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DRK Wasserwacht KV Potsdam / Zauch-Belzig e. V. 1
Wasserwacht Spendenkonto DRK Potsdam | IBAN: DE46100205000003359700 | BIC: BFSWDE33BER Bank f端r Sozialwirtschaft | Konto: 3359700 | BLZ: 10020500 Verwendungszweck: Spende f端r die Wasserwacht
Wasserwacht Potsdam Unsere Freizeit zu Ihrer Sicherheit
Unsere Leistungen: · Wasserrettungsdienst · Rettungsschwimmen · Katastrophenschutz · Suchen und Bergen von Gegenständen unter Wasser · Sanitätsdienst · Kinderschwimmen · Veranstaltungsabsicherung am und auf dem Wasser · Natur- und Gewässerschutz
Wichtige Telefonnummern: 0171 472 61 84 Wasserwacht Potsdam 112 Notruf Feuerwehr (Rettungsdienst und Feuerwehr) 110 Notruf Wasserschutzpolizei 115 Behördenruf 116117 Kassenärztlicher Notdienst
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit dem Logbuch 2014 die Arbeit der Wasserwacht Potsdam näher bringen können. Wenn Sie sich für eine aktive oder eine Fördermitgliedschaft interessieren, rufen Sie einfach die Rufnummer der Wasserwacht Potsdam an oder sprechen Sie uns in den Sommermonaten in den Freibädern der Stadt Potsdam an.
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Vorwort Liebe Kameradinnen und Kameraden, Sehr geehrte Partner, Freunde und Förderer, das Jahr 2014 brachte viel Neues für uns. Das wohl wichtigste Ereignis war für uns die Entstehung des neuen DRK Ortsvereins Potsdam. Wir betraten damit alle Neuland. Wir, als Wasserwacht, bildeten zusammen mit den Bereitschaften diesen Ortsverein, mit dem Ziel, unsere Kräfte zu bündeln, um bei Großschadens- und Katastrophenlagen der Stadt Potsdam noch effektiver arbeiten und helfen zu können. Doch auch im Kreisverband gab es einige Veränderungen, die uns betreffen. Es wurde ein neues Präsidium gewählt und ein neuer Geschäftsführer eingestellt. Es war ein ereignisreiches Jahr. Ich möchte mich bei Ihnen und Euch recht herzlich für die starke Unterstützung unserer Tätigkeit im letzten Jahr 2014 bedanken. Diese Unterstützung ist nicht umsonst. Im Gegenteil: Sie wird immer wichtiger. Sie hilft uns bei unserer Arbeit, die immer häufiger benötigt wird, was die stetig ansteigenden Einsatzzahlen zeigen. Auch der Umfang der Hilfeleistungen wird immer größer.
Die Aufgaben, die wir ohne Unterlass bewältigen sind sehr vielseitig: die Absicherung des Badebetriebes in den Strandbädern, sanitätsdienstliche Absicherungen von großen und kleineren Veranstaltungen in Potsdam, das Heben und Bergen von Gegenständen, Booten oder auch Fahrzeugen aus dem Wasser, das Ausbringen von Ölsperren, Löschen brennender Boote aber auch Hilfe bei Bombenentschärfungen, Evakuierungen und viele, viele mehr. Hierbei arbeiten wir stets Hand in Hand mit der Berufsfeuerwehr Potsdam. Wem einmal aus einer Notsituation geholfen wurde, der weiß zu schätzen, dass es Menschen gibt, die einem in dieser Notlage dann helfen können. Doch die Anzahl derer, die bereit sind in Ihrer Freizeit ehrenamtlich als Wasserretter oder Sanitäter tätig zu sein, wird immer geringer, da die umfangreiche Ausbildung einen großen Anteil unserer Freizeit in Anspruch nimmt. Die Anforderungen an die Einsatzkräfte wachsen ständig. Die eingesetzte Technik wird immer komplizierter und
komplexer und kostenintensiver. Für den sicheren Umgang damit, wird eine entsprechende Ausbildung vorausgesetzt. Weiterhin steigen die Kosten für die Ausbildung, die Technik und deren Unterhalt immer mehr an. All diese Komponenten verlangen ein hohes Maß an Verantwortung von den Kameraden und Kameradinnen im Umgang mit den Einsatzmitteln. Und auch der Umgang untereinander ist wichtig, denn wir können nur als Team arbeiten.
Diese sind über lange Zeit zu zuverlässigen Partnern und wertvollen Freunden geworden: · Bäderlandschaft Potsdam · Berufsfeuerwehr Potsdam · Regionalleitstelle Nord-West · Stefan von Heine, Dorint Hotel · Werner Gniosdorz, Bäcker Braune · Dietmar Teickner, Lakritzkontor Potsdam · Druckerei Kuss GmbH · Martin Teichmann, SUP-TRIP.de · DRK Behindertenwerkstätten Potsdam · DRK Wasserwacht Berlin · Freiwillige Feuerwehren Potsdam · Andrea Buchardi · Weisse Flotte Potsdam · AquaLung · ATeNe GmbH · Floating Noise · MeetB GmbH · VR-Bank Fläming eG
Es entstehen zudem auch immer private Kosten z.B. für Fahrten von und zu den Ausbildungs- und Dienstorten, Kosten für die persönliche Ausrüstung und Bekleidung. Nicht alle Kosten können durch die Gemeinschaft oder von den Mitgliedern übernommen werden. Umso mehr freut es uns dass es Menschen und Einrichtungen gibt, die uns auch Dafür gilt allen Unterstützern mein aufrichtiger Dank und der aller Mitfinanziell und materiell unterstützen. glieder der Wasserwacht Potsdam. Ich wünsche mir, dass wir weiterhin gut zusammenarbeiten und alle Aufgaben erfolgreich lösen. Ihr Roger Lehmann Vorsitzender der DRK Wasserwacht KV Potsdam / Zauch-Belzig e. V.
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Inhalt Aufgaben Die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Zahlen / Daten / Fakten Mitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Einsatzstatistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Technik im Einsatz · Boote und Fahrzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 · Taucher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 · Stationen inkl. Technik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Berichte Wasserwacht Potsdam geht neue Wege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Saisoneröffnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Pfingsten 2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Digitalfunk für die Wasserwacht Potsdam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Starke Gewitter über dem Einsatzgebiet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Saisonende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Ein außergewöhnlicher Einsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Aus dem Einsatztagebuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Mein Jahr mit der Wasserwacht · Susanne Henschel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 · Michael Meister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 · Hendrik Hänig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 · Annekathrin Krause & Michéle Veith . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 · Christin Schiffner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 · Jan Oczkowski . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Impressum 7
Die Wasserwacht
Die Hauptaufgabe der Wasserwacht im Deutschen Roten Kreuz ist die Verhinderung und Bekämpfung des Ertrinkungstodes. Dies ist ein einfach formuliertes Ziel, welches jedoch eine Vielzahl an Aufgaben und freiwilligen Verpflichtungen für die Mitglieder mit sich bringt. Hierfür ist die Wasserwacht Potsdam breit aufgestellt. Bereits die Jüngsten unserer Gesellschaft können ab dem Alter von fünf Jahren das Schwimmen erlernen und die Prüfungen für ihr Seepferdchenabzeichen und die Deutschen Jugendschwimmabzeichen ablegen. Woche für Woche stehen deshalb engagierte Trainerinnen und Trainer am Beckenrand der Schwimmhalle und bringen den Kindern und Jugendlichen das Schwimmen bei. Später können die Kinder dann auch das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen in den verschiedenen Stufen Bronze, Silber und Gold absolvieren. Hierfür ist jedoch bereits ein ErsteHilfe-Kurs verpflichtend, so dass die Jugendlichen frühzeitig zum Helfen motiviert werden.
Helfer der Wasserwacht die beiden Wasserrettungsstationen im Waldbad Templin und Stadtbad Park Babelsberg. In der Sommersaison stehen an den Wochenenden und Feiertagen motivierte Mitglieder bereit, die für die Sicherheit der Badegäste sorgen und bei kleineren und größeren Verletzungen helfen können. Darüber hinaus besetzen sie die Rettungsboote der Wasserwacht Potsdam, um bei Notfällen am, auf und im Wasser schnell helfen zu können. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass der einfache Rettungsschwimmer in Badehose nach und nach durch den professionellen Wasserretter ersetzt werden muss. Dies setzt ein hohes Fachwissen, Engagement und Besonnenheit der Einsatzkräfte voraus.
