Sept./Okt. 2011
Vorarlberger
Jagd
Vorarlberger J채gerschaft
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INHALTSVERZEICHNIS
Vorarlberger Jagd
Aktuell 24 25 Titelbild „Herbst ist’s“ (Hubert Schatz)
IMPRESSUM Anzeigenmarketing: MEDIA-TEAM GesmbH Interpark FOCUS 3 6832 Röthis Tel. 05523 52392 - 0 Fax 05523 52392 - 9 office@media-team.at Redaktion: Verantwortliche Redakteurin Mag. Monika Dönz-Breuß monika.doenz-breuss@vjagd.at Bezirk Bregenz OSR BJM-Stv. Roland Moos roland.moos@vjagd.at Bezirk Dornbirn Mag. Karoline von Schönborn karoline.schoenborn@vjagd.at Bezirk Feldkirch Christian Ammann christian-ammann@vol.at Bezirk Bludenz info@vjagd.at
Medieninhaber und Herausgeber: Vorarlberger Jägerschaft Geschäftsstellenleiterin Carmen Kaufmann Markus-Sittikus-Straße 20 6845 Hohenems Tel. 05576 74633 Fax 05576 74677 info@vjagd.at www.vjagd.at Öffnungszeiten der Geschäftsstelle: Montag - Donnerstag von 08.00 bis 12.00 Uhr Freitag von 13.00 bis 17.00 Uhr Erscheinungsweise: 6x jährlich (jeden 2. Monat) Hersteller: Vorarlberger Verlagsanstalt GmbH, A-6850 Dornbirn, Schwefel 8, www.vva.at PEFC zertifiziert Dieses Produkt stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und kontrollierten Quellen. www.pefc.at
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Internationale Jagdkonferenz „Jugend und Jagd“ Universitätslehrgang Jagdwirt zu Gast in Oberlech Rotwildbesenderung und Rotwildmarkierung im Rätikon: Präsentation des 2. Zwischenberichtes Birkwildzählung 2011 Jägerpost und Bezirks-Jägerpost 2. Vorarlberger Jägertagung
Wildbiologie 4 8
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Befindet sich die heimische Rotwildjagd in einer Sackgasse? Rotwildbesenderung und Rotwildmarkierung im Rätikon – Zweiter Zwischenbericht
Rubriken 12 13 14 15 16 30 33
Jagdaufseher: Ganztagesexkursion Bewegungsjagden Kinderseite „G wie Graugans“ Waffe & Schuss: Gezielt Ausschüsse stellen sich vor: Ausschuss für das jagdliche Schießen Jagd & Recht: Ersatz von Jagd- und Wildschäden Geschäftsstelle Veranstaltungen
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Jägerschule 18 26
Vorarlberger Jägerschule – Schuljahr 2011/12 Abschlussfeier der Jungjäger Auf Rehbock in Schruns
Jagdhunde 20 21
Vorstehhunde: Klubwettbewerb 2011 Erfolgreiche Vorarlberger Springerspaniel Wandertag des Österr. Brackenvereins, Landesgruppe Vorarlberg
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Jagd 18 19
Abwurfstangenschau im Laternsertal Abwurfstangenschau im Saminatal
Jägerinnen & Jäger 10 36 37 38 39 40
Geburtstage 90. Geburtstag Ing. Rudolf Scherrer Alpmesse auf der Alpe Gulm „Vom Schuss bis Küchenfertig“ Eichenberger Jägerwettbewerb Mit der Jägerin im Bergwald unterwegs Grillabend „am Berg“ Dem Wald und Wild auf der Spur Öberle Jagdschießen in Au Jägerwagen beim Festumzug in Schoppernau
Die nächste Ausgabe der Vorarlberger Jagdzeitung erscheint aufgrund der Berichterstattung zur 2. Internationalen Jagd & Fischerei Messe eine Woche später.
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September / Oktober 2011
JAGD
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LIEBE JÄGERINNEN UND JÄGER
Sommerzeit – Urlaubszeit – Arbeitszeit Bei Erscheinen dieser Zeitschrift werden die meisten Leserinnen und Leser so etwas wie Urlaubsstimmung in sich tragen, weil sie gerade von den Ferien zurück sind, mitten drin stecken, oder sich gerade darauf freuen, also keine guten Voraussetzungen, um „schwere Kost“ in einem Geleitwort vom Landesjägermeister zu lesen. Der Schreiber selbst, in ähnlicher Stimmung, möchte sich auch nicht unbedingt abmühen. Trotzdem, die Funktionäre der Vorarlberger Jägerschaft waren nach der Generalversammlung mit Neuwahlen fleißig. Sitzungen der Bezirksausschüsse, der Geschäftsführung und des Vorstandes haben rasch die Weichen für eine konstruktive Weiterarbeit gestellt. Alle Ausschüsse sind bestellt, Funktionen wie in der Bewertungskommission oder als Sachverständige sind besetzt. Neue Serviceangebote für die Mitglieder wie z.B. monatliche Sprechstunden des Landesjägermeisters und des Rechtsbeirates in der Ge-
schäftsstelle (Details siehe Seite 30), regelmäßige Information durch Newsletter per Email („Jägerpost“ und „Bezirksjägerpost“) wurden installiert und sind schon in Funktion (Näheres siehe Seite 31). Die Jäger in den Revieren hatten nicht nur die Blattzeit, sondern, vor allem in den Regionen des Landes mit überhöhten Rotwildbeständen, auch die Aufgabe, den Mindestabschuss „abzuarbeiten“. Dem Großteil der Jagdnutzungsberechtigten und ihren Helfern ist der Ernst der Lage mittlerweile bewusst, nicht nur wegen der möglichen Tuberkulose-Ausbreitung. Der Wildbiologe beim Amt der Vorarlberger Landesregierung DI Hubert Schatz kennt wie kaum ein Zweiter die Problematik dieser Situation. Ich ersuche euch alle dringend, seinen Artikel „Befindet sich die heimische Rotwildjagd in einer Sackgasse?“ auf den Seiten 4 bis 7 aufmerksam zu lesen. Mit schonungsloser Deut-
lichkeit wird die Spirale von Störungen, Jagddruck, Erschwerung der Bejagbarkeit aufgezeigt, die sich selbst beschleunigt und teilweise schon ausweglos scheint. Es kommt dies von einem Mann, der mit seinem „Herzblut“ Jäger ist und nicht von einem vermeintlichen oder tatsächlichen Jagdgegner. Seine Aussagen gelten für viele Regionen des gesamten Alpenraums, nicht nur Vorarlberg. Wir versuchen, dieses Problem rechtzeitig anzugehen und haben, wie schon öfters, eine gewisse Vorreiterrolle. Dafür bedanke ich mich bei allen vernünftigen, kooperativen und zukunftsorientierten Jägern, im Bewusstsein, dass es eine unglaublich schwierige Aufgabe ist. Für die anderen, welche noch immer glauben, dass der Streit um kapitale Hirschen und ähnliche Nebenfronten die Hauptprobleme der heutigen Jagd sind, hoffe ich, dass es kein böses Erwachen gibt, wie im Tiroler Lechtal. Wir haben uns auch nicht gescheut, ein diesbezüglich bri-
SCHUSS- UND SCHONZEITEN In den Monaten September und Oktober 2011 darf in Vorarlberg folgendes Wild erlegt werden: Rotwild: Hirsche der Klasse I und IIb Hirsche der Klasse III Schmaltiere, nichtführende Tiere und Schmalspießer führende Tiere und Kälber Schmaltiere und Schmalspießer (Randzone) Tiere und Kälber (Randzone) Rehwild: mehrjährige Rehböcke (bis 15.10.) Schmalgeißen, Bockjährlinge und nichtf. Geißen führende Rehgeißen und Kitze Gamswild: Gamsböcke, Gamsgeißen und Gamskitze Steinwild: Steinböcke, Steingeißen und Steinkitze
Murmeltiere (bis 30.09.) Schneehasen (ab 01.10.) Dachse, Jungfüchse, Füchse Haus- oder Steinmarder Schneehühner (ab 01.10.) Fasane (ab 21.09.) Ringeltauben Türkentauben (ab 21.10.) Waldschnepfen (ab 11.09.) Stock-, Krick-, Tafel-, Reiherenten Blässhühner (ab 21.09.) Lachmöwen Höckerschwäne (bis 30.09.) Ganzjährig: Schwarzwild, Bisamratte, Marderhund, Waschbär
santes Thema für die 2. Vorarlberger Jägertagung am 22. Oktober zu wählen. Näheres dazu auf Seite 34 und im Internet unter www.vjagd.at (Suchbegriff „Jägertagung“). Ich merke, dass meine Zeilen unter Umständen am Ende doch noch zu schwerverdaulicher Kost geworden sind und bitte dafür um Verständnis. Mit den besten Wünschen für einen schönen Restsommer und einem kräftigen Weidmannsheil, Euer LJM Dr. Ernst Albrich
Befindet sich die heimische Rotwildjagd in einer Sackgasse? Hubert Schatz n den vergangenen zwei Jahren wurden in Vorarlberg durchschnittlich 3.034 Stück Rotwild erlegt. Dies entspricht einer Abschusssteigerung von 44% gegenüber dem Jahresdurchschnitt der vorangegangenen zehn Jahre. Der hohe Abschuss ist nicht die logische Folge von laufend steigenden Rotwildpopulationen, sondern resultiert vor allem aus den Reduktionsvorhaben in vielen Wildregionen des Landes.
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Jagddruck steigt Auf Grund der hohen Dunkelziffern im gezählten Wildbestand kommen die starken Abschüsse in den meisten Gebieten zahlenmäßig noch nicht klar zum Ausdruck. Spürbar hingegen ist in einigen Revieren des Landes ein stark verändertes Verhalten
des Rotwildes, was eindeutig auf den gestiegenen Jagddruck der letzten Jahre zurückzuführen ist. Der markante Rückzug des Rotwildes in schwer bejagbare Revierteile sowie die Verschiebung der Austrittszeiten in die Nachtstunden bereiten so manchen Jägern Sorgen, die abermals erhöhten Abschussvorgaben in diesem Jahr erfüllen zu können. Erschwerend wirken unser Jagdsystem sowie die vorherrschende jagdbetriebliche Organisation in den Jagdrevieren. Diese ist gerade in den rotwilddominanten Jagdgebieten in der Regel vom Einzeljägersystem geprägt – nämlich vom Berufsjäger bzw. Jagdschutzorgan als Hauptakteur in der Erfüllung des Kahlwildabschusses sowie als Pirschführer bei sämtlichen Trophäenträgerabschüssen. Als besonders erschwerend erweist sich die
Tatsache, dass in vielen Revieren des Landes ein Großteil der zum Abschuss vorgeschriebenen Jugendklassehirsche und in manchen Fällen sogar auch Schmalspießer für den Jagdherrn oder die Jagdgäste reserviert ist. Diese personifizierte Abschusszuteilung führt unvermeidbar zu einer erheblichen Zeitverzögerung in der Abschussdurchführung und somit zu einer allgemeinen Erhöhung des Jagddrucks, was in Revieren mit hohen Abschussvorgaben besonders negativ zum Tragen kommt.
individuellen Freizeitjägern, liegt unbestritten auf der Hand. Diese Vorteile sind aber nur so lange gegeben, solange die Abschussvorgaben selbst in guten Rotwildrevieren 60 bis 70 Stück pro Jahr nicht überschreiten. Noch mehr Abschüsse sind von einem Einzeljäger nur vorübergehend und nur unter besonders günstigen Umständen sowie optimalen Wetterbedingungen zu bewerkstelligen und keineswegs als selbstverständlich machbar zu beurteilen.
Berufsjägerreviere von Vorteil
Stete Schusszeitvorverlegung – der sichere Weg in die Sackgasse
Dass die Bejagung des Rotwildes in einem größeren Jagdgebiet unter der Leitung eines qualifizierten Berufsjägers besser ausgeführt werden kann als im Kleinreviersystem mit vielen
Mit der markanten Erhöhung der Rotwildmindestabschussvorgaben in den vergangenen zwei Jahren wurden in zahlreichen Wildregionen des Landes Maßnahmen zur Abschussplanerfüllung be-
September / Oktober 2011 schlossen bzw. angeordnet, die auf Dauer mit Sicherheit in die Sackgasse der Rotwildbewirtschaftung führen. Im Wissen, dass die hohen Abschussvorgaben mit den herkömmlichen Jagdmethoden innerhalb der normalen Schusszeiten kaum mehr zu erfüllen sind, wurde der Abschussbeginn in das Frühjahr vorverlegt. Während die Jagdverordnung in Kernzonen einen Schusszeitbeginn für Schmaltiere, nichtführende Tiere und Schmalspießer mit 1. Juni vorsieht, wurde dieser bereits in den vergangenen Jahren in den Mai datiert. Heuer scheint neben dem Argument der frühen Vegetationsentwicklung wohl auch eine Art „Überreaktion“ bei den Jagdverantwortlichen einschließlich Behördenorganen und Sachverständigen eingetreten zu sein, nachdem der Schusszeitbeginn einschließlich für Jugendklassehirsche teilweise sogar schon auf den 1. April angesetzt wurde. Zwar wurde im April und Mai Rotwild erlegt, dafür war im Juni ein auffallender Rückgang bei den Abschussmeldungen festzustellen, sodass letztendlich trotz intensiven Nachstellens des Wildes seit April eigentlich kein wirklicher Abschussvorsprung gegenüber den anderen Jahren erreicht werden konnte.
Einzeljäger stößt an seine Leistungsgrenzen Maßnahmen wie die allgemeine Vorverlegung der Schusszeiten in das Frühjahr, die Erteilung bzw. der Gebrauch von Nachtabschüssen oder ähnliche Gewaltaktionen stellen nur eine vermeintliche Unterstützung für die gepflogene Einzeljagd dar, als Dauerlösung sind sie in Folge ihrer unwahrscheinlich negativen Auswirkungen auf das Verhalten des Wildes jedoch unbrauchbar. Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass die-
WILDBIOLOGIE se Methoden binnen weniger Jahre in die Sackgasse führen, weil sich das von der Frühjahrsjagd geprägte Wild in den Folgemonaten immer mehr seiner Bejagung entzieht. Die Gefahr ist groß, dass sich der (Berufs)Jäger mit den bisherigen Jagdmethoden immer mehr in eine Spirale mit steigendem Bejagungsaufwand aber stets abnehmendem Abschusserfolg manövriert und dass dadurch immer mehr Zweifel am Glauben einer effizienten Rotwildregulierung sowohl bei den Grundbesitzern und Behörden als auch beim Jäger selbst aufkommen werden. Eine sinkende Motivation zur Bereitschaft einer weiteren Bestandesreduktion bei den Jägern sowie zunehmende Spannungen mit den Behörden und Partnern aus der Land- und Forstwirtschaft sind zu befürchten.
Innere Überzeugung notwendig Die in vielen Wildregionen des Landes unbestrittene Notwendigkeit einer markanten Rotwildreduktion stellt gegenwärtig eine unglaubliche Herausforderung für alle Verantwortlichen in der Wald-Wild-Jagdszene dar. Erstbetroffene davon sind natürlich die Jäger, alle anderen können nur die Rahmenbedingungen, wie die Schaffung von besseren Bejagungsmöglichkeiten, Minimierung von zusätzlichen Störungen, Rücksichtnahme von Forst-, Land- und Alpwirtschaft auf die Jagdausübung, etc. entsprechend positiv gestalten. Das Wild erlegen muss aber der Jäger selbst und schlussendlich gibt es auch niemand anderen, der bei Nichterfüllung der Abschüsse Rechenschaft ablegen oder sogar mit einem Strafverfahren der Behörde rechnen muss. Aus diesen Gründen spielen Bejagungsstrategien und Bejagungsmethoden eine immer größere
Rolle in der Jagdausübung. Denn das oberste Ziel muss eine rasch wirksame Reduktion der Rotwildpopulationen sein, damit in die Wildregionen bald wieder Normalität mit „stressfreiem“ Rotwild einkehren kann. Obwohl bei diesen Überlegungen das Revierjagdsystem immer mehr in Diskussion gerät, ist auch unter herrschendem Jagdrecht noch ein entsprechender Spielraum in der Bejagung des Rotwildes gegeben. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist in erster Linie der innere Wille und die tatsächliche Bereitschaft der betroffenen Jagdverfügungsberechtigten, Hegegemeinschaften und vor allem jedes einzelnen Revierinhabers und Jagdschutzorganes bei einer echten griffigen Reduktion auch uneingeschränkt mit zu machen. Dies bedeutet, dass in den kommenden Jahren das jagdbetriebliche Geschehen nicht vorrangig auf die Erlegung weniger attraktiver Trophäenträger, sprich Ier- und IIer Hirsche, sowie auf eine Pachtpreismaximierung ausgerichtet sein darf, sondern voll auf die angepeilte Reduktion. Egoistisches Revierdenken wie „Die anderen sollen schießen“ oder „Ich schieß mir meinen Sommerbestand nicht zusammen“ etc. ist in solchen Situationen völlig fehl am Platz und der sichere Weg zum Scheitern. Diese Ansage soll aber nicht als Aufruf zum hirnlosen Jagen verstanden werden. Selbstverständlich sind die besonders störungsempfindlichen Einstandsgebiete, wie waldfreie Hochlagen etc. weiterhin mit besonderer Vorund Umsicht zu behandeln. Denn das Rotwild von den tragfähigen Weideflächen bereits im Sommer in den Wald zu schießen, kann nie und nimmer zielführend sein. Hingegen müssen diese Flächen im Herbst, wenn das Wild ohnehin Richtung Wintereinstände wandert, sehr
5 wohl auch zur Bejagung des Rotwildes verwendet werden.
