Mobirama
Anne-Claude Jacquat, Biologin
«Bienen sind das Leben» Eidgenössisches Schwingfest
Der Berater im Sägemehl
Das Magazin für die Kundinnen und Kunden der Mobiliar Frühlingsausgabe 2019
Aus hiv dem Arc
Kein Kanal in Venedig, sondern eine Strasse in Luzern: Im Juni 1910 teilen sich Boote und Pferdekutschen den Schweizerhofquai, im Hintergrund ein Laden für venezianische Spitzen. Bildquelle: Stadtarchiv Luzern, F2a/NATUREREIGNISSE/19.XIV:5
Aus der Vergangenheit lernen Dieses Foto ist eines von über 3200 Bildern, die im Kollektiven Überschwemmungsgedächtnis unter ueberschwemmungsgedaechtnis.ch zugänglich sind. Abrufbar nach Ort und Jahr von 1318 bis heute, gepinnt auf eine interaktive Karte der Schweiz, dokumentieren sie die Fluten der Vergangenheit. Hinter der Bilddatenbank steht das Mobiliar Lab für Naturrisiken an der Universität Bern, eine 2013 gegründete Forschungsinitiative der Mobiliar und des Oeschger-Zentrums für Klimaforschung. Das Ziel? «Wir wollen die Bevölkerung für Hochwasser sensibilisieren, damit sie die Risiken nicht unterschätzt», sagt Rolf Weingartner, Co-Leiter des Mobiliar Lab. «Ausserdem sind die Überschwemmungsbilder für Fachleute und Behörden eine wichtige Informationsquelle. Mithilfe solcher Bilder können
Ereignisse detailliert rekonstruiert werden.» Das Überschwemmungsgedächtnis wird laufend erweitert, auch mithilfe der Bevölkerung. Dazu dient eine Funktion, mit der eigene Fotos hochgeladen werden können. Zerstört das Wasser Hab und Gut, ist die Mobiliar für ihre Versicherten da. Aber sie will mehr als das: Risiken frühzeitig erkennen und zukünftige Schäden verhindern. Dafür unterstützt sie neben dem Mobiliar Lab seit 2006 bereits über 120 Präventionsprojekte zum Schutz vor Naturgefahren in allen Regionen der Schweiz. Auch die Mobiliar Professur für Klimafolgenforschung im Alpenraum forscht in diesem Bereich. Denn das nächste Hochwasser kommt bestimmt. Wann und wo? Wir wissen es nicht. Aber wir bereiten uns vor. msc
Prävention von Acquarossa bis Zofingen Die Mobiliar engagiert sich für den Schutz vor Naturgefahren und hat bereits über 120 Präventionsprojekte in der ganzen Schweiz finanziell unterstützt. Folgende Gemeinden haben bisher von einer Unterstützung profitiert: Acquarossa, Aeschi b. Spiez, Alt St. Johann, Altstätten, Baltschieder, Bas-Intyamon, Bätterkinden, Bellinzona, Belp, Bern, Bettenhausen, Biasca, Bösingen, Bregaglia, Brüttelen, Buchs SG, Büren zum Hof, Burgdorf, Buttisholz, Cadenazzo, Contone, Courrendlin, Courroux, Dagmersellen, Delémont, Ebersecken, Endingen, Erlen, Flawil, Forst-Längenbühl, Fraubrunnen, Freienwil, Gachnang, Gampel, Giswil, Giubiasco, Grengiols, Gsteigwiler, Huttwil, Kaufdorf, Haute-Sorne, Herzogenbuchsee, Hochdorf, Hohentannen, Innertkirchen, Iragna, Kerns, Kippel, Kirchlindach, Köniz, Kradolf, Langnau i. E., Laufenburg, Laupen, Lauterbrunnen, Lengnau AG, Lütschental, Lyss, Lyssach, Madiswil, Magden, Melano, Melchnau, Möhlin, Monthey, Münchringen, Niedergesteln, Oberburg, Porrentruy, Port-Valais, Rapperswil BE, Reichenbach, Riemenstalden, Rohrbach, Rothrist, Rüthi, Saanen, Saas im Prättigau, Saas-Balen, Sachseln, Saint-Gingolph, Saint-Imier, Samnaun, Sarnen, Schenkon, Schwarzenburg, Seeberg, Semsales, Soyhières, Spiringen, Staldenried, Troistorrents, Unteriberg, Unterschächen, Val Müstair, Val-de-Travers, Varen, Verdabbio, Vernayaz, Vérossaz, Vionnaz, Vordemwald, Wangen a. A., Wartau, Weiach, Weissbad, Wichtrach, Wilderswil, Wildhaus-Alt St. Johann, Willisau, Wimmis, Wohlen AG, Wolhusen, Worb, Wynigen, Zofingen Zusätzlich mehrere Gemeinden in den Kantonen Wallis (3. Rhonekorrektion) und Bern (Unteres Gürbetal). jt 2
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Editorial
Verantwortung tragen
Verwaltungsratspräsident Urs Berger (l.) und CEO Markus Hongler. Bild: Janosch Abel Photography, Bern
Liebe Leserin, lieber Leser
Liebe Leserin, lieber Leser
Warum kümmert sich die Mobiliar um die Klimaerwärmung? Das fragte sich die Öffentlichkeit vor zehn Jahren, als wir der Universität Bern eine ausserordentliche Professur für Klimafolgenforschung ermöglichten. Später entstand daraus das Mobiliar Lab für Naturrisiken. Als führender Sachversicherer sind wir sehr stark vom Klimawandel betroffen. Wir bezahlen Schäden, wenn Bäche und Flüsse über die Ufer treten, Erdrutsche und Lawinen niedergehen. Deshalb stellt die Mobiliar seit 2005 Millionenbeträge aus dem Überschussfonds der Genossenschaft für Präventionsprojekte zur Verfügung (siehe S. 2).
Die Mobiliar wächst erfolgreich über dem Markt. Darauf sind wir stolz. Doch dabei belassen wir es nicht. Erfolg haben bedeutet für uns auch, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Das ist für uns nicht neu. Unser Gesellschaftsengagement ist beinahe so alt wie die Mobiliar. Vor sechs Jahren haben wir eine eigene Abteilung dafür geschaffen. Wir haben unser Gesellschafts engagement neu ausgerichtet und erweitert. Neue Engagements, wie das Locarno-Filmfestival, die MoBees – unsere Bienenvölker auf den Generalagenturen – oder auch das Jugendprogramm Atelier du Futur, kamen dazu.
Die Mobiliar unterstützt aber nicht nur Klimafolgenforschung und Präventionsprojekte. Die Geschichten in dieser Kundenzeitschrift zeigen es. Mit unserem besonderen Mix aus Forschung, Kunstund Gesellschaftsengagement wollen wir tatkräftig etwas für die Schweizer Allgemeinheit tun. Warum? Weil die Mobiliar als bedeutendes Unternehmen grosse Verantwortung trägt und diese als Genossenschaft auch übernehmen will und kann. Gegenüber unseren Mitarbeitenden, gegenüber unseren Kunden, aber auch gegenüber der Schweiz.
Mit unserem Engagement fördern wir den Austausch mit Wissenschaft, Kunst und Kultur. Weil wir davon überzeugt sind, dass Forscher und Kulturschaffende mit ihrer Arbeit zur positiven Entwicklung der Gesellschaft beitragen. Dieser Austausch macht es möglich, neue Perspektiven einzunehmen. Ein Beispiel dafür ist das Atelier du Futur, wo sich Jugendliche während einer Woche auf kreative und spielerische Art und Weise mit Fragen der Zukunft auseinandersetzen. Ich bin überzeugt: Der Austausch fördert das Verständnis für den anderen und lässt neue Ideen entstehen. Ideen, die unsere Gesellschaft weiterbringen können.