Das Spektrum der Einsätze reicht von der einfachen Ersten Hilfe bei kleineren Verletzungen, bis hin zu aufwendigen Bootsbergungen oder komplexen Rettungseinsätzen, sogar über die Stadtgrenze Potsdams hinaus. Die Wasserwächter richteten im letzten Jahr gekenterte Segler auf, bargen Eine weitere wichtige Aufgabe der gesunkene Boote und Fahrzeuge. AuWasserwacht-Gemeinschaft ist die ßerdem waren sie mit den schnellen Durchführung des Wasserrettungs- Booten als First Responder zur Steldienstes in der Landeshauptstadt le, um das therapiefreie Intervall bis Potsdam. Von Anfang Mai bis Ende zum Eintreffen des Rettungsdienstes September besetzen ehrenamtlichen zu überbrücken. Um diese Aufgaben
Aufgaben
des Deutschen Roten Kreuzes ein starker Partner zu erfüllen, nehmen die Mitglieder an vielen weiterführenden Ausbildungen teil. So werden die Helfer zu Sanitätern, Funkern, Wasserrettern, Bootsleuten, Bootsführern, Leinenführern und Rettungstauchern ausgebildet. Diese Ausbildungen werden benötigt um in den verschiedenen Situationen gut und sicher helfen zu können. Für die Stadt Potsdam sind die Tauchergruppen der Berufsfeuerwehr Potsdam und der Wasserwacht stets einsatzbereit und werden stets zusammen alarmiert, um zusammen nach Personen oder Gegenständen unter Wasser zu suchen. Darüber hinaus bergen sie Fahrzeuge oder Boote aus den Gewässern der Stadt Potsdam, können aber auch in anderen Landkreisen im Land Brandenburg tätig werden, sollte dies von Nöten sein. Die Bootsbesatzungen schleppen Boote mit Motorschaden ab, richten Segler auf oder leisten qualifizierte Erste Hilfe als First Responder. Im Jahr 2014 ist Deutschland glücklicherweise von einem größeren Schadensereignis, wie der Flut 2013 verschont geblieben. Die letzten Jahre haben aber gezeigt, dass diese Ereignisse immer öfter vorkommen und die Wasserwacht dafür ebenfalls gerüstet sein muss. Hierfür ist es von größter Wichtigkeit, dass alle Hilfsor-
ganisationen und Behörden gut und professionell zusammen arbeiten können. In Potsdam besteht schon seit Jahren eine sehr gute Zusammenarbeit mit den Kameraden der Berufsfeuerwehr und den Freiwilligen Feuerwehren. Innerhalb des DRK Ortsvereins Potsdam unterstützen sich die DRK Gliederungen gegenseitig um große Absicherungen zu übernehmen oder wenn Sanitäter der Bereitschaft beim Wachdienst benötigt werden. Weitere Partner der Wasserwacht in Potsdam sind die Mitarbeiter der Regionalleitstelle Nordwest, der Wasserschutzpolizei und der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft. Hierfür gebührt allen Beteiligten ein großer Dank. Die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer wäre jedoch in dieser Form nicht möglich, wenn sie nicht den Rückhalt ihrer Familien, Freunde, Angehörigen und Kollegen hätten. Diejenigen sind es, die im Sommer oftmals zurückstehen, damit die ehrenamtliche Arbeit für die Bürger und Besucher der Stadt Potsdam geleistet werden kann. Danke
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Zahlen / Daten / Fakten
Mitglieder DER wASSERWACHT pOTSDAM Wie kommen die Mitglieder der Wasserwacht eigentlich auf so viele Einsatzstunden? Um das zu verstehen muss man einmal hinter die Kulissen der Wasserwacht schauen, denn jedes Mitglied trägt seinen Teil dazu bei, damit wir eine schlagkräftige Truppe bleiben können. Es sind nicht nur die Rettungsschwimmer und Besatzungen auf den schnellen Booten und in den Strandbädern, die ihre Zeit für die Gemeinschaft opfern. Es sind auch die Trainer, die jede Woche unermüdlich am Beckenrand stehen und ihren Schützlingen das Schwimmen beibringen oder die aktiven Rettungsschwimmer zu immer neuen persönlichen Höchstleistungen anspornen. Es sind auch die Mitglieder, die sich Woche für Woche hinsetzen und Ausbildungen vorbereiten, damit alle Einsatzkräfte stetig fort- und ausgebildet werden können. Es sind auch die Mitglieder, die ihre Zeit in die Verwaltungsarbeit investieren, dem Vorstand zuarbeiten und damit versuchen den Verein stetig voran zu bringen. All diese Menschen brauchen wir, damit wir unser vorrangiges Ziel erfüllen können: Die Bekämpfung des Ertrinkungstodes. Im Jahr 2014
leisteten die Mitglieder der Wasserwacht 10360,25 Einsatzstunden. Natürlich können nicht alle Mitglieder alles leisten, da wir alle im Berufsleben stehen, Schüler oder Studenten sind, auch eine Familie haben oder auch einmal im Sommer verreisen möchten. Deswegen brauchen wir stetig neue Mitglieder, die motiviert sind, uns zu unterstützen. Umso erstaunlicher ist es, dass es im Jahr 2014 wieder Mitglieder gab, die über 400 Einsatzstunden leisteten. Vielen Dank dafür und für euren unermüdlichen Einsatz. Folgenden Mitgliedern danken wir für ihren herausragenden und unermüdlichen Einsatz: Sebastian Willems Michael Meister Jana Wagner Mareike Franz Roger Lehmann Jan Oczkowksi Cat Dobert Susi Henschel Jens Andres Felix Jüngel
863 h 571 h 526 h 492 h 404 h 352 h 344 h 323 h 298 h 271 h
Vielen Dank für euer unermüdliches Engagement und Einsatzbereitschaft.
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Zahlen / Daten / Fakten
Aktive Mitglieder
Wer sind eigentlich die Menschen, die im Sommer auf den Booten über die Havel patrouillieren? Was für Geschichten stecken hinter den Menschen, die sich am Wochenende die rote Einsatzkleidung überstreifen und ihren ehrenamtlichen Dienst für die Wasserwacht Potsdam leisten? Viele Mitglieder wurden in ihrem Berufswunsch zum Beispiel aktiv durch die Wasserwacht geprägt, so dass wir inzwischen auf Ärzte, Rettungssanitäter und –assistenten in unseren Reihen zurückgreifen können, die schon seit ihrer Jugend aktiv in der Wasserwacht mitwirken. Aber auch andere Berufe mit einer Affinität zur Arbeit der Wasserwacht sind bei uns vertreten. So haben wir zum Beispiel Bootsbauer und -mechaniker in unseren Reihen. Ansonsten sind unsere Mitglieder Schüler, Studenten, Kellner, Bankkaufleute, Gesundheits- und Krankenpfleger, Physiotherapeuten, Fahrzeugbauer, Bauzeichner, Ingenieure, Justizvollzugsbeamte oder in einem anderen Feld tätig. Man sieht, die Bandbreite an Berufen ist spannend und was uns eint, ist der eine Gedanke im Sommer: „Unsere Freizeit für ihre Sicherheit“.
Aktive Mitglieder:
74
Einsatzleiter / Zugführer 5 Gruppenführer 3 Bootsführer Motorrettungsboot 24 Ärzte 4 Tierärzte 2 Rettungsassistenten 2 Rettungssanitäter 6 Krankenpfleger 4 Sanitäter 51 Taucher im Rettungsdienst 8 Leinenführer 1 Ausbilder Erste Hilfe 4 Ausbilder Sanitätsdienst 2 Ausbilder Rettungsschwimmen 8 Ausbilder Wasserretter 2 Ausbilder Motorrettungsboot 4 Ausbilder Tauchen 1 Ausbilder Funk 1
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EinsatzStatistik 2014 Kreiswasserwacht Potsdam / Zauch-Belzig e.v. Im Vergleich zum Vorjahr kann die Wasserwacht Potsdam erfreulicherweise auf einen Rückgang der Einsatzzahlen zurückblicken. Doch das Jahr 2014 war geprägt durch einige sehr aufwendige Einsätze. Alleine am Pfingstwochenende waren die Helfer mit mehreren Booten über einen langen Zeitraum an einer Einsatzstelle gebunden. Als Fazit kann man sagen, dass zwar die Zahl der Einsätze abnahm, die Einsätze zum Teil aber wesentlich mehr Personal und Zeit in Anspruch nahmen.
Übersicht Einsatzstatistik 2014
Potsdam
Technische Hilfen & abgeschleppte Boote
14
Bootsbergungen & GEKS
5
Dabei Rettung aus Lebensgefahr
7
Taucheinsätze
26
Freischleppen
0
Natur- / Gewässerschutz
8
SAN- / EH-Einsätze
126
SEE SAN
3
Sonstiges
2
Einsätze gesamt
Zahlen / Daten / Fakten
184
Tauchen Einsatzstatistik 2014
Potsdam
Ausbildung / Übungstauchen
8
Arbeiten unter Wasser
4
Materialsuche
4
Personensuche
0
Bootsbergung
3
PKW im Wasser
1
SEG-Alarm mit Abbruch
6
Einsätze gesamt
26
SAN Einsatzstatistik 2014
Potsdam
EH bei Kleinstverletzungen (ohne Protokoll)
89
SAN bei Verletzungen (WRD)
20
SAN bei Verletzungen (Absicherung)
16
PiW / Rettung aus Lebensgefahr
0
HLW
0
Ermatteter Schwimmer
1
Totenbergung
0
Einsätze gesamt
125
EH: Erste Hilfe; GEKS: gekenterter Segler; HLW: Herz-Lungen-Wiederbelebung; SAN: Sanitätsdienst; SEE: Schnelleinsatzeinheit; SEG: Schnelleinsatzgruppe; PiW: Person im Wasser; WRD: Wasserrettungsdienst Erstellt durch Cat Dobert
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Zahlen / Daten / Fakten
Technik im Einsatz Boote und Fahrzeuge Poseidon 01 Funkrufname: Florian Potsdam 18-88-01 Station: Strandbad Babelsberg Typ: Cap Camarat 625 open Motor: Yamaha 150 PS, Außenbordmotor Besatzung: 4 Personen Ausstattung: Erste-Hilfe-Rucksack, Spineboard, Sondersignalanlage, Werkzeug, Schleppmaterial, Feuerlöscher Funk: 2 m / 4 m
Poseidon 02 Funkrufname: Florian Potsdam 18-88-02 Station: Strandbad Babelsberg Typ: Taskforce TF 550 Motor: Yamaha 100 PS, Außenbordmotor Besatzung: 3 Personen Ausstattung: First-Responder-Rucksack, Spineboard, Sondersignalanlage, Werkzeug, Schleppmaterial, Feuerlöscher, Wurfsack Funk: 2 m / 4 m
Poseidon 03 Funkrufname: Florian Potsdam 18-88-03 Station: Waldbad Templin Typ: Orkney Day Angler Motor: Yamaha 80 PS, Außenbordmotor Besatzung: 3 Personen Ausstattung: First-Responder-Rucksack, Spineboard, Sondersignalanlage, Werkzeug, Schleppmaterial, Feuerlöscher Funk: 2 m / 4 m Besonderheiten: Kann im Einsatzfall mit einer transportablen Pumpe der Feuerwehr ausgestattet und als zweites Löschboot eingesetzt werden
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Zahlen / Daten / Fakten
Technik im Einsatz Boote und Fahrzeuge Poseidon 04 Funkrufname: Florian Potsdam 18-88-04 Station: Berufsfeuerwehr, Trailer Typ: Carolina Skiff Motor: Yamaha 40 PS, Außenbordmotor Besatzung: 3 Personen Ausstattung: Erste-Hilfe-Rucksack, Spineboard, Sondersignalanlage, Werkzeug, Schleppmaterial, Wurfsack Funk: 2 m / 4 m
Poseidon 05 Funkrufname: Florian Potsdam 18-88-05 Station: Waldbad Templin Typ: Lehmar MZB 55 Motor: Yamaha 100 PS, Außenbordmotor Besatzung: 3 – 4 Personen Ausstattung: First-Responder-Rucksack, Combi-Carrier, Sondersignalanlage, Werkzeug, Schleppmaterial, Feuerlöscher, Wurfsack Funk: 2 m / 4 m Besonderheiten: Durch seine besondere Bauart für Taucheinsätze besonders geeignet
Poseidon 06 Funkrufname: Florian Potsdam 18-88-06 Station: Waldbad Templin Typ: Carolina Skiff Motor: Yamaha 80 PS, Außenbordmotor Besatzung: 3 Personen Ausstattung: First-Responder-Rucksack, Spineboard, Sondersignalanlage, Werkzeug, Schleppmaterial, Feuerlöscher, Wurfsack Funk: 2 m / 4 m
