M채rz/April 2012
Vorarlberger
Jagd
Vorarlberger J채gerschaft
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INHALTSVERZEICHNIS
Vorarlberger Jagd
Aktuell 12 33 34 Titelbild „Leben an der Grenze“ (Monika Dönz-Breuß)
IMPRESSUM Anzeigenmarketing: MEDIA-TEAM GesmbH Interpark FOCUS 3 6832 Röthis Tel. 05523 52392 - 0 Fax 05523 52392 - 9 office@media-team.at Redaktion: Verantwortliche Redakteurin Mag. Monika Dönz-Breuß monika.doenz-breuss@vjagd.at Bezirk Bregenz OSR BJM-Stv. Roland Moos roland.moos@vjagd.at Bezirk Dornbirn Mag. Karoline von Schönborn karoline.schoenborn@vjagd.at Bezirk Feldkirch Christian Ammann christian-ammann@vol.at Bezirk Bludenz Akad. Jagdwirtin Caroline Egger-Batliner jagd@dsl.li Medieninhaber und Herausgeber: Vorarlberger Jägerschaft Geschäftsstellenleiterin Carmen Kaufmann Markus-Sittikus-Straße 20 6845 Hohenems Tel. 05576 74633 Fax 05576 74677 info@vjagd.at www.vjagd.at Öffnungszeiten der Geschäftsstelle: Montag - Donnerstag von 08.00 bis 12.00 Uhr Freitag von 13.00 bis 17.00 Uhr Erscheinungsweise: 6x jährlich (jeden 2. Monat) Hersteller: Vorarlberger Verlagsanstalt GmbH, A-6850 Dornbirn, Schwefel 8, www.vva.at PEFC zertifiziert Dieses Produkt stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und kontrollierten Quellen. www.pefc.at
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Trachten und tolle Stimmung beim 9. Landesjägerball Ausschreibung Jagdprüfung und Jagdschutzprüfung Schuss- und Schonzeiten in Vorarlberg 2012/2013 Museum der Vorarlberger Jägerschaft in der Vorarlberger Museumswelt Neue Bezirksredaktion der Bezirksgruppe Bludenz
Wildbiologie 4 8
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Wieder mehr G´spür und Respekt notwendig Leben an der Grenze: das Alpenschneehuhn
Rubriken 16 17 18 19 20 22 37 38
Waffe & Schuss: Der Schuss ging nach hinten los… Jagd & Recht: Bewilligungspflicht von Schneegeländefahrzeugen in Jagdgebieten Jagd & Tradition: Schnepfenstrich und Osterhase Kinderseite „K wie Kolkrabe“ Jagdaufseherseite: Österreichische Jägertagung Geschäftsstelle Der Tierarzt berichtet: Buchvorstellung Wildkrankheiten, Hundekrankheiten, Zoonosen Veranstaltungen
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Jägerschule 24 25 26
Schuljahr 2011/2012 Vorarlberger Jägerschule: Kooperation VHS und Jägerschaft Ausbildungsjäger: Praxiseinheit Beizjagd Ausbildungsjäger: Vorstellung Recherchearbeit
Jagdhunde 35 36
Jahresbericht 2011 Klub Tiroler Bracke Nachsuchenbereitschaft Jagdjahr 2012/2013 Jahresbericht 2011 ÖSHV GF Vorarlberg
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Jagd 30 31 32 42 43 47
Formular Birkwildbericht 2012 Raufußhühner: Zählen ist wieder angesagt! Niederwild: Frühjahrszählung in Niederwildrevieren Aufruf der Vorarlberger Jägerschaft Steinwildtragödie auf der Kanisfluh Lustenauer Umweltschutzpreis Reger Zulauf beim 10. Vorarlberger Raubwildfellmarkt
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Jägerinnen & Jäger 40 44 45 46 48
Nachruf RJ Hubert Loretter Geburtstage Gams als Überlebenskünstler Hochkapitale Gamsgeiß Gamsgeiß mit Aktinomykose Rostige Wälder – Landschaftsinstallationen Turnier 66 der Jagdhornbläsergruppe Rotach Jägerschirennen der Bezirksgruppe Bludenz 91. Jägerball des Verein Grünes Kreuz
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März / April 2012
JAGD
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LIEBE JÄGERINNEN UND JÄGER
Die Eigenständigkeit der Jagd ist in Gefahr Die Jagd ist seit Anbeginn Teil der Menschheitsgeschichte, viel länger als Land- und Forstwirtschaft. Jagd ist auch Handwerk und deshalb braucht ein Jäger heute neben Liebe und Passion für das Weidwerk, verbunden mit viel Ausdauer, eine anspruchsvolle Ausbildung mit abschließender Prüfung zur Erlangung der Jagdausübungsberechtigung, aber vor allem viele Jahre praktischer Erfahrung. Zumindest das fehlt aber Vielen, die heute durch Zurufe und Forderungen bei der Jagd mitreden und mitbestimmen wollen. Selbstverständlich verstehen wir die herausragende Rolle der Forstbehörde in Fragen der Erhaltung eines intakten Waldes in einem Land mit sehr hohem Schutzwaldanteil. Niemand bestreitet die Rolle des Grundbesitzers als Inhaber des Jagdrechtes. Die Pächter dürfen aber nicht zu „Melkkühen“ degradiert werden. Der Grundbesitzer
hat auch eine Art von Sozialpflichtigkeit, wenn es z.B. im Wirtschaftswald um das Tolerieren eines angepassten, gesunden Wildbestandes geht, der auch im landeskulturellen Interesse ist. Je nach Problemstellung hat einer der drei Partner, Grundbesitz-Forst-Jagd, eine führende Rolle. Derzeitige Tendenzen jedoch, dass in immer mehr jagdspezifische Themen hineingeredet wird, lehnen wir entschieden ab. Gleichberechtigte Partner reden miteinander auf Augenhöhe. Wir wünschen uns auch an den jeweiligen Positionen bei Verwaltung und Landwirtschaftskammer Mitarbeiter mit nicht nur theoretischen, sondern auch praktischen jagdlichen Kenntnissen. Oft ist nicht einmal die Jagdprüfung vorhanden. Leiter einer Gesundheitsabteilung mit dem Erste-Hilfe-Diplom? Es besteht die schleichende Gefahr, dass wir Jäger im-
mer mehr zu Dienstleistern für Grundbesitz, Forst und Allgemeinheit werden, Stichwort „Schädlingsbekämpfung“. Der Slogan „Wald vor Wild“ ist im biologischen Sinn selbstverständlich korrekt, ohne intakten Lebensraum gibt es längerfristig keinen gesunden Wildbestand. Daraus ergibt sich aber kein hierarchisches Prinzip nach dem Motto „Forst vor Jagd“. Die Jagd ist keine Unterabteilung des Forstwesens! Die österreichischen Jagdverbände bekennen sich zur Erhaltung eines gesunden Waldes, zur Schalenwildreduktion, dort wo die Bestände noch zu hoch sind. Wir fordern aber gleichzeitig alle Interessensvertretungen, die direkt oder indirekt für die wildschadensfördernden Umstände mitverantwortlich sind, sowie die Politik auf, uns bei dieser schwierigen Aufgabe zu unterstützen. Wir Jäger müssen schlussendlich aufpassen, nicht
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Jagd in Vorarlberg Verein Vorarlberger Jägerschaft Vorarlberger Jägerschule Vorarlberger Jagdzeitung
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SCHUSSZEITEN IM MÄRZ UND APRIL 2012 In den Monaten März und April 2012 darf in Vorarlberg folgendes Wild erlegt werden: Ganzjährig: Schwarzwild, Bisamratte, Marderhund, Waschbär
nur fast ganzjährig um Erfüllung der Mindestabschüsse zu kämpfen, sondern eine umfassende, nachhaltige, anständige Jagd zu betreiben – eben „Wieder mehr „G’spür und Respekt“ zu bekommen (siehe Seite 4).
Mit Weidmannsgruß, Euer
LJM Dr. Ernst Albrich
Wieder mehr G’spür und Respekt notwendig
Hubert Schatz Seit wenigen Jahren ist in der heimischen Jagd eine beunruhigende Entwicklung festzustellen. Neben der steten Vertechnisierung der Jagdausübung ist vor allem in der gegenwärtigen Wald-Wilddiskussion ein schleichender, aber deutlich spürbarer Entzug von Würde und Respekt gegenüber dem Wild zu beobachten. Die zunehmende Verrohung der Sprache und Duldung von fragwürdigen Jagdpraktiken finden vor allem unter dem Deckmantel „Wildreduktion und Wildschadensverhinderung“ ihren Lauf. Auf der anderen Seite bedient sich der Jäger immer mehr technischer Hilfsmittel, die das letzte Geheimnis unserer Reviere und den versteckten Zauber der Wildtiere entblößen und so die Sinnhaftigkeit und Freude an der Jagd immer mehr in Frage stellen. Das Umfeld der Jagd ist einem steten Wandel unterzogen. Aus diesem Grund sind Flexibilität und Weiterentwicklung auch in der Jagd
wichtig, um in der Zukunft bestehen zu bleiben. Der Jäger erfährt aber immer mehr Zurufe und Forderungen von außen mit zum Teil völlig entgegengesetzten Zielen, sodass jedem Recht tun wohl kaum möglich ist. Es scheint überhaupt die Zeit gekommen zu sein, wo die ständigen Anpassungsbemühungen des Jägers an die Wünsche der Anderen sehr differenziert und kritisch hinterfragt werden müssen und wo die inneren Werte der Jagd wieder vermehrt Berücksichtigung finden sollen. Sich den eigentlichen Werten der Jagd wieder aktiv zu besinnen, verlangt aber auch eine selbstkritische Nabelschau. Denn ein gewisser Selbstreinigungsprozess unter dem Motto „Weniger ist Mehr“ würde der Jagd in so manchen Bereichen sowohl nach innen als auch nach außen gut tun.
Jäger steht unter Beobachtung Obwohl das Verhalten „Sehen, aber nicht gesehen werden“ ein wichtiges Gebot für
eine erfolgreiche Jagdausübung darstellt, bleiben viele Tätigkeiten des Jägers der Allgemeinheit nicht verborgen. Reviereinrichtungen wie Ansitze und Futterstellen aber auch Jagdfahrzeuge sind besonders auffallende Objekte für die kritische Öffentlichkeit. Selbstverständlich sind einige technische Geräte im Jagdbetrieb, insbesondere zur Betreuung der Fütterungen oder beim Materialtransport, unverzichtbar und solange dies auf den bestehenden Wegen passiert auch akzeptabel. Klar zu hinterfragen ist jedoch der zunehmende Gebrauch von Quads und ähnlichen Geländefahrzeugen im herkömmlichen Jagdbetrieb, um sich auch abseits von Forst- und Güterwegen maschinell fortbewegen zu können. Man möge sich nur in die Gedanken eines Schitourengehers versetzen, der Hinweistafeln wie „Respektiere deine Grenzen“ oder „Wildruhezone“ auf seiner Tour begegnet und respektiert, gleichzeitig aber sehen muss, wie sich ein Jäger mit Hilfe eines hochmotorisierten Schneegeländefahrzeuges
lautstark und stinkend ins Revier bewegt. Noch vor wenigen Jahren kehrte mit Eintreffen der ersten größeren Schneefälle jagdliche Ruhe in den höher gelegenen Bergrevieren ein, weil der zeitliche und körperliche Aufwand einfach zu groß war, um noch häufig ins Revier zu gehen, geschweige denn zu jagen. Heute ermöglichen moderne Schneeraupenfahrzeuge, ausgestattet mit Gummiketten, Servolenkung, Untersetzungsgetriebe und ordentlich vielen PS unterm Sitz ein gemütliches Erreichen der Hochlagenreviere binnen kurzer Zeit und so die Ausübung der Jagd bis zum letzten Schusstag.
Weitschüsse erhöhen Fluchtdistanz Mit Hilfe modernster Waffen und Zieleinrichtungen können „treffsichere“ Schüsse von mehr als 400m auf das Wild abgegeben werden. Weitschüsse sind jedoch als Gift für unser Alpenwild zu bezeichnen, denn die Tiere können in der deckungslosen Landschaft mit der Zeit den
März / April 2012 Menschen als Gefahrenquelle nicht mehr einschätzen, wodurch Fluchtdistanz und Fluchtentfernung des Wildes auch gegenüber dem nichtjagenden Naturnutzer immer größer werden. Auf der anderen Seite ermöglichen Leuchtpunktabsehen Schüsse bis weit in die Dämmerung, wodurch die Tiere förmlich in die Nacht und in die Deckungen „hineingeschossen“ werden. Dass solche Jagdpraktiken nicht nur dem Ansehen der Jagd, sondern längerfristig dem Jäger selbst schweren Schaden zufügen, wollen manche nicht wahrhaben oder sie ignorieren es einfach. Gleichzeitig protzen sie aber damit, einen Schibergsteiger oder Wanderer über das richtige Verhalten in der Natur belehrt zu haben.
Wollen wir gläserne Reviere? Ein echter Auswuchs ist derzeit in der Verwendung von selbstauslösenden „Wildkameras“ festzustellen. Während der Jagdzeit ist an allen möglichen Wildwechseln und Salzlecken eine Überwachungskamera montiert, die unter Angabe von Datum und Uhrzeit jede Bewegung aufnimmt. Man will jedes Stück Wild im Revier kennen, um das Unbekannte, Überraschende so gering wie möglich zu halten. Außerdem können damit die Aktivitätszeiten der einzelnen Rehböcke und Hirsche auf die Sekunde genau erhoben und ihre Bejagung somit genau kalkuliert werden. Somit glaubt man das Revier auch vom Stammtisch aus im Griff zu haben. Wenngleich Fortschritt und Technik auch dem Jäger nicht verwehrt sein sollen, so stellt die übertriebene Technisierung der Jagd eine große Gefahr dar. Das Angebot von technischen Jagdgeräten auf dem Markt ist hoch und die Versuchung, sich mit ihnen anzufreunden, groß. Doch es liegt an uns Jä-
WILDBIOLOGIE gern selbst, ob wir unseren Revieren noch einen Rest an Geheimnis und den Wildtieren ihren versteckten Zauber lassen oder ob wir in Zukunft auch jeden Rehbock katalogisieren, mit Namen versehen und somit jedes Unbekannte, Unvorhergesehene – ja das, was den eigentlichen Reiz der Jagd ausmacht – nehmen wollen. Außerdem stoßen diese Kameras bei Grundeigentümern und in der Bevölkerung vehement auf Widerstand, denn wer will sich schon unbemerkt jederzeit und in jeder Situation ablichten lassen?
Jäger als Lieferant wertvoller Nahrung Wildfütterungen sind besonders auffallende Objekte in unserer Natur und das nicht nur während der Wintermonate. Es muss dem Jäger ein besonderes Anliegen sein, dass diese Einrichtungen nicht nur wildtiergerecht und praxisorientiert gestaltet und betrieben werden, sondern dass sie bei den anderen Naturnutzern nicht auf Widerstand stoßen. Ordnung und Sauberkeit sind das eine, die Art und Weise der verwendeten Futtermittel, Fütterungstechnik und vor allem Fütterungszeit das andere. Gerade Rehwildfütterungen liefern diesbezüglich immer wieder Anstoß zur Diskussion. Leider hat die Winterfütterung des Rehwildes in manchen Regionen ihr ursprüngliches Ziel, nämlich einen bestimmten Bestand an Rehen gut über den Winter zu bringen und allenfalls auch Schäden im Wald zu minimieren, völlig aus den Augen verloren. Es kann und darf nicht sein, dass Rehfütterungen fast ausschließlich mit Kraftfutter, und das vom Frühherbst bis zum nächsten Sommer, versorgt werden. Da muss sich doch ein jeder unbedarfter Wanderer, der an einer solchen Fütterung vorbeikommt, automatisch die Fra-
ge stellen: „Was esse ich eigentlich, wenn ich im Gasthaus einen Rehrücken oder ein Rehragout aus heimischer Region bestelle?“ Die Gewinnung von gesunden Nahrungsmitteln, wie es das Wildfleisch unübertroffen einmal ist, muss wieder vermehrt eine zentrale Aufgabe von uns Jägern werden. Damit macht die Jagd nicht nur einen ursprünglichen Sinn, sondern bietet selbst in unserer modernen Zeit die nobelste und beste Rechtfertigung für die Ausübung der Jagd. Der gesundheitsbewusste Konsument schätzt Fleisch mit geringem Fett- und Cholesteringehalt und somit das Wildbret sehr. Dies aber nur dann, wenn er auch zweifellos den Eindruck hat, dass sich das Wild frei und weitgehend natürlich, ohne besondere Futtergemische ernähren darf. Trophäenorientierte Fütterungspraktiken sind nicht nur in Bezug auf Wild und Wald abzulehnen, sondern eine völlige Sinnentfremdung der Jagd, die in der Öffentlichkeit niemals Anerkennung finden wird. Außerdem ist diese Art von „Wildbewirtschaftung“ ein wesentlicher Grund, warum Fütterungen, und somit leider auch jene, die wirklich mit Verstand und zum Zwecke der Natur betrieben werden, zunehmend in Frage gestellt oder gar Gefahr laufen, einem gänzlichen Fütterungsverbot zum Opfer zu fallen.
Jagdschutzorgan lenkt Der Berufsjäger bzw. das Jagdschutzorgan spielt im Werdegang und in der Entwicklung der Jagd eine ganz entscheidende Rolle. Seine Person hat in der Regel einen großen Einfluss auf die jagdliche Denkweise und Einstellung der Jagdnutzungsberechtigen. Und je mehr Natur er in seinen Hegebemühungen zulässt und eine hohe jagdliche Vielfalt im Revier
5 anstrebt, desto weniger wird er mit Forderungen des Dienstgebers konfrontiert sein, die nur mit außergewöhnlich hohen Schalenwildbeständen und naturfernen Fütterungsstrategien erfüllbar sind. So unglaublich wie es klingt, doch die Anzahl an unzufriedenen Revierinhabern ist landesweit im Steigen begriffen, obwohl sie über Jagdgebiete mit hervorragenden Schalenwildbeständen verfügen. Mühevolle Debatten mit Grundeigentümern und Behördenvertretern werden häufig als Grund dafür genannt. Eine gewisse jagdliche Sättigung dürfte jedoch ebenfalls eine nicht unwesentliche Rolle dafür spielen. Aus diesem Grund muss der Jagdaufseher bemüht sein, seinen Jagdherren und Gästen die Jagd nicht nur mit starken Trophäen, sondern umfassend und mit Weitblick zu präsentieren und schmackhaft zu machen. Jagdliche Vielfalt statt Eintopf würde so manchem Pächter wieder mehr Freude und Interesse an der Jagd und an seinem Revier bringen als die stete Konzentration auf zwei bis drei Wildarten und davon wieder nur auf wenige trophäentragende Stücke.
Zielvorgaben beeinflussen die Jagdausübung Die Entwicklung der Jagd und der Umgang mit Wildtieren sind aber nicht nur vom Jäger selbst, sondern auch maßgeblich von der Gesellschaft und den Anforderungen des so genannten öffentlichen Interesses abhängig. Gerade die bevorstehenden Abschussplanverhandlungen werden wieder deutlich zeigen, wie schwierig eine wildtiergerechte Jagdausübung unter Berücksichtigung aller Wünsche und Forderungen der mitspracheberechtigten Interessensgruppen geworden ist. Das Verhalten, die Raumnutzung sowie die Sichtbarkeit
6 des Wildes ist eng mit seiner Bejagung, d.h. Jagdmethoden und Dauer der Schusszeit gekoppelt. Diese hängen erfahrungsgemäß wieder eng mit dem Jagdsystem und der Höhe der Abschussvorgaben zusammen. Je mehr Wild erlegt werden muss, desto eher steigt die Gefahr einer langen Bejagungszeit und ungeschickter Bejagungsaktionen. Selbst die viel gepriesene Intervalljagd unter Anwendung von Bewegungsjagden ist unmittelbar davon abhängig und keineswegs grenzenlos steigerbar. Wann, wie oft und wie lange der Jäger sich im Revier aufhält, hängt also nicht nur von ihm selbst, sondern von den Abschussvorgaben der Behörde und von der Störungsintensität der Jagdausübung durch andere Naturnutzer ab. Selbstverständlich spielen das Geschick und die Erfahrung des Jägers sowie die Jagdmethoden eine ganz entscheidende Rolle. Je mehr Jäger in einem Rotwildrevier unkoordiniert jagen, desto größer wird der Vertreibungseffekt bzw. schlechter die Sichtbarkeit des Wildes. Auf der anderen Seite stößt der 1-Mann-Jagdbetrieb, der eben nur die Ansitz- und Pirschjagd betreiben kann, ab einer bestimmten Mindestabschusshöhe ebenfalls an seine Leistungsgrenzen, sodass er ohne Unterstützung von Hilfsjägern trotz 150%igem Arbeitseinsatz seine Abschussvorgaben nicht mehr erfüllen kann.
