Vorarlberger Jagdzeitung Mai-Juni 2013

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Mai /Juni 2013

Vorarlberger

Jagd

Vorarlberger J채gerschaft


Aktuell

Titelbild Auerhenne Foto: Monika Dönz-Breuß

Impressum Anzeigenmarketing: MEDIA-TEAM GesmbH Interpark FOCUS 3 6832 Röthis Tel. 05523 52392 - 0 Fax 05523 52392 - 9 office@media-team.at Redaktion: Verantwortliche Redakteurin Mag. Monika Dönz-Breuß monika.doenz-breuss@vjagd.at Bezirk Bregenz OSR BJM-Stv. Roland Moos roland.moos@vjagd.at Bezirk Dornbirn Mag. Karoline von Schönborn karoline.schoenborn@vjagd.at Bezirk Feldkirch Christian Ammann christian.ammann@vjagd.at Bezirk Bludenz Akad. Jagdwirtin Caroline Egger-Batliner, jagd@dsl.li Medieninhaber und Herausgeber: Vorarl­berger Jägerschaft Markus-Sittikus-Straße 20 6845 Hohenems Tel. 05576 74633 Fax 05576 74677 info@vjagd.at www.vjagd.at Öffnungszeiten der Geschäftsstelle: Montag - Donnerstag von 08.00 bis 12.00 Uhr Freitag von 13.00 bis 17.00 Uhr Erscheinungsweise: 6x jährlich (jeden 2. Monat) Hersteller: Vorarlberger Verlagsanstalt GmbH, A-6850 Dornbirn, Schwefel 8, www.vva.at PEFC zertifiziert Dieses Produkt stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und kontrollierten Quellen. www.pefc.at

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INHALT

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Jägerball 2014 in der Wiener Hofburg – Patronanz Vorarlberg Megatrends als Chance für die Jagd Hegeschau in Kennelbach Bezirksversammlung Bregenz Hegeschau Dornbirn Mitgliederversamlung Dornbirn Kulturgut Jagd - Hegeschau Feldkirch Mitgliederversammlung der Bezirksgruppe Feldkirch Mitgliederversammlung der Bezirksgruppe Bludenz

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Erfolgreiche 8. Oberländer Jägertage mit Hegeschau Willi Kleboth ist Vorarlbergs Hirschrufmeister 2013 Neuer Landesgruppenleiter des Österr. Falknerbundes

Philatelietag

Wildbiologie 4 9 35

Narrische Hahnen – Narrische Hennen Zählen ist wieder angesagt: Birkwildzählung am 4. Mai Jägertagung Aigen im Ennstal

Rubriken 23 25 26 42 44 47 52

Tierarzt: Neue Wildbretanhänger Jagd & Recht: Der Jägernotweg Jagd & Tradition: Rechts und links Geschäftsstelle Veranstaltungen Bücherecke Kinderseite: O wie Otter

Waffe & Schuss 27 28

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Der Jäger als Konsument. Neu oder gebraucht? Tontaubenschießen der Bezirksgruppe Dornbirn

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Jägerschule

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Angehende Jungjäger im Silbertal Freie Fütterung im Schönenbach Jungjäger: Wildparkexkursion und Anschuss-Seminar Anschuss-Seminar für Ausbildungsjäger Präsentation der Recherchearbeiten

Jagdhunde

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Jahreshauptversammlung Klub Vorstehhunde Vorarlberg Jahresbericht ÖSHV Vorarlberg Von Vorprüfungen und enttäuschten Hundeführern

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Landesjagdhundetag

Jägerinnen & Jäger

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Geburtstage 3. Jäger-Ski-WM Eine Spende für die Schwächsten – für Kinder Hart erkämpftes und umso mehr erfreutes Weidmannsheil Jagd & Tourismus im Bregenzerwald Nenzing: Wild und Jägern auf der Spur

1. Bludenzer Jägerstammtisch

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Ist der Papa der Hirsch?

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Liebe Jägerinnen und Jäger

„Stell dir vor, es ist Jagdzeit und kein Jäger geht ins Revier“ Laut Vorarlberger Jagdgesetz kann dieser Fall nie eintreten: § 2 Inhalt und Ausübung des Jagdrechts (3) Die Jagdverfügungsberechtigten (Grundbesitzer) müssen ihre Jagdgebiete entweder selbst jagdlich nutzen, oder die Nutzung an Pächter übertragen. Im Klartext: Es muss gejagt werden. Variante 1: Der Pächter zahlt (oft sehr viel Geld) für: Jagdpacht, Landesabgabe, Jagdschutzorgan (mit Fahrzeug), Beiträge Hegegemeinschaft, Wildschaden etc. und trägt das Risiko behördlicher Sanktionen bei Nichterfüllung des Mindestabschusses (seit heuer noch höheres Risiko durch großteils viel höhere Abschussvorgaben). Der Verpächter kann seine Vorstellungen von jagdund forstwirtschaftlicher Zielsetzung natürlich bei Neuverpachtung im Vertrag einbringen, allerdings vielleicht unter Verzicht auf ein Maximum an Jagdpachterlös.

Variante 2: Selbstbewirtschaftung mit Abschussnehmern, welche für Abschüsse einzeln oder pauschal bezahlen. Sonstige Kosten, inkl. Landesabgabe von einem fiktiven Pachtwert (Durchschnitt der Nachbarreviere) und Risiken (Abschussplanerfüllung, Wildschaden) bleiben beim Grundbesitzer Variante 3: Selbstbewirtschaftung ohne „Zahler“: Grundbesitzer zahlen Jäger, tragen alle sonstigen Kosten und Risiken. Sie können natürlich auch selbst jagen, sofern sie die nötigen Voraussetzungen haben (Jagdkarte, jagdliche Verlässlichkeit). Jagdliches Können und Erfahrung wären auch nicht schlecht, sonst droht „Schiffbruch“. Das kann Mitgliedern von Jagdgenossenschaften und Weidebesitzern von Alpen einiges Geld kosten. Faktum bleibt: Es muss gejagt werden! Im Zuge der teilweise ebenso emotional wie unsachlich ge-

führten Diskussionen um TBC und Rotwildreduktion wurde von vielen Grundbesitzern und manchen ihrer Vertreter in Kammer und Waldverein die gesetzliche Ausgangslage entweder vergessen oder übersehen. Forderungen wie Totalabschuss, nach utopischen Erhöhungen der Mindestabschusszahlen zeigen bereits Folgen. Manche Pächter, gerade großer, teurer Jagden, werden in Zukunft nicht mehr bereit sein, bei diesem „Schwarzer Peter“-Spiel mit zu machen.

ohnehin für alle schwierigen Situation. Wir werden unser Möglichstes tun, brauchen Unterstützung und warnen rechtzeitig: Es kann sehr teuer werden für manche Grundbesitzer! Mit einem kräftigen Weidmannsheil,

LJM Dr. Ernst Albrich

Die Jägerschaft und der überwiegende Teil der Jäger vor Ort, stehen zu ihrer Verantwortung. Das beweisen die hohen Abschusszahlen der letzten Jahre und die heurigen Abschussplanbesprechungen. Wir erwarten von unseren Partnern Übernahme von Verantwortung, Augenmaß, faire Diskussionen trotz aller verständlichen Emotionen, ehrlichen Umgang und nicht Polemik, Stimmungsmache, Opportunismus als „Trittbrettfahrer“ in einer

Schusszeiten im Mai und Juni 2013 In den Monaten Mai und Juni 2013 darf in Vorarlberg folgendes Wild erlegt werden: Rotwild Schmaltiere, nichtführende Tiere und Schmalspießer (ab 01.06.) Schmaltiere und Schmalspießer (Randzone) (ab 16.05.) Tiere und Kälber (Randzone) (ab 16.06.) Rehwild Mehrjährige Rehböcke (ab 01.06.) Schmalgeißen, Bockjährlinge und nichtf. Geißen (ab 01.05.) Jungfüchse (ab 01.05.) Ganzjährig: Schwarzwild, Bisamratte, Marderhund, Waschbär

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Die Kinder der Waldspielgruppe staunten nicht schlecht, als sich ihnen eine Auerhenne nicht nur zutraulich näherte, sondern sie auch noch interessiert bis vor das Tipi verfolgte. Foto: Monika Dönz-Breuß

Narrische Hahnen / Narrische Hennen Monika Dönz-Breuß

Geschichten über Narrische Auerhahnen kennt fast jeder von uns – von „narrischen“ Hennen ist aber weit weniger bekannt. Dr. Hubert Zeiler berichtet, dass diese

Fotos: Ferdl Fleisch

Von „narrischen“ Auerhahnen wird bereits in alter Jagdliteratur immer wieder berichtet. Dies sind Vögel, die

besonders während der Fortpflanzungszeit jegliche Scheu vor dem Menschen verlieren, ja oft mit großer Angriffslust ihre Reviere gegen Menschen verteidigen.

Revieroberjäger Ferdl Fleisch wird von einem narrischen Auerhahnen angegangen (April 1972, Silbertal).

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Wildbiologie

dann menschliche Nähe oft regelrecht zu suchen scheinen. „Die Fluchtdistanz ist stark verringert und sie lassen sich sogar berühren. Das eigenartige Verhalten ist allerdings meist nur auf jene Zeit beschränkt, in der die Hennen den Balzplatz besuchen. Drohen sie tatsächlich einmal dem Menschen – was man sonst vor allem bei Hahnen sieht – so sträuben sie ihr Hals- und Kinngefieder und fächern den Stoß, ähnlich dem Hahn. Abnorme Hahnen wie Hennen sind fruchtbar, das weiß man aus der Gefangenschaft; die Vögel können durchaus auch alt werden, da ihr Verhalten natürlichen Feinden gegenüber normal ist.
Nach Ende der bei diesen Vögeln manchmal etwas verlängerten Fortpflanzungszeit kehrt in der Regel auch sonst wieder vollkommen unauffälliges Verhalten ein.“


gressionen später stark auf den Menschen richteten.“ Hinweise auf „verrückte“ Auerhühner häufen sich vor allem in Gebieten mit geringer bzw. mit stark rückläufiger Auerhuhndichte, so Dr. Hubert Zeiler. „Vielleicht ist es also auch das Verschwinden von geeigneten Lebensräumen und Fortpflanzungspartnern. Immerhin Grund genug, um verrückt zu werden, oder?!“ Ebenfalls im April 1972 - der gleiche Hahn balzt einen Jagdgast an.

Laut Dr. Hubert Zeiler geht Abnormes Verhalten nicht mit Krankheiten einher, sondern ist anscheinend eine artspezifische Eigenschaft des Auerhuhns. „Bei Birkhühnern, Hasel-, oder Schneehühnern tritt es nicht auf. Erklären kann man dieses Verhalten etwa mit ei-

nem überhöhten Spiegel des männlichen Geschlechtshormons Testosteron oder einer Fehlprägung auf den Menschen. Von Vögeln, die in Gefangenschaft aufgezogen wurden, weiß man, dass besonders jene Tiere, die in ihrer Jugend sehr zahm und anhänglich waren, ihre Ag-

wie man mit relativ wenig Aufwand die Lebensräume des Auerwildes wieder verbessern kann. 240 Seiten, davon 48 Seiten Farbtafeln mit über 100 Farbfotos und 50 SW-Zeichnungen. Exklusiv in Leinen. Preis: Euro 65,– ISBN: 978-3-85208-025-3 Österr. Jagd- und Fischerei-Verlag, 1080 Wien, Wickenburggasse 3, (01) 405 16 36/39, verlag@jagd.at, www.jagd.at

Literaturtipp: Hubert Zeiler 2001. Auerwild. Leben. Lebensraum. Jagd. Österr. Jagd- und FischereiVerlag. In dem Buch „Auerwild“ von Dr. Hubert Zeiler findet sich nicht nur eine klassische Lebensbeschreibung dieses Wildes, sondern auch detaillierte, durch zahlreiche Farbfotos gestützte Anleitungen,

93. Jägerball vom Grünen Kreuz 27. Jänner 2014, Wiener Hofburg Patronanz Vorarlberg Am 27. Jänner 2014 findet der größte österreichische Jägerball , der Ball vom Grünen Kreuz, zum 93. Mal in der Wiener Hofburg statt. Die Patronanz über dieses traditionsreiche Fest für alle österreichischen Jäger hat diesmal das Bundesland Vorarlberg. Diese Patronanz beinhaltet die maßgebliche Mitgestaltung der Eröffnungszeremonie mit dem Ziel,Vorarlberg als Bundesland mit großer jagdlicher Tradition und vielfältigem Weidwerk darzustellen. Um möglichst vielen ihrer Mitglieder und Freunde eine Reise nach Wien schmackhaft zu machen, hat die Vorarlberger Jägerschaft Reisepakete ausgearbeitet (siehe www.vjagd.at - Suchbegriff „93. Jägerball“). Zusätzlich zu diesen Reisepaketen müssen die Karten verbindlich bis zum 7. Mai 2013 bei der Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft oder über www.vjagd.at bestellt werden. Die Karten für den Ball finden üblicherweise reißenden Absatz und dementsprechend können verspätet eingelangte Kartenwünsche wahrscheinlich nicht mehr berücksichtigt werden.

Unser Ziel ist es, möglichst stark in Wien vertreten zu sein! WILDBIOLOGIE

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Individualisierung, Urbanisierung und Gesundheit – Megatrends als Chance für die Jagd Akad. Jagdwirtin Mag. Isabella Fürlinger Die Gesellschaft wandelt sich laufend und unaufhaltsam. Manchmal vollzieht sich der Wandel schleichend, dann wieder tauchen Neuheiten schlagartig auf und verändern unsere Lebensgewohnheiten im Handumdrehen. Nur allzu menschlich, versuchen wir am Status-Quo festzuhalten, denn Veränderung strengt an und nimmt uns das Gefühl von Sicherheit. Wie gehen wir als Jäger mit Erneuerung und Wandel um? Nutzen wir die Passion Jagd als Rückzugsort, der uns an Bekanntem und Bewährtem länger als notwendig festhalten lässt, also als eine Möglichkeit, uns der gesellschaftlichen Dynamik temporär zu entziehen und eine Weile im Stillstand zu verharren? Unter dem Vorwand von Tradi6

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tion und Brauchtum fühlen wir uns wohl und stehen Innovation und Neuheit eher kritisch gegenüber. Wenn sich jedoch Gesellschaft permanent verändert, muss sich dann nicht zwangsläufig auch die Jagd transformieren? Wie kann man den gesellschaftlichen Wandel darstellen um sich seine Auswirkungen auf die Jagd zu vergegenwärtigen? Schaut man sich die Veränderung der Gesellschaft an, muss man zunächst festlegen, was Gesellschaft ist, nämlich eine abgegrenzte Anzahl von Personen, die als soziale Akteure miteinander leben und interagieren. Karl Marx definiert Gesellschaft als die Gesamtheit der Verhältnisse zwischen Menschen. Wie aber können die Strukturveränderungen einer Gesellschaft betrachtet werden und sie greifbar und erlebbar wer-

den? Eine Möglichkeit, sich dieser Herausforderung zu stellen, ist den gesellschaftlichen Strukturwandel anhand von Megatrends zu beschreiben. Der deutsche Trendforscher Matthias Horx versteht unter einem Megatrend eine Veränderungsbewegung, die sich auf unterschiedliche Bereiche des Lebens auswirkt. Es handelt sich um langfristige Phänomene, die sich mindestens über ein halbes Jahrhundert erstrecken und alle Lebensbereiche erfassen. Es sind epochale Veränderungen, vielschichtig und komplex.

Individualisierung Individualisierung ist ein Trend, der das Anforderungsprofil zum Megatrend erfüllt. Darunter verstehen wir die Betonung der Einzigartigkeit jedes einzelnen Bürgers. Weg von der Massengesellschaft

hin zu individuellem Wohlergehen und Selbstverwirklichung. Mehr Wohlstand und die Transformation von der Produktionsgesellschaft zur Wissensgesellschaft eröffnen neue Entfaltungsmöglichkeiten. Jeder kann zum Beispiel in Casting-Formaten im Fernsehen sein besonderes Talent darstellen, seine Lebensziele individuell definieren und seinen Lebensstil, sexuelle Orientierung und Partner frei wählen. Das Bedürfnis des Einzelnen, sein Leben nicht entlang vorgegebener Pfade zu leben, sondern nach individuellen Wegen zu suchen, wirkt sich auch auf die Jagd aus. Nicht jagende Naturnutzer legen ein neues Selbstverständnis an den Tag und treten selbstbewusst auf. Egal ob Variantenskifahrer oder Mountainbiker, OutdoorSport wird als etwas wahrgenommen, das jedem Einzelnen zusteht. Der moderne


Naturnutzer lässt sich nicht mit pauschalen Abweisungen und jagdlicher Autorität von seinem Freizeitvergnügen abhalten oder darin beschränken. Er möchte im besten Falle im Einzelgespräch überzeugt und aufgeklärt werden. Individualität wird durch digitale Kommunikationsmedien unterstützt. Über Netzwerke können Routen und Wege dezentral verbreitet werden, eine einzelne Person hat keine Kontrolle über diese Informationen und somit ist jeder Versuch der Beschränkung zwecklos. Auch bei den Jägern zeigt sich eine Tendenz zu mehr Individualisierung. Die Jagd verliert an Professionalität und wird mehr und mehr zur Freizeitbeschäftigung. Der Status als Passion oder Berufung kommt mehr und mehr abhanden und so reiht sich die Jagd ein in eine Vielzahl von Freizeitbeschäftigungen, denen parallel nachgegangen wird.

Urbanisierung Als zweiter Megatrend mit interessanten Auswirkungen auf die Jagd ist Urbanisierung zu nennen. Verstädterung ist die Tatsache, dass Städte mehr denn je die neuralgischen Punkte unserer Welt sind, sie bilden zunehmend die wirtschaftlichen, kreativen und kulturellen Zentren. Seit Jahren erfreuen sich urbane Gebiete weltweit eines regen Bevölkerungszustroms. Das Jagen hat mit der Stadt nichts zu tun, mag der erste Eindruck sein, doch der täuscht. Immer häufiger sind wir damit konfrontiert, dass Wildtiere wie Füchse oder Wildschweine den urbanen Raum als Lebensraum mehr als bisher erobern und beanspruchen. Damit entstehen völlig neue Anforderungen an eine Jagd im städtischen Raum, für die wir unzureichend vorbereitet sind. Andererseits werden viele der bereits oben erwähnten Freizeitjäger eine urbane Gesin-

nung mitbringen, was massive Veränderungen für die Jagd in sich birgt. Denn der Städter hat mitunter einen ganz anderen Blick auf die Natur. Oft hört das Naturverständnis bei den eigenen Haustieren und dem eigene Reihenhausgarten auf. Diese Entwicklung stellt die Jägerschaft vor die Aufgabe, auch in Zukunft für ein entsprechendes Qualifikationsprofil bei der Jägerausbildung zu sorgen.

Gesundheit Zuletzt ist aus dem Pool der Megatrends noch das Thema Gesundheit herauszugreifen. Immerhin handelt es sich dabei um eine boomende Industrie, die die Grenzen des einfachen „Wellness-Trends“ schon lange hinter sich gelassen hat. Körperliche und geistige Fitness, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit zählen zu wichtigsten individuellen Zielen vieler Menschen. Auf den ersten Blick mag man sich fragen, was der Megatrend Gesundheit mit Jagd zu tun haben könnte, doch bei genauerem Hinsehen gibt es einige interessante Implikationen. Der Mensch entwickelt sich mehr und mehr zum proaktiven Gesundheitskonsumenten, was sich vor allem in der Wahl

der Lebensmittel zeigt. Eine rasante Zunahme an Bio-Lebensmitteln und das vermehrte Auftreten von diversen BioLäden sind Indikatoren dafür, dass Konsumenten immer besser informiert sein möchten über „ihre“ Nahrungsmittel. Transparenz wird zur Grundvoraussetzung für einen bewussten Lebensmitteleinkauf. Der Jäger wird nicht als Lebensmittelproduzent wahrgenommen, jedoch bietet er mit Wildbret ein reines Naturprodukt an, das jederzeit mit kommerziell erzeugten Fleischwaren in Konkurrenz treten kann. Das Wildtier führt weitgehend ein selbstbestimmtes Leben innerhalb einer Kulturlandschaft, und ist daher gegenüber Fleischprodukten aus Nutztierproduktion zu bevorzugen. Diese Tatsache müssen wir uns zu nutze machen, indem wir beginnen das Naturprodukt Wildfleisch professionell zu kommunizieren. Man kann noch weitere Megatrends betrachten, die Femininisierung, Vernetzung oder Globalisierung herausgreifen und analysieren, sich fragen, was all das für die Jagd bedeuten kann. Letztlich ist es jedem Einzelnen überlassen, mit offenen Augen die Transformation wahrzunehmen und in der Jagd umzusetzen. Die

Erkenntnis daraus könnte sein, dass der Aktionsspielraum wesentlich größer ist, wenn die Jäger proaktiv an Themen herangehen und beginnen, diese von sich aus zu thematisieren. Abwarten und zögerliche Reaktionen auf gesellschaftliche Veränderungen schränken den Handlungsspielraum erheblich ein und oft bleibt man ohne jede Handlungsoption über oder verschwindet im Wandel der Zeit zur Gänze. Veränderung betrifft uns, weil wir ein Teil davon sind. Daher sehen wir Wandel als das was er ist und uns bietet: eine Chance zur selbstbestimmten Weiterentwicklung. Literaturtipp: Matthias Horx 2011. Das Megatrend-Prinzip. Wie die Welt von morgen entsteht. DVA Dt. Verlags-Anstalt. ISBN 9783421044433 Mag. Isabella Fürlinger. 2012. Gesellschaftlicher Wandel und seine Auswirkungen auf die Jagd. Abschlussarbeit zum Universitätslehrgang „Jagdwirt/ In“. Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft (IWJ), Universität für Bodenkultur Wien.

Diese und andere Abschluss­ arbeiten von Absolventen des Lehrgangs finden Sie auf www.jagdwirt.at

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12 Punkte-TBC-Vorbeugemaßnahmen – Wichtiger Beitrag für mehr Sicherheit der Vieh- und Wildbestände Aufgrund der aktuellen TBCEntwicklung, ausgehend vom Tiroler Lechtal, haben Anfang April 2013 in Bregenz unter Vorsitz des Agrarreferenten der Vorarlberger Landesregierung Vertreter der Landwirtschaft, Jägerschaft sowie der Jagd-, Forstund Veterinärbehörde im Rahmen des Wald-Wild-Dialoges einen 12 Punkte-Maßnahmenkatalog im Interesse der Sicherheit für die Vieh- und Wildbestände erarbeitet. Damit soll das Risiko einer allfälligen Übertragung von Tuberkulose zwischen Rotwild und Weidevieh auf den vorarlberger Alpen hintangehalten werden. Für die bisherige gute Zusammenarbeit und den großen Einsatz vor Ort dankte der Agrarreferent der Landesregierung allen Beteiligten sehr herzlich. Die 12 Schwerpunktmaßnahmen im Überblick: 1. Anhebung der Mindestabschussvorgaben beim Rotwild nach den Festlegungen der heurigen AbschussplanVerordnung von bis zu 40 % in Gebieten mit hohen Rotwildbeständen sowie in den Grenzgebieten zu Tirol und zum Allgäu. 2. Unterschiedlich je nach Wildregion: Vorverlegung der Schusszeit auf Rotwild, Aufhebung der Klasse IIa bei entsprechender Quoten­ erfüllung, allgemeine Abschussquotenvorschreibung für Kahlwild, Optimierung der Grünvorlage des Rotwildes.