Behindert die traditionelle Hirschjagd eine effiziente Bestandesregulierung? In Österreich ist die Ausübung der Jagd, je nach Besitzstruktur und Brauch, mit viel Geld verbunden. Eigenjagden stellen in der Regel in allen Bundesländern gute Einnahmequellen für den Eigentümer in Folge lukrativer Verpachtung des Reviers oder Verkäufen von Abschüssen dar. Genossenschaftsjagden werden in Innerösterreich primär von den ortsansässigen Gemeindejägern in Form von Gemeinschaften oder Vereinen recht billig gepachtet. In Punkto Rotwild haben diese Reviere aber auch kaum etwas zu bieten. In Vorarlberg stellen die Genossenschaftsjagden in der Rotwildkernzone hingegen die großen Rotwildreviere von Einzelpächtern oder kleinen Pächtergemeinschaften mit Berufsjägerführung dar. Während die Eigenjagden ohnehin mit einem hohen Pachtpreis behaftet sind, muss ein Jagdpächter in einer Genossenschaftsjagd ebenfalls eine ordentliche Stange Geld auf den Tisch legen, bis von der Pacht über den Berufsjäger hin zu den allgemeinen Fütterungs- und Jagdbetriebskosten alles bezahlt ist. Wer viel Geld ausgibt, will dafür auch etwas bekommen. Das ist ein Gesetz unseres täglichen Lebens, so auch auf der Jagd. Ein landschaftlich schönes Jagdrevier allein reicht dafür logischerweise nicht aus. Es muss mit einem entsprechend guten, sichtbaren Wildbestand ausgestattet sein, der einen nachhaltigen Abschuss von reifen Trophäenträgern ermöglicht und dabei die für Österreich typischen Jagderlebnisse, wie beispielsweise die Brunft- und Balzjagd, bieten.
6 Mit der heimischen Rotwildjagd ist unmittelbar die Jagd auf den Brunfthirsch verbunden. Und tatsächlich gibt es für uns alpenländische Jäger kaum etwas spannenderes, als einen reifen Hirsch in der Brunft zu bejagen. Aus diesem Grund stellt die Hirschbrunft in den meisten heimischen Rotwildrevieren auch genau jene Zeit dar, auf die sich das gesamte Geschehen um die Rotwildjagd im Jahr konzentriert. Der Jagdpächter ist endlich einmal für ein paar Tage im Revier anwesend und der Berufsjäger daher besonders bemüht, seinem Chef und den Gästen eine Bilderbuchjagd zu bieten. Zahlreiche jagdliche Arbeiten und Aufwendungen des Revierjägers sind in den Vormonaten genau auf diese zehn bis vierzehn Tage abgestimmt, in denen dann die ein bis drei Erntehirsche und der eine oder andere IIb Hirsch gestreckt werden (sollen). Logischerweise werden dafür die Brunftplätze vorher wochenlang nicht mehr oder überhaupt nie bejagt und der Revierjäger muss über einen entsprechend guten und vor allem jagdlich nicht gestressten Kahlwildbestand froh sein, denn wo sich seine Weiblichkeit aufhält, kommen zur Brunft bekanntlich auch die Geweihten hin. Nun kommt es aber gerade um die Zeit der Hirschbrunft immer wieder vor, dass im Gebirge ein Wettersturz mit entsprechendem Schneefall eintritt, der das Rotwild von den Alpregionen in die tieferen Lagen oder Waldgebiete hinunter drückt. Jetzt wäre es vielfach ein Leichtes, ordentlich Strecke zu machen, denn das Wild ist voll tagaktiv, gut beobachtbar und leichter erreichbar. Außerdem würden nicht die angestammten Brunftplätze durch die Jagd beunruhigt, sondern lediglich die Ersatz- bzw. Ausweichbrunftplätze. Leider gilt jetzt aber die jagdliche Konzentra-
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tion fast ausschließlich den guten, speziell anvisierten Hirschen. Und das braucht Zeit, da will man sich die Situation nicht mit Abschüssen von Jugendklassehirschen und Kahlwild vereiteln. Außerdem ist es für viele Jäger unweidmännisch, zumindest aber ungewöhnlich, in dieser Zeit Kahlwild zu erlegen. Hiermit ergeht in keiner Weise ein Aufruf zur allgemeinen Bejagung des Rotwildes während der Brunft, sondern lediglich an jenen Tagen, an denen die Witterung völlig veränderte Einstandsbedingungen und dadurch einen hohen Abschusserfolg erwarten ließe. Auch solche Überlegungen sind als alternative Bejagungsmethoden zu verstehen. Denn nach dem Schnee kommt im Herbst in der Regel wieder das Schönwetter und mit ihm der Föhn. Das abgebrunftete Wild steht wieder hoch, ist faul und entzieht sich seiner Bejagung. Der mit der Abschussplanerfüllung beauftragte Jäger sieht nur noch die ausstehenden hohen Mindestabschussvorgaben vor den Augen und rennt sich täglich die Füße in den Leib, im Wissen, dass es jetzt nicht viel bringt, aber das Gewissen und die Dienstpflicht nötigt ihn dazu.
„Alternative Bejagungsmethoden“ als Ausweg aus der Sackgasse? Wenn die Überzeugung für die notwendige Bestandesreduktion im Kopf Fuß gefasst hat, braucht es Überlegungen für allfällig neue Bejagungsmethoden. Dies bedeutet in keiner Weise, dass alle bisher angewandten Strategien und Methoden über Bord zu werfen sind. Angesichts der extremen Abschussvorgaben müssen sie aber überdacht, adaptiert und weiterentwickelt, in einigen Fällen sogar weitreichend ersetzt werden. Der häufig verwendete Begriff „alternative Bejagungsmethoden“ ist für viele Jäger negativ besetzt, weil er meist mit revolutionären Ideen in Verbindung gebracht wird und nicht selten unsere bisher gepflogenen Jagdarten des Einzeljägers, wie Ansitz und Pirschjagd hinterfragt. Mit den beiden letztgenannten Jagdarten ist eine rasche Reduktion des Rotwildbestandes, welche in manchen Jagdbetrieben des Landes einen Abschuss von mehr als 100 Stück benötigt, mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr möglich. Daher sind zumindest vorübergehend
Vorarlberger Jagd
Jagdmethoden zu entwickeln bzw. umzusetzen, mit denen abrupt hohe Abschussstrecken erzielbar sind. Dass im Zuge von Reduktionsmaßnahmen die Revierqualität leidet, ist nicht zu leugnen. Wenn dem Jäger aber dauernd die Angst der Revierverschlechterung im Nacken sitzt, ist kaum eine echte Reduktion des Wildbestandes zu erwarten. Aus diesem Grund muss nach einem möglichst kurzen Leidensweg getrachtet und alternative Bejagungsmethoden entwickelt werden.
Jagen wie die Wölfe – Wildregion als Bejagungseinheit Die gut ausgeprägten Sinnesleistungen und speziellen Verhaltensweisen des Rotwildes haben sich im Laufe der Evolution vor allem aus dem gemeinsamen Leben mit seinem natürlichen Hauptregulator, dem Wolf, entwickelt. Und dieser hat wiederum erkannt, dass er das Rotwild am ehesten in der Gemeinschaft bzw. im Zusammenhalt erfolgreich jagen kann. Wir Jäger des Reviersystems bejagen das Rotwild aber vorrangig nach dem Jagdprinzip des Luchses, nämlich mit
September / Oktober 2011 Auflauern und Anpirschen. Dabei unterscheiden wir uns vom Luchs aber ganz wesentlich, in dem wir den Bejagungsort bzw. das Jagdrevier nach einem erfolgreichen Angriff nicht über Wochen verlassen, sondern weiterhin fast täglich auf Beutezug im selben Gebiet tätig sind. Außerdem ist kein Luchs (und auch kein Wolf) gezwungen, auf wenige 100 ha echte Bejagungsflächen mehr als 100 Stück Schalenwild pro Jahr zu erbeuten, womit die Problematik der heutigen Wildbewirtschaftung besonders ersichtlich wird. In Vorarlberg wurden 1988 Rotwildräume und Wildregionen gesetzlich verankert. Für letztere ist die Hegegemeinschaft zuständig und beinhaltet keineswegs nur die Aufgabe der Fütterung, sondern umfasst eigentlich die gesamte Bewirtschaftung und somit auch die Regulierung des Rotwildbestandes. Die Bezugseinheit Wildregion ist als Ersatz für die in Vorarlberg nicht vorhandenen Großreviere gedacht und sollte auch als solche genutzt werden. Was bei der Fütterung des Rotwildes gut funk-
WILDBIOLOGIE tioniert, muss auch bei der Regulierung der Wildbestände angestrebt werden. Nämlich weg vom egoistischen Revierdenken mit permanent kleinflächigen Bejagungsmethoden, hin zum großräumigen Bejagungsmanagement. Die Bejagung des Rotwildes in der Gemeinschaft, egal ob als Bewegungsjagd mit Treiber und Hunden oder nur als gemeinsames, großflächiges Ansitzen mit leichtem Anrühren des Wildes, bringt für das Wild mit Sicherheit weniger Stress, weil eben nur selten ausgeführt, als das permanente Hinterherschleichen am Rotwild durch den Einzeljäger. Werden diese Gemeinschaftsjagden revierübergreifend geplant und umgesetzt, ist von einem wesentlich größeren Erfolg und weniger Stress für das Wild auszugehen, als wenn sich die Maßnahme auf eine sehr begrenzte Fläche reduziert.
Handeln, bevor drastische Maßnahmen gefordert werden Wie bereits einige Reviere im Land zeigen, ist eine effiziente Reduktion des Rotwildes unter Berücksichtigung einer
bejagbaren Bestandsstruktur in vielen Fällen nur mit Unterstützung gemeinschaftlichen Jagens möglich. Die Wirkung der Gemeinschaftsjagd ist aber stark von der Organisation der Drückjagd sowie von der „Prägung“ des Wildes abhängig. Wer von April bis Dezember über die Einzeljagd einen intensiven Jagddruck verursacht, darf sich von einer (halbherzig organisierten) Bewegungsjagd am Jahresende keinen maßgeblichen Erfolg in der Abschussplanerfüllung erwarten. Gemeinschaftsjagden gelingen in der Regel dann, wenn Wild in Bewegung gebracht wird, das übers Jahr hindurch mehr oder weniger ohne Jagddruck leben durfte. Aus fachlicher Sicht stellen alternative Bejagungsmethoden wie gut organisierte Gemeinschaftsjagden aber auch die perfekte Ausnützung optimaler Bejagungsbedingungen (die Gelegenheit am Schopf packen) attraktive Möglichkeiten zur weidgerechten, aber effizienten Reduktion des Rotwildbestandes dar. Sollte es uns wider erwarten nicht gelingen, über herkömmliche und/oder al-
7 ternative Bejagungsarten den Bestand spürbar zu reduzieren, werden bald die Rufe nach alternativen Regulierungs- oder anders ausgedrückt „Tötungsmethoden“ laut werden. Soweit sollte es aber nicht kommen. Das Zusammenrücken und die gegenseitige Unterstützung von Jagdnutzugsberechtigten, Jagdverfügungsberechtigten, Forst- und Jagdschutzorganen sowie Behörden werden bei der Lösung dieser Aufgaben künftig von noch größerer Bedeutung sein als bisher angenommen bzw. gepflogen. Abschließend wird darauf hingewiesen, dass zum angesprochenen Thema am 22. Oktober 2011 im Zuge der Jagd und Fischereimesse in Dornbirn die 2. Vorarlberger Jägertagung mit dem Titel: „Rotwildreduktion & Weidgerechtigkeit – Gegensatz oder jagdliche Herausforderung?“ abgehalten wird (siehe Seite 34). Ein Pflichttermin für alle Jagdverfügungs- und Jagdnutzungsberechtigten mit Rotwildvorkommen sowie Jagdschutzorgane und Behördenvertreter.
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WILDBIOLOGIE
Vorarlberger Jagd
Rotwildbesenderung und Rotwildmarkierung im Rätikon – zweiter Zwischenbericht DI And reas Duscher, Forschungsinstitut für Wild tierk und e Wien eit zwei Jahren läuft das Besenderungs- und Markierungsprojekt im Dreiländereck. Es wurde von der Bezirksgruppe Bludenz der Vorarlberger Jägerschaft unter Leitung von BJM Lothar Tomaselli initiiert und gemeinsam mit dem Amt für Jagd und Fischerei Graubünden und dem Amt für Wald, Natur und Landschaft des Fürstentums Liechtenstein im Juli 2009 gestartet. Über die Ausgangslage, Zielsetzungen und Methode wurde bereits 2010 in zwei Ausgaben der „Vorarlberger Jagd“ (Jän/Feb. und Nov./Dez. – www.vjagdzeitung.at) berichtet. Der zweite Zwischenbericht liegt vor und die Resultate aus dem zweiten Projektjahr wurden Anfang August in Triesenberg, Fürstentum Liechtenstein präsentiert (siehe Seite 25). Im Folgenden sind die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst.
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Abbildung 1: Mittleres Tagesmittel der Aktivität von Stücken aus Vorarlberg, Graubünden und Liechtenstein im Zeitraum vom 13.3.2010 bis zum 7.2.2011.
kierten oder besenderten Stücken protokolliert. Derzeit sind 76 individuell unterscheidbare Stück Rotwild (38 Halsbänder, 35 neue Ohrmarken, drei alte Ohrmarken) vermerkt, 106 Beobachtungen (Halsbänder und Ohrmarken) wurden Ende Juni 2011 an das Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie übermittelt.
Was ist 2011 passiert?
GPS Daten
Im Jahr 2011 wurden in Vorarlberg zwei Halsbänder montiert. Im Saminatal wurde ein Tier (7505) und im Gamperdonatal ein Hirsch (7512) mit einem GPS-GSM Halsband versehen. Zusätzlich wurden an neun weiteren Stücken Ohrmarken angebracht. In Liechtenstein wurden sechs Stücke mit Halsbändern (Tier 7501, Tier 7504, Hirsch 7522, Hirsch 7523, Tier 7528, Tier 7532) versehen und sechs weitere Stücke wurden mittels Ohrmarken markiert. In Graubünden wurde heuer kein Rotwild besendert oder markiert. Seit Februar 2010 wurden in allen drei Ländern Sichtbeobachtungen von mar-
Mit den vorliegenden Daten von etwa 18 Monaten lässt sich ein erstes Bild der Raumnutzung während des Jahreslaufes zeigen. Alle im Frühjahr 2010 besenderten Stücke kehrten im darauffolgenden Winter wieder an ihren Besenderungsort zurück. Ein im Februar 2011 besendertes Tier (7505) lieferte bis jetzt den einzigen Hinweis, dass Rotwild aus dem Vorarlberger Wildraum 4 den Sommer deutlich außerhalb des Landes verbringt (Aufenthaltsort im Juli 2011 Nähe Triesenberg, Liechtenstein). Einige Stücke (Nenzinger Himmel, Gamp, Samina) überschritten zwar für wenige Tage die Landes-
grenze, kehrten aber immer wieder nach Vorarlberg zurück. Aus Liechtenstein ist der weitwandernde Hirsch 7518 im Frühsommer 2011 wieder nach Vorarlberg gezogen, diesmal allerdings „nur“ bis ins Gamperdonatal (im Jahr 2010 bis ins Brandnertal). Die in Graubünden besenderten Stücke sind auch im Sommer 2011 wieder nach Vorarlberg (Nenzinger Himmel, Rellstal, Vergaldatal) bzw. St. Gallen gezogen.