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Schusszeiten bestimmen das Verhalten des Wildes Neben den Jagdmethoden kommt in Bezug auf die Sichtbarkeit des Wildes und somit auch Erfüllbarkeit der Abschussvorgaben der Schusszeit eine essentielle Bedeutung zu. Wann und wie lange gejagt wird, sind dabei die entscheidenden Faktoren. Nachdem die Abschussdurchführung das Verhalten des Wildes besonders negativ prägen kann, sollte diese wenn möglich „ohne Zeugen“ und geringe Nachwirkungen erfolgen, was sich bei im Rudel lebenden Wildarten als sehr schwierig erweist. Beispielsweise kann Rotwild nur dann effizient bejagt werden, wenn für alle oder zumindest einen Großteil der Geschlechtsund Altersklassen Schusszeit herrscht. Im Vergleich dazu kann im Frühjahr, wo nur einjährige Stücke und nicht führende Tiere zum Abschuss frei sind, kaum ordentlich Strecke gemacht werden, dafür erleben zahlreiche Zeugen, insbesondere die sensiblen Muttertiere, den Tod ihrer vorjährigen Kälber und werden somit bereits im Frühjahr zum scheuen Nachtwild erzogen. Die Abschussverhandlungen in den vergangenen Jahren haben gezeigt, dass das Ansinnen zur Vorverlegung der Schusszeiten für Rotwild
Die Gewinnung von gesundem, natürlich gewachsenem Wildfleisch muss eine zentrale Aufgabe des Jägers sein.
vom 1. Juni auf den 1. Mai oder noch früher keineswegs nur von den Behördenvertretern propagiert, sondern genauso von Revierinhabern und Jagdschutzorganen gefordert wird. Zumindest wird der Behörde „zwischen den Zeilen“ mitgeteilt, dass die Planerfüllung ohne vorzeitige Abschusserlaubnis nicht bewerkstelligt werden könne. Die Auswirkungen dieser Maßnahme konnten wir in den vergangenen Jahren jedoch an der Reaktion des Wildes gut studieren. Erhöhte Nachtaktivitäten und eine auffallend veränderte, insbesondere verkleinerte Raumnutzung des Rotwildes machten die Bejagung der Tiere in den Folgemonaten besonders schwer. An dieser Stelle ist klar zu hinterfragen, ob es sich wegen 10% Abschusserfüllung im Frühling bezahlt macht, für die restlichen Monate des Jahres verkorkste Bejagungsbedingungen mit schreckhaftem Wild in Kauf zu nehmen. Doch je schlechter die Abschusspläne erfüllt sind, desto größer wird erfahrungsgemäß der Druck, die Abschussvorgaben im kommenden Jahr weiter zu erhöhen. Dadurch wird auch der Ruf um Schusszeitvorverlegung in den Frühling wieder lauter und die Spirale der Gewalt gegenüber dem Wild immer größer. Als Folge daraus nimmt aber die Sichtbarkeit der Tiere wiederum merklich ab und die Abschusserfüllungsrate wird so vermutlich immer kleiner. Der Verzicht der Frühjahrsjagd, welche die gesetzlichen Schusszeitenregelungen für Rotwild in Kernzonen erst gar nicht vorsehen, erfordert natürlich eine umso effizientere Jagdausübung im Herbst und Frühwinter. Und solange der Jagdbetrieb nicht über Wochen durch die Hirschjagd blockiert ist, ist eine vollständige Abschussplanerfüllung auch in der normalen Schusszeit möglich.
Vorarlberger Jagd
Wieder mehr G’spür und Respekt notwendig Wir alle, ob Jäger, Grundbesitzer, Interessens- oder Behördenvertreter brauchen wieder viel mehr Gefühl und Gespür in den Forderungen und im Umgang mit dem Wild, sonst werden wir uns von den Zielen einer zufrieden stellenden Waldverjüngung und eines angepassten Wildbestandes eher wegbewegen als weiter annähern. Aus wildbiologischer und jagdfachlicher Sicht ist künftig wieder vermehrt auf die Einhaltung der gesetzlichen Schusszeitenvorgaben zu achten, Abschussvorverlegungen darf es nur dort geben, wo echte Sondersituationen und Sonderziele vorherrschen, nicht jedoch pauschal für die gesamte Wildregion. Außerdem gibt es im Land mehr als genügend Freihaltungen, wo ohnehin das gesamte Jahr hindurch gejagt werden muss. Die im Vorjahr praktizierten gemeinschaftlichen Bejagungsaktionen, wo sich mehrere Berufsjäger und rotwildambitionierte Grünröcke aus verschiedenen Talschaften zusammengefunden haben, um sich gegenseitig bei der Abschusserfüllung zu unterstützen, sollten auch in Zukunft gepflegt und nicht durch demotivierende Urteile von außen madig gemacht werden. Denn die Dringlichkeit einer jagdruckminimierenden Abschusserfüllung erweist sich je länger je wichtiger.
Motivieren statt frustrieren In der Jagd muss allgemein wieder mehr für Motivation als für Resignation gesorgt werden. Ambitionierte Jäger und dienstbeflissene Jagdschutzorgane sollten als Partner und Mitarbeiter und nicht als Befehlsempfänger behandelt werden. Hingegen sind die Abseiler und Taktierer,
März / April 2012 die sich stets bewusst auf die Bemühungen der anderen verlassen, sowohl von der Hegegemeinschaft als auch von der Behörde gnadenlos und in voller Härte zu beanstanden. Eine besondere Anerkennung ist den Hegeobmännern entgegenzubringen, die in ihren Wildregionen auf ehrenamtlicher Basis der Behörde unwahrscheinlich viel Arbeit abnehmen. Häufiges Ignorieren ihrer mühevoll vorbereiteten Vorschläge führen zu Frust und Resignation. Beispielsweise bedeuten freizügige Abschussanordnungen von Ier und IIer Hirsche als so genannte Schadhirsche oder Inkludierung in Freihaltungen eine wahre Zerreißprobe für eine Hegegemeinschaft. Die Bereitschaft der Hegegemeinschaftsmitglieder zur Übernahme der Obmannfunktion ist unter solchen Umständen bedenklich klein geworden, in man-
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Die Jagd vermag selbst das Verhalten des Rehwildes maßgeblich zu beeinflussen.
chen Wildregionen könnte sich daher bald ein führungsloser Zustand ergeben. Eine schlimme Situation, die der Behörde sehr viel Arbeit bringen wird. Auch aus diesem Grund sind wir gut beraten, wenn wir künftig wieder mehr das Gemeinsame in den Vordergrund stellen und in jagdfachlichen Fragen die Meinung der Jäger wieder
mehr mit einbinden bzw. berücksichtigen. Warnende Beispiele im Land zeigen, mit welchen Problemen Jagdverfügungsberechtigte und Behörden konfrontiert sind, wenn sich die Jäger bei der Lösung der Wald-Wild-Frage als verlässliche Mitarbeiter ausklinken bzw. verabschieden. Auf der anderen Seite stellen Transparenz in der
Wildbestandesentwicklung sowie die bestmögliche Erfüllung gemeinsam festgelegter Ziele, wie Reduktionsmaßnahmen und Abschussplanerfüllung besonders wichtige Voraussetzungen für eine gute Partnerschaft im Beziehungsdreieck Jagd-Grundeigentum-Behörde dar.
Dank für gute Zusammenarbeit im Netzwerk Mensch-Wald-Wild Mit 31. März geht ein Jagdjahr mit hohen Vorgaben und schwierigen Witterungsbedingungen für die Abschussdurchführung zu Ende. Sowohl der vergangene Herbst mit wochenlang anhaltendem Schönwetter und auffallend milden Temperaturen als auch die intensiven Schneefälle und die große Lawinengefahr im Dezember und Anfang Jänner dieses Jahres trugen zu erheblichen Behinderungen in der Jagdausübung und bei der Abschussdurchführung bei. Demzufolge hielten sich auch die Erfolge der Abschussverlängerung bis zum 22. Jänner in Grenzen. Umso mehr Respekt gilt jenen Hegegemeinschaften und Jagdrevieren, die die Abschusspläne zufriedenstellend erfüllen konnten. Neben den schwierigen Witterungsbedingungen werden in einzelnen Regionen des Landes aber auch die Auswirkungen der hohen Rotwildabschüsse in den vergangenen Jahren offensichtlich, sodass bereits in den Sommermonaten wesentlich weniger Rotwild festzustellen war und somit auch weniger erlegt werden konnte. Im Hinblick darauf ersuche ich die Revierverant-
wortlichen, insbesondere die zuständigen Jagd- und Waldaufseher, eine möglichst gemeinsame, objektive Bestandeserfassung durchzuführen. Denn die heuer in einigen Wildregionen unvollständige Abschussplanerfüllung erfordert von den zuständigen Behörden, Hegegemeinschaften, Grundbesitzern, Jagdnutzungsberechtigten und Jagdschutzorganen eine genaue Analyse der Situation, um eine sachorientierte Abschussplanung für das Jagdjahr 2012/13 durchführen zu können. Die hohen Schneelagen in diesem Winter verlangen für die konsequente Betreuung der Wildfütterungen einen besonderen körperlichen und zeitlichen Aufwand, wofür ich den Hegegemeinschaften und vor allem den Fütterungsbetreuern und Jagdschutzorganen aufrichtig danke. Darüberhinaus nehmen die Jagd- und Waldaufseher im Rahmen der Überwachung der Einhaltung der ausgewiesenen Wildruhezonen und Ruhezonen um die Rotwildfütterungen eine wichtige Aufgabe im Interesse des Waldschutzes wahr.
Mein Dank gilt weiters den Jagdausübenden und Jagdschutzorganen sowie Amtstierarzt Dr. Norbert Greber für die Umsetzung des TBC-Screenings beim Rotwild. Im Zuge der ERANET und Wildtiersurvey-Untersuchungsprogramme wurden bislang 281 Proben eingesandt. Rund 92 % der Einsendungen haben dem hohen Probenahme-Anforderungsprofil entsprochen. Von den landesweit 260 verwertbaren Proben sind nach derzeitigem Untersuchungsstand acht TBC-positiv. Trotz dieser vergleichsweise niedrigen Infektionsrate erfordert das Thema Tuberkulose auch in Zukunft, insbesondere in der Pufferzone zum Lechtal, eine erhöhte Aufmerksamkeit. Die im Vorjahr festgelegten Handlungsanleitungen für die Land-, Alp- und Jagdwirtschaft sind nach derzeitigem Kenntnisstand auch heuer konsequent umzusetzen. Schließlich darf ich der Vorarlberger Jägerschaft und ihren Funktionären unter Führung von Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich für die gute und konstruktive Zusammenarbeit dan-
ken. Mein spezieller Dank geht an die Hegeobmänner für ihre unverzichtbaren Koordinierungsaufgaben sowie an die Jagdnutzungsberechtigten und Jagdschutzorgane in den Jagdrevieren für ihr Engagement in der Abschussdurchführung und im Jagdbetrieb. Für das neue Jagdjahr 2012/13 wünsche ich allen Jagdverantwortlichen und Jagdausübenden weiterhin viel Gesundheit, ein konstruktives Miteinander und ein kräftiges Weidmannsheil.
Landesrat Ing. Erich Schwärzler Promotion
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Leben an der Grenze: das Alpenschneehuhn
Leben an der Grenze Das Alpenschneehuhn kann in den Alpen in Höhenlagen zwischen 1500 und 3500 m angetroffen werden, sowohl im Urgestein als auch in den Kalkalpen. Typische Lebensräume sind Geröllhalden mit spärlichem Pflanzenwuchs, schattige Mulden und Steilrinnen, in denen der Schnee lange liegen bleibt, stein- und
felsübersäte Hänge, die gute Aussicht (Warten) und zugleich Deckung bieten. Aber auch Hochalmen mit Alpenrosen, Heidekraut, Zwergweiden und Krüppelsträuchern, mit Heidel- und Preiselbeeren zählen zum Lebensraum des Alpenschneehuhns.
Perfekte Tarnung Alpenschneehühner sind mit 34-40 cm etwas kleiner als die nahe verwandten Moorschneehühner, haben eine Flügelspannweite von 54-60 cm und werden 400-550 g schwer. In drei Hauptmausern werden drei Kleider angelegt, das winterliche, das Brutkleid und das Herbstkleid. Das Einsetzen der Mauser und der zeitliche Ablauf des Gefiederwechsels hängen dabei weitgehend mit den jahreszeitlichen Temperaturschwankungen zusammen. Während des gesamten Jahres sind der Bauch, die Läufe und die Handschwingen rein weiß und die 16 Federn des Stoßes (mit Ausnahme des mittleren Paares) dunkelbraun bis schwarz. Die Tiere verlassen sich auf ihre hervorragende Tarnung während der unterschiedli-
Alpenschneehahn und Henne im Winterkleid. Der Hahn ist am schwarzen Zügel zwischen Schnabelansatz und Auge zu erkennen.
chen Jahreszeiten. Wenn Wanderer sich nähern, bleiben sie so lange sitzen, bis man fast auf sie tritt, um dann mit lautem Getöse aufzufliegen.
aus 5-10 spindelförmig, glatten und glänzenden Eiern. Der Legeabstand beträgt 1-2 Tage.
Bestens angepasst Schneehühner sind ausgezeichnet an das Leben in kalten Klimazonen angepasst – nämlich mit bester Isolierung. Die für die Raufußhühner typischen dunigen Afterfedern sind im Winter besonders lang und isolieren wie eine zweite Lage aus Daunen. Die Füße („Hasenfuß“) sind mit vielen dünnen Federn besetzt, welche das Einsinken im Schnee und auch den direkten Hautkontakt mit Eis und Schnee verhindern. Im Winter verbringen Schneehühner außerdem viel Zeit in Schneehöhlen.
Gelege und Brut Eine weitere Anpassung an das Leben in der Kälte ist die kurze Brutzeit. Schneehühner haben von allen Raufußhühnern die kürzeste Brutzeit. Das Nest ist eine flache, meist nur mit wenigen Grashalmen und anderen Pflanzenteilen sowie einigen Federn ausgelegte Mulde. Ein durchschnittliches Gelege besteht
Foto: Didier Descouens
Das Alpenschneehuhn zählt mit Auerhuhn, Birkhuhn und Haselhuhn zu den Raufußhuhnarten. Der lateinische Name „Lagopus mutus“ heißt wörtlich übersetzt „Hasenfuß“ und weist auf die bis zu den Zehen dicht befiederten Zehen hin. Das Alpenschneehuhn kommt als Brutvogel im gesamten Alpenbogen vor, von den französich-italienischen Seealpen bis in die Steiermark und nach Niederösterreich. In Vorarlberg konzentrieren sich die Vorkommen auf die Gebiete Silvretta, Verwall, Rätikon, Lechquellengebirge, Hinterer Bregenzerwald und Allgäuer Alpen. Die Populationsgröße wird von BirdLife Vorarlberg mit 300 bis 400 Brutpaaren angenommen (Quelle: Atlas der Brutvögel Vorarlbergs).
Ein durchschnittliches Gelege besteht aus 5-10 spindelförmig, glatten und glänzenden Eiern. Die Schale ist weißlich bis hell rahmgelb, mit unregelmäßigen, dunkelschokobraunen Sprenkeln und Flecken gezeichnet. 43,6 x 31,1 mm (Quelle: Harrison und Castell 2004).
Schneehühner sind monogam. Die Henne brütet, der Hahn bleibt in der Nähe. Brutbeginn ist nach dem vorletzten Ei. Nach zirka 21 Tagen schlüpfen die Küken.
Nestling Schneehuhnküken sind Nestflüchter. Läufe und Zehen sind bis zu den Krallen bedunt. Die Musterung ist kräftig, mit auffälligen schwarzen Zonen an den Kopfseiten und schwarzen Rändern der rostbraunen und rostbeigefarbe-
Herbstkleid der Schneehühner – im Bild zwei Hennen. Die Englische Bezeichnung für Schneehühner ist „rock ptarmigan“ ( „Felsen-Schneehuhn“).
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Flugbilder im Herbst und Winter - Schwingen, Bauch und Läufe sind ganzjährig weiß, der Stoß, mit Ausnahme des mittleren Paares, schwarz.
nen Flächen. Die hellen Bereiche sind ganz ohne Gelb und mehr blaß gräulichbeige. Der Schnabel ist schwarz oder schwarz mit weißer Spitze, die später auch schwarz wird. Die Krallen sind grau, die Iris dunkelbraun (Quelle: Harrison und Castell 2004).
Sobald die Dunen trocken sind, folgen die Küken der Henne und werden von dieser zu den Futterplätzen geführt. Durch Picken weist die Henne auf Nahrung hin, sie füttert die Küken aber nicht direkt. Die Schwungfedern wachsen sehr schnell und die Küken können schon nach
wenigen Tagen kleinere Strecken flatternd fliegen. Mit 60 Tagen sind die Jungvögel fertig entwickelt.
Nahrungs-Spezialisten Schneehühner gehören auch bei der Ernährung zu den Spezialisten. Im Vergleich zu den anderen Raufußhuhnarten haben sie die längsten Blinddärme. Damit kann auch noch sehr zellulosereiche Winternahrung aufgeschlossen werden, wie etwa Zwergweiden, Triebe von Heidelbeeren, Preiselbeeren, Heidekraut und Alpenrose. Im Sommer ernährt sich das Alpenschneehuhn vorwiegend von Blattspitzen, jungen Trieben, Blüten und Samen von Geröll- und Hochgebirgspflanzen (z.B. Heidelbeere, Steinbrecharten, Silberwurz etc.), also von leicht verdaulichen und eiweißrei-
chen Pflanzenteilen. Jungvögel ernähren sich in den ersten Lebenswochen, wie auch bei den anderen Raufußhuhnarten, vorwiegend von Insekten und deren Entwicklungsstadien, später auch von zarten Keimen, Knospen und Triebspitzen der mannigfaltigen Bodenflora ihres Lebensraumes. Sobald die Vögel im Hochsommer nicht mehr an ihre Brutterritorien gebunden sind, steigen sie mit der Schneeschmelze immer höher hinauf, um möglichst lange vom Eiweißgehalt zu profitieren, der bei Pflanzen nie höher ist als während des Sprießens. Im Herbst bieten sich zusätzlich verschiedene Beeren und Samen an.
Jagd Jagdgesetzlich gesehen ist das Schneehuhn in Vorarl-
berg in den Monaten Oktober bis Dezember schussbar.
