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Anästhesie auf fremden Pfaden – Schulungen zu «SARS-CoV-2 Antigen-Schnelltests»

Anästhesie auf fremden Pfaden – Schulungen zu «SARS-CoV-2 AntigenSchnelltests»

Maria Castaño

Aufgrund der steigenden Fallzahlen während der zweiten Corona-Welle im Herbst 2020 wurde die Abteilung Anästhesiepflege des Berner Bildungszentrums Pflege vom Gesundheits-, Sozial- und Integrationsamt des Kantons Bern (GSI) kontaktiert. Wir erhielten vom Kanton den dringenden Auftrag medizinisches Personal aus Arztpraxen, Apotheken und Testzentren im Kanton Bern zu schulen, damit diese «SARS-CoV-2 AntigenSchnelltests» durchführen konnten. Und zwar musste möglichst viel Personal aus den genannten Institutionen instruiert werden. Gewohnt, in Notfallsituationen schnell und effizient zu handeln, war uns allen von Beginn an klar, dass dieser Auftrag für uns als Bildungsanbieter die Möglichkeit schlechthin war, das Gesundheitspersonal des Kantons Bern in der aktuell schwierigen Zeit vor Ort zu unterstützen. Auch wenn jeder Einzelne von uns ein grosses Arbeitspensum stemmte, stellte niemand die Unterstützung infrage. Wir setzten Prioritäten und klärten zügig ab, welche Ressourcen benötigt wurden. Alle an der Schulung Beteiligten mussten sich rasch ins Thema einarbeiten. Das Ganze stellte auch einen grossen logistischen Aufwand dar: Es musste das nötige Material mit den entsprechenden Bewilligungen organisiert – und anschliessend sicher gelagert werden. Wir bereiteten die Räumlichkeiten vor und schufen für die Interessierten die Möglichkeit, sich für die Kurse anzumelden. In Zusammenarbeit mit Gudrun Stopper, Leiterin unseres Skills-Centers (SC), erstellten wir quasi über Nacht ein adressatengerechtes Kurskonzept. Sie war auch federführend, was Logistik, Anmeldeprozess und Hygiene betraf. Um dem Ansturm zu bewältigen, wurden zu Beginn pro Tag gleich drei Schulungen im Schichtsystem angeboten; bei hoher Dringlichkeit fanden auch Parallelschulungen statt. Das Anästhesieteam vermittelte das medizinische Wissen sowie das Handling des Schnelltests und die Leiterin des Skills-Centers Gudrun Stopper die Hygiene und Infektionsprävention. Wir führten die Schulungen in der Regel auf Deutsch und Französisch durch – einzelne auch auf Englisch. Innert kürzester Zeit konnten wir gegen 100 Personen schulen, deren Rückmeldungen sehr positiv ausfielen. Der Kanton beschloss, das Kontingent auf 200 geschulte Personen zu erhöhen.

Ein Erfolg für unseren Beruf

Es hat uns gefreut, dass der Effort, den das Anästhesiepflegeteam sowie weitere Mitarbeiter des SC geleistet haben, von der GSI positiv zur Kenntnis genommen wurde. Das schriftliche Lob und die Anerkennung des Berner Regierungsratspräsidenten Pierre Alain Schnegg haben wir erfreut entgegengenommen. Mittlerweile haben wir, auf ausserkantonale Anfragen, die Kurse an verschiedenen Institutionen in der Deutschschweiz durchgeführt. Ein Nebeneffekt der Schulungen ist, dass der Beruf «dipl. Experte / dipl. Expertin Anästhesiepflege NDS HF» in weiteren Kreisen zum Begriff geworden ist, was ich als Erfolg für uns als Berufsgruppe betrachte.

Kontakt:

Maria Castaño Dipl. Expertin Anästhesiepflege NDS HF Leiterin NDS HF Anästhesipflege, Berner Bildungszentrum Pflege Inselspital, Bern

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