten drei Herren und die besten Damen. V.l. Christine Fink, Hermann Rüf, Rudolf Kunzelmann, Nicole Schöneberg, Margot Boss-Deuring, Erich Hollenstein, Ingo Heinzler und BJM Hans Metzler

Roland Moos Beste Rahmenbedingungen herrschten am vergangenen Wochenende beim 12. Auer Bezirks-Tontaubenschießen im mittlerweile prächtig renaturierten Steinbruchgelände der Firma Gebrüder Rüf im Auer „Heiligen Wald“. Die engagierten Mitglieder vom Auer Jägerstammtisch der HG 1.4 im Zusammen-

wirken mit der Bezirksgruppe Bregenz unter der Regie von Hermann Rüf hatten wieder einmal nicht nur beste Voraussetzungen, sondern vor allem auch für einen reibungslosen und unfallfreien Schießbewerb gesorgt. Sehr erfolgreich wurde auch heuer wieder der Trainingstag mit dem Trainer und Instruktor Dieter Jussel von der

zuständigen Schießreferentin Margot Boss-Deuring organisiert. Weit über vierzig Trainingsschützen nahmen diese 45-minütigen Trainingspakete in Anspruch und so mancher ungeübte Neuling konnte beim samstägigen Wettkampf schon erste Erfolge feiern. Knapp 150 Schützen und Jäger aus dem In- und Ausland

Das eingespielte Team vom Auer Jägerstammtisch der HG 1.4 und die Helfer der Bezirksgruppe Bregenz hatten die Veranstaltung nicht nur technisch, sondern auch logistisch und gastronomisch allerbestens im Griff. „Wir werden uns fürs nächste Jahr wieder etwas ganz Besonderes einfallen lassen“, so die Bewerbsleiterin Margot BossDeuring und der Chef das Auer Jägerstammtisches Hermann Rüf.

Die besten zehn 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

Blick in die Halle

34

Vorarlberger Jagd

WAFFe & scHuss

Erich Hollenstein Rudolf Kunzelmann Ingo Heinzler Heinz Hagen Martin Schneider Christoph Jochum Peter Ospelt Dietmar Kempf Andreas Thurnher Max Drechsel


Drittes Kontrollschießen der bezirksgruppe Feldkirch Meter Stand und ein Stand mit einem laufenden Keiler zur Verfügung. Die Schießstände waren mit modernster Technik ausgestattet, die Trefferlage konnte sofort auf einem Bildschirm abgelesen werden. Die Einstellungen bzw. Korrekturen an der Waffe bzw. Optik wurden direkt vor Ort mit professioneller Unterstützung von den Büchsenmachern Helmut Bischofer und Udo Blautz aus dem Bezirk Feldkirch behoben.

Christian Ammann Das Einschießen der Jagdwaffe wird teilweise von Jägern an die Büchsenmacher übergeben. Entweder der Jäger/ die Jägerin traut sich das selber nicht zu, oder man hat einfach keine Lust bzw. keine Möglichkeit dazu. Wie immer es sei, das Einschießen sollte man stets selber vornehmen, denn nur dann hat man das absolute Vertrauen in die Trefferleistung seines Gewehres – und nicht zuletzt hat der Büchsenmacher andere Augen als der Jäger. Beste Möglichkeiten zum Einschießen bot das dritte Kontrollschießen der Bezirksgrup-

pe Feldkirch der Vorarlberger Jägerschaft am 26. April im Betriebsgelände der Firma Steinbruch Keckeis in Rankweil. Alle Jägerinnen und

Jäger hatten die Möglichkeit, sich vor Beginn der Jagdsaison mit der Jagdwaffe vertraut zu machen. Es standen vier 100 Meter Stände, ein 300

Für die Organisation und die gute Zusammenarbeit gebührt der Bezirksgruppe Feldkirch ein großes Lob. Schade, dass viele Jäger diese Möglichkeit nicht nutzten.

WAFFe & scHuss

Juli/August 2014

35


Fotos: Stephan Hohn

Treffsicherheit und Geselligkeit beim „Öberle“ Jagdschießen Roland Moos Mitten im Eigenjagdrevier EJ Ahornen Kanisfluh des Jagdpächters und Steinwild-Koloniesprechers Hermann Rüf in Au fand kürzlich das beliebte Öberle-Kanisfluh Jagdschießen statt. Über vierzig Jägerinnen und Jäger, darunter auch Wildökologe DI Hubert Schatz und Landesveterinär Dr. Norbert Greber, sind der Einladung des Auer Jägerstammtisches der HG 1.4 gefolgt. Am rauen, felsdurchsetzten südseitigen Abhang der Kanisfluh wurde mit Kleinkaliber ein anspruchsvoller Jagdparcours geschossen, bestehend aus einer Gamsbockund einer Rehbock Wildscheibe (sitzend aufgelegt). Eine besondere Herausforderung aber war wiederum für alle Schützen die schon „legendäre“ Auer Pendelscheibe auf Reh, Gams und Auerhahn – stehend angestrichen. Zum spannenden Abschluss des geselligen Bewerbes wurde eine vom Auer Künstler

Otto Simma handbemalte und vom Vorjahressieger Andreas Beer gestiftete Steinbock Ehrenscheibe von den zwölf besten Schützen beschossen. Bei der abschließenden Siegerehrung im gemütlichen Ambiente des Alpengasthofes Edelweiß konnten alle teilnehmenden Schützen recht originelle Preise aus der Hand des veranstaltenden Hauptorganisators RJ Helmut Beer in Empfang nehmen. Das „Jäger Trio“, bestehend aus Hubert Pfefferkorn, Martin Rüf und Norbert Greber, sorgten mit ihren musikalischen Einlagen für allerbeste Stimmung und Unterhaltung.

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.

Christian Reich, Au Pirmin Moosbrugger, Au Andreas Beer, Au Helmut Beer, Au Sandro Dünser, Bezau Franz Wirth, Schoppernau Petra Rosin, Dornbirn Christine Dünser, Au Jochen Madlener, Au Hermann Rüf, Au Norbert Sutterlüty, Mellau Hubert Pfefferkorn, Schoppernau

Die besten drei auf die ehrenscheibe 1. 2. 3.

Hubert Pfefferkorn, Schoppernau Christian Reich, Au Hermann Rüf, Au

Großer Weidmannsdank gebührt wieder einmal mehr den rührigen Auer „Jägerstammtischlern“ unter ihrem Chef Hermann Rüf und Organistator Helmut Beer.

Zwei charmante Gastgeberinnen: v.l. Tochter Stefanie und Gastwirtin Helga Diem vom Alpengasthof Edelweiß sorgten für beste Bewirtung.

Alle Ergebnisse, sowie weitere Fotos finden Sie auf www. vjagd.at (Suchbegriff „Öberle Jagdschießen“).

reDAKTIONsWecHseL IN Der bezIrKsGruppe bLuDeNz Im Zuge der Neuwahlen des Bezirksausschusses der Vorarlberger Jägerschaft Bezirksgruppe Bludenz gab es auch in der Redaktion eine Umstrukturierung. Bezirksjägermeister Manfred Vonbank bedankt sich bei

36

Vorarlberger Jagd

Akad. Jagdwirtin Caroline Egger-Batliner sowie DI Robert Häusle für die tolle Pressearbeit der letzten Vereinsperiode. Die Bezirksredaktion Bludenz wird ab sofort von

WAFFe & scHuss

Doris Burtscher betreut. Die Brazerin wird in Zukunft die Vorarlberger Jagdzeitung mit Beiträgen aus dem Bezirk beliefern und ist zudem auch freie Mitarbeiterin bei den Vorarlberger Nachrichten. Dort ist sie für

den Heimatteil Klostertal zuständig. Kontakt: Doris Burtscher Tel 0664 6302960 rochus.burtscher@aon.at


Am 16. mai gelang reinhard Hellmair dieser schnappschuss erster Klasse – „Weißstorch trifft schwarzstorch“.