Literaturtipps Co lin Harriso n und Peter Caste ll. 2004. Jungvö ge l, Eie r und Ne ste r d e r Vö ge l Euro p as, No rd afrik as und d e s Mittleren Ostens. AULA-Verlag Gm bH. Paul Ingo ld . 2005. Freizeitak tivitäten im Lebensraum d er Alp e ntie re . Ko nflik tb e re ich e zw isch e n Me nsch und Tie r. Mit e ine m Ratge b e r für d ie Praxis. Verlag Haup t Berne. Rita Kilzer, Geo rg Willi und Gero ld Kilzer. 2011. Atlas d er Brutvö ge l Vo rarlb e rgs. Bucher Verlag. Hubert Zeiler. 2008. Birk w ild . Hase lh uh n. Sch ne e h uh n. Öste rr. Jagd - und Fisch e re iVerlag. Mo nik a Dö nz-Breuß
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Trachten und tolle Stimmung beim 9. Landesjägerball Ro land Mo o s Trachten, Dirndl und noble Gäste prägten das Erscheinungsbild des jagdlich interessant dekorierten, und bis auf den letzten Platz gefüllten Angelika Kauffmann Saales beim 9. Landesjägerball in Schwarzenberg.
Ganz traditionell und feierlich wurde mit Jagdhornbläserklang der Jagdhornbläsergruppe Kleinwalsertal, sowie mit Eröffnungsreden von LJM Dr. Ernst Albrich und dem aus dem Burgenland angereisten LJM DI Peter Prieler, der auch den Ehrenschutz inne hatte, der 9. Landesjä-
Fotos: hubce – Hubert Cernenschek, Egg
LJM Dr. Ernst Albrich begrüßt die Gäste.
Ballchef BJM Hans Metzler mit Moderatorin Martina Rüscher.
Landesjägermeister von Burgenland DI Peter Prieler.
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LANDESJÄGERBALL
LJM Dr. Ernst Albrich mit Ballchefin Michele Kinz und Univ. Prof. Dr. Walter Schertler (Ersteigerer des Hirschabschusses).
gerball eröffnet. Auffallend und erfreulich viel Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Bildung und Kultur, sowie Behördenvertreter und die höchsten Jagdfunktionäre des Landes gaben sich hier ein festliches Stelldichein. Bewundernswert und eine echte Bereicherung der Ballszene waren auch die vielen Trachtenträgerinnen aus den verschiedenen Talschaften unseres Landes.
Stimmung pur Gleich schon zu Beginn des Abends war die Stimmung einfach perfekt, wobei die bravourösen Musiker des „Riedberg Quintetts“ maß-
geblichen Anteil daran hatten. Ihr abwechslungsreiches Repertoire reichte von volkstümlicher Unterhaltungs musik, über Oberkrainer und Goiserer Jodelklang, bis hin zu modernem, fetzigem Rocksound, gespickt mit humorigen und solistischen Einlagen zum allgemeinen Vergnügen der illustren Ballgäste.
Spannende Versteigerung Die charmante und wortgewaltige Moderatorin Martina Rüscher moderierte nicht nur souverän durch das Ballprogramm, sondern führte auch die Versteigerung der Wildabschüsse durch. Mit einem sprühenden Feuer-
Die Unterhaltungsmusik des Abends: das Riedberg Quintett.
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…wunderschöne Dirndl
werk an Wortakrobatik wurde in einer hochspannenden Auktion binnen kürzester Zeit ein Rehbock- (gespendet von HO Rudi Gort, GJ Frastanz I), ein Hirsch- (gespendet von Familie Leibinger, GJ Silbertal) und ein GamsbockAbschuss (gespendet von BJM Hans Metzler, EJ Galtsuttis, Mellental) unter den Hammer gebracht.
Wertvolle TombolaHauptpreise Im weiteren Verlauf des stimmungsvollen Ballabends kamen vor allem die das Tanzbein schwingenden Jägerund Gästepaare voll auf ihre Rechnung, aber auch die „Glücksritter“! Eine reich do-
tierte Tombola (über 300 Sach- und Warenpreise), zusammengetragen von Hubert Sinnstein und seinem Team, sorgte bei der Ziehung der sechs Hauptpreise für so manch große Überraschung. Die Glücksfee Theresa Meusburger überreichte Gutscheine für ein Genusswochenende für zwei Personen im Hotel Adlerkönig in Balderschwang, ein Wellnesswochenende für zwei Personen im Montafonerhof in Tschagguns, einen Hotelaufenthalt im Hotel Hirschen in Schwarzenberg, ein Dirndl von der Fa. Gössl in Dornbirn, ein Edelschmuckstück von Juwelier Fa. Dalus in Schruns und eine Städteflugreise mit Hotelaufenthalt nach Berlin.
LJM Dr. Ernst Albrich mit RJ Manfred Vonbank, Harald Bitschnau und JO Dr. Wolfgang Hofmann.
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LANDESJÄGERBALL
Mitternachtseinlage mit viel „Blech“
ger Angelika Saales.
Eine spritzige Show mit viel Witz und blechmusikalischem Können lieferte zur mitternächtlichen Stunde das Ensemble „Sonus Brass“. Das innovative und virtuose und dennoch musikalisch flexible Bläserquintett, eigentlich aus der klassischen barocken Bläsermusik stammend, zog hier wirklich alle Register, um teils schräg und rhythmisch spektakulär, teils auch mit viel Musiktheatralik das Ballpublikum zu begeistern.
Das gesamte bezirksübergreifende Ball-Komitee samt allen Helfern unter den charmanten und rührigen „Ballmuttis“ Michele Kinz und Ulli Metzler, sowie dem Chef BJM Hans Metzler, hat zum wiederholten Male auch beim 9. Landesjägerball 2012 wieder ganze Arbeit geleistet und kann so mit Stolz auf die gelungene Landesveranstaltung zurückblicken, so ungefähr nach dem Motto „Nach dem Ball, ist vor dem Ball!“
Es war wieder eine lange rauschende Jäger-Ballnacht im – vom „Künstler“ Wolfgang Meusburger – geschmackvoll und künstlerisch gestalteten Ambiente des Schwarzenber-
Weidmannsdank!
Vorarlberger Jagd
Kauffmann
RA Dr. Paul Sutterlütty, Dr. Christof Germann, und LR Ing. Erich Schwärzler
Weitere Fotos finden Sie auf www.vjagd.at (Suchbegriff Landesjägerball)
Ensemble Sonus Brass bei der Mitternachts-Einlage
Ob jung, ob alt oder mittelalt – gute Stimmung war angesagt…
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WAFFE & SCHUSS
Vorarlberger Jagd
WAFFE & SCHUSS
„Der Schuss ging nach hinten los...“ Hubert Schedler
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ine Redewendung, die hinreichend bekannt ist und immer noch angewandt wird. Allerdings in doch reichlich andersartiger Deutung. Der technische und meist tragische Hintergrund stammt aus der Zeit der ersten Feuerwaffen. Die Qualität der Feuerwaffen war unterschiedlich, selbstverständlich nicht genormt oder gar von der Obrigkeit geprüft. Allerdings gab es die Berufsund Standesehre. Minderwertige Waffen wären weder Ruf noch Geschäft zuträglich gewesen. Beim notwendigen, freiwilligen Probebeschuss oder spätestens beim Einschießen wären bereits bestehende Mängel in der Festigkeit nachhaltig aufgefallen. Die Schwarzpulversorten unterschiedlicher Güte erzeugten mal mehr und mal weniger Rauch, stanken nach Schwefel und Salpeter und erzeugten Arbeitsdrücke, denen diese Waffen, zumindest bis sie die Büchsenmacherwerkstatt verlassen hatten, sicher standhielten. Es handelte sich ausschließlich um Vorderladerwaffen, also vereinfacht ausgedrückt, Rohre die mit einem Schraubenbolzen, Schwanzschraube genannt, nach hinten verschlossen waren. Die Reinigung dieser Rohre war mit den vorhandenen Mitteln nicht einfach und bei manchen Benutzern fehlte auch das notwendige Verständnis dafür. Bei diesen Waffen war das Laden umständlich und aufwändig. Somit war es naheliegend, dass diese Waffen, gerade bei Jägern, geladen irgendwo standen oder hingen. Das Zündhütchen wurde aus
Sicherheitsgründen meist erst kurz vor dem Schuss aufgesetzt. Der Lauf – das Rohr – durfte natürlich nicht gefettet sein, da das Schwarzpulver ja einfach in den Lauf geschüttet und darauf eine Kugel, eine „gepflasterte“ (mit einem gefetteten Läppchen umwickelte) Kugel oder einfach ein Pfropfen aus Papier und darauf Schrot, wieder mit Papier fixiert, geladen wurde. Die nicht verbrannten Rückstände des Schwarzpulvers, die aggressiven Reste von Schwefel und Salpeter, griffen (und greifen) in Verbindung mit Feuchtigkeit diese Rohre und die Ladung Blei schnell an, erzeugten Rost bzw. Oxydation bei Blei und ergaben nach einiger Zeit so einen festen Pfropfen, der sich im Lauf „verkeilte“ und einen Verschluss nach vorne bildete. Wurde nun die Schwarzpulverladung gezündet und der Verschluss des Rohres nach hinten war, bedingt durch Konstruktion und zusätzlich Rost, der Schwächere, entfernte sich dieser Teil der Waffe als Geschoß in Richtung Gesicht des Benutzers. Unschwer sich vorzustellen, was das für Folgen hatte. Damit war „der Schuss nach hinten losgegangen“. Nach „Erfindung“ des Hinterladers und fast zeitgleich der Patronenmunition waren Lauf und Verschluss trennbare Teile und Reinigung und Pflege jedermann möglich. Mit den kleinen und leistungsschwachen Flobert-Patronen (die manchmal heute noch mit Kleinkaliber-Muni-
tion verwechselt werden) kamen auch Gewehre und Pistolen in großer Zahl auf den Markt. Die Verschlüsse waren meist schwach, aber ausreichend für die vorgesehene Verwendung. Dass in Waffen für Flobert-Patronen „irrtümlich“ KK-Munition verschossen wurde, führte ebenfalls zu Unfällen. Normierung, Prüfung durch staatlichen Beschuss und international eigentlich unmiss verständliche Kennzeichnung von Waffen und Munition verhinderten in der Folge Unfälle. Dass die benutzten Waffen in einem sicherheitstechnisch einwandfreien Zustand sind, liegt wohl im Interesse des Benutzers. Wenn Zweifel bestehen, sollten diesbezügliche Fragen an Kompetente gestellt werden. Alle Maße von Patronen-Munition sowie die Grenzen des erlaubten Gasdruckes sind im Beschussgesetz festgelegt. Im Handel erhältliche Munition hat diesen Normen zu entsprechen. Das „CIP“ auf der Verpackung bürgt dafür. Wer selbst Munition herstellt, macht das in Eigenverantwortung und ist gut beraten,
wenn er eine Auswahl dieser Patronen vom Beschussamt prüfen lässt. Wer Munition anderen Personen überlässt, übernimmt die Haftung für sein Produkt. Wiederladegeräte und Komponenten sind in unüberschaubarer Vielfalt erhältlich. Waffenseitige Mängel, die Ursache von Verletzungen waren, sind sehr selten, und diese wenigen werden kaum bekannt. Wenn technische Mängel eindeutig nachweisbar sind oder wären und keine Aufarbeitung des „Schadensfalles“ erfolgt, gerät der Vorfall in den Bereich der Vermutungen und Spekulationen. Relativ häufig sind Beschädigungen durch Fremdkörper im Lauf. Die Ursachen sind vielfältig, aber sicher nicht der Waffe zuzuschreiben. Dabei entsteht meist nur Materialschaden, der irgendwann, nach Fehlschüssen, festgestellt wird. Wer glaubt, dass ein Wassertropfen keine feste Masse sein kann, stelle sich Aquaplaning vor. Aber nicht bei hundert Stundenkilometern, sondern bei zweibis dreitausend.
LANDESMEISTERSCHAFT IN DER JAGDLICHEN KUGEL Sonntag 22. April 2012 Landesmeisterschaften 8.00 Uhr – 13.00 Uhr Nenzing, Latzwiese
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JAGD & RECHT
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IM RECHT GEPIRSCHT
Bewilligungspflicht von Schneegeländefahrzeugen in Jagdgebieten MMag. Dr. Tobias Gisinger Nicht nur aufgrund der großen Schneemengen in den letzten Monaten entschließen sich immer mehr Jäger, ein sogenanntes Schneegeländefahrzeug anzuschaffen, um ihrer Tätigkeit auch während der schneereichen Wintermonate nachkommen zu können. Für den Gebrauch von Schneegeländefahrzeugen ist jedoch bei der Bezirkshauptmannschaft vorab eine Bewilligung nach dem Vorarlberger Landesgesetz über die Sportförderung und die Sicherheit bei der Sportausübung (im Folgenden auch Sportgesetz) einzuholen. Schneegeländefahrzeuge Als Schneegeländefahrzeug im Sinne des Sportgesetzes ist jedes Fahrzeug anzusehen, das nach seiner Bauart und Ausrüstung zur Verwendung auf einer Schnee- oder Eisdecke bestimmt ist und durch Motoren (Verbrennungskraftmaschine oder elektrisch) angetrieben wird. Es ist unerheblich, ob das Fahrzeug zur Fortbewegung nur mit Ketten oder Rädern oder auch mit Gleitschienen ausgerüstet ist. Zu den Schneegeländefahrzeugen sind daher insbesondere SchiDoos, Schneemobile und Pistenraupen zu zählen. Ausnahmen von der Bewilligungspflicht Eine Bewilligungspflicht gemäß § 6 Abs 2 Sportgesetz besteht nicht für die Verwendung von Schneegeländefahrzeugen auf Straßen, die dem öffentlichen Verkehr dienen. Hiebei ist jedoch zu beachten, dass Güterwege und Forstwege in der Regel nicht dem öffentlichen Verkehr dienen und daher die Verwendung von Schneegeländefahrzeugen auf Güter- und Forstwegen einer
Bewilligung bedarf. Die Bewilligungspflicht kann sich zudem temporär auf Straßenstücke beziehen, bei denen der Straßenerhalter den Gemeingebrauch nach § 2 Abs 2 des Straßengesetzes vorübergehend ausgeschlossen hat. Weiters ist für die Verwendung von Schneegeländefahrzeugen eine Bewilligung bei Einsätzen im Rahmen des Hilfs- und Rettungswesen und der Katastrophenhilfe nicht notwendig, da nach Intention des Gesetzgebers diese Einsätze im öffentlichen Interesse liegen und Missbräuche nicht zu erwarten sind. Ebenfalls von der Bewilligungspflicht ausgenommen ist die Tätigkeit im Rahmen der Instandsetzung, Instandhaltung, Pflege und Beaufsichtigung von Schipisten, Schirouten, Loipen, Rodelbahnen und dergleichen sowie die Versorgung sonstiger von Seilbahn- und Schlepplift unternehmen betriebener Einrichtungen. Bewilligungen – insbesondere (aber nicht nur) für Wildfütterungen Die Bewilligung zur Verwendung eines Schneegeländefahrzeuges ist gemäß § 6 Abs 3 Sportgesetz von der zuständigen Bezirkshauptmannschaft zu erteilen, wenn a) die Verwendung für die Beförderung von Personen und Sachen von und zu entlegenen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, Betriebsanlagen und dem Wintersport dienenden Anlagen, für die Bewirtschaftung land- und forstwirtschaftlich genutzter Flächen oder für die Wildfütterung erforderlich ist und (d.h. zusätzlich)
b) gewährleistet ist, dass Interessen des Schutzes der körperlichen Sicherheit von Personen, der Vermeidung störenden Lärms, der Reinhaltung von Luft und Wasser und der Erhaltung einer möglichst unberührten Winterlandschaft nicht wesentlich beeinträchtigt werden. Neben der Wildfütterung und der land- und forstwirtschaftliche Nutzung fallen unter den Verwendungszweck insbesondere auch die Beförderung von Personen und Sachen zu Wohnund Wirtschaftsgebäuden. Zur Frage, ob ein Gebäude ein Wohngebäude ist, ist es unerheblich, ob das Gebäude zur Deckung eines ganzjährig gegebenen Wohnbedarfs dient. Das Gebäude muss lediglich zu Wohnzwecken verwendet werden. Darüber hinaus fällt beispielsweise eine Jagdhütte als Jagdeinrichtung mE jedenfalls unter ein Wirtschaftsgebäude im Sinne dieser Bestimmung. Der Begriff „entlegen“ beinhaltet primär nicht eine Aussage über die Entfernung, sondern über die verkehrsmäßige Erreichbarkeit. Diese ist im vorliegenden Zusammenhang insbesondere nach der Schneelage und dem Vorhandensein geeigneter Verkehrsmittel wie zum Beispiel Seilbahnen zu beurteilen. Das Kriterium der „Erforderlichkeit“ im Sinne des § 6 Abs 3 lit a Sportgesetz wird dann erfüllt sein, wenn die angeführten Verwendungszwecke ohne den Einsatz eines Schneegeländefahrzeuges nicht oder nur mit einem unverhältnismäßigen Aufwand oder Nachteil erreicht werden
können. Es ist daher ratsam, im Antrag diesen Aufwand oder Nachteil explizit aufzuzeigen. Zudem rechtfertigt eine bloß geringfügige Beeinträchtigung der genannten öffentlichen Interessen noch keine Versagung der Bewilligung. Vielmehr hat die Bezirksverwaltungsbehörde von Amtswegen zu prüfen, ob durch Auflagen oder Bedingungen oder durch eine Befristung der Bewilligung das Erfordernis der zusätzlich vorzunehmenden Interessensabwägung erfüllt werden kann. Wenn dies möglich ist, ist die Bewilligung zu erteilen! Da die Bezeichnung der Art des Schneegeländefahrzeuges im Bescheid ausreicht, ist es zulässig, Bewilligungen für Fahrzeugtypen auszustellen; der Bewilligungsbescheid muss sich auf kein individuell bestimmtes Fahrzeug beziehen. Dies ist deshalb zweckmäßig, da andernfalls bei jedem Fahrzeugwechsel, sei es auch nur bei vorübergehender Verwendung eines Ersatzfahrzeuges, eine neue Bewilligung erforderlich wäre. Bewilligung ersetzt nicht die privatrechtliche Zustimmung Es ist darauf hinzuweisen, dass eine verwaltungspolizeiliche Bewilligung zur Verwendung eines Schneegeländefahrzeuges die Frage der privatrechtlichen Erlaubtheit des Befahrens einzelner Grundstücke durch die Grundstückeigentümer unberührt lässt. Neben der Bewilligung durch die Behörde ist daher zudem die Zustimmung der jeweiligen Grundstückseigentümer einzuholen.
