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Greidhoek

greide

greidhoek „Manchmal müssen wir uns den Weg mit den Kühen aus den angrenzenden Wiesen teilen”

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Leo Oele, Wandelmagazine

Das Greidhoek-Gebiet

Der Name ‚Greidhoek‘ stammt von dem friesischen Wort „Greide“: Grasland auf Lehm, Überbleibsel eines alten Meeres, das sich hier früher erstreckte. Aber die Bewohner dieses Landstriches waren erfinderisch. Sie errichteten Warften, bauten Deiche und bearbeiteten das fruchtbare Land. Das Ergebnis: endlose Wiesen.

Einst Meeresboden

In früheren Zeiten erstreckten sich mit der Marne und der Middelzee zwei (Binnen-) Meere bis weit nach Friesland hinein. Bis nach Sneek und Bolsward stand das Gebiet tagtäglich unter dem Einfluss der Gezeiten. Dagegen wurden Warften errichtet und Deiche gezogen. Nach 1500 war das Meer im Zuge der Einpolderung größtenteils verschwunden. Danach hat sich an der Landschaft nicht mehr viel geändert. Immer noch fließt Wasser durch die sich windenden Kanäle und Gräben zwischen den Dörfern. Früher transportierte man darüber Milch, heute tummeln sich dort vor allem

UNTERWEGS

Auf der Erlebnisroute MeAR Fryslân spielen Sie an 10 Erlebnispunkten Video- und Audioclips ab, in denen historische Hauptakteure die Führung übernehmen. Der Küster der Martinikirche begrüßt Sie in Easterein, und im Naturschutzgebiet Skrok lernen Sie die verschiedene Vögel kennen. Holen Sie sich die MeAr Fryslân App im iOS App Store oder bei Google Play.

MUMIEN-

Geheimnisse

Ergründen Sie das Mysterium der Jahrhunderte alten Mumien in der Gruft von Wiuwert. Wissenschaftler rätseln nach wie vor, wie es möglich ist, dass diese Leichen seit 1609 so gut erhalten geblieben sind.

FERNGLAS

nicht vergessen

Das ultimative Greidhoek-Gefühl: Landschaft so weit das Auge reicht. Alltag und Verpflichtungen – sie sind weit weg. Das wirkt ungemein beruhigend. Nehmen Sie am besten ein Fernglas mit, damit Sie an den Vogelbeobachtungshütten bei Skrok oder Skrins in aller Ruhe den ein oder anderen Vogel erspähen.

die Genießer. Mit einem Motorboot oder einer Schaluppe, bewaffnet mit einem Picknickkorb, kann man sich eine Auszeit in der gesunden friesischen Landluft gönnen.

Land von Milch und... Butter

Das Land im Greidhoek-Gebiet war für Kühe geradezu das natürliche Revier. Hier steht die Wiege der friesischen Milchwirtschaft. Bis heute ist die Kompetenz und das Wissen in der hiesigen Milchindustrie beispielhaft für die ganze Welt. In Wommels erfährt man im Museum Tsiispakhûs so einiges darüber. Das Museum ist in einem denkmalgeschützten Käsespeicher von 1905 untergebracht. Das Entstehen der vielen Molkereien und die Geschichte der Butter- und Käsezubereitung in Friesland stehen dort im Mittelpunkt.

Friesische Pferde

Bemerkenswert ist, dass viele Bauernhöfe im Greidhoek-Gebiet friesische Pferde halten. Dieses zierliche Pferd – übrigens die einzige einheimisch-niederländische Pferderasse – ist ein echt-friesisches Wahrzeichen. Der „Friese“ wurde ursprünglich als Arbeitstier gezüchtet: in der Woche musste es pflügen, sonntags wurde es zum Kirchgang vor die Kutsche gespannt. Möchten Sie mehr über das ‚Frysk Hynder‘ und über die Geschichte der Landwirtschaft in Friesland erfahren? Besuchen Sie dann das Friesische Landwirtschaftsmuseum in einem denkmalgeschützten Bauernhaus unweit von Leeuwarden. Hier erfahren Sie, wie die Landwirtschaft u. a. unsere Ernährung, unsere Umgebung und unsere Kultur beeinflusst hat.

Zuflucht für Weidevögel

Der alte Meeresboden im Greidhoek-Gebiet ist der ideale Grundstück für Naturgebiete wie Skrok, Skrins und Lionserpolder. Diese Gebiete wurden von der Naturschutzorganisation Natuurmonumenten zu Vogelreservaten erklärt. Im Frühjahr ist das blütenreiche und krautige Grasland die perfekte Brutstätte für Weidevögel. Und die brauchen sie auch. Denn gerade Arten wie die Uferschnepfe werden immer seltener. Hier engagieren Landwirte, ehrenamtliche Helfer und Naturschutzorganisationen gemeinsam für die Rettung dieses Weidevogels. In Friesland gilt die Uferschnepfe nicht umsonst als „Kening fan de Greide“, zu Deutsch: Königin der Wiesen.

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