Vorarlberger Jagdzeitung Jänner-Februar 2013

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J채n./Feb. 2013

Vorarlberger

Jagd

Vorarlberger J채gerschaft


Inhalt

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Vorarlberger Jagd

Aktuell

Titelbild Luchse im Wildpark Feldkirch. Foto: Roman Schneider

Impressum Anzeigenmarketing: MEDIA-TEAM GesmbH Interpark FOCUS 3 6832 Röthis Tel. 05523 52392 - 0 Fax 05523 52392 - 9 office@media-team.at Redaktion: Verantwortliche Redakteurin Mag. Monika Dönz-Breuß monika.doenz-breuss@vjagd.at Bezirk Bregenz OSR BJM-Stv. Roland Moos roland.moos@vjagd.at Bezirk Dornbirn Mag. Karoline von Schönborn karoline.schoenborn@vjagd.at Bezirk Feldkirch Christian Ammann christian.ammann@vjagd.at Bezirk Bludenz Akad. Jagdwirtin Caroline Egger-Batliner, jagd@dsl.li Medieninhaber und Herausgeber: Vorarl­berger Jägerschaft Markus-Sittikus-Straße 20 6845 Hohenems Tel. 05576 74633 Fax 05576 74677 info@vjagd.at www.vjagd.at Öffnungszeiten der Geschäftsstelle: Montag - Donnerstag von 08.00 bis 12.00 Uhr Freitag von 13.00 bis 17.00 Uhr Erscheinungsweise: 6x jährlich (jeden 2. Monat)

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Landeshubertusfeier „Ganzjährige Schonzeit für Jägerohren“ – Teil 3 Recherchearbeit Ekkehard Nachbaur Jagdtourismus, eine nachhaltige Form der Jagd? Jäger- und Jagdschutzbriefverleihung

Wildbiologie 10 14

Luchs auf der Gampalpe Der Biber in Vorarlberg

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Rubriken

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Waffe & Schuss: Die Zeit der Kombinierten Jagd & Recht: Die Jagdgesellschaft Jagd & Tradition: Kulturgut Jägersprache Kinderseite: M wie Marder Bücherecke Geschäftsstelle Veranstaltungen

Jagdhunde

44 Klub Dachsbracken: Wechsel in der Obmannschaft 32. ÖJGV Schweißprüfung 45 Klub Schweißhunde: Vorprüfungen 46 Klub Deutsche Wachtelhunde: Herbstprüfung

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Vollgebrauchsprüfung für Retriever

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Klub Dachshunde: Vollgebrauchsprüfungen

Jagd

22 Ausschreibung Universitätslehrgang Akad. Jagdwirt 27 11. Raubwild-Fellmarkt 28 Kundige Person 29 Österr. Jägertagung Aigen 30 Hubertusfeier der Bezirksgruppe Bregenz 31 Hubertusfeier in Au Hubertusfeier in Fontanella 32 Jägerbriefe und Jagdschutzbriefe 39 Jagd und Erotik 42 Jägerschule: Eröffnung des Schuljahres 43 Fachausschuss für Niederwild: Fangjagdseminar

Jägerinnen & Jäger

27 Ehrung für Alt-BJM DI Hansjörg Zangerl 48 Geburtstage 49 Nachrufe 50 Schutzwaldpreisverleihung 2012 51 Wo schlafen denn die Rehe? Jäger in der VS Schnepfau

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Honorarprofessur für Dr. Friedrich Reimoser Hersteller: Vorarlberger Verlagsanstalt GmbH, A-6850 Dornbirn, Schwefel 8, www.vva.at PEFC zertifiziert Dieses Produkt stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und kontrollierten Quellen. www.pefc.at

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Exkursion der Bezirksgruppe Bludenz Jägerweihnacht Mit Schrot & Hasenpfeffer

Tombola-Gewinner erlegt Steingeiß-Preis

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Weidmannsheil für Prof. Dr. Franz Rhomberg

Waldbegehung bei der Agrargemeinschaft Rankweil

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Büdner Jagdpause 2012

Pirschgang in der Eigenjagd Wöster

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Jagd

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Liebe Jägerinnen und Jäger

Wildruhezonen – Heute noch in Diskussion, in Zukunft selbstverständliche Notwendigkeit. Zu den im § 30 des Jagdgesetzes genannten (Fütterungen, Wintergatter) können zusätzliche Wildruhezonen per Verordnung von der Behörde festgelegt werden. Warum braucht Wild Ruhe? Die Frage an sich ist fast schon paradox, definiert sich das Wildtier ja gerade dadurch, dass es von uns Menschen weitgehend „in Ruhe gelassen“ wird. Steigende Bevölkerungszahlen, vermehrter Freizeit- und Tourismusdruck schränken jedoch den Lebensraum qualitativ und quantitativ immer mehr ein.

Was wird durch Unruhe im Lebensraum bewirkt? Es wird das Verhalten und damit die Physiologie des Wildtieres verändert. Der Energieverbrauch nimmt zu, der Stoffwechsel wird intensiviert, der Gesundheitszustand, die Kondition kann sich verschlechtern, die Beobachtbarkeit (und damit auch die Bejagbarkeit) nimmt ab und der Wildschaden im Wald steigt. Selbstverständlich müssen zu hohe Wildbestände reduziert werden, dazu braucht es flankierende Maßnahmen. Die Gleichung „viel Wild = viel Wildschaden“ und der Umkehrschluss „wenig

Wild = wenig Wildschaden“ ist grob vereinfachend und manchmal schlicht falsch. Außerdem ist Wildeinfluss nicht automatisch Wildschaden. Wildeinfluss ist ein multifaktorielles Geschehen, bei dem natürlich die Anzahl der Wildtiere eine große Rolle spielt. Es gibt viele andere zusätzliche Ursachen, wie zum Beispiel Art, Zusammensetzung, und Altersstruktur des Waldes, aber eben auch Ruhe oder eben Störungen im Einstand.

In den Monaten Jänner und Februar 2013 darf in Vorarlberg folgendes Wild erlegt werden: Türkentauben (bis 31.1.) Waldschnepfen (bis 31.1.) Stock-, Krick-, Tafel-, Reiher­ enten (bis 31.1.) Blässhühner (bis 31.1.)

Ganzjährig: Schwarzwild, Bisamratte, Marderhund, Waschbär

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Jagd in Vorarlberg Verein Vorarlberger Jägerschaft Vorarlberger Jägerschule Vorarlberger Jagdzeitung

Mit diesem Aufruf an alle Beteiligten wünsche ich ruhige und friedvolle Festtage und einen guten Jahresbeginn.

LJM Dr. Ernst Albrich Wenn diese Sachargumente für Wildruhezonen manche unserer Partner nicht über-

Schusszeiten im Jänner und Februar 2013

Feld- und Schneehasen (bis 15.1.) Dachse, Jungfüchse, Füchse Haus- oder Steinmarder Fasane (bis 31.1.) Ringeltauben (bis 31.1.)

zeugen, appelliere ich an deren Gefühle mit Grundsätzen von Tierschutz und Tierethik. In Panik flüchtende Wildtiere im hohen Schnee sind kein schöner Anblick.

www.vjagd.at www.vjaegerschaft.at www.vjaegerschule.at www.vjagdzeitung.at


Landeshubertusfeier Christian Ammann Die Basilika und der Vinomnasaal in Rankweil waren am 3. November die Schauplätze der Landeshubertusfeier. Bei trockenem, nicht zu kaltem Wetter trafen sich ab 17:30 Uhr Jägerinnen und Jäger, eine große Zahl an Vertretern aus der Politik, Behörden sowie Grundbesitzer und Gäste am Vorplatz der Basilika zum Jägerplausch am Glühweinkessel mit heißen Maroni. Nachdem Bezirksjägermeister Reinhard Metzler den diesjährigen Hubertushirsch „Latorahirsch“, erlegt in der EJ Fraxern durch Micha Palmers, vor-

gestellt hatte, fanden sich die Besucher in der Basilika Rankweil zur Hubertusmesse ein.

Hubertusmesse So eine Feier bietet den Jägern Gelegenheit für die Ernte des Jahres zu danken, aber auch für all das in der freien Natur Erlebte. Dieser Tag kann aber auch dazu dienen, über das vergangene Jagdjahr nachzudenken und Bilanz zu ziehen. Wallfahrtseelsorger Msgr. Dr. Walter Juen zelebrierte die Hubertusmesse und hielt eine tiefsinnige, in die heutige Zeit passende Hubertusansprache an die Besucher. Dabei ging

Wallfahrtseelsorger Msgr. Dr. Walter Juen.

Pfarrer Juen auch auf die Geschichte des heiligen Hubertus ein. Die Priorität sollten nicht Sieg und Macht, nicht äußerer Glanz und Erfolg, nicht Trophäen, Titel und Abzeichen sein. Der Dienst zur Schöpfung und dem Geschöpf, die Freude an der Erhaltung des Lebens und die Begeisterung der Vielfalt sind der Ansporn. Musikalisch wurde die Messe durch die Jagdhornbläsergruppe Feldkirch sowie den 1. Vorarlberger Jägerchor umrahmt. Im Anschluss an die Messe wurden die Besucher von der Bürgermusik Rankweil unter

der Leitung von Kapellmeister Werner Lins am Vorplatz der Basilika musikalisch verwöhnt. Der Hubertushirsch wurde von Fackelträgern der Bürgermusik Rankweil sowie den Besuchern der Landeshubertusfeier in einem Festzug über die Ringstraße zum Vinomnasaal begleitet.

Hubertusfeier Zur Eröffnung des offiziellen Teils der Landeshubertusfeier konnte BJM Reinhard Metzler eine Vielzahl an Ehrengästen begrüßen, u.a. Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Nußbaumer, LR Ing. Erich Schwärzler, die

V.l. LJM-Stv. BJM Sepp Bayer, Alexander Schwab, BJM HM Hans Metzler.


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Landtagsabgeordneten Daniel Allgäuer und Rudi Jussel, die Bürgermeister Martin Summer, Harald Nesensohn, Werner Nachbaur sowie Werner Müller, den Landeswildbiologen DI Hubert Schatz, Vertreter der Behörden und der Forstverwaltung, Jagdfunktionäre sowie Jägerinnen und Jäger aus dem ganzen Land.

Grußworte In ihren Grußworten bedankten sich LJM Dr. Ernst Albrich, Ing. Erich Schwärzler und Bürgermeister Martin Summer bei der Bezirksgruppe Feldkirch und bei Reinhard Metzler für die überaus gelungene Veranstaltung. Ein besonderer Dank galt allen Jägern für die Arbeit und den zeitlichen Aufwand, den sie das ganze Jahr hindurch leisten.

Hubertusansprache Die Hubertusansprache hielt der Schweizer Fisch- und Jagdphilosoph Alexander Schwab zum Thema „Werte Wandel Weidgerechtigkeit“. Alexander Schwab hob die Deutungshoheit jagdkritischer Kräfte in Sachen Natur, Umwelt und Ethik sowie die Zunahme des durch Wildparks und Fernsehen urban geprägtes Natur- und Tierverständnis hervor. „Die Jagd ist in den deutschsprachigen Ländern juristisch gesicherter denn je, und dennoch war sie noch nie so gefährdet wie heute. Die Gründe für diese Situation sind vielfältig, doch ein wesentlicher Aspekt ist der „moralische Fortschritt“ der unter der Flagge „Tierrechte“ segelt. Die Jäger sollten sich keine Illusionen machen: die Probleme der Jagd haben eben erst angefangen. Das radikale Gedankengut von gestern ist das akzeptierte Allgemeingut von heute.“ Mehr zur Hubertusansprache von Alexander Schwab finden Sie unter www.vjagd.at (Suchbegriff: Alexander Schwab) bzw. in der Ausgabe November-De-

Als Dank und Anerkennung für die Unterstützung und Umsetzung der Landeshubertusfeier überreichte BJM Reinhard Metzler Blumen.

zember 2012 der Vorarlberger Jagdzeitung. Musikalisch untermalt wurde der Abend vom Polka Club Vorderland. Die Bezirksgruppe Feldkirch, allen voran Bezirksjägermeister Reinhard Metzler, möchte allen, die mit Ihrer aktiven Mithilfe zum Gelingen dieser schönen Veranstaltung beigetragen haben, einen herzlichen Weidmannsdank aussprechen. Ein besonderer Dank gilt ebenso den zahlreichen Besuchern der Landeshubertusfeier für ihr Kommen.

Zum Thema „Kulturgut Jagd“ präsentierte die Familie Katzenmeyer aus Feldkirch Kunstgegenstände aus dem frühen 16ten Jahrhundert bis in die heutige Zeit.

V.l. BJM HM Hans Metzler, LR Ing. Erich Schwärzler, Msgr. Dr. Walter Juen, BJM Reinhard Metzler mit Sabine, Landtagspräsidentin Dr. Gabriele Nußbaumer, LJM-Stv. BJM Sepp Bayer, Ingrid und LJM Dr. Ernst Albrich.


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Vorarlberger Jagd

„Ganzjährige Schonzeit für Jägerohren“ Eine Aktion der Vorarlberger Jägerschaft Teil 3 Vom Hören und Gehört werden auf der Jagd Lautäußerungen des Wildes – Lockrufe des Jägers Akad. Jagdwirt Karlheinz Jehle Die meisten bei uns vorkommenden Wildarten sind uns in Punkto „Hören“ bei weitem überlegen. Beobachten Sie einmal ein Reh oder einen Hirsch, wie intensiv diese Tiere Ihren Gehörsinn einsetzen. Die Lauscher sind ständig in Bewegung, um Geräusche in ihrem Umfeld aufzunehmen. Anwechselndes Wild oder Störungen werden von ih-

nen sehr viel früher als von uns Jägern wahrgenommen und sie können schon sehr früh feststellen, ob es sich um einen „Freund“ oder einen „Feind“ handelt. Für viele Wildarten, gerade in dichten Waldbeständen, ist neben dem Geruchsinn das Hören überlebenswichtig. Wir Jäger, ob beim Ansitz oder auf der Pirsch, werden auf längere Sicht gesehen

nur dann Jagderfolg haben, wenn wir unsere Sinne bestmöglich einsetzen und es verstehen, diese zu schärfen und es uns gelingt, die leisesten Geräusche richtig zu deuten und auch darauf richtig zu reagieren. Ich kenne ältere Jäger, deren Sehvermögen über die Jahre doch nachgelassen hat, aber weiterhin sehr gut hören. Diese sind jagdlich immer noch sehr erfolgreich. Natürlich spielt

da die Erfahrung auch eine große Rolle. Stellen Sie sich vor, Sie würden wie viele unserer Zeitgenossen mit Kopfhörern und Musik durch ihr Revier laufen, völlig „abgekapselt“ und ohne Naturerlebnis. Diese Menschen haben die Fähigkeit verlernt, „in den Wald hineinzuhorchen“ und diese Stimmung in sich aufzunehmen. Genauso ist es etwas Wunderbares, im Spätherbst oder zur Winterzeit in einem verlassenen Gebirgstal die Ruhe und Stille zu genießen. Gutes Hören ist also eine Grundvoraussetzung, um bei der Jagd erfolgreich zu sein und es gilt, dieses bis ins hohe Alter bestmöglich zu erhalten.

Lautäußerungen des Wildes

Foto: Hubert Schatz

Nachstehend einig unserer wichtigsten Wildarten und deren Lautäußerungen: Rotwild Beide Geschlechter haben einen tiefen, rauen und sehr lauten Warnlaut, das Schrecken. Zudem gibt es einen weichen, leisen Verständigungston zwischen Mutter­ stück und Kalb oder auch Jungwild, das Mahnen und einen gellenden Schmerzruf, das Klagen. Beim Brunftruf des Hirsches unterscheidet man einige Grundformen: das Orgeln, Röhren oder Melden. Es ist tief im Ton und weit zu hören. Der Sprengruf, ein ruck-


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Foto: Karlheinz Jehle

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artiger, kurzer, harter Laut, ertönt beim Treiben des Tieres oder Vertreiben der Beihirsche. Das Trenzen ist ein leiser, verhaltener Ton, der meist in engem Kontakt zum brunftigen Tier ausgestoßen wird. Das Knörren ist schließlich ein leises, lang gezogenes „Öh“, welches der Hirsch im Bett sitzend nur so vor sich hin ausstößt. Rehwild Sechs Lautäußerungen sind im Revier von Rehen zu vernehmen: Das Fiepen, ein heller Stimmlaut, dient zur Verständigung zwischen Kitz und Geiß. Der Sprengfiep wird in deutlich tieferer Tonlage von der Geiß ausgestoßen, wenn sie vom Bock in der Brunft energisch getrieben wird. Rehe schrecken oder schmälen mit kurzen, lauten, rauen „Ö“-Tönen. Sie werden mehrfach hintereinander ausgestoßen und bekunden eine Störung, die von Sau, Fuchs oder auch vom Menschen ausgehen kann. Den gellenden, hohen Schmerzschrei, das Klagen, stößt ein Reh in höchster Not aus. In der Blattzeit vernimmt der Jäger das Keuchen des Bockes, der anhaltend eine brunftige Geiß treibt. Ein Husten, meist in Verbindung mit Niesen, wird dann ausgestoßen, wenn die Ra-

chenhöhlen mit Larven der Rachenbremse verengt sind. Gamswild Drei Lautäußerungen kennen wir beim Gams: das ziegenähnliche Meckern, mit dem sich Geiß und Kitz verständigen, das Blädern der Böcke während der Brunft und ein Pfeifen als Warnlaut bei Störungen. Einige Gams haben Lungenwürmer, oft ist ein weithin hörbares, trockenes Husten zu hören. Steinwild Als Warnruf ist ein Pfeifen – ähnlich dem Gams – zu vernehmen. Bei Erschrecken wird ein kurzes „Niesen“, bei Drohung ein „Blasen“ ausgestoßen. Als Kontaktlaut zwischen den Mutter- und Jungtieren ist ein Meckern zu hören. Schwarzwild Das Grunzen der Bachen und das Quieken der Frischlinge sind Kontaktlaute in der Rotte. Als Alarm- oder Warnlaut Blasen die Sauen. Seltener ist beim Keiler das Wetzen zu vernehmen, dabei schlagen Unter- und Oberkiefer wiederholt aufeinander. Aber auch das Klagen, meist von jüngeren Stücken ausgestoßen, ist ein Schmerzlaut. Bisweilen zeigt er Knochentreffer an.

Murmeltiere Murmeltiere pfeifen bei Gefahr: man unterscheidet ein Pfeifen im Intervall, dies bedeutet, dass eine Störung erkannt wurde, aber im Moment keine akute Gefahr davon ausgeht. Ein kurzer Pfiff bedeutet höchste Gefahr. Ei-

gentlich handelt es sich aber nicht um einen Pfiff, sondern um einen Schrei. Als Kontaktlaut ist ein Muckern zu hören. In der Bärzeit gibt das weibliche Murmeltier katzenartige Schreie von sich, daher auch die Bezeichnung Katze. Bei


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Jagd

Vorarlberger Jagd Anschlagen von Geweihstangen an Bäumen und Sträuchern.

Auerwild Zur Balzzeit – April/Mai – schwingt sich der Hahn gegen Abend in seinem Schlafbaum ein, er überstellt sich mit lautem Flügelschlag wiederholt und worgt laut. Vor Tagesanbruch beginnt er sein leises Balzlied (Gsetzl, Strophe), das aus dem Knappen, man sagt auch Glöckeln dazu („Telak-telak-telak“), dem Triller, dem Hauptschlag („Titock“) und dem Schleifen (wie das Wetzen einer Sense) besteht. Die Hennen locken mit einem nasalen gocken („Gok, gok“). Die Laute des Gesperres nennt man „piepen“.

Lock- oder Rufjagd

Birkwild Die Lautäußerungen der Birkhahnen bestehen aus zwei Strophen, dem Kullern (Rodeln oder Gurgeln) und dem Blasen (Zischen). Beim Blasen ist auch bisweilen ein Flattern mit den Schwingen zu hören. Beim Abstreichen und bei Störung ist von beiden Geschlechtern ein kurzer Ruf oder Gackern zu vernehmen. Hennen locken oft anhaltend. Haselwild Im Herbst grenzen die Hähne mit dem sogenannten „Spissen“, ein feines „Tsi-tsiteritsitsi-tsui“ ihre Reviere ab. Das Bisten der Henne klingt in etwa so: „Schi-schi-schische“. Alpenschneehuhn Der schnarrende Balzruf des Hahnes klingt wie „Arr-arr“, dem die Henne mit Lauten wie „Jak-jak“ antwortet. Der Warnruf des Alpenschneehuhnes klingt wie „Görr-görr“. Steinhuhn Die Lautäußerungen des Steinhuhnes hören sich ähnlich dem Gackern der Haushühner an. Der Lockruf ist ein schallendes „Witt-witt-witt“.

Foto: Hubert Schatz

Revierkämpfen ist ein weithin hörbares Fauchen und Schreien zu hören.

Jener Laut, der beim Aufstehen ausgestoßen wird, klingt pfeiftonähnlich. Feldhase Bei Krähenabwehr oder bei „Rammelschlachten“ kann man ein leises Fauchen oder Knurren hören. Bei Schmerz klagt der Hase. Dieses Klagen erinnert stark an das Geschrei eines Kleinkindes. Der Jäger nutzt es gerne zum Fuchsreizen. Fuchs Bei territorialen Auseinandersetzungen drohen die Rüden untereinander oft und intensiv indem sie keckern. Während der Ranzzeit vernimmt der Jäger das helle, dreisilbige Bellen der Rüden. Bei Knochentreffern klagt der Fuchs schreiend. Dachs Der Dachs „murrt“ – dies ist ein Zornlaut bzw. ein bei Erregung ausgestoßener Laut. In der Ranzzeit ist ein Schreien zu hören. Hält man sich in der Nähe von Dachsen auf, hört man sehr gut ein Schnaufen und Schmatzen. Waldschnepfe Während der Balz „puitzt“ und „quorrt“ („murkst“) der

Schnepfenhahn, um den Hennen und Rivalen deutlich zu machen: Ich bin hier. Hennen quorren nicht. So kann der Jäger die Geschlechter während des Balzfluges sicher voneinander unterscheiden. Fasan Hähne melden beim abendlichen Aufbaumen und schrecken „Göckgock“, wenn sie aufgejagt werden. Ihre zweisilbigen Rufe sind laut und werden im Stakkato vorgetragen. Hennen stehen mit einem feinen Pfeifton oder aber stumm auf. Während der Balzzeit (März) vernimmt der Jäger das „Göckgock“ und den darauf folgenden, schwirrenden Schwingenschlag des Hahnes. Neben den beschriebenen sind noch viele andere Laute im Jagdrevier zu hören, sei es der Balzruf des Taubers, das Lahnen der jungen Greifvögel oder das Klopfen der Spechte. Nicht vergessen werden dürfen auch die Geräusche, welche vom ziehendem oder flüchtendem Wild gemacht werden, wie zum Beispiel das Rauschen des Laubes, das Knacken von Ästen oder das

Bei der Balz- oder Brunftjagd täuscht der Jäger durch Nachahmen der entsprechenden Lautäußerungen den weiblichen Geschlechtspartner oder einen Nebenbuhler vor. Beim Blatten auf den Rehbock wird das Fiepen oder das Angstgeschrei des weiblichen Rehwilds nachgeahmt, bei der Rufjagd auf Rothirsch, Damhirsch oder Elch die Stimme („Röhren“) eines Nebenbuhlers oder das „Mahnen“ des weiblichen Tieres. Beim Federwild wird zum Beispiel der Birkhahn durch das Nachahmen des Balzgesangs „gereizt“. Außerhalb der Balz beziehungsweise Brunft kann die Lockjagd durch Nachahmen von Kontakt- oder Warnlauten durchgeführt werden. Bei der Jagd auf Raubwild werden durch Nachahmen von Schmerzenslauten von Hasen oder Kaninchen („Klagen“), Mauspfiff oder Vogelangstruf Beutetiere simuliert. Um bei dieser sehr reizvollen Jagdart erfolgreich zu sein, muss man sich sehr intensiv mit den einzelnen Lock- oder Rufmethoden beschäftigen. Wichtig ist das Wo, Wann und Wie. Bei falscher Anwendung kann sehr schnell das Gegenteil erreicht werden und das Wild ist für längere Zeit vergrämt. Ich empfehle Anfängern eines der zahlreich angebotenen Lock- oder Rufjagdseminare zu besuchen.

Verwendete Literatur: Walter Bachmann und Rolf Roosen „Praxishandbuch Jagd – Erfolgreich jagen und hegen“, Kosmos-Verlags-GmbH & Co.KG Stuttgart, ISBN-13: 978-3-44010298-5.


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Aktion Gehörschutz für Mitglieder der Vorarlberger Jägerschaft Partner: WISA, Vertreiber hochwertiger Geräte für Gehörschutz und PFANNER, Spezialist für Schutz- und Arbeitskleidung für Forst, Jagd und Freizeit.

Mitglieder der Vorarlberger Jägerschaft können in einem begrenzten Zeitraum bei Pfanner ein vergünstigtes hochwertiges Gerät erwerben. Mit weichem Silikon wird von speziell geschulten Fachkräften ein Abdruck des äußeren Gehörgangs gemacht. Daraus wird später die sogenannte Otoplastik erzeugt. Der Vorgang der Anpassung dauert nur wenige Minuten und ist völlig schmerzfrei. Das fertige Gerät können Sie nach zirka 14 Tagen abholen.