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3. Sammlung von Erfahrungen über den Einsatz von Schalldämpfergewehren in bestimmten Revieren als Maßnahme zur Minimerung von Störungen im Zuge der Reduktion des Rotwildbestandes. 4. Erproben bzw. Umsetzen von effizienten Bejagungsstrategien, allenfalls auch „diagnostischen Entnahmen“ von Rotwild, zur Erfüllung des TBC-Stichprobenplanes. 5. Einhaltung einer landesweit strengen Fütterungshygiene beim Rotwild und Weidehygiene beim Weidevieh: a. Wildfütterungen müssen in Absprache zwischen den Jagdverantwortlichen und der Hirtschaft während der Weidezeit so eingezäunt werden, dass ein Kontakt des Weideviehs mit der Wildfütterungseinrichtung hintangehalten wird. b. Entfernung von für das Wild zugänglichen RinderSalzlecksteinen und ausgelegtem Futter. c. Wild-Salzlecken sind so zu situieren, dass der Zugang von Weidevieh verhindert ist. 6. Erhöhung der TBC-Stichproben landesweit von 250 auf 310 mit differenzierter Zuteilung an die TBC-Beobachtungszonen. 7. Verstärkte Untersuchung von erlegtem Rotwild in der Wildregion 2.1 (Silbertal): Flächendeckende Beprobung von Kahlwild älter als ein

Jahr, indem die Häupter samt den Rachenlymphdrüsen zur TBC-Untersuchung beim Amtstierarzt vorzulegen sind. Bis zum 15. Juni 2013 (Alpauftrieb) ist sämtliches erlegte Rotwild dem Amtstierarzt zur Kontrolle vorzulegen. 8. Installierung einer Arbeitsgruppe mit Vertretern von Landwirtschaft, Jägerschaft, Jagd- und Veterinärbehörde durch die Bezirkshauptmannschaft Bludenz zur Beobachtung der Situation in der Wildregion 2.1 (Silbertal) mit monatlichem Jour fixe zur Festlegung notwendiger Maßnahmen. 9. Bei Bedarf Einsetzen von Arbeitsgruppen auch in weiteren Wildregionen bzw. Teilregionen durch die Jagdbehörde zur fachlichbehördlichen Begleitung der Rotwild-Abschussvorgaben und erforderlicher Maßnahmenkombinationen aus Alpwirtschaft, Forst und Jagd. 10. Gezielte fachlich aufbereitete Informationen der zuständigen Organisationen an die Alp­ besitzer, das Alp­ personal, die Jagdnutzungsberechtigten und die Jagdschutzorgane zur Wahrnehmung von TBCVerdachtsfällen sowie über Verhaltens- bzw. Bewirtschaftungsempfehlungen zur Vermeidung der TBCÜbertragung bzw. Verbreitung. 11. Bei Bedarf gezielte Öffentlichkeitsarbeit der zu-

ständigen Organisationen betreffend TBC (z.B. an Gemeinden). 12. Abstimmung der Besatzdichte und Weidedauer auf Alpen an die vorhandene Futterfläche. Die Fachleute sind sich einig, dass aufgrund der aktuellen TBC-Situation von keiner besonderen Gefährdung für den Menschen auszugehen ist, weder im Zuge von Wanderungen, noch bei der Besichtigung von Ställen. Tourismus und Gastronomie können auch weiterhin auf hochwertige heimische Regio­ nalprodukte vertrauen. Die notwendigen Maßnahmen sind nur im gemeinsamen Miteinander der berührten Interessengruppen und Behörden erfolgreich umzusetzen, damit Vorarlberg auch in Zukunft den Status TBC-frei halten kann. Aus diesem Grund ersucht der Agrarreferent der Landesregierung die betroffenen Alp- und Jagdausschüsse, Eigenjagdbesitzer, Jagdausübenden und Jagdschutzorgane sowie Alp­ verantwortlichen und Alpbewirtschafter um die Fortsetzung ihrer verantwortungsvollen Arbeit. Die Gemeindeverantwortlichen bittet er, insbesondere durch geeignete touristische Lenkungsmaßnahmen, die TBCVorsorgemaßnahmen aktiv zu unterstützen. Eine konsequente Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen ist ein wichtiger Beitrag für mehr Sicherheit für unsere Vieh- und Wildbestände. Entgeltliche Einschaltung des Landes Vorarlberg


Der Fachausschuss für Raufußhühner berichtet:

Zählen ist wieder angesagt! Landesweite Birkwildzählung am 4. Mai 2013

In den Zählblättern wird um Unterscheidung von Schneidern und Althahnen ersucht. Nebenstehendes Bild soll verdeutlichen, wie Schneider (li.) und Althahnen (re.) unterschieden werden können.

Das Birkhuhn ist in Vorarlberg ganzjährig geschont. Wie bereits in den vergangenen Jahren hat die Vorarlberger Jägerschaft für das Jahr 2013 bei den Bezirkshauptmannschaften um Ausnahmegenehmigungen des Abschusses von Birkhahnen im Rahmen des Artikels 9 der Vogelrichtlinie angesucht. Der freigegebene Abschuss der Birkhahnen ist jedoch an Verpflichtungen gebunden: • getätigten Abschuss unverzüglich der Bezirkshauptmannschaft mittels Abschussmeldekarte unter

Angabe des Erlegungsortes und -zeitpunktes melden • Berichtspflicht des Jagdnutzungsberechtigten über Lebensraum- und Bestandessituation (siehe links) • Bestandeserhebung

In den Zählblättern wird um Unterscheidung von Schneidern und Althahnen ersucht. Obenstehende Graphik soll verdeutlichen, wie Schneider und Althahnen unterschieden werden können. Wir bitten Sie, auch heuer wieder an der Birkwildzäh-

lung teilzunehmen. Der Umgang mit diesen Daten ist streng vertraulich! Werden keine Zählblätter abgegeben, so befindet sich auch kein Birkwild in diesem Revier und ist damit auch kein Birkhahn schussbar. MDB

Aufgrund des letzteren findet am 4. Mai 2013 (mit Aus­ weichtermin 5. Mai) wieder die landesweite Birkwildzählung statt. Die Zählblätter wurden an die Hegeobmänner übermittelt, welche sie an die jeweiligen Reviere verteilen.

§4 Informations- und Meldepflicht Der Jagdnutzungsberechtigte hat der zuständigen Bezirkshauptmannschaft bis zum 20.06.2013 einen getätigten Abschuss zu melden und in der Abschussliste einzutragen sowie einen schriftlichen Bericht über die Lebensraum- und Bestandessituation des Birkwildes im betreffenden Jagdgebiet zu erstatten. Dieser Bericht an die zuständige Bezirkshauptmannschaft ist anhand eines vorgegebenen Formblattes („Checkliste“) auch dann zu erstatten, wenn im betreffenden Jagdgebiet der freigegebene Birkhahn-Abschuss nicht getätigt wurde. Als Service der Vorarlberger Jägerschaft finden Sie eine Ausfüllhilfe für die „Checkliste Birkwildbericht“ als Vorlage unter: www.vjagd.at/2013/birkwildzaehlung-2013

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Hegeschau in Kennelbach – ein Publikumsmagnet! Roland Moos Getreu dem letztjährigen Motto „Offen und transparent für alle!“, fand auch heuer wieder die Hegeschau des Bezirk Bregenz im Schindlersaal in Kennelbach vor einem großen und breit gefächerten Publikum statt. Insgesamt 1.450 Schalenwildtrophäen aus allen Talschaften des Bezirkes Bregenz wurden in einer sauberen und übersichtlichen Präsentation – differenziert nach Altersklassen und Qualitätsstufen – vom „Haus-Chef“ Hubert Sinnstein und seinem Arbeitsteam zur öffentlichen Schau gestellt. Dass sich die Jäger mit ihrem Tun, ihren Leistungen und ihren erbeuteten Trophäen vor der Öffentlichkeit nicht verstecken müssen, bewies allein schon die Tatsache, dass vor allem auch viele Nichtjäger und viele interessierte Leute

Ehrengäste: Sitzreihe rechts: LR Ing. Erich Schwärzler, LJM Dr. Ernst Albrich, Kreisjägermeister v. Lindau A. Fritze, BJM LJM-Stv. Sepp Bayer, Geschäftsstellenleiterin Carmen Kaufmann, Dr. Norbert Greber.

aus der Bevölkerung die Hegeschau besuchten und an den Führungen teilnahmen.

Abwechslungsreiches Programm Beginnend mit der behördlichen Trophäenvorlage und der Trophäenbewertung durch die Auswertungskommission am Donnerstag, waren vor allem der Freitag und Samstag für die öffentliche

Schaustellung, für Schülerund Erwachsenenführungen, sowie als Anziehungs- und Treffpunkt für viele Jägerinnen und Jäger aus nah und fern gedacht. Auch der schon zur Tradition gewordene Unterhaltungsnachmittag am Freitag mit den Bregenzerwälder „Bergziegen“ bei hausgemachten Kuchen und Kaffee, lockte wieder zahlreiche Jäger und Gäste in den anheimelnden

Die Besten Punkte Erleger Revier Hirsch 221,29 Josef Steurer 199,99 Franz Wirth 194,68 Friedrich Kessler

EJ Rubach EJ Halden GJ Schwende / Egg

Rehbock 133,80 Peter Frei 126,73 E. Burtscher 126,30 Max Drechsel

GJ Bezau III GJ Egg III GJ Hirschegg – Küren

Gamsbock 107,30 Beat Wolfer 106,85 Alois Beck 106,23 Harald Haller

GJ Au – Sonnseite EJ Uga Damüls EJ Unterdidams

Gamsgeiß 104,00 Oliver Müller-Marc 100,95 Paul Amos 99,53 Beat Wolfer

EJ Auen – Ifen EJ Mellenstock GJ Au – Sonnseite

Steinbock 201,30 Günther Bauer

EJ Wurzach

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Schindlersaal nach Kennelbach. Beim festlichen Jägerabend, der von der Jagdhornbläsergruppe Kleinwalsertal unter Hornmeister Flori Ritsch und der Bauernkapelle Kennelbach musikalisch gestaltet wurde, konnte BJM HM Hans Metzler im vollbesetzten Schindlersaal den Hausherrn Bürgermeister Hans Bertsch, LR Ing. Erich Schwärzler, LAbg. Rudi Jussel, Alt-NR Dr. Reinhard Bösch, Landesveterinär Dr. Norbert Greber, Landeswildbiologe DI Hubert Schatz, KR Manfred Vonbank und LJM Dr. Ernst Albrich begrüßen. Seine weiteren Grußworte galten den Bezirksjägermeistern, den Jagdsachbearbeitern der Bezirkshauptmannschaften, den führenden Landesbeamten von Forst und Verwaltung und schlussendlich der gesamten anwesenden Jägerschaft und den Gästen. DI Hubert Schatz kommentierte im Anschluss in einer prägnanten Kurzvorstellung die getätigten Abschüsse nach Erfüllungsquote und Qualitätsstufen und konnte somit der Bezirksjägerschaft ein absolut gutes Zeugnis, gepaart mit vorbildlicher jagdli-


cher Disziplin, ausstellen. Revierjäger HO Diethelm Broger, Vorsitzender der Auswertungskommission, überreichte nach überlieferter jagdlicher Tradition und Brauchtum den glücklichen Erlegern der besten Trophäen die Ehrenbrüche, selbstverständlich „fein gewürzt“ mit den persönlich dazu passenden Kommentaren. „Auch wenn in puncto Trophäenbewertung einzelne Bezirke eigene Wege beschreiten, sind wir nach wie vor stolz auf unsere traditionelle, überlieferte Form der Hegeschau und ich bin glücklich eine so große und besucherreiche Fachveranstaltung mit unseren engagierten Funktionären und Helfern wieder reibungslos und erfolgreich über die Bühne gebracht zu haben,“ so BJM HM Hans Metzler.

Riesiger Ansturm der Schulen auf die Hegeschau „Leider konnten wir nicht alle interessierten Schulklassen zu den Führungen aufnehmen, das hätte ganz einfach unsere räumliche und zeitliche Kapazität bei weitem überschritten“, so der verantwortliche Projektleiter BJM-Stv. Roland Moos. Auf Einladung der Bezirksjägerschaft Bregenz waren über den Landesschulrat Vorarlberg alle 90 Pflichtschulen des Bezirkes eingeladen, die Hegeschau zu besuchen. Siebzehn Schulen mit 25 Schulklassen und insgesamt über 320 Schülern der Alterszielgruppe 7-12 jährige, sowie etwa 50 Lehrer, Begleitpersonen und Eltern sind der Einladung gefolgt und wurden von 17 Jagdschutzorganen,

Jägerinnen und Jägern, Forstleuten der Forstabteilung und DI Anna Pichler von der Naturschutzanwaltschaft im rotierenden Stationsbetrieb durch die acht Stationen der Hegeschau geführt. Stationen: • Hegeschau Saal mit 1.450 Schalenwildtrophäen und Präparaten • Sonderausstellung: „Wildtiere im Lebensraum Wald“ und heimische Greifvögel • Respektiere deine Grenzen • Ein Tierpräparator bei der Arbeit (Hubert Ratz) • Geweih- und Hornträger (Geweihaufbau) • Jägerrumpelkammer mit Jägerutensilien • JO HM Dieter Schneider aus Höchst mit seinem lebenden Uhu • Tierstimmenimitator JO Johann Rüf aus Au mit kleiner Wild- und Vogelkunde

Zum Abschluss der Führungen gab es für alle Kinder eine Jause, Wildtierkalender, Quizfragebögen und Broschüren zur Nachbereitung im Unterricht, sowie altersgerechte Malhefte und Jagdgeschichtenbücher für die Klassenbüchereien. „Alle Schulklassen, denen wir leider absagen mussten, werden in den nächsten Wochen an ihren eigenen Schulen von uns in Form von Unterrichtsbesuchen, Exkursionen, Fütterungsbegehungen, oder Gemeinschaftsvorführungen im Sach- oder Biologieunterricht betreut und „bedient“, so Roland Moos. „Das stetig wachsende Interesse der vielen Pflichtschulen an der Natur, an Wild und Jagd, zeigt sehr deutlich, wie wichtig dieses Bildungssegment für uns Jäger ist, und dass wir eigentlich hier überall offene Türen einrennen.“

Abschüsse nach Altersklassen im Jagdjahr 2012 / 13 im Bezirk Bregenz Hirsch Klasse I Klasse II Klasse IIa Klasse III

20 11 2 145

Rehbock Mehrjährige Jährlinge

588 455

Gamsbock Klasse I Klasse II Klasse III

37 23 39

Gamsgeiß Klasse I Klasse II Klasse III

28 37 51

Steinbock Klasse I Mittelklasse Jugendklasse

1 2 4

Steingeiß Klasse I Klasse II Klasse III

3 1 3

Gesamt Trophäenträger: 1.450

JO Bernhard Strolz mit Kindern bei der Station „Geweih- und Hornträger“.

DI Anna Pichler von der Naturschutzanwaltschaft mit Kindergruppe bei der Station „Heimische Greifvögel.

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Rückblick auf geballtes Jahresprogramm Mitgliederversammlung der Bezirksgruppe Bregenz Roland Moos Mit der Begrüßung und der feierlichen Überreichung der Treueabzeichen für langjährige Mitgliedschaft eröffnete BJM HM Hans Metzler die Bezirksversammlung 2013.

Aktuelle TBC-Situation Zur aktuellen TBC-Situation nahm Landesveterinär Dr. Norbert Greber in einem prägnanten Kurzreferat Stellung (siehe auch Vorarlberger Jagdzeitung März-April 2013, Seite 36). „Es besteht kein Grund, in Panik oder Hysterie zu verfallen, aber wir müssen auch in Zukunft höchst wachsam sein und vor allem die Beprobungen bei Rindern und Rotwild akribisch genau weiterführen.“ Mit dem Dank für die äußerst positive Zusammenarbeit mit der Jägerschaft und mit dem besonderen Dank an die „Kundigen Personen“ und Jagdschutzorgane schloss Dr. Greber seine Ausführungen.

Rückblick In einer rekordverdächtigen Rückschau ins vergangene Vereinsjahr ließ BJM HM Hans Metzler das Jahr Revue

passieren, wobei sich dieser Bogen von diversen Projekten der Öffentlichkeitsarbeit, über Tontaubenschießen, Abwurfstangenschau, Hubertusfeier, Jägerweihnacht in Thal, bis hin zum Landesjägerball sowie Bezirksausschusssitzungen, unzählige Behördenkontakte, Begehungen, Besprechungen und Streitschlichtungen u.ä.m., spannte.

Dank und neue Herausforderungen In ihren Grußworten überbrachten LR Ing. Erich Schwärzler und LJM Dr. Ernst Albrich nicht nur die besten Grüße und Wünsche, sondern auch den Dank an die Bezirksjägerschaft für ihren ganzjährigen unermüdlichen Einsatz, für die sehr gute Erfüllung der Abschussplanvorgaben und die hervorragende Zusammenarbeit im Zuge der TBC-Bekämpfung. Beide brachten auch ihre Sorge über die verschärfte TBC-Situation im Lande zum Ausdruck, wobei es zukünftig unerlässlich sein wird, in ganz bestimmten Regionen mit hohen Rotwildbeständen, hier nachhaltig zu reduzieren.

„Gold“ Jubilare für 40–jährige Treue: v.l. BJM Hans Metzler, Flori Ritsch, Josef Anton Natter, Josef Moosmann, Hans Metzler, Carmen Kaufmann, LJM Dr. Ernst Albrich , HO HM Bartle Muxel.

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Vorarlberger Jagd

JAGD

„Wachsamkeit und Besonnenheit, sowie revierübergreifende Zusammenarbeit und jagdliche Vernunft, sind das Gebot der Stunde“, so der einhellige Appell an die anwesende Jägerschaft.

„Dicke Luft“ Bezirksjägermeister HM Hans Metzler nahm abschließend die Gelegenheit wahr, um „seine“ Jäger über einige Vorfälle zu informieren. Auch er zeigte sich bestürzt über die aktuellen TBC-Fälle im Silbertal und meinte, dass es hier sicherlich, bedingt durch neue Erkenntnisse, zu einem Umdenken in Ruhe und Vernunft von Seiten der Jäger, Grundbesitzer und Landwirten kommen müsse. Noch mehr bestürzt aber zeigte sich BJM Metzler in diesem Zusammenhang über die unqualifizierten Schuldzuweisungen diverser „Trittbrettfahrer“, die sich alle plötzlich zu selbsternannten kompetenten Forst-, Jagdund Veterinärmedizinischen

Fachexperten emporhievten. Das „berühmte Fass“ zum Überlaufen gebracht haben aber dann sehr ärgerliche Vorfälle im Zuge der amtlichen Abschussverhandlungen, wo besonders Vertreter der Landwirtschaftskammer Vorarlberg und des Waldvereines sich zu äußerst beschämenden und unwahrhaften verbalen Wortergüssen sich hinreißen ließen. „Das brauchen wir wirklich nicht! Hier wurden die Grenzen des guten Geschmackes und der Anständigkeit eindeutig überschritten, ebenfalls die Prinzipien der Gleichwertigkeit auf partnerschaftlicher Augenhöhe und der sogenannten Handschlagqualität mit Füßen getreten!“, so BJM HM Hans Metzler. Mit dem persönlichen Weidmannsdank an alle verantwortungsbewussten Jäger, Funktionäre und Behördenvertreter schloss der BJM die Bezirksversammlung 2013.

Treueabzeichen Für langjährige Mitgliedschaft in der Vorarlberger Jägerschaft wurden folgende Jäger mit dem Treueabzeichen ausgezeichnet. Bronze (20 Jahre) Mario Bär, Au Hermann Berchtold, Schwarzenberg Hans Rudi Dietrich, Mellau Gerhard Fessler, Hörbranz Anton Fröis, Bezau Dr. Walter Fürst, Bregenz Karl Grissemann, Andelsbuch Hermann Heidegger, Egg Werner Jäger, Bregenz Karl Moosbrugger, Bezau Alfred Vadder, Marl - D Silber (30 Jahre) Walter Bär, Andelsbuch Georg Fessler, Kennelbach

Dr. Wilfried Längle, Wolfurt Herbert Mangold, Hörbranz Anton Meusburger, Bizau August Willi, Riefensberg Gold (40 Jahre) Konrad Bader, Andelsbuch Hans Metzler, Andelsbuch Ehrenfried Moosbrugger, Bezau Josef Moosmann, Mellau Josef Anton Natter, Egg Florian Ritsch, Riezlern Kleinwalsertal


JAGD

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Hegeschau Dornbirn Karoline von Schönborn Am 15. Februar lud LJMStv. BJM Sepp Bayer zur 44. Bezirksversammlung in das Kolpinghaus nach Dornbirn. Nach der Eröffnung durch das Jagdhornbläserensemble Rotach begrüßte BJM Sepp Bayer alle Ehrengäste sowie alle JägerInnen, die so zahlreich der Einladung gefolgt waren. Allen voran LJM Dr. Ernst Albrich, BJM Hans Metzler und BJM Lothar Tomaselli, Landeswildbiologe DI Hubert Schatz, Geschäftsstellenleiterin Carmen Kaufmann sowie den Landesveterinär Dr. Norbert Greber. BJM Sepp Bayer gab einen kurzen Abriss über das vergangene Jahr sowie die nahe Zukunft, hier zu erwähnen das Rhesi-Projekt, das neue Jagdmuseum in Frastanz, die Mariazeller Erklärung, das TBC-Problem, Projekt Wiesenbrüterschutz, das Tontaubenschießen, das Jägerkränzle usw. – es gab und gibt viel

Neues und Spannendes im vergangenen und laufenden Jagdjahr. Umweltstadtrat Kurt Raos überbrachte Gruß- und Dankesworte der Emser Stadtvertretung und bedankte sich bei den JägerInnen im Wissen, dass Jagd Arbeit ist, für den geleisteten Beitrag, den die JägerInnen für die Umwelt und Mitmenschen erbracht haben. Landeswildbiologe DI Hubert Schatz überbrachte Grüße von Landesrat Ing. Erich Schwärzler, verbunden mit Dank für die gute Abschussplanerfüllung. Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich bedankte sich für die geleistete Arbeit und wünscht allen JägerInnen ein erfolgreiches und unfallfreies Jagdjahr 2013/2014. Ein sehr interessanter Vortrag von DI Willi Küng, Leiter der Forstabteilung, über die Waldsituation im Bezirk Dornbirn zeigt auf,

wie Jagd und Wild, die Wildschadenssituation sowie das Wildschaden-KontrollzaunSystem zu sehen sind. Mit einem weiteren sehr interessanten Vortrag von Landesveterinär Dr. Norbert Greber über das Thema „Fuchsbandwurm“ und „Tuberkulose“ ging die 44. Bezirksversammlung zu Ende.

Ein besonderer Weidmannsdank an die Organisatoren Carmen Kaufmann sowie BJM-Stv. Bruno Metzler, das Jagdhornbläserensemble Rotach unter der Leitung von Reinhart Hämmerle sowie Roswitha Bohle, Wernfried Amann und Herbert Bohle für die dekorative Gestaltung.