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Zahlen / Daten / Fakten
Technik im Einsatz Boote und Fahrzeuge Poseidon 08 Funkrufname: Florian Potsdam 18-88-08 Station: Strandbad Babelsberg Typ: Carolina Skiff Motor: Yamaha 80 PS, Außenbordmotor Besatzung: 3 Personen Ausstattung: First-Responder-Rucksack, Spineboard, Sondersignalanlage, Werkzeug, Schleppmaterial, Feuerlöscher, Wurfsack Funk: 2 m / 4 m Notfallkrankentransportwagen NKTW-B Funkrufname: Florian Potsdam 01-85-05 Standort: Berufsfeuerwehr Potsdam Hersteller: Mercedes Benz Sprinter C315 Typ 906 KA 35 Besatzung: 2 Einsatzkräfte (Fahrer, Transportführer) Ausstattung: (Auszüge) Fahrtrage Stollenwerk, Notfalltrage (2. Trage), Schaufeltrage, Vakuummatratze, Krankentragestuhl, Gedämpfter Ambulanztisch, Sauerstoff, Notfallrucksack, Notfallmedikamente, Notfallrucksack Kindernotfälle Mannschaftstransportwagen MTW Funkrufname: Florian Potsdam 18-19-01 Standort: Berufsfeuerwehr Potsdam Hersteller: Mercedes Benz Sprinter, Diesel Besatzung: max. 8 Einsatzkräfte Ausstattung: Erste-Hilfe-Koffer, Feuerlöscher, Tauchflaschen Funk: 2 m / 4 m Besonderheiten: Wird primär als Einsatzfahrzeug für die Rettungstaucher eingesetzt. Wird je nach Einsatzlage beladen und dient als Zubringerfahrzeug für Einsatzkräfte und Material sowie als Zugfahrzeug für Boote und den Anhänger Wasserrettung
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Zahlen / Daten / Fakten
Technik im Einsatz Taucher Unsere Tauchergruppe besteht zurzeit aus zehn aktiven Mitgliedern der Wasserwacht Potsdam im Alter von 23 bis 51 Jahren und kann seit Ende 2013 auf einen Tauchausbilder in den eigenen Reihen zurückgreifen. Dadurch wird die Qualität unserer regelmäßigen Aus- und Fortbildungen weiter gesteigert, damit wir auch unter extremen Bedingungen und Situationen, wie zum Beispiel bei „Null-Sicht“ oder Eis sicher tauchen können. Um den Ausbildungsstand der Einsatzkräfte hoch zu halten werden regelmäßige Tauch- und Einsatzübungen durchgeführt. Insgesamt waren die Einsatztaucher im Jahr 2014 43 Stunden unter Wasser. Das Aufgabenspektrum der Rettungstaucher umfasst folgende Bereiche: · Personensuchen · Bootsbergungen · Technische Hilfeleistungen · Sucheinsätze · Katastropheneinsatz (Hochwasserschutz, Deichsicherung, Deichverteidigung) Unser Einsatzgebiet befindet sich hauptsächlich im Bereich der Stadt Potsdam, jedoch werden wir auch immer öfter zusammen mit der Tauchergruppe der Berufsfeuerwehr Potsdam über die Grenzen der Stadt hinaus alarmiert. Im Sommer 2013 war ein Teil unserer Tauchergruppe zusätzlich beim Hochwasser in Breese aktiv. Hier wurden durch die Taucher und Wasserretter Deiche abgedichtet, Rohre in Gräben verschlossen und der Deich von Hindernissen befreit. Alle ehrenamtlichen Einsatztaucher und Leinenführer sind jederzeit, 24 Stunden am Tag, über Funkmeldeempfänger alarmierbar.
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Zahlen / Daten / Fakten
Technik im Einsatz Die Stationen der Wasserwacht Potsdam In den beiden Freibädern der Bäderlandschaft Potsdam, dem Waldbad Templin und dem Stadtbad Park Babelsberg, unterstützen wir das Personal bei der Gewässeraufsicht und übernehmen die Erstversorgung der Badegäste, wenn diese sich verletzen. Darüber hinaus sind in beiden Strandbädern Motorrettungsboote stationiert. Von hier aus rücken wir zu Einsätzen im gesamten Potsdamer Stadtgebiet und in angrenzenden Seen aus.
Waldbad Templin Das Waldbad Templin ist das größere der beiden Strandbäder und zieht durch seine vielen Freizeitangebote ein bunt gemischtes Publikum an. Durch großzügige Parkmöglichkeiten und gute Verbindungen mit dem Bus, wird das Waldbad bei gutem Wetter sehr stark besucht, womit das Personal der Wasserwacht gerade bei der Gewässeraufsicht stark gefordert ist. Auch der Templiner See als großes Wassersportrevier, fordert eine erhöhte Aufmerksamkeit der Wachmannschaft, die oftmals präventiv eingreifen muss, um Unfälle zu verhindern
Besatzung: min. 6 Personen Zugeordnete Boote: Poseidon 03, Poseidon 05, Poseidon 06 Ausstattung: Erste-Hilfe-Raum, Defibrillator, Trage, Digitaler Meldeempfänger, Techniklager, Umkleiden (m / w), Wachraum / Schlafraum, Küchenzeile
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Zahlen / Daten / Fakten
Technik im Einsatz Die Stationen der Wasserwacht Potsdam Stadtbad Park Babelsberg Das Stadtbad Park Babelsberg zieht viele Besucher aus dem städtischen Bereich an, da es für viele auch zu Fuß gut zu erreichen ist. Idyllisch, mitten im Park gelegen, bietet es eine schöne Kulisse und eine Kombination aus urbanem Flair und Abgeschiedenheit. Die Wasserwacht unterstützt hier ebenfalls bei der Gewässeraufsicht und überwacht die Wasserfläche des Tiefen Sees. Das Gefahrenpotential liegt hier oft bei Schwimmern, welche in die Fahrrinne der Schifffahrt schwimmen und sich so in Gefahr bringen.
Besatzung: min. 5 Personen Zugeordnete Boote: Poseidon 01, Poseidon 02, Poseidon 08 Ausstattung: Erste-Hilfe-Material, Defibrillator, Spineboard, Digitaler Meldeempfänger, Wach- / Schlafraum, Küchenzeile
Standort Berufsfeuerwehr Potsdam Innerhalb der Woche liegen die Boote Poseidon 02, Poseidon 03 und Poseidon 08 am Standort der Berufsfeuerwehr Potsdam in der Holzmarktstraße, falls die Kräfte im Laufe der Woche zu Einsätzen alarmiert werden. Die zentrale Lage der Hauptfeuerwache Potsdam ermöglicht den Helfern der Wasserwacht eine schnellere Erreichbarkeit der Boote und Einsatzmittel. Weiterhin nutzen wir auf dem Gelände der Berufsfeuerwehr eine Bootshalle und Räumlichkeiten für die Vorstandsarbeit und Verwaltung und können zusätzlich im Winter auf die Schulungsräume der Feuerwehr zugreifen.
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Wasserwacht Potsdam
Berichte
geht neue Wege Stand Up Paddeling in der Wasserrettung In den letzten Jahren konnten die Helfer während ihrer Patrouillenfahrten immer wieder Wassersportler sehen, die scheinbar auf Surfbrettern im Stehen paddeln. Grund genug für die Wasserwacht Kontakt zum Potsdamer Unternehmer Martin Teichmann von der Firma SUP-TRIP.de aufzunehmen und zu schauen, in wie weit man dieses Board für die Wasserrettung nutzen könnte. Im April traf man sich also mit vier Helfern und SUP-TRIP. de im Stadtbad Park Babelsberg, um das Paddeln, aber auch die Rettung Verunfallter zu üben. Nach mehreren Stunden im Wasser, natürlich geschützt durch Neoprenanzüge, konnte ein Fazit gezogen werden. Diese SUP-Boards sind absolut für unsere Einsatzbereiche geeignet und die Firma SUP-TRIP.de stellte der Wasserwacht Potsdam freundlicherweise ein Board für eine Saison zur Verfügung. Die Boards haben viele Vorteile für die Helfer. Zum einen kann es eine
schöne Alternative zur Gewässeraufsicht sein und ist nach Feierabend ein wunderbarer Dienstsport. Zum anderen sind die Boards sehr gut als Rettungshilfsmittel geeignet, um in den Strandbädern im Einsatzfall schnell bei Notfällen helfen zu können. Mit Martin Teichmann hat die Wasserwacht Potsdam einen sehr verantwortungsbewussten Unternehmer als Partner gewinnen können. Seine Touren sind immer durch einen Guide im Besitz eines Rettungsschwimmabzeichens begleitet und auch die Einweisung in die Besonderheiten der Potsdamer Gewässer ist als vorbildlich zu bezeichnen. Gerade wir als Wasserwacht legen höchsten Wert auf Rücksichtnahme und die Sicherheit aller Wassersportler und freuen uns dieses Board nutzen zu können. Glücklicherweise mussten wir das SUP-Board im Sommer nicht im Ernstfall, sondern nur für Übungen, einsetzen.
www. s u p - t r i p. d e
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Berichte
Saisoneröffnung Mit traditionsgemäSSen Sonnenschein Mit Beginn des Frühlings findet man auch die ersten Wassersportler auf den Seen und der Havel in und um Potsdam wieder und so verwundert es kaum, dass wir als Wasserwacht bereits vor offiziellem Saisonbeginn zu den ersten Einsätzen alarmiert wurden. Die Helfer legten Ölsperren oder leisteten technische Hilfe bei havarierten Booten. Offiziell beginnt die Saison der Wassersportler am 15. Mai und endet am 15. September, wobei wir natürlich schon vorher einsatzbereit sind. Traditionsgemäß wird die Saison der Wasserwacht durch den Oberbürgermeister Jann Jakobs im Beisein von Vertretern der Stadt und der Feuerwehr Potsdam eingeläutet. Wie in jedem Jahr spielte das Wetter mit und wir konnten uns über strahlenden Sonnenschein freuen. In seinen Grußworten bedankte sich das Stadtoberhaupt bei den Helfern der Wasserwacht für ihren Einsatz und wünschte uns so wenig Einsätze wie möglich und allzeit gute Fahrt. Durch unseren Vorsitzenden Roger Lehmann wurden einige Helfer ausgezeichnet und nach seiner Rede läutete unser Oberbürgermeister mit einer Schiffsglocke offiziell die Saison für die Wasserwacht Potsdam ein. Danach erfolgte die lang ersehnte, offizielle Übergabe des neuen StandUp-Paddeling-Boards an die Wasser-
wacht Potsdam. Martin Teichmann, Inhaber der Firma www.sup-trip.de, stellte ein Board zur Erprobung während der Saison 2014 zur Verfügung. An dieser Stelle noch einmal Danke dafür. Anschließend demonstrierten zwei Helfer die Einsatzmöglichkeiten eines solchen Boards bei der Personenrettung. Hierfür paddelt der Wasserretter mit dem Board zur verunfallten Person und kann sie mit einer speziellen Rettungstechnik auf das Board bringen und damit auch sicher an Land. In den Strandbädern wurde das Board zur Gewässeraufsicht und für den Dienstsport der Helfer eingesetzt. Nach der Rettungsübung wurden alle Gäste der Saisoneröffnung zu unserem jährlichen Bootskorso eingeladen. Dieses Jahr führte uns die Route zum Templiner See und wieder zurück zum Gelände der Feuerwache Potsdam zurück. Während des Korsos konnten die Gäste gleich ein Boot der Wasserwacht in Aktion erleben, da Poseidon 02 zu einem Einsatz durch die Leitstelle alarmiert wurde. Das Einsatzboot konnte aber noch später zum Korso dazu stoßen. Nach dem Ende der Bootstour konnten alle Gäste und Helfer noch bei frisch gegrillten Würsten und Kuchen zusammen sitzen und miteinander ins Gespräch kommen.