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kommt erstmals ohne externen Verstärker mit dem unvermeidbaren Kabelsalt aus. Vor allem anspruchsvolle Schützen mit vielen Schüssen (z.B. Tontauben), Jäger welche bei Stöber- und Drückjagden das nahende Wild hören wollen, aber vor allem schon Hörgeschädigte, sind mit dieser Technologie optimal versorgt. Aktionszeitraum: Freitag 18. Jänner bis Dienstag 30. April 2013 Eröffnungsangebot: An den beiden ersten Tagen, Freitag 18.1. und Samstag

19.1.2013, erhalten Sie von der Fa. Pfanner ein Paar Pfanner Socken. Dieses Angebot gilt auch für jene Jagdschutzorgane, die sich für die Förderaktion bei der Vorarlberger Jägerschaft angemeldet haben.

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Luchs auf der Gampalpe

DI Hubert Schatz In der Hirschbrunft 2012 konnte im Revier von BJM Lothar Tomaselli ein Luchs von zwei Jägern mehrere Minuten lang beobachtet und auch fotografiert werden. Mit diesen Bildern liegt der erste offiziell bestätigte Nachweis eines Luchses in Vorarlberg vor. Seit mehr als 15 Jahren wird aus verschiedenen Landesteilen in unregelmäßigen Abständen über die Sichtung eines Luchses oder dessen Spuren und/oder Rissen berichtet. Viele dieser Meldungen erwiesen sich als falsch, bei manchen konnte tatsächlich von einem Luchs ausgegangen werden, ein letztendlich hundertprozentiger Beweis fehlte aber bislang. Die nun vorliegenden Fotos vom Luchs auf der Alpe Gamp belegen eindeutig die Anwesenheit von Pinselohr im Lande. Die interessanten Beobachtungen der Jäger über das Verhalten des Schalenwildes während des Luchsaufenthaltes auf Gamp motivieren zur genaueren Betrachtung des Beutespek-

trums sowie der Jagdweise des Luchses. Nachdem es uns diesbezüglich an eigenen Erfahrungen fehlt, werden im Folgenden primär die Ausführungen der Schweizer Luchsspezialisten Urs und Christine Breitenmoser aus dem Buch „Der Luchs – Ein Großraubtier in der Kulturlandschaft“ zitiert.

Überraschungsangreifer mit scharfen Augen und feinem Gehör Der Luchs ist weder ein Ansitz- noch ein Gesellschaftsjäger – der Luchs ist ein Pirschjäger. Durch Anschleichen und Lauern nähert er sich seinem Beutetier und erlegt es mit einem kurzen Überraschungsangriff. Der Angriff erfolgt nicht wie oft geglaubt vom Baum, sondern ausschließlich vom Boden aus, wobei die Angriffsdistanz durchschnittlich nur 6 m beträgt. Ist es ihm nicht möglich, das Beutetier mit seinen starken Pfoten und messerscharfen Krallen zu fassen, um es danach mit einem perfekten Kehl- oder Nackenbiss zu töten, so gibt er die Verfolgung

bereits nach wenigen Metern auf. Die kurzen Kiefer ermöglichen dem Räuber eine enorme Bisskraft. Die Eckzähne bohren sich wie Nadeln in die Luftröhre, sodass am Opfer oft nicht mehr als die vier Einstiche am Träger und eine gequetschte Luftröhre zu sehen sind. Der Luchs verlässt sich bei der Jagd auf seine scharfen Augen und sein feines Gehör, hingegen spielt der Geruchsinn beim Aufspüren der Beute keine Rolle.

Erhöhte Aufmerksamkeit der Beutetiere Dass der Luchs kein Hetzjäger ist, wissen auch seine Beutetiere. Aus diesem Grund reagieren sie nicht mit panischer Flucht wenn sie ihn bemerken, sondern mit erhöhter Aufmerksamkeit und Warnen, z.B. durch minutenlanges Schrecken der Rehe. Untersuchungen haben gezeigt, dass der Luchs vor allem während der späten Dämmerungsstunden und in der ersten Nachthälfte auf die Jagd geht, also dann, wenn auch die Beutetiere aktiv und mit der Nahrungsaufnahme beschäftigt sind. So verwun-

dert es auch nicht, dass die meisten Schalenwildrisse nur 50 bis 100 m vom Waldrand entfernt festgestellt werden. Nachdem Luchse Einzelgänger sind, jagen sie nicht kooperativ, sondern alleine. Durch den Überraschungsangriff kann selbst ein starkes Tier, wie etwa ein ausgewachsener Gams gerissen werden. Die Beute wird direkt am Rissort, bei größeren Opfern jedoch nicht auf einmal, verzehrt. Es kann zwar vorkommen, dass der Luchs ein größeres Tier, welches er auf einer Freifläche gerissen hat, zum Waldrand zerrt, hingegen werden keine Teile mitgenommen, nicht einmal zum Wurfplatz.

„Ordnung“ am Rissplatz Das Charakteristikum eines Luchsrisses besteht darin, dass zuerst die hintere Keule, in seltenen Fällen auch zuerst das Schulterblatt gefressen wird. Er nutzt das gesamte Muskelfleisch und die inneren Organe wie Herz, Leber, Niere, nicht jedoch den Verdauungstrakt. Dieser liegt meistens unversehrt am Rissplatz.


Jänner / Februar 2013 Der typische Luchsriss macht einen sehr ordentlichen Eindruck. Das Skelett bleibt zusammen, das Haupt wird nicht abgetrennt. Knochen und Haut sind sauber geputzt, wozu ihm die unzähligen kleinen Widerhaken auf der Zunge verhelfen, mit denen er das Fleisch feinsäuberlich von den Knochen raspelt. Handelt es sich um ein Beutetier in Schalenwildgröße, so wird im Zuge der „Aufarbeitung“ das Fell nach vorne umgestülpt. An größeren Beutetieren verköstigt sich der Luchs mehrmals, z.B. an einem ausgewachsen Gams bis zu sieben Nächte. Meistens kehrt er mit Einbruch der Dunkelheit an den Riss zurück. Wenn der Luchs den Riss verlässt, deckt er ihn häufig mit Laub, Gras oder Schnee zu.

Intervalljäger in höchster Vollendung Der Luchs ist ein ausgeprägter Intervalljäger, der nach erfolgreicher Jagd das Gebiet wieder verlässt. Die Pirschjagd setzt eine gute Kenntnis über die Verteilung, den Aufenthalt

Wildbiologie und die Gewohnheiten der Beutetiere im Revier voraus. Meistens ist der Luchs bereits in der ersten Nacht nach Wechsel seines Revierortes erfolgreich, bevor das Schalenwild mit erhöhter Wachsamkeit und Ausweichstrategien reagieren kann. Anhand von besenderten Luchsen konnte festgestellt werden, dass er in der Regel nach jedem Riss in einen anderen Revierteil wechselt. Bei männlichen Tieren kann dieser bis zu 40 km weit vom letzten Rissort entfernt sein. Bei führenden Luchsinnen ist der Abstand zwischen den Rissorten jedoch wesentlich kleiner. So erbeutete ein besendertes führendes Weibchen in der Schweiz innerhalb von elf Wochen zwölf Rehe und vier Füchse auf einer Fläche von 1.600 ha. Die mittlere Distanz aufeinanderfolgender Risse betrug weniger als 2 km, die nächsten lagen nur 570 m, die weitesten 4,2 km auseinander.

Beutespektrum und Nahrungsmenge Das ideale Beutetier für den Luchs stellt das Reh dar,

wenngleich sein Speisezettel je nach Herkunftsgebiet von der Maus bis zum Elch reichen kann, jedoch ist er ein reiner Fleischfresser. In Mitteleuropa zählen die Schalenwildarten zu seinen bevorzugten Beutetieren. Untersuchungen aus der Schweiz mit mehr als 1.400 Rissnachweisen belegen, dass das Reh mit zirka 60%, gefolgt vom Gams mit 25% die beliebtesten Opfer des Luchses sind. Schafe waren mit 6%, Fuchs und Hasen mit je 4% vertreten. Eine völlig zu vernachlässigende Zahl erreichten die Raufußhühner mit weniger als 0,1%. Das Rotwild kann vor allem in Gebieten, wo der Gams fehlt, diesen anteilsmäßig kompensieren. Außerdem kann sich der Anteil der Beutetiere je nach Jahreszeit stark verändern.

60 Rehe im Jahr Ebenso verändert sich der Nahrungsbedarf des Luchses im Laufe des Jahres. Dieser ist mit Ausnahme von säugenden Luchsinnen im Herbst und Winter am größten. Der

11 durchschnittliche Nahrungsbedarf des Luchses wird auf 1 bis 1,4 kg Fleisch pro Tag geschätzt. Nachdem er von größeren Beutetieren nicht alles verzehrt, kann von einem Nahrungsjahresbedarf bzw. einer Rissanzahl von zirka 60 Rehen pro Luchs ausgegangen werden.

Spannende Zukunft Seit der ersten direkten Beobachtung des Luchses während der vergangenen Hirschbrunft in der EJ Gampalpe konnte seine Anwesenheit Mitte November durch frische Fährten im Schnee abermals auf Gamp bestätigt werden, was wohl darauf hinweist, dass dieses Revier im Streifgebiet dieses Tieres, liegt. Im Vergleich zu den Untersuchungsgebieten in der Schweiz überwintert auf Gamp sowie in den angrenzenden Vorarlberger Revieren ein Großteil des Rot- und Rehwildes an gut versorgten Fütterungen. Diese könnten den Opportunismus im Luchs wecken und seine

Fakten

Fortpflanzung: Ranzzeit: Februar – März Geburt der Jungen: Mai – Juni Wurfgröße: 1 - 4, meist 2 - 3 Jungen folgen der Mutter rund 10 Monate lang Reviergröße in den Alpen: Kuder: zirka 20.000 ha Katze: zirka 12.000 ha

Fotos: Monika Dönz-Breuß

Körpermaße: Gewicht Kuder: 18 – 28 kg Gewicht Katze: 15 – 22 kg Größe: 60 – 75 cm Schulterhöhe 80 – 130 cm Länge zirka 20 cm kurzer Stummelschwanz


Wildbiologie

12 Beutezüge räumlich einengen bzw. auf die Fütterungseinstandsgebiete konzentrieren. Spannend wird in diesem Zusammenhang vor allem die Frage, ob er damit auch sein Beuteverhalten ändert, indem er sich beispielsweise öfter Frischfleisch holt, weil er es sich leisten kann, mit seiner Beute „verschwenderischer“ umzugehen als unter natürlichen Bedingungen. Zu hoffen bleibt nur, dass wir in solchen Fällen nicht den Luchs, sondern unser Wildbewirtschaftungsmanagement und damit auch unsere allgemeine Einstellung zur potentiellen Lebensraumnutzung des Wildes bzw. unsere recht geringe Tole-

ranz gegenüber den wildlebenden Tieren hinterfragen. Das gegenwärtig praktizierte Schalenwildmanagement ist u.a. stark vom Ziel der Wildschadensverhinderung geprägt. Diese Vorgabe ist wiederum sehr häufig der Grund für die teilweise sehr künstlich konstruierte Schalenwildbewirtschaftung unter Einsatz von Fütterungen, Wintergattern und Freihaltungen. Genau diese Instrumente können sich bei der Wiederkehr der großen Beutegreifer Luchs und Wolf aber als ein massives Pro­blem für die Integration dieser Tiere in unserer Kulturlandschaft herausstellen, denn Raubtiere sind Opportunisten, die dort ihre Beute holen, wo es am leichtesten geht.

Abschließend sei auch noch bemerkt, dass der Luchs unbestritten eine wichtige Bedeutung in unseren Wildlebensräumen und somit auch im Wald-Wildgefüge hätte. Dass er aber die Schalenwildbestände in unserer unwahrscheinlich tragfähigen Kulturlandschaft so zu regulieren vermag, dass sich der Wald nach den Wunschvorstellungen mancher Waldfreunde, nämlich flächendeckend mit allen standortstypischen Baumarten in allen Höhenlagen problemlos verjüngt, wird sich leider nicht erfüllen. Sollte irgendwo ein verdächtiger Riss festgestellt werden, so wird dringend empfohlen, diesen unberührt zu lassen, ihn jedoch mit Hilfe einer

Vorarlberger Jagd Wildkamera zu überwachen, denn die Wahrscheinlichkeit, dass der Luchs zu seiner Beute zurückkehrt, ist sehr groß. Verwendete Literatur: „Der Luchs. Ein Großraubtier in der Kulturlandschaft“, Urs Breitenmoser, Christine Breitenmoser-Würsten, Salmverlag, Bern 2008. „Die Rückkehr der Raubtiere. Eine gesellschaftliche Herausforderung“ – Ein Handbuch zu den aktuellen und allgemeinen Problemen. Paolo Molinari, Monika Pfeifer, Anja Jobin-Molinari, Thomas Huber, 2012. „Bär Luchs Wolf. Verfolgt Ausgerottet Zurückgekehrt“ Roland Kalb, Leopold Stocker Verlag, Graz-Stuttgart, 2007.

Interview mit den Jagdaufsehern HM Martin Scherrer und Thomas Müller HM Martin Scherrer: Ich hatte bereits vor ein paar Jahren die Vermutung, dass ein Luchs im Revier sein könnte, nachdem sich das Wild seltsam benahm. Interessanterweise war es im selben Revierteil, wo heuer der Luchs von Thomas beobachtet wurde. In den Folgejahren verringerte sich unser Rehwildbestand ohne jagdliches Zutun unerklärlich stark. Heuer fiel mir auf, dass im Kerneinstandsgebiet des Rotwildes bereits im Sommer auffallend wenig Wild zu sehen war. Dieses hat sich aber normal verhalten. Zur Hirschbrunft stellte ich ein unvertrautes Verhalten beim Rotwild fest. Bei bestem Wind und ohne jede erkennbare Gefahr schreckte und flüchtete Rotwild. Komischerweise ist seit Ende Oktober im besten Gamseinstandsgebiet kaum noch ein Gams zu sehen. Ansonsten halten sich hier um diese Zeit zwischen 50 und 70 Stück auf. Ob das mit dem Luchs zu tun hat, weiß ich nicht,

aber Mitte November stellte ich in diesem Revierteil im Zuge eines Pirschganges mit Lothar eine frische Luchsfährte im Schnee fest. Risse haben wir bisher aber keine gefunden. Die geschilderten Änderungen in der Wildverteilung entsprechen jedenfalls nicht unserer üblichen Einstandssituation. Thomas Müller: Ich bin am Abend des 3. Oktober mit einem Jagdgast in einem vielversprechenden Bodensitz angesessen. Wind und Wetter waren bestens. Kaum hatten wir es uns im Sitz eingerichtet, kam ein

etwa 7-8-jähriger Kronenzwölfer im Troll mit weit heraushängendem Lecker aus dem Wald und flüchtete komischerweise bergwärts durch felsdurchsetztes Latschengebiet. Mir fiel auf, dass er immer wieder zurücksicherte. Kurze Zeit darauf fing im selben Wald, von wo der erste Hirsch kam, ein anderer Hirsch an ununterbrochen, also mindestens 30 mal, zu schrecken und dann dauerte es nicht lange, bis der Luchs vor uns auftauchte und sich direkt vor uns auf einer Entfernung von 75 m hinsetzte. Dort konnten wir ihn 5 bis 7 Minuten lang,

HM Martin Scherrer und Thomas Müller.

sogar mit dem Spektiv beobachten. Leider herrschten um 18 Uhr 45 zum fotografieren schon etwas schlechte Lichtverhältnisse, aber mit dem Glas war er bestens zu sehen. Der Luchs war vorne an der Brust hell und auf seinem rotbraunen Rücken waren große verwaschene Flecken zu sehen. Ich konnte den Backenbart gut erkennen. Ab und zu hat er eine Brannte gehoben, um sie leicht zu schütteln. Er trug mit Sicherheit keinen Sender. Mir kam er zwar hochläufig, aber eher schlank vor. Trotz vorsichtigster Bewegungen hat er uns dann doch bemerkt und ist in typisch katzenartiger Haltung, seinen Stummelschwanz zwischen den Hinterbeinen klemmend verschwunden.



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Vorarlberger Jagd

Foto: Walter Niederer

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Der Biber in Vorarlberg Mag. Walter Niederer Naturschutzverein Rheindelta

Gründe für die Ausrottung

Der Biber ist kein „Neuzugezogener“ in Vorarlberg, er ist ein Rückkehrer! Wenn auch die historischen Daten sehr spärlich sind, so war der Biber bis ins 16. Jahrhundert bei uns eine weit verbreitete Art, nicht nur in Vorarlberg sondern in ganz Europa (mit Ausnahme von Irland und Island). Ab dem 17. Jahrhundert gingen die Bestände des Bibers überlall dramatisch zurück. Besonders dabei ist, dass die fast europaweite Ausrottung nicht auf die Zerstörung seines Lebensraumes zurückzuführen war (die bei den meisten heute bedrohten Tierarten), sondern auf die intensive Bejagung.

Die intensive Bejagung hatte mehrere Gründe. Einerseits war das Fell des Bibers sehr begehrt, sei es zur Erzeugung von Mäntel oder zur Herstellung von Hüten; so wurden auch in der Walser Tracht Biberhaare für die Trachtenkappen verwendet. Andererseits war auch das Bibergeil – ein Duftstoff mit dem der Biber auch sein Revier markiert – als Wunderheilmittel eingesetzt.

Die Rückkehr des Bibers nach Vorarlberg Mit der aufkommenden Naturschutzbewegung wurden in den 50iger und 60iger Jahren des letzten Jahrhunderts Wiederansiedlungsprojekte in Mitteleuropa für den Biber gestartet. So auch im benachbarten Romanshorn im Jahre 1968; dieses Projekt blieb aber

erfolglos. Trotzdem entwickelte sich in der Schweiz durch zusätzliche Freilassungen von norwegischen Bibern eine beträchtliche Biberpopulation. Die Situation im benachbarten Kanton Thurgau wurde 2006 von Müller & Geisser in: „Der Rhein – Lebensader einer Region“ zusammengefasst. Sie berichten für das Jahr 2005 von rund 200 Revieren und über 550 Einzeltieren im Kanton. Auch von Bayern aus breitete sich der Biber wieder Richtung Westen aus. So war es nur eine Frage der Zeit, wann bei uns der Biber wieder heimisch werden würde. Im Jahr 2006 konnten nach über 350 Jahren wieder eindeutige Biberspuren in Vorarlberg am Alten Rhein in Gaißau entdeckt werden. Bald darauf

Foto: Polizeiposten Au

Foto: Christian Ammann

Auch als Nahrung war er sehr begehrt. Aufgrund seines beschuppten Schwanzes wurde der Biber als Fisch erklärt, darum konnte das Fleisch auch während der Fastenzeit gegessen werden.

Der dramatische Bestandsrückgang durch die Bejagung führte dazu, dass der Biber schließlich Mitte des 17. Jahrhunderts gänzlich aus Vorarlberg verschwand (Die Tierwelt Vorarlbergs; Janetschek 1961). Im benachbarten Bayern hielt sich eine Population noch bis ins 19. Jahrhundert; dann verschwand aber der Biber zur Gänze aus Mitteleuropa.

Seit Jahren ist der Biber auch in Meiningen heimisch.

Der Biber erobert den Bregenzer Wald, hier in der Galerie in Au.


wurden auch erste Sichtungen gemeldet. „Unser“ Biber stammt wahrscheinlich aus dem nahe gelegenen Thurgau; auch ein Überqueren des Bodensees – dort waren bereits Biber im Radolfzeller Achried und auch bei Konstanz bekannt, wäre möglich.

Verbreitung in Vorarlberg Nachdem im Jahr 2006 Spuren nur am Alten Rhein zwischen Höchst und Gaißau gefunden werden konnten, waren in den folgenden Jahren immer neue Spuren am Bodensee entlang Richtung Westen zu beobachten. Von der Fußacher Bucht, über die Mündung des Neuen Rheins und der Dornbirner Ache bis zur Bregenzer Achmündung häuften sich die Meldungen. Diese wurden zuletzt von Agnes Steininger in ihrem Biberbericht, der auf der Homepage des Naturschutzvereins Rheindelta (www. rheindelta.org) abrufbar ist, detailliert dargestellt. Im Moment konzentriert sich der Biberbestand in Vorarlberg noch rund um den Bodensee und seine Zuflüsse. Am Alten Rhein im Bereich Eselschwanz, ist das am längsten besetzte und erste BiberRevier in Vorarlberg. Schon 2007 konnten hier Jungtiere nachgewiesen werden. Ein Revier mit Jungtieren befindet sich im Gaißauer Gemeindehafen Wetterwinkel in unmittelbarer Nähe zu Bootsanlegeplätzen. Dies ist sicher auch der beste Ort, an dem man den Biber bei uns bei genügender Rücksichtnahme beobachten kann, ohne ihn zu stören. In der Fußacher Bucht befindet sich direkt im FKK Gelände ein Bau zwar auf einer kleinen Insel, die von den Badegästen nicht betreten werden darf, jedoch direkt im Badegewässer. Nacktbader und Biber scheinen sich hier nicht gegenseitig zu stören! Ein weiteres Famili-

Wildbiologie enrevier ist weiter nördlich im Bereich der Rheinmündung. Auch auf der rechten Rheinseite in Hard werden immer wieder Spuren gemeldet. Der Mündungsbereich der Bregenzer Ache, mit abwechslungsreichen Auwäldern eignet sich hervorragend als Lebensraum für den Biber. Immer wieder gibt es großflächige Fällungen, was auf ein Familienrevier schließen lässt. Aber der Biber machte sich auch auf den Weg nach Süden. Seit Jahren wird er in Meiningen gesichtet und auch die Rückkehr des Bibers in das Fürstentum Liechtenstein erfolgte wohl über Vorarlberg. Spuren aus dem Vorarlberger Hinterland sind bisher spärlich, spektakulär ist sicher die Sichtung des Bibers in Au im Bregenzer Wald im Jahr 2012. Spannend ist die weitere Ausbreitung des Bibers, da viele Gewässer eigentlich nicht für einen weiteren Aufstieg geeignet scheinen. Wo als nächstes Biberspuren gesichtet werden, ist schwer zu sagen; da die Aktivität des Bibers am Liechtensteiner Kanal

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momentan hoch ist, wäre es z.B. möglich, dass im Bereich Bangs-Matschels Tiere zuwandern könnten.

er als Anhang I Art der FaunaFlora-Habitat-Richtlinie (kurz FFH-Richtlinie) angeführt. Auch nach der Naturschutzverordnung des Landes ist es verboten, ihn absichtlich zu beunruhigen, absichtlich zu verfolgen, absichtlich zu fangen und absichtlich zu töten.

Kleine Biberbiologie Der Biber kann bis zu 1,4 m lang, 35 kg schwer und bis zu 20 Jahre alt werden. Mit seinem spindelförmigen Körper, einem breiten, abgeplatteten Schwanz (Kelle) und den Schwimmhäuten ist er perfekt an das Leben im Wasser angepasst. Die Kelle dient als Steuer beim Abtauchen sowie zur Temperaturregulation und als Fettdepot. Beim Tauchen werden Nase und Ohren verschlossen, so können Biber bis zu 20 Minuten tauchen. Biber sind reviertreu und nacht- und dämmerungsaktiv. Der Biber ist Vegetarier, also ein reiner Pflanzenfresser.

Der Schutz bezieht sich nicht nur auf die Tiere an sich, sondern erstreckt sich auch auf den Lebensraum, insbesondere auf seine Bauten als Fortpflanzungs- und Ruhestätten. Auch der Handel mit ihm (sowohl lebende als auch tote Tiere) ist verboten. Der Biber ist nicht in der Jagdverordnung des Landes Vorarlbergs angeführt.

Lebensraumpotenzial und mögliche Probleme in Vorarlberg Das Lebensraumpotenzial für den Biber ist in Vorarlberg durchaus gegeben, aufgrund der dichten Besiedlung des Landes kann und wird es aber zu Konflikten kommen. Die bisherigen Standorte am See und den Mündungen der großen Flüsse sind hier sicher am unproblematischsten. Da diese Biberreviere aber bald voll sein werden und die Jungtiere nach eineinhalb Jahren „vertrieben“ werden, kann es durch die Baufertigkeit und den Erkundungstrieb des Bibers zu Interessenskonflikten mit dem Hochwasserschutz, der Freizeitnutzung oder der Landwirtschaft kommen. Um Konflikte zu verhindern bzw. zu minimieren, schlage ich vor, analog zu den anderen Bundesländern einen Biberbeauftragten zu installieren.

Der Biber ist geschützt! Der Biber steht in Vorarlberg nach europäischem Recht, nach dem Vorarlberger Naturschutzgesetz und der Vorarlberger Naturschutzverordnung unter Schutz. Nach europäischem Recht ist

Foto: Walter Niederer

Jänner / Februar 2013

Der Biber als Freund der Fischer: Viele der letzten Bäume auf der ehemaligen Kormorankolonie wurden vom Biber gefällt.

Um auch die weitere Entwicklung gut abschätzen zu können, sind wir auf Meldungen angewiesen. Spuren sind hier viel sicherer als Sichtmeldungen, da oft Bisamratte oder Nutria als vermeintliche Biber gemeldet werden. Bitte schicken Sie Meldungen einfach mittels E-Mail an office@rheindelta.org.


Jagd

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Vorarlberger Jagd

Im Rahmen der zweijährigen Ausbildungszeit zum Jagdschutzorgan an der Vorarlberger Jägerschule muss jeder Ausbildungsjäger eine Recherchearbeit zu einem vorgegebenen Thema erarbeiten und präsentieren. Im Folgenden wird Ihnen die Recherchearbeit von Ekkehard Nachbaur, Jagdschutzprüfung 2012, vorgestellt.