Die Besten Punkte Erleger Revier Rehbock 117,08 Theo Marte 116,05 Stephan Längle 109,05 Norbert Hämmerle

GJ Fallenberg EJ Wiesberg GJ Ried Nord

Gamsbock 93,25 Andreas Tomaschek 93 Walter Palmers 90,05 Karl Matt

EJ Oswald EJ Süns EJ Valors

Gamsgeiß 91,80 Peter Wiesbauer 80,95 Stefan Metzler

EJ Obermörzel EJ Binnel

Foto: Stephan Hohn

Abschüsse nach Altersklassen im Jagdjahr 2012 / 13 im Bezirk Dornbirn Hirsch Klasse I Klasse II Klasse IIa Klasse III

0 1 1 3

Rehbock Klasse I Klasse II Klasse III

54 59 77

Gamsbock Klasse I Klasse II Klasse III

5 4 25

Gamsgeiß Klasse I Klasse II Klasse III

2 11 16

Gesamt Trophäenträger: 258

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Vorarlberger Jagd

JAGD


Mitgliederversammlung 2013 der Bezirksgruppe Dornbirn Am 15. Februar lud LJMStv. BJM Sepp Bayer zur 44. Bezirksversammlung in das Kolpinghaus nach Dornbirn. Nach der Eröffnung durch das Jagdhornbläserensemble Rotach begrüßte BJM Sepp Bayer alle Ehrengäste sowie alle JägerInnen, die so zahlreich der Einladung gefolgt waren. Allen voran LJM Dr. Ernst Albrich, BJM Hans Metzler und BJM Lothar Tomaselli, Landeswildbiologe DI Hubert Schatz, Geschäftsstellenleiterin Carmen Kaufmann sowie den Landesveterinär Dr. Norbert Greber. BJM Sepp Bayer gab einen kurzen Abriss über das vergangene Jahr sowie die nahe Zukunft, hier zu erwähnen das Rhesi-Projekt, das neue Jagdmuseum in Frastanz, die Mariazeller Erklärung, das TBC-Problem, Projekt Wiesenbrüterschutz, das Tontaubenschießen, das Jägerkränzle usw. – es gab und gibt viel Neues und Spannendes im vergangenen und laufenden Jagdjahr. Umweltstadtrat Kurt Raos überbrachte Gruß- und Dankesworte der Emser Stadtver-

Fotos: Stephan Hohn

Karoline von Schönborn

v.l.: Schriftführer Erich Scheffknecht, Kassier Walter Hagen, BJM-Stv. Bruno Metzler, LJM Dr. Ernst Albrich, BJM Sepp Bayer.

tretung und bedankte sich bei den JägerInnen im Wissen, dass Jagd Arbeit ist, für den geleisteten Beitrag, den die JägerInnen für die Umwelt und Mitmenschen erbracht haben. Landeswildbiologe DI Hubert Schatz überbrachte Grüße von Landesrat Ing. Erich Schwärzler, verbunden mit Dank für die gute Abschussplanerfüllung. Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich bedankte sich für die geleistete Arbeit und wünscht allen JägerInnen ein erfolgrei-

ches und unfallfreies Jagdjahr 2013/2014. Ein sehr interessanter Vortrag von DI Willi Küng, Leiter der Forstabteilung, über die Waldsituation im Bezirk Dornbirn zeigt auf, wie Jagd und Wild, die Wildschadenssituation sowie das Wildschaden-Kontrollzaun-System zu sehen sind. Mit einem weiteren sehr interessanten Vortrag von Landesveterinär Dr. Norbert Greber über das Thema „Fuchsband-

wurm“ und „Tuberkulose“ ging die 44. Bezirksversammlung zu Ende. Ein besonderer Weidmannsdank an die Organisatoren Carmen Kaufmann sowie BJM-Stv. Bruno Metzler, das Jagdhornbläserensemble Rotach unter der Leitung von Reinhart Hämmerle sowie Roswitha Bohle, Wernfried Amann und Herbert Bohle für die dekorative Gestaltung.

Treueabzeichen Für 20jährige treue Mitgliedschaft erhielten fünf Personen das Treueabzeichen in Bronze. Karl Halbeisen, Dornbirn Oswin Häfele, Hohenems Reinhard Hellmair, Lustenau Markus Hummel, Altach Martin Wohlgenannt, Hohenweiler v.l.: BJM Sepp Bayer, Stephan Längle, Theo Marte, Martin Rhomberg, LJM Dr. Ernst Albrich.

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Hegeschau – Kulturgut Jagd der Bezirksgruppe Feldkirch Christian Ammann Die diesjährige Hegeschau unter dem Motto „Kulturgut Jagd“ der Bezirksgruppe Feldkirch, fand am 23. und 24. März 2013 im Vinomnasaal in Rankweil statt. Viele Besucher konnte die Bezirksgruppe Feldkirch unter der Führung von BJM Reinhard Metzler zur gelungenen Veranstaltung begrüßen. Am Anfang seiner Ansprache richtete er einen herzlichen und tiefen Dank an alle, die sich im abgelaufenen Jagdjahr für die Wildbewirtschaftung in der Bezirksgruppe Feldkirch engagiert haben. Aus eigener Erfahrung wisse er, was es bedeutet, neben einer starken beruflichen und familiären Beanspruchung die Energie und die Kraft aufzubringen, sich in der Freizeit mit großem Elan für die Jagd, für die Natur und das Wild einzusetzen. Dies gelte auch für die zahlreiche und aktive Teilnahme an den Veranstaltungen im Bezirk im abgelaufenen Jagdjahr. „An diesen Veranstaltungen wird deutlich, dass wir in der Bezirksgruppe Feldkirch in den letzten beiden Jahren wieder ein ganz neues Miteinander entwickelt haben. Es gibt ein deutlich erkennbares WirGefühl, das uns stark und stolz macht, aber auch unser Traditionsbewusstsein zeigt wieder deutlicher als in der Vergangenheit nach außen. Durch jagdliches Brauchtum, weidgerechtes Benehmen und tragen unserer Trachten.“ Mit seinem Dank hat BJM Reinhard Metzler auch eine Bitte verbunden und zwar an alle Jäger, Grundbesitzer, die Behörden, Tourismusverantwortlichen und die Politik. 16

Vorarlberger Jagd

JAGD

Insgesamt wurden im Rahmen der Hegeschau 372 Trophäenträger präsentiert.

Es sei längst nicht alles in Ordnung im Bereich der zielführenden Zusammenarbeit, im fruchtbaren Miteinander und im Lösen der vor uns liegenden Aufgabe. „Der Erhalt der Natur als Lebensraum für das Wild, aber auch als Naturraum für alle Menschen liegt mir am Herzen. Wir sind auf dem besten Wege, unsere Bergwelt kaputt zu machen. Mit einer fast nicht für möglich gehaltenen Geschwindigkeit und Ignoranz werden die letzten Refugien im alpinen Bereich vernichtet. Auch Kreise, denen von Haus aus an der Erhaltung der Natur gelegen sein müsste, tragen gelegentlich zu deren Niedergang bei. Es stellt sich gelegentlich die Frage, ob wir wirklich bald jeden Quadratmeter Natur unter die Regularien eines bürokratischen Nutzungsplanes stellen müssen. Wenn bei einer Schutzwaldsanierung Fördergelder in Anspruch genommen werden oder aus wirtschaftlichen Gründen müssen, dann wird vom Geldgeber in der Regel eine sogenannte „ ganzjährige Schalenwildfreihaltung“ eingefordert. Und wozu? Damit in einer Lage, die sich vielfach niemals rentabel bewirtschaften lässt, irgend-

wann in ferner Zukunft ein paar Bäume mehr wachsen. Wir Jäger müssen als Handlanger der Behörde entgegen jedem weidmännischen Brauch sinnlose Abschüsse tätigen, damit irgendjemand Fördergelder und Investitionen, die anderorts vielleicht fehlen, einstreichen kann. Der BJM Reinhard Metzler steht zu Schutzwäldern, wo

Kürschner Jürgen Amman präsentierte diverse Pelzprodukte.

sie Sinn machen, wo es für die Forstwirtschaft rentabel ist, einen Wald zu bewirtschaften oder in der Nähe besiedelter Gebiete, wo die Sicherheit absolut Vorrang hat. Viele dieser Schutzwaldgebiete sind aber in unbesiedelten Gebieten. Diese wären ideal geeignet als natürlicher, vom Mensch weitgehend unberührter Wildlebensraum.


Am Sonntag spielte die Bürgermusik Rankweil zum Frühschoppen auf.

Diesen sollten wir den Tieren als natürliches Refugium belassen, selbstverständlich mit angepasstem Wildbestand. Es geht um die gesamte Flora und Fauna, um die alpine Kulturlandschaft und auch um die gesamte wirtschaftliche Entwicklung in Vorarlberg. Auch die Tourismusgäste in Vorarlberg suchen die unberührte Natur, das unverfälschte, ursprüngliche Naturerlebnis und die Ruhe und Stille. Mehr Dialog zwischen allen Betroffenen und mehr miteinander ist für unsere Heimat in Zukunft wichtig.“

Neben den im Jagdjahr 2012/2013 erlegten Trophäen des Bezirks Feldkirch wurde den interessierten Besuchern zusätzlich viel Wissen und Informationen über den Wildlebensraum vermittelt. Jagdschutzorgane der Vorarlberger Jägerschaft präsentierten Ihre Aufgaben und Verantwortlichkeiten in Sachen Wildlebensraum, die Vorarlberger Jägerschule informierte interessierte Personen über die umfangreiche Ausbildung zum Jäger und zum Jagdschutzorgan, die Waldpädagogin zeigte den jüngsten Besuchern den Zusammenhang zwischen den

Tieren, dem Wald, den Wiesen und uns Menschen. Jägerin, Graveurin und Malerin Margot Boss-Deuring begeisterte die Besucher mit ihrem handwerklichen Geschick. Kürschner Jürgen Amman präsentierte diverse Pelzprodukte und gab manch Jägersfrau nützliche Tipps zur Verarbeitung der heimischen Bälge und Felle. Der Wildpark Feldkirch präsentierte seine Tierwelt und die Möglichkeiten der Erholung und Wissensvermittlung, die sich Besuchern des Wildparks in Feldkirch bieten. Das Team der Metzgerei Spieler aus Feldkirch überreichte den

Besuchern verschiedene Köstlichkeiten, die aus dem wertvollen Produkt Wildfleisch erzeugt wurden. Robert Fleisch vom Hornstüble aus Schruns präsentierte viele Produkte aus Horn von Hirsch, Gams und Reh. Musikalisch umrahmt wurde die Hegeschau Kulturgut Jagd von der Jagdhornbläsergruppe Feldkirch sowie dem 1. Vorarlberger Jägerchor. Zudem spielten am Samstagabend die Merowinger Bläser und am Sonntag fand ein sehr gut besuchter Jägerfrühschoppen mit der Bürgermusik Rankweil statt.

Abschüsse nach Altersklassen im Jagdjahr 2012 / 13 im Bezirk Feldkirch Hirsch Klasse I Klasse II Klasse IIa Klasse III

5 5 4 49

Rehbock Mehrjährige Jährlinge

146 64

Gamsbock Klasse I Klasse II Klasse III

12 16 22

Gamsgeiß Klasse I Klasse II Klasse III

6 13 30

Gesamt Trophäenträger: 372

JAGD

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Mitgliederversammlung der Bezirksgruppe Feldkirch Christian Ammann Am 24. März 2013 fand im Vinomnasaal in Rankweil die Mitgliederversammlung der Bezirksgruppe Feldkirch statt. Feierlich eröffneten die Jagdhornbläser des Bezirkes unter der Leitung von Hornmeister Reinold Nachbaur die Sitzung, die wie im vergangenen Jahr am selben Tag mit der Hegeschau stattfand. BJM Reinhard Metzler konnte zahlreiche JägerInnen sowie Ehrengäste u.a. LR Ing. Erich Schwärzler, LAbg. Rudi Jussel, Ing. Peter Juffinger, LJM Dr. Ernst Albrich, LJM-Stv. Sepp Bayer sowie Finanzreferent Karlheinz Jehle begrüßen. In einem umfassenden Tätigkeitsbericht berichtete BJM Reinhard Metzler über die einzelnen Veranstaltungen des vergangenen Jagdjahres. Er bedankte sich bei allen beteiligten Jagdschutzorganen für ihren wichtigen Einsatz und die gute Mitarbeit bei den Probenentnahmen zur Kontrolle der TBC-Situation. BJM Metzler appelliert an die Jäger, dringend vorbeugende Maßnahmen gegen die Krankheit zu setzen. Die Abschusszahlen im Bezirk Feldkirch seien hoch, er bittet alle JägerInnen die Abschusspläne zu erfüllen, damit wir nicht in eine Situation kommen, wie sie in anderen Teilen im Lande herrschen. Salzlecken sollten so angelegt werden, dass das Vieh keinen Zugang findet. Der Dialog zum Alppersonal solle gesucht werden, um gemeinsam Wege zu finden, die Krankheit vor Ort zu bekämpfen. 18

Vorarlberger Jagd

JAGD

Treueabzeichen in Silber: v.l. LJM Dr. Ernst Albrich, Rupert Nitz, Rainer Vith, Hermann Marte, Hubert Loretter, Roman Rauch, Helmut Watzenegger, Dr. Erich Wöss, BJM Reinhard Metzler.

Kassier Ing. Gottfried Koch präsentierte den Bericht der Vereinskasse und den Voranschlag für das Vereinsjahr 2013/2014. Die Rechnungsprüfer bestätigten eine vorbildliche Führung der Kasse und beantragten die Entlastung das Kassiers und des gesamten Vorstandes. Die-

sem Antrag wurde einstimmig stattgegeben. Landesrat Ing. Erich Schwärzler gratulierte zu der gesamten Veranstaltung „Kulturgut Jagd“. Der Anspruch des Wildlebensraumes werde enger und der Anspruch an den Lebens-

Treueabzeichen Für langjährige Mitgliedschaft in der Vorarlberger Jägerschaft wurden folgende Jäger mit dem Treueabzeichen ausgezeichnet. Bronze (20 Jahre) Wilhelm Ammann, Göfis Helmut Büsel, Götzis Elmar Gassner, Koblach Elmar Gassner, Satteins Josef Gutensohn, Klaus-Weiler Wernfried Lins, Übersaxen Karlheinz Obermaier, Mäder Gerhard Eugen Summer, Klaus-Weiler Viktor Watzenegger, Klaus-Weiler Dr. Karlheinz Gfall, Rankweil

Silber (30 Jahre) Elmar Bertel, Götzis Martin Ladinig, Diex HO Hubert Loretter, Feldkirch-Tosters Hermann Marte, Viktorsberg Alfons Mathis, Batschuns Rupert Nitz, Sulz-Röthis Roman Rauch, Rankweil Rainer Vith, Batschuns Helmut Watzenegger, Viktrosberg Dr. Erich Wöss, Rankweil Gold (40 Jahre) Karlheinz Lampert, Feldkirch

raum größer. „Wichtig ist der Dialog zwischen allen Kulturnutzern, denn nur dadurch kann man die unterschiedlichen Standpunkte erörtern.“ Angesprochen wurde auch die TBC-Lage, die alle in den letzten Monaten sehr stark beschäftigt habe. Er bedankte sich bei LJM Dr. Ernst Albrich für seinen klaren kompetenten Einsatz. Es sei wichtig, nicht nur emotional zu diskutieren, sondern sich über das Krankheitsbild selber zu informieren, und es sei unsere gemeinsame Aufgabe, einen Weg zu finden, damit unsere Wild- und Gebrauchstiere TBC-frei werden bzw. bleiben. BJM Reinhard Metzler bedankte sich bei allen Mitgliedern für die gute Zusammenarbeit, beim ersten Vorarlberger Jägerchor unter der Leitung von Frau Else Plankensteiner, bei der Jagdhornbläsergruppe Feldkirch für die musikalische Umrahmung und schloss die Bezirksversammlung.


Mitgliederversammlung Bludenz Robert Häusle Am 22. März fand in Thüringerberg die Mitgliederversammlung der Bezirksgruppe Bludenz statt. BJM Lothar Tomaselli dankte allen Hegeobmännern und Jagdpächtern für das Verständnis zur Übernahme der von der Behörde vorgeschriebenen Abschussvorgaben, welche durch die aufgetretene Tuberkulose und die gebietsweise notwendige Rotwildreduktion bestimmt wird, sowie den Mitgliedern des Bezirksausschusses für die offene und sachliche Zusammenarbeit. „Die gebietsweise notwendigen Reduktionen erfordern professionelle Überlegungen und schnelles Handeln. Weitere Beunruhigungen der wild lebenden Tiere und deren

Lebensräume sind anzuhalten und dem Landnutzungsegoismus verschiedener, in Mode gekommener Extremsportarten ist Einhalt zu gebieten. Ich appelliere an Politik und Verwaltung, wonach den berechtigten Forderungen der Jägerschaft auch entsprechendes Augenmerk zu geben ist.“

Tuberkulose Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich sah sich veranlasst, zur TBC-Problematik klarzustellen, dass nach dem Hochgehen der Emotionen es wieder an der Zeit sei, zur Sachlichkeit zurückzukehren. Weiters entspreche das Bild, welches von einzelnen Gruppen in der bisherigen Behandlung des Problems dargestellt worden sei, nicht den

Treueabzeichen Für langjährige Mitgliedschaft in der Vorarlberger Jägerschaft wurden folgende Jäger mit dem Treueabzeichen ausgezeichnet. Bronze (20 Jahre) Reinhard Bertsch, Nenzing Josef Biedermann, Nenzing Herbert Burtscher, Braz Johann Einödter, Vandans Helmut Fritz, Gargellen Helmut Gassner, Brand Siegbert Heil, Nenzing Bernhard Jäger, Braz Markus Juen, St. Gallenkirch Gerhard Lucian, Lech Karl Mäser, Schruns Anton Maly, Raggal Herwig Muther, Bludenz Josef Nessler, Braz August Netzer, Schruns Dieter Nigsch, St. Gerold Bruno Ratt, Raggal Werner Reichle, Thüringen Gerhard Salcher, Bludenz Mag. Bruno Spagolla, Bludenz Richard Schoder, Vandans Johann Schwarz, St. Gallenkirch Wendelin Vonblon, Bludenz Kilian Wachter, Bartholomäberg Jürgen Weixelbaumer, Bludenz Bernhard Witwer, St. Gallenkirch Richard Wolf, Lech

Stefan Wolf, Lech Heinz Zach, Vandans Silber (30 Jahre) Edwin Burtscher, Dalaas Peter Erne, Bludenz Wilmar Hasler, Schaan Christian Jochum, Bludenz Christoph Jochum, Nüziders Herbert Kasseroler, Nenzing DI Hans Peter Keckeis, Bludenz Manfred Kessler, Tschagguns Herbert Salzgeber, Tschagguns Wilfried Schneider, Lech Edwin Stemmer, Braz Christoph Tschohl, Tschagguns Gerhard Wachter, Tschagguns Gold (40 Jahre) Dr. Franz A.H. Eggeling, Regensburg Christian Fiel, Schruns Ing. Gottfried Krenn, Oberaich Hermann Maier, Vandans DI Michael Manhart, Lech Herbert Meyer, Nüziders Walter Netzer, Gaschurn Werner Netzer, Gaschurn Adolf Neyer, Nüziders Günter Valazza, Bürserberg

Tatsachen. Er betonte, dass die Jäger nicht am Auftreten dieser Krankheit, welche ihren Ausgang vom Lechtal begonnen habe, schuldig seien, jedoch für die Bekämpfung der Ausbreitung beim Rotwild verantwortlich und bedankte sich bei allen Jägern für das Verständnis bei der Abschussplanerstellung, die Vorgaben seien zwar utopisch, der Wille der Jägerschaft zur Erfüllung jedoch vorhanden.

Forsttechn. Bericht Im sehr ausführlichen jagdund forstwirtschaftlichen Bericht ging Bezirksforsttechniker DI Karl Studer auf Witterungsverlauf mit Auswirkungen auf den Wald, Forst (Waldnutzung, Schutzwaldsanierungsprojekte-Projekte, Holzeinschlag, Entwicklung der forstlichen Förderungen, Klimawandel, Eschentriebsterben, Ulmensterben, Neophyten), Jagd (Schusszeiten und Behördenanordnungen, Flächenverteilung, Freihaltungen, Wildruhezonen, neue Wildruhezonen, Wildfütterungen Bezirk Bludenz, Wilddichte, Hegeschau 2013), Wildschaden-Kontrollzaunsystem mit Verbesserungen im Klostertal und St. Gallenkirch, sowie die Abschussplanerfüllung 2012/13 ein. Daraus konnte entnommen werden, dass der nach der Forststrategie 2018 angestrebte, jährliche Holzeinschlag

Thomas Battlogg wurde für dessen langjährige Tätigkeit als Hegeobmann der HG 2.1 Bartholomäberg-Silbertal der Titel „Hegemeister“ verliehen.

zwar im Bezirk Bludenz 12% zugenommen, jedoch auch hier wie landesweit auch längerfristig nicht erreicht worden sei. Daraus den Schluss ziehen zu wollen, dass die Jägerschaft bei einer Nichterreichung deren Zielvorgaben dieselbe Toleranz der Entscheidungsträger und der Waldzeitung erwarten könne, ist wohl nicht zulässig. Um glaubwürdig und kompetent zu sein, müssten laut DI Studer die Fakten wie Klimawandel, Neophyteninvasion, Ausfall von Baumarten, Wildlebensraumzerstörung, Tuberkulose, Heimischwerden der Großraubtiere gesehen und dem Rechnung getragen werden. Man müsse sich offensiv der Themen annehmen, eigenständige und transparente Lösungen anbieten, Althergebrachtes nötigenfalls auch über Bord werfen können. Die Behörde biete die Hand für eine transparente Zusammenarbeit.

Mit dem Silbernen Vereinsabzeichen wurden Reiner Plangg, Ernst Neier, Raimund Rauch sowie Bernhard Zech (nicht im Bild) für deren langjährige Mitarbeit bei der Vorarlberger Jägerschaft ausgezeichnet.

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Erfolgreiche 8. Oberländer Jägertage mit Hegeschau Bezirk Bludenz Robert Häusle

Fotos: Doris Burtscher

Auch bei den 8. Oberländer Jägertagen ließen es sich Freunde der Jagd und Interessierte aus Nah und Fern nicht nehmen, ins Frigodrom nach Nüziders zu kommen. Die Bezirksgruppe Bludenz unter BJM Lothar Tomaselli kann wieder auf eine sehr erfolgreiche Veranstaltung zurückblicken. Am Samstag, 2. und Sonntag, 3. März wurde viel geboten: neben der Vortragsreihe, den Sonderschau „Respektiere deine Grenzen“ und der Hirschrufmeisterschaft unterhielt der 1. Vorarlberger Jägerchor unter der Leitung von Elsa Plankensteiner am

Samstag Vormittag jene Besucher, welche in aller Ruhe die Hegeschau besichtigten. Die Moderation wurde in gewohnter Manier von Otto Vonblon übernommen. Im Rahmen der Oberländer Jägertage präsentierten sich zudem verschiedene Aussteller, welche an beiden Tagen besucht werden konnten: Keckeis GmbH-JagdFischerei Bludenz, SUBARUScheidbach OEG Schlins, SUZUKI-Oberlandgarage Fam. Salcher Bürs, Vonblon Maschinen GmbH Nüziders, Ländle-Futter Vlbg. Mühlen und Mischfutterwerke GmbH, FRIGODROM Nüziders sowie die Geschäfts-

1. Vorarlberger Jägerchor unter der Leitung von Elsa Plankensteiner.

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Vorarlberger Jagd

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stelle der Vorarlberger Jägerschaft.