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Berichte
Pfingsten 2014 Das wärmste seit 50 Jahren Das an einem langen Wochenende mit mehr Einsätzen zu rechnen sei, war den Kameraden der Wasserwacht schon vor Pfingsten klar, deshalb mobilisierten sie so viele Helfer wie möglich, um den Strandund Wasserrettungsdienst der Stadt Potsdam abzusichern. Neben den eigenen Kräften kamen so auch die Kameraden der Potsdamer Bereitschaften des DRK zum Einsatz. Die ehrenamtlichen Wasserwächter besetzten neben den Stationen im Waldbad Templin und Stadtbad Park Babelsberg auch wieder ihre Motorrettungsboote. Mit diesen mussten sie gleich zu mehreren Notlagen hinausfahren. Am Samstag ging ein Boot im Yachthafen Potsdam unter und am Sonntag drohte mitten in der Fahrrinne des Griebnitzsees ein weiteres großes Stahlboot unterzugehen. Durch einen Defekt im Antrieb des Bootes drang unaufhörlich Wasser in das Innere des Gefährts mit einem Gewicht von 7,5 Tonnen. Während das Boot vom Samstag schon fest im Yachthafen vertäut war, musste der Havarist vom Sonntag zuerst ans Ufer geschleppt und dort gesichert werden. Kräfte der Feuerwehr unterstützen die Kameraden der Wasserwacht dabei. Das dann folgende Schema ähnelte sich schließlich. Der Rumpf der Havaristen wurde mit Hilfe von Hebekissen angehoben und zeitgleich wurde das Wasser aus dem
Inneren des Bootes gepumpt. Hierfür besitzt die Wasserwacht eine leistungsstarke mobile Pumpe. Während der Havarist vom Samstag direkt im Yachthafen Potsdam aus dem Wasser gehoben werden konnte, war das für das andere Boot vom Sonntag nicht möglich. So wurde der Unglücksrabe von der Wasserwacht zur Feuerwehr geschleppt und dort gesichert, bevor es am Montag schließlich zum Yachthafen weiter ging, um aus dem Wasser gehoben zu werden. Am Montag wurde die Wasserwacht zur Unterstützung der Feuerwehr zu einer bereits am Sonntag entstandenen Öllache auf der Potsdamer Havel gerufen. Hier waren am Vortag beim Betanken eines Kreuzfahrtschiffes etwa 800 Liter Kraftstoff ausgetreten. Die Helfer legten weitere Ölsperren aus, kontrollierten die vorhandenen Sperren und führten der Einsatzstelle noch benötigtes Material zu. Diese Einsätze nahmen viel Zeit der Einsatzkräfte in Anspruch, trotzdem fuhren sie zu einem First-ResponderEinsatz in der Neuen Fahrt und versorgten in den Strandbädern neben dem Stranddienst noch zahlreiche kleinere und größere Verletzungen.
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Berichte
Digitalfunk für die Wasserwacht Potsdam Im Zuge der Umrüstung aller Fahrzeuge der Feuerwehr Potsdam wurden auch die Fahrzeuge und Boote der Wasserwacht Potsdam mit Digitalfunk ausgestattet. Ende Mai wurden einige Mitglieder in den Umgang mit den neuen Geräten unterwiesen und fungieren jetzt als Multiplikatoren auf den Wasserrettungsstationen Stadtpark Park Babelsberg und Waldbad Templin. Die neue Technik bietet Vorteile in Bezug auf Übertragungssicherheit, Verschlüsselung und Verständigung im Vergleich zu den herkömmlichen Funkgeräten. Am Wochenende vom 12. Juli bis zum 13. Juli wurden die neuen Funkgeräte einem ersten Praxistest unterzogen. Hierfür ging ein Boot auf ausgiebigen Törn um die Reichweite und Verbindungsqualität über unser Einsatzgebiet hinaus zu testen. Am späten Samstagnachmittag wurden die Helfer der Wasserwacht durch den Schiffsführer der „Charlottenhof“ alarmiert, dass auf dem Templiner See ein Segler gekentert sei. Sofort eilten zwei Boote zur Einsatzstelle und die Rettungsschwimmer an Bord machten sich einsatzbereit. Vor Ort eingetroffen sicherten wir erst einmal die Einsatzstelle ab, da der Eigner in Zu-
sammenarbeit mit einem Begleitboot den Segler selber aufrichten wollte, was ihm auch gelang. Ein Boot der Wasserwacht unterstützte den Segler anschließend beim Ausschöpfen des Bootes. Am Sonntag wurde die Wasserwacht Potsdam ebenfalls zu einem gekenterten Segler auf dem Schwielowsee alarmiert. Dieser Einsatz wurde aber an die Kollegen der DLRG Potsdam-Mittelmark abgegeben, da der Schwielowsee vorrangig deren Einsatzgebiet ist und sie demzufolge kürzere Anfahrtswege haben. Bei wechselhaftem Wetter versorgten die Helfer Kleinstverletzungen der Badegäste in den Strandbädern, da sich einige Unerschrockene doch ans Wasser gewagt hatten. Die neuen Digitalfunkgeräte haben sich so bereits am ersten Wochenende bewährt und sind für die Helfer eine Verbesserung der Kommunikation. Somit stellen Sie auch ein Stück weit verbesserte Sicherheit für die Retter der Wasserwacht dar. Um 19 Uhr meldete uns der diensthabende Einsatzleiter bei der Leitstelle ab und die Stationen und Boote wurden abgeklart. So konnten die Helfer der Wasserwacht am Sonntagabend in Ruhe das WM-Finale genießen.
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Starke Gewitter Wasserwacht Potsdam
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über dem Einsatzgebiet rettet Familie aus Seenot Nach einem Samstag ohne größere Einsätze zogen Sonntag, den 27. Juli 2014 zum Teil schwere Gewitter über das Einsatzgebiet der Wasserwacht Potsdam. Besonders der Bereich des Templiner Sees war schwer betroffen, so dass sich die Schwimmmeister der Bäderlandschaft Potsdam genötigt sahen sämtliche Aktivitäten am und im Wasser zu untersagen. Die Helfer der Wasserwacht unterstützten hier das Personal des Waldbades Templin und ermahnten einige unbelehrbare Badegäste, dass Sie das Wasser zu verlassen haben. Zwei Wasserwächter verließen den Wachturm und Strand als letztes und wurden auf dem Weg zur Wachstation von einer Person angesprochen, die komplett bekleidet und durchnässt war. Er teilte den Helfern mit, dass er von einem Boot zum Waldbad geschwommen sei, welches mit einem Motorschaden circa 300 m neben dem Strandbad vor Anker lag und zu seinem Heimathafen geschleppt werden wollte. Durch Nachfragen seitens der Rettungsschwimmer stellte sich heraus, dass sich noch drei Personen, darunter ein Kind, an Bord befanden. Durch
die Wachleitung wurde entschieden, dass ein Rettungsboot sofort zu dem Havaristen eilt, da das Gewitter immer mehr an Intensität zunahm. Unter Einsatz ihres eigenen Lebens konnte die Besatzung des Wasserwachtbootes die verbliebenen Havaristen aufnehmen und sicher zur Wachstation bringen. Auf dem Templiner See befanden sich zu dem Zeitpunkt noch zwei weitere Boote mit je einer Person auf dem Wasser befanden. Diese Boote wurden nach Aufnahme der drei Havaristen ebenfalls angefahren, jedoch lehnten die Insassen eine Evakuierung ab. Die Familie verkürzte sich den Aufenthalt im Waldbad Templin bei einem Eis und nach dem Gewitter konnte das Boot und die Familie durch ein Rettungsboot in den Heimathafen geschleppt werden. Die Wasserwacht Potsdam bittet an dieser Stelle noch einmal alle Wassersportler, dass sie bei aufziehendem Gewitter unverzüglich die Wasserflächen verlassen sollen und Schutz in einem Hafen oder Land suchen sollen. Hierbei gilt natürlich der Grundsatz, dass man keinen Schutz unter Bäumen sucht.
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Nachdem die Wasserwacht Potsdam am 29. September 2014 bereits alarmiert wurde um einen Pkw aus dem Wasser zu bergen, wurden wir im Laufe der Woche noch zu drei weiteren Einsätzen alarmiert. Am Donnerstag, den 2. Oktober, un ters tützten drei Helfer der Wasserwacht die Evakuierungsmaßnahmen in Potsdam. Wieder musste ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft werden. Zusammen mit der Bereitschaft Potsdam unterstützten wir die Maßnahmen und besetzten zwei NKTW (Notfallkrankentransportwagen) und zwei MTW
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(Mannschaftstransportwagen) um die Bewohner des Pflegeheims zu ihrer Ersatzunterkunft zu bringen. Bei schönstem Herbstwetter meldeten sich die Digitalen Meldeempfänger der Wasserwacht am 4. Oktober erneut. Im Sacrow-Paretzer-Kanal war eine Motoryacht in Flammen aufgegangen. Zwei Helfer befanden sich zufällig bei der Feuerwehr und konnten kurz nach der Alarmierung mit Poseidon 02 zum Einsatzort aufbrechen. Dort angekommen nahmen die Helfer den ersten Löschangriff mit der wasserwachteigenen Motorpumpe vor. Die Besatzung der brennen-
Saisonende Vier Einsätze in einer Woche den Yacht wurde vorher durch andere Wassersportler aufgenommen, so dass niemand zu Schaden kam. Kurz danach konnte auch Poseidon 05 mit drei Helfern besetzt werden und machte sich ebenfalls auf den Weg zur Einsatzstelle. Noch während der Löscharbeiten wurden die Wasserwachttaucher zu einem weiteren Einsatz alarmiert. An der Seilfähre „Auf dem Kiewitt“ hatte sich ein Sportboot verfangen, so dass die Fähre nicht mehr fahren konnte. Kräfte der Wasserwacht setzten die Passagiere über und die Taucher entwirrten Stahlseil und Sportboot. Danach machten
sich die Kräfte wieder auf den Weg zur Einsatzstelle und übernahmen die Bergungs- und Sicherungsarbeiten zusammen mit den Einsatzkräften der Feuerwehr Potsdam. Diese wurden erschwert, da in der Zwischenzeit ein Treibstofftank des Havaristen geplatzt war und der Treibstoff sich immer wieder entzündete. Durch einen massiven Schaumangriff durch die Feuerwehr konnte dieses dann endgültig abgelöscht werden. Um 22 Uhr war dann für alle Kräfte der Einsatz beendet. Die Wasserwacht Potsdam bedankt sich bei allen eingesetzten Kräften für die gute Zusammenarbeit.