Aktivitätsdaten Die Halsbänder sind mit einem zweiachsigen Bewegungssensor ausgestattet, der die Bewegung des Halsbandes nach vorne/hinten und seitwärts registriert und in einem 5-Minuten Intervall speichert. Es wird hier nur die „Bewegungs“-Aktivität des Halsbandes aufgezeichnet, Rückschlüsse auf die physiologische Aktivität (Stoffwechselrate) können erst nach Abnahme der Halsbänder und Auslesen der Schlucksenderdaten gezogen werden (Beschreibung der Schlucksender „Vorarlberger Jagd“, Ausgabe
Jän./Feb. 2010 – www.vjagdzeitung.at). Durch das vorgegebene Zeitintervall entstehen sehr viele Datensätze, die nur direkt aus dem Halsband über ein Kabel ausgelesen oder über eine spezielle Funkverbindung übertragen werden können. Ein Senden der Daten über das GSM Netz ist aus Energie- und Kostengründen nicht möglich. Im Dreiländereck wurden diese Aktivitätsdaten zwischen Februar und April 2011 von insgesamt 26 Stück Rotwild mittels Funkverbindung abgefragt und gespeichert. Die Stücke zeigen individuelle Unterschiede in der Aktivität. Manche sind aktiver als andere, d.h. sie bewegen sich mehr und im Tagesverlauf zu unterschiedlichen Zeiten (legen aber dabei nicht unbedingt weitere Strecken zurück). Mit der derzeitigen Datenlage lässt sich kein geschlechts- oder altersspezifisches Muster erkennen. Es zeigen sich aber bereits länderweise Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten in den Aktivitätsmustern. Bei den Vorarlberger Stücken
September / Oktober 2011 besteht ein deutlicher Wechsel der Bewegungs-Aktivität zwischen Winter- und Sommerhalbjahr (siehe Abbildung 1). Ab Mitte April/Anfang Mai steigt die Aktivität an und erreicht im Juni/Juli ihr Maximum. Danach beginnt sie stetig zu sinken, ab Mitte November ist ein plötzlicher und deutlicher Rückgang im Aktivitätsmuster zu erkennen. Dieser schnelle Aktivitätswechsel im Herbst ist wohl auf den Beginn der Winterfütterung zurück zu führen. Bei den fünf Fütterungen in Vorarlberg, an denen sich besendertes Rotwild aufgehalten hat, hat die Futtervorlage Mitte November 2010 begonnen. Praktisch zeitgleich mit dem Fütterungsbeginn verändert sich auch die Aktivität der Tiere und sie stellen auf „Winterbetrieb“ um. Es kommt zu kurzen Aktivitätsspitzen während des Besuchs bei der Fütterung (meist tagsüber), während die Bewegungen in der Nacht reduziert werden. Die besenderten Stücke aus der Schweiz zeigen im Frühjahr (ebenfalls Mitte April) eiVorarlberg, Tier, ca. 10 Jahre
WILDBIOLOGIE nen Aktivitätswechsel und erhöhen ab diesem Zeitpunkt die Tagesaktivität (siehe Abbildung 1). Die Morgen- und Abendaktivität nehmen auch zu, aber nicht in dem Ausmaß, wie es bei den Vorarlberger Stücken der Fall ist. Im Durchschnitt sind die Stücke aus Graubünden im Sommer weniger aktiv als die Vorarlberger Stücke. Die Aktivitätsspitze wird bereits im Mai erreicht, danach pendeln sie sich auf ein relativ gleichmäßiges Maß bis Mitte Dezember ein. Im Winter wird die Aktivität ebenfalls gesenkt, sie sind aber deutlich aktiver als die Vorarlberger Stücke. Da in Graubünden kein Futter vorgelegt wird, muss sich das Rotwild mehr bewegen, um im Winter Äsung zu finden. Dies bedeutet nicht zwangsläufig einen höheren Stoffwechsel, denn die Tiere sind in der Lage, während der Äsungsrestriktion im Winter die Stoffwechselvorgänge zu reduzieren. Die Daten der Schlucksender, die im Herbst an das Forschungsinstitut zur Auswertung geschickt werden, werden zu dieser Fragestellung mehr Aufschluss geben.
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Die in Liechtenstein besenderten Stücke sind während des gesamten Jahres vorwiegend nachtaktiv, sie haben während des Tages (zwischen Sonnenauf- und -untergang) im gesamten Jahresverlauf das niedrigste Aktivitätsmaß (siehe Abbildung 2). Im Sommer reicht die Tagesaktivität teilweise unter die Winter-Tagesaktivität der Stücke aus Vorarlberg. Im Winter haben sie ein ähnliches Aktivitätsmuster wie die Stücke aus Graubünden. Die Überwinterungsbedingungen (Praxis der Winterfütterung) für das Rotwild sind in diesen Ländern ähnlich.
Ausblick Im Winter 2011/2012 werden jene Halsbänder, die im Jahr 2010 montiert wurden, abgenommen und an das Forschungsinstitut für Wildtierkunde geschickt. Neben den restlichen Aktivitätsdaten werden die physiologischen Daten der Schlucksender ausgelesen. Die Halsbänder werden zum Batteriewechsel an die Herstellerfirma versendet und können ab Februar 2012 neuerlich an Rotwild montiert werden. Dies ist der Start für
Graubünden, Tier, ca. 6 Jahre
die zweite Projektphase. Ein Einbinden des Rotwildraumes 3 ab diesem Zeitpunkt wäre im Hinblick auf die gewünschte gesamtheitliche Betrachtung des Rätikons sinnvoll. Mit der derzeitigen Datenlage können keine Aussagen über das dort überwinternde Rotwild und deren Austausch in die umliegenden Regionen (z.B. Wildraum 4, Tirol, Graubünden) getroffen werden.
Bitte um Mithilfe Wenn Sie markiertes Wild beobachten, dann notieren Sie bitte den Ort der Beobachtung, Datum und Uhrzeit, die jeweilige Lauschermarkenfarben (beide Lauscher berücksichtigen!!), falls ersichtlich die Markennummer und falls erkennbar auch das Geschlecht des Stückes. Bitte melden Sie diese Daten unter Angabe ihres Namens und einer Telefonnummer (für etwaige Rückfragen) ihrem zuständigen Jagdschutzorgan oder an Andreas Duscher, Forschungsinstitut für Wildtierkunde, unter 01/4890915214. Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe.
Liechtenstein, Tier, ca. 12 Jahre
Abbildung 2: Aktogramme von je einem weiblichen Stück Rotwild aus Vorarlberg, Graubünden und Liechtenstein. Je dunkler die Farbe, desto aktiver das Tier. Die schwarzen Linien markieren den Sonnenauf- bzw. –untergang. Die x-Achse zeigt einen Tag von 0 bis 24 Uhr, die y-Achse zeigt von unten nach oben die einzelnen Tage, beginnend mit 8.2.2010.
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JAGD
Vorarlberger Jagd
WIR GRATULIEREN ZUR VOLLENDUNG... des 91. Lebensjahres: Otto Erne, Schlins
des 83. Lebensjahres: Elmar Burtscher, Bludenz Wilfried Schmid, Kennelbach Georg Erb, D – Keltern
des 89. Lebensjahres: Walter Gögl, Lustenau
des 82. Lebensjahres: Eduard Berchtel, Schnifis Ruth Dworacek, CH – Küssnacht Hubert Rusch, Egg Walter Metzler, Damüls
des 86. Lebensjahres: Hubert Hammerer, Egg Herbert Jochum, Zürs Josef Hefel, Schwarzach Dr. Justus Dahinden, CH – Zürich Fritz Bereiter, Dornbirn des 84. Lebensjahres: Rolf Schäuble, CH – Rüdlingen Armin Geiger, Dornbirn Richard Muhr, D – Olpe Prof. Dr. med. Franz Rhomberg, CH – Zürich
des 81. Lebensjahres: Peter Steiner, CH – Niedergösgen DI Hanno Rhomberg, Schruns Otto Bösch, Dornbirn Fridolin Kühne, Höchst Ernst Stadelmann, Hard des 80. Lebensjahres: Elmar Thurnher, Dornbirn
Herbert Telser, Dornbirn Karl Keckeis, Bludenz HM Arnold Rinderer, Raggal des 75. Lebensjahres: Peter Fischer, CH – Flims-Dorf Dkfm. Hansjörg König, Feldkirch HM Egon Schwaninger, Klösterle HM RJ Erich Dich, Partenen Dkfm. Hubert Stärker, D – Augsburg Kurt Ernst Ehe, Götzis Walter Walch, Lech des 70. Lebensjahres: Edmund Vögel, Feldkirch-Tosters Edwin Stemmer, Braz Walter Greber, Bezau Josef Anton Natter, Egg Otto Walser, D – Tettnang
Heinz Achilles, D – Konstanz Wolfgang Berger-Vogel, Oberneukirch Günter Unterschweiger, CH – Bülach Martin Ladinig, Diex Dkfm. Johann Georg Rüscher, Feldkirch Johann Stemer, Dalaas des 65. Lebensjahres: Arnold Troy, Lauterach BJM-Stv. OSR Roland Moos, Au OFÖ Ing Gottfried Krenn, Oberaich Kurt Kranz, FL – Nendeln Anton Kohler, Andelsbuch Dr. Walter Müllhaupt, CH – Erlenbach Herbert Dorner, Hittisau Werner Baldauf, Sulzberg Max Frei, CH – Berneck
Mit den Landtagsabgeordneten im Revier Am 13. Juli d.J. wurde eine Begehung im Klostertal mit Mitgliedern des Vorarlberger Landtages, welche sich für die Wald-Wild-Problematik besonders interessieren, durchgeführt. Ziel war es, den Landespolitikern das Spannungsfeld und die Schwierigkeiten in der Wald-Wild-Umweltbeziehung an Hand von praktischen Beispielen aufzuzeigen und mit den betroffenen Revierverantwortlichen der GJ Klösterle und Fachleuten aus dem Klostertal sowie der Behörde vor Ort zu besichtigen und zu diskutieren. Die Exkursion hat klar zum Ausdruck gebracht, wie komplex die Wald-Wild-Thematik ist und wie viele externe Einflüsse das Verhalten des Wildes und dadurch auch die Wildschadenssituation mitbestimmen. So wurde von den ortskundigen Revierbetreuern eindrucksvoll das Spannungsfeld zwischen Wildlebensraum und Tourismus am Beispiel Sonnenkopferschließung bzw. Schifahren im Wald dargestellt. Die Bedeutung von Information und Aufklärung der Naturnutzer über die Zusammenhänge und Auswirkungen von Störungen des Wildes auf den Wald sowie
Landesrat Erich Schwärzler im Revier mit Landtagsabgeordneten und zuständigen Fachleuten.
die Notwendigkeit eines straffen Vollzuges bei der Überwachung der Wintereinstandsgebiete kam ebenso deutlich zum Ausdruck wie dringend notwendige Maßnahmen zur Erhaltung der noch verbliebenen Wildlebensräume. Anhand des begangenen Rotwildeinstandsgebietes wurde aber auch über eine entsprechende Toleranz bei der Wildschadensbeurteilung in besonders wichtigen und räumlich klar begrenzten Einstandsgebieten so wie über bewusste Maßnahmen in der Reduzierung des Wildbestandes zur Biotopgestaltung diskutiert, damit eine langfristige Symbiose von Wild und Wald bzw. Forst und Jagd überhaupt möglich ist. Nichtsdestotrotz war man sich einig, dass
großflächig betrachtet die Höhe des Wildbestandes wohl eines der entscheidendsten Kriterien in der Wald-WildProblematik darstellt und dass dem Objektschutzwald eine besonders vorrangige Position im Land Vorarlberg zukommt. Die Landtagsabgeordneten konnten sich gerade am Beispiel Klostertal ein Bild über die unersetzbaren Wirkungen des Waldes, vor allem als Schutzobjekt für menschliche Siedlungen und Infrastrukturen sowie über die großen Herausforderungen bei der Bewirtschaftung und Erhaltung dieser Wälder für Forst, Jagd und WLV machen. Dass die Jagd nicht als losgelöstes Einzelinteresse, sondern als ein unverzichtbarer Teil der gesamten Schutzwaldbewirt-
schaftung betrachtet und gehandhabt werden muss, wurde von den anwesenden Fachleuten nachvollziehbar aufgezeigt. In der Abschlussdiskussion brachten die anwesenden Landtagsabgeordneten dem revierverantwortlichen Jagd- und Forstpersonal ihre Anerkennung für die Leistungen im Klostertal zum Ausdruck und es wurde vereinbart, dass künftig jedes Jahr eine gemeinsame Begehung in Sache Wald-Wild-Umwelt mit den Landtagsabgeordneten in verschiedenen Talschaften des Landes durchgeführt werden soll. Als zuständiger Landesrat darf ich mich der Anerkennung der Abgeordneten anschließen, und mich bei allen, die sich im Land um ein ausgewogenes Wald-WildUmweltverhältnis bemühen und sich für einen sicheren aber gleichzeitig vielfältigen Lebensraum Vorarlberg einsetzen bedanken. Ein offizieller Dank gilt nochmals BGM Dietmar Tschohl, JSO Josef Schöpf und DI Karl Studer zur Planung und Gestaltung der interessanten Exkursion in Klösterle. Landesrat Ing. Erich Schwärzler Promotion
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JAGDAUFSEHER
Vorarlberger Jagd
Ganztagesexkursion Vorarlberger Berufsjäger (Rotwildreviere) ins Jagdrevier Ehrenschwang – Jagd und Forstbetrieb der Familie Graf Waldburg-Zeil Ziel der Exkursion: Organisation und Durchführung von Bewegungsjagden
n den vergangenen zwei Jahren wurden in Vorarlberg durchschnittlich 3.034 Stück Rotwild erlegt. Dies entspricht einer Abschusssteigerung von 44% gegenüber dem Jahresdurchschnitt der vorangegangenen zehn Jahre. Der hohe Abschuss ist nicht die logische Folge von laufend steigenden Rotwildpopulationen, sondern resultiert vor allem aus den Reduktionsvorhaben in vielen Wildregionen des Landes.
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Einige Eckdaten zur Exkursion: Der Hegering II Ehrenschwang hat eine Gesamtfläche von 19.645 ha. In den beiden Jagdrevieren der Erbgrafenfamilie Waldburg Zeil, mit einer Gesamtgröße von zirka 4.000 ha wird jährlich ein Abschuss von 130 Stk. Rotwild getätigt – Tendenz steigend! Das besondere daran: 80% des Abschusses wird sofort nach der Brunft mittels Bewegungsjagden getätigt. Ausgangslage: die mit Ansitz nicht mehr mögliche Erfül-
lung des Rotwildabschusses. Durch die ständige Beunruhigung war Rotwild nicht mehr sichtbar. Die Herrschaft, welche nur in der Brunft jagt, hatte kaum noch Anblick.
in den Randgebieten stattfindet, dann nur um das Rotwild in die Bewegungsjagdgebiete zu drücken. Das Wild soll in diesen Gebieten völlig vertraut sein.
Revierjäger Roland Klaus, EJ Ehrenschwang, und Revierjäger Markus Schwarz, EJ Wiesach, präsentierten den teilnehmenden Vorarlberger Berufsjägern und Rotwildprofis, dem Landeswildbiologen DI Hubert Schatz, dem Obmann des Vlbg. Waldvereines und Landwirtschaftskammervizepräsidenten DI Hubert Malin, dem Leiter der Agrar Rankweil DI Bernhard Nöckel sowie dem Geschäftsführer des Vorarlberger Waldvereines DI Siegi Terzer ihre Erfahrung mit dem Thema Bewegungsjagd.