Erhalt der Wildlebensräume Die Ankündigung der Vortragsreihe lockte wieder viele Interessierte aus Vorarlberg, Tirol, der Schweiz, Liechtenstein und Deutschland ins Frigodrom, sodass der Saal binnen Kürze gefüllt war. Kein Wunder, waren doch erneut hochkarätige Referenten geladen, die zum Thema „Erhalt der Wildlebensräume“ referierten. Dr. Rudi Suchant (FVA Baden Württemberg) zeigte am

Beispiel „Rotwildkonzeption Südschwarzwald“ anhand unterschiedlicher Sichtweisen von Naturnutzern, zu welchen auch die Jagd zählt, Tourismus, Forst und Naturschutz die Interessensunterschiede und Konflikte auf, welche Wildmanagement erfordern und nur dann gelöst werden können, wenn ein Wille zur Erhaltung des Rotwildes in der Region aller Beteiligten gegeben ist, Toleranz geübt und Pflichten und Verantwortung übernommen werden. „Die Uhr kann nur dann laufen, wenn kein Rad blockiert“, sprich alle Beteiligten auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten. Eindrucksvoll waren die Beispiele über Störungen, welche mittels GPS-Sendern an Rotwild aufgezeigt werden konnten. Frau Mag. Ruth Swoboda (Inatura Dornbirn) sprach sich für eine ganzheitliche Betrachtung der Lebensräume aus und verglich diese mit einer „explosiven Baustelle“, auf welche durch Wild und Freizeitnutzer Druck ausgeübt werde und die im Spannungsfeld von Politik, Land, Gemeinden,


Landwirtschaft, Tourismus, Raumplanung und Naturschutz stehe. Gleiche Augenhöhe, Glaubwürdigkeit, Fairness und Ehrlichkeit seien Voraussetzungen für das Weiterkommen. Prof. Dr. Fritz Reimoser stellte als Fazit der Evaluierung der Wild-Umwelt-Situation 2005 fest, dass die Entwicklungsrichtung zwar insgesamt stimme, jedoch bei der Lebensraumsicherung ein Rückstand bestehe und erläuterte dies anhand von Vergleichszahlen von Freigebieten und dem negativ besetzten Begriff „Jagdliche Sperrgebiete“, besser als Habitat-Schutzgebiete oder Wildruhezonen zu benennen. Er stellte fest, dass meist erst nach der Zerstörung von funktionierenden Lebensräumen die Erkenntnis zum Schutz derselben entstehe und diese dann mühsam mit viel Aufwand wieder aufgebaut werden müssen.

Grußworte In den Grußworten von LR. Ing. Erich Schwärzler, LJM Dr. Ernst Albrich und bei der Begrüßung durch BJM Ing. Lothar Tomaselli kam unter anderem die aktuelle TBC-Problematik zur Sprache. Eine nachhaltige Lösung könne nur durch eine Reduktion des Rotwildes erreicht werden, die Jägerschaft be-

kenne sich dazu, erwarte sich aber auch, dass deren Bemühungen nicht durch andere Naturnutzer unterlaufen bzw. behindert werden. Gegenseitige Schuldzuweisungen wären bei der Problemlösung nicht hilfreich.

Abschüsse nach Altersklassen im Jagdjahr 2012 / 13 im Bezirk Bludenz Hirsch Klasse I Klasse IIb Klasse IIa Klasse III

67 18 20 531

Jäger-Dämmerschoppen

Rehbock Mehrjährige Jährlinge

278 196

Gamsbock Klasse I Klasse II Klasse III

85 88 144

Gamsgeiß Klasse I Klasse II Klasse III

77 106 74

Im Anschluss an die 8. Vorarlberger Hirschrufmeisterschaft (siehe Seite 22) fand der Jäger-Dämmerschoppen statt – für Unterhaltung sorgte das Duo Robert und Robert, welche zum Tanz bis in die späten Stunden aufspielten.

Hegeschau Erstmals wurde auf die sog. „Tafel“, an welcher bisher die besten Trophäen präsentiert worden sind, verzichtet und als „Gegenleistung“ zu den einzelnen Hegegemeinschaften Informationen über Reviere, Fütterungen, Abschuss- und Kontrollzaunentwicklungen aufgezeigt. Insgesamt wurden 1.737 Trophäen vorgelegt, 636 Hirsche, 474 Rehböcke, 317 Gamsböcke, 257 Gamsgeißen, 31 Steinböcke und 22 Steingeißen.

ORF-Frühschoppen Am Sonntag sorgte der ORFFrühschoppen für ein volles Haus. Unter der Moderation von Martin Rüscher spielten die „Bürserberger Volksmu-

Steinbock Klasse I Mittelklasse Jugendklasse

9 6 16

Steingeiß Klasse I Klasse II Klasse III

7 4 11

Gesamt Trophäenträger: 1.737

sikanten“ und die „XibergBöhmischen“ auf und brachten Stimmung ins Frigodrom. Dem Organisationsteam Manfred Vonbank, Elmar Burtscher mit ihrer Vielzahl an Helfern sowie dem Moderator Otto Vonblon ist für die gelungene Veranstal-

tung zu danken. Ebenso der Familie Fritsche/Frigodrom als Hausherr für die Unterstützung sowie den Ausstellern und allen Gönnern, welche die Veranstaltungen der Bezirksgruppe Bludenz übers Jahr unterstützen, einen herzlichen Weidmannsdank.

Auf der Hegeschau wurden 1.737 Trophäen vorgelegt.

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Willi Kleboth ist Vorarlbergs Hirschrufmeister 2013 Am 2. März 2013 hat im Rahmen der Oberländer Jägertage die 8. Vorarlberger Hirschrufmeisterschaft stattgefunden.

Juroren: DI Hubert Schatz, Karl Matt, BJ Sebastian Sagmeister (Amtierender Österreichischer Hirschrufmeister). Von den sieben Teilnehmern ging Willi Kleboth aus St. Gallenkirch mit 40 Punkten als Vorarlberger Hirschrufmeister 2013 hervor.

Weidmannsdank und Weidmannsheil dem Vorarlberger Hirschrufmeister sowie allen Teilnehmern der 8. Vorarlberger Hirschrufmeisterschaft! Einen Weidmannsdank ebenso an Kunsttischlerei Markus Juen St. Gallenkirch für die Zurverfügungstellung der Preise. MDB

Die Besten 1. JO Willi Kleboth, 40 Punkte 2. RJ Hubert Egender, 39 Punkte 3. Reinhard Moosbrugger, 33 Punkte 3. JO Manuel Nardin, 33 Punkte

Fotos: Doris Burtscher

Folgende Disziplinen wurden von den sieben Kandidaten absolviert: • Ein alter Hirsch, der mit einigen Stücken Kahlwild abseits des Rudels steht. • Junger, suchender Hirsch! • Rufduell zweier Hirsche.

Dabei sollen die zwei Stimmen deutlich unterschieden werden können.

Die Kandidaten der 8. Vorarlberger Hirschrufmeisterschaft.

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Vorarlberger Jagd

JAGD


der Tierarzt berichtet

Neue Wildbretanhänger für die Kundigen Personen Dr. Norbert Greber, Landesveterinär Für Jagdaufsichtsorgane, die zugleich Kundige Person sind, gibt es ab 1. Mai 2013 einen neuen nummerierten Wildbretanhänger. Alle anderen Jäger verwenden weiterhin den herkömmlichen Wildbretanhänger und bringen ihn am Tierkörper an. Die neuen nummerierten Wildbretanhänger für kundige Personen liegen in Form eines Durchschreibeblockes bei den Bezirkshauptmannschaften auf. Für jede Kundige Person wird ein Durchschreibeblock ausgegeben. Dieser enthält 50 fortlaufend nummerierte Anhänger. Neben dem Namen ist auch die Nummer der Kundigen Person in der entsprechenden Zeile einzutragen. Auf den untersuchten Wildkörper wird das ausgefüllte Original angebracht. Die Durchschrift bleibt bei der Kundigen Person und wird für fünf Jahre aufbewahrt. Somit wird gleichzeitig die Aufzeichnungspflicht erfüllt. Der neue nummerierte Wildbretanhänger enthält einen umrandeten Teil. Sollte die Kundige Person gleichzeitig der Erleger des Tieres sein, wird in der Zeile „Name und Nummer der Kundigen Person“ das Wort „Erleger“ eingefügt und der umrandete Teil direkt von der Kundigen Person ausgefüllt. Ansonsten sind die Informationen aus den Angaben des vom Erleger ausgefüllten herkömmlichen Wildbretanhängers zu übernehmen. Der herkömmliche Wildbret­ anhänger ist auf der Seite 2 mit der entsprechenden Nummer des neuen Wildbret­anhängers

zu versehen und wird ebenfalls von der kundigen Person aufbewahrt. Die Aufbewahrungsfrist hierfür ist bis zum Ende des Folgejahres ab der Ausstellung.

Trichinenuntersuchung Beim Schwarzwild ist zusätzlich auf den nummerierten Wildbretanhänger der Vermerk „trichinenuntersucht“ anzubringen, wobei dies nur denjenigen Kundigen Personen erlaubt ist, die den hierfür erforderlichen Kurs absolviert haben. Diese Zusatzbefähigung ist auf dem Bestellungsbescheid der Landesregierung angeführt! Das Ergebnis der durchgeführten Trichinenuntersuchung ist auf der Rückseite der Durchschrift anzuführen. Auf den Trichinenbefund wird die Nummer des Wildfleischanhängers notiert. Der Befund wird mit den anderen Dokumenten aufbewahrt. Die Aufbewahrung von Untersuchungsergebnissen und Befunden ergibt ein Protokollbuch. Das Protokollbuch dient als Beweis für die ordnungsgemäße Durchführung der Wildfleischuntersuchung und hat aufgrund der aktuellen Tuberkulosesituation einen hohen Stellenwert. Durch die lückenlose Untersuchung und Dokumentation leisten die kundigen Personen einen wichtigen Beitrag zur Lebensmittelsicherheit!

3-Stufige Untersuchung Das Prinzip der 3-stufigen Untersuchung von Wildfleisch bleibt erhalten. Der erste Untersucher ist nach wie vor der Erleger. Er ist derjenige, der das Tier lebend gesehen hat und Angaben zu eventuell auffälligem Verhalten machen kann. Meistens ist er auch derjenige der aufbricht und eine erste Beurteilung der Organe vornimmt. Für Wild, das in Verkehr gebracht werden soll (Abgabe an den Endverbraucher bzw. in kleinen Mengen auch an örtlichen Einzelhandel), ist anschließend eine Untersuchung durch die kundige Person vorgeschrieben (2. Stufe). Hierfür sind der Wildkörper und die roten Organe

vorzulegen. Nur für Wild das weiter über gewerbliche Wiederverkäufer verkauft wird bzw. auch für Wild, bei dem der kundigen Person kein abschließendes Urteil möglich ist, ist die 3. Stufe, die Untersuchung durch den amtlichen Tierarzt, vorgesehen. Für weitere Fragen und für die Bestellung der Wildbretanhänger stehen Ihnen die örtlich zuständigen Jagdabteilungen der Bezirkshauptmannschaften zur Verfügung: BH Bregenz: Michael Metzler, Tel.: 05574/4951-52051 BH Dornbirn: Martin Fetz, Tel.: 05572/308-53213 BH Feldkirch: Peter Juffinger, Tel.: 05522/3591-54213 BH Bludenz: Guntram Schaiden, Tel.: 05552/6136-51815

Durchgeführte Wildfleischuntersuchungen sind der Behörde bis zum 10. April des Folgejahres auf dem dafür vorgesehen Formular zu melden. Mit der neuen Online Meldung können Sie Ihre Meldungen auch bequem via Internet übermitteln. Tierarzt

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Autohaus Josef Bickel. Service – seit 1963. Fachhandel und Fachwerkstatte Spenglerei und Lackiererei A-6824 Schlins, WalgaustraĂ&#x;e 82 Tel. 05524 8329, mail@bickel.at

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Vorarlberger Jagd


IM RECHT GEPIRSCHT

Der Jägernotweg MMag. Dr. Tobias Gisinger Meist sind die Jagdgebiete in Vorarlberg so gut erschlossen, dass diese vom Jagdnutzungsberechtigten über öffentliche Straßen oder einem zum allgemeinen Gebrauch bestimmten Weg erreicht werden können. Ist das Jagdgebiet jedoch so abgelegen, dass kein entsprechender Weg vorhanden ist, müssen unter Umständen fremde Jagdgebiete durchquert werden. Es muss nicht näher ausgeführt werden, dass die Problematik des Jägernotweges besonderes Konfliktpotenzial beinhaltet. Im Folgenden werden die rechtlichen Voraussetzungen des Jägernotweges nach dem Vorarlberger Jagdgesetz erläutert:

Antrag eines der betroffenen Jagdnutzungsberechtigten, sondern auch auf Antrag eines Grundeigentümers festzulegen. Dem Grundeigentümer auf dessen Grundstück der Jägernotweg verlaufen soll, wird seitens der Behörde eine angemessene Entschädigung zuerkannt. Diese behördliche Entscheidung bedeutet für den Jagdnutzungsberechtigten, dessen Jaggebiet durchschritten werden soll, zweifelslos einen Eingriff in sein Jagdrecht. Daher zählt die behördliche Bestimmung eines Jägernotweges zu den Zwangsrechten.

Definition Jägernotweg

Aufgrund des nicht unerheblichen Eingriffes in ein fremdes Jagdgebiet ist die Einräumung eines Jägernotweges nicht die Regel, sondern vielmehr die Ausnahme und soll ausschließlich die Schwierigkeiten bei der Erreichbarkeit eines Jagdgebiets beseitigen oder mindern. Keinesfalls genügt es, wenn nur mit Bequemlichkeitsgründen oder mit einer geringen Zeitersparnis ein entsprechender Antrag begründet wird. Der größeren Beschwerlichkeit eines Weges, die sich daraus ergibt, dass bei im Hochgebirge gelegenen Jagdgebieten in größerem Maße Höhenunterschiede zu überwinden sind, kommt bei der Abwägung nur untergeordnete Bedeutung zu, weil dort eine derartige Beschwerlichkeit mit der Jagdausübung regelmäßig verbunden ist (VwGH 10.10.2007, 2005/03/0237).

Wenn ein Jagdgebiet anders nicht oder nur auf einem unzumutbaren Umweg erreicht werden kann, dürfen der Jagdnutzungsberechtigte sowie seine Gehilfen und die Jagdgäste fremden Grund und fremdes Jagdgebiet im unbedingt nötigen Ausmaß auch außerhalb der allgemeinen Benützung zugänglichen Straßen und Wege in Jagdausrüstung betreten. Schusswaffen müssen hiebei ungeladen sein, Hunde an der Leine geführt werden. Diese gesetzliche Definition des Jägernotweges findet sich in § 30 Abs 1 des Vorarlberger Jagdgesetzes.

Die Behörde entscheidet auf Antrag Die Behörde hat einen Jägernotweg nicht nur auf

Die Ausnahme ist die Regel

Ein Jägernotweg kommt vielmehr erst dann in Betracht, wenn das Jagdgebiet nicht auf einem zum allgemeinen Gebrauch bestimmten Weg oder nur auf einem unverhältnismäßig großen oder beschwerlichen Umweg zugänglich ist. Faktum ist, dass der Jägernotweg nur betreten (und nicht befahren) werden darf. Die Voraussetzung „unzumutbarer Umweg“ ist im Gesetz nicht definiert und jeweils einzelfallbezogen auszulegen. Aus der Rechtsprechung haben sich jedoch verschiedene Kriterien entwickelt: Danach handelt es sich bei einem Umweg um einen Weg, der in Richtung eines Ziels führt, aber nicht dem direkten Weg entspricht, (…) wobei dieser Ersatzweg in der Regel länger und zeitaufwendiger ist. Während ein Umweg im täglichen Leben bei Vorliegen von bestimmten Umständen durchaus zumutbar ist, kann er unter anderen Voraussetzungen, beispielsweise wenn Gefahr für Leib und Leben droht „völlig unzumutbar sein“ (vergleiche VwGH 10.10.2007, 2005/03/0237). In der Regel ist dies im konkreten Einzelfall zu beurteilen. Wenn die objektiven Parameter bestimmt sind und auf die Erforderlichkeit eines Jägernotweges hinweisen, bedeutet dies jedoch noch nicht, dass die Behörde einen entsprechenden Jägernotweg bestimmt. Die Behörde hat zudem eine Interessensabwägung zwischen den Beteiligten vorzunehmen. Je größer

die Beeinträchtigung des Nachbarreviers durch das Zwangsrecht ist, desto eher ist dem Antragsteller zuzumuten, dass er einen längeren Anmarschweg in Kauf nimmt. Bei der Bestimmung eines Jägernotwegs ist die Behörde an keinen Antrag gebunden. Sie hat zu prüfen, ob mehrere Möglichkeiten zur Festlegung eines Notwegs bestehen und sodann jene Variante zu bestimmen, welche sich unter Berücksichtigung aller maßgebenden Umstände, wie etwa Länge und Beschaffenheit des Wegs, jahreszeitlich bedingte Einschränkungen der Benutzbarkeit und allfällige aus der Benutzung des Weges zu besorgende Störung des Jagdbetriebs im fremden Jagdgebiet, nach Abwägung der betroffenen Interessen als die zweckmäßigste darstellt.

Entschädigung Das Vorarlberger Jagdgesetz sieht für den Eigentümer (nicht für den Jagdnutzungsberechtigten!) des Jägernotweges eine Entschädigung vor, die im Zweifel von der Behörde zu bestimmen ist. Die Höhe der Entschädigung kann nicht pauschal bestimmt werden und hängt wiederum vom Einzelfall ab. Jedoch bedarf es keines großen Vorstellungsvermögens, dass den Grundeigentümer durch die Einräumung eines Jägernotweges keine erheblichen finanziellen Vorteile erwarten.

JAGD & RECHT

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Jagd & Tradition

Rechts und links im Volksglauben und auf der Jagd Otto Vonblon Die Begriffe „rechts“ und „links“ haben in unserem Sprachgebrauch – neben der Richtungsanzeige – sehr unterschiedliche und keine einheitlichen Bedeutungen. Das Adverb „rechts“ bezieht sich zunächst auf die rechte Hand, deren Gebrauch allgemein als richtig empfunden wurde, während der Gebrauch der linken Hand als schlecht, ungewöhnlich, unbeholfen und fragwürdig oder sogar „linkisch“ angesehen war. Durch die Akzeptanz und Förderung der Linkshänder in unserer Gesellschaft sind Vorurteile zu diesem Thema grundlegend abgebaut worden. Noch vor wenigen Jahrzehnten war es selbstverständlich, dass in der Kirche die Männer auf den Bänken der rechten Seite und die Frauen nur auf der linken Seite Platz genommen haben – männliche Seite rechts, weibliche Seite links. Bei einer kirchlichen Trauung steht der Bräutigam normalerweise rechts und die Braut links vor dem Altar. Erst beim Verlassen der Kirche geht die Braut an der rechten Seite des Bräutigams.

Rechte Seite Ehrenplatz Aus zahlreichen Bibelstellen geht hervor, dass rechts der Ehrenplatz ist. So sitzt Jesus zur Rechten Gottes. Der rechte Platz als Ehrenplatz ist in unserer Kultur nach wie vor angesehen. Er wird im allgemeinen Frauen, ranghöheren und älteren Personen eingeräumt. Die rechte Hand wird beim Segen bevorzugt und ihr wird offensichtlich mehr Kraft zugeschrieben als der linken. In Gen. 48, 13-9 sagte Moses: 26

Vorarlberger Jagd

„Deine Rechte, Herr, ist herrlich an Stärke“. Die Idee, dass rechts die männliche Seite ist und die rechte Hand als Krafthand gilt, mag damit zusammenhängen, dass die Mehrzahl der Menschen Rechtshänder sind und die Männer Waffen vorwiegend mit der rechten Hand gebrauchten. Aber auch Priester und Magier verwendeten für ihre Handlungen immer die rechte Hand. Rechts wird auch in außereuropäischen Kulturen mehr Kraft zugeschrieben als links. Die Maori in Neuseeland stellen ein Amulett aus den Federn der rechten Schwinge eines Papageien her. Dieses Amulett soll die Lebenskraft stärken. Der linke Flügel sei kraftlos.

Rechts – gut, links – schlecht Die Assoziation rechts – gut und links – schlecht ist in Afrika und im Orient sehr verbreitet. So dürfen Moslems nie mit der linken Hand essen, sie gilt als unrein. Mit ihr putzt man sich die Nase und reinigt sich nach Verrichten der Notdurft. Mit der rechten Hand wird gegessen, man gibt Almosen und zählt die Perlen des Rosenkranzes. Eine grobe Beleidigung wäre auch, mit der linken Hand ein Geschenk entgegen zu nehmen. Die Verbindungen rechts – männlich, links – weiblich; rechts – Glück, links – Unglück (aber auch umgekehrt); rechts – gut, links – schlecht, sowie die Verbindung mit Zauberkräften ist ein in vielen Kulturen verbreitetes Phäno-

JAGD & TRADITION

Der Trauerbruch wird links getragen.

men, das bis in die Urzeiten zurückreicht. Auch bei uns ist im Aberglauben verankert, dass man nicht mit dem linken Bein aus dem Bett steigen sollte. Der Handschlag mit der rechten Hand war Rechtssymbol bei Besitzübertragungen und besitzt heute noch Rechtskraft beim Viehhandel. Die rechte Hand ist auch die Schwurhand. Viele dieser Bedeutungen von rechts und links sind im jagdlichen Brauchtum wiederzufinden. Es beginnt mit dem Gruß „Weidmannsheil“ – er wird mit der rechten Hand ausgedrückt. Das erlegte Wild wird auf die rechte Körperhälfte gelegt. Auch die Reihenfolge der Streckenlegung nach einer Treibjagd beginnt am rechten Flügel mit dem stärksten Stück. Der Beutebruch wird immer auf die rechte Hutseite gesteckt.

Links und die Jagd Links spielt im jagdlichen Brauchtum allerdings auch eine bedeutende Rolle. Im deutschsprachigen Volksglauben wird die linke Hand als die „Unheil-abwehrende Hand“ gedeutet. Die Waffe trägt der Jäger links, der Schweißhund wird links ge-

führt – sie sollen vor Verwünschungen bewahrt bleiben. Die linke Seite soll vor Bosheit schützen. Auch der Beutebruch wird dem Schützen mit dem Hut oder Weidblatt in der linken Hand überreicht. Der Erleger soll dadurch vor Unheil, das ihm das getötete Tier zufügen könnte, geschützt werden – ein Relikt aus einem alten Wiedergänger-Glauben. Der Trauerbruch auf der linken Hutseite könnte damit gedeutet werden, dass dieser Bruch dem Verstorbenen ins Grab mitgegeben wird, um ihn auf dem Weg ins Jenseits vor Unheil zu bewahren. Nicht eindeutig nachweisbar ist die Tradition des linkshändigen Anstoßens: Eine Erklärung ist, den Durstigen vor Bösem zu bewahren – egal ob böse Geister oder die Menge des Alkohols gemeint sind. Eine andere Erklärung ergibt sich aus dem Bild „la Veneri“ von Jacques du Fouilloux aus dem Jahre 1561. Das Bild zeigt ein Jagd­ essen, bei dem der Kellermeister einen gefüllten Pokal mit der Linken dem zu ehrenden Jagdgast reicht, den dieser ebenfalls mit der linken Hand entgegennimmt.