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JAGD & TRADITION
Vorarlberger Jagd
Jagd & Tradition
Schnepfenstrich und Osterhase Otto Vonblon Das Gemeinsame von Schnepfe und Hase ist einzig und allein die zeitliche Zuordnung ihrer Fortpflanzungsaktivitäten. Den größeren Bekanntheitsgrad hat allerdings der Hase erlangt – er mutiert im Frühjahr zum Osterhasen. Die Zeit um Ostern ist jagdlich eine Zeit des Beobachtens in der Natur. Aufgrund unserer Schonzeitverordnung ist die Frühjahrsjagd auf die Waldschnepfe seit dem EU-Beitritt Österreichs verboten. Eine über viele Jahrzehnte eingebürgerte Jagdtradition wurde ausradiert und wir sind um eine jagdliche Tradition ärmer geworden. Schnepfensonntage Die Schnepfensonntage vor Ostern waren für viele Jäger der Startschuss in die neue Jagdsaison – noch vor der Bockjagd. Bekanntlich richtet sich der Schnepfenstrich zwar nicht nach den Sonntagen vor Ostern, sondern nach der Witterung, aber für die Jäger waren die Merkverse zu diesen Sonntagen immer ein Anhalts-
punkt, sich für die angehende Schnepfenjagd zu rüsten. Die Namen der fünf Sonntage wurden von den lateinischen Anfängen der Liturgietexte der Gottesdienste während der Fastenzeit abgeleitet: Invocabit (Funkensonntag) – Nimm den Hund mit! Reminiscere (5. Sonntag vor Ostern) – Putzt die Gewehre! Oculi (4. Sonntag vor Ostern) – Da kommen sie! Laetare (3. Sonntag vor Ostern) – Das ist das Wahre! Palmarum (Palmsonntag) – Da gehen sie, tralarum. Osterzeit – wenig Beut´! Quasi modo geniti (Weißer Sonntag) – Hahn in Ruh´, nun brüten sie! Das zur Erinnerung an die Schnepfenjagd – sie ist passé, darum widmen wir uns den Hasen, die hoffentlich recht zahlreich über Wiesen und Felder hoppeln. Laut Schonzeitverordnung müssen wir uns im Frühjahr mit der Jagd auf den Osterhasen aus Schokolade begnügen. Vom Aussehen her zu schließen, wird zu
Ostern der Hase oft dem Kaninchen gleichgestellt. Was hat der Hase mit Ostern und mit den Ostereiern zu tun? Dazu der deutsche Lyriker Eduard Mörike: „Die Gelehrten und d ie Pfaffen streiten sich mit viel Geschrei, was hat Go tt zuerst erschaffen, w o hl die Henne, wohl das Ei? Wäre das so schwer zu lösen – erstlich ward ein Ei erdacht, doch weil noch kein Huhn gewesen! – d rum hat´s d er Has´ gebracht“. Der Hase gilt als Fruchtbarkeitssymbol schlechthin. Hasen vermehren sich pro Jahr bis zu vier Mal und bekommen bis zu 20 Junge. Während der Tragezeit von 42-43 Tagen kann die Häsin nach dem 38. Tag erneut befruchtet werden, noch bevor der Wurf gesetzt ist. Es gibt wohl in der Natur kein geeigneteres Symbol für Fruchtbarkeit als den Hasen. Geschichtlich wurde der Osterhase erstmals 1678 erwähnt. Für die Verwandlung
und Zuordnung des Hasen in den Osterhasen gibt es zahlreiche Theorien und Vermutungen. Eine davon ist die, dass im Mittelalter die Steuern nicht nur mit Eiern, sondern auch mit Feldhasen bezahlt wurden. Wenig glaubwürdig erschien die Theorie, dass die Henne bunte Eier legen könne und daher die Eltern den Kindern kurzerhand den Hasen als Eierboten unterjubelten. Wildtiere als Eierboten Bis ins 17. Jahrhundert brachten die unterschiedlichsten Tiere bemalte Eier. In einigen Schweizer Kantonen brachte der Kuckuck die Eier, in Westfalen der Osterfuchs und in Thüringen der Storch. Auch der Auerhahn wird als Ostereierbote erwähnt. Ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat der Hase weltweit die Rolle des Überbringers bemalter Eier übernommen und hat zum Glück nicht – wie beim Christkind – Konkurrenz aus Amerika erhalten.
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KINDERSEITE
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K... wie... Kolkrabe Von Monika Dönz-Breuß
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er Kolkrabe gehört, gemeinsam mit Elster, Eichel- und Tannenhäher, Dohle und Alpendohle, Saat-, Aas-, Raben- und Nebelkrähe zur Familie der Rabenvögel, den Co rvid ae . „Kolk“, die erste Silbe seines Namens, ist wahrscheinlich lautmalerischen Ursprungs, ahmt also seinen Ruf nach. Der Kolkrabe ist der größte Singvogel der Welt. Mit einer Körperlänge von 54 bis 67 cm und einer Flügelspannweite von bis zu 130 cm ist er größer als ein Mäusebussard und der mit Abstand größte europäische Rabenvogel. Kolkraben können bis zu 1,5 kg schwer werden.
Schwarz wie die Nacht… Bei erwachsenen Vögeln ist das Gefieder einfarbig schwarz und glänzt je nach Lichteinfall metallisch grün oder blauviolett glänzend. Bei Jungvögeln fehlt dem Gefieder der Metallglanz fast völlig, es ist oberseits braunschwarz, auf der Unterseite braun.
Sehr anpassungsfähig... Kolkraben sind sehr anpassungsfähig und besiedeln Lebensräume im Hochgebirge, Wälder sowie offene und halboffene Landschaften aller Art. In Vorarlberg ist der Kolkrabe in allen Regionen verbreitet. Die Brutpopulation, also die Anzahl der Brutpaare in Vorarlberg, wird auf 250 bis 500 Brutpaare geschätzt.
Allesfresser Wie viele Rabenvögel ist auch der Kolkrabe Allesfresser – er mag kleine Wirbeltiere ebenso wie Vogeleier, größere Insekten, Regenwürmer, Früchte, Mais und menschliche Nahrungsabfälle aller Art. Kolkraben sind aber auch spezialisiert auf das Auffinden von Kadavern und entdecken diese oft schon kurze Zeit nach Verenden des Tieres und zeigen dies den Greifvögeln. Dies hat einen guten Grund, denn Kolkraben können mit ihrem Schnabel nur an Augen und Kör-
peröffnungen Nahrung entnehmen, den Kadaver selbst können sie nicht öffnen. Greifvögel aber öffnen den Kadaver im Nu, fressen sich voll und dann sind die Raben wieder am Zug.
Lebenslange Treue Kolkraben brüten bereits im Februar und März. Ein Gelege hat meist 4 bis 6 Eier. Im April schlüpfen die Jungvögel und werden von beiden Elternteilen abwechselnd versorgt. Flügge gewordene Raben verlassen schon nach einigen Monaten das Revier der El-
tern. Sie wandern ab und legen oft viele hundert Kilometer zurück. Es kommt dann zu Ansammlungen von vielen hundert Junggesellinnen und Junggesellen. Meist „verloben“ sie sich zu der Zeit und leben dann treu in festem Zusammenhalt.
Singen wie der Auerhahn Kolkraben sind sehr stimmfreudig und ahmen auch gerne Geräusche nach und auch Rufe anderer Tierarten wie Kühe, Hunde oder auch den Auerhahn.
„100 Jahre alt“ Kolkraben können keine 100 Jahre alt werden, in Freiheit überleben sie selten 25 Jahre. In Gefangenschaft wurde ein Rabe jedoch einmal 68 Jahre alt.
Foto: Wolfgang Bickel
Jagd und Jagdzeiten – Ansprüche von Mensch und Wild 18. Österreichische Jägertagung in Aigen/ Ennstal Am 14. und 15. Februar fand in Aigen im Ennstal die 18. Österreichische Jägertagung zum Thema „Jagd und Jagdzeiten – Ansprüche von Mensch und Wild“ statt. Der Verband Vorarlberger Jagdschutzorgane unter RJ Manfred Vonbank organisierte auch in diesem Jahr eine Weiterbildungsfahrt für ihre Mitglieder. Einundvierzig Personen aus Vorarlberg haben teilgenommen – unter ihnen auch LJM Dr. Ernst Albrich mit Gattin Ingrid und Tochter Katharina, BJM Reinhard Metzler und Landeswildbiologie DI Hubert Schatz. „Neben den Lebensraum-Bedingungen und den Hegemaßnahmen kommt den Jagdzeiten maßgebliche Bedeutung für Wild und Jagd zu: Wann und wie oft der Jäger auftaucht, wie viel Zeit er im Revier verbringt und wie er sich dabei verhält, hat Auswirkungen auf das Verhalten und die Raumnutzung des Wildes. Dies hat unter anderem Folgewirkungen auf die Wildschadensprophylaxe, die Regulierbarkeit von Wilddichten, die Erfüllbarkeit von Abschussvorgaben, die Anwendbarkeit verschiedener Jagdmethoden, den Erholungswert des Jagens und auf die Erlebbarkeit des Wildes für die Gesellschaft. All dies beeinflusst damit auch die gesellschaftliche Wahrnehmung der Jagd. Welche Rolle spielen die Jagdzeiten in der jagdlichen Praxis? Wie kann man bei der Wahl
geeigneter Bejagungszeiten in seinem Revier auf die lokalen und regionalen Entwicklungen Rücksicht nehmen? Und wie können jagdliche Interessensvertretungen auf die gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen einwirken? Was sind die Vor- und Nachteile kurzer und langer Jagdzeiten? Erscheinen gesetzliche Schusszeit-Anpassungen derzeit entbehrlich oder empfehlenswert, um den Auftrag zur Erhaltung eines artenreichen und gesunden Wildbestandes erfüllen und die jagdwirtschaftlichen Ziele auch künftig erreichen zu können?“ Zu diesem komplexen Thema und vor allem auch bundesländer-spezifisch unterschiedlichen Rahmenbedingungen referierten und diskutierten namhafte, sehr gute Referenten im Rahmen der Österr. Jägertagung. Dr. Fritz Völk von den Österr. Bundesforsten leitete die Tagung mit dem Thema „Jagddruck: Schusszeiten, Bejagungspraxis und Scheuheit des
RJ Manfred Vonbank hielt auf Einladung ein Kurzreferat über Rotwildreduktion aus der Sicht des Berufsjägers zu referiern.
Wildes“ ein, gefolgt vom Vortrag „Jagdzeiten im europäischen Vergleich“ von Dr. Peter Lebersorger, Zentralstelle der Österr. Landesjagdverbände. Am Beispiel Frühjahrsbejagung von Birkwild, Auerwild und Schnepfe wurde anschließend das globale Denken und lokale Handeln aufgezeigt: Anwendung der Vogelrichtlinie in Österreich, Umsetzung der Richtlinie auf Landesebene und Umsetzung der Richtlinie auf Revierebene. Die Vorträge des Nachmittages konzentrierten sich dann auf das Schalenwild bzw. im speziellen das Rotwild: Abgestimmte Bejagung alpiner Schalenwildarten, Optimierung der Rotwild-Schusszeit in Niederösterreich, der Umgang mit Rotwild in der Schweiz sowie das Modell Wildtierland Gut Klepelshagen von der Deutschen Wildtier Stiftung. Der zweite Tag der Tagung konzentrierte sich am Vormittag auf Schonzeiten für Raubwild und Neubürger (Waschbär, Marderhund etc.), Jagdzeiten für das Niederwild
LJM Dr. Ernst Albrich war eingeladen, über „Jagd zwischen Tradition und Zukunft. Was nehmen wir mit?” zu sprechen.
sowie Weidgerechtigkeit vs. Effizienz bei der Schwarzwildbejagung. Die Vorträge der einzelnen Referenten sowie Kurzfassungen finden Sie unter www.vjagd.at (Suchbegriff „Österreichische Jägertagung 2012). Jagd zwischen Tradition und Zukunft – was nehmen wir mit? In fünfminütigen Kurzvorträgen nahmen im Rahmen der Podiumsdiskussion verschiedene Interessensgruppen Stellung zur Jagd zwischen Tradition und Zukunft: Wildbiologie, Forst, Grundeigentümer, Tierschutz sowie Jagd. Nachzulesen ebenfalls auf www.vjagd.at (Suchbegriff „Österreichische Jägertagung 2012“) Herzliche Gratulation den Organisatoren dieser Veranstaltung, vor allem Hauptorganisator Univ.-Doz. Dr. Karl Buchgraber mit seinem Team von Institut für Pflanzenbau und Kulturlandschaft für diese perfekt organisierte und höchst interessante Veranstaltung! Einen herzlichen Weidmannsdank an dieser Stelle an die Sektion Dienstnehmer der Vorarlberger Landwirtschaftskammer für die Übernahme der Fahrtkosten sowie an die Vorarlberger Jägerschaft, welche die Tagungsgebühr für die Vorarlberger Teilnehmer übernommen hat. MDB
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JAGD
Vorarlberger Jagd
IM SHOP DER GESCHÄFTSTELLE ERHÄLTLICH • „Birschfibel“ – Die Birsch – der Gang zu Fuß durch das Revier Autor: Paul Herberstein 80 Seiten, 25 Farbfotos, Format: 21 x 14,5 cm Preis: EUR 19,00
• „Steinwildstudie über das Steinwildprojekt Lech-Quellengebirge“, Beobachtungen - Ergebnisse Schlussfolgerungen Autor: Dr. Peter Meile Preis: EUR 10,00
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• Vorarlberger Jägerhut: „Vorarlbergerin“/„Zimba“ (EUR 75,00) • Schildmütze mit Wappen Vorarlberger Jägerschaft (EUR 7,50) • Glückwunschkarten mit Jagdmotiv, groß (EUR 4,00), klein (EUR 3,50)
• „Gabelzart - Fleisch sanft garen macht´s möglich.“ Autor: Werner Wirth Anleitung, Hinweise und Rezepte zu einer neuen und besonderen Garmethode Preis: EUR 28,00 • „Waldökologie“ – Skriptum der Vorarlberger Jägerschule Autor: Bernhard Maier 56 Seiten, in Farbe Format: A4 Preis: EUR 10,00 • „2000 Jahre Jagd in Österreich“ Autor: Johann Nussbaumer Jagdgeschichte(n) in Rot-Weiß-Rot – Sämtliche Stationen der österreichischen Jagdgeschichte im Zeitraffer. 288 Seiten, 32 Seiten Hochglanz-Bildteil Format: 25,0 x 18,0 cm, Leinen Preis: EUR 65,00 • „Mit Herz und Verstand im Marultal“ Jagd auf der Faludriga – Vorarlberg Buch und Regie: Raphaela Stefandl DVD Video Filmlänge: 25 Minuten Preis: EUR 22,00 Aufkleber Preis: EUR 1,00
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JAGD
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Serviceleistung der Vorarlberger Jägerschaft Sprechstunde von
Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich und
Rechtsbeirat Dr. Tobias Gisinger
Wann: Wie: Wo:
jeden 1. Montag im Monat (nächste Termine: 5. März 2012 und 2. April 2012) nach Voranmeldung in der Geschäftsstelle bei Carmen Kaufmann, Tel. 05576 74633, E-Mail info@vjagd.at Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft, Markus Sittikus-Str. 20/2. OG, 6845 Hohenems
Für telefonische Auskünfte durch Landesjägermeister, Rechtsbeirat oder einen anderen Funktionär der Vorarlberger Jägerschaft hinterlassen Sie bitte Namen sowie Telefonnummer bei der Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft. Sie werden baldmöglichst zurückgerufen.
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BEITRITTSERKLÄRUNG Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zur Vorarlberger Jägerschaft, der gesetzlich anerkannten Interessenvertretung der Jäger in Vorarlberg. Der Mitgliedsbeitrag beträgt EUR 30,– für Jäger bzw. EUR 25,– für Jagdschutzorgane. ……………….........…………, den…………......……
…………...…………...…………………. Unterschrift
Meine Personalien: Titel: ……………………….
Geb. Datum: …………..………….
Beruf: ..…………....………....
Vor- u. Zuname: ………………………………………………………………..................…………….… Straße und Hausnummer: ……………………………...............……………………….……………..… Postleitzahl: …………………
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BITTE LESERLICH SCHREIBEN und die Beitrittserklärung an die Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft, Markus-Sittikus-Str. 20/2.OG, Postfach 64 in 6845 Hohenems senden oder per FAX an 05576 / 74677. Ein Beitritt ist auch Online unter www.vjaegerschaft.at möglich.
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JÄGERSCHULE
Vorarlberger Jagd
Die Vorarlberger Jägerschule im Schuljahr 2011 / 12 Christian Ammann („Behandlung erlegten Wildes“).
Jö rg Gerstend ö rfer ir sind nun schon mitten im Schuljahr und die 75 JungjägerInnen haben schon ihre ersten Eindrücke über das Weidwerk gewinnen können. Sie hatten ja auch schon ihre erste praktische Einheit „Behandlung erlegten Wildes“ im Wildpark Feldkirch. Die 16 Ausbildungsjäger hatten schon mehrere praktische Einheiten. Der 2. Lehrgang bereitet die Präsentation ihrer Recherchearbeiten, welche im März stattfindet, vor. Bei der letzten Vorstandsitzung wurde über die Bestellung neuer Referenten befunden. So wurden Dr. Norbert
Foto: Stephan Hohn
W
Exkursion: Behandlung erlegten Wildes.
Greber (Ausbildungsjäger – „Ausbildung zur kundigen Person) und Ing. Christian Winklehner (Ausbildungsjäger – „Futtermittel und Futtermittelbewertung“) nach
ihrer Probezeit definitiv gestellt. Die Probezeit beginnen Rechtsbeirat MMag. Dr. Tobias Gisinger (Jungjäger – „Jagdrecht“), Martin Schnetzer („Pfostenschau“) und
Eindrücke der Jungjägerinnen Petra Rosin und Nicole Schöneberg: „Nicht nur theoretisch im Jagdbehelf zu lesen, sondern endlich das erste Mal einen praktischen Bezug zur Jagd zu bekommen, fanden wir total spannend. Bedenken im Vorfeld, wie es uns wohl beim Aufschärfen des Stückes ergehen könnte, wurden im Keim erstickt. Das gesamte Seminar war für uns beide einfach nur klasse und wirklich interessant. Was uns Christian Ammann dort gelehrt hat, vergessen wir sicher nie mehr! Ein herzliches Weidmannsdank dafür!“
Kooperation Vorarlberger Jägerschule & Volkshochschule Götzis Seit dem Jahre 2003 gibt es eine enge Kooperation der Vorarlberger Jägerschule mit der Volkshochschule (VHS) Götzis. Es ist dies eine Kooperation im Sinne einer klassischen „Win-win-Situation“. Die VHS Götzis ist eine Bildungseinrichtung mit 20jähriger praktischer Erfahrung in der Durchführung von Bildungsveranstaltungen. Sie ist bekannt für die breite Palette des Angebotes, das von Persönlichkeitsbildung über das Nachholen von Bildungsabschlüssen im zweiten Bildungsweg, über die Bereiche Natur und Umwelt sowie
Sprachen bis hin zur Kreativität und Gesundheit reicht. Die VHS Götzis ist auch bekannt für die Qualität ihres Angebotes und wurde in den letzten Jahren mehrmals mit Europasiegeln für innovative Sprachenprojekte (2007 und 2010) sowie mit dem Staatspreis für Qualität (2006) und jenem für Erwachsenenbildung ausgezeichnet (2008). Im Rahmen der Vorarlberger Jägerschule ist die VHS Götzis für die Anmeldung, das Management der Kursunterlagen sowie das Vertragswesen und die Bezahlung der Kursleiter zuständig, während die Vorarlberger Jä-
gerschaft (in der Person des Leiters der Jägerschule Mag. Jörg Gerstendörfer) für die inhaltliche Auswahl der Kursleiter sowie für die VorOrt-Betreuung der Teilnehmer und Kursleiter verantwortlich ist. Laufende Controllings zur regelmäßigen Abstimmung zwischen VHS und Jägerschaft finden ebenso statt wie regelmäßige Evaluierungen und tragen zu einer laufenden Optimierung der Veranstaltungen bei. Im Rahmen einer EU Lernpartnerschaft gibt es im Jahr 2012 eine Kooperation mit ei-
ner französischen Volksuniversität (Universités Populaires) zum Thema Wald, Waldimage und Zusammenarbeit mit lokalen/regionalen Behörden.
Ansprechpartner und Informationen: Vorarlberger Jägerschule: Mag. Jörg Gerstendörfer Leiter der Vorarlberger Jägerschule joerg.gerstendoerfer@vjagd.at Volkshochschule Götzis: Mag. Stefan Fischnaller Geschäftsführer der Volkshochschule Götzis info@vhs-goetzis.at
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Praxiseinheit „Beizjagd“ mit Kurt Fessler Martin Küng
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m 14. Jänner fand für die Ausbildungsjäger im Bäuerlichen Schul- und Bildungszentrum Hohenems eine Unterrichtseinheit mit Kurt Fessler über die Beizjagd statt. Nach der theoretischen Einheit ging es weiter zur Praxiseinheit nach Nofels. Dort ließ Kurt Fessler seinen Wanderfalken fliegen. Nach dem ersten Flug saß der Greifvogel beim nächsten Baum ab und sonnte sich. Kurt ging zu ihm hin und lockte ihn mit dem Federspiel retour. Anschließend band
er eine bereits erlegte Krähe an das Federspiel und ließ den Falken wieder fliegen. Er umkreiste Kurt und griff sich mit imponierender Sicherheit das Spiel. Kaum am Boden stieg er wieder auf und holte eine Rabenkrähe vom Himmel. Wir hatten sie noch gar nicht bemerkt, da hörten wir schon den Schlag, welcher er der Krähe versetzte. „Poff“, die Federn flogen und schon hatte er sie im Greif! Der Falke ging mit seiner Beute auf den Boden, mantelte und nickte die Krähe. Ein beeindruckendes Naturschauspiel!