Aufgabenstellung: Schildern Sie die Situation des Gamswildes in Ihrem Lehrrevier, in dem es ja eine intakte Gamswildpopulation gibt. Sprechen Sie über Sommereinstand, Altersaufbau, touristische Einflüsse. Ekkehard Nachbaur Das Lehrrevier Genossenschaftsjagd Bartholomäberg zählt zur Wildregion 2.1. Forstwirtschaft (waldbauliche Maßnahmen) und Siedlungsschutz: Wildbachverbauungsprojekt Hochwald Lutt Pionierbestockung, Aufforstung und Verbrachung Wohnraum und Siedlungsschutzprojekt: Hochwald Lutt Im Bereich der Talsohle: Buchen- und Auwald bis hin zu Laubmischwald Im mittleren Bereich auf Höhe Kirche: Buchen-, Tannen- und Fichtenwald Im oberen Bereich Wannakopf, Itonskopf: Latschen

Gamswild allgemein In Vorarlberg hat das Gamswild in den vergangenen

Jahren beim Forst einen sehr zwielichtigen Stand eingenommen. Es wird oftmals von Schadwild oder Waldgams gesprochen. Das Gamswild ist in allen Höhenlagen in Vorarlberg heimisch und nimmt den Lebensraum ein, der ihren Bedürfnissen Genüge tut. Aufgrund laufender Lebensraumverknappung durch touristische Infrastrukturprojekte, Siedlungsschutzprojekte und andere wirtschaftliche Zwänge ist eine sinnvolle Bejagung unumgänglich. Das Ziel der nächsten Jahre muss sein, einen naturverträglichen Gamswildbestand in Vorarlberg zu erhalten. Neben unserer Landschaft ist auch unsere Tierwelt eine „Unique Selling Proposition“ für unsere Tourismuswirtschaft. Wel-

cher Gast freut sich nicht über den Anblick eines Gamswildrudels beim Wandern in den Bergen!

und störungsfreien Gebieten im Lebensraum ab.

Sozialverhalten und Sozialstruktur

Die natürliche Altersgrenze im Alpenraum liegt bei 20 Jahren (Geißen). Böcke werden selten deutlich älter als elf Jahre. Im Gegensatz dazu werden in der GJ Bartholomäberg Böcke um die 14 Jahre erlegt.

Der grösste Teil der Verwandtschaft beim Gamswild lebt in hochsozialen Gruppen. Die Ursache liegt in der Ernährungsweise des Gamswilds. Die soziale Struktur ist über das Jahr hinweg einem Wandel unterworfen. Groß gemischte Gruppen wechseln mit getrennten Bock- und Geißenrudeln ab. Außer der Bindung zwischen Mutter und Kitz gibt es keine persönliche Beziehung. Die Größe des Rudels hängt von der Populationsdichte, der verfügbaren Nahrung, dem Angebot an offenen Einständen

Lebenserwartung

Gamswildkolonien – Lebensraum und Einstandswahl Drei Faktoren sind für die Einstandswahl entscheidend: a) Konstante Umweltfaktoren, wie Topographie, Geologie und Klima. b) Variable Umweltfaktoren, wie Wetter und Schnee (unbelebte Faktoren) und

Reviergröße und -struktur der Genossenschaftsjagd Bartholomäberg Gesamtfläche:

2.335 ha (31% Kernzone, 69 % Randzone und davon 8,5 % Schalenwild Freihaltung)

Rotwildkernzone 730 ha Randzone 1605 ha Schalenwild Freihaltungen: Schrinawald 69 ha Hochwald Lutt 129 ha Rotwildfütterungen: 2 Rehwildfütterung: 3 (davon zwei kombiniert mit Rotwildfütterung) GJ Bartholomäberg, GJ St. Anton, EJ Latons und EJ Stein


Jagd

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Nahrung, Feinde, Konkurrenten und Störungen (belebte Faktoren). c) Interne Faktoren, wie innerartliche Konkurrenz, Geschlechterverhältnis, körperlicher Zustand und Genetik.

Sommer- und Wintereinstandsgebiete In der GJ Bartholomäberg, die direkt an die EJ Latons und EJ Stein angrenzt, gibt es im Wesentlichen zwei „Kolonien“ von Gamswild. Die erste (Gamswildkolonie I) und größte ist im Bereich EJ Latons, Verblei, Glette, Wannakopf, Montaneu und Valleu und die zweite (Gamswildkolonie II) ist im östlichen Bereich EJ Stein, Itonskopf, Schwarzhorn, Alpilakopf, Küngs Maisäss, Oberewies und Unterewies. Der Sommereinstand liegt westlich des Wannakopf und geht sowohl in nördliche (EJ Latons) und südliche Richtung (Verblei, Glette, Valleu, Itonskopf, Alpilakopf und Schwarzhorn). Je nach Temperatur und Wetter hält sich das Gamswild in unterschiedlichen Höhenlagen auf. Im Winter zieht das Gamswild von der EJ Latons in die südlichen, rasch von Schnee befreiten Lagen (Verblei bis ins Valleu). Der größte Flächenanteil des Gemeindegebiets und nahezu 100% der GJ Bartholomäberg hat eine südliche Exposition und bietet daher ein attraktives Einstandsgebiet, welches durch die steilen Hanglagen im Westen zudem rasch Schneefreiheit garantiert. Gamswildbestand GJ Bartholomäberg, GJ St. Anton, EJ Latons und Stein Als Faustregel für gesunden Gamsbestand gilt: Böcke und Geißen der Mittel- und Ernteklasse sollen über die Hälfte des Gesamtbestandes betragen! Der Gesamtbestand

Gamswildkolonie Sommereinstand GJ Bartholomäberg und Nachbarreviere

Besonnung Bartholomäberg im Monat Februar

über alle vier in sich zusammenhängenden Jagdgebiete ist in 2011/2012 zirka 279 Stück Gamswild, bei einem Geschlechterverhältnis von Böcken zu Geißen von 1:1,5 (40% Böcke und 60% Geißen) und einem geschätzten jährlichen Zuwachs von 15% (siehe Grafik Seite 18).

Nahrungsangebot Sommer/Winter Das Gamswild lebt im Bereich der montanen und

subalpinen Weiden, alpine Rasen, Felsen, Geröllhalden, Zwergstrauchfluren und Gebirgswälder Die Gams hat einen intermediären Ernährungstyp. Bei den intermediären Arten spricht man auch von Opportunisten (Anpassung der Äsung nach dem aktuell zur Verfügung stehenden Nahrungsangebot). Insgesamt kann Gamswild mehr als 300 Pflanzenarten aufnehmen und verdauen. Eine typische

Gamsnahrung gibt es genauso wenig, wie ein typisches Gamshabitat. Je nach Jahreszeit werden etwa vier verschiedene Speisepläne zusammengestellt. • Winternahrung: Dezember bis Mitte März; Äsung ist in diesen Monaten rar (verdauliche Teile von Bäumen und Sträuchern, wie auch Süss- und Sauergräser). Das Verdauungssystem passt sich an (hoher Faseranteil – schwer verdaulich und von grober Struktur).


Jagd

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Gamswildbestand 2011 nach Geschlechter und Klassen in Anzahl Stück GJ Bartholomäberg, GJ St. Anton, EJ Latons und EJ Stein (Quelle: Bartle Muxel)

Foto: Alfred Werle

• Frühjahrsnahrung: Mitte März bis Juni; Das Nahrungsspektrum stellt sich nun weitgehend auf Süßgräser um (frische hochverdauliche Pflanzen). • Sommernahrung: Juli bis September; Das Gamswild beschränkt sich auf bestverdauliche und zarteste Pflanzen, wie Knospen und Kräuter (keine Sträucher und Bäume in dieser Zeit). • Herbstnahrung: Oktober und November; es werden wieder Süßgräser geäst. Das Gamswild stellt sich bereits wieder auf die Wintermonate ein.

Äsungsverhalten im Tagesverlauf Die Äsungsperioden des Gamswilds schwanken je nach Jahreszeiten und Nahrungsangebot.

Gamswildbestand Wechselwirkung Tourismusentwicklung Einfluss der Bejagung auf die Bestandsentwicklung Jede Art der Bejagung hat andere Auswirkungen auf den Gamsbestand. Bei der Bejagung von starken Trophäenträgern weichen die Eingriffe stark von der natürlichen Be-

jagung durch Raubwild ab. Das Beispiel Bartholomäberg zeigt, dass die Bejagung von Gamswild in den hohen Lagen den Bestand auf gleichem Niveau halten kann. Der Abschussplan zeigt in der GJ Bartholomäberg klar die Bejagung der Klasse III und vereinzelt der Klasse I die Klasse II wird geschont bis auf den Bereich Freihaltung Hochwald Lutt. Damit sollte sich der Bestand in der GJ Bartholomäberg, abgesehen von der Freihaltung Hochwald Lutt, gesund entwickeln. Einfluss der Lebensraumreduktion auf die Bestandsentwicklung Durch den hohen Lebensstandards und die Änderung der Anforderungen am Arbeitsplatz (früher körperliche Arbeite – heute vermehrt geistige Arbeit) ist der Trend zur Freizeitgesellschaft ein wesentlicher Faktor bei der Bejagung geworden. Damit verbunden ist unweigerlich eine starke Beunruhigung in den angestammten Lebensräumen. Die fehlende Toleranzbereitschaft des Menschen und die immer mehr in den Vordergrund tretende wirtschaftliche Betrachtung der Landschaftsnutzung sind

Vorarlberger Jagd die Treiber für die Reduktion des Lebensraums. Gegenüberstellung Bejagungsfaktoren, Lebensraumreduktion, Tourismus, Kulturlandschaftsentwicklung a) Bejagungsfaktoren: Falsche Bejagung, oftmals getrieben durch einen fehlpositionierten Trophäenkult, kann in kürzester Zeit einen Gamswildbestand ruinieren. Hoher Jagddruck wirkt sich ebenso störend auf einen Bestand aus, wie touristische Störungen. In der GJ Bartholomäberg wird frühzeitig mit der Bejagung des Gamswildes begonnen und bis zur Brunftzeit der Abschuss weitgehend getätigt (Verminderung der Zusatzbelastung bei einem frühen Wintereinbruch). b) Lebensraumreduktion: Die Lebensraumreduktion hat mehrere Facetten. Durch Einrichtung von Freihaltungen kommt es zu einer zwangsläufigen Lebensraumreduktion, da das Gamswild oder generell das Schalenwild durch den hohen Jagddruck stark dezimiert oder


Jänner / Februar 2013 vergrämt wird. Dagegen kann sich die Bewirtschaftung durch Nutztiere gut auf das Nahrungsangebot auswirken. Nicht während der drei Monate, in denen die Alpen teilweise intensiv genutzt werden, jedoch im Frühjahr und Herbst durch die nachwachsende Pflanzen, die ohne die Almwirtschaft nicht in dieser Fülle und Vielzahl vorkommen würden. Diese temporäre Lebensraumreduktion hat fördernde Auswirkung. c) Tourismus: Störungen durch Tourismus, auch wenn es sich um sanften Tourismus handelt, wie es in der GJ Bartholomäberg

Jagd der Fall ist, haben unterschiedliche Auswirkungen auf das Gamswild. Grundsätzlich meidet das Gamswild stark frequentierte touristische Gebiete, sofern der Lebensraum ausreichend ist. Zumal wird bei Wanderern, die die größte touristische Gruppe am Bartholomäberg darstellen, von Zeit zu Zeit einen Gewöhnungseffekt beim Gamswild hervorgerufen. Wesentlich problematischer sind neben Paragleitern, die Skitourengänger und Mountainbiker, speziell bei Abfahrten durch Wintereinstandsgebiete oder abseits von markierten Wegen. Diese Freizeitsportler können durch

19 unvernünftige Verhaltensweisen zu erheblichen Störfaktoren mutieren. Dieses oft nicht bewusste Verhalten, speziell in den nahrungsarmen Monaten oder in der Brunftzeit, führt zu nachhaltige Schäden beim Gamsbestand. Durch die Störung wird die Äsungszeit verkürzt und die Einstandswahl negativ beeinflusst.

Fazit Empfehlung von Maßnahmen Die Kontroverse liegt in der wirtschaftlichen Triebfeder des Tourismus und der damit verbundenen Lebensraumverknappung in den Herbst- und Wintermonaten.

Hier kann nur kontinuierliche Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit empfohlen werden und zwar mit dem Ziel die Toleranz und Akzeptanz der Naturnutzer dahingehend zu entwickeln, dass unsere Kulturlandschaft nicht unbegrenzt nutzbar ist. Zukunftsperspektive Gamswild Die Zukunftsperspektive des Gamswildbestandes wird stark von der Zielerreichung im Bezug auf Toleranz und Akzeptanz der Naturnutzer, der peniblen Jagdstrategie der Jäger und der langfristigen Klimaentwicklung abhängen. In weiterer Folge wird auch die Attraktivität der touristischen Regionen und der Jagdreviere davon betroffen sein.

Schutzwaldpreis 2012 – Jagd unverzichtbarer Partner in der Schutzwaldbewirtschaftung Am 23. November 2012 wurde in Nüziders der Schutzwaldpreis 2012 vergeben. Wie in den vergangenen Jahren wurden auch diesmal Projekte gewürdigt, in welchen auch die Jagd einen wesentlichen Anteil an der erfolgreichen Schutzwaldbewirtschaftung hat. Der Schutzwaldpreis ist ein wesentlicher Bestandteil der Vorarlberger Schutzwaldstrategie, weil dadurch die große Bedeutung des Schutzwaldes, aber auch die Leistungen der darin arbeitenden Menschen aus den Bereichen Forst, Jagd Grundeigentum, Wildbach- und Lawinenverbauung sowie Behörde der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Der Schutzwaldpreis 2012 erging an den Stand Montafon für das Projekt Außerbacherwald, welches seit 1987 in Umsetzung ist und einen Ortsteil der Gemeinde Gaschurn vor Steinschlag und Waldlawinen schützt. „Dieses international bekannte Projekt führt besonders deutlich vor Augen, wie wichtig die Zusammenarbeit von Forst und Jagd in der Waldsanierung bzw. Waldbewirtschaftung ist und dass jede Gruppe für sich allein zu schwach wäre, um diese schwierigen Aufgaben im Schutzwald zu meistern“, betonte der zuständige Agrarreferent der Vorarlberger Landesregierung bei der feierlichen Preisübergabe.

rung verdeutlicht, dass der Weg zu ausgeglichenen wald- und wildökologischen Verhältnissen nur mit vereinten Kräften und mit der gebotenen Dringlichkeit zu beschreiten ist. Vorarlberg ist hier schon ein ordentliches Stück vorausgegangen, trotzdem ist die Forcierung des Schulterschlusses zwischen Forst- und Jagdverantwortlichen auch weiterhin eine unverzichtbare Aufgabe.

Einen Anerkennungspreis erhielt die Arbeitsinitiative Integra in Dornbirn, welche mit Schülerinnen und Schülern der Volksschule Mittelfeld Bäume und Sträucher am Fallbach im Haslach gesetzt und so den Kindern die Bedeutung des Schutzwaldes nähergebracht hat. Im Frühjahr 2013 ist ein ähnliches Projekt in Zusammenarbeit mit dem Kindergarten und der Volksschule Kehlegg geplant. Erfreulich ist auch die Auszeichnung von Jagdschutzorgan Siegmund Bitschnau, welcher für seine Tätigkeit als Projektwart in der GJ Bartholomäberg ebenfalls einen Anerkennungspreis erhielt. Zu seinen Aufgaben zählen die intensive Schwerpunktbejagung, die Schaffung einer durchdachten jagdlichen Infrastruktur, die aktive Durch-

führung von Pflanzenschutzmaßnahmen, die konsequente Dokumentation aller forstlichen und jagdlichen Tätigkeiten sowie die enge Zusammenarbeit mit den Projektbetreibern und Grundeigentümern. In Kooperation mit dem revierzuständigen Jagdschutzorgan Alfred Werle ist es ihm gelungen, die Wildschadensentwicklung in den besonders anspruchsvollen Revierteilen Schrina und Hochwald-Lutt auf ein tragbares Maß zu reduzieren. Kooperation steht auch in der sogenannten „Mariazeller Erklärung“ an erster Stelle, welche die obersten Vertreter der österreichischen Forstwirtschaft und der Landesjagdverbände im Sommer 2012 unterzeichnet haben. Diese wichtige Vereinba-

Jagdlich befinden wir uns im Finale der Abschussplanerfüllung bzw. Wildstandsregulierung. Der warme Herbst hat diese Arbeit nicht unbedingt leichter gemacht, wodurch in einzelnen Wildregionen bzw. Bezirken eine Verlängerung der Schusszeiten unumgänglich sein wird. Die Erfüllung der Abschusspläne stellt eine wichtige vertrauensbildende Maßnahme zwischen den Partnern Forst, Jagd, Grundbesitz und Behörde dar, weshalb ein voller Einsatz in der Bewältigung dieser Aufgabe notwendig ist. Zum Jahreswechsel wünscht der Jagdreferent der Vorarlberger Landesregierung mit einem herzlichen Dank an alle Lebensraumpartner für die geleistete Arbeit im Jahr 2012 ein kräftiges Weidmannsheil und alles Gute für 2013. Entgeltliche Einschaltung


Jagdtourismus, eine nachhaltige Form der Jagd? Akad. Jagdwirt Kurt Hofer Wer erinnert sich nicht an die Bilder, die vor einiger Zeit durch die Jagdpresse gingen? Bilder von kapitalen Hirschen die von Kärnten quer durch Europa in ehemalige Ostblockländer gekarrt wurden, um dort als Weltrekordhirsche zu sterben oder der „fast“ Weltrekordrehbock, der schon auf der Fahrt vom ungarischen Stall über die Grenze nach Serbien zu seinem Hinrichtungsplatz im Autoanhänger elendiglich verendete! 1500 Enten an einem Tag, 100 Sauen für die Gruppe pro Tag – alles möglich! Sie wollen einen Löwen mit einer großen Mähne erlegen? Kein Problem schauen Sie ins Internet unter „Löwe in Südafrika“ und Sie können sich ein Exemplar aussuchen – der Preis steht dabei.

Jagd, zumindest innerhalb der europäischen Grenzen, wird in der nahen Zukunft meiner Meinung nach von der Gesellschaft nur mehr akzeptiert werden, wenn sie sich als „nachhaltige und verantwortliche Nutzung der Ressource Wild“ darstellt. Da ich seit über fünfundzwanzig Jahren in der Jagdreisebranche beschäftigt bin, war es für mich naheliegend, für die Abschlussarbeit des Universitätslehrganges „Jagdwirt“ ein Thema im Bereich Jagdtourismus zu wählen. Ich ging der Frage nach, ob Jagdtourismus, eine nachhaltige Form der Jagd sein kann.

Wichtigstes Instrumentarium dafür ist ein Kriterienkatalog, mit dem man Punkt für Punkt einzelne Kriterien bezüglich Nachhaltigkeit untersuchen kann. Grundlage für den von mir entwickelten Kriterienkatalog war das 2006 erschienene Werk „Nachhaltigkeit der Jagd“ (M. Forstner, J. Hackl, F. Heckl, W. Lexer, F. Reimoser). Die darin dargestellten Kriterien, gegliedert in die drei Bereiche der Nachhaltigkeit - Ökologie, Ökonomie und soziokultureller Bereich - wurden von mir für Jagdreisen adaptiert. Statt einer Punktebewertung habe ich mich für eine Ampelbewertung entschieden, um einem Kunden einen raschen Überblick einer bestimmten Jagdreisedestination zu ermöglichen.

Wie kann man aber die Nachhaltigkeit der Jagd, des Jagdtourismus bewerten?

Im nächsten Schritt war festzustellen, was neben der Nachhaltigkeit der Jagd in

Wie lange wird der nichtjagende Teil der Gesellschaft das noch hinnehmen?

der jeweiligen Jagdreisedestination außerdem noch das Gesamtergebnis beeinflusst. Was sind die weiteren Prämissen eines nachhaltigen Jagdtourismus? Zweifelsohne bedarf es eines entsprechend verantwortungsbewussten Jagdreisebüros, das dieses Bewertungsschema anwendet und ausschließlich „geprüfte“ Jagdreisedestinationen vermittelt. Ganz entscheidend aber, sozusagen der Schlüssel für einen nachhaltigen Jagdtourismus, ist der Jäger der die Jagd bucht, der „wissende Jagdgast“ wie ich ihn bezeichne. Ohne ihn ist ein nachhaltiger Jagdtourismus nicht umsetzbar! Unter einem wissenden Jagdgast verstehe ich einen Jagdreisekunden, der eine fundierte jagdliche Ausbildung hat, über die entsprechenden jagdlichen Fertig-


Jagd

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Hier als Beispiel, die Bewertung eines Jagdreviers in Westungarn

Jedes Kriterium wird mit grün (= nachhaltig), gelb (=bedingt nachhaltig) oder rot (=nicht nachhaltig) bewertet. Erreicht in der Gesamtbewertung der rote Anteil über 30%, bzw. gibt es ein Gatter oder werden Wildtiere für die Jagd ausgesetzt, wird das Revier nicht vermittelt.

keiten verfügt, sich Wissen über das gebuchte Jagdgebiet angeeignet hat, die der Jagd entsprechende Jagdausrüstung mitbringt und vor allem über Nachhaltigkeit der Jagd Bescheid weiß und – im Idealfall – vom ver-

mittelnden Jagdreisebüro ein Nachhaltigkeitszertifikat einfordert! Ich habe diesen theoretischen Ansatz der Abschluss­ arbeit dann 2009 in die Praxis umgesetzt, indem ich das

Jagdreisebüro FAIR HUNT gegründet habe. Ein Jagdreisebüro, das ausschließlich Jagdreisen vermittelt, dessen Jagdreisedestinationen bezüglich Nachhaltigkeit überprüft wurden. Ich begann mit meinem unga-

rischen Partner bestimmte Reviere aufzusuchen, um mit den Revierverantwortlichen unseren Kriterienkatalog durchzugehen. Das große Problem war nicht das Verständnis oder die Anerkennung der einzelnen Kriterien, sondern vielmehr die Sorge, dass die Kunden in der Zukunft nur mehr die „kleinen“ Trophäen erlegen würden. Interessanterweise gab es auf Seiten der Jagdgäste die gleiche Sorge mit umgekehrten Vorzeichen. Sie fürchteten nun keine „großen Hirsche“ mehr bejagen zu dürfen. Beides hat sich mittlerweile als unbegründet herausgestellt, denn auch Trophäenjagd ist unter bestimmten Voraussetzungen durchaus vertretbar. FAIR HUNT hat sich in den beiden letzten Jahren gut am Jagdreisebüromarkt etabliert und bietet Jagden in Österreich, Ungarn, Slowakei und Kroatien an. Es gibt nun auch die Überlegung, Kriterienkataloge für andere


Jagd

22 Kontinente wie Asien oder Afrika zu entwickeln. Erste Schritte in diese Richtung wurden bereits in Namibia getätigt. Vor kurzem hat FAIR HUNT die Ausschreibung der Jagd in dem Bezirk Kamenica gewonnen, ein 65.000 ha großes Jagdgebiet in der Kosovarischen Republik. Ein sehr spannendes

Projekt: Hier soll ein nachhaltiger Jagdtourismus aufgebaut werden, der im Wesentlichen nach dem Motto „free but fair“ organsiert werden soll. Mehr darüber wird es in Kürze auf unserer Homepage www.fairhunt.net zu lesen geben. Unser Wunsch wäre, dass sich viele andere Jagdrei-

Vorarlberger Jagd

sebüros ebenfalls dazu entschließen, die Nachhaltigkeit der Jagd in ihren Jagdreisezielen zu überprüfen. Unserer Meinung nach der einzig mögliche Weg für den Jagdtourismus in der Zukunft. Kurt Hofer 2010. Jagdtourismus, eine nachhaltige Form der

Jagd? Zusammenfassung der Abschlussarbeit zum Universitätslehrgang „Jagdwirt/In“. Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft (IWJ), Universität für Bodenkultur Wien. Diese und andere Abschluss­ arbeiten von Absolventen des Lehrgangs finden Sie auf www.jagdwirt.at

Universitätslehrgang Akademischer Jagdwirt / Jagdwirtin Der Universitätslehrgang Jagdwirt / Jagdwirtin der Universität für Bodenkultur Wien stellt ein international einzigartiges berufsbegleitendes Weiterbildungsangebot für zukunftsorientierte Jägerinnen und Jäger dar. Derzeit setzen bereits einhundert Teilnehmer (davon 60 Absolventen) ihr erworbenes Wissen auf Basis der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse aus der

Wildbiologie, des Lebensraum- und Jagdmanagements proaktiv um. Der Universitätslehrgang startet im März 2013 seinen VI. Jahrgang. Ein Lehrgang umfasst 10 Lehreinheiten, die berufsbegleitend an jeweils 3-4 Tagen an Wochenenden, in verschiedenen Wildlebensräumen Österreichs, innerhalb von vier Semestern abgehalten werden.