Zu diesen fünf bis sechs Bewegungsjagden werden zirka 60 Schützen eingeladen. Um eine ausgezeichnete Schießund Ansprechleistung zu garantieren, sind alleine die beiden Berufsjäger für die Auswahl der richtigen Schützen zuständig. Bewegt wird eine Fläche von zirka 250 ha. Hier werden speziell Wachtelhunde und wenige Treiber mit sehr guter Ortskenntnis über die Rotwildwechsel eingesetzt.
Die Frühjahrsbejagung wird abgelehnt, während des Sommers werden nur am Rande Stücke erlegt. In jenen Gebieten, welche im Herbst für die Bewegungsjagden reserviert sind, herrscht absolute Ruhe. Wenn überhaupt eine Bejagung auf Rotwild im Sommer
Die jagdlichen Einrichtungen sind speziell für Bewegungsjagden ausgelegt: offene Stände mit Rundumsicht. Bei Forsteingriffen, sprich Nutzungen, werden die örtlichen Gegebenheiten für die Bewegungsjagd mitberücksichtigt. Bei Anlegen von Schlägen wird der jagdliche Hausverstand ins Spiel gebracht. Die Dinge laufen Hand in Hand,
jeder profitiert vom anderen. Während des Sommers wird mittels eines „kalten Druckes“ die Bewegung des Rotwildes studiert. Die Fluchtwechsel werden genau dokumentiert. Hier werden die Schützen in Position gebracht. All diese Dinge wurden beim Lokalaugenschein im Revier Ehrenschwang intensiv und mit viel Herzblut diskutiert. Laut Aussage der beiden Berufsjäger hat sich die frühere Situation des „unsichtbaren“ Wildes durch den nur sehr kurzen Jagdruck völlig zum positiven entwickelt. Am Ende des Tages waren sich alle Teilnehmer einig: Eine sehr interessante Exkursion, welche in vielen Punkten zum Nachdenken animierte und auch in vielen Vorarlberger Revieren in Zukunft ein Thema wird sein müssen. Das Thema Bewegungsjagd, kurzer Jagdruck mit großen Strecken, gewinnt in Zukunft mehr denn je an Bedeutung.
Foto: Hubert Schatz
RJ Manfred Vo nbank
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KINDERSEITE
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G... wie... Graugans Von Monika Dönz-Breuß
ie Graugans zählt zu den Feldgänsen und ist die zweitgrößte Gänseart in Europa. Sie ist heller als die anderen grauen Gänse. Der Hals wirkt relativ dick und leicht längsgestreift, auf dem Bauch sind schwarze Flecken. Graugänse können 75 bis 90 cm lang werden und eine Flügelspannweite von bis zu 180 cm haben. Der Ganter (3-4 kg) ist schwerer als die Gans (2-3,5 kg). Frisch geschlüpfte Gössel sind an der Oberseite olivbraun, später schmutzig-graubraun. Graugänse können bis zu 17 Jahre alt werden. Der bekannteste Laut ist das auch von Hausgänsen bekannte „ga-ga-ga“, es können aber auch andere Rufe unterschieden werden.
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Zugvogel Die Graugans ist ein Zugvogel. In den letzten Jahrzehnten kann aber mehr und mehr beobachtet werden, dass Graugänse immer weiter im Norden überwintern und dadurch zu Standvögeln werden. Die Überwinterungsgebiete der Graugans liegen im Süden (Spanien, Algerien, Tunesien, Küsten der Adria).
Jägersprache männliches Tier = Ganter weibliches Tier = Gans noch nicht flugfähige Tiere (Küken) = Gössel Kopf = Kopf Flügel = Schwinge fliegen = streichen, ziehen an Land Äsung aufnehmen = weiden, äsen mit Kopf und Hals im Wasser nach Nahrung tauchen = gründeln, stürzen
Im Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel in Burgenland rasten regelmäßig große Gruppen mit mehreren zehntausend Gänsen auf den Wiesen.
während der Brutzeit in der Nähe des Nestes auf. Nach etwa 27 bis 29 Tagen schlüpfen die Gössel. Meist bleiben die Jungtiere bis zur nächsten Brut mit den Elterntieren zusammen und sind auch später oft bei diesen anzutreffen. Graugänse können sich hauptsächlich am Ruf individuell erkennen. Auf großen Rastplätzen herrscht oft die ganze Nacht ein reges Rufen und Treiben, damit die Familienmitglieder sich gegenseitig finden.
Treue Partner
Weiden und Gründeln
Graugänse sind sich sehr treu, bei Verlust des Partners verpaaren sie sich jedoch neu. Während der Paarungs- und Brutzeit leben Graugänse in großen Schwärmen. Je nach Standort startet die Brut Mitte März bis Ende April, zum Brüten bauen sie flache Nestmulden. Graugänse haben nur ein Gelege pro Jahr mit vier bis sechs Eiern. Wird dieses zerstört, kommt es zu keinem Nachgelege. Bei den Graugänsen brütet nur das Weibchen, das Männchen hält sich
Graugänse ernähren sich von Land- wie auch Wasserpflanzen, aber hauptsächlich von kurzen Gräsern und Kräutern. Im Herbst suchen Graugänse gerne Maisstoppelfelder auf, aber auch Felder mit Raps und Wintergetreide. Auch im Frühjahr sind es vor allem Flächen mit Wintergetreide sowie Grünland, das sie zur Nahrungsaufnahme nutzen. Im Juli und August sind Graugänse häufig auf Getreidestoppelfeldern zu beobachten.
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WAFFE & SCHUSS
Vorarlberger Jagd
WAFFE & SCHUSS
Gezielt Hubert Schedler ei Wurfgeschoßen aller Art, vom Stein, geworfen oder geschleudert, bis zu Keule und Speer waren Übung und Erfahrung in Verbindung mit Auge und Muskelgedächtnis die Zielhilfen und verhalfen zu Treffern. Beim Bogen orientierte man sich bereits an Anhaltspunkten an Bogen und Pfeil. Bei der Armbrust waren schon eine frühe Art von Kimme und Korn vorhanden. Diese mechanische Zieleinrichtung wurde laufend verbessert und verfeinert. Es wurden Markierungen für die unterschiedlichen Entfernungen angebracht. Die gängige Maßeinheit waren Schritte. Das war im Wirrwarr der, soweit überhaupt vorhandenen, grob unterschiedlichen Maßeinheiten sicher eine dem Zweck entsprechende, sachlich richtige Entscheidung. Bei den Feuerwaffen „richtete“ man anfänglich über das Rohr und später über grobe Visierungen. Mit steigender Leistung an den Waffen machte auch bessere Visierung Sinn.
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Fluchtvisiere Zum Schuss auf bewegte oder sich bewegende Ziele wurden so genannte Fluchtvisiere entwickelt. Die Herkunft des Begriffes aus „flüchtig“, also jedenfalls bewegend, ist selbsterklärend. Beim Schrotschuss, dem Klassiker dieser Schießtechnik, wird nach wie vor überwiegend über die Laufschiene mit Korn gezielt. Mit der Kugel wäre diese Methode nur bei entsprechendem Können und geringer Distanz vertretbar. Bei kombinierten Waffen wie beispielsweise Büchsflinten
waren (und sind) unterschiedliche Kimmen für Schrot und Kugel montiert. Während für den Kugelschuss die exakte, feine Kimme richtig war, konnte für den Schrotschuss eine so genannte Schmetterlingskimme – eine breite, weit offene V-Form – aufgeklappt werden. Mehrere, bis zu drei Kimmen an Kugelgewehren, abgestimmt auf verschiedene Entfernungen, sind an Waffen für wehrhaftes Großwild, die auf relativ kurze Entfernungen eingesetzt werden, zu sehen. Kimme und Korn sind nach wie vor auf beinahe jedem Jagdgewehr vorhanden. Die Benützung wäre jedoch meist nur möglich, wenn die Zieloptik abgenommen wird. Kaum jemand hat dieses ohnehin nie benutzte Visier richtig eingestellt. Seit Verbreitung der Zielfernrohre spielen die mechanischen Visiere eine untergeordnete Rolle. Beim Schuss über Kimme und Korn ist in erster Linie die Sehleistung gefordert. Wenn dann noch Schnelligkeit notwendig wird, macht sich die mehr oder weniger passende Schäftung auch noch bemerkbar. Zweck der Fluchtvisiere ist eine möglichst schnelle Zielerfassung in einem wenig eingeschränkten Sehfeld.
Optische Fluchtvisierungen Wesentlich komfortabler und zeitgemäßer sind die inzwischen reichlich angebotenen optischen Fluchtvisierungen, die beinahe jedem Verwendungszweck entsprechen.
In der Folge wird der Begriff „Leuchtpunkt“ verwendet. Es sind aber, wie auch bei Zielfernrohren, verschiedene „Absehen“, wie z.B. Kreise, Dreiecke oder Kreuze, möglich. Das sind in großem Umfang herkömmliche Zielfernrohre, die mit einem zusätzlichen, zuschaltbaren Leuchtpunkt ausgestattet sind. Besonders in einem variablen Zielfernrohr werden damit erweiterte Einsatzmöglichkeiten geschaffen. Weiters die so genannten Reflexvisiere, die keine optischen Systeme sind, die mit einem als Leuchtdiode ausgeführten oder sonst wie beleuchtetem Zielpunkt bestehen. Und als eine Sonderform die Holosight-Visiere mit auf eine Glasfläche eingespiegeltem Leuchtpunkt. Die Größe der Leuchtpunkte deckt bei den meisten Produkten auf 100 Meter zirka zehn Zentimeter. Reflex- und Holosight-Visiere müssen mit beiden Augen geöffnet geschossen werden und sind vor allem für das Flüchtigschießen bei Tageslicht gedacht.
Nachteil von Leuchtpunktzielgeräten Der Nachteil der meisten Leuchtpunktzielgeräte ist die Eigenschaft des Leuchtpunktes. Bei bestimmten Außenlichtverhältnissen wird das Ziel überstrahlt und das genaue Anvisieren zumindest erschwert. Die Helligkeit der Leuchtpunkte guter Geräte ist einstellbar, bei manchen können auch die Absehen mittels
Schalter am Gerät gewechselt werden. Die Preise für diese Zielgeräte beginnen bei zirka fünfzig Euro. Dass bei einem anderen Produkt um den zehnfach höheren Preis eine andere Qualität zu erwarten ist, braucht nicht kommentiert zu werden. Eine zu Waffe und Gerät passende Montage ist notwendig. Die Montagehöhe entspricht, je nach Marke und Modell geringfügig unterschiedlich, der des Zielfernrohres. Dafür sind die Schäfte der Jagdwaffen konstruiert. Weidmannsheil!
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AUSSCHÜSSE
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AUSSCHÜSSE STELLEN SICH VOR
Teil 9: Ausschuss für das jagdliche Schießen „Die Möglichkeiten für das jagdliche Schießen in Vorarlberg sind – gelinde gesprochen – äußerst bescheiden. Es gibt in ganz Österreich keine vergleichbare Situation und nirgends sonst ist es so schlecht bestellt was Schieß- und Trainingsmöglichkeiten betrifft.““ Obmann Dr. Heinz Hagen
Jagdliche Schießmöglichkeiten in Vorarlberg bestehen derzeit in sehr eingeschränktem Umfang in Egg, in Thüringen-Blumenegg und in Lustenau. Auf jeweils zwei Ständen ist es möglich, die Kugelgewehre einzuschießen. Eine Schießmöglichkeit für Flintenschützen gibt es in Vorarlberg erst gar nicht, einmal vom einseitigen laufenden Hasen in Egg abgesehen. Diese Möglichkeit kann lediglich als Minimalanforderung für die Jagdprüfung angesehen werden, aber keinesfalls als ernsthafte Trainingsmöglichkeit, Flintenschießen zu erlernen. Dem gesetzlichen Auftrag, den Umgang mit Waffen entsprechend zu schulen und zu überprüfen, kann daher – vorsichtig formu-
liert – eher schlecht als recht nachgegangen werden. Das Hauptaugenmerk des Ausschusses für das jagdliche Schießen gilt daher in erster Linie der Erstellung eines entsprechenden Schießstandes. Ein großer Lichtblick am düsteren Schießhimmel ist glücklicherweise seit Kurzem in Lustenau aufgegangen. Die bestehende Schießstätte soll komplett neu errichtet werden unter Berücksichtigung der Notwendigkeiten für die Jägerschaft.
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Aufgaben des Ausschusses: • mögliche Standorte für Schießstätten zu finden; neben einem Kugelstand sollte auch ein Flintenstand das Ziel sein. Das enorme Interesse am Flin-
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tenschießen wird durch die großen Teilnehmerzahlen bei den Bezirksveranstaltungen belegt. Das Interesse für das jagdliche Schießen bei allen Jägerinnen und Jägern zu heben und allfällige Hemmschwellen zu beseitigen mit dem Ziel, die Treffsicherheit der Jäger zu erhöhen. Unterstützung aller jagdlichen Bewerbe und Wettkämpfe in Vorarlberg Neue Wege zu diskutieren in Bezug auf jagdliches Schießen (Schießkinos, Lasershooting etc.) die Durchführung von Vorarlberger Meisterschaften sowie das Zusammenstellen einer Vorarlberger Mannschaft für das alljährlich stattfindende Jägerschaftsschießen.
Mitglieder des Ausschusses: Dr. Heinz Hagen, Langmoosstraße 2, CH-9442 Berneck HO Thomas Battlogg, Hnr. 158, 6771 St. Anton i.M. Samuel Beer, Zürcherstr. 22, 6700 Bludenz Bertram Fetz, Gebatz 352, 6863 Egg
Dr. Mario König, Wingat 33, 6822 Satteins Walter Hagen, Am Böhler 19, 6890 Lustenau DI Karl-Peter Keckeis, Schillerstraße 57 6700 Bludenz Margot Boss-Deuring, Brandgasse 8, 6900 Bregenz
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JAGD & RECHT
Vorarlberger Jagd
IM RECHT GEPIRSCHT
Ersatz von Jagd- und Wildschäden MMag. Dr. Tobias Gisinger In den vergangenen Jahren wurden die Gerichte immer häufiger mit der Geltendmachung von Ersatzansprüchen für Jagd- und Wildschäden konfrontiert. Neben der Einhaltung der formellen Erfordernisse zur Geltendmachung von Jagd- und Wildschäden sind insbesondere die materiellen Voraussetzungen nach dem Vorarlberger Jagdgesetz (JagdG) die zentralen Fragen derartiger Auseinandersetzungen. Das Vorarlberger Jagdgesetz regelt den Ersatz von Jagd- und Wildschaden im 8. Abschnitt (§§ 59 f JagdG). Gemäß § 59 Abs 1 JagdG hat der Jagdnutzungsberechtigte dem Eigentümer oder Nutzungsberechtigten des betroffenen Grundstücks, soweit zwischen ihnen nichts anderes vereinbart ist, den Jagd- und Wildschaden zu ersetzen.
Was wird unter Jagdund Wildschaden verstanden? Ein Jagdschaden ist der bei der Ausübung der Jagd vom Jagdnutzungsberechtigten selbst, seinen Hilfskräften, den Jagdgästen oder von Jagdhunden an den Grundstücken, den noch nicht eingebrachten Früchten sowie an Haustieren verursachte Schaden. Der durch das Schalenwild am Bewuchs sowie durch Hasen und Dachse an Feldfrüchten verursachte Schaden wird hingegen als Wildschaden bezeichnet. Wildschäden in Gemüse- und Ziergärten sowie in Baumschulen und dergleichen sind nur dann ersatzfähig, wenn die Schädigung erfolgte, obwohl vom Geschädigten übliche Vorkehrungen zum Schutz von Wildschäden
für derartige Anpflanzungen vorgenommen wurden.