Ich bin sicher: Nur wenn Unternehmen ihr nachhaltiges Verständnis von Kultur und Gesellschaft verbindlich verankern, können sie langfristig etwas bewirken, nach innen und nach aussen. Darum stellt die Mobiliar die notwendigen Mittel dafür bereit. Genossenschaft leben heisst gemeinsam Verantwortung tragen.
Sie sehen: Die Mobiliar gibt sich nicht mit der Rolle als Zuschauerin zufrieden. Wir gestalten die Zukunft unserer Schweiz aktiv mit. Wie wir das tun, lesen Sie in dieser Kundenzeitschrift. Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre.
Herzlich,
Herzlich,
Urs Berger, Verwaltungsratspräsident
Markus Hongler, CEO mobirama@mobiliar.ch Mobirama 1/2019
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160 Millionen für unsere Kundinnen und Kunden Wenn’s der Mobiliar gut läuft, dann dürfen sich auch unsere Kunden freuen. Dank unserer genossenschaftlichen Organisation kommen sie regelmässig in den Genuss einer freiwilligen Überschussbe teiligung. Diesmal sind alle Kundinnen und Kunden mit einer Haushalt- und Gebäudeversicherung dran. Ab Mitte Jahr vergünstigt die Mobiliar deren Prämienrechnungen für die Dauer eines Jahres um 20 Prozent. Insgesamt gibt sie damit 160 Millionen Franken an die Kunden zurück. In den letzten zehn Jahren hat die Mobiliar ihre Versicherten im Nicht-Lebengeschäft mit über 1,4 Milliarden Franken am guten Geschäftsgang beteiligt. sum
Automieten leicht gemacht – mit sharoo
Jetzt Indische Löwen. Bild: Zoo Zürich, Enzo Franchini
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Zoo Zürich: doppelt profitieren Ein Besuch im Zoo lohnt sich mehrfach: Nicht nur profitieren Mobiliar Kundinnen und Kunden vom bestehenden Rabatt von 20 Prozent auf Online-Tickets. Sie reisen von April bis Oktober 2019 auch kostenlos mit dem ÖV an und wieder zurück. Nutzen Sie das Kombi-Angebot. Es ist monatlich limitiert und wird jeweils am ersten Montag des Monats um 9.00 Uhr unter mobiliar.ch/zoo aufgeschaltet. Freuen dürfen sich Zoobesucher auf 2020: Aktuell entsteht im Zoo Zürich die über vier Hektar grosse Lewa Savanne. Mit Wasserloch und Affenbrotbaum wird sie bald neues Zuhause sein für Giraffen, Breitmaulnashörner, Grevyzebras und weitere Savannentiere. Als Hauptsponsorin des Zoos Zürich verlosen wir 4× 4 Eintritte. Senden Sie ein E-Mail mit Betreff «Zoo» und Ihrer Postadresse bis 30. Juni 2019 an sponsoring@mobiliar.ch.
Sharoo definiert modernes Carsharing neu. Denn mit sharoo können Sie einfach Autos mieten und vermieten. Alles per App, ohne Schlüsselübergabe und rundum durch die Mobiliar versichert. Als Vermieter bestimmen Sie, mit wem und wann Sie Ihr Auto teilen. So leisten Sie einen Beitrag zu ökologisch sinnvoller Mobilität und verdienen dabei auch noch Geld. Als Mieter profitieren Sie von flexibler Mobilität und fairen Mietpreisen – ohne Mitgliedschaftsgebühr. Ob Elektro-Smart oder Luxusauto, geräumiger Kombi oder Transporter für den nächsten Zügeltermin: Bei sharoo finden Sie bereits ab drei Franken pro Stunde das passende Auto. rul Probieren Sie es aus: sharoo.com
Mobiliar gewinnt Lipper Fund Award Der MobiFonds Select 90 erhält die Auszeichnung für den besten Schweizer Fonds in der Kategorie «Mischfonds aggressiv in Franken» über fünf Jahre. Bereits 2017 landete der Fonds mit seiner 3-Jahr-Performance auf dem ersten Platz. Das Finanzunternehmen Refinitiv, vormals Thomson Reuters, verleiht den Lipper Fund Award seit über 30 Jahren. rul 4
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Via Mobiliar App einfach auf den Rechtsratgeber zugreifen. Bild: zvg
Kostenlos rechtlichen Rat holen Darf der Vermieter die Miete erhöhen oder der Chef Ihren Arbeitsvertrag einfach anpassen? Und wenn Ihr Flug in die langersehnten Ferien Verspätung hat, haben Sie dann Anrecht auf eine Entschädigung? Rasch Antwort finden Täglich begegnen uns Rechtsfragen, auf die wir als Laien die Antwort nicht kennen. Umso besser, dass Sie als Kundin oder Kunde der Mobiliar rund um die Uhr Zugriff auf den digitalen Rechtsratgeber der Mobiliar haben. Er wurde gemeinsam mit dem «Beobachter» entwickelt und bietet über 4000 Grundlagenartikel, Merkblätter, Vertragsvorlagen, Musterbriefe und Checklisten zu den verschiedensten Rechtsfragen des Alltags. Sie brauchen sich bloss via App oder Kundenportal zu registrieren und schon können Sie diesen Zusatzservice kostenlos und unbeschränkt nutzen. Und sollten Sie die Antwort auf Ihre Rechtsfrage nicht finden, haben Sie zusätzlich die Möglichkeit, direkt über den digitalen Rechtsratgeber einen juristischen Experten zu kontaktieren. ka Registrieren Sie sich jetzt in der Mobiliar App oder dem Kundenportal. Unter den ersten 5000 Neuregistrationen verlosen wir drei iPads. mobiliar.ch/rechtsratgeber
Panorama
Nach dem Film trifft man sich im Castello
Jetzt en mitmach und . gewinnen
Atemberaubende Kinokulisse auf der Piazza Grande in Locarno. Wenige Schritte davon entfernt, liegt das Castello Visconteo, der neue Standort des Locarno Garden la Mobiliare. Bild: Locarno Festival
Mit der Französin Lili Hinstin (42) verantwortet eine neue künstlerische Leiterin die 72. Ausgabe des internationalen Filmfestivals in Locarno. Zum dritten Mal als Hauptpartnerin dabei ist die Mobiliar. Der Locarno Garden la Mobiliare gilt als der Treffpunkt am Festival. Diesmal kommt die Mobiliar mit einem ganz neuen Garden-Konzept und spektakulären Lichtinstallationen der Künstlerin Maya Rochat (S. 12) ins historische Castello. Das Sound- und Musikkonzept realisiert wieder das Künstlerkollektiv Turba aus Lugano. Maya Rochat ist Talkgast bei den Locarno Talks la Mobiliare. Dort diskutieren Persönlichkeiten Zukunftsfragen unter dem Titel NOW – the best place to change the future. sum
Zu gewinnen: 5× 2 Tagestickets fürs Locarno Festival für 15., 16. oder 17. August 2019. Senden Sie ein E-Mail mit Betreff «Locarno Festival» und dem Wunschtag bis 30. Juni 2019 an locarno@mobiliar.ch. Siehe auch Wettbewerb auf S. 19.
Die Locarno Talks la Mobiliare finden am 15., 16. und 17. August 2019 statt. locarnofestival.ch, 7. bis 17. August 2019 mobiliar.ch/locarnofestival
Hausangestellte zum Stundentarif versichern
Teilen statt selber kaufen
Bessere Entschädigung für Occasionen
Die Unfallversicherung für die Reinigungskraft oder Nanny nur dann bezahlen, wenn sie effektiv am Arbeiten sind? Diese sogenannte «pay per use»-Versicherung bietet die Mobiliar neu auf der Plattform KLARA Home an. Für CHF 2.10 pro Stunde sind die Kosten für die Stundenrapportierungsapp von KLARA abgedeckt und die Hausangestellten sind gegen Unfall versichert. Auch Beschädigungen am Hausrat bis 3000 Franken und ein Arbeitgeber-Rechtsschutz sind eingeschlossen. ka klara.ch/mobirama
Warum die Schneeschuhe, die Bohrmaschine oder das Stand-up Paddle bei Gebrauch nicht einfach ausleihen? Über die Miet- und Vermietplattform Sharely ist dies möglich. Damit es keine bösen Überraschungen gibt, ist das Mietobjekt automatisch bei der Mobiliar versichert. Bei einem Schaden sind die Reparaturkosten oder falls nötig der Ersatz des gemieteten Gegenstandes bis 2500 Franken gedeckt. Die Versicherungsprämie ist im Mietpreis mit drin. ka sharely.ch
Neue Fahrzeugversicherung: Wir bieten Ihnen die umfangreichste Grunddeckung der Schweiz an. Dank der innovativen Zusatzdeckung «Kaufpreisschutz» entschädigen wir Ihnen für fünf Jahre nach dem Fahrzeugkauf im Totalschadenfall den gesamten Kaufpreis. Ausserdem sind das Zubehör und die Sonderausrüstungen unlimitiert mitversichert. rul
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Unser Beitrag an
Weil Wetterextreme häufiger werden, engagiert sich die Mobiliar in der For für die Gesellschaft geht aber weiter. Begegnungen mit Jugendlichen, Imke einer Künstlerin und einer Klimaforscherin belegen es. So kämpfen sie für e Patricia Blättler | Julie Curto | Florian Knapp | Leilah Ruppen | Jürg Thalmann Valérie Chételat
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Engagements
n die Zukunft
rschung. Ihr Engagement ern, einem Musikförderer, eine bessere Zukunft.
Da hilft auch der Schirm nicht mehr viel: Klimaforscherin Hélène Barras (links) und Dorothea Strauss, Leiterin des Gesellschaftsengagements der Mobiliar, auf dem Dach der Exakten Wissenschaften der Universität Bern.
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Lea Hugo, Projektleiterin Atelier du Futur
Die Ideen der Jugend stärken «Nichts auf der Welt ist so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist.» Dieses Zitat stammt nicht von Lea Hugo. Könnte es aber. Es wird dem französischen Schriftsteller Victor Hugo zugeordnet, dem die Idee des Atelier du Futur wohl gefallen hätte. Das durch die Mobiliar organisierte, kostenlose Atelier du Futur in Fiesch ist das etwas andere Sommerlager für Jugendliche zwischen 13 und 15 Jahren (siehe Box). Und Lea Hugo die Projektleiterin. Fantasie und Inspiration Wenn sie über die Premiere vom letzten Sommer erzählt, beginnen ihre Augen zu leuchten. «Es war inspirierend, zu sehen, was entstehen kann, wenn junge Menschen ihrer Fantasie freien Lauf lassen.» Das Atelier du Futur ist wie für Lea Hugo gemacht – und umgekehrt. «Es interessiert mich, was die Jugendlichen beschäftigt. Welche Ideen sie haben und was sie damit erreichen wollen.» Sie engagiert sich gerne für Menschen, hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Ihr Engagement ist ihr Beruf – und das soll so bleiben. Neben ihrem Teilzeitjob bei der Mobiliar macht Hugo ihren Master in Arbeits- und Organisationspsychologie. Hugo kam vor gut zwei Jahren als Bachelor-Praktikantin zur Mobiliar. «Ich wollte
Liebe Eltern Ermöglichen Sie Ihren Kindern ein paar unvergessliche Tage im etwas anderen Sommercamp. Das Atelier du Futur findet vom 14. bis 19. Juli im Sport Resort Fiesch statt und ist kostenlos. Durch dieses Engagement will die Mobiliar Jugendlichen ermöglichen, sich auf kreative, anschauliche und interaktive Weise mit Zukunftsgestaltung und Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Dabei beschäftigen sie sich mit Themen wie Natur, Konsum und Digitalisierung und arbeiten mit inspirierenden und bekannten Persönlichkeiten und Künstler/-innen zusammen. Das Angebot ist auf 300 Plätze beschränkt. Sollten mehr Anmeldungen eingehen, werden die Plätze ausgelost. atelierdufutur.ch
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ein Gefühl für die Arbeitswelt erhalten.» Ein gutes Gefühl, wie sich herausstellen sollte. Sie kam in Berührung mit dem Gesellschaftsengagement der Mobiliar, kümmerte sich zunächst um das Bienenprojekt MoBees (siehe S. 10), bevor sie mithalf, das Atelier du Futur auf die Beine zu stellen.
«Erwachsenen täte eine Prise jugendliche Naivität manchmal gut.» Lea Hugo
Die Zukunft in die eigenen Hände nehmen Menschen motivieren und sie befähigen, sich weiterzuentwickeln. Das ist es, was
die 25-jährige Bernerin antreibt. «Im Atelier du Futur bestärken wir die Jugendlichen darin, ihre Zukunft in die eigenen Hände zu nehmen. Dass sie die Zukunft mitgestalten können und sie nicht einfach auf sie zukommt.» In Fiesch werden drängende Gesellschaftsfragen auf spielerische und kreative Weise thematisiert. Das kann ein Workshop mit einem Rapper, einer Influencerin oder einem Künstler sein. Der Upcycling-Workshop ist letztes Jahr bei den Jungen besonders gut angekommen. Sie verwandelten zum Beispiel alte Jeans in eine Handyhülle. «Wir können im Atelier du Futur die Welt nicht retten. So naiv sind wir nicht», sagt
Zwei Gesichter des Atelier du Futur: Projektleiterin Lea Hugo und Teilnehmer Louis de Testa.
Engagements
Lea Hugo. «Obwohl auch Erwachsenen eine Prise jugendliche Naivität manchmal guttäte.» Die Einstellung «es passiert ja eh nichts» sei fatal und eine zu bequeme Entschuldigung fürs Nichtstun. «Wenn jede und jeder ein bisschen an sich selber arbeitet und kleine Dinge ändert, hat das bereits eine grosse Wirkung.» Das Atelier als Augenöffner Der kreative Umgang mit Abfall hat auch Louis de Testa beeindruckt. Der 14-Jährige hat die sechs Lagertage von letztem Sommer noch in bester Erinnerung. «Das Atelier hat mir die Augen geöffnet, was mit Recycling alles möglich ist.» Louis findet es wichtig, dass sich Jugendliche für den Klimaschutz einsetzen, da es um ihre Zukunft geht. jt
Sie setzen sich für die Salle de musique in La Chaux-de-Fonds ein: Mobiliar Generalagent Daniel Hügli (l.) und Geschäftsführer John Voisard.
John Voisard, Geschäftsführer der Salle de musique
Förderer eines grossen Bijous «Die Orgel hört sich so mächtig an! Sie ist die Königin der Musikinstrumente», schwärmt John Voisard mit sanfter Stimme und geschlossenen Augen. In der Salle de musique in La Chaux-deFonds ertönt aus 3500 Pfeifen die «Toccata» von Léon Boëllmann. Musik und Theater bestimmen das Leben von John Voisard. Seit 2013 leitet der 50-Jährige die Salle de musique. Das Engagement für seinen Musiksaal ist ebenso augenscheinlich wie die Grösse und Breite der 1956 gebauten Orgel. Eingebettet ist sie in einem Raum, der mit den neunreihigen quadratischen Vertiefungen in der Decke für die beste Akustik in Sachen Kammermusik sorgt. Damit bleibt der Ton der Orgel immer gleich voluminös – egal, ob die Salle de musique leer oder mit bis zu 1200 Besuchern gefüllt ist. «Die Töne erfüllen den Raum auf einzigartige Weise.»
«In den Randregionen fehlt für Kultur oft das Geld.» John Voisard
Die Revision einer Orgel dieser Grösse kostet 100 000 Franken. Der Geschäftsführer der Salle de musique bittet die Mobiliar um Hilfe und bekommt aus dem Gesellschaftsengagement die Hälfte des Betrages zugesprochen. «Nicht nur wir vom Theater, sondern auch die Leute in und um La Chaux-deFonds lieben die Musik dieses Bijous.
Und wir alle wollen, dass es erhalten bleibt. Denn die Orgel muss alle 25 Jahre speziell gereinigt werden.» Seit der Revision ist im Spieltisch ein digitales Übertragungssystem eingebaut. Der Charme des Tisches bleibt gleich, auch punkto Klang gibt es keine Veränderung. Ein sehr wichtiger Faktor für John Voisard. Kultur ist für John Voisard keine Frage des Geldes. Sie muss für alle zugänglich sein. Zusammen mit dem Generalagent von Montagnes et Vallées Neuchâteloises, Daniel Hügli, organisierte er im November 2018 in der Salle de musique ein Gratiskonzert. Das Engagement im Namen der Kultur ist für die beiden Musikliebhaber selbstverständlich. John Voisard: «Gerade in Randregionen ist es sehr wichtig, kulturelle Projekte zu unterstützen. Denn dafür fehlt leider oft das Geld.» rul
Engagement in den Regionen Aus einem Fonds der Genossenschaft unterstützt die Mobiliar nachhaltige Projekte in den Regionen. Daraus stammt auch der Betrag für die Unterstützung der Orgel-Revision in La Chaux-de-Fonds. Der Fonds steht den Generalagenturen für die Unterstützung von Projekten zur Verfügung, die der Allgemeinheit zugutekommen. Er ist Teil des Gesellschaftsengagements der Mobiliar.
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Nach einem Bienenstich vor vier Jahren wollte Niklas (links) alles über Bienen wissen. Heute sind er und sein Bruder Nils Imker. Hier in Worben sowie an ihrem Wohnort Ipsach pflegen sie Bienen und produzieren Honig.
Niklas und Nils Prescher, Jungimker
«Ohne Bienen hat die Welt schlechte Karten» Ohne diesen Bienenstich wäre es vielleicht anders gekommen. Dann hätten die Preschers jetzt vielleicht eine Schlange als Haustier. Doch der Stich im Sommer vor vier Jahren hat Niklas’ (16) Interesse an Bienen geweckt. Er wollte wissen, wieso sie stechen, wie sie leben und weshalb der Stich schmerzt. Mit dem Wissen erwachte die Faszination. So stark, dass er und sein Bruder Nils (14) heute Imker sind. «Jugendimker», wie auf ihren Honiggläsern steht. Sie waren 12 und 10 Jahre alt, als sie sich ein Haustier wünschten. Hund oder Katze kamen wegen der Tierhaarallergie von Niklas nicht infrage. Gerade, als sie über etwas Haarloses nachdachten – ein Reptil oder ein Papagei vielleicht –, fällten sie den «Stichentscheid» für die Bienen. 10
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Ein Unternehmen mit allem Drum und Dran Die Brüder aus Ipsach bei Biel betreiben ein Mini-Unternehmen mit allem Drum und Dran: Neben dem reinen Imkern gestaltet der ältere Niklas die Etiketten für den Honig. Oder für Honigsenf, Vanille honig und all die anderen Produkte, die sie mit Honig produzieren und für die sie
«Wir wünschten uns ein Haustier – jetzt haben wir Bienen.» leidenschaftlich tüfteln. Niklas hat auch die Website erstellt und postet regelmässig Fotos auf ihren Instagram- und FacebookAccounts schweizerbienen. «Fotografieren, Social Media und Websites erstellen sind
meine Hobbys. Ich nehme die Imkerei gerade als Challenge dafür», sagt der Gymnasiast. Die beiden machen vieles gemeinsam. Für den Vertrieb jedoch ist Nils zuständig. Mit dem Leiterwagen geht er im Sommer zum nahe gelegenen Campingplatz am Bielersee und verkauft die süsse Ware. Sie verkaufen aber auch via Internet – sogar ins Ausland. «Wir müssen den Grosseltern ja den Kredit fürs Startkapital zurückbezahlen», sagt Nils. Ihr Geschäft bessert ihr Taschengeld etwas auf. «Ein schöner Nebeneffekt.» Reich werde man aber nicht mit Imkern. Doch darum gehe es ihnen auch nicht. Das geerbte Bienenhaus «Bienen sind extrem wichtig für unser Leben», sagt Niklas. Und mit uns meint er
Engagements
Anne-Claude Jacquat, Biologin
«Überaus intelligente Tiere» Imkerin, Biologin, Wanderleiterin: AnneClaude Jacquat setzt sich aktiv für den Naturschutz ein. Wie schon ihr Grossonkel und ihr Götti hegt die 41-Jährige aus dem freiburgischen Corserey eine Leidenschaft für Bienen, in die sie viel Energie investiert. «Bienen sind extrem intelligent. Mich fasziniert, wie sie miteinander kommunizieren und ihr Zusammenleben organisieren», sagt sie. Insbesondere bei Wanderungen informiert Anne-Claude Jacquat über die Schlüsselrolle der Bienen für den Erhalt der Biodiversität. Sie setzt sich ausserdem für eine umweltschonende Landwirtschaft ein. Mit ihrem Beratungsbüro «Idéal Horizon» hilft Anne-Claude Jacquat Landwirten in den Regionen Freiburg und Waadt dabei, Projekte für umweltschonende Landwirtschaft freiwillig umzusetzen.
nicht einfach sich und seinen Bruder. Seit sie sich intensiv mit Bienen auseinandersetzen, sei ihnen noch bewusster geworden, wie stark Natur, Landwirtschaft und letztlich alle Menschen von Bienen abhängen. «Ohne sie hat die Welt schlechte Karten», weiss Nils. Die Eltern Heike und Thomas Prescher wurden durch ihre Söhne ebenfalls zu begeisterten Imkern. Sie unterstützen – besonders dort, wo es rechtlich zwingend ist. Beim Verkauf zum Beispiel. Die Prescher-Brüder imkern nicht nur im Garten ihres Wohnhauses, sondern auch am Waldrand im nahe gelegenen Worben. Dort hat ihnen ein Imker sein Bienenhaus vermacht. Ein Erbe, das verpflichtet. In diesem Frühling ist ein weiteres Bienenvolk dazugekommen: Neben den grünen Bienenkästen steht nun auch ein roter MoBees-Kasten. Mit den MoBees engagiert sich die Mobiliar für den Artenschutz und die Nachhaltigkeit (siehe Box). Genau das wollen auch Niklas und Nils Prescher tun. pb
MoBees – Bienen für die Zukunft Es begann mit der Idee eines Mitarbeiters: Wäre es nicht möglich, auf dem Gelände des Mobiliar Hauptsitzes in Bern Bienen ein Zuhause zu bieten? Denn Bienen sind für Natur und Landwirtschaft überlebenswichtig und gehören zu den wichtigsten Nutztieren. Inzwischen stehen in der Schweiz 150 Bienenkästen der Mobiliar. Über drei Viertel unserer 79 Generalagenturen machen beim schweizweiten Projekt MoBees mit. Die Bienen werden von ortsansässigen Imkerinnen und Imkern fachgerecht betreut. Darunter sind Mitarbeitende oder Kundinnen und Kunden der Mobiliar wie die Familie Prescher oder Anne-Claude Jacquat.
Als Präsidentin des Imkervereins des Saanebezirks betreut Anne-Claude Jacquat die Bienen des Projekts MoBees in ihrer Region. Sie schätzt, dass ein Unternehmen wie die Mobiliar ein solches Projekt ins Leben gerufen hat, das gebe dem Thema Gewicht. Deshalb mache sie mit. «Denn es ist der Beitrag jedes Einzelnen, der den Unterschied ausmacht.» jc Anne-Claude Jacquat in ihrem Garten in Corserey bei ihren Bienen.
Die MoBees sind eines von zahlreichen Engagements der Mobiliar für die Nachhaltigkeit und eine positive Zukunftsgestaltung. Die Mobiliar will damit mithelfen, das Bewusstsein in der Gesellschaft zu schärfen, wie wichtig Bienen für unsere Zukunft sind. Und gleichzeitig einen aktiven Beitrag für die Umwelt leisten. mobiliar.ch/mobees
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Hélène Barras, Doktorandin Mobiliar Lab für Naturrisiken
Die Hagelforscherin, die aufklärt Hélène Barras und die Mobiliar haben eines gemeinsam: Sie setzen sich für die Forschung ein, genauer die Hagelforschung. Barras ist Doktorandin am Mobiliar Lab für Naturrisiken an der Universität Bern (siehe Box). Sie will mit ihrer Dissertation helfen, Prognose und Warnung einen Schritt voranzutreiben. «Wir wissen nach wie vor zu wenig über die Prozesse in einer Gewitterwolke, die für Hagel verantwortlich sind», erklärt die 26-Jährige.
«Es wird Zeit, dass wir aufwachen.» Hélène Barras
Grosser Datenschatz Um diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen, gilt es viele Daten auszuwerten und abzugleichen. «Wir haben in der Schweiz das grosse Glück, über einen wahren Datenschatz zu verfügen», erklärt die Forscherin. Radardaten von Messstationen, Schadendaten der Mobiliar und Daten von Herrn und Frau Schweizer, die via MeteoSchweiz-App Hagelbeobachtungen melden können. Dazu sollen demnächst Auswertungen des neuen Messnetzes kommen, das die Mobiliar finanziert und im Verlauf des Jahres auf 80 Sensoren in den Hagel-Hotspots Emmental, Entlebuch, Jura und Südtessin ausgebaut wird.
Der Praxisbezug ihrer Arbeit gefällt Barras besonders gut. «Ich will angewandte Forschung betreiben, die der Gesellschaft etwas bringt. Und nicht einfach forschen um der Forschung willen.» «Ist die Erde eine Scheibe?» Die weltweiten Jugendproteste für mehr Klimaschutz verfolgt die Klimaforscherin aufmerksam. Hélène Barras sieht sich als Wissenschaftlerin in der Verantwortung, die Menschen über den Klimawandel und seine Folgen aufzuklären. «Es wird Zeit, dass wir aufwachen. Viele Leute sind sich immer noch nicht bewusst, welche Gefahr der Klimawandel für unseren Planeten darstellt.» Und was entgegnet sie Skeptikern, die den (menschgemachten) Klimawandel nicht wahrhaben wollen? «Das ist in etwa so, wie zu behaupten, die Erde sei eine Scheibe.» jt
Mobiliar Lab für Naturrisiken Das Mobiliar Lab für Naturrisiken ist eine gemeinsame Forschungsinitiative des Oeschger-Zentrums für Klimaforschung der Universität Bern und der Mobiliar. Die Forschungsschwerpunkte sind Hochwasser, Sturm und Hagel sowie deren Schadenpotenzial. Bei der Hagelforschung arbeitet das Mobiliar Lab eng mit dem Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz zusammen.
Doktorandin Hélène Barras will mit ihrer Forschung helfen, die Hagelprognose zu verbessern.
Maya Rochat, Künstlerin
«Kunst muss in der Aussage radikal sein» Maya Rochat, wie engagieren Sie sich als Künstlerin persönlich in der Gestaltung der Zukunft? Zukunft ist ein sehr emotionales Thema. Überall sind negative Entwicklungen auf der Welt sichtbar. Als Künstlerin und überhaupt als Mensch darf man da nicht wegschauen. Ich will Teil dieser Debatte über Zukunftsthemen werden, vor allem zum Klimawandel. Ich fühle mich verpflichtet, mich zu engagieren und meine Arbeit auf diese Themen zuzuspitzen. Mein Ziel ist es, Menschen über die Grenzen von politischen Lagern und persönlichen Meinungen hinweg anzusprechen. Welche Botschaften wollen Sie vermitteln? Kunst ist nicht Informationsvermittlung. Ich will meinem Publikum nichts aufzwingen.
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Engagements
Zukunftsthemen und insbesondere der Klimawandel bewegen die Künstlerin Maya Rochat. Sie will sich engagieren und ihre Arbeiten noch stärker auf dieses Thema zuspitzen. Bild: Darek Szuster
Ich finde es spannender, wenn die Interpretation meiner Arbeit frei ist. Kunst sollte Türen in emotionale Welten aufstossen. Wenn ich dem Publikum bereits sage, was sich hinter der Tür befindet, entdeckt es die Welt dahinter nicht mehr selbst. Meine Leitidee ist, dass die Entwicklung der Menschheit ein kollektives, nachhaltiges Erlebnis ist.
«Ich arbeite viel mit Plastik, um Probleme zu spiegeln.» Maya Rochat
Unternehmen wie die Mobiliar engagieren sich mit Geld in Kunst und Kultur. Wie stehen Sie dazu? Ich verstehe Künstler, die kein Geld von Unternehmen annehmen, weil sie sich sonst instrumentalisiert fühlen. Ich selbst habe einen anderen Zugang: Künstler haben durch finanzielle Beiträge von Unternehmen Möglichkeiten, die sie sonst nicht hätten. Die Zusammenarbeit schafft auch
Raum für Auseinandersetzung mit den Geldgebern, deren Verhalten und Rolle in der Gesellschaft. Das rechtfertigt es in meinen Augen, Geld von der Wirtschaft anzunehmen. Erreichen Sie damit ein anderes Publikum? Dank der Zusammenarbeit mit einem Unternehmen wird die Kunst in den Alltag der Menschen getragen. Mitarbeitende und Besucher der Mobiliar zum Beispiel haben täglich die Gelegenheit, meinen Werken zu begegnen. Ich glaube, die Kunst sollte viel mehr aus den Galerien und Museen zu den Menschen in das reale Leben kommen, nicht umgekehrt. Kunst muss sich also nicht radikal abgrenzen? Nein. Kunst muss in der Aussage radikal sein, aber nicht in der Absicht dahinter oder in der Form. Eine Cap mit einem aufgedruckten Bild von mir ist vergleichbar mit einem gerahmten Bild. Dass ich viel mit Plastik arbeite, kann man unökologisch oder unästhetisch finden. Würde ich mit
Biostoffen arbeiten, würde ich mein Publikum in eine ganz andere Welt führen. Ich verwende das Material bewusst, um meine Aussage zu verstärken. Ein Plastikbanner kann genauso viel aussagen wie eine hochwertige Fotografie. Die Welt ist voller Plastik. Meine Arbeit spiegelt das wider und regt an, darüber nachzudenken. Interview: fk
Ausstellungen in Bern, Nyon und Locarno Maya Rochat setzt Foto-Bildfragmente in spektakulären Rauminstallationen in Szene. Sie gewann Anfang Jahr den Prix Mobilière, einen Förderpreis für Kunst. Die Künstlerin lebt in Lausanne und stellte schon im Palais de Tokyo (Paris), im Kunsthaus Langenthal und in der Tate Modern (London) aus. Aktuelle Ausstellungen: Hauptsitze der Mobiliar in Bern (bis 20. August 2019) und Nyon (vom 5. Juni 2019 bis 31. Januar 2020), Locarno Garden la Mobiliare am Locarno Festival. mobiliar.ch/kunst
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Zu Besuch im Bienenhaus in Worben bei Biel: Dorothea Strauss, Leiterin des Gesellschaftsengagements der Mobiliar, lässt sich von den Brüdern Niklas (Mitte, 16) und Nils Prescher (14) zeigen, wie sie imkern.
«Es begeistert mich, wenn sich junge Leute engagieren» Dorothea Strauss ist das Gesicht des Gesellschaftsengagements der Mobiliar. Was will diese Frau mit unserer Zukunft? Gespräche mit einer Klimaforscherin, einer Künstlerin und mit Imkern zeigen es. «Darf ich Sie etwas fragen?», sagt Dorothea Strauss im Zug zu der ihr unbekannten älteren Dame im Abteil. «Die Mobiliar engagiert sich für die Gesellschaft. Wissen Sie das?» Die Dame hört interessiert zu. Sie gesteht aber, wenig darüber zu wissen. Strauss ist auf der Rückfahrt nach Bern von einer kleinen Tour de Suisse zu «ihren» Projekten. Die Leiterin des Gesellschaftsengagements der Mobiliar ist eine neugierige Person und mag solche Begegnungen. Vor sechs Jahren hat sie die Nachhaltigkeitsstrategie der Mobiliar neu ausgerichtet und entwickelt sie nun mit ihrem Team laufend weiter. Neu ist die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft aber keineswegs. Die Mobiliar hat darin seit ihrer Gründung als Genossenschaft vor fast 200 Jahren eine lange Tradition. 14
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«Unsere Engagements haben alle das gleiche Ziel: eine positive Entwicklung der Schweiz zu fördern», sagt Strauss. Darum positioniert die Mobiliar ihre Projekte in unterschiedlichen Lebensbereichen und sucht das Zusammenspiel. Klima, Umwelt, Kultur oder KMU – Themen, die uns alle etwas angehen (siehe Box).
«Zukunft passiert, ob wir wollen oder nicht.» Dorothea Strauss
Strauss, die in Israel, der Schweiz und in Deutschland aufgewachsen ist, studierte erst Naturwissenschaften und schloss mit Kunstgeschichte und Dokumentarfilm ab. Sie leitete unter anderem die Kunsthalle St. Gallen und das Museum Haus Konst-
ruktiv in Zürich. Seit vielen Jahren beschäftigt sie sich mit Fragen zur Nachhaltigkeit und zur gesellschaftlichen Verantwortung. Bienen zum Beispiel. Ohne ihre Bestäubung von Nutz- und Wildpflanzen fehlt Mensch und Tier die Nahrungsgrundlage. Im freiburgischen Corserey trifft Dorothea Strauss auf Anne-Claude Jacquat. Sie ist eine von 100 Imkerinnen und Imkern, welche für die Mobiliar 150 Bienenvölker betreuen, die MoBees (S. 11). Die Biologin betont, wie wichtig diese Insekten für uns sind: «Bienen sind das Leben.» Es sind die Menschen, die etwas bewegen Auch die 14- und 16-jährigen Brüder Nils und Niklas Prescher aus Ipsach betreuen seit diesem Frühling fachkundig ein Bie-
Engagements
nenvolk der MoBees. «Es begeistert mich, wenn sich junge Leute engagieren», so Strauss. Die Mobiliar kann unterstützen und Impulse geben. Doch letztendlich sind es die Menschen, die etwas bewegen. Kreativität als Treiber für Innovation Bern, auf dem Dach der Exakten Wissenschaften der Universität. Hier trifft Strauss im Regen Hélène Barras und lässt sich das Hagelmessgerät erklären. Barras ist Doktorandin am Mobiliar Lab für Naturrisiken, an einer gemeinsamen Forschungsinitiative der Mobiliar und des Oeschger-Zentrums der Universität Bern. Sie sorgt sich um den Klimawandel, der auch die Versicherer stark trifft. Mit ihrer Doktorarbeit will sie dazu beitragen, Prognose und Warnung bei Hagel zu verbessern. Und so für die Gesellschaft zu forschen. Zum Gesellschaftsengagement gehören auch zahlreiche Projekte für Kunst und Kultur, wie etwa die Unterstützung der Salle de musique in La Chaux-de-Fonds (S. 9). Kunst nimmt im Engagement eine übergeordnete Rolle ein: «Künstlerinnen und Künstler sehen die Dinge oft anders und eröffnen neue Horizonte», sagt die ehemalige Museumsdirektorin Strauss. Kreativität sei wichtig für Innovation, ein Treiber wie die Neugierde. «Das bringt uns weiter.» Kunst – ein Übungsfeld, das Brücken schlägt von der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft. Deshalb ist Dorothea Strauss mit der Künstlerin und aktuellen Prix-MobilièrePreisträgerin Maya Rochat in Locarno unterwegs. Die Mobiliar ist Hauptpartnerin des Locarno-Filmfestivals: Sie besprechen, wie der künstlerische Beitrag von Rochat im Castello Visconteo aussehen soll. Das Schloss aus dem Mittelalter wird im August die Kulisse für den Locarno Garden la Mobiliare bilden. Ein inspirierender Ort, wo man sich nach dem Film trifft – und sich über die Zukunft austauscht.
uns allen stelle: Was können wir beitragen, damit sich die Zukunft positiv entwickelt? Junge Menschen hätten realisiert, dass sie auf eine Zukunft zugehen, die sie so nicht haben wollen. Deshalb gehen sie auf die Strasse. «Wir wollen die Ideale und die Energie der Jungen für eine positive Zukunft mit dem Atelier du Futur unterstützen», sagt Strauss.
«Unser Ziel: eine positive Entwicklung der Schweiz fördern.» Dorothea Strauss
Weshalb senkt die Mobiliar nicht einfach die Prämien, statt sich zu engagieren? «Wir machen beides», erklärt Dorothea Strauss. Als Genossenschaft ist die Mobiliar keinen Aktionären verpflichtet. Deshalb gibt sie einen Teil des Gewinns in Form einer Prämienreduktion an die Versicherten zurück, ein anderer fliesst ins Gesellschafts engagement: «Kundinnen und Kunden profitieren vom Unternehmenserfolg und zudem setzt sich die Mobiliar für das Wohl der ganzen Schweiz ein.» Die Dame im Zug kennt nun das Gesellschaftsengagement der Mobiliar. Andere noch nicht. Neugierig? pb mobiliar.ch/engagements
Das Engagement der Mobiliar für die Gesellschaft ● Atelier du Futur: Sommercamp für Jugendliche ● Prix Mobilière: Auszeichnung für junge Schweizer Kunst ● Kunst & Nachhaltigkeit: Kunst als Mittel zum Dialog ● Locarno Festival: Talks und Locarno Garden la Mobiliare ● MoBees: Bienen für die Artenvielfalt ● Schweizer Wanderwege: Zu Fuss durch die Schweiz ● Mobiliar Lab Uni Bern: Klimafolgenforschung ● Mobiliar Lab ETH Zürich: Analytik ● EPF Lausanne: Lehrstuhl für Stadtökologie ● Mobiliar Forum Thun: Innovationsworkshops für KMU ● Fonds der Generalagenturen: Nachhaltige Projekte in den Regionen ● Vergabungsfonds: Projekte für Soziales, Kultur, Bildung, Wirtschaft ● Dazu zahlreiche Engagements für Sport, Kultur und Gesellschaft
Dorothea Strauss auf dem Dach mit der Forscherin am Mobiliar Lab für Naturrisiken: Doktorandin Hélène Barras sorgt sich um den Klimawandel, der auch die Versicherer stark trifft.