Im Gegensatz zum Weißstorch ist der Schwarzstorch ein scheuer Bewohner alter, geschlossener Wälder, die Still- und Fließgewässer auf-

weisen. Wie der Weißstorch ist auch der Schwarzstorch ein Zugvogel. Erster brütet seit einigen Jahre regelmäßig in Vorarlberg.

Der Schwarzstorch hingegen kann in Vorarlberg nur während der Zugzeiten beobachtet werden.

JAGD

Juli/August 2014

37


Ausgezeichnete vorstellung beim 9. Landesjagdhundetag mit pfostenschau Monika Dönz-Breuß Am 10. Mai fand im Bäuerlichen Schul- und Bildungszentrum in Hohenems der Vorarlberger Jagdhundetag mit Pfostenschau als Abschluss

Pfostenschau

38

Vorarlberger Jagd

der Vorarlberger Jägerschule Jahrgang 2013/14 sowie des Blockkurses 2014 statt. Bei schönem Frühlingswetter besuchten zirka 150 Personen die bestens organisierte Veranstaltung. Nach musikalischer Ein-

leitung durch die Jagdhornbläsergruppe Rotach unter der Leitung von Hornmeister Reinhart Hämmerle begrüßten der Leiter der Jägerschule Mag. Jörg Gerstendörfer, Landesjägermeister-Stellver-

Falknermeister Marcel Nicht

JAGDHuNDe

treter BJM Sepp Bayer sowie der Landesjagdhundereferent Martin Schnetzer alle Anwesenden, vor allem aber die Teilnehmer der Jungjägerausbildung 2013/2014 sowie des Jungjäger-Blockkurses 2014.


Deutscher Wachtelhund beim apportieren einer Ente

Kleiner Münsterländer beim apportieren eines Fuchses

Pfostenschau

Österr. Falknerbundes Marcel Nicht die Beizjagd sowie die verschiedenen Vögel vorgestellt: Gerfalke, Wanderfalke, Habicht sowie Harris Hawk (Wüstenbussard). Die praktische Vorführung der Beizjagd erfolgte im Anschluss einmal mit dem Federspiel und einmal mit einem ferngesteuerten Modellflugzeug.

Martin Schnetzer moderierte im Anschluss die Pfostenschau, bei welcher die Landesgruppen aller acht Jagdhundeclubs ihre Hunderassen präsentierten: Klub Dachshunde, Klub Jagdterrier, Klub Schweißhunde, Klub Brandlbracke / Steirische Rauhaarbracke, Klub Dachsbracken, Klub Tiroler Bracke, Klub Deutscher Wachtelhunde, Klub Vorstehhunde sowie die Retriever.

Weiter ging es bei der Vorführung der praktischen Arbeiten der Hunde. „Allgemeiner Gehorsam“, „Arbeit am Wasser“ und „Suche und Vorstehen“ sowie „Apportieren“ waren einige Beispiele für die praktische Arbeit der bestens ausgebildeten Hunde.

Beizjagd Im Rahmen des Jagdhundetages wurde von den Vorarlberger Falknern unter der Leitung des Landesobmannes des

legung von Fuchs, Hase und Ente sowie das Verblasen der Strecke durch die Jagdhornbläsergruppe Rotach. Abschließend spielten die Jagdhornbläser zum Schüsseltrieb und der Leiter der Jägerschule Jörg Gerstendörfer lud alle zum Schüsseltrieb ein, welcher in gewohnter Manier vom Verein Deutscher Wachtelhunde unter der Leitung von Siegbert Öhre bestens organisiert war.

Streckenlegung Im Anschluss an die Vorführungen erfolgte die Strecken-

verLeIHuNG vON JAGDHuNDeFüHrerAbzeIcHeN Im Rahmen des Jagdhundetages verlieh Landesjagdhundereferent Martin Schnetzer den Hundeführern Andreas Häle (Dachsbracke), Thomas Oberhauser (Dachsbracke) sowie Christine Hofmann (Dachshund) das Vorarlberger Jagdhundeführerabzeichen.

v.l. Thomas Oberhauser, Obmann Klub Dachsbracke Werner Mattle, Andreas Häle, Christine Hofmann, Landesjagdhundereferent Martin Schnetzer, LJM-Stv. BJM Sepp Bayer.

JAGDHuNDe

Juli/August 2014

39


v.l. LJM-Stv. BJM Sepp Bayer, Mag. Jörg Gerstendörfer, Harald Pint, Hubertus Walch, Benjamin Bickel, Jennifer Schneider, Karlheinz Würder und Swenja Rogelböck-Kah

Tiefschusswettbewerb Im Rahmen des Vorarlberger Jagdhundetages (siehe Seite xx) vollzog Mag. Jörg Gerstendörfer mit Karlheinz Würder die Preisverteilung für den Tiefschusswettbewerb der Jungjäger. Sieger wurde Swenja Rogelböck-Kah vor

Jennifer Schneider, Harald Pint, Benjamin Bickel und Hubertus Walch. Ein Weidmannsdank ergeht an Armin Plattner, welcher die Gewinnerin zu einem Murmeltierabschuss in sein

Revier einlädt, sowie allen weiteren Sponsoren, welche wertvolle Sachpreise und Gutscheine zur Verfügung stellten: Margot Boss-Deuring Bregenz, Albert Deuring Bezau, Bertram Fetz Müselbach, Keckeis GesmbH

Bludenz, Kettner Rankweil, Pfeifer Waffen Feldkirch, Vorarlberger Jägerschaft, Martin Schnetzer (Einladung zu einer Bewegungsjagd) und Markus Peßl (Alpkäse der Alpe Gamp). MDB

„Ich sehe was, was du nicht siehst …“ Waldexkursion blockkurs 2014 Christian Nitz Der Countdown läuft, der Kopf ist voll mit neuen Informationen, alles geht – wenige Tage vor der Jagdprüfung – gedanklich drunter und drüber! Da kommen praxisnahe Exkursionen mit Experten ihres Gebietes gerade recht, um die vielen Bilder und Ausdrücke im Kopf etwas zu ordnen und greifbare Wirklichkeit werden zu lassen! Die Agrargemeinschaft Bürs lud uns JungjägerInnen zu eben solch einer Exkursion in deren Waldgebiet ein! Der Waldexperte Raimund Rauch brachte uns mit absoluter Professionalität viele Ästchen, Blättchen, Knospen und Triebe näher. Raimund Rauch verstand es perfekt – ohne „hochtrabendes Fach40

Vorarlberger Jagd

simpeln“ – uns den Spagat zwischen nützlichem Wissen, wichtigen Erkenntnissen und in Folge auch einleuchtenden Maßnahmen beizubringen!