Gesetzliche Ausnahmen von der Ersatzpflicht Nach § 59 Abs 3 JagdG kann der Grundeigentümer oder Nutzungsberechtigte vom Jagdnutzungsberechtigten für bestimmte Grundstücke mit besonders gefährdetem forstlichen Bewuchs die Beistellung (nicht die Anbringung!) geeigneter Mittel zum Schutz einzelner Pflanzen verlangen. Kommt der Jagdnutzungsberechtigte einem solchen Verlangen nach, so ist er vom Schadenersatz befreit, wenn die bereitgestellten Mittel nicht oder nicht fachgerecht angebracht worden sind. Weiters sind Wildschäden nicht zu ersetzen, wenn der Geschädigte die vom Jagdnutzungsberechtigten zur Abwehr von Wildschäden rechtmäßig getroffenen Maßnahmen unwirksam macht. Zudem sind Leistungen zur Abgeltung für die Bereitstellung von Futterplätzen und Einstandsgebieten für Rotwild auf einen allfälligen Ersatzanspruch für Schäden durch Rotwild anzurechnen.
Prozess als Ultima Ratio – zwingendes Schlichtungsverfahren Der Geschädigte hat innerhalb von drei Monaten, nachdem dieser vom Eintritt des Schadens Kenntnis erlangt hat, die Schadenersatzansprüche gemäß § 59 JagdG gegenüber dem Jagdnutzungsberechtigten schriftlich geltend zu machen. Kommt eine einvernehmliche Lösung nicht zustande, ist vom Geschädigten ein sogenanntes Schlich-
tungsverfahren zu beantragen. Das Schlichtungsverfahren muss vom Geschädigten innerhalb von vier Monaten nachdem er vom Eintritt des Schadens Kenntnis erlangt hat, bei der Behörde schriftlich beantragt werden. In diesem Stadium ist daher der Weg ans Gericht (noch) unzulässig. Den Antrag des Geschädigten hat die Behörde unverzüglich einem sogenannten Schlichter zuzuweisen, der im Hinblick auf die Schadensart und den Schadensort fachlich geeignet und vertrauenswürdig sein muss. Der Schlichter ist in der Folge verpflichtet, ein schriftliches Gutachten darüber zu erstellen, ob die Voraussetzungen für eine Schadenersatzpflicht gemäß § 59 JagdG vorliegen und gegebenenfalls wie hoch der Schaden tatsächlich ist. Der Schlichter hat den Jagdnutzungsberechtigten und den Geschädigten zur Teilnahme an den Besichtigungen des behaupteten Jagdund Wildschadens einzuladen und ihnen Gelegenheit zu geben, sich über die Schadensursache und Schadenshöhe zu äußern. Sind der Jagdnutzungsberechtigte oder der Geschädigte mit dem ihnen zugestellten schriftlichen Gutachten des Schlichters nicht einverstanden, sind sie verpflichtet, dies innerhalb eines Monats mitzuteilen. Ohne ablehnende Mitteilung wird die Zustimmung zum Vergleich auf Grundlage des Gutachtens angenommen. Der Schlichter hat die Parteien schriftlich über das Zustandekommen des Vergleiches zu informieren. Der Jagdnutzungsberechtigte ist verpflichtet, den im Vergleichswege vereinbarten Schadenersatz
innerhalb eines Monats an den Geschädigten zu bezahlen. Wesentlich ist, dass ein über das Schlichtungsverfahren zustande gekommener Vergleich die Wirkung eines gerichtlichen Vergleichs entfaltet und rechtlich bereits als Exekutionstitel im Sinne der Exekutionsordnung zu qualifizieren ist. Für die Abwicklung des Schlichtungsverfahrens hat der Schlichter Anspruch auf Gebühren (im gleichen Ausmaß wie Sachverständige im gerichtlichen Verfahren). Die Gebühren des Schlichters sind grundsätzlich zur Gänze vom Jagdnutzungsberechtigten zu tragen (§ 10 Abs 5 JagdG). Die Gebühren werden nur dann je zur Hälfte zwischen dem Jagdnutzungsberechtigten und dem Geschädigten aufgeteilt, wenn der Schlichter zum Ergebnis gelangt, dass die Voraussetzungen der Schadenersatzpflicht gemäß § 59 JagdG nicht vorliegen oder wenn der Schadenersatzbetrag nicht höher ist, als der vom Jagdnutzungsberechtigten dem Geschädigten zuvor schriftlich angebotenen Betrag. Erforderlichenfalls sind die Gebühren von der Behörde mit Bescheid vorzuschreiben. Erst wenn der Schlichter eine Schadenersatzpflicht gemäß § 59 JagdG verneint, im Schlichtungsverfahren kein Vergleich zustande gekommen ist, oder das Gutachten des Schlichters nicht innerhalb von neun Monaten vorliegt, kann der Geschädigte Schadenersatzansprüche aufgrund von Jagd- und Wildschaden als Ultima Ratio auf dem ordentlichen Rechtsweg (vor den Gerichten) geltend machen.
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BEZIRKSGRUPPE FELDKIRCH
Vorarlberger Jagd
Gelungene Abwurfstangenschau im Laternsertal Christian Am m ann m 12. Juli fand die Abwurfstangenschau der Hegegemeinschaft 1.2 Frödischtal-Laternsertal-Dünserberg auf der Alpe Neugehren in Laterns statt. Die Veranstalter konnten nicht nur zahlreiche interessierte Jäger sondern auch Vertreter der Behörde, Forstorgane aus dem Laternser- und Frödischtal, Grundbesitzer und interessierte Gäste begrüßen.
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Die Besucher konnten rund 60 Abwürfe aus den Revieren begutachten. Hegeobmann Heinz Ludescher erklärte den Besuchern die Hintergedanken des zu den Abwürfen erstellten Hirschbüchle 2011/12. Siebenundzwanzig Hirsche wurden fotografisch darge-
v.l. Jagdschutzorgane Herman Marte Zwischenwasser III mit „Bätzlahirsch“ (193 Punkte, 10 Jahre), Helmut Watzenegger GJ Viktorsberg mit „Stefan“ (177 Punkte, 8 Jahre), Josef Summer GJ Fraxern mit „Latorahirsch“ (185 Punkte, 11 Jahre), Reinhard Matt GJ Laterns mit „Seppel“ (197 Punkte, 10 Jahre), Adam Keckeis GJ Laterns mit „Königssproß“ (178 Punkte, 11 Jahre) und Otto Greussing EJ Breitenwald mit „Der Lange“ (184 Punkte, 9 Jahre).
stellt, ausgepunktet und ins Hirschbüchle aufgenommen. Fünfzehn Hirsche wurden in die Ernteklasse ausgewiesen, dabei erreichte der Durchschnitt der besten fünf Hir-
sche gute 193 Punkte. Die Entwicklung der Abwurfstangen zeigt im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Rückgang. Bei der Präsentation der Abwurfstangen durch die Jagdschutzorgane konnte festgestellt werden, dass im Verhältnis weniger Hirsche in der unteren Mittelklasse als ältere Hirschen zu finden waren. Bezirksjägermeister Reinhard Metzler stellte bei seiner Begrüßung die Jagdschutzorgane als wichtigstes Organ für diese Veranstaltung in den Vordergrund, denn ohne die von ihnen gelieferten Abwür-
fe sei die Durchführung der Abwurfstangenschau schwer möglich. Für die geleistete Arbeit gab es für die Jagdschutzorgane ein kleines Präsent. Das Alppersonal von Wolfgang Welte sorgte für beste Bewirtung der Gäste. Ein positives Echo über die gelungene Veranstaltung war von allen Besuchern zu hören, welche sich schon auf das nächste Jahr freuen, um in geselliger Runde die Ergebnisse und auch die zukünftige Arbeit zu erörtern. Weidmannsdank an alle freiwilligen Helfer, welche zum Erfolg dieser Veranstaltung beigetragen haben.
Vorarlberger Jägerschule – Schuljahr 2011 / 12 Das neue Schuljahr beginnt am 11. November. Dies gilt sowohl für die JungjägerInnen als auch die Ausbildungsjäger. Diese sind schon dabei, ihre Recherchearbeiten zu bearbeiten und führen ihren Praktikumsnachweis, das Tagebuch, welches am Beginn des Schul-
jahres kontrolliert wird. Die Ausbildung findet wie immer im bestens ausgestatteten Bäuerlichen Schul- und Bildungszentrum für Vorarlberg in Hohenems statt. Das Ende des Schuljahres wird die Pfostenschau im Rahmen des Vorarlberger Jagdhundetages am 5.
Mai 2012 sein. Interessenten für den Jungjägerkurs können sich in der Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft oder bei der VHS Götzis anmelden. Vorarlberger Jägerschaft Markus-Sittikus-Straße 20 6845 Hohenems
T 05576 74633, info@vjagd.at, www.vjaegerschule.at Volkshochschule Götzis Vorarlberger Wirtschaftspark 6840 Götzis T 05523 55150-0 info@vhs-goetzis.at www.vhs-goetzis.at
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BEZIRKSGRUPPE FELDKIRCH
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Abwurfstangenschau auf der Alpe Gaudenza Christian Amm ann ilderbuchwetter herrschte am 3. Juli bei der traditionellen Abwurfstangenschau der Hegegemeinschaft 4.3 im Saminatal auf der Alpe Gaudenza.
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Der Einladung des Hegeobmanns Rudolf Gort folgten zahlreiche Jagdnutzungsberechtigte, Grundeigentümer, Forstleute und Jagdinteressierte. Unter anderem konnte HO Rudolf Gort den Landesjägermeister aus Liechtenstein Markus Hasler, Stadtrat Wolfgang Matt sowie
BJM Ing. Lothar Tomaselli und BJM Reinhard Metzler begrüßen. Neben den Abwurfstangen mit den dazugehörigen Serien aus dem Saminatal konnten auch Abwürfe aus dem benachbarten Liechtenstein begutachtet werden. Jagdschutzorgan Markus Schnetzer leistete beste Arbeit. Für die gute Einarbeit in seine neue berufliche Tätigkeit bedankte er sich bei seinem Vorgänger Manuel Nardin. Die momentan schwierige Situation im Zuge der massiven Rotwildreduktion im Saminatal sei
nicht einfach, betonte das Jagdschutzorgan.
Bei einem Rundgang wurden die Abwurfstangen den Besuchern erklärt und vorgestellt. In der Jugend und Mittelklasse zeigt sich trotz der momentanen Situation eine vielversprechende Zukunft. Von Hegeobmann Rudi Gort wurde das Hirschbüchle 2011 verteilt. Vierzehn Hirsche wurden im Büchle aufgenommen, davon vier Erntehirsche und zehn Mittelklassehirsche. Für das beste Wohlbefinden der Gäste bemühte sich Hubert Tschabrun mit Gattin Helga. Den Organisatoren und allen Helfern gebührt für die vorbildliche Veranstaltung ein recht herzlicher Dank.
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JAGDHUNDE
Vorarlberger Jagd
Klub Vorstehhunde Vorarlberg KVHV Klubwettbewerb 2011: Viel Ernst und etwas Spaß Ed gar Entlicher ei unterschiedlichem Wetter (bei der Begrüßung goss es in Strömen) trafen sich 25 Mitglieder zum nun schon traditionellen Klubwettbewerb des Vorstehhundeklubs. Nun schon zum 2. Male durften wir das Jagdhaus unseres Ehrenpräsidenten Herwig Wohlgenannt in Meiningen für diesen Zweck benützen. Vielen Dank dafür. Nach der Einteilung in drei Gruppen ging es zum Ernst des Tages.
B
Erste Station: „Wasserarbeit“ Jeder Hund musste über einen Bach schwimmen und die auf der anderen Seite ausgelegte Ente suchen und seinem Führer bringen und korrekt abgeben. Fast alle Hunde schafften dies im vorgesehenen Limit von fünf Minuten. Gebracht haben die Ente aber schlussendlich, wenn auch mit Strafpunkten versehen, alle Hunde.
Zweite Station: „frei verloren Suchen“
diesem Tage), bei dem auch der Spaß nicht zu kurz kam, waren beide, Herr und Hund gefordert. Zuerst überwand der Führer gemeinsam mit seinem Hund einige Hürden, anschließend musste der Hund über ein Hindernis springen, wo er einen Hasen aufzunehmen hatte und ihn über das Hindernis seinem Führer bringen musste. Sodann durfte der Führer seine Schusssicherheit beweisen, indem er mit einem KK Gewehr auf eine Wildscheibe schoss. Diese war so präpariert, dass bei einem korrekten Treffer ein Dummy herunterfiel, welches der Hund zu apportieren hatte. Bei einem Fehlschuss hatten Führer und Hund gemeinsam eine Strafrunde zu drehen. Zwei Schuss waren insgesamt erlaubt. Die Zielsicherheit war ganz gut, wobei doch einige Strafrunden zu absolvieren waren. Um das Ganze aufzulockern, hatte zuletzt der Führer mit dem angeleinten Hund einen eng gesteckten Slalom „durch zu wedeln“, wobei als Erschwernis der Jäger ein Tablett mit meh-
gang Kersting geschnitzter und gespendeter Steinbock) hervor. Bei einem nochmaligen Sieg durch Kurt Kremmel würde der Wanderpokal in sein Eigentum übergehen. Die anderen Teilnehmer schworen aber, dass dies nicht so bald geschehen würde. Damit ist der Erfolg dieser Veranstaltung für das nächste Jahr bereits gesichert.
reren Gläschen Wasser darauf zu balancieren hatte (beim Verschütten gab es Strafpunkte). Gewertet wurde die gesamte dafür gebrauchte Zeit (wobei die Strafpunkte einen Zeitzuschlag erbrachten). Aus dieser insgesamt anspruchsvollen Wertung ging heuer (bereits zum 2. Male) Kurt Kremmel mit seinem Kleinen Münsterländer als Sieger und damit als Klubmeister und Gewinner des Wanderpreises (ein von Wolf-
Trotz des wechselhaften Wetters war dieser 4. Klubwettbewerb wieder ein voller Erfolg. Voll Stolz möchte ich daher allen Teilnehmern, Helfern und Richtern, besonders Wolfgang Kersting für die Vorbereitung und seinen Einsatz, sowie Herwig Wohlgenannt für die Möglichkeit, diese Veranstaltung bei seinem Jagdhaus durchzuführen, recht herzlich danken. Diese gute Veranstaltung ist für den gesamten Vorstand ein Anreiz für weitere Aktivitäten. Der Klubwettbewerb fand nach der Siegerehrung im Jagdhaus bei Speis und Trank einen langen und gemütlichen Ausklang.
Dritte Station: „Hindernisparcour“ Bei diesem Prüfungsfach (dem umfangreichsten an
Fotos: Wolfgang Kersting
Auch hier wurde den Hunden alles abverlangt. Im etwas über 1 m hohen, nassen „Elefantengras“ mussten die Hunde einen toten Fasan suchen, bringen und korrekt abgeben. Das hohe nasse Gras stellte eine besondere Erschwernis bei dieser Übung dar. Alle Hunde schafften dies in der vorgeschriebenen Zeit von fünf Minuten und bewiesen damit, dass sie für den jagdlichen Einsatz bestens geeignet sind.
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JAGDHUNDE
Erfolgreiche Vorarlberger Springerspaniels Wilfried Matt m 15. April 2011 machten wir, Birgit Stieger und Wilfried Matt, uns mit unseren ein- und zweijährigen Springerspaniels auf den Weg nach Großharras in Niederösterreich. Schon bei der Anfahrt bemerkten wir das unheimlich große Vorkommen an Niederwild. Unsere Freude war von kurzer Dauer, da es kaum möglich war, am Freitagnachmittag eine korrekte Beurteilung bei der Anlagenprüfung zu bekommen.
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Der einjährige Rüde „Conneroy vom Illerwinkel“ hatte
einiges zu leisten, da immer wieder Hasen sichtig waren. Auch die Wasserarbeit verlangte Hund und Hundeführerin vollen Körpereinsatz ab. Hingegen konnte bei der Schusstauglichkeit und dem Stöbern den Rüden nichts aus der Ruhe bringen. Birgit erreichte in der Bewertung einen ausgezeichneten 2. Preis. Am Samstagmorgen fand die erweiterte Anlagenprüfung im selben Revier statt. „Eve Just Merry“ startete als Nummer drei und absolvierte alle Prüfungsfächer mit Auszeichnung. Schon bei der Frei-Verlorensuche zeigten Hündin und Führer sehr star-
ke Nerven und stellten alle anderen Teilnehmer in den Schatten. Auch die restlichen Prüfungsfächer meisterte das eingespielte Team hervorragend. Ganz eindeutig konnte „Eve“ ihren Spurlaut bringen. Mit nur zwei Punkten Abzug erreichte sie einen super ersten Preis.