Es werden nicht mehr als 20 TeilnehmerInnen aufgenommen. Die Gesamtkosten (Ausbildung inkl. Hotelunterkünfte) belaufen sich auf EUR 3.000,– pro Semester. Bewerbungen werden ab sofort bis spätestens 15. Jänner 2013 angenommen. Weitere Informationen:

www.jagdwirt.at

Universitätslehrgang Akademischer Jagdwirt / Akademische Jagdwirtin

Univ.-Prof. DI Dr. DDDr.h.c. Martin H. Gerzabek Rektor der Universität für Bodenkultur Wien Die sich heute schnell verändernden Berufsfelder und die für ein erfolgreiches Berufsleben notwendigen Kenntnisse erfordern die lebenslange Weiterbildung jedes Einzelnen. „Life-longlearning“ ist der Begriff, der die Bemühungen zusammenfasst, im Zuge des Berufslebens konkurrenzfähig

zu bleiben. Zahlreiche Institutionen bieten dazu Lehrgänge, Kurse und ganze Studien an. Die Universitäten sind speziell aufgerufen, ihren Beitrag zu leisten. Die Universität für Bodenkultur Wien tut dies gerne. In ihrer diesbezüglichen Strategie beschränkt sie sich aber auf ihre Kernbereiche und Themenstellungen, die von der Praxis nachgefragt werden. Der Lehrgang „Akademischer Jagdwirt/in“ ist dabei eine exzellentes Beispiel – ein Lehrgang, der mit der Praxis entwickelt wurde und dessen Erfolg für sich spricht. Weitere Weiterbildungsprogramme sind z.B. der ganz neue Lehrgang „Ländliches Liegenschaftsmanagement“, oder „Management und Umwelt“, sowie das MSc-Programm „NanoBioscienes und NanoMedicine“.

Univ.-Prof. Dipl.-Biol. Dr. rer.nat. Klaus Hackländer Vorstand des Instituts für Wildbiologie und Jagdwirtschaft und Lehrgangsleiter Die Bedingungen für die Jagd sind einem steten Wandel unterworfen und erfordern von Jägern eine permanente Weiterentwicklung und Fortbildung. Ergänzend zu den zahlreichen Weiterbildungsangeboten der Landes-

jagdverbände bietet der Universitätslehrgang „Jagdwirt/in“ eine Vertiefung in alle Themenfelder rund um die Jagd. Diese beinhalten auch die diversen Wechselwirkungen mit anderen Naturnutzergruppen und ermöglichen somit eine ganzheitliche Betrachtung des Weidwerks in Hinblick auf Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft. Über einen Zeitraum von zwei Jahren bieten anerkannte Experten aus Wissenschaft und Praxis ein einmaliges Weiterbildungsprogramm für interessierte Jäger, Funktionäre oder Berufsjäger. Der Lehrgang findet in verschiedenen Wildlebensräumen Österreichs statt und beinhaltet Exkursionen und Übungen.


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Waffe & Schuss

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Vorarlberger Jagd

WAFFE & SCHUSS

Die Zeit der Kombinierten. Hubert Schedler

Die Geschichte Irgendwann war die Flinte „die“ Jagdwaffe, dann wurde die Kugel als Einzelgeschoß aus dem glatten Lauf so präzise, dass man auch treffen konnte. „Man“ erkannte, dass es nützlich war, beides (dabei) zu haben. Nicht nur die erweiterten Möglichkeiten im jagdlichen Gebrauch, auch die Sicherheit war ein Argument für einen sofort verfügbaren zweiten Schuss. Das höhere Waffengewicht ließ und lässt sich nicht vermeiden. Da waren also zwei Rohre (Läufe) von gleichem Kaliber, die von der Mündung her geladen wurden. In den einen wurde auf die Schwarzpulverladung ein Dichtmittel und dann Schrot geschüttet und fixiert und im anderen bei Bedarf eine Kugel. So war die „Büchse-undFlinte“-Kombination „erfunden“. Eigentlich handelte es sich um eine „bedarfsorientierte Konstruktion nach gegebenen praktischen Erfordernissen“. Wenn beide Rohre „glatt“ waren, konnte der Jäger mit der Ladung auch bestimmen, ob er eine Doppelflinte, Büchsflinte oder Doppelkugel führte. Mit „Erfindung“ der Patronenmunition wurden Flinten und kombinierte Waffen schon zu Schwarzpulverzeiten fast ausschließlich zu Kipplaufwaffen. Die Verschlüsse und Rohre entsprachen den Anforderungen. Mit Beginn der Ära der rauchschwachen und wesentlich leistungsstärkeren Nitro-

zellulosepulver waren diese, zum Teil kunstvoll gestalteten und wertvollen Waffen antiquiert. Wer es dennoch nicht glauben wollte und z.B. aus einem 16er-Schrotlauf aus Damaststahl eine „moderne“ Schrotpatrone verschoss, hatte den Beweis, im Sinne des Wortes, in-der-Hand. Die Konstruktionen der Bockbüchsflinten und Büchsflinten wurden auf Stahlbasküle, meist in der Universalgröße der 12er-Flinten, aufgebaut. Um diese Gewehre leichter und „führiger“ zu machen, verwendeten verschiedene Hersteller, besonders im Alpenraum, auch 16er Schrotläufe. Somit wurde um einige Gramm weniger an Waffengewicht weniger Leistung in Kauf genommen. Aus dem Jagdprüfungsbehelf: „Die Abgabe eines Flintenschusses bei eingestochenem Büchsenlauf ist verboten, da in diesem Fall beide Schüsse brechen und somit auf die Verriegelungseinrichtungen enorme Kräfte einwirken, welche zum Sprengen des Verschlusses führen können.“ Dieser „Hinweis“ ist allgemein und betrifft alle Kombinierten mit Stecher. Der möglicherweise schnelle Kontakt auf Augenhöhe mit dem Zielfernrohr ist nicht erwähnt. Die Argumente: „Die kleine Kugel und Schrot waren immer schon ideal für Raubwild“. „Da könnte doch ein Marder am Luderplatz auf Schrotdistanz kommen? Für die Kugel ein (zu) kleines, unruhiges Ziel und zudem; was passiert

dem Fell?“ „Und wenn der Fuchs bei diesem Licht doch noch näher kommt, ist Schrot die bessere Lösung!“ Grundsätzlich ist die Patrone, gemeint ist wie immer deren Leistung, der Stärke des Wildes angemessen zu wählen. Das ist bei Schalenwild irgendwie festgeschrieben. Was ist nun richtig bei Fuchs oder gar Dachs im Gewicht eines Rehkitzes?

Kombinierte Am meisten geführt wird hierzulande aktuell wohl die Bockbüchsflinte (BBF) mit Schrot im Kaliber 12 oder 20 und einer „kleinen Kugel“. Die Büchsflinte als Ur-Großmutter der Kombinierten könnte für Liebhaber dieser eleganten Waffen aufgrund neuer Techniken wieder interessant werden. Bock-Drillinge, mit Schrot und zwei unterschiedlichen Kugelpatronen, oder Vierlinge in beliebiger Kombination sind vorwiegend in Schränken anzutreffen. Am ehesten noch ausgeführt werden Bergstutzen (mit verstellbaren Läufen) und Standard-Drillinge mit zwei Schrotläufen und einem Kugellauf. Das gemeinsame Problem aller Kombinierten war und ist die verschiedenen Läufe zum „zusammenschießen“ zu bringen. Hier war das handwerkliche Können der Büchsenmacher gefordert. Bei einer BF oder BBF müssen die Läufe so verlötet sein, dass bei zirka 35 Meter Distanz die Kugel inmitten der Schrotgarbe „sitzt“. Ob

und wie das Jahre oder Jahrzehnte später mit anderer Munition funktioniert ist zu überprüfen. Und dann wäre auch noch die selten geklärte Sache mit dem Flintenlaufgeschoß.

Flintenlaufgeschoß Als Ersatz für „die große Kugel“ ist ein Flintenlaufgeschoß (FLG) unter passenden Bedingungen durchaus geeignet. Aber nur dann, wenn getroffen wird. Dem Munitionskonstrukteur Wilhelm Brenneke gelang vor mehr als 110 Jahren die Konstruktion eines FLG das heute noch Maßstäbe setzt. Zu jenen Zeiten, als Kugelwaffen verboten waren, eine echte „Alternative“. Im deutschsprachigen Raum wird heute noch oft ein FLG einfach als „Brenneke“ bezeichnet. Die Nachfolger dieser ehemaligen Behelfe und Notlösungen wurden weiterentwickelt und die Eigenpräzision ist in/aus vielen Waffen beeindruckend. Das Einschießen einer Kombinierten mit verlöteten Läufen erfordert Zeit. Die vom Hersteller empfohlenen Pausen zwischen den einzelnen Schüssen sind einzuhalten. Aktueller Stand der Technik sind frei schwingende, verstellbare Kugelläufe. Damit sind die Probleme durch Verspannungen infolge von Temperaturunterschieden gelöst und ein Munitionswechsel, ob Kugel oder/ und Schrot ohne großen Aufwand möglich. Weidmannsheil!


Jagd & Recht

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IM RECHT GEPIRSCHT

Die Jagdgesellschaft – wenn mehrere Personen die jagdliche Nutzung eines Jagdgebietes übernehmen MMag. Dr. Tobias Gisinger

Gemäß § 17 Abs 2 lit c VJagdG werden zur jagdlichen Nutzung eines Jagdgebietes auch sogenannte Jagdgesellschaften zugelassen. Eine Jagdgesellschaft ist ein Zusammenschluss von einzelnen natürlichen Personen, die eine Jagdkarte besitzen, und/oder einzelnen juristischen Personen und Personengesellschafter des Unternehmensrechts, die einen Jagdverwalter bestellt haben. Eine Jagdgesellschaft kann daher die jagdliche Nutzung eines Jagdgebietes im Sinne des Vorarlberger Jagdgesetzes übernehmen.

Jagdgesellschaft als GesbR Die Jagdgesellschaft ist rechtlich als Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GesbR) – ähnlich einer ARGE im Bauwesen – zu qualifizieren. Eine GesbR ist eine durch Vertrag gegründete Gesellschaft zu einem gemeinschaftlichen Erwerb, bei der zwei oder mehrere Personen ihre Mühe und/ oder ihre Sachen zum gemeinschaftlichen Nutzen vereinigen. Die Gesellschafter einer Jagdgesellschaft haften für die Erfüllung aller Zahlungsverpflichtungen, die sich aus der jagdlichen Nutzung des Jagdgebietes ergeben, zur ungeteilten Hand. Das Vorarlberger Jagdgesetz hat daher eine Solidar- oder Gesamtschuld aller Mitglieder der Jagdgesellschaft vorgesehen. Das heißt, ein Gläubiger hat ohne Rücksicht auf das interne Beteiligungsverhält-

nis der GesbR die Wahl, die Erfüllung von allen, einigen oder nur einem einzelnen Mitglied der Jagdgesellschaft zur Gänze zu verlangen. In weiterer Folge kann sich das in Anspruch genommene Mitglied bei den anderen Mitgliedern der Jagdgesellschaft entsprechend regressieren.

Mitglieder einer Jagdgesellschaft Der Jagdgesellschaft dürfen jedoch nur so viele Personen angehören, dass auf je angefangene 100 Hektar anrechenbarer Fläche des Jagdgebietes höchstens eine Person entfällt. Die Jagdgesellschaft hat aus dem Kreis ihrer Mitglieder (natürliche Personen mit Jagdkarte oder juristischen Personen, die durch einen Jagdverwalter mit Jagdkarte vertreten werden) einen Jagdleiter zu bestimmen.

Haftung des Jagdleiters Der Jagdleiter ist der Behörde gegenüber für eine dem Vorarlberger Jagdgesetz entsprechende jagdliche Nutzung des Jagdgebietes verantwortlich und muss von den anderen Gesellschaftern mit den hiefür erforderlichen Vollmachten ausgestattet sein. Im Wesentlichen hat der Jagdleiter dafür zu Sorgen, dass die Gesellschafter das von der Jagdgesellschaft gepachtete Jagdgebiet unter seiner Leitung ausüben. Zu seinem Verantwortungsbereich zählt daher insbeson-

dere wie, wann und wo die Jagd ausgeübt wird (z.B. ob durch Ansitz, Pirsch oder Treibjagd). Der Jagdleiter bestimmt weiters die Verteilung des Abschusses von Schalenwild aufgrund des genehmigten Abschussplanes unter den Gesellschaftern, wobei in der Regel zu raten ist, die Gesellschafter vorab anzuhören. Insgesamt hat der Jagdleiter dafür zu sorgen, dass die Jagd für eine dem Jagdgesetz entsprechende jagdliche Nutzung (Hege, Jagdwirtschaft Waidgerechtigkeit) ausgeübt wird. Ebenfalls muss der Jagdleiter jede jagdliche selbständige Handlung der Gesellschafter, welche die einheitliche Ausübung der Jagd gefährden könnte, unterbinden. Kann der Jagdleiter verwaltungsstrafrechtlich auch dafür zur Verantwortung gezogen werden, wenn einer der Gesellschafter gegen jagdliche Vorschriften verstößt? Übertretung der jagdlichen Vorschriften wird wohl jeder, der sie begeht, selbst zu verantworten haben. Der Jagdleiter haftet, wenn er selbst gesetzliche Bestimmungen verletzt und ist insbesondere für eine im Jagdgesetz entsprechende jagdliche Nutzung des Jagdgebietes verantwortlich.

Empfehlung eines schriftlichen Gesellschaftsvertrags Es liegt in der Natur der Sache, dass es bei einem

Zusammenschluss von mehreren Personen zu Unstimmigkeiten kommen kann. Im Vorarlberger Jagdgesetz ist es nicht erforderlich einen schriftlichen Gesellschaftsvertrag abzuschließen (das Niederösterreichische Jagdgesetz sieht beispielsweise ausdrücklich die Schriftlichkeit eines Gesellschaftsvertrags vor). Meines Erachtens ist der Abschluss eines schriftlichen Gesellschaftsvertrags, in dem sämtliche Rechte und Pflichten der Mitglieder einer Jagdgesellschaft vorab eindeutig geregelt werden, im Sinne der Rechtssicherheit und kann der Vermeidung zukünftiger Rechtsstreitigkeiten dienen.

Zuständigkeit bei Streitigkeiten Können sich die Mitglieder der Jagdgesellschaft untereinander nicht einigen und wird eine gerichtliche Auseinandersetzung unausweichbar, ist vorab zu klären, welches Gericht überhaupt zuständig ist. Für die inneren (Zivil) Streitigkeiten ist die Zivilgerichtsbarkeit, sohin die ordentlichen Gerichte zuständig (im Unterschied zur Jagdgenossenschaft bei der über Streitigkeiten zwischen Jagdgenossenschaft und ihren Mitgliedern oder zwischen den Mitgliedern untereinander gemäß § 16 Abs 5 VJagdG die Behörde – in erster Instanz die Bezirkshauptmannschaft – zu entscheiden hat).


Jagd & Tradition

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Vorarlberger Jagd

Jagd & Tradition

Kulturgut Jägersprache Otto Vonblon

Die Anfänge der Jägersprache sind im 7. Jahrhundert zu suchen. Damit zählt unsere Fachsprache zu den ältesten noch lebendigen Zunftsprachen. Versuchen Sie einmal in der Hochsprache eine Liste mit Schimpfwörtern zu erstellen und dann versuchen sie im Vergleich Dialektausdrücke zu finden. Sie werden feststellen, dass ihre Liste mit Dialektschimpfwörtern wesentlich umfangreicher ausfällt. Im Dialekt lassen sich feinere sprachliche Abstufungen finden. So ähnlich ist es auch mit der Jägersprache. Sie können mit dem Vokabular dieser Fachsprache verschiedene Situationen oder jagdliche Begriffe schneller, direkter und unverwechselbarer beschreiben. In unserem Sprachgebrauch verwenden wir beispielsweise fünf Bezeichnungen für die Beschaffenheit des Schnees: „Pulverschnee“, „Nassschnee“, „Firn“, „Harsch“ und „Faulschnee“. Die Eskimos unterscheiden zirka 20 verschiedene Schneesorten in ihrer Umgangssprache. Für sie ist die Kenntnis über die Beschaffenheit der Schneeund Eisdecke lebensnotwendig. Die Unkenntnis der Weidmannssprache ist zwar nicht lebensbedrohend, aber auch nicht grundlegend anders als bei den Inuits oder die Fachausdrücke bei Bergwerksarbeitern und Seeleuten. Für einen Nichtjäger, der durch den Wald spaziert, braucht es schon viel, um

überhaupt eine Fährte zu entdecken bzw. eine Fährte einem bestimmten Tier zuordnen zu können. Ein ausgebildeter Jäger wird hingegen eine sogenannte „Spur“ gleich als „Tier- oder Hirschfährte“ identifizieren und feststellen, dass der Hirsch „übereilte“ und der „Schrank“ im Fährtenbild auf einen älteren Geweihten hindeutet. Bereits die Jäger im ausgehenden Mittelalter mussten die 72 hirschgerechten Zeichen erkennen können. Das Wissen um diese Zeichen war oft entscheidend über Erfolg oder Misserfolg auf der Jagd. Derzeit stehen zirka 3.000 Ausdrücke im Gebrauch. Im Laufe der letzten Jahrhunderte waren es über 13000 jagdliche Begriffe. Die Weidmannssprache ist kein alter Zopf. Sie hat Modeströmungen mitgemacht und hat sich auch an neue Situationen angepasst. Denken wir nur an unsere moderne Waffentechnik, die ebenfalls ihren Stellenwert in der Jägersprache hat. Auch die jagdlichen Fachprüfungen werden noch in der Jägersprache geführt und im gemeinsamen Gespräch von Jägern untereinander trifft denjenigen ein scharfer Blick, der in der Wahl der jagdsprachlichen Ausdrücke nicht immer ganz richtig liegt.

Vorzüge und Grenzen der Jägersprache? Die wichtigsten Vorzüge der Jägersprache liegen einerseits in der direk-

ten kurzen Beschreibung verschiedenster jagdlicher Begriffe und andererseits in der lebendigen Darstellung jagdlicher Tätigkeiten. Bei der „Hakelung“ einer Gamstrophäe oder bei der Bezeichnung „Träger“ weiß jeder Jäger auf Anhieb was damit gemeint ist. Den „Augspross“ beim Hirsch mit unserer Umgangssprache zu definieren, erfordert einen größeren Aufwand und größeren Wortschatz. Die Weidmannssprache ist bildhaft. Wenn es sich um „Fänge“ oder „Vorder- bzw. Hinterläufe“ etc. handelt, sollte der ferme Jäger erkennen, welche Art und welcher Körperteil vom Wild gemeint ist. Die Weidmannssprache ist auch lautmalerisch. Das „Schleifen“ des Auerhahnes, das „Röhren“ des Hirsches oder das „Fiepen“ des Kitzes – ein Wort erspart die Beschreibung der Lautäußerung. Die gemeinsame Sprache fördert auch den Zusammenhalt einer Gruppe. Jäger stammen bekanntlich aus den verschiedensten Berufsgruppen und sozialen Schichten. Die Jägersprache kennt keine sozialen Schranken und fragt nicht nach der Herkunft. Besondere Wertschätzung verdient die Standessprache, wenn es um die Behandlung erlegter Tiere geht. Ein Wildtier wird „erlegt“ und „zerwirkt“ und nicht erschossen und geschlachtet. So praktisch und sinnvoll die Weidmannssprache unter

Jägern ist, gewisse Grenzen in der Anwendung sollten abgesteckt werden. Es ist sicherlich nicht dienlich, wenn ein Nichtjäger mit weidmännischen Ausdrücken bombardiert wird und schlussendlich nur „Bahnhof“ versteht. Auch sollten regionale Gepflogenheiten im Sprachgebrauch berücksichtigt werden. Es macht wenig Sinn, einem Amerikaner den „Weidmannsheil-Gruß“ aufzuzwingen, wenn er keinen Zugang zu unserem Brauchtum bzw. zu unserer Weidmannssprache hat. Die Weidmannssprache ist ein wichtiger Teil unserer Jagdkultur!

Jägerlatein Der Begriff Jägerlatein ist in der Bevölkerung allgemein bekannt, wird aber oftmals mit der Jägersprache gleichgesetzt bzw. verwechselt. Beide Begriffe haben miteinander nichts gemeinsam, außer das Thema: Jagd. Wenn ein Jäger beim Stammtisch von seinen Jagderfolgen und Erlebnissen erzählt und dabei aufschneidet, dass sich nur so die Balken biegen – wenn ein Hirsch so groß wird wie ein Elefant, dann „riecht´s“ regelrecht nach Jägerlatein. Das Übertreiben und Aufschneiden von angeblichen Jagderlebnissen und Jagdgeschichten wird oft in Form von Jägerwitzen wiedergegeben und gehört zu einem gemütlichen Jägerhock dazu. Das ist dann Jägerlatein pur.


Jagd

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Fellmarkt

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Ehrung für Alt-BJM DI Hansjörg Zangerl

11. Raubwild-Fellmarkt Samstag, 9. Februar 2013, 9:00 bis 16:00 Uhr Bereits zum 11. Mal lädt Hubert Jäger mit seinem Team am Samstag, den 9. Februar 2013 zum Vorarlberger Raubwildfellmarkt in Klaus. Fellspezialistin Claudia Bein zeigt wieder jede Menge Fellkreationen und gibt auch gerne Tipps für die Verarbeitung. Karin Au Yeong und Andrea Fink von „ÜSA SCHMUCK“ aus Egg stellen ebenfalls ihre Kreationen vor. Fuchs- und Murmeldecken, Accessoires, Pelzjacken, Taschen, Kissen und Dachsschuheinlagen werden gezeigt. Hubert Jäger hofft, dass der Preis für die getrockneten Fuchsund Marderbälge wie 2012 etwas ansteigen. Die Preise waren für den Fuchsbalg zwischen Euro 8,00 und Euro 10,00, für den Marderbalg zwischen Euro 18,00 und Euro 20,00. Gegerbte Felle brachten zwischen Euro 40,00 und Euro 55,00. „Pelz aus unseren Wäldern: verwerten statt entsorgen!“ Weitere Infos erhalten Sie bei: Hubert Jäger, Sattelberg 62,
6833 Klaus Telefon: 0676 / 62 726 13 hubert@jaeger.at oder fellmarkt@jaeger.at

Foto: Hubert Cernenschek

Für seine beinahe drei Jahrzehnte lange qualifizierte Tätigkeit als Mitglied in der Jagdprüfungskommission bei der Bezirkshauptmannschaft Bregenz wurde dem Ehrenmitglied DI Hansjörg Zangerl im Rahmen der feierlichen Jägerbriefverleihung von BJM HM Hans Metzler nicht nur allerhöchstes Lob gezollt, sondern zum Abschied in großer Dankbarkeit auch ein passendes Ehrengeschenk überreicht. RM


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Jagdaufseher

Vorarlberger Jagd

Fortbildungsveranstaltung zur Kundigen Person – Lebensmittel-Direktvermarktung vember 2012 für all jene, welche zwar den Grundkurs aber keine Weiterbildung besucht haben, in Zusammenarbeit mit dem Ländlichen Fortbildungsinstitut eine Weiterbildungsveranstaltung zum Thema Wildfleischuntersuchung mit den Referenten Dr. Walter Glawischnig (Wildkrankheiten) und Dr. Oswald Kessler (Gesetzliche Grundlagen Wildfleischuntersuchung – Kundige Person). Die Veranstaltung wurde in der Bäuerlichen Schul- und Bildungszentrum in Hohenems durchgeführt und wurde von rund 80 Jagdschutzorganen besucht.

Manfred Vonbank Die Bestellungen zur Kundigen Person nach der Lebensmittel-Direktvermarktungsverordnung laufen mit Ende 2012 aus. Deshalb werden all jene aktiven Jagdschutzorgane, welche die Voraussetzungen erfüllen, neu bestellt. Voraussetzung zur Bestellung sind: aktives Jagdschutzorgan, abgeschlossener Grundkurs und Teilnahme an mindestens einer zweistündigen Weiterbildung. Aus diesem Grund organisierte der Verband Vorarlberger Jagdschutzorgane am 8. No-

Kundige Personen Dr. Norbert Greber, Landesveterinär Aufgrund des oben angeführten Kurses ist die Anzahl der Kundigen Personen, die mindestens 2 h Weiterbildung besucht haben, auf 181 angestiegen. Die 181 Personen erhielten noch im November per Bescheid des Landeshauptmannes die Weiterbestellung als Kundige Person bis zum Jahr 2022. Zusammen mit den 55 Kundigen Personen, die in den

letzten zwei Jahren die Voraussetzung zur Bestellung erfüllt haben und die ihre Bestellung schon im Juli erhalten haben, beträgt die aktuelle Gesamtanzahl an Kundigen Personen für Vorarlberg 236. Aus diesem Personenkreis haben 104 Kundige Personen auch die Zusatzausbildung zur Beurteilung der Trichinenuntersuchung erworben, indem der betreffende Zusatzkurs besucht worden ist. Im Bescheid wird darauf hingewiesen, dass diese Kun-

digen Personen aufgrund des Vorliegens eines negativen Trichinen-Untersuchungergebnisses eines zugelassenen Labors auch die Freigabe von Schwarzwild zum Verzehr machen dürfen (ankreuzen des Zusatzes auf dem Wildfleischanhänger zur Direktvermarktung). Neu ist, dass allen Kundigen Personen eine Nummer mitgeteilt wird, die hinkünftig auf die Wildfleischanhänger eingetragen werden muss. Ab 2013 wird es voraussichtlich auch neue Wild­

fleischanhänger für die Kundige Person geben. Diese werden in Form eines Durchschreibeblockes aufgelegt, sodass ein Durchschlag für die Kundige Person im Block verbleibt. Das Original bleibt mit dem Wildkörper im Betrieb. Die neuen Wildfleischanhänger sind durchnummeriert, sodass eine bessere Nachvollziehbarkeit der Wildfleischuntersuchungen möglich ist. Aufgrund des Durchschreibeblocks erfüllt die Kundige Person zugleich ihre Aufzeichnungspflicht.