WAFFE & SCHUSS

Der Jäger als Konsument. Neu oder gebraucht? Hubert Schedler Die Anschaffung eines Gewehres, ob neu oder gebraucht, ist keine alltägliche Sache und will überlegt sein. Wir prüfen dazu die Eckdaten soweit es uns als Käufer/Konsument eben möglich ist. Eine Routine in diesen Bereichen hat nur ein Waffenhändler. Alljährlich stehen Jungjäger­ innen und Jungjäger vor der Wahl „ihrer“ ersten Jagdwaffe. Worauf sollte, nicht nur beim ersten sondern bei jedem Gewehrkauf, ob neu oder gebraucht, geachtet werden? Der mehr als gesättigte Waffenmarkt bietet wohl für jeden etwas. Aber Jagdwaffen und Zubehör unterliegen nicht so schnelllebigen Trends wie andere Produkte. Trotzdem werden immer neue, verbesserte Konstruktionen angeboten und angenommen.

Kaliber Die Wahl des Kalibers (besser: der Patrone) hängt vom voraussichtlichen Einsatzzweck ab. Also: WO werde ich WAS Jagen? Es gibt „Universalpatronen“, die durch bekannt hohe Eigenpräzision und ein umfassendes Angebot an Geschoßen einen großen Teil der Anforderungen abdecken. Damit wäre z.B. die Möglichkeit gegeben, alles Wild der nördlichen Halbkugel mit einem Gewehr zu erlegen. Die Vorgaben über Mindestenergie für bestimmte Wildarten finden sich in den Jagdgesetzen und Verordnungen der Länder. Jagdnutzungsberechtigte können bestimmen, mit welchen Waffen und welcher Munition in ihrem Revier gejagt wird.

Ob eine „Kombinierte“ richtig oder gar notwendig ist, will auch überlegt sein. Es gibt auch Gründe für und gegen einen zweiten oder dritten Lauf. Auch das Argument „ihn einfach dabei zu haben“ kann man gelten lassen. Die Schusspräzision einer Waffe wird mit Schießen auf eine Scheibe geprüft. Wer sich diesen Test selbst nicht zutraut, sollte eben „schießen lassen“ aber zumindest anwesend sein. Dieser „Eignungstest“ wird selbstverständlich mit der vorgesehenen Jagdmunition gemacht. Verschiedene Waffenhersteller legen jeder Waffe ein Original-Schussbild bei. Darauf sind Munition (Fabrikat, Art und Gewicht des Geschoßes), Entfernung und Schütze vermerkt. Die gerne geführten Diskussionen über Streukreise sind ja manchmal ganz nett, aber eher müßig und lassen sich belegen bzw. reproduzieren oder auch nicht. Ein aussagekräftiges Trefferbild besteht aus fünf Schuss, abgegeben in unmittelbarer Folge unter gleichen IdealBedingungen. Das heißt: Lauf und Patronenlager gereinigt und entölt; genügend Zeit und Ruhe, kein störendes Licht, stabile Auflage, z.B. Anschusstisch, Sandsäcke oder Vergleichbares. Mögliche Fehler des Schützen müssen weitestgehend ausgeschlossen werden. Bei verlöteten Kombinationen sind die vorgesehenen Abkühlzeiträume zwischen den einzelnen Schüssen zu beachten. Wir können, wenn wir können, auf Grund besserer Ge-

wehre und leistungsfähigerer Munition auf immer größere Distanzen schießen und auch treffen. Der Abend- und Nachtansitz „bis zum letzten Büchsenlicht“ hat eine ganz andere Bedeutung als zur längst vergangenen Zeit von Kimme und Korn.

Optik An guter, zeitgemäßer Optik führt, ob neu oder gebraucht, (fast) kein Weg vorbei. Auch hier sind vom gerade-nochtolerierbar bis zum Besten alle Möglichkeiten offen. Immer wieder werden technische Leistungsdaten als Maßstab herangezogen. Die eigene Sehleistung und Sehschärfe wird nicht richtig und ausreichend berücksichtigt, bzw. eingeschätzt. Eine objektive Beurteilung derselben wäre Sache des Augenarztes. Aber ein Vergleich verschiedener Zieloptiken, und anderer optischer Geräte, unbeeinflusst und „vor Ort unter Einsatzbedingungen“ schärft den Blick auf die Realität. Im Sinne des Wortes. Zielfernrohre müssen für einen „Durchblick-Test“ nicht montiert sein. Die Montage eines Zielfernrohrs sollte grundsätzlich fachkundig ausgeführt werden. Damit stimmt dann auch der Abstand zum Auge.

Schaft Wenn der Schaft – die Schaftmaße – „passen“, kann das Gewehr, egal ob Kugel oder Schrot, in einer flüssigen Bewegung an die Schulter geführt werden und die Zieleinrichtung befindet sich vor dem zielenden Auge. Die Schaftmaße werden manchmal eher tolerant zur

Kenntnis genommen. Dass ein Mensch mit fünfzig Kilo dieselben, für Schaft und ZF-Montage relevanten Körpermaße, hat wie einer mit hundert Kilo, ist eher unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. Die passende Schaftlänge, so die Faustregel, kann wie folgt ermittelt werden: man setzt das Gewehr mit der Schaftkappe in das rechtwinklig gebeugte Ellbogengelenk und umfasst den Kolbenhals wie beim Schießen. Kann man mit dem ersten Gelenk des Zeigefingers (Abzugsfingers) gerade noch den (vorderen) Abzug erreichen, ist die Schaftlänge richtig. Die Senkung kann als tolerierbar richtig angenommen werden, wenn sich bei Benutzung der Visiereinrichtung eine einigermaßen gerade Kopfhaltung ergibt. Die Schränkung, also die geringfügige Biegung des Schaftes, deutet darauf hin, dass dieser Schaft eine Maßanfertigung war. Dass beim Kauf einer Waffe auch darüber nachgedacht wird, ob das Schaftholz zu hell oder zu dunkel ist, die Maserung gefällt, die Fischhaut fehlerfrei geschnitten wurde und eventuell vorhandene Schaftverschneidungen in ihren Proportionen entsprechen ist gut und richtig. Aber, wie Gravuren und Goldeinlagen, kein technischer Aspekt. Dass während der gesamten Handhabung – außer dem Schießen – die Waffen ungeladen sind, versteht sich von selbst. Gut Schuss und Weidmannsheil!

WAFFE & SCHUSS

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Tontaubenschießen 2013 der Bezirksgruppe Dornbirn Das traditionelle 16. Dornbirner Tontaubenschießen gestaltete sich sehr außergewöhnlich. Bereits am Freitag morgen, beim Aufbau der Anlagen, schneite es in kürzester Zeit bis zu 15 cm und die Temperaturen lagen „unter Null Grad“. Am Mittag, wie auf Bestellung, klarte das Wetter auf und die ersten Schützen kamen zum Schießgelände. Den ganzen Nachmittag lief der Schießbetreib auf vollen Touren. Am Samstag morgen, es hatte -8 Grad, warteten bereits die ersten Schützen auf dem Schießplatz auf ihre Einteilung. Den ganzen Tag über wurde voll mit drei Wurfmaschinen geschossen. Bei einer Wurfmaschine wurde den Teilnehmern auch die Möglichkeit geboten, die Grundzüge dieses Wettkampfes kennenzulernen. Diese Möglichkeit wurde sehr stark in Anspruch genommen, sodass Martin Rhomberg, Egon Burtscher und Dr. Heinz Hagen an beiden Tagen voll ausgelastet waren. Auch die freiwilligen Helfer auf den Wettkampfständen hatten alle Hände voll zu tun. Aufgrund des starken Andranges war keine Pause möglich. Ing. Dieter Baurenhas, welcher für das Tontaubenschießen verantwortlich zeichnet, hatte alle Hände voll zu tun, um einen optimalen Ablauf der Veranstaltung zu gewährleisten. Am Abend, nachdem der Schießbetrieb eingestellt wurde, konnte jedoch festgestellt werden, dass das 16. Dornbirner Tontaubenschießen alle bisherigen Rekorde gebro28

Vorarlberger Jagd

chen hatte. Mit 248 Schützen und einem neuen Rekord an Serien, hat dieses Schießen alle bisherigen Veranstaltungen übertroffen. BJM Sepp Bayer gab am Abend bei der Siegerehrung auch einen kleinen Einblick in die Organisation dieser Veranstaltung. Alleine für die verschiedenen Funktionen sind mehr als 50 freiwillige HelferInnen erforderlich. Angefangen vom Zeltaufbau, dem Aufstellen der Maschinen und Gerätschaften, der Betreuung beim Schießbetrieb, Kassa und Auswertung, der Bewirtung und dem Abbau der gesamten Einrichtung erbringen diese Helfer viele Stunden, die nicht vergütet werden. Es ist auch sehr erfreulich, dass in den letzten Jahren sehr viele „Jungjägerinnen und Jungjäger “ sich freiwillig angeboten haben, die Bezirksgruppe Dornbirn bei den Veranstaltungen zu unterstützen. Auch beim Schießbetrieb hat sich einiges geändert. Fast die gesamten SchülerInnen der Jägerschule nehmen an diesem Schießen teil. Hier ein Dankeschön an BJM-Stv.

WAFFE & SCHUSS

welche die meisten Serien geschossen haben, die Nase vorne und gewann ein Fernglas der Marke Swarovski. Bei den weiteren Auslosungen, an der alle Teilnehmer beteiligt waren, gewann Claudio Fink aus Andelsbuch einen Rehbockabschuss. Den Hauptpreis, eine Kaffeemaschine der Marke „Jura“, gewann mit der Nummer 3 Christoph Jochum aus Nüziders, der die drei vorhergehenden Tontaubenschießen (2010 bis 2012) gewonnen hatte. Für ihn ist Lustenau anscheinend ein sehr fruchtbarer Boden. Wie dieses Tontaubenschießen, das unfallfrei verlaufen ist, wieder bewiesen hat, dienen derartige Veranstaltungen nicht nur der Sicherheit, es ist auch ein sehr schöner Austausch zwischen Jägern und anderen Naturnutzern in einer sehr angenehmen Atmosphäre.

Mag Jörg Gerstendörfer für die optimale Information zu unserem Tontaubenschießen. Ebenso nehmen zahlreiche Personen an dieser Veranstaltung teil, die keinen Bezug zur Jagd haben, aber bereits „Stammgäste“ des Tontaubenschießens sind. Auffallend ist auch, dass die Waffenhandhabung zwischenzeitlich sehr vorbildlich ist, was auf einen sehr hohen Ausbildungsstand hindeutet. Nach diesem Einblick in diese Materie bedankte sich BJM Sepp Bayer bei den Helfern, den Sponsoren und den Grundbesitzern für ihre Unterstützung. Vor dem reichlich gedeckten Gabentisch gab er das Ergebnis bekannt. Gewonnen hat das 16. Tontaubenschießen Walter Hagen aus Lustenau, vor Kilian Lagnaz aus Schattdorf (CH) und Markus Pack aus Lustenau. Allen anwesenden SchützenInnen konnte ein schöner Warenpreis überreicht werden. Nach der Preisverteilung warteten alle gespannt auf die verschiedenen Auslosungen. Markus Lämmle aus Höchst mit der Schützennummer 9 hatte bei den Schützen,

Ergebnisse

Foto: Wernfried Amann

Bruno Metzler

1. Walter Hagen, Lustenau 2. Kilian Lagnaz, Schattdorf 3. Markus Pack, Lustenau 4. Robert Vallaster, Bartholomäberg 5. Markus Lämmle, Höchst 6. Max Steurer, Höchst 7. Max Zoll, Lustenau 8. Richard Schaugg, Eriskirch 9. Andreas Hornig, Lustenau 10. Werner Ehrle, Schwarzach 11. Udo Ceric, Dornbirn 12. Andreas Vögel, Schwarzach 13. Dieter Jussel, Dornbirn 14. Christoph Jochum, Nüziders 15. Carlos Miranda, Schaan


Mai / Juni 2013

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Angehende Jungjäger im Silbertal Sebastian Tschegg und Michael Scheffknecht

Wieder bei der Waldschule angekommen zeigte uns Monika DönzBreuß ein paar Wildpräparate und diverse Federn von heimischen Vögeln. Durch diese Veranschaulichung konnten wir einen gewissen Bezug zur Größe, Gestalt und dem Verhalten von Wildtieren und Vögeln aufbauen, welches uns das Lernen für die bald bevorstehende Prüfung hoffentlich etwas erleichtern wird. 30

Vorarlberger Jagd

JÄGERSCHULE

Foto: Monika Dönz-Breuß

6. März 2013

13. März 2013

Foto: Matthias Gruber

Auf unserer Tour sind wir an einer Vergleichsfläche, diversen kleineren Wildschäden und an einem waschechten Naturwald, welcher den perfekten Lebensraum für Auerwild bietet, vorbeigekommen. Kleinere Wildschäden können durch das sogenannte „Fegen“ der Geweihträger entstehen, größere Wildschäden durch „Schälen (Verbiss)“ des Wildes. Bei größeren Wildschäden können Bäume „absterben“, um dem entgegenzuwirken wird das Wild in den Wintermonaten gefüttert. Wie der Name bereits aussagt, wird der Naturwald vollkommen sich selbst überlassen. Im Naturwald konnten wir vereinzelt bei Bäumen den Einfluss heimischer Spechte und Borkenkäfer sehen. Auf dem Rückweg zur Waldschule haben wir versucht, das Alter eines recht kleinen und jungen Baum zu schätzen. Wir staunten, wie sehr wir mit unserer Schätzung daneben lagen. Bei den großen Bäumen lagen wir mit unserer besten Alterseinschätzung noch knapp 100 Jahre daneben. Dadurch wurde uns ein Gefühl zur Abschätzung von Alter und Wachstumszeit eines Waldes vermittelt.

Foto: Monika Dönz-Breuß

Im März besuchten wir als angehende Jungjäger die Silbertaler Waldschule. Treffpunkt war um 13:00 Uhr bei der Talstation der Kristbergbahn. Von dort aus fuhren wir gemeinsam mit der Seilbahn zur Bergstation hinauf. Oben angekommen wechselten wir unser Schuhwerk und gingen mit Schneeschuhen weiter. Wir wanderten von der Waldschule bis zum Aussichtspunkt Ganzaleita hoch.

20. März 2013


Freie Fütterung in Schönenbach Jörg Gerstendörfer

Matthias Feuerstein, Jagdschutzorgan in der GJ Bezau III, zeigte nach einer kurzen Einführung in das Revier eine seiner Vorzeigerehwildfütterungen. Die AusbildungsjägerInnen interessierten sich sehr für seine profunden Ausführungen über Futtermittelzusammensetzung und winterlicher Ablauf der Fütterungen. Besonders beeindruckte sie, dass hier der Grundbesitz und der Jagdpächter in großem Einklang

die Rehwildbewirtschaftung betreiben. Danach fuhren alle Exkursionsteilnehmer in die EJ Ifer, in der Revierjäger Hubert Egender eine große Rotwildfütterung betreibt. Nach einer kurzen Vorstellung des Reviers erklärte dieser die Fütterungsperioden, die Futtermittelzusammensetzung, die Rotwildbewirtschaftung und die Bejagungsstrategien. Ausklang der Exkursion bildete ein gemeinsames Mittagessen in einem tollen Bizauer Gasthaus, wo noch angeregt diskutiert wurde.

Foto: Werner Nekola

Um 8:00 Uhr trafen sich alle in der schönen Bregenzerwäldergemeinde Bizau und nach den Begrüßungen des Schulleiters Mag. Jörg Gerstendörfer und des Revierjägers Hubert Egender fuhr man in das Schönenbachertal.

Foto: Patrizia Kaufmann

Im Rahmen der praktischen Ausbildung besuchten die AusbildungsjägerInnen am 2. Februar die freie Rotwildfütterung der EJ Ifer in Schönenbach. Alternierend werden eine Wintergatterfütterung und eine freie Fütterung in der 2-jährigen Ausbildung angeboten.

JÄGERSCHULE

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Jungjägerausbildung: Wildparkexkursion und Anschuss-Seminar Mit Interesse und Begeisterung waren am 6. April interessierte Jungjägerinnen und Jungjäger beim Anschuss-Seminar, unter der Leitung von Hubert Loretter, Christian Ammann und Robert Ess, sowie bei der Exkursion in den Wildpark Feldkirch, unter der fachkundigen Führung von Akad. Jagdwirt Christoph Rogge, dabei. MDB

Im Wildpark Feldkirch führte Akad. Jagdwirt Christoph Rogge die Jungjägerinnen und Jungjäger zu den einzelnen Schalenwildarten bis zu Luchs und Wolf. Besonders bemerkenswert waren die geschickten Fragestellungen von Christoph Rogge, die den Jungjägern so manches tiefsitzende Wissen entlockte und so zu einer guten Möglichkeit der Wiederholung verhalf.

Hubert Loretter vermittelte den Jungjägern vieles über die Schusszeichen, die Pirschzeichen und die Nachsuche.

Fotos: Monika Dönz-Breuß

Die Jungjäger untersuchen konzentriert den Anschuss anhand der Pirschzeichen und analysieren diesen mit den Kursleitern.

Aufmerksam wird der Ablauf einer Nachsuche beobachtet und gleichzeitig mit den Referenten besprochen.

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Vorarlberger Jagd

JÄGERSCHULE


Anschuss-Seminar für Ausbildungsjäger

Wir Ausbildungsjäger wurden beim Anschuss-Seminar unter fachmännischer Leitung zum Thema Schuss- und Pirschzeichen unterrichtet. Was finde ich dort, wie gehe ich weiter vor, wie lange muss gewartet werden etc.? Ein Anschussort kann von unerfahrenen Jägern zertrampelt und zerstört werden. Deshalb gilt für jeden Schützen nach dem Schuss: Ruhe bewahren und wenn das Wild geflüchtet ist mind. 15 Minuten warten, ruhig und langsam dem Anschussort sich mit geladener Waffe nähern (das Wild könnte noch in Sichtweite im Wundbett liegen und es bedarf eines sofortigen Fangschusses), auf keinen Fall nachstellen, sondern unbedingt vorher den Anschussort verbrechen und nach Schuss- und Pirschzeichen untersuchen: Schweiß, Eingriffe oder Ausrisse, Schnitthaare, Wildbretstücke, Knochensplitter bzw. Knorpel wären solche Zeichen. Vom Jäger ist unbedingt dar-

auf zu achten, dass er keinen Schweiß auf die Schuhe bekommt und ihn verteilt! Dies erschwert die Nachsuche für den Hund erheblich. Ein beschossenes Stück Wild verursacht wesentlich intensivere Eingriffe in die Bodenflora als ein ruhig dahinziehendes Stück. Hinzu gesellen sich am Anschuss, wie schon

erwähnt, Schweiß, Panseninhalt, Knochensplitter etc. und Stressdüfte, die nur für einen erfahrenen Hund mit seiner feinen Nase erkennbar sind. Liegt ein Laufschuss oder ein Kieferschuss vor, muss mit einem erfahrenen Nachsuchengespann (Hundeführer mit Hund) das Wild auf seiner Flucht unverzüglich verfolgt werden. Bei der

Nachsuche vermag der Hund die Individualspur des verletzten Wildes von kreuzenden frischen Spuren anderen Wildes zu unterscheiden und widersteht auch der Versuchung auf eine frischere Spur zu wechseln, obwohl diese für den Hund als sogenannte Verleitfährte attraktiver sein könnte. Diese Nachsuche endet immer mit einer Nottötung und stellt für jeden Jäger eine Ausnahmesituation dar, in der er richtig handeln muss, um dem Tier unnötige Schmerzen und Leiden zu ersparen. Eine Nachsuche auf weidwund getroffene Stücke muss auf alle Fälle auf die kalte Fährte erfolgen. Hier sind Geduld und Ausdauer gefragt. Hans Nickel führte uns mit seinem Jagdhund eine Nachsuche vor. Zu den in Vorarlberg anerkannten Schweißhunden gehören der Bayrische Gebirgsschweißhund, der Hannoversche Schweißhund und die Alpenländische Dachsbracke. Weidgerechtigkeit vor dem Schuss und nach dem Schuss muss für alle Jäger oberstes Gebot sein!

Foto: Monika Dönz-Breuß

Die Jagd ist mehr, als ein Stück zu erlegen. Ein Jagd­ erlebnis kann man erst so richtig genießen, wenn man das jagdliche Handwerk lernt und ausübt. Es ist nicht allzu schwierig, mit der heutigen Waffentechnik ein Stück zu erlegen. Aber es gehört für den Jäger mehr dazu: beobachten, ansprechen, einen weidgerechten Schuss anbringen und, sollte es nicht im Feuer zusammenbrechen, kann ich sagen wie es gezeichnet hat, oder hab ich den Kugelschlag gehört? Weiß ich noch wo es gestanden ist? Kenne ich die Fluchtrichtung? Wann gehe ich zum Anschussort und wie verhalte ich mich richtig?

Foto: Cornelia Scheffknecht

Cornelia Scheffknecht, Ausbildungsjägerin

Im Anschluss an das Anschuss-Seminar erfolgte unter der fachkundigen Führung von RJ Manfred Vonbank eine Exkursion in den Wildpark Feldkirch.

JÄGERSCHULE

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Präsentation der Recherchearbeiten Die Ausbildungsjäger des 2. Ausbildungsjahres präsentierten ihre Recherche

die Zuhörerschaft durch den Abend.

Im Rahmen des 9. Lehrherrenabends, welcher am 20. März im Bäuerlichen Schulund Bildungszentrum für Vorarlberg in Hohenems stattfand, präsentierten sieben Ausbildungsjäger des 2. Ausbildungsjahres ihre Recherche. Der Obmann der Vorarlberger Jagdschutzorgane, KR RJ Manfred Vonbank, konnte die gesamte Prüfungskommission mit deren Vorsitzenden Mag. Katharina Feuersinger begrüßen. Erfreut waren die Präsentatoren auch über die Anwesenheit von LJM Dr. Ernst Albrich sowie ihrer Ausbildner. Außerdem horchten auch alle Ausbildungsjäger des 1. Lehrganges mit ihren Lehrherrn und anderen interessierten JägerInnnen den Ausführungen zu. Der Schulleiter, Mag. Jörg Gerstendörfer, gab eine kurze Einleitung über die Rahmenbedingungen der Präsentation und der Erteilung der Recherche und führte dann

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Vorarlberger Jagd

Folgende Themen wurden von den Ausbildungsjägern in ihrer 2-jährigen Ausbildungszeit in ihren Ausbildungsrevieren erarbeitet: Fotos: Cornelia Scheffknecht

Jörg Gerstendörfer

1. Philipp Wiltschi: Wildökologische Betrachtung des Lehrreviers – beurteilen Sie Ihr Lehrrevier nach wildökologischen Standpunkten - inwieweit sind Verbesserungen gemacht worden und werden noch gemacht?

jägerische Einrichtungen, Futterstellen, etc

strategien und den Jahresablauf.

2. Raimund Franz: Behandeln Sie die nachhaltige Rotwildbewirtschaftung in Ihrem Lehrrevier, der Eigenjagd Ifer. Sprechen sie auch über die freie Fütterung, Jagdstrategien... in Ihrem Lehrrevier.