Im Rahmen der zweijährigen Ausbildungszeit zum Jagdschutzorgan an der Vorarlberger Jägerschule muss jeder Ausbildungsjäger eine Recherchearbeit zu einem vorgegebenen Thema erarbeiten und präsentieren. Im Folgenden wird Ihnen die Recherchearbeit von Christian Ammann, Jagdschutzprüfung 2011, vorgestellt. Um Ihnen die Bandbreite der Ausbildung vorzustellen, folgenden weitere Recherchearbeiten in den nächsten Ausgaben der Vorarlberger Jagdzeitung.
Aufgabenstellung: Habitatbeurteilung getrennt nach den vorkommenden Wildarten Rehe, Rabenkrähen und Raubwild in einem klassischen Niederwildrevier Christian Ammann Das Grundlegende bei meiner Projektarbeit war die Festlegung einer strukturierten Vorgangsweise. Ich entschloss mich nach dem Wildökologischen Faktorenkomplex von Reimoser zu orientieren. Die frei lebenden Tiere reagieren sehr unterschiedlich auf Veränderungen in der Umwelt. Manche sind dadurch vom Aussterben bedroht. Andere finden sich mit
den Bedingungen unserer Kulturlandschaft gut ab oder neigen sogar zur Übervermehrung. Um Wildhege und eine umweltbewusste Wildstandregulierung durchzuführen, sind Kenntnisse der wildökologischen Zusammenhänge entscheidend. Als Hauptfaktoren zur Beurteilung der Habitatqualität dienen Klima und Geländeform des Biotops, Einstandsund Nahrungsangebot sowie
Deckung und Äsung auf kleinstem Raum.
Beunruhigung des Wildes. Im Gegensatz dazu wird der Begriff „Biotop“ als artneutrale Bezeichnung einer Lebensstätte bezeichnet und kann sich gleichzeitig auf verschiedene Tier- und Pflanzenarten beziehen. Jedes Biotop hat also, je nach betrachteter Wildart, unterschiedliche Habitat-Qualitäten.
Untersuchungsgebiet Die Reviere sind klassische Niederwildreviere des Rheintals im Bezirk Feldkirch. Sie liegen zwischen 420 und 468 m Seehöhe und umfassen eine jagdbare Gesamtfläche von 1510 ha – davon werden 1045 ha intensiv landwirtschaftlich genutzt; 23 ha Streuwiesen sind durch die Streuwiesenverordnung geschützt. Die Auwälder mit einer Fläche von 144 ha sind mit Eschen, Eichen, Ulmen und Fichten bestockt. Die rund 22 km Fließgewässer
und vier stehenden Gewässer mit einer Fläche von 28,9 ha bieten zahlreichen Wasservögeln einen artenreichen Lebensraum. Bei den Böden handelt es sich um Alluvialböden (Auböden) und Grundwasser geprägte Gleye.
Klima Durch die von Nordwesten her ungehindert eintretenden Westwinde ist das Klima in Vorarlberg stark atlantisch bestimmt. Die wärmsten Regionen sind das Rheintal und das Bodenseegebiet. Die Winter sind mild mit einer geringen Schneedecke, die Sommer eher kühl. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge in Schnee betrug in den Jahren 2002-2010 4,2 cm. Das Rheintal ist oft von dichtem Nebel bedeckt. Charakteristisch ist auch der Föhn, der durch das Rheintal zieht. Die Untersuchungsgebiete hatten ihr Nieder-
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Vor allem wandernde Jungtiere, die für den genetischen Austausch zwischen Populationen wichtig sind, fallen dem Straßenverkehr zum Opfer.
schlagsmaximum in den Monaten Juli und August. Die mittlere Jahrestemperatur der letzen neun Jahre beträgt 9,6°C, das Jännermittel -0,3°C und das Julimittel 19,5°C. Die günstige Klimasituation im Rheintal hatte auf alle drei untersuchten Wildarten positive Auswirkung.
Beunruhigung Beide Jagdreviere werden multifunktional genutzt. Mit einer stetigen Zunahme von Erholungssuchenden wie Jogger, Radfahrer, Hundesportlern, Pferdeliebhabern und anderen Freizeitnutzern muss in den Revieren gelebt werden. Die drei Wildarten reagierten ganz unterschiedlich auf Beunruhigung. Um eine Vergleichbarkeit der Störungen zu erreichen, wurde beim Rehwild in einem Punktesystem ausgewertet. So gehören die Straßen zu einem großen Störfaktor, da sie teilweise mitten durch die Einstandsgebiete führen.
Trotz Fahrverbot nimmt der Verkehr auf den Feldwegen verstärkt zu. Grund dafür sind sicher auch die Anzahl der Reithallen. Die Fallwildquote ist zum jährlichen Mindestabschuss in beiden Revieren beträchtlich. Reiter queren in der Dämmerung die besten Äsungsplätze am Waldrand. Pilzsammler queren Einstandsgebiete und Setzplätze in den Auwäldern außerhalb der erlaubten Sammelzeiten. Aber auch die intensive Landwirtschaft stellt eine Beunruhigung dar. Bei den Krähen schaut es hingegen anders aus. Jenem Gebiet, in dem die Krähen geboren wurden, bleiben sie meist lebenslang treu und halten auch bei stärkster Beunruhigung am einmal gewählten Nistplatz fest. Die Verhaltensweisen der Krähen, die zu den geistig hochentwickelten Vögeln gehören, sind sehr plastisch und anpassungsfähig an neue Situationen, so dass sie trotz der Bejagung im Revier erhalten bleiben werden.
Gut gedeckt wartet der Bock, bis die Fußgänger verschwunden sind.
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28 Wie oft in der Literatur beschrieben, ist der Fuchs ein Meister der Anpassung – durch seine Reaktionsschnelligkeit, seine Fähigkeit Wahrnehmungen zu verarbeiten und auch zu behalten. Füchse äugen, wittern und vernehmen ausgezeichnet. Die Einschätzung von Gefahr oder nicht, konnte ich öfters feststellen. Teilweise reagierten die Füchse überhaupt nicht, blieben sitzen und beobachteten. Andere wiederum flüchteten schon bei einem vorbeifahrenden Auto. Meldungen, dass sich Füchse zwischen den Häusern aufhalten und keine Scheu bei Tageslicht zeigen, werden immer häufiger, was eine deutliche Gewöhnung an die Lebensraumbedingungen zeigt.
Einstand Die Ansprüche von Rehwild an die Einstandsverhältnisse variieren mit der Jahreszeit, der Beunruhigungssituation und der lokalen Klimacharakteristik. Von Rehen werden in Zeiten mit geringer bis gar keiner Beunruhigung und guter Witterung lichtere Einstände mit guter Sicht und Bewegungsfreiheit bevorzugt. Ich konnte öfters beobachten, wie sich Rehe bei zunehmender Gefahr und starker Beunruhigung in die Nähe von dichten Bestandsstrukturen zurückzogen, um möglichst schnell in Deckung gehen zu können. Die Rabenkrähen bevorzugen offene und halboffene Land-
JÄGERSCHULE schaften mit Bäumen, Feldgehölzen, Weiden, Äckern, Dorfgärten und Waldrändern. Gerne wird auch an Gewässerufern nach Nahrung gesucht. In den Bergen findet man Rabenkrähen bis auf eine Höhe von 2000 m, das Innere von Wäldern wird jedoch meist gemieden. Bei den Beutegreifern gibt es verschiedene Faktoren, die einen Einfluss auf die Habitatwahl von Fuchs und Dachs haben können. In erster Linie scheint sie durch das Nahrungsangebot, im Weiteren auch durch die Habitatstrukturierung und durch die verfügbaren Deckungsmöglichkeiten bestimmt zu werden. Um die Habitatwahl von Fuchs und Dachs analysieren zu können, wurden die Fuchs- und Dachsbaue, Baustandorte, deren Nutzung und Nahrungsverfügbarkeit untersucht. In beiden Revieren wurden die Fuchs und Dachsbauen mit dem GPS abgesucht und aufgenommen. Dabei wurden 45 Baue und Röhren als vom Fuchs und 15 vom Dachs genutzt identifiziert. Dabei stellte ich unter anderem fest, dass die geringe Distanz der Baue zu Waldrändern, Siedlungen und Gewässer vermutlich wichtig für die Nahrungsbeschaffung und Verfügbarkeit sein müssen, können aber auch zu Störungen durch den Menschen führen. Wege und Straßen in der Nähe der Baue können zur schnelleren Fortbewegung der Tiere dienen, stellen aber auch Gefahren im
Die Dachsbaue sind auffallend nah am Wasser.
Wanderverhalten und der Streifgebietsnutzung dar.
Nahrung Das Nahrungsangebot eines Gebietes schwankt nach Bodenart, Pflanzengesellschaften, Sukzessionsstadien der Vegetation, Jahreszeit und Nutzungstyp. Es wird zwischen dem allgemein vorhandenen und dem effektiv verfügbaren Nahrungsangebot unterschieden. Das den Tieren verfügbare Nahrungsangebot unterliegt starken und oft kurzfristigen Veränderungen, sowohl jahres- als auch tageszeitlich. Rehwild zählt zu den Konzentratselektierern. Es sucht sich gezielt energie- und nährstoffreiche, leicht verdauliche Nahrungspflanzen aus. Die höchste Nährstoffaufnahme ist im Herbst und im Frühjahr, die geringste im Jänner / Februar. Der Pansen ist im Winter erheblich verkleinert, die Umstellung ergibt sich bei Vegetationsaustrieb. Die Nahrung ist jahreszeitlich verschieden. Durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung der Felder gehen leider die von Rehen bevorzugten Blüten, Kräuter, Klee und Blätter verloren. Im Feld werden die Wiesen bis zu sechs Mal gemäht. Die weniger genutzten Wiesen zeigen eine deutlich höhere Vielfalt an Leguminosen und werden von den Rehen bevorzugt. Auf den intensiv genutzten Raygraswiesen kommen nur we-
Vorarlberger Jagd
nige verschiedene Pflanzenarten vor. Rabenkrähen fressen fast alles und passen sich dem jeweiligen pflanzlichen und tierischen Nahrungsangebot an. Das Untersuchungsgebiet bietet mit ihren Grünanlagen, Gärten und Bio-Abfällen (Komposthaufen) den Vögeln ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Insekten, Würmer, kleine Wirbeltiere, Jungvögel, Eier, Fische, Aas, Sämereien und Früchte, Sprossteile in den Gemüsefeldern und Speiseabfälle ziehen auch im Winter zahlreiche Krähen aus dem Laternsertal, Frödischtal und auch aus der Schweiz an. Die Nahrung bildet neben den ökologischen Faktoren eine wichtige HabitatRessource und kann auf das Verhalten der Tiere großen Einfluss haben. Der Rotfuchs zeigte in beiden Revieren eine hohe Anpassungsfähigkeit. Im Bezug auf die Nahrungswahl nutzt er beinahe alle Lebensräume. Die extensiv bewirtschaftete Landschaft und auch das Siedlungsgebiet mit Obstgärten, Komposthaufen und Hühnerställen bietet Fuchs und Dachs eine große Nahrungspalette. Die Recherchen in den zwei Jahren waren für mich sehr interessant und aufschlussreich. Ich konnte die Zusammenhänge der drei unterschiedlichen Tierarten in dem Niederwildrevier dadurch besser kennen und verstehen lernen.
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ANZEIGEN
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Birkwildbericht 2012 1. Revier: Revier: ..................................................................................................... Hegegemeinschaft: ................................................................................. Größe: ................................................. ha Seehöhe: ............................ m - ............................ m 2. Landschaftsangaben: ........................................................................................................................................................................ ........................................................................................................................................................................ 3. Angaben zum Birkwildbestand: Zählung: ................ Hahnen, ................ Schneider, ................ Hennen Bestand: stabil ❑ steigend ❑ sinkend ❑ 4. Angaben zum Birkwildbiotop: ........................................................................................................................................................................ ........................................................................................................................................................................ 5. Angaben zur Entwicklung der menschlichen Raumnutzung Alpwirtschaft: ........................................................................................................................................................................ ........................................................................................................................................................................ Freizeitnutzung / Tourismus: ........................................................................................................................................................................ ........................................................................................................................................................................ 6. Angaben zur Witterungssituation, bezogen auf das vergangene Jahr ........................................................................................................................................................................ ........................................................................................................................................................................ 7. Entwicklung der Beutegreiferpopulationen ........................................................................................................................................................................ ........................................................................................................................................................................ 8. Angaben zur Bejagung selbst: Am ....................... wurde auf dem Balzplatz .............................................. ein Hahn erlegt. Schussentfernung: ................ Meter. Mit welchem Kaliber wurde der Hahn erlegt: ..................................... Name des begleitenden Jagdschutzorganes: ............................................................................................... Zu dieser Zeit balzten ............... Hahnen (davon ............... Schneider), ............... Hennen waren am Balzplatz anwesend. In diesem Jahr wurde kein Hahn erlegt – Begründung: ........................................................................................................................................................................ ........................................................................................................................................................................
................................................. Ort, Datum
...................................................................................... Unterschrift www.vjagd.at (Suchbegriff „Formular Birkwildbericht“)
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Berichtspflicht des Jagdnutzungsberechtigten über Lebensraum- und Bestandessituation
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Der Fachausschuss für Raufußhühner berichtet:
Das Birkhuhn ist in Vorarlberg ganzjährig geschont. Wie bereits in den vergangenen Jahren hat die Vorarlberger Jägerschaft für das Jahr 2012 bei den Bezirkshauptmannschaften um Ausnahmegenehmigungen des Abschusses von Birkhahnen im Rahmen des Artikels 9 der Vogelrichtlinie angesucht. Der freigegebene Abschuss der Birkhahnen ist
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Zählen ist wieder angesagt! Landesweite Birkwildzählung am 28. April 2012
jedoch an Verpflichtungen gebunden: • getätigten Abschuss unverzüglich der Bezirkshauptmannschaft mittels Abschussmeldekarte unter Angabe des Erlegungsortes und -zeitpunktes melden • Berichtspflicht des Jagdnutzungsberechtigten über Lebensraum- und Bestandessituation (siehe links) • Bestandeserhebung
Aufgrund des letzteren findet am 28. April 2012 (mit Ausweichtermin 5. Mai) wieder die landesweite Birkwildzählung statt. Die Zählblätter werden an die Hegeobmänner übermittelt, welche sie an die jeweiligen Reviere verteilen. Wir bitten um revier- als auch hegeübergreifende Abstimmung des Zähltermins, um Doppelzählungen zu vermeiden.
In den Zählblättern wird um Unterscheidung von Schneidern und Althahnen ersucht. Untenstehende Graphik soll verdeutlichen, wie Schneider und Althahnen unterschieden werden können. Wir bitten Sie, auch heuer wieder an der Birkwildzählung teilzunehmen. Der Umgang mit diesen Daten ist streng vertraulich! Werden keine Zählblätter abgegeben, so befindet sich auch kein Birkwild in diesem Revier und ist damit auch kein Birkhahn schussbar.
In den Zählblättern wird um Unterscheidung von Schneidern und Althahnen ersucht. Nebenstehendes Bild soll verdeutlichen, wie Schneider (li.) und Althahnen (re.) unterschieden werden können.
MDB
Der Fachausschuss für Niederwild berichtet:
Die Jagdpächter und deren Jagdschutzorgane in den Vorarlberger Niederwildrevieren werden aufgerufen, im Frühjahr 2012 in ihren Niederwildrevieren eine Frühjahrszählung zur Bestands- erfassung der Feldhasen mittels Scheinwerfertaxation durchzuführen (siehe Ausgabe Jänner-Februar 2012). Die Koordination übernimmt der Niederwildausschuss, wobei die von den Bezirksgruppen bestimmten Mitglieder des Niederwildausschusses als Ansprechpartner des jeweiligen Bezirkes gelten. So gesammelte Daten können über Jahre hinweg wich-
Hasen-Frühjahrszählung in Vorarlbergs Niederwildrevieren tige Aufschlüsse über die Bestandsentwicklung in einem Niederwildrevier geben. Hasenzählungen sollen von den jeweiligen Revierbetreuern selbst durchgeführt werden, bei der Planung und Vorbereitung stehen die Mitglieder des Niederwildausschusses gerne zur Verfügung.
Teamarbeiter des Fachausschuss für Niederwild Obm. Reinhard Hellmair LJM-Stv. BJM Josef Bayer Peter Guter Dr. Michael Hartenstein Roman Schneider Christian Ammann Martin Schnetzer DI Hubert Schatz (kooptiert)
Seit ein paar Tagen kann man die Rammler bereits bei ihren „Liebeswerben und Boxkämpfen“ beobachten. Nach zirka 42 Tagen kommen die jungen Feldhasen zur Welt. Niederwildjäger sollten daher die noch verbleibende Zeit mit intensiver Raubwildbejagung bis zum Beginn der Schonzeit nützen, um so den frisch gesetzten Junghasen auch einen Start in ihr Hasenleben zu ermöglichen.
Aufruf der Vorarlberger Jägerschaft! Sie haben... • Bilder, Fotos, Berichte, Notizen • Waffen, Ausrüstung, Bekleidung (keine Trophäen) ... die... • sehr gut erhalten und • historisch für Vorarlberg oder eine spezielle Region interessant sind. Sie können uns die Exponate... • kostenlos • oder als Leihgabe • oder zum Kopieren geben Wir verwenden die Exponate für... • den Aufbau eines historischen Archivs zur Geschichte der Jägerschaft und der Jagd in Vorarlberg • Ausstellungen, die zeigen sollen, wie sich die Jagd in Vorarlberg entwickelt hat • Ausstellungen, die das Verständnis der Bevölkerung für die Jagd stärken sollen Bei Interesse wenden Sie sich an... Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft Geschäftsstellenleiterin Carmen Kaufmann Markus-Sittikus-Str. 20, 6845 Hohenems Tel. 05576 / 74633 Email: info@vjagd.at
Koordinator: Dr. Reinhard Bösch, Telefon 0676 / 33 49 446
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AUSSCHREIBUNGEN
Die Bezirkshauptmannschaften Bludenz, Bregenz, Dornbirn und Feldkirch führen an folgenden Tagen Jagdprüfungen durch: • Montag, 14. Mai 2012, • Dienstag, 15. Mai 2012, • Mittwoch, 16. Mai 2012, Um Zulassung zur Jagdprüfung ist bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft bis spätestens Freitag, 20. April 2012, schriftlich anzusuchen. Dem Ansuchen sind die für die Zulassung zur PrüAusschreibung der Jagdschutzprüfung 2012 Gemäß § 40 der Jagdverordnung, LGBl.Nr. 24/ 1995, zuletzt geändert durch LGBl.Nr. 55/2008, werden die schriftliche Prüfung für den Jagdschutzdienst auf Dienstag, den 8. Mai 2012, der mündlich-praktische Prüfungsteil auf Montag, den 21. Mai 2012, und der mündlich-theoretische Prüfungsteil auf Dienstag, den 22. Mai 2012, ausgeschrieben. Die theoretischen Prüfungen finden
fung erforderlichen Unterlagen anzuschließen, insbesondere: • die Kopie einer amtlichen Bescheinigung, aus der die Identität ersichtlich ist, • die Bestätigung einer anerkannten Rettungsorganisation über die innerhalb der letzten fünf Jahre erfolgreiche Teilnahme an einem wenigstens 16-stündigen ErsteHilfe-Kurs und • gegebenenfalls die Bestätigung der Vorarlberger Jägerschaft über die innerhalb der letzten drei Jahre erfolgreiche im Amt der Vorarlberger Landesregierung, Landhaus, Bregenz, statt. Die praktische Prüfung wird in einem geeigneten Waldgelände im Großraum Feldkirch durchgeführt. Anträge auf Zulassung zur Jagdschutzprüfung sind bis spätestens Freitag, den 6. April 2012, bei jener Bezirkshauptmannschaft einzubringen, in deren Sprengel die Ausbildungsjahre bzw. der überwiegende Teil der Ausbildungsjahre abgeleistet wurden.