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Jagdaufseher

19. Österreichische Jägertagung „Regulierung von Rotwild und Schwarzwild – Herausforderungen und Hindernisse“ 25. bis 26. Februar 2013, Aigen im Ennstal „Wie im Untertitel der Tagung zum Ausdruck gebracht wird, haben wir bezüglich dieser beiden Wildarten am meisten Probleme und besondere jagdliche Herausforderungen zu bewältigen. Wir sind als Jäger also gefordert, zur Lösung der Probleme beizutragen und auf diesem schwierigen Weg allenfalls vorhandene jagdliche Hindernisse mit Umsicht abzubauen. Dazu brauchen wir Beobachtungsgabe und Einfühlungsvermögen in das Verhalten des Wildes und der Jäger. Rotwild und Schwarzwild haben – bei aller Verschiedenheit – einige Dinge gemeinsam: Sie reagieren sehr flexibel auf Umwelteinflüsse und sie haben deshalb auch die Fähigkeit, sich besonders erfolgreich einer traditionellen Bejagung zu entziehen.
Durch ihr Sozialverhalten sind sie dazu in der Lage, erlerntes Verhalten relativ rasch zu tradieren. Und angesichts ihres Sicherheits-Bedürfnisses wirkt sich die Verteilung des Jagddruckes markant auf die Raumnutzungsmuster und damit auf die Beobachtbarkeit und Bejagbarkeit dieser Wildarten aus. Muttertiere sind nicht nur „Zuwachsträger“, sondern vor allem auch „Erfahrungsträger“, die im Regelfall besonders vorsichtig sind und oftmals der Schlüssel für die gezielte Beeinflussung des Wildverhaltens. Schematisches „Jagern“ kann deshalb bei unzureichender Berücksichtigung des Wildverhaltens allzu leicht in eine Sackgasse führen („Nachtwild“ bis hin zur „Unsichtbarkeit“ während der Jagdzeit).

Schwarzwild hat noch dazu ein besonders hohes Vermehrungspotenzial, sodass die Abschöpfung des Zuwachses eine außergewöhnlich anspruchsvolle Aufgabe darstellt. All das zusammen bedeutet im Hinblick auf die Regulierbarkeit dieser Wildarten, dass die biologischen Überlegungen bezüglich Zuwachsraten und Abschussquoten unbedingt ergänzt werden müssen durch jagdliche Überlegungen zur Scheuheit des Wildes, zur Erfüllbarkeit der Abschussvorgaben und schließlich zur Bewältigbarkeit der Herausforderungen im Rahmen der Freizeitjagd. Anlässlich der Tagung wollen wir analysieren, ob und wo es in der Praxis Hindernisse zur Wildstandsabsenkung gibt, und gemeinsam nach Möglichkeiten suchen, diese Hindernisse beiseite zu schaffen. Diskutieren Sie mit!“ Tagungsbeitrag: EUR 50,–
 für Vorträge, Tagungsunterlage, Apfeljause, Transfer und Abendprogramm (inkl. Buffet) Anmeldung: Bis spätestens 19. Jänner 2013 unter http:// raumberg-gumpenstein.at an. Begrenzte Teilnehmerzahl!

Der Verband Vorarlberger Jagdschutzorgane organisiert auch in diesem Jahr eine Weiterbildungsfahrt für seine Mitglieder – Nähere Informationen erhalten Sie per Post.

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Fotos: Hugo Comper

Bezirkshubertusfeier Sulzberg in familiärer Atmosphäre

Roland Moos Trotz tief winterlichem Schneegestöber feierte die Jägerschaft des Bezirk Bregenz in der Gemeinde Sulzberg den jagdlichen Erntedank mit der traditionellen Hubertusfeier. Beim Jägertreff am Glühweinkessel vor der imposanten Marienlinde wurde von BJM-Stv. Roland Moos der Hubertushirsch (GJ Sibratsgfäll-Süd von Markus Kremmel) präsentiert und von der JHBG Kleinwalsertal unter der Leitung von Hornmeister Flori Ritsch mit dem Signal „Hirsch tot!“ verblasen. Den anschließenden feierlichen Hubertusgottesdienst

in der Pfarrkirche zum Hl. Laurentius zelebrierte Pfarrer Mag. Peter Loretz. Die Jagdhornbläser aus dem Kleinwalsertal, die Sulzberger Weisenbläser und das stimmige Chörle der Sulzberger Bäuerinnen brillierten bei der musikalischen Umrahmung des Hubertusgottesdienstes. Die offizielle Hubertusfeier fand anschließend im Laurenzisaal statt, wo BJM HM Hans Metzler eine stattliche Anzahl von Ehrengästen und leider etwas weniger Jägerinnen und Jäger wie in den Vorjahren begrüßen konnte. Landtagspräsidentin Dr. Bernadette Mennel, LR Ing. Erich Schwärzler, Bürgermeister Helmut Blank und LJM Dr. Ernst Albrich entboten mit

Das exzellente Chörle der Sulzberger Bäuerinnen beim Hubertusgottesdienst.

ihren Grußworten die Glückwünsche zur gelungenen Veranstaltung. Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich nahm sodann kurz die Gelegenheit wahr, über sein eher sorgenvolles Thema „Lasst uns die Freude an der Jagd“ zu sprechen mit dem Hinweis auf sein Editorial in der November-DezemberAusgabe der Vorarlberger Jagdzeitung. Auch BJM HM Hans Metzler thematisierte in seiner Hubertusansprache die aktuellen und brisanten Vorgaben der verschiedenen „übergeordneten“ Behörden und Institutionen, die dazu führen, „dass man uns auf die vielfältigste Art und Weise die Freude an der Jagd verleiden will!“

Beste musikalische Unterhaltung bot die Sulzberger Bauernkapelle „Wellweag“ mit ihren schmissigen böhmischmährischen Blasmusikweisen, und eine hervorragende Laurenzisaal-Gastronomie bot ihrerseits Schmackhaftes aus Küche und Keller. Durch den Abend führte als Moderator BJM-Stv. Roland Moos. Die äußerst engagierte Sulzberger Jägerschaft unter Adolf Rädler und Gebhard Vögel mit ihren Helfern, sowie das Frauenteam mit Blanka Fink, hatten nicht nur die Pfarrkirche geschmackvoll dekoriert, sondern auch den Laurenzisaal im Haus zur Marienlinde in ein herrliches jagdliches Ambiente verwandelt. Weidmannsdank!

Das Veranstaltungsteam: Hubert Sinnstein, BJM-Stv. Roland Moos, BJM Hans Metzler mit Gattin Ulli.


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Jagd

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Exzellenter Hörnerklang in der Pfarrrkirche Au Zu einer regionalen Hubertusfeier mit Hubertusgottesdienst lud kürzlich der Auer Jägerstammtisch. Auf Initiative von Jagdpächter Stefan Dudli von der EJ Säckel, spielte die weitum bekannte Jagdhornbläsergruppe „St. Hubertus“ aus dem schweizerischen St. Gallen unter der Leitung von Hornmeister Erwin Müller die Hubertusmesse in der Pfarrkirche St. Leonhard in Au / Bregenzerwald. Die musikalische Gottesdienstgestaltung wurde zum

Foto: Hermann Rüf

Roland Moos

Die Jagdhornbläsergruppe „St. Hubertus“ aus St. Gallen in der Pfarrkirche Au.

erbaulichen Ohrenschmaus, vor allem durch die „selbstgestrickten“ Arrangements,

die das riesige Jagdhornorchester gemeinsam mit zwei Solotrompeten in B aufführte.

Im Anschluss an den Hubertusgottesdienst, der von Dekan Pfarrer Mag. Georg Willam zelebriert wurde, gab es auf dem Kirchplatz eine Agape mit Brot und Wein, sowie ein flottes Ständchen der Jagdhornbläsergruppe. Ein zünftiger Jägerfrühschoppen in der Wälderstube von Franz und Verena Wirth mit köstlichem Hirschragout von Chefkoch Christian Reich, einer kleinen Trophäenschau der Saison, und ein gemütlicher Hock bei Musik und Wäldergesang rundeten den feierlichen Hubertustag ab.

Hubertusfeier in Fontanella Dr. Martin Holzer Der Wettergott meinte es gut mit den Jägern und den Bewohnern des Großen Walsertals. In herbstlichem Glanz strahlte der Vorplatz der Kirche von Fontanella, wo auf den Stufen des Eingangs der Hubertushirsch aufgestellt war. Dagmar Spill in Begleitung von Willi Spangenberg erlegte den Hirsch der Klasse 2b am 3. Oktober am Leue­ kopf im Eigenjagdgebiet Oberüberluth. In einer feierlichen Messe, die musikalisch von der Jagdhornbläsergruppe aus Landeck umrahmt wurde, dankte die Bevölkerung für das erfolgreiche Jagdjahr und die gute Ernte. Die Kirchenglocken erfüllten das Tal, als die Menschen sich auf dem Platz vor der Kirche versammelten. In seiner Begrüßungsrede unterstrich der Bürgermeister von Fontanella Werner Konzett die Wichtigkeit des Brauchtums und die Weidgerechtigkeit der Jagd.

Seinem Vorredner schloss sich Dietmar Domig, Obmann vom Jägerstammtisch Großes Walsertal und Hauptorganisator dieser Feier, an und lud anschließend die gesamte Bevölkerung zum Frühschoppen in den Gemeindesaal von Fontanella. Der Saal war festlich geschmückt und die Trachtenkapelle Fontanella unter Kapellmeister Roman Müller sorgte für ein stilvolles Ambiente. Dietmar Domig begrüßte die Ehrengäste, unter anderem LJM Dr. Ernst Albrich, BJM Ing. Lothar Tomaselli, die Landtagsabgeordneten Josef Türtscher und Rudi Jussel sowie Landeswildbiologe DI Hubert Schatz. In einer kurzen Ansprache dankte LJM Dr. Ernst Albrich dem Veranstalter und seinen Mitarbeitern dafür, dass diese Feier Jäger und Nichtjäger zusammen bringe, und dass das gegenseitige Verständnis gefördert werde. Landeswildbiologe DI Hubert Schatz hob einmal mehr hervor, dass

JO Willi Spangenberg mit der Erlegerin des Hubertushirsches Dagmar Spill sowie Dietmar Domig.

Tiere ebenso ein Bewusstsein haben wie die Menschen, und deshalb die Jagd nach ethischen Grundsätzen ausgeübt werden soll. Dagmar Spill machte den Abschluss und brachte ihre Freude und Dankbarkeit zum Ausdruck, als Norddeutsche hier im Ge-

birge jagen zu dürfen. Den Ausklang des Tages übernahmen das Trio Alpensound und das ausgezeichnete Bewirtungs- und Kochteam, dem hier ebenso wie dem Gesamtorganisator Dietmar Domig ein herzliches Dankeschön gebührt.


Jagd

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Vorarlberger Jagd

„Jung, dynamisch und jagdlich gut drauf“ Jäger- und Jagdschutzbriefverleihung in den Bezirken Christian Ammann, Roland Moos, Karoline von Schönborn Nach Absolvierung der Ausbildung in der Vorarlberger Jägerschule und der erfolgreich bestandenen behörd-

Bezirksgruppe Bregenz

lichen Jagdprüfung, konnten die Bezirksgruppen der Vorarl­ berger Jägerschaft an die Jungjägerinnen und Jungjäger die vereinsinternen Jägerbriefe in Urkundenform überreichen.

Weiters wurden nach einer zweijährigen Ausbildungszeit und einer kommissionellen Prüfung beim Amt der Vorarlberger Landesregierung an die neuen Jagdschutzorgane die Jagd-

schutzbriefe feierlich überreicht.

lungenen Abend ab. Nach der abschließenden „Inbesitznahme“ der heiß begehrten Jäger-

und Jagdschutzbriefe verabschiedeten sich die Jungjäger mit „Weidmannsheil“ und

„Weidmannsdank“ in ihre hoffentlich erfüllende jagdliche Zukunft.

Jägerbriefe: Dr. Elmar Bechter, Bregenz Nicolas Deuring, Bregenz Stefan Ebenhoch, Doren Fabian Eller, Möggers Dr. Johannes Hefel, Schwarzach Dr. Dietmar Heingärtner, Schwarzach

Ing. Werner Kalb, Hard Florian Kohler, Schwarzenberg Andrea Kolm, Hard Dr. Thomas Lang, Schwarzach Philipp Lässer, Bregenz Sebastian Maier, Kennelbach Nicole Schöneberger, Bregenz

Andreas Schwarz, Hittisau Tina Siebers, Wolfurt Ing. Fritz Trippolt, Bregenz

Ein kräftiges Weidmannsheil an die Jungjägerinnen und Jungjäger sowie an die Jagdschutzorgane!

Nach der feierlichen Überreichung stellte Roland Moos den Jungjägern sehr anschaulich die gesamte Organisation und die Vereinsstruktur der Vorarlberger Jägerschaft dar, wobei er besonders auf das beliebte Jagdportal der Jägerschaft mit all’ seinen aktuellen News, Informationen und CommunityMöglichkeiten hinwies. Ein feines dreigängiges Wildmenü aus der Hauben gekrönten Küche des Schwarzenberger „Hirschen“ mit erlesener Weinbegleitung, sowie ein anschließender gemütlicher Jägerhock rundeten den ge-

Fotos: Hubert Cernenschek

„Wir freuen uns mit euch über eure erfolgreiche Jagd(schutz)prüfung, aber auch gleichzeitig über den Zuwachs in der Bezirksgruppe Bregenz – jedenfalls seid ihr herzlich willkommen“, so BJM HM Hans Metzler bei der Begrüßung der Jungjäger und Jung-Jagdschutzorgane im Romantikhotel Hirschen in Schwarzenberg anlässlich der Übergabe der Jäger- und Jagdschutzbriefe. Insgesamt 16 Jungjäger und 3 JungJagdschutzorgane konnten aus den Händen von BJM HM Hans Metzler, Mag. Jörg Gerstendörfer, Geschäftsstellenleiterin Carmen Kaufmann und BJM Stv. Roland Moos die heißersehnten Dekrete in Empfang nehmen.

Jagdschutzbriefe: Andreas Krapf, Schwarzenberg Christian Mutter, Mäder Markus Rädler, Eichenberg


Jagd

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Bezirksgruppe Dornbirn

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alle Anwesenden mit einem gebührenden Applaus an. Im Anschluss daran über-

reichte LJM-Stv. BJM Sepp Bayer gemeinsam mit Geschäftsstellenleiterin Carmen

Kaufmann die Jägerbriefe an die JungjägerInnen.

Jägerbriefe: Daniel Eberle, Dornbirn Arnold Feuerstein, Hohenems Thomas Fink, Dornbirn Maximilian Hutz, Lustenau Walter Isele, Lustenau Marcel Rechsteiner, CH-Heiden

Christof Ritter, Lustenau Petra Dorothea Rosin, Dornbirn Robert Sauer, Hohenems Herbert Schmoranz, Dornbirn Dominic Schwendinger, Dornbirn Silvia Schwendinger, Dornbirn

Walter Schwendinger, Dornbirn Dietmar Wiesbauer, Dornbirn Anton Wohlgenannt, Dornbirn Michael Wohlgenannt, Dornbirn

Jägerbriefe: Cornel Hilti, Schaan Michael Lampl, Satteins Christoph Marte, Altach Stefan Meier, Düns Karin Moser, Klaus-Weiler

Markus Reich, CH-Romanshorn Manuel Schmid, Feldkirch Florian Sonderegger, Schlins Kurt Sonderegger, Schlins Manfred Stemmer, Satteins

Karl Tusch, Götzis Frank Wenzinger, Frastanz

bertusjünger und damit in die Tradition des Hegens und Pflegens, des Schützens und des Bewahrens ein. Sie übernehmen aber auch die Verantwortung für den Umgang mit Ihren Mitmenschen, indem Sie offen auf alle anderen Naturnutzer zugehen,

und auch Verständnis für deren Handeln zeigen. Nur durch Kommunikation und durch ehrliches Miteinander entwickeln wir uns alle zum Wohl unser aller weiter.“

men einer kleinen Weihnachtsfeier und zugleich Jahresabschluss 2012 der Bezirksgruppe Feldkirch mit einem vorzüglichen Essen verwöhnt, dabei kamen der Humor und die Geselligkeit nicht zu kurz.

LJM-Stv. BJM Sepp Bayer hob mehr denn je die Bedeutung der Vorarlberger Jägerschaft hervor und betonte nochmals die Wichtigkeit der laufenden Weiterbildung. Den Glückwünschen und Worten von LJM-Stv. BJM Sepp Bayer schlossen sich

Foto: Stephan Hohn

Und wieder einmal war es soweit – am 8. November 2012 wurden im Anschluss an die Bezirksausschusssitzung des Bezirkes Dornbirn die Jägerbriefe an die erfolgreichen AbsolventInnen der Vorarlberger Jägerschule überreicht. Es herrschte gebangtes Warten am „Jägerstammtisch“, als nach einer Begrüßung LJM-Stv. BJM Sepp Bayer gebührende Worte für die 16 JungjägerInnen fand, welche alle die Jagdprüfung erfolgreich abgeschlossen haben.

Im Anschluss an die Bezirksausschusssitzung vom 1. Dezember im Schloss Amberg waren alle Bezirksausschussmitglieder, JungjägerInnen und das Jagdschutzorgan mit Partner zur Überreichung der Jägerbriefe und dem Jagdschutzbrief eingeladen. Die Briefe wurden im edlen und gleichzeitig rustikalen Ambiente des Schloss Amberg von LJM Dr. Ernst Albrich, BJM Reinhard Metzler und dem Leiter der Jägerschule Mag. Jörg Gerstendörfer an die erfolgreichen Jungjägerinnen und Jungjäger sowie an das Jagdschutzorgan überreicht. In seinen Grußworten betonte BJM Reinhard Metzler, „dass alle für das erreichte stolz sein dürfen, dass Sie mit dem heutigen Tage aber noch etwas anderes bekommen, nämlich Verantwortung. Sie treten in den Kreis der Hu-

Foto: Christian Ammann

Bezirksgruppe Feldkirch

Nach der Überreichung der Briefe wurden alle im Rah-

Jagdschutzbrief: Ekkehard Nachbaur, Feldkirch


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Vorarlberger Jagd

M... wie Marder Von Monika Dönz-Breuß

Zur Familie der Marder gehören unter anderem Otter, Dachse, Iltisse und Wiesel, in der Umgangssprache sind mit „den Mardern“ aber meistens nur die Echten Marder (Martes) – unter anderem der Steinmarder (Martes foina) und Baummarder (Martes martes) gemeint.

während er beim Baummarder gelblich und abgerundet ist. Das Fell des Steinmarders ist graubraun gefärbt und rau, jenes des Baummarders kastanien- bis dunkelbraun. Weitere Unterschiede zum Baummarder sind die helle Nase und die unbehaarten Fußsohlen.

Aussehen

Gewicht, Größe

Quelle: Die Säugetiere Europas, Nordafrikas und Vorderasiens. 2009. Haupt Verlag.

Stein- und Baummarder haben den üblichen Körperbau der Marder mit einem langgestreckten, schlanken Rumpf und relativ kurzen Gliedmaßen. Der Schwanz ist relativ lang und buschig. Vom Baummarder unterscheidet sich der Steinmarder äußerlich in Form und Farbe des Kehlflecks. Dieser ist beim Steinmarder weiß und oft gegabelt und kann sich bis auf die Vorderbeine erstrecken,

Der Steinmarder ist etwas kürzer, aber dafür schwerer als sein Verwandter. Die Tiere erreichen eine Kopfrumpflänge von 40 bis 54 Zentimeter, eine Schwanzlänge von 22 bis 30 Zentimeter und ein Gewicht von 1,1 bis 2,3 Kilogramm. Die Kopfrumpflänge der Baummarder beträgt 45 bis 58 Zentimeter, der Schwanz wird 16 bis 28 Zentimeter lang und ihr Gewicht beträgt 0,8 bis 1,8 Kilogramm.

Steinmarder

Männchen werden bis zu einem Drittel schwerer und auch etwas größer als Weibchen.

Verbreitung

Der Steinmarder, oft auch Hausmarder genannt, ist in Mitteleuropa die häufigste Art der Echten Marder. Sein Verbreitungsgebiet reicht von Spanien über Mittel- und Südeuropa und Zentralasien bis in die Mongolei und die Himalaya-Region. Er bevorzugt offeneres, busch- oder baumbestandenes und oft felsiges Gelände und ist in Gebirgen bis 4000 Meter Seehöhe zu finden. Als Kulturfolger ist er oft in der Nähe menschlicher Siedlungen zu sehen, wo er sich in Parkanlagen, Scheunen oder auch Dachböden aufhält, weswegen er auch Dachmarder oder Hausmarder genannt wird.

Der Steinmarder kann zwar gut klettern, steigt jedoch selten höher auf Bäume hinauf. Das Verbreitungsgebiet des Baummarders reicht von den Britischen Inseln bis in das westliche Sibirien, im Süden bis zu den Mittelmeerinseln und im Südosten bis zum Kaukasus und dem Elburs-Gebirge. Er fehlt auf Island, im nördlichen Skandinavien und in Teilen der Iberischen Halbinsel. Sein Lebensraum sind die Wälder, vorwiegend Laub- und Mischwälder. Manchmal lässt er sich auch in großen Parkanlagen blicken. Im Gebirge findet man ihn bis zur Baumgrenze. Baummarder können sehr gut klettern und springen, wobei sie bis zu vier Meter überwinden können. Beim Klettern sind sie in der Lage,

Baummarder


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Jänner / Februar 2013

ihre Füße um 180 Grad zu drehen.

Nachtaktiv

Stein- und Baummarder sind in erster Linie nachtaktiv. Natürliche Verstecke des Steinmarders sind unter anderem Felsspalten, Steinhaufen oder verlassene Baue anderer Tiere, oft verstecken sie sich jedoch auch in Gebäuden wie Dachböden oder Ställen. Baummarder legen in ihrem Revier einige Nester als Ruheplätze an, vorrangig in Baumhöhlen, manchmal aber auch in verlassenen Eichhörnchenkobeln oder Greifvogelnestern.

Territorial

Stein- und Baummarder sind territoriale Tiere, die ihr Revier markieren. Gegenüber gleichgeschlechtlichen Artgenossen verteidigen sie ihre Reviergrenzen, das Territorium eines Männchens kann sich aber mit dem mehrerer Weibchen überlappen. Die Reviergröße ist sehr variabel, die der Männchen ist aber stets

größer als die der Weibchen. Auch jahreszeitliche Unterschiede lassen sich beobachten.

Allesfresser

Stein- und Baummarder sind opportunistische Allesfresser, am liebsten fressen sie aber Fleisch. Sie erbeuten Kleinsäuger, Vögel und deren Eier, Frösche, Insekten und Reptilien. Früchte, Beeren und Nüsse können insbesondere im Spätsommer und Herbst einen Teil ihrer Nahrung ausmachen. Seine Beute tötet der Baummarder durch einen Biss in den Nacken, im Spätsommer und Herbst legt er auch Nahrungsvorräte für die kalte Jahreszeit an.

Paarung

Stein- und Baummarder paaren sich im Sommer (Juni bis August), bedingt durch die Keimruhe bringen die Weibchen aber erst im Frühling (März oder April) den Nachwuchs zur Welt. Die Wurfgröße beträgt im Normalfall drei bis vier, die Neugeborenen

sind blind und nackt. Nach einem Monat öffnen sie die Augen, nach zwei Monaten werden sie entwöhnt, im Herbst werden sie selbständig. Im zweiten Lebensjahr, mit rund 14 Monaten, werden sie geschlechtsreif, pflanzen sich aber oftmals erst im dritten Lebensjahr erstmals fort.

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zehn Jahre. In menschlicher Obhut können sie deutlich älter werden, bis zu 18 Jahren. Baummarder können bis zu sechzehn Jahre alt werden, sterben aber in freier Wildbahn meistens vor dem zehnten Lebensjahr.

Bejagung

Beim Baummarder stammt die Bezeichnung „Edelmarder“daher, dass sein Pelz früher weitaus begehrter war als der des Steinmarders. Der Steinmarder wird oft als „Schädling“, der in Vogelställe oder Kaninchengehege eindringt, verfolgt. Steinmarder sind zudem dafür bekannt, dass sie bei Fahrzeugen Kabel, Schläuche und Dämmmaterial zerbeißen und so beträchtlichen Schaden anrichten können. Die durchschnittliche Lebenserwartung von Steinmardern in freier Wildbahn beträgt drei Jahre, das Höchstalter

Spurbahnen von Stein- oder Baummarder bei verschiedenen Gangarten.

Quelle: Bang & Dahlström. Tierspuren. 2005. BLV Buchverlag.