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Ein auSSergewöhnlicher Einsatz Bei der Weihnachtsfeier für bedürftige Menschen Am Freitag, den 19. Oktober 2014 unterstützten die Helfer der Wasserwacht Potsdam und der DRK Bereitschaft Potsdam die Weihnachtsfeier der AWO Potsdam im Dorint Hotel. Hier wird für viele bedürftige Menschen ein Weihnachtsessen ausgerichtet, dass in der Form seinesgleichen sucht. Durch zahlreiche Spender und das Engagement vieler Ehrenamtlicher können zahlreiche Gesichter zum Strahlen gebracht werden. Die Helfer der Wasserwacht Potsdam sind nun schon im sechsten Jahr dabei und konnten sich dieses Jahr erstmalig auf die Unterstützung der Bereitschaften des DRK Ortsverein Potsdam freuen. Also sah man Sanitäter, Rettungstaucher, Trainer, den Präsidenten und den Kreisgeschäftsführer des Kreisverbandes Potsdam / Zauch Belzig e. V. das Geschirr abräumen oder Säfte und Wasser zu den Gästen bringen. Der Direktor des Hotels Dorint Hotel Sanssouci und aktiver Rettungstaucher,
Stefan von Heine, begrüßte die Gäste. Auch der Ministerpräsident, Herr Dr. Woidke, und der Oberbürgermeister Jann Jakobs ließen sich die Ehre nicht nehmen und schauten vorbei. Alle anwesenden Gäste wurden mit Weihnachtsgeschenken bedacht und konnten sich so ein Stück mehr auf die Weihnachtszeit einstimmen. Unterstützt wurde die ganze Veranstaltung durch den Rotaryclub Belvedere, die Klinikclowns, einer Abordnung der DEHOGA und vielen, vielen weiteren Helfern der Arbeiterwohlfahrt. Eine Band umrahmte den Nachmittag mit vielen Klassikern der Rock- und Popgeschichte, so dass einige unserer Gäste auch das Tanzbein schwingen konnten. Für den Fall der Fälle stellten wir als DRK und Wasserwacht auch den Sanitätsdienst und mussten nur kleinere Blessuren behandeln. Vielen Dank an alle Helfer, Möglichmacher, Spender und das Dorint Hotel Sanssouci Potsdam / Berlin.
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Aus dem
17. März 2014
28. April 2014
Nachdem im Wohngebiet „Am Schlaatz“ wieder eine Weltkriegsbombe gefunden wurde, ordnete die Stadtverwaltung die Evakuierung der Wohngebiete an, damit die Bombe zeitnah entschärft werden konnte. Die Wasserwacht wirkte hier an der Evakuierung mit dem NKTW mit und konnte einige Patienten zu den Notunterkünften bringen.
Am 28. April 2014 wurde die Feuerwehr um 19:45 Uhr alarmiert: „Auslaufendes Öl auf dem Wasser“. Entsprechend diesem Einsatzbild wurden neben der Berufsfeuerwehr auch mehrere freiwillige Feuerwehren alarmiert (Bornim, Bornstedt, Golm, Grube und Neufahrland). Als Einsatzort wurde zuerst Sacrow – Weißer See genannt. Nach Sichtung durch Kollegen der Berufsfeuerwehr mit dem Feuerwehr-Mehrzweckboot wurde die Einsatzstelle korrigiert und präzisiert. Bei Bauarbeiten an einer Gasleitung im Wasser des Weißen Sees trat eine Ölaufschwemmung im Bereich der Bootsanleger auf. Mit dem Boot der Wasserwacht und von Kollegen der Berufsfeuerwehr und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Neu Fahrland wurden 2 × 50 Meter Ölsperre gelegt. (Text: Berufsfeuerwehr Potsdam)
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Einsatztagebuch
10. – 11. Mai 2014
21. – 22. Mai 2014
Schon das ganze Wochenende haben die Helfer der Wasserwacht eine Rufbereitschafft sichergestellt, während einige Helfer beim Funklehrgang neues erfuhren. Am Sonntag wurden die Retter durch die Wasserschutzpolizei zu einem gekenterten Segler alarmiert. Poseidon 02 und 06 konnten den Havaristen aufrichten und leer lenzen. Später waren die Helfer der Station Babelsberg noch als First Responder gefordert.
Wieder liegt ein turbulentes Wochenende hinter der Wasserwacht Potsdam. Am Sonnabend wurden die Helfer mehrfach als First Responder alarmiert um das therapiefreie Intervall zu überbrücken. Die Besatzung aus dem Waldbad Templin wurde darüber hinaus zur technischen Hilfeleistung alarmiert. Am Sonntag kam es im Stadtbad Park Babelsberg zu einem Badeunfall, der durch die Helfer schnell versorgt wurde. Leider konnte der Rettungsdienst nicht bis zum Strandbad fahren, da die Zufahrten zugeparkt waren. Die Wasserwacht brachte den Patienten dann mit dem Boot zur Feuerwache, wo wir den Patienten an den Rettungsdienst übergaben. Um 19 Uhr war der Dienst für die Wasserwacht beendet und die Helfer konnten bei schönstem Wetter noch das Restwochenende genießen.
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Aus dem
21. – 22. Mai 2014
05. – 06. Juli 2014
Am Wochenende mussten die Potsdamer Wasserwächter nicht tätig werden. Trotzdem war es ein aufregendes Wochenende für die Helfer. Zwei Mitglieder absolvierten am Samstag erfolgreich ihre Prüfung zum Bootsführer. Während des gesamten Wochenendes waren zwei Helfer in Frankfurt / Oder gefordert um ihre Prüfung zum Taucher im Rettungsdienst abzulegen. Nach dem Wochenende kann die Wasserwacht Potsdam also zwei neue Bootsführer und zwei neue Taucher im Dienst einsetzen.
An diesem Wochenende gab es für die Helfer der Wasserwacht Potsdam wieder viel zu tun. Ein Teil unserer Mitglieder unterstützte die Bereitschaft Potsdam bei der sanitätsdienstlichen Absicherung des Stadtwerkefestivals am Lustgarten. Gerade am Samstag war dort oftmals Hilfe von Nöten. Hier stellten wir einen Arzt und zwei Sanitäter. Natürlich galt es noch den regulären Wasserrettungsdienst für die Stadt Potsdam abzusichern. Der Samstag verlief aufgrund der Witterung noch ruhig und es mussten nur einzelne, kleine Blessuren von Badegästen versorgt werden. Nachts wurden die Helfer der Station Waldbad Templin als First Responder alarmiert. Am Samstagnachmittag rückten die Retter zweimal zu First Responder Einsätzen aus und konnten so das therapiefreie Intervall überbrücken.
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Einsatztagebuch
19. – 20. Juli 2014
02. – 03. August 2014
Wieder lag ein sehr heißes Wochenende hinter den Helfern der Stationen Waldbad Templin und Stadtbad Park Babelsberg. Die Wasserretter unterstützten das Personal der Bäderlandschaft Potsdam bei der Gewässeraufsicht und mussten zum Glück nur bei kleineren Verletzungen tätig werden. Viele Schnittwunden, meist hervorgerufen durch Muscheln, wurden durch die Helfer schnell versorgt. Im Bereich des Tiefen Sees, der durch die Besatzung der Station Babelsberg mit überwacht wird mussten die Helfer öfter präventiv eingreifen und Schwimmer aus der Fahrrinne begleiten. Die Templiner Besatzung leistete am Sonnabend noch einmal technische Hilfe und schleppte ein liegengebliebenes Boot ab.
Bei wechselhaftem Wetter war die Wasserwacht Potsdam am vergangen Wochenende wieder von Samstag 08 Uhr bis Sonntag 19 Uhr einsatzbereit. Wieder unterstützen wir das Personal der Bäderlandschaft Potsdam und versorgten die kleineren Blessuren der Badegäste. Am Samstag unterstützen wir die Bereitschaft Potsdam bei der Absicherung der Feuerwerkersinfonie im Volkspark Potsdam. Am Sonntag bemerkte die Besatzung von Poseidon 02 während einer Patrouillenfahrt eine augenscheinlich bewusstlose Person unter einer Brücke liegen. Nach der Erstversorgung wurde der Patient an den Rettungsdienst der Feuerwehr Potsdam übergeben. Weiterhin widmeten wir uns der Materialpflege und der Ausbildung im Wasser.
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Aus dem
09. – 10. August 2014
16. – 17. August 2014
Am Sonntag ging ein sehr stürmisches Wochenende für die Helfer zu Ende. Am Sonnabend war die Besatzung der Wasserrettungsstation Templin zweimal gefordert um gekenterte Segler aufzurichten. Am Vormittag kenterte ein Segler vom Typ „Laser“ mit einer Familie an Bord. Durch die Unterstützung von zwei Booten der Wasserwacht wurde das Boot wieder aufgerichtet und leergeschöpft. Eine Person wurde mit einer leichten Unterkühlung an Bord des Rettungsboots versorgt. Am Nachmittag kenterte ein Katamaran, der ebenfalls mit Unterstützung der Wasserwacht aufgerichtet wurde. Die Babelsberger Besatzung schleppte derweil ein Boot vom Griebnitzsee zum Tiefen See und wurde als First Responder auf einem Charterboot tätig. Am Sonntag wurde die Templiner Besatzung noch einmal gefordert, da auf dem Templiner See ein herrenloses Segelboot trieb. Die ersteintreffenden Kräfte stellten fest, dass das Boot abgeschlossen war und suchten die Umgebung des Bootes ab. Der Zustand des Seglers ließ darauf schließen, dass sich das Boot losgerissen hatte und somit wurde das Boot der Wasserschutzpolizei übergeben.