Teilnahme an Schießübungen. Zur Prüfung sind zugelassen: • Personen, die im Sprengel der Bezirkshauptmannschaft, bei der das Ansuchen eingebracht wurde, ihren Hauptwohnsitz haben und • Personen, die in Vorarlberg keinen Hauptwohnsitz haben. Die Bezirkshauptmänner: Dr. Johannes Nöbl Dr. Elmar Zech Dr. Helgar Wurzer Dr. Berndt Salomon Dem Antrag sind eine Kopie des Staatsbürgerschaftsnachweises, das vom Jagdnutzungsberechtigten und dem ausbildenden Jagdschutzorgan ausgestellte Zeugnis über die abgeleisteten zwei Ausbildungsjahre sowie das Tagebuch über die Ausbildungsjahre anzuschließen.
Für die Vorarlberger Landesregierung: im Auftrag DI Günter Osl
Ausschneiden, falten, der Jagdkarte beilegen
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Ausschreibung der Jagdprüfung 2012
Schuss- und Schonzeiten in Vorarlberg Rotwild Hirsche der Klasse I und IIb................16.08. – 15.11. Hirsche der Klasse III........................... 16.08. – 30.11. Schmaltiere, nichtführende Tiere und Schmalspießer..................... 01.06. – 31.12. führende Tiere und Kälber.................. 01.07. – 31.12. Schmaltiere und Schmalspießer (Randzone).................. 16.05. – 15.01. Tiere und Kälber (Randzone)..............16.06. – 15.01. Rehwild mehrjährige Rehböcke..........................01.06. – 15.10. Schmalgeißen, Bockjährlinge und nichtf. Geißen................................ 01.05. – 31.12. führende Rehgeißen und Kitze...........16.08. – 31.12. Gamswild Gamsböcke, Gamsgeißen und Gamskitze...................................... 01.08. – 31.12.
Murmeltiere........................................... 16.08. – 30.09. Feld- und Schneehasen........................ 01.10. – 15.01. Dachse.................................................... 01.07. – 28.02. Jungfüchse............................................. 01.05. – 28.02. Füchse.....................................................01.07. – 28.02. Haus- oder Steinmarder...................... 01.09. – 28.02. Schwarzwild, Bisamratten, Marderhunde, Waschbären.................01.04. – 31.03. Schneehühner........................................ 01.10. – 31.12. Fasane..................................................... 21.09. – 31.01. Ringeltauben......................................... 01.09. – 31.01. Türkentauben........................................ 21.10. – 31.01. Waldschnepfen......................................11.09. – 31.01. Stock-, Krick-, Tafel-, Reiherenten .....01.09. – 31.01. Blässhühner........................................... 21.09. – 31.01.
Steinwild Steinböcke, Steingeißen und Steinkitze........................................01.08. – 15.12.
Lachmöwen............................................01.09. – 31.12. Höckerschwäne.....................................01.09. – 30.09.
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JAGD
Vorarlberger Jagd
Museum der Vorarlberger Jägerschaft in der Vorarlberger Museumswelt Ro land Mo o s
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m 19. Jänner fand in der Museumswelt in Frastanz die feierliche Vertragsunterzeichnung zwischen der Vorarlberger Museumswelt und der Vorarlberger Jägerschaft über die Einrichtung eines Jagdmuseums statt. Der Vorstand der Vorarlberger Jägerschaft, mit Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich an der Spitze, traf sich in Frastanz mit dem Präsi-
denten der Museumswelt, Peter Schmid, samt dem Vorstand der Museumswelt, um die Zusammenarbeit im Rahmen eines neuen Museumsprojektes vertraglich festzuschreiben. Das Museum wird nach seiner Fertigstellung aus einem historischen und einem aktuellen Teil bestehen und einen Überblick über das Weidwerk und die Jagdwelt in Vorarlberg bieten. Die organisatorische und wissenschaftliche Federführung für dieses Museum obliegt dem
Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich und Präsident Peter Schmid mit dem Vorstand der Vorarlberger Jägerschaft sowie Mitarbeitern der Arbeitsgruppe für Geschichte und der Vorarlberger Museumswelt präsentieren den Vertrag über das neue Jagdmuseum
Ausschuss für Geschichte der Vorarlberger Jägerschaft. Nach der Vertragsunterzeichnung führte der Vizepräsident der Museumswelt, Manfred Morscher, die Gäste durch die Museumsräumlichkeiten und erläuterte ausführlich die derzeit im Gang befindlichen Um- und Ausbauarbeiten im ehemaligen Ganahlareal in Frastanz. Abgeschlossen wurde der Abend dann im Gasthaus
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Sonne bei einem gemeinsamen Abendessen. Die Umbauarbeiten verzögern derzeit die Umsetzung des Jagdmuseumsprojektes noch etwas, da erst nach Fertigstellung der Bauarbeiten mit der Einrichtung der Ausstellung begonnen werden kann. Das Jagdmuseum wird nach dem Elektro-, dem Feuerwehr-, dem Rettungs- sowie dem Foto- und Filmmuseum, das 5. Museum in der Vorarlberger Museumswelt. Museumswelt und Jäger hoffen, dass bis zum Sommer ein Großteil des Projektes umgesetzt ist. Wir werden über die Eröffnung des Jagdmuseums der Vorarlberger Jägerschaft in den Medien berichten. 1. Kontrollschießen der Vorarlberger Jägerschaft, Bezirksgruppe Feldkirch 14. April 2012 10:00 bis 17:00 Uhr Steinbruch Keckeis in Rankweil
Guten Anblick und Weidmannsheil!
SCHONBESTIMMUNGEN (Schusszeiten) im Land Vorarlberg Jagdjahr 2012 / 2013
Unterstützt durch die Büchsenmacher aus dem Bezirk Feldkirch: Pfeifer Waffen Feldkirch, Bischofer Helmut und Fröwis Waffen Feldkirch
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JAGDHUNDE
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Klub Tiroler Bracke Jahresbericht Gebietsführung Vorarlberg Wo lfram Wachter
essierten in geeigneter Form vorstellen. Die 2. Internationale Jagd & Fischereimesse Dornbirn wurde am 21. Oktober 2011 eröffnet. Wir konnten an allen Tagen unsere Hunde vorstellen; Wolfram Wachter mit Hund Cesar, Werner Burtscher mit Hund Baro und Herman Nigg mit Hund Akira. In der Halle 9 auf 1800 m² wurden die Jagdhunde präsentiert. Das Interesse aller
Besucher war überraschend. Es konnten viele interessante Gespräche mit Personen geführt werden. Werbematerial, Folder und eine Präsentation über die abgehaltenen Übungstage der Tiroler Bracken in Vorarlberg sowie der Film „Österreichische Bracken“ wurde gezeigt. Ein Dank an Landesjagdhundereferent Martin Schnetzer und die Hundeführer zu dieser tollen Veranstaltung. Bracken Heil.
Ausschneiden, falten, der Jagdkarte beilegen
Bereitschaft für Stöber- und Bewegungsjagden (Deutsche Wachtel)
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Foto: Stephan Hohn
Foto: Monika Dönz-Breuß
Im vergangenen Jahr haben wir unseren Schwerpunkt auf die Vorstellung der Tiroler Bracken in Vorarlberg gelegt. Am Samstag, den 7. Mai 2011 hat der Landesjagdhundetag zusammen mit der Pfostenschau, die als krönender Abschluss des Schuljahres für die Jung- und Ausbildungsjäger gilt, im Bäuerlichen Schul- und Bildungszentrum Hohenems stattgefunden. Die beiden Institutionen Vor-
arlberger Jägerschule und Landesjagdhundereferat ergänzen ihre Interessen vorbildlich über die gemeinsame Durchführung des Jagdhundetages. Die Absolventen der Jägerschule erhalten einerseits ein klares Bild über das Aussehen und die fachlichen Einsatzmöglichkeiten der verschiedenen Jagdhunderassen, andererseits können die einzelnen Jagdhundeclubs ihre Hunde einem größeren Kreis von Jägerinnen und Jägern sowie Jagdhundeinter-
BGS/ R „Alf“
Elmar Bertel, Götzis, Tel. 0664/5510937 Gerhard Gmeiner, Langen b. Bregenz, Tel. 0664/9201505 Karl Hoch, FL-Triesen, Tel. 0423/3922946 Adam Keckeis, Weiler, Tel. 0664/80401136 Martin Schnetzer, Bludesch, Tel. 0664/6255776 Karlheinz Würder, Langen b. Bregenz, Tel. 0664/4345832
Guten Anblick und Weidmannsheil!
NACHSUCHENBEREITSCHAFT im Land Vorarlberg Jagdjahr 2012 / 2013
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JAGDHUNDE
Vorarlberger Jagd
ÖSHV GF Vorarlberg Jahresbericht 2011 Jahresbericht der Vlbg. Servicestelle des Österr. Schweißhundevereins 2011: Vorprüfung BGS/R Arko vom Kreuzmoss B/F: RJ Manfred Vonbank VP mit 158.5 Punkte LR: Gustl Beck, GF Christian Fiel Hauptprüfung BGS/R Falko vom Schrakar B/F: Maximilian Auerbach HP mit 178 Punkten, 1. Preis. LR: Gustl Beck Leistungsnachweise 2011 Peter Berlinger, Au Robert Ess, Feldkirch Günter Graf, Hirschegg Lambert Schmitz, Weiler/D Peter Stocker, St. Gallenkirch Friedhelm Stolekar, Grünberg/D Ing. Peter Tabernig, Nüziders RJ Manfred Vonbank, Braz
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Nachsuchenbereitschaft Leider ist eine der erfahrensten BGS Nachsuchenspezialistinnen, Ella vom Stürzerkopf, B/F: Peter Greber, Bildstein von einer Hatz nicht mehr zurück gekehrt. Ebenso fiel der oftmalig sehr erfolgreiche BGS/R Alf von der Vorhalde, B/F: Reinhard Metzler, F: Hubert Loretter, durch eine Lauf-Verletzung
für das abgelaufene Jahr aus. Zucht Für 2011 wurde weder bei den BGS noch bei den HS eine Paarung angemeldet. Welpenvermittlung Insgesamt wurden 6 BGS und 1 HS für ÖSHV Mitglieder durch die GF vermittelt. Übungstage / Unterstützung Es wurden laufend Möglichkeiten angeboten, aber nur selten beansprucht. Anschuss-Seminar Mit Unterstützung von Robert Ess, Hubert Loretter und weiteren Funktionären hat GF Stellvertreter Gustl Beck wieder im Rahmen der Ausbildung das allseits gelobte und sehr anschauliche AnschussSeminar durchgeführt. Jagdhundetag / Ausstellungen Beim Vorarlberger Jagdhundetag 2011 in Hohenems waren wir bei der Pfostenschau (Präsentator: Gustl Beck) mit BGS/HS vertreten. Bei der Jagd und Fischerei Messe wurden durch Robert Ess, Robert Bischof und Frau, Bertram Netzer, Mag. Ralf Sauerwein unsere Rassen BGS
und HS vorgestellt. Gustl Beck und der GF standen für Informationen zur Verfügung. Jagdhundeführerabzeichen Vorarlberger Jagdhundeführerabzeichen: Günther Graf, Hirschegg Robert Ess, Feldkirch Dr. Wolfgang Hofmann, Feldkirch Reinhard Schwaninger, Klösterle Peter Stocker, St. Gallenkirch ÖJGV - Österr. Jagdhundeführerabzeichen: Reinhard Metzler, Rankweil Hubert Loretter, Feldkirch Bertram Netzer, St. Gallenkirch Leistungsrichteranwärter Derzeit ist Peter Greber als solcher eingetragen. 2012 haben folgende ÖSHV Mitglieder die Voraussetzung (3 Jahre ÖSHV Mitglied, HP), dem ÖJGV als LRA vorgeschlagen zu werden: Maximilian Auerbach, Schruns Hubert Loretter, Feldkirch Bertram Netzer, St. Gallenkirch Ehrung Silberner Bruch Für 32 besonders aktive Jahre im Dienste des Schweißhundewesens in Vorarlberg wurde dem GF von der Vorarlberger Jägerschaft die Auszeichnung Silberner Bruch überreicht.
GF Einsätze Neben einem umfangreichen Schriftverkehr war die GF wieder bei vielen Veranstaltungen im Einsatz: ÖSHV JHV, Beiratssitzungen, ÖSHV Ersatzschriftführer, Besprechung der Vorarlberger Jagdhundereferenten, Welpenvermittlung, Jagdhundetag, Jagdhundepräsentationen, Aufklärungen über ÖSHV Versammlungen, VP, HP, Pressearbeit und anderen mehr. Danke allen Mitgliedern, deren Angehörigen, LR, Hundehaltern, Hundeführern der Vorarlberger Jägerschaft, dem Landesjagdhundereferenten, der Jagdpresse und nicht zuletzt und besonders den Funktionären des ÖSHV für ihre nützliche Hilfe, Unterstützung und finanzielle Förderung. Erfreulich, dass wir derzeit in Vorarlberg eine brauchbare Zahl von fermen BGS/HS und hervorragenden Hundeführern haben. Der Mitgliederstand ist gleich geblieben. Vorankündigung: ÖSHJV Jahreshauptversammlung: 21. April 2012, Schruns Weidmannsheil und HoRüdHo! Fiel Christian, GF Vorarlberg
Nachsuchenbereitschaft in Vorarlberg Schweißhunde Maximilian Auerbach, Schruns, BHS/R „Falko“, HP, Tel. 0664/1019142 Peter Berlinger, Au, BGS/H „Dora“, VP und Hatznachweis, Tel. 0664/1311254 Ronald Düngler, Schruns, BGS/R „Ares“, VP und Hatznachweis, Tel. 0680/3252422 Robert Ess, Feldkirch, BGS/H „Ella“, VP und Hatznachweis, Tel. 0664/1033599 Edwin Kaufmann, Marul, HS/R „Falke“, VP und HP, Tel. 0699/17069406 Hubert Loretter, Feldkirch, BGS/R „Alf“, HP Tel. 0664/1414282 Reinhard Metzler, Rankweil, BGS/R „Alf“, HP Tel. 0664/3405066 Walter Meusburger, Schnepfau, BGS/R „Dasko“, HP, Tel. 0664/2038934 Gilbert Meyer, Raggal, BGS/R „Fabio“, VP und Hatznachweis, Tel. 0664/1438365 Bertram Netzer, St. Gallenkirch, BGS/R „Akim“, VP und Hatznachweis, Tel. 0664/3832802
Peter Tabernig, Nüziders, BGS/H „Fara“, VP und Hatznachweis, Tel. 0664/6406073
Steirische Bracken und Brandlbracken
Wilhelm Vonier, Tschagguns, BGS/H „Britta“, HP, Tel. 0664/4239934
Gerhard Berthold, Braz, Brandlbracke, Tel. 0664/9732983
Dachsbracken
Christian Burtscher, Nüziders, Steirische Bracke, Tel. 0664/4450475
Peter Batlogg, Bludenz, DB, Tel. 05552/30745
Deutsche Wachtelhunde
Alois Ebner, Göfis, DB, Tel. 0664/2223234
Elmar Bertel, Götzis, DW, Tel. 0664/5510937
Martin Kopf; Frastanz/Amerlügen, DB, Tel: 0664/1454006
Gerhard Gmeiner, Langen b. Bregenz, DW, Tel. 0664/9201505
Werner Mattle, Partenen, DB, Tel. 0664/2520974
Karl Hoch, FL-Triesen, DW, Tel. 00423/3922946
Manuel Nardin, Frastanz/Amerlügen, DB , Tel: 0664/9979262
Adam Keckeis, Weiler, DW, Tel. 0664/80401136
Hans Nickel, Rankweil, DB, Tel: 0650/5265030
Martin Schnetzer, Bludesch, DW, Tel. 0664/6255776 Karlheinz Würder, Langen b. Bregenz, DW, Tel. 0664/4345832
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TIERARZT
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DER TIERARZT BERICHTET
Buchvorstellung Dr. Norbert Greber, Amtstierarzt
Wildkrankheiten, Hundekrankheiten, Zoonosen Erkennen, Vermeiden, (Be)Handeln Arm in und Uschi Deutz Armin Deutz, Tierarzt und seit 2001 Universitätsdozent für Wildtierbiologie an der Veterinärmedizinischen Universität in Wien, hat seiner langen Liste von Veröffentlichungen, Publikationen, Buchbeiträgen und Büchern nunmehr ein neues Buch hinzugefügt, das er diesmal zusammen mit seiner Gattin Uschi, selbst ebenfalls Tierärztin und aktive Jägerin, verfasst hat. Der unermüdliche Forscher hat bei der Erstellung dieses Buches in hohem Maße auf seine eigenen Erfahrungen und Erlebnisse bei seinen eigenen Pirschgängen sowie auf umfangreiche Dokumentationen und auf Bildmaterial zurückgegriffen, das er selbst bei vielen Gelegenheiten erstellt hat. Dabei kommt ihm zugute, dass er sich als Experte für Wildkrankheiten in ganz Österreich einen Namen verschafft hat und ihm daher nicht nur ungewöhnliche Fälle aus der unmittelbaren Umgebung, sondern auch von weit her zur Kenntnis gelangen und er somit über einen reichhaltigen Fundus verfügt. Das Buch ist klar und übersichtlich in die drei Abschnitte gegliedert, die schon im Titel angekündigt werden. Natürlich müssen sich die Ausführungen auf die wirklich relevanten Themen beziehen, um den Rahmen eines Buches nicht zu sprengen. Trotzdem reicht der Bogen der besprochenen Krankhei-
ten von Infektionskrankheiten bei den verschiedenen Wildarten über Missbildungen und Organkrankheiten bis hin zu den Tierseuchen. Im Kapitel über die Hundekrankheiten werden insbesondere diejenigen besprochen und beschrieben, die auch und gerade den Jagdhund betreffen können. Abgerundet wird die Liste der beschriebenen Krankheiten schließlich im Kapitel Zoonosen mit den Erkrankungen, die auf den Menschen übertragbar sind. Gerade diese müssen das besondere Interesse des Jägers erwecken, da es hier um seine eigene Gesundheit geht, aber über die Produkte des jagbaren Wildes auch für andere Personen aus dem Umfeld von Relevanz sind. Dabei beschränkt sich das Buch nicht nur auf eine bloße Beschreibung der Krankheiten und Krankheitsbilder, sondern sie werden besonders eindrücklich durch die Vielzahl an Bildern, die der Autor aus seiner Sammlung zur Verfügung hat, erklärt. Den Kapiteln über die Krankheiten vorangestellt ist eine ausführliche Abhandlung über das Wesen der Krankheiten, über Krankheitsursachen, Erreger und deren Übertragung, über Hegeabschüsse, Nottötung und Fallwild sowie ganz besonders die Lebensmittelrechtliche Bedeutung der Wildkrankheiten.
Dabei gleitet der Text nie in die Fachsprache der Veterinärmediziner ab, sondern orientiert sich an der Jägersprache und bleibt damit lesbar und verständlich. Ich möchte das Buch allen empfehlen, die ihre Kenntnisse über die Wildkrankheiten wieder auffrischen wollen, ganz besonders auch denen, die sich über den aktuellen Stand der Zoonosen informieren wollen, weil Armin Deutz gerade auf diesem Gebiet ein anerkannter Fachmann ist. Auch für die Ausbildung der Jungjäger, insbesondere aber auch der Ausbildungsjäger, erscheint mir die gute Mischung aus Übersicht und Tiefe, ohne sich im Detail zu verlieren, wie geschaffen.