Jägersprache männliches Tier – Rüde weibliches Tier – Fähe Schwanz – Rute Lautäußerung bei Erregung – keckern, murren Paarungszeit – Ranzzeit sich paaren – ranzen gebären – Junge bringen, werfen Spur eines Marders, auch – Gang Marder durch Lärmen aus Unterschlupf vertreiben – auspochen Marderspur im Neuschnee verfolgen – ausneuen


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Bücherecke

Vorarlberger Jagd

Wild und Wald – Ewiges Glück Ein Jäger blickt zurück

Philipp Meran Philipp Meran wurde 1926 in Ungarn geboren und verbrachte dort die ersten Jahre seines Lebens. Durch die Kriegswirren um 1945 wurde die aristokratische Großfamilie gezwungen, die Flucht nach

Österreich anzutreten. Auf die Rückkehr nach Ungarn folgte 1948 das neuerliche Verlassen der Heimat und der Neubeginn in Graz. Philipp Meran wurde Direktor des Steirischen Jagdmuseums, welches 1953 im Schloss Eggenberg eröffnet wurde. Das Buch „Wild und Wald – Ewiges Glück“ beinhaltet persönliche Jagderzählungen des Autors aus den Jahren 1943 bis 2012 – immer versehen mit politischer Geschichte und persönlichen gesellschaftlichen

Bemerkungen. Die Jagderzählungen beruhen auf Erlebnissen in Ungarn und Österreich. Sein Werk wird verziert mit von ihm gezeichneten Tier-Silhouetten und Farbbildern, teilweise aus seiner privaten Fotosammlung. Philipp Meran erzählt seine Jagdgeschichten unterhaltsam, spannend und in leicht verständlicher Sprache. Er vermag dem Leser ein detailgetreues Bild der jeweiligen Situation zu zeichnen, auch bei Geschehen die Jahrzehnte zurückliegen. Alles in allem ein gelungenes

Werk, welches das Interesse auch an den 17 vorangegangenen Büchern des Autors, darunter drei Fachbücher, weckt. Susanne Vonier 199 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen, Großformat Leinen mit Schutzumschlag ISBN: 978-3-7020-1379-0 Preis: EUR 39,90 Leopold Stocker Verlag 8011 Graz, Hofgasse 5 Tel. 43 (0)316 / 82 16 36 stocker-verlag@stocker-verlag.com www.stocker-verlag.at

Wildbrethygiene heute

Armin Deutz Armin Deutz hat mir dem vorliegenden Buch seiner langen Liste von wissenschaftlichen Veröffentlichungen und den bereits sechs Büchern ein weiteres Werk hinzugefügt. Das reich bebilderte Buch

gibt auf rund 150 Seiten einen umfassenden Einblick in das Thema Wildbrethygiene. Dabei wird der Bogen von einem Rückblick in die Geschichte über die Grundregeln beim Ansprechen, Erlegen und Versorgen des erlegten Wildes über die Beurteilung bis hin zur Verwertung gespannt, wobei auch nicht auf die rechtlichen Grundlagen vergessen wird. Diese stehen dabei aber nicht im Vordergrund, sondern werden gekonnt in den Text eingebaut, sodass ein sehr gut lesbares und übersichtliches Gesamtwerk entstanden ist.

Die Ausführungen sind sehr praxisnah und die stets gut zum Text passenden Bilder sind bis auf wenige Ausnahmen alle vom Autor selbst gemacht worden. Der Blick bleibt bei allen Ausführungen, von den Einflüssen auf das Wildbret durch Jahreszeit oder Brunft, über das weidgerechte Erlegen, den hygienisch verantwortungsvollen Umgang mit dem Wildkörper, die Untersuchung durch den Jäger selbst und die Kundige Person bis hin zur richtigen Fleischreifung und Verwertung stets auf die Gewinnung eines schmackhaften, hygienisch ein-

wandfreien und gesundheitlich unbedenklichen Produktes gerichtet. Das Buch richtet sich gleichermaßen an Jäger, Kundige Personen sowie in der Ausbildung stehende Jungjäger wie auch an interessierte Personen außerhalb der Jägerschaft. Dr. Norbert Greber 160 Seiten, 182 Farbfotos, 13 Zeichnungen Format 19.3 x 24.6 cm Laminierter Pappband ISBN: 978-3-8354-0989-7 Preis: EUR 20,60 BLV Buchverlag München

Wo Adler, Gams und Steinbock leben

Autor: Erwin Hofer Fotograf: Albert Mächler Die Suche nach der unberührten Natur und die Sehnsucht nach ihrer Schönheit und Stille stehen hinter diesem neuen großen Naturband des Süd­

tiroler Autors Erwin Hofer. Mit seinen spannenden Jagd- und Berggeschichten und mit den brillanten Bildern des Schweizer Fotografen Albert Mächler entführt er den Leser in die faszinierende Welt des Bergrevieres und lässt ihn teilhaben an Jagdabenteuern, Berggängen und Tierbeobachtungen. Aus tiefen, dunklen Tälern steigt der Bergjäger auf. Er wandert über blühende Almen und karge Steinkare hinauf in das felsige Kletterparadies der Gämsen und Steinböcke. Bis

an den Rand der Gletscher, wo nur mehr Schneehasen, Schneehühner und Schneefinken überleben können – und über allem als einzig wahrer Herrscher und König der Steinadler kreist. Es ist eine stille und nachdenkliche Jagd, bei der es nicht ums Beutemachen geht, sondern um das Beobachten, um das innere Erlebnis und um die Stimmung des Augenblicks. In diesem Sinne ist Hofers Werk faszinierend für Jäger, darüber hinaus aber auch eine

Fundgrube an Geschichten und Fotos für alle Berg- und Naturfreunde. Und gleichzeitig ein Appell an alle, das, was noch als Rest an Wildnis und unberührter Natur in den Bergen verblieben ist, zu bewahren und zu schützen. 280 Seiten, zirka 250 farbige Abbildungen Format 32 x 24 cm ISBN: 978-3-7022-3216-0 Preis: EUR 49,90 Tyrolia Verlag, Maria-TheresienStraße 15, A-6020 Innsbruck www.tyrolia.at


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Bücherecke

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Roland Moos Aus allen Nähten platzte das Publikumsstudio des ORF Funkhauses in Dornbirn anlässlich der Buchpräsentation „Keine Schonzeit – Wilderergeschichten aus Vorarlberg“ von Sigi Schwärzler. Eröffnet wurde der Abend durch den ORF-Landesintendanten Markus Clement und einem Hornquartett der Militärmusik Vorarlberg mit einem speziell arrangierten „Halali-Medley“. Auf dem Podium agierten der ORF Moderator Mag. Otto Vonblon und der Buchautor Sigi Schwärzler, der zu Beginn seine Beweggründe darlegte und vor allem über seine umfangreichen und spannenden Recherchen berichtete. Ziemlich verblüfft waren sodann die zwar in der Minderheit des Publikums befindlichen Jäger und Jagdschutzorgane, als im Laufe der Präsentation die amts-

bekannten und einschlägig vorbestraften und früher rechtskräftig verurteilten Wilderer Fritz Büsch, Bernhard Berchtold und die Montafonerin Annemarie Rudigier aufs Podium gebeten wurden, um von ihrem jahrelangen Wildschützentum zu erzählen. Bei diesen Wilddiebstahlsberichten der Wilderer, die einerseits ins beinahe heldenhafte Dasein, andererseits in den verharmlosenden Bereich von Kavaliersdelikten führte, und vom anwesenden Publikum jeweils mit Beifall beklatscht wurden, hatte der Moderator Otto Vonblon in manchen Passagen größte Mühe, auf den kriminellen, strafbaren Tatbestand des § 137 - § 141 Eingriff in fremdes Jagdrecht hinzuweisen und ausdrücklich nicht nur die gesetzliche Lage, sondern auch die verabscheuungswürdige Tötung mit kleinen verbotenen Kugelkalibern und dem oftmaligen

Fotos: ORF

Buch „Keine Schonzeit“ im ORF Publikumsstudio präsentiert

„Verludern“ der so beschossenen Wildtiere drastisch zu erläutern. Als Gegenpol dazu wäre die Anwesenheit eines betroffenen, leidgeprüften Jagdschutzorgans auf dem Podium wünschenswert gewesen. Otto Vonblon – selbst Jagdschutzorgan – führte souverän durch den Abend, der auch musikalisch von einem Trio

mit der Sängerin Christine Nachbauer umrahmt wurde. Das Buch „Keine Schonzeit“ – Wilderergeschichten aus Vorarlberg mit 220 Seiten enthält Wilderergeschichten durch mehrere Jahrhunderte, vor allem aber solche aus dem 19. und 20. Jhdt. bis herauf in die jüngste Vergangenheit und ist sehr gut recherchiert und reich illustriert und bebildert.


Aufruf der Vorarlberger Jägerschaft! Sie haben... • Bücher, Zeitschriften, Bilder, Fotos, Berichte, Notizen • Waffen, Ausrüstung, Bekleidung, Abzeichen etc. ... die... • sehr gut erhalten und • historisch für Vorarlberg oder eine spezielle Region interessant sind. Sie können uns die Exponate... • kostenlos • oder als Leihgabe • oder zum Kopieren geben Wir verwenden die Exponate für... • den Aufbau eines Jagdmuseums im Rahmen der Museumswelt in Frastanz. Dabei soll nicht nur in einer Dauerausstellung die Entwicklung der Jagd in Vorarlberg dargestellt, sondern auch das Verständnis der Bevölkerung für aktuelle Anliegen der Jäger gestärkt werden. • den Aufbau einer Bibliothek und eines historischen Archives zur Geschichte der Jägerschaft und der Jagd in Vorarlberg Bei Interesse wenden Sie sich an... Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft Geschäftsstellenleiterin Carmen Kaufmann Markus-Sittikus-Str. 20, 6845 Hohenems Tel. 05576 / 74633 Email: info@vjagd.at

Koordinator: Dr. Reinhard Bösch, Telefon 0676 / 33 49 446


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Jagd

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„Ein Mägdlein hat sich hingetan…“ Jagd und Erotik Was er dann wohl beginnet? Ein Mägdlein hat sich hingetan Im tiefen Wald alleine, Da hört sie ruhend Schritte nahn, Es rascheln Laub und Steine. Und schau! Der junge Jägersmann, Den gar so gut sie leiden kann, Kommt durch des Waldes Mitten Grad auf sie zugeschritten. Sie denkt: nur schnell die Augen zu! Schalkhaft, wie sie gesinnet, Und angestellt, als schliefest du! Was er dann wohl beginnet? Sie blinzelt durch die Wimpern dicht, Er kommt! Er kommt! Nun rühr dich nicht! Sie liegt wie hingegossen, Vom Schlummer fest umschlossen. Der Jäger, was er unterm Baum Sieht unverhoffter Weise, Traut seinen eignen Augen kaum, Schleicht näher doch ganz leise, Daß unterm Fuß kein Ästlein kracht Und nicht die holde Maid erwacht. Doch die scheint traumumdämmert, Derweil ihr Herzchen hämmert. Wie Füchslein vor dem Eisen gar Steht er und starrt und stocket, Indes ihr rotes Lippenpaar Ihm recht als Köder locket. Wenn ich nur wüßt, denkt er dazu, Daß sie nicht aufwacht, wenn ich’s tu! Am Ende wird sie böse, Wenn ich vom Schlaf sie löse. Das Mündlein ist ein’ Erdbeer rot, So beut sich’s ihm nicht wieder, Und sacht in süßer Herzensnot Bückt er zum Kuß sich nieder. Schnapp! Schlagen da zwei Arme zu Rund um den Hals ihm, und im Nu Sitzt in den weichen Zangen Jung Jägersmann gefangen.

Dr. Reinhard E. Bösch Dieses Gedicht stammt von Julius Wolff, geboren am 16. September 1834 in Quedlinburg (Sachsen-Anhalt) und gestorben am 3. Juni 1910 in Charlottenburg (Berlin). Er war der Sohn eines Tuchfabrikanten, besuchte in seiner Geburtsstadt das Gymnasium und anschließend die Universität Berlin, wo er Philosophie und Wirtschaftswissenschaften studierte. Nach Studienreisen kehrte er nach Quedlinburg zurück, wo er die väterliche Tuchfabrik übernahm, die er jedoch 1869 verkaufen musste. Wolff gründete die Quedlinburger Harz-Zeitung, nahm am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 als Landwehroffizier teil und ließ sich nach seiner Rückkehr 1872 als freier Schriftsteller in Berlin nieder, wo er 1910 stirbt. Wolff gehörte zu den sogenannten Butzenscheibendichtern. Dieser Begriff wurde zuerst 1884 von Paul Heyse (Schriftsteller, 1830-1914) verwendet, um damit zeitgenössische Dichter zu charakterisieren, die altertümelnde Verserzählungen in gefälliger Art über historische Stoffe und Sagen schrieben und ihren Lebensunterhalt damit bestritten. Neben Reimerzählungen umfasst Wolffs literari-

sches Schaffen auch romanhafte Prosa. So unter anderem „Die Pappenheimer. Ein Reiterlied, 1889“, „Tannhäuser. Ein Minnesang, 1880“, aber auch „Der wilde Jäger. Eine Weidmannsmähr, 1877“ und „Das Wildfangrecht. Roman, 1907 “. Abgesehen von der zeitgenössischen Kritik soll noch einer sagen, wir Jäger hätten nichts mit Erotik am Hut. Aber, wer behauptet, die Frau sei die Beute, die auf das Raubtier lauere, ist bestimmt damals wie heute ein Lügner. Quellen: Fritz Nötzold, Wie einst im Mai. dtv 1966, S 112/113 Wikipedia: Juluis Wolff, Paul Heyse

Neues aus dem Museum Der bekannte Jagdaufseher Ferdinand Ludescher aus Dornbirn hat vor kurzem an den Leiter des Vorarlberger Jagdmuseums Dr. Reinhard E. Bösch neben einiger Literatur auch eine etwa 100 Jahre alte Hahn-Doppelflinte mit Damastläufen und drei hochinteressan-

te, historische Zielfernrohre übergeben. Weiters hat Schützenmajor Werner Beer aus Bezau die von Bruno Metzler dem Museum geschenkten zwei Perkussionsgewehre fachmännisch konserviert und restauriert. Weidmannsdank, Dr. Reinhard E. Bösch


Geschäftsstelle

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Vorarlberger Jagd

Im Shop der Geschäftstelle erhältlich • „Steinwildstudie über das Steinwildprojekt Lech-Quellengebirge“, Beobachtungen - Ergebnisse Schlussfolgerungen Autor: Dr. Peter Meile Preis: EUR 10,00

• „Birschfibel“ – Die Birsch – der Gang zu Fuß durch das Revier Autor: Paul Herberstein 80 Seiten, 25 Farbfotos, Format: 21 x 14,5 cm Preis: EUR 19,00

• „Gams – Bilder aus den Bergen“ Autoren: Gunther Greßmann / Veronika Grünschachner-Berger / Thomas Kranabitl / Hubert Zeiler Preis: EUR 49,00

• „Rehwild Ansprechfibel“ Autoren: Paul Herberstein / Hubert Zeiler 128 Seiten, rund 75 Farbfotos, 18 SW-Zeichnungen, Format: 14,5 x 21 cm Preis: EUR 23,00

• „Wildbret-Hygiene“ – Rechtliche Grundlagen Wildfleisch – Wildbret / Mikrobiologie und Hygiene Autoren: Prof. Dr. Rudolf Winkelmayer, Dr. Peter Lebersorger, Hans-Friedemann Zedka Preis: EUR 19,00

• „Fütterung von Reh- und Rotwild“ Ein Praxisratgeber, mit CD Autoren: Deutz/Gasteiner/Buchgraber 144 Seiten, zahlreiche Abbildungen Preis: EUR 19,90

• „Richtiges Erkennen von Wildschäden am Wald“ Autoren: Dr. Fritz und Dr. Susanne Reimoser Preis: EUR 7,50

• „Leitfaden für die Lebensraumgestaltung von Auer-, Birk- und Haselhuhn in Vorarlberg / Österreich“ Autorin: Mag. Monika Dönz-Breuß Preis: EUR 7,00

• Werte Wandel Weidgerechtigkeit Autor: Alexander Schwab 120 Seiten Preis: EUR 20,00

• Vorarlberger Jägerhut: „Vorarlbergerin“/„Zimba“ (EUR 75,00) • Schildmütze mit Wappen Vorarlberger Jägerschaft (EUR 7,50) • Glückwunschkarten mit Jagdmotiv, groß (EUR 4,00), klein (EUR 3,50)

• „Österreichs Jagd im 20. Jahrhundert – Eine Chronik“ Autor: Hermann Prossinagg Preis: EUR 70,00

• „Gabelzart - Fleisch sanft garen macht´s möglich.“ Autor: Werner Wirth Anleitung, Hinweise und Rezepte zu einer neuen und besonderen Garmethode Preis: EUR 28,00 • „Waldökologie“ – Skriptum der Vorarlberger Jägerschule Autor: Bernhard Maier 56 Seiten, in Farbe, Format: A4 Preis: EUR 10,00

• „2000 Jahre Jagd in Österreich“ Autor: Johann Nussbaumer Jagdgeschichte(n) in Rot-Weiß-Rot – Sämtliche Stationen der österreichischen Jagdgeschichte im Zeitraffer. 288 Seiten, 32 Seiten Hochglanz-Bildteil Format: 25,0 x 18,0 cm, Leinen Preis: EUR 65,00 •

„Mit Herz und Verstand im Marultal“ Jagd auf der Faludriga – Vorarlberg Buch und Regie: Raphaela Stefandl DVD Video, Filmlänge: 25 Minuten Preis: EUR 22,00

Aufkleber Preis: EUR 1,00

Aufnäher Preis: EUR 5,00

Abzeichen klein: Abzeichen groß: Preis: EUR 5,00 Preis: EUR 7,50

• T-Shirt mit Wappen Vorarlberger Jägerschaft Größen M, L, XL, XXL (EUR 15,00) • Polo-Hemd mit Wappen Vorarlberger Jägerschaft Größen M, L, XL (EUR 18,00)

Bestellungen: www.vjaegerschaft.at oder info@vjagd.at. Zahlung erfolgt per Erlagschein zzgl. Versandkosten. Versandkosten werden mittels Pauschale verrechnet. Inland: 4 Euro, Ausland: 5 Euro

Die Geschäftsstelle bleibt am 27., 28. und 31. Dezember geschlossen.


Geschäftsstelle

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Serviceleistung der Vorarlberger Jägerschaft Sprechstunde von

Landesjägermeister Dr. Ernst Albrich und

Rechtsbeirat Dr. Tobias Gisinger

Wann: jeden 1. Montag im Monat (nächste Termine: 7. Jänner 2013 und 4. Februar 2013) Wie: nach Voranmeldung in der Geschäftsstelle bei Carmen Kaufmann, Tel. 05576 74633, E-Mail info@vjagd.at Wo: Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft, Markus Sittikus-Str. 20/2. OG, 6845 Hohenems Für telefonische Auskünfte durch Landesjägermeister, Rechtsbeirat oder einen anderen Funktionär der Vorarlberger Jägerschaft hinterlassen Sie bitte Namen sowie Telefonnummer bei der Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft. Sie werden baldmöglichst zurückgerufen.

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BEITRITTSERKLÄRUNG Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zur Vorarlberger Jägerschaft, der gesetzlich anerkannten Interessenvertretung der Jäger in Vorarlberg. Der Mitgliedsbeitrag beträgt EUR 30,– für Jäger bzw. EUR 25,– für Jagdschutzorgane. ……………….........…………, den…………......…… …………...…………...…………………. Unterschrift Meine Personalien: Titel: ……………………….

Geb. Datum: …………..………….

Beruf: ..…………....………....

Vor- u. Zuname: ………………………………………………………………..................…………….… Straße und Hausnummer: ……………………………...............……………………….……………..… Postleitzahl: …………………

Ort: ………………………..……………………..............………….....

Tel: ..……………….………….

E-Mail: ……………...............………………………..…………..……

BITTE LESERLICH SCHREIBEN und die Beitrittserklärung an die Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft, Markus-Sittikus-Str. 20/2.OG, Postfach 64 in 6845 Hohenems senden oder per FAX an 05576 / 74677. Ein Beitritt ist auch Online unter www.vjaegerschaft.at möglich.


Jagd

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Vorarlberger Jagd

Feierliche Eröffnung des Schuljahres 2012 / 13 Monika Dönz-Breuß Am 9. November startete das neue Schuljahr der Vorarlberger Jägerschule mit einer feierlichen Eröffnung. Vierundneunzig Interessierte wurden für den Jungjägerkurs angenommen, weitere stehen auf der Warteliste, bei den Ausbildungsjägern sind 21 Personen für den 1. bzw. 2. Jahrgang gemeldet. Nach einer kurzen Einführung durch Mag. Jörg Gerstendörfer, dem Leiter der Vorarlberger Jägerschule, begrüßte DI Markus Schwärzler, Hausherr des Bäuerlichen Schul- und Bildungszentrum Hohenems, in welchem die Jägerschule ihre Kurse abhält, die angehenden Jungjägerinnen und Jungjäger. Speziell betonte er, dass es ihn

sehr freue, dass in diesem Jahr fünf SchülerInnen des Bäuerlichen Schul- und Bildungszentrum Hohenems die Möglichkeit nutzen, die Jägerschule zu besuchen, und dadurch ihr Wissen zu vertiefen. LJM-Stv. BJM Sepp Bayer begrüßte die Anwesenden

im Namen der Vorarlberger Jägerschaft und bedankte sich bei ihnen für ihr Interesse nicht nur an der Jagd, sondern auch am Lebensraum für Mensch und Tier. Im Anschluss stellten Mag. Monika Dönz-Breuß (Spezielle Ornithologie) und Karlheinz Würder (Waffenkun-

de) stellvertretend für die Referenten der Vorarlberger Jägerschule ihre Lehrinhalte vor. Mag. Monika Dönz-Breuß stellte weiters die Vorarlberger Jagdzeitung sowie das Vorarlberger Jagdportal vor und lud alle dazu ein, in beide Medien hineinzuschnuppern. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch die Jagdhornbläsergruppe Feldkirch unter der musikalischen Leitung von Hornmeister Reinhold Nachbaur. Allen angehenden Jungjägerinnen und Jungjägern sowie den Ausbildungsjägern wünschen wir viel Erfolg für ihre Ausbildung sowie viele interessante Stunden und Begegnungen in der Vorarlberger Jägerschule.

Neuerungen in der Vorarlberger Jägerschule Peter Stieger, welcher eine Masterarbeit in Andragogik über die Jägerschule geschrieben hat, gibt den JungjägerInnen Hinweise zur Bewältigung des Lernstoffes und zum Erreichen des Lehrzieles. Andere Neuerungen betreffen die Referenten un-

serer Jägerschule. In der Vorstandssitzung vom 16. Oktober 2012 wurden Rechtsbeirat MMag. Dr. Tobias Gisinger „Jagdgesetz/ Jagdverordnung“, Martin Schnetzer „Pfostenschau“ und Christian Ammann „Behandlung erlegten Wildes“ definitiv bestellt.

Die Probezeit beginnen: Christine Hofmann „Konfliktmanagement“ bei den Ausbildungsjägern , Robert Ess „Behandlung erlegten Wildes“ und „AnschussSeminar“ (Ersatz von Gustl Beck) und Karlheinz Würder „Waffenkunde“ und „Übungs-und Prüfungs-

schießen“ (Ersatz von Hans Moschner) übernahm. Den beiden ausscheidenden Referenten Gustl Beck und Hans Moschner gebührt der dank der Vorarlberger Jägerschule für ihre langjährige Unterrichtstätigkeit. Mag. Jörg Gerstendörfer


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Der Fachausschuss für Niederwild berichtet:

Jagd

Fangjagdseminar in Wolfurt

Reinhard Hellmair Auf mehrfachen Wunsch aus Jägerkreisen wurde vom Fachausschuss für Niederwild ein Fangjagdseminar organisiert, das am 10. November in bzw. um die Jagdhütte im Wolfurter Ried stattfand. Tellereisen und Abzugeisen, wie Schwanenhälse, gehören Gott sei Dank der Vergangenheit an und sind in Vorarlberg verboten. Bei uns ist nur noch der selektive Fang mit Geräten erlaubt, die das unversehrte Fangen von Raubwild und Raubzeug gewährleisten. Deshalb wurde bei diesem Seminar speziell auf diese Jagdmethoden eingegangen. Insgesamt 17 Teilnehmer aus ganz Vorarlberg folgten am Vormittag den sehr interessanten Ausführungen durch den Jagdaufseher Rainer Gubitz aus Lindau, der es verstand, anhand von sehr umfangreichem Anschauungsmaterial und zahlreichen Tipps den Vormittag wie im Fluge vergehen zu lassen. Der Seniorchef der Fallenbaufirma Weisser

aus dem Schwarzwald ließ es sich nicht nehmen, den Teilnehmern verschiedenste Produkte seiner Firma vorzustellen. Nach Beendigung des Fangjagdseminars erhielt jeder Teilnehmer eine Bescheinigung. Anschließend wurde in der Jagdhütte eine kräftige Gerstensuppe offeriert und erst nach einigen Erzählungen fanden die letzten Kursteilnehmer den Weg nach Hause. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den Hüttenwirt Eugen Gasser für die freundliche Aufnahme und die tatkräftige Mithilfe, die zum Erfolg dieser Veranstaltung geführt hat.

Die starke Zunahme der typischen Kulturfolger Steinmarder und Rotfuchs stellt Jäger und Jagdschutzorgane zunehmend vor große Herausforderungen, wenn es heißt, den Marder zu fangen, der in Nachbars Dachboden sein Unwesen treibt, oder den Fuchs zu überlisten, der immer wieder den Hühnern am Bauernhof nachstellt. Aus diesem Grund wird im Frühjahr 2013 bei entsprechendem Interesse (zirka 20 Teilnehmer) ein weiteres Seminar angeboten. Interessierte können sich jetzt schon bei der Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft anmelden (Tel. 05576 / 74 6 33 bzw. info@vjagd.at).

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Jagdhunde

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Vorarlberger Jagd

Klub Dachsbracken: Wechsel in der Obmannschaft Helmut Saurer legte seine jahrzehntelange Obmannschaft in jüngere Hände.