Schon vor offiziellem Dienstbeginn wurden wir tätig und unterstützten die Kräfte der Feuerwehr beim Ausbringen einer Ölsperre. Am Samstag den 16. August hatte die Besatzung der Babelsberger Wasserrettungsstation gerade ihre Einsatzboote dienstfertig gemacht, als die Rettungsleitstelle sie um 8:10 Uhr zu einem Einsatz unter der Potsdamer Humboldtbrücke alarmierte. Auf der Baustelle der Brücke, hatten Unbekannte in der Nacht Behälter mit Dispersionsmittel beschädigt, so dass bis zu 200 Liter der milchigen Flüssigkeit ausgelaufen waren und sich über die Brücke verteilten. An einem Abschnitt der Brücke drang diese Flüssigkeit nach unten durch, sammelte sich auf dem Uferweg und floss schließlich ins Wasser. In Absprache mit der Einsatzleitung der zeitgleich alarmierten Feuerwehr, wurden zwei Boote der Wasserwacht zum Errichten einer uferseitigen Ölsperre unter der Humboldtbrücke eingesetzt. Am Sonntagvormittag erkundeten wir zusammen mit dem Führungsdienst der Feuerwehr noch einmal die Einsatzstelle vom Vortag, da weiterhin Dispersionsfarbe auslief. Durch die Feuerwehr wurden weitere Maßnahmen eingeleitet.
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Einsatztagebuch
23. – 24. August 2014 An diesem Wochenende waren die Helfer der Wasserwacht wieder vielfältig gefordert und wurden aufgrund einer Dieselspur tätig. Zur Mittagszeit trafen sich drei Boot am Standort der Hauptfeuerwache Potsdam und bereiteten die Steganlage für einen Übungseinstieg für einen unserer Rettungstaucher vor. Nach circa zwei Minuten war der Gegenstand gefunden und der Taucher konnte wieder an Land. Am frühen Abend wurde die Babelsberger Besatzung tätig und begann mit der Suche nach einem Segelboot, dessen Verbleib unklar gewesen ist. Ohne Wahrnehmung wurde der Einsatz beendet und kurz vor Dienstende wurden wir noch einmal als First Responder alarmiert. Mit Poseidon 02 schleppte man am Sonntag um 7 Uhr ein Boot in seinen Heimathafen, da es ohne Anker und mit einem Maschinenschaden auf dem Wasser trieb. Nach Rückkehr in die Station, stellte sich heraus, dass der vermisste Segler vom Vortag wieder wohlbehalten aufgetaucht war. Der Sonntag wurde zum großen Teil der Einsatzdokumentation und der Ausbildung gewidmet, was nur durch einen weiteren First Responder Einsatz unterbrochen wurde, wobei ein Boot als Notarztzubringer fungierte.
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Aus dem
06. September 2014
29. September 2014
An dem Wochenende präsentierten sich die Helfer der Wasserwacht zusammen mit anderen Hilfsorganisationen beim Tag der offenen Tür der Feuerwehr Potsdam. Für die Kinder boten wir ein Kinderschminken an. Während sich die Kinder in allerlei Raubtiere und Fabelwesen verwandelten konnten die Eltern an unserer Erste-Hilfe-Strecke ihre Kenntnisse der Wiederbelebung und stabilen Seitenlage überprüfen. Für die Kinder gab es darüber hinaus noch viel zu sehen. So war unser Rettungsboot mal wieder ein Publikumsmagnet für die Kleinen und manch Kind konnte sich kaum wieder loseisen. Dem interessierten Publikum brachten wir unsere Arbeit nahe und viele Besucher waren wieder einmal erstaunt, dass die Helfer der Wasserwacht Potsdam ausschließlich ehrenamtlich arbeiten.
Am Montag um circa 13:20 Uhr piepten die Digitalen Meldeempfänger der Wasserwacht Potsdam mit der Meldung: „PKW im Wasser“. Sofort machten sich insgesamt 6 Helfer auf den Weg zur Berufsfeuerwehr und machten ein Boot und den MTW der Wasserwacht einsatzbereit. Zusätzlich machten sich die Taucher einsatzbereit und um 14 Uhr machten sich die Helfer auf dem Land- und auf dem Wasserweg auf den Weg zur Einsatzstelle. Dort angekommen wurde in Absprache mit der Berufsfeuerwehr die Einsatzstelle abgesichert und ein Taucher der Wasserwacht unterstützte bei der Suche nach dem PKW. In Zusammenarbeit mit dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt, der Wasserschutzpolizei, der Berufs-, sowie der Freiwilligen Feuerwehr musste der Kanal für circa 2,5 Stunden gesperrt werden, um die Taucher beim Arbeiten nicht zu gefährden. Nachdem das Fahrzeug durch den Wasserwachttaucher lokalisiert wurde begannen die Taucher der Berufsfeuerwehr mit den Vorbereitungen für die Bergung. Hierfür konnte die Hilfe des sich vor Ort befindlichen Baukrans genutzt werden und der PKW an Land gehoben werden. Danach konnten sich die Kräfte wieder auf den Weg zur Feuerwache machen und gegen 17 Uhr war der Einsatz für alle beendet.
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Einsatztagebuch
18. Dezember 2014 Am Vormittag wurden die Helfer der Wasserwacht alarmiert um bei der Evakuierung der Potsdamer Innenstadt aufgrund eines Blindgängerfundes zu helfen. Dadurch dass die Bombe bereits bewegt wurde, war eine sofortige Evakuierung der Innenstadt, darunter drei Pflegeheime, nötig. Die Wasserwacht Potsdam besetzte zusammen mit der DRK Bereitschaft Potsdam drei Mannschaftstransportwagen (MTW) und zwei NKTW (Notfallkrankentransportwagen) und war mit fünf Helfern im Einsatz. Nach Abschluss der Evakuierung betreuten die Helfer die Notunterkunft im Treffpunkt Freizeit und standen für eventuelle medizinische Notfälle bereit. Um 21:30 Uhr war der Einsatz für alle Helfer beendet.
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Mein Jahr Susanne Henschel Samstagmorgen, um kurz nach 6 klingelt der Wecker. Der meiste Teil der Jugendlichen würde um diese Zeit an einem Samstagmorgen niemals freiwillig aufstehen um arbeiten zu gehen und das sogar ohne Geld dafür zu bekommen. Manchmal frage ich mich in diesen Momenten „Warum machst du das eigentlich?“. Doch all die Erlebnisse im Dienstalltag und im Vereinsleben erübrigen diese Frage. Kurz nach 7 Uhr gehe ich aus dem Haus, setzte mich auf mein Fahrrad und fahre ins Strandbad. Dort angekommen sind auch die anderen schon da, wir begrüßen uns und jeder macht sich dienstbereit. Noch ist es ruhig auf dem Wasser. In aller Ruhe machen wir nun auch die Boote einsatzbereit. Danach wird mit dem Blick auf die Havel gefrühstückt, wobei die Diensteinteilung festgelegt wird und welche Aufgaben heute anstehen. Die ersten Mitstreiter besetzten den Turm mit Fernglas und Funkgerät, wobei wir uns stündlich abwechseln. Während auf dem Turm die Badenden Gäste und die Boote im Auge behalten werden, halten die anderen vor und in der Station die Stellung. Die Einsätze passieren dann, wenn man es am wenigsten erwartet. Plötzlich klingelt das Einsatztelefon. Am anderen Ende ist der Einsatzleiter, der einen gekenterten Segler meldet. Ein Boot macht sich nun auf den Weg um Hilfe zu leisten. Währenddessen werden auch schon die ersten kleinen Wunden im
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mit der Wasserwacht – Die Wasserwacht und ich Strandbad versorgt. Andere kümmern sich gemeinschaftlich um das Mittagessen. Nudeln, Milchreis, Eierkuchen oder Fischstäbchen werden übrigens am liebsten von der Besatzung verspeist. Der Nachmittag verläuft ruhig, nur kleine Wunden werden versorgt. Und ein Boot begibt sich zu einer Patrouillen- und Ausbildungsfahrt. Nicht jeder Tag läuft gleich ab, denn manchmal ist wenig zu tun und an anderen Tagen überhäufen sich die Einsätze. Langsam naht der Abend. Die Sonne ist am Untergehen und plötzlich ist das Strandbad leer. Nur noch die Besatzung der Wasserwacht und die Schwimmmeister befinden sich hier. Gegen 19 Uhr beenden wir den Dienst. Wir gehen schwimmen, spielen Volleyball und bereiten das Abendbrot vor. Lange noch sitzen wir draußen und lassen den Tag ausklingen. Doch nicht nur im Strandbad gibt es etwas für uns zu tun. Die Wasserwacht hat viele Kinder- und Jugendgruppen, für die das Schwimmtraining stattfindet. Seit drei Jahren helfe ich nun auch in der Gruppe der Kleinsten, die gerade erst schwimmen lernen. Es ist einfach super den kleinen Kindern das Schwimmen beizubringen und zu sehen wie sie mit ihren Aufgaben wachsen. Ihr Lächeln zu sehen, wenn sie ganz stolz sind, weil sie es geschafft haben ohne Hilfsmittel die Stecke von 25 Metern ganz allein zu schwimmen und dann
in ihre begeisterten, großen Augen zu blicken. Ein großartiges Gefühl, ein erst vor dem Wasser ängstlichen Kind, dazu zu bringen mit Begierde ins das kühle Nass zu springen. Kinder die einen in die Arme rennen, weil sie sehen dass die Trainer da sind, Kinder die einen zum Lachen bringen und einen an früher erinnern, weil man ganz genauso war. Kinder, deren Eltern nach dem Training einfach mal „Danke“ sagen. Es sind die kleinen Momente, die einem zeigen wie gut, das ist was man macht. Ein „Danke“ Ein wunderbares Geschenk. Ein tolles Gefühl zu sehen, was man mit wenigen Dingen alles erreichen kann. Während meiner letzten Jahre im Verein und der letzten 3 Jahre Kindertraining sowie Dienstleben habe ich jede Menge dazu gewonnen. Habe gelernt, wie wichtig es ist, anderen Menschen zu helfen und dass das sogar Spaß macht. Und ich habe ein wunderbares Gemeinschaftsgefühl kennen und lieben gelernt. Dabei Menschen kennengelernt, die mir unheimlich wichtig geworden sind. Danke für die letzten, nun schon fast 15, Jahre Vereinsleben.