„Ich sehe was, was du nicht siehst…“ „Du kannst deine Augen im Wald öffnen, um nicht zu stolpern“ – das ist schon mal ein guter Ansatz! „Du kannst deine Augen im Wald aber auch öffnen, um direkt vor deiner Nase Dinge zu entdecken, die

JäGerscHuLe

vorher einfach nicht existent waren!“ Die Zusammenarbeit von Tieren, Pflanzen, Moosen, Pilzen, Insekten – und was da sonst noch alles kreucht und fleucht – ist einfach unglaublich. Das eine weiß ganz genau, dass es ohne das andere nicht auskommt. Könnte man doch nur ein kleines Fünkchen dieser Erkenntnis auf uns hoch- (oder ein-) gebildeten Menschen übertragen, würde das vieles ändern! Aber nun wieder zurück zur Realität!

Wenn für einige von uns „Jagd-Azubis“ die Jagd als solches vielleicht nicht das wichtigste Hobby im Leben wird, so haben wir von Experten wie Raimund Rauch und allen übrigen Referenten ganz sicher einen höheren Respekt und eine gesunde Ehrfurcht vor unserer Natur gelernt! „Respektiere deine Grenzen und zeige auch anderen was du sehen kannst!“ Allein diese Erkenntnis ist es Wert, die vielen Stunden bis zur Prüfung zu investieren! Der gesamte Blockkurs 2014 möchte auf diesem Wege an alle Unterrichts- und Praxisbeteiligten für die überaus interessanten Unterrichtseinheiten und Vorführungen, einen herzlichen Weidmannsdank aussprechen!


Glückliche Gewinner beim Kettner Jungjägergewinnspiel

Mag. Jörg Gerstendörfer, Glücksfee Miriam Schnetzer, Martina Dietrich, Gerda Berbig, Hansjörg Hiller, Willi Bauer sowie Karlheinz Würder

Im Rahmen der diesjährigen Pfostenschau gab es für die Jungjägerinnen und Jungjäger einen weiteren Höhepunkt. Die Filiale Rankweil der Firma Kettner stellte einen Arratti-Repetierer als Hauptpreis zur Verfügung. Weitere drei von Kettner gesponserte Preise waren das von Sigi Schwärzler verfasste Buch „Keine Schonzeit“.

Nochmals einen großen Dank an die Firma Kettner für die großzügige Unterstützung der Vorarlberger Jägerschule. Als frisch gebackener Jäger wird Willi Bauer mit dem ausgewählten Produkt der Kettner Eigenmarke aus dem Hause Zoli viel Freude und jagdliche Erlebnisse haben. Wir gratulieren herzlich mit einem kräftigen Weidmannsheil. MDB

Willi Bauer freut sich über den Hauptpreis beim Kettner JungjägerGewinnspiel der Filiale Rankweil. V.l. Kettner Filialleiterin Margit Hillinger, Gewinner Willi Bauer, Mag. Jörg Gerstendörfer

Glücksfee miriam, Tochter des Landesjagdhundereferentens martin schnetzer, zog folgende Gewinner: 1. Preis Arratti-Repetierer 308vWin

Willi Bauer aus Dornbirn

2. Preis „Keine Schonzeit“

Gerda Berbig aus Nenzing

3. Preis „Keine Schonzeit“

Martina Dietrich aus Widnau

4. Preis „Keine Schonzeit“

Hansjörg Hiller aus Dornbirn

Autohaus Josef Bickel. Service – seit 1963. Fachhandel und Fachwerkstatte Spenglerei und Lackiererei A-6824 Schlins, Walgaustraße 82 Tel. 05524 8329, mail@bickel.at

JäGerscHuLe

Juli/August 2014

41


„blockkürsler“ mit olympischer Leistung! Zum Abschluss des heurigen Blockkurses und zur Feier der bestanden Jagdprüfung, trafen sich die stolzen JungjägerInnen zur „1. FrischlingsOlympiade“. In der Freiluftarena „Vita-Schrofen“ in Furx wurde ein Geschicklichkeitsparcour mit den Disziplinen Bogenschießen auf 3D-Wildsau, Luftdruckpistole, Luftdruckgewehr und Mostkrugschieben aufgebaut. Verblüffend nahmen die hochmotivierten Teilnehmer zur Kenntnis, dass diese Bewerbe alles andere als einfach zu meistern waren. Selbst erfahrene Jäger, Jagdschutzorgane und Vortragende der Jägerschule hatten so ihre liebe Mühe mit der einen oder anderen Disziplin. Der Hunger trieb uns am Abend in die Gaststube des Peterhofes, gleich nebenan, wo uns die Wirtsleute Anita und Heinz bereits mit einem köstlichen Schlemmer-Buffet erwarteten. Hier fand anschließend auch die Preisverteilung statt, die nochmals für absolute Furore sorgte. Durch die wirklich bemerkenswerte Unterstützung vieler Sponsoren konnte jedem Teilnehmer ein hochwertiger Preis überreicht werden! Weidmannsdank an dieser Stelle an die großzügigen Sponsoren Juwelier Kopf, S´Fäscht, Schuhhaus Sander, stromaufwärts Photovoltaik GmbH und Deuring Bezau. Als erster Olympiasieger der „Frischlings-Olympiade“ ging 42

Vorarlberger Jagd

Eine von vier Stationen des Geschicklichkeitsparcours: Bogenschießen

Jungjäger Andreas Kopf, Juwelier aus Götzis, in die Geschichtsbücher ein. Durch seine geschickte Technik schaffte er es, sich deutlich vom Rest des Feldes zu entfernen – Hut ab vor dieser Leistung! Wir Veranstalter denken, dass wir auf diese gelungene und etwas andere Veranstaltung stolz sein dürfen! Schafften wir es doch zusätzlich noch zu sechs absoluten TopPreisen, die unter den teilnehmenden Jungjägern verlost wurden. Jagdeinladungen für einen Murmeltier-Abschuss, eine Entenjagd, zwei Bewegungs-

jagden, eine Uhr im Wert von 400 Euro (gesponsert von Juwelier Andreas Kopf, Götzis) und ein Rundflug mit einer Cessna für drei Personen (gesponsert von stromaufwärts Photovoltaik GmbH, Rankweil), waren ganz sicher das Highlight der Veranstaltung und brachten den gut gefüllten Saal zum beben! „Ein Fest kann nur so gut sein wie seine Besucher und unser Fest war grandios!“ Nicht nur, dass fast alle Kursteilnehmer erschienen, nein, auch Fachexperten wie Raimund Rauch, Reinhard Peco-

raro, Karlheinz Würder und Schulleiter Jörg Gerstendörfer, um nur einige zu nennen, erwiesen uns die Ehre und ließen es sich natürlich auch nicht nehmen, aktiv an der Olympiade mit zu machen! Unser Blockkurs entwickelte sich zu einer freundschaftlichen und lustigen Interessensgemeinschaft, die sicherlich noch länger in Verbindung bleiben wird. Ein 90%iger Prüfungserfolg kann nur so gedeutet werden, als dass alle Kursteilnehmer mit Ernst und festem Wille bei der Sache waren. Dies resultierte auch durch höchst interessante Fachvorträge und Exkursionen. In Summe ist diese Ausbildung absolut empfehlenswert und würde einigen gut tun, die den Faden zur Natur verloren haben! Somit bedanken wir uns bei unseren Kursfreunden, den Vortragenden, unserem Schulleiter Jörg Gerstendörfer und allen die ihre Zeit für uns geopfert haben, mit einem herzlichen Weidmannsdank! Die Veranstalter: Jasmine Watzenegger, Christian Della Volpe und Christian Nitz Wir haben eine hervorragende Ausbildung genossen und sind nun bereit, unsere eigenen Erfahrungen zu machen! Dazu wünsche ich euch alles Gute und Weidmannsheil!