4. Manfred Rüf: Welche Maßnahmen (waldbaulich, etc) werden seitens des Forstes getätigt um Wildschaden zu vermeiden und welche Maßnahmen werden seitens der Jagd dafür getätigt?

6. Peter Burtscher: Behandeln Sie die Gamswildbewirtschaftung in Ihren beiden Lehrrevieren. Zeigen Sie etwaige Unterschiede (z.B. Biotop, Bejagung, .....) auf.

3. Robert Gort: Dokumentieren Sie die letzten beiden Jahre in ihrem Lehrrevier – was gab es für Maßnahmen zur Biotopverbesserung,

5. Gernot Kaufmann: Behandeln Sie die nachhaltige Birkwildbewirtschaftung in Ihren Lehrrevieren. Sprechen Sie über Bejagungs-

JÄGERSCHULE

7. Martin Hospenkamp: Sprechen Sie über die nachhaltige Steinwildbewirtschaftung in Ihren Lehrrevieren. Zeigen Sie auch den Jahresablauf und Bejagungsstrategien auf.


Regulierung von Rot- und Schwarzwild – Herausforderung und Hindernisse 19. Österreichische Jägertagung 2013 in Aigen war wieder eine Reise wert

Der Verband der Vorarlberger Jagdschutzorgane nahm auch heuer mit 40 Teilnehmern an der Österreichischen Jägertagung in Aigen / Enns­ tal teil. Die Themen der diesjährigen Veranstaltung sind in den östlichen Bundesländern hochaktuell und wurden von mehr als 800 Teilnehmern an dieser Tagung mit großem Interesse verfolgt. Anhand von Beispielen wurde aufgezeigt, dass Schwarzwild – bei uns nicht gehegt, jedoch als „Abschussgast“ vorhanden – von einem Jahr (9 Stück Abschuss in einem Bezirk) zum anderen Jahr (mit 79 Stück im Folgejahr) zu einem Problem werden kann und unsere Jägerschaft hier auf der Hut sein muss. Die Zuwächse betragen bei dieser Wildart 200-400%. Unter Beachtung der Weidgerechtigkeit, wonach führende Bachen nicht bejagt werden solange deren Frischlinge noch gestreift sind, gilt es mit möglichst wenig Aktionen mög-

lichst viel Schwarzwild ohne weitere Wahl zu erlegen. Dieses Thema ist in den östlichen Bundesländern hochaktuell. Jene Referate, welche sich vorrangig mit dem Rotwild bzw. dessen Reduktion beschäftigt haben, ließen folgende Merksätze erkennen: • Reduktion muss zuerst in den Köpfen der Jäger Eingang finden • Der Jäger ist selbst der größte Störfaktor im Revier, jedoch müssen auch andere Naturnutzer in die Pflicht genommen werden. • Das Rotwild muss wieder „sichtbarer“ werden • Das Wild muss Rückzugszonen haben • Dort jagen, wo es „brennt“ • Mit Nachtjagd, Schalldämpfer und Nachtsichtgeräten kann keine Reduktion erreicht werden • Reduktionen müssen revierübergreifend geplant und vorgenommen werden (Mindestgrößen / Hegegemeinschaften) • Die Zuwachsträger müssen vorrangig bejagt werden

• Der größte Teil der Erlegung des Kahlwildes sollte bei Bewegungsjagden erfolgen, wobei diese entsprechende große Flächen, exakte Vorbereitung, passende Witterungsverhältnisse und ausreichende Anzahl von guten, verlässlichen Schützen erfordern. • Fütterungen dürfen nicht zur Behinderung der Erfüllung der Mindestabschüsse führen Die aktuelle Situation der Tuberkulose-Problematik in Vorarlberg und im Allgäu wurde den Veranstaltungsteilnehmern durch Landesveterinär Dr. Norbert Greber nahe gebracht. Über die Abstimmung des Bejagungsund Fütterungskonzeptes referierte unser Wildbiologe DI Hubert Schatz. LJM Dr. Ernst Albrich moderierte die abschließende Diskussionsrunde „Von der Aufhege zur Wildstandsregulierung – was muss sich ändern?“ Für die Organisation dieser jagdlichen Bildungsreise ist dem Obmann des Verband

Vorarlberger Jagdschutzorgane KR RJ Manfred Vonbank zu danken, Busreise und Unterbringung in St. Martin am Grimming boten die Möglichkeit zur Vertiefung der kameradschaftlichen Kontakte. Herzliche Gratulation den Organisatoren dieser Veranstaltung, vor allem Hauptorganisator Univ.-Doz. Dr. Karl Buchgraber mit seinem Team von Institut für Pflanzenbau und Kulturlandschaft für diese perfekt organisierte und höchst interessante Veranstaltung! Einen herzlichen Weidmannsdank an dieser Stelle an die Sektion Dienstnehmer der Vorarlberger Landwirtschaftskammer für die Übernahme der Fahrtkosten sowie an die Vorarlberger Jägerschaft, welche die Tagungsgebühr für die Vorarlberger Teilnehmer bezahlt hat. Den Tagungsband mit al­ len Referaten finden Sie auf www.vjagd.at (Suchbegriff „Jägertagung Aigen“).

Foto: Christian Ammann

Robert Häusle

Die Vorarlberger Teilnehmer.

JAGDAUFSEHER

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Marcel Nicht ist neuer Landesgruppenleiter des Österreichischen Falknerbundes Vor Kurzem bestellte die Landesgruppe Vorarlberg sowie der Österreichische Falknerbund den engagierten und sehr aktiven Falkner Marcel Nicht zum neuen Landesgruppenleiter für Vorarlberg. Mit der Wahl von Marcel Nicht besteht Hoffnung, im „Ländle“ eine neue Ära einzuleiten. Regelmäßige Treffen aller Falkner, Ermöglichung von gemeinsamen Beizjagden, eine starke Vertretung gegenüber den Behörden als auch der Vorarlberger Jägerschaft und Öffentlichkeitsarbeit für das UNESCO Kulturerbe Falknerei stehen auf seinem Programm.

UNESCO Kulturerbe Die Falknerei, eine soziale Tradition und Jagdkunst, wird seit mehr als 200 Generationen fast ununterbrochen, meist in-

nerhalb der Familie, mündlich weitergegeben. Sie stammt ursprünglich aus den zentralasiatischen Steppen und hat sich in den verschiedensten kulturellen Ausprägungen über den gesamten asiatischen, arabischen, nordafrikanischen und europäischen Raum ausgebreitet. Im deutschen Sprachraum und vor allem in Österreich ist die Falknerei seit Jahrhunderten ein integraler Bestandteil der Kultur. Die österreichische Falknerei wurde am 5. Dezember 2012 vom Zwischenstaatlichen Komitee des UNESCO Übereinkommens zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes im Rahmen seiner 7. Tagung in Paris durch die internationale Staatengemeinschaft einstimmig auf die Repräsentative Liste des immateriellen Kultur-

erbes der Menschheit gesetzt. Mit der Repräsentativen Liste des immateriellen Kulturerbes macht die UNESCO darauf aufmerksam, dass kulturelle Traditionen weltweit Pflege und Schutz brauchen, damit sie bewahrt und an zukünftige Generationen weitergegeben werden können und somit lebendig bleiben. Erst dann können Traditionen ihre identitätsbildende und sinnstiftende Funktion in der Gesellschaft erfüllen. Die ursprüngliche Forderung zur Anerkennung dieser über 4000 Jahre alten Jagdkunst als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit stammt übrigens aus Österreich und wurde durch die CIC Jagdhistorikerin Prof. Monika Reiterer aus Graz erstmals in den späten 90er Jahren erhoben und veröffentlicht.

Das glückliche Österreichische Team: V.r. UNESCO Botschafter Mag. Harald Stanzl, Dr. Anna Steiner (BM f. Unterricht, Kunst und Kultur), Mag. Katharina Obenhuber (Österr. UNESCO Kommission), Mag. Christian Habich (UNESCO Projektleiter im ÖFB ), ÖFB Präs. Dr. Harald Barsch.

Die österreichische Post veranstaltet am 15. Mai in der Vorarlberger Museumswelt einen Philatelietag. Anlässlich dieses Tages wird eine Briefmarke mit dem Wappen der Vorarlberger Jägerschaft (Landesjagdmuseum) mit einer Auflage von 300 Stück herausgegeben.

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Vorarlberger Jagd

JAGD

Die Besucher bekommen bei einem Einkauf von angebotenen Produkten (Briefmarken, Karten usw.) in der Höhe von EUR 20,– eine Sonderbriefmarke Vorarlberger Jägerschaft (pro EUR 20,– eine Marke) gratis dazu. Ein direkter Kauf ist nicht möglich.

Marcel Nicht ist 41 Jahre alt und lebt mit seiner Frau Daniela und den beiden Kindern in Meiningen. Im Jahre 2005 absolvierte er die Jagdprüfung, um sich im Juli 2005 seinen ersten Rothabicht „Jacko“ aufzustellen. Mit Konsequenz und großer Passion beizte Marcel im Herbst seine erste Krähe, am Ende der Saison waren es schon 30 Krähen und 3 Fasane. Mittlerweile ist Marcel Nicht auch in die Zucht eingestiegen. Er fliegt derzeit ein junges Wanderfalkenweib aus eigener Zucht. 2007 legte er die Falknerprüfng vor der Prüfungskommission der Kärntner Jägerschaft ab, obwohl diese in Vorarlberg nicht erforderlich ist! Er unterstrich damit die Forderung des ÖFB, in allen Bundesländern die Falknerprüfung verpflichtend einzuführen.

Philatelietag Mittwoch 15. Mai Vorarlberger Museumswelt Frastanz Öffnungszeiten: 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr und 13:00 bis 16:00 Uhr


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Erfolgreiches Jahr 2012 – Jahreshauptversammlung des Klub Vorstehhunde Vorarlberg Edgar Entlicher Vor vollbesetztem Saal im Gasthof Adler in Mäder konnte bei der kürzlich stattgefundenen Generalversammlung des Klub Vorstehhunde Vorarlberg Obmann Edgar Entlicher wieder auf ein sehr aktives vergangenes Jahr hinweisen.

Bringtreueprüfung

Rege Teilnahme bei Veranstaltungen In seinem weiteren Bericht wies Edgar Entlicher mit Stolz darauf hin, dass darüber hinaus bei unseren sechs Übungstagen, insgesamt 77 Vorstehhunde teilgenommen haben, was einem Schnitt von 13 Hunden pro Veranstaltung entspricht. Er bedankte sich für die rege Teilnahme und betonte, dass dies sowohl eine Bestätigung für die Arbeit des Vorstandes ist, als auch Anreiz im laufenden Jahr weiter so aktiv zu sein.

Kurse und Prüfungen Unser Übungsleiter Wolfgang Kersting bereitete in eigenen Kursen die Hundeführer auf Anlageprüfung, Herbstzuchtprüfung und Vollgebrauchs­ prüfung vor. So konnte Albert Fässler die Anlage und HZP, Martin Fink die Anlage,

Sascha Gruber die Anlage und HZP, Günther Hagen die VGP, Danny Hemkes ebenfalls die VGP, Gerald Primisser mit einem Hund die Anlageprüfung und mit dem 2. Hund die VGP erfolgreich bestehen. Bei der Ehrung erhielten sie einen Prüfungszuschuss und zusätzlich einen Holzuntersetzer mit Gravur überreicht. Klubmeister im Klubwettbewerb 2012 wurde nach hartem Kampf Edgar Entlicher mit seinem Deutsch Kurzhaar Rüden. Zur Vorbereitung auf die Treibjagdsaison fuhren wir im Oktober bereits zum 2. Mal zum Schießkino nach Isny. In drei Stunden konnte jeder der 20 Teilnehmer das flüchtige Schießen auf Sau und Rotwild entsprechend oft üben.

ke Zunahme ist in unserem Klub bei den PP (Pudelpointer), WK (Weimaraner) und UK (Magyar Vizsla) zu verzeichnen. Unsere vielen Aktivitäten haben erfreulicherweise auch Auswirkung bei den Mitgliederzahlen. So haben wir per Ende 2012 die Rekordzahl von 68 Mitgliedern erreicht.

In unserem Klub sind derzeit 14 verschiedene Vorstehhunderassen vertreten. Die zahlenmäßig stärkste Rasse sind die KlM (Kleine Münsterländer), gefolgt von DK (Deutsch Kurzhaar), DL (Deutsch Langhaar) und DDr (Deutsch Drahthaar). Eine relativ star-

Mit einem vom Klub spendierten Essen fand der Abend seinen harmonischen Ausklang, nicht ohne dass (natürlich ganz ohne Jägerlatein) die speziellen Leistungen unserer Hunde gewürdigt wurden.

Edgar Entlicher dankte nochmals allen für die gute Zusammenarbeit im vergangenen Jahr, besonders aber den Revierbesitzern für die Bereitstellung ihrer Reviere für unsere Übungstage. Abschließend führte unser Klubmitglied Hubert Scherrer unter großem Applaus seinen selbst gedrehten Film über unsere Bringtreueprüfung in Nofels vor.

Foto: Wolfgang Kersting

Das wohl bedeutendste Ereignis war dabei die Mitte März in Zusammenarbeit mit dem Wachtelklub (der neben Teilnehmern auch die Leistungsrichter stellte) veranstaltete Bringtreueprüfung im Revier Nofler Feld. Als Bringwild wurde Fuchs oder Ente (wurde für jeden Hund ausgelost) bestimmt. Das Wild wude in einem Waldgebiet mit zum Teil dichtem Unterholz von jeweils zirka 1 ha Größe ausgelegt (und zwar von der Rückseite her, damit keine Spur zum Stück führt). Den vorgegebenen Revierteil musste der Hund selbstständig ohne Bringbefehl gründlich absuchen, das ausgelegte Stück aufnehmen

und innerhalb von 15 Minuten dem Führer bringen. Diese schwere Aufgabe schafften innerhalb der vorgegebenen Frist vier von neun angetretenen Hunden.

Die erfolgreichen Prüfungsteilnehmer 2012.

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Vorarlberger Jagd

JAGDHUNDE


ÖSHV GF Vorarlberg – Jahresbericht 2012 Christian Fiel, ÖSHV GF Vorarlberg

Jahreshauptversammlung des ÖSHV Höhepunkt des abgelaufenen Vereinsjahres war die Durchführung der Jahreshauptversammlung des ÖSHV vom 20.-21.4.2012 in Schruns. Im Hauptstützpunkt, dem Hotel Auhof in Schruns, fand die Vorstandsitzung und der überaus gelungene, von den „Drei Bergziegen“ musikalisch dominierte, gemütliche Abend statt. Im Rahmenprogramm lud Dr. Franz Rhomberg in seine private Jagdausstellung ein und die VIW beindruckte mit der Führung durch das größte Pumpspeicherkraftwerk der Welt in Partenen. Einen besonders würdigen Rahmen bildete die Jahreshauptversammlung selbst, zu der eine Vielzahl von Persönlichkeiten, u.a. LR Erich Schwärzler, LJM Dr. Ernst Albrich, LJM-Stv. Alexander Ritsch, die BJM Tomaselli und Metzler, Landesjagdhundereferent Martin Schnetzer, Obmann Verband Vlbg. Jagdschutzorgane Manfred Vonbank, und nicht zuletzt der Bürgermeister von Schruns, Karl Hueber, begrüßt werden konnten. Besonders erfreute die Anwesenheit des 2. Vizepräsidenten des ÖJGV Herrn Konrad Bratengeyer. Erfreulich auch, dass anlässlich der JHV Hubert Loretter, Bertram Netzer und Maximilian Auerbach als neue ÖJGV Leistungsrichteranwärter aufgenommen werden konnten. Bei der im Anschluss sehr gut besuchten Pfostenschau wurden von den Zuchtwarten und dem GF einige HS und BGS vorgestellt.

Zuchtschau Pertisau Neben der traditionellen Teilnahme beim Vorarlberger

Jagdhundetag war diesmal auch eine größere Vlbg. Delegation bei der Zuchtschau im Juni in Pertisau /Tirol vertreten. Bei über 70 vorgestellten und von einer anerkannten Fachjury bewerteten BGS und HS konnten sich die Ergebnisse durchaus sehen lassen. Der inzwischen auch im jagdlichen Einsatz überaus bewährte BGS/R Ares mit Besitzer und Führer Ronald Düngler aus Schruns wurde sogar Prüfungssieger und CACA. Eine weitere Höchstwertung erreichten der BGS/R Falko mit B/F Maximilian Auerbach und der BGS/R Arko mit B/F Manfred Vonbank.

Vorprüfungen Traditionsgemäß wurden 2012 auch wieder einige VP ausgeschrieben. In den Revieren Lech, Schruns und Tschagguns stellten sich den LR und LRA Gustl Beck, Hubert Loretter, Bertram Netzer, Maximilian Auerbach und GF Christian Fiel: BGS/H BEA (Bärbel) vom Stürzerkopf, B/F: Philipp Walch, Lech, 106 Punkte BGS/R BENO vom Predigerstuhl, B/F: Luggi Salzgeber, Tschagguns, 208 Punkte HS/R FREKI (Arras) vom Stolzkopf, B/F: Ralph Sauerwein, Schruns, 140 Punkte BGS/R BIRKO vom Bärentalkopf, B/F: Pirmin Moosbrugger, Au, 146 Punkte

Hauptprüfungen Erstmalig in der langen Geschichte der ÖSHV GF Vorarlberg konnten 2102 gleich vier Hauptprüfungen bewertet werden: BGS/R Falko vom Schrakar B/F:Maximilian Auerbach, Schruns, 179 Punkte / I. Preis BGS/H Fara vom Schrakar B/F: Ing.Peter Tabernig, Nüziders, 153 Punkte / II. Preis BGS/H Alpha vom Kreuz-

moos B/F: Reinhard Schwaninger, Klösterle, 126 Punkte / II. Preis BGS/R Ares vom Hirschbrandboden B/F: Ronald Düngler, Schruns, 159 Punkte / II. Preis Es zeigt einmal mehr, dass eine junge, motivierte Truppe sehr wohl in der Lage ist, solche Spitzenleistungen zu bringen.

Nachsuchenbereitschaft Bei der GF selbst erfolgten keine Anforderungen im Rahmen der Vlbg. Nachsuchenbereitschaft. Wie jedoch da und dort in Erfahrung gebracht werden konnte, wurden einige BGS und HS direkt angefordert. ÖSHV Leistungsberichte für 2011 wurden nur von Ing. Peter Tabernig, Lambert Schmitz, Manfred Vonbank, Peter Berlinger, Friedhelm Stolekar, Günter Graf, Robert

Ess und Peter Stocker zeitgerecht eingesandt und an den ÖSHV weitergeleitet. Ein größeres Interesse wäre wünschenswert, weil gerade diese Informationen für die Zucht von besonderer Wichtigkeit sind. Letztmalig wurde von LR Gustl Beck das vielbeachtete Anschuss-Seminar durchgeführt. Die weitere umfangreiche und aufwendige Tätigkeit der GF befasste sich mit der erfolgreichen Vermittlung von BGS und HS Welpen, die Teilnahme an verschiedenen Tagungen, Besprechungen, Vorbereitungen und die Bewältigung des immer mehr steigenden administrativen Teils. Wertvolle Unterstützung leisteten dabei die Funktionäre des ÖSHV, der Vorarlberger Jägerschaft, der Jagdpresse und einige wenige Mitglieder aus den eigenen Reihen.

54. Bürser Jagdschießen

Samstag, 25. Mai 2013 von 13:00 bis 17:00 Uhr Sonntag, 26. Mai 2013 von 8:00 bis 16:00 Uhr Art der Durchführung: Im Rahmen eines Revierganges durch die Bürser Schlucht wird auf eine Ringscheibe (stehend aufgelegt), einen Fuchs (stehend angestrichen), einen verschwindenden Rehbock (stehend angestrichen, Verweildauer zirka 4 Sekunden), einen Gamsbock (sitzend angestrichen) und einen ziehenden Hirsch (Schießstellung nach Belieben) geschossen. Waffen: Alle nicht verbotenen Jagdwaffen mit und ohne Optik. Einsatz: Mitglieder der Vorarlberger Jägerschaft: 30 Euro Nichtmitglieder: 40 Euro Jagdschutzorgane und Ausbildungsjäger (Verband

Vorarlberger Jagdschutzorgane): 20 Euro Nachlösung: 20 Euro Preise: Wildabschüsse, Jagdwaffen, Jagdoptik sowie eine beachtliche Anzahl wertvoller Warenpreise. Einen Preis erhalten alle Schützen, welche die Ringzahl 46 und mehr Ringe erreicht haben. Preisverteilung: Am Sonntag, 26. Mai 2013, nach Beendigung des Schießens – um zirka 18:00 Uhr – im Zelt beim Schluchteingang. Rückfragen: Erich Plangg, +43 (0)664 / 3129604 Weitere Informationen unter www.vjagd.at

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Von Vorprüfungen und enttäuschten Hundeführern Walter Stecher In Stadt und Land und Niederwildrevier hat es sich herumgesprochen, dass der Schweißhund ein idealer Begleiter, ein optisch ansprechender und auch in der Wohnung ein angenehmer Zeitgenosse ist. Ich spreche hier vor allem vom Bayrischen-Gebirgsschweißhund“. Diesen edlen, für die raue Gebirgsjagd ursprünglich gezüchteten, wendigen Jagdbegleiter legen sich immer

Registrierung von Hunden! Vielfach herrscht immer noch die Meinung vor, dass ein gechipter Hund automatisch auch in einer Datenbank registriert ist. Dem ist jedoch nicht so! Ohne Registrierung nützt der Chip eigentlich recht wenig, sollte ein Hund entlaufener Hund aufgefunden werden! Der (die) Tierarzt (-ärztin) Ihres Vertrauens wird Ihnen bei der Registrierung Ihres Hundes jederzeit gerne behilflich sein. Wichtig ist die Vorlage eines amtlichen Lichtbildausweises des Hundebesitzers. Nach erfolgter Registrierung erhält der Hundebesitzer eine Art „Scheck-Karte“ mit den gespeicherten Daten zugesandt bzw. können diese im Internet über www. animaldata.com überprüft werden.