Fotos: Wilfried Matt
Wandertag des Österreichischen Brackenvereins, Landesgruppe Vorarlberg, auf den Muttersberg Am 31. Juli trafen wir uns bei der Talstation der Muttersbergbahn und wanderten von Laz über den Doblerweg zur Jagdhütte auf den Muttersberg. Dort angekommen haben wir gegrillt, bei Kaffee und Kuchen genossen wir die Sonne. Unsere Brandl´ und Rauhen haben sich sichtlich wohl gefühlt. Nach geselligem Gedankenaustausch traten wir am späteren Nachmittag
den Heimweg an. Ein Dank an die Jagdgesell-
Internationale Brackierprüfung mit CACIT Vergabe der FCI am 11. und 12. November 2011 in 8242 St. Lorenzen am Wechsel, Steiermark Die Prüfung wird vom Österr. Basset- und Laufhundeclub in Zusammenarbeit mit dem Jagdverein St. Lorenzen a.W. und dem Österr. Jagdgebrauchshunde-Verband (ÖJGV) veranstaltet. Interessierte Hundeführer sind eingeladen, an dieser rassespezifischen Prüfung teilzunehmen.
Wir sind stolz auf unsere Hunde und auch auf uns selbst, denn trotz der enormen Anfahrt von fast 800 km haben wir unser Bestes gegeben. Herzliche Gratulation der passionierten Hundeführerin und dem Hundeführer.
Christian Burtscher
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schaft Nüziders II für die Bereitstellung der Jagdhütte.
Teilnahmeberechtigt sind alle Brackenrassen der FCI Gruppe 6, mit FCI Papieren ab einem Alter von 15 Monaten und einer bestandenen Anlagen- oder Brackierprüfung auf Hasen. Geprüft wird nach der Österreichischen Prüfungsordnung für Bracken. Das CACIT wird nach den FCI Richtlinien vergeben. Es werden maximal zehn Bracken in der Reihenfolge der eingegangenen Nennungen und Bezahlung der Nenngebühr angenommen. Eine gültige Tollwutschutzimpfung des Hundes ist vorzuweisen. Nennschluss: 15. Okt.2011 Nenngebühr € 65,00 Auskünfte und Nennung: Österr. Basset- und Laufhundeclub, Jagdreferent Hans-Peter Zickler: Tel. +43 676 9193543 h.zickler@rosenmaedchen.at Für österreichische Leistungsrichteranwärter besteht im Zuge ihrer Ausbildung laut § 3, Abs. 2 und 3 der ÖJGV Richterordnung die Möglichkeit, an einer Sonderprüfung teilzunehmen, welche als höchstwertige Prüfung angerechnet wird. Anmeldung erforderlich.
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Vorarlberger Jagd
55 Jahre Amann Pelze ir feiern unser 55-jähriges Bestehen vom 1. bis 30. September 2011. In diesem Monat haben wir sehr interessante Preisnachlässe auf alle Pelzartikel. Vom 7. bis 11. September treffen Sie uns auf der Dornbirner Messe (Halle 2, Stand 11) an, deshalb ist unser Geschäft während der Messe geschlossen.
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Unsere kleine Erfolgsgeschichte... ...begann im Jahre 1956, als Emilie und Wilfried Amann den Grundstein für das Unternehmen legten. Rasch wuchs das kleine aber feine Familienunternehmen und wurde besonders in den 60er und 70er Jahren bis über die Grenzen Vorarlbergs hinaus bekannt. Die Firma entwickelte sich in den folgenden Jahren zu einem angesehenen Kürschner-
betrieb. 1982 übernahm Kürschnermeister Jürgen Amann das Unternehmen und führte die bestens bewährte Handwerkstradition seines Vaters zu neuen Höhepunkten. Heute zählt Amann Pelze zu den führenden Pelzverarbeitungsbetrieben im Bodenseeraum und bringt mit seinen kleinen und großen Kreationen einen Hauch von Luxus in die Modebranche. Bringen auch Sie
Ihre Persönlichkeit mit Amann Pelzen noch mehr zum Ausdruck. Pelzkauf ist Vertrauenssache! Wir als Kürschnerbetrieb verarbeiten gegerbte bzw. zugerichtete Felle zu Pelzbekleidung, führen Reparaturen durch und arbeiten auf Wunsch ältere Modelle auf einen neuen Stil um. Folglich brauchen wir als Meisterbetrieb für unseren Beruf sowohl viel modisches Gespür als auch viel Erfahrung. Wir sind Experten für Pelz und Fell, wie es kein Verkäufer in einem einfachen Modegeschäft sein kann. Wir sind dazu verpflichtet das Washingtoner Artenschutzgesetz zu achten, in dem geregelt ist, welche Tierarten gehandelt werden dürfen und welche nicht.
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JAGD
Vorarlberger Jagd
Internationale Jagdkonferenz 2011 – „Jugend und Jagd“
Die Teilnehmer der einzelnen Jagdverbände aus Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich und Südtirol waren sich darüber einig, dass es zu ihren Aufgaben gehört, Wissen über die Natur an Kinder
und Jugendliche weiter zu geben, wenn auch künftig dafür Verständnis bestehen soll. Dies ist maßgebend für die Verankerung der Jagd in der Gesellschaft und den Erhalt jagdlicher Kultur. Dazu gehört auch das Mitwirken beim Ausgleich
Weitergabe von Erfahrungen über die Wildtiere der Heimat und ihren Lebensraum ist eine gute Investition in die Zukunft zum Wohle des Wildes und der Natur und zum Erhalt der Freude an der Jagd.
unterschiedlicher Interessen bei der Naturnutzung und beim Einsatz für die Erhaltung natürlicher Lebensräume. Dies braucht praxisorientierte Wissensvermittlung über die Zusammenhänge von Flora und Fauna. Eine altersangepasste
Foto: Eduard Weger
ie Internationale Jagdkonferenz ist ein loser Zusammenschluss der Jagdverbände von Österreich, Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, den Niederlanden, der Schweiz und Südtirol ohne Statuten und ohne Mitgliedsbeiträge. Die diesjährige Konferenz, welche vom 23. bis 25. Juni 2011 auf Einladung des Burgenländischen Landesjagdverbandes in Illmitz am Neusiedlersee / Österreich stattfand, widmete sich dem Thema „Jugend und Jagd“.
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Die Teilnehmer der diesjährigen Tagung – unter ihnen auch LJM Dr. Ernst Albrich sowie dessen Gattin und Waldpädagogin Ingrid Albrich.
Universitätslehrgang Jagdwirt zu Gast in Oberlech Kamingespräch mit LJM Dr. Ernst Albrich und Univ. Prof. Dr. Klaus Hackländer er Universitätslehrgang Jagdwirt/in IV. besuchte vor kurzem im Rahmen der 3. Einheit das Bundesland Vorarlberg, genauer gesagt Oberlech. Am 8. Juli war Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich zu einem Kamingespräch mit Univ. Prof. Dr. Klaus Hackländer sowie den Teilnehmern des Lehrganges eingeladen. „Vorarlberg ist an-
ders“ lauteten die einleitenden Worte von Univ. Prof. Dr. Klaus Hackländer und dies gab LJM Dr. Ernst Albrich auch schon den Einstieg in eine sehr interessante Diskussion mit den Teilnehmern über die Unterschiede und Gleichheiten / Ähnlichkeiten zwischen den Bundesländern und auch anderen Ländern in Bezug auf Wildarten, Lebensräu-
neue wissenschaftliche Erkenntnisse in Biologie und Ökologie von Wildarten zu erhalten, Einblicke zu gewinnen und auch um interessante Menschen kennen zu lernen. Im Studienplan wird der Jagdwirt wie folgt beschrieben: „Jagdwissenschaftliche Vertiefung und berufsbezogene Ergänzung der Fachkompetenzen und Erfahrungen ist das zentrale Ziel des Lehrgangs.“
me, Rotwildbewirtschaftung, Auerwild, Winterfütterung, Reviergrößen, etc. Zwanzig g’standene Jäger besuchen den aktuellen Jagdwirt-Lehrgang, 16 davon aus Österreich, der Rest aus Deutschland und der Schweiz. Die Teilnehmer sehen den Lehrgang als persönliche Weiterbildung, als Möglichkeit,
Foto: Christine Thurner
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Die Steinwildexkursion am 9. Juli führt in das Revier von Gerhard Lucian.
Der Universitätslehrgang „Jagdwirt/in“ wird als berufsbegleitende Studienvariante angeboten. Die Module werden innerhalb eines Zeitraums von zwei Jahren in zehn Blöcken angeboten. Start jeweils im Frühjahr, Bewerbungen sind ab sofort möglich (www.jagdwirt.at). MDB
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JAGD
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Rotwild Besenderungs- und Markierungsprojekt im Dreiländereck Präsentation des 2. Zwischenberichtes Monika Dönz-Breuß m 3. August fand in Triesenberg / Fürstentum Liechtenstein die Präsentation des 2. Zwischenberichtes des Rotwild Besenderungs- und Markierungsprojekt im Dreiländereck (Liechtenstein, Graubünden, Vorarlberg) statt.
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Zirka 80 Personen nahmen an der Präsentation teil, welche unter der Moderation von Dr. Felix Näscher (Leiter des Amtes für Wald, Natur und Landschaft) von den Projektleitern Univ. Prof. Dr. Fritz Reimoser und DI Andreas Duscher (beide Forschungsinstitut für Wildtierkunde Wien) vorgestellt wurde. Aus Vorarlberg waren von Seiten der Jagd LJM-Stv. Alexander Ritsch (in Vertretung für LJM Dr. Ernst Albrich), BJM Ing. Lothar Tomaselli, BJM Sepp Bayer, BJM Reinhard Metzler, BJM Hans Metzler, der Leiter der Jägerschule Mag. Jörg Gerstendörfer, Ge-
DI Andreas Duscher
schäftsstellenleiterin Carmen Kaufmann sowie Hegeobmänner, Jagdschutzorgane und interessierte Jägerinnen und Jäger der beteiligten Hegegemeinschaften sowie aus anderen Regionen anwesend, vom Amt der Vorarlberger Landesregierung Wildbiologe DI Hubert Schatz, Ing. August Elsensohn, Amtstierärzte Dr. Norbert Greber und Dr. Markus Netzer, von Seiten der Bezirkshauptmannschaften Bezirks-
Konzentriert wurde der Präsentation gefolgt.
hauptmann Dr. Johannes Nöbl (Bludenz), DI Karl Studer und Ing. Peter Juffinger, von Seiten des Waldvereines DI Thomas Ölz und DI Siegi Terzer, sowie Grundbesitzer und Interessierte aus den verschiedenen Landesteilen. Im Anschluss an die Präsentation wurde eine rege Diskussion geführt. Über den Inhalt des zweiten Zwischenberichtes erfahren Sie mehr auf den Seiten 8-9.
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JÄGERSCHULE
Vorarlberger Jagd
Abschlussfeier der Jungjäger m 1. Juli fand die Abschlussfeier der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Jungjägerkurses der Vorarlberger Jägerschule statt. Neben einer Vielzahl an Jungjägerinnen und Jungjägern kamen auch mehrere Referenten der Jägerschule der Einladung zur Jungjägerfeier nach.
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Gustl Beck verstand es ausgezeichnet, die Scheine bei den Jungjägerinnen und Jungjägern locker zu machen, um die Einnahmen der Abschüsse hoch zu halten. So konnte eine schöne Summe zur Überweisung als Spende an den Verband Vorarlberger Jagdschutzorgane zusammengetragen werden – einen
herzlichen Weidmannsdank an alle! Weidmannsdank auch an die Organisatoren der Jungjägerfeier, im Speziellen an Josef, Michele und Andreas sowie an die im Hintergrund wirkenden Frauen. Weitere Fotos auf www.vjagd.at (Suchbegriff „Jungjägerfest“).
Der Erlös der Veranstaltung wurde dem Verband Vorarlberger Jagdschutzorgane gespendet. Kassier Karlheinz Jehle bedankt sich dafür im Namen des Vorstandes recht herzlich.
Foto: Franziska Müller
Im gemütlichen Ambiente im Stadl des Rankweiler Hofes wurde bei schmackhaften Käsknöpfle viel erzählt und diskutiert, ob von der Jagdprüfung oder aber von bereits getätigten Pirschgängen und/oder Abschüssen. Im Laufe des Abends wurden ein Murmelabschuss (gespendet von Karlheinz Jehle, Lech) sowie ein Rehbockabschuss (gespendet von Karl Mäser, Schruns – siehe unten) unter den anwesenden Jungjägern versteigert. HM
Auf Rehbock in Schruns m Mai 2011 habe ich die Jagdprüfung nach dem Besuch der Vorarlberger Jägerschule bestanden. Auf der Abschlussfeier des Jungjägerkurses ersteigerte ich einen Rehbockabschuss in Schruns. Im Juli war es dann soweit und ich durfte als geprüfter Jäger auf die Pirsch. Am ersten Abend rechnete ich mir keine großen Chancen auf den Abschuss aus. Es hatte den ganzen Tag geregnet und wir hatten dann auch keinen Anblick. Durchnässt und etwas enttäuscht kehrte ich ins Hotel zurück.
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Am nächsten Morgen ging es bereits um 05.00 Uhr mit Karl Mäser, Hausherr vom Hotel Alpenrose in Schruns, auf die Pirsch. Karl Mäser hatte den
Abschuss zugunsten der Unterstützung des Verband der Vorarlberger Jagdschutzorgane gesponsert. Obwohl wir den Anblick von drei Rehböcken hatten, kam ich nicht zum Schuss. Als die Sonne langsam aufging, brachen wir diesen Jagdversuch ohne Tro-
phäe ab. Ich hoffte gespannt auf den Abend. Mit frischem Elan ging es an diesem Abend mit dem Jagdschutzorgan Ralf Sauerwein weiter mit der Bockjagd. Das Wetter hatte sich in der Zwischenzeit etwas beruhigt und wir konnten auf einen trocke-
Der erfolgreiche Schütze Martin Seger mit JO Ralf Sauerwein.
nen Abend hoffen. Nach kurzer Fahrt ins Revier äugten wir einen passenden Bock. Wir pirschten uns an und ich kam zu meinen Bock! Es war ein perfekter Schuss, präzise wie wir es in der Jägerschule gelernt haben. Anschließend ging es in die Alpenrose zum Feiern. In diesem Zusammenhang möchte ich mich bei Karl Mäser und seinem Team für den freundlichen und zuvorkommenden Aufenthalt in der Alpenrose bedanken. Ebenfalls möchte ich mich bei Mag. Jörg Gerstendörfer und seinem Team für die interessante und sehr lehrreiche Zeit in der Vorarlberger Jägerschule bedanken. Weidmannsheil, Martin Seger
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Der Fachausschuss für Raufußhühner berichtet:
Go tthard Schw arz, Obm ann Raufußhühnerausschuss Ende April / Anfang Mai hat wiederum die landesweite Birkwildzählung stattgefunden. Weidmannsdank all jenen, welche aktiv an dieser Erhebung teilgenommen haben. Die Bestandessituation beim Birkwild hat sich im Vergleich zum letzten Jahr leicht ins negative verändert, was sicherlich mit der Schneelage
JAGD
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Birkwildzählung 2011 (die meisten Balzplätze waren zum Zeitpunkt der Zählung bereits ausgeapert), als auch mit dem Bruterfolg des vergangenen Jahres in Verbindung zu bringen ist (Anzahl der gesichteten Schneider gesunken). Insgesamt wurden in Vorarlberg im Jahr 2011 1563 Hahnen, 473 Schneider und 672 Hennen an den Balzplätzen gezählt. Die Zählungen fanden je nach Hegegemeinschaft zwischen 30. April.
Entwicklung der Zählergebnisse in Vorarlberg in den Jahren 2000 bis 2011.
und 7. Mai statt. Laut Verordnungen vom 30. April und 7. Mai 2011 wurde die zeitweise Bejagung in Teilbereichen der Verwaltungsbezirke in einem landesweiten Ausmaß von 132 Birkhahnen gestattet. Erfreulich hohe Rücklaufquote bei Birkwildberichten Die Rücklaufquote bei den Birkwildberichten ist erfreulich hoch. Falls einzelne Reviere den Birkwildbericht
noch nicht an den Hegeobmann weitergeleitet haben, bitten wir dies schnellstmöglich nachzuholen. Die Vorarlberger Jägerschaft muss bis zum 1. Oktober 2011 einen Bericht zur Dokumentation der Auswirkungen der Abschüsse auf den Birkwildbestand an die Landesregierung erstatten. Die Bestandeserhebung sowie die Birkwildberichte entsprechen der Informations- und Meldepflicht.