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Mein Jahr Michael Meister Am 18. Januar 2014 trafen sich alle angehenden Bootsführer aus dem gesamten Land Brandenburg in den DRK Werkstätten für behinderte Menschen in Potsdam um gemeinsam den Weg zum Bootsführer eines Motorrettungsbootes zu gehen. Aus den Reihen der Potsdamer Wasserwacht nahmen zwei Mitglieder an diesem Lehrgang teil. An vier Samstagen wurden wir durch die verschiedenen Ausbilder des Landesverbandes in den verschiedenen Themen unterrichtet. Wir begannen mit dem allgemeinen Teil des Sportbooführerscheins Binnen. Hierzu gehörten Dinge, wie zum Beispiel Schallsignale, Betonnung der Wasserstraßen, rechtliche Vorschriften, Manöver und Vorfahrtsregeln. An den weiteren Lehrgangstagen kamen die spezifischen Inhalte der Wasserrettung dazu. Wir besprachen Manöver, Einsatztaktiken und vor allem die Sicherheitsaspekte beim Führen eines Motorrettungsbootes. Immer wieder wurde uns förmlich eingebläut, dass wir als Bootsführer ganz alleine für die Sicherheit der Besatzung und Patienten an Bord verantwortlich sind. Dadurch, dass die Teilnehmer aus den verschiedenen Kreisverbänden im Land Brandenburg kamen fand ein reger, gemeinsamer Erfahrungsaustausch statt. Wie gehen die Mitglieder aus anderen Regionen bei Einsätzen vor? Was sind deren
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Einsatzschwerpunkte? Anfang April schlug dann für alle Teilnehmer die Stunde der Wahrheit, denn es musste die theoretische Prüfung abgelegt werden und fast alle angehenden Bootsführer haben bestanden. Nun bestand für die Anwärter die Herausforderung auf den Heimatgewässern die Manöver zu üben, welche in der Prüfung abzuarbeiten sind. In Potsdam war das gar nicht so einfach, da wir an den Wochenenden ab Mai den Wasserrettungsdienst sicherstellen und es bereits seit Saisonbeginn zu vielen Einsätzen kam. Mitunter vergingen Wochenenden, an denen wir gar nicht zum Üben kamen. Um trotzdem unsere Prüfungsmanöver zu üben haben wir uns auch unter der Woche mit unseren Praxisanleitern getroffen. Stetig rückte der 21. Juni näher und sowohl zwei Brandenburger als auch wir zwei Potsdamer Wasserwächter sollten unsere Prüfung ablegen. Das Wetter zeigte an dem Tage all seine Facetten von Regen über Sonnenschein bis hin zu starkem Wind. Oder um es mit den Worten der Prüfer zu sagen: „Perfektes Prüfungswetter.“ Denn gerade wir als Wasserwacht können nicht nur bei Sonnenschein und gutem Wetter fahren. Manchmal müssen wir auch zum Einsatz, während alle anderen Boote schon Schutz gesucht haben. Die Prüfung wurde durch die vier
mit der Wasserwacht – Ausbildung zum Bootsführer Teilnehmer abgelegt und alle haben bestanden und konnten am Ende den begehrten Führerschein in der Hand halten. Von meiner Seite wünsche ich allen Teilnehmern des Lehrganges immer eine Handbreit Wasser „unter’m Prop“ und allzeit sichere Fahrt. Ein großes Dankeschön gilt auch Jörg Schröder für den guten Lehrgang, die Verpflegung und dafür, dass wir die Räumlichkeiten der DRK Werkstatt für behinderte Menschen in Potsdam nutzen können. Auch bei den anderen Ausbildern und Praxisanleitern möchte ich mich bedanken: Für die Zeit, Geduld, das Training und den Lehrgang. Als persönliches Fazit nach meiner ersten Saison als Bootsführer kann ich sagen: Ich hatte eine gute Ausbildung, die ich bereits bei den ersten Einsätzen unter Beweis stellen konnte. Ich fuhr mit einem Motorrettungsboot zu First-Responder-Einsätzen, leistete Technische Hilfe oder konnte bei anderen Wassersportlern präventiv eingreifen, um Unfälle zu vermeiden. Natürlich ist nicht der Bootsführer eines Motorrettungsboot alleine wichtig. Nur mit gut ausgebildeten und motivierten Besatzungsmitgliedern lassen sich die Einsätze erfolgreich abarbeiten und ich bin froh, dass ich meinen Wasserwachtkollegen in Potsdam immer vertrauen kann.
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Mein Jahr Hendrik Hänig Es ist Samstagmorgen, 06:30 Uhr in der Regionalleitstelle Nordwest der Berufsfeuerwehr in Potsdam. Ich habe gerade meinen Dienst begonnen und über Potsdam geht die Sonne auf. Beim Blick aus dem Fenster der Regionalleitstelle kann man in der Ferne das Strandbad Babelsberg erkennen. Nun erinnere ich mich gerne an meine Jugend zurück, als ich noch regelmäßig nach Potsdam gekommen bin, um dort meinen Einsatzdienst zu absolvieren. Im Nachhinein betrachtet, war die Zeit bei der Wasserwacht nicht ganz unschuldig an meiner beruflichen Entwicklung. Heute bin ich als Schicht- und Lage-
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dienstführer in der Regionalleitstelle Nordwest tätig und kann über die Mittel und Kräfte der Wasserwacht Potsdam verfügen. Das dort erlernte und meine Erfahrung aus der Jugend, helfen mir bei der Bearbeitung von Einsätzen im und am Wasser. Es ist kurz vor 9 Uhr und auf dem Display unserer Telefonanlage erscheint die Nummer 0171 4726184. Sofort springe ich ans Telefon, in spannender Erwartung wer heute als Einsatzleiter tätig ist. „Hier ist die Wasserwacht Potsdam, Dobert“ schallt es durch mein Headseat. „Morgen Katze“ erwidere ich freudig. So kenne ich Cat Dobert schon seit mehreren
mit der Wasserwacht – Regionalleitstelle Nord-West Jahren vom Einsatzdienst im Strandbad Babelsberg. 5 Einsatzboote, Taucher, Leinenführer, Rettungssanitäter und -assistenten, sowie 1 Arzt werden für den heutigen Dienst von ihm angemeldet. Nicht immer ist die Liste der Anmeldung so lang, denn auch die Wasserwacht hat Nachwuchssorgen. Heute aber ist ein guter Tag, der die Gewässer in Potsdam einmal mehr sicherer macht. Noch einmal denke ich zurück an die gemeinsame Vergangenheit und erinnere mich daran, dass nach der Dienstanmeldung das Frühstück hinter der Station beginnt. Ein Ritual welches nicht zu unterschätzen ist, denn es stimmt die Einsatzkräfte auf den bevorstehenden Dienst, sowie die möglichen Einsätze ein. Wer vermutet, dass die Wasserwacht nur für Unglücksfälle im Wasser und in den Strandbädern zur Verfügung steht, der kennt nicht das volle Potenzial unserer Wasserretter. Mittlerweile ist die Wasserwacht ein starkes Glied in der Rettungskette der Landeshauptstadt Potsdam und wird vielfältig in den Einsatz geschickt. Ob als First Responder für Einsatzstellen, die nahe der Havel oder seiner Seen liegt, als Notarztzubringer für Einsatzstellen die nur über das Wasser erreicht werden können oder auch Einsätze die dem Umweltschutz dienen.
Das sind nur einige Beispiele für das Einsatzspektrum, unserer Potsdamer Wasserretter. Im Einsatzjahr 2014 konnte die Wasserwacht Potsdam durch die Regionalleitstelle Nordwest, zu zahlreiche Einsätze alarmiert werden. Auch bei der Erfüllung der ureigensten Aufgabe der Feuerwehr, der Brandbekämpfung, stand die Wasserwacht der Feuerwehr Potsdam zur Seite. So waren sie im letzten Jahr unterstützend im Einsatz, als Potsdams Floriansjünger brennende Boote löschen mussten. Zum Einsatz kamen sie auch, als ein Motorboot eine Seilfähre beschädigte und diese dann manövrierunfähig auf der Havel trieb. Hier wurden Personen von der Fähre gerettet und sicher ans Land transportiert. Wir als Regionalleitstelle sind sehr froh, dass uns dieses starke Team am und auf dem Wasser zur Seite steht. Deshalb hoffen wir sehr, dass uns auch in der kommenden Saison genug dieser ehrenamtlichen Einsatzkräfte zur Verfügung stehen, um unseren Bürgerinnen und Bürgern adäquate Hilfe schicken zu können und letztlich Sicherheit auf Potsdam Gewässern zu bieten. Wir danken der Wasserwacht Potsdam für ihr Engagement und wünschen für die Zukunft Gesundheit und Erfolg.
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Mein Jahr Annekathrin Krause & Michéle Veith Es war Samstag, 8 Uhr im November. Es dämmerte und die Ausbildung zum Sanitätshelfer begann. Wir alle waren an diesem Tag sehr aufgeregt. Was würden wir innerhalb der nächsten Wochenenden lernen? Welche Kompetenzen würden wir danach haben? Aber vor allem: Würden wir am Ende tatsächlich in der Lage sein, unser neu erworbenes Wissen in realen Situationen anwenden zu können? Der Kurs umfasste insgesamt vier Wochenenden mit je acht Stunden jeden Tag, sowie ein Prüfungswochenende. Zu Beginn kannte kaum Einer den Anderen. Es war zwar ungefähr bekannt, wer welcher Staffel angehörte, aber genaueres erfuhren wir erst nach und nach. Im Laufe der Zeit lernten wir uns jedoch besser kennen und stellten fest, wie unterschiedlich die Hintergründe aller sind. Dies machte es allerdings nur umso interessanter, mit diesen Menschen zusammen Zeit zu verbringen. Und genauso unterschiedlich, wie wir angehenden Sanitäter waren unsere Ausbilder und Dozenten. Es waren Menschen, die aus eigenen Erfahrungen berichten konnten und somit auch langweiligere Themen interessant und ansprechend gestalteten. Zunächst lernten wir etwas über die eigene Hygiene, die persönliche Schutzausrüstung und die Ausstattung unserer Sanitätstaschen. Anschließend widmeten wir uns verschiedenen Krankheitsbildern und
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dem Stoffwechsel, sowie unterschiedlichen Untersuchungsmethoden. Auch in verschiedene medizinische Geräte wurden wir eingewiesen. Alles in allem also sehr kompakt. Keiner konnte sich vorstellen, wie wir das alles in dieser kurzen Zeit lernen sollten. Doch zusammen mit unseren Ausbildern haben wir es geschafft, alle Themen durchzunehmen und zu verstehen. Natürlich hatten wir nach den theoretischen Anteilen jede Menge Fragen. Teils zur Theorie an sich, teils zur Umsetzung der Theorie. Doch jeder unserer Dozenten und Ausbilder beatwortete unsere, manchmal sehr realitätsfremden, Fragen mit Geduld, Ausführlichkeit und Beispielen. Natürlich haben wir nicht nur die Theorie gelernt, sondern auch immer wieder unser erlerntes Wissen an Fallbeispielen auf die Probe gestellt und gefestigt. Die Bereitschaft des DRK Potsdam bot uns zudem zusätzliche Stunden zum Üben für den Fall, dass noch Unsicherheiten bestanden. Dieses großzügige Angebot wurde auch von vielen angenommen. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass diese zusätzlichen Übungsstunden eine gute Vorbereitung auf den praktischen Teil der Prüfung waren. Somit konnten wir uns am Prüfungssonntag den Fallbeispielen etwas ruhiger stellen. Am Prüfungswochenende waren wir alle sehr aufgeregt und nervös – verständlicherweise. Der Samstag startete mit der einstündigen The-
mit der Wasserwacht – Ausbildung zum Sanitäter orieprüfung. Hier mussten wir Fragen beantworten, zum Teil Multiple Choice, und Abbildungen beschriften. Anschließend haben wir gemeinsam alle Fragen ausgewertet. Den restlichen Samstag konnten wir noch üben und Fragen stellen, bevor am Sonntag die praktische Prüfung begann. Die Prüfung bestand aus insgesamt sieben Stationen, welche wir als Zweierteams durchlaufen mussten. In folgende Situationen mussten wir Prüflinge uns beweisen: eine Verbrühung, eine Messerstecherei, ein Verkehrsunfall, ein Schädelhirntrauma, ein Hexenschuss, ein Schlaganfall und eine Reanimation. Glücklicherweise haben
es jedoch alle Teams geschafft, die Stationen mit Erfolg zu meistern. Am Ende des Tages hingen wir erschöpft und ausgepowert auf unseren Stühlen, aber wir waren glücklich. Schlussendlich können wir sagen, dass dieser insgesamt fünfwöchige Kurs keine Zeitverschwendung war. Wir alle freuen uns jetzt darauf, uns auf Absicherungen, in den Strandbädern und bei der Rettungshundestaffel beweisen zu können. Es war eine wunderbare Zeit, die uns viel Spaß und Freude bereitet hat. Wir können stolz sein, diese in den Kurs zum Sanitätshelfer investiert zu haben.