Ich wünsche mir daher, dass das Buch von Deutz & Deutz gut aufgenommen wird und eine weite Verbreitung in der Jägerschaft findet. 264 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen 16,5 x 22 cm, Hardcover, ISBN 978-3-7020-1331-8 Preis: EUR 26,90 Leopold Stocker Verlag GmbH, 8011 Graz, Hofgasse 5, Postfach 438, Tel. (0316) 82 16 36 stocker-verlag@stocker-verlag.com w w w .sto ck er-verlag.co m
Alle Jagdschutzorgane im Land Vorarlberg erhalten dieses Buch vom Verband Vorarlberger Jagdschutzorgane im Rahmen der Weiterbildung im Frühjahr kostenlos zugesandt.
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VERANSTALTUNGEN
Vorarlberger Jagd
Jubiläums Tontauben-Trophy in Au Die Bezirksgruppe Bregenz veranstaltet mittlerweile schon zum 10. Mal in Zusammenarbeit mit dem Jägerstammtisch Au der HGM 1.4 das traditionelle Tontaubenschießen im Auer „Heiligen Wald“. Das ideale Schießgelände in Au befindet sich im derzeit stillgelegten und begrünten Areal des Steinbruchs der Firma Gebrüder Rüf am Ortseingang von Au, wo speziell für Schrotschussbewerbe dementsprechende Geländekorrekturen eigens vorgenommen wurden.
Nachdem im vergangenen Jahr vor allem auch der Trainingstag mit einem professionellen Trainer (Instructor) von den Teilnehmern sehr gut angenommen wurde, wird auch heuer wieder dieses begleitende schießtechnische Training angeboten (nur mit Voranmeldung!). Hauptpreise: wertvolle Designer Steinbock Glastrophäen, Wildabschüsse und tolle Sach- und Warenpreise.
Freitag, 27. April: Trainingstag, 9.00-17.00 Uhr Samstag, 28. April: Wettkampftag, 9.00-18.00 Uhr Preisverteilung: Samstag, 28. April, 19.30 Uhr Halle der Firma Gebr. Rüf / Kieswerk Au Veranstaltungsort: Steinbruch der Fa. Gebrüder Rüf – vis a vis vom Kieswerk Au Weitere Details unter www.vjagd.at (Suchbegriff „Jubiläums Tontauben Trophy in Au“)
TERMINE – www.vjaegerschaft.at
März 2012: ■ Samstag, 3. März und Sonntag, 4. März: Oberländer Jägertage & Hegeschau Bludenz, Frigodrom / Nüziders ■ Samstag, 3. März: Hirschrufmeisterschaft, 17.00 Uhr, Frigodrom / Nüziders ■ Freitag, 9. März und Samstag, 10. März: Hegeschau und Bezirksversammlung Bregenz im Schindlersaal / Kennelbach ■ Freitag, 16. März und Samstag, 17. März: Tontaubenschießen, Bezirk Dornbirn ■ Freitag, 23. März: Bezirksversammlung Bludenz, 19.00 Uhr, Sonnenbergsaal, Thüringen ■ Samstag, 24. März: Bezirksversammlung Feldkirch, Vereinshaus Rankweil ■ Samstag, 24. März und Sonntag, 25. März: Hegeschau Feldkirch, Vinomnasaal Rankweil – Sonntag Frühschoppen
■ Donnerstag, 29. März bis Sonntag, 1. April: 2. Jäger Ski WM
April 2012: ■ Samstag, 14. April: 1. Kontrollschiessen der Vlbg. Jägerschaft, Steinbruch Keckeis, Rankweil ■ Samstag, 14. April: 3. Mäderer TontaubenSchießen; Steinbruch – Rheinbauleitung Koblach/Mäder ■ Samstag, 21. April: Jahreshauptversammlung des Österr. Schweißhundevereins, 9:30 Uhr, Kultursaal Haus des Gastes, Schruns; anschließend Pfostenschau HS / BGS beim Pavillion Haus des Gastes ■ Sonntag, 22. April: Landesmeisterschaften in der jagdlichen Kugel von 8.00 Uhr – 13.00 Uhr in Nenzing, Latzwiese ■ Freitag, 27. April und Samstag, 28. April: 10. Auer Tontaubenschießen
Mai 2012:
Juni 2012:
■ Samstag, 5. Mai: Landesjagdhundetag mit Pfostenschau, ab 9:00 Uhr, Bäuerliches Schul- und Bildungszentrum Hohenems
■ Samstag, 9. Juni: Zuchtschau BGS/HS in Pertisau/Tirol
■ Samstag, 19. Mai: Abwurfstangenschau Schönenbach ■ Samstag, 19. Mai und Sonntag 20. Mai: 53. Bürser Jagdschießen, Bürser Schlucht ■ Samstag, 26. Mai: Jahreshauptversammlung Verband Vorarlberger Jagdschutzorgane
■ Freitag, 15. Juni: Generalversammlung der Vorarlberger Jägerschaft, 19.00 Uhr ■ Freitag, 15. Juni bis Samstag, 16. Juni: 25 Jahre Jagdschießen der Jägervereinigung Sarganserland in Vättis ■ Sonntag, 24. Juni: Alpmesse Gulm, Übersaxen. Veranstalter: 1. Vlbg. Jägerchor, JHBG Feldkirch ■ Samstag, 30. Juni: Rehwildtagung, Schindlersaal / Kennelbach
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VERANSTALTUNGEN
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Hegeschau 2012 der Bezirksgruppe Feldkirch 24. UND 25. MÄRZ 2012, VINOMNASAAL RANKWEIL „Kulturgut Jagd“ Unter diesem Motto steht die Hegeschau 2012 der Bezirksgruppe Feldkirch. Sie können neben den Trophäen viel Interessantes rund um den Wildlebensraum sehen, hören und genießen. SAMSTAG, 24. MÄRZ 2012 14:00 – 17:00 Uhr: Ausstellung „Kulturgut Jagd“ für alle Interessierten 16:30 – 17:00 Uhr: Filmvorführung: „Mit Herz und Verstand im Marultal – Jagd auf der Faludriga“ 18:15 – 19:30 Uhr: Bezirksversammlung ab 19:30 Uhr: Abendprogramm für alle JägerInnen und Freunde der Jagd. Umrahmt wird das Abendprogramm vom 1. Vorarlberger Jägerchor, den Jagdhornbläsern des Bezirk Feldkirch sowie der Nägelebau Blasmusik. SONNTAG, 25. MÄRZ 2012 09.30 – 13:00 Uhr: Hegeschau und Ausstellung "Kulturgut Jagd" mit Frühschoppen der Bürgermusik Rankweil für alle Interessierten. Auf Ihr Kommen freut sich die Bezirkgruppe Feldkirch.
7. Oberländer Jägertage mit Hegeschau Bludenz SAMSTAG, 3. MÄRZ 2012 Ab 09:00 Uhr: Freie Besichtigung der Hegeschau Bludenz sowie der Sonderschau und Jagdausstellung 10:00 Uhr: Eröffnung der 6. Oberländer Jägertage; Musikalische Umrahmung durch den 1. Vorarlberger Jägerchor 10:30 Uhr, 11:00 Uhr, 11:30 Uhr, 12:00 Uhr: Geführte Rundgänge durch die Sonderschauen „Wiesenbrüter“ und „Wissenschaftliche Projekte“
Einfluss von Beutegreifern auf Niederwild Podiumsdiskussion Schlussworte (LJM Dr. Ernst Albrich) 17:00 Uhr: 7. Vorarlberger Hirschrufmeisterschaft Anschließend gemütlicher Jägerdämmerschoppen SONNTAG, 4. MÄRZ 2012 10:00 bis 13:00 Uhr: Blasmusikfrühschoppen mit den Walser Musikanten
13:30 Uhr: Offizielle Eröffnung, Grußworte 14:00 Uhr: Vortragsreihe Moderation: Otto Vonblon Wanderung von Steinwild im Lechquellengebiet – Wie kam es zu diesem Projekt? Steinwild im Lechquellengebiet: bisherige Vermutungen und Wirklichkeit Diskussion Niederwild und Beutegreifer – Situation der Beutegreifer in Vorarlberg
Wir laden alle Mitglieder, Angehörige und Freunde der Jagd recht herzlich zu diesem Anlass ein und würden uns freuen, Sie bei den 7. Oberländer Jägertagen begrüßen zu dürfen.
Das genaue Programm finden Sie unter www.vjagd.at Suchbegriff „Oberländer Jägertage“
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JAGD
Vorarlberger Jagd
Revierjäger Hubert Loretter 9.3.1941 – 22.1.2012 Leistungsrichter im ÖSHV
N
ach einem fast dreijährigen Kampf mit einer heimtückischen Krankheit, musste Hubert Loretter nun den Schweißriemen aus der Hand gleiten lassen und sich von diesem irdischen Reviergang verabschieden. Im Jahre 1966 trat Hubert der Vorarlberger Jägerschaft bei und wurde in den späteren Jahren mit dem Treueabzeichen in Silber und Gold ausgezeichnet. Für seine besonderen Verdienste wurde er 1982 zum Revierjäger ernannt.
Mit Revierjäger Hubert Loretter, der seit 1981 Mitglied des ÖSHV war und 1987 zum Leistungsrichter ernannt wurde, verliert vor allem die Gebietsführung Vorarlberg einen seiner aktivsten Funktionäre und Hundeführer. Mit seiner BGS Hündin Arina von Alvier und der Nachfolgerin Corina von Altoffa war er eines der gefragtesten SuchenGespanne Vorarlbergs. Noch heute können alle dieser vielen Einsätze nachgelesen werden. Hubert hat all dies akribisch genau festgehalten. Seine große Erfahrung war allseits sehr geschätzt und so war er auch als Leistungsrichter eine gefragte Persönlichkeit,
welcher sich bis zuletzt mit großem Einsatzwillen um die Interessen des ÖSHV annahm. Neben all diesen Tätigkeiten waren ihm die Erhaltung der von den Altvordern überlieferten Tradition und das Brauchtum im Österr. Schweißhund eine besondere Herzensangelegenheit. Neben seiner Tätigkeit als Jagdaufseher in mehreren Revieren war Hubert in seinem Beruf ein begnadeter, international geachteter Tierpräparator und weltweit als Jagdbegleiter im Einsatz. Vielbeachtet war auch seine Holzschnitzkunst. In einer sehr würdevollen Feier wurde RJ Hubert Loretter, begleitet von den Klängen der
Jagdhornbläsergruppe, von seinen vielen Jagdfreunden, Schweißhundeführern und einer großen Trauergemeinde und im Zeichen der besonderen Wertschätzung feierlich verabschiedet. Ein besonderes herzliches, offenes Weidmannsruh einem ehrlichen, gradlinigen und beispielhaften Funktionär und langjährigen Mitglied des ÖSHV, erfahrenen Hundeführer und großartigen, stets geachteten Kameraden. Die besondere Anteilnahme gilt seiner Frau Helga und seiner Tochter Elke mit Gatte Christoph. Fiel Christian, ÖSHV GF Vorarlberg
WIR GRATULIEREN ZUR VOLLENDUNG... des 97. Lebensjahres: Alt-BJM Josef Mennel, Bregenz des 96. Lebensjahres: Rudolf Begle, Rankweil des 92. Lebensjahres: HM Martin Domig, Nenzing des 89. Lebensjahres: Dr. Heinrich Küng-Meyer, CH – Binningen des 88. Lebensjahres: HM Kaspar Kaufmann, Mellau des 87. Lebensjahres: HM Konrad Albrecht, Schoppernau HM Oswald Matt, Röthis des 86. Lebensjahres: Georg Flatz, Egg Egon Isenberg, Egg KommRat Johann Schneider, Lech
des 85. Lebensjahres: Hans Böhler, Schwarzach Dr. Eduard Hämmerle, Lustenau Dr. Kurt Metzler, Bezau Graf Franz Josef WaldburgZeil, Hohenems
des 81. Lebensjahres: Peter Beer, Schoppernau Werner Bitschnau, Schruns Lothar Nachbauer, Hohenems Walter Simma, Altach Hubert Steurer, Alberschwende
des 70. Lebensjahres: Josef Geiger, Gurtis Helmut Hauser, Lustenau Alt-LJM TR DI Michael Manhart, Lech Wendelin Ritter, Bludesch Albert Russ, D – Bad Waldsee
des 84. Lebensjahres: Josef Breuß, Röthis Hubert Dich, Partenen Otto Greussing, Göfis Roman Peter, Röthis HM Anton Sahler, Sonntag
des 80. Lebensjahres: Anton Beck, Nenzing Dr. Hans Hubert Friedl, D – München Helmut Gassner, Brand Werner Gisel, CH – Wetzikon August Netzer, Schruns Kurt Steinhausen, D – Nümbrecht
des 65. Lebensjahres: Herbert Bobner, Nüziders Dr. Rudolf Hausammann, CH – Meiringen Hans Kohler, Vandans Alt-BJM Elmar Müller, Feldkirch Rudolf Nigsch, Thüringerberg Helene Rümmele, Bregenz Walter Sabata, Hohenems Kurt Schneider, Höchst Robert Tschofen, St. Gallenkirch
des 83. Lebensjahres: Otto Frei, Nüziders Roman Hermann, FL – Schaan Sepp Hofer, Lustenau Alois Meyer, Brand des 82. Lebensjahres: Richard Battlogg, St. Anton Othmar Schneider, Dornbirn Erwin Summer, St. Gerold
des 75. Lebensjahres: Siegfried Auer, Hard Alois Beck, Brand Georg Bellet, Lochau Josef Bickel, Schlins Max Drechsel, Hirschegg Ing. Walter Thurnher, Dornbirn Helmut Winkler, St. Gallenkirch
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Bezirksredaktion Bludenz – neue Mitarbeiter Die Bezirksredaktion Bludenz der Vorarlberger Jagdzeitung befindet sich in neuen Händen. Für die Koordination der Beiträge ist nunmehr Akad. Jagdwirtin Caroline Egger-Batliner zuständig, für die Beiträge aus den Regionen Walgau, Großes Walsertal, Klostertal und Brandnertal Martin Holzer.
Caroline Egger-Batliner
Martin Holzer
jagd@dsl.li Telefon: 0041 789081264
holzer.m@aon.at Telefon: 0664 73528908
„Als meine Mutter hochschwanger mit mir war, verunfallte ihr Vater, mein Großvater, ein langjähriger und erfahrener Jäger, tödlich bei einer Treibjagd in Liechtenstein. Ich behaupte, dass wir uns irgendwo da „Oben“ getroffen haben und er mir sein „Jagdblut“ weitergegeben hat. Denn ich bin die Einzige von einer Vielzahl von Enkeln die die Jagdtradition weiterführt. Im Jahr 1987 legte ich die Jungjägerprüfung in Liechtenstein ab, im Jahr 2010/11 absolvierte ich die Ausbildung zur Akademischen Jagdwirtin. Seit 2010 habe ich das Amt der Hegeobfrau der Hegegemeinschaft Lech 2.3 inne und seit Ende 2011 koordiniere ich die Bezirksredaktion der Bezirksgruppe Bludenz.“
„Meine ersten Jagderfahrungen machte ich bei einem Bekannten in Deutschland, welcher mir auch das Zerwirken beigebracht hat, später auch bei Drückjagden in meinem Wohnort Nenzing. Die Vorarlberger Jägerschule besuchte ich 2007/08 mit Jagdprüfung im Mai 2008. Seit 2011 arbeite ich in der Bezirksredaktion der Bezirksgruppe Bludenz mit. Meine Zuständigkeitsbereich sind die Hegegemeinschaften im Walgau, Großes Walsertal, Klostertal und Brandnertal.“
Vorarlberger Rehwildtagung 30. Juni 2012 Schindlersaal Kennelbach Veranstalter: Fachausschuss für Rehwild, Vlbg. Jägerschaft
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JAGD
Vorarlberger Jagd
Steinwildtragödie auf der Kanisfluh Beinahe unfassbar liest sich die nachfolgende Geschichte über ein Lawinenunglück mit einem 11jährigen kapitalen Steinbock auf den südseitigen Felsflanken der Kanisfluh (2.044 m). Kurz vor den Weihnachtstagen, in der eigentlichen Hochbrunft des Steinwildes, löste sich nach ergiebigen Schneefällen eine gewaltige Staublawine vom Grat der Kanisfluh und riss vermutlich den kapitalen 11jährigen Steinbock mit in die Tiefe. Der Aufprall des Wildkörpers auf einem Felsvorsprung im „Tüllmahd“ war so wuchtig, dass es den Steinbock hoch durch die Luft schleuderte, bevor er auf dem Ausläufer des Lawinenkegels zum Stillstand kam. Als nach einigen Tagen, nachdem die große Lawinengefahr einigermaßen gebannt war, der Jagdpächter Hermann Rüf mit seinem JO Roland Kopf Nachschau hielten, um mögli-
Dr. Norbert Greber, Amtstierarzt Die Untersuchung aus der Nähe offenbarte die ganze Größe und Schwere der Verletzung: die Schwerter waren mitsamt ihrem knöchernen Stirnzapfen an der Basis abgerissen. Scharfkantige Knochenspitzen begrenzten den Übergang zur Haut. Die gesamte Stirnhöhle war mit Blutkoagula gefüllt. Auf-
Foto: Hubert Schatz
Roland Moos
v.l. Jagdpächter Hermann Rüf mit JO Roland Kopf.
cherweise Fallwild zu entdecken, konnten sie auf einer vom Schnee frei gewehten Graskante einen starken Steinbock beim ruhigen Äsen beobachten. Aber – was war das? Der Bock hatte keine Schwerter auf dem Haupt! Nach längerem und genauerem Beobachten, kam das ganze Ausmaß der Verletzung klar zum Vorschein. Der Bock hatte auf dem mit Schweiß verschmierten Haupt anstelle der Hörner
zwei tief ausgerissene „Löcher“ in der Schädeldecke – unglaublich dass er noch lebte! Nun war die Sachlage klar – der Bock musste von seinem Leid erlöst werden. Nach der Erlegung und Bringung zur tiefer gelegenen Jagdhütte wurde der Bock nun genauestens untersucht. Nicht die so genannten „Sollbruchstellen“ der starken Stirnzapfen waren gebrochen, sondern beim Aufprall hatte es dem
grund der Kälte und des Fehlens von Fliegen und anderem Ungeziefer hatte sich keine Entzündung gebildet. Trotzdem war die Ausdehnung der Wunde so riesig, dass kaum Heilungsaussichten bestanden (Bild links).
ne Augenhöhle zur Folge, nach hinten ebenfalls bis zur Schädelkapsel, nach vorne bis zum Nasenbein reichend (Bild rechts unten). Es ist anzunehmen, dass diese Verletzungen auch entsprechende Weichteilverletzungen mit Blutungen nach sich gezogen haben und es wären möglicherweise zusätzlich zur klaffenden Wunde am Schädel noch Ausfallserscheinungen beim Seh-, Hör- oder Riechvermögen die Folge gewesen. Die Entscheidung zum Hegeabschuss war also jedenfalls gerechtfertigt. Staunend muss man erkennen, welch schwere Verletzungen Tiere unter Umständen erleiden und auch überleben können. Weiters ist der Fall ein eindrücklicher Beweis dafür, wie durch gute Wildbeobachtung solche Fälle
Noch deutlicher zeigte sich die Schwere der Verletzung nach dem Auskochen des Schädels: der linke Stirnzapfen war im hinteren Bereich besonders tief abgebrochen und hat einen Knochenchip von ungefähr 3 x 6 cm Größe aus der knöchernen Schädelkapsel mit gerissen (Bild rechts oben). An dieser Stelle war das Gehirn also nur noch durch die Hirnhaut von der Außenwelt getrennt. Zudem hatte die Fraktur des rechten Stirnzapfens eine Spaltbildung quer durch die knöcher-
Steinbock die Schwerter samt Stirnzapfen und Teilen des Schädelknochens regelrecht ausgerissen. Dass dieser Bock noch lebte, ja sogar noch geäst hatte (der Pansen war voll) grenzt beinahe an ein Wunder und die oft zitierte Bezeichnung von Gams- und Steinwild als Überlebenskünstler, hat hier dem Namen wohl alle Ehre gemacht. Am darauf folgenden Tag wurden nach längerer Suche das Wundbett, die Aufprallstelle und die ausgebrochenen Schwerter mit Teilen des Schädelknochens gefunden. Eine Recherche des Verfassers ergab, dass die Fallwildquote der 1983 natürlich angesiedelten Steinwildkolonie auf der Kanisfluh, seit dem Jahre 1997 bis zum heutigen Tage insgesamt 25 Stück Steinwild betrug, wobei allein im Lawinenwinter 1999 / 2000 acht Stück Steinwild als Lawinenopfer einer einzigen Lawine zu beklagen waren.
entdeckt werden können. Unnötiges Tierleid wurde damit verkürzt und in diesem Fall sogar das Wildbret und die Trophäe gerettet.