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Vorarlberger Jagd

JAGDHUNDE

mehr Nur-Rehwildjäger aber auch Leute, die gar keinen Schweißhund brauchen, zu. Beim Welpenkauf tritt der künftige Besitzer – wenn er nicht schon Mitglied ist – dem ÖSHV bei und frühesten nach einem Jahr geht er mit seinem Begleiter zur Vorprüfung. Der Vorprüfung eilt teilweise der abwertende Ruf voraus: „Das ist eine gesellige Zusammenkunft und es wird schon nicht so schwer sein!“ Dem ist beileibe nicht so! Die Hunde sind jung, es wird Gehorsam geprüft und die Übernachtkunstfährte teilweise ohne Schweiß ist nicht „von schlechten Eltern“. Oft gibt es viele Verleitfährten und meist werden die Fährten in Talgründen von guten Rotwildrevieren getreten. Jetzt trennt sich die „Spreu vom Weizen“. Es gibt viele ehrgeizige Erstlingsführer, die hervorragende Prüfungen mit ihren Hunden ablegen, aber auch genug solche, wo ich beim Hinschauen schon ein schlechtes Gefühl habe. Gerade ich als Richter habe meistens das Glück, so ganz unbedarfte Gespanne begleiten zu dürfen. Die Gebietsführer geben sich immer viel Mühe, gefällige Einladungen auszusenden, in denen unter anderem steht: „Die Hundeführer haben in jagdlicher Kleidung und schweißhundeführergerechter Ausrüstung (Schweißriemen aufgedockt mit Schweißhalsung, Bergstock, Rucksack und Kugelbüchse) anzutreten.“ Die Wirklichkeit sieht meistens anders aus. Ein ordentlich aufgedockter, breiter Lederschweißriemen ist schon

zur Rarität verkommen. Die breite schöne Schweißhalsung mit Wirbel ist nicht nur für den Gebrauch wichtig, sondern auch ein Aufputz für jeden Schweißhund. Dies scheint aber bei manchen ein Relikt aus Großvaters Zeiten zu sein. Auch wissen manche Hundeführer nicht, dass der Schweißhund links geführt und auch die Büchse links getragen wird. Sicher hat das alles mit „Schweißhundeführen” nichts zu tun, aber ein wenig Tradition tut uns allen gut! Und dann geht es zu den Gehorsamsfächern: Es kann nicht sein, dass Hunde mit einem Jahr und älter sich nicht ablegen lassen oder nicht „Fuß“ gehen und kein „Sitz“ kennen! Da sind wir noch gar nicht beim Anschuss und es wird einem als Richter schon ganz schlecht und man denkt insgeheim, Gott sei Dank geht keine Korona hintendrein! Jetzt kommt die Prozedur mit Ablegen und Anschuss untersuchen und da stehen manche Hundeführer wie vor einem „Buch mit sieben Siegeln“. Sie waren noch nie bei einer Schweißprüfung, geschweige denn bei einer Schulung, noch haben sie je darüber etwas gelesen. Auch der Hund gehört nicht immer dem ganz überforderten so genannten Führer. Besitzer ist oft der Schwiegersohn, Sohn, Onkel oder Neffe. Auf die Frage, wo gerade das Herrchen weilt, kommen ganz unterschiedliche Antworten: Gartenzaun mauern, Urlaub etc. Ich frage mich, wieso hat er einen Schweißhund, wenn alles andere wichtiger ist? So ein Hund im ersten Lebensjahr braucht seinen Herrn wie

die Kinder ihre Eltern. Einen Schweißhund abzuführen muss Freude machen. Das Fährtenlegen, das Suchen, die Neugier, wie macht er`s, die Erregung und Freude, wenn er das Stück gefunden hat. Wem das alles eine Last ist, oder er überhaupt keine Gelegenheit hat, das zu leben, der soll sich keinen Schweißhund zulegen. Ich habe Hunde erlebt, die sicherlich noch nie einen Schweißriemen gesehen haben. Mit ängstlichen Augen liegen sie am moosigen Waldboden, ein anderer will weglaufen, wenn er nicht noch am Rucksack hängen würde. So und jetzt soll auch noch gesucht werden, angeblich der wichtigste Teil so einer Schweißprüfung. Der Herr hat oft keine Ahnung von Brüchen, Schnitthaar und was sonst noch alles am Boden liegt. Was mir als Richter dann am meisten weh tut, es gibt bei vielen Hundeführern kein Aneifern, kein Kommando, kein Lob mehr. Die so schönen Worte, wenn sie hinter den Behang eines Hundes kommen, wie „Brav mein Hund!“ oder „Such verwundt!“, „Zeig mir!“, oder etwas strenger „Zur Fährte!“, oder „Du bist ein Braver! Da hat´s Herrl a Freud´!“. Diese Worte verwenden viele nicht und sie kommen ihnen daher gar nicht über die Lippen. Umso freudloser irrt der brave „Hirschmann“ oder die „Diana“ durch dick und dünn und immer weiter weg von seinem eigentlichen Aufgabengebiet. Wenn ein Hund reden könnte, würde er oft fragen: Wieso sprichst du so wenig mit mir? Je mehr der Herr oder das Frauerl mit dem Hund sprechen, umso


mehr wird dieser bemüht sein, es recht zu machen und gerade bei Schweißhundeführen ist das ein ganz wichtiger Punkt. Heute fahren wir sehr viel mit dem Auto (die FCI-Gruppe 6, die Laufhunde, werden bald Fahrhunde genannt werden) und gerade bei diesen Fahrten, wenn der Hund am Boden des Beifahrersitzes Platz genommen hat, kann man mit ihm reden über Böcke, Sauen, Hirsche und Gams und bei manchen Wörtern wird er die Behänge ganz hoch heben, bei anderen wieder weniger. Allein bei den Worten „Such verwundt!“ wird er den Kopf ganz weit drehen und ungläubig schauen. Wichtig ist reden, wer das nicht macht, der wird mit seinem „Bürschl“ nie zusammenwachsen. Traurig ist und schon oft gesehen, dass der Hund beim Anblick vom Schweißriemen keine Freude hat. Ein gut trainierter

Hund springt hoch, nimmt ihn in den Fang und zeigt seinem Herrn „Ich will suchen!“. Zu guter Letzt nach oftmaligem Ansetzen und Anrüden, wenn der Hund nur mehr in der Prärie herumrennt (gerade das „Rennen“ drückt aufs Gemüt), muss der Richter einmal bescheiden fragen, ob man die heutige Prüfung zu den Annalen legen soll? Da gibt es oft ein beleidigtes Aufbäumen, denn klarerweise fühlt sich jetzt der Herr mehr geprüft als der Hund. Beim stillen Einherschreiten Richtung Auto denke ich oft: Was hast du falsch gemacht? Dass du dich bemüht hast mit deinem Freund gestern schöne intensive naturnahe Fährten zu legen, sie ordentlich zu verbrechen, mit den Fährtenschuhen“ herumzustöckeln“ wie ein Betrunkener, dass der Gebietsführer bitten musste, ein so gutes Revier für die

Prüfung zu bekommen, dass die Revierleitung Personal zur Verfügung gestellt hat, Wild und Schweiß in der Kühlkammer bereit waren, alles selbstverständlich? Alles unentgeltlich aus Freude an der Schweißhundesache, aus Kameradschaft und immer in der Hoffnung, dass ein Hund gut sucht und gut vorbereitet zur Prüfung kommt. Gründe für ein nicht zum Stück kommen gibt es viele, aber bitte nicht den Grund bei den Richtern oder beim Schweißhundeverein suchen, denn hier sind Idealisten am Werk und jeder Richter will am Ende der Fährte dem strahlenden Führer und dem Hund, der gerade das Stück zaust, den Bruch überreichen! Etliche Hundeführer haben noch nie einen Schweißhund geführt oder haben „umgesattelt“ auf einen Schweißhund und da empfiehlt es sich, einen erfahrenen Kolle-

gen aufzusuchen, bei Prüfungen mitzugehen oder Lehrgänge zu besuchen. Freunde, die einem Fährten legen, vielleicht Schweiß, Häupter oder Stücke besorgen, um so ein wenig in die Materie hineinzuwachsen. Zweck sollen nicht die Prüfungen sein, sondern einen Schweißhund sein Eigen zu nennen, auf den man sich verlassen kann, der einem in seiner Jugend am Riemen und mit seiner Passion durch dick und dünn reißt und dann, etwas reifer geworden (vielleicht auch der Herr), zu seinem Herrn aufschaut und ihm mit seinen braunen Augen mir kundtut: „Jetzt reiß´ di z´samm´, mir san schon bald beim Stück!“ Dieser Beitrag ist im Jahresbericht 2012 des Österreichischen Schweißhundevereines erschienen und wurde mit Erlaubnis des Autoren hier abgedruckt.

Eine Veranstaltung des Österr. Jägerinnenforum – Vorarlberg

Sehr geehrte Damen, wir freuen uns auf die warme Jahreszeit und möchten Ihnen gerne in gemütlicher Athmosphäre bei einem Gläschen Prosecco unsere neuen Trachten- und Jagdmodelle fürs Frühjahr vorstellen.

Traditionen bewusst ausdrücken Es geht uns darum, das Beste von damals mit dem Besten von heute zu kombinieren. Daraus ergibt sich eine ganz eigenständige Modesprache mit erfrischenden Elementen, neu interpretiert in Form, Farbe und Qualität. Auch die funktionelle, sportlich-bequeme Jagdbekleidung für die Dame entspricht endlich den Anforderungen der modernen Jägerin. In kleinem Rahmen werden wir Ihnen die neuen Trends und aktuellen Modelle präsentieren. Es würde uns freuen sie am Donnerstag, den 16. Mai 2013 um 19:00 Uhr, bei uns im Geschäft begrüßen zu dürfen.

KeckeisGmbH | Werdenbergerstraße 2 | 6700 Bludenz | Tel. 0043|(0)5552/62158 info@keckeis-jagd-fischerei.at | www.keckeis-jagd-fischerei.at

Die neue Frühjahrsmode ist eingetroffen Mode für die Jägerin Jagdmode mit

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Wir freuen uns auf ihren Besuch Karl Peter und Edith Keckeis, Keckeis GmbH

JAGDHUNDE

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Im Shop der Geschäftstelle erhältlich •

• „Gams – Bilder aus den Bergen“ Autoren: Gunther Greßmann / Veronika Grünschachner-Berger / Thomas Kranabitl / Hubert Zeiler Preis: EUR 49,00

„Rehwild Ansprechfibel“ Autoren: Paul Herberstein / Hubert Zeiler 128 Seiten, rund 75 Farbfotos, 18 SW-Zeichnungen, Format: 14,5 x 21 cm Preis: EUR 23,00

• „Wildbret-Hygiene“ – Rechtliche Grundlagen Wildfleisch – Wildbret / Mikrobiologie und Hygiene Autoren: Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer, Dr. Peter Lebersorger, Hans-Friedemann Zedka Preis: EUR 19,00

„Fütterung von Reh- und Rotwild“ Ein Praxisratgeber, mit CD Autoren: Deutz/Gasteiner/Buchgraber 144 Seiten, zahlreiche Abbildungen Preis: EUR 19,90

„Richtiges Erkennen von Wildschäden am Wald“ Autoren: Dr. Fritz und Dr. Susanne Reimoser Preis: EUR 7,50

• „Leitfaden für die Lebensraumgestaltung von Auer-, Birk- und Haselhuhn in Vorarlberg / Österreich“ Autorin: Mag. Monika Dönz-Breuß Preis: EUR 7,00

• „Steinwildstudie über das Steinwildprojekt Lech-Quellengebirge“, Beobachtungen - Ergebnisse Schlussfolgerungen Autor: Dr. Peter Meile Preis: EUR 10,00

„Birschfibel“ – Die Birsch – der Gang zu Fuß durch das Revier Autor: Paul Herberstein 80 Seiten, 25 Farbfotos, Format: 21 x 14,5 cm Preis: EUR 19,00

Werte Wandel Weidgerechtigkeit Autor: Alexander Schwab 120 Seiten Preis: EUR 20,00

• Vorarlberger Jägerhut: „Vorarlbergerin“/„Zimba“ (EUR 75,00) • Schildmütze mit Wappen Vorarlberger Jägerschaft (EUR 7,50) • Glückwunschkarten mit Jagdmotiv, groß (EUR 4,00), klein (EUR 3,50)

„Österreichs Jagd im 20. Jahrhundert – Eine Chronik“ Autor: Hermann Prossinagg Preis: EUR 70,00

„Gabelzart - Fleisch sanft garen macht´s möglich.“ Autor: Werner Wirth Anleitung, Hinweise und Rezepte zu einer neuen und besonderen Garmethode Preis: EUR 28,00

„Waldökologie“ – Skriptum der Vorarlberger Jägerschule Autor: Bernhard Maier 56 Seiten, in Farbe, Format: A4 Preis: EUR 10,00

„2000 Jahre Jagd in Österreich“ Autor: Johann Nussbaumer Jagdgeschichte(n) in Rot-Weiß-Rot – Sämtliche Stationen der österreichischen Jagdgeschichte im Zeitraffer. 288 Seiten, 32 Seiten Hochglanz-Bildteil Format: 25,0 x 18,0 cm, Leinen Preis: EUR 65,00

„Mit Herz und Verstand im Marultal“ Jagd auf der Faludriga – Vorarlberg Buch und Regie: Raphaela Stefandl DVD Video, Filmlänge: 25 Minuten Preis: EUR 22,00

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• T-Shirt mit Wappen Vorarlberger Jägerschaft Größen M, L, XL, XXL (EUR 15,00) • Polo-Hemd mit Wappen Vorarlberger Jägerschaft Größen M, L, XL (EUR 18,00)

Bestellungen: www.vjaegerschaft.at oder info@vjagd.at. Zahlung erfolgt per Erlagschein zzgl. Versandkosten. Versandkosten werden mittels Pauschale verrechnet. Inland: 4 Euro, Ausland: 5 Euro

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Vorarlberger Jagd

GESCHÄFTSSTELLE


Serviceleistung der Vorarlberger Jägerschaft Sprechstunde von

Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich und

Rechtsbeirat Dr. Tobias Gisinger

Wann: Wie: Wo:

jeden 1. Montag im Monat (nächste Termine: 5. Mai 2013 und 3. Juni 2013) nach Voranmeldung in der Geschäftsstelle bei Carmen Kaufmann, Tel. 05576 74633, E-Mail info@vjagd.at Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft, Markus Sittikus-Str. 20/2. OG, 6845 Hohenems

Für telefonische Auskünfte durch Landesjägermeister, Rechtsbeirat oder einen anderen Funktionär der Vorarlberger Jägerschaft hinterlassen Sie bitte Namen sowie Telefonnummer bei der Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft. Sie werden baldmöglichst zurückgerufen.

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BEITRITTSERKLÄRUNG Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zur Vorarlberger Jägerschaft, der gesetzlich anerkannten Interessenvertretung der Jäger in Vorarlberg. Der Mitgliedsbeitrag beträgt EUR 30,– für Jäger bzw. EUR 25,– für Jagdschutzorgane. ……………….........…………, den…………......…… …………...…………...…………………. Unterschrift Meine Personalien: Titel: ……………………….

Geb. Datum: …………..………….

Beruf: ..…………....………....

Vor- u. Zuname: ………………………………………………………………..................…………….… Straße und Hausnummer: ……………………………...............……………………….……………..… Postleitzahl: …………………

Ort: ………………………..……………………..............………….....

Tel: ..……………….………….

E-Mail: ……………...............………………………..…………..……

BITTE LESERLICH SCHREIBEN und die Beitrittserklärung an die Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft, Markus-Sittikus-Str. 20/2.OG, Postfach 64 in 6845 Hohenems senden oder per FAX an 05576 / 74677. Ein Beitritt ist auch Online unter www.vjaegerschaft.at möglich. GESCHÄFTSSTELLE

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Termine – www.vjaegerschaft.at

Mai 2013 n Freitag, 3. Mai: Leistungsrichterschulung vom ÖJGV, Seminarleiter: Dr. Hannes Blenk (Innsbruck), 19:00 Uhr, Gasthof Bädle, Nüziders n Samstag, 4. Mai: Jagdhundetag mit Pfostenschau; ab 8:30 Uhr bewegtes Ankommen, Beginn: 9:00 Uhr n Samstag, 4. Mai: Landesweite Birkwildzählung; Ausweichtermin: 5. Mai, siehe Seite 8 n Samstag, 18. Mai: Jahreshauptversammlung Verband Vorarlberger Jagdschutzorgane, 10:00 Uhr, Schönenbach n Samstag, 18. Mai: Abwurfstangenschau Schönenbach n Freitag, 24. Mai: Generalversammlung der Vorarlberger Jägerschaft im Angelika-

Kauffmann-Saal in Schwarzenberg, 19.00 Uhr n Samstag, 25. Mai und Sonntag, 26. Mai: Bürser Jagdschießen, siehe Seite 39

Juni 2013 n Samstag, 1. Juni: Abwurfstangenschau Bezirk Bludenz; Dalaas n Samstag, 22. Juni und Sonntag, 23. Juni: Internationale Jagdkonferenz, Gargellen

Oktober 2013 n Samstag, 19. Oktober: Erschwerte Schweiss­ prüfung des ÖJGV in Vorarlberg

November 2013

Donnerstag, 13. Juni 2013 www – einmal anders Wald Wild Wein Kochschule mit Küchenchef Holger Stösser Neue Küchenideen rund ums Wild – begleitet vom Besten aus Österreichs Weinbergen Information und Anmeldung: info@montafonerhof.com

Vorarlberger Jagd

In einem der schönsten Vorsäßdörfer Vorarlbergs und inmitten des Rotwild Kerngebietes des Bregenzerwaldes – in Schönenbach – findet die diesjährige Jahreshauptversammlung des Verbandes der Vlbg. Jagdschutzorgane statt. Samstag, 18. Mai 2013, Beginn: 10:00 Uhr Ferienheim Schönenbach, Parkplätze am Ortseingang benützen

n Samstag, 23. Novem­ ber: Landeshubertusfeier in Dornbirn, Kirche „St. Martin”

Österr. Jägerinnenforum Vorarlberg

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Jahreshauptversammlung Verband Vorarlberger Jagdschutzorgane

VERANSTALTUNGEN

Generalversammlung Vorarlberger Jägerschaft Freitag, 24. Mai 2013, Beginn: 19:00 Uhr Angelika-Kauffmann-Saal in Schwarzenberg In der Generalversammlung sind gemäß § 13 Abs.1 der Satzung die Mitglieder des Vorstandes, die Ehrenmitglieder sowie die Vereinsmitglieder mit vorschriftsmäßig ausgestellter Delegiertenkarte wahlberechtigt. Es steht jedoch jedem Mitglied frei, an der Generalversammlung teilzunehmen und dort das Wort zu ergreifen.


Landesjagdhundetag 2013 Pfostenschau als Abschluss des Schuljahres in der Jägerschule Martin Schnetzer Am Samstag, den 04. Mai 2013, wird ab 9.00 Uhr der Landesjagdhundtag zusammen mit der Pfostenschau und der Verleihung der Jagdhundeführerabzeichen im bäuerlichen Schul- und Bildungszentrum Hohenems abgehalten. Die Pfostenschau ist auch der Abschluss der Ausbildung für die Jung- und AusbildungsjägerInnen. Die beiden Institutionen Vorarlberger Jägerschule und Landesjagdhundereferat ergänzen ihre Interessen vorbildlich und nutzen die Synergien durch die gemeinsame Durchführung des Jagdhundetages. Die Absolventen der Jägerschule erhalten einerseits ein klares Bild über das Aussehen und die Einsatzmöglichkeiten der verschiedenen Jagdhunderassen. Weiters erhalten sie sämtliche Informationen über die

Ansprechpartner der vertretenen Jagdhunderassen. Weiters bietet diese Veranstaltung den einzelnen Jagdhundeclubs die Möglichkeit, ihre Hunde einem größerem Kreis von Jägern und Jagdhundeinteressierten in geeigneter Form vorzustellen. Im Rahmen einer fiktiven Niederwildjagd werden die acht in Vorarlberg vertretenen Jagdhundeclubs ihre Hunderassen und Arbeiten vorzeigen. Der Landes-

jagdhundereferent Martin Schnetzer wird die Pfostenschau sowie die einzelnen Arbeiten moderieren. Die Jagdhornbläsergruppe Rotach, unter der Leitung von Hornmeister Reinhart Hämmerle, wird mit Jagdsignalen den angehenden Jägern das Brauchtum näher bringen. Die Jagdhornbläser werden auch alle anwesenden Jungund AusbildungsjägerIn-

nen, Jäger und Freunde der Jagd mit dem Signal „Zum Essen“ zu einem Schüsseltrieb einladen, welcher wie in den letzten Jahren in bewährter Manier vom Team des Clubs Deutscher Wachtelhunde organisiert wird. Die Veranstalter freuen sich über einen regen Besuch der Vorarlberger Jägerschaft, von Jagdhundefreunden und von Freunden der Jagd.

Wir gratulieren zur Vollendung... des 92. Lebensjahres: Hubert Kilga, Mäder des 90. Lebensjahres: Hans Peter Steurer, Langenegg des 87. Lebensjahres: Herbert Wiesler, D – Titisee/Neustadt Heinrich Hartmann, Bludenz des 86. Lebensjahres: Heinrich Manahl, Bludenz Robert Müller sen., Fontanella des 85. Lebensjahres: Franz Sieber, Bregenz Arthur Sagmeister, Lauterach Hans Maier-Kaibitsch, Bregenz

des 84. Lebensjahres: Erich Sutterlüty, Lech Heinrich Rupprechter, Mittelberg Karl Fiebiger, Hohenems Sepp Tschofen, Partenen

des 81. Lebensjahres: Isidor Bertolini, Dornbirn Jodok Elmar Kaufmann, Lochau Paul Blenke, Riezlern

des 83. Lebensjahres: Ernst Böckle, Götzis Dir. Walter Dünser, Dornbirn

des 80. Lebensjahres: Herbert Mager, Hard Erich Fenkart, Hohenems Engelbert Dünser, Bizau DI Viktor Rinderer, Bludenz

des 82. Lebensjahres: Franz Rusch, Dornbirn Jürg C. Syz, CH – Zürich Graf Adalbert Wiser, D – Hirschberg HM Ewald Strolz, Warth Leonhard Albrecht, Hörbranz

des 75. Lebensjahres: Fritz Meier, CH – Gülighausen Hermann Fritz, Hirschegg Walter Wilhelmi, Egg Lothar Bösch, Lustenau

des 70. Lebensjahres: Fritz Dorner, Hittisau Wilfried Beer, Bludenz DI Werner Gaternicht, Dornbirn Karl Müller, Nenzing Josef Albrecht, Au Hartwig Hagspiel, Hittisau Hubert Pfeifer, St. Gallenkirch des 65. Lebensjahres: Elmar Greber, Dornbirn Georg Moser, Lustenau DI Kurt Schädler, D – Mühlhausen-Ehingen Gian-Battista von Tscharner, Tamins Mario Stedile-Foradori, Innsbruck

VERANSTALTUNGEN

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3. Jäger Ski WM in St. Moritz und Silvaplana Die neuen Weltmeister sind erkoren worden Menduri Kasper, Silvaplana Tourismus

Arlette Meisser und Mario Filli sind die neuen Ski Weltmeister bei den Jägern In St. Moritz und Silvaplana wurde vier Tage lang vom 21. bis zum 24. März 2013 um den Weltmeistertitel unter den Jägern gekämpft. Am Samstagabend bei der Preisverteilung auf dem Gemeindehausplatz von St. Moritz kamen zum ersten Mal eine Schweizerin und ein Schweizer zu Weltmeisterlichen Ehren. In den letzten Jahren gewannen jeweils Jägerinnen und Jäger aus Österreich. Die 200 Jägerinnen und Jäger aus der Schweiz, Österreich und Deutschland konnten spannende Tage im Engadin unter gleichgesinnten erleben. Nachdem am Donnerstag die gesamte Jägerschaft vom Vorsteher des Amtes für Jagd und Fischerei Graubünden Dr. Jürg Brosi und dem Landesjägermeister von Voralberg Dr. Ernst Albrich im Badrutt’s Palace in St. Moritz begrüsst wurden, konnten die Teilnehmer beim Wildessen im Hotel Bellavista die ersten Taktiken für das Rennen besprechen.