Die glücklichen Gewinner der Frischlings-Olympiade

JäGerscHuLe

Euer Kurskollege und stolzer Jungjäger Christian Nitz


Fotos: August Elsensohn

Praktische Prüfung im Wildpark

Hervorragende Quoten bei der „Grünen matura“ und Jagdschutzprüfung Jörg Gerstendörfer

Ausbildungsjäger

Die beiden Kurse zur Erlangung der ersten Jagdkarte hatten heuer bis dato das beste Ergebnis. Betrachtet man ihren Arbeits- und Lernaufwand, kann man mit Fug und Recht sagen, dass es eine umfangreiche Prüfung war, die den Namen „Grüne Matura“ zu Recht trägt.

Am 21. Mai waren die mündlichen Jagdschutzprüfungen im Landhaus. Zuerst gab es ja schon die schriftlichen Prüfungen und die praktischen Prüfungen im Wildpark.

In diesem Schuljahr wurden 139 Schüler (89 JungjägerInnen im Jahreskurs und 29 JungjägerInnen im Blockkurs sowie 21 AusbildungsjägerInnen) von 34 Lehrenden unterrichtet. Im Monat Mai fanden an den Bezirkshauptmannschaften und im Landhaus die Prüfungen statt.

Praktische Prüfung im Wildpark

Dreizehn AusbildungsjägerInnen sind zu diesen Prüfungen angetreten, neun davon haben die Prüfung erfolgreich bestanden: Markus Dünser (Bezau), Bernhard Hager (Au), Michael Hämmerle (Satteins), Erich Knappitsch (Bregenz), Werner Nekola (Brand), Kornelia Scheffknecht (Krumbach), Tobias Scheidbach (Göfis), Rene Wetzlinger (Ludesch) und Alexander Wilhelm

(Au). Drei Ausbildungsjäger wurden reprobiert, d.h. sie können im Herbst das einzelne Fach, welches sie nicht bestanden haben, wiederholen. Ein Ausbildungsjäger darf erst wieder im nächsten Jahr zur Prüfung antreten.

Jungjäger Neunundachtzig JungjägerInnen haben den Jungjägerkurs im November 2013 begonnen. Von diesen sind dann 84 zu den Prüfungen angetreten, wovon 65 diese bestanden haben – dies bedeutet fast 80%, ein Resultat, das über dem langjährigen Schnitt liegt.

Blockkurs In einem dreijährigen Turnus findet der Jungjägerkurs auch als Blockkurs statt. Neunundzwanzig JungjägerInnen haben sich im Blockkurs eingeschrieben und besuchten ihn vom 27. März bis zum 10. April 2014. Alle TeilnehmerInnen traten zur Prüfung an, 26 davon haben die grüne Matura bestanden. Dies ist ein Prozentsatz von praktisch 90%. Das war bis jetzt die allerbeste Quote beim Blockkurs. Jenen, welche im Herbst zu den Wiederholungsprüfungen antreten werden, wünschen wir an dieser Stelle alles Gute.

Mündliche Prüfung im Landhaus

JäGerscHuLe

Juli/August 2014

43


Der Freischütz auf uga

Illustration: „Fliehende Gemsen“ - Holzschnitt von Bartle Kleber 1932

eine sage aus dem bregenzerwald

gesammelt von Roland Moos Von einem gefürchteten Teufelsbündler erzählt eine Sage aus dem Bregenzerwald. Zu Hause war der Freischütz auf der hinteren Schnepfegg, hoch über den Ortschaften Hirschau und Schnepfau. Alle, die ihn kannten, waren vollkommen überzeugt, dass er mit dem Leibhaftigen im Bunde stehe. Mit dem sei er nämlich ein Bündnis eingegangen und es scheint auch kein Geheimnis gewesen zu sein, wie er dies geschafft hatte. Jedenfalls erzählte man sich, er habe an Weihnachten zur Zeit der Christmette, genau während der Wandlung auf ein Feldkruzifix geschossen und sein frevelhaftes Tun zudem noch mit einem bekräftigenden „im Namen des Teufels“ begleitet. So sei er zu seiner weitum bekannten und verblüffenden Treffsicherheit gekommen. 44

Vorarlberger Jagd

JAGD

Sie war so groß, dass ihm kein Wild entkam, und es waren lauter Herzschüsse. Alle Felle und Decken waren auch an der gleichen Stelle durchschossen und ein herbeigeholter Kapuziner sah durch die Löcher den Teufel grinsen. Auch ein Mellauer rühmte sich ähnlich guter Schießkünste. Er war ebenfalls in der Lage, einen ganzen Stapel Felle vorzuweisen, bei denen die Einschusslöcher seiner Kugeln so genau aufeinander lagen, dass man problemlos mit einem Stecken durch alle Felle durchstoßen konnte. Wenn man eine derartige Treffsicherheit besaß, war es naheliegend, zumindest bei einem Wildschützen, dass man sich auch in den benachbarten Wäldern und Alpen illegal nach Wild umsah, und das nicht nur einmal. In dieser Beziehung war auch der

erwähnte Mellauer Schütz keine Ausnahme. Bevorzugtes Jagdgebiet des Frevlers war die Alpe Uga auf der Damülser Sonnenseite. Die Damülser schauten dem Jagdfrevel eine Weile zu, doch schließlich packte sie der Zorn derart, dass sie den Übeltäter erschießen und beseitigen wollten. Das kam dem Mellauer aber zu Ohren und am nächsten Sonntag ging er in Damüls zum Sonntagsgottesdienst. Nach der Kirche gesellte er sich zu den Männern, setzte sich dann im Wirtshaus zu ihnen und begann auf seinem bloßen Knie Tabak zu schnitzen. Mit seinem rasiermesserscharfen Jagdmesser schnitt er sich Pfriem um Pfriem von seinem Tabakröllchen und schnitt sich dabei nicht die kleinste Wunde. Die Mülser schauten entsetzt zu, fürchteten sich und ließen klüglich von ihrem Vorhaben ab.

Manchmal brachte er das Wild auch lebend heim. Eine Hirschkuh aus dem Mellental soll ihm sogar wie ein braves Haustier gefolgt sein, und einmal habe er ein ganzes Rudel Gämsen nach Schwarzenberg herunter geführt, sie in einen Stall gesperrt und später über die Lose bis nach Dornbirn gebracht, wobei alle Tiere brav hinterher gegangen seien. Als es mit ihm zum Sterben kam, da wollte freilich seine letzte Not gar kein Ende nehmen. Er konnte einfach nicht sterben. Man forschte nach dem Grund und fand dann an der Innenfläche seiner linken Hand eine Hostie, die unter der Haut eingewachsen war. Erst nachdem diese entfernt worden war, konnte er endlich sterben. Das war also das Geheimnis des Freischützen von Uga und seiner legendären Treffsicherheit.