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Lustenauer Umweltschutzpreis 2011 Am 26. Jänner überreichten Bgm. Kurt Fischer und Umweltgemeinderat Thomas Mittelberger für die Initiative „Gemeinsam für den Kiebitz – Lebensraumaufwertung Schweizer Ried“ an folgende Organisationen gemeinschaftlich den Lustenauer Umweltschutzpreis 2011: Ornithologischer Verein „Die Drossel“, Naturschutzbund Vorarlberg, Ortsgemeinden Widnau, Schmitter und Au sowie die Auer und die Lustenauer Jägerschaft.
Erfolgreiche Kooperation mit Grundbesitzern, Landwirten, Ornithologen und Jägern Die Ursachen für den guten Bruterfolg sind vielfältig. Neben günstigen Witterungsbedingungen und geeigneten Fruchtfolgen in den Ackergebieten trug die hervorragende Kooperation mit den drei Ortsgemeinden Widnau, Schmitter und Au sowie deren Landwirten zum Bruterfolg bei. Zudem wird ein wesentlicher Zusammenhang mit der seit
Herbst 2008 grassierenden Staupe vermutet. Diese für Füchse meist tödliche Viruserkrankung dürfte in Verbindung mit einer intensiven Fuchsbejagung im Rahmen des von EU, Land, Gemeinden, Schweizer Ortsgemeinden und Vorarlberger Jägerschaft geförderten Projekts „Wiesenbrüterschutz in Vorarlberg“ für die verringerte Anzahl ausgeraubter Kiebitzgelege und die geringere Kükensterblichkeit verantwortlich sein. Hervorragende Landschaftsentwicklung in den Schweizer Riedern Während im nördlichen Schweizer Ried die durchgeführten Biotopverbesserungen und die konsequente Gebietsbetreuung schon seit einiger Zeit Früchte tragen, konnten im südlichen Schweizer Ried erst in den letzten Jahren ein neues Großbiotop angelegt und über 10.000 Laufmeter übersteile Grabenböschungen tierfreundlich abgeflacht und dadurch als Todesfallen für kleinere und größere Tiere entschärft werden. Quelle: Gemeindeblatt Marktgemeinde Lustenau
Foto: Studio 22
Kiebitz – vom Aussterben bedroht Mit 70 - 90 Brutpaaren gehört der Kiebitz zu den vom Aussterben bedrohten Brutvögeln in Vorarlberg. Seitdem der Naturschutzbund vor sieben Jahren mit der systematischen Erfassung dieses Bodenbrüters begonnen hat, wurden alljährlich zwischen fünf und 73 Kiebitzjunge flügge – ein zu geringer Wert für den langfristigen Bestandserhalt. 2010 – im Internationalen Jahr der Biologischen Vielfalt – gab es erfreuliche Neuigkeiten aus dem Lustenauer Ried: Ende Mai hielten sich im Rheintal 108 Kiebitzpaare auf, die bis
Ende Juli mindestens 189 Junge großzogen. Besonders gut war der Bruterfolg in den Lustenauer Riedgebieten, in denen 176 Jungvögel das flugfähige Alter erreichten. Dieser Erfolg belohnt langjährige gemeinsame Schutzbemühungen verschiedener Beteiligter: In mehreren Projekten förderte der Naturschutzbund Vorarlberg gemeinsam mit verschiedenen Partnern wie den Schweizer Ortsgemeinden Widnau, Schmitter und Au, den Lustenauer Niederwildrevieren und der Marktgemeinde Lustenau den Kiebitz und wertete seinen Lebensraum in den Schweizer Riedern auf.
Reinhard Hellmair (m.), Jagdschutzorgan der EJ Auer Ried und Obmann des Fachausschusses für Niederwild, wurde ebenfalls für seinen Einsatz um den Kiebitz mit dem Umweltschutzpreis geehrt.
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JÄGERINNEN & JÄGER
Vorarlberger Jagd
Gams als Überlebenskünstler Kurz vor Einsetzen der großen und ergiebigen Weihnachts-Schneefälle konnte der begeisterte Gamsjäger Reinhard Moosbrugger aus Schoppernau im EJ Revier Alpe Falz auf zirka 1.700 m (Diedamskopfgebiet) als Gastjäger, trotz heftigen Schneefalls und Schneesturm eine nicht führende, abnorme Gamsgeiß erlegen. Die Abnormität des linken Kruckenschlauches dieser 8jährigen Gamsgeiß stammt mit ziemlicher Sicherheit von Steinschlag oder überlebtem
Absturz – jedenfalls stellt die Trophäe für den Erleger eine besondere Rarität dar. Groß war die Überraschung, als nach dem Auskochen der Trophäe und des Unterkiefers auch noch ein Krankeitsbefall durch Strahlenpilz (Aktinomykose) feststellbar war. Typisch, und in diesem Fall gut zu sehen, ist der fast schwammartige Aufbau des Unterkieferknochens im entzündeten Bereich, typisch auch die kugelige Knochenauftreibung. Die Backenzähne links 3 / 4 und 5 fehlen total. Der glückliche Erleger möchte sich auf diesem Wege beim
Jagdpächterehepaar Erich und Hanni Herzog, sowie beim begleitenden Jagdschutz-
organ Rudolf Albrecht aus Au herzlich bedanken. Weidmannsdank!
Fo to : Reinhard Mo o sbrugger
Ro land Mo o s
Hochkapitale Gamsgeiß Pep i Brunner Die Freude ist Herrn Ing. Lorenzo Zippel ins Gesicht geschrieben, als er bei herrlichem Novemberwetter eine 18jährige hochkapitale Gamsgeiß erlegen durfte. Ing. Zippel war mit seinem Berufsjäger JO Manuel Nar-
din im Revier Eigenjagd Gamperdona im Nenzingerhimmel auf der Pirsch, als ihm dieses seltene Weidmannsheil widerfuhr. Dem glücklichen Erleger und seinem erfahrenen Pirschführer sprechen wir ein kräftiges Weidmannsheil aus!
Gamsgeiß mit Aktinomykose Ro land Mo o s Im Frühherbst des vergangen Jahres konnte der Jagdverfügungsberechtigte Eigenjagdbesitzer der EJ Gemstel-Schönisboden / Kleinwalsertal Franz Feuerstein mit seinem Jagdschutzorgan Johann Rüf aus Au bei einer Gamspirsch eine auffällig und beängstigend körperlich abgekommene Gamsgeiß erlegen. Die kapitale Geiß war nicht führend und hatte noch ein Wildkörpergewicht von ca. 12 kg. Der
Aufbruch ergab keinerlei Auffälligkeiten der inneren Organe, jedoch nach dem Auskochen des Schädels konnte man einen relativ frischen Bruch des Unterkiefers erkennen, vermutlich verursacht durch den Krankheitsbefall von Strahlenpilzerkrankung (Aktinomykose) und der Schwächung des aufgeschwemmten porösen Unterkieferknochens, was sich vermutlich äußerst schmerzhaft und behindernd bei der Aufnahme von
Äsung ausgewirkt hat. Die hochkapitale Krucke der 11jährigen Gamsgeiß (H 23 cm / Schlauchlänge 29 cm) zeigt Jahresringschübe bis zu 4 cm und hat vermutlich auch auf Grund der übrigen anatomischen Gegebenheiten nie ein Kitz geführt. Einen weiteren strengen Winter im hochalpinen Gelände dieses Gams- und Steinwildrevieres EJ Gemstel-Schönisboden hätte die Gamsgeiß mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht überlebt.
März / April 2012
JÄGERINNEN & JÄGER
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Rostige Wälder Landschaftsinstallationen Roland Moos Absolut im Trend moderner Garten- und Landschaftsarchitektur liegen derzeit nicht nur Antony Gormleys „Horizon Field“ Eisenmänner („rostige Gesellen“ siehe Beitrag Hubert Schatz, Ausgabe Jänner-Februar 2012) sondern auch eine Vielzahl skurriler, rostiger Eisenskulpturen, bizarr verbogener Fragmente und Hervorbringsel aus alten Geräteschuppen, landauf und landab in den schönen Hausgärten und gepflegten Rasenflächen unseres Ländles zu bestaunen. Früher hat man rostiges Eisen ganz selbstverständlicher Weise dem Sperrmüll, oder dem Alteisenhändler zugeführt
und nicht noch im eigenen Garten zur Schau gestellt… Eine besonders ansprechende und natürlich wirkende rostige „Landschaftsinstallation“ eines jungen Bregenzerwälder Künstlers gibt es derzeit auf der Schnepfegg zu bewundern (Schnepfegg = ein kleiner
regionaler Passübergang L 28 zwischen den beiden Bregenzerwälder Gemeinden Bizau und Schnepfau – ca. 900 m). Die eiserne Rotwildfamilie in Lebensgröße vor der imposanten Bergkulisse der Kanisfluh (2.044 m). Mit solchen „rostigen Gesellen“ könnten wir gut leben!
Turnier 66 der Jagdhornbläsergruppe Rotach Reinhart Häm m erle Unter dem Motto „Turnier 66“ feierte die Jagdhornbläsergruppe Rotach den Geburtstag ihres Leiters Reinhart Hämmerle. Eingeladen waren Jagdkolle-
gen, einige Freunde und eine befreundete Bläsergruppe aus Sigmaringen. Auf dem Anwesen von Reinhart Hämmerle in Sulzberg Thal wurden vier Bewerbe, nämlich Ku-
gelbewerb, Armbrust, Axtzielwurf und ein Axtzielhieb, ausgetragen. Die Siegesfeier, untermalt von Hörnerklängen, endete mit der Morgendämmerung.
Die Sieger: Kombination Kugel – Axtzielwurf: 1. Uli Dautermann – Leiter der Bläsergruppe 2. Hubert Vögel 3. Werner Wohlgenannt Sieger Armbrustbewerb: Anneliese Schmeh – Bläsergruppe Markdorf
Siegerbild: v.l. Anneliese Schmeh, Uli Dautermann, Werner Wohlgenannt, kniend Hubert Vögel, Peter Guter.
Seiger Axtzielhieb: Peter Guter – Bläsergruppe Rotach
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JÄGERINNEN & JÄGER
Vorarlberger Jagd
Weidmanns & Ski Heil zur 2. Jäger Ski WM Scharfes Auge, ruhige Hand, schneller Ski! Auf der Pirsch wie auch auf der Piste entscheidet eine Kombination aus Geschicklichkeit, Präzision und Ausdauer ü ber Erfolg und Misserfolg. Doch wer kann am Besten beides – Schuss fahren und Schü sse abgeben? Bei der 2. Jäger Ski WM wollen wir das herausfinden. Im Montafon – einem der schönsten Ski- und Jagdgebiete Österreichs – entschiedet sich heuer bereits zum zweiten Mal, wer sich zu Recht Jäger-Skiweltmeisterin und Jäger-Skiweltmeister nennen darf. Zwei Disziplinen mü ssen dafü r bewältigt werden. Die Teilnehmer fahren einen leichten Riesentorlauf mit zwei Durch-
gängen und mü ssen auf halber Strecke an einem Schießstand jeweils zwei Schuss abgeben. Wer in seinen zwei Läufen die geringste Zeitdifferenz herausfährt und die meisten Ringe erzielt, gewinnt am Ende die begehrten Titel. Neben interessanten Preisen nehmen die Sieger auch den außergewöhnlichen Titel „Weltmeisterin“ und „Weltmeister“ mit nach Hause. Und mit einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm trifft die Jäger Ski WM mit Sicherheit auch bei allen Begleitpersonen, Besuchern und Fans voll ins Schwarze. In diesem Sinne: Die Jagd auf den Titel ist eröffnet! Anmeldeschluss ist der 26. März 2012, 18.00 Uhr.
www.jaeger-ski-wm.com
44. Jägerskirennen des Bezirkes Bludenz Caroline Egger-Batliner Nicht Hubertus sondern Petrus war für diesen Anlass des Bezirkes Bludenz verantwortlich und er zeigte sich nicht von seiner besten Seite, denn er sorgte nicht nur für ergiebi-
gen Schneefall sondern vor allem auch für Verkehrschaos. Aufgrund letzterem waren von 87 gemeldeten nur 57 wetterbeständige Jägerinnen und Jäger pünktlich am Start. Die drei Damen und 54 Herren zeigten wieder einmal ihr
skifahrerisches Können, wobei auch die hervorragenden Schussleistungen hervorzuheben sind. Hervorzuheben sind hier besonders die ältesten Teilnehmer Herbert Meyer (Jahrgang 1929) sowie Egon Siebein (Jahrgang 1939). Gott sei es gedankt, verlief dieser Tag trotz den schlechten Begleitumständen unfallfrei. Ein großes Dankeschön ergeht an Hegeobmann Oskar Meyer (4.1. Brandnertal), der die verantwortungsvolle Aufgabe der Gesamtorganisation unter sich hatte, und seine Vielzahl an freiwilligen Helferinnen und Helfer. In gewohnter Manier hat unter seiner Leitung alles hervorragend geklappt.
Ein weiteres Dankeschön ergeht an den Skiclub Bürs unter der Leitung von Erich Plangg, für die technische Abwicklung des gesamten Rennens. Und ohne die Bergbahnen Brandnertal, welche für die Pistenpräparation und den Rettungsdienst verantwortlich waren, hätte dieses Rennen nicht durchgeführt werden können – herzlichen Dank! Nicht zuletzt Weidmanndank all denjenigen, welche mit Geld- oder Sachspenden zum Gelingen des Rennens beigetragen haben. Weitere Fotos sowie die Ergebnisliste finden Sie auf www.vjagd.at (Suchbegriff: Jägerskirennen)
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JÄGERINNEN & JÄGER
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Reger Zulauf beim 10. Vlbg. Raubwild-Fellmarkt Hubert Jäger, der Organisator des 10. Vorarlberger Raubwild-Fellmarktes konnte sich am 3. Februar über regen Zulauf freuen. Jägerinnen und Jäger, unter ihnen auch BJM Reinhard Metzler, sowie Interessierte aus dem ganzen Land schauten über den Tag verteilt im Winzersaal vorbei, um Bälge, Fellkreationen,
Felldecken oder Accessoires zu erstehen. Bei Kaffee und Kuchen oder bei einer Hirschwurst wurden Gedanken ausgetauscht und verschiedene Thematiken rund um die Jagd diskutiert. Die Textilkünstlerin Mag. Maria Baumschlager und die Fell-Spezialistin Claudia Bein zeigten jede Menge ih-
rer Fellkreationen und gaben auch gerne Tipps für die Verarbeitung. Einen herzlichen Weidmannsdank an Hubert Jäger für sein Engagement und die Organisation dieses einzigartigen Fellmarktes, sowie auch an seine Helferinnen und Helfer!
„Ich bin sehr zufrieden mit der Veranstaltung; die Besucher waren sehr interessiert und alle Fuchsbälge wurden verkauft“, so der Veranstalter Hubert Jäger (im Bild rechts).
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JAGD
Vorarlberger Jagd
91. Jägerball des Verein Grünes Kreuz
Der Jägerball vom Verein Grünes Kreuz versammelt nicht nur die heimischen Jäger und Freunde der Jagd zu
einem geselligen Beieinander abseits der Natur, sondern er will Botschaftsveranstaltung für eine lebendige und sinnvolle Jagdkultur in Österreich sein. Die Patronanz des Balles hat in diesem Jahr das Burgenland übernommen. LJM DI Peter Prieler, welcher in diesem Jahr den Ehrenschutz beim Vorarlberger Jägerball innehatte, eröffnete den 91. Jägerball des Verein Grünes Kreuz. Stellvertretend für die Vorarlberger Jägerschaft haben LJM Dr. Ernst Albrich mit Gattin Ingrid sowie Geschäftsstellenleiterin Carmen
Fo to s: Verein Grünes Kreuz
er Ende Jänner veranstaltete 91. Jägerball in der Wiener Hofburg, den Redoutensälen und der Spanischen Hofreitschule hat seit mehr als 100 Jahren einen Stammplatz im Ball-Kalender von Wien. Seit 1905 veranstaltet ihn bis auf kriegsbedingte Pausen ununterbrochen die Hilfsorganisation Verein Grünes Kreuz, eine ge meinnützige Einrichtung von Jägern für Jäger und ihre Familien in Österreich.
D
Kaufmann an diesem gesellschaftlichen Ereignis teilgenommen.
Veranstaltung für einen guten Zweck
Einzug der Landesjägermeister aus den Bundesländern.
Der Reinerlös des Balls wird vom Verein Grünes Kreuz gemäß den Statuten ausschließlich für die Unterstützung und Förderung von schuldlos in Not geratenen bzw. hilfsbedürftigen Personen des Jagd- und Forstwesens, deren Kinder und Witwen verwendet. Außerdem für die Förderung, Erhaltung und Nutzung der
frei lebenden Tierwelt unter Beachtung des Umwelt-, des Landschafts-, des Natur- und des Tierschutzes, sowie für die jagdliche Öffentlichkeitsarbeit.
Hintergrund Der erste, damals von österreichischen Adeligen organisierte Jägerball fand zu Beginn des vorigen Jahrhunderts in einem Wiener Hotel statt. Seit vielen Jahren öffnet regelmäßig die feierlich dekorierte Wiener Hofburg ihre Pforten für das traditionsreich-zünftige Ball-Event.
vjagd – Das Vorarlberger Jagdportal Wollten Sie schon immer wissen, wie man Wild köstlich zubereitet, wie zartes Fleisch entsteht, welche Tiere bei uns heimisch sind oder einfach nur, was in der Vorarlberger Jagd so läuft? www.vjagd.at – Das Vorarlberger Jagdportal Jagd in Vorarlberg, Wildküche, Wildbrethygiene, Wildtiere in Vorarlberg und vieles mehr www.vjaegerschaft.at – Die Vorarlberger Jägerschaft alles rund um den Verein Vorarlberger Jägerschaft www.vjagdzeitung.at – Die Vorarlberger Jagdzeitung online lesen, Artikel suchen oder einfach nur schmökern – hier können Sie es!
www.vjaegerschule.at – Die Vorarlberger Jägerschule Für alle Interessierten der Jagd als auch jene, die mehr über unsere Natur erfahren wollen. Jetzt abonnieren: Die Vorarlberger Jägerpost – alle 2-3 Wochen erhalten Sie über ein E-Mail Informationen über die neuesten Meldungen auf www.vjagd.at. Melden Sie sich gleich heute an unter www.vjagd.at
www.vjagd.at Schauen Sie rein und sehen, staunen und hören Sie!
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WAFFEN Repetierer SAUER 200, 8 x 68 S Zeiss Diavari, 2,5-10x52, Abs. 1 mit Patronenschaftmagazin, sehr gute Schussleistung, VKP € 2000. Verkauft Helmut Bischofer, Rankweil, Telefon 05522 44314 Verkauf Ferlacher BBF, Kal. 6,5x57/16-70, Zf. Hella Super, Telefon 0664 3444695 ANZEIGENVERWALTUNG: WWW.MEDIA-TEAM.AT
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