Jagdparcour-Schießen Am Freitag 22. März fand bei strahlendem Sonnenschein das Jagdparcours-Schießen statt. Alle 200 Teilnehmer mussten dabei auf vier verschiedene Scheiben je zwei Schüsse abgeben. Die Gams-, Munggen- und Fuchsscheiben standen in verschiedene Entfernungen und geschossen wurde entweder sitzend oder stehend. Die Spreu vom Weizen trennte dann erste die Präzisionsscheibe mit einer 20er Wertung. Gewonnen wurde das Jagdschießen von Giacum Krüger aus Maloja mit 85 von möglichen 90 Punkten.

Punkt 9.30 Uhr wurde am Samstag das Skirennen gestartet. Jetzt wurde es ernst, da nun die Weltmeisterin und der Weltmeister gesucht wurden. Jeder Teilnehmer musste zwei Läufe absolvieren. Ziel war es, beide Läufe so regelmäßig wie möglich zu fahren. Am Ende wurde derjenige zum Sieger erkoren welcher die geringste Differenz zwischen den beiden Läufen aufweisen konnte. Erschwert wurde das Rennen dadurch, dass in der Mitte der Läufe, 5 Schüsse auf eine Biathlonscheibe abgegeben werden mussten. Jeder Schießfehler zog eine Strafsekunde auf die Differenz mit sich.

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Vorarlberger Jagd

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Der neue Weltmeister Mario Filli aus Davos wies am Schluss eine Differenz von lediglich 0.07 Sekunden auf, Arlette Meisser aus Chur hatte eine Differenz von 4.51 Sekunden. Als Preis gab es für die Gewinner je eine Blaser R8 Professional Success. Nach der Siegerehrung fand der Galaabend im Hotel Salastrains hoch über St. Moritz statt. Die Organisatoren können auf einen gelungenen Anlass bei schönstem Engadiner Wetter, fairen Sport, viel Jägerlatein und zufriedene Teilnehmer zurück blicken und hoffen auf eine weitere Durchführung der Jäger Ski WM in drei bis 4 Jahren.


Horscha – Jagdliche Heimkehr

Friedrich Karl von Eggeling Friedrich Karl von Eggeling wurde 1924 in Schlesien geboren. 1950 machte er seinen Abschluss als Diplom-Forstwirt und arbeitete nach seiner Referendarszeit in Schweden in verschiedenen Forstämtern in Deutschland. Unter anderem war er auch von 1964 bis 1971 Geschäftsführer des Deutschen Jagdschutz Verbandes in Bonn. Als Autor kennt man ihn durch belletristische Jagdliteratur, als Autor von mehreren hundert Kurzgeschichten sowie als Mitverfasser und sachverständiger Bearbeiter von Fachbüchern.

Seit 2003 ist er ständiger Mitarbeiter in der Redaktion der Zeitschrift „Jäger“ und Aufsichtsratsmitglied im Neumann-Neudamm Verlag. Im Jahre 1996 kaufte Friedrich Karl von Eggeling einen Teil des 1945 enteigneten Familienbesitzes in der schlesischen Oberlausitz zurück. In seinem Buch erzählt er über die Rückgewinnung eines Teiles des Waldes, welcher sich seit Generationen im Familienbesitz befunden hatte. Der Autor erzählt aber auch über die damit verbundenen Probleme, den Wald und das allzu viele Wild wieder miteinander in Einklang zu bringen. Beginnend mit 1996 beschreibt Friedrich Karl von Eggeling die jährlichen Höhepunkte der Jagd in „seinem Wald“. Das Ganze ist gespickt mit persönlichen Empfehlungen und Ratschlägen

zu Jagd und Forst. So finden sich Themen wie z.B. das Anlegen von Kleinstäsungsflächen im Wald, die Fehler vor und bei der Pirsch, wie halte ich Rotwild im Revier oder Wildstörungen in diesem Buch wieder.

gegebenen Antworten ändern natürlich nichts an den Tatsachen, was sogar ich allmählich merkte und mich dazu brachte, darüber nachzudenken, wie man derartigen Erlebnissen die Grundlage entziehen kann…

Buchauszug:

Das Buch „Horscha – Jagdliche Heimkehr“ ist das Buch eines Jagdpraktikers, der sein Handwerk versteht wie kaum ein zweiter. Fachlich interessant, unterhaltsam und humorvoll geschrieben.

Wildstörungen In der Blüte meiner forstlichen Jugend habe ich mich – wie so viele andere auch – maßlos geärgert, wenn einmal wieder ein Biker, Jogger, Reiter mich auf dem Ansitz sitzen sah und mich mit der mehr oder weniger – meist weniger – gutgemeinten Frage provozierte „Nanu, Herr Förster, sieht man Sie auch mal wieder, was machen Sie denn da oben?“ Was mich dann regelmäßig antworten ließ, dass ich hier auf den „tollwütigen Fuchs“ warte. Solche zähneknirschend

Susanne Vonier

Exklusiv in Leinen Format 14,5 x 21 cm ISBN: 978-3-85208-111-3 Preis: EUR 29,– Österr. Jagd- und Fischerei-Verlag, 1080 Wien, Wickenburggasse 3, (01) 405 16 36/39, verlag@jagd.at, www.jagd.at

Eine Spende für die Schwächsten – für Kinder Karoline von Schönborn Das traditionelle Dornbirner Jägerkränzle stand auch heuer wieder unter einem sozialen Zweck – der Erlös kam der Kinderschutzgruppe Dornbirn (Krankenhaus Dornbirn) zugute. Am 8. Februar 2013 wurde in der Krone in Dornbirn nicht nur viel gelacht, getanzt und den Songs von Reinhold Bilgeri gelauscht – es wurde vor allem viel gespendet. So konnte nun vor Kurzem ein Scheck in Höhe von 3.000 Euro von BJM LJM-Stv. Sepp Bayer und BJM-Stv. Bruno Metzler sowie dem Organisationsteam Roswitha Bohle,

Wernfried Amann, Christian Stadelmann und Karoline Schönborn an die Kinderschutzgruppe Dornbirn (Krankenhaus Dornbirn), an dessen Vertreterin Frau Dr. Edith Marxgut, überreicht werden. Kinder, die Gewalt erfahren haben, zu schützen und weiterer Gewalt vorzubeugen, ist eine sehr komplexe Aufgabe, denn schließlich haben Kinder das Recht auf Schutz vor Gewalt und Ausbeutung. Frau Dr. Edith Marxgut bedankte sich im Namen der Kinderschutzgruppe Dornbirn für die großzügige Spende der Bezirksgruppe Dornbirn der Vorarlberger

Jägerschaft und versicherte, dass das Geld zweckmäßig eingesetzt werde. An dieser Stelle bedankt sich die Bezirksgruppe Dornbirn

nochmals bei allen Sponsoren und Mitgliedern, die dazu beigetragen haben, dass eine so großzügige Spende möglich ist. Weidmannsdank!

JAGD

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Hart erkämpftes und umso mehr erfreutes Weidmannsheil in welcher sich der Bock befand, den Jägern nähern würde. Dem war jedoch nicht so und so wurde bei einbrechender Dunkelheit der Schutz der Hütte gesucht.

Otmar Tschofen Für Walter Bargehr und seine Familie aus St. Gallenkirch war der 4. Jänner 2004 ein Schicksalstag für ihren weiteren Lebensweg. Walter, der mit Leib und Seele im Dienste der Jagd stand, stürzte an diesem Tag bei einer Nachsuche auf einen, wie manche Leute meinten „nur“ angeschossenen Fuchs in unwegsamen, felsigen Gelände in die Tiefe. Der trotz hereinbrechender Dunkelheit und schwierigem Terrain verhältnismäßig raschen Bergung durch die Bergrettung und Hubschraubertransport ins Krankenhaus, sowie der ärztlichen Kunst und seinem unbeugsamen Lebenswillen und guter Konstitution war ein Überleben möglich. Nach monatelangem Heilungsprozess wurde klar, dass eine Rückkehr in seinen geliebten Beruf als Jagdschutzorgan auf Grund seiner erlittenen Verletzungen und der damit verbliebenen Behinderungen nicht mehr möglich war. Sein Interesse an der Jagd lebte und lebt heute noch weiter und sein geübtes Auge erspäht heute noch bei Revierbegleitungen so manches Stück Wild vor jedem Anderen. Das Jahr 2012 sollte für Walter wieder ein Jahr für ein echtes aber auch anspruchsvolles Jagderlebnis werden. Herr Thomas Müller, Pächter der EJ Netza, wurde für das Jagdjahr 2012/13 ein Steinbockabschuss der unteren Mittelklasse genehmigt. Walter, welcher in diesem Revier unter dem JO Willi Kleboth seine Probejahre als angehendes Jagdschutzorgan ableistete, war diesem Revier auch ent48

Vorarlberger Jagd

sprechend verbunden. Nach Gesprächen von Willi Kleboth mit seinem Jagdpächter Thomas Müller erklärte sich dieser mit Freude bereit, Walter diesen Steinbockabschuss zu schenken. Nun begannen die Köpfe zu rauchen! Walter im Gehen trotz eisernem Willen behindert, Steinbock weit oben in schwierigem Gelände, Schnee im Revier, Anmarschweg ebenfalls weit und schwierig, all diese Punkte trafen zusammen und mussten bewältigt werden. Nach eingehendem Kriegsrat von Willi, Gattin Sabine Bargehr und Sohn Johannes Bargehr war klar, dass die erste Hürde von halber Höhe bis unmittelbar zur Hütte, von welcher aus die Jagd stattfinden sollte, nur mit Hubschrauber zu bewältigen war. Gesagt getan – mit dem Hubschrauber wurde dieser Teil bis zum sogenannten „Luterseeberg“ mit viel Gepäck spielend bewältigt. Nach intensivem Abglasen des Geländes wurde ein passender Bock, jedoch auf zirka 500 m und freiem Gelände gesichtet. Nun hieß es abwarten, ob sich die Dreiergruppe,

JÄGERINNEN & JÄGER

Noch bei Dunkelheit wurde am Morgen unter schwierigem Anmarschweg Position bezogen. Die Böcke waren noch hier, jedoch ebenfalls wieder nicht auf Schussdistanz. Als sie in Richtung Jäger anwechseln wollten, erschien am Grat (Ende November!) ein einsamer Bergwanderer und die Bühne war leer. Ärgerlich, aber auch zu dieser Zeit sind auch andere Naturnutzer im Gelände. Nun hieß es Ausschau halten, ob sich eine weitere akzeptable Jagdmöglichkeit ergeben könnte und tatsächlich kam auf zirka 1,5 km Richtung Maderer Steinwild in Anblick und es waren auch männliche Stücke dabei. Der Anmarsch bei Bruchschnee und steilem Gelände verlangte von Walter die letzten Reserven, aber mit unbändigem Willen und Unterstützung seiner Jagdbegleiter kam man auf Schussdistanz

an das begehrte Wild heran und es war auch ein passender Bock dabei. Es war Eile geboten, man hatte sich in beinahe offenem Gelände dem begehrten Wild genähert und dieses machten schon Anstalten, sich zu verabschieden. Einrichten der Gewehrauflage und Position beziehen waren rasch erledigt und als der Bock breit stand wurde das Echo des Schusses von den Felswänden zurückgeworfen und der Bock verendete nach einer kurzen Flucht. Wie man sich vorstellen kann, war die Freude über dies so hart erkämpfte Weidmannsheil bei Walter, Sabine und Willi groß und mit einem Jauchzer, einem Schnäpschen und Weidmannsheil wurde die Totenwache an diesem so prächtigen Wild gehalten. Dem Jagdpächter der EJ Netza Thomas Müller sowie seinem Jagdschutzorgan Willi Kleboth sei auf diesem Wege nochmals für dieses so schöne Jagderlebnis von Walter gedankt.


Jagd & Tourismus im Bregenzerwald Dass es in der Tourismusregion Bregenzerwald tatsächlich ein größtenteils verständnisvolles und respektables Miteinander mit der Jagd und deren Wildlebensräume gibt, beweist u.a. schon die Tatsache, dass für die Wintersaison 2012 / 2013 und die vielen touristischen Angebote und Destinationen auch das Thema Jagd miteinbezogen und berücksichtigt wurde. So steht für die Wintergäste ein großformatiges, reich bebildertes Reisemagazin zur Verfügung, mit einem hochprofessionellen Fotound Textbeitrag über die Arbeit der Jäger und über die Rotwildfütterung im Ruhezonenbereich des Schönenbachertals.

Höchst bemerkenswert ist auch eine für die Wintersaison konzipierte kleinformatige Informationsbroschüre „Reisebegleiter Bregenzerwald“, wo auf zirka 100 Seiten sämtliche Wintersportmöglichkeiten mit all ihren Facetten und Trendsportarten angeführt sind, und das auch unter Berücksichtigung möglichst schonender Nutzung der Natur und der Wildlebensräume. Für sämtliche Ski& Freiraumgebiete (Skitouren, Variantenskifahren, Routen für Schneeschuhwanderungen u.a.m.) gilt auch hier das Hinweisprojekt „Respektiere deine Grenzen“. Beachtlich ist auch die Auflage der Informationsbroschüre mit 55.000 Stück, sowie das Titelbild mit Revierjäger Hegemeister Hubert Egender mit seiner Tochter Andrea auf dem Weg zur Rotwildfütterung.

Foto: Adolf Bereuter / Bregenzerwald Tourismus

Roland Moos

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JAGD

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Nenzing: Wild und Jägern auf der Spur Einen ganz besonderen Ausflug machten die 3a-Klasse der Volksschule Nenzing am 24. Jänner mit ihrer Klassenlehrerin Erna Grass: Von der Jagdgesellschaft der „Genossenschaft Nenzing 1“ wurden sie eingeladen, das Jagdgebiet um „Barmuschgel“ zu erkunden. Fredi Grass, Primus Huber, Regina und Josef Beck sowie Margit Grass gaben den Kindern Einsicht in die Arbeit der Jäger, zeigten Futterstellen und Hochsitze und hatten auf alle Fragen die richtige Antwort. In Staunen versetzten die Volksschüler auch die verschiedenen Trophäen sowie ein präpariertes Rehkitz. Die Kinder lernten aber auch viel über den respektvollen Umgang mit Wild und Wald.

Am „Lagerfeuer“ konnten sich die Volksschüler erwärmen, zudem wurden sie mit

Tee und einer Würsteljause verwöhnt. „Ein wunderbarer und wertvoller Vormittag“,

bedankt sich die Klasse auch bei Daniela und Stefan Grass für ihre Begleitung.

1. Bludenzer Jägerstammtisch Thomas Gebhard Weidmannsheil! Wussten Sie, dass es den 1. Bludenzer Jägerstammtisch gibt? Im Restaurant Forchenwald in Nüziders treffen sich jeden ersten Mittwoch im Monat Grünröcke aus der Region und aus Liechtenstein zum gemütlichen Hock.

Gegründet wurde der 1. Bludenzer Jägerstammtisch im September 2011 von Gerhard Salcher, der als Obmann zusammen mit seinem Stellvertreter Thomas Gebhard die Geschicke der Gruppe leitet. Zählten die Stammtischler zu Beginn vier Mitglieder, sind es heute bereits 18, darunter zwei Damen und sogar

eine Hündin namens Deasy. Ziel des Stammtisches ist vor allem die Pflege des Jagdbrauchtums, die Organisation und Teilnahme an diversen Jagdschießen und natürlich geselliges Beisammensein, das gelegentlich auch musikalisch von der Jäger-Hausmusik „Sepp & Manfred“ aus Liechtenstein begleitet wird.

Wenn der Hirsch röhrt

Jägerstammtisch-Obmann Gerhard Salcher und sein Stellvertreter Thomas Gebhard (v.l.)

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Vorarlberger Jagd

JÄGERINNEN & JÄGER

Apropos Musik: Jagdbruder Peter versteht es ausgezeichnet, das Brunftröhren des Hirsches zu imitieren und damit liebesbereite Hirschdamen anzulocken. Das Restaurant Forchenwald bietet den Weidmännern und Weidfrauen eine urige Heimstätte und dient auch als Ausstellungsstätte für Jagdscheiben, jagdliche Bilder und moderne Jagdkunst, vorwiegend ge-

staltet von Franz Steindl und Peter Erne. Und das Jägerlatein? Überspitzte Schilderungen von Jagderlebnissen gehören natürlich ebenso dazu wie fachliche Diskussionen über das Weidwerk.

Interessenten willkommen Fazit: Eine illustre Runde, bei der die Kameradschaft einen hohen Stellenwert hat und die sich freuen würde, wenn Jagdinteressierte gelegentlich vorbeischauen würden. Wie gesagt, jeden ersten Mittwoch im Monat ab 18.00 Uhr im Restaurant Forchenwald in Nüziders (ehemals Spar Klotz). Informationen gibt es bei Obmann Gerhard Salcher Tel. 0664 / 1332072 E-Mail: 1.bludenzer.jaegerstammtisch@gmx.at


Ist der Papa der Hirsch? Roland Moos Eine besondere Veranstaltung – Öffentlichkeitsarbeit an Schulen, Schule & Jagd – war die Mitwirkung beim landesweiten Lesetag an den Pflichtschulen durch die Jägerschaft.

Foto: Ludwig Berchtold, VN

Solche, oder so ähnliche Fragen stellten die Volksschulkinder der „Gebhard Wölfle Schule“ in Bizau anlässlich des landesweiten Lesetages, der auch in Zusammenarbeit mit der Bregenzerwälder Jäger-

schaft durchgeführt wurde. BJM-Stv. OSR Roland Moos und Jagdaufseher Johann Rüf als Tierstimmenimitator sorgten für einen überraschenden Erlebnisvormittag für die 60 Bizauer Volksschüler und deren Lehrerinnen. Tierpräparate, Abwurfstangen von Hirschen, Trophäen, Jägerausrüstungsutensilien, sowie die Geheimnisse des Jägerrucksackes und schließlich die Geschichten über die Jagd dienten als erlebnishafte Anschauungsmittel für die begeisterten Kinder.

Bei der bildunterstützten Erklärung „Schalenwildart Rehwild“ und der Aufzählung der Rehfamilie „die Rehgeiß ist die Mama, das Rehkitz ist das Kind“… kam wie der Blitz aus heiterem Himmel die Ergänzung von einem 7-jährigen Mädchen „...und der Papa ist der Hirsch?!“ Der absolute Höhepunkt war wiederum der Tierstimmenimitator Johann Rüf aus Au, der sämtliche heimische Vögel und Wildtiere mit Unterstützung seiner Körpersprache und Power

Point Tierbilderfolien, diese täuschend ähnlich imitierte. Das war ein Pfeifen, Pfauchen, Röhren, Zwitschern und Fiepen, und sorgte so für riesige Begeisterung bei Kindern und Erwachsenen. Auch die Verhaltensregeln der Aktion „Respektiere deine Grenzen“ und die sachliche Wald-WildProblematik wurde den interessierten Volksschülern vor Augen geführt. Mit „Weidmannsheil“ und „Weidmannsdank“ wurden die Jäger schließlich verabschiedet.

Volksschülerin Hazel Akkaya versucht sich auf dem Fürst Pless Jagdhorn.

JÄGERINNEN & JÄGER

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O... wie Otter Von Monika Dönz-Breuß

Der Fischotter zählt zu den Mardern und hat sich perfekt an das Leben im und am Wasser angepasst – er zählt zu den besten Schwimmern unter den Landraubtieren! Fischotter können einschließlich Schwanz bis zu 140 Zentimeter lang werden. Otterrüden sind deutlich größer als Otterfähen und werden 5 bis 12 kg schwer, manchmal sogar noch schwerer. Neben dem Fischotter gibt es weltweit noch zwölf andere Otterarten.

Perfekt an die Jagd im Wasser angepasst

Der Körper des Fischotters ist perfekt an die Jagd im Wasser angepasst. Der Kopf ist ziem-

lich klein und stumpf, der Körper lang gestreckt, die Beine kurze und zwischen den Zehen sind Schwimmhäute. Der Schwanz ist kräftig und wird im Wasser als Steuer eingesetzt.

Den Fischotter selbst sieht man fast nie, aber seine Fußabdrücke kann man im feuchten Sand oder im Winter im Schnee gut erkennen.

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Vorarlberger Jagd

KINDERSEITE

An der Schnauze befinden sich lange Tasthaare, welche vor allem bei Tauchgängen im trüben Wasser wichtig sind. Außerdem können Fischotter beim Aufenthalt im Wasser die kleinen Ohren und Nasenlöcher schließen. Der Balg ist meist gleichmäßig braungrau. Fischotter haben im Unterfell mehr als 1000 Haare pro mm² - es ist also sehr dicht. Dadurch und durch die langen Fellhaare, welche das Unterfell schützen, haben Fischotter bei längerem Aufenthalt im Wasser eine isolie-

rende Luftschicht um den Körper.

Lebensraum

Fischotter lieben flache Flüsse mit zugewachsenen Ufern und Überschwemmungsebenen. Weil genau dieser Lebensraum aber zurückgeht und Fischotter früher stark bejagt worden sind, ist der Fischotter in vielen Ländern zurückgegangen oder sogar verschwunden.

Die Speisekarte

Der Fischotter frisst natürlich gerne Fische, weil er diese leicht erbeuten kann. Aber auch


Ranzen

Fischotter paaren sich nicht im Wasser sondern an Land. Die Hauptranzzeit ist in den Monaten Februar und März. Nach ungefähr 58 bis 62 Tagen werden in einem Bau ein bis vier blinde Jun-

ge geboren, welche nur 80 bis 100 Gramm wiegen. Ab ungefähr der 6. Lebenswoche unternehmen die Jungotter erste Schwimmversuche. Die Jungtiere bleiben bis zu 14 Monate in der Nähe ihrer Mutter, um von ihr zu lernen – vom Schwimmen übers Tauchen bis hin zum Jagen.

Feinde

Wolf, Luchs, Seeadler und frei laufende Hunde können dem Fischotter gefährlich werden. Der gefährlichste Feind des Fischotters ist aber leider der Mensch – denn Lebensraumzerstörung und die Verschmutzung der Gewässer, Straßenverkehr und Fischreusen sind die Hauptursachen, warum Fischotter

kein hohes Lebensalter erreichen.

Der Fischotter in Vorarlberg

In Vorarlberg gilt der Fischotter als ausgestorben. Aufgrund von Trittsiegelfunden im Jahr 1985 und wegen der natürlichen Morphologie seiner Gewässer war der Bregenzerwald im Norden Vorarlbergs der Schwerpunkt einer Otterkartierung im Jahr 1995. Otternachweise wurden im Zuge der Kartierung aber leider keine gefunden.

Jägersprache männliches Tier – Otterrüde weibliches Tier – Otterin, Otterfähe Junges – Jungotter Beine – Läufe, Schwimmer Fell – Balg Schwanz – Rute Lockruf des fischen­ den bzw. ranzenden Otters – pfeifen Lautäußerung bei Unmut – murren Lautäußerung bei Zorn – fauchen, kreischen

Literaturtipp: Andreas Steinig (2007) Bei den Fischottern Patmos Verlag ISBN 978-3-7941-9107-9

Ruf des Jungotters – fiepen sich paaren – ranzen Beute fangen – fischen

Fotos: Michaela Bodner, ARGE Fischotter

andere Tiere jagt der Fischotter gerne, so z.B. Blässhühner, Enten, Möwen, Bisamratten, Schlangen und auch Frösche. Die kleineren Beutetiere verspeist der Fischotter gleich im Wasser, größere bringt er zuerst an Land. Ein Fischotter braucht bis zu 1,5 kg Nahrung pro Tag, denn bei seinen wilden und anstrengenden Jagden im kalten Wasser braucht er viel Energie.

KINDERSEITE

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