Saubere Energie mit Wasserkraft aus Vorarlberg. Wir sorgen daf端r. info@illwerkevkw.at, www.illwerkevkw.at

ANzeIGeN

Juli/August 2014

45


Die besten drei Hirsche bei der Abwurfstangenschau in Schönenbach: v.l. JO Hubert Natter mit Hirsch „Lipp“ (214,30 Pkt.), Erwin Kolb mit Hirsch „Otto“ (216,53 Pkt.), JO Jodok Natter mit Hirsch „Werner“ (208,06 Pkt.)

beachtliche spitzentrophäen bei der Abwurfstangenschau in schönenbach reduktion macht sich bemerkbar Herrliches Frühjahrswetter und eine gewaltige Abwurfstangenvorlage auf der Spielwiese des ehemaligen Ferienheimes des Kinderdorfes Vorarlberg in Schönenbach lockten wieder eine große Schar von Jägerinnen und Jägern, sowie viele interessierte Einheimische und Gäste zur traditionellen Abwurfstangenschau ins Vorsäß Schönenbach. Die Fachveranstaltung wird alljährlich von den Rotwild Hegegemeinschaften des Bezirkes Bregenz unter der bewährten Organisationsleitung von HO HM Bartle Muxel, HM RJ Hubert Egender sowie Mario Sohler durchgeführt. Die treuesten Besucher waren auch heuer wieder Landesrat Ing. Erich Schwärzler, DI Hubert Schatz, BJM HM Hans Metzler und Alt-BJM Lothar

AuF eINeN bLIcK – DIe besTeN FüNF Punkte 216,53 214,30 208,06 204,46 202,75

Alter 9. Kopf 9. Kopf 10. Kopf 9. Kopf 11. Kopf

Hirschname Otto Lipp Werner Max Döke

Thomaselli aus Bludenz. Zur Freude der Veranstalter konnte auch der LJM aus dem fernen Burgenland DI Peter Prieler mit seinem Vorarlberger Kollegen LJM Dr. Ernst Albrich mit Gattin Ingrid begrüßt werden. Erstaunlich war einerseits der beinahe 25 prozentige quantitative Rückgang der vorgelegten Abwürfe, und andererseits die Steigerung in der Trophäenqualität. Die insgesamt 29 Reviere mit Rotwildfütterungen legten 446 frische

Der Jagdpächter der EJ Heimberg – Pise Helmut Feuerstein und DI Hubert Schatz

46

Vorarlberger Jagd

JAGD

Revier/Finder EJ Rubach/Konrad Kolb GJ Egg I/Hubert Natter EJ Gaut–Litten/Jodok Natter EJ Halden/Thomas Dünser EJ Rubach/Konrad Kolb Abwürfe von 276 Hirschen (minus 94 zum Vorjahr) vor. Mit den dazu mitgelieferten Stangenserien lagen schlussendlich zirka 1.000 (minus 302 zum Vorjahr) Abwurfstangen auf dem Platz. Die besten 30 Hirsche wurden vom Auswertungsteam unter HO HM RJ Diethelm Broger ausgepunktet, wobei die besten drei Hirsche im Durchschnitt immerhin 212,96 CIC Pkt. erbrachten (plus 5% zum Vorjahr). Somit werden fürs laufende Jagdjahr 2014/15 insgesamt 160 Hirsche ins

Hirschbüchle fotografisch aufgenommen, wobei 39 (minus 8 zum Vorjahr) 1er Hirsche in der Ernteklasse ausgewiesen sind. Die „gewichtigsten“ Abwurfstangen kamen vom Hirsch „Lipp“ von der GJ Egg I (vormals EJ Schönenbach ) mit 7,40 kg Stangengewicht im 9. Kopf. HM RJ Hubert Egender hatte wiederum, wie schon seit vielen Jahren, für einen übervollen Gabentisch mit wertvollen Preisen (Meindl Bergschuhe, Motorsäge, Jagdbekleidung, Werkzeug u.v.a.m. ) gesorgt, die bei der Preisverteilung an die fleißigen Rotwildfütterer und Stangenfinder vergeben wurden. Gattin Mariette sorgte mit ihrem Gastro Team für allerbeste Bewirtung in der „Wohlfühloase“ Schönenbach. Weidmannsdank!

HM RJ DiethelmBildunterschrift Broger mit LJM Burgenland DI Peter Prieler sowie LJM Dr. Ernst Albrich mit Gattin Ingrid


Abwurfstangenschau der Hegegemeinschaft 1.2 Christian Ammann Am 30. Mai fand die Abwurfstangenschau der Hegegemeinschaft 1.2 Frödischtal-Laternsertal-Dünserberg auf der Alpe Tschuggen im Laternsertal statt. Die Veranstalter konnten nicht nur zahlreiche interessierte Jäger, sondern auch Vertreter der Behörde, Forstorgane aus dem Laternser- und Frödischtal, Grundbesitzer und interessierte Gäste begrüßen. Musikalisch wurde die Abwurfstangenschau von der Jagdhornbläsergruppe Feldkirch. Die Besucher konnten zahlreiche Abwürfe aus den Re-

vieren begutachten. Hegeobmann BJM Reinhard Metzler erklärte den Besuchern die Hintergedanken des zu den Abwürfen erstellten Hirschbüchle 2014/15. Gesamt 31 Hirsche wurden fotografisch dargestellt und ins Hirschbüchle aufgenommen. Davon wurden elf Hirsche in die Ernteklasse ausgewiesen. Die Entwicklung der Abwurfstangen zeigt im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang in der Jugend und in der unteren Mittelklasse. Wichtiger denn je sei für die Zukunft eine offene und ehrliche Zusammenarbeit, damit gemeinsam das Rotwild bewirtschaftet werde könne. Ein

behutsamer Umgang mit den Hirschen sei zukünftig wichtig, damit trotz des hohen Abschusses eine gute Altersstruktur erhalten bleibe. Die fetten Jahre der vielen Erntehirsche gehen zurück, Neid und gegenseitige Streitereien unter den Jägern sollten der Vergangenheit angehören, die gemeinsame Freude alte Hirsche zu erhalten sowie großräumiges Denken seien wichtiger denn je. Reinhard Metzler stellte bei seiner Begrüßung die Jagdschutzorgane als wichtigstes Organ für diese Veranstaltung in den Vordergrund, denn ohne die von ihnen

gelieferten Abwürfe sei die Durchführung der Abwurfstangenschau schwer möglich. Für die geleistete Arbeit gab es für die Jagdschutzorgane ein kleines Präsent. Der Skiverein Viktorsberg sorgte für beste Bewirtung der Gäste. Ein positives Echo über die gelungene Veranstaltung war von allen Besuchern zu hören, welche sich schon auf das nächste Jahr freuen, um in geselliger Runde die Ergebnisse und auch die zukünftige Arbeit zu erörtern. Weidmannsdank an alle freiwilligen Helfer, welche zum Erfolg dieser Veranstaltung beigetragen haben.

Für die musikalische Umrahmung sorgte die Jagdhornbläsergruppe Feldkirch unter der Leitung von Hornmeister Arthur Nachbaur.