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Vorarlberger Jagd
IN DER GESCHÄFTSSTELLE ERHÄLTLICH: • „Birschfibel“ – Die Birsch – der Gang zu Fuß durch das Revier 80 Seiten, 25 Farbfotos, Format: 21 x 14,5 cm Autor: Paul Herberstein Preis: EUR 19,00
• „Fütterung von Reh- und Rotwild“ Ein Praxisratgeber, mit CD Autoren: Deutz/Gasteiner/Buchgraber 144 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Hardcover Preis: EUR 19,90
• „Rehwild Ansprechfibel“ 128 Seiten, rund 75 Farbfotos, 18 SW-Zeichnungen, Formar: 14,5 x 21 cm Preis: EUR 23,00
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• Vorarlberger Jägerhut: „Vorarlbergerin“/„Zimba“ (EUR 75,00) • Vorarlberger Jägeruhr, ohne Batterie (EUR 20,00) • Aufnäher mit Wappen (EUR 5,00) • Schildmütze mit Wappen Vorarlberger Jägerschaft (EUR 7,50)
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Die Geschäftsstelle bleibt vom 22. August bis 14. September geschlossen. Dringende Anfragen per Email an info@vjagd.at • Polo-Hemd mit Wappen Vorarlberger Jägerschaft Größen M, L, XL, XXL (EUR 18,00) • T-Shirt mit Wappen Vorarlberger Jägerschaft Größen M, L, XL, XXL (EUR 15,00) • Glückwunschkarten mit Jagdmotiv, groß (EUR 4,00), klein (EUR 3,50)
Bestellungen: www.vjaegerschaft.at oder info@vjagd.at. Zahlung erfolgt per Erlagschein zzgl. Versandkosten.
Serviceleistung der Vorarlberger Jägerschaft Sprechstunde von Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich und Rechtsbeirat Dr. Tobias Gisinger Wann: Wie: Wo:
jeden 1. Montag im Monat (nächste Termine: 3. Oktober, 7. November, 5. Dezember) nach Voranmeldung in der Geschäftsstelle bei Carmen Kaufmann, Tel. 05576 74633, E-Mail info@vjagd.at Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft, Markus Sittikus-Str. 20/2. OG, 6845 Hohenems
Für telefonische Auskünfte durch Landesjägermeister, Rechtsbeirat oder einen anderen Funktionär der Vorarlberger Jägerschaft hinterlassen Sie bitte Namen sowie Telefonnummer bei der Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft. Sie werden baldmöglichst zurückgerufen.
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GESCHÄFTSSTELLE
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Jägerpost und Bezirks-Jägerpost Mit großer Freude darf ich Ihnen mitteilen, dass die Vorarlberger Jägerschaft Ihnen bei Interesse Mitteilungen der Vorarlberger Jägerschaft als „Jägerpost“-Email zusendet – in Form eines „Newsletters“, also eines Briefes mit aktuellen Informationen rund um die Jagd und die Vorarlberger Jägerschaft in Vorarlberg, Österreich und weltweit. Jede und Jeder hat die Möglichkeit, die Jägerpost einfach und unkompliziert zu „abonnieren“ oder auch – hoffentlich nicht – abzumelden – direkt auf www.vjagd.at Diese Jägerpost kommt nicht in regelmäßigen Abständen, sondern je nach Bedarf bei Vorliegen von interessanten Neuigkeiten. Nicht jeden wird alles interessieren, aber jeder hat die Möglichkeit, das für ihn Interessante zu nutzen und das Uninteressante „wegzuklicken“. Zusätzlich zur Jägerpost wurde auch die „Bezirks-Jägerpost“ aktiviert. Alle vier Bezirksjägermeister werden Sie, auf Ihren Wunsch, über wichtige Neuigkeiten aus den jeweiligen Bezirken informieren. Sie werden dabei ausschließlich mit kurzen Text-Emails informiert – ergänzt bei Bedarf mit weiterführenden Verlinkungen zu den entsprechenden weiteren Informationen. Sie können also auf Wunsch nur die Bezirks-Jägerpost Ihres eigenen Bezirkes, mehrerer oder aller vier Bezirke anfordern. Die Auswahl, welche Post Sie erhalten wollen, können Sie einfach in Ihrem Profil in der Community von vjagd selbst einstellen. Wir, das Team des Internetportales vjagd und der Community, sind überzeugt, damit einen zukunftsweisenden Schritt zur breiten und umfassenden Information unserer Mitglieder getan zu haben. Wenn Sie Kritik, Anregungen und Verbesserungsvorschläge haben, senden Sie diese an unsere Chefredakteurin Mag. Monika Dönz-Breuß (Kontakt siehe Seite 2). Wir sind für jede konstruktive Rückmeldung offen. Mit Weidmannsgruß, LJM Dr. Ernst Albrich
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BEITRITTSERKLÄRUNG Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zur Vorarlberger Jägerschaft, der gesetzlich anerkannten Interessenvertretung der Jäger in Vorarlberg. Der Mitgliedsbeitrag beträgt EUR 30,– für Jäger bzw. EUR 25,– für Jagdschutzorgane. ……………….........…………, den…………......……
…………...…………...…………………. Unterschrift
Meine Personalien: Titel: ……………………….
Geb. Datum: …………..………….
Beruf: ..…………....………....
Vor- u. Zuname: ………………………………………………………………..................…………….… Straße und Hausnummer: ……………………………...............……………………….……………..… Postleitzahl: …………………
Ort: ………………………..……………………..............………….....
Tel: ..……………….………….
E-Mail: ……………...............………………………..…………..……
BITTE LESERLICH SCHREIBEN und die Beitrittserklärung an die Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft, Markus-Sittikus-Str. 20/2.OG, Postfach 64 in 6845 Hohenems senden oder per FAX an 05576 / 74677. Ein Beitritt ist auch Online unter www.vjaegerschaft.at möglich.
Aufruf der Vorarlberger Jägerschaft! Sie haben... • Bilder, Fotos, Berichte, Notizen • Waffen, Ausrüstung, Bekleidung (keine Trophäen) ... die... • sehr gut erhalten und • historisch für Vorarlberg oder eine spezielle Region interessant sind. Sie können uns die Exponate... • kostenlos • oder als Leihgabe • oder zum Kopieren geben Wir verwenden die Exponate für... • den Aufbau eines historischen Archivs zur Geschichte der Jägerschaft und der Jagd in Vorarlberg • Ausstellungen, die zeigen sollen, wie sich die Jagd in Vorarlberg entwickelt hat • Ausstellungen, die das Verständnis der Bevölkerung für die Jagd stärken sollen Bei Interesse wenden Sie sich an... Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft Geschäftsstellenleiterin Carmen Kaufmann Markus-Sittikus-Str. 20, 6845 Hohenems Tel. 05576 / 74633 Email: info@vjagd.at
Koordinator: Dr. Reinhard Bösch, Telefon 0676 / 33 49 446
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VERANSTALTUNGEN
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Landeshubertusfeier 2011 in der Marktgemeinde Bezau Wie schon berichtet, wurde die Marktgemeinde Bezau als Veranstaltungsort für die diesjährige Landeshubertusfeier 2011 auserwählt. In Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde und der Bezauer Jägerschaft, ist die Bezirksgruppe Bregenz bemüht, eine würdige und feierliche Hubertusfeier zu veranstalten. Samstag, 29. Oktober 2011 17.00 Uhr – traditioneller Jägertreff am Glühweinkessel mit Präsentation des Hubertushirsches.
EINLADUNG zur LANDESHUBERTUSFEIER 2011 in der Marktgemeinde BEZAU am Samstag, den 29. Oktober 2011
teten Dorfplatz durch die Bürgermusik Bezau und die Kaiserjäger Schützenkompanie Bezau unter Bataillonskdt. Major Werner Beer – und gemeinsamer Abmarsch zum Bezeggsaal. 20.00 Uhr – Offizielle Hubertusfeier im Bezeggsaal unter Mitwirkung der JHBG Kleinwalsertal und der Unterhaltungsblaskapelle „Känzele Buobo.“ RM
18.30 Uhr – festlicher Hubertusgottesdienst in der Pfarrkirche St. Jodok mit Dompfarrer Rudolf Bischof aus Feldkirch und musikalischer Gottesdienstgestaltung durch den 1. Vorarlberger Jägerchor, die Jagdhornbläsergruppe Kleinwalsertal und ein Flügelhornduo. zirka 19.30 Uhr – Großer Empfang auf dem neu gestal-
TERMINE – www.vjaegerschaft.at
September 2011: ■ Samstag, 10. September: ab 13.00 Uhr, LM Jagdlich Trap in Innsbruck – Arzl
Oktober 2011: ■ Freitag, 21. Oktober bis Sonntag, 23. Oktober: 2. Messe für Jagd & Fischerei in Dornbirn ■ Samstag, 22. Oktober: 2. Vorarlberger Jägertagung (siehe Seite 34) ■ Samstag, 29. Oktober: Landeshubertusfeier in Bezau
November 2011: ■ Freitag, 4. November: Hubertusfeier der Be-
zirksgruppe Feldkirch, ab 18:00 Uhr, Schattenburg ■ Mittwoch, 9. November bis Freitag, 11. November: Seminar: „Grundlagen der Kommunikation für JO und Forstleute“
Februar 2012: ■ Freitag, 3. Februar: Landesjägerball in Schwarzenberg, Angelika Kauffmann Saal ■ Freitag, 17. Februar: Jägerkränzle – Bezirk Dornbirn im Gasthof „Krone“, Dornbirn ■ Freitag, 24. Februar: Hegeschau und Bezirks-
versammlung Dornbirn, Kolpingshaus Dornbirn
März 2012: ■ Samstag, 3. März und Sonntag, 4. März: Hegeschau Bludenz & Oberländer Jägertage
■ Freitag, 9. März und Samstag, 10. März: Hegeschau und Bezirksversammlung Bregenz im Schindlersaal Kennelbach
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JAGD
Vorarlberger Jagd
2. Vorarlberger Jägertagung ... in Kooperation mit der „2. Internationalen Jagd & Fischerei Messe“ Dornbirn Messegelände, Halle 12a 22. Oktober 2011, 9:30 Uhr – 14:00 Uhr Veranstalter: Vorarlberger Jägerschaft in Zusammenarbeit mit dem Land Vorarlberg
„Rotwildreduktion & Weidgerechtigkeit – Gegensatz oder jagdliche Herausforderung?“ Die Reduzierung des Rotwildes erweist sich in vielen Regionen der Alpen als echte Herausforderung. Die notwendige Erhöhung der Abschüsse bewirkt einen steigenden Jagddruck, das Rotwild reagiert mit veränderter Raumnutzung und wird dadurch schwieriger bejagbar. Viele Jäger scheinen unter den gegebenen Umständen (Reviersystem, Jagd als nachhaltige Einkommensquelle für Grundeigentümer etc.), an die Grenzen des Machbaren zu gelangen. Mit welchen jagdlichen Methoden und Strategien kann das Rotwild vernünftig bejagt und erfolgreich reduziert werden? Stellt die „praktizierte Weidgerechtigkeit“ ein Hemmnis für die notwendigen jagdlichen Schritte dar? Diese Fragen sowie praktische Beispiele zur erfolgreichen Regulierung und Reduzierung des Rotwildbestandes aus unter-
schiedlichen Regionen des Alpenraumes sind Gegenstand der diesjährigen Jägertagung.
Referenten: Univ. Prof. Dr. Fritz Reimoser (Forschungsinstitut für Wildtierkunde Wien) DI Hubert Schatz (Amt der Vorarlberger Landesregierung) OJ Mag. Hubert Stock (Land Salzburg) DI Peter Lepkowicz (Stadt Wien, FV Nasswald) Ing. Sepp Zandl (Gut Fischhorn, Salzburg) Dr. Helmut Wölfel (Wildbiologe und Jagdwissenschafter, Wien) Nähere Informationen und Anmeldebedingungen siehe www.vjagd.at (Suchbegriff „Jägertagung“)
Burgenland zu Gast in Vorarlberg Der Burgenländische Landesjagdverband präsentiert Besonderheiten der Jagd in Burgenland sowie das erfolgreiche Schutzprojekt Großtrappe.
2. Internationale Jagd & Fischerei Messe er Treffpunkt für Jäger, Fischer, Aquarianer und Naturfreunde im Bodenseeund Alpenraum. Erlebnis- und Einkaufsparadies in 7 Hallen auf rund 10.000 m² Fläche. Neu mit Sonderausstellung „AquaristikTage Dornbirn“. Erstmals auf der Jagd & Fischerei Messe: Die weltberühmte Ferlacher Büchsenmacherschule.
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Die Vorbereitungen für die diesjährige Messe im Oktober laufen bereits auf vollen Touren. Das umfangreiche MesseAngebot mit attraktiven Sonderschauen und Rahmenprogrammen machen die In-
ternationale Jagd & Fischerei Messe in Dornbirn zum Branchenereignis und den Messebesuch zum Erlebnis. Ideeller Träger der Messe ist auch heuer die Vorarlberger Jägerschaft. Sie präsentiert ein attraktives Diorama und informiert zu aktuellen Themen rund um die Jagd im Alpenraum. Unter Federführung der Vorarlberger Jägerschaft findet im Rahmen der Jagdmesse am Samstag, 22. Oktober 2011 die „2. Vorarlberger Jägertagung“ statt. Erstmals wird die weltberühmte Ferlacher Büchsenmacherschule live die Handwerkskunst des Büchsen-
machers, Graveurs und Goldschmieds präsentieren. Die Besucher können den Büchsenmachern und Graveuren über die Schulter schauen und erleben, wie Waffen entstehen, von denen jeder Jäger träumt. Die Graveurmeister präsentieren, wie Tiermotive, Ornamente und Arabesken entworfen und diese Entwürfe in Feinarbeit auf die Jagdbüchsen und Flinten umgesetzt werden. Dabei ist künstlerisches Gestalten ebenso gefragt wie technisches Know-How. Koch-Show Heimisches Wildbret vom Hirsch, Reh, Wildschwein,
Feldhase ist auch außerhalb der so genannten Wildwochen stets eine Köstlichkeit frisch aus der Region. Die Besucher erfahren alles Wissenswerte und Tipps für die Zubereitung, viele Rezepte und mehr. Jagdgebrauchshunde Die vierläufigen Freunde und Helfer der Jäger bilden auch heuer einen Schwerpunkt der Jagdmesse. Die einzelnen Jagdhundeclubs und Landesgruppen präsentieren ihre gut ausgebildeten und geprüften Jagdhunde der breiten Öffentlichkeit und speziell dem fachkundigen Publikum.