Werner Mattle Anlässlich eines Wandertages ins wunderschöne Garneratal übergab Helmut Saurer seine langjährige Obmannschaft in jüngere Hände. Nachfolger Werner Mattle dankte dem Altobmann im Namen aller Mitglieder für seine Tätigkeiten, die er für den Klub Dachsbracke erbracht hat. Als Zeichen der

Wertschätzung überreichte er ihm ein geschnitztes Klubabzeichen. Dem guten Geist als „Clubsekretärin“ Christa Saurer überbrachte Werner Mattle einen Alpenblumenstrauß. Ein großer Dank gilt den Familien Albert Wittwer sowie Bernhard Wittwer für die sehr gute Bewirtung beim Wandertag.

Christa und Helmut Saurer

32. ÖJGV Schweißprüfung

In der sprache

Begrüßungsangab Präsident

Schiesser, dem Anlass entsprechend, einen kurzen Rückblick über die 100jährige Geschichte des ÖJGV, aber auch einen Ausblick in die Zukunft, wie sich das Jagdhundewesen in Österreich auf die neuen Aufgaben und Anforderungen einstellt. Denn gerade solche Veranstaltungen dienen auch dazu, die Diskussion über aktuelle Themen der Jagdkynologie auch auf breiter Basis zu führen. Von den 21 genannten Jagdgebrauchshunden mit ihren Hundeführern sind 19 angetreten, wobei 13

diese Prüfung erfolgreich bestanden haben – ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis. Ein Weidmannsdank gilt dem Richterkollegium, allen Revierführern und Prüfungshelfern sowie dem Landgasthof Mann für ihre Umsorgung am Begrüßungsabend und dem Team auf Schloss Rosenburg für die Mitarbeit und Verpflegung am Prüfungstag. Dank sei auch den Sponsoren, Fa. Swarovski, Fa. Mars und Raiffeisenlagerhaus Horn ausgesprochen.

Foto: Dieter Nagl

Die 32. Schweißprüfung des Österreichischen Jagdgebrauchshunde-Verbandes (ÖJGV), unter dem Motto „100 Jahre ÖJGV“ fand am 20. Oktober 2012 in Rosenburg, NÖ, statt. Aufgrund des Entgegenkommens der Forstverwaltung Hoyos, im Besonderen durch Dipl.-Ing. Markus Graf Hoyos sowie den Jagdleitern der Genossenschaftsjagdreviere, standen 21 Prüfungsfährten in der Länge von 1.200 Schritten für diese Jubiläumsprüfung zur Verfügung.

Alpenländische DachsbrackenHündin Asta v. Mühlleiten mit ihrem Führer Johann Reisenbauer bei der Fährtenarbeit.


Jagdhunde

Jänner / Februar 2013

Österreichischer Schweißhundeverein Vorprüfungen Vorarlberg 2012 Christian Fiel, ÖSHV Gebietsführung Vorarlberg Für die hohe Kunst, Aufgabe und Verantwortung einen fermen Schweißhund auszubilden und zu führen bedarf es wesentlicher Vorraussetzungen, einem enormen Einsatz und Wille. Mit den Erfahrungen der Altvorderen und den neuen Gegebenheiten im jagdlichen Einsatz bemüht sich der Österreichische Schweißhundeverein, soweit es von den Mitgliedern gewünscht wird, auch in den Bundesländern beratend und hilfreich zur Seite zu stehen. Die sogenannte Vorprüfung ist ein Möglichkeit, ein simulierte Situation im Revier zu stellen und bewerten zu lassen. So werden die Riemenarbeit auf einer 1 km langen künstlich angelegten Schweißfährte, die Freisuche, das Verhalten beim verendeten Stück und das Ablegen nach einem vorgegebenen Punktesystem bewertet.

Reviere dafür standen in Lech, Schruns und Tschagguns zur Verfügung. Besten Dank den Revierpächtern und Jagdaufsehern die uns dabei nützlich unterstützten. Als Leistungsrichter und Leistungsrichter-Anwärter waren im Einsatz: Gustl Beck, GF Christian Fiel, Hubert Loretter, Bertram Netzer und Maximilian Auerbach. Erfreulicherweise gab es heuer auch einige Hauptprüfungen. Da noch nicht alle Bestätigungen durch den ÖSHV Richterobmann vorliegen, werden diese erst im ÖSHV Jahresbericht veröffentlicht. Danke all jenen, denen das Schweißhundewesen als wichtiger Beitrag des jagdlichen Geschehens am Herzen liegt und die uns dabei wertvolle Dienste erweisen. Erfreulich auch, dass wir wieder einige tüchtige Leistungsrichteranwärter im Einsatz und in Ausbildung haben.

Die Ergebnisse der bisherigen ÖSHV Vorprüfungen 2012 BGS/H BEA (Bärbel) vom Stürzerkopf B/F: Philipp Walch, Lech

106 Punkte

BGS/R BENO vom Predigerstuhl B/F: Ludwig Salzgeber, Tschagguns

208 Punkte

HS/R FREKI (Arras) vom Stolzkopf B/F: Ralph Sauerwein, Schruns

140 Punkte

BGS/R BIRKO vom Bärentalkopf B/F: Pirmin Moosbrugger, Au

146 Punkte

www.schweisshunde.at

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Jagdhunde

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Vorarlberger Jagd

Klub Deutsche Wachtelhunde – Prüfungssieg nach Vorarlberg Martin Schnetzer

Bei schönem Wetter konnten unsere Anlagenhunde sehr gute Leistungen auf dem Feld zeigen. Gerhard Gmeiner, Langen b.

Foto: Hannes Schatzmann

Am 5. und 6. Oktober 2012 war wieder eine Abordnung gut vorbereiteter Deutsche Wachtelhunde auf der Herbstprüfung in Aspach in Oberösterreich. Wir sind mit zwei VGP-Hunden und drei Anlagenhunden sowie zwei Richter und zwei Richteran-

wärter samt Fanclub nach Oberösterreich gefahren. Die Unterkunft beim Wirt´s Wimpling in Mettmach war wieder ausgezeichnet.

Bregenz, konnte mit seiner aus eigener Zucht stammenden Hündin Zora v. Wirtatobel die volle Punkteanzahl und somit einen 1. Preis erreichen. Reinhard Madlener, Bludesch, mit dem Wurfbruder Zander v. Wirtatobel, konnte die Hasenarbeit bei der 2. Anlagenprüfung mit ausgezeichneten Kopfnoten abschließen. Hans Wacker, CH-Mühlheim, erreichte mit Xeros v. Schneewald einen ausgezeichneten 2. Preis . Bei der VGP stellte Mf Gottfried Schatzmann, Gisingen, mit seiner Hündin Mia v. Bairer Winkel, den Prüfungssieg. Die aufgeweckte Hündin zeigte sehr eindrucksvoll ihr ganzes Können gemeinsam mit Gottfried. Franz Senti, FL-Schaan, mit

Xinta v. Schneewald, hatte an diesem Wochenende nicht das notwendige Glück auf seiner Seite. Man bedenke aber, dass er mit dieser Hündin im Herbst davor den Prüfungssieg in Kärnten geholt hat. Bei einer VGP ist ein Erfolg oder Misserfolg sehr nahe beisammen. Wir denken, dass Franz es sicher noch einmal angehen wird. Die Vorbereitung eines Deutschen Wachtelhundes auf eine VGP benötigt in der Regel mindestens ein halbes Jahr. Die Landesgruppe Vorarlberg für Deutsche Wachtelhunde gratuliert den Hundeführern für die ausgezeichneten Leistungen. Es ist gut zu wissen, dass wir ausgezeichnete Hunde in Vorarlberg führen.

Vollgebrauchsprüfung für Retriever (VGP) Am 13. und 14. Oktober 2012 führte Ruth Hochstätter ihre Labrador-Hündin Lycka bei einer Vollgebrauchsprüfung in Burgenland. Zwei Tage lang wurden zehn Hunde in einem wunderschönen Revier in der Nähe von Oberpullendorf auf Gehorsam und Arbeitsfreude sowie bei der Wald-, Feld- und Wasserarbeit geprüft. Bei der Waldarbeit stellte die Verlorensuche durch dorniges, unwegsames Dickicht eine besondere Herausforderung für die teilnehmenden Hunden dar. Auf dem Feld wurde die Markierung mit Schuss mit zwei Hunden abgehalten, um so die Standruhe des zweiten Hundes zu überprüfen. Im letzten Teil, bei der Wasserarbeit, waren das Schicken über ein Gewässer, um zwei Stück Federwild zu holen, und die

Arbeit hinter der eingesetzten Ente sehr anspruchsvoll. In diesen Einsätzen konnte die Jagdpassion der Hunde getestet werden.

Lycka zeigte Hochform Lycka meisterte ihre Aufgaben mit Bravour. Sie arbeitete in allen Fächern mit viel Freude und sehr gutem Gehorsam. Ruth Hochstätter freut sich, dass sie für die tolle Leistung ihrer Labrador-Hündin den 1.b Preis nach Vorarlberg bringen konnte.

Tolle Stimmung Die kameradschaftliche Atmosphäre unter den Teilnehmern war herausragend. Gegenseitiges Mitfiebern und Daumendrücken waren selbstverständlich. Umso erfreulicher, dass

„Vollgebrauchsprüfung“. Richter Walter Paulweber gratuliert Ruth Hochstätter nach absolvierter Schweißarbeit.

sieben der zehn angetretenen Hunde die Prüfung erfolgreich bestanden. Auch die Richter sparten nicht mit lobenden und anerkennenden Worten über die Hunde. Ein großer Ansporn für die Teilnehmer, die bei dieser anspruchsvollen Prüfung doch sehr unter Druck standen! Für die perfek-

te Organisation der Veranstaltung sorgten Heidemarie und Fritz Kleestorfer mit einem engagierten Helferteam. Die Richter Werner Reicher (Prüfungsleiter), Heike Klieber, Franz Gradwohl, Franz Deim, Stefan Migsich und Franz Weber sorgten für den reibungslosen Ablauf der Prüfungen.


Jagdhunde

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Große Erfolge unserer Dachshunde in Oberösterreich und Seefeld Nachdem bereits in den vergangenen zwei Jahren Prüfungsgespanne aus Vorarlberg bei den dortigen Vollgebrauchsprüfungen herausragende Erfolge erzielt haben, ein Gespann konnte sogar den Titel „Österreichischer Gebrauchssieger“, einfahren, wollten unsere Dachhundeführer in der Ferne erneut zuschlagen. Am 20. und 21. Oktober dieses Jahres fand wieder die Vollgebrauchsprüfung bei den Dackelhundeverantwortlichen in Oberösterreich statt. Zwölf Hundegespanne aus nahezu allen österreichischen Bundesländern stellten sich unter besonderen Bedingungen dieser Herausforderung. Es herrschte ausgesprochen schönes Wetter, was die Schweißfährtenarbeit im trockenen Buchenwald deutlich erschwerte. Des Weiteren führten die Fährten durch Schwarz- und Rotwildeinstände und stellten damit eine große Anforderung an unsere Hunde. Mit diesen Verhältnissen kam die Hündin von Reinhard Hellmair „Diana vom Auer Ried“ ausgezeichnet zurecht

In Leutasch bei Seefeld in Tirol wurde dieses Jahr die Bundessiegersuche, eine Spezialschweißprüfung der Dachshunde durchgeführt. Jedem Bundesland ist es vorbehalten, einen ihrer besten Hunde zu dieser Prüfung zu entsenden. Vorarlberg wurde natürlich von „Diana“ vertreten. Sie erreichte mit ihrem Führer Reinhard auf der 1.200 Meter langen Übernachtfährte wieder einen sensationellen 1. Preis mit voller Punkteanzahl und musste den Gesamtsieg nur aufgrund des Wurfdatums einem jüngeren Hund überlassen.

Arno Hagspiel mit „Charly vom Wittelsbacherland“.

und konnte Höchstnoten erzielen. „Charly vom Wittelsbacherland“, der Dackelrüde von Arno Hagspiel, und der Führer selbst patzten im Rotwildeinstand und mussten zwei Mal abgerufen werden. Danach gab es dann für den Rüden allerdings nur noch Bestnoten. „Charly“ hat seine 2. VGP ohne Probleme erfolgreich abgeschlossen. Nach Prüfungen mit einem Deutschen Wachtelrüden,

Reinhard Hellmair mit „Diana vom Auer Ried“.

der zudem auch „Österreichischer Jagdhundeprüfungssieger“ wurde, einer Alpenländischen Dachsbracke, einem Deutschen Jagdterrier führte Arno Hagspiel mit seinem Dackelrüden „Charly“ vier Jagdhunde verschiedener Hunderassen erfolgreich auf sieben Vollgebrauchsprüfungen und darf sich „Meisterführer“ nennen. Reinhard Hellmairs „Diana vom Auer Ried“ war im weiteren Prüfungsverlauf wieder

absolut top, musste sich allerdings beim Standtreiben, bei dem Reinhard seine Hündin stets tadellos und ohne Leine führte, einen nicht unumstrittenen Abzug, der fatale Folgen hatte, in Kauf nehmen. Fatal war er deshalb, weil „Diana“, die bereits zwei VGPs mit 1. Preisen errungen hatte, nochmals einen 1. Preis mit 175 Punkten benötigt hätte, um den Titel „Österreichischer Jagdhundeprüfungssieger“ nach Vorarlberg mit zu nehmen. „Diana“ hat dieses einzigartige Ziel, das von einer unglaublichen Leistungskonstanz und deren Abrufbarkeit zeugt, mit drei 1. Preisen auf den VGP’s insgesamt 525 Punkte zu erzielen mit 524 Punkten um einen lächerlichen Punkt nicht erreicht. Trotzdem war sie die „Prüfungskönigin“ der letzten Jahre in Oberösterreich. Wir möchten unseren Hundeführern herzlichst gratulieren und uns dafür bedanken, dass sie die Vorarlberger Fahnen derart hochgehalten haben.

Klub Dachshunde


Veranstaltungen

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Vorarlberger Jagd

Termine – www.vjaegerschaft.at

Jänner 2013 n Samstag, 19. Jänner: Jäger-Fassdaubenrennen der Bezirksgruppe Bludenz, Fassdauben werden zur Verfügung gestellt, Start: 10:00 Uhr; Nenzing n Freitag, 25. Jänner: 10. Landesjägerball in Schwarzenberg, Angelika Kauffmann Saal

Februar 2013 n Freitag, 8. Februar: Jägerkränzle Bezirk Dornbirn / Gasthof Krone n Samstag, 9. Februar: 11. Vorarlberger Raubwildfellmarkt, Winzersaal Klaus n Donnerstag, 21. Februar bis Sonntag, 24. Februar: Die Hohe Jagd und Fischerei, Salzburg n Freitag, 15. Februar: Hegeschau und Bezirksversammlung Dornbirn / Kolpinghaus

n Montag, 25. Februar und Dienstag, 26. Februar: 19. Österr. Jägertagung in Aigen/Ennstal „Regulierung von Rotwild und Schwarzwild – Herausforderungen und Hindernisse“

März 2013

n Samstag, 23. März und Sonntag, 24. März: Hegeschau und Bezirksversammlung Feldkirch in Rankweil, Vinomnasaal

Mai 2013 n Freitag, 24. Mai: Generalversammlung der Vorarlberger Jägerschaft

n Samstag, 2. März und Sonntag, 3. März: 8. Oberländer Jägertage – Hegeschau Bludenz

November 2013 n Freitag, 15. November bis Sonntag, 17. November: 3. Internat. Messe für Jagd & Fischerei, Messegelände Dornbirn

Mai 2014 n Freitag, 16. Mai: Generalversammlung der Vorarlberger Jägerschaft

n Freitag, 8. März und Samstag, 9. März: Hegeschau und Bezirksversammlung Bregenz in Kennelbach, Schindlersaal n Freitag, 15. März und Samstag, 16. März: Tontaubenschießen des Bezirk Dornbirn n Donnerstag, 21. März bis Sonntag, 24. März: 3. Jäger Ski WM, Silvaplana / Engadin

Wir gratulieren zur Vollendung... des 94. Lebensjahres: Engelbert Grigis, FL – Triesen des 93. Lebensjahres: HM Georg Seethaler, Dornbirn des 91. Lebensjahres: Richard Hinteregger, Bregenz des 90. Lebensjahres: DDr. Hubert Kinz, Bregenz des 87. Lebensjahres: Emil Gabriel, Frastanz Werner Hagen, Lustenau des 86. Lebensjahres: Hugo Mitterlehner, Dalaas des 85. Lebensjahres: Oskar Rümmele, Dornbirn Elmar Walch, Lech

des 84. Lebensjahres: Elmar Hämmerle, Dornbirn Hermann Lorünser, Vandans Leo Summer, Fraxern Josef Mock, Bludenz Josef Salzgeber, Klösterle des 83. Lebensjahres: Franz Homann, Lochau RJ Ehrenreich Schneider, Raggal Josef Oberhauser, Andelsbuch des 82. Lebensjahres: Josef Allgäuer, Feldkirch-Gisingen Werner Tomas, Egg des 81. Lebensjahres: Dr. Wolfgang Berchtold, Rankweil Hugo Natter, Dornbirn

Rudolf Mathies, Stuben a.A. Gottfried Kaufmann, Sonntag des 80. Lebensjahres: Franz Brenner, Au HM Walter Schweizer, Dornbirn des 75. Lebensjahres: Heinrich Wolf, Schruns Anselm Beiser, Rankweil Elmar Burtscher, Nüziders Helmut Bobner, Bludenz Kurt Helbok, Hard Kurt Steurer, Krumbach Manfred Bereuter, Wolfurt des 70. Lebensjahres: Willi Rauser, Hard Werner Kaufmann, Kennelbach Edith Achilles, D – Konstanz Giannino Löliger, CH – Basel

HM RJ Ferdinand Fleisch, Silbertal Winfried Pilger, D – Überlingen HM Christian Drexel, Nenzing Anton Morscher, Weiler Edgar Felder, Gaschurn Ehrenfried Moosbrugger, Bezau Rudolf Zahradnik, Paasdorf des 65. Lebensjahres: Karl Halbeisen, Dornbirn HM Melchior Bär, Au Wilmar Hasler, FL – Schaan Konrad Bilgeri, Hittisau Fritz Moosmann, Schröcken Herbert Feurstein, Dornbirn Hans Peter Greber, Egg


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Jägerinnen & Jäger

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Dr. Harald Rhomberg diesjährigen Hirschbrunft zum Besten gab.

Am 28.10.2012 überraschte die Mitglieder der Hegegemeinschaft 2.3. Lech die Todesnachricht von unserem geschätzten Jagdkollegen Dr. Harald Rhomberg, der im 67. Lebensjahr völlig unerwartet von uns gegangen ist. War doch gerade noch vor zwei Wochen der monatliche Jägerstammtisch der Hegegemeinschaft, wo er noch seine Jagdgeschichten der

Dr. Harald Rhomberg war mit Leib und Seele in seiner Klinik als Chirurg tätig und in der spärlichen Freizeit widmete sich der schaffensfrohe Mensch als Ausgleich der Fischerei und die letzten 27 Jahre der Jägerei . 1985 legte er die Vorarlberger Jagdprüfung ab und im selben Jahr war es ihm vergönnt, das Revier Spullerwald von der Gemeinde Lech zu pachten. In das Spullertal hatte er sich immer schon verliebt und nun hatte er mit dem Revier und der kleinen Jagdhütte einen neuen Freizeitmittelpunkt. 1985 trat er auch als Mitglied in die Vorarlberger Jägerschaft ein. Von 1999 - 2011 war er Beirat

der Bezirksgruppe Bludenz, die er tatkräftig mit seinem Fachwissen unterstützte. 2008 konnte er seinen Lebenshirsch Dyonisus, der in Vorarlberg beste Hirsch der überhaupt, in seinem Revier Spullerwald in Lech, erlegen. Sein ganzer Stolz war seine Familie, seine Frau Monika und seine drei Kinder. Wobei sein Sohn Niki in seine beruflichen und auch jagdlichen Fussstapfen trat, was ihn besonders freute. Sie haben viele gemeinsame Stunden in der Natur und damit auch bei der Jagd erlebt. Harald hat viele Spuren hinterlassen, sei es Privat, als Freund und Jagdkollege oder in seiner beruflichen Tätigkeit als Chirurg. Wir Jagdkollegen haben Harald als charakterfesten und lie-

benswerten Menschen kennengelernt. Ein Mensch auch mit Ecken und Kanten, eine starke Persönlichkeit, ehrlich, gradlinig und weitsichtig in seinen Gedanken und seinem Handeln. Mit dem Signal „Jagd vorbei“, gespielt von der Jagdhornbläsergruppe Bludenz, in der Kirche in Lech und dem letzten grünen Bruch vom Jägerhut wurde Dr. Harald Rhomberg von seinen Jagdkameraden verabschiedet. Die Hegegemeinschaft verliert einen engagierten Jäger und Freund. Weidmannsdank – lieber Harald – Weidmannsruh HO Caroline Egger-Batliner

Karl Leibinger, Freiburg liebte die Natur und er liebte die Jagd. Mit seiner Familie erbaute er sich am Kristberg ein Eigenheim, welches er zur Jagd und zur Erholung immer wieder aufsuchte, die letzten Monate seines Lebens kaum mehr verließ.

Am 10. November verstarb plötzlich und unerwartet im 61. Lebensjahr der Unternehmer Karl Leibinger aus Freiburg. Karl Leibinger war seit 2006 Jagdpächter der Genossenschaftsjagd Silbertal in der Hegegemeinschaft 2.1 Bartholomäberg-Silbertal. Er

Karl Leibinger war es immer ein Anliegen, dass den Menschen geholfen wird. Als kompetenter Unternehmer führte er die Firma seines Vaters in den 80er Jahren zu beträchtlichem Erfolg. In den USA hatten einige Produkte der Leibingers im medizintechnischen Sektor binnen kurzer Zeit große Teile des gesamten

Marktes erobert. Als er sich vor einigen Jahren aus dem unternehmerischen Geschäft zurückzog, wollten er und seine Familie weiterhin Wirksames erreichen. So beteiligten sie sich u.a. finanziell und mit großem persönlichen Engagement an der Gründung des Hospiz Karl Josef in Freiburg, wo nunmehr seit elf Jahren sterbende Menschen einfühlsam und liebevoll begleitet werden. Karl Leibinger war keiner, der sich in den Vordergrund drängte. Er fühlte sich wohl im Silbertal und mit seiner ruhigen, aber bestimmten Art

bewegte er viel. Für Anliegen jeglicher Art, ob jagdlich oder von Vereinen im Ort, hatte er immer ein offenes Ohr. Der plötzliche Tod von Karl Leibinger berührte viele Menschen. Die Beisetzung erfolgte in der Liebfrauenkirche in Freiburg-Günterstal, dem Heimatort von Karl Leibinger. Mit dem letzten grünen Bruch vom Jägerhut nahmen die Silbertaler Jäger Abschied von ihrem Jagdpächter und Freund. Weidmannsheil und Weidmannsruh’. Monika Dönz-Breuß


Jägerinnen & Jäger

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Vorarlberger Jagd

Schutzwaldpreisverleihung 2012 Projektwart Jagdschutzorgan Siegmund Bitschnau aus Bartholomäberg erhielt Anerkennungspreis

Projektwart für SchalenwildFreihaltungen Siegmund Bitschnau aus Bartholomäberg erhielt als Projektwart der Freihaltung „Lutt-Hochwald-RellseckSchattenwald“ in Bartholomäberg einen Anerkennungspreis. Der Projektwart wird in Vorarlberg als neues Versuchsmodell eingesetzt und im einvernehmen durch Bezirkshauptmannschaft, Wildbach- & Lawinenverbauung, Jagdverfügung- und Jagdnutzungsberechtigten bestimmt. Das frühere Modell eines behördlich angeordneten Abschussorganes wird mit dieser neuen Funktion ersetzt. In dem neuen Modell wurde nicht nur der negativ besetzte Begriff „Abschussorgan“ ersetzt, sondern gleichzeitig auch die Aufgaben ausgeweitet. Welche Aufgaben hat ein Projektwart? „Ich sehe mich als Pate, Vermittler und als Ansprechpartner für BH-Forstabteilung, Wildbach u. Lawinenverbauungen, Jagdnutzungs- und Verfügungsberechtigte, somit auch als eine Art Jagdleiter für den mir zugeteilten Schutzwald. Die Aufgaben umfassen jahreszeitlich angepasste Maßnahmen“, so Projektwart JO Siegmund Bitschnau. „Im Frühjahr beinhalten die Maßnahmen u.a.

Foto: Thomas Ölz

Am 23. November wurde in Nüziders der Schutzwaldpreis 2012 vergeben (siehe auch Seite 19). Der Stand Montafon wurde für das Schutzwaldprojekt „Außerbacherwald“ mit dem Vorarlberger Schutzwaldpreis 2012 ausgezeichnet. Anerkennungspreise erhielten der Projektwart JO Siegmund Bitschnau aus Bartholomäberg und die Arbeitsinitiative Integra.

V.l. Landesforstdirektor DI Sigi Tschann, Preisträger JO Siegmund Bitschnau, LR Ing. Erich Schwärzler.

