3 minute read

Literatur

Next Article
Tennis National

Tennis National

Urlaubslektüre

Egal, wohin die Reise geht – Buch muss mit! Lesen ist für viele im Urlaub die beliebteste Beschäftigung. Gehören Sie auch zu den Menschen, die sich eine große Buchauswahl in den Koffer packen, weil sie nur in den Ferien die Muße zum genüßlichen Schmökern haben? Dann haben Sie die Qual der Wahl – denn urlaubstaugliche Krimis und Romane gibt es zuhauf. Hier sind zwei Bücher, die es verdient haben, auf Reisen mitgenommen zu werden. Anke Breitmaier

Advertisement

Mutter & Gefühle Reise & Drama

Die Geburt des ersten Kindes ist für viele das Größte. Und Mütter lieben ihre Babys vom ersten Augenblick an. Was aber, wenn das nicht so ist? Und wenn sich statt bedingungsloser Mutterliebe eine Abneigung gegen den eigenen Nachwuchs einstellt? Dann wird´s spannend, wie die kanadische Autorin in ihrem Debütroman beweist.

Blythe und Fox sind das absolue Traumpaar, ihre Liebe ist leicht und groß. Zum vollkommenen Glück fehlt nur noch ein Wunschkind – und das ist Violet. Oder besser gesagt: Sie soll es sein. Aber Mutter Blythe spürt statt bedingungsloser Liebe nur eine latente Abneigung, als ihr der Säugling in die Arme gelegt wird. Die eigene Tochter ist ihr irgendwie fremd, ein bisschen unheimlich sogar. Muttergefühle wollen sich nicht einstellen. Während Vater Fox hin und weg ist von dem Baby, fällt es Blythe schwer, sich in ihre neue Rolle einzufinden. Violet schreit viel, lässt sich durch ihre Mutter nicht beruhigen, es gibt Probleme beim Stillen. Blythe zweifelt an sich, gibt sich Mühe, ist aber machtlos gegen ihr Unbehagen. Das hat auch mit ihrer Vergangenheit zu tun. Denn Blythe stammt aus einer Familie, in der das Muttersein immer eine schwierige Angelegenheit war. Fox hat wenig Verständnis für die Seelennöte seiner Frau. Zumal seine Tochter bei ihm ein wahrer Wonneproppen ist. Blythe ist den ganzen Tag zuhause alleine mit Violet, von der sie sich mit zunehmendem Alter immer offensichtlicher abgelehnt fühlt. Dann kündigt sich das zweite Kind an und Blythe hofft, dass sich die Familiensituation entspannt. In der Tat empfindet sie ihrem Sohn gegenüber ganz anders und begreift, dass wirklich etwas nicht stimmt. Immer wieder kommt es zu beunruhigenden Vorkommnissen, bei denen Violet ihre Finger im Spiel zu haben scheint. Dann passiert ein schrecklicher Unfall – und Blythe beschleicht ein grauenhafter Verdacht. Die Geschichte wird zu einem etwas anderen Krimi, der vieles offen lässt und so bis zur letzten Seite spannend bleibt.

Anzeige Eine große Reise soll die Familie wieder zusammenschweißen: Stephan und seine Frau Maria gehen mit ihren beiden kleinen Kindern im Wohnmobil auf Abenteuerfahrt durch Marokko. Mit dem, was dort passiert, haben sie nicht gerechnet. Auch nicht mit dem kleinen Horrortrip, der auf sie zukommt.

Den Alltag hinter sich lassen, mal was ganz anderes machen und dabei die Familienbande wieder fester zusammenknüpfen – Stephan wünscht sich das. Und macht ernst: Von Wien aus geht es nach Nordafrika. Ein Wagnis für die Städter. Nicht zuletzt, weil zwei kleine Kinder mitfahren: Julia ist drei Jahre alt, Martin gerade mal anderthalb. Bis an den Rand der Sahara läuft alles gut. Aber in der Wüste kommt es zu einem verhängnisvollen Unfall: Stephans Sohn wird ungeduldig, beim Versuch, Martin festzuhalten, bricht der Vater ihm tragischerweise den Oberschenkel. Was tun, mitten in der Wüste, in einem Land, das für seine schlechte Krankenversorgung bekannt ist? Stephan ruft seine Versicherung daheim an, die ihm das nächstgelegene Krankenhaus nennt. Doch allein die Fahrt dorthin ist grauenhaft. Denn bei jeder Bodendelle schreit der verletzte Martin unsäglich vor Schmerz. Stephan plagen unvorstellbare Schuldgefühle und die Sorge, nicht rechtzeitig Hilfe für seinen Sohn zu bekommen. Die Ankunft in dem wunderlichen Hospital ist dann auch alles andere als beruhigend. Klar wird: Hier kann das Kind nicht behandelt werden, es muss nach Wien geflogen werden, komme, was wolle. Und Mutter oder Vater müssen mit der Tochter den Wohnwagen in die Heimat zurückbringen – schlappe 4000 Kilometer auf dem Landweg über Hürden wie das Atlasgebirge, das Mittelmeer und die Alpen. Von dieser Extremerfahrung erzählt Paul René Frigo in seinem ersten Roman. Das tut der gebürtige Wiener (37), der in Dieburg lebt, in Manier eines Reiseberichts mit klarer Botschaft: Nicht immer findet man auf Reisen das Glück. Schon mal gar nicht, wenn etwas massiv schiefläuft.

n Paul René Frigo: Sand im Getriebe, Heftiger Verlag, 22,80 Euro

n Ashley Audrain: Der Verdacht, Penguin, 22 Euro

TIERISCH GUT

Das kostenlose Magazin für Haustierbesitzer und Tierfreunde in Darmstadt & Südhessen

Attraktive und günstige Werbeplätze für alle, die mit Tieren arbeiten und die Tiere lieben.

Hier erreichen Werbende genau ihre Zielgruppe. Mit TIERISCH GUT in den Sommer starten. Anzeigenschluss 01.08.2021 Erscheinungstermin Ende August2021

Kontakt: info@tierischgut-da.de www.tierischgut-da.de | Tel.: 06151–664513

Französisches Restaurant

Wir sind wieder da!

Geöffnet Mittwoch bis Sonntag ab 18 Uhr Montag und Dienstag Ruhetag Forstmeisterstraße 5 · 64285 Darmstadt Tel. 0 6151 66 90 41 · Reservierung notwendig marianne@bellevilleresto.de www.bellevilleresto.de

This article is from: