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x Fazit

Die Analyse zeigt also einen deutlichen Handlungsbedarf hin zur maximaler klimatischer Regulierung. Die „Quadrate“, die aus Wohn- und Mischgebiet bestehen, sind unmissverständlich ein bevölkerungsdichtes und stark erhitztes Gebiet Mannheims. Obwohl sie an der Flussmündung von Rhein und Neckar liegen, ist die Luftzirkulation innerhalb sowie im Austausch mit der Umgebung sehr gering. Die daraus resultierende bioklimatische Belastung und zusätzliche Schadstoffbelastung, hauptsächlich vom MIV hervorgerufen, hat messbare negative Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung. Mithilfe des Klimaanpassungskonzepts der Stadt Mannheim werden hier Maßnahmen ergriffen, die der Überhitzung entgegenwirken sollen. Hierbei spielen Grünflächen eine wichtige Rolle, da diese einen messbar kühlenden Effekt aufweisen. Weil deren klimatische Regulierung jedoch nur kleinräumig wirkt, ist es umso wichtiger, zusätzliche Grünflächen zu schaffen und Verbindungen zwischen den schon existierenden zu gestalten. Hinzu kommt, dass 60% der Dachflächen ungenutztes Potenzial haben und einen weiteren Baustein der Durchgrünung darstellen können, indem sie zu Gründächern ausgebaut werden. Obwohl in den Grünflächen der Innenstadt alte und wertvolle Gehölze stehen, ist der Anteil an Grün und Bäumen in und entlang von Straßenzügen signifikant gering. Momentan nimmt der MIV den größten Teil des Straßenraums ein. Trotz eines gut ausgebauten ÖPNV- Netzes, das die Innenstadt einfach erschließbar macht, sind die „Quadrate“ autodominiert. Hauptsächlich parkende Autos, die teilweise halbseitig auf dem Gehweg stehen, beanspruchen unverhältnismäßig viel Platz. Unterstützt wird diese Problematik durch fehlende ausgebaute und gesonderte Radwege bei schon jetzt hohem Radverkehrsaufkommen. Die Vision Mannheims, eine autofreie Innenstadt zu entwickeln, wird dem hohen Nutzungsdruck und den Konflikten zwischen verschiedenen Verkehrsteilnehmer:innen entgegenwirken können. Dank der kompakten Form der „Quadrate“ ist die Infrastruktur gut ausgebaut, es gibt viel Erdgeschossnutzung und das aktive städtische Leben wird von vielerlei Kulturen geprägt. Dennoch kommt es nicht zuletzt wegen der hohen Bevölkerungsdichte oft zu Nutzungskonflikten. Die Innenstadt weist wenig öffentliche Freiflächen auf, die sich die Bevölkerung selbst aneignen kann. Hierbei fällt auch auf, dass es kaum Bewegungsangebote in den Freianlagen gibt. Viele der rund zehn vorhandenen Plätze und Parks in den Quadraten schöpfen ihr Potenzial nicht aus. Ihre Gestaltung reicht von wenig abwechslungsreich bis hin zu voll versiegelten Flächen. Dadurch wirken diese Freiräume oft wie Restflächen und tragen wenig zur Identitätsbildung von sowohl Bevölkerung als auch Innenstadt bei. Sie wirken außerdem meist wie Inseln, die in der Quadratstruktur liegen und nicht miteinander verbunden sind. Die geplante Sanierung von drei der Parks lässt auf eine an die heutigen Bedürfnisse der Nutzer angepasste Gestaltung hoffen.

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