JAGD

Juli/August 2014

47


Im sHOp Der GescHäFTsTeLLe erHäLTLIcH Gang zu Fuß durch das Revier Autor: Paul Herberstein 80 Seiten, 25 Farbfotos, Format: 21 x 14,5 cm Preis: EUR 19,00

Autoren: Gunther Greßmann / Veronika Grünschachner-Berger / Thomas Kranabitl / Hubert Zeiler Preis: EUR 49,00

Autoren: Paul Herberstein / Hubert Zeiler 128 Seiten, rund 75 Farbfotos, 18 SW-Zeichnungen, Format: 14,5 x 21 cm Preis: EUR 23,00

Rechtliche Grundlagen Wildfleisch – Wildbret / Mikrobiologie und Hygiene Autoren: Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer, Dr. Peter Lebersorger, Hans-Friedemann Zedka Preis: EUR 19,00

Ein Praxisratgeber, mit CD Autoren: Deutz/Gasteiner/Buchgraber 144 Seiten, zahlreiche Abbildungen Preis: EUR 19,90

Wildschäden am Wald“ Autoren: Dr. Fritz und Dr. Susanne Reimoser Preis: EUR 7,50

von Auer-, Birk- und Haselhuhn in Vorarlberg / Österreich“ Autorin: Mag. Monika Dönz-Breuß Preis: EUR 7,00

Autor: Alexander Schwab 120 Seiten Preis: EUR 20,00

Steinwildprojekt Lech-Quellengebirge“, Beobachtungen - Ergebnisse Schlussfolgerungen Autor: Dr. Peter Meile Preis: EUR 10,00

20. Jahrhundert – Eine Chronik“ Autor: Hermann Prossinagg Preis: EUR 70,00

garen macht´s möglich.“ Autor: Werner Wirth Anleitung, Hinweise und Rezepte zu einer neuen und besonderen Garmethode Preis: EUR 28,00

Vorarlberger Jägerschule Autor: Bernhard Maier 56 Seiten, in Farbe, Format: A4 Preis: EUR 10,00

Autor: Johann Nussbaumer Jagdgeschichte(n) in Rot-Weiß-Rot – Sämtliche Stationen der österreichischen Jagdgeschichte im Zeitraffer. 288 Seiten, 32 Seiten Hochglanz-Bildteil Format: 25,0 x 18,0 cm, Leinen Preis: EUR 65,00

Jagd auf der Faludriga – Vorarlberg Buch und Regie: Raphaela Stefandl DVD Video, Filmlänge: 25 Minuten Preis: EUR 22,00

Aufkleber Preis: EUR 1,00

Aufnäher Preis: EUR 5,00

Größen M, L, XL, XXL (EUR 15,00) (EUR 7,50) Größen M, L, XL (EUR 18,00) klein (EUR 3,50)

Bestellungen: www.vjaegerschaft.at oder info@vjagd.at. Zahlung erfolgt per Erlagschein zzgl. Versandkosten. Versandkosten werden mittels Pauschale verrechnet. Inland: 4 Euro, Ausland: 5 Euro

48

Vorarlberger Jagd

GescHäFTssTeLLe

Die Geschäftsstelle bleibt von 17.7. bis 18.8. wegen Urlaub geschlossen.


serviceleistung der vorarlberger Jägerschaft sprecHsTuNDe von

Landesjägermeister Dr. ernst Albrich und

rechtsbeirat Dr. Tobias Gisinger

Wann: Wie: Wo:

jeden 1. Montag im Monat (nächste Termine: montag, 07. Juli und montag, 08. september 2014) nach Voranmeldung in der Geschäftsstelle bei Carmen Kaufmann, Tel. 05576 74633, E-Mail info@vjagd.at Vorarlberger Jägerschaft, Bäumler Park, Markus-Sittikus-Str. 20/2. OG, 6845 Hohenems

Für telefonische Auskünfte durch Landesjägermeister, Rechtsbeirat oder einen anderen Funktionär der Vorarlberger Jägerschaft hinterlassen Sie bitte Namen sowie Telefonnummer bei der Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft. Sie werden baldmöglichst zurückgerufen.

BEITRITTSERKLÄRUNG Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zur Vorarlberger Jägerschaft, der gesetzlich anerkannten Interessenvertretung der Jäger in Vorarlberg. Der Mitgliedsbeitrag beträgt EUR 30,– für Jäger bzw. EUR 25,– für Jagdschutzorgane. ……………….........…………, den…………......…… Meine Personalien: Titel: ……………………….

…………...…………...…………………. Unterschrift

Geb. Datum: …………..………….

Beruf: ..…………....………....

Vor- u. Zuname: ………………………………………………………………..................…………….… Straße und Hausnummer: ……………………………...............……………………….……………..… Postleitzahl: …………………

Ort: ………………………..……………………..............………….....

Tel: ..……………….………….

E-Mail: ……………...............………………………..…………..……

BITTE LESERLICH SCHREIBEN und die Beitrittserklärung an die Vorarlberger Jägerschaft, Bäumler Park, Markus-Sittikus-Str. 20/2. OG, Postfach 64 in 6845 Hohenems senden oder per FAX an 05576 / 74677. Ein Beitritt ist auch Online unter www.vjaegerschaft.at möglich. GescHäFTssTeLLe

Juli/August 2014

49


„Gams- und steinwild – zukunft?“ Jägertagung der vorarlberger Jägerschaft und des Tiroler Jägerverbandes 6. September 2014, 13.00 Uhr, im Rahmen der ARTENREICH der Dornbirner Herbstmesse Begrüßung Kurze Einführung in die Thematik schwerpunkt Gamswild: Rückgang der Gamsbestände – Gams und Wald Referenten: Dr. Christine Miller, Dr. Armin Deutz

Tiroler Jägerverband

schwerpunkt steinwild: Steinwild im Klimawandel – Auswirkungen auf die jagdliche Praxis Referenten: Dr. Gunther Greßmann, Dr. Flurin Filli Podiumsdiskussion eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der eintritt ist frei.

TermINe – www.vjaegerschaft.at

Juni 2014

Jänner 2015

■ sonntag, 29. Juni Alpmesse auf der Alpe Gulm, Übersaxen, mit der Jagdhornbläsergruppe Feldkirch und dem 1. Vorarlberger Jägerchor

september 2014 ■ Freitag, 5. bis sonntag, 7. september „Artenreich“ – VierLänder-Messe für Jagd, Forst und Fischerei, Messegelände Dornbirn

Oktober 2014 ■ Freitag, 3. Oktober Voraussichtliche Eröffnung des Vorarlberger Jagdmuseums in der

50

Vorarlberger Jagd

Vorarlberger Museumswelt in Frastanz ■ sonntag, 26. Oktober Bezirkshubertusfeier Bregenz, Beginn des Hubertusgottesdienstes um 10.15 Uhr in der Pfarrkirche zum Hl. Wolfgang in Schnepfau ■ Freitag, 31. Oktober Landeshubertusfeier, 18.00 Uhr in Bludenz

Dezember 2014 ■ sonntag, 14. Dezember Jägerweihnacht – adventliche, jagdliche Volksmusik in Thal / Sulzberg, Beginn: 17.00 Uhr in der Pfarrkirche Thal

verANsTALTuNGeN

■ Freitag, 23. Jänner Landesjägerball in Schwarzenberg, Angelika-Kauffmann-Saal

■ montag, 26. Jänner Österreichischer Jägerball vom Verein Grünes Kreuz in der Hofburg in Wien


WIr GrATuLIereN zur vOLLeNDuNG ...

des 95. Lebensjahres: Oswald Sutter, Mellau

des 84. Lebensjahres: Helmut Längle, Altach Othmar Zimmermann, Frastanz Ing. Franz Waltl, Partenen