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Mein Jahr Christin Schiffner Wie in jedem Jahr, fand auch im Jahr 2014, in der ersten Oktoberferienwoche, unser Trainingslager in Horni Mala Upa statt. Um fünf Uhr ging die für uns die Reise los und wir kamen gegen zwölf Uhr an, wo wir uns direkt die Beine vertreten mussten. Am Nachmittag ging es dann zum Wasserfall und ein paar Unerschrockene von uns sind direkt ins Wasser gegangen. So ganz ohne Wasserkontakt geht scheinbar auch ein Trainingslager in den Bergen für einige Wasserwächter nicht. Am ersten und auch an allen anderen Abenden saßen wir zusammen und spielten Gesellschaftsspiele. Wir haben in den ersten zwei
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Tagen viele Sportspiele und Kraftkreise gemacht und natürlich folgte ein ordentlicher Muskelkater. Am Montagabend kamen dann endlich unsere langersehnten Gäste aus Würzburg, Tini und Benny. Sie hatten sich kurzfristig entschieden mit ins Trainingslager zu kommen. Die beiden waren jahrelang aktive Mitglieder der Wasserwacht Potsdam, mussten 2013 aber berufsbedingt nach Würzburg umziehen. Der Dienstag war der letzten Tag mit schönem Wetter und unser Trainer hat uns auf die Schneekoppe gescheucht. Nach etwa vier Stunden waren alle einmal auf der Spitze und saßen erschöpft am Mittagstisch. Ab
mit der Wasserwacht – Vom Wasser in die Berge Mittwoch wurde das Wetter erheblich schlechter. Alles war dabei: Regen, Schneeregen und Schnee. Fast wäre die erste Trainingseinheit ins Wasser gefallen, doch wir konnten ein paar Spiele und einen Kraftkreis im Haus durchführen. Am Nachmittag sind wir dann in die Turnhalle gegangen und haben Volleyball gespielt. Am Donnerstag war das Wetter noch schlechter und man konnte vor lauter Nebel eigentlich gar nichts sehen. Unser Plan war es am Vormittag ein bisschen spazieren zu gehen, dass stieß natürlich bei fast allen auf wenig Begeisterung. Es half nichts, alle mussten mit, es sollte ja nur ein kurzer und entspannter Spaziergang werden und am Nachmittag sollte es ja schließlich ins Schwimmbad gehen. Der kurze und entspannte Spaziergang, war weder kurz noch entspannt. Benny hatte, wie in den vergangenen Jahren, ein Route mit der Navigation rausgesucht. Wir sind von einer asphaltierten Straße, in einen Sandweg eingebogen und eine Weile auf diesem gelaufen. Benny sagte, dass in 200 Meter die Straße ist und wir durch den Wald laufen können. Leider war die Straße nicht nur 200 Meter entfernt, sonder auch mindestens 200 Meter tiefer, als unser Standort. Ganz
nach dem Motto: “und von nun an ging‘s Bergab“, sind wir alle runter geklettert. Man kann eigentlich eher sagen, dass wir runter gerutscht sind. Zum Glück sind wir alle heil unten angekommen. Am Nachmittag ging es dann ins Schwimmbad und wir konnten uns endlich wirklich entspannen. Freitags wurde das Wetter wieder etwas besser, aber es war immer noch kalt. Zum Glück hat die Sonne wieder geschienen und wir konnten endlich draußen Sport machen. Leider mussten uns die ersten schon wieder verlassen und nach Hause fahren. Samstagmorgen sind wir zum letzten Mal wandern gegangen. Wenn bis dahin noch nicht alle Sachen dreckig waren, nach der Tour waren sie es auf jeden Fall. Der Weg war matschig und steil und wer nicht aufgepasst hat, ist ausgerutscht. Dazu kam noch, dass keiner mehr Lust zum Wandern hatte, denn die Woche war wirklich anstrengend. Doch als wir oben auf dem „Hausberg“ angekommen sind, wurden wir durch eine atemberaubende Aussicht entschädigt. Wir waren über den Wolken, hatten blauen Himmel und Sonnenschein. Am Sonntag hieß es nach dem Frühstück leider schon Abschied nehmen.
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Mein Jahr Jan Oczkowski Natürlich ist im letzten Jahr wieder viel passiert. In diesem Heft steht schon das ein oder andere über die Gründung des DRK Ortsvereins Potsdam. Was das im Allgemeinen für Folgen hat, haben wird und haben kann, darüber möchte ich mich ausnahmsweise mal nicht weiter äußern, sondern bei uns als WASSERWACHT bleiben. „Die Wasserwacht ist eine Gemeinschaft innerhalb des Deutschen Roten Kreuzes“ heißt es in den Definitionen, Präambeln, Werbemitteln, etc. Jeder wird sich so seine eigenen Gedanken zu diesem Ausspruch machen. Der Satz ist schnell geschrieben, wirkt nach meinem Befinden im Allgemeinen öde und löst meist keine großen Reaktionen aus. Jedenfalls bis zur ersten Rettungsschwimmerprüfung, die jedes Mitglied früher oder später bei uns durchleben darf. Doch auch da, ist es in der Regel nur ein Haken auf einem Zettel, der am Ende einen ganzen Punkt ausmacht. Doch die Sache mit der Gemeinschaft hat uns in besonderem Maße in letzter Zeit bewegt. Sowohl strukturell, organisatorisch, physisch, aber vor allem zwischenmenschlich. Ich denke dabei an den Wachdienst, der immer schwer zu besetzen war, an Diskussionen um den Dienstablauf oder auch mal Diskussionen in den Strandbädern. In einer Gemeinschaft ist es wie in einer Familie. Es gibt Tage, da versteht man sich einfach
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nicht und gerät aneinander. Wichtig ist jedoch, dass man es schafft, sich jederzeit auf Augenhöhe zu begegnen. Der ein oder andere mag an dieser Stelle von einer Krise sprechen, weil wir zu wenig Mitglieder, zu wenig Motivation, zu wenig oder zu schlechte Ausrüstung, zu wenig Geld, zu wenig Ausbildung, zu wenig, zu wenig, zu wenig … haben. Doch das ist mir zu wenig. Die große Frage, die sich mir stellt: Zu wenig für was? Seit 1883 wird in Deutschland Wasserrettung betrieben. In dieser Zeit hat sich die natürlich die Technik verändert, die Sicherheitsmaßnahmen und -vorschriften wurden zugunsten der Helfer angepasst und die Wasserrettung nahm eine organisierte Struktur an. Und da sind wir heute: Weit über das Land verteilt, können Personen in Not durch die Wasserwacht und auch andere Hilfsorganisationen und Behörden gerettet werden oder überhaupt schon vor Schaden bewahrt werden. Und doch hat sich über die Zeit eines nicht verändert: Die Menschen die Helfen, sind die gleichen wie vor über 130 Jahren. Es sind die Rettungsschwimmer. Wir als Wasserwacht bilden fast alle Mitglieder zu Rettungsschwimmern aus. Und wenn man einen Blick über den Tellerrand wagt, dann kann ich nur sagen, wir bilden gut aus. Das zeigt auch die Erfahrung im Einsatz.
mit der Wasserwacht – Die groSSe Frage Natürlich ist es hilfreich Bootsführer auszubilden und Rettungsboote mit Sanitäts- und Rettungspersonal einzusetzen oder Taucher, die die schwierigeren Unterwassersuchen und -arbeiten ausführen. Doch umso mehr Technik und Gerät, umso mehr muss ausgebildet und ausgerüstet werden, umso mehr Mitglieder braucht man, umso mehr, umso mehr, umso mehr … . An dieser Stelle befinden wir uns gerade. Und neben dem umso mehr kommt das Zu-Wenig-Gefühl auf. Doch es ist nicht zu wenig, es ist mehr. Es ist mehr, solange es Rettungsschwimmer bei der Wasserwacht gibt. Und am Ende sind wir alle Rettungsschwimmer. Ich für meinen Teil bin stolz dieser Gemeinschaft der Rettungsschwimmer anzugehören und freue mich jedes Jahr wieder ins Strandbad zu gehen
und mit allen Freunden, Kameraden und Kameradinnen meinen Dienst als Rettungsschwimmer zu tun. Und man soll nicht sagen, dass man als Rettungsschwimmer nichts erlebt. Ich hätte zum Beispiel nicht gedacht, dass ich mal in die Situation komme, ein brennendes Boot mit einem Schlauch zu löschen. (Ich bin deswegen extra nicht zu Feuerwehr gegangen.) Und nun ist es letztes Jahr doch passiert. Schön, dass es immer wieder neue Abenteuer gibt. Noch besser ist es aber, sie mit allen anderen Wasserwächtern zu erleben, auch wenn es nur die kleinen lustigen Dinge sind, die man vom Turm im Strandbad aus beobachten kann. Das alles ist für mich Gemeinschaft und mein Ehrenamt. Also dann, bis zum Sommer!
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