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JÄGERINNEN & JÄGER
Vorarlberger Jagd
90 Jahre Ing. Rudolf Scherrer Schruns, im August 2011 Sehr geehrter Ing. Scherrer! Lieber Rudl! Zu so einem besonderen Anlass bei einem außergewöhnlichen Menschen schickt man keine vorgedruckte Karte, man hat das Bedürfnis, einen Brief zu schreiben. Ich bitte dich um Verständnis, dass dieser Brief hier abgedruckt wurde, damit auch die jüngeren Mitglieder der Vorarlberger Jägerschaft, die nicht das Glück hatten, dich in deiner aktiven Zeit kennen zu lernen, wissen wer du bist. Als du am 23. Juli 1947 dem Vorarlberger Jagdschutzverein beigetreten bist, waren gerade die Kriegswirren vorbei, die Neuorganisation der Jagd, der Jägerschaft war voll im Gange. Bald warst du mittendrin im Geschehen, als Mitglied des Ausschusses der Bezirksgruppe Feldkirch, dann im Landesvorstand und schließlich als Landesjägermeisterstellvertreter von 1972-1996. Als besonnener und bescheidener „Arbeiter“ im Hintergrund mit einem unglaublichen Fachwissen warst du ein ruhender Pol auch in turbulenten Zeiten. Deine unzähligen Funktionen im Laufe der vielen Jahre aufzuzählen sprengt den Rahmen eines Briefes. Du warst nicht nur Mitglied und Obmann vieler Kommissionen und Ausschüsse (jagdwirtschaftlicher Ausschuss, Bewertungskommission, Prüfungskommission sowohl für Jagd-, als auch Jagdschutzprüfung, Arbeitsgruppe Jagdgesetz 1988 und Jagdverordnung 1955, Ausschuss für Forst und Jagd der Landwirtschaftskammer), sondern auch Gründer bzw. Mitbegründer mehrerer Einrichtungen (z.B Jagdhundereferat, Rotwild- und Niederwildhegering Feldkirch usw.). Die einmalige Konzeption der Zeitschrift „Vorarlberger Jagd und Fischerei“ als Wendezeitschrift mit vielen Synergien für beide Vereine ist seit ihrer Gründung im Jahr 1973 eine unglaubliche Erfolgsgeschichte. Die Wurzeln liegen im Mitteilungsblatt „Feldkircher Jagd und Fischerei“, welches 1971 von dir als Verantwortlichem für den Jagdteil mitbegründet wurde. Viele Jahre warst du dann Redakteur für unsere Jagdzeitung. Ich hatte noch das große Glück, dich als Leiter und Vortragenden der Vorarlberger Jägerschule zu erleben. Dieses Amt hast du 1975 übernommen und viele Jahre zu bester Zufriedenheit von Schülern, Vortragenden und des Vorstands ausgeübt. Kaum ein anderes Vorbild hat mich als Jäger so geprägt wie du in dieser Zeit. Der Forstmann und Jäger, also der Fachmann für das Ökosystem Wald mit Bäumen und Wild, wie du es immer warst, sollte auch in Vorarlberg wieder vermehrt zur Idealbesetzung für Führungspositionen in diesem Bereich werden. Nur theoretisches Wissen über die Materie, die Sorgen und Probleme des „Anderen“, ist zu wenig. Beide Denkweisen in einer Persönlichkeit vereint, wie es bei dir der Fall ist, das schafft Ausgleich und hilft Probleme lösen. Im Namen der Vorarlberger Jägerschaft bedanke ich mich bei dir zu diesem Anlass für alle deine Leistungen und Verdienste, welche du für uns Jäger in Vorarlberg erbracht hast. Ganz persönlich wünsche ich dir, lieber Freund, noch viele angenehme Jahre bei guter Gesundheit. Ein kräftiges Weidmannsheil,
Dein
LJM Dr. Ernst Albrich
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Alpmesse auf der Alpe Gulm Werner Gächter, Obm ann 1. Vo rarlberger Jägercho r uch im heurigen Jahr, bereits elf Jahre in Folge, gestalteten der 1. Vorarlberger Jägerchor und die Jagdhornbläsergruppe Feldkirch die Alpmesse mit Alpsegnung auf der Alpe Gulm in Übersaxen, am ersten Sonntag im Juli, bei schönem aber kühlem Wetter.
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renz Maierhofer, die Jagdhornbläser, unter Hornmeister Reinhold Nachbauer, spielten zum Eingang, zur Kommunion und zum Abschluss. Bei bester Bewirtung durch Mitglieder und HelferInnen vom Jägerchor und musikalischer Begleitung durch die Jagdhornbläser wurde an-
schließend noch bis in den Nachmittag hinein gefeiert und diskutiert. Auch der neue BJM Reinhard Metzler beehrte trotz Terminkollision mit der Abwurfstangenschau im Saminatal die Veranstaltung mit seinem Besuch. Ein Weidmannsdank ergeht an dieser Stelle wiederum an den langjährigen Freund und
Sponsor, Komm.Rat. Franz Rauch, an den Jagdpächter Franz Ludescher und Gattin Annelies, sowie an Alpmeister und Jagdaufseher Wernfried Lins. Wir hoffen, dass wir diese Veranstaltung auch weiterhin durchführen können und freuen uns auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.
Alpmeister Wernfried Lins konnte wieder eine große Anhänger- und Besucherschar, darunter auch mehrere Jäger, begrüßen. Bruder Daniel vom Kapuzinerkloster in Feldkirch zelebrierte die Messe und nahm auch die Alpsegnung vor. Der 1. Vorarlberger Jägerchor, unter Chorleiter Rainer Frick, umrahmte den Gottesdienst mit Liedern aus der „ Alpenländischen Messe“ von Lo-
Zerwirken oder besser gesagt: „Vom Schuss bis Küchenfertig“ Karo line vo n Schö nbo rn ur jagdlichen Herausforderung, Wild weidgerecht zu erlegen, gesellt sich im Anschluss sofort die Frage nach der Verarbeitung. Dabei bildet das sachgemäße Zerwirken des Wildes einen we-
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sentlichen Baustein einer erfolgreichen Wildbret-Vermarktung oder Eigennutzung. Das Zerwirken will dabei gelernt sein. Aus diesem Grund organisierte Arno Jäger am 18. Juni 2011 für Interessierte der Be-
zirksgruppe Dornbirn im Bäuerlichen Schul- und Bildungszentrum in Hohenems einen Zerwirkkurs, in welchem die Grundlagen und die Besonderheiten des Zerwirkens von Reh, Hase und Ente fachmännisch aufgezeigt wurden. Metzgermeister Manfred Werle zerwirkte Rehwild, Hase und eine „vermeintliche“ Ente, (mangels Ente musste ein Bio-Huhn verwendet werden) und demonstrierte auf überzeugende Art und Weise, wie Wildbret für die Verarbeitung in der Küche aufbereitet und genutzt werden kann. Es war interessant zu sehen, wie fachmännisches Zerwirken
und ein gekonnt zubereitetes Wildbret in engem Zusammenhang stehen. Die Teilnehmenden konnten lernen oder ihr Wissen in Theorie und Praxis vertiefen, und zwar vom Aus-derDecke-schlagen bis zur Zerlegung des Wildbrets in küchenfertige Teile. Besonders hilfreich waren die vielen wertvollen praktischen Tipps für das Zerwirken. Einen kräftigen Weidmannsdank an den Organisator Arno Jäger, an Metzgermeister Manfred Werle sowie an den „Rehsponsor“ Reinhard Schedler und den „Hasensponsor“ Herbert Peischler.
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Vorarlberger Jagd
Eichenberger Jägerwettbewerb Co rnelia Scheffk necht inen spannenden Nachmittag erlebten 20 Kinder am 9. Juli beim „Eichenberger Jägerwettbewerb“. Auf Einladung von Jagdpächter Sepp Ledinek trafen sich Kinder zwischen drei und 13 Jahren, deren Eltern sowie einige
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Grundbesitzer aus der Gemeinde Eichenberg und Umgebung auf der Jagdhütte. Es wurde viel Wissenswertes über Bäume, Früchte, Vogelarten und Beutegreifer gelehrt. Wie viel die Kinder an diesem Nachmittag über Waldkunde und Jagd ge-
lernt hatten, zeigte sich bei den Antworten auf den Fragebögen, die die Kinder nach der Lehrstunde ausfüllten. Jagdaufseher DI Hansjörg Zangerl, Cornelia Scheffknecht (Vorarlberger Meisterschützin) und Jagdpächter Sepp Ledinek staunten bei der Auswertung über
die tollen Leistungen der Kinder. Ein besonderes Highlight an diesem Nachmittag war das Schießen im Rahmen des „Eichenberger Jägerwettbewerbes“. Die Kinder durften unter Anleitung von Cornelia Scheffknecht und Hubert Sinnstein im Jagdstand auf eine Zielscheibe schießen. Aus zehn Meter Entfernung zielten die Kinder mit dem Luftdruckgewehr auf die von ihnen ausgesuchte Scheibe. Zum Abschluss erhielten alle Kinder eine Urkunde und wer beim Schießen und bei den Fragen ein ausgezeichnetes Ergebnis erzielt hatte, konnte sich über den Titel Jungjäger/in oder mit einem guten Ergebnis als Jagdgehilfe/in freuen. Bei Grillwürstle, Schübling und Limonade fand der Tag einen gemütlichen Ausklang.
Mit der Jägerin im Bergwald unterwegs Erfolgreicher erster Walderlebnistag in der Silbertaler Waldschule ebel, kühle Temperaturen und angekündigter ✁ Regen konnten der guten Laune jener Familien keinen Abbruch tun, welche am 23. Juli beim ersten von drei Walderlebnistagen des Vorarlberger Familienverbandes in der Silbertaler Waldschule teilnahmen. Gut eingepackt in Regenbekleidung erlebten die Teilnehmer den „Regenwald“ und seine Bewohner.
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Die Waldpädagoginnen und Jägerinnen Ingrid Albrich und Monika Dönz-Breuß verstanden es sehr gut, die Waldbesucher in ihren Bann zu ziehen und vermittelten ihnen nicht nur, dass es bei jedem Wetter im Wald etwas zu
erleben gibt. Die kleinen und großen Besucher erfuhren Interessantes über die verschie-
denen Tiere, welche in unseren Wäldern leben und vor allem auch, welche Aufgaben
eine Jägerin hat und welche Leistungen die Jagd erbringt. MDB
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Grillabend „am Berg“ Ro land Mo o s ine „Sitzung“ der ganz besonderen Art absolvierten kürzlich die Ausschussmitglieder der Bezirksgruppe Bregenz. Auf Einladung des Auer Jägerstammtisches der HG 1.4 unter HO Dr. Christoph Breier
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und dem unermüdlichen Organisator Hermann Rüf, trafen sich die Ausschussmitglieder und die rührigen Auer „Jägerstammtischler“ samt ihren Frauen auf der Vorsäß-Alpe Feuerstein am Abhang der Kanisfluh, mitten im Eigenjagdrevier Ahornen-Kanisfluh der Gebrüder
Hermann und Josef Rüf und Franz Wirth zu einem zünftigen Grillfest. Ein lauer Sommerabend mit besten Grilladen und Getränken vor der imposanten Kulisse der Kanisfluh und der urigen Jagdhütte der „Rüflar’s“ waren wieder einmal Garant für allerbeste
Stimmung und Wohlbefinden. Bei Musik und Gesang zog sich der gemütliche Dämmerschoppen bis weit über die mitternächtliche Stunde. Die Familien Rüf und Wirth, sowie die emsigen Mitglieder des Auer Jägerstammtisches samt ihren Frauen hatten wieder einmal für einen „nachhaltigen“ Kameradschaftsabend gesorgt. Bezirksjägermeister HM Hans Metzler und das gesamte Team des Bezirksausschusses Bregenz bedanken sich hiermit für diese tolle Einladung und den gemütlichen Jägerabend „am Berg“. Weidmannsdank!
Dem Wald und Wild auf der Spur Ferienkinder beim großen Jägerschnuppertag am Pfänder Roland Moos uf Einladung der Bezirksjägerschaft Bregenz und der Organisation durch das Hörbranzer Ferienkinderteam konnten beinahe 40 Ferienkinder mit ihren Eltern und Begleitern aus der Region Hofsteig / Leiblachtal auf dem Pfänder einen abwechslungsreichen und interessanten „Jägerschnuppertag“ erleben. Nach der Bergfahrt mit der Panoramabahn ging’s zuerst durch den Wildpark Pfänder. Unter der kundigen Führung von JO Martin Haselwanter und der Jägerin Monika Galehr lernten die Kinder die verschiedenen heimischen Wildarten kennen. Im Anschluss daran gab es in der Adlerwarte für alle eine beeindruckende Greifvogel Flugschau. Nach einem Reviergang durch das Jagdrevier der Familie Kinz zur Pfänderdohle wurde vorerst einmal für das leibliche Wohl gesorgt, wobei das Team vom Fessler-
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hof mit gegrillten Würstchen und viel Limo aufwartete. Beim anschließenden Stationsprogramm wurden die Kinder in kleinen Gruppen in die „Geheimnisse“ von Wald, Wild und Jagd eingeführt. Förster Helmut Gmeiner begeisterte die Kinder im Wald mit dem Baumartenquiz und seiner Baumscheibe, Jäger und Organisator Hubert Sinnstein betreute den Wildscheiben Beobachtungsstand mit Spektive, Fernglas und Entfernungsmesser, Jäger Arno hatte alle Hände voll zu tun beim
begehrten Schießstand mit dem Luftdruckgewehr, Hundeführer JO Gerhard Gmeiner betreute die Station mit Hornund Geweihträgern sowie verschiedenen Präparaten. Die Organisationschefin Monika Galehr und JO Martin lüfteten die Geheimnisse und das Innenleben des Jägerrucksackes. Ganz mutige Kinder versuchten sich auch als Jagdhornbläser. Als Abschluss des interessanten Jägerschnuppertages demonstrierte Hundeführer JO Gerhard Gmeiner eine erfolgreiche Schleppenarbeit auf Fe-
derwild mit seinen beiden Wachtelhündinnen „Tessa“ und „Zorra“, die mit spontanem Beifall bedankt wurden. Eine großzügige Einladung der Familie Kinz ins gastliche Berghaus Pfänder, sowie die Überreichung von „Jüngstjäger-Zertifikaten“ an alle Teilnehmer durch den Projektleiter BJM-Stv. OSR Roland Moos rundeten den erlebnisreichen Jägerschnuppertag ab. Mit einem vielstimmigen „Weidmannsheil und Weidmannsdank“ verabschiedeten sich die Kinder samt ihren Begleitern.
BJM-Stv. Roland Moos und Hundeführer JO Gerhard Gmeiner mit interessierten Kindern.
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Öberle Jagdschießen in Au mit der Auer Spezialscheibe, der „Löffel-Rotationsscheibe“. Als Höhepunkt wurde die von Manfred Egender gesponserte und vom Auer Künstler Otto Simma gemalte Geburtstags-Ehrenscheibe von den besten 15 Schützen be-
Ro land Mo o s rotz Regen und unwirtlichen Witterungsverhältnissen luden kürzlich die Organisatoren des Auer Jägerstammtisches der HG 1.4 unter Steinwild-Koloniesprecher Hermann Rüf zur 9. Auflage des traditionellen Öberle Jagdschießens auf die Kanisfluh. Im wildromantischen, felsdurchsetzten Gelände des Öberle Grabens wurde mit KK ein Jagdparcours geschossen, bestehend aus Gamsund Rehbockscheibe, sowie
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schossen, wobei der glückliche Sieger Bernhard Greber die Ehrenscheibe in Besitz nehmen durfte. Bei der Siegerehrung im gemütlichen Ambiente des Alpengasthofes Edelweiß konnten alle teilnehmenden
Schützen des 9. Öberle Jagdschießens originelle Preise in Empfang nehmen. Alle Ergebnisse sowie weitere Fotos finden Sie auf www.vjagd.at (Suchbegriff „Öberle Jagdschießen“).
DIE BESTEN ZEHN Helmut Beer Werner Albrecht Hubert Pfefferkorn Veronika Pfefferkorn Philipp Wiltschi Johann Rüf Stephan Hohn Mario Lang Hubertus Deuring Jakob Zauser
Foto: Stephan Hohn
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„Ein strahlendes Trio“: v.l. Der Sponsor der Ehrenscheibe Manfred Egender, Gewinner der Ehrenscheibe Bernhard Greber und der Sieger des Öberle Jagdschießens JO Helmut Beer.
Jägerwagen beim Festumzug in Schoppernau Beim großen 46. Bregenzerwälder Bezirksmusikfest in Schoppernau gab es zum Finale am Sonntag einen fulminanten Festumzug mit 44 Blasmusikkapellen und 20 originellen Gruppen und sehenswerten Festwagen aus der Region. Einer alten Bregenzerwälder Tradition folgend, hat die heimische Jägerschaft zu diesem Anlass einen, vor allem für die nichtjagende interessierte Bevölkerung, sehenswerten Festwa-
Foto: Hubert Cernenschek
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gen mit vielen heimischen Trophäen und Tierpräparaten wirklichkeitsnah und dekorativ gestaltet. Nicht „Kirmes“ oder alpenländische „Show“, sondern traditionelles und echtes Auftreten der Jägerschaft in der Öffentlichkeit waren die Beweggründe der Teilnahme an diesem „Jahrhundertereignis“. Der von zwei Haflingerpferden gezogene Jägerfestwagen erntete großen und begeisterten Beifall entlang der gesamten Umzugsstrecke.
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