Bruno Schnetzer, Satteins Elmar Bertel, Götzis Franz Wirflinger, Alberschwende Albert Tschofen, Partenen

des 93. Lebensjahres: Ernst Metzler, Mellau

des 83. Lebensjahres: Rudolf Bickel, Schlins

des 89. Lebensjahres: Guntram Rhomberg, Dornbirn

des 82. Lebensjahres: Adolf Buhmann, Bregenz

des 75. Lebensjahres: Reiner Amann, Nenzing Alt-BJM Ewald Baurenhas, Dornbirn Werner Lins, Feldkirch-Altenstadt Ernst Zerlauth, Thüringen Günter Krois, Feldkirch-Altenstadt Gottfried Meier, FL – Mauren Robert Seidel, D – Aschaffenburg Alwin Rohner, Wolfurt Kaspar Schindler, St. Gallenkirch

des 101. Lebensjahres: Wilhelm Graf, Schoppernau

des 86. Lebensjahres: Alt-LJM KommR Guido Bargehr, Bludenz des 85. Lebensjahres: HM Herbert Eberle, Hittisau Lothar Rhomberg, Dornbirn Elmar Fitz, Altach Herbert Meyer, Nüziders

des 81. Lebensjahres: Armin Bitschnau, Bartholomäberg Walter Kast, CH – Berneck Johann Assmann, Schruns Adolf Winder, Alberschwende des 80. Lebensjahres: Thomas Müller, Thüringen

Roland Meier, Satteins des 70. Lebensjahres: Anton Meusburger, Bizau Dkfm. Franz Garternicht, Dornbirn Hanni Mayer-Zajac, Hard DI Ekkehard Hilti, FL – Schaan Kurt Hosp, Schwarzach Armin Rützler, Wolfurt Dr. Gerrit-D. Nawrath, Schwarzenberg des 65. Lebensjahres: Jürg Sieber, CH – Schweiz Karl Eugen Ender, Mäder Ing. Franz Moosbrugger, Bezau Albert Hammerer, Bezau Alwin Loitz, Hittisau

Alex Hengartner 24. Juni 1941 - 22. April 2014 Alex lässt uns traurig zurück mit seinen Worten ,,Behaltet mich so in Erinnerung, wie ich in den schönsten Stunden meines Lebens bei Euch war.“

Unser Freund und Jagdkamerad Alex ist am 22. April 2014 von uns gegangen. Seine schwere Krankheit hat ihm alle Kraft genommen und seinen ausgeprägten Lebenswillen allzu früh besiegt.

Über 50 Jahre durfte ich in seinem Freundeskreis sehr viele dieser schönen, unvergesslichen Stunden miterleben. Sei es auf der Patentjagd im Appenzell AR, auf der Gebirgsjagd in der Schweiz und in Österreich, wo er seit 2002 Jagdpächter der GJ In-

nerbraz gewesen ist, oder auf den verschiedenen Jagdreisen im weiten Ausland. Eine selten schöne Kameradschaft und Jagdethik hat uns beseelt und zu unvergesslichen Erlebnissen geführt. Die vielen Pirschgänge und Aser-Freuden haben sich in unsere Herzen geprägt und werden uns für den Rest unseres Lebens begleiten. Lieber Alex, die selten große Trauergemeinde in der Stadt Wil hat Dir mit der wunder-

schönen Abschiedsfeier für Deine liebe Kameradschaft herzlich gedankt. Deiner Familie wünschen wir alle viel Kraft und Trost in dieser für alle sehr schweren Zeit. Lieber Alex – die ewige Ruhe nach Deinem großen Leidenskampf sei Dir gegönnt. Ein fairer und guter Jäger ist von uns gegangen. Mit einem herzlichen Weidmannsdank lässt Du uns alle zurück. Dein alter Freund Kari

JäGerINNeN & JäGer

Juli/August 2014

51


Akademischer Jagdwirt / Akademische Jagdwirtin Akademische Feier des v. Jahrganges Bereits die fünfte Generation der Studierenden des Universitätslehrgangs Jagdwirt/in versammelte sich zum Festakt der Akademischen Feier in den würdigen Hallen der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), darunter auch hohe Jagdfunktionäre: LJM DI (FH) Anton Larcher aus Tirol, Dr. Thomas Fuchs, neuer Leiter des Amtes für Natur, Jagd und Fischerei

des Kanton Schwyz, Herr Hartmut W. Tremmel, designierter Kreisjägermeister in Rhein-Nekar-Kreis, BadenWürttemberg, Thomas Kummer, Vorstandsmitglied im Kärntner Jagdaufseherverband und DI (FH) Kurt Litscher, Vorstandsmitglied der Liechtensteiner Jägerschaft. Über zwei Jahre absolvierten die Teilnehmer zehn inten-

sive Lehreinheiten, stets in guter Stimmung und voller Wissbegierde, mehr über die neuesten wildbiologischen Erkenntnisse und heimischen Wildlebensräume zu erfahren und abschließend im Rahmen einer wissenschaftlichen (Abschluss)arbeit zu vertiefen. Die anwesenden Gratulanten seitens der österreichischen Landesjägerschaften, Herr LJM

Dr. Ernst Albrich (Vorarlberg) und Herr LJM KR Josef Eder (Salzburg) zeigten sich ebenso erfreut über die hohe jagdlichuniversitäre Auszeichnung wie die stolzen Absolventen und Absolventinnen selbst. Start des nächsten Lehrgangs ist im März 2015. Weiterführende Informationen zur Bewerbung finden Sie auf www. jagdwirt.at PM BOKU Wien

ufer- und Gewässerreinigung

Am Samstag 12.4.14 veranstaltete die Stadt Dornbirn ihre jährliche Uferund Gewässerreinigung. Dabei säubern die Aktiven zahlreicher Vereine die Dornbirner Bäche und ihr Angelände. Für die Jägerschaft nahmen daran Bruno Metzler, Dr. Reinhard Bösch, Bernhard Köb und Ewald Baurenhas teil.

52

Vorarlberger Jagd

JAGD


ein herzliches Dankeschön bezirksgruppe bludenz

IERLÄNDERMESSE 5. – 7. SEPTEMBER 2014

I

DI Robert Häusle und HO Josef Beck

Doris Burtscher Bei der vergangenen Jahreshauptversammlung der Vorarlberger Jägerschaft Bezirksgruppe Bludenz standen Neuwahlen an. Der neugewählte Bezirksjägermeister RJ Manfred Vonbank und sein neugewähltes Team des Bezirksauschusses bedanken sich im Besonderen bei folgenden Personen: › bei Altbezirksjägermeister Ing. Lothar Tomaselli für seine neunjährige Tätigkeit als Bezirksjägermeister. Seine Dienste für die Jägerschaft bezifferte er mit den Eckpunkten: Konzeption der Oberländer Jägertage mit den jeweiligen Vortragsserien, das Rotwildbesenderungsprojekt und die mittelfristige Regelung der Lokalfrage zu den beliebten Oberländer Jägertagen. › bei Herbert meyer, welcher 18 Jahre dem Ausschuss angehörte und 15 Jahre die Funktion des Vertreters der Bezirksgruppe Bludenz im Landesvorstand ausgeübt hat › bei elmar burtscher, welcher 25 Jahre lang an den Hegeschauen und Oberländer Jägertagen als Hauptorganisator für die Aufbauten, Prä-

sentation der Trophäen und Akquisition der Aussteller verantwortlich war › bei Josef beck, welcher drei Jahre das Amt des Schriftführers und sechs Jahre die Funktion des Kassiers innehatte. Er übte diese Ämter mit Pflichtbewusstsein und viel Engagement aus und wurde dabei tatkräftig von seiner Gattin unterstützt. Weiters setzte er sich für das Rotwildbesenderungsprojekt ein. › bei DI robert Häusle, welcher das Amt des Schriftführers ausübte, für dessen umfangreiche Arbeit, die er sehr transparent und engagiert geleistet hat. Bei den scheidenden Beiräten bernhard Jochum und ronald Düngler spricht BJM Manfred Vonbank einen Dank für ihre Tätigkeiten im Ausschuss aus.