Verwitterungsmaßnahmen bei Tanne, Ansitzmöglichkeiten schaffen / überprüfen / reparieren, Astungsarbeiten für Schussschneisen durchführen, Pirschwege räumen und instand halten, den Jagddruck auf Rotwild, welches sich von den Winterfütterungen löst, konsequent verfolgen. Im Sommer werden Mäharbeiten an den Pirschwegen durchgeführt, es erfolgt die Jagd auf alles schussbare weibliche Schalenwild (keine führende Tiere) durch Projektwart, Jäger, Jagdgäste, Jagdnutzungsberechtigte, Anblick von Rehböcken und Gamswild werden dem Jagdleiter gemeldet, damit Pächter und oder Jagdgäste die Chance haben, auf diese Trophäenträger zu jagen. Im Herbst werden ab der Hirschbrunft alle Trophäenträger, die bis zu diesem Zeitpunkt von Gästen und Jagdnutzungsberechtigte nicht erlegt wurden, vom Projektwart bzw. Jagdpersonal bejagt (ausgenommen sind Hirsche der Klassen I und II), die Tage mit Herbstföhn werden verstärkt für den Pflanzenschutz (Verwitterungsmaßnahmen) mittels TRICO

genutzt. Im Winter wird bei Neuschnee ausgefährtet und es erfolgt der Ansitz an Sonnenhängen, welche meist durch kleine Schneerutschungen als Äsungsflächen für das Reh und Gamswild angenommen werden. Die Erreichbarkeit sowie die Bringung ist oft nur mit Schneeschuhen oder Schi möglich und schwierig.“ Welche Probleme bestehen im Schutzwald? „In dem von mir betreuten Schutzwald fehlen aus heutiger Sicht die Tannen von > 10 Jahre bis zirka 40 Jahre. Die Situation ist auf frühere überhöhte Gams- und Rehwildbestände zurückzuführen, welche einen selektierten Totalverbiss (Entmischung) verursachten. Somit fehlt Stangenholz (Mittelklasse) bei der Tanne zur Gänze. Bei Laub sah es ähnlich aus, jedoch erholt sich durch das schnellere Wachstum der Laubbestand zunehmend. Es war, ist und bleibt höchste Zeit, eine schutzwirkende Stufigkeit bei den Tannenaltersklassen in diesen für St. Anton wichtigen Schutzwald aufzubringen.“

Wie erfolgt die Zusammenarbeit mit der Jägerschaft? „Bartholomäberg hat mit ca. 2.500 ha einen sehr hohen Mindestabschuss von derzeit 130 Stück Schalenwild. Auch im Schutzwald kann man mit entsprechender Wertigkeit und ethischen Grundsätzen erfolgreich jagen. Ein großer Anteil der Mindestabschüsse von Schalenwild (30-40%) wird im Schutzwald erlegt, was natürlich einen dementsprechenden Jagddruck erzielt. Dafür werden verschiedene Wiesen und Wälder die außerhalb des Schutzwaldes (in Hochlagen) liegen, jagdlich als eine Art Schalenwildkernzone (internes jagdliches Sperrgebiet) ganzjährig in Ruhe gelassen. Ich arbeite zusätzlich bei der Genossenschaftsjagd Bartholomäberg bei der Heueinlagerung, Winterfütterung, Jagdgästebegleitungen, aber auch bei der schwerpunktmäßigen Kahlwildjagd mit. Die gemeinsamen Ziele werden wie bei jedem Betrieb besprochen und auch das Jahr hindurch mitverfolgt und analysiert. Unter der Jägerschaft wurde dies von dem einen oder anderen Kollegen anfangs vielleicht etwas kritisch beobachtet, jedoch zwischenzeitlich fallen die Meinungen diesbezüglich positiv aus.“ Gab es zu Beginn Anfeindungen? „Diese Sorge hatte ich beim Start als Projektwart vor drei Jahren. Jedoch kann ich diese Frage bedenkenlos verneinen. Ein gewisses Maß an Aufklärungsarbeit muss permanent von statten gehen, ist jedoch bei einigen Jagdgegner oft zwecklos.“ Herzliche Gratulation zu Ihrem Erfolg! MDB


Jägerinnen & Jäger

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„Wo schlafen denn die Rehe?“ Roland Moos Einen recht ungewöhnlichen Unterrichtsvormittag erlebten die Volksschüler, die Kindergartenkinder und die Lehrpersonen an der zweiklassigen Volksschule Schnepfau / Bregenzerwald mit dem überraschenden Besuch von zwei Jägern. Im Rahmen des großangelegten Öffentlichkeitsarbeits-

Projektes „Schule & Jagd“ besuchten kürzlich BJM-Stv. Roland Moos und JO Johann Rüf aus Au die Schulkinder der VS Schnepfau, um mit ihnen einen erlebnishaften und spielerisch spannenden Unterrichtsvormittag zu gestalten. Nach einem anschaulichen „Pirschgang“ durch die jagdlichen vier Jahreszeiten, dem

Kennenlernen der heimischen Schalenwildarten und dem geheimnisvollen Inhalt des Jägerrucksackes, sowie den schmetternden Tönen des Jagdhorns, trat schlussendlich JO Johann Rüf als Tierstimmenimitator in Aktion. Mit Unterstützung von Bildern und Folien kam die ganze Fülle der heimischen Vogel- und Wildarten akustisch zum Vortrag.

Die Kinder reagierten nicht nur mit riesiger Begeisterung, sondern versuchten auch selbsttätig die Tier-, Brunftund Balzlaute nachzuahmen. Das war vielleicht ein vielstimmiges „Konzert“ – ein Pfeifen, Röhren, Zwitschern, Kullern, Pfauchen Blädern ... man kann sich vorstellen wie das wohl getönt hat. Vom Kuckucks-Balzruf bis hin zum tiefen Sprengruf des brunftigen Hirschen war alles dabei.

Foto: Dir. Walter Giselbrecht

Für das tolle Mitmachen gab es dann für die Kinder noch ein Gastgeschenk in Form von Wildtierkalendern, Quizrätselfragen und Wildtierstickers, sowie die Büchlein „Bärenweihnacht“ und „Lisa und Michael“ für die Schülerbücherei. Mit einem vielstimmigen „Weidmannsheil“ und Applaus für die Jäger ging der erlebnisreiche Unterrichtsvormittag zu Ende.

Honorarprofessur für Dr. Friedrich Reimoser Im Rahmen einer akademischen Feier wurde Dr. Friedrich Reimoser der Titel „Honorarprofessor der Universität für Bodenkultur Wien“ durch den Rektor Univ.Prof. Dr. Martin Gerzabek und Senatsvorsitzenden Univ.Prof. Dr. Hubert Hasenauer verliehen. Dr. Friedrich Reimoser erhielt diese Auszeichnung in Würdigung seiner wissenschaftlichen und pädagogischen Leistungen auf dem Gebiet der Wildtierökologie und des Wildtiermanagements. In seiner Laudatio würdigte Univ.Prof. Dr. Klaus Hackländer vor allen Dingen Reimosers Arbeit an der Schnittstelle zwischen Forst und Jagd, die ihm national und international einen ausgezeichneten Ruf verschafft hat.

Hon.Prof. Dr. Friedrich Reimoser wird sich auch nach sei-

ner Pensionierung weiterhin am Institut für Wildbiologie

und Jagdwirtschaft der BOKU mit Rat und Tat einbringen.

Foto: Fotostudio Bichler

BOKU Wien

V.l. VR Andrea Reithmeyer, VR Barbara Hinterstoisser, Rektor Martin Gerzabek, Friedrich Reimoser, Klaus Hackländer, Hubert Hasenauer, VR Josef Glössl.


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Vorarlberger Jagd

Fotos: Robert Häusle

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Exkursion der Bezirksgruppe Bludenz nach Schluchsee im Schwarzwald Dr. Martin Holzer Die Exkursion der Bezirksgruppe Bludenz führte heuer am Nationalfeiertag in das benachbarte Deutschland, genauer gesagt nach Schluchsee im Schwarzwald. Nach einer längeren Fahrt über die Schweiz, an Schaffhausen vorbei, traf die 30-köpfige Gruppe in Aha, einem Ort am

nördlichen Ufer des Schluchsees, ein, wo die Teilnehmer an dieser Exkursion von Dr. Rudi Suchant von der Forstlichen Versuchsanstalt BadenWürttemberg und dem Leiter des Forstamtes Schluchsee, Herrn Hubert Kapp empfangen wurden. Das Programm war vielfältig. So informierte Hubert Kapp

BJM Lothar Tomaselli (2.v.l.) erhielt zu seinem 70. Geburtstag eine Ehrenscheibe überreicht.

die Besucher über die Ausübung der Jagd im Revier des Landes Baden-Württemberg, forstliche Maßnahmen zur Verbesserung des Wildlebensraumes, Reduktion des Rotwildbestandes und die Fütterungspraxis in ihrem Revier. Dr. Rudi Suchant stellte die Rotwildkonzeption im Südschwarzwald vor. In diesem Konzept sollen Jäger, Grundeigentümer, Wildbiologen, die Bevölkerung und die Naturschutzvertreter gleichermaßen einbezogen werden. Eingehend wurde die Umstellung von Maissilage auf Heu und Apfeltrester und Futterverbrauch diskutiert. Interessant war auch zu erfahren, dass von einer Besichtigung der Rotwildfütterung in Klösterle bei Josef Schöpf wesentliche Impulse zum Rotwildkonzept ausgegangen sind. Eine wesentliche Erkenntnis für die Teilnehmer war, dass Jagd und Hege nur dann ohne Komplikationen vor sich gehen können, wenn seitens des Forstes daran ein Interesse an der Jagd besteht. Beim Mittagessen im Berggasthof Rössle fand ein Höhepunkt besonderer Art statt. Der im heurigen Sommer in

der Familie des Bezirksjägermeiser Ing. Lothar Tomaselli gefeierte 70. Geburtstag, wurde vom Ausschuss der Bezirksgruppe Bludenz gewürdigt. Aus diesem Anlass wurde ihm im Namen der Bezirksgruppe eine Ehrenscheibe, auf dem er und sein Jagdgebiet abgebildet sind, überreicht. Für viele interessant war sicher auch noch der Besuch der „Kalchreuter Sammlung“ in Bonndorf, wo eine Vielzahl an Trophäen aus aller Welt zu bestaunen waren. Heribert Kalkreuter (1939-2010) war ein deutscher Jagdwissenschaftler und Wildbiologe, welcher in ornithologischen Kreisen wegen seines Standpunktes zu Rabenvögel und Artenschutz sehr umstritten war. Es war eine gleichermaßen unterhaltsame wie informative Exkursion, welche Gelegenheit bot, die Kontakte der Teilnehmer untereinander zu vertiefen. Einen herzlichen Dank an die Verantwortlichen der Bezirksgruppe Bludenz für die Auswahl des Zieles und die ausgezeichnete Organisation.


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Stimmungsvolle Jägerweihnacht in Thal Roland Moos

Nach der Begrüßung durch Dekan Msgr. Ehrenreich Bereuter und BJM-Stv. Roland Moos in der Thaler Pfarrkirche und einem wahrlich voluminösen und fulminanten Bläserauftakt durch die 15-köpfige Jagdhornbläsergruppe vom Kreisjagdverband Lindau, unter Hornmeister Helmut Reischmann, erklangen sodann als Pendant dazu wesentlich zartere Töne vom Männerchor Thal unter Chorleiter Ludwig Fink mit wohlklingenden vierstimmigen Sätzen weihnachtlicher Chorliteratur. „Die flotten Dreiviertler“ aus dem benachbarten Allgäu brillierten ihrerseits als Stubenmusik Formation und versetzten die Zuhörer mit ihrer feinen, stimmigen Saitenmusik in adventliche Stimmung. Auch die „Wiedar Motla“ aus Au mit Harfenbegleitung eroberten mit ihren Eigenkom-

Wiedar Motla

Fotos: Anton Schwendinger

In der beinahe nordöstlichsten Ecke unseres Landes und etwas abseits gelegen, haben trotz heftigen vorweihnachtlichen Schneefällen und tief winterlichen Fahrbedingungen viele Jäger, die Bewohner der umliegenden Ortschaften und Freunde der Jagd und der alpenländischen Volksmusik ihren Weg nach Thal gefunden. Und es war allemal eine Reise wert!

positionen und ihrem „hauseigenen Sound“ die Sympathie der zahlreichen Besucher der Jägerweihnacht. Dem Ganzen aber die Krone aufgesetzt hat wohl bei allen ihren mehrmaligen Auftritten das „Johlar Quintett“ aus Oberstdorf / Kleinwalsertal. In ganz selten gehörter tonaler Perfektion brachten die fünf „g’standeno Mannsbilder“ in der Walser und Allgäuer Mundart glockenreine und exzellente Naturjodler und zur Adventzeit passende Lieder zu Gehör. Zwischen den einzelnen musikalischen Darbietungen

gab es weihnachtliche Textbeiträge von der bekannten Mundartautorin Birgit Rietzler aus Au mit gefühlvollen und tiefsinnigen Texten. Aber auch der Mundart-literarisch tätige HO Revierjäger Diethelm Broger aus dem Kleinwalsertal fesselte seinerseits mit seinen Beiträgen im original Walsertdialekt mit dem „Hirschleobo“ und dem walserischen Lukasevangelium die Zuhörer. Mit dem gemeinsam gesungenen und instrumental begleiteten „Andachtsjodler“ (Christmettenjodler aus Sterzing) fand die Jägerweihnacht ihren feierlichen Ausklang. „Es war ganz einfach stimmig

Männerchor Thal

und erbaulich schön“, so die begeisterte Reaktion der Besucher aus nah und fern. Bei der anschließenden Einkehr im GH Krone im Thalsaal bei Speis’ und Trank gaben alle mitwirkenden Musikgruppen noch einige „Stückle“ aus ihrem weihnachtlichen Repertoire zum Besten. Ein großer Weidmannsdank gebührt dem Thaler Selbsthilfeverein (SHV) mit Günther und Pia Wirthensohn, sowie Hubert Sinnstein, welche vor Ort der Jägerschaft hilfreich zur Seite standen. Weidmannsdank !


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Jägerinnen & Jäger

Vorarlberger Jagd

Mit Schrot & Hasenpfeffer– Vorarlberger Jägerschaft zu Gast im Casinorestaurant Falstaff Unter dem Motto: „Mit Schrot & Hasenpfeffer“ luden das Casino Bregenz, - die Vorarlberger Jägerschaft und die BÖG (Beste Österreichische Gastlichkeit) zu einem außergewöhnlichen „weidmännischen Genussabend“ in das Casinorestaurant Falstaff in Bregenz. Der 1. Vlbg. Jägerchor und die Jagdhornbläser aus Feldkirch begrüßten die Gäste musikalisch beim Glühwein-Aperitif auf der stimmungsvollen und von der Bezirksgruppe Bregenz jagdlich dekorierten Terrasse des Bodenseecasinos. Im festlich gedeckten Casi-

Fotos: Walter & Natscha Moosbrugger

Roland Moos

ORF-Moderatorin Daniela Marte und Ruth Gollob-Kieber (Gössl Schruns, 3. v.l.) mit den Models.

norestaurant Falstaff wurde anschließend von der haubengekrönten Küchenbrigade ein excellentes 4 – gängiges

Schauspieler Kurt Sternik, LJM Dr. Ernst Albrich sowie Hubert Häusler (Casino Bregenz).

„Wildes Menü“ serviert und begleitet von erlesenen Weinen aus dem burgenländischen Weingut Juris, dessen Starwinzer Axel Stiegelmar persönlich die einzelnen guten Tropfen vorstellte. Besonderes Vergnügen bereiteten den Gästen die humorigen Geschichten und Erzählungen, die vom Schauspieler Kurt Sternik „kredenzt“ wurden, ebenso die feinen Stücke in alpenländischer Volksmusik von einem Saitenmusik Trio gespielt. Ein weiterer Höhepunkt war die professionelle Trachtenmodeschau der Firma Gössl aus Schruns. Die bezaubernden Models in ihren feschen

Dirndl ließen so manches Jägerauge aufleuchten, und auch die knackigen Lederhosen der männlichen Models wurden kräftig beklatscht. Durch den geselligen Abend führte gekonnt die charmante ORF-Moderatorin Daniela Marte. Casino Direktor Bernhard Moosbrugger, Heino Huber als Obmann von Beste Österreichische Gastlichkeit (BÖG) und LJM Dr. Ernst Albrich zeigten sich begeistert ob des gelungenen Abends und bedankten sich bei allen Beteiligten für die angenehme Partnerschaft. Weidmannsdank für den gelungenen Abend!

Roland Moos Wie schon in der Ausgabe Juli / August 2012 berichtet, war Heinz Egender aus Au jener Glückspilz Nr. 1, welcher anlässlich der Preisverteilung beim Jubiläums Tontaubenschießen in Au mit dem Tombola-Glücksrad einen Steingeiß-Abschuss im EJ Revier Ahornen-Kanisfluh gewann. Erst kürzlich konnte Heinz Egender in Begleitung des großzügigen Spenders und

Jagdpächters Hermann Rüf (Steinwild Koloniesprecher) bei allerbesten äußeren Bedingungen in den felsigen Rahmen der Kanisfluh-Südflanke, im sog. „Tüll“, eine Jugendklasse Steingeiß erlegen. Die Freude des erfolgreichen Schützen war natürlich riesengroß und er möchte sich hiermit beim Preisspender und fachkundigen Pirschbegleiter Hermann Rüf mit einem aufrichtigen „Weidmannsdank“ bedanken.

Foto: Hermann Rüf

Tombola Gewinner erlegt seinen Steingeiß-Preis

Der glückliche Erleger Heinz Egender nach seinem erfolgreichen Schuss.


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Jänner / Februar 2013

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Weidmannsheil für Prof. Dr. Franz „Schurle“ Rhomberg Am 30. Oktober 2012 feierte Prof. Dr. Franz „Schurle“ Rhomberg seinen 85igsten

Geburtstag. Der Jubilar übt seit vielen Jahren in den verschiedensten Gebieten des

Montafon die Jagd aus. Seit 38 Jahren ist er Jagdnutzungsberechtigter der Eigenjagden

Hubertus und Gafluna im Silbertal. Nur wenige Tage nach seinem Geburtstag erlegte Prof. Dr. Franz „Schurle“ Rhomberg in Begleitung seines Jagdschutzorganes Markus Dönz in der Eigenjagd Hubertus den abgebildeten sehr braven Erntehirsch. Die Jäger der Jagdgesellschaft Hubertus – Gafluna wünschen ihrem „Chef“ noch viele Jahre bei bester Gesundheit, sowie nochmals ein kräftiges Weidmannsheil zur Erlegung seines „Silbertaler Lebenshirsches“. Detail am Rande: der von Prof. Dr. Franz „Schurle“ Rhomberg erlegte Hirsch wurde im Hirschbüchle des Bezirkes Bludenz unter dem Namen „Schurle“ geführt und ist im 11. Kopf.

Waldbegehung bei der Agrargemeinschaft Rankweil Christian Ammann Die Agrargemeinschaft Rankweil lud am 21. Oktober die waldinteressierte Bevölkerung von Rankweil und Meiningen zu einer Waldbegehung ein. Zahlreiche Besucher folgten der Einladung und waren mit Begeisterung dabei. Die Waldführung startete beim Biomasse-Heizwerk Rankweil in das angrenzende Waldgebiet Vorderwald. So wurden die Teilnehmer über die Läuterung (Dickungspflege), eine Maßnahme zur Bestandsregulierung in der Forstwirtschaft, informiert. Betriebsleiter Ing. Bernhard Nöckl und sein Stellvertreter Ing. Arthur Heel zeigten vor Ort die Astung. Diese waldbauliche Maßnahme dient der

Verbesserung der Holzqualität von Baumstämmen. Auch Aspekte der Jagd kamen nicht zu kurz. Der Obmann der Agrargemeinschaft Werner Abbrederis erklärte den Besuchern die jagdliche Situation in der Agrargemeinschaft Rankweil.

Voller Begeisterung informierte BJM Reinhard Metzler die Zusammenhänge der Wald-Wild Situation, stellte die vorkommenden Wildarten in dem gesamt 1678,51 ha großen jagdlichen Bewirtschaftungsgebiet der Agrargemeinschaft Rankweil vor

und beantwortete zahlreiche Fragen. Nach den umfangreichen Informationen führte die Wanderung zurück zum Ausgangspunkt, wo sich alle Teilnehmer mit Imbiss und Getränk stärken konnten.


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Vorarlberger Jagd

Bündner Jagdpause 2012 Wir hatten uns entschlossen, unseren gemeinsamen Freund – Silvano Beltrametti (ehemaliger, erfolgreicher Skirennfahrer der Schweizer Nationalmannschaft) zur Jagd auf einen Erntehirsch einzuladen. Folglich starteten wir am Donnerstag, den 13.09.2012 in unser Revier in Gargellen / Vergalden zum Abschuss.

Nachdem wir von der Hütte aus – begleitet von unserem Jäger Bertram – das hintere Tal Vergalden mit viel Anblick abgeklopft hatten, entschloss sich Bertram vor Einbruch der totalen Dunkelheit wieder umzukehren, und die Sonnenseite des Tales nochmals genauestens abzuspiegeln. Dank der Schneereflektion konnten

wir auch zur späteren Stunde noch recht gut sehen. Und siehe da, im letzten Büchsenlicht erblickte Ber­ tram einen kapitalen 16-Ender. Von der Entfernung her ein wenig weit, aber mit einem guten Schuss und dem immer nötigen Glück, mit der Kugel noch erreichbar. Also pirschten wir uns so gut und so nah es die Situation zuließ an unseren 16-Ender heran. Ein Feuerstrahl im Halbdunkel, der Hirsch zeichnete und verschwand in einem Graben. Wir beobachteten, wie kurz danach ein 3-er Hirsch auftauchte und immer wieder in den Graben hineinschaute. Wir dachten, dass wir unseren 16-Ender gut getroffen hätten, jedoch war es für eine sofortige Nachsuche bereits zu dunkel, sodass wir uns entschlossen, wieder in unsere Hütte zu gehen, und den Morgen abzuwarten.

Nach einer Nacht der doch etwas quälenden Ungewissheit wurde es endlich genug hell, um das Gelände abspiegeln zu können. Und dann konnten wir, höchst erfreut, im oberen Galluskeller das Geweih des erlegten Kapitalen entdecken. Anschließend folgte eine kurze, jedoch recht harte Lieferung. Nachdem wir mit einem strahlenden Silvano die größte Freude hatten, eine wunderbare Palorma zu genießen, war wieder einmal ein phantastisches und unvergessliches Jagderlebnis vorbei. Lieber Silvano, Dein prachtvoller Hirsch hat uns mehr Freude bereitet, als von uns selbst geschossen. Du hast es verdient! Weidmannsheil und herzlichen Dank an Bertram! Deine Freunde Marcel und Sergio

Pirschgang an einem schönen Spätsommertag in der Eigenjagd Wöster Maximilian Hutz Am Sonntag den 12. August, ein wunderschöner Spätsommertag, trafen wir uns, dass Organisations-Team des Jagdkurs-Abschlussfestes mit dem Jagdschulmeister Jörg Gerstendörfer und Jagdwirt Karlheinz Jehle bei der Talstation der Rüfikopfbahn in Lech, zu einem Pirschgang in seiner Eigenjagd Wöster. Nach einer kurzen fahrt mit der Seilbahn waren wir am Rüfikopf angekommen und begannen sogleich unseren Pirschgang. Bereits zu Beginn hatten wir wunderbaren Anblick auf zahlreiche Murmel auf einer

großen Wiese welche auch ein imposantes Gesteinsmassiv beinhaltete. Karlheinz erklärte uns sehr eingehend die Lebensweise dieser Tiere sowie die ganzen umliegenden Gebirge. Auf dem Weg durch die Eigenjagd kamen wir noch zu eindrucksvollen Anblicken von Steinwild und einigem Gamswild. Nachdem wir Heil vom Abstieg des Berges wieder im Tal angekommen waren wurde der Tag noch mit einem gemütlichen Abendessen im Hotel Pfefferkorn abgeschlossen. Ein kräftiges Weidmannsheil, an Karlheinz Jehle für diesen sehr interessanten Nachmittag.


Jänner / Februar 2013

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JAGDVERPACHTUNG Im Wege der öffentlichen Ausschreibung bringt die Jagdgenossenschaft Bürserberg die Genossenschaftsjagd zur Neuverpachtung, und zwar für die Zeit vom 1. April 2013 bis 31. März 2019. Das Genossenschaftsjagdgebiet Bürserberg in der Wildregion 4.1 (Brandnertal) weist eine jagdbare Fläche von 1209 ha auf und liegt in der Rotwild Randzone und teilweise in der Kernzone. In der Hauptsache kommen Rehwild, Rotwild, Gamswild, Birkwild und Murmeltiere sowie Raubwild vor. In die Pachtbedingungen und den Abschussplan kann während der Amtsstunden beim Gemeindeamt Bürserberg eingesehen werden. Pachtinteressenten werden eingeladen, ihre Angebote bis FREITAG, den 25. Jänner 2013, 11.00 Uhr, in einem verschlossenem Briefumschlag, mit der Aufschrift „Angebot für Genossenschaftsjagd Bürserberg“, beim Gemeindeamt Bürserberg abzugeben. Verspätet abgegebene Angebote können nicht mehr berücksichtigt werden. Die Jagdgenossenschaft behält sich das Recht vor, bei nicht entsprechenden Angeboten alle Angebote abzulehnen. Der Obmann der Jagdgenossenschaft Bürserberg, Boden 1, 6707 Bürserberg Bgm. Fridolin Plaickner T 0043 5552 62708-10, E-Mail: sekretaer@buerserberg.at

Jagd Dt. Jäger (48 J. u. 32 J.) weidgerecht und solvent, suchen Abschusspaket (Rotwild, Gams) Mobil 0049 151 291 591 75

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