Energie der Jugend fördern Für ein Projekt brennt die 58-Jährige derzeit besonders: das Atelier du Futur, das Sommercamp der Mobiliar für Jugendliche in Fiesch (S. 8). Hier beschäftigen sich Jugendliche auf kreative Weise mit drängenden Fragen unserer Zeit. «An der Zukunft müssen wir alle ein vitales Interesse haben. Zukunft passiert, ob wir wollen oder nicht», sagt die Leiterin des Gesellschaftsengagements. Die Frage, die sich Mobirama 1/2019
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Anlegen
Verantwortungsvoll anlegen und handeln Sicherheit vor Rendite: Dieser Grundsatz ist in der Mobiliar stark verankert. Dazu gehört selbstverständlich auch verantwortungsvolles Anlegen und Handeln. Philippe Bonvin, Leiter Portfolio Management bei der Mobiliar
Datenbank der Mobiliar
unserer Anlagen berücksichtigt. Damit wird ein verantwortungsvolles Anlegen sichergestellt.
Nachhaltig, sozial und umweltbewusst: Diese Aspekte stellen ein verantwortungsvolles Anlegen sicher.
Seit jeher ist die Anlagephilosophie der Mobiliar auf langfristigen Vermögenszuwachs ausgerichtet. Zentral dabei ist die Wahrnehmung unserer Verantwortung in ökologischer, menschlicher und unternehmerischer Hinsicht. Um innerhalb unserer Anlagestrategie verantwortungsvoll zu handeln und anzulegen, verfolgen wir zwei Wege, die sich ergänzen. Eine wichtige Rolle bei der Auswahl der Anlagen spielen sogenannte ESG-Kriterien. Die Abkürzung ESG steht für Environ-
ment, Social, Governance, also Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung. Unternehmen, welche diesen Aspekten entsprechen, agieren nachhaltig, sozial und umweltbewusst. Wir arbeiten mit Inrate zusammen: Die Schweizer Nachhaltigkeits-Ratingagentur untersucht, wie sich Unternehmungen in ökologischer, sozialer und organisatorischer Hinsicht verhalten. Diese Faktoren werden neben den finanziellen Daten wie Erfolgsrechnung und Bilanz bei der Wahl
Zudem geht es um die aktive Einflussnahme auf die Unternehmen, das sogenannte Engagement. Hier nimmt die Mobiliar ihre Verantwortung als aktive Aktionärin wahr und handelt entsprechend. Seit 2018 sind wir Mitglied beim Schweizer Verein für verantwortungsvolle Kapitalanlagen (SVVK). Über den SVVK wird der Dialog mit Unternehmen gesucht, bei welchen eine systematische Verletzung ihrer Verantwortung gegenüber der Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft festgestellt wird. Das Ziel ist es, eine Veränderung beim Unternehmen zu erreichen. Dieser Ansatz kann letztlich zu sehr positiven Veränderungen beitragen. Neben diesem Dialog gehört für uns ebenfalls die Wahrnehmung der Stimmrechtausübung bei Schweizer Unternehmen zum verantwortungsvollen Handeln. Alle Anlagen der Mobiliar werden nach denselben Prinzipen verwaltet, die Bilanzanlagen, die Anlagen der Pensionskassen und alle Fonds der Mobiliar. Wo Mobiliar draufsteht, ist auch Mobiliar drin! Weitere Informationen finden Sie in unserem Nachhaltigkeitsbericht: mobiliar.ch/anlagephilosophie. Dieser bildet einen integralen Bestandteil unseres Geschäftsberichts 2018, den Sie mit beiliegender Antwortkarte bestellen können.
Impressum Herausgeber: Schweizerische Mobiliar Versicherungsgesellschaft AG, Bundesgasse 35, 3001 Bern, Unternehmenskommunikation Verantwortlich: Karin Baltisberger, Leiterin Unternehmenskommunikation Redaktionsleitung: Karin Baltisberger, Silvan Gertsch, Kurt Messerli Produktion: Marlis Bula Redaktion: Kim Allemann (ka), Patricia Blättler (pb), Susanne Maurer (sum), Olivier Messerli (om), Sascha Moetsch (sm), Leilah Ruppen (rul), Isabelle Schmidt-Duvoisin (isd), Jürg Thalmann (jt), Sarah Villiger (sv) Redaktionssekretariat: Marlis Bula, T 031 389 71 26, mobirama@mobiliar.ch, mobiliar.ch Mitarbeiterinnen dieser Nummer: Philippe Bonvin, Julie Curto (jc), Florian Knapp (fk), Sandra Mavrakis-Mistelbauer, Martina Schäfer (msc) Bilder: Valérie Chételat, Darek Szuster, Datenbank der Mobiliar, Olivier Messerli, swiss-image.ch Übersetzungen: Sprachendienst der Mobiliar Bestellwesen Dokumente: lager@mobiliar.ch Kundendienst der Mobiliar: info@mobiliar.ch Konzept und Gestaltung: wave-advertising ag, Luzern, wave.ch Druck: Kyburz AG, Dielsdorf Auflage: 1,2 Millionen Exemplare, erscheint zweimal jährlich deutsch, französisch und italienisch © Schweizerische Mobiliar Versicherungsgesellschaft AG. Mai 2019
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Vorsorge
Den letzten Willen regeln mit tooyoo Entlasten Sie Ihre Angehörigen, indem Sie wichtige Informationen rund um Ihr Ableben an einem für sie zugänglichen Ort bündeln. Sandra Mavrakis-Mistelbauer
iStock
Wissen Ihre Angehörigen, was Sie über lebenserhaltende Massnahmen denken? Wo befindet sich Ihr Vorsorgeauftrag? Was passiert mit Ihren Social-Media-Profilen, wenn Sie einmal nicht mehr da sind? Möchten Sie eine Feuerbestattung oder ein Begräbnis? Und kennen Sie die Wünsche Ihrer Angehörigen? Wissen Sie, welche Schritte im Todesfall erforderlich sind? Es sind Fragen, die essenziell sind, über die jedoch nicht gerne nachgedacht wird – bis ein Todesfall eintritt.
Die nachfolgenden Generationen entlasten dank tooyoo.
Die 2017 von der Mobiliar geschaffene Online-Plattform tooyoo soll das Leben von Familien erleichtern und Konflikte verhindern. Denn sie ermöglicht es, die für Ihre Angehörigen im Notfall oder Todesfall nötigen Informationen, nach Themen geordnet, einzutragen. So haben sie im richtigen Moment darauf Zugriff und werden zumindest in organisatorischen Fragen entlastet. Das spart nicht nur Zeit und Geld, sondern schafft vor allem Transparenz und klare Verhältnisse in Bezug auf den letzten Willen.
tooyoo regelt einen grundlegenden Aspekt des Lebens. Daher bietet die Mobiliar all ihren Kunden ein kostenloses Probejahr für die Plattform sowie einen Rabatt von 25 Prozent auf alle Abos. Besuchen Sie tooyoo.ch/mobiliar oder scannen Sie den QR-Code.
info@tooyoo.ch 022 363 93 90
SwissCaution lanciert Umzugsversicherung Eine neue Versicherung schützt Ihre Lieblingssachen beim Umzug in die neue Wohnung. Kim Allemann
Datenbank der Mobiliar
Bei einem Umzug kann einiges in die Brüche gehen: Der Fernseher hat einen Sprung, eine Kiste voller Geschirr fällt runter oder der gemietete Lieferwagen hat plötzlich eine Schramme. Für solche Malheurs hat SwissCaution, Tochter der Mobiliar, nun die Lösung. Sie bietet nebst der Mietkautionsversicherung neu eine Umzugsversicherung an. Diese kann mit wenigen Klicks online abgeschlossen werden. Sie funktioniert ohne Selbstbehalt und schützt maximal 31 Tage. Ausgewählt werden kann zwischen drei Versicherungen: Beschädigung und Verlust der persönlichen Sachen, Beschädigung des ausgeliehenen oder gemieteten Fahrzeugs und Mehrkosten, verursacht durch Reinigungs- und Transportunternehmen. Die drei Versicherungen lassen sich auch kombinieren. mobiliar.ch/umzugsversicherung
Wenn etwas beim Umzug in die Brüche geht: Solche Schäden lassen sich neu versichern. Mobirama 1/2019
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Schwingen
Der Versicherer mit den Kränzen Früher Koteletts, heute Versicherungen: Spitzenschwinger Michael Bless hat seinen Berufswechsel gut verdaut. Der Appenzeller will in Zug seinen vierten eidgenössischen Kranz gewinnen. Jürg Thalmann
swiss-image.ch/Michael Buholzer
Ein «Versicherungsheini» wollte Michael Bless eigentlich nie werden. Der Appenzeller war Filialleiter einer Metzgerei in Gais, musste seinen Job aber vor sechs Jahren wegen Arthrose in den Fingern an den Nagel hängen. In seiner Stammbeiz legte er dann unverhofft die Basis zu seinem Berufswechsel: Ein Versicherungsberater der Mobiliar machte ihm eine Art Schnupperwoche auf der Generalagentur AusserRhoden schmackhaft. Bless sagte zu. «Ich musste die Klisches rasch revidieren», erzählt der 33-Jährige heute. «Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich und interessant.» Und weil die Chemie zwischen ihm und Generalagent Adrian Künzli auf Anhieb stimmte, war der Entschluss schnell gefasst. Michael Bless hatte einen neuen Job. Sonntagsbraten und Versicherungsfragen Seit über fünf Jahren verkauft Bless seinen Kunden Versicherungen statt Koteletts. Die Umstellung fiel ihm zu Beginn schwer. «Ich stand mir auch selbst im Weg. Ich hatte zunächst Bedenken, dass die Leute immer noch den Metzger in mir sehen. Die Kompetenzvermutung war halt eine andere.» Früher habe er zu Sonntagsbraten beraten, nun plötzlich in Versicherungsfragen. «Ich habe aber schnell vergessen, dass ich einmal Metzger war.» Seine Kunden auch. Bless überzeugte sie rasch von seinen neuen Kompetenzen. Der 81-fache Kranzgewinner ist ein Aushängeschild der Appenzeller Schwingerszene. Seine Bekanntheit sei beruflich kein Nachteil. «Ich komme schneller mit den Leuten ins Gespräch, weil man mich im Dorf halt schon kennt.» Einen Promi-Bonus gebe es aber nicht. «Es ist nicht so, dass mich die Leute anrufen und unbedingt eine Versicherung von mir wollen.» Tattoos und Nasenrümpfer Michael Bless sorgt auf dem Schwingplatz nicht nur mit guten Leistungen für Aufsehen. Auch seine Tätowierungen fallen auf. 18
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Wenn er zupackt, kann’s für den Gegner ungemütlich werden: Michael Bless am «Eidgenössischen» 2016 im Zweikampf mit Remo Käser.
«Sie erinnern mich an Geschichten aus meinem Leben», sagt Bless, der seine Tattoos als eine Art Tagebuch betrachtet. Als Andenken an sein erstes eidgenössisches Eichenlaub liess er sich zum Beispiel «Frauenfeld 2010» stechen. Der Säntis, das Ausserrhoder Kantonswappen und die winzigen Fussabdrücke seiner zwei Kinder sind weitere Sujets, die seinen muskulösen Körper zieren. Sein Faible für Tätowierungen kommt nicht überall gleich gut an. Konservative Kreise im Eidgenössischen Schwingerverband rümpfen die Nase und haben ihn auch schon öffentlich dafür kritisiert. «Wenn der Verband keine anderen Sorgen hat, geht es ihm wirklich gut», meint Bless, den solche Kritik kaltlässt. Die Sache mit der Werbung Der Schwingsport ist mit vielen Traditionen behaftet. Werbung etwa hat auf dem Schwingplatz nach wie vor nichts verloren, was auch Bless begrüsst. Er ist aber froh, wurde das strikte Verbot von Einzelsponsorings neben dem Platz mittlerweile aufgehoben. «Die Schwinger sollen für ihren Aufwand entschädigt werden», sagt Bless, der zufrieden ist, wenn er seine «Jahresrechnung» ohne Verlust abschliessen kann. 10 Prozent der Sponsoringeinnahmen müssen die Sportler dem Verband für die Nachwuchsförderung abtreten. Dieser
Grundgedanke gefällt Bless. «Ich sehe nur leider etwas wenig davon und würde das Geld lieber meinem Klub geben. So wüsste ich, was damit gemacht wird.» Michael Bless steht bereits vor seiner vierten Teilnahme an einem «Eidgenössischen». 2010, 2013 und 2016 brachte er jeweils einen eidgenössischen Kranz nach Hause. Ende August in Zug möchte er diese schöne Tradition fortsetzen.
Tickets fürs «Eidgenössische» gewinnen
Jetzt en mitmach und . gewinnen
Die Mobiliar ist nach 2013 und 2016 zum dritten Mal Goldsponsor des Eidg. Schwing- und Älplerfests (23.–25.8.) und verlost 6× 2 Tickets (je 3× 2 für Samstag und Sonntag) für den Saisonhöhepunkt in Zug – inkl. An- und Rückreise mit den SBB in der 2. Klasse. Nehmen Sie an unserer Verlosung teil unter mobiliar.ch/mobirama. Teilnahmeschluss: 30. Juni 2019 Mitte Juli verlosen wir weitere 100 Tickets. Folgen Sie der Mobiliar auf Facebook und Instagram – so bleiben Sie auf dem Laufenden.
Wettbewerb
Wochenende am Locarno Festival zu gewinnen
Senden Sie das Lösungswort ein mit beigelegter Antwortkarte, per SMS oder nehmen Sie online teil unter mobiliar.ch/mobirama.
Jetzt en mitmach und . gewinnen
Für die Teilnahme per SMS (20 Rp. / SMS) senden Sie an 363: Mobirama, das Lösungswort des Rätsels, Ihren Namen und Ihre Adresse (Beispiel: Mobirama, Sonnenschein, Name, Adresse).
1. Preis Ein Wochenende für zwei in Locarno. Inklusive VIP-Pässe für den Filmabend vom 10. August auf der magischen Piazza Grande sowie eine Übernachtung im Hotel Tobler in Ascona vom 10. bis 11. August 2019.
2.–10. Preis Je 500 Gramm reiner Mobiliar Honig. Er stammt von der Imkerin Monika Springbrunn aus Oberburg. Sie betreut zwei der 150 Bienenvölker der Mobiliar. Teilnahmeschluss: 29. Juni 2019 Teilnahmeberechtigt sind alle Kundinnen und Kunden der Mobiliar mit Wohnsitz in der Schweiz oder im Fürstentum Liechtenstein. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Unternehmen der Gruppe Mobiliar und den mit ihr vertraglich verbundenen Generalagenturen sind nicht teilnahmeberechtigt. Die Gewinner werden unter den teilnehmenden Personen ausgelost und schriftlich durch die Mobiliar benachrichtigt. Pro teilnehmende Person ist maximal ein Gewinn möglich. Die Preise werden nicht bar ausbezahlt und können nicht umgetauscht werden. Es besteht kein Gewinnanspruch. Der Versand der Gewinne erfolgt nur innerhalb der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein. Über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt.
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