Artenreich heißt die neu konzipierte Messe für Jagd, Forst und Fischerei. Das Ereignis startet vielversprechend auf dem größten Marktplatz Vorarlbergs, mitten im Vier-Länder-Eck Österreich, Deutschland, Schweiz und Liechtenstein. Hauptattraktion ist unser Lebensraum im Spannungsfeld von Wild, Wald und Wasser.

Fr – So, 10 – 18 Uhr, Messe Dornbirn, artenreich.messedornbirn.at Alt-BJM Ing. Lothar Tomaselli

JAGD

Juli/August 2014

53


vergelt´s Gott! Am 23. Mai 2014 durften wir mit der ganzen Klasse im Jagdgebiet von Herrn Primus Huber auf Entdeckungstour gehen. Auf Grund des morgendlichen schlechten Wetters, mussten wir mit dem Bus in das Jagdgebiet oberhalb von Nenzing fahren. Dort angekommen, konnten wir in einer ehemaligen „Heubarga“ trockenen Unterschlupf finden. Jagdschutzorgan Josef Beck, seine Frau Regina und Jäger Fredi Grass erklärten uns genau, warum sie auf die Jagd gehen, welche Arbeiten sie im Revier zu verrichten haben, wo sich die Tiere gerne verstecken und noch vieles mehr. Die Kinder konnten sich Tierpräparate, Hirschgeweihe, eine Rehfütterung und einen Hochsitz genauer anschauen. Im Vorhinein wurde in der Schule ein Waldbuch gestaltet, weshalb die Kinder viel mitzuerzählen hatten. Sie

konnten aber auch viele Fragen stellen, die alle mit Geduld beantwortet wurden. Nach einer feinen Jause mit Zizile, Käsbrötchen, Limonade und Tee haben alle Kinder eine selbstgenähte Geschenktasche überreicht bekommen. Frau Beck hat sich größte Mühe gegeben für jedes Kind eine Tasche zu nähen und sie

mit tollen Geschenken, Informationsbüchern und Infomaterialien über heimische Vögel, zu füllen. Ich möchte mich bei allen bedanken, die zum Gelingen dieses tollen Ausflugs beigetragen haben. Vergelt´s Gott! Ebenfalls möchte ich mich im Namen aller Kinder bei der Vorarlberger Jägerschaft

für die Bücher „Lisa und Michael, mit dem Jäger auf der Jagd“ bedanken. Die Kinder konnten es kaum erwarten, darin zu lesen! Manuela Albrecht und alle Kinder der 2b Klasse der Volksschule Nenzing

ein beitrag zur Jagdethik

Rudolf Winkelmayer Jagd fasziniert. Jagd polarisiert. Jagd weckt starke Gefühle. Was aber ist Jagd überhaupt? – Ist Jagd bloß das Ausleben eines überholten Triebes? Kann sie in der Gewinnung von Wildbret begründet sein? Oder im Regulieren von Wildbeständen? 54

Vorarlberger Jagd

Im Erhalt alter Traditionen? Oder ist Jagd mehr? Und wenn ja, was mehr? Als Jäger ist Professor Winkelmayer einen weiten Weg gegangen; er weiß, wovon er spricht. Mit seinem „Beitrag zur Jagdethik“ macht er sich nun auf den Weg zu einer frischen Standortbestimmung der Jagd. Als Naturwissenschaftler und Evolutionstheoretiker fragt er sich Grundsätzliches: Warum jagen wir heute noch? Welche Formen der Jagd sind noch zu verantworten, welche nicht? Was ist die freie Wildbahn, wo fängt Wild an Haustier zu werden? Wie steht es um die „Jagd“ im Gatter? Welchen Wert hat Wildbret in der Ernährung des Menschen? Und wie steht es um die Fischerei? Er scheut

JäGerINNeN & JäGer

auch nicht vor den brisanten Fragen der Zeit zurück, wie: Sind Tiere leidensfähig? Haben sie Rechte? – Auf seinem Weg nähert sich Rudolf Winkelmayer der zentralen Frage der jagdlichen Ethik: Wie soll, wie kann ich mich als Jäger in der heutigen Zeit verhalten? Was darf ich, was darf ich nicht? Kurz: Es ist ein höchst spannender Bogen, den Rudolf Winkelmayer in diesem Buch durchmisst.

sein: zu Fragen der Jagd, aber genauso zu Fragen der Natur oder der Wildbiologie. Mit der neuen Reihe wollen wir einfach mutig Fragen aufgreifen, die Jäger und Menschen bewegen. Und die Antworten werden uns hoffentlich ein Stück weiter zum Wesentlichen vordringen lassen …

P.S.: Mit dem „Beitrag zur Jagdethik“ eröffnet der Österreichische Jagd- und Fischerei-Verlag eine neue Reihe: handliche Taschenbücher, die heiß diskutierten Themen gewidmet sind. Sie sollen Denkanstoß und Anregung zu unterschiedlichsten Fragen

112 Seiten, Softcover. Format: 12,5 x 19 cm. ISBN: 978-3-85208-120-5. Preis EUR 15,00 Österreichischer Jagd- und Fischerei-Verlag, 1080 Wien, Wickenburggasse 3, Tel. (01) 405 16 36/39, verlag@jagd.at, www.jagd.at

Michael Sternath, Österreichischer Jagd- und Fischerei-Verlag


Ihr Spezialist für hochwertige Wildfutter

Wir führen Wildfutter, die dem § 36 der Landesjagdverordnung in Vorarlberg entsprechen.

Eigene Erfahrungen und ständige Kontakte zu praktizierenden Jägern, sowie neueste Erkenntnisse der Wildterentwicklung unserer hochwertigen Wildfutter mit ein. Mit unseren speziellen Wildfuttersorten bieten wir für jede Situation die passende Mischung an. Hohe Rohfaserund Strukturanteile sorgen für eine optimale Versorgung der Wildwieder-

D-87534 Oberstaufen im Allgäu Tel.: +49 (0) 83 86 / 93 33 - 0 www.weissachmuehle.de

Abonnements und Anzeigenmarketing

besuchen sie uns auf facebook! sind sie bereits Fan? facebook gehört zu den am werkportalen. seien sie dabei – wir freuen uns über Ihr „Gefällt mir“ und „Teilen“!

Waffen Verkaufe repetierer mauser kal. 6,5x57, Zielfernrohr 3,510fach, Tel 05522 47337, Mob 0664 9318005

Interpark Focus 3 6832 Röthis Tel 05523 52392 Fax 05523 52392-9 office@media-team.at www.media-team.at

www.vjagd.at oder www.vjaegerschaft.at

EISENSTEIN Lederhose Hemd Weste Schuhe www.eisenstein.at

bocküchse Antonio zoli 7/65 + 16/70, sehr gute Schußleistung mit Swarowsky Habicht 6x42, VP € 1750,- + mauser Gamba mod 81 e mit Ejektor, Kal 12/70, 70 cm (72), sehr wenig benutzt, Abgabe nur mit Erlaubnisschein bzw. Zentr. Waffenreg., VP € 750,Tel 0676 7722222

159 € 25 € 75 € 49 € ANzeIGeN

Juli/August 